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freenet AG

Interim / Quarterly Report Aug 10, 2015

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Interim / Quarterly Report

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ZWISCHENBERICHT ZUM 30. JUNI 2015

MOBILCOM-DEBITEL / FREENET / GRAVIS / FREENET DIGITAL / KLARMOBIL.DE / TALKLINE / MFE ENERGIE / MOTION TM

INHALTSVERZEICHNIS

Kennzahlen. . 4
An unsere Aktionäre. . 6
Brief an die Aktionäre. 7
Die freenet AG am Kapitalmarkt. 11
Konzern-Zwischenlagebericht. . 16
Wirtschaftsbericht. 18
Nachtragsbericht. 27
Chancen- und Risikobericht. 28
Prognosebericht. 41
Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss. . 42
Konzerngewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015.
46
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015. 47
Konzernbilanz zum 30. Juni 2015. 48
Aufstellung über Veränderungen des Eigenkapitals
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015.
50
Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015. 51
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben gemäß IAS 34. 52
Versicherung der gesetzlichen Vertreter. 60
Weitere Informationen. . 61
Finanzkalender. 61
Impressum, Kontakt, Publikationen. 62

ÜBERSICHT KONZERN KENNZAHLEN:

Operative Entwicklung

In Mio. EUR bzw. lt. Angabe 1.Hj. 2015 1.Hj. 2014 Q2/2015 Q1/2015 Q2/2014
Umsatzerlöse 1.501,0 1.444,7 752,5 748,5 727,2
Rohertrag 377,8 373,0 186,4 191,4 190,5
EBITDA 175,1 173,1 89,1 86,0 87,6
EBIT 140,9 140,7 70,3 70,6 71,2
EBT 121,6 120,5 60,6 61,0 60,5
Konzernergebnis aus weitergeführten Geschäftsbereichen 111,1 114,5 54,9 56,2 57,1
Konzernergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Konzernergebnis 111,1 114,5 54,9 56,2 57,1
Ergebnis je Aktie (in EUR) (verwässert und unverwässert) 0,86 0,89 0,42 0,44 0,44

Bilanz

In Mio. EUR bzw. lt. Angabe 30.6.2015 30.6.2014 30.6.2015 31.3.2015 30.6.2014
Bilanzsumme 2.464,7 2.469,5 2.464,7 2.512,1 2.469,5
Eigenkapital 1.217,3 1.168,5 1.217,3 1.346,0 1.168,5
Eigenkapitalquote (in %) 49,4 47,3 49,4 53,6 47,3

Finanzen und Investitionen

In Mio. EUR 1.Hj. 2015 1.Hj. 2014 Q2/2015 Q1/2015 Q2/2014
Free Cashflow1 136,3 131,3 74,1 62,2 74,2
Abschreibungen und Wertminderungen 34,2 32,4 18,8 15,5 16,4
Nettoinvestitionen (CAPEX) 14,9 10,5 6,6 8,3 4,7
Nettofinanzschulden2 500,3 545,3 500,3 373,6 545,3

Aktie

30.6.2015 30.6.2014 30.6.2015 31.3.2015 30.6.2014
Schlusskurs Xetra (in EUR) 30,22 23,23 30,22 28,08 23,23
Anzahl der ausgegebenen Aktien (in Tsd.) 128.061 128.061 128.061 128.061 128.061
Marktkapitalisierung (in Mio. EUR) 3.869,4 2.974,9 3.869,4 3.595,3 2.974,9

Mitarbeiter

30.6.2015 30.6.2014 30.6.2015 31.3.2015 30.6.2014
Mitarbeiter 4.611 4.904 4.611 4.713 4.904

ÜBERSICHT SEGMENT MOBILFUNK KENNZAHLEN:

Kundenentwicklung

In Mio. 1.Hj. 2015 1.Hj. 2014 Q2/2015 Q1/2015 Q2/2014
Mobilfunkkunden/-karten2 12,38 12,99 12,38 12,54 12,99
davon Customer Ownership 9,11 8,84 9,11 9,04 8,84
davon Postpaid 6,16 5,90 6,16 6,10 5,90
davon No-frills 2,94 2,94 2,94 2,94 2,94
davon Prepaid 3,27 4,14 3,27 3,50 4,14
Brutto-Neukunden/-karten 1,39 1,42 0,68 0,71 0,73
Netto-Veränderung -0,35 -0,31 -0,16 -0,19 -0,15

Operative Entwicklung

In Mio. EUR 1.Hj. 2015 1. Hj. 2014 Q2/2015 Q1/2015 Q2/2014
Umsatzerlöse 1.473,6 1.418,5 739,0 734,6 714,5
Rohertrag 353,2 350,9 174,3 178,9 179,5
EBITDA 183,5 181,9 92,1 91,3 91,3
EBIT 154,8 154,4 76,2 78,6 77,5

Monatlicher Umsatz pro Kunde (ARPU)

In EUR 1.Hj. 2015 1.Hj. 2014 Q2/2015 Q1/2015 Q2/2014
Postpaid 21,2 21,4 21,4 21,1 21,5
No-frills 2,5 2,9 2,6 2,4 3,0
Prepaid 2,8 2,8 3,0 2,6 3,0

1 Free Cashflow ist definiert als Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, zuzüglich der Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

2 Am Ende der Periode.

Von links nach rechts: Joachim Preisig, Vorstand Finanzen & Controlling (CFO), Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender (CEO), Stephan Esch, IT-Vorstand (CTO).

bereits seit mehreren Jahren vollzieht die freenet AG einen behutsamen Paradigmenwechsel: Als Service Provider bedienen wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen zunehmend den attraktiven Wachstumsmarkt rund um Digital Lifestyle. Dieser Paradigmenwechsel hin zu Smartphone- und Tablet-basierten Anwendungen wie Home Automation und Home Security, Entertainment, Health und Datensicherheit findet zeitgleich auch immer stärker bei den Verbrauchern statt. Dies zeigen die Ergebnisse von Markterhebungen, die wir bei Tausenden eigener Kunden und bei Wettbewerbern unlängst durchgeführt haben.

Demnach stoßen derzeit insbesondere die Bereiche Entertainment mit 54 Prozent und SmartHome mit 52 Prozent auf das Interesse der Befragten. Und das einerseits bei den preisbereiten Nutzern, die bei ihren Vertragsabschlüssen und Käufen neben dem Preis auch Qualität und Service berücksichtigen und andererseits bei den Schnäppchenjägern. Also ziemlich exakt bei jenen Kundengruppen, die wir auch in unserem traditionellen Kerngeschäftsfeld Mobilfunk gezielt adressieren: einmal mit unserer Hauptmarke mobilcom-debitel für qualitativ hochwertige Vertragskunden mit hohem Beratungsbedarf und individuellen Nutzungsprofilen und dann mit unseren Discountmarken für sehr preisbewusste Smartphone-Nutzer.

Mit dieser Strategie gelingt es uns, die marktübergreifend stetig sinkenden ARPUs im wettbewerbsintensiven Mobilfunk vergleichsweise stabil zu halten und der freenet AG eine nachhaltig hohe Profitabilität zu sichern. Gleichzeitig schaffen wir mit innovativen Angeboten rund um Digital Lifestyle eine zweite Erlösquelle für die freenet AG.

Die Zahlen fürs zweite Quartal 2015 bestätigen auch die positiven Entwicklungen der vergangenen Quartale und Jahre:

  • Der Customer-Ownership-Bestand, also die Kundenzahl im Postpaid und No-frills-Bereich, legt weiter zu: diese wichtige Steuerungsgröße unseres Unternehmens ist erneut gewachsen, und zwar um 68 Tausend auf 9,11 Millionen im Vergleich zum Vorquartal; vor allem die darin enthaltene Anzahl besonders werthaltiger Vertragskunden mit 24-Monatsverträgen hat sich das zwölfte Quartal in Folge vergrößert auf 6,16 Millionen per Ende Juni 2015, was einem Anstieg von 67 Tausend entspricht.
  • Dabei zeigt sich der Postpaid-ARPU mit 21,4 Euro weiterhin stabil.
  • Aufgrund dieser Entwicklungen sowie steigender Erlöse im Bereich Digital Lifestyle haben sich die Umsätze gegenüber dem Vergleichs- und Vorquartal leicht erhöht auf jetzt 752,5 Millionen Euro.

  • Der Rohertrag ist mit 186,4 Millionen Euro gegenüber dem zweiten Quartal 2014 leicht gesunken, bei einer Rohertragsmarge von 24,8 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Aktivierungszahlen bzw. den daraus resultierenden Anstieg der Kundenakquisitionskosten zurückzuführen.

  • Das EBITDA verbessert sich mit 89,1 Millionen Euro leicht um 1,7 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal in 2014 – trotz der deutlich verstärkten Investitionen in unser Kundenwachstum in den zurückliegenden Monaten.
  • Der Free Cashflow schließlich liegt mit jetzt 74,1 Millionen Euro auf dem Niveau des Vergleichsquartals.

Auf Basis der kumulierten Zahlen für das erste Halbjahr 2015 – einem EBITDA von 175,1 Millionen Euro und einem Free Cashflow von 136,3 Millionen Euro – bestätigen wir unsere Guidance fürs Gesamtjahr 2015: ein EBITDA von etwa 370 Millionen Euro und einen Free Cashflow von etwa 280 Millionen Euro, bei weiter wachsendem Customer Ownership und stabilem Postpaid-ARPU sowie stabilen Umsätzen. Zugleich schaffen die Ergebnisse die Grundlage für unsere konstante, am Shareholder Value orientierte Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung zwischen 50 und 75 Prozent vom Free Cashflow vorsieht. Demgemäß beschloss die zurückliegende Hauptversammlung der freenet AG im Mai Dividendenzahlungen in Höhe von 192,0 Millionen Euro; dies entspricht 1,50 Euro je dividendenberechtigter Aktie beziehungsweise 72,1 Prozent des Free Cashflows des Jahres 2014.

Zudem haben wir im Mai die derzeit sehr günstige Zinssituation an den Finanzmärkten zur teilweisen Refinanzierung genutzt, um die jährliche Zinsbelastung der freenet AG in den kommenden Jahren deutlich zu senken. Dazu nahmen wir drei Tranchen eines Schuldscheindarlehens über einen Nominalbetrag von insgesamt 100,0 Millionen Euro auf, mit Laufzeiten von fünf bis sieben Jahren und – teilweise variablen – Zinssätzen zwischen 1,05 und 1,79 Prozent. Wegen der daneben weiterhin voll verfügbaren revolvierenden Kreditlinie in Höhe von 300,0 Millionen Euro sind wir somit grundsätzlich bis 2018 durchfinanziert.

Auf der operativen Seite arbeiten wir ebenfalls so umsichtig wie kontinuierlich daran, das Unternehmen in seinen Strukturen effizienter und schlanker zu machen – und gleichzeitig unser Produktangebot noch attraktiver. So bieten wir im Bereich Digital Lifestyle seit April eine unserer erfolgreichsten Apps – die "Pocket Liga" für Fußballfans – auch als Version für die neue Apple Watch anlässlich ihres Vermarktungsstarts an. Damit tragen wir nicht zuletzt der weiterhin dominanten Marktstellung Apples als Premiumhersteller Rechnung – und unterstreichen einmal mehr unsere herausragende Stellung als Digital Lifestyle Provider: Bei uns finden die Kunden die größtmögliche Auswahl an Netzanbietern und Produkten rund um Mobilfunk und mobiles Internet vor. Und das bei unabhängiger Beratung in unserem dichten Netz an mobilcom-debitel Shops und GRAVIS Stores, mit der Präsenz bei rund 6.000 Fachhandelspartnern und in großen Elektronikmärkten.

Unabhängigkeit bei den Kaufentscheidungen sollen auch neue Angebote im Bereich Entertainment gewährleisten. Bei unserer Hauptmarke mobilcom-debitel sind seit Juni die Film-Option von maxdome sowie die Musik-Option von JUKE nun auch ohne Mobilfunkvertrag von mobilcom-debitel erhältlich. Ergänzt wird unser Portfolio an Digital-Lifestyle-Flats aktuell noch durch "AudioBooks". Damit haben Nutzer Zugang zu rund 30.000 deutschen beziehungsweise fremdsprachigen Hörbuchtiteln zu einer Monatsgebühr von knapp 10 Euro; für Vertragskunden von mobilcom-debitel reduziert sich der Preis auf knapp 6 Euro.

Um die Vertragskundenzahl weiter zu steigern, führte freenet wie schon in den vergangenen Quartalen über spezielle Handelsplattformen erneut attraktive Sonderaktionen bei den Tarifen durch. Mit den jeweils nur sehr kurzfristig verfügbaren Konditionen konnten Neukunden gegenüber den Standardgebühren unserer Discounttöchter und der Hauptmarke mobilcom-debitel teilweise Ersparnisse im dreistelligen Euro-Bereich über die zweijährige Vertragslaufzeit realisieren. In der Konsequenz verzeichneten unsere Tarife einmal mehr diverse Top-Platzierungen bei Tests durch die Fachpresse – und das für sehr unterschiedliche Nutzungsprofile.

Begleitet werden diese Aktionen durch neue Serviceangebote für den Kunden. Sie umfassen beispielsweise individuell buchbare Personal Trainings rund um Digital Lifestyle in den GRAVIS Stores speziell für mittlere und ältere Altersgruppen, aber auch Publikationen zur Datenpflege, -hygiene und -sicherheit oder den Relaunch unseres freenet.de-Portals; in Zusammenarbeit mit den Nutzern haben wir den neuen Onlineauftritt jetzt noch aktueller, informativer und nutzerfreundlicher gestaltet.

Zusätzlich starteten wir Ende Juni zwei aufwändige Marketingaktionen. Zum einen die inzwischen schon traditionelle Truck-Tour von mobilcom-debitel durch deutsche Großstädte: Das fünfte Jahr in Folge machen dabei zwei 15 Meter lange Trucks, ausgestattet mit großflächiger LED-Wand, Flat-TV, Sitzlounge und integrierter Bühne, an Top-Standorten und -Events Digital Lifestyle konkret erlebbar. An den Trucks lassen sich neueste Smartphones und Tablets, Wearables und Apps ausprobieren, gemäß dem neuen Motto unserer Dachkampagne "Macht was ihr wollt. Wir machen´s möglich". Noch unterstützt durch zwei begleitende "VW-Bullis", erhöhen diverse Präsentationen, Wettbewerbe und Spiele an den Tour-Standorten deutlich die Frequenz und Umsätze in unseren angrenzenden Shops, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen.

Zum anderen begann mit den "Sommerwochen" eine Abverkaufskampagne, datiert bis Ende August 2015. Im Mittelpunkt der klassischen Marketingmaßnahmen steht der Absatz von Hardware-Produkten, und zwar über TV-Spots, Onlinekommunikation und vielfältige Aktionen vor Ort in den Shops.

Darüber hinaus wollen wir unsere eigenen Ladengeschäfte wie auch besonders leistungsstarke und loyale Fachhandelspartner künftig noch stärker unterstützen, effizienter steuern beziehungsweise strategisch einbinden. Dazu haben wir im zweiten Quartal entsprechende Weichenstellungen vorgenommen: Beide Vertriebskanäle werden jetzt direkt vom selben Außendienst betreut und profitieren so von bewährten Best-Practice-Lösungen innerhalb der freenet AG sowie von gestrafften Abläufen und Abstimmungen unterhalb einer Gesamtführung des Vertriebs.

Diesen Weg der kontinuierlichen Verbesserungen von Angeboten, Abläufen und Strukturen unseres Unternehmens werden wir in der zweiten Jahreshälfte und darüber hinaus mit Umsicht und Konsequenz fortsetzen. Denn nur mit herausragenden Produkten und Dienstleistungen, mit schlanken und effizienten Prozessen können wir die starke Stellung von freenet in unserem sehr wettbewerbsintensiven Marktumfeld dauerhaft behaupten. Und wie bisher werden wir – das Management und die Mitarbeiter der freenet AG – unsere ganze Expertise, Kraft und Erfahrung einbringen, um die fürs laufende Geschäftsjahr gesetzten Ziele einmal mehr zu erreichen.

Christoph Vilanek Joachim Preisig Stephan Esch

DIE FREENET AG AM KAPITALMARKT

Kapitalmarktumfeld

Trotz der anhaltenden Unsicherheiten um die europäische Finanzkrise beendeten der deutsche Leitindex DAX, der EuroStoxx und der weltweite Aktienindex MSCI World das erste Halbjahr 2015 mit deutlichen Gewinnen. Laut dem im Juni veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank spielten das Wirtschaftswachstum und die Zinspolitik der großen Notenbanken dabei eine wichtige Rolle.

Die Deutsche Bundesbank rechnet im Verlauf des Jahres 2015 mit einem soliden Wirtschaftswachstum, das sich in einem Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent manifestieren wird. Gestützt wird diese Entwicklung von der Binnennachfrage, die von einer guten Arbeitsmarktlage und kräftigen Einkommenszuwächsen profitiert. Den dämpfenden Effekten aus der gegenwärtigen Weltwirtschaftslage stehen laut Bundesbank die Euro-Abwertung und die sich festigende konjunkturelle Erholung des Euroraums gegenüber.

Das zuversichtliche Gesamtbild zeichnet sich auch in der Stimmung der deutschen Wirtschaft ab. Umfragen der Deutschen Industrie und Handelskammer, des ifo-Instituts und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsförderung haben ergeben, dass die deutschen Unternehmen ihre Lage weiterhin als gut einstufen.

Dennoch verdeutlicht der Kurseinbruch an den Aktienmärkten in den letzten Junitagen die Gemütslage der Anleger und zeigt, dass die langfristigen Auswirkungen der europäischen Finanzkrise auf die Währungsunion nach wie vor unklar sind. Die mittelfristig orientierten Anleger haben sich zuletzt allerdings vergleichsweise ruhig verhalten.

Der DAX beendete das erste Halbjahr mit 10.945 Punkten, was gegenüber dem Jahresbeginn einem Zuwachs um rund 12 Prozent entspricht. Der TecDAX schloss mit 1.642 Zählern und verzeichnete damit ein Plus von knapp 20 Prozent.

freenet Aktie

Auch im zweiten Quartal setzte der freenet Aktienkurs seinen Aufwärtstrend aus dem Vorquartal fort. Mit einem Tagesschlusskurs von 28,26 Euro auf der elektronischen Handelsplattform Xetra startete die Aktie in das zweite Quartal und entwickelte sich dynamisch weiter. Am 19. Mai – kurz vor der Hauptversammlung – erreichte das Papier mit einem Kurs von 32,34 Euro sein Quartals- bzw. Halbjahreshoch. Nach einem geringen Kursabschlag nach der Dividendenzahlung bewegte sich die Aktie bis zum Quartalsende um die 30-Euro-Marke und schloss am 30. Juni mit 30,22 Euro. Der durchschnittliche Xetra-Tagesschlusskurs lag im Berichtszeitraum bei 30,08 Euro.

Im zweiten Quartal wurden auf Xetra 36,3 Millionen freenet Aktien gehandelt, im Vergleich zu 37,1 Millionen im ersten Quartal 2015 und 38,1 Millionen im zweiten Quartal 2014. Der Anteil des über alternative Handelsplätze ("Dark Pools") gehandelten Volumens ist im zweiten Quartal auf 38 Prozent des gesamten Handelsvolumens gesunken (Vorquartal: 41 Prozent). Das durchschnittliche tägliche Xetra-Handelsvolumen belief sich im Berichtszeitraum auf rund 595 Tausend Stück, im Vergleich zu rund 588 Tausend Stück im Vorquartal und rund 605 Tausend Stück im Vorjahresquartal.

Der freenet Aktienkurs stieg im zweiten Quartal um 7,6 Prozent und schlug damit den Vergleichsindex TecDAX, der im selben Zeitraum ein Plus von lediglich 1,7 Prozent verzeichnete. Der SXKP Index, in dem die europäischen Telekomwerte zusammengefasst sind, verblieb im Ergebnis auf dem gleichen Niveau.

Im 12-Monatsvergleich entwickelte sich die freenet Aktie mit einem Anstieg um 30,1 Prozent etwas dynamischer als der TecDAX, der im gleichen Zeitraum um 25,5 Prozent zulegte. Der SXKP Index stieg um 22,7 Prozent.

Am Ende des zweiten Quartals 2015 belegte die freenet Aktie im TecDAX Rang 4 gemessen an der Marktkapitalisierung und Rang 5 gemessen am Handelsvolumen.

Grafik 1: Performance der freenet Aktie in den vergangenen 12 Monaten (indexiert; 100 = Xetra-Schlusskurs am 30. Juni 2014)

Analystenempfehlungen

Tabelle 1: Aktuelle Empfehlungen zur freenet Aktie*

Bankhaus Lampe Halten 25,00 €
Berenberg Halten 21,00 €
Citi Research Verkaufen 21,00 €
Commerzbank Kaufen 33,00 €
Deutsche Bank Halten 32,00 €
DZ-Bank Research Kaufen 31,00 €
equinet-Bank Kaufen 35,00 €
Hauck & Aufhäuser Halten 30,00 €
HSBC Global Research Halten 30,00 €
Independent Research Halten 31,00 €
Landesbank Baden-Württemberg Kaufen 32,00 €
Metzler Equity Research Kaufen 27,00 €
Oddo Seydler Kaufen 34,00 €
UBS Investment Research Halten 27,80 €
Warburg Research Halten 28,00 €

* Stand: 30.Juni 2015

Dividende

Im Anschluss an die Hauptversammlung vom 21. Mai 2015 wurde die beschlossene Dividende in Höhe von 1,50 Euro je dividendenberechtigter Aktie ausgezahlt.

Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 72,1 Prozent des Free Cashflows des Jahres 2014.

Aktionärsstruktur

Das Grundkapital der freenet AG beträgt 128.061.016 Euro und ist in 128.061.016 auf den Namen lautende Stückaktien eingeteilt. Der auf die einzelne Stückaktie anfallende anteilige Betrag am Grundkapital beläuft sich auf 1,00 Euro.

Die Aktionärsstruktur der freenet AG hat sich gemäß zugegangenen Stimmrechtsmitteilungen nach § 21 WpHG im Berichtszeitraum folgendermaßen verändert:

  • ■■ BlackRock (USA) hat uns im April die Überschreitung der 3-Prozent-Schwelle mitgeteilt. Am 14. April betrug der Stimmrechtsanteil an der freenet AG 3,01 Prozent (3.851.546 Stimmrechte).
  • ■■ BlackRock (USA) hat uns im April die Unterschreitung der 3-Prozent-Schwelle mitgeteilt. Am 16. April betrug der Stimmrechtsanteil an der freenet AG 2,98 Prozent (3.821.543 Stimmrechte).
  • ■■ Capital Group (USA) hat uns im Mai die Überschreitung der 3-Prozent-Schwelle mitgeteilt. Am

  • Mai betrug der Stimmrechtsanteil an der freenet AG 3,70 Prozent (4.741.076 Stimmrechte).

  • ■■ Flossbach von Storch (Deutschland) hat uns im Mai die Unterschreitung der 3-Prozent-Schwelle mitgeteilt. Am 19. Mai betrug der Stimmrechtsanteil an der freenet AG 2,63 Prozent (3.365.500 Stimmrechte).

  • ■■ Capital Income Builder (USA) hat uns im Mai die Überschreitung der 3-Prozent-Schwelle mitgeteilt. Am 19. Mai betrug der Stimmrechtsanteil an der freenet AG 3,26 Prozent (4.180.133 Stimmrechte).
  • ■■ BlackRock (USA) hat uns im Juni die Überschreitung der 3-Prozent-Schwelle mitgeteilt. Am 10. Juni betrug der Stimmrechtsanteil an der freenet AG 3,08 Prozent (3.940.155 Stimmrechte).

Demnach stellte sich die Aktionärsstruktur zum 30. Juni 2015 wie folgt dar:

Grafik 2: Aktuelle Aktionärsstruktur

  • 1 5,16 % Allianz Global Investors GmbH*
  • 2 3,08 % Black Rock, Inc.*
  • 3 4,65 % Deutsche Asset & Wealth Investment GmbH*
  • 4 3,04 % Flossbach von Storch AG*
  • 5 3,70 % The Capital Group Companies, Inc.*
  • 6 80,37 % Übrige Aktionäre/Streubesitz**

* Einschließlich Zurechnungen gemäß WpHG

** Der Free float (gemäß Definition der Deutsche Börse AG) beträgt 94,84%.

Infolge der für das Berichtsquartal zugegangenen Stimmrechtsmitteilungen hat sich der Streubesitz im Vergleich zum 31. März 2015 von 87,15 Prozent um 6,78 Prozentpunkte auf 80,37 Prozent reduziert.

KONZERN-ZWISCHENLAGEBERICHT

WIRTSCHAFTSBERICHT

Geschäftsverlauf

Die freenet AG bedient als unabhängiger Service Provider den Wachstumsmarkt Digital Lifestyle mit integrierten Produktwelten, kundenorientierten Dienstleistungen und günstigen Mobilfunktarifen für alle deutschen Mobilfunknetze. Zum einen umfasst das Portfolio eigene Tarife und Services im traditionellen Geschäftsfeld Mobilfunk / mobiles Internet sowie entsprechende Angebote der Netzbetreiber in Deutschland. Darüber hinaus offeriert das Unternehmen innovative digitale Anwendungen rund um Home Automation und Home Security, Health, Datensicherheit, Enter- und Infotainment – inklusive den aktuellen Smartphones, Tablets und Notebooks als Endgeräten plus attraktivem Zubehör.

Wesentliche Zielgruppe sind dabei jeweils Privatkunden, eingebettet in eine Mehrmarkenstrategie: Die Hauptmarke mobilcom-debitel konzentriert sich angesichts des intensiven Wettbewerbs innerhalb der Branche vornehmlich auf qualitativ hochwertige Vertragsbeziehungen bei Kundengewinnung und Bestandsmanagement; zusätzlich decken die Discountmarken von freenet den sogenannten No-frills-Bereich ab.

Im zweiten Quartal 2015 hat das Unternehmen seine erfolgreiche Strategie rund um Digital Lifestyle, Mobilfunk und mobiles Internet konsequent fortgeführt und seine Produkte, Dienstleistungen und Aktivitäten in diesen Segmenten weiter ausgebaut.

Ausbau des Digital-Lifestyle-Angebots

Bereits seit mehreren Jahren zählt "Pocket Liga" zu den erfolgreichsten Apps von freenet – mit inzwischen rund einer Million Downloads und zahlreichen Top-Bewertungen in unabhängigen Tests. Anlässlich ihres Vermarktungsstarts können Nutzer seit April nun auch für die neue Apple Watch eine

entsprechend ergänzte Version nutzen. Sie bietet einen vollständigen Überblick über alle Ergebnisse, Torschützen und Tabellen der wichtigsten Ligen und internationalen Wettbewerbe. Per Liveticker mit Vibrationsalarm zeigt ein Blick aufs Display am Handgelenk, wo und durch wen gerade Tore gefallen sind und welche Auswirkungen das auf die aktuellen Tabellen hat. Dabei sind die Benutzerführung der Uhr und die Bedürfnisse der Fußballfans optimal berücksichtigt und aufeinander abgestimmt.

Für den Smartpen "Livescribe 3" ist seit dem Frühjahr jetzt ebenfalls eine Version für Smartphones und Tablets mit Android-System verfügbar. Mit dem Smartpen lassen sich handschriftliche Notizen digitalisieren, durchsuchen und teilen, außerdem auch sogenannte Pencasts erstellen – interaktive PDFs, die Audioaufnahmen mit der digitalen Handschrift synchronisieren. Für digitalisierte Handnotizen sind besondere Papierformate mit winzigen aufgedruckten Pünktchen oder eigens entwickelte Notizbücher von Moleskine erforderlich. Den Livescribe 3 bieten die GRAVIS Stores in zwei unterschiedlichen Varianten an – zu günstigen Konditionen von 150 Euro beziehungsweise 200 Euro.

mobilcom-debitel wiederum offeriert seit Mitte Juni mit "AudioBooks" erstmals den Zugang zu rund 30.000 Hörbuchtiteln. Er steht auch Kunden ohne gekoppelten mobilcom-debitel Mobilfunkvertrag zu einer Monatsgebühr von 9,99 Euro offen; für Vertragskunden von mobilcom-debitel reduziert sich der Preis auf 5,99 Euro monatlich. In einer Testphase bis Ende August 2015 ist der Dienst kostenlos verfügbar, danach lässt er sich monatlich kündigen. Dabei kann der Nutzer aus 10.000 deutschen Audiobüchern sowie weiteren 20.000 fremdsprachigen Titeln etwa in Englisch, Spanisch oder Türkisch wählen.

Die Hörbuch-Flat ergänzt das Portfolio an bestehenden Digital-Lifestyle-Flats von mobilcom-debitel, die jetzt ebenfalls ohne mobilcom-debitel Mobilfunkvertrag buchbar sind. Dazu zählen die

  • Film-Option des Anbieters maxdome mit unbegrenztem Zugang zu über 50.000 Filmen und Serien, abspielbar auf Tablet, Smartphone oder PC,
  • die Musik-Option von JUKE mit über 30 Millionen Songs, Such- und Vorschlagfunktion sowie Playlists, die sich gesondert anlegen und auch offline hören lassen.

Die Film-Flat kostet 7,99 Euro monatlich, die Music-Flat 9,49 Euro; beide Optionen sind bis Ende August ebenfalls kostenlos nutzbar und lassen sich so ausgiebig und ohne Risiko für den Nutzer testen.

Sonderaktionen bei Tarifen

Wie schon in den Vormonaten unterlegte freenet im zweiten Quartal seine Produktoffensive rund um Digital Lifestyle mit besonders günstigen Tarifangeboten seiner Haupt- und Discountmarken. In der Regel sind sie kurzfristig und zeitlich begrenzt über die unternehmenseigene Handelsplattform www.crash-tarife. de oder vergleichbare Plattformen buchbar.

  • Der April startete mit der Allnet Flat von mobilcom-debitel – mit Telefon- und SMS-Flat sowie 1 GB Datenvolumen im D1-Netz. Die Monatsgebühr von 14,85 Euro im ersten Vertragsjahr und 29,85 Euro im zweiten ohne weitere Einmalkosten unterbietet deutlich den vergleichbaren Tarif des Netzbetreibers. Darüber hinaus reduzierte sich beispielsweise der Datentarif Internet Flat 5000 - mit 5 GB ungedrosselter Inklusivleistung und 1 GB Sonderbonus bei Highspeed-LTE-Bandbreite bis zu 50 Mbit/s - um 10 Euro monatlich auf 19,99 Euro. Und die Internet Flat 3000 mit 3 GB Highspeed-Volumen verringerte sich im ersten Vertragsjahr auf 9,99 Euro monatlich und im zweiten Jahr auf 19,99 Euro. Für Vielsurfer, die wenig telefonieren, sank der Smart-Surf auf 3,99 Euro monatlich. Der Tarif bietet 1 GB Datenvolumen und pro Monat jeweils 50 kostenlose Gesprächsminuten und SMS im O2-Netz.
  • Den Mai prägten mehrere Aktionen der Discount-Tochter klarmobil. So war der Allnet Starter für 3,95 Euro statt der regulären 9,95 Euro monatlich im Angebot. Er beinhaltet 100 Gesprächsminuten, 100 SMS und 400 MB ungedrosseltes Datenvolumen im Vodafone-Netz; in der D1-Variante liegt die Monatsgebühr bei 6,95 Euro. Und die AllNet-Spar-Flat – mit Gratisgesprächen in

alle nationalen Netze, 3.000 SMS und 1.000 MB Datenvolumen bei maximaler Bandbreite – halbierte sich auf 14,85 Euro monatlich.

■ Im Juni legte klarmobil dann bei der AllNet-Spar-Flat im D1-Netz nochmals nach; das Angebot umfasst Gratisgespräche und -SMS in alle deutschen Netze sowie ein verdoppeltes Datenvolumen von 500 MB.

Individualisierte Service-Angebote

Für einen Service Provider zählt bestmögliche Kundenbetreuung zu den wesentlichen Elementen des operativen Geschäfts. Die freenet AG nutzt dabei die gesamte Bandbreite an Schnittpunkten: also die rund 570 mobilcom-debitel Shops und 45 GRAVIS Stores des Konzerns sowie etwa 6.000 Retail- und Vertriebspartner inklusive großer Elektronikmärkte, aber selbstverständlich auch Onlinekanäle, soziale Netzwerke und den direkten Dialog über Apps, Chats, Telefon oder Brief.

In diesem Rahmen finden sich in den unternehmenseigenen Shops beispielsweise interaktive Beratungslösungen in Form von Video-Walls oder die sogenannten Solution Desks; dort können Kunden funktionsfähige Produktsamples testen und diese über Radiofrequenz-Identifizierung (RFID-Tags) und -Lesegeräte speziell für ihre Bedürfnisse erklärt bekommen.

Darüber hinaus startete GRAVIS im zweiten Quartal in seinen Stores erneute Personal Trainings für die "Generation 55plus" – also für Kunden, deren Umgang mit Digital Lifestyle nicht so selbstverständlich automatisiert abläuft wie bei jüngeren Nutzern. Die individuell auf die Kundenwünsche ausgerichteten Kurse umfassen unter anderem Themen wie E-Mail-, Officeund Fotoprogramme, Fragen zu Skype und iTunes, zum App-Store oder zu Cloud-Lösungen. In einem gesonderten April-Special erhielten Käufer von iPads oder Macbooks gratis ein 60-minütiges Personal Training.

Zusätzlich veröffentlichte mobilcom-debitel im April eine kostenlose Anleitung zum "Frühjahrsputz" für den PC und Laptop, zur Datenhygiene auf der Festplatte und in der Cloud. Dies betrifft zum einen die Reinigung der Hardware, also von Gehäuse, Tastatur, Maus und Bildschirm. Ganz wesentlich ist zum anderen auch das "Aufräumen" der Festplatte: Offensichtlicher Datenmüll in Form doppelter oder nicht mehr aktueller Daten lässt sich manuell löschen, und Tools wie WinOptimizer oder CCleaner übernehmen das dann für nicht mehr benötigte Software. Zudem

bietet Windows eine spezielle Datenträgerbereinigung und schafft so zusätzlichen Speicherplatz, und eine regelmäßige Defragmentierung von Dateien verkürzt den Datenzugriff. Zusätzlich strukturiert der "Smart Organizer" der mobilcom-debitel Cloud alle Daten und Dokumente des Nutzers schon von vornherein und vereinfacht damit den jährlichen Frühjahrsputz und die Datenreinigung ganz erheblich.

Relaunch des freenet.de-Portals

Einen weiteren Schritt hin zu bestmöglichem Service am Kunden leistete der Relaunch des freenet. de-Portals im April. Im Fokus stand dabei eine verbesserte Nutzerführung, bei der die Nutzer des Portals von Anfang an mit eingebunden waren: Anhand von Umfragen der GfK entwickelte freenet einen Prototypen, den die Nutzer bis zum tatsächlichen Start immer wieder testeten und mit eigenen Vorschlägen bedachten. So legt das neue Portal jetzt noch größeren Wert auf Aktualität und Seriosität, und im Nachrichtenbereich finden sich mehr aktuelle Informationen aus den Bereichen Nachrichten, Sport, Finanzen, Wirtschaft, Politik, Auto, Unterhaltung, Lifestyle, Digital und Spielen. Eine Navigation führt den Nutzer gezielt in die Magazinwelten der verschiedenen Kanäle.

Alle Programme sind überdies optimal für die stationäre, aber auch mobile Anwendung ausgelegt und umfassend aufbereitet. Vor allem der mobile E-Mail-Dienst wurde nochmals verbessert: Wer das E-Mail-Postfach von freenet nutzt, kann E-Mails nun auch Smartphone-optimiert von unterwegs senden, empfangen und dabei auf seine Kontakte zugreifen. Und E-Mails anderer Anbieter lassen sich einfach per POP3-Sammeldienst einbinden.

Fortsetzung der mobilcom-debitel-Trucktour …

Anfang Juni ging mobilcom-debitel erneut auf die bewährte Deutschlandtour – inzwischen bereits das fünfte Jahr in Folge. Zwei 15 Meter lange Trucks – ausgestattet mit einer großflächigen LED-Wand, Flat-TV, Touchscreen, einer Sitzlounge und integrierten Bühne – steuern auf unterschiedlichen Routen bis zum 6. September insgesamt 77 deutsche Städte und sieben Großveranstaltungen an; Höhepunkte sind dabei das Out4Fame Musikfestival bei Bottrop, Bochum Total, die Gamescom in Köln, die IFA in Berlin und der Urbanathlon in Hamburg. Begleitet werden die Trucks von zwei in mobilcom-debitel-Grün

gebrandeten VW-Bussen – sogenannten "Bullis", die mittlerweile regelrechten Kultstatus erlangt haben.

Wie bereits in den Vorjahren soll die Trucktour vor Ort Digital Lifestyle mit den entsprechenden Produkten konkret erlebbar machen. Unter dem diesjährigen Motto "Macht was ihr wollt. Wir machen´s möglich." lassen sich an den Trucks neueste Geräte und Gadgets wie Smartphones, Wearables und Apps ausprobieren, und die Bühne bietet Raum für Präsentationen, Wettbewerbe und Spiele mit Sofortgewinnen. Weil das Produkterlebnis im Vordergrund steht, können Interessierte zudem Sets mit den neuesten Smartphones, Kopfhörern, Fitnesstools oder Selfie-Sticks ausleihen und in Ruhe ausgiebig testen.

Parallel dazu führen die Promotion-Teams der Bullis Guerilla-Marketingmaßnahmen sowie weitere Spiele durch – etwa einen Sounderkennungs-Wettstreit per App, bei dem ebenfalls Sofortgewinne winken. Einen Höhepunkt der Aktionen stellen dabei Drohnen-Selfies dar – ein nutzergenerierter Inhalt aus außergewöhnlicher Perspektive, der mit Hashtags versehen und über die sozialen Kanäle von mobilcom-debitel ausgespielt wird. Zusätzlich verteilen die Promoter an den Fahrzeugen und im näheren Umfeld von angrenzenden mobilcom-debitel Shops Lose für weitere Gewinne wie das Sony Xperia Z2; sie sind direkt vor Ort einzulösen und sorgen so in den Shops für zusätzliche Frequenz.

… und Start der "Sommerwochen"

Zum Ende des zweiten Quartals startete mobilcom-debitel eine Abverkaufskampagne. Im Vordergrund der bis Ende August 2015 datierten "Sommerwochen" steht der Absatz von Hardware-Produkten. So gab es beispielsweise mit Beginn der letzten Juniwoche das Samsung Galaxy Grand Prime zum Vorzugsangebot von 149 Euro. Das schlanke Smartphone verfügt über eine 5-Megapixel-Frontkamera nebst Weitwinkelobjektiv für hochauflösende Selfies oder Gruppenselbstporträts, eine 8-Megapixel-Kamera plus LED-Blitz auf der Rückseite für Videoaufzeichnungen oder Schnappschüsse, einen brillanten 5-Zoll-qHD-Touchscreen-Display sowie einen 1,2 GHz Quad-Core-Prozessor.

Die Sommerwochen-Kampagne mit einem Bruttovolumen von über 15 Millionen Euro umfasst klassische Marketingmaßnahmen wie TV-Spots, eine umfassende Online-Kommunikation und eine Vielzahl an Aktivitäten am PoS. Alle involvierten Shops

und Leistungspartner von mobilcom-debitel erhalten im Rahmen der Kampagne unter anderem entsprechende Ausstattungen in Form von Angebotsflyern, Aufstellern und Schaufenster-Beklebungen, die vor allem auf Neukunden zielen.

Straffung der Vertriebsstruktur

Mit besonders leistungsstarken und loyalen Fachhandelspartnern – den sogenannten LPP-plus-Partnern – intensiviert mobilcom-debitel die künftige Zusammenarbeit. Ziel ist dabei, die bisherige Trennung zwischen diesen Händlern und den eigenen beziehungsweise direkt steuerbaren Shops des Unternehmens aufzuheben, so dass beide Vertriebskanäle von bewährten Best-Practice-Lösungen im Konzern gleichermaßen profitieren. Sie werden jetzt vom selben Außendienst direkt betreut. Gleichzeitig führt mobilcom-debitel mit den "Partneragenturen" eine Vertriebsstufe ein, die zwischen den gut 200 Franchise-Shops und den LPP-plus-Partnern angesiedelt ist.

Wesentliche Einflussfaktoren für den Geschäftsverlauf

Kundenentwicklung

Tabelle 2: Entwicklung der Mobilfunkkunden

In Mio. 30.6.2015 31.3.2015 31.12.2014 30.9.2014 30.6.2014
Mobilfunkkunden/-karten 12,38 12,54 12,73 12,83 12,99
davon Customer Ownership 9,11 9,04 8,92 8,90 8,84
davon Postpaid 6,16 6,10 6,01 5,97 5,90
davon No-frills 2,94 2,94 2,91 2,93 2,94
davon Prepaid 3,27 3,50 3,81 3,93 4,14

Der strategischen Geschäftsausrichtung folgend hin zum Digital Lifestyle Provider, fokussiert sich freenet sowohl in der Neukundengewinnung als auch im Bestandskundenmanagement weiterhin auf werthaltige Kundenbeziehungen. Trotz eines anhaltend wettbewerbsintensiven Marktumfelds zeigt sich der nachhaltige Erfolg dieser Strategie in einer erneuten Erhöhung des nicht finanziellen Leistungsindikators Customer Ownership. Im Vergleich zum 30. Juni 2014 ist ein Anstieg um 264 Tausend Teilnehmer oder 3,0 Prozent auf nun 9,11 Millionen zu verzeichnen. Gegenüber dem 31. März 2015 beträgt der Anstieg noch rund 68 Tausend Teilnehmer oder 0,8 Prozent.

Der Anstieg geht maßgeblich auf die Erhöhung des Postpaid-Kundenbestands zurück, in welchem alle im Konzern vermarkteten Mobilfunkverträge mit einer Laufzeit von 24 Monaten zusammengefasst sind. Diese strategisch bedeutsame Kundengruppe ist im Jahresvergleich mit einem Anstieg von 261 Tausend Teilnehmern oder 4,4 Prozent überproportional auf 6,16 Millionen gewachsen. Gegenüber dem 31. März 2015 beträgt der Anstieg noch rund 67 Tausend oder 1,1 Prozent.

Im No-frills-Bereich, der sämtliche über Discount-Marken des Konzerns vertriebene Mobilfunktarife umfasst, konnte der Kundenbestand im Vorjahresvergleich leicht um 3 Tausend Teilnehmer oder 0,1 Prozent gesteigert werden. Gegenüber dem 31. März 2015 bleibt der Kundenbestand mit 2,94 Millionen Teilnehmern konstant.

Die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Prepaid-SIM-Karten, welche über die Hauptmarke mobilcom-debitel vertrieben werden, hat sich im Verlauf des Berichtsquartals weiter auf einen Endstand von 3,27 Millionen Karten reduziert. Der erneute Rückgang resultiert aus den entsprechenden Abschaltungen nicht genutzter SIM-Karten durch die Netzbetreiber (technischer Churn).

Durchschnittlicher monatlicher Umsatz pro Kunde (ARPU)

Tabelle 3: Entwicklung des ARPU

In EUR Q2/2015 Q1/2015 Q4/2014 Q3/2014 Q2/2014
Postpaid 21,4 21,1 21,1 21,7 21,5
No-frills 2,6 2,4 2,5 2,9 3,0
Prepaid 3,0 2,6 2,8 3,1 3,0

Der durchschnittliche monatliche Umsatz pro Kunde im Postpaid-Kundensegment ist im zweiten Quartal 2015 auf 21,4 Euro angestiegen und lag damit um 0,3 Euro über dem Vorquartal. Im Vorjahresvergleich hat sich der Postpaid- ARPU nahezu stabilisiert. Die ARPU-Entwicklung der letzten Quartale zeigt deutlich die positiven Auswirkungen aus der Gewinnung werthaltiger Kunden und damit dieser strategischen Geschäftsausrichtung im Mobilfunkbereich.

Der im No-frills-Kundensegment erzielte durchschnittliche monatliche Umsatz in Höhe von 2,6 Euro liegt um 0,2 Euro über dem Niveau des vorhergehenden Quartals. Gegenüber dem zweiten Quartal 2014 wird der No-frills-ARPU um 0,4 Euro geringer ausgewiesen.

Der Prepaid-ARPU ist im zweiten Quartal 2015 gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Euro auf 3,0 Euro gestiegen und erreicht damit wieder das Niveau des Vorjahresquartals.

Steuerungssystem

Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Der Vorstand der freenet Group orientiert sich bei der strategischen Ausrichtung des Konzerns an den Interessen aller Stakeholder. Zur Umsetzung wird sowohl auf der Konzernebene als auch in den einzelnen Tochterunternehmen ein einheitliches Steuerungssystem verwendet, das sowohl an finanziellen als auch an nicht finanziellen Steuerungsgrößen anknüpft. Als steuerungsrelevant sind hierunter insbesondere die folgenden finanziellen Leistungsindikatoren zu verstehen:

  • Umsatz,
  • EBITDA,
  • Free Cashflow,
  • Postpaid-ARPU.

Darüber hinaus hat der Vorstand folgenden nicht finanziellen Leistungsindikator definiert:

■ Customer Ownership.

Unter Berücksichtigung des fortschreitenden Ausbaus unserer Digital-Lifestyle-Aktivitäten entsprechend unserer zentralen Unternehmensstrategie überprüfen wir laufend die Zusammensetzung unserer gesamten internen Steuerungsgrößen und werden diese gegebenenfalls anpassen, sofern ein entsprechender Anpassungsbedarf identifiziert wird. Im Vergleich zum Vorjahr wurden lediglich klarstellende Anpassungen vorgenommen und in diesem Kontext der Leistungsindikator "Customer Ownership" nunmehr als nicht finanzieller Leistungsindikator ausgewiesen. Eine Anpassung des Steuerungssystems resultierte daraus nicht.

Sonstige Steuerungsgrößen

Zur Steuerung des Konzerns werden neben den bedeutsamsten finanziellen und nicht finanziellen Leistungsindikatoren weitere Steuerungsgrößen verwendet. Diese sonstigen Steuerungsgrößen sind im Vergleich zu den finanziellen und nicht finanziellen Leistungsindikatoren von nachrangiger Bedeutung. Als Indikatoren zur Steuerung sowie Gradmesser für die Fortentwicklung der freenet Group werden hierzu vor allem folgende sonstige Steuerungsgrößen eingesetzt:

  • Produktmarken, neue Produkte,
  • Vertriebsaktivitäten,
  • Partnerschaften,
  • Forschung und Entwicklung,
  • Mitarbeiter.

Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich zum Ende des zweiten Quartals 2015 auf 4.611 verringert, verglichen mit 4.713 zum Ende des ersten Quartals 2015 und 4.904 zum Ende des zweiten Quartals 2014. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus strukturellen Maßnahmen zur Optimierung der betrieblichen Leistungsprozesse.

Vermögens, Finanz- und Ertragslage

Umsatz- und Ertragslage

Tabelle 4: Wesentliche Kennzahlen des Konzerns

In TEUR Q2/2015 Q2/2014 Ergebnis
veränderung
Umsatzerlöse 752.537 727.222 25.315
Rohertrag 186.359 190.533 -4.174
Gemeinkosten -97.271 -102.899 5.628
EBITDA 89.088 87.634 1.454
EBIT 70.332 71.192 -860
EBT 60.618 60.501 117
Konzernergebnis 54.910 57.074 -2.164

Der Konzernumsatz erhöhte sich im zweiten Quartal 2015 gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 3,5 Prozent. Dies konnte in erster Linie durch den deutlich gestiegenen Customer-Ownership-Bestand (9,11 Mio. Kunden Ende Juni 2015 gegenüber 8,84 Mio. Kunden Ende Juni 2014) bei nahezu konstantem Postpaid-ARPU (21,4 Euro in Q2/2015 im Vergleich zu 21,5 Euro in Q2/2014) und durch höhere Umsätze im Bereich Digital Lifestyle erreicht werden.

Die Rohertragsmarge sank gegenüber Q2/2014 um 1,4 Prozentpunkte auf 24,8 Prozent. Der Rohertrag lag mit 186,4 Millionen Euro um 4,2 Millionen Euro unter dem Niveau des Vorjahresvergleichsquartals – im Wesentlichen bedingt durch höhere Aktivierungszahlen, die zum Anstieg der Kundenakquisitionskosten geführt haben.

Die Gemeinkosten als Differenz zwischen Rohertrag und EBITDA, welche die Positionen Sonstige betriebliche Erträge, Andere aktivierte Eigenleistungen, Personalaufwand, Sonstige betriebliche Aufwendungen sowie das Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen beinhalten, verringerten sich gegenüber Q2/2014, hauptsächlich aufgrund von Effizienzsteigerungen im Gemeinkostenmanagement, um 5,6 Millionen Euro.

Das Konzernergebnis der weitergeführten Geschäftsbereiche vor Abschreibungen und Wertminderungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) wird im Berichtsquartal 2015 mit 89,1 Millionen Euro und damit um 1,5 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahresvergleichsquartals ausgewiesen.

Die Abschreibungen und Wertminderungen erhöhten sich gegenüber Q2/2014 um 2,3 Millionen Euro auf 18,8 Millionen Euro. Sie entfielen wie im Vorjahr im Wesentlichen auf Vertriebsrechte, immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit Kaufpreisallokationen aus Unternehmenserwerben sowie auf selbsterstellte Software.

Das Zinsergebnis als Saldo der Zinserträge und -aufwendungen verbesserte sich im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahresvergleichsquartal um 1,0 Millionen Euro auf -9,7 Millionen Euro. Der Nettozinsaufwand entfällt wie im Vorjahr im Wesentlichen auf die im Nennwert von 400,0 Millionen Euro bestehende Unternehmensanleihe.

Aufgrund der erläuterten Effekte ergibt sich ein Konzerngewinn vor Steuern (EBT ) in Höhe von 60,6 Millionen Euro, was im Vorjahresvergleich eine leichte Verbesserung um 0,1 Millionen Euro darstellt.

Im Berichtsquartal 2015 wurden Aufwendungen aus Ertragsteuern in Höhe von 5,7 Millionen Euro (Q2/2014: 3,4 Millionen Euro) ausgewiesen. Dabei wurden laufende Steueraufwendungen in Höhe von 8,0 Millionen Euro (Vorjahr: 7,2 Millionen Euro) mit latenten Steuererträgen, im Wesentlichen aus der Zuschreibung auf latente Ertragsteueransprüche aus steuerlichen Verlustvorträgen, in Höhe von 2,3 Millionen Euro (Vorjahr: 3,8 Millionen Euro) saldiert.

Der im zweiten Quartal 2015 ausgewiesene Konzerngewinn resultiert wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres ausschließlich aus weitergeführten Geschäftsbereichen und addiert sich auf 54,9 Millionen Euro, was verglichen mit den im Vergleichsquartal des Vorjahres erzielten 57,1 Millionen Euro einem leichten Rückgang um 2,2 Millionen Euro entspricht.

Vermögens- und Finanzlage

Tabelle 5: Ausgewählte Bilanzzahlen des Konzerns

Aktiva Passiva
In Mio. EUR 30.6.2015 In Mio. EUR 30.6.2015
Langfristiges Vermögen 1.867,0 Eigenkapital 1.217,3
Kurzfristiges Vermögen 597,6 Langfristige und kurzfristige Schulden 1.247,3
Bilanzsumme 2.464,7 Bilanzsumme 2.464,7
In Mio. EUR 31.3.2015 In Mio. EUR 31.3.2015
Langfristiges Vermögen 1.881,6 Eigenkapital 1.346,0
Kurzfristiges Vermögen 630,5 Langfristige und kurzfristige Schulden 1.166,1
Bilanzsumme 2.512,1 Bilanzsumme 2.512,1
In Mio. EUR 30.6.2015
Eigenkapital 1.217,3
Langfristige und kurzfristige Schulden 1.247,3
Bilanzsumme 2.464,7
In Mio. EUR 31.3.2015
Eigenkapital 1.346,0
Langfristige und kurzfristige Schulden 1.166,1
Bilanzsumme 2.512,1

Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2015 beträgt 2.464,7 Millionen Euro und hat sich somit gegenüber dem 31. März 2015 (2.512,1 Millionen Euro) um 47,4 Millionen Euro bzw. 1,9 Prozent verringert.

Auf der Aktivseite hat sich das langfristige Vermögen um 14,6 Millionen Euro reduziert. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch einen Rückgang der immateriellen Vermögenswerte um 11,2 Millionen Euro auf 385,7 Millionen Euro, hauptsächlich erklärt durch laufende Abschreibungen bei geringen Neuinvestitionen.

Im kurzfristigen Vermögen ist der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 26,3 Millionen Euro auf 373,3 Millionen Euro hervorzuheben. Die Erhöhung steht zum einen im Zusammenhang mit einem im Vergleich zum 31. März 2015 geringeren Volumen des Factorings von Handy-Options-Forderungen, wozu wir auf Textziffer 3 der ausgewählten erläuternden Anhangangaben gemäß IAS 34 verweisen. Zum anderen ist die Erhöhung durch den bekannten saisonalen Effekt der Abgrenzung von Jahresboni gegenüber Netzbetreibern und Händlern bedingt.

Der Rückgang der flüssigen Mittel um 48,9 Millionen Euro auf 124,1 Millionen Euro resultierte vorwiegend aus der Dividendenausschüttung in Höhe von 192,0 Millionen Euro sowie der jährlichen Zahlung von Zinsen auf die Unternehmensanleihe in Höhe von 28,5 Millionen Euro, während sich der erzielte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 80,7 Millionen Euro sowie die Aufnahme des Schuldscheindarlehens in Höhe von 99,4 Millionen Euro erhöhend auf die liquiden Mittel auswirkten.

Auf der Passivseite erhöhten sich die Brutto-Finanzschulden im Vergleich zum 31. März 2015 um 77,8 Millionen Euro auf 624,4 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund der im Berichtsquartal vorgenommenen Aufnahme eines Schuldscheindarlehens über 99,4 Millionen Euro. Auf der anderen Seite reduzierten sich die Finanzschulden aus der Unternehmensanleihe im Wesentlichen durch die jährlich im April auf diese Anleihe fällige Zinszahlung. Die im April 2016 endfällige Unternehmensanleihe wird per Ende Juni 2015 in Höhe von 404,6 Millionen Euro unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesen.

Der Rückgang der Pensionsrückstellungen um 11,8 Millionen Euro auf 53,5 Millionen Euro steht im Zusammenhang mit dem seit dem 31. März 2015 um 0,9 Prozentpunkte gestiegenen Rechnungszins.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 18,7 Millionen Euro auf 373,2 Millionen Euro – maßgeblich hierfür sind im Wesentlichen stichtagsbedingt höhere Verbindlichkeiten gegenüber Netzbetreibern.

Aufgrund von Zahlungen für Vorjahre verminderten sich die laufenden Ertragsteuerschulden um 9,8 Millionen Euro.

Die Eigenkapitalquote verringerte sich, hauptsächlich aufgrund der im zweiten Quartal erfolgten Dividendenausschüttung von 53,6 Prozent per Ende März 2015 auf 49,4 Prozent per Ende Juni 2015. Dies war auch der Hauptgrund für die angestiegene Netto-Finanzverschuldung – diese beläuft sich zum 30. Juni 2015 auf 500,3 Millionen Euro (31. März 2015: 373,6 Millionen Euro).

Liquiditätslage

Tabelle 6: Wesentliche Cashflow-Kennzahlen des Konzerns

In Mio. EUR Q2/2015 Q2/2014 Ergebnis
veränderung
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 80,7 78,8 1,8
Cashflow aus Investitionstätigkeit -6,5 -4,3 -2,2
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -123,1 -215,9 92,8
Veränderung des Finanzmittelfonds -48,9 -141,4 92,5
Free Cashflow1 74,1 74,2 -0,1

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird im zweiten Quartal 2015 mit 80,7 Millionen Euro ausgewiesen, gleichbedeutend mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,8 Millionen Euro. Neben einem leicht gestiegenen EBITDA wirkte sich die Abnahme des Net Working Capitals in Höhe von 10,0 Millionen Euro positiv auf den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit aus, während im Vergleichsquartal des Vorjahres eine Zunahme des Net Working Capitals um 2,7 Millionen Euro zu verzeichnen war – was insgesamt einen Effekt von 12,6 Millionen Euro erklärt. Ein gegenläufiger Effekt besteht darin, dass sich die Steuerzahlungen gegenüber Q2/2014 um 12,3 Millionen Euro auf 18,3 Millionen Euro erhöht haben.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit betrug in Q2/2015 -6,5 Millionen Euro gegenüber -4,3 Millionen Euro im zweiten Quartal 2014 und enthielt im Wesentlichen Investitionen in selbsterstellte Software sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit entwickelte sich im Berichtsquartal gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von -215,9 Millionen Euro auf -123,1 Millionen Euro. Die Dividendenausschüttung erhöhte sich um 6,4 Millionen Euro von 185,6 Millionen Euro im zweiten Quartal 2014 auf 192,0 Millionen Euro im Berichtsquartal. Demgegenüber flossen dem Konzern im zweiten Quartal 2015 99,4 Millionen Euro aus der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens zu.

Im zweiten Quartal 2015 wurde als Folge der vorstehend erläuterten Effekte ein Free Cashflow in Höhe von 74,1 Millionen Euro erzielt, was in etwa dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres (74,2 Millionen Euro) entspricht.

1 Free Cashflow ist definiert als Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, zuzüglich der Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

Finanzmanagement

Die strategische Unternehmenssteuerung wird von einem fokussierten Finanzmanagement unterstützt, welches neben der Liquiditätsentwicklung die Kapitalstruktur als Steuerungsgröße aufweist. Die operative Umsetzung erfolgt durch ein umfassendes Treasury-Management auf der Basis etablierter Controlling-Strukturen.

Zur Steuerung der Kapitalstruktur dienen insbesondere der Verschuldungsfaktor, der so genannte Interest Cover und die Eigenkapitalquote als finanzielle Steuerungsgrößen. Der Verschuldungsfaktor gibt an, wie oft das aktuelle operative Ergebnis (EBITDA) erarbeitet werden müsste, um die Nettoverschuldung (Finanzschulden abzüglich liquider Mittel) zu tilgen. Der Interest Cover bildet das Verhältnis von EBITDA zu Zinssaldo ab.

In der folgenden Übersicht sind die Kennzahlen des Finanzmanagement mit ihrer aktuellen Ausprägung im Vergleich zum Vorjahresquartal dargestellt. Für zeitraumbezogene Größen wie das EBITDA und das Netto-Zinsergebnis wurden dabei jeweils die letzten 12 Monate (also Juli 2014 bis Juni 2015 bzw. für das Vorjahr Juli 2013 bis Juni 2014) herangezogen.

Tabelle 7: Kennzahlen des Finanzmanagements

Q2/2014 Ziel 2014/15 Q2/2015 Ziel 2015/16
Verschuldungsfaktor 1,5 1,0 – 2,5 1,4 1,0 – 2,5
Interest Cover 8,4 > 5 9,3 > 5
Eigenkapitalquote (in %) 47,3 > 50 49,4 > 50

Der Verschuldungsfaktor liegt mit 1,4 weiterhin im unteren Bereich der strategischen Bandbreite von 1,0 und 2,5. Die Finanzschulden sind ganz überwiegend von der im April 2016 endfälligen Unternehmensanleihe über einen Nennwert von 400,0 Millionen Euro geprägt.

Der Interest Cover liegt mit 9,3 aufgrund des im Zwölf-Monats-Vergleich gestiegenen EBITDA bei leicht gesunkener Zinsbelastung etwas höher als in Q2/2014 (8,4) und damit nach wie vor deutlich über der Zielmarke.

Die Eigenkapitalquote befindet sich zum 30. Juni 2015 knapp unter der Zielmarke von 50 Prozent. Der Anstieg gegenüber dem Stichtag des Vorjahres ist in erster Linie das Resultat der positiven Ergebnissituation des Konzerns. Zu beachten ist, dass die Eigenkapitalquote in der Regel ihren im Quartalsvergleich tiefsten Stand nach der im zweiten Quartal erfolgten Dividendenausschüttung hat, so dass wir in den folgenden Quartalen, bis zur nächsten Dividendenzahlung, von einem Anstieg dieser Kennzahl ausgehen.

Dividendenpolitik

Die freenet AG setzt die zu Beginn des Geschäftsjahres 2013 mit dem Aufsichtsrat abgestimmte, aktuelle Dividendenpolitik erfolgreich fort und schüttet 72,1 Prozent des für das Geschäftsjahr 2014 ausgewiesenen Free Cashflows aus. Die Ausschüttung liegt damit erneut im Rahmen der mit 50 bis 75 Prozent vorgesehenen Quote des freien Barmittelzuflusses der Gesellschaft. Die Auszahlung der Dividende in Höhe von 1,50 Euro je dividendenberechtigter Aktie (Vorjahr: 1,45 Euro) erfolgte am 22. Mai 2015.

Auch zukünftig möchte die freenet AG ihre Aktionäre im Interesse einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung – im Einklang mit einer effektiven Dividendenkontinuität – am Erfolg des Unternehmens partizipieren lassen. Aus diesem Grund ist die Finanzstrategie so ausgelegt, dass sie auf Basis der Cashflow-Stärke, neben der Finanzierung der strategischen Unternehmensziele, den Anteilseignern eine attraktive Dividende beschert und den Fremdkapitalgebern nachhaltig gute Anlagebedingungen offeriert.

Grafik 3: Kennzahlen der Dividendenpolitik

NACHTRAGSBERICHT

Ereignisse von wesentlicher Bedeutung nach dem Stichtag haben sich nicht ergeben.

1 Free Cashflow (FCF) ist definiert als Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, zuzüglich der Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Chancenbericht

Zur Steuerung und Überwachung des laufenden Geschäfts hat der Vorstand ein umfangreiches monatliches Berichtswesen aufgebaut, das sowohl die finanziellen als auch die nicht finanziellen Leistungsindikatoren im Konzern umfasst. In regelmäßigen Besprechungsterminen mit allen relevanten Geschäftsbereichen informiert sich der Vorstand zeitnah über die operativen Entwicklungen. Zusätzlich werden in diesen Besprechungsterminen aktuelle Themen diskutiert und zukünftige in- und externe Entwicklungen, Maßnahmen sowie potentielle Chancen besprochen. Die Identifikation, Analyse und Kommunikation der Chancen sowie deren Nutzung stellt eine unternehmerische (Führungs-)Aufgabe dar, die vom Vorstand, den Verantwortlichen der einzelnen Unternehmensbereiche sowie den jeweiligen Entscheidungsträgern in ständiger Kommunikation ausgeübt wird.

Die freenet AG und ihre Tochtergesellschaften haben im Jahr 2015 ihre Strategie als Digital Lifestyle Provider mit einer Fokussierung auf mobile Sprach- und Datendienste sowie der Vermarktung von Digital Lifestyle Produkten konsequent fortgesetzt. Im Rahmen der Vermarktung von Smartphones und Flatrate-Tarifen standen vor allem die Kundenqualität sowie die Stabilisierung der Vertragskundenbasis im Fokus des unternehmerischen Handelns. Darüber hinaus wurde weiterhin ein Schwerpunkt auf das Digital Lifestyle Geschäft gelegt. Neben der Integration von freenet digital in den freenet Konzern wurde die Vermarktung von SmartHome Produkten und Digital Lifestyle Optionen, wie zum Beispiel md Cloud, mload Plus oder Norton Mobile Security, verstärkt. Als größter netzunabhängiger Mobilfunk-Service-Provider mit Fokus auf Digital Lifestyle wird die freenet Group auch zukünftig diesen erfolgreichen Weg weiter fortsetzen und Chancen vor dem Hintergrund einer strikten Stakeholder-Value-Orientierung nutzen.

Externe Chancen sieht die freenet AG insbesondere in folgenden Marktentwicklungen:

  • Wachsende Bereitschaft der Kunden, für Mobilfunkendgeräte zu zahlen,
  • Trend zur mobilen Internet- und Datennutzung über Smartphone und Tablet PC,
  • Trend zu teureren Endgeräten (Smartphones) und eine damit verbundene höhere Nutzung, beziehungsweise einen damit verbundenen Vertrieb von Flatrate-Produkten,
  • Trend zur Vernetzung von Produkten ("Internet der Dinge", "integrierte Produktwelten").

Aufgrund des anhaltenden Trends für Mobilfunkendgeräte zu zahlen und der Ausdehnung der mobilen Internet- und Datennutzung, der weiteren Verbreitung von Smartphones sowie der Vernetzung von Produkten, könnte sich dies positiv auf die erwartete Entwicklung der Umsatzerlöse, des EBITDA und den Free Cashflow auswirken. Die Auswirkungen aus dem Trend zur mobilen Internet- und Datennutzung sowie dem damit verbundenen Trend zu teureren Flatrate-Produkten könnten darüber hinaus zu einem positiveren Anstieg des Customer Ownerships führen als erwartet, wenngleich Letzteres insgesamt eher als gering wahrscheinlich eingeschätzt wird.

Interne Chancen für die freenet AG könnten sich vor allem ergeben aus:

  • der Prüfung und Implementierung strategischer Optionen im Bereich Mobilfunk und Digital Lifestyle,
  • der kontinuierlichen Intensivierung der Geschäftsbeziehungen mit Lieferanten zur Stabilisierung der bestehenden und zur Entwicklung von neuen Konditionenmodellen,
  • der Festigung und Weiterentwicklung der IT-Systeme zur weiteren Erhöhung der Kundenzufriedenheit,
  • dem Ausbau der Vertriebsstärke durch die Ausweitung bestehender Vertriebskanäle (Multi-

Channel-Ansatz) und die Nutzung bestehender sowie neuer Vertriebskooperationen und Partnerschaften,

  • der weiteren Steigerung der Shop-Performance auch durch Vermarktung zusätzlicher Produkte,
  • der Implementierung und Vermarktung neuer Produkte im Bereich des Digital Lifestyle,
  • der verstärkten Etablierung der Marken klarmobil, freenetmobile, callmobile und debitel light im stetig wachsenden Discount-Markt, um an diesem Wachstumsmarkt noch stärker zu partizipieren,
  • der kontinuierlichen Prozess- und Qualitätsverbesserung zur nachhaltigen Senkung der Kostenstrukturen.

Aus der operativen Tätigkeit der freenet AG als weiterhin netzunabhängiger Mobilfunk-Serviceprovider sowie der strategischen geschäftspolitischen Ausrichtung zu einem echten Digital Lifestyle Provider resultieren insbesondere die vorstehenden internen Chancen.

Aus der Prüfung und Implementierung von strategischen Optionen sowohl im Bereich Mobilfunk als auch Digital Lifestyle, der Implementierung und Vermarktung neuer innovativer Produkte sowie dem Ausbau der eigenen Vertriebsstärke, könnte ein positiver Effekt auf die erwarteten Umsatzerlöse, das EBITDA und den Free Cashflow resultieren und unsere Erwartungen mithin übertreffen. Gleichsam könnte ein besserer Ausbau der Vertriebsstärke und der Kundenzufriedenheit dazu führen, dass sich der Customer Ownership möglicherweise positiver entwickelt als prognostiziert. Die Wahrscheinlichkeit hierfür wird jedoch eher als gering wahrscheinlich eingeschätzt.

Neben der bereits etablierten Hauptmarke mobilcom-debitel könnten sich insbesondere auch die Discount-Marken klarmobil, freenetmobile, callmobile und debitel light zunehmend stärker am Markt etablieren, wodurch eine höhere Marktdurchdringung als bisher erwartet erreicht werden könnte. Sollten die Marken stärker als erwartet am stetig wachsenden Discount-Markt partizipieren, könnte dies sowohl zu höheren Umsatzerlösen als auch Ergebnisgrößen und Free Cashflows führen als bisher prognostiziert.

Das strategische Zusammenwirken von Mobilfunkdienstleistungen und Digital Lifestyle Geschäft wurde im ersten Halbjahr 2015 weiter forciert. Diese konzernpolitische Ausrichtung der Aktivitäten wird auch zukünftig konsequent verfolgt werden, da der Trend zur fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung von Produkten und Dienstleistungen weiter anhalten wird ("Internet der Dinge", "integrierte Produktwelten"). Vor diesem Hintergrund werden in Bezug auf die Erbringung von Leistungen im Bereich Digital Lifestyle, insbesondere Home Automation & Security, Datensicherheit sowie Entertainment, weiterhin Wachstumschancen, Synergiepotenziale sowie Chancen für neue strategische Partnerschaften gesehen. Dadurch könnten zukünftig positivere Beiträge zu den Umsatzerlösen sowie zum EBITDA und zum Free Cashflow generiert werden als bisher erwartet. Die Bedeutung der strategischen Transformation vom reinen Mobilfunkspezialisten zum Digital Lifestyle Provider wird vor diesem Hintergrund zukünftig voraussichtlich weiter zunehmen.

Sollten die aus der kontinuierlichen Prozess- und Qualitätsverbesserung resultierenden Maßnahmen und Effizienzsteigerungen zur nachhaltigen Senkung der Kostenstrukturen positiver ausfallen als erwartet, könnte sich dies in den kommenden Jahren positiver auf die Höhe der Sachgemein- und Personalkosten und mithin auf das EBITDA sowie den Free Cashflow auswirken als bisher budgetiert.

Gesamtwürdigung der Chancenlage

Durch die regelmäßige Überwachung der in- und externen Chancen durch das monatliche Berichtswesen sowie der Kommunikation in den Besprechungsterminen ist die Unternehmensleitung in der Lage, der ihr obliegenden unternehmerischen (Führungs-) Aufgabe nachzukommen und mithin durch die Nutzung von Chancen einen positiven Beitrag zur operativen als auch strategischen Sicherung des Unternehmenserfolgs zu leisten.

Im ersten Halbjahr 2015 wurden sowohl externe als auch interne Chancen identifiziert, die im Vergleich zum Vorjahr grundsätzlich unverändert bestehen. Die Bedeutung der aufgezeigten Chancen sowie die daraus resultierenden positiven Auswirkungen auf die prognostizierten finanziellen und nicht finanziellen Leistungsindikatoren und somit auf die Entwicklung der freenet Group insgesamt, werden zusammenfassend als gering eingestuft. Es wird folglich von der Unternehmensleitung erwartet, dass die für das Jahr 2015 prognostizierte, positive Entwicklung nicht deutlich übertroffen wird.

Risikomanagementsystem

Zur Gewährleistung des langfristigen Fortbestands der freenet AG kommt einem effizienten Risikomanagementsystem eine maßgebliche Bedeutung zu. Das Risikomanagementsystem in der freenet AG wird ausschließlich auf Risiken, nicht hingegen auf Chancen angewendet. Dabei soll es sicherstellen, dass Risiken für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens frühzeitig von jedem unserer Führungskräfte erkannt und in systematischer, nachvollziehbarer Weise an die zuständigen Entscheidungsträger im Unternehmen kommuniziert werden. Durch die rechtzeitige Kommunikation von Risiken an die verantwortlichen Entscheidungsträger soll gewährleistet werden, dass angemessene Maßnahmen zum Umgang mit den erkannten Risiken ergriffen und

hierdurch Schäden von unserem Unternehmen, unseren Mitarbeitern und Kunden abgewendet werden.

Dazu hat der Vorstand der freenet AG innerhalb des Konzerns ein effizientes Risikofrüherkennungs-, Überwachungs- und Steuerungssystem eingerichtet, welches auch die Tochtergesellschaften abdeckt. Dieses System wird im Rahmen des gesetzlichen Prüfungsauftrags für den Jahres- und Konzernabschluss durch den Abschlussprüfer geprüft, ob es geeignet ist, Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen. Das Risikofrüherkennungssystem entspricht den gesetzlichen Anforderungen. Die Systeme und Methoden des Risikomanagementsystems sind integrativer Bestandteil der generellen Aufbau- und Ablauforganisation der freenet AG.

Mindestens halbjährlich erfassen beziehungsweise aktualisieren die einzelnen Fachbereiche der freenet AG und die freenet Tochterunternehmen bestehende und etwaige neue Risiken, die eine definierte Wesentlichkeitsgrenze übersteigen, in formalisierten Risikoberichten (Risikoidentifikation). Die Risikoberichte beschreiben die spezifischen Risiken und untersuchen diese auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit sowie ihre Auswirkungen auf das Unternehmen anhand standardisierter Kriterien (Risikoanalyse und -bewertung).

Die Bewertung der Risiken erfolgt innerhalb der freenet Group nach dem Nettoprinzip, bei dem das Risiko inklusive der reduzierenden Einflüsse von durchgeführten Gegenmaßnahmen betrachtet wird. Für die Bewertung der Risiken werden die Kriterien "Eintrittswahrscheinlichkeit" und "erwartetes

Schadensausmaß" herangezogen. Dabei werden Risiken mit bis zu geringer (<50 Prozent), mittlerer (50-75 Prozent) und einer hohen (>75 Prozent) Eintrittswahrscheinlichkeit systematisch voneinander unterschieden und kategorisiert. Hinsichtlich der Höhe des erwarteten Schadensausmaßes aus einem Risiko wird zwischen unwesentlichen (<1,0 Millionen Euro), geringen (1,0 bis 2,5 Millionen Euro), mittleren (2,5 bis 10,0 Millionen Euro) und hohen (>10,0 Millionen Euro) erwarteten Schäden unterschieden. Aus der Kombination der Eintrittswahrscheinlichkeit und der Höhe des erwarteten Schadensausmaßes ergibt sich die Einteilung hinsichtlich der Bedeutung der Risiken in die Kategorien "unwesentlich", "gering", "mittel", "hoch" sowie "wesentlich". Diese Risikokategorien sind in der folgenden Abbildung dargestellt.

Basierend auf den kommunizierten Ergebnissen der Risikoanalyse und Bewertung werden verschiedene Handlungsalternativen im Rahmen der allgemeinen Unternehmenssteuerung ergriffen, um angemessen auf die identifizierten Risiken zu reagieren (Risikosteuerung und Risikoüberwachung). Die einzelnen Risikoberichte werden zu einem gesamthaften Konzernrisikobericht zusammengefasst und an den Vorstand berichtet. Auch zwischen den Standard-Meldezeitpunkten werden Risiken direkt nach ihrer Identifikation erfasst, analysiert, bewertet und gesteuert sowie bei entsprechender Größenordnung unmittelbar an den Vorstand und den Aufsichtsrat berichtet (Risikokommunikation).

Der Vorstand hat in einem Leitfaden, der kontinuierlich ergänzt und verbessert wird, die wesentlichen Risikokategorien für den Konzern definiert, eine Strategie des Umgangs mit diesen Risikokategorien erarbeitet und die Verteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten innerhalb des Risikomanagementsystems im Konzern dokumentiert. Dieser Leitfaden ist den Mitarbeitern bekannt und entwickelt deren Risikobewusstsein gezielt weiter (Teil der Risikokommunikation).

Die Methoden und Systeme des Risikomanagements werden ständig überprüft, weiterentwickelt und angepasst. Dabei wirkt die interne Revisionsabteilung der freenet AG unterstützend, wobei die regelmäßigen Prüfungen der Risikoberichterstattung den Schwerpunkt bilden. Der Aufsichtsrat, hier insbesondere der Prüfungsausschuss der freenet AG, überwacht aufgrund aktienrechtlicher Bestimmungen die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems. Der Aufsichtsrat wird durch regelmäßige Berichterstattung und, soweit erforderlich, durch eine aktuelle Berichterstattung des Vorstands eingebunden (prozessunabhängige Risikoüberwachung).

Neben dem Risikomanagementsystem hat die Unternehmensleitung zur Steuerung und Überwachung des laufenden Geschäfts ein umfangreiches monatliches Berichtswesen aufgebaut, das sowohl die finanziellen als auch die nicht finanziellen Leistungsindikatoren im Konzern umfasst. In regelmäßigen Besprechungsterminen mit allen relevanten Geschäftsbereichen informiert sich der Vorstand zeitnah über die operativen Entwicklungen. Zusätzlich werden in diesen Besprechungsterminen aktuelle Themen diskutiert und zukünftige Maßnahmen besprochen (Teil der Risikokommunikation).

Risiken

In diesem Abschnitt werden die Risiken dargestellt, welche die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage der freenet AG beeinflussen könnten. Es erfolgt eine Einteilung in die Kategorien Marktrisiken, IT-Risiken, steuerliche Risiken, finanzielle Risiken und rechtliche Risiken. Die einzelnen Risiken werden gemäß ihrer Rangfolge in den jeweiligen Kategorien genannt.

Der Mobilfunkbereich ist sowohl umsatz- als auch ergebnisbezogen der mit Abstand bedeutendste Bereich im freenet Konzern. Entsprechend resultieren auch die maßgeblichen Marktrisiken aus diesem Bereich. Die Risikoeinschätzung für die übrigen Kategorien gilt grundsätzlich für alle Segmente. Wesentliche Unterschiede zwischen den Segmenten in Bezug auf die Risikoeinschätzung werden als solche gesondert genannt.

Marktrisiken

Wettbewerbsintensive Märkte

Die Telekommunikationsmärkte sind weiterhin durch intensiven Wettbewerb geprägt. Dies kann zum einen zu Einbußen bei Umsatzerlösen und zum Verlust von Marktanteilen sowie zu Margendruck in den jeweiligen Geschäftsbereichen führen und/oder den Gewinn von Marktanteilen erschweren.

Weiterhin können höhere Aufwendungen für die Gewinnung neuer Kunden bei gleichzeitig sinkenden Erlösen und einer kundenseitig hohen Wechselbereitschaft die Folge des starken Wettbewerbs sein. Hierdurch könnten sich die prognostizierten umsatzbasierten Kennzahlen, Ergebnisgrößen sowie der Free Cashflow möglicherweise leicht negativer

entwickeln als bisher erwartet. Um sich gegenüber diesem Wettbewerb zu behaupten, muss die freenet AG ihre Produkte weiterhin attraktiv gestalten und erfolgreich vermarkten sowie Kundenbindungsmaßnahmen durchführen. Außerdem muss die freenet AG auf die Geschäftsentwicklung der Konkurrenz reagieren und neue Kundenbedürfnisse antizipieren. Darin liegt ein mittleres Risiko für die Erreichung der Ziele der Gesellschaft.

Netzbetreiber

Eine Reduzierung von Netzbetreiber-Prämien kann zu einem höheren Kapitalbindungs- und Vermarktungsrisiko führen. Auch sind die Margen im Mobilfunk-Service-Provider-Geschäft wesentlich durch die Netzbetreiber und deren Gestaltung der Tarifmodelle bedingt. Diese Tatsache stellt ein mittleres Risiko für die freenet AG dar. Dieses Risiko versucht die freenet AG dadurch zu minimieren, dass die Gesellschaft flexible Einkaufskonditionen verhandelt sowie ein laufendes Monitoring der Zielerreichung bei den Prämienzahlungen durchführt und gegebenenfalls nachverhandelt.

Im Rahmen der Neuzuteilung der bisher genutzten Mobilfunkfrequenzen nach 2016 könnte die Bundesnetzagentur gegenüber den Mobilfunknetzbetreibern für einen Wegfall der Diskriminierungsfreiheit bei der Zulassung der Diensteanbieter sorgen. Es besteht das mittlere Risiko, dass der Wegfall der Diensteanbieterverpflichtung zu einer jährlichen Kündigung der Diensteanbieterverträge durch die Mobilfunknetzbetreiber führen könnte, sofern mit dem jeweiligen Mobilfunknetzbetreiber noch keine langfristigen Verträge abgeschlossen worden sind. Ohne einen Diensteanbietervertrag wäre die Vermarktung von Mobilfunkprodukten als Serviceprovider für diesen Mobilfunknetzbetreiber nicht mehr möglich. Die freenet AG begegnet diesem Risiko durch langfristige Dienstanbieterverträge mit den entsprechenden Mobilfunknetzbetreibern sowie durch eine aktive Beteiligung im laufenden Frequenzvergabeverfahren mit dem Ziel, die Diensteanbieterverpflichtung zu erhalten.

Die Netzbetreiber gehen dazu über, ihre Produkte selbst zu vertreiben und die Mobilfunk-Service-Provider aus dem Markt zu drängen ("shift to direct"). Hinzu kommt, dass die Netzbetreiber aufgrund ihrer Geschäftsstruktur im Vertrieb zum Teil bessere Konditionen bieten können als die Mobilfunk-Service-Provider. Dies kann wiederum zum Verlust von Vertriebswegen und Kunden führen.

Als Gegenmaßnahme schließt die freenet AG mit den wichtigen Vertriebspartnern langfristige Verträge und bietet ihnen attraktive Anreizsysteme (z.B. Airtimemodelle). Die Gewinnung von zusätzlichen Franchise Partnern stellt eine weitere Möglichkeit dar, Vertriebskanäle zu erhalten bzw. auszubauen und damit das Risiko weiterhin gering zu halten.

Der jüngst durchgeführte Zusammenschluss der beiden Netzbetreiber o2 und E-Plus kann zu einem verminderten Wettbewerb zwischen den verbleibenden Mobilfunkgesellschaften (MNOs) und einer einhergehenden Schwächung des Service-Provider-Modells führen. Dies kann sich unter anderem in einer Verringerung der Marge äußern. Ferner besteht die Gefahr eines koordinierten Verhaltens der drei nach dem Zusammenschluss übrig gebliebenen MNOs zu Lasten aller Service Provider. Die von Telefónica S.A. an einen anderen Marktteilnehmer ohne Netz abgegebene Netzkapazität wird voraussichtlich recht aggressiv vermarktet werden. Auf der Habenseite wurden bestehende Verträge bis 2025 verlängert, wodurch die freenet Group eine gewisse Absicherung erfährt. Für den Fall, dass es zu marktweiten Konditionenkürzungen kommt, werden die Konditionen für die Vertriebspartner angepasst.

Die Netzbetreiberrisiken, alleine oder in Kombinationen miteinander, könnten sich auf die prognostizierten Ergebnisgrößen sowie den Free Cashflow negativer auswirken als dies bisher erwartet wird.

Kauf von Unternehmen

Die freenet AG hat in der jüngsten Vergangenheit Unternehmenszukäufe getätigt. Es besteht das mittlere Risiko, dass sich das operative Geschäft dieser neuen Beteiligungen nicht erwartungsgemäß entwickelt und somit unter anderem das Wachstum des Geschäftsbereichs Digital Lifestyle unter den Erwartungen und mithin unter den prognostizierten Ergebnissen sowie der Free Cashflows bleibt. Im Rahmen des Managementreports findet ein regelmäßiges Monitoring der Unternehmensentwicklung statt mit dem Ziel, sofort Gegenmaßnahmen einleiten zu können, falls eine Planabweichung vorliegt.

Terminierungsentgelte

Eine weitere Absenkung der so genannten Terminierungsentgelte durch die Bundesnetzagentur könnte im Markt die Umsätze pro Kunde stärker reduzieren als erwartet. Aufgrund der in der Vergangenheit bereits durchgeführten Absenkungen ist das Risiko allerdings gering. Es findet eine permanente Beobachtung des Regulierungsumfelds durch die freenet AG statt.

Gesetze und Regulierung

Aufgrund von gesetzlichen Änderungen, Eingriffen von Regulatoren oder auch durch gerichtliche Grundsatzentscheidungen können sich Auswirkungen auf die Tarifstruktur und die Möglichkeit, Kundenforderungen geltend zu machen, ergeben. Dies kann sich zum einen negativ auf die Höhe der prognostizierten Umsatzerlöse und zum anderen auf die Höhe der Free Cashflows auswirken. Die Auswirkungen von einzelnen Entscheidungen oder rechtlichen Änderungen können für sich genommen nicht wesentlich sein, so dass das Risiko insgesamt als gering eingestuft werden kann. Die freenet AG begegnet dem Risiko durch ein regelmäßiges Monitoring der Entwicklungen seitens der Regulatoren beziehungsweise Verfolgen des Ausgangs gerichtlicher Entscheidungen.

IT-Risiken

Die Betriebsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der technischen Infrastruktur inklusive der Rechenzentren und Billing-Systeme des Unternehmens sind für dessen erfolgreiches Operieren und seinen Fortbestand von erheblicher Bedeutung. Es besteht das geringe Risiko, dass Netzwerkausfälle oder Serviceprobleme aufgrund von Systemfehlern oder -ausfällen zum Verlust von Kunden führen können. Neben dem Rückgang der Umsatzerlöse bei einem Verlust von Kunden kann bei einem Ausfall der Systeme keine Leistung seitens der freenet AG erbracht und damit auch kein Umsatz bzw. kein positiver Beitrag zum erwarteten Ergebnis sowie Free Cashflow erzielt werden. Um Ausfallrisiken zu vermeiden, werden technische Frühwarnsysteme eingesetzt. Ständige Pflege und Updates halten die Sicherheitsvorkehrungen stets auf dem aktuellen Stand. Um den Verlust von sensiblen Daten zu vermeiden, wird in einem vierundzwanzigstündigen Rhythmus ein Backup erstellt und dieser bei der Speicherung ausgelagert.

Steuerliche Risiken

Verlustvorträge

Wenn innerhalb von fünf Jahren mittelbar oder unmittelbar 25 Prozent oder mehr der Aktien oder Stimmrechte der Gesellschaft in einer Hand oder in Händen mehrerer Aktionäre mit gleichgerichteten Interessen vereinigt würden (schädlicher Beteiligungserwerb), könnten die bis zum schädlichen Beteiligungserwerb nicht ausgeglichenen oder abgezogenen negativen Einkünfte (körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge) der Gesellschaft gemäß § 8c KStG anteilig oder vollständig verloren gehen. Aktien werden in einer Hand vereinigt, wenn sie an einen Erwerber, an diesem nahestehende Personen oder an eine Gruppe von Erwerbern mit gleichgerichteten Interessen übertragen werden.

Auf den Eintritt dieses Risikos hat die Gesellschaft keinen Einfluss, da der (gegebenenfalls teilweise) Wegfall der bis zum schädlichen Beteiligungserwerb nicht ausgeglichenen oder abgezogenen negativen Einkünfte (körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge) durch Maßnahmen und Transaktionen auf der Ebene der Aktionäre herbeigeführt wird. Vor diesem Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in Folge einer Veräußerung oder eines Hinzuerwerbs von Aktien durch die Aktionäre der Gesellschaft zu einer Vereinigung von 25 Prozent der Aktien oder mehr in einer Hand kommen könnte. Dasselbe mittlere Risiko besteht, wenn durch andere Maßnahmen erstmals in der Hand eines Aktionärs oder mehrerer Aktionäre mit gleichgerichteten Interessen 25 Prozent oder mehr der Aktien oder Stimmrechte vereinigt werden. Die oben dargestellten Rechtsfolgen gelten entsprechend.

Umsatzsteuerrisiko aus "Entgelt von dritter Seite"

Mit Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen vom 4. Dezember 2014 sowie gleichzeitiger Ergänzung des Umsatzsteuer-Anwendungserlasses traf die Finanzverwaltung folgende Regelung: Liefert der Vermittler eines Mobilfunkvertrags im eigenen Namen an den Kunden ein Mobilfunkgerät oder einen sonstigen Elektronikartikel und gewährt das Mobilfunkunternehmen dem Vermittler auf Grund vertraglicher Vereinbarung eine von der Abgabe des Mobilfunkgeräts oder sonstigen Elektronikartikels abhängige Provision bzw. einen davon abhängigen Provisionsbestandteil, handelt es sich bei dieser Provision oder diesem Provisionsbestandteil insoweit nicht um ein Entgelt für die Vermittlungsleistung an das Mobilfunkunternehmen, sondern um ein Entgelt von dritter Seite im Sinne des §10 Abs. 1 Satz 3 UStG für die Lieferung des Mobilfunkgeräts oder des sonstigen Elektronikartikels. Dies gilt unabhängig von der Höhe einer von dem Kunden zu leistenden Zuzahlung. Aus der Anwendung dieser Regelung ab dem 1. Januar 2015 entstehen der Gesellschaft keine berichtspflichtigen Risiken. Für die vor dem 1. Januar 2015 ausgeführten Umsätze ist es aus Sicht der Gesellschaft überwiegend wahrscheinlich, dass die genannte Regelung keine wesentlichen negativen umsatzsteuerrechtlichen Auswirkungen für die freenet AG haben wird. Es verbleibt für die vor dem 1. Januar 2015 für noch nicht abschließend geprüfte Veranlagungszeiträume ausgeführten Umsätze jedoch ein geringes Risiko, bei dem die freenet AG Vorsteuern teilweise an das Finanzamt zurückerstatten müsste.

Sonstige Steuerrisiken

Für noch nicht abschließend geprüfte Veranlagungszeiträume kann es grundsätzlich zu Änderungen kommen, aus denen Steuernachzahlungen oder Veränderungen der Verlustvorträge resultieren, sofern die Finanzbehörden im Rahmen von steuerlichen Außenprüfungen zu abweichenden Auslegungen steuerlicher Vorschriften oder abweichenden Bewertungen des jeweiligen zugrundeliegenden Sachverhalts kommen. Gleiches gilt für Abgabenarten, die zum Teil noch nicht geprüft wurden, insbesondere weil sie üblicherweise keiner steuerlichen Außenprüfung unterliegen.

Das Risiko abweichender Sachverhaltsauslegungen und -bewertungen gilt insbesondere für gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen. Deshalb ist nicht ganz auszuschließen, dass durch Einbringungen, andere Umwandlungsvorgänge, Kapitalzuführungen und Gesellschafterwechsel die von den Kapitalgesellschaften der freenet Group erklärten und so auch bislang von der Finanzverwaltung gesondert festgestellten körperschaft- und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge vermindert werden beziehungsweise entfallen könnten. Insgesamt wird dies als ein geringes Risiko angesehen.

Finanzielle Risiken

Ziel des Finanzrisikomanagements ist es, Risiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Dabei unterliegt die Gesellschaft hinsichtlich ihrer Finanzinstrumente, finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten im Wesentlichen den nachfolgend dargestellten Risiken.

Forderungsausfälle

Ein Forderungsausfallrisiko ist der unerwartete Verlust an Zahlungsmitteln oder Erträgen aufgrund des teilweisen oder vollständigen Ausfalls von Forderungen. Es besteht ein mittleres Ausfallrisiko im Hinblick auf die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrigen Vermögenswerte.

Bei der Betrachtung des Forderungsausfallrisikos stehen im freenet Konzern die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Endkunden im Fokus. Hierbei wird im Massengeschäft unseres Konzerns der Bonität von Kunden und Vertriebspartnern besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Für wesentliche Vertragskundenbereiche werden vor Vertragsabschluss Bonitätsprüfungen der Kunden durchgeführt. Im laufenden Vertragsverhältnis sind die Durchführung eines zügigen und regelmäßigen Mahn- und Inkassoprozesses mit mehreren Inkassounternehmen im Benchmarking und einer Langzeitinkassoüberwachung sowie das High-Spender-Monitoring in unserem Konzern wesentliche Maßnahmen zur Minimierung des Ausfallrisikos. Auch im Bereich der Forderungen gegen Händler und Franchisepartner findet ein laufender Mahn- und Inkassoprozess statt. Ebenso werden Kreditlimits festgelegt und überwacht. Überdies sind durch eine Warenkreditversicherung wesentliche Forderungsausfallrisiken gegenüber Großkunden (Händler und Distributoren im Bereich Mobilfunk) abgesichert. Die Risiken bei

nicht versicherten Händlern und Distributoren sind durch ein internes Limitsystem begrenzt – in der Regel müssen Kunden mit schlechter Bonität Vorauskasse leisten oder die Geschäftsbeziehung kommt nicht zustande. Schließlich trägt eine angemessene Bildung von Wertberichtigungen den Forderungsausfallrisiken Rechnung.

Zwischen dem Konzern und einer Bank besteht eine Factoring-Vereinbarung zum Verkauf von Handy-Options-Forderungen. Die relevanten Risiken, wie im Wesentlichen das Forderungsausfallrisiko, und Chancen gehen auf die Bank über. Im freenet Konzern verbleibt in voller Höhe das Spätzahlungsrisiko, das jedoch von untergeordneter Bedeutung ist.

Werthaltigkeit des Vermögens

In der Konzernbilanz der freenet AG werden ein bilanzieller Goodwill sowie immaterielle Vermögenswerte wie Kundenbeziehungen und Markenrechte in wesentlicher Höhe ausgewiesen. Es besteht das mittlere Risiko, dass es im Rahmen von Werthaltigkeitsprüfungen in den Folgeperioden zu wesentlichen Wertminderungen kommen kann.

Die Vermögenswerte der freenet AG werden regelmäßig als auch anlassbezogen überprüft, sofern mögliche Indikatoren für eine nachhaltige Wertbeeinträchtigung vorliegen. Bei einem solchen Indikator kann es sich zum Beispiel um Änderungen im Wirtschafts- oder Regulierungsumfeld handeln. Eine aus einem Werthaltigkeitstest eventuell resultierende Wertminderung ist nicht zahlungswirksam und bleibt daher ohne Einfluss auf die finanziellen Leistungsindikatoren.

Liquidität

Das als mittleres Risiko eingestufte allgemeine Liquiditätsrisiko des Konzerns besteht darin, dass die Gesellschaft möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, zum Beispiel der Tilgung von Finanzschulden, der Bezahlung von Einkaufsverpflichtungen und der Verpflichtungen aus Leasingverträgen.

Zur Überwachung und Steuerung der Liquidität werden konzernweit umfangreiche Finanzplanungsinstrumente eingesetzt. Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken des Weiteren durch das Halten angemessener Bankguthaben, Kreditlinien bei Banken sowie durch eine laufende Überwachung der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows. Auf Basis mehrerer bestehender konzerninterner Cash-Pooling-Vereinbarungen, an denen die wesentlichen Gesellschaften des freenet Konzerns teilnehmen, werden Bedarf und Anlage von liquiden Mitteln im Konzern zentral gesteuert.

Um das allgemeine Liquiditätsrisiko zu verringern, bedient sich der Konzern verschiedener Finanzierungsinstrumente. Die unter den Finanzschulden ausgewiesenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren aus einer festverzinslichen Unternehmensanleihe (zum 30. Juni 2015 bilanziert: 404,6 Millionen Euro), die im Rahmen der Neufinanzierung im April 2011 aufgenommen worden war sowie aus den im Dezember 2012 und Mai 2015 abgeschlossenen Schuldscheindarlehen (zum 30. Juni 2015 mit einem Saldo von insgesamt 219,5 Millionen Euro ausgewiesen – davon entfallen 79,8 Millionen Euro auf drei Tranchen mit variabler Verzinsung sowie 139,7 Millionen Euro auf vier Tranchen mit jeweils festem Zinssatz). Zudem besteht im Konzern eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von insgesamt 300,0 Millionen Euro, die zum Halbjahresende nicht gezogen war.

Aus den abgeschlossenen Kreditverträgen resultiert ein weiteres geringes Liquiditätsrisiko, da die darin vereinbarten Beschränkungen (so genannte Undertakings und Covenants) den finanziellen und operativen Spielraum der freenet AG eingrenzen. Die Verträge beinhalten beispielsweise Beschränkungen bei Änderungen der Geschäftstätigkeit des Konzerns, bei der Durchführung gruppeninterner gesellschaftsrechtlicher Strukturmaßnahmen, bei der Bestellung von Sicherheiten sowie hinsichtlich eventueller Erwerbe sowie Veräußerungen von Vermögenswerten, insbesondere von Anteilsbesitz. Der Gesellschaft ist es nur in engen Grenzen erlaubt, außerhalb der Kreditverträge Fremdmittel aufzunehmen, um so beispielsweise zukünftige strategische Investitionen zu finanzieren. Aufgrund der genannten Liquiditätsreserven stellen die Covenants jedoch nur eine geringe Einschränkung für die freenet AG dar.

Kapitalrisikomanagement

Das Kapitalrisikomanagement des Konzerns bezieht sich auf das in der Konzernbilanz ausgewiesene Eigenkapital und daraus abgeleitete Kennziffern. Primäres Ziel des Kapitalrisikomanagements des Konzerns ist es, die Einhaltung der in den Kreditverträgen vorgesehenen Kennzahlen (financial

covenants) zu gewährleisten. Die wesentlichen financial covenants sind in Bezug auf die Eigenkapitalquote des Konzerns sowie den Verschuldungsfaktor (Verhältnis von Netto-Finanzverschuldung des Konzerns zu Konzern-EBITDA) definiert. Sollten sich die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen negativ entwickeln, kann dies unter Umständen dazu führen, dass der freenet Konzern seine Vereinbarungen mit den kreditfinanzierenden Banken nicht mehr einhalten kann. Es besteht das mittlere Risiko zur Fälligkeitsstellung der Kredite durch die finanzierenden Banken. Die freenet AG minimiert das Risiko durch eine laufende Überwachung der finanziellen Kennzahlen.

Zinsänderungsrisiko

Unser Unternehmen unterliegt, was die Finanzschulden mit variabler Verzinsung betrifft, Zinsänderungsrisiken im Wesentlichen bezogen auf den EURIBOR. Das Unternehmen begegnet diesen geringen Risiken durch eine Mischung aus fest und variabel verzinslichen Finanzschulden. Die Zinsänderungsrisiken sind nicht explizit gesichert, allerdings wirkt der Kassenbestand, der im Wesentlichen auf Basis von EONIA beziehungsweise EURIBOR variabel verzinslich angelegt wird, als natürliche Absicherung und mindert das Zinsänderungsrisiko aus den variabel verzinslichen Finanzschulden entsprechend.

Geldanlagen werden in der Regel in Form von Tagesund Termingeld bei Geschäftsbanken mit hoher Bonität angelegt.

Die Gesellschaft überprüft auf der Grundlage der ihr zur Verfügung stehenden täglichen Liquiditätsplanung laufend die verschiedenen Anlagemöglichkeiten für die liquiden Mittel sowie die verschiedenen Dispositionsmöglichkeiten hinsichtlich der Finanzschulden. Marktzinsänderungen könnten sich auf das Zinsergebnis von originären variabel verzinslichen Finanzinstrumenten auswirken und gehen in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivitäten ein.

Sonstige finanzielle Risiken

Weitere Finanzrisiken wie beispielsweise Fremdwährungs- und Kursänderungsrisiken sind nach Auffassung der Gesellschaft als unwesentlich einzustufen und daher im Konzern-Zwischenlagebericht nicht separat darzustellen.

Rechtliche Risiken

Spruchverfahren

Ehemalige Aktionäre der mobilcom AG und der freenet.de AG haben die gerichtliche Überprüfung der Umtauschrelation aus der Verschmelzung der mobilcom AG und der freenet.de AG auf die heutige freenet AG im Jahr 2007 nach § 15 UmwG beantragt. Dies hätte bei einer festgestellten Unangemessenheit des Umtauschverhältnisses zu baren Zuzahlungen an alle betroffenen Aktionäre führen können, auch wenn sie im Spruchverfahren nicht Antragsteller waren.

Die Gesellschaft geht allerdings davon aus, dass die Umtauschrelation angemessen war und bare Zuzahlungen nicht zu erfolgen haben, da das Umtauschverhältnis sorgfältig ermittelt und von den gerichtlich bestellten Verschmelzungsprüfern überprüft und bestätigt wurde.

Sie sieht sich in ihrer Einschätzung durch das Landgericht Kiel bestätigt, das die Anträge beider Aktionärsgruppen zurückgewiesen hat. Die hiergegen gerichteten Beschwerden einiger Antragsteller hat das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht mit Beschluss vom 29. Januar 2015 zurückgewiesen.

Vergleichsvereinbarung mit France Telecom

Die mobilcom AG als Rechtsvorgängerin der Gesellschaft sowie weitere Gesellschaften des ehemaligen

mobilcom Konzerns haben im November 2002 einen Vergleich mit der France Telecom und verbundenen Unternehmen geschlossen. Die Wirksamkeit dieses Vergleichs wird von einzelnen Aktionären angezweifelt.

Die Gesellschaft hält diesen Vergleich für wirksam und hat auch keine Anhaltspunkte dafür, dass France Telecom sich daran nicht gebunden fühlt. Sollte die Auffassung dieser Aktionäre jedoch gerichtlich bestätigt werden, würde auf die freenet AG ein mittleres Risiko zukommen, dass France Telecom den Betrag von 7,1 Milliarden Euro, auf den sie im Rahmen des Vergleichs verzichtet hat, gegenüber der Gesellschaft geltend macht und etwaige Gegenansprüche der Gesellschaft dem Grunde und der Höhe nach bestreiten wird.

Sachkapitalerhöhung

Einzelne Aktionäre sind der Ansicht, dass die Sachkapitalerhöhung der mobilcom AG als Rechtsvorgängerin der Gesellschaft im November 2000 fehlerhaft beziehungsweise, dass die erbrachte Sacheinlage nicht werthaltig gewesen sei, mit der Folge, dass einerseits der Gesellschaft noch Ausgleichsansprüche in Milliardenhöhe gegen die France Telecom zustünden sowie ferner, dass die an die France Telecom ausgegebenen Aktien nicht stimmberechtigt gewesen seien. Die freenet AG sieht diesen Sachverhalt als mittleres Risiko an und geht davon aus, dass die Sachkapitalerhöhung wirksam erfolgt ist.

Gesamtwürdigung der Risikolage

Die vorstehend aufgeführten Risiken der Freenet AG werden nachstehend überblicksartig zusammengefasst.

Risiken Eintritts
wahrscheinlichkeit
erwartetes
Schadensausmaß
Risiko Tendenz
Marktrisiken
Wettbewerbsintensive Märkte mittel mittel mittel
Netzbetreiber
Prämien und Margen mittel mittel mittel
Diensteanbieterverpflichtung gering hoch mittel
shift to direct mittel gering gering
O2 und E-Plus gering unwesentlich unwesentlich
Kauf von Unternehmen mittel mittel mittel
Terminierungsentgelte gering mittel gering
Gesetze und Regulierung gering gering gering
IT-Risiken gering mittel gering
Steuerliche Risiken
Verlustvorträge gering hoch mittel
Umsatzsteuerrisiko aus "Entgelt von dritter Seite" gering mittel gering
Sonstige Steuerrisiken gering mittel gering
Finanzielle Risiken
Forderungsausfälle hoch gering mittel
Werthaltigkeit des Vermögens gering hoch mittel
Liquidität
Allgemeines Liquiditätsrisiko gering hoch mittel
Einschränkung finanzieller Spielraum gering mittel gering
Kapitalrisikomanagement gering hoch mittel
Zinsänderungsrisiko mittel gering gering
Sonstige finanzielle Risiken gering unwesentlich unwesentlich
Rechtliche Risiken
Vergleichsvereinbarung mit France Telecom gering hoch mittel
Sachkapitalerhöhung gering hoch mittel

Durch den implementierten Risikomanagementprozess sowie das monatliche Berichtswesen hat der Vorstand einen Überblick über die vorgestellte Risikosituation insgesamt. Einzelne Risiken haben sich im Vergleich zum Vorjahr in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit oder die Auswirkung lediglich geringfügig verändert. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die Risiken keine Auswirkungen auf den Fortbestand der freenet Group haben. Der Vorstand ist davon überzeugt, dass bei Fortführung des bisherigen Risikomanagementansatzes die freenet AG auch für das kommende Geschäftsjahr in der Lage sein wird, relevante Risiken rechtzeitig zu identifizieren und geeignete

Gegenmaßnahmen zu ihrer Begegnung einleiten zu können.

Zum 30. Juni 2015 wurden Markt-, IT- und steuerliche, finanzielle sowie rechtliche Risiken identifiziert. Die möglichen Auswirkungen auf die allgemeine zukünftige Entwicklung der freenet Group sowie die finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren werden von der Unternehmensleitung insgesamt als gering qualifiziert. Es wird folglich von der Unternehmensleitung erwartet, dass die für das Jahr 2015 prognostizierte, positive Entwicklung nicht wesentlich durch die aufgezeigten Risiken unterschritten wird.

Beschreibung der wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess (§ 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB)

Begriffsbestimmungen und Elemente des internen Kontrollsystems der freenet Group

Das interne Kontrollsystem der freenet Group orientiert sich am international anerkannten Rahmenwerk des COSO (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission). Es umfasst alle Prozesse und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit sowie der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung, insbesondere zur Sicherstellung der Einhaltung der rechtlichen Vorgaben.

Der Vorstand der freenet AG hat alle Bereiche des Konzerns zur Steuerung ihrer Kontrollprozesse nach einheitlichen Grundsätzen beauftragt.

Die Bereiche analysieren die Prozesse ständig auch in Bezug auf neue gesetzliche Vorgaben und sonstige zu beachtende Standards, entwickeln daraus interne Vorgaben und schulen die verantwortlichen Mitarbeiter.

Die Kernelemente des internen Überwachungssystems der freenet Group basieren einerseits auf automatisierten IT-Kontrollprozessen mit Alarmierungsschwellen, andererseits auf manuellen Prozesskontrollen zur Plausibilisierung der automatisch aggregierten Ergebnisse. Das Risikomanagementsystem ist mit dem internen Kontrollsystem verbunden und umfasst neben dem operativen Risikomanagement konzernweit auch die systematische Risikofrüherkennung, -steuerung und -überwachung. Weitere Erläuterungen zum Risikomanagementsystem werden im Berichtsteil "Risikomanagementsystem" des Risikoberichts erteilt.

Struktur des Konzernrechnungslegungsprozesses

Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochterunternehmen der freenet AG im Wesentlichen durch lokale Buchhaltungssysteme des Herstellers SAP. Als Konsolidierungssystem auf oberster Konzernebene setzt

die freenet AG das Modul "EC-CS" von SAP ein. Zur Aufstellung der Konzernbilanz, der Konzerngewinnund Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung sowie zur Durchführung der Kapital-, Schulden- sowie Aufwands- und Ertragskonsolidierung etc. gelangen die Meldedaten der Tochterunternehmen in unterschiedlicher Weise in das Konsolidierungssystem – im Wesentlichen automatisch über das SAP-Modul "FI", in Einzelfällen auch manuell durch Eingabe der Meldedaten. Die einzelnen Lageberichts- und Anhangangaben werden jeweils aus standardisierten Berichtspaketen und institutionalisierten Abstimmungsprozessen im Rahmen des internen Steuerungssystems gewonnen, die unter anderem in MS Excel geführt werden. Auch die Konsolidierung dieser Anhangangaben erfolgt in MS Excel.

Durch die Konzernrevision der freenet AG werden die Ordnungsmäßigkeit und Berechtigungen im Konsolidierungssystem SAP EC-CS in regelmäßigen Abständen geprüft. Der Konzernabschlussprüfer der freenet AG prüft regelmäßig die Schnittstelle zwischen SAP-FI und dem Konsolidierungssystem SAP EC-CS sowie die Überleitungen der standardisierten Berichtspakete der Tochterunternehmen bis hin zum Konzernabschluss der freenet AG.

Wesentliche Regelungs- und Kontrollaktivitäten zur Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung

Die auf die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Konzernrechnungslegung ausgerichteten Maßnahmen des internen Kontrollsystems stellen sicher, dass Geschäftsvorfälle in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und satzungsmäßigen Vorschriften vollständig und zeitnah erfasst werden.

Die ordentlichen Kontrollelemente innerhalb des internen Kontrollsystems zielen auf weitgehende Automatisierung der Bildung und Gegenkontrolle aller wesentlichen Daten, angefangen von den abrechnungsrelevanten Rohdaten über die Rechnungslegung gegenüber den Kunden bis zur Wertberichtigung, Abgrenzung und Abschreibung. Die automatisierten Kontrollen werden ergänzt durch manuelle Plausibilisierung aller relevanten Zwischenergebnisse und stichprobenartige Kontrolle der zugrundeliegenden Detaildaten. So wird gewährleistet, dass Inventuren ordnungsgemäß durchgeführt werden, Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss zutreffend angesetzt, bewertet und ausgewiesen werden. Daneben treten als außerordentliche Kontrollelemente die prozessunabhängigen Prüfungen der Konzernrevision der freenet AG im Auftrag des Aufsichtsrats, insbesondere unter Überwachung durch den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der freenet AG.

Die jährliche Prüfung des internen Kontrollsystems durch die Konzernrevision zeigte 2014, dass die geprüften Bereiche in den Vorjahren erkannte Verbesserungsmöglichkeiten umgesetzt haben. Sie haben einerseits ihre bewährten Kontrollaktivitäten laufend vertieft und die Häufigkeit der Kontrolldurchführung gesteigert, andererseits den Automatisie-

rungsgrad innerhalb der Kontrollaktivitäten erhöht. Aus den Kontrollergebnissen leiten sie systematisch Maßnahmen ab und überwachen deren Erfolg.

Der Konzernabschlussprüfer und sonstige Prüfungsorgane sind ebenfalls mit prozessunabhängigen Prüfungstätigkeiten in das Kontrollumfeld der freenet Group einbezogen.

Insbesondere die Prüfung der Konzernabschlüsse durch den Konzernabschlussprüfer beziehungsweise die Prüfung der einbezogenen Formularabschlüsse der Konzerngesellschaften bildet die finale prozessunabhängige Überwachungsmaßnahme im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess.

Prognosebericht PROGNOSEBERICHT

Der im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2014 enthaltene Ausblick des Vorstands für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 wird bestätigt. Nennenswerte Änderungen haben sich im ersten Halbjahr 2015 nicht ergeben.

Demnach erwartet die freenet AG für das Geschäftsjahr 2015 eine Stabilisierung und für das Geschäftsjahr 2016 einen leichten Anstieg des Konzernumsatzes. Ausschlaggebend hierfür ist neben einer jeweils leicht steigenden Kundenzahl im Customer-Ownership-Kundenbestand (Postpaid und No-frills) sowie einer Stabilisierung des Postpaid-ARPU im Kerngeschäftsfeld Mobilfunk auch die zunehmende Erschließung von Erlösquellen aus dem Absatz von Geräten, Zubehör und Dienstleistungen für mobile Anwendungen rund um den Bereich Digital Lifestyle.

Tabelle 8: Entwicklung der wesentlichen Leistungsindikatoren

seit
Jahresbeginn/
Prognose
In Mio. EUR bzw. lt. Angabe 2014 1.Hj.2015 2015 2016
Finanzielle Leistungsindikatoren
Konzernumsatz 3.040,6 1.501,0 stabil leicht
steigend
Konzern-EBITDA 365,6 175,1 370 375
Konzern-Free-Cashflow1 266,6 136,3 280 285
Postpaid-ARPU (in EUR) 21,4 21,2 stabil stabil
Nicht finanzieller Leistungsindikator
Customer Ownership(in Mio.) 2 8,92 9,11 leicht
steigend
leicht
steigend

Entsprechend den vorstehend beschriebenen Entwicklungen strebt die freenet AG für das Geschäftsjahr 2015 ein Konzern-EBITDA in Höhe von etwa 370 Millionen Euro und für das Geschäftsjahr 2016 ein Konzern-EBITDA in Höhe von etwa 375 Millionen Euro an.

Des Weiteren strebt die freenet AG einen Free Cashflow des freenet Konzerns, definiert als Cashflow

aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, zuzüglich der Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von etwa 280 Millionen Euro und für das Geschäftsjahr 2016 in Höhe von etwa 285 Millionen Euro an.

1) Free Cashflow (FCF) ist definiert als Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, verringert um die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, zuzüglich der Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen.

2) Am Ende der Periode.

KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS VERKÜRZTER

Konzerngewinn- und Verlustrechnung
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015.
46
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015.
47
Konzernbilanz zum 30. Juni 2015. 48
Aufstellung über Veränderungen des Eigenkapitals
für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015.
50
Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015. 51
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben gemäß IAS 34. 52
Versicherung der gesetzlichen Vertreter. 60

Konzerngewinn- und Verlustrechnung

für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015

In TEUR bzw. lt. Angabe 1.Hj.2015
1.1.2015 -
30.6.2015
1.Hj.2014
1.1.2014 -
30.6.2014
Q2/2015
1.4.2015 -
30.6.2015
Q2/2014
1.4.2014 -
30.6.2014
Umsatzerlöse 1.501.011 1.444.746 752.537 727.222
Sonstige betriebliche Erträge 31.431 31.896 17.761 16.663
Andere aktivierte Eigenleistungen 6.351 5.164 3.785 2.766
Materialaufwand -1.123.261 -1.071.707 -566.178 -536.689
Personalaufwand -99.762 -94.802 -49.589 -48.507
Abschreibungen und Wertminderungen -34.211 -32.399 -18.756 -16.442
Sonstige betriebliche Aufwendungen -140.710 -142.362 -69.254 -73.899
Betriebsergebnis 140.849 140.536 70.306 71.114
Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen 57 148 26 78
Zinsen und ähnliche Erträge 457 681 207 389
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -19.717 -20.840 -9.921 -11.080
Ergebnis vor Ertragsteuern 121.646 120.525 60.618 60.501
Ertragsteuern -10.522 -6.023 -5.708 -3.427
Konzernergebnis aus weitergeführten Geschäftsbereichen 111.124 114.502 54.910 57.074
Konzernergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 0 0 0
Konzernergebnis 111.124 114.502 54.910 57.074
Anteil der Aktionäre der freenet AG am Konzernergebnis 110.616 113.978 54.651 56.647
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis 508 524 259 427
Ergebnis je Aktie in EUR (unverwässert) 0,86 0,89 0,42 0,44
Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert) 0,86 0,89 0,42 0,44
Ergebnis je Aktie aus weitergeführten Geschäftsbereichen in EUR
(unverwässert)
0,86 0,89 0,42 0,44
Ergebnis je Aktie aus weitergeführten Geschäftsbereichen in EUR
(verwässert)
0,86 0,89 0,42 0,44
Ergebnis je Aktie aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in EUR
(unverwässert)
0,00 0,00 0,00 0,00
Ergebnis je Aktie aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in EUR
(verwässert)
0,00 0,00 0,00 0,00
Gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien in Tsd. Stück
(unverwässert)
128.011 128.011 128.011 128.011
Gewichteter Durchschnitt im Umlauf befindlicher Aktien in Tsd. Stück
(verwässert)
128.011 128.011 128.011 128.011

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015

1.Hj.2015 1. Hj.2014 Q2/2015 Q2/2014
1.1.2015 - 1.1.2014 - 1.4.2015 - 1.4.2014 -
In TEUR 30.6.2015 30.06.2014 30.6.2015 30.6.2014
Konzernergebnis 111.124 114.502 54.910 57.074
Änderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren
Finanzinstrumenten -43 -31 -11 1
Währungsumrechnungsdifferenzen 169 56 -68 55
Im sonstigen Ergebnis erfasste Ertragsteuern -38 -7 24 -16
Sonstiges Ergebnis / in künftigen Perioden in die GuV umzugliedern 88 18 -55 40
Erfassung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste aus der
Bilanzierung von Pensionsplänen gem. IAS 19 (2011) 6.454 0 12.175 0
Im sonstigen Ergebnis erfasste Ertragsteuern -1.939 0 -3.658 0
Sonstiges Ergebnis / in künftigen Perioden nicht in die GuV umzugliedern 4.515 0 8.517 0
Sonstiges Ergebnis 4.603 18 8.462 40
Konzern-Gesamterfolg 115.727 114.520 63.372 57.114
Anteil der Aktionäre der freenet AG am Konzern-Gesamterfolg 115.219 113.996 63.113 56.687
Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Konzern-Gesamterfolg 508 524 259 427

Konzernbilanz zum 30. Juni 2015

Aktiva

In TEUR 30.6.2015 31.3.2015 31.12.2014
Langfristiges Vermögen
Immaterielle Vermögenswerte 385.684 396.870 390.137
Goodwill 1.153.298 1.153.298 1.153.298
Sachanlagen 33.032 33.974 34.307
Nach der Equity-Methode einbezogene Unternehmen 1.577 1.550 1.519
Sonstige Finanzanlagen 1.526 1.531 1.534
Latente Ertragsteueransprüche 203.499 204.877 199.853
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 78.861 79.921 79.581
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 9.541 9.575 11.950
1.867.018 1.881.596 1.872.179
Kurzfristiges Vermögen
Vorräte 67.879 81.954 79.996
Laufende Ertragsteueransprüche 2.139 2.066 1.826
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 373.320 347.056 408.482
Übrige Forderungen und sonstige Vermögenswerte 30.221 26.462 23.879
Flüssige Mittel 124.086 172.987 111.944
597.645 630.525 626.127
2.464.663 2.512.121 2.498.306

Passiva

In TEUR 30.6.2015 31.3.2015 31.12.2014
Eigenkapital
Grundkapital 128.061 128.061 128.061
Kapitalrücklage 737.536 737.536 737.536
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -16.692 -25.154 -21.295
Konzernbilanzergebnis 364.224 501.590 445.625
Anteil der Aktionäre der freenet AG am Eigenkapital 1.213.129 1.342.033 1.289.927
Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital 4.201 3.942 3.693
1.217.330 1.345.975 1.293.620
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 544 540
Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 23.587 23.333 38.351
Finanzschulden 218.195 518.504 518.223
Latente Ertragsteuerschulden 113 119 123
Pensionsrückstellungen 53.523 65.357 59.346
Andere Rückstellungen 9.490 9.531 9.097
304.908 617.388 625.680
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 373.248 354.011 369.931
Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 110.724 105.011 124.318
Laufende Ertragsteuerschulden 26.998 36.786 38.663
Finanzschulden 406.201 28.102 20.333
Andere Rückstellungen 25.254 24.848 25.761
942.425 548.758 579.006
2.464.663 2.512.121 2.498.306

Aufstellung über Veränderungen des Eigenkapitals

für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015

Kumuliertes sonstiges Ergebnis Anteil der Nicht
In TEUR Grundkapital Kapitalrücklage Wertänderungs
rücklage
Währungs
umrechnungs
differenzen
Bewertungs
rücklage nach
IAS 19
Konzern
bilanzergebnis
Aktionäre der
freenet AG am
Eigenkapital
beherrschende
Anteile am
Eigenkapital
Eigenkapital
Stand 1.1.2014 128.061 737.536 -69 0 -12.717 383.776 1.236.587 2.995 1.239.582
Dividendenzahlung 0 0 0 0 0 -185.616 -185.616 0 -185.616
Konzernergebnis 0 0 0 0 0 113.978 113.978 524 114.502
Änderung des beizule
genden Zeitwerts der
zur Veräußerung
verfügbaren
Finanzinstrumente1
0 0 -22 0 0 0 -22 0 -22
Fremdwährungs
umrechnung1
0 0 0 40 0 0 40 0 40
Zwischensumme:
Konzern-Gesamterfolg
0 0 -22 40 0 113.978 113.996 524 114.520
Stand 30.6.2014 128.061 737.536 -91 40 -12.717 312.138 1.164.967 3.519 1.168.486
Kumuliertes sonstiges Ergebnis Anteil der Nicht
In TEUR Grundkapital Kapitalrücklage Wertänderungs
rücklage
Währungs
umrechnungs
differenzen
Bewertungs
rücklage nach
IAS 19
Konzern
bilanzergebnis
Aktionäre der
freenet AG am
Eigenkapital
beherrschende
Anteile am
Eigenkapital
Eigenkapital
Stand 1.1.2015 128.061 737.536 -99 247 -21.443 445.625 1.289.927 3.693 1.293.620
Dividendenzahlung 0 0 0 0 0 -192.017 -192.017 0 -192.017
Konzernergebnis 0 0 0 0 0 110.616 110.616 508 111.124
Erfassung versiche
rungsmathematischer
Gewinne und Verluste
gem. IAS 19 (2011)1
0 0 0 0 4.515 0 4.515 0 4.515
Änderung des beizule
genden Zeitwerts der
zur Veräußerung
verfügbaren
Finanzinstrumente1
0 0 -30 0 0 0 -30 0 -30
Fremdwährungs
umrechnung1
0 0 0 118 0 0 118 0 118
Zwischensumme:
Konzern-Gesamterfolg
0 0 -30 118 4.515 110.616 115.219 508 115.727
Stand 30.6.2015 128.061 737.536 -129 365 -16.928 364.224 1.213.129 4.201 1.217.330

1 Die Beträge werden mit den im sonstigen Ergebnis erfassten Ertragsteuern saldiert dargestellt.

Konzern-Kapitalflussrechnung

für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015

In TEUR 1.Hj.2015
1.1.2015 -
30.6.2015
1.Hj.2014
1.1.2014 -
30.6.2014
Ergebnis der weitergeführten und aufgegebenen Geschäftsbereiche vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT) 140.906 140.684
Anpassungen
Abschreibungen und Wertminderungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens 34.211 32.399
Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen -57 -148
Gewinne aus dem Abgang von Vermögenswerten des Anlagevermögens -91 -197
Abnahme/Zunahme des Net Working Capitals, soweit nicht der Investitions- oder
Finanzierungstätigkeit zuordenbar
4.496 -18.186
Steuerzahlungen -28.303 -12.815
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 151.162 141.737
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte -15.068 -10.886
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 196 417
Auszahlungen für den Erwerb von Tochterunternehmen 0 -46.929
Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen 100 540
Einlagenrückgewähr von nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen 0 150
Zinseinnahmen 334 487
Cashflow aus Investitionstätigkeit -14.438 -56.221
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitengesellschafter -192.017 -185.616
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzschulden 99.400 0
Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzschulden -1.157 -158
Zinszahlungen -30.808 -30.642
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -124.582 -216.416
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 12.142 -130.900
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 111.944 110.766
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 124.086 -20.134
Herleitung des Finanzmittelfonds
In TEUR
30.6.2015 30.6.2014
Bestand an flüssigen Mitteln weitergeführter Geschäftsbereiche 124.086 108.866
Verbindlichkeiten im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition gegenüber Kreditinstituten 0 -129.000
124.086 -20.134
Herleitung des Free Cashflows
In TEUR 30.6.2015 30.6.2014
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 151.162 141.737
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagevermögen und immaterielle Vermögenswerte -15.068 -10.886
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen 196 417
Free Cashflow (FCF) 136.290 131.268

AUSGEWÄHLTE ERLÄUTERNDE ANHANGANGABEN GEMÄSS IAS 34

Wesentliche Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsgrundsätze

  1. Der vorliegende verkürzte Konzern-Zwischenabschluss wurde gemäß der Verordnung 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates nach den durch die Europäische Union übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards, den International Financial Reporting Standards (IFRS), in Übereinstimmung mit IAS 34 erstellt. Hierbei hat der Konzern alle von der EU übernommenen und verpflichtend anzuwendenden IFRS berücksichtigt. Auf eine prüferische Durchsicht des vorliegenden verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses wurde verzichtet.

Der Konzern hat alle zum Berichtszeitpunkt verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsnormen umgesetzt. Die erstmalig zum 1. Januar 2015 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsnormen haben keinen nennenswerten Einfluss auf den vorliegenden verkürzten Konzern-Zwischenabschluss der freenet AG. Hierbei handelt es sich um das Annual Improvements Project 2011-2013 – Verbesserungen der IFRS (IFRS1, IFRS 3, IFRS 13, IAS 40) sowie um den IFRIC 21 (Abgaben).

Bei der Aufstellung des verkürzten Konzern-Zwischenabschlusses zum 30. Juni 2015 und der Ermittlung der Vergleichszahlen für das Vorjahr wurden unter Beachtung der oben genannten erstmalig angewandten Rechnungslegungsnormen dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 angewandt. Eine detaillierte Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns ist dem Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2014 der freenet AG zu entnehmen.

  1. Die Zusammensetzung der Cash Generating Units (CGU) wurde im vorliegenden Konzern-Zwischenabschluss der internen Unternehmenssteuerung angepasst. Die CGU freenet digital (entfallender Buchwert des Goodwills zum 30. Juni 2015: 29.162 Tausend Euro) und die CGU Portal (entfallender Buchwert des Goodwills zum 30. Juni 2015: 588 Tausend Euro) wurden im ersten Quartal 2015 zur CGU Online zusammengelegt, da eine Reorganisation der Bereiche erfolgte. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde der Vorjahreswert angepasst.
In TEUR 30.6.2015 31.12.2014
(angepasst)
Mobilfunk 1.119.396 1.119.396
Online 29.750 29.750
Übrige 4.152 4.152
Gesamt 1.153.298 1.153.298

Aufteilung des bilanzierten Goodwills auf CGUs

Erhebliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle

  1. Seit geraumer Zeit bietet der freenet Konzern seinen Endkunden mit der sogenannten Handy-Option die Möglichkeit, höherwertige Endgeräte gegen einen monatlichen Mehrbetrag auszuwählen. Diese Handy-Options-Verträge werden unverändert wie folgt bilanziert: freenet hat nach der Übergabe des Mobiltelefons an den Kunden diesem gegenüber einen unbedingten Zahlungsanspruch aus der Handy-Option. In Höhe des Barwertes der vom Kunden über die Vertragslaufzeit zu zahlenden monatlichen Zusatzbeiträge für das höherwertige Handy erfasst freenet bei Vertragsschluss und Handy-Übergabe eine Forderung. Mit der steigenden Bereitschaft der Kunden, für hochwertige Smartphones entsprechend mehr zu zahlen, hat sich in den vergangenen Geschäftsjahren der Teil des Postpaid-Kundenbestands, der eine solche Handy-Option gewählt hat, stetig erhöht. So sind auch die in den langfristigen und kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bilanzierten Forderungs-Abgrenzungen aus Handy-Option stetig gestiegen. Für den freenet Konzern bedeutet dies seit Jahren eine steigende Kapitalbindung: die heutigen hochwertigen Smartphones sind im Einkauf teurer als frühere Mobiltelefone, und während die Zahlungsabflüsse für die Beschaffung dieser Geräte bereits vor oder bei Vertragsabschluss mit den Endkunden erfolgen, verteilen sich die Zahlungseingänge aus der Handy-Option auf die 24 Monate des Vertragsverhältnisses mit den Endkunden.

Vor diesem Hintergrund hat der Konzern eine Factoring-Vereinbarung mit einer Bank abgeschlossen, welche erstmals im ersten Quartal 2014 gezogen worden war. Bei dem Vertrag handelt es sich um einen Rahmenvertrag mit unbegrenzter Laufzeit. Quartalsweise ist ein Verkauf von Handy-Options-Forderungen möglich. Die Bank kauft die Forderungen mit einem festen Delkredere-Abschlag an, außerdem berechnet sie an freenet Finanzierungszinsen sowie Gebühren. Die relevanten Risiken (wie im Wesentlichen das Forderungsausfallrisiko) und Chancen gehen auf die Bank über, so dass die verkauften Forderungen vollständig ausgebucht werden. Der freenet Konzern trägt weiterhin das Spätzahlungsrisiko und ist darüber hinaus für Einzug und Verwaltung der verkauften Forderungen (sog. "Servicing") verantwortlich.

Zum 30. Juni 2015 sind Forderungen in Höhe von 54,3 Millionen Euro (31. März 2015: 60,2 Millionen Euro) verkauft und ausgebucht, aber noch nicht bezahlt.

  1. Im Mai 2015 wurde ein neues Schuldscheindarlehen über einen Nominalwert von insgesamt 100,0 Millionen Euro aufgenommen. Es besteht aus drei Tranchen, mit Laufzeiten von fünf bis sieben Jahren und – teilweise variablen – Zinssätzen zwischen 1,05 Prozent und 1,79 Prozent.

Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen und Personen

  1. Zwischen dem Konzern und nahestehenden Unternehmen bzw. Personen fanden folgende wesentliche Geschäftsvorfälle statt:
In TEUR 1.1.2015 -
30.6.2015
1.1.2014 -
30.6.2014
Erlöse aus der Berechnung von Dienstleistungen
Gemeinschaftsunternehmen
FunDorado GmbH, Hamburg 205 172
Gesamt 205 172

Zum 30. Juni 2015 bestanden folgende wesentliche Forderungen gegen nahestehende Unternehmen und Personen:

In TEUR 30.6.2015 30.6.2014
Forderungen aus laufendem Leistungsverkehr
Gemeinschaftsunternehmen
FunDorado GmbH, Hamburg 81 76
Gesamt 81 76

Allen Transaktionen lagen Marktpreise zugrunde.

Sonstige Anhangangaben

  1. Ausgangsgröße der Kapitalflussrechnung ist das Ergebnis der weitergeführten und aufgegebenen Geschäftsbereiche vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT). Im Folgenden ist die Herleitung dieses Ergebnisses aus der Konzerngewinn- und Verlustrechnung ersichtlich:

Herleitung der Ausgangsgröße der Konzernkapitalflussrechnung

In TEUR 1.1.2015 -
30.6.2015
1.1.2014 -
30.6.2014
Ergebnis vor Ertragsteuern 121.646 120.525
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 19.717 20.840
Zinsen und ähnliche Erträge -457 -681
Ergebnis der weitergeführten und aufgegebenen Geschäftsbereiche
vor Ertragsteuern und Zinsen (EBIT)
140.906 140.684
  1. Zu beizulegenden Zeitwerten machen wir die folgenden Angaben:

In der nachfolgenden Übersicht "Fair-Value-Hierarchie zum 30. Juni 2015" wird dargelegt, auf welchen wesentlichen Parametern die Bewertung zum einen der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente sowie zum anderen auch des Teils der zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Finanzinstrumente, für die ein beizulegender Zeitwert ermittelt werden konnte, basiert. Zur Definition der einzelnen Levels gemäß IFRS 13 verweisen wir auf den Anhang des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2014 der freenet AG.

Finanzinstrumente nach Klassen per 30. Juni 2015

Wertansatz
Bewertungs
kategorie
Buchwert Fortgeführte
Anschaffungs
Anschaffungs Fair Value
erfolgs
Fair Value, über
das sonstige
Fair Value
In TEUR nach IAS 39 30.6.2015 kosten kosten wirksam Ergebnis erfasst 30.6.2015
Aktiva
Zahlungsmittel KF 124.086 124.086 124.086
Summe der Flüssigen Mittel 124.086 124.086 124.086
Sonstige Finanzanlagen, bewertet zu
Anschaffungskosten
ZVF 503 503
Sonstige Finanzanlagen, über das sonstige Ergebnis
bewertet, zum Fair Value
ZVF 1.023 1.023 1.023
Summe Sonstige Finanzanlagen 1.526
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KF 452.181 452.181 452.619
Sonstige nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte KF 28.668 28.668 28.668
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle
Vermögenswerte
ZVF 2.808 2.808 2.808
Nicht-finanzielle Vermögenswerte n.a. 8.286
Summe Übrige Forderungen und sonstige
Vermögenswerte
39.762 31.476
Passiva
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FV 373.248 373.248 373.248
Finanzschulden FV 624.396 624.335 649.774
Summe Finanzschulden im Anwendungsbereich
von IFRS 7
624.396 649.774
Sonstige nicht-derivative finanzielle Verbindlichkeiten FV 61.935 61.935 61.935
Nicht-finanzielle Verbindlichkeiten n.a. 72.376
Summe Übrige Verbindlichkeiten und Abgrenzungen 134.311
Nicht unter den Anwendungsbereich von IFRS 7
fallende Finanzinstrumente
Pensionsrückstellungen nach IAS 19 53.523 53.523
Rückstellungen nach IFRS 2 für Mitarbeiter
beteiligungsprogramme
3.190 3.190
Summe der nicht unter den Anwendungsbereich
von IFRS 7 fallenden Finanzinstrumente
56.713
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien
gemäß IAS 39
Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente ZVF 4.334 503 3.831 3.831
Kredite und Forderungen KF 604.935 604.935 605.373
Finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten
Anschaffungskosten
FV -1.059.579 -1.059.518 -1.084.957

Fair-Value-Hierarchie zum 30. Juni 2015

In TEUR Summe Level 1 Level 2 Level 3
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 2.808 2.808 0 0
Sonstige Finanzanlagen 1.023 1.023 0 0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 79.007 0 0 79.007
Finanzschulden -642.484 -418.308 0 -224.176
Gesamt -559.646 -414.477 0 -145.169

Es haben sich keine Verschiebungen hinsichtlich der Levels ergeben.

Die dem Level 3 der Hierarchie zugeordneten Finanzschulden haben sich im Berichtsquartal im Wesentlichen durch die Aufnahme des neuen Schuldscheindarlehens um 99,2 Millionen Euro erhöht.

Die sonstigen Finanzanlagen werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Soweit eine verlässliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts nicht möglich ist, erfolgt eine Bewertung zu Anschaffungskosten. Die Anteile, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, sind nicht börsennotiert und es besteht für sie kein aktiver Markt. Weiterhin ist eine Veräußerung derzeit nicht vorgesehen. Soweit Hinweise auf niedrigere beizulegende Zeitwerte bestehen, werden diese angesetzt.

    1. Der Konsolidierungskreis blieb im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 unverändert.
    1. Auf Basis eines aktualisierten Zinssatzes von 2,4 Prozent (31. Dezember 2014: 1,9 Prozent) wurde bei sonst unveränderten Prämissen eine Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 30. Juni 2015 vorgenommen. Der hieraus resultierende Betrag in Höhe von 6,5 Millionen Euro wurde zu 4,5 Millionen Euro in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sowie zu 1,9 Millionen Euro die Latenten Ertragsteueransprüche mindernd erfasst.
  • 10.Der Berechnung der laufenden und latenten Ertragsteuern wurde wie im Konzernabschluss 2014 ein Durchschnittssteuersatz von 30,05 Prozent (Vorjahresvergleichszeitraum: 29,85 Prozent) zu Grunde gelegt.
    1. Während der ersten sechs Monate 2015 erhöhten sich die Netto-Finanzschulden von 426,6 Millionen Euro um 73,7 Millionen Euro auf 500,3 Millionen Euro. Die Auszahlungen für die Dividendenausschüttung in Höhe von 192,0 Millionen Euro sowie die Zinszahlungen in Höhe von 30,8 Millionen Euro stellten die wesentlichen die Netto-Finanzschulden erhöhenden Faktoren dar. Gegenläufig wirkte hauptsächlich der erzielte Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von 151,2 Millionen Euro.
    1. Ereignisse von wesentlicher Bedeutung nach dem Stichtag haben sich nicht ergeben.

Segmentberichterstattung

  1. Der Vorstand organisiert und steuert das Unternehmen als Hauptentscheidungsträger auf der Grundlage der Unterschiede zwischen den einzelnen angebotenen Produkten und Dienstleistungen. Da der Konzern seine Geschäftstätigkeit nahezu ausschließlich in Deutschland ausübt, erfolgt keine Organisation und Steuerung nach geografischen Bereichen. Der Konzern war im ersten Halbjahr 2015 in den folgenden Geschäftssegmenten tätig:

n Mobilfunk:

  • • Tätigkeiten als Mobilfunk-Service-Provider Vermarktung von Mobilfunkdienstleistungen (Sprach- und Datendiensten) der Mobilfunknetzbetreiber T-Mobile, Vodafone, Telefónica Deutschland in Deutschland
  • • auf der Grundlage der mit diesen Netzbetreibern geschlossenen Netzbetreiberverträge sowohl Angebot eigener netzunabhängiger Dienste und Tarife als auch Angebot der Tarife der Netzbetreiber
  • • Vertrieb/Verkauf von Mobilfunk-Endgeräten sowie zusätzlicher Dienste in den Bereichen von mobiler Datenkommunikation sowie Digital Lifestyle
  • • Erbringung von Vertriebsdienstleistungen

• n Sonstige/Holding:

  • • Erbringung von Portal-Dienstleistungen wie E-Commerce/Advertising-Leistungen (diese beinhalten im Wesentlichen das Angebot des Online-Shoppings und die Vermarktung von Werbeflächen auf Internetseiten), von Bezahldiensten für Endkunden sowie Angebot verschiedener digitaler Produkte und Unterhaltungsformate zum Download bzw. zur Anzeige und Nutzung auf mobilen Endgeräten
  • • Entwicklung von Kommunikationslösungen, EDV-Dienstleistungen und sonstigen Leistungen für Geschäftskunden
  • • Angebot schmalbandiger Sprachdienste (Call-by-Call, Preselection) und Datendienste
  • • Erbringung von Vertriebsdienstleistungen

Im Segment "Sonstige/Holding" sind neben den operativen Tätigkeiten auch übrige Geschäftsaktivitäten zusammengefasst. Hierzu zählt im Wesentlichen die Holding-Tätigkeit der freenet AG (mit der Erbringung von innerkonzernlichen Dienstleistungen in Zentralbereichen wie zum Beispiel Recht, Personal und Finanzen), daneben aber auch nicht eindeutig zuordenbare Buchungen. Die für das Segment "Sonstige/Holding" für das erste Halbjahr 2015 berichteten Segmentumsatzerlöse in Höhe von 42,2 Millionen Euro (Vorjahr: 37,6 Millionen Euro) betreffen zu 39,3 Millionen Euro (Vorjahr: 34,4 Millionen Euro) die operativen Geschäftstätigkeiten und zu 2,9 Millionen Euro (Vorjahr: 3,2 Millionen Euro) die übrigen Geschäftsaktivitäten. Der für das Segment "Sonstige/Holding" im ersten Halbjahr 2015 ausgewiesene Rohertrag von 28,1 Millionen Euro (Vorjahr: 25,1 Millionen Euro) entfällt zu 28,5 Millionen Euro (Vorjahr: 25,3 Millionen Euro) auf die operativen Tätigkeiten sowie zu -0,4 Millionen Euro (Vorjahr: -0,2 Millionen Euro) auf die übrigen Geschäftsaktivitäten. Das für das Segment "Sonstige/Holding" im ersten Halbjahr 2015 ausgewiesene EBITDA von -8,3 Millionen Euro (Vorjahr: -8,8 Millionen Euro) wurde zu 3,5 Millionen Euro (Vorjahr: 0,2 Millionen Euro) mit den operativen Tätigkeiten sowie zu -11,8 Millionen Euro (Vorjahr: -9,0 Millionen Euro) mit den übrigen Geschäftsaktivitäten erzielt. Das für das Segment "Sonstige/Holding" für das erste Halbjahr 2015 berichtete EBIT in Höhe von -13,9 Millionen Euro (Vorjahr: -13,7 Millionen Euro) betrifft zu -1,7 Millionen Euro (Vorjahr: -4,4 Millionen Euro) die operativen Geschäftstätigkeiten sowie zu -12,2 Millionen Euro (Vorjahr: -9,3 Millionen Euro) die übrigen Geschäftsaktivitäten.

Segmentbericht für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2015

Sonstige/ Eliminierung der
intersegmentä
ren Erlöse und
In TEUR Mobilfunk Holding Aufwendungen Gesamt
Umsatzerlöse mit Dritten 1.469.126 31.885 0 1.501.011
Intersegmenterlöse 4.507 10.346 -14.853 0
Umsatzerlöse gesamt 1.473.633 42.231 -14.853 1.501.011
Materialaufwand gegenüber Dritten -1.113.250 -10.011 0 -1.123.261
Intersegmentärer Materialaufwand -7.190 -4.131 11.321 0
Materialaufwand gesamt -1.120.440 -14.142 11.321 -1.123.261
Segment Rohertrag 353.193 28.089 -3.532 377.750
Sonstige betriebliche Erträge 30.944 2.515 -2.028 31.431
Andere aktivierte Eigenleistungen 4.850 1.501 0 6.351
Personalaufwand -77.885 -21.877 0 -99.762
Sonstige betriebliche Aufwendungen -127.645 -18.625 5.560 -140.710
Ergebnis nach der Equity-Methode einbezogener Unternehmen 0 57 0 57
Segment-EBITDA 183.457 -8.340 0 175.117
Abschreibungen und Wertminderungen -28.639 -5.572 0 -34.211
Segment-EBIT 154.818 -13.912 0 140.906
Konzernfinanzergebnis -19.260
Ertragsteuern -10.522
Konzernergebnis aus weitergeführten Geschäftsbereichen 111.124
Konzernergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0
Konzernergebnis 111.124
Anteil der Aktionäre der freenet AG am
Konzernergebnis
110.616
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes
Konzernergebnis
508
Zahlungswirksame Investitionen der
weitergeführten Geschäftsbereiche
12.685 2.383 15.068

Segmentbericht für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2014

Sonstige/ Eliminierung der
intersegmentä
ren Erlöse und
In TEUR Mobilfunk Holding Aufwendungen Gesamt
Umsatzerlöse mit Dritten 1.413.938 30.808 0 1.444.746
Intersegmenterlöse 4.527 6.790 -11.317 0
Umsatzerlöse gesamt 1.418.465 37.598 -11.317 1.444.746
Materialaufwand gegenüber Dritten -1.063.244 -8.463 0 -1.071.707
Intersegmentärer Materialaufwand -4.277 -4.080 8.357 0
Materialaufwand gesamt -1.067.521 -12.543 8.357 -1.071.707
Segment Rohertrag 350.944 25.055 -2.960 373.039
Sonstige betriebliche Erträge 30.723 5.548 -4.375 31.896
Andere aktivierte Eigenleistungen 4.210 954 0 5.164
Personalaufwand -72.942 -21.860 0 -94.802
Sonstige betriebliche Aufwendungen -131.072 -18.625 7.335 -142.362
Ergebnis nach der Equity-Methode einbezogener Unternehmen 0 148 0 148
Segment-EBITDA 181.863 -8.780 0 173.083
Abschreibungen und Wertminderungen -27.456 -4.943 0 -32.399
Segment-EBIT 154.407 -13.723 0 140.684
Konzernfinanzergebnis -20.159
Ertragsteuern -6.023
Konzernergebnis aus weitergeführten Geschäftsbereichen 114.502
Konzernergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0
Konzernergebnis 114.502
Anteil der Aktionäre der freenet AG am
Konzernergebnis
113.978
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes
Konzernergebnis
524
Zahlungswirksame Investitionen der
weitergeführten Geschäftsbereiche
9.117 1.769 10.886

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Büdelsdorf, 5. August 2015 freenet AG Der Vorstand

Christoph Vilanek Joachim Preisig Stephan Esch

FINANZKALENDER

6. August 2015¹ Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30. Juni 2015 – 2. Quartal 2015
3. September 2015¹ dbAccess European TMT Conference, London, Großbritannien
9. September 2015¹ Commerzbank TMT and Consumer Conference, Frankfurt, Deutschland
17. September 2015¹ UBS Best of Germany Conference, New York, USA
22. und 23. September 2015¹ Berenberg und Goldman Sachs German Corporate Conference, München,
Deutschland
6. November 2015¹ Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30. September 2015 – 3. Quartal 2015
11. und 12. November 2015¹ Morgan Stanley TMT Conference, Barcelona, Spanien
2. Dezember 2015¹ Berenberg European Conference, Surrey Heath, Großbritannien

1) Änderungen vorbehalten.

IMPRESSUM, KONTAKT, PUBLIKATIONEN

freenet AG Hollerstraße 126 24782 Büdelsdorf

Telefon: 0 4331/69 - 10 00 Internet: www.freenet-group.de

freenet AG Investor Relations Deelbögenkamp 4c 22297 Hamburg

Telefon: 0 40/5 13 06-7 78 Fax: 0 40/5 13 06-9 70 E-Mail: [email protected]

Den Geschäftsbericht und unsere Zwischenberichte finden Sie auch im Internet unter: http://www.freenet-group.de/investor-relations/publikationen

Der Zwischenbericht liegt auch in englischer Fassung vor. Im Zweifelsfall ist die deutsche Fassung maßgeblich.

Aktuelle Informationen zur freenet AG und zu ihrer Aktie sind für Sie auf unserer Website unter www.freenet-group.de verfügbar.

Wenn Ihr Mobiltelefon über eine QR-Code-Erkennungssoftware verfügt, so gelangen Sie mit dem Scannen des Codes auf die Webseite der freenet Group.

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