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NORDWEST Handel AG

Annual Report Mar 30, 2016

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Annual Report

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Inhalte

NORDWEST Handel AG

Brief an die Aktionäre 3
Bericht des Aufsichtsrats 6
Die NORDWEST-Aktie 13
Unsere Organisation 18
Finanzkalender 2016 19
Glossar 20

Lagebericht der NORDWEST Handel AG

Grundlagen der AG 23
Wirtschaftsbericht 33
Nachtragsbericht 42
Prognosebericht 43
Chancen-
und Risikobericht
51
Internes Kontroll-
und Steuerungssystem
60
Erklärung zur Unternehmensführung 62
Vergütungsbericht 63
Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB 70
Versicherungen der gesetzlichen Vertreter 72

Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG

Bilanz 73
Gewinn-
und Verlustrechnung
75
Kapitalflussrechnung 76
Anhang 77
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 95

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns 96
Wirtschaftsbericht 107
Nachtragsbericht 116
Prognosebericht 117
Chancen-
und Risikobericht
126
Internes Kontroll-
und Steuerungssystem
135
Erklärung zur Unternehmensführung 138
Vergütungsbericht 139
Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB 145
Versicherungen der gesetzlichen Vertreter 147

Konzernabschluss

Bilanz 148
Gewinn-
und Verlustrechnung
150
Gesamtergebnisrechnung 151
Eigenkapitalveränderungsrechnung 152
Kapitalflussrechnung 153
Konzernanhang 154
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 212

NORDWEST Handel AG Brief an die Aktionäre

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre,

wir freuen uns, Ihnen vom Geschäftsjahr 2015 berichten zu können, das trotz aller Turbulenzen operativ erfolgreich war. Zwar belasteten der Preisverfall in der Stahlbranche, ein Sondereffekt in der Haustechnik und eine Compliance-Untersuchung das Geschäft; bereinigt um diese Effekte schloss der Konzern jedoch auf Vorjahresniveau ab. Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2015 zeigte der Konzern eine verbesserte Entwicklung und holte gegenüber dem Vorjahr auf. Insgesamt erzielte NORDWEST ein Geschäftsvolumen von 1.961,8 Mio. €, nach 2.030,4 Mio. € im Vorjahr. Dabei hat NORDWEST den Rückgang des Geschäftsvolumens innerhalb der zweiten Jahreshälfte von 5,3 % auf 3,4 % reduziert.

Deutlichen Einfluss haben die Vorkommnisse um die ehemaligen Vorstände und die damit verbundene Compliance Untersuchung auf das EBIT genommen. Das EBIT ging von 7,5 Mio. € auf 5,0 Mio. € zurück. Zur Klärung des Falls waren umfangreiche Untersuchungen nötig. Die daraus resultierenden rechtlichen Auseinandersetzungen haben zu erheblichen Einmalkosten geführt. Einfluss auf das EBIT haben darüber hinaus Investitionen in die Zukunft. Die Entwicklung eines Champions League-Teams hat bei NORDWEST einen sehr hohen Stellenwert und ist Bestandteil unserer Wachstumsstrategie. Ferner treiben wir intensiv das Daten- und Logistikmanagement weiter voran. So haben wir bereits jetzt in die Zukunft investiert, um für die weiteren Herausforderungen richtig aufgestellt zu sein.

Die Geschäftsbereiche

Der Geschäftsbereich Bau, Handwerk und Industrie, BHI, hat sich mit einem Anstieg von 5,5 % gegenüber Vorjahr besser als der Markt entwickelt. Das Geschäftsvolumen belief sich auf 783,8 Mio. €. Dieser Bereich profitierte unter anderem von einer stabilen Marktlage sowie von der guten Entwicklung im Lagergeschäft.

Im Geschäftsbereich Stahl sind die äußeren Bedingungen wesentlich schwieriger als im Bereich Bau, Handwerk und Industrie. Überkapazitäten, auch bedingt durch Stahlimporte aus China, führten zu deutlichen Preisrückgängen und belasteten das Geschäft spürbar. Das vergangene Jahr schloss der Bereich deshalb mit einem Geschäftsvolumen von 803,2 Mio. €. Dies entspricht einem Rückgang von 9,7 % gegenüber Vorjahr. Erfreulich war die Tonnageentwicklung auf Vorjahresniveau, die auch in 2016 anhält.

Der Bereich Haustechnik zeigte eine unverändert dynamische Lagerentwicklung von 30,1 % gegenüber Vorjahr. Insgesamt blieb die Entwicklung dieses Geschäftsbereichs aber durch die Belastung aus einem Sondereffekt hinter unseren Erwartungen zurück. Das Gesamtvolumen ist um 9,7 % auf 277,7 Mio. € gesunken.

Gute Nachrichten gibt es aus dem Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services, der sich weiterhin sehr erfreulich entwickelt. Das Geschäftsvolumen in dem jüngsten Geschäftsbereich umfasst hauptsächlich die Factoring-Aktivitäten. Erstmals erreichte es nahezu die 100 Mio. €- Marke und zeigt mit 97,1 Mio. €und +7,4 % ein Ergebnis deutlich über Vorjahr.

Das Lagergeschäft ist ganz besonders hervorzuheben. Unsere Zentrallogistik sowohl für BHI als auch für Haustechnik zeigt sich konjunkturell unabhängig und robust gegen alle Problemstellungen. Gerade das Lagergeschäft ist ein konstant positiver Baustein für die Umsatzentwicklung und die Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST.

Weiterhin erfreulich hat sich die Anzahl angeschlossener Fachhandelspartner präsentiert: Im Geschäftsjahr 2015 konnten per Saldo 25 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen werden (60 Zugänge, 35 Abgänge). Damit gehören NORDWEST per 31.12.2015 insgesamt 921 Fachhandelspartner an.

Die NORDWEST-Aktie hat sich im Geschäftsjahr 2015 volatil entwickelt. Der Kurs des Wertpapiers verzeichnete zwar in den Monaten März und April einen kräftigen Anstieg von rund 20 % und verbuchte am 14.04.2015 den Jahreshöchststand von 16,70 €, jedoch hat der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Compliance-Untersuchung Anfang Mai deutlich nachgegeben. Seit diesem Zeitpunkt verläuft der Aktienkurs stabil. Die Aktie schloss das Geschäftsjahr 2015 bei 12,20 € ab. Angesichts der Sonderbelastungen in 2015 wollen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,30 € je Aktie, nach 0,55 € je Aktie im Vorjahr, vorschlagen.

Wachstumsstrategie neu aufgestellt

Mit der Strategie DRIVE NORDWEST werden wir unsere Handelspartner so unterstützen, dass sie sich vom Wettbewerb abgrenzen können. Insgesamt haben wir acht strategische Erfolgsfaktoren definiert. Die vier wichtigsten Schwerpunktthemen sind: Digitalisierung, Exklusivmarken, Service und Logistik.

Digitalisierung

Wichtig für unsere Fachhandelspartner ist es, ihre Kunden mit E-Procurement-Lösungen wie zum Beispiel dem NORDWEST eSHOP, Warenausgabesystemen (eVEND) oder Scannerkonzepten elektronisch zu vernetzen. Ebenso ist der nachgelagerte Prozess von elementarer Bedeutung. Eine durchgängig papierlose Prozesskette von der Bestellung bis zur Rechnungsabwicklung ist technisch zu hundert Prozent umsetzbar. Sobald unsere Handelspartner ihren Kunden elektronische Lösungen anbieten und ihre Geschäftsprozesse digitalisieren, sind sie der Lieferant der Zukunft.

Exklusivmarken

Die NORDWEST-Exklusivmarken PROMAT und Delphis sind für den Handel konzipiert und seit Jahren etabliert. Der neu aufgestellte Hauptbereich Marketing wird mit vielfältigen Maßnahmen die Marken im Markt noch stärker positionieren und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Fachhandelspartner steigern.

Service

Ein weiterer Baustein in der Strategie ist das Thema Service. Im B2B-Geschäft wird der Händler gewinnen, der die Vorteile des stationären Handels mit der Verfügbarkeit, Schnelligkeit und Effizienz des Onlinegeschäfts verbindet. Darüber hinaus kommt es auf den Service an. Hier muss und kann sich der Händler differenzieren. Deshalb unterstützen wir die Stärken des regionalen Fachhandels mit einem passgenauen Rundum-Servicepaket.

Logistik

Eine Bestellung = eine Lieferung: Das ist das Ziel der strategischen Überlegungen im Bereich Logistik. Dazu erweitern wir kontinuierlich die Sortimentsbreite und –tiefe. Zurzeit baut NORDWEST mit seinem Logistikpartner an einer hocheffizienten, schnellen und sicheren Hochleistungslogistik am Standort in Gießen. Nach Abschluss der Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen werden wir als zusätzliche Dienstleistung die Einlagerung kundenspezifischer Artikel anbieten. Schon ab September 2016 wird diese einzigartige Serviceleistung angeboten.

Neubau

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von NORDWEST ist der Neubau am Standort in Dortmund. Mit dem neuen Gebäude entsteht das Kompetenzzentrum für den Fachhandel. Wir gestalten eine erfolgreiche Zukunft. Dementsprechend brauchen wir modern ausgestattete Räumlichkeiten, die Kreativität und Leistungsfähigkeit positiv unterstützen. Wir freuen uns heute schon auf den Einzug Mitte September.

Ausblick 2016

Auch 2016 wird ein Jahr voller Herausforderungen und Chancen. Dies bestätigt sich bereits in den ersten Monaten 2016. Vor allem im Geschäftsbereich Bau, Handwerk und Industrie rechnen wir mit einer weiterhin guten Entwicklung über Markt. Das Marktumfeld im Stahlgeschäft dürfte dagegen schwierig bleiben. Für die Haustechnik sind wir vorsichtig gestimmt, rechnen aber mit einer weiteren Ausweitung des Haustechnik-Lagergeschäfts. Im Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services, der vor allem die Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH beinhaltet, rechnen wir mit einer sehr guten Entwicklung des Geschäftsvolumens.

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen sind wir für das Geschäftsjahr 2016 verhalten optimistisch und erwarten beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von -3 % bis +5 % ggü. Vorjahr insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios, welches zum Beispiel auch einen weiteren Preisverfall und Überkapazitäten aus China in Betracht zieht. Das operative Ergebnis sehen wir mit einer gewissen Bandbreite bei rund 7,0 Mio. €, was einer Steigerung von 40 % entspricht und an den Spitzenwert von 2014 anschließt.

Wir möchten uns bei Ihnen - unseren Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitern - für Ihr Vertrauen in NORDWEST bedanken und freuen uns auf eine gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2016. Wir hoffen, Sie am 19. Mai 2016 bei unserer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in Dortmund begrüßen zu dürfen.

Hagen, 16.03.2016

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG hat im Berichtsjahr 2015 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorfällen im Geschäftsjahr 2015 intensiv befasst. In sämtliche Entscheidungen, die für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST Konzern von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Grundlage der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und die Geschäfts- und Finanzlage, die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung, die unter anderem sowohl die Logistikerweiterung als auch die Logistikmodernisierung umfasst, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement, Compliance-Fragen und die Rentabilität des NORDWEST Konzerns. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte die Abweichungen. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorfälle und Geschäftsentwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorfälle informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben dabei regelmäßig auch strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance erörtert. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

Tätigkeit des Aufsichtsrats, Sitzungen

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2015 umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.

Einen Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Befassung mit einer Compliance-Angelegenheit dar. Das Gremium beschäftigte sich unter Zuhilfenahme externer Berater und Rechtsanwälte intensiv mit der Aufklärung und juristischen Verfolgung des begründeten Verdachts von unzulässigen Wettbewerbsaktivitäten von Mitgliedern des Vorstands (Abwerben von Führungskräften für eine Konkurrenztätigkeit). Die Durchführung der Compliance-Untersuchung wurde aufgrund verschiedener Verdachtshinweise vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 04.05.2015 beschlossen. Das Gesamt-Gremium hat dazu sodann die hierfür erforderlichen Mandate erteilt und im Fortgang regelmäßig die angefallenen Kosten überprüft und freigegeben. Ferner befasste sich der Aufsichtsrat mit der Abberufung der betreffenden Vorstandsmitglieder und der Kündigung von deren Anstellungsverträgen sowie mit der Neuordnung und teilweisen Neubesetzung des Vorstands. Konkret wurde, nachdem sich der Verdacht im Zuge der Untersuchung gegen Herrn Peter Jüngst bestätigt hatte, dieser in der Sitzung des Aufsichtsrats am 11.05.2015 als Vorstandsmitglied der NORDWEST Handel AG abberufen und die fristlose Kündigung seines Anstellungsverhältnisses beschlossen. Die Abberufung von Frau Annegret Franzen als Vorstandsmitglied und ein Beschluss über die fristlose Kündigung ihres Anstellungsverhältnisses erfolgten nach Abschluss der Compliance-Untersuchung in der Sitzung des Aufsichtsrats am 10.06.2015.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat eingehend mit strategischen Fragen. Dabei hat er sich insbesondere mit der Anpassung der NORDWEST-Strategie befasst und gemeinsam mit dem Vorstand im Rahmen von DRIVE 2016 acht strategische Erfolgsfaktoren für NORDWEST definiert. Dabei standen die Themen Exklusivmarken, Erweiterung des Serviceangebotes für die Fachhandelspartner, Logistik und Digitalisierung im Fokus. Ferner hat das Gremium sich mit den mittel- und langfristigen Planungen des Vorstands sowie der strategischen Weiterentwicklung und der Investitionsplanung der TeamFaktor NW GmbH detailliert beschäftigt und hat diese Themen eingehend mit dem Vorstand erörtert.

Schwerpunktmäßig hat sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr zudem mit dem Neubauprojekt am Standort Dortmund befasst. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig über den aktuellen Stand, die Zeit-, Investitions- und Budgetplanung und alle wesentlichen Entwicklungen berichten und befasste sich mit diesen ausführlich. Er erteilte insbesondere die Freigabe zum Ausbau der vierten Etage und der Erweiterung der Versammlungsstätte/Showroom sowie die Zustimmung zu einzelnen Umsetzungsschritten.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement und die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft informiert und diese mit dem Vorstand eingehend erörtert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft mit dem Vorstand thematisiert und die Budgetplanung des Vorstands für 2016 genehmigt. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit der geplanten Vereinfachung der Konzernstruktur befasst und sich darüber hinaus über die Fachhandelspartner- und Konjunkturentwicklung sowie ausgewählte Projekte informiert.

Einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Berichterstattung der Ausschüsse, insbesondere des Prüfungs-, des Personal- und des Nominierungsausschusses (für die in der ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl stehenden Aufsichtsratskandidaten) und die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems, dar.

Weiter wurden im Berichtsjahr Änderungen und (Folge-)Anpassungen in den Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Vorstands vorgenommen sowie eine neue Geschäftsverteilung für den Vorstand beschlossen. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2015, seiner Effizienzprüfung, der Jahresabschlussprüfung, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung, der Hauptversammlungsvorbereitung sowie der vorgesehenen Verkleinerung des Aufsichtsrats und der Entsprechenserklärung / Erklärung zur Unternehmensführung befasst.

Schließlich hat der Aufsichtsrat fortlaufend die Einhaltung insbesondere aktien- und kapitalmarktrechtlicher Pflichten durch die Organe der Gesellschaft überwacht; er hat dazu auch Rücksprache mit dem Vorstand gehalten und zudem die Wahrung der Vertraulichkeit seiner Arbeit überprüft.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2015 10 Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats statt, davon 7 Präsenzsitzungen (am 19.01.2015, am 18.03.2015 (Bilanzsitzung), am 11.05.2015, am 12.05.2015 (konstituierende Sitzung nach der Neuwahl von Aufsichtsratsmitgliedern), ferner am 28.08.2015, am 01.10.2015 und am 12.11.2015) sowie drei telefonische Sitzungen (am 04.05.2015, am 10.06.2015 und am 16.11.2015). Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 2015 8 Beschlüsse außerhalb von Sitzungen des Aufsichtsrats gefasst.

Die Tätigkeit des Aufsichtsrats wurde im Berichtsjahr 2015 durch zunächst fünf Ausschüsse unterstützt: den Personal-, den Prüfungs-, den Nominierungs-, den Strategie- und den Präsidialausschuss. In seiner konstituierenden Sitzung am 12.05.2015 hat der Aufsichtsrat sodann beschlossen, den Strategie- und den Präsidialausschuss mit sofortiger Wirkung aufzulösen und die entsprechenden Aufgaben in Bezug auf strategische Themen im Aufsichtsrat zu behandeln und die Aufgaben des Präsidialausschusses in den Personalausschuss zu überführen.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2015 4 Sitzungen des Personalausschusses statt, davon eine Präsenzsitzung (am 30.06.2015) sowie drei telefonische Sitzungen (am 12.06.2015, am 23.07.2015 und am 24.09.2015).

Der Personalausschuss des Aufsichtsrats befasste sich im Berichtsjahr 2015 in Folge des Compliance-Cases im Schwerpunkt unter Zuhilfenahme einer Personalberatungsgesellschaft mit der Suche nach dem CFO. Im Rahmen dessen haben alle Personalausschussmitglieder die empfohlenen Bewerber für die Position des CFO persönlich kennengelernt, bewertet und ihre Einschätzung dem Gesamt-Gremium übermittelt. Weitere wesentliche Themen der Beratungen des Personalausschusses waren die Bewertung der Arbeit des Vorstands, die Personalentwicklung und entsprechende Handlungsempfehlungen für den Aufsichtsrat.

Mitglieder des Personalausschusses waren im Berichtsjahr 2015 bis zur Hauptversammlung die Herren Martin Bertinchamp (ab 26.02.2015 als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick, Dr. Christoph Weiß und Andreas Rüth. Herr Prof. Stefan Feuerstein hatte sein Amt als Ausschussvorsitzender bereits zum 31.01.2015 niedergelegt. Anlässlich der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 12.05.2015 wurden die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth wiedergewählt. Herr Dr. Sebastian Reschke wurde neu in den Ausschuss gewählt.

Zweimal, am 12.03.2015 und am 11.11.2015, tagte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung bzw. der Abschlussprüfung sowie der internen Revision und dem internen Kontrollsystem. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende und Einzelfragen zu Themen der Abschlussprüfung erörtert. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Erörterungen des aktuellen Standes der Compliance der Gesellschaft sowie der Maßnahmen zur weiteren Optimierung und Fragen der internen und externen Datensicherheit. Zudem wurden das Risikomanagement der Gesellschaft und Fragen zu Warenkreditrisiken sowie Maßnahmen zur Risikominderung durch Kredit- und Versicherungsmanagement behandelt. Ferner beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Finanzlage des Konzerns und dem Finanzierungsmanagement (mittelfristige Kapitalbedarfsprognose und -planung); hierbei wurde auch die Finanzierung des Neubauprojekts behandelt. Ebenfalls Gegenstand der Beratungen war die Entwicklung der Betriebskosten.

Mitglieder des Prüfungsausschusses waren bis zur Hauptversammlung am 12.05.2015 die Herren Dr. Alexander Winkels (als Vorsitzender), Eberhard Frick, Andreas Rüth sowie Hans Stumpf. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 12.05.2015 wurden die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick, Hans Stumpf und Andreas Rüth in den Prüfungsausschuss gewählt.

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal (am 18.03.2015) und befasste sich mit den Vorschlägen zur Wahl der Aufsichtsratsmitglieder durch die Hauptversammlung und der anstehenden Verkleinerung des Aufsichtsrats.

Mitglieder des Nominierungsausschusses waren im Berichtsjahr bis zur Hauptversammlung 2015 die Herren Martin Bertinchamp (ab 26.02.2015 als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Dr. Alexander Winkels. Herr Prof. Stefan Feuerstein hatte auch insoweit sein Amt als Ausschussvorsitzender bereits zum 31.01.2015 niedergelegt. In seiner konstituierenden Sitzung am 12.05.2015 hat der Aufsichtsrat die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzenden) und Eberhard Frick wieder- sowie Herrn Norbert Unterharnscheidt neu in den Nominierungsausschuss gewählt.

Bis zur Auflösung des Strategieausschusses, welche anlässlich der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 12.05.2015 beschlossen wurde, fanden keine Ausschusssitzungen statt. Mitglieder des Strategieausschusses waren bis zum Zeitpunkt der Auflösung die Herren Dr. Christoph Weiß (Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick, Günter Stöcker und Jörg Throm.

Der Präsidialausschuss bestand aus den Herren Prof. Stefan Feuerstein, Dr. Alexander Winkels und Eberhard Frick. Herr Prof. Stefan Feuerstein schied am 31.01.2015 auf eigenen Wunsch vorzeitig aus, ab 26.02.2015 war sodann Herr Martin Bertinchamp Ausschussvorsitzender. Bis zur Auflösung des Präsidialausschusses anlässlich der konstituierenden Sitzung am 12.05.2015 fanden zwei telefonische Sitzungen statt (am 23.04.2015 und am 05.05.2015), in denen sich der Ausschuss intensiv mit dem begründeten Verdacht auf unzulässige Wettbewerbsaktivitäten gegen Mitglieder des Vorstandes und den daraus abzuleitenden Maßnahmen befasste.

Personelle Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat

Am 22.12.2014 war Herr Bernhard Dressler vom Aufsichtsrat zum Mitglied des Vorstands bestellt und zu dessen Vorsitzenden ernannt worden. Er hat seine Tätigkeit zum 01.02.2015 aufgenommen.

Im Rahmen der Compliance-Untersuchung wurden das Vorstandsmitglied Peter Jüngst am 11.05.2015 sowie das Vorstandsmitglied Annegret Franzen am 10.06.2015 mit sofortiger Wirkung abberufen.

Herr Jörg Axel Simon wurde zeitgleich mit dem Ausscheiden von Frau Annegret Franzen zunächst interimistisch als CFO in den Vorstand berufen. Nach intensiver Analyse der Ergebnisse aller geeigneten Bewerber aus dem Assessment Center und der Empfehlung des Personalausschusses folgend, erfolgte sodann die ordentliche Bestellung von Herrn Simon zum Mitglied des Vorstands durch den Aufsichtsrat am 24.09.2015 mit Wirkung zum 01.01.2016.

Herr Prof. Stefan Feuerstein ist durch seine Niederlegungserklärung am 31.01.2015 als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats sowie aus allen damit verbundenen Funktionen in Ausschüssen des Gremiums ausgeschieden. An seiner Stelle wurde Herr Martin Bertinchamp durch das Amtsgericht Hagen mit Beschluss vom 17.02.2015 – nach persönlicher Vorstellung im Gesamt-Gremium am 19.01.2015 – zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt und von diesem daran anschließend am 26.02.2015 zu seinem Vorsitzenden sowie in weitere Funktionen in Ausschüssen des Aufsichtsrats gewählt.

Im Berichtsjahr sind außerdem mit dem Ende der Hauptversammlung am 12.05.2015 die Herren Dr. Christoph Weiß und – aufgrund Niederlegungserklärung – Dr. Alexander Winkels (beide Anteilseignervertreter) sowie Herr Günter Stöcker (als Arbeitnehmervertreter) aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Am 12.05.2015 hat die Hauptversammlung die Herren Martin Bertinchamp und Norbert Unterharnscheidt neu sowie Herr Dr. Sebastian Reschke im Wege der Nachwahl in den Aufsichtsrat gewählt. Von den Arbeitnehmern wurde Herr Rüdiger Bäcker – ebenfalls mit einer am 12.05.2015 beginnenden Amtszeit – neu in den Aufsichtsrat gewählt. In seiner konstituierenden Sitzung am 12.05.2015 wählte der Aufsichtsrat sodann Herrn Martin Bertinchamp wieder zu seinem Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Die Mandate der Aufsichtsratsmitglieder Herren Eberhard Frick, Hans Stumpf, Jörg Throm (alle Anteilseignervertreter) und Andreas Rüth sowie Peter Weiß (als Arbeitnehmervertreter) blieben im Berichtsjahr 2015 unverändert.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2015, die Lageberichte für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2015 (die jeweils den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289 Abs. 4 bzw. § 315 Abs. 4 HGB umfassen) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss, der Lage- und der Konzernlagebericht sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte bei der Auftragserteilung waren insbesondere für den Einzelabschluss das Sach- und Finanzanlagevermögen, die Bewertung der Vorräte, die Forderungen (inkl. Risikomanagement und Risikocontrolling), die sonstigen Rückstellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie ausgewählte IT-Systeme. Für den Konzernabschluss waren insbesondere Kundenstämme bzw. Firmenwerte, latente Steuern, die Pensionsrückstellungen sowie die Vollständigkeit der Angaben in Konzernanhang und -lagebericht Schwerpunkte der Prüfung.

Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 15.03.2016 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen seitens des Aufsichtsrats. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2015 durch Beschluss vom 16.03.2016 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 16.03.2016 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,30 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Herr Prof. Feuerstein, der bereits Ende Januar 2015 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden ist, hat im Berichtsjahr an keiner Sitzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse mehr teilgenommen. Ansonsten haben im Berichtsjahr alle Mitglieder des Aufsichtsrats an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der Sitzung am 27.01.2016 im Gesamt-Gremium vorgestellt und erörtert. Der Aufsichtsrat ist insgesamt zu einer positiven Einschätzung seiner Effizienz gelangt; wird jedoch einzelne Aspekte der Effizienzprüfung aufgreifen und in seine zukünftige Arbeitsweise integrieren.

In seiner Sitzung am 28.08.2015 hat der Aufsichtsrat gemäß neu in Kraft getretenen gesetzlichen Vorschriften die Festlegung von Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand der NORDWEST Handel AG sowie von Fristen zu deren Erreichung beschlossen; in der Erklärung zur Unternehmensführung wird dies näher dargestellt.

Der Aufsichtsrat prüft kontinuierlich, ob es etwaige Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern während des Geschäftsjahres gibt, über deren Auftreten und Behandlung gemäß Nummer 5.5.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der zu berichten ist. Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Nummer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2015 und aktuell im März 2016 gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG abgegeben, wonach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex weitgehend Rechnung getragen wird. Die Erklärungen nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz in dem herausfordernden Geschäftsjahr 2015.

Den Fachhandelspartnern und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

Hagen, 16.03.2016

Für den Aufsichtsrat

Martin Helmut Bertinchamp Vorsitzender des Aufsichtsrats

Die NORDWEST-Aktie

Basisdaten

Aktienart Nennwertlose Inhaber-Stammaktien
Zulassungssegment General Standard (Frankfurt)
Regulierter Markt (Düsseldorf)
WKN (Wertpapierkennnummer) 677 550
ISIN (International Securities Identification Number) DE0006775505
Börsenkürzel NWX
Reuters-Kürzel NWXG
Bloomberg-Kürzel NWX:GR
Börsenplätze Frankfurt am Main
Xetra
Düsseldorf
München
Berlin
Stuttgart
Geschäftsjahr 31.12.
Börsengang 19. August 1999
Designated Sponsor WGZ Bank AG

Investor Relations

Die Aufgabe der Investor Relations-Arbeit von NORDWEST ist eine zeitnahe und transparente Finanzmarktkommunikation. Diese soll den aktuellen und potenziellen Aktionären sowie weiteren Finanzmarktteilnehmern eine effiziente Einschätzung der aktuellen Unternehmensentwicklung und der Geschäftspotenziale der NORDWEST Handel AG ermöglichen. Mit der verstärkten Wahrnehmung der Erfolgspotenziale der NORDWEST Handel AG soll nachhaltig ein angemessenes Bewertungsniveau für die NORDWEST-Aktie erreicht werden. Hierbei sehen wir zunächst unverändert eine Bewertung in Höhe des Eigenkapitals als Ziel an.

Kursdaten

2013 2014 2015
Schlusskurs 31.12. (Frankfurt) in € 15,15 13,51 12,20
Höchstkurs (Frankfurt) in € 16,95 16,80 16,70
Tiefstkurs (Frankfurt) in € 11,79 12,80 11,70
Anzahl der emittierten Aktien Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Anzahl der Aktien im Eigenbestand Stück 160.708 0 0
Anzahl der Aktien im Umlauf Stück 3.044.292 3.205.000 3.205.000
Marktkapitalisierung 31.12. in Mio. € 46,12 43,30 39,10
Grundkapital in Mio. € 16,5 16,5 16,5
Dividende je Aktie in € 0,50 0,55 0,30*
Dividendenrendite in % 3,30 4,07 2,46

* Dividendenvorschlag

Die NORDWEST-Aktie hat sich im Geschäftsjahr 2015 volatil entwickelt. Der Kurs des Wertpapiers verzeichnete zwar in den Monaten März und April einen kräftigen Anstieg von rund 20 % und verbuchte am 14.04.2015 den Jahreshöchststand von 16,70 €, jedoch hat der Aktienkurs nach Bekanntgabe der Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten Anfang Mai deutlich nachgegeben. Am 25.08.2015 verzeichnete die Aktie folglich des anhaltenden negativen Trends den Jahrestiefstand von 11,70 €. Die NORDWEST-Aktie schloss das Geschäftsjahr 2015 bei 12,20 € und damit 9,7 % unter dem Stand zum Jahresanfang (01.01.2015: 13,51 €) ab.

Doch gerade wegen der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des Vorjahres wurde auch in diesem Jahr auf der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft eine Erhöhung der Dividende um 10 % auf 0,55 € je Aktie (2013: 0,50 €) beschlossen. Auf Basis des Schlusskurses vom 21.12.2014 lag die Dividendenrendite mit 4,1 % auf einem sehr hohen Niveau. Die NORDWEST-Aktie bietet auch auf langer Sicht einen kontinuierlichen Aufwärtstrend, der Kurs der Aktie ist in den letzten vier Jahren um rund 13 % gestiegen.

Der Vergleich der NORDWEST-Aktie mit dem Referenzindex SDAX über die letzten zwölf Monate verdeutlicht die insgesamt deutlich höhere Volatilität der NORDWEST-Aktie. Beide Charts verzeichnen bis Ende April ein relatives Wachstum. Danach hat der SDAX deutlich stärker zugelegt, wohingegen der Kurs der NORDWEST-Aktie im selben Zeitraum gefallen ist. Der Abstand zwischen den beiden relativen Kursverläufen vergrößerte sich nach der Bekanntgabe der Aufnahme der Compliance-Untersuchung deutlich.

Auch in der zweiten Jahreshälfte 2015 setzte sich dieser Trend fort. Der SDAX hat auf Jahressicht um rund 26 % zugelegt, hingegen hat die NORDWEST-Aktie unter Berücksichtigung der geschilderten Entwicklung die Entwicklung des Referenzindex deutlich unterschritten.

Dividendenpolitik

Das NORDWEST-Management verfolgt unverändert eine ergebnisorientierte Ausschüttungspolitik, die die NORDWEST-Aktionäre im angemessenen Umfang am Jahreserfolg des Unternehmens partizipieren lässt. Eine Dividendenzahlung aus Rücklagen wird strikt abgelehnt, da sie die Unternehmenssubstanz schwächen würde. Die durchschnittlich angestrebte Ausschüttungsquote liegt bei ca. 50 %. Das Management kann jedoch eine abweichende Thesaurierung der Gewinne befürworten, wenn dies mit Blick auf die wirtschaftliche Lage und die Prognosen sowie die strategische Ausrichtung und die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns sinnvoll erscheint.

Angesichts der Geschäftsentwicklung in 2015 wollen der Vorstand und der Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 19.05.2016 eine Dividendenausschüttung von 0,30 € je Aktie, nach 0,55 € je Aktie im Vorjahr, vorschlagen. Die Ausschüttung dieser Dividende entspräche einer starken Dividendenrendite von 2,46 %. Die Auszahlung der Dividende für 2015 soll am 24.05.2016 erfolgen.

Aktionärsstruktur

Die LRI Invest S.A., Munsbach, Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 27.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG am 24.07.2015 die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,99% (das entspricht 160000 Stimmrechten) betragen hat.

Weitere meldepflichtige Großaktionäre, deren Aktienpositionen per 31.12.2015 über der gesetzlichen Mindestschwelle von 3 % lagen, waren unverändert gegenüber dem 31.12.2014 die Dr. Helmut Rothenberger Holding, Kelkheim (29,95 %), die IFM Independent Fund Management AG, Fund Scherrer Small Caps Europe, Vaduz, Fürstentum Liechtenstein (3,26 %) und Herr Karl Pörzgen (3,12 %).

Nach Berücksichtigung der im Jahr 2015 gemeldeten Directors Dealings des Vorstandes vom 31.08.2015 beläuft sich der Anteil der gesamten NORDWEST-Verwaltung per 31.12.2015 auf 1,02 %. Nach Berücksichtigung der genannten Beteiligungen im Berichtszeitraum lag der Streubesitz (Free Float) Ende 2015 bei 57,66 %.

Das folgende Diagramm gibt die Übersicht der aktuellen Aktionärsstruktur wieder:

Unsere Organisation

Finanzkalender 2016

18. November 2016 Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.09.2016
13. Oktober 2016 Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.09.2016
12. August 2016 Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.06.2016
12. Juli 2016 Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.06.2016
19. Mai 2016 Hauptversammlung 2016, Dortmund Westfalenhallen
11. Mai 2016 Veröffentlichung Zwischenbericht per 31.03.2016
12. April 2016 Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 31.03.2016

Glossar

AG

Aktiengesellschaft. Rechtsform der Gesellschaft.

BHI

Geschäftsfeld "Bau-Handwerk-Industrie".

BMEcat

"BMEcat" ist ein Datenaustauschformat für elektronische Kataloge. "BME" steht für Bundesverband Materialeinkauf und Logistik, unter dessen Federführung diese Normung entstanden ist. Und "cat" steht schlicht für "catalog". Die Norm beschreibt den Aufbau bzw. die Hierarchie eines Katalogs und definiert die Detailangaben der Katalogartikel wie Artikellang und -kurztext, Preis, Preiseinheit, Verpackungseinheit, Inhaltseinheit, beschreibende Artikelmerkmale oder Bildverweise. Weitere Informationen unter www.bme.de.

Delkredere

Die Delkrederehaftung bezeichnet die Garantie von NORDWEST, für Verbindlichkeiten der Fachhandelspartner gegenüber Industriepartnern für im Zentralregulierungsgeschäft über NORDWEST abgerechnete Warenbezüge und Leistungen einzustehen.

E-Procurement

Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen unter Nutzung des Internets bzw. von Informationstechnologien. Beinhaltet neben dem Sourcing (z. B. über Online- Ausschreibungen oder Reverse Auctions) auch die operative Bestellabwicklung mit dem Industriepartner. Oft auch E-Purchasing genannt.

eLOGS

Scanner gestützte Regalsysteme eLOGS steht für "elektronisches Lagerorganisationsystem" und kombiniert ein modulares Regalsystem mit einem Scanner und einer Bestellsoftware. Der Kunde kann mit Hilfe des Scanners seinen Bedarf sammeln und schnell und einfach beim NORDWEST Handelspartner per Email bestellen. Das erspart Zeit und somit Kosten auf beiden Seiten. Ein weiteres Feature ist die Warenkorbbefüllung des eSHOP: Mit der Bestellsoftware kann der Kunde seinen eSHOP-Warenkorb befüllen und weitere Produkte auswählen. So können unsere Handelspartner mit dem eLOGS-Konzept ihre "Konsignationsläger" optimieren.

ERP-Software

Steht für Enterprise Resource Planning und ist der Oberbegriff für eine Software, die alle Unternehmensbereiche vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zum Verkauf abdeckt.

eSHOP

Ein Konzept, nicht nur ein Onlineshop: eCommerce ist nicht mehr aus dem Vertriebsalltag eines Handelspartners wegzudenken. eCommerce ist neben dem stationären Handel und den Katalogen ein wesentlicher Teil des Multi-Channel-Auftritts. Hinter eSHOP verbirgt sich ein komplettes eCommerce-Konzept. Dazu gehören neben dem innovativen Onlineshop auch ein eMarketing-Tool, IT-Rechtsberatung, eine moderne Suche, blätterbarer Katalog, eCommerce-Consulting und ein zentral über NORDWEST organisiertes Betreuungskonzept.

eTRADE

Die Vereinfachung des Bestellablaufs und die Organisation der Geschäftsprozesse sind heutzutage Anforderungen, die der PVH bei großen Industrieunternehmen erfüllen muss. Einsparpotentiale aufzeigen und realisieren: dafür steht eTRADE. Mit dem NORDWEST eProcurement Konzept eTRADE können Anforderungen wie Genehmigungsverfahren. Budgetierungen und die Kontierung auf Sachkonten elektronisch abgebildet werden. Durch eine Kooperation mit einem Verband der Papier, Büro und Schreibwarenbranche können NORDWEST Handelspartner ihren Kunden ein "Rund-um-sorglos"-Paket im Bereich der Versorgung bieten.

eVEND

ln größeren Betrieben verursacht die Ausgabe und Rücknahme von Ge- und Verbrauchsmaterialien einen hohen Organisationsaufwand, umso mehr, wenn im Mehrschichtbetrieb gearbeitet wird. Um dort Einsparpotenziale realisieren zu können, wurde das eVEND Konzept entwickelt. Vier alternative Ausgabeautomaten für Werkzeuge, spanabhebende Werkzeuge, Messtechnik, Verbindungstechnik, Arbeitsschutz und vieles mehr bieten für jede Anforderung eine flexible Lösung: Mit detaillierten Zugriffsberechtigungen für jeden einzelnen Mitarbeiter, mechanischem Schutz gegen unbefugte Entnahme, automatischer Nachbe-stellung bei Erreichen eines definierten Mindestbestandes sowie einer Integration in das ERP-System des Kunden.

Geschäftsart

Die NORDWEST-Geschäftsarten sind: Zentralregulierung, Strecke und Lager.

Geschäftsbereich

Die NORDWEST-Geschäftsbereiche sind: BHI (Bau-Handwerk-Industrie), Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen/Services.

IT-Beratung/Betriebsorganisation

Die Auswahl eines geeigneten WWS/ERP- System stellt für viele Handelspartner eine große Herausforderung dar: Die Vielzahl an Anbietern, das Angebot an Branchenfunktionen und nicht zuletzt das Projekt an sich. NORDWEST hat den WWS/ERP-Markt sondiert und eine Vorauswahl an Anbietern ausgewählt. Diese Anbieter halten alle notwendigen Standard-NORDWEST-Schnittstellen bereit. NORDWEST unterstützt die Handelspartner bei der Auswahl und der Aufnahme der Betriebsorganisation.

Lagergeschäft

Das Lagergeschäft betreibt NORDWEST in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Die durch den Handelspartner bestellte Ware wird direkt über das Lager in Gießen spediert. Im Lager in Gießen werden u. a. Eigenimporte und die NORDWEST Marken geführt.

Leistungsgemeinschaften

Leistungsgemeinschaften sind von NORDWEST initiierte und geleitete branchenspezifische Zusammenschlüsse leistungsstarker Fachhandelspartner, die auf diesem Weg wertvolle Zusatznutzen bündeln. Dabei geht es nicht nur um eine möglichst günstige Beschaffung, sondern um die Optimierung aller Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. So können die Handelspartner ihre Position gegenüber der Industrie und dem Wettbewerb entscheidend verbessern.

NIS

NORDWEST Informations-System im Extranet. Kommunikations- und Informationsplattform zwischen Handelspartnern und NORDWEST zur Übermittlung und Bereitstellung von Informationen und Daten sowie Basis zur Abwicklung von Prozessen, z. B. Lagerbestellungen.

Produktionsverbindungshandel

Bezeichnet den Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden.

proficl@ss

Eingetragener Verein mit dem Ziel, ein branchenübergreifendes, internationales Datenmodell für sachliche Merkmale einzuführen, um den elektronischen Austausch von strukturierten Produktkatalogen für den Produktionsverbindungshandel zu standardisieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.proficlass.de.

Qualifizierte elektronische Signatur

Von den Steuerbehörden anerkanntes Verfahren zum elektronischen Austausch von Rechnungs- und Gutschriftsdokumenten.

Streckengeschäft

Das Streckengeschäft besteht zwischen NORDWEST, Handelspartnern und Industriepartnern. Es ist eine Form des Eigengeschäfts, wobei die NORDWEST Handel AG als Beschaffungszentrale in eigenem Namen Ware für ihre Handelspartner beschafft, diese aber direkt vom Industriepartner an den Handelspartner fließt und über NORDWEST abgerechnet wird.

Zentralregulierung

Im Rahmen der Zentralregulierung bestellen die NORDWEST Handelspartner bei NORDWEST Industriepartnern und erhalten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rechnungen schicken die Industriepartner zur Abrechnung an NORDWEST. Aufgrund dort erstellter Sammelrechnungen zahlen die Handelspartner an NORDWEST, und NORDWEST zahlt an die lndustriepartner.

ZR.online

IT-Anwendung zur Online-Abwicklung der Zentralregulierung, die den Handelspartnern unter andere permanente Änderungen in ihren Buchungsbestand bei NORDWEST ermöglicht und Prozesskosten reduziert.

Lagebericht NORDWEST Handel AG Grundlagen der AG

1. Geschäftsmodell

Die NORDWEST Handel AG (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit fast 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 683 Fachhandelspartner (+34 ggü. VJ) und im Konzern 921 Fachhandelspartner (+25 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Neben der Warenbeschaffung bietet NORDWEST ihren Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die drei Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI) und Haustechnik. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.

Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches Dienstleistungen/Services (DL/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt. In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

NWZNORDWEST Geschäftsbereiche
Haustechnik
Stahl
BHI
DL/S
Zentralregulierung
Geschäftsart Strecke nein
Lager nein nein

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft (IG-Stahl). Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen einmalig ist. Die Treuhandabrechnung ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, das NORDWEST seinen Fachhandelspartnern anbietet: Seit 2013 werden auch die Boni der Stahllieferanten abgesichert. Hintergrund ist das nach wie vor volatile und schwierige Marktumfeld für die Stahlproduzenten und Stahlhändler verbunden mit einem hohen Preisdruck. Die Stahlhändler sind zur Ergebnissicherung auf die Bonuszahlungen der Lieferanten angewiesen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Bonuszahlungen der Stahlwerke garantiert werden können. Die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH bietet ein in der Verbundlandschaft einmaliges Angebot, mit dem erstmalig ein Verbund für die Bonusansprüche der Händler bei der Industrie haftet. Die Bonusabsicherung macht die Händler wettbewerbsfähiger und ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit bei der Ergebniskalkulation.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschläge und Sicherheit, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Werkzeug-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet ihren Fachgroßhändlern im Bereich Haustechnik ein "Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. spezialisierte Fachhandelspartnergemeinschaften, Marketingund Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke "Delphis".

Dienstleistungen/Services ist der jüngste Geschäftsbereich von NORDWEST. Neben den Bereichen Rahmenabkommen und Seminare umfasst der Geschäftsbereich hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100 %ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- oder Stromanbieter ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren. Ferner bietet NORDWEST den Fachhandelspartnern ein breites Seminarprogramm an.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln. Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für ihre Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen. Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand erheblich. NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer

Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst. Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NORDWEST-Informationssystem (NIS) können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 148.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 41.000 in Gießen bestandsgeführt. Zum 31.12.2015 lag die Artikelverfügbarkeit bei 97,4 % und die durchschnittliche Fehlerquote im Gesamtjahr 2015 belief sich auf 0,18 %. NORDWEST sichert die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für ihre Fachhandelspartner Ware von Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Handelsverbundes wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie die IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenverträge) sowie das Seminarangebot werden im Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Das Angebot an IT-Dienstleistungen umfasst vor allem das eSHOP-Konzept und die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierten Tochtergesellschaften e-direct (Haustechnik) und Datenportal (BHI).

Das NORDWEST-Informations-System, kurz NIS, ist eine Kommunikationsplattform auf Extranet-Basis. Das NIS dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist seit 2013 über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 140.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft Datenportal die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Beschaffung und Handel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

"Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner. Der Erfolg unserer Fachhandelspartner und die nachhaltige Unternehmenswertsteigerung sind unsere wichtigsten Ziele."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: "NORDWEST ist die erfolgreichste PVH-Verbundgruppe mit nachhaltigem, wirtschaftlichen Wachstum. Das Geschäftsvolumen beträgt in 2020 über 3 Mrd. € mit > 0,5 % EBT." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50 % befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1. Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis (Betriebsergebnis, EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bei NORDWEST ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2015 des Lageberichts.

3.2. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Händler mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit kann aus der Entwicklung der Mitarbeiterzahl und der Fluktuationsquote abgeleitet werden. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2015

Die Wirtschaft im Euroraum setzt die moderate konjunkturelle Erholung fort. Im letzten Quartal 2015 stieg das BIP mit 0,3 % nach 0,3 % in Q1/2015, 0,4 % in Q2/2015 und 0,3 % in Q3/2015 weiter an. Insbesondere die spanische Wirtschaft konnte im letzten Quartal 2015 mit einem Zuwachs von 0,8 % zu den voran gegangenen Quartalen deutlich zulegen. Aber auch Frankreich mit einem Plus von 0,2 % und Italien mit einem Plus von 0,1 % zeigten eine positive

Entwicklung. Gestützt durch eine erneut gesunkene Arbeitslosenquote, den weiterhin niedrigen Ölpreis und dem schwachen Wechselkurs dürfte sich die Konjunktur im Euroraum damit weiter festigen. Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) sowie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnen für 2015 mit einem BIP-Wachstum von rd. 1,5 %.

Auch in Deutschland befindet sich die Wirtschaft weiterhin in einem gemäßigten, aber soliden Aufwärtstrend. Ein Grund hierfür ist, neben dem niedrigem Ölpreis und dem für Exporte günstigen Wechselkurs des Euros, in der positiven Entwicklung in den stärker binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleistungsbereichen zu sehen. Für diese sind insbesondere die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit einer hohen und steigenden Beschäftigung und die gute Einkommensentwicklung verantwortlich. Diese positiven Faktoren sprechen dafür, dass sich die Aufwärtsbewegung in Deutschland trotz leichten Gegenwindes aus der Weltwirtschaft weiterhin fortsetzt.

Nach aktueller Einschätzung der Wirtschaftsforschungsinstitute und politischer Institutionen entsprach die Wirtschaftsentwicklung in 2015 insgesamt den Erwartungen. Während die aktuelle Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das BIP-Wachstum in Deutschland für 2015 mit 1,5 % genau der Prognose entspricht, wird die eher vorsichtige Prognose des Ifo Instituts für das BIP-Wachstum in Höhe von 1,5 % sogar übertroffen. So wird das Wachstum des BIP in Deutschland von der ifo laut aktuellem Stand auf 1,7 % beziffert.

Die Wachstumsprognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von 1,9 % ggü. Vorjahr wird laut der aktuellen Schätzung des Instituts mit einem tatsächlichen Wachstum von 1,8% hingegen leicht verfehlt.

(Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Monatsbericht Februar 2016).

2014 Ist Prognose 2015 2015 Ist* Prognoseerreichung
ifo 1,6% 1,5% 1,7% j
a
IfW 1,6% 1,9% 1,8% j
a
IWF 1,6% 1,5% 1,5% j
a
*Schätzungen

BIP-Wachstum in Deutschland in 2015: Soll-Ist-Prognosevergleich

2. Geschäftsverlauf in 2015

Die NORDWEST Handel AG hat nach einem turbulenten Geschäftsjahr nur teilweise an die gute Entwicklung des Vorjahres anknüpfen können. Das Geschäftsvolumen des Vorjahres wurde trotz einer verbesserten Entwicklung im zweiten Halbjahr um 3,1 % verfehlt und beläuft sich für das abgeschlossene Geschäftsjahr auf 1.825,2 Mio. € (2014: 1.882,9 Mio. €). Der Geschäftsverlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres war geprägt durch eine Compliance Untersuchung und Sondereffekte, die einzelne Geschäftsbereiche betreffen. Dennoch zeigten die eingeleiteten Maßnahmen der Wachstumsstrategie DRIVE, die zwar im Kern bestätigt, im Detail jedoch überarbeitet wurde, erste Erfolge und man erkennt durchaus positive Entwicklungen der einzelnen Bereiche.

2015 2014 Ist 2015 –
Ist 2014
per Dezember Ist Ist Abweichung
Geschäftsvolumen brutto
NW AG
in Mio. € in Mio. € in %
Stahl 802,9 889,5 -9,7
BHI 714,3 662,8 7,8
Haustechnik 211,3 240,6 -12,2
Dienstleistungen/Services 96,7 90,0 7,5
Summe 1.825,2 1.882,9 -3,1

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

Das angespannte Umfeld der Stahlbranche war im abgelaufenen Geschäftsjahr durch den anhaltenden Preisverfall und Überkapazitäten in Europa gekennzeichnet, der Importdruck aus China belastete ebenfalls den gesamten inländischen Stahlmarkt. Das Geschäftsvolumen des Geschäftsbereichs Stahl liegt mit 802,9 Mio. € um 9,7 % unter Vorjahr (889,5 Mio. €). Dass der Geschäftsverlauf insbesondere durch den anhaltenden Preisverfall belastet war, zeigt ein Blick auf die Tonnageentwicklung. NORDWEST liegt hier mit einem Minus von 1,8 % nur knapp unter der abgewickelten Tonnagemenge des Vorjahres. Aus heutiger Sicht ist vorerst keine Trendwende bezüglich der Kapazitäts- und Preisentwicklung in Sicht. Gleichwohl sehen wir uns durch eine hohe Konzentration auf strategische Lieferanten und ein ausgewogenes Produktportfolio für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie hat seine gute Entwicklung auch im abgelaufenen Geschäftsjahr fortgesetzt. Das Geschäftsvolumen des Vorjahres konnte um 7,8 % übertroffen werden und liegt in 2015 bei 714,3 Mio. €.

Der Bereich Bau hat sich im dabei im Berichtszeitraum stabil entwickelt. Mit einem Geschäftsvolumen von 191,2 Mio. € konnte man sich um 3,7 % gegenüber dem Vorjahr (184,3 Mio. €) steigern.

Ein starkes Wachstum verzeichnete der Bereich Handwerk & Industrie, der im Geschäftsvolumen um 9,3 % zulegte und das Geschäftsjahr mit 523,1 Mio. € (2014: 478,4 Mio. €) schloss. Besonders positiv entwickelten sich hierbei die Bereiche Elektrowerkzeuge, Schweißen, Technischer Handel & Arbeitsschutz. Neben dem immer stärker werdenden Preiskampf und der zunehmenden Preistransparenz durch das Internet, stellen auch die wachsenden Anforderungen der Industriekunden die Herausforderungen der Branche dar. Doch wir sehen uns auch in diesem Bereich absolut wettbewerbsfähig aufgestellt. Neben kontinuierlichen Verbesserungen der Konditionen und Kostenstrukturen, verfügt NORDWEST über eines der besten und funktionsfähigsten Läger und bietet den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Branche.

Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für den Geschäftsbereich Haustechnik mehr als turbulent.

Bedingt durch die Änderung der Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden wurde das Geschäftsvolumen des Vorjahres um 12,2 % verfehlt und beträgt für das abgeschlossene Jahr 211,3 Mio. €. Bereinigt man diesen Sondereffekt, so ergibt sich für diesen Bereich ein Wachstum von 7,7 % ggü. Vorjahr. Im Berichtszeitraum war dabei eine zweigeteilte Entwicklung zu erkennen. Während sich das Lagergeschäft mit einem Wachstum von 30,1 % gegenüber dem Vorjahr sehr dynamisch entwickelt hat, leidet das Zentralregulierungs- und Streckengeschäft unter dem oben genannten Sondereinfluss.

Der Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services, der hauptsächlich die Factoring-Aktivitäten der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW umfasst, hat im Berichtszeitraum das Geschäftsvolumen um 7,5 % auf 96,7 Mio. € gesteigert. Das Factoringvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit 5,9 % auf 78,0 Mio. € erneut sehr dynamisch entwickelt. Die Fachhandelspartner können neben dem Factoring auch an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren. Im Berichtszeitraum hat sich die im letzten Jahr erfolgte Aufnahme des Tankkarten-Services DKV weiterhin sehr erfreulich entwickelt.

Die Anzahl der über die NORDWEST Handel AG einkaufenden und abrechnenden Fachhandelspartner hat sich in 2015 wiederum sehr positiv entwickelt und stellt sich zum Jahresende wie folgt dar:

Anzahl
01.01.2015 649
Saldo Zu-/Abgänge 34
31.12.2015 683

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2015

3.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2015 einen Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Mio. € aus und bewegt sich damit deutlich unter dem Vorjahr. Der Jahresüberschuss 2015 beinhaltet das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge (4,2 Mio. €, VJ: 7,1 Mio. €), die Risikovorsorge (0,6 Mio. €, VJ: -0,1 Mio. €), das Beteiligungsergebnis (0,2 Mio. €, VJ: 0,4 Mio. €), das außerordentliche Ergebnis (-0,1 Mio. €, VJ: -0,1 Mio. €) und das Steuerergebnis (-1,6 Mio. €, VJ: -2,9 Mio. €). Bei rückläufiger Umsatzentwicklung und gleichzeitig erheblichen Sonderbelastungen aus einer Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten sinkt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2015 von 7,0 Mio. € auf jetzt 3,6 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie liegt bei 0,67 € nach 1,37 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2014 prognostizierten Bandbreiten führen wir wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss verfehlt unsere Prognose aus dem Lagebericht 2014 und liegt unterhalb unserer Schätzungsbandbreite. Das in 2015 erreichte EBIT (=operatives Ergebnis) von 3,6 Mio. € verfehlt unsere Prognose aus dem Vorjahr und liegt um 3,1 Mio. € außerhalb der angegebenen Bandbreite. Diese Prognoseverfehlungen wurden bereits in der Prognoseanpassung aus dem Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2015 des NORDWEST Konzerns antizipiert und stehen insbesondere im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten sowie der bereits dargestellten Entwicklung in den Geschäftsbereichen Stahl und Haustechnik. Zur Erreichung der angepassten Konzern-Prognose verweisen wir auf die am 13.07.2015 veröffentlichte Ad-hoc-Mitteilung. Zur Prognoseanpassung führten wir wie folgt aus: "Die NORDWEST Handel AG senkt im Rahmen der Erstellung ihres Halbjahresfinanzberichts zum 30.06.2015 vorsorglich ihre Prognosen zum Konzerngeschäftsvolumen und zum Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr 2015. Angesichts des anhaltend schlechten Geschäftsumfeldes im Stahl-Bereich und des rückläufigen Geschäftsvolumens mit dem größten Kunden im Bereich Haustechnik rechnet der Vorstand beim Konzerngeschäftsvolumen nicht mehr mit einem Zuwachs von 2 % bis 8 % gegenüber Vorjahr, sondern mit einer Entwicklung in einer Bandbreite von 0 % bis -5 % gegenüber Vorjahr. Beim erwarteten Konzernperiodenergebnis

für 2015 wird die Prognose, auch mit Blick auf Belastungen im Zusammenhang mit der Complianceuntersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten, von 4,5 Mio. € bis 5,5 Mio. € auf 3,0 Mio. € bis 4,0 Mio. € reduziert."

2015 2014 Abw.
T€ T€ %
Streckengeschäft 271.071 313.461 -
13,5
Lagergeschäft 122.000 109.537 + 11,4
Delkredereprovision 34.492 35.408 -
2,6
Sonstige Erlöse 2.599 3.478 -
25,3
Eigenumsatz 430.162 461.884 -
6,9
Skonto, Umsatzvergütungen -
44.419
-
44.705
-
0,6
Umsatzerlöse lt. G+V 385.743 417.179 -
7,5

Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

Trotz dieser Entwicklung sinkt das Rohergebnis nur um 0,7 %. Dies beruht insbesondere auf der Veränderung in der Umsatzstruktur. Auf Grund des Umsatzanstiegs im margenstärkeren Geschäftsbereich BHI bei gleichzeitigem Umsatzrückgang im margenschwächeren Stahlgeschäft sinkt das Rohergebnis weniger stark als die Umsatzerlöse. Weiterhin sind die Erträge aus Standmieten für die nach einjähriger Pause wieder durchgeführte NORDWEST-Messe Bestandteil des Rohergebnisses und wirken sich positiv aus. Die korrespondierenden Aufwendungen zu den Erträgen aus Standmieten finden sich in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wieder. Ferner wirken sich hier strategische Einkaufsverhandlungen der jüngeren Vergangenheit mit einem Anstieg der Rohertragsmargen aus. Gegenläufig wirkten Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung stehen, in Höhe von 0,6 Mio. €.

Die Gesellschaft beschäftigte am 31.12.2015 301 Mitarbeiter (VJ: 305). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2015 beläuft sich auf 19,5 Mio. € (VJ: 18,4 Mio. €). Der deutliche Anstieg des Personalaufwandes um 1,0 Mio. € resultiert zum einen aus getätigten Personalinvestitionen, die Bestandteil der strategischen Ausrichtung Drive NORDWEST zur Verstärkung der Vertriebsoffensive sind. Ferner trägt die im Juni 2015 gewährte Tariferhöhung zur Erhöhung des Personalaufwandes gegenüber dem Vorjahr bei. Darüber hinaus beinhalten die laufenden Personalkosten Aufwendungen in Höhe 0,2 Mio. € für in 2015 vorgenommene Personalfreisetzungen, sowie die gebildete Risikovorsorge im Rahmen der durchgeführten Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen auf Grund der folgenden Effekte im Geschäftsjahr 2015 um rund 9 % auf jetzt 29 Mio. € an. Zum einen führen die Kosten für die nach einjähriger Pause wieder durchgeführte NORDWEST-Messe zu dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die korrespondierenden Erlöse aus dieser Veranstaltung sind, wie oben beschrieben, Bestandteil des Rohergebnisses. Zum anderen sind die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport auf Grund des weiteren Ausbaus des Lagergeschäftes gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Darüber hinaus führen insbesondere Aufwendungen in Höhe von 1,0 Mio. €, die im Zusammenhang mit der durchgeführten Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten stehen, zur Erhöhung dieses Postens.

Während sich das operative Zinsergebnis weitestgehend konstant entwickelte, führte neben einer geringeren Gewinnausschüttung der österreichischen Tochtergesellschaft (2015: 200 T€; Vorjahr: 400 T€) auch die Kosten für das aufgenommene Fremdkapital, welches für den Neubau der Konzernzentrale in Dortmund verwendet wird, in Höhe von 196 T€ zu einer deutlichen Verschlechterung des Finanzergebnisses.

Das Delkredereergebnis beläuft sich auf -0,6 Mio. € nach -0,1 Mio. € im Vorjahr. Während sich aus pauschalen Wertberichtigungen keine Veränderungen ergaben, wurde die Risikovorsorge für einzelwertberichtigte Forderungen um 0,6 Mio. € erhöht.

Das außerordentliche Ergebnis bildet die noch vorhandenen Umstellungseffekte aus der erstmaligen Anwendung des BilMoG zum 01.01.2010 ab. Da hinsichtlich der Pensionsrückstellungen von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB Gebrauch gemacht wurde, ergibt sich hieraus eine jährliche Ergebnisbelastung von 98 T€.

Das Steuerergebnis in Höhe von -1,4 Mio. € beinhaltet neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine sonstige Forderung auf Rückzahlung der bereits geleisteten Vorauszahlungen für Steuern für das Jahresergebnis 2015. Die hohe Ertragssteuerquote im Verhältnis zum Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 37,8 % resultiert insbesondere aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der Dotierung der Pensionsrückstellungen nach HGB, die im Rahmen der Steuerberechnung auf Grund der gesonderten steuerlichen Berechnung der Pensionsrückstellungen (Zinssatz 6 %) zu keiner Steuerentlastung führen.

3.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2015 beläuft sich auf 166 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 19,5 Mio. € angestiegen. Während das Anlagevermögen um rund 5,0 Mio. € angestiegen ist, ergibt sich aus dem Umlaufvermögen ein Anstieg von rund 14,5 Mio. €. Beide Erhöhungen gehen maßgeblich auf den Neubau der Konzernzentrale in Dortmund zurück.

Im Sachanlagevermögen sind der Erwerb des Grundstückes in Dortmund sowie die gemäß Baufortschritt erfolgten Aktivierungen für das eigentliche Gebäude enthalten. Hier wirkte kompensatorisch der Verkauf der Immobilie in Hagen. Durch den in 2014 geschlossenen Kaufvertrag war für den bereits vermieteten Teil im Geschäftsjahr 2014 ein Abgang zu verbuchen. Das wirtschaftliche Eigentum für diesen Teil des Grundstückes bzw. der Immobilie ist bereits im Geschäftsjahr 2014 auf den Käufer übergegangen, da der Käufer und damalige Mieter in einer Konzernverbindung steht. Die entsprechende Kaufpreisforderung wurde zum 31.12.2014 mit ihrem Barwert in die sonstigen Vermögensgegenstände umgegliedert. Im Dezember 2015 erfolgte die abschließende Kaufpreiszahlung durch den Käufer, und damit der vollständige Übergang des wirtschaftlichen Eigentums des Grundstückes nebst Gebäude in Hagen auf den Käufer.

Im Bereich IT wurde insbesondere in das Redesign des NIS-Systems und in ein neues DMS-System investiert. Den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 8,6 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,7 Mio. € gegenüber.

Das Finanzanlagevermögen entwickelt sich leicht rückläufig. Während auf Grund einer veränderten Bewertung einer Ausleihung an verbundenen Unternehmen um 1,0 Mio. € zugeschrieben wurde, konnte auf Grund von Zahlungseingängen dieses Engagement weiter zurückgeführt werden. Weiterhin enthalten ist ein der TeamFaktor NW nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5,0 Mio. €, dass zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Trotz der weiterhin äußerst positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes, mit einem Umsatzanstieg von rund 11,4 % im Geschäftsjahr 2015, konnte das Vorratsvermögen um 4,3 % reduziert werden. Verantwortlich für diesen Rückgang ist neben einem weiter optimierten Dispositionsverhalten auch die Umstellung einiger Lieferanten auf Konsignationsbestandsführung.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2015 auf Grund der rückläufigen Entwicklung der Geschäftsvolumina ebenfalls leicht zurückgegangen.

Die Erhöhung der liquiden Mittel gegenüber dem 31.12.2014 ergibt sich maßgeblich aus der Darlehensauszahlung der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund. Diese Mittel sind vollständig abgerufen worden und werden nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend abverfügt. Korrespondierend steigen auch die langfristigen Finanzverbindlichkeiten aus der Darlehensaufnahme.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2015 beläuft sich auf 1.816 T€. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um 257 T€.

Auf Grund der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Neubau der Konzernzentrale in Dortmund steht, sinkt die Eigenkapitalquote von 36,2 % auf jetzt 32,3 %.

Bedingt durch die Zinsschmelze, die deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, ergeben sich erhebliche Zuführungen im Sollwert der Pensionsrückstellung trotz des Alters der Anspruchsberechtigten. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben.

Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen begründet sich insbesondere aus der Modifizierung des Ausschüttungsmodells an die Fachhandelspartner. Ein Teil der früher einbehaltenen Rückvergütung an die Fachhandelspartner wird nunmehr sofort an die Anspruchsberechtigten weitergegeben. Daneben wurden Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Organen und Dienstleistern passiviert. Darüber hinaus enthalten die Rückstellungen Prozessrisiken für ausstehende Gerichtsverfahren sowie Rückstellungen für die Compliance-Untersuchung bezüglich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten.

Trotz der leicht rückläufigen Geschäftsvolumina steigen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen nur marginal an.

3.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2013 für weitere 3 Jahre bis zum 31.12.2016 verlängert. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt: Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren, welche bis zum 31.12.2015 an ein Factoringinstitut verkauft wurden.

Die im Vorjahr noch als Sicherheit ausgewiesenen Gesamt-Grundschulden auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36 in 58135 Hagen wurden im Zuge der Veräußerung der Immobilie freigegeben.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €.

Der Kreditvertrag mit der PB Factoring GmbH wurde mit Wirkung zum 31.12.2015 durch NORDWEST gekündigt. Auf Grund der guten Liquiditätssituation gehen wir davon aus, hieraus weitere Ertragsvorteile nutzen zu können.

Während sich der operative Cashflow auf Grund des rückläufigen Jahresergebnisses negativ entwickelte, beinhaltet der Cashflow aus Investitionstätigkeit insbesondere Auszahlungen für den Neubau der Unternehmenszentrale in Dortmund. Teilweise kompensatorisch wirkten Einzahlungen für den Verkauf der Immobilie in Hagen. Die Einzahlungen aus Darlehensgewährungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit deutlich steigen. Diese Mittel sind vollständig abgerufen worden und werden nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend abverfügt.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2015

Trotz eines soliden Wachstums im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie, gelingt es uns in einem durch Sondereffekten geprägten Umfeld nicht, die im operativen Geschäft erreichten Erfolge auch in eine positive Ergebnisentwicklung zu überführen. Die unverändert schwierige Lage in der Stahlbranche, die durch Sondereffekte geprägte Entwicklung in der Haustechnik und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten belasten die Ergebnissituation im Geschäftsjahr 2015 erheblich. Trotz dieser Einflüsse zeugt insbesondere die ungebrochen positive Entwicklung des Lagergeschäftes von einer weiterhin hohen Akzeptanz als Marktbegleiter seitens unserer Fachhandelspartner. Darüber hinaus konnten mit dem angebotenen breiten Leistungsspektrum eine Vielzahl neuer Fachhandelspartner im abgelaufenen Geschäftsjahr von NORDWEST überzeugt werden, die zu einer zukünftigen Verbesserung der Ertragslage beitragen

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Prognosebericht

In einem schwierigen Geschäftsjahr 2015 hat sich NORDWEST solide entwickelt und die zur Jahresmitte überarbeitete Prognose erfüllt. Ausgelöst wurden die Prognoseanpassungen in erster Linie durch Belastungen aus der Compliance Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten, die Unsicherheiten in der Stahlbranche hinsichtlich anhaltend fallender Preise sowie Sondereffekte im Geschäftsbereich Haustechnik. Dennoch gelang es insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, die Entwicklungen zu stabilisieren. Für das Geschäftsjahr 2016 ist der Handelsverbund wieder positiv gestimmt und stellt eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung in Aussicht. Die positive Ergebnisprognose 2016 basiert nicht nur auf dem stabilen nationalen Konjunkturumfeld, sondern berücksichtigt die antizipierten Erfolge aus den Maßnahmen im Rahmen der weiterentwickelten Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST.

1. Konjunkturprognose

Die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für 2016 sind verhalten optimistisch. Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, allerdings eingebremst von einer schwächeren Weltkonjunktur, die nur für eine moderate Fortsetzung des Wachstumskurses sorgen dürfte. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht in seiner Prognose aus dem Dezember 2015 davon aus, dass auf Grund der guten Rahmenbedingungen insbesondere der private Konsum sowie eine anziehende Investitionstätigkeit hierfür die treibende Kraft spielen dürften. So rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Prognose aus dem Januar 2016 mit einem Anstieg des BIP in 2016 um 1,7 % ggü. 2015 und das ifo-Institut in seiner Studie aus Dezember 2015 mit einem BIP Anstieg von 1,9 % ggü. 2015. In einem ähnlichen Wertebereich ist die BIP-Prognose der Europäischen Union (EU), die für Deutschland für 2015 einen BIP-Zuwachs ggü. Vorjahr von 1,7 % (Stand: 02/2016) vorsieht. Spürbar optimistischer ist das IfW mit einem erwarteten BIP-Wachstum in 2015 von 2,2 % ggü. VJ.

2014 Ist Prognose 2015 2015 lst* Prognose 2016**
ifo 1,6% 1,5% 1,7% 1,9%
IfW 1,6% 1.9% 1,8% 2,2%
IWF 1,6% 1.5% 1,5% 1,6%

Die Wirtschaft in Deutschland befindet sich weiterhin auf einem soliden Aufwärtstrend. So konnten u.a. die Auftragseingänge in der Industrie auf Grund von Impulsen aus dem In- und Ausland nach einem schwachen dritten Quartal 2015 gesteigert werden. Auch die Stimmung in der Wirtschaft hat sich weiter gefestigt. Dies spiegelt sich im verbesserten ifo Geschäftsklimaindex wider. So konnten sich insbesondere die Geschäftserwartungen weiter erholen. Die günstigen Ölpreise und der schwächere Euro dürften zudem mittelfristig nicht nur die Exporte beleben, sondern auch die Werkzeugindustrie, so dass sich insgesamt die Signale für eine fortgeführte Stabilisierung mehren.

Nach einem schwachen dritten Quartal 2015 im produzierenden Gewerbe konnten die Inlandsnachfrage nach industriellen Produkten sowie die Nachfrage aus außereuropäischen Staaten positive Impulse geben. Eine Erholung bei den Auftragseingängen, eine Aufhellung des Geschäftsklimas, sowie eine steigende Nachfrage deuten auf ein, wenn auch verhaltenes, Wachstum hin. Die nationale Baukonjunktur befindet sich nach einem starken Jahresanfang 2015 auf einem gleichmäßigen Niveau. Aber auch hier deuten eine Aufhellung im Geschäftsklima seit dem Frühjahr 2015, sowie die Fundamentalfaktoren auf eine Zunahme der Bauaktivitäten, insbesondere im Wohnungsbau, hin. Die Indikatoren hierfür sind die verbesserte Kassenlage der öffentlichen Haushalte, die hohe Nachfrage in vielen Ballungsgebieten sowie das niedrige Zinsniveau. Mit Blick auf den privaten Konsum ist davon auszugehen, dass angesichts der Zunahme von Beschäftigung und Einkommen sowie der stabilen Preise dieser eine tragende Wachstumssäule der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bleiben wird. So bewegen sich auch Konsumlaune und Geschäftsklima trotz einer zuletzt leichten Abschwächung weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Nach Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sollte die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum im Verlauf des Jahres 2016 weiter an Fahrt gewinnen. Optimistisch stimmt der Wert des Economic Sentiment Indicators der im Vergleich zu den Vormonaten im November 2015 unverändert blieb und damit weiterhin auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 ist. Dies lässt auf eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung im Euroraum im Laufe des Jahres hoffen. Auch die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenquote stimmt optimistisch. Diese sank im Oktober auf 10,7 %. Zudem dürften der niedrige Ölpreis sowie der schwache Wechselkurs die konjunkturelle Entwicklung stärken. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2016 mit einem BIP-Wachstum in der Eurozone von 1,6 % (Prognose für 2015: 1,3 %). Die Prognose der EU-Kommission liegt bei 1,8 % (Prognose für 2015: 1,1 %).

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach einem turbulentem Geschäftsjahr 2015 rechnet das Management mit einer weiteren Stabilisierung im Geschäftsjahr 2016. Der Preisverfall im Stahl, der Sondereffekt in der Haustechnik und auch die Entwicklungen in der Compliance-Untersuchung werden NORDWEST trotzdem auch in 2016 begleiten. Die Zuversicht von NORDWEST resultiert dabei nicht nur aus dem erwarteten konjunkturbedingten Wachstum in der Baubranche, sondern in erster Linie aus den Erfolgen der weiterentwickelten Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST. Der Handelsverbund hat mit dieser Wachstumsstrategie ein Fundament für eine breite unternehmensgetriebene Wertsteigerung gelegt. Die ersten Erfolge der eingeleiteten Maßnahmen spiegeln sich beispielsweise im kräftigen Wachstum des Fachhandelspartnerkreises wider. So wurden 2015 per Saldo 34 Fachhandelspartner bei NORDWEST neu aufgenommen. Diese steigern ihr Engagement bei NORDWEST kontinuierlich und erreichen erfahrungsgemäß nach zwei Jahren das volle Geschäftspotenzial. Ein weiterer strategischer Erfolgsfaktor, der das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, ist das erfolgreiche Lagergeschäft. Das Lagergeschäft über das Zentrallager in Gießen gehört zu den Wachstumstreibern des Handelsverbundes. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts zeigt, dass die Fachhandelspartner von NORDWEST die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und damit nicht nur ihre Liquidität, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Der Vorstand hat die Vision DRIVE NORDWEST weiter entwickelt und geht davon aus, dass sich die Erfolge der Wachstumsstrategie in 2016 und in den kommenden Jahren vermehrt in den Ergebnissen des Unternehmens widerspiegeln werden.

Die für die Planung 2016 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Die Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl ist nach wie vor in weiten Teilen von der Preisentwicklung abhängig. Der Stahlmarkt in Europa befindet sich unverändert in einer Strukturkrise und hat weiterhin mit erheblichen Überkapazitäten und einer zu großen Anzahl an Marktteilnehmern auf Werks- und Handelsseite zu kämpfen. Der Wettbewerbsdruck wird weiter wachsen und kaum positive Entwicklungspotenziale ermöglichen. Wir rechnen daher auch für 2016 mit einem schwierigen Jahr für den Stahlhandel. Die Gefahr, dass sich die Ergebnissituation verschlechtert, ist vorhanden.

Trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes sehen wir NORDWEST-Stahl für die Zukunft grundsätzlich gut positioniert. NORDWEST sieht sich nicht nur als ein Bindeglied zwischen Beschaffung und Handel, sondern als eine Mehrwertorganisation. Ziel ist das umfassende Bewusstsein der partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Mit Investitionen in Bestands- und Neugeschäft sowie dem Ausbau von Produktfeldern - hier insbesondere im Bereich Flachprodukte - setzen wir nachhaltige Impulse für eine Intensivierung des Geschäfts im Stahlbereich. Darüber hinaus sehen wir das Potenzial für weitere Umsatzsteigerungen durch die Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Unsere Wettbewerbsvorteile liegen in der Treuhandabrechnung Stahl, dem Bonusabsicherungsmodell sowie der Breite und der Ausgewogenheit der Produktbereiche. NORDWEST bietet den Fachhandelspartnern seit 2013 die Absicherung der Lieferantenboni.

Die branchenweit einmalige Dienstleistung wird über die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW angeboten und gewinnt mit Blick auf die eintretenden Risiken unter den Stahllieferanten verstärkt an Bedeutung.

Grundsätzlich sind wir für die Entwicklung von NORDWEST-Stahl in 2016 optimistisch gestimmt, sehen jedoch, dass eine Geschäftsprognose für den Stahlbereich im aktuellen Marktumfeld mit sehr vielen Unsicherheitsfaktoren insbesondere bei der Preisentwicklung behaftet ist. Eine Belebung bei den Preisen könnte zu wachsenden Handelsvolumina führen und somit auch bei NORDWEST einen deutlichen Anstieg des Geschäftsvolumens erzeugen. Weitere Preisrückgänge führen allerdings zu sinkenden Volumina, sollten die Mengensteigerungen nicht Schritt halten können. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche möchten wir unter Verwendung einer Szenariobetrachtung begegnen. Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen hinzugezogen werden. Bei einer Entwicklung der Preise von -5 % und gleichzeitiger Mengenentwicklung von -5 % bis -2 % halten wir maximal ein Geschäftsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres für möglich (Basisszenario). Bei einer negativen Preisentwicklung von -10 % und gleichzeitiger Mengenentwicklung von -10 % bis -5 % halten wir ein deutlich rückläufiges Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich Stahl ggü. VJ für möglich (Negativszenario). Im Umkehrschluss hätte eine Preisentwicklung von -2 % und einer ausgeglichenen Mengenentwicklung ein Volumen leicht über VJ zur Folge (Positivszenario).

Im Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) sind wir für 2016 optimistisch gestimmt und rechnen mit einer Entwicklung des Geschäftsvolumens von -1 % bis 4 % ggü. VJ. Diese Einschätzung fußt in erster Linie auf der guten Auftragslage des Handwerks und den Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises. Wir gehen davon aus, dass vor allem die neuen Fachhandelspartner verstärkt Umsätze generieren werden. Darüber hinaus sind wir optimistisch gestimmt, dass auch die zahlreichen weiteren Akquisitionsbemühungen um neue Fachhandelspartner, die bereits erfolgt sind, in 2016 zum Abschluss kommen und adäquate Umsatzvolumina mit sich bringen. Bei NORDWEST wird auch 2016 das Thema Exklusivmarke eine wichtige Rolle spielen. Die Herausforderungen der Branche liegen im stärker werdenden Preiskampf und in den deutlich gewachsenen Anforderungen der Industriekunden. Erschwerend kommt der deutliche Anstieg des Online-Geschäfts hinzu, die damit verbundene Preistransparenz sowie die höhere Anzahl von Anbietern im Online-Geschäft. NORDWEST bietet ihren Fachhandelspartnern bereits ein eShop-Konzept an.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass durch die ständige Optimierung des Leistungsportfolios und die kontinuierliche Arbeit zur Steigerung der Performance unserer Fachhandelspartner NORDWEST auch zunehmend attraktiver für Kooperationen wird und die Bezugsquoten über NORDWEST weiter gesteigert werden können.

Für das Geschäftsbereich Haustechnik sind wir für 2016 weiterhin vorsichtig gestimmt und rechnen vor allem mit einer weiterhin guten Entwicklung im Haustechnik-Lagergeschäft. Das Zentralregulierungsgeschäft wird im Vorjahresvergleich erneut durch einen in 2015 begonnenen Sondereffekt belastet werden. Bedingt durch die im laufenden Jahr 2015 geänderten Beschaffungswege eines großen Haustechnikkunden ist das Geschäftsvolumen des Geschäftsbereiches in 2016 gänzlich bereinigt um diese Volumina. Wir prognostizieren daher für den gesamten Geschäftsbereich für 2016 eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -15 % bis -8 % ggü. VJ.

NORDWEST bietet ihren Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein attraktives Preis- /Leistungsverhältnis aus. Die Ausstellungsbestückungen mit Delphis-Produkten sind deutlich gestiegen und die Händler setzen verstärkt auf das profitable Delphis-Sortiment.

Die Haustechnikbranche wird aktuell durch einen starken Preisdruck und die akute Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Der Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange: Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Zudem weitet sich der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten aus und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf. Trotz der herausfordernden Marktlage sehen wir das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt.

Der Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services ist das jüngste, sich im kontinuierlichen Ausbau befindende Geschäftsbereich von NORDWEST. Neben dem Kerngeschäft Factoring umfasst den Geschäftsbereich Rahmenabkommen und Seminare. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren. Die größten Wachstumschancen im Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services ergeben sich nach wie vor aus dem Factoringgeschäft. In 2015 wurden insgesamt sieben neue Kunden in das operative Factoringgeschäft aufgenommen. Weitere Neuaufnahmen werden folgen, denn bedingt durch neue Refinanzierungsmöglichkeiten kann TeamFaktor NW nunmehr auch größere Kunden im Factoringgeschäft abbilden. Hierdurch wird ein weiteres Wachstum erwartet. Wir erachten das Geschäftspotenzial im Mittelstand als besonders hoch, da hier die Factoring-Durchdringung noch gering ist und die Nachfrage steigt. Als belastende Faktoren sehen wir mit Blick auf die derzeit hohe Finanzliquidität die Margenentwicklung und die zunehmende Regulierung der Aufsichtsbehörden. Insgesamt profitiert die Factoringbranche jedoch nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Für 2016 erwarten wir Steigerungen des Geschäftsvolumens von 70 % bis 80 % ggü. VJ.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Im Stahl-Bereich ist das Lagergeschäft nicht möglich. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Bei den Geschäftsarten rechnen wir in 2016 vor allem im Lagergeschäft mit einer weiteren kräftigen Ausweitung des Geschäfts. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Vorteile der NORDWEST-Zentrallagerlösung hinsichtlich Kapitalbindung, Effizienz, geringer Fehlerquote und dem 24-Stunden-Lieferservice in Deutschland immer mehr Fachhandelspartner überzeugen werden. Mit der Sortimentsausweitung im Lagergeschäft und der Lagerumstellung von Handelshäusern auf das NORDWEST-Zentrallager wird die außerordentlich positive Entwicklung des Lagergeschäftes anhalten und zu weiteren spürbaren Umsatzsteigerungen im Lagerbereich führen. Insbesondere infolge von vertikalen Kooperationen oder Übernahmen dürfte das NORDWEST-Lagergeschäft verstärkt in den Fokus der Fachhandelspartner rücken, denn mit gezieltem Outsourcing der Lagerhaltung kann die Unternehmenseffizienz unserer Fachhandelspartner deutlich verbessert werden.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2016 im wahrscheinlichsten Geschäftsverlauf mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung überschreiten.

NORDWEST Handel AG: Eckdaten-Prognose 2016

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2016 verhalten optimistisch und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von -3 % bis 5 % ggü. VJ insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 5,0 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 7 %. Das Jahresergebnis wird sich vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Attraktivität eines Handelsverbundes spiegelt sich nicht nur in dessen Leistungen, sondern auch in der Größe des Fachhandelspartnerkreises wider. Das Fachhandelspartner-Wachstum des NORDWEST-Handelsverbundes verdeutlicht die erfolgreiche Positionierung und die erfolgversprechenden Potenziale für die Fachhandelspartner. Trotz des hohen Branchenwettbewerbs konnte im letzten Jahr die Anzahl angeschlossener Fachhandelspartner erweitert werden: Im Geschäftsjahr 2015 konnten per Saldo 34 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen werden (59 Zugänge, 25 Abgänge). Damit gehören NORDWEST per 31.12.2015 insgesamt 683 Fachhandelspartner an. Wir rechnen auch in 2016 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Die Entwicklung der Mitarbeiterzahl ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie Drive NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2015 belief sich in der AG die Anzahl der Vollzeitstellen auf 301 und es waren damit 9 Vollzeitstellen weniger als im Vorjahr (zum 31.12.2014: 284 Vollzeitstellen).

Nachdem in 2015 die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinde NORDWEST-Messe erfolgreich durchgeführt wurde, sind bereits für das erste Quartal 2016 die nächsten Veranstaltungen avisiert. In den an fünf Terminen stattfindenden regionalen Strategietagen stehen insbesondere die Themenbereiche Digitalisierung, Logistik, Services und Exklusivmarken im Fokus. Im Februar treffen sich Hersteller, Fachhandelspartner und Experten der Branche zum HAGRO-Handelstag. Zu den zahlreichen Gesprächen und Vorträgen zum vergangenen Geschäftsjahr werden auch hier wieder die neuesten Trends vorgestellt. Bereits im April 2016 folgt das traditionelle Treffen der NORDWEST-Fachhandelspartner und Lieferanten der Interessengemeinschaft Stahl (IG Stahl-Treffen). Neben dem intensiven und konstruktiven Branchenaustausch ist ein wichtiges Ziel der Interessengemeinschaft Stahl ein verlässlicher Partner für die Lieferanten im Bereich Stahl zu sein. Daneben hält NORDWEST weiterhin am Konzept Zukunftskreis fest, das insbesondere auf die Belange von jungen Führungskräften unserer Fachhandelspartner zugeschnitten ist, und diese auf ihre Führungsaufgabe vorbereiten soll.

Verlagerung der Unternehmenszentrale

Der Umzug in die neue Konzernzentrale nach Dortmund, Phoenix West, steht in 2016 an. Der beschlossene Standortwechsel bietet viele Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich voraussichtlich auf 20,2 Mio. €. Die Entscheidung wurde gefällt, da der Standort an der Berliner Straße in Hagen die Kapazitätsgrenzen erreicht hat und die Bedürfnisse einer modernen und wachsenden Verbundgruppe nicht mehr erfüllen kann.

Die NORDWEST-Immobilie an der Berliner Str. 26-36 in Hagen wurde am 22.08.2014 an das Logistikunternehmen Schenker Deutschland AG zum 31.12.2015 veräußert. NORDWEST nutzt danach die Immobilie noch bis zum 30.09.2016 als Mieter. Hinsichtlich der bilanziellen Behandlung dieses Vertrages verweisen wir auf die Vermögenslage der NORDWEST Handel AG.

4. Fazit

Nach einem turbulenten Geschäftsjahr 2015 rechnen wir in 2016 mit einer Stabilisierung der Geschäftsentwicklung. Mit Blick auf die Geschäftsbereiche erwarten wir insbesondere in dem Kerngebiet BHI Zuwächse. Auch in dem jüngsten Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services werden die innovativen Ideen eine Erweiterung des Geschäftsvolumens bewirken. Das Marktumfeld im Stahlgeschäft dürfte dagegen weiterhin herausfordernd bleiben. Bei den Geschäftsarten sehen wir unverändert das Lagergeschäft als besonders wachstumsstark an.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Unser Handelsgeschäft wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategische Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren. Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquise von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche verweisen wir auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen.

Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden seit 2013 Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Des Weiteren erfolgt zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Entscheidungen eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt. Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist auf Grund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivtäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste auf Grund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, das im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert wurde, betrifft den Ausbau der bisherigen Importaktivitäten seitens NORDWEST. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten auf Grund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu unseren Industriepartnern sind daher unerlässlicher Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten sehen wir uns auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preisund Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten unsere Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an unsere Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche aktuell durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken – und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Hausbanken Finanzierungszusagen getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die avisierte Verlegung des Firmensitzes und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Vorjahr im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses

eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bereits im Vorjahr um mögliche Konsequenzen aus Verzögerungen bei der Errichtung der neuen Konzernzentrale ergänzt wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und gehandhabt. Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr sind insbesondere Verstöße gegen bestehende Compliance-Richtlinien in den Fokus geraten, die insbesondere auf Wettbewerbsaktivitäten ehemaliger Vorstände beruhen und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt werden.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit existenzbedrohenden Charakter.

Als Handelsunternehmen gehen wir speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. Wir achten insbesondere auf die Verlässlichkeit unserer Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den in regelmäßigen Zyklen stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche im abgelaufenen Geschäftsjahr konzernweit eingeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Von dieser Versicherung sind sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.) umfasst, welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden unserem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Des Weiteren ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischem Risiko werden sämtliche Gefahren subsummiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In unseren Geschäftsbereichen sind wir mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnten Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Alle diese Auswirkungen auf unsere bestehende Fachhandelspartnerstruktur tragen wir Rechnung durch ein intensives Monitoring unserer Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb von NORDWEST. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein existenzbedrohendes Risiko darstellen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass unsere Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung von unserem Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich unserer Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur unserer Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten für uns eine enorme Vielfalt bezüglich unseres Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Fachhandelspartner abhängt.

Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass wir Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vornehmen, welche unsere Vermögens- und Ertragslage negativ beeinträchtigen würden. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzen wir ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir ein umfassendes Instrumentarium quantitativer Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie mögliche Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Unternehmens und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung, das Controlling und Investor Relations. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich NORDWEST externer Dienstleister, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge bei NORDWEST erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird das System des Herstellers SAP eingesetzt.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Handel AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen. Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Zielvorgaben und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Für das Vorstandsmitglied Bernhard Dressler ist im Geschäftsjahr 2015 eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragssteuern) für das Geschäftsjahr 2013 vereinbart. Ferner ist eine Mehrjahresbonifizierung entsprechend den o.a. Ausführungen vertraglich festgelegt.

Für das Vorstandsmitglied Jörg Axel Simon wurde für das Geschäftsjahr 2015 eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragssteuern) vereinbart; mindestens aber ein Betrag von 25 T€. Die Tantieme wird anteilig für den Zeitraum der Vorstandszugehörigkeit gewährt. Eine Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) ist für 2015 nicht vorgesehen.

Für die zum 31.12.2015 nicht mehr amtierenden Vorstandsmitglieder (Annegret Franzen bis 10.06.2015 und Peter Jüngst bis zum 11.05.2015) sind bis zum jeweiligen Ausscheiden in 2015 noch die vereinbarten Leistungen (Festvergütung und Nebenleistungen) gewährt und ausgezahlt worden. Darüber hinaus gehende Leistungen (Festvergütung, Nebenleistungen und ggf. variable Vergütungen) wurden unter Berücksichtigung bestehender rechtlicher Auseinandersetzungen innerhalb des Postens Sonstige Rückstellungen berücksichtigt.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den zum 11.05.2015 abberufenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst, tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100 % von A7). Das Witwengeld beträgt 60 % des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB der Rückstellung im Geschäftsjahr 2015 ein Betrag in Höhe von 30 T€ (Vorjahr 59 T€) zugeführt. Für Leistungen und Ansprüche der weiteren früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 294 T€ (VJ: 289 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen.

Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,5 Mio. € (VJ: 3,3 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Für Herrn Dr. Günter Stolze besteht darüber hinaus eine Rückdeckungsversicherung für seine Pensionsansprüche. Diese wird saldiert mit der Pensionsrückstellung als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung der erworbenen Versorgungsansprüche von 214 T€ (VJ: 246; angepasst wegen der besseren Vergleichbarkeit durch Ausscheiden eines Vorstands in 2015) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,2 Mio. € (VJ:7,8 Mio. € angepasst wegen der besseren Vergleichbarkeit durch Ausscheiden eines Vorstands in 2015). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2015

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2015 und 2014 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100 %), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler
Vorsitzender des Vorstands
Eintritt 1.02.2015
in € 2014 2015 2015 (Min.) 2015 (Max.)
Festvergütung 0 281.256 281.256 281.256
Nebenleistung 0 9.821 9.821 9.821
Summe 0 291.077 291.077 291.077
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 0 110.000 110.000 110.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2015 – 2017)) 0 0 0 100.000
Gesamtvergütung 0 401.077 401.077 501.077

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2015 amtierende Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
Eintritt 10.06.2015
in € 2014 2015 2015 (Min.) 2015 (Max.)
Festvergütung 0 129.064 129.064 129.064
Nebenleistung 0 8.093 8.093 8.093
Summe 0 137.156 137.156 137.156
Einjährige variable Vergütung 0 25.000 25.000 25.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 ) 0 n.a. n.a n.a.
Gesamtvergütung 0 162.156 162.156 162.156

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 amtierende Vorstände)

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon
Zufluss Vorsitzender des
Vorstands Finanzvorstand
in € Eintritt 1.02.2015 Eintritt 10.06.2015
2015 2014 2015 2014
Festvergütung 281.256 0 129.064 0
Nebenleistung 9.821 0 8.093 0
Summe 291.077 0 137.156 0
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 291.077 0 137.156 0

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK

Gewährte Zuwendungen Peter Jüngst
Vertriebsvorstand
Austritt 11.05.2015
in € 2014 2015 2015 (Min.) 2015 (Max.)
Festvergütung 287.080 114.154 114.154 114.154
Nebenleistung 19.947 6.843 6.843 6.843
Summe 307.027 120.997 120.997 120.997
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 68.723 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2013 – 2015)) 0 0 0 0
Summe 375.750 120.997 120.997 120.997
Versorgungsaufwand 34.432 29.707 0 29.707
Gesamtvergütung 410.182 150.704 120.997 150.704
Gewährte Zuwendungen Annegret Franzen
Finanzvorstand
Austritt 10.06.2015
in € 2014 2015 2015 (Min.) 2015 (Max.)
Festvergütung 307.764 137.368 137.368 137.368
Nebenleistung 23.378 10.929 10.929 10.929
Summe 331.142 148.297 148.297 148.297
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 68.723 1.469 0 1.469
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2012 – 2015)) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 399.865 149.766 148.297 149.766

Auf Grund bestehender rechtlicher Auseinandersetzungen wurde neben den gewährten Zuwendungen eine Rückstellung für Frau Annegret Franzen in Höhe von 92 T€ gebildet.

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 nicht mehr amtierende Vorstände)
-- ---------------------------------------------------------------------
Peter Jüngst Annegret Franzen
Zufluss Vertriebsvorstand Finanzvorstand
in € Austritt 11.05.2015 Austritt 10.06.2015
2015 2014 2015 2014
Festvergütung 103.548 293.580 137.368 318.264
Nebenleistung 17.449 19.947 10.929 23.378
Summe 120.997 313.527 148.296 341.642
Einjährige variable Vergütung 0 59.814 70.192 59.814
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0
0
0 0
Gesamtvergütung 120.997 373.341 218.489 401.456

Aufsichtsratsvergütung 2015

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung am 15. Mai 2012 beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2011 und auch künftig bis zu einer abweichenden Beschlussfassung der Hauptversammlung neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2015 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 272 T€ (VJ: 318 T€) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2015

Prof. Feuerstein Bertinchamp Frick Dr. Winkels Unterharnscheidt Dr. Weiß
in T€ (Vorsitzender
bis 31.01.2015)
(Vorsitzender
ab 17.02.2015)
(Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
bis 12.05.2015)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
ab 12.05.2015)
(bis
12.05.2015)
Basisvergütung 4,6 47,1 36,0 12,9 23,1 6,5
Summe
Sitzungsgeld
0,0 6,0 5,0 3,3 4,0 1,0
Summe
AR-Vergütung 2015
4,6 53,1 41,0 16,2 27,1 7,5
Stumpf Throm Rüth Weiß Stöcker Bäcker Dr. Reschke
in T€ bis 12.05.2015 ab 12.05.2015 ab 12.05.2015
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0 18,0 6,5 11,5 11,5
Summe
Sitzungsgeld
4,5 3,5 5,0 3,5 1,5 2,0 2,0
Summe
AR-Vergütung 2015
22,5 21,5 23,0 21,5 8,0 13,5 13,5

AR-Vergütung 2014

Prof. Feuerstein Frick Dr. Winkels Dr. Weiß
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 18,0
Summe
Sitzungsgeld
17,0 13,25 11,25 9,0
Summe
AR-Vergütung 2014
71,0 49,25 47,25 27,0
Stumpf Throm Stöcker Weiß Rüth vom Kolke Hückelheim
in T€
Basisvergütung 18,0 11,49 18,0 18,0 11,49 6,51 6,51
Summe
Sitzungsgeld
5,5 4,0 6,0 5,5 5,0 3,0 4,5
Summe
AR-Vergütung 2014
23,5 15,49 24,0 23,5 16,49 9,51 11,01

Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält seit dem 12.05.2014 29,95 % (960.000 Stimmrechte) dieser Stimmrechte. Im Berichtszeitraum wurde die meldepflichtige Schwelle von 30 % nicht erreicht und es lag damit keine Pflicht zur Abgabe eines Pflichtangebotes bei Kontrollübernahme vor.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2015 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Hagen, den 22. Februar 2016

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bilanz

Aktiva 31.12.2015 31.12.2014
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
312.753,70 637.055,58
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
932.274,30 1.392.223,42
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 221.950,73 212.261,97
1.466.978,73 2.241.540,97
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
1.950.991,25 1.286.324,68
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 232.346,00 386.339,00
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 6.951.461,45 1.233.633,58
9.134.798,70 2.906.297,26
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.131.625,75 2.131.625,75
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 9.311.376,67 9.796.572,77
3. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften 5.573,08 5.573,08
11.448.575,50 11.933.771,60
22.050.352,93 17.081.609,83
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 0,00 35.343,00
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 131.997,05 64.904,77
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 18.772.637,91 19.649.011,77
18.904.634,96 19.749.259,54
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2015

0,00
31.12.2014
€ 125.878,00
79.773.362,49 80.885.933,58
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2015

0,00
31.12.2014

0,00
1.592.829,45 1.942.818,51
3. Sonstige Vermögensgegenstände
Davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2015
€ 397.225,06
31.12.2014
€ 782.980,67
20.386.672,01 13.718.279,95
101.752.863,95 96.547.032,04
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 23.265.757,97 12.938.584,04
143.923.256,88 129.234.875,62
C. Rechnungsabgrenzungsposten 207.755,31 284.831,15
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 257.303,54 348.618,14
166.438.668,66 146.949.934,74
Passiva 31.12.2015 31.12.2014
A. Eigenkapital
I. Ausgegebenes Kapital
Gezeichnetes Kapital 16.500.000,00 16.500.000,00
16.500.000,00 16.500.000,00
II. Kapitalrücklage 671.500,09 671.500,09
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 3.273.000,00 3.273.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 20.577.914,71 20.577.914,71
IV. Bilanzgewinn 12.563.414,49 12.245.939,61
53.585.829,29 53.268.354,41
B. 1. Rückstellungen
Rückstellungen
für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.935.045,01 7.428.669,01
2. Steuerrückstellungen 65.000,00 1.068.367,00
3. Sonstige Rückstellungen 4.390.057,94 6.223.535,78
12.390.102,95 14.720.571,79
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
31.12.2015 €
945.294,00
31.12.2014 €
0,00
14.760.000,00 0,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
31.12.2015 € 77.715.731,39
31.12.2014 € 76.293.655,37
77.715.731,39 76.293.655,37
3. Verbindlichkeiten
gegenüber verbundenen Unternehmen
Davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
31.12.2015 €
13.264,03
31.12.2014 €
76.886,53
13.264,03 76.886,53
4. Sonstige Verbindlichkeiten
Davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr:
31.12.2015 €
7.963.230,21
31.12.2014 €
2.551.431,36
Davon aus Steuern:
31.12.2015 €
301.522,47
31.12.2014 €
2.126.803,26
7.943.230,21 2.551.431,36
100.432.225,63 78.921.973,26
D. Rechnungsabgrenzungsposten 30.510,79 39.035,28
166.438.668,66 146.949.934,74

Gewinn- und Verlustrechnung

2015 2014
1. Umsatzerlöse 385.743.304,20 417.179.416,83
2. Erhöhung/Verminderung des
Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 67.092,28 -66.504,21
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 342.424,24 167.580,92
4. Sonstige betriebliche Erträge 4.108.520,63 3.885.941,42
390.261.341,35 421.166.434,96
5. Aufwendungen für Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren
-336.489.982,12 -367.002.912,60
6. Rohergebnis 53.771.359,23 54.163.522,36
7. Personalaufwand:
a)
Löhne und Gehälter
-16.278.915,96 -15.301.693,03
b)
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
Davon für Altersversorgung:
2015 € 632.677,26
2014 € 527.324,19
-3.200.750,02 -3.138.178,82
-19.479.665,98 -18.439.871,85
8. Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und
Sachanlagen
-1.698.487,11 -2.133.007,66
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -28.992.370,03 -26.551.413,86
3.600.836,11 7.039.228,99
10. Erträge aus Beteiligungen
Davon aus verbundenen Unternehmen:
2015 €
200.000,00
2014 €
400.000,00
200.275,00 400.275,00
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
Davon aus Aufzinsungen:
2015 €
68.690,19
2014 €
85.891,88
Davon aus verbundenen Unternehmen:
2015 €
233.537,21
2014 €
281.177,05
760.039,17 826.921,58
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Davon aus Abzinsungen:
2015 €
498.260,00
2014 €
584.453,89
-807.665,50 -893.811,26
13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 3.753.484,78 7.372.614,31
14. Außerordentliche Aufwendungen
Davon aus BilMoG-Umstellung zum 01.01.2010:
2015 €
97.908,00
2014 €
97.908,00
-97.908,00 -97.908,00
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.423.166,26 -2.612.741,22
16. Sonstige Steuern -152.185,64 -259.492,40
17. Jahresüberschuss 2.080.224,88 4.402.472,69
18. Gewinnvortrag 12.245.939,61 9.365.612,92
19. Ausschüttungen an Anteilseigner -1.762.750,00 -1.522.146,00
20. Bilanzgewinn 12.563.414,49 12.245.939,61

Kapitalflussrechnung

2015 2014
T€ T€
Periodenergebnis vor Verwendung 2.080 4.402
+ Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
1.698 2.133
-/+ Abnahme / Zunahme der Rückstellungen -1.889 -1.031
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge -1.129 -1.536
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht
der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-6.283 -6.074
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
5.278 2.320
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von
Gegenständen des Anlagevermögens
-636 3
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge * 48 67
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag * 1.423 2.613
-/+ Ertragsteuerzahlungen * -1.773 -2.214
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.183 683
- Auszahlungen für Investitionen
in das immaterielle Anlagevermögen
-650 -725
+ Einzahlungen aus Abgängen von
Gegenständen des Sachanlagevermögens
3.225 2
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -6.235 -1.292
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 -5.257
+ Einzahlungen aus Abgängen
von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
1.580 3.013
+ Einzahlung Körperschaftsteuerguthaben 386 337
+ Erhaltene Zinsen * 131 6
+ Erhaltene Dividenden * 400 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -1.163 -3.916
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 15.000 0
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -240 0
+ Einzahlungen aus sonstigen Finanzierungsvorgängen 0 2.090
- Gezahlte Dividenden -1.763 -1.522
- Gezahlte Zinsen* -323 -270
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 12.674 298
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 10.328 -2.935
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 12.938 15.873
Finanzmittelfonds am Ende der Periode** 23.266 12.938

* Ausweisänderungen auf Grund erstmaliger Anwendung des DRS 21 (mit Vorjahresanpassung)

** davon verfügungsbeschränkt 9.449 0

Anhang

Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Wahlrecht zur Aktivierung von immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, bewertet. Fremdkapitalzinsen werden aktiviert. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Bei beweglichen Vermögensgegenständen findet die lineare Abschreibungsmethode unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer Anwendung. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und als Abgang erfasst. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear abgeschrieben. Soweit steuerlich zulässig, wird bei Gebäuden die degressive Gebäudeabschreibung angewandt.

Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundenen Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Aus dem Bilanzgewinn 2015 der NORDWEST Austria GmbH wurde phasengleich eine Gewinnausschüttung an die NORDWEST Handel AG vorgenommen. Hieraus resultiert eine Forderung von 200 T€ gegen die österreichische Tochtergesellschaft.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Die liquiden Mittel und das Eigenkapital sind zum Nennwert bilanziert. Die liquiden Mittel enthalten auch die Darlehensauszahlungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund. Die Mittel sind vollständig abgerufen worden und werden nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend abverfügt. Die noch bestehenden Guthaben von 9,4 Mio. € sind an die finanzierenden Institute verpfändet.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von 7.935 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten "Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten erdient worden ist.

Die Pensionsrückstellungen sind nach Maßgabe des HGB mit einem Rechnungszins von 3,94 %, einem Gehaltstrend in Höhe von 2,5 % und einer voraussichtlichen Rentensteigerung von 1,25 % gebildet worden. Der Zinssatz zur Ermittlung des Barwerts der Pensionsverpflichtungen entspricht dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag in Höhe von 257 T€ aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen und Pensionsrückstellungen ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des Ertragsteuersatzes von aktuell 32,8 %. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaft-steuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein – nicht bilanzierter – Überhang aktiver latenter Steuern.

Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen aus Diskontierungen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Kurzfristige Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB umgerechnet worden.

Entwicklung des Anlagevermögens

Anschaffungs-/ und Herstellungskosten Abschreibungen Buchwert
Stand
01.01.2015
Zugänge Um
buchungen
Abgänge Stand
31.12.2015
kumuliert
Stand
01.01.2015
Zugänge Zuschreibung Abgänge kumuliert
Stand
31.12.2015
Stand
31.12.2015
Stand
31.12.2014
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
2. Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie
1.716.563,58 176.323,63 0,00 641.696,07 1.251.191,14 1.079.508,00 500.625,51 0,00 641.696,07 938.437,44 312.753,70 637.055,58
Lizenzen an solchen Rechten
und Werten
9.182.639,94 252.199,42 193.086,97 442.689,61 9.185.236,72 7.790.416,52 885.016,51 0,00 422.470,61 8.252.962,42 932.274,30 1.392.223,42
3. Geleistete
Anzahlungen auf Software 212.261,97 221.950,73 -193.086,97 19.175,00 221.950,73 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 221.950,73 212.261,97
11.111.465,49 650.473,78 0,00 1.103.560,68 10.658.378,59 8.869.924,52 1.385.642,02 0,00 1.064.166,68 9.191.399,86 1.466.978,73 2.241.540,97
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücks
gleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
6.693.484,48 1.950.991,25 0,00 6.693.484,48 1.950.991,25 5.407.159,80 52.087,00 0,00 5.459.246,80 0,00 1.950,991,25 1.286.324,68
2. Technische
Anlagen und Maschinen
861.992,23 0,00 0,00 843.381,20 18.611,03 861.992,23 0,00 0,00 843.381,20 18.611,03 0,00 0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
4.819.359,43 144.126,09 0,00 2.172.878,34 2.790.607,18 4.433.020,43 260.758,09 0,00 2.135.517,34 2.558.261,18 232.346,00 386.339,00
4. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
1.233.633,58 5.717.827,87 0,00 0,00 6.951.461,45 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6.951.461,45 1.233.633,58
13.608.469,72 7.812.945,21 0,00 9.709.744,02 11.711.670,91 10.702.172,46 312.845,09 0,00 8.438.145,34 2.576.872,21 9.134.798,70 2.906.297,26
III. Finanzanlagen
1. Anteile an
verbundenen Unternehmen
2.131.625,75 0,00 0,00 0,00 2.131.625,75 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.131.625,75 2.131.625,75
2. Ausleihungen
an verbundene Unternehmen
11.216.572,77 94.803,90 0,00 1.580.000,00 9.731.376,67 1.420.000,00 0,00 1.000.000,00 0,00 420.000,00 9.311.376,67 9.796.572,77
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 0,00 0,00
4. Geschäftsguthaben
bei Genossenschaften
5.573,08 0,00 0,00 0,00 5.573,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.573,08 5.573,08
14.173.968,82 94.803,90 0,00 1.580.000,00 12.688.772,72 2.240.197,22 0,00 0,00 0,00 1.240.197,22 11.448.575,50 11.933.771,60
38.893.904,03 8.558.222,89 0,00 12.393.304,70 35.058.822,22 21.812.294,20 1.698.487,11 1.000.000,00 9.502.312,02 13.008.469,29 22.050.352,93 17.081.609,83

Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagenspiegel dargestellt.

Die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und einen Betrag von 176 T€ (VJ 168 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von 501 T€ (VJ 604 T€). Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Im Zusammenhang mit der Errichtung des Neubaus in Dortmund hat die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft die im Zusammenhang mit der Herstellung angefallenen Fremdkapitalzinsen (166 T€) als Herstellungskosten aktiviert.

Durch den in 2014 geschlossenen Kaufvertrag über die Immobilie am Standort in Hagen war für den vermieteten Teil bereits im Geschäftsjahr 2014 ein Abgang zu verbuchen. Das wirtschaftliche Eigentum für diesen Teil des Grundstückes bzw. der Immobilie ist bereits im Geschäftsjahr 2014 auf den Käufer übergegangen, da der Käufer und damalige Mieter in einer Konzernverbindung steht. Die entsprechende Kaufpreisforderung wurde zum 31.12.2014 mit ihrem Barwert unter den sonstigen Vermögensgegenständen bilanziert. Im Dezember 2015 erfolgte die abschließende Kaufpreiszahlung durch den Käufer, und damit der Übergang des wirtschaftlichen Eigentums des noch im Bestand befindlichen Grundstückes nebst Gebäude in Hagen auf den Käufer. Insgesamt ergab sich aus dieser Transaktion ein Buchgewinn in Höhe von 666 T€.

Auf Grund des Wegfalls der dauerhaften Wertminderung der Ausleihung an verbundene Unternehmen wurde im Geschäftsjahr eine Zuschreibung in Höhe von 1.000 T€ (VJ 1.400 T€) vorgenommen.

Für eine gegen die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2015 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens NORDWEST vor. Das Risiko einer Wertberichtigung dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt, eine Wertminderung ist nicht erforderlich.

Auf die Ausleihung an die NORDWEST Handel-Beteiligungsgesellschaft mbH ist ein Rangrücktritt in Höhe von 7.000 T€ ausgesprochen worden. Auch für diesen Rangrücktritt wird das Risiko einer Wertberichtigung als niedrig eingeschätzt, eine Wertminderung ist nicht erforderlich.

Das Grundkapital der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält 29,95 % der Stimmrechte.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung.

Der Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung setzt sich aus der Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2015 in Höhe von 1.816 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 2.074 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser auf Grund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt.

Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 881 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von 498 T€ mit den Erträgen des verrechneten Vermögens in Höhe von 81 T€ im Finanzergebnis saldiert.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechneten Steueraufwand des Geschäftsjahres 2014.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hier angemessene Rückstellungen für noch ausstehende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung enthalten.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2013 für weitere 3 Jahre bis zum 31.12.2016 verlängert. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren, welche bis zum 31.12.2015 an ein Factoringinstitut verkauft wurden.

Die im Vorjahr noch als Sicherheit ausgewiesenen Gesamt-Grundschulden auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36 in 58135 Hagen wurden im Zuge der Veräußerung der Immobilie freigegeben.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €.

Darlehensbetrag Zurückzuzahlen bis € Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe Darlehensgeber Sparkasse Hagen 840.000,00 93.360,00 373.440,00 373.200,00 840.000,00 Sparkasse Hagen 4.160.000,00 222.858,00 1.188.576,00 2.748.566,00 4.160.000,00 Commerzbank 600.000,00 90.000,00 480.000,00 30.000,00 600.000,00 Commerzbank 4.160.000,00 222.858,00 1.188.576,00 2.748.566,00 4.160.000,00 Deutsche Bank 4.160.000,00 222.858,00 1.188.576,00 2.748.566,00 4.160.000,00 Deutsche Bank 840.000,00 93.360,00 373.440,00 373.200,00 840.000,00 14.760.000,00 945.294,00 4.792.608,00 9.022.098,00 14.760.000,00

Die Restlaufzeiten für diese Darlehen ergeben sich wie folgt:

Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft
2015
2014
Vortrag 01.01. 12.245.939,61 € 9.365.612,92 €
Zahlung einer Dividende -1.762.750,00 € -1.522.146,00 €
Jahresergebnis 2.080.224,88 € 4.402.472,69 €
Vortrag 31.12. 12.563.414,49 € 12.245.939,61€

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 961.500,00 € auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,30 € je dividendenberechtigter Aktie.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft
2015 2014
T€ T€
Streckengeschäft 271.071 313.461
Lagergeschäft 122.000 109.537
Delkredereprovision 34.492 35.408
Sonstige Erlöse 2.599 3.478
Eigenumsatz 430.162 461.884
Skonto, Umsatzvergütungen ./. 44.419 ./. 44.705
385.743 417.179

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Dienstleistungserträge von Verbundunternehmen, Mieterträge, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus dem Abgang von Anlagegegenständen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Zuschreibungen auf Finanzanlagen. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erlöse in Höhe von 100 T€ aus beendeten Gerichtsverfahren enthalten, die nicht dem Geschäftsjahr 2015 zuzuordnen sind. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 150 T€ und die Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 1.000 T€ sind anderen Perioden zuzurechnen.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden aktivierte Eigenleistungen auf Entwicklungskosten in Höhe von 176 T€ ertragswirksam erfasst. Die Entwicklungen betreffen überwiegend die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten 0,3 Mio. € aperiodische Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der durchgeführten Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten stehen.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 498 T€ (VJ 550 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.

Die Zinserträge enthalten Erträge aus einer aufgezinsten Forderung in Höhe von 35 T€.

Im Zusammenhang mit der PKW-Nutzung durch die Mitarbeiter erfolgte im Geschäftsjahr 2015 eine Ausweisänderung von dem Posten sonstige betriebliche Aufwendungen in die sonstigen betrieblichen Erträge und den Personalaufwand. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten insbesondere Steuern für das laufende Ergebnis, darüber hinaus sind periodenfremde Erträge in Höhe von ca. 34 T€ enthalten.

§ 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 312.753,70
Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs.8 S.3 HGB 651.729,80
Ausschüttungsgesperrter Betrag 2015 964.483,50

§ 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

31.12.2015 31.12.2014
Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
Aktive
latente
Steuern
Passive
latente
Steuern
in T€ in T€ in T€ in T€
Immaterielle
Vermögensgegenstände
102.583,21 216.790,01
Beteiligungen 122.031,35 126.607,53
Sonstige
Vermögensgegenstände
3.123,65 120.918,02
Unterschiedsbetrag aus der
Vermögensverrechnung
569.235,67 591.454,26
Pensionsrückstellungen 132.243,70 19.012,22
Summe latente Steuern 826.634,37 102.583,21 838.979,81 235.802,23
./. Saldierung -102.583,21 -102.583,21 -235.802,23 -235.802,23
Latente Steuern nach
Saldierung (= Aktivüberhang)
724.051,16 0,00 603.177,58 0,00

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8 % (VJ 34,03 %) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investorrelations.nordwest.com/websites/nordwest/German/7100/entsprechenserklaerung.html dauerhaft zugänglich gemacht.

Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die Angaben zur Honorierung des Abschlussprüfers entfallen auf Grund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft.

Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

Anteile der
NORDWES Eigen Jahres
T kapital überschuss/
Firma Sitz Handel AG 31.12.2015 31.12.2015
% T€ T€
NORDWEST Handel
Ges.m.b.H.
Salzburg, Österreich 100,0 1.347 199
NORDWEST Handel
Beteiligungsgesellschaft mbH
Hagen, Deutschland 100,0 -2.736 879
nexMart Beteiligungs
GmbH & Co. KG
Stuttgart, Deutschland 9,9 *5.588 *50
e-direct Datenservice GmbH Hagen, Deutschland 100,0 401 28
Heller + Köster
Vermögensverwaltungs GmbH Hagen, Deutschland 100,0 11.061 1.431
Nürnberger Bund Produktions
verbindungshandels GmbH Hagen, Deutschland 100,0 **513 **0
Datenportal GmbH Hagen, Deutschland 100,0 *81 *32
HAGRO Haustechnik
Großhandels GmbH Hagen, Deutschland 100,0 506 -9
TeamFaktor NW GmbH Hagen, Deutschland 100,0 392 74
* 31.12.2014

** nach Ausschüttung

Die Anteilsquote wird unter Berücksichtigung der direkt und indirekt gehaltenen Anteile ermittelt.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2015

A = AR-Mandate

B = Beiratsmandate

C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

Vorstandsvorsitzender ab 01.02.2015

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart (ab 19.05.2015; Ersatzbestellung für Frau Franzen) A

Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart (ab 19.05.2015; Ersatzbestellung für Frau Franzen) A

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration ab 10.06.2015

Peter Jüngst

Vertriebsvorstand (abberufen zum 11.05.2015)

Annegret Franzen

Vorstand Finanzen und Administration (abberufen zum 10.06.2015)
stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart
(ausscheiden mit der Ges. Versammlung nexMart 19.05.2015) A
Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart
(ausscheiden mit der Ges. Versammlung nexMart 19.05.2015) A

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Prof. Stefan Feuerstein (Vorsitzender, Amtsniederlegung am 09.01.2015 mit Wirkung zum 31.01.2015)
Vorsitzender des Gesellschafterrates der UNIMO-Gerstner-Gruppe, Xanten
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kühnl + Schmidt Architekten AG, Karlsruhe A
Chairman of the Board of Directors Electronics & Systems Al Faisaliah Group, Riyadh (SA) C
Präsident des Verwaltungsrats der Zur Rose AG, CH-Steckborn C
Mitglied des Verwaltungsrats der Electronic Partner Handel SE, Düsseldorf C
Vizepräsident des Verwaltungsrats der UNIMO Real Estate Management AG, CH-Zug C
Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender (gerichtliche Bestellung 17.02.2015)
Inhaber der MB Prochairman Consulting, München
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main
Vorsitzender der Geschäftsführung der COMPO Holding GmbH und der COMPO GmbH,
beide in Münster
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEURER GmbH, Ulm A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrates der Kontron AG, Augsburg A
Mitglied des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der COMPO Holding GmbH, Münster B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der weka Holzbau GmbH, Neubrandenburg B
Mitglied des Beirates der Rhodius GmbH, Ansbach B
Mitglied des Verwaltungsrates der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart C

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
stellvertr. Vorsitzender Aufsichtsrates der BDS AG, Düsseldorf (Bundesverband Deutscher Stahlhandel) A
sowie Vorsitzender des Vorstandsrates der BDS AG C
Mitglied des Aufsichtsrates bei der Firma G. Elsinghorst, Stahl und Technik GmbH, Bocholt A
Mitglied des Beirates bei der Firma KAEFER, Stahl + Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Vorsitzender des Beirates bei der Firma Kerschgens, Stahl & Mehr GmbH, Stolberg B

Dr.-Ing. Sebastian Reschke (ab 12.05.2015)

Unternehmensberater, selbständig

Norbert Unterharnscheidt (ab 12.05.2015)

Vorstand der e.systeme21 AG, Bellenberg

Geschäftsführer der Fachhandel für autarke Energiesysteme GmbH, Bellenberg

AR-Vorsitzender der e.sets21 AG, Bellenberg A

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C

Jörg Throm

Geschäftsführender Gesellschafter der Throm GmbH, Büdingen

Dr. Christoph Weiß (bis 12.05.2015)

Unternehmensberater
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Vorsitzender des Beirates der Gebhardt GmbH & Co. KG, Cham B
stellv. Vorsitzender des Beirates der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, Göppingen B
Mitglied des Beirates der Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG, Karlsbad B
Mitglied des Beirates der Möllers GmbH, Beckum B
Dr. Alexander Winkels (bis 12.05.2015)
Geschäftsführer der DAW Corporate Consult GmbH, Düsseldorf
Geschäftsführer der PTG Corporate Consult GmbH, Düsseldorf
Geschäftsführer der BMM Gesellschaft für Markenarchitektur mbh, Meerbusch
Zweiter stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Schmitz Cargobull AG, Altenberge A
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der AUTANIA AG, Kelkheim A
Vorsitzender des Aufsichtsrates der TROX GmbH, Neukirchen-Vlyn A
Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Trox-Stifung, Neukirchen-Vluyn (ab 01.03.-24.04.2015) C
Mitglied des Stiftungsvorstands der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung, Anif/Österreich C

Rüdiger Bäcker *) (ab 12.05.2015)

Kaufm. Angestellter

Peter Weiß *) Lagerist

Günter Stöcker *) (bis 12.05.2015) Kaufm. Angestellter

Andreas Rüth *) Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2015 Gesamtbezüge von 926 T€ (VJ 854 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 324 T€ (VJ 289 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 5,3 Mio. € (VJ 5,0 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 271 T€ (VJ 318 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

Sonstiges

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft
Vollzeit
beschäftigte
Teilzeit
beschäftigte
Auszubildende
2015 (2014) 2015 (2014) 2015 (2014)
kaufm. Mitarbeiter 242 (243) 38 (35) 20 (19)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 244 (245) 38 (35) 20 (19)

Die Zahl der 2015 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

Haftungsverhältnisse

Es bestehen selbstschuldnerische Bürgschaften in Höhe von Mio. € 3,0 zugunsten von drei namhaften, deutschen Kreditinstituten für die Einräumung von Kontokorrentkrediten gegenüber einer Tochtergesellschaft der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft. Mit einer Inanspruchnahme wird auf Grund der positiven Ertragslage sowie der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft nicht gerechnet.

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2015 eine Re-Factoringlinie für ein unechtes Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linie hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung abgegeben. Zum Bilanzstichtag belief sich die Verbindlichkeit dieser Tochtergesellschaft gegenüber der Factoringgesellschaft auf rund 1,1 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird auf Grund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft nicht gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:

  • Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Generalunternehmervertrag mit der Depenbrock Systembau GmbH & Co. KG. Hieraus ergeben sich in 2016 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 8.906 T€.
  • Weiterhin besteht für den Neubau der Konzernzentrale in Dortmund ein Projektsteuerungsund Baumanagementvertrag mit der Commerz Real Baumanagement GmbH. Hieraus ergeben sich im Geschäftsjahr 2016 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 88 T€.
  • Dauerschuldverhältnisse (Pkw-Leasing). Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 584 T€ (VJ 585 T€), davon sind 311 T€ (VJ 345 T€) innerhalb eines Jahres fällig. Die Verträge haben

eine unterschiedliche Restlaufzeit. Risiken bestehen bei einer vorzeitigen Auflösung eines Leasingvertrages, bei einer Rückgabe von Pkw mit Feststellungen von Schäden oder einer höheren Kilometerleistung als im Vertrag vorgesehen.

  • Darüber hinaus gibt es einen Vertrag mit der Rhenus GmbH & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die zu vergütende Leistung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlaghäufigkeit des gelagerten Bestands.
  • Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende jährliche Verpflichtung beläuft sich auf rund 436 T€.
  • Für ein Datenmanagementsystem, ein Intranet sowie ein Programm zur Rechnungseingangsverarbeitung bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 568 T€. Das gesamte Auftragsvolumen beläuft sich auf 790 T€, hierauf wurden im Geschäftsjahr 2015 bereits Anzahlungen in Höhe von 222 T€ geleistet.
  • Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Vertrag über die Veräußerung der Immobilie in Hagen geschlossen. Der wirtschaftliche Übergang auf den Erwerber erfolgte endgültig mit Kaufpreiszahlung im Dezember 2015. NORDWEST hat die im Kaufvertrag vorgesehene Mietoption ausgeübt. Gegenstand ist eine Anmietung des Gebäudes in dem Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum 30. September 2016 zu einem monatlichem Mietzins von 56 T€.
  • Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2015 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 1.370 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software, sowie Verpflichtungen aus einem Betreuungsvertrag hinsichtlich der Aktienbeobachtung.

Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST und wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote einzugehen.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 Nr. 8 AktG, § 21 WpHG:

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hat unserer Gesellschaft am 13. Mai 2014 gemäß § 21 Abs.1 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Berliner Straße 26-36, 58135 Hagen, Deutschland, am 12. Mai 2014 die Schwellen von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 % und 25 % überschritten hat und zu diesem Tag 29,95 % (960.000 Stimmrechte) beträgt. Zur Erläuterung hat die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, weiter mitgeteilt, dass sie diese 960.000 Aktien im Rahmen einer konzerninternen Umstrukturierung von ihrer Muttergesellschaft, der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Anif, Österreich, übernommen habe.

Die LRI Invest S.A., Munsbach, Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 27.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Berliner Straße 26-36, Hagen, Deutschland, am 24.07.2015 die Schwelle von 5 % der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,99 % (das entspricht 160.000 Stimmrechten) betragen hat.

Hagen, 22. Februar 2016

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, den 2. März 2016

Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ralf Gröning Thomas Gloth Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Der NORDWEST-Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit fast 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 683 Fachhandelspartner (+34 ggü. VJ) und im Konzern 921 Fachhandelspartner (+25 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitärund Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Neben der Warenbeschaffung bietet NORDWEST ihren Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die drei Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI) und Haustechnik. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches Dienstleistungen/Services (DL/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

NWZNORDWEST Geschäftsbereiche
BHI Haustechnik Stahl DL/S
Zentralregulierung
Geschäftsart Strecke nein
Lager nein nein

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft (IG-Stahl). Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen einmalig ist. Die Treuhandabrechnung ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, das NORDWEST seinen Fachhandelspartnern anbietet: Seit 2013 werden auch die Boni der Stahllieferanten abgesichert. Hintergrund ist das nach wie vor volatile und schwierige Marktumfeld für die Stahlproduzenten und Stahlhändler verbunden mit einem hohen Preisdruck. Die Stahlhändler sind zur Ergebnissicherung auf die Bonuszahlungen der Lieferanten angewiesen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Bonuszahlungen der Stahlwerke garantiert werden können. Die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH bietet ein in der Verbundlandschaft einmaliges Angebot, mit dem erstmalig ein Verbund für die Bonusansprüche der Händler bei der Industrie haftet. Die Bonusabsicherung macht die Händler wettbewerbsfähiger und ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit bei der Ergebniskalkulation.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschläge und Sicherheit, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Werkzeug-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet ihren Fachgroßhändlern im Bereich Haustechnik ein "Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. spezialisierte Fachhandelspartnergemeinschaften, Marketingund Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke "Delphis".

Dienstleistungen/Services ist der jüngste Geschäftsbereich von NORDWEST. Neben den Bereichen Rahmenabkommen und Seminare umfasst der Geschäftsbereich hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100 %ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- oder Stromanbieter ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren. Ferner bietet NORDWEST den Fachhandelspartnern ein breites Seminarprogramm an.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln. Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für ihre Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen. Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand erheblich. NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst. Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NORDWEST-Informationssystem (NIS) können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 148.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 41.000 in Gießen bestandsgeführt. Zum 31.12.2015 lag die Artikelverfügbarkeit bei 97,4 % und die durchschnittliche Fehlerquote im Gesamtjahr 2015 belief sich auf 0,18 %. NORDWEST sichert die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden.

Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für ihre Fachhandelspartner Ware von Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden.

Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Handelsverbundes wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie die IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenverträge) sowie das Seminarangebot werden im Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr.

Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Das Angebot an IT-Dienstleistungen umfasst vor allem das eSHOP-Konzept und die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierten Tochtergesellschaften e-direct (Haustechnik) und Datenportal (BHI).

Das NORDWEST-Informations-System, kurz NIS, ist eine Kommunikationsplattform auf Extranet-Basis. Das NIS dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist seit 2013 über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 140.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft Datenportal die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Beschaffung und Handel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-

Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

"Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner. Der Erfolg unserer Fachhandelspartner und die nachhaltige Unternehmenswertsteigerung sind unsere wichtigsten Ziele."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: "NORDWEST ist die erfolgreichste PVH-Verbundgruppe mit nachhaltigem, wirtschaftlichen Wachstum. Das Geschäftsvolumen beträgt in 2020 über 3 Mrd. € mit > 0,5 % EBT." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50 % befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis (Betriebsergebnis, EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) bei NORDWEST ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen des Konzernanhangs nach IFRS und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses Konzernlageberichtes.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Händler mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-

Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit kann aus der Entwicklung der Mitarbeiterzahl und der Fluktuationsquote abgeleitet werden. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2015

Die Wirtschaft im Euroraum setzt die moderate konjunkturelle Erholung fort. Im letzten Quartal 2015 stieg das BIP mit 0,3 % nach 0,3 % in Q1/2015, 0,4 % in Q2/2015 und 0,3 % in Q3/2015 weiter an. Insbesondere die spanische Wirtschaft konnte im letzten Quartal 2015 mit einem Zuwachs von 0,8 % zu den voran gegangenen Quartalen deutlich zulegen. Aber auch Frankreich mit einem Plus von 0,2 % und Italien mit einem Plus von 0,1 % zeigten eine positive Entwicklung. Gestützt durch eine erneut gesunkene Arbeitslosenquote, den weiterhin niedrigen Ölpreis und dem schwachen Wechselkurs dürfte sich die Konjunktur im Euroraum damit weiter festigen. Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) sowie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnen für 2015 mit einem BIP-Wachstum von rund 1,5 %.

Auch in Deutschland befindet sich die Wirtschaft weiterhin in einem gemäßigten, aber soliden Aufwärtstrend. Ein Grund hierfür ist, neben dem niedrigem Ölpreis und dem für Exporte günstigen Wechselkurs des Euros, in der positiven Entwicklung in den stärker binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleistungsbereichen zu sehen. Für diese sind insbesondere die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit einer hohen und steigenden Beschäftigung und die gute Einkommensentwicklung verantwortlich. Diese positiven Faktoren sprechen dafür, dass sich die Aufwärtsbewegung in Deutschland trotz leichten Gegenwindes aus der Weltwirtschaft weiterhin fortsetzt.

Nach aktueller Einschätzung der Wirtschaftsforschungsinstitute und politischer Institutionen entsprach die Wirtschaftsentwicklung in 2015 insgesamt den Erwartungen. Während die aktuelle Schätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) für das BIP-Wachstum in Deutschland für 2015 mit 1,5 % genau der Prognose entspricht, wird die eher vorsichtige Prognose des Ifo Instituts für das BIP-Wachstum in Höhe von 1,5 % sogar übertroffen. So wird das Wachstum des BIP in Deutschland von der ifo laut aktuellem Stand auf 1,7 % beziffert.

Die Wachstumsprognose des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) von 1,9 % ggü. Vorjahr wird laut der aktuellen Schätzung des Instituts mit einem tatsächlichen Wachstum von 1,8 % hingegen leicht verfehlt.

(Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Monatsbericht Februar 2016).

2014 Ist Prognose 2015 2015 Ist* Prognoseerreichung
ifo 1,6% 1,5% 1,7% j
a
IfW 1,6% 1,9% 1,8% j
a
IWF 1,6% 1,5% 1,5% j
a
*Schätzungen

BIP-Wachstum in Deutschland in 2015: Soll-Ist-Prognosevergleich

2. Geschäftsverlauf in 2015

Der NORDWEST-Konzern hat nach einem turbulenten Geschäftsjahr nur teilweise an die gute Entwicklung des Vorjahres anknüpfen können. Das Geschäftsvolumen des Vorjahres wurde trotz einer verbesserten Entwicklung im zweiten Halbjahr um 3,4 % verfehlt und beläuft sich für das abgeschlossene Geschäftsjahr auf 1.961,8 Mio. € (2014: 2.030,4 Mio. €). Der Geschäftsverlauf des abgelaufenen Geschäftsjahres war geprägt durch eine Compliance Untersuchung und Sondereffekte, die einzelne Geschäftsbereiche betreffen. Dennoch zeigten die eingeleiteten Maßnahmen der Wachstumsstrategie DRIVE, die zwar im Kern bestätigt, im Detail jedoch überarbeitet wurde, erste Erfolge und man erkennt durchaus positive Entwicklungen der einzelnen Bereiche.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

per Dezember 2015
Ist
2014
Ist
Ist 2015 – Ist 2014
Abweichung
Geschäftsvolumen brutto NW Konzern in Mio. € in Mio. € in %
Stahl 803,2 889,8 -9,7
BHI 783,8 742,7 5,5
Haustechnik 277,7 307,5 -9,7
Dienstleistungen/Services 97,1 90,4 7,4
Summe 1.961,8 2.030,4 -3,4

Das angespannte Umfeld der Stahlbranche war im abgelaufenen Geschäftsjahr durch den anhaltenden Preisverfall und Überkapazitäten in Europa gekennzeichnet, der Importdruck aus China belastete ebenfalls den gesamten inländischen Stahlmarkt. Das Geschäftsvolumen des Geschäftsbereichs Stahl liegt mit 803,2 Mio. € um 9,7 % unter Vorjahr (889,8 Mio. €). Dass der Geschäftsverlauf insbesondere durch den anhaltenden Preisverfall belastet war, zeigt ein Blick auf die Tonnageentwicklung. NORDWEST liegt hier mit einem Minus von 1,8 % nur knapp unter der abgewickelten Tonnagemenge des Vorjahres. Aus heutiger Sicht ist vorerst keine Trendwende bezüglich der Kapazitäts- und Preisentwicklung in Sicht. Gleichwohl sehen wir uns durch eine hohe Konzentration auf strategische Lieferanten und ein ausgewogenes Produktportfolio für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie hat seine gute Entwicklung auch im abgelaufenen Geschäftsjahr fortgesetzt. Das Geschäftsvolumen des Vorjahres konnte um 5,5 % übertroffen werden und liegt in 2015 bei 783,8 Mio. €.

Der Bereich Bau hat sich im dabei im Berichtszeitraum stabil entwickelt. Mit einem Geschäftsvolumen von 218,5 Mio. € konnte man sich um 2,5 % gegenüber dem Vorjahr (213,2 Mio. €) steigern.

Ein starkes Wachstum verzeichnete der Bereich Handwerk & Industrie, der im Geschäftsvolumen um 6,7 % zulegte und das Geschäftsjahr mit 565,3 Mio. € (2014: 529,6 Mio. €) schloss. Besonders positiv entwickelten sich hierbei die Bereiche Elektrowerkzeuge, Schweißen, Technischer Handel & Arbeitsschutz. Neben dem immer stärker werdenden Preiskampf und der zunehmenden Preistransparenz durch das Internet, stellen auch die wachsenden Anforderungen der Industriekunden die Herausforderungen der Branche dar. Doch wir sehen uns auch in diesem Bereich absolut wettbewerbsfähig aufgestellt. Neben kontinuierlichen Verbesserungen der Konditionen und Kostenstrukturen, verfügt NORDWEST über eines der besten und funktionsfähigsten Läger und bietet den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Branche.

Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für den Geschäftsbereich Haustechnik mehr als turbulent.

Bedingt durch die Änderung der Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden wurde das Geschäftsvolumen des Vorjahres um 9,7 % verfehlt und beträgt für das abgeschlossene Jahr 277,7 Mio. €. Bereinigt man diesen Sondereffekt, so ergibt sich für diesen Bereich ein Wachstum von 5,1 % ggü. Vorjahr. Im Berichtszeitraum war dabei eine zweigeteilte Entwicklung zu erkennen. Während sich das Lagergeschäft mit einem Wachstum von 30,1 % gegenüber dem Vorjahr sehr dynamisch entwickelt hat, leidet das Zentralregulierungs- und Streckengeschäft unter dem oben genannten Sondereinfluss.

Der Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services, der hauptsächlich die Factoring-Aktivitäten der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW umfasst, hat im Berichtszeitraum das Geschäftsvolumen um 7,4 % auf 97,1 Mio. € gesteigert. Das Factoringvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit 5,9 % auf 78,0 Mio. € erneut sehr dynamisch entwickelt. Die Fachhandelspartner können neben dem Factoring auch an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren. Im Berichtszeitraum hat sich die im letzten Jahr erfolgte Aufnahme des Tankkarten-Services DKV weiterhin sehr erfreulich entwickelt.

Die Anzahl der über den NORDWEST-Konzern einkaufenden und abrechnenden Fachhandelspartner hat sich in 2015 wiederum sehr positiv entwickelt und stellt sich zum Jahresende wie folgt dar:

Anzahl
01.01.2015 896
Saldo Zu-/Abgänge 25
31.12.2015 921

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns im Geschäftsjahr 2015

3.1. Ertragslage des NORDWEST-Konzerns

Der NORDWEST-Konzern weist für das Geschäftsjahr 2015 ein positives Konzernperiodenergebnis in Höhe von 2,9 Mio. € aus, nachdem im Vorjahr ein Konzernergebnis in Höhe von 4,2 Mio. € erzielt wurde.

Das Konzernperiodenergebnis beinhaltet das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge (5,6 Mio. €, VJ: 7,6 Mio. €), die Risikovorsorge (-0,6 Mio. €, VJ: -0,1 Mio. €), das Finanzergebnis (-0,1 Mio. €, VJ: -0,3 Mio. €) und das Steuerergebnis (-2,0 Mio. €, VJ: -3,1 Mio. €). Bei leicht rückläufiger Umsatzentwicklung und deutlich steigenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen sinkt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2015 von 7,5 Mio. € auf jetzt 5,0 Mio. €. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 0,90 € nach 1,31 € im Vorjahr. Das Gesamtergebnis der Periode beträgt 3,3 Mio. € nach 2,9 Mio. € im Vorjahr und ist geprägt durch versicherungsmathematische Effekte, die sich aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen ergeben. Hier haben sich insbesondere der Anstieg des Zinsniveaus nach IFRS sowie die Anpassung des Rententrends positiv ausgewirkt.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2014 prognostizierten Bandbreiten führen wir wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss verfehlt unsere Prognose aus dem Lagebericht 2014 und liegt unterhalb unserer Schätzungsbandbreite. Das in 2015 erreichte EBIT (=operatives Ergebnis) von 5,0 Mio. € verfehlt unsere Prognose aus dem Vorjahr und liegt um 3,0 Mio. € außerhalb der angegebenen Bandbreite. Diese Prognoseverfehlungen wurden bereits in der Prognoseanpassung aus dem Halbjahresfinanzbericht des NORDWEST Konzerns antizipiert und stehen insbesondere im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten.

Zur Erreichung der angepassten Konzern-Prognose verweisen wir auf die am 13.07.2015 veröffentlichte Ad-hoc-Mitteilung. Zur Prognoseanpassung führten wir wie folgt aus:

"Die NORDWEST Handel AG senkt im Rahmen der Erstellung ihres Halbjahresfinanzberichts zum 30.06.2015 vorsorglich ihre Prognosen zum Konzerngeschäftsvolumen und zum Ergebnis für das laufende Geschäftsjahr 2015. Angesichts des anhaltend schlechten Geschäftsumfeldes im Stahl-Bereich und des rückläufigen Geschäftsvolumens mit dem größten Kunden im Bereich Haustechnik rechnet der Vorstand beim Konzerngeschäftsvolumen nicht mehr mit einem Zuwachs von 2 % bis 8 % gegenüber Vorjahr, sondern mit einer Entwicklung in einer Bandbreite von 0 % bis -5 % gegenüber Vorjahr. Beim erwarteten Konzernperiodenergebnis für 2015 wird die Prognose, auch mit Blick auf Belastungen im Zusammenhang mit der Complianceuntersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten, von 4,5 Mio. € bis 5,5 Mio. € auf 3,0 Mio. € bis 4,0 Mio. € reduziert."

Die Umsatzerlöse gemäß der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

2015 2014 Abw.
T€ T€ %
Streckengeschäft 271.070 313.461 - 13,5
Lagergeschäft 122.001 109.537 + 11,4
Delkredereprovision 39.243 35.896 + 9,3
Sonstige Erlöse 5.218 7.741 -32,6
Eigenumsatz 437.532 466.635 - 6,2
Skonto, Umsatzvergütungen - 45.435 - 43.023 + 5,6
Umsatzerlöse lt. G+V 392.097 423.612 - 7,4

Trotz dieser Entwicklung steigt das Rohergebnis um rund 0,3 % an. Dies beruht insbesondere auf der Veränderung in der Umsatzstruktur. Aufgrund des Umsatzanstiegs im margenstärkeren Geschäftsbereich BHI bei gleichzeitigem Umsatzrückgang im margenschwächeren Stahlgeschäft sinkt das Rohergebnis weniger stark als die Umsatzerlöse. Weiterhin sind die Erträge aus Standmieten für die nach einjähriger Pause wieder durchgeführte NORDWEST-Messe Bestandteil des Rohergebnisses und wirken sich positiv aus. Die korrespondierenden Aufwendungen zu den Erträgen aus Standmieten finden sich in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wieder. Ferner wirken sich hier strategische Einkaufsverhandlungen der jüngeren Vergangenheit mit einem Anstieg der Rohertragsmargen aus. Gegenläufig wirkten Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung stehen, in Höhe von 0,6 Mio. €.

Der NORDWEST-Konzern beschäftigte am 31.12.2015 (Stichtag, Kopfzahl) 328 Mitarbeiter (VJ: 333). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2015 beläuft sich auf 20,9 Mio. € (VJ: 19,8 Mio. €). Der deutliche Anstieg des Personalaufwandes um 1,1 Mio. € resultiert zum einen aus getätigten Personalinvestitionen, die Bestandteil der strategischen Ausrichtung Drive NORDWEST zur Verstärkung der Vertriebsoffensive sind. Ferner trägt die im Juni 2015 gewährte Tariferhöhung zur Erhöhung des Personalaufwandes gegenüber dem Vorjahr bei. Darüber hinaus beinhalten die laufenden Personalkosten Aufwendungen in Höhe 0,2 Mio. € für in 2015 vorgenommene Personalfreisetzungen, sowie die gebildete Risikovorsorge im Rahmen der durchgeführten Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen aufgrund der folgenden Effekte im Geschäftsjahr 2015 um rund 8 % auf jetzt 30,3 Mio. € an. Zum einen führen die Kosten für die nach einjähriger Pause wieder durchgeführte NORDWEST-Messe zu dem Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Die korrespondierenden Erlöse aus dieser Veranstaltung sind, wie oben beschrieben, Bestandteil des Rohergebnisses. Zum anderen sind die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport aufgrund des weiteren Ausbaus des Lagergeschäftes gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Darüber hinaus führen insbesondere Aufwendungen in Höhe von 1,0 Mio. €, die im Zusammenhang mit der durchgeführten Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten stehen, zur Erhöhung dieses Postens.

Der Rückgang der Aufwendungen für Abschreibungen ergibt sich maßgeblich aus im Vorjahr getätigten Wertberichtigungen auf eine Immobilie bei der Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH, die aufgrund eines seinerzeit vorliegenden Kaufangebotes vorgenommen wurde. Im aktuellen Geschäftsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen angefallen.

Trotz weiter sinkendem Zinsniveau ergibt sich ein Finanzergebnis über Vorjahresniveau. Neben dem operativen Finanzergebnis, das insbesondere auch den Ankauf und die Weitergabe von Wechselpapieren beinhaltet, sind hier auch Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen erfasst. Darüber hinaus enthalten die Finanzierungsaufwendungen

auch die Kosten für das aufgenommene Fremdkapital, welches für den Neubau der Konzernzentrale in Dortmund verwendet wird, in Höhe von 176 T€.

Das Delkredereergebnis beläuft sich auf -0,7 Mio. € nach -0,3 Mio. € im Vorjahr. Während sich aus pauschalen Wertberichtigungen keine Veränderungen ergaben, wurde die Risikovorsorge für einzelwertberichtigte Forderungen um 0,7 Mio. € erhöht.

Das Steuerergebnis in Höhe von -2,0 Mio. € (VJ: -3,1 Mio. €) enthält neben den gezahlten bzw. geschuldeten Ertragsteuern, latente Steuern aus temporären Unterschieden und der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen.

3.2. Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns

Die Bilanzsumme zum 31.12.2015 beläuft sich auf 178 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 21 Mio. € angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte um rund 4,1 Mio. € angestiegen sind, ergibt sich aus den kurzfristigen Vermögenswerten ein Anstieg von rund 17,2 Mio. €. Beide Erhöhungen gehen maßgeblich auf den Neubau der Konzernzentrale in Dortmund zurück.

Die Erhöhung des Sachanlagevermögens ergibt sich insbesondere aus dem Erwerb des Grundstückes in Dortmund für das geplante Neubauvorhaben der Konzernzentrale sowie den gemäß Baufortschritt erfolgten Aktivierungen für die Herstellung des Gebäudes. Hier wirkte kompensatorisch der Verkauf der Immobilie in Hagen.

Im Bereich IT wurde in der Muttergesellschaft insbesondere in das Redesign des NIS-Systems und in ein neues DMS-System investiert. Den Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 8,6 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen insgesamt in Höhe von 2,1 Mio. € gegenüber.

Trotz der weiterhin äußerst positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes, mit einem Umsatzanstieg von rund 11,4 % im Geschäftsjahr 2015, konnte das Vorratsvermögen um 4,1 % reduziert werden. Verantwortlich für diesen Rückgang ist neben einem weiter optimierten Dispositionsverhalten auch die Umstellung einiger Lieferanten auf Konsignationsbestandsführung.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2015 trotz der rückläufigen Entwicklung der Geschäftsvolumina leicht angestiegen. Dies steht insbesondere im Zusammenhang mit der Umsatzausweitung der TeamFaktor NW GmbH.

Die Erhöhung der Zahlungsmittel gegenüber dem 31.12.2014 ergibt sich maßgeblich aus der Darlehensauszahlung der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund. Diese Mittel sind vollständig abgerufen worden und werden nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend abverfügt. Korrespondierend steigen auch die langfristigen Finanzverbindlichkeiten aus der Darlehensaufnahme.

Aufgrund der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Neubau der Konzernzentrale in Dortmund steht, sinkt die Eigenkapitalquote von 34,4 % auf jetzt 31,2 %.

Bedingt durch die Anpassung des Rententrends, ergeben sich Auflösungen im Sollwert der Pensionsrückstellung. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben.

Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen begründet sich insbesondere aus der Modifizierung des Ausschüttungsmodells an die Fachhandelspartner in der Muttergesellschaft. Ein Teil der früher einbehaltenen Rückvergütung an die Fachhandelspartner wird nunmehr sofort an die Anspruchsberechtigten weitergegeben. Daneben wurden Rückstellungen für Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Organen und Dienstleistern passiviert. Darüber hinaus enthalten die Rückstellungen Prozessrisiken für ausstehende Gerichtsverfahren sowie Rückstellungen für die Compliance-Untersuchung bezüglich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten.

Trotz der leicht rückläufigen Geschäftsvolumina steigen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen marginal an.

3.3. Finanzlage des NORDWEST-Konzerns

Die sich ergebenden operativen Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihrer Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel der Gesellschaft abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um jederzeit den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Lediglich bei der TeamFaktor NW GmbH wurden Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit verwendet.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde bei der Muttergesellschaft ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2013 für weitere 3 Jahre bis zum 31.12.2016 verlängert. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt: Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren, welche bis zum 31.12.2015 an ein Factoringinstitut verkauft wurden.

Die im Vorjahr noch als Sicherheit ausgewiesenen Gesamt-Grundschulden auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36 in 58135 Hagen wurden im Zuge der Veräußerung der Immobilie freigegeben.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €.

Der Kreditvertrag mit der PB Factoring GmbH wurde mit Wirkung zum 31.12.2015 gekündigt. Aufgrund der guten Liquiditätssituation gehen wir davon aus, hieraus weitere Ertragsvorteile nutzen zu können.

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2015 eine Re-Factoringlinie für ein unechtes Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zum Bilanzstichtag belief sich die Verbindlichkeit gegenüber der Factoringgesellschaft auf rund 1,1 Mio. €.

Während sich der operative Cashflow aufgrund des rückläufigen Jahresergebnisses negativ entwickelte, beinhaltet der Cashflow aus Investitionstätigkeit insbesondere Auszahlungen für den Neubau der Unternehmenszentrale in Dortmund. Teilweise kompensatorisch wirkten Einzahlungen für den Verkauf der Immobilie in Hagen. Die Einzahlungen aus Darlehensgewährungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit deutlich steigen. Diese Mittel sind vollständig abgerufen worden und werden nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend abverfügt.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2015

Trotz eines soliden Wachstums im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie, gelingt es uns in einem durch Sondereffekten geprägten Umfeld nicht, die im operativen Geschäft erreichten Erfolge auch in eine positive Ergebnisentwicklung zu überführen. Die unverändert schwierige Lage in der Stahlbranche, die durch Sondereffekte geprägte Entwicklung in der Haustechnik und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten belasten die Ergebnissituation im Geschäftsjahr 2015 erheblich. Trotz dieser Einflüsse zeugt insbesondere die ungebrochen positive Entwicklung des Lagergeschäftes von einer weiterhin hohen Akzeptanz als Marktbegleiter seitens unserer Fachhandelspartner. Darüber hinaus konnten mit dem angebotenen breiten Leistungsspektrum eine Vielzahl neuer Fachhandelspartner im abgelaufenen Geschäftsjahr von NORDWEST überzeugt werden, die zu einer zukünftigen Verbesserung der Ertragslage beitragen.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Prognosebericht

In einem schwierigen Geschäftsjahr 2015 hat sich NORDWEST solide entwickelt und die zur Jahresmitte überarbeitete Prognose erfüllt. Ausgelöst wurden die Prognoseanpassungen in erster Linie durch Belastungen aus der Compliance Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten, die Unsicherheiten in der Stahlbranche hinsichtlich anhaltend fallender Preise sowie Sondereffekte im Geschäftsbereich Haustechnik. Dennoch gelang es insbesondere in der zweiten Jahreshälfte, die Entwicklungen zu stabilisieren. Für das Geschäftsjahr 2016 ist der Handelsverbund wieder positiv gestimmt und stellt eine Verbesserung der Geschäftsentwicklung in Aussicht. Die positive Ergebnisprognose 2016 basiert nicht nur auf dem stabilen nationalen Konjunkturumfeld, sondern berücksichtigt die antizipierten Erfolge aus den Maßnahmen im Rahmen der weiterentwickelten Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST.

1. Konjunkturprognose

Die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für 2016 sind verhalten optimistisch. Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Wachstumskurs, allerdings eingebremst von einer schwächeren Weltkonjunktur, die nur für eine moderate Fortsetzung des Wachstumskurses sorgen dürfte. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) geht in seiner Prognose aus dem Dezember 2015 davon aus, dass aufgrund der guten Rahmenbedingungen insbesondere der private Konsum sowie eine anziehende Investitionstätigkeit hierfür die treibende Kraft spielen dürften. So rechnet der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Prognose aus dem Januar 2016 mit einem Anstieg des BIP in 2016 um 1,7 % ggü. 2015 und das ifo-Institut in seiner Studie aus Dezember 2015 mit einem BIP Anstieg von 1,9 % ggü. 2015. In einem ähnlichen Wertebereich ist die BIP-Prognose der Europäischen Union (EU), die für Deutschland für 2015 einen BIP-Zuwachs ggü. Vorjahr von 1,7 % (Stand: 02/2016) vorsieht. Spürbar optimistischer ist das IfW mit einem erwarteten BIP-Wachstum in 2015 von 2,2 % ggü. VJ.

2014 Ist Prognose 2015 2015 Ist* Prognose 2016**
ifo 1,6% 1,5% 1,7% 1,9%
IfW 1,6% 1,9% 1,8% 2,2%
IWF 1,6% 1,5% 1,5% 1,6%

Die Wirtschaft in Deutschland befindet sich weiterhin auf einem soliden Aufwärtstrend. So konnten u.a. die Auftragseingänge in der Industrie aufgrund von Impulsen aus dem In- und Ausland nach einem schwachen dritten Quartal 2015 gesteigert werden. Auch die Stimmung in der Wirtschaft hat sich weiter gefestigt. Dies spiegelt sich im verbesserten ifo Geschäftsklimaindex wider. So konnten sich insbesondere die Geschäftserwartungen weiter erholen. Die günstigen Ölpreise und der schwächere Euro dürften zudem mittelfristig nicht nur die Exporte beleben, sondern auch die Werkzeugindustrie, so dass sich insgesamt die Signale für eine fortgeführte Stabilisierung mehren.

Nach einem schwachen dritten Quartal 2015 im produzierenden Gewerbe konnten die Inlandsnachfrage nach industriellen Produkten sowie die Nachfrage aus außereuropäischen Staaten positive Impulse geben. Eine Erholung bei den Auftragseingängen, eine Aufhellung des Geschäftsklimas, sowie eine steigende Nachfrage deuten auf ein, wenn auch verhaltenes, Wachstum hin. Die nationale Baukonjunktur befindet sich nach einem starken Jahresanfang 2015 auf einem gleichmäßigen Niveau. Aber auch hier deuten eine Aufhellung im Geschäftsklima seit dem Frühjahr 2015, sowie die Fundamentalfaktoren auf eine Zunahme der Bauaktivitäten, insbesondere im Wohnungsbau, hin. Die Indikatoren hierfür sind die verbesserte Kassenlage der öffentlichen Haushalte, die hohe Nachfrage in vielen Ballungsgebieten sowie das niedrige Zinsniveau. Mit Blick auf den privaten Konsum ist davon auszugehen, dass angesichts der Zunahme von Beschäftigung und Einkommen sowie der stabilen Preise dieser eine tragende Wachstumssäule der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung bleiben wird. So bewegen sich auch Konsumlaune und Geschäftsklima trotz einer zuletzt leichten Abschwächung weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Nach Einschätzung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sollte die konjunkturelle Entwicklung im Euroraum im Verlauf des Jahres 2016 weiter an Fahrt gewinnen. Optimistisch stimmt der Wert des Economic Sentiment Indicators der im Vergleich zu den Vormonaten im November 2015 unverändert blieb und damit weiterhin auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 ist. Dies lässt auf eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung im Euroraum im Laufe des Jahres hoffen. Auch die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenquote stimmt optimistisch. Diese sank im Oktober auf 10,7 %. Zudem dürften der niedrige Ölpreis sowie der schwache Wechselkurs die konjunkturelle Entwicklung stärken. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für 2016 mit einem BIP-Wachstum in der Eurozone von 1,6 % (Prognose für 2015: 1,3 %). Die Prognose der EU-Kommission liegt bei 1,8 % (Prognose für 2015: 1,1 %).

2. NORDWEST-Konzern: erwartete Entwicklung

Nach einem turbulentem Geschäftsjahr 2015 rechnet das Management mit einer weiteren Stabilisierung im Geschäftsjahr 2016. Der Preisverfall im Stahl, der Sondereffekt in der Haustechnik und auch die Entwicklungen in der Compliance-Untersuchung werden NORDWEST trotzdem auch in 2016 begleiten. Die Zuversicht von NORDWEST resultiert dabei nicht nur aus dem erwarteten konjunkturbedingten Wachstum in der Baubranche, sondern in erster Linie aus den Erfolgen der weiterentwickelten Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST. Der Handelsverbund hat mit dieser Wachstumsstrategie ein Fundament für eine breite unternehmensgetriebene Wertsteigerung gelegt. Die ersten Erfolge der eingeleiteten Maßnahmen spiegeln sich beispielsweise im kräftigen Wachstum des Fachhandelspartnerkreises wider. So wurden 2015 per Saldo 25 Fachhandelspartner bei NORDWEST neu aufgenommen. Diese steigern ihr Engagement bei NORDWEST kontinuierlich und erreichen erfahrungsgemäß nach zwei Jahren das volle Geschäftspotenzial. Ein weiterer strategischer Erfolgsfaktor, der das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, ist das erfolgreiche Lagergeschäft. Das Lagergeschäft über das Zentrallager in Gießen gehört zu den Wachstumstreibern des Handelsverbundes. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts zeigt, dass die Fachhandelspartner von NORDWEST die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und damit nicht nur ihre Liquidität, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Der Vorstand hat die Vision DRIVE NORDWEST weiter entwickelt und geht davon aus, dass sich die Erfolge der Wachstumsstrategie in 2016 und in den kommenden Jahren vermehrt in den Ergebnissen des Unternehmens widerspiegeln werden.

Die für die Planung 2016 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Die Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl ist nach wie vor in weiten Teilen von der Preisentwicklung abhängig. Der Stahlmarkt in Europa befindet sich unverändert in einer Strukturkrise und hat weiterhin mit erheblichen Überkapazitäten und einer zu großen Anzahl an Marktteilnehmern auf Werks- und Handelsseite zu kämpfen. Der Wettbewerbsdruck wird weiter wachsen und kaum positive Entwicklungspotenziale ermöglichen. Wir rechnen daher auch für 2016 mit einem schwierigen Jahr für den Stahlhandel. Die Gefahr, dass sich die Ergebnissituation verschlechtert, ist vorhanden.

Trotz des derzeit schwierigen Marktumfeldes sehen wir NORDWEST-Stahl für die Zukunft grundsätzlich gut positioniert. NORDWEST sieht sich nicht nur als ein Bindeglied zwischen Beschaffung und Handel, sondern als eine Mehrwertorganisation. Ziel ist das umfassende Bewusstsein der partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Mit Investitionen in Bestands- und Neugeschäft sowie dem Ausbau von Produktfeldern - hier insbesondere im Bereich Flachprodukte - setzen wir nachhaltige Impulse für eine Intensivierung des Geschäfts im Stahlbereich. Darüber hinaus sehen wir das Potenzial für weitere Umsatzsteigerungen durch die Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Unsere Wettbewerbsvorteile liegen in der Treuhandabrechnung Stahl, dem Bonusabsicherungsmodell sowie der Breite und der Ausgewogenheit der Produktbereiche. NORDWEST bietet den Fachhandelspartnern seit 2013 die Absicherung der Lieferantenboni. Die branchenweit einmalige Dienstleistung wird über die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW angeboten und gewinnt mit Blick auf die eintretenden Risiken unter den Stahllieferanten verstärkt an Bedeutung.

Grundsätzlich sind wir für die Entwicklung von NORDWEST-Stahl in 2016 optimistisch gestimmt, sehen jedoch, dass eine Geschäftsprognose für den Stahlbereich im aktuellen Marktumfeld mit sehr vielen Unsicherheitsfaktoren insbesondere bei der Preisentwicklung behaftet ist. Eine Belebung bei den Preisen könnte zu wachsenden Handelsvolumina führen und somit auch bei NORDWEST einen deutlichen Anstieg des Geschäftsvolumens erzeugen. Weitere Preisrückgänge führen allerdings zu sinkenden Volumina, sollten die

Mengensteigerungen nicht Schritt halten können. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche möchten wir unter Verwendung einer Szenariobetrachtung begegnen. Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen hinzugezogen werden. Bei einer Entwicklung der Preise von -5 % und gleichzeitiger Mengenentwicklung von -5 % bis -2 % halten wir maximal ein Geschäftsvolumen auf dem Niveau des Vorjahres für möglich (Basisszenario). Bei einer negativen Preisentwicklung von -10 % und gleichzeitiger Mengenentwicklung von -10 % bis -5 % halten wir ein deutlich rückläufiges Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich Stahl ggü. VJ für möglich (Negativszenario). Im Umkehrschluss hätte eine Preisentwicklung von -2 % und einer ausgeglichenen Mengenentwicklung ein Volumen leicht über VJ zur Folge (Positivszenario).

Im Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) sind wir für 2016 optimistisch gestimmt und rechnen mit einer Entwicklung des Geschäftsvolumens von -1 % bis 4 % ggü. VJ. Diese Einschätzung fußt in erster Linie auf der guten Auftragslage des Handwerks und den Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises. Wir gehen davon aus, dass vor allem die neuen Fachhandelspartner verstärkt Umsätze generieren werden. Darüber hinaus sind wir optimistisch gestimmt, dass auch die zahlreichen weiteren Akquisitionsbemühungen um neue Fachhandelspartner, die bereits erfolgt sind, in 2016 zum Abschluss kommen und adäquate Umsatzvolumina mit sich bringen. Bei NORDWEST wird auch 2016 das Thema Exklusivmarke eine wichtige Rolle spielen. Die Herausforderungen der Branche liegen im

stärker werdenden Preiskampf und in den deutlich gewachsenen Anforderungen der Industriekunden. Erschwerend kommt der deutliche Anstieg des Online-Geschäfts hinzu, die damit verbundene Preistransparenz sowie die höhere Anzahl von Anbietern im Online-Geschäft. NORDWEST bietet ihren Fachhandelspartnern bereits ein eShop-Konzept an.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass durch die ständige Optimierung des Leistungsportfolios und die kontinuierliche Arbeit zur Steigerung der Performance unserer Fachhandelspartner NORDWEST auch zunehmend attraktiver für Kooperationen wird und die Bezugsquoten über NORDWEST weiter gesteigert werden können.

Für das Geschäftsbereich Haustechnik sind wir für 2016 weiterhin vorsichtig gestimmt und rechnen vor allem mit einer weiterhin guten Entwicklung im Haustechnik-Lagergeschäft. Das Zentralregulierungsgeschäft wird im Vorjahresvergleich erneut durch einen in 2015 begonnenen Sondereffekt belastet werden. Bedingt durch die im laufenden Jahr 2015 geänderten Beschaffungswege eines großen Haustechnikkunden ist das Geschäftsvolumen des Geschäftsbereiches in 2016 gänzlich bereinigt um diese Volumina. Wir prognostizieren daher für den gesamten Geschäftsbereich für 2016 eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -15 % bis -8 % ggü. VJ.

NORDWEST bietet ihren Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein attraktives Preis-/ Leistungsverhältnis aus. Die Ausstellungsbestückungen mit Delphis-Produkten sind deutlich gestiegen und die Händler setzen verstärkt auf das profitable Delphis-Sortiment.

Die Haustechnikbranche wird aktuell durch einen starken Preisdruck und die akute Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Der Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange: Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Zudem weitet sich der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten aus und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf. Trotz der herausfordernden Marktlage sehen wir das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt.

Der Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services ist das jüngste, sich im kontinuierlichen Ausbau befindende Geschäftsbereich von NORDWEST. Neben dem Kerngeschäft Factoring umfasst den Geschäftsbereich Rahmenabkommen und Seminare. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren. Die größten Wachstumschancen im Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services ergeben sich nach wie vor aus dem Factoringgeschäft. In 2015 wurden insgesamt sieben neue Kunden in das operative Factoringgeschäft aufgenommen. Weitere Neuaufnahmen werden folgen, denn bedingt durch neue Refinanzierungsmöglichkeiten kann TeamFaktor NW nunmehr auch größere Kunden im Factoringgeschäft abbilden. Hierdurch wird ein weiteres Wachstum erwartet. Wir erachten das Geschäftspotenzial im Mittelstand als besonders hoch, da hier die Factoring-Durchdringung noch gering ist und die Nachfrage steigt. Als belastende Faktoren sehen wir mit Blick auf die derzeit hohe Finanzliquidität die Margenentwicklung und die zunehmende Regulierung der Aufsichtsbehörden. Insgesamt profitiert die Factoringbranche jedoch nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Für 2016 erwarten wir Steigerungen des Geschäftsvolumens von 70 % bis 80 % ggü. VJ.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Im Stahl-Bereich ist das Lagergeschäft nicht möglich. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Bei den Geschäftsarten rechnen wir in 2016 vor allem im Lagergeschäft mit einer weiteren kräftigen Ausweitung des Geschäfts. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Vorteile der NORDWEST-Zentrallagerlösung hinsichtlich Kapitalbindung, Effizienz, geringer Fehlerquote und dem 24-Stunden-Lieferservice in Deutschland immer mehr Fachhandelspartner überzeugen werden. Mit der Sortimentsausweitung im Lagergeschäft und der Lagerumstellung von Handelshäusern auf das NORDWEST-Zentrallager wird die außerordentlich positive Entwicklung des Lagergeschäftes anhalten und zu weiteren spürbaren Umsatzsteigerungen im Lagerbereich führen. Insbesondere infolge von vertikalen Kooperationen oder Übernahmen dürfte das NORDWEST-Lagergeschäft verstärkt in den Fokus der Fachhandelspartner rücken, denn mit gezieltem Outsourcing der Lagerhaltung kann die Unternehmenseffizienz unserer Fachhandelspartner deutlich verbessert werden.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2016 im wahrscheinlichsten Geschäftsverlauf mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung überschreiten.

Das über die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (NBP) abgewickelte Zentralregulierungsgeschäft liefert weiterhin eine solide Basis für die Ergebnislage in 2016.

Die österreichische NORDWEST Handel GmbH, Salzburg, ist Bestandteil der Geschäftsbereiche BHI, Haustechnik und Stahl. NORDWEST wird auch hier die Zusammenarbeit mit seinen Fachhandelspartnern intensivieren und optimieren, um deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Auch gilt es für NORDWEST, neue Fachhandelspartner zu gewinnen, um mittelfristig auf der Basis stabiler Ergebnisse Marktanteile zu gewinnen.

Die Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH erwartet für das Geschäftsjahr 2016 eine konstante Entwicklung. Diese Annahme begründet sich auf der stabilen Vermietungssituation der verbliebenen Immobilie. Beteiligungserträge und eventuelle Abweichungen aus dem Verkauf von Immobilien sind nicht Bestandteil dieser Planung.

NORDWEST Konzern: Eckdaten-Prognose 2016

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2016 verhalten optimistisch und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von -3 % bis 5 % ggü. VJ insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 7,0 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 7 %. Das Jahresergebnis wird sich vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Attraktivität eines Handelsverbundes spiegelt sich nicht nur in dessen Leistungen, sondern auch in der Größe des Fachhandelspartnerkreises wider. Das Fachhandelspartner-Wachstum des NORDWEST-Handelsverbundes verdeutlicht die erfolgreiche Positionierung und die erfolgversprechenden Potenziale für die Fachhandelspartner. Trotz des hohen Branchenwettbewerbs konnte im letzten Jahr die Anzahl angeschlossener Fachhandelspartner erweitert werden: Im Geschäftsjahr 2015 konnten per Saldo 25 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen werden (60 Zugänge, 35 Abgänge). Damit gehören NORDWEST per 31.12.2015 insgesamt 921 Fachhandelspartner an. Wir rechnen auch in 2016 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Die Entwicklung der Mitarbeiterzahl ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie Drive NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2015 belief sich im Konzern die Anzahl der Vollzeitstellen auf 302 und es waren damit 5 Vollzeitstellen weniger als im Vorjahr (zum 31.12.2014: 307 Vollzeitstellen).

Nachdem in 2015 die im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinde NORDWEST-Messe erfolgreich durchgeführt wurde, sind bereits für das erste Quartal 2016 die nächsten Veranstaltungen avisiert. In den an fünf Terminen stattfindenden regionalen Strategietagen stehen insbesondere die Themenbereiche Digitalisierung, Logistik, Services und Exklusivmarken im Fokus. Im Februar treffen sich Hersteller, Fachhandelspartner und Experten der Branche zum HAGRO-Handelstag. Zu den zahlreichen Gesprächen und Vorträgen zum vergangenen Geschäftsjahr werden auch hier wieder die neuesten Trends vorgestellt. Bereits im April 2016 folgt das traditionelle Treffen der NORDWEST-Fachhandelspartner und Lieferanten der Interessengemeinschaft Stahl (IG Stahl-Treffen). Neben dem intensiven und konstruktiven Branchenaustausch ist ein wichtiges Ziel der Interessengemeinschaft Stahl ein verlässlicher Partner für die Lieferanten im Bereich Stahl zu sein. Daneben hält NORDWEST weiterhin am Konzept Zukunftskreis fest, das insbesondere auf die Belange von jungen Führungskräften unserer Fachhandelspartner zugeschnitten ist, und diese auf ihre Führungsaufgabe vorbereiten soll.

Verlagerung der Unternehmenszentrale

Der Umzug in die neue Konzernzentrale nach Dortmund, Phoenix West, steht in 2016 an. Der beschlossene Standortwechsel bietet viele Perspektiven und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich voraussichtlich auf 20,2 Mio. €. Die Entscheidung wurde gefällt, da der Standort an der Berliner Straße in Hagen die Kapazitätsgrenzen erreicht hat und die Bedürfnisse einer modernen und wachsenden Verbundgruppe nicht mehr erfüllen kann.

Die NORDWEST-Immobilie an der Berliner Str. 26-36 in Hagen wurde am 22. August 2014 an das Logistikunternehmen Schenker Deutschland AG zum 31.12.2015 veräußert. NORDWEST nutzt danach die Immobilie noch bis zum 30.09.2016 als Mieter. Hinsichtlich der bilanziellen Behandlung dieses Vertrages verweisen wir auf die Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns.

4. Fazit

Nach einem turbulenten Geschäftsjahr 2015 rechnen wir in 2016 mit einer Stabilisierung der Geschäftsentwicklung. Mit Blick auf die Geschäftsbereiche erwarten wir insbesondere in dem Kerngebiet BHI Zuwächse. Auch in dem jüngsten Geschäftsbereich Dienstleistungen/Services werden die innovativen Ideen eine Erweiterung des Geschäftsvolumens bewirken. Das Marktumfeld im Stahlgeschäft dürfte dagegen weiterhin herausfordernd bleiben. Bei den Geschäftsarten sehen wir unverändert das Lagergeschäft als besonders wachstumsstark an.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten des NORDWEST-Konzerns Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereichs und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Unser Handelsgeschäft wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategische Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquise von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche verweisen wir auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden seit 2013 Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Des Weiteren erfolgt zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Entscheidungen eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt. Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von

den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivtäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, das im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert wurde, betrifft den Ausbau der bisherigen Importaktivitäten seitens NORDWEST. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu unseren Industriepartnern sind daher unerlässlicher Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten sehen wir uns auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten unsere Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an unsere Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche aktuell durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken – und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Hausbanken Finanzierungszusagen getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die avisierte Verlegung des Firmensitzes und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Vorjahr im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen

Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bereits im Vorjahr um mögliche Konsequenzen aus Verzögerungen bei der Errichtung der neuen Konzernzentrale ergänzt wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und gehandhabt. Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr sind insbesondere Verstöße gegen bestehende Compliance-Richtlinien in den Fokus geraten, die insbesondere auf Wettbewerbsaktivitäten ehemaliger Vorstände beruhen und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt werden.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit existenzbedrohenden Charakter.

Als Handelsunternehmen gehen wir speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. Wir achten insbesondere auf die Verlässlichkeit unserer Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den in regelmäßigen Zyklen stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche im abgelaufenen Geschäftsjahr konzernweit eingeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Von dieser Versicherung sind sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.) umfasst, welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden unserem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Des Weiteren ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischem Risiko werden sämtliche Gefahren subsummiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In unseren Geschäftsbereichen sind wir mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnten Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Alle diese Auswirkungen auf unsere bestehende Fachhandelspartnerstruktur tragen wir Rechnung durch ein intensives Monitoring unserer Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb von NORDWEST. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein existenzbedrohendes Risiko darstellen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass unsere Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung von unserem Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich unserer Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur unserer Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten für uns eine enorme Vielfalt bezüglich unseres Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Fachhandelspartner abhängt.

Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass wir Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vornehmen, welche unsere Vermögens- und Ertragslage negativ beeinträchtigen würden. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzen wir ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir ein umfassendes Instrumentarium quantitativer Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der

Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des konzernrechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung, das Controlling und Investor Relations. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden in Abstimmung mit dem Abschlussprüfer fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.

Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft stellen wir sicher, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden von uns zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil unseres Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungs-bezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.

Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen.

Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen. Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder. Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Zielvorgaben und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Für das Vorstandsmitglied Bernhard Dressler ist im Geschäftsjahr 2015 eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragssteuern) für das Geschäftsjahr 2013 vereinbart. Ferner ist eine Mehrjahresbonifizierung entsprechend den o.a. Ausführungen vertraglich festgelegt.

Für das Vorstandsmitglied Jörg Axel Simon wurde für das Geschäftsjahr 2015 eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragssteuern) vereinbart; mindestens aber ein Betrag von T€ 25. Die Tantieme wird anteilig für den Zeitraum der Vorstandszugehörigkeit gewährt. Eine Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) ist für 2015 nicht vorgesehen.

Für die zum 31.12.2015 nicht mehr amtierenden Vorstandsmitglieder (Annegret Franzen bis 10.06.2015 und Peter Jüngst bis zum 11.05.2015) sind bis zum jeweiligen Ausscheiden in 2015 noch die vereinbarten Leistungen (Festvergütung und Nebenleistungen) gewährt und ausgezahlt worden. Darüber hinaus gehende Leistungen (Festvergütung, Nebenleistungen und ggf. variable Vergütungen) wurden unter Berücksichtigung bestehender rechtlicher Auseinandersetzungen innerhalb des Postens Sonstige Rückstellungen berücksichtigt.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den zum 11.05.2015 abberufenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst, tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100 % von A7). Das Witwengeld beträgt 60 % des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB der Rückstellung im Geschäftsjahr 2015 ein Betrag in Höhe von 30 T€ (Vorjahr 59 T€) zugeführt. Für Leistungen und Ansprüche der weiteren früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 294 T€ (VJ: 289 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen.

Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,5 Mio. € (VJ: 3,3 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Für Herrn Dr. Günter Stolze besteht darüber hinaus eine Rückdeckungsversicherung für seine Pensionsansprüche. Diese wird saldiert mit der Pensionsrückstellung als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung ausgewiesen.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung der erworbenen Versorgungsansprüche von T€ 214 (VJ: 246; angepasst wegen der besseren Vergleichbarkeit durch Ausscheiden eines Vorstands in 2015) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,2 Mio. € (VJ:7,8 Mio. € angepasst wegen der besseren Vergleichbarkeit durch Ausscheiden eines Vorstands in 2015). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2015

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2015 und 2014 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100 %), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben. Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2015 amtierende Vorstände)
----------------------------------------------------------------------- -- -- -- --
Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler
Vorsitzender des Vorstands
Eintritt 1.02.2015
in € 2014 2015 2015 (Min.) 2015 (Max.)
Festvergütung 0 281.256 281.256 281.256
Nebenleistung 0 9.821 9.821 9.821
Summe 0 291.077 291.077 291.077
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
0 110.000 110.000 110.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2014 – 2017))
0 0 0 100.000
Gesamtvergütung 0 401.077 401.077 501.077
Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
Eintritt 10.06.2015
in € 2014 2015 2015 (Min.) 2015 (Max.)
Festvergütung 0 129.064 129.064 129.064
Nebenleistung 0 8.093 8.093 8.093
Summe 0 137.156 137.156 137.156
Einjährige variable Vergütung 0 25.000 25.000 25.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2015 – 2018))
0 n.a. n.a n.a.
Gesamtvergütung 0 162.156 162.156 162.156

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 amtierende Vorstände)

Zufluss
in €
Bernhard Dressler
Vorsitzender
des Vorstands
Eintritt 1.02.2015
Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
Eintritt 10.06.2015
2015 2014 2015 2014
Festvergütung 281.256 0 129.064 0
Nebenleistung 9.821 0 8.093 0
Summe 291.077 0 137.156 0
Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) 0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 291.077 0 137.156 0

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2015 nicht mehr amtierende Vorstände)

Gewährte Zuwendungen
in €
Peter Jüngst
Vertriebsvorstand
Austritt 11.05.2015
2014
2015
2015 (Min.)
2015 (Max.)
Festvergütung 287.080 114.154 114.154 114.154
Nebenleistung 19.947 6.843 6.843 6.843
Summe 307.027 120.997 120.997 120.997
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
68.723 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2013 – 2015))
0 0 0 0
Summe 375.750 120.997 120.997 120.997
Versorgungsaufwand 34.432 29.707 0 29.707
Gesamtvergütung 410.182 150.704 120.997 150.704
Gewährte Zuwendungen
in €
Annegret Franzen
Finanzvorstand
Austritt 10.06.2015
2014
2015
2015 (Min.)
2015 (Max.)
Festvergütung 307.764 137.368 137.368 137.368
Nebenleistung 23.378 10.929 10.929 10.929
Summe 331.142 148.297 148.297 148.297
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
68.723 1.469 0 1.469
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2012 – 2015))
0 0 0 0
Gesamtvergütung 399.865 149.766 148.297 149.766

Aufgrund bestehender rechtlicher Auseinandersetzungen wurden neben den gewährten Zuwendungen eine Rückstellung für Frau Annegret Franzen von T€ 92 gebildet.

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 nicht mehr amtierende Vorstände)

Zufluss
in €
Peter Jüngst
Vertriebsvorstand
Austritt 11.05.2015
Annegret Franzen
Finanzvorstand
Austritt 10.06.2015
2015 2014 2015 2014
Festvergütung 103.548 293.580 137.368 318.264
Nebenleistung 17.449 19.947 10.929 23.378
Summe 120.997 313.527 148.296 341.642
Einjährige variable Vergütung 0 59.814 70.192 59.814
Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 120.997 373.341 218.489 401.456

Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält seit dem 12.05.2014 29,95 % (960.000 Stimmrechte) dieser Stimmrechte. Im Berichtszeitraum wurde die meldepflichtige Schwelle von 30 % nicht erreicht und es lag damit keine Pflicht zur Abgabe eines Pflichtangebotes bei Kontrollübernahme vor.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2015 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Hagen, den 8. März 2016

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft

DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bilanz

AKTIVA

31.12.2015 31.12.2014
Langfristige Vermögenswerte 18.936.366,63 14.875.998,52
Immaterielle Vermögenswerte (10) 6.307.890,59 7.410.897,23
Sachanlagen (11) 9.156.067,70 2.933.980,26
Als Finanzinvestition gehaltene
Immobilien
(12) 1.460.913,84 1.500.125,84
Finanzielle Vermögenswerte (13) 5.573,59 131.451,59
Steuererstattungsansprüche (20) 397.225,06 782.980,67
Latente Steueransprüche (14) 1.608.695,85 2.116.562,93
Kurzfristige Vermögenswerte 159.322.309,08 142.153.767,69
Vorräte (15) 19.530.242,10 20.335.771,11
Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
(17) 87.913.206,71 86.557.964,09
Forderungen
gegen verbundene Unternehmen
(18) 65.104,64 64.704,64
Übrige Forderungen und
Vermögenswerte
(19) 20.130.144,52 13.459.147,52
Steuererstattungsansprüche (20) 762.896,48 536.438,50
Zahlungsmittel 30.920.744,63 21.199.741,83
178.258.675,71 157.029.766,21

PASSIVA

31.12.2015 31.12.2014
Eigenkapital (21) 55.578.587,79 54.007.179,73
den Anteilseigner des
Mutterunternehmens
zuzurechnendes Eigenkapital
55.578.587,79 54.007.179,73
Langfristige Schulden 27.684.857,84 13.998.808,40
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (22) 14.679.793,34 0,00
Rückstellungen für Pensionen (23) 11.788.845,00 12.700.022,00
Latente Steuerschulden (14) 1.216.219,50 1.298.786,40
Kurzfristige Schulden 94.995.230,08 89.023.778,08
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (22) 1.158.264,82 109.578,23
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
(24) 79.840.448,32 78.528.908,55
Sonstige Verbindlichkeiten* (25) 9.468.701,68 3.136.719,05
Steuerschulden* (26) 280.725,32 1.133.288,00
Sonstige Rückstellungen (27) 4.247.089,94 6.115.284,25
178.258.675,71 157.029.766,21

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (siehe Erläuterungen im Konzern Anhang)

Gewinn- und Verlustrechnung

2015 2014
Umsatzerlöse (1) 392.109.496,69 423.612.406,61
Veränderung
des Bestandes an Fertigerzeugnissen
67.092,28 -66.504,21
Aktivierte Eigenleistungen (10) 401.132,24 226.086,16
Sonstige Erträge* (2) 2.663.149,33 2.030.248,51
Gesamtleistung 395.240.870,54 425.802.237,07
Materialaufwand (3) -336.928.612,16 -367.693.010,72
Rohergebnis 58.312.258,38 58.109.226,35
Personalaufwand* (4) -20.894.246,22 -19.792.901,54
Aufwand für Abschreibungen (5) -2.086.772,51 -2.812.828,45
Sonstige betriebliche Aufwendungen* (6) -30.307.030,97 -27.989.933,85
Betriebsergebnis (EBIT) 5.024.208,68 7.513.562,51
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 275,00 275,00
Finanzierungserträge (7) 497.089,27 534.748,22
Finanzierungsaufwendungen (7) -637.809,41 -789.153,74
Finanzergebnis (7) -140.445,14 -254.130,52
Ergebnis vor Steuern 4.883.763,54 7.259.431,99
Ertragsteuern (8) -2.009.118,87 -3.055.612,09
Periodenergebnis 2.874.644,67 4.203.819,90
Periodenergebnis
nicht beherrschender Gesellschafter
0,00 -18.381,62
Periodenergebnis der
NORDWEST AG Aktionäre
2.874.644,67 4.185.438,28
Ergebnis je Aktie (unverwässert) (9) 0,90 1,31

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (siehe Erläuterungen im Konzern Anhang)

Gesamtergebnisrechnung

2015 2014
T€ T€
Periodenergebnis 2.875 4.204
davon entfallen auf
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
-
2.875 4.186
-
Nicht beherrschende Gesellschafter
0 18
Komponenten des Sonstigen Ergebnisses,
die künftig nicht aufwands-
ertragswirksam werden
oder
Neubewertungen der Netto-Verpflichtungen
aus leistungsorientierten Versorgungsplänen
739 -2.056
Hierauf entfallende Ertragsteuern -279 703
Sonstiges Ergebnis 460 -1.353
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
460 -1.353
-
Nicht beherrschende Gesellschafter
0 0
Gesamtergebnis 3.335 2.851
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
3.335 2.833
-
Nicht beherrschende Gesellschafter
0 18

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Gezeichn
etes
Kapital
Kapital
rücklage
Sonstiges
Ergebnis
(Neubewertung
der Nettover
pflichtung)
Latente
Steuern auf
sonstiges
Ergebnis
Übrige
Gewinn
rücklagen
Gewinn
rücklagen
gesamt incl.
Perioden
ergebnis
Eigene
Aktien
Summe
Eigenkapital
Davon
Anteile nicht
beherrschend
e
Gesellschafte
r
Davon
auf das
sonstige
Ergebnis
entfallend
Den
Anteilseignern
des
Mutterunternehm
ens
zuzurechnendes
Eigenkapital
Stand am
31.12.2013
T€
16.500
T€
672
T€
-953
T€
322
T€
37.480
T€
36.849
T€
-3.135
T€
50.886
T€
230
T€
0
T€
50.656
Gesamtergebnis
2014
-2.056 703 4.204 2.851 2.851 18 2.833
Ausschüttung
(Dividende)
-1.522 -1.522 -1.522 -1.522
Erwerb von
Anteilen an
Tochterunternehm
en
-249 -249 -249 -248 -1
Verkauf
eigene Aktien
-1.094 -1.094 3.135 2.041 2.041
Stand am
31.12.2014
16.500 672 -3.009 1.025 38.819 36.835 0 54.007 0 0 54.007
Gesamtergebnis
2015
739 -279 2.875 3.335 3.335 3.335
Ausschüttung
(Dividende)
-1.763 -1.763 -1.763 -1.763
Stand am
31.12.2015
16.500 672 -2.270 746 39.931 38.407 0 55.579 0 0 55.579

Kapitalflussrechnung

2015 2014
T€ T€
Periodenergebnis 2.875 4.204
Abnahme (-)/Zunahme (+) latenter Steuern 425 -499
Abschreibungen (+) 2.087 2.813
Verlust (+)/Gewinn (-) aus dem Abgang
von Gegenständen des Anlagevermögens
-637 -151
Zunahme (+)/Abnahme (-) langfristiger Rückstellungen -911 1.952
Zunahme (-)/Abnahme (+) langfristiger finanzieller
Vermögenswerte
125 0
Zunahme (-)/Abnahme (+) von kurzfristigen Vermögenswerten -8.691 -6.085
Zunahme (+)/Abnahme (-) von kurzfristigen Verbindlichkeiten 3.345 826
Sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und Steuern auf
Posten, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden
346 -1.353
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -1.036 1.707
Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens 3.225 751
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte
-665 -725
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -6.234 -1.294
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen
des Finanzanlagevermögens
386 319
Cashflow aus Investitionstätigkeit -3.288 -949
Dividendenzahlung an Gesellschafter -1.763 -1.522
Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen
Finanzverbindlichkeiten
15.000 0
Auszahlungen für die Tilgung von langfristigen
Finanzverbindlichkeiten
-240 0
Einzahlungen aus der Aufnahme / Auszahlungen für
die Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
1.048 -3.545
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien 0 2.042
Auszahlungen für den Erwerb von zusätzlichen
Anteilen an Tochterunternehmen
0 -250
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 14.045 -3.275
Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel 9.721 -2.517
Liquide Mittel am 01.01. 21.200 23.717
Liquide Mittel am 31.12. 30.921* 21.200*
*davon verfügungsbeschränkt 9.449 0

Konzernanhang Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel Aktiengesellschaft ("NORDWEST Handel AG" oder "NORDWEST") ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die vier Segmente Haustechnik, Stahl, BHI (Bau-Handwerk-Industrie) sowie Dienstleistungen/Services. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Fachgroßhändlern.

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Hagen, Berliner Straße 26 - 36, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Hagen eingetragen.

Die vier bereits oben genannten Geschäftsbereiche der NORDWEST Handel AG betreiben ihr Geschäft in den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden - den Fachgroßhändlern - ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.

Der Vorstand der NORDWEST Handel AG wird den Konzernabschluss am 15. März 2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigeben. Dieser hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen, und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Der Konzernabschluss wird am 16. März 2016 durch den Aufsichtsrat zur Veröffentlichung freigegeben.

Der zum 31. Dezember 2015 aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 und der Konzernlagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers nach § 325 HGB bekannt gemacht.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2015 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.

Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können insoweit Rundungsdifferenzen enthalten. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der

NORDWEST Handel AG.

Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 zugrunde lagen.

Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden Verlautbarungen des IASB sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2015 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards haben keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.

Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden für
Geschäftsjahre, die
am oder nach
beginnen
Inhalt und Bedeutung
Jährliche
Verbesserungen der
1. Januar 2015 Die Änderungen betreffen die Standards:
IFRS 2011 - 2013
(12. Dezember 2013)
-
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse
-
IFRS 13 Bemessung des beizulegenden Zeitwerts
-
IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Die Änderungen hatten keinen wesentlichen Einfluss auf den vorliegenden Konzernabschluss.

Folgende vom IASB neu herausgegebenen bzw. überarbeiteten Standards oder Interpretationen, die im vorliegenden Konzernabschluss indes noch nicht verpflichtend anzuwenden waren, hat NORDWEST nicht freiwillig vorzeitig angewandt; z.T. steht die EU-Übernahme noch aus. Der Konzern prüft derzeit, ob die Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden für
Geschäftsjahre, die
am oder nach
beginnen
Inhalt und Bedeutung
Jährliche
Verbesserungen der
IFRS 2010 – 2012
(12. Dezember 2013)
1. Februar 2015 Die Änderungen betreffen die Standards:
-
IFRS 2 "Anteilsbasierte Vergütung"
-
IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse"
-
IFRS 8 "Geschäftssegmente"
-
IAS 16 "Sachanlagen"
-
IAS
24
"Angaben
über
Beziehungen
zu
nahstehenden Unternehmen und Personen"
-
IAS 38 "Immaterielle Vermögenswerte"
-
IAS 37 "Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten
und Eventualforderungen"
-
IAS 39 "Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung"
Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden für
Geschäftsjahre, die
am oder nach
beginnen
Inhalt und Bedeutung
Änderungen zu IAS
19 "Leistungen an
Arbeitnehmer")
(21. November 2013)
1. Februar 2015 Die Änderungen sollen die Bilanzierung der Beiträge von
Arbeitnehmern
oder
Dritten
zu
leistungsorientierten
Plänen vereinfachen und klarstellen.
Jährliche
Verbesserungen der
IFRS 2012 – 2014
(25. September 2014)
1. Januar 2016 Die Änderungen betreffen die Standards:
-
IFRS 5 "Zur Veräußerung gehaltene langfristige
Vermögenswerte
und
aufgegebene
Geschäftsbereiche"
-
IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben"
-
IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer"
-
IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
Änderungen zu IAS 1
"Angabeninitiative"
(18. Dezember 2014)
1. Januar 2016 Die
Änderungen
zielen
darauf
ab,
die
Angaben
zu
verbessern und die Unternehmen zur Ermessensausübung
zu ermutigen, wenn diese in Anwendung von IAS 1
bestimmen, welche Angaben ihr Abschluss enthalten soll.
Änderungen zu IAS 27
"Equity-Methode im
separaten Abschluss"
(12. August 2014)
1. Januar 2016 Durch
die
Änderungen
wird
die
Equity-Methode
als
Bilanzierungsoption für Anteile an Tochterunternehmen,
Joint Ventures und assoziierten Unternehmen im separaten
Abschluss eines Investors wieder zugelassen.
Änderungen zu IFRS 11
"Gemeinsame
Vereinbarungen"
(6. Mai 2014)
1. Januar 2016 Mit den veröffentlichten Änderungen wird die Bilanzierung
von
Erwerben
von
Anteilen
an
einer
gemeinsamen
Geschäftstätigkeit
klargestellt,
wenn
diese
einen
Geschäftsbetrieb darstellen. Da NORDWEST mit anderen
Partnern
keine
gemeinschaftliche
Führung
über
ein
Gemeinschaftsunternehmen ausübt, ergeben sich aus der
Neuerung des IFRS 11 keine Auswirkungen auf den
Konzernabschluss.
Änderungen zu IFRS 10
"Konzernabschlüsse",
IFRS 12 "Angaben zu
Beteiligungen an anderen
Unternehmen" und IAS
28 "Anteile an
assoziierten
Unternehmen und Joint
Ventures"
(18. Dezember 2014)
voraussichtlich
1. Januar 2016
Die Änderungen dienen zur Klärung von Fragestellungen,
die sich im Zusammenhang mit der Anwendung der
Konsolidierungsausnahme
für
Investmentgesellschaften
ergeben.
Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden
für
Geschäftsjahre
, die am oder
nach
beginnen
Inhalt und Bedeutung
Endgültige Fassung IFRS
9 "Finanzinstrumente"
(24. Juli 2014)
voraussichtlich
1. Januar 2018
Die Vorschrift ersetzt zukünftig die Regelungen des IAS 39
mit
Regelungen
zur
Kategorisierung
und
Bewertung
finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie
zum Hedge Accounting. Wertminderungen sind nunmehr
nach
Maßgabe
des
"Expected
Loss
Models"
(zuvor
"Incurred Loss Model") zu erfassen. Der Konzern prüft die
Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
IFRS 15 "Erlöse aus
Verträgen mit Kunden"
(28. Mai 2014)
voraussichtlich
1. Januar 2018
Die Vorschrift ersetzt eine Vielzahl bestehender Regelungen
zur Umsatzrealisierung in diversen Standards und
Interpretationen. Die Zielsetzung des IFRS 15 besteht darin,
im Rahmen eines 5 Stufen Modells Prinzipien zu schaffen,
die ein Unternehmen bei der Berichterstattung über die Art,
die Höhe, den zeitlichen Anfall sowie die Unsicherheit von
Umsatzerlösen und daraus resultierenden Zahlungsströmen
aus einem Vertrag mit einem Kunden anzuwenden hat. Der
Konzern prüft die Auswirkungen auf die Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage.
IFRS 16
"Leasingverhältnisse"
(13. Januar 2016)
voraussichtlich
1. Januar 2019
Die Vorschrift ersetzt den bisherigen Standard zur
Leasingbilanzierung IAS 17 sowie die Interpretationen IFRIC
4, SIC-2 und SIC-27. Die wesentlichen Neuerungen
betreffen die Bilanzierung beim Leasingnehmer. So hat hier
der Bilanzansatz der Vermögenswerte für die erlangten
Nutzungsrechte und der Verbindlichkeiten für die
eingegangenen Zahlungsverpflichtungen für alle
Leasingverhältnisse zu erfolgen.
Anwendungserleichterungen werden für
Leasinggegenstände von niedrigerem Wert und für
kurzfristige Leasingverhältnisse eingeräumt. Der Konzern
prüft die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage.

Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Umsatzrealisierung

Bei der NORDWEST Handel AG gelten Umsätze aus dem Strecken- und Lagergeschäft dann als realisiert, wenn dem entsprechenden Vertragspartner die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft wurde. Diese Fiktion gilt auch für Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung. Sobald der Industriepartner dem Kunden die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft hat, gilt der Umsatz als realisiert und hieraus entstehende Provisionsansprüche der NORDWEST Handel AG werden periodengerecht abgegrenzt. Etwaige Skontoansprüche aus dem Zentralregulierungs-, Strecken – und Lagergeschäft gelten dann als realisiert, wenn feststeht, unter welchen Abzügen eine Zahlung geleistet wird. Dies ist bei der NORDWEST Handel AG regelmäßig der Zeitpunkt der Einbuchung der Rechnung.

Bei der TeamFaktor NW GmbH gelten Umsatzerlöse in Form von Factoringgebühren sowie Zinsen dann als realisiert, wenn die entsprechende Rechnung durch den Factoringnehmer angedient und durch die TeamFaktor NW GmbH eingebucht wurde. Dies geschieht in jedem Fall beim Ankauf der Forderung. Für Forderungen, die aufgrund von definierten Kriterien nicht angekauft werden, erfolgt zum Teil ebenfalls die Erhebung einer Gebühr. Dies insbesondere in den Fällen, in denen das Debitorenmanagement für die Factoringnehmer übernommen wird. Die Factoringgebühren werden dabei unmittelbar von der Auszahlung in Abzug gebracht, während die Zinsen monatlich nachträglich in Rechnung gestellt werden.

Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Herstellungskosten aktiviert, wenn die Vermögenswert-Kriterien und die besonderen Nachweis-Kriterien nach IAS 38.57 erfüllt sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen. Im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG betrifft dies selbst entwickelte Software und die Entwicklung elektronischer Kataloge. Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten.

Die immateriellen Vermögenswerte werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben und auf eine mögliche Wertminderung überprüft, sofern ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Aktivierte Software wird über drei bis sechs Jahre, Lizenzen werden entsprechend ihrer Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden entsprechend berücksichtigt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeordneten Zahlungsmittel generierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Die im Rahmen von Akquisitionen erworbenen immateriellen Vermögenswerte, die nicht die Kriterien einer separaten Erfassung erfüllen, werden als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und mindestens einmal jährlich hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit in Form eines Werthaltigkeits-Tests überprüft. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer wird im Konzern grundsätzlich der Nutzungswert herangezogen. Grundlage ist die vom Vorstand aufgestellte Planung.

Kundenstämme werden zu Anschaffungskosten bilanziert und jährlich auf Werthaltigkeit überprüft bzw. über die Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Überprüfung der Werthaltigkeit erfolgt zusätzlich dann, wenn zu anderen Zeitpunkten Hinweise für eine mögliche Wertminderung vorliegen.

Sachanlagen

Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen mit den diskontierten erwarteten zukünftigen Cashflows der betreffenden Vermögenswerte ermittelt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeord-neten Zahlungsmittel generierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Anschaffungs- / Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können in die Anschaffungs- / Herstellungskosten einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

2015 2014
Gebäude 25 bis 50 25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 3 bis 14 3 bis 14
Personenkraftwagen 4 4
Sonstige Fahrzeuge 5 bis 8 5 bis 8
EDV-technische Ausstattung 3 bis 6 3 bis 6
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 3 bis 20

Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Leasing

Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen Zahlung das Recht auf Nutzung an einem Vermögenswert für einen vereinbarten Zeitraum überlässt.

Sofern das wirtschaftliche Eigentum an dem Leasingobjekt nicht auf den Leasingnehmer übertragen wird, liegt ein Operating-Leasingverhältnis vor. Hierbei weist der Leasingnehmer keinen Vermögenswert aus, sondern zeigt die über die Laufzeit des Leasingvertrages linearisierten Mietaufwendungen bzw. die als Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag.

NORDWEST hat als Leasinggeber einen Leasingvertrag zur gewerblichen Vermietung einer Immobilie in Herford geschlossen. Alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken an der Immobilie verbleiben bei NORDWEST.

NORDWEST hat als Leasingnehmer mehrere Verträge zur Anmietung von Kraftfahrzeugen und Büromaschinen abgeschlossen, die als Operating-Leasingverhältnis qualifiziert werden, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien umfassen nicht operativ oder administrativ genutzte Grundstücke und Gebäude. Immobilien werden unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen, wenn sie zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden und der Anteil der Selbstnutzung 10 % bezogen auf die Mietfläche nicht übersteigt. Andernfalls erfolgt ein Ausweis unter dem Sachanlagevermögen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IAS 40.56. Auf die entsprechenden Erläuterungen unter (12) wird verwiesen.

Die Ermittlung eines beizulegenden Zeitwertes kann nicht verlässlich vorgenommen werden, da keine - bezogen auf die Spezifikation des Objektes - vergleichbaren Transaktionen bekannt sind. Daher erfolgte die Bewertung auf der Grundlage einer ertragswertorientierten Grundstückswertermittlung.

Finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie übrige Forderungen und Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 werden in Abhängigkeit des Einzelfalls entweder als finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Kredite und Forderungen, als bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen oder als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value.

Als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden insbesondere Beteiligungen dann klassifiziert, wenn eine kurzfristige Veräußerung nicht geplant ist und eine feste Laufzeit des Engagements sowie bestimmbare oder feste Zahlungen nicht vorliegen.

Die unter den (langfristigen) finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden im Wesentlichen zu Anschaffungskosten bewertet, soweit deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich ermittelbar sind.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden, sofern sie nicht im Rahmen der Schuldenkonsolidierung zu eliminieren sind, bei der erstmaligen Erfassung als Kredite und Forderungen mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen.

Zu jedem Bilanzstichtag werden eventuell vorliegende Wertminderungen eines finanziellen Vermögenswertes oder einer Gruppe solcher Vermögenswerte ermittelt. Besteht ein Hinweis auf eine Wertminderung, ergibt sich die Höhe des Verlustes als Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme erwarteter künftiger, noch nicht eingetretener Kreditausfälle), abgezinst mit dem Effektivzinssatz. Der Buchwert wird entsprechend um den Verlust, der ergebniswirksam erfasst wird, reduziert.

Es wird zunächst festgestellt, ob ein objektiver Hinweis auf Wertminderung bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen bedeutsam sind, individuell und bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen nicht bedeutsam sind, individuell oder zusammen besteht.

Finanzielle Vermögenswerte, bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, werden in Gruppen mit gleichartigen Risiken zusammengefasst und auf Wertminderung untersucht. Sofern für Vermögenswerte eine individuelle Wertminderung erfasst wurde, werden diese nicht in die pauschale Wertberichtigung auf Portfoliobasis einbezogen.

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.

Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise (z.B. Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder signifikante Schwierigkeiten des Schuldners) dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß der ursprünglich vereinbarten Konditionen eingehen werden, erfolgt eine ergebniswirksame Erfassung einer Wertminderung. Werden Forderungen als uneinbringlich eingestuft, werden diese ausgebucht.

Der Konzern ist bei den Finanzinstrumenten einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert. Das maximale Ausfallrisiko der im Konzern bilanzierten Finanzinstrumente besteht grundsätzlich in Höhe des Buchwerts, der sich entweder aus den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert ergibt. Die Ausbuchung von Finanzinstrumenten erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung erloschen oder übertragen sind oder wenn die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Chancen und Risiken übertragen sind.

Vorräte

Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (Unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.

Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen.

Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens. Effekte aus Planänderungen werden erfolgswirksam im Dienstzeitaufwand berücksichtigt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Sofern sich Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoverpflichtung ergeben, dazu gehören versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, der Ertrag aus Planvermögen und den Veränderungen der Auswirkungen der Vermögensobergrenze, werden die Effekte daraus unmittelbar erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst. Latente Steuern in Bezug auf die Neubewertung werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung (Best Estimate) des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.

Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und als Ertrag erfasst.

Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn nach vernünftigem Ermessen eines dieser Verfahren wahrscheinlich zu bereits heute verlässlich messbaren Mittelabflüssen führen wird. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten und werden auf Grund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.

Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten im Sinne von IAS 39 werden in Abhängigkeit des Einzelfalls entweder als finanzielle Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sofern die finanzielle Verbindlichkeit nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden Transaktionskosten beim erstmaligen Ansatz berücksichtigt.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie entweder unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value.

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt.

Tatsächliche Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS- und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Saldierungen erfolgen für Steueransprüche und -verpflichtungen, die gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern beruht gemäß IAS 12 auf der Anwendung der zum Realisationszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 34,80 % (VJ 34,025 %) setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlages sowie einem durchschnittlich geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.

Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50 % betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.

Der Buchwert aller latenten Steuererstattungsansprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Sofern die Nutzung nicht mehr wahrscheinlich ist, erfolgt die Berücksichtigung einer Wertminderung in entsprechendem Umfang. Wertminderungen werden in dem Umfang wieder aufgehoben, in dem eine Nutzung wahrscheinlich ist.

Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung erloschen sind oder der finanzielle Vermögenswert sowie im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswertes verbundenen Risiken und Chancen auf einen Dritten übertragen wurden. Wenn NORDWEST weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswertes verbundene Risiken und Chancen überträgt noch behält und weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert hat, werden der verbleibende Anteil am Vermögen und eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe der wahrscheinlich zu zahlenden Beträge bilanziert. Falls NORDWEST im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des übertragenen Vermögenswertes verbundene Risiken und Chancen zurückbehält, wird der finanzielle Vermögenswert weiterhin erfasst.

Bei vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes ist die Differenz zwischen dem Buchwert und der Summe aus dem erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelt und aller kumulierter Gewinne/Verluste, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert wurden, in der GuV zu erfassen. Bei nicht vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes, wird der alte Buchwert des übertragenen finanziellen Vermögenswertes zwischen dem Teil, der nicht länger erfasst wird, und dem Teil, der aufgrund des anhaltenden Engagement weiter erfasst wird, auf Grundlage der relativen beizulegenden Zeitwertes dieser Teile am Übertragungstag aufzuteilen. Die Differenz zwischen dem Buchwert, der dem nicht länger erfassten Teil zugeordnet wurde, und der Summe aus dem für den nicht länger erfassten Teil erhaltenen Entgelt und allen ihm zugeordneten kumulierten Gewinne/Verluste, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert wurden, ist in der GuV zu erfassen.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn sie getilgt sind, d.h. wenn die Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Die Differenz zwischen dem Buchwert der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit und der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung ist im Gewinn bzw. Verlust zu erfassen.

Die Ausbuchung der Finanzinstrumente erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.

Beizulegende Zeitwerte

Die Bestimmung von beizulegenden Zeitwerten von finanziellen Vermögenswerten und Schulden erfolgt soweit wie möglich anhand beobachtbarer Daten am Markt. Liegt ein aktiver Markt vor, erfolgt die Ermittlung nach anerkannten Bewertungsmethoden. In Abhängigkeit von den Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Hierarchiestufen (1- 3) kategorisiert. Weitere Informationen sind in den Anhangangaben zu (12) und (16) enthalten

Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Schätzungsänderungen

Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Entwicklungskosten, der Kundenstamm sowie der Geschäfts- oder Firmenwert sind entsprechend den Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aktiviert. Für die Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge hat die Unternehmensleitung Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, die anzuwendenden Abzinsungssätze, die Sensitivitäten und den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten Cashflows, die die Vermögenswerte generieren, vorzunehmen.

Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie erforderlich.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte anhand der erwarteten Erlöse und den noch anfallenden Kosten. Die tatsächlichen Erlöse und Kosten könnten von den erwarteten Beträgen abweichen.

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Für die Ermittlung von evtl. Wertminderungen werden zunächst die aus Vorbehaltsrechten resultierenden Sicherheiten (Waren, Forderungen), ggf. ergänzt um sonstige Sicherheiten (z.B. Bürgschaften, Grundschulden, etc.), gewichtet mit einer kennzahlenbasierten Realisierungswahrscheinlichkeit des jeweiligen Fachhandelspartners ermittelt.

Eine sich hiernach ergebende Unterdeckung zwischen laufendem Saldo und Sicherheiten wird mit einer bonitätsabhängigen Ausfallwahrscheinlichkeit bewertet. Die Ermittlung der evtl. Wertminderungen unterliegt daher wesentlichen Unsicherheiten.

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Die Bestimmung des Abzinsungssatzes basiert wie in den Vorjahren auch, auf einer Zinsstruktur, die sich an den Stichtagsrenditen von Euro-Staatsanleihen orientiert und unter Berücksichtigung der Währung und der Laufzeit der zugrunde liegenden Verpflichtungen ermittelt.

Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgt eine Ausweisanpassung in Bezug auf die Steuerschulden (26) und die Sonstigen Verbindlichkeiten (25) sowie auf die Sonstige Erträge (2), den Personalaufwand (3) sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (6). Eine entsprechende Anpassung des Vorjahres wurde vorgenommen. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter den entsprechenden Posten.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde die Segmentzuordnung verändert. Eine entsprechende Anpassung des Vorjahres ist erfolgt. Wir verweisen auf unsere Erläuterungen unter (H).

Konsolidierungskreis

Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel Aktiengesellschaft hält die folgenden Beteiligungen mittelbar bzw. unmittelbar:

Firma Sitz Anteile der
NORDWEST
Handel AG
In den
Konzernabschl
uss
einbezogen
Eigenkapital
31.12.2015
Perioden
ergebnis
in 2015
% T€ T€
NORDWEST Handel Ges. mbH Salzburg,
Österreich
100,0 ja 1.347 199
NORDWEST Handel
Beteiligungsgesellschaft mbH
Hagen,
Deutschland
100,0 ja -2.736 879
Nürnberger Bund
Produktionsverbindungshandels GmbH
Hagen,
Deutschland
100,0 ja **513 **0
e-direct Datenservice GmbH Hagen,
Deutschland
100,0 ja 401 28
HAGRO Haustechnik
Großhandels GmbH
Hagen,
Deutschland
100,0 ja 506 -9
nexMart Beteiligungs
GmbH & Co. KG
Stuttgart,
Deutschland
9,9 nein *5.588 *50
Heller + Köster
Vermögensverwaltungs GmbH
Hagen,
Deutschland
100,0 ja 11.061 1.431
Datenportal GmbH Hagen,
Deutschland
100,0 nein *81 *32
TeamFaktor NW GmbH Hagen,
Deutschland
100,0 ja 3.929 74

* 31.12.2014

** nach Ausschüttung bzw. Gewinnabführung

Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2015 und das Periodenergebnis in 2015 werden bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen aus den Abschlüssen entnommen, die nach den einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Einbeziehung in den Konzernabschluss aufgestellt wurden.

Bei den übrigen Unternehmen wurden die nach HGB aufgestellten Abschlüsse zugrunde gelegt.

Grundsätzlich besteht eine Einbeziehungspflicht aller einzelnen Konzerngesellschaften, wenn ein Beherrschungsverhältnis zwischen dem Mutterunternehmen und dem Tochterunternehmen vorliegt. Nach neuer Definition des IFRS 10 liegt Beherrschung vor, wenn der NORDWEST Konzern variable Rückflüsse aus der Beziehung zu dieser Gesellschaft erhält und mittels der Verfügungsgewalt die Möglichkeit zur Beeinflussung dieser Rückflüsse hat. Die Beherrschungsmöglichkeit beruht auf mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsmehrheiten.

Der NORDWEST Konzern beherrscht auch das nicht konsolidierte Tochterunternehmen Datenportal GmbH, Hagen. Dieses Tochterunternehmen wird jedoch auf Grund von - auch bei zusammengefasster Betrachtung - untergeordneter Bedeutung auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns nicht einbezogen.

Im Geschäftsjahr 2014 hat NORDWEST die übrigen Anteile an der Tochtergesellschaft Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH erworben. Seit dem beträgt die Anteilsquote 100 %.

Die Beteiligung an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG wird als finanzieller Vermögenswert nach IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert.

Die e-direct Datenservice GmbH wurde erstmalig zum 1. Juli 2007 in den Konzern einbezogen. Die Anteilsquote der Muttergesellschaft beträgt 100 %.

Die Hagro Haustechnik Großhandels GmbH wurde erstmals zum 31. Dezember 2007 in den Konzern einbezogen. Die Anteilsquote der Muttergesellschaft beträgt 100 %.

Die Anteile an der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH wurden per 1. Juli 2007 mit 94,38 % erworben und erstmalig im Rahmen des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2007 in den Konzern einbezogen. Zum 31. Dezember 2014 beträgt der Anteil 100 %.

Die TeamFaktor NW GmbH wurde erstmalig zum 1. Juni 2011 in den Konzern einbezogen. Die Anteilsquote beträgt 100 %.

Konsolidierungsgrundsätze

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2015 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.

Die übrigen finanziellen Vermögenswerte werden nach IAS 39 bilanziert.

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 durchgeführt. Für Unternehmenszusammenschlüsse, die vor dem Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS erfasst wurden, sind die Vorschriften des IFRS 1 Anhang C derart angewendet worden, dass für den Erwerb dieselbe Klassifizierung wie im Konzernabschluss nach den deutschen Rechnungslegungsgrundsätzen vorgenommen wird. Darüber hinaus gehende Anpassungen für frühere Erwerbsvorgänge waren nicht erforderlich. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven und negativen Geschäfts- oder Firmenwerten, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter stellen den Anteil des Ergebnisses und des Nettovermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der Konzernbilanz gesondert ausgewiesen. Der Ausweis in der Konzernbilanz erfolgt innerhalb des Eigenkapitals, getrennt vom auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallenden Eigenkapital.

Aufgrund des Erwerbs sämtlicher Anteile eines nicht beherrschenden Gesellschafters in 2014 entfällt der Ausweis in 2015.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Handel-Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

2015
T€
2014
T€
Umsatzerlöse Streckengeschäft 271.070 313.461
+ Umsatzerlöse Lagergeschäft 122.001 109.537
+ Delkredereprovision 39.243 35.896
+ sonstige Erlöse 5.230 7.741
= Eigenumsatz 437.544 466.635
-
Skonto, Umsatzrückvergütungen
-45.435 -43.023
Umsatzerlöse lt. GuV 392.109 423.612

(2) Sonstige betriebliche Erträge

2015
T€
2014
T€
Messeerträge 812 0
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen 677 156
Sachbezüge PKW* 540 383
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 154 466
Auflösung Einzelwertberichtigungen 102 274
Auflösung sonstige Rückstellungen 45 44
Mieterträge 12 255
Auflösung Pauschalwertberichtigungen 0 245
Übrige Erträge 321 207
= Sonstige Erträge lt. GuV 2.663 2.030

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (Umgliederung Kfz Nutzung 2015 T€ 540, VJ: T€ 383, Ertrag zuvor saldiert ausgewiesen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen)

In den Messeerträgen sind die Erträge aus der Untervermietung von Messeplätzen enthalten. Die Messe findet jeweils in einem zweijährigen Rhythmus statt.

(3) Materialaufwand

Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:

2015
T€
2014
T€
Materialaufwand Streckengeschäft 270.945 313.125
+ Materialaufwand Lagergeschäft 95.588 84.557
= Aufwendungen für RHB und bezogene Waren 366.533 397.682
+ Aufwendungen für bezogene Leistungen 478 471
- Skontoerträge -30.082 -30.460
= Materialaufwand lt. GuV 336.929 367.693

Die im Materialaufwand ausgewiesenen Skontoerträge entfallen in Teilen auch auf das Zentralregulierungsgeschäft, für das geschäftsbedingt kein originärer Materialaufwand anfällt. Da die auf das ZR-Geschäft entfallenen Skontoerträge nicht verlässlich ermittelbar sind und die lieferantenseitige Ermittlung auch unabhängig von der Geschäftsart erfolgt, wird unter diesem Posten der Skontoertrag insgesamt ausgewiesen.

(4) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2015
T€
2014
T€
Entgelte (Löhne und Gehälter)* 17.901 16.843
+ soziale Abgaben 2.890 2.832
+ Aufwendungen für Altersversorgung 103 118
= Personalaufwand lt. GuV 20.894 19.793

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (Umgliederung Kfz Nutzung 2015 T€ 640, VJ: T€ 445, Aufwand zuvor saldiert ausgewiesen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen)

Der Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen beträgt im Geschäftsjahr T€ 84 (VJ: T€ 71); siehe dazu (23).

In Entgelte sind Leistungen aus Anlass der Beendigung der Arbeitsverhältnisse in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: T€ 2,0) erfasst.

Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2015 betrug:

NORDWEST Handel Konzern
Vollzeit
beschäftigte
Teilzeit
beschäftigte
Auszubildende
2015 (2014) 2015 (2014) 2015 (2014)
kaufm. Mitarbeiter 270 (266) 40 (37) 21 (18)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 272 (268) 40 (37) 21 (18)

(5) Aufwand für Abschreibungen

Die Abschreibungen unterteilen sich wie folgt:

2015
T€
2014
T€
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.729 2.011
Abschreibungen auf Sachanlagen 358 802
- Abschreibungen auf Gebäude 52 122
- Abschreibungen auf Technische Anlagen und Maschinen 4 0
- Abschreibungen auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 263 359
- Abschreibungen auf Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden 39 321
= Aufwand für Abschreibungen lt. GuV 2.087 2.813

Die Abschreibungen beinhalten T€ 745 (VJ: T€ 678) auf die nach IAS 38 erforderliche Aktivierung der Entwicklungskosten für SAP-Module, Kataloge und einen Internetshop. Im Vorjahr wurde auf die in 2014 veräußerte Immobilie in Herford eine Wertberichtigung in Höhe von T€ 277 vorgenommen.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2015
T€
2014
T€
Kosten Lagergeschäft 15.146 13.792
Verwaltungs- und Beratungskosten 6.495 6.067
Werbe- und Reisekosten 3.429 3.582
Reparatur und Wartung 1.991 1.683
Kosten der Gebäudeunterhaltung 1.084 700
Zuführung zu Einzelwertberichtigungen 730 1.153
Forderungsverluste 254 74
Übrige Aufwendungen* 1.175 939
= sonstige betriebliche Aufwendungen lt. GuV 30.307 27.990

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (Umgliederung Kfz Nutzung 2015 T€ -100, VJ: T€ -61, zuvor Erträge und Aufwendungen saldiert unter diesem Posten ausgewiesen)

(7) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:

2015
T€
2014
T€
Diskonterträge 435 441
Zinserträge 41 81
Beteiligungserträge 19 0
Übrige Finanzierungserträge 2 13
Finanzierungserträge 497 535
Diskontaufwendungen -63 -157
Zinsaufwendungen -570 -629
Bürgschaftsaufwendungen -5 -3
Finanzierungsaufwendungen -638 -789
= Finanzergebnis lt. GuV -141 -254

In den Zinserträgen ist u.a. auch der Ertrag aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von T€ 48 (VJ: T€ 66) enthalten. Der auf die Pensionsrückstellungen entfallende Zinsaufwand beträgt T€ 324 (VJ: T€ 410).

(8) Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:

2015
T€
2014
T€
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern 1.906 2.896
Erstattete / noch zu erstattende Steuern -42 -44
Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden -79 89
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 224 115
Ertragsteuern lt. GuV 2.009 3.056

Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:

2015
T€
2014
T€
Ergebnis vor Steuern 4.884 7.259
Erwartete Ertragsteuern 1.662 2.444
Steuereffekte auf
- latente Steuern auf temporäre Abweichungen zwischen
(IFRS-)Handels- und Steuerbilanz
-287 -5
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von
steuerfreien Erträge bzw. steuerlich nicht abzugsfähigen
Aufwendungen
356 192
- Steuermehrungen aus sonstigen steuerpflichtigen Erträgen 340 471
- latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen
Verlustvorträgen (Ertrag (-), Aufwand (+))
-5 27
- Auswirkungen aus Steuersatzänderungen -19 -12
- Gezahlte/Geschuldete Ertragsteuern Vorjahre -11 -31
- Abweichungen lokaler Steuersatz vom latenten Konzernsteuersatz -27 -30
Tatsächliche Ertragsteuern 2.009 3.056

Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2015 beträgt 41,1 % (VJ: 42,1 %).

Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Steueraufwand aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen um T€ 252 (VJ: T€ 113) gemindert. Dem steht ein Aufwand aus der Inanspruchnahme von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge von T€ 224 gegenüber. Zusätzlich wurde auf im Berichtsjahr entstandene, nicht realisierbare Verlustvorträge die Aktivierung einer Latenz in Höhe von T€ 21 unterlassen.

Für Verlustvorträge von T€ 2.141 (VJ: T€ 2.070) für Körperschaftsteuer und von T€ 1.522 (VJ: T€ 1.638) für Gewerbesteuer wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist.

Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern in Höhe von T€ -279 (VJ: T€ 703) entfällt auf versicherungsmathematische Gewinne sowie Anpassungen des Konzernsteuersatzes.

(9) Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Periodenergebnisses (vgl. Anlage 1a) bzw. des Ergebnisanteils der Konzernanteilseigner (vgl. Anlage 2a) durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2015 bei € 0,90 (im Vorjahr € 1,31). Es wurde wie folgt berechnet:

2015 2014
gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien 3.205.000 3.205.000
Periodenergebnis 2.875 T€ 4.185 T€
unverwässertes Ergebnis je Aktie 0,90 € 1,31 €

Sowohl im Geschäftsjahr 2015 als auch in 2014 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.

Erläuterungen zur Bilanz

Langfristige Vermögenswerte

(10) Immaterielle Vermögenswerte

Software/ Entwicklungs Geschäfts
oder
Geleistete
in € Kundenstamm kosten Firmenwert Anzahlungen Summe
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 14.280.270,72 6.827.900,73 898.567,41 212.261,97 22.219.000,83
Zugänge 208.491,42 235.031,63 0,00 221.950,73 665.473,78
Umbuchungen 193.086,97 0,00 0,00 -193.086,97 0,00
Abgänge 523.688,86 641.696,07 0,00 19.175,00 1.184.559,93
Stand: 31.12.15 14.158.160,25 6.421.236,29 898.567,41 221.950,73 21.699.914,68
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.15 8.807.741,44 6.000.362,16 0,00 0,00 14.808.103,60
Abschreibungen
des Berichtsjahres
1.068.208,91 660.877,51 0,00 0,00 1.729.086,42
Abgänge 503.469,86 641.696,07 0,00 0,00 1.145.165,93
Stand: 31.12.15 9.372.480,49 6.019.543,60 0,00 0,00 15.392.024,09
Buchwerte
Stand: 31.12.15 4.785.679,76 401.692,69 898.567,41 221.950,73 6.307.890,59
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.14 13.888.540,80 6.948.474,60 898.567,41 193.086,97 21.928.669,78
Zugänge 479.640,51 226.086,16 0,00 19.175,00 724.901,67
Abgänge 87.910,59 346.660,03 0,00 0,00 434.570,62
Stand: 31.12.14 14.280.270,72 6.827.900,73 898.567,41 212.261,97 22.219.000,83
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.14 7.629.425,85 5.602.344,94 0,00 0,00 13.231.770,79
Abschreibungen
des Berichtsjahres
1.266.226,18 744.677,25 0,00 0,00 2.010.903,43
Abgänge 87.910,59 346.660,03 0,00 0,00 434.570,62
Stand: 31.12.14 8.807.741,44 6.000.362,16 0,00 0,00 14.808.103,60
Buchwerte
Stand: 31.12.14 5.472.529,28 827.538,57 898.567,41 212.261,97 7.410.897,23

Für ein Datenmanagementsystem, ein Intranet sowie ein Programm zur Rechnungseingangsverarbeitung bestehen zum 31.12.2015 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 568 T€ (VJ: T€ 0).

Die Aktivierung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten betrifft im Wesentlichen Entwicklungskosten für SAP-Software, Katalogdatenbanken, den Internetshop sowie kleinere, selbst erstellte Softwarelösungen. Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Betrag von T€ 235 (VJ: T€ 226) aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten "Aufwand für Abschreibungen" erfasst.

Selbst erstellte Software wird aktiviert, sobald die in IAS 38.57 geforderten Ansatzvoraussetzungen kumulativ erfüllt sind. Ab diesem Zeitpunkt werden die direkt zurechenbaren Entwicklungskosten (im Wesentlichen Personalkosten) sowie entwicklungsbezogene Gemeinkosten aktiviert. Die aktivierten Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt, ab dem sie zur Verwertung zur Verfügung stehen, planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3-6 Jahren abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen gemäß IAS 36 vorgenommen. Anhaltspunkte für eine darüber hinausgehende Wertminderung liegen nicht vor.

Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögenswerte des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Außerdem enthält der Posten "Immaterielle Vermögenswerte" den im Zusammenhang mit dem Unternehmenszusammenschluss vom 1. Juli 2007 mit der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandel GmbH nach IFRS 3.51 im Rahmen der Kaufpreisallokation ermittelten Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von T€ 899. Dieser wurde mit seinen Anschaffungskosten als Überschuss der Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses über die zu ihren Nettozeitwerten identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zum 1. Juli 2007 bilanziert.

Der Konzern hat im Zuge des Unternehmenszusammenschlusses mit der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH zum 1. Juli 2007 auch einen Kundenstamm als immateriellen Vermögenswert identifiziert. Es handelt sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen, die die Ansatzkriterien gemäß IAS 38.8 ff. erfüllen. Die Anschaffungskosten des Kundenstamms der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH betragen T€ 3.226. Der Ausweis erfolgt unter "Software/Kundenstamm". Unter Beachtung von IAS 38 wurde dieser Kundenstamm als ein immaterieller Vermögenswert mit unbegrenzter Nutzungsdauer eingestuft, da die geschäftsartbedingten Besonderheiten des Zentralregulierungsgeschäftes eine Begrenzung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Kundenstamms nicht zuverlässig ermöglichen.

Ferner ist ein Ende der Generierung von positiven Cashflows nicht voraussehbar.

Gemäß IAS 36.9 ff. hat ein Unternehmen an jedem Bilanzstichtag einzuschätzen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes zu schätzen. Unabhängig davon, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, muss ein Unternehmen auch einen immateriellen Vermögenswert mit einer unbestimmten Nutzungsdauer jährlich auf Wertminderung überprüfen, indem sein Buchwert mit seinem erzielbaren Betrag verglichen wird. Darüber hinaus muss das Unternehmen den bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert jährlich auf Wertminderung überprüfen.

Der erzielbare Betrag wurde unter Heranziehung des Nutzungswerts für die zahlungsmittelgenerierende Einheit bewertet. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse werden auf Grundlage aktueller Planungen, die einen Detailplanungszeitraum von 4 Jahren umfassen, bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3).

Als zahlungsmittelgenerierende Einheit wurde das Segment Haustechnik - Bereich Kunden der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH - definiert.

Die Planungsrechnung zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes und des originären Kundenstamms wird durch NORDWEST unter Berücksichtigung der Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes erstellt.

Die Netto-Zahlungsmittelüberflüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz abgezinst. Die Informationen werden aus Kapitalmarktinformationen abgeleitet. Der Kapitalkostensatz (als Vorsteuersatz) beträgt in 2015 11,00 % (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2015 7,55 %, Vorjahr 8,59 %). Die geplante durchschnittliche EBT Wachstumsrate beträgt rund 2,1 %. Die über die Detailplanungsphase hinausgehendenden Cashflows werden mit einer Wachstumsrate von 1 % extrapoliert.

Dieser Kapitalkostensatz wurde sowohl für den Werthaltigkeits-Test des originären Kundenstammes als auch für den Werthaltigkeits-Test des Geschäfts- oder Firmenwertes der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandel GmbH verwendet.

Im Rahmen der jährlichen Überprüfung wird der Buchwert der zahlungsmittelgenerierende Einheit inklusive dem Geschäfts- oder Firmenwert und dem Kundenstamm dem erzielbaren Betrag zum 31. Dezember 2015 gegenübergestellt. Sofern der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwertes der zahlungsmittelgenerierende Einheit liegt, besteht ein Wertminderungsbedarf. In 2015 hat sich kein Wertminderungsbedarf ergeben.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0 %-Punkte sowie eine Verminderung des geplanten Wachstums um 10 % untersucht. Danach besteht im Ergebnis kein Wertminderungsbedarf.

Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses mit der TeamFaktor NW GmbH hat die NORDWEST Handel AG mit notariellem Vertrag vom 13. Mai 2011 mit Wirkung zum 1. Juni 2011 die gesamten Anteile an dem Unternehmen für einen Bar-Kaufpreis von T€ 813 erworben. Mit der Übernahme der TeamFaktor NW GmbH bietet der Konzern den angeschlossenen Verbands- und Fachhändlern die Möglichkeit, eine weitere Finanzdienstleistung in Anspruch zu nehmen. Mit der Übernahme wurde ein Kundenstamm als immaterieller Vermögenswert identifiziert. Es handelt sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen, die die Ansatzkriterien gemäß IAS 38.8 ff. erfüllen. Die gesamten Anschaffungskosten des Kundenstammes beliefen sich auf T€ 1.306.

Der Kundenstamm wird unter dem Posten "Software/Kundenstamm" ausgewiesen und planmäßig über die Nutzungsdauer von 9 Jahren linear abgeschrieben. Die Abschreibungen hierauf beliefen sich im Geschäftsjahr 2015 auf T€ 145 (VJ: T€ 145). Der Buchwert beträgt zum 31. Dezember 2015 T€ 641.

Weiterer über die planmäßige Abschreibung hinaus gehender Wertminderungsbedarf besteht für den Kundenstamm nicht.

(11) Sachanlagen

Grundstücke,
grundstücksgleiche
Rechte und Bauten
inkl. Bauten auf
fremden
Technische
Anlagen
und
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
in € Grundstücken Maschinen ausstattung im Bau Summe
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 6.693.484,48 936.992,23 4.946.915,26 1.233.633,58 13.811.025,55
Zugänge 1.950.991,25 0,00 144.126,09 5.717.827,87 7.812.945,21
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 6.693.484,48 843.381,20 2.192.482,50 0,00 9.729.348,18
Stand: 31.12.15 1.950.991,25 93.611,03 2.898.558,85 6.951.461,45 11.894.622,58
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.15 5.407.159,80 914.712,23 4.555.173,26 0,00 10.877.045,29
Abschreibungen
des Berichtsjahres
52.087,00 3.428,00 262.959,09 0,00 318.474,09
Abgänge 5.459.246,80 843.381,20 2.154.336,50 0,00 8.456.964,50
Stand: 31.12.15 0,00 74.759,03 2.663.795,85 0,00 2.738.554,88
Buchwerte
Stand: 31.12.15 1.950.991,25 18.852,00 234.763,00 6.951.461,45 9.156.067,70
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.14 14.751.217,56 936.992,23 4.895.695,74 73.316,00 20.657.221,53
Zugänge 0,00 0,00 133.545,02 1.160.317,58 1.293.862,60
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 8.057.733,08 0,00 82.325,50 0,00 8.140.058,58
Stand: 31.12.14 6.693.484,48 936.992,23 4.946.915,26 1.233.633,58 13.811.025,55
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.14 12.096.800,55 911.284,23 4.277.191,74 0,00 17.285.276,52
Abschreibungen
des Berichtsjahres
122.141,00 3.428,00 355.574,02 0,00 481.143,02
Abgänge 6.811.781,75 0,00 77.592,50 0,00 6.889.374,25
Stand: 31.12.14 5.407.159,80 914.712,23 4.555.173,26 0,00 10.877.045,29
Buchwerte
Stand: 31.12.14 1.286.324,68 22.280,00 391.742,00 1.233.633,58 2.933.980,26

Die im Vorjahr noch als Sicherheit ausgewiesenen Gesamt-Grundschulden in Höhe von T€ 25.000 auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36 in 58135 Hagen wurden im Zuge der Veräußerung in 2015 der Immobilie freigegeben.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €.

Im Zusammenhang mit der Finanzierung des Neubaus wurden im Geschäftsjahr Fremdkapitalkosten in Höhe von T€ 166 (VJ: T€ 0) als Anschaffungs- und Herstellungskosten qualifiziert. Zur Bestimmung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten wurden je Darlehen individuelle Finanzierungskostensätze zwischen 1,37 % und 1,52 % angesetzt.

Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Generalunternehmervertrag mit der Depenbrock Systembau GmbH & Co. KG. Hieraus ergeben sich in 2016 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von T€ 8.906 (VJ: T€ 0).

Weiterhin besteht für den Neubau der Konzernzentrale in Dortmund ein Projektsteuerungsund Baumanagementvertrag mit der Commerz Real Baumanagement GmbH. Hieraus ergeben sich im Geschäftsjahr 2016 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 88 T€ (VJ: T€ 0).

(12) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

in € in €
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 1.892.246,35 Stand: 01.01.14 4.247.160,72
Abgänge 0,00 Abgänge 2.354.914,37
Umgliederung 0,00 Umgliederung 0,00
Stand: 31.12.15 1.892.246,35 Stand: 31.12.14 1.892.246,35
Kumulierte Abschreibungen Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.15 392.120,51 Stand: 01.01.14 1.677.732,51
Abschreibungen des Berichtsjahres 39.212,00 Abschreibungen des Berichtsjahres 320.782,00
Abgänge 0,00 Abgänge 1.606.394,00
Umgliederungen 0,00 Umgliederungen 0,00
Stand: 31.12.15 431.332,51 Stand: 31.12.14 392.120,51
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.15 1.460.913,84 Stand: 31.12.14 1.500.125,84

Die Immobilie in Herford wird zur Erzielung von Mieteinnahmen gehalten.

Im Ergebnis sind für diese Immobilie T€ 161 (VJ: T€ 163) als Mieteinnahmen erfasst worden; die damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen belaufen sich auf T€ 18 (VJ: T€ 22). Für die im Geschäftsjahr 2014 verkaufte Immobilie, die zuvor leer gestanden hat, wurden im Vorjahr noch Aufwendungen in Höhe von T€ 51 erfasst.

Die verbleibende Immobilie wird linear mit einer ursprünglichen Nutzungsdauer von 50 Jahren abgeschrieben.

Der auf der Grundlage einer ertragswertorientierten Grundstückswertermittlung ermittelte Wert für das Grundstück liegt oberhalb der zum 31. Dezember 2015 bilanzierten fortgeführten Anschaffungskosten. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3).

NORDWEST erwartet auf Grundlage der vertraglichen Regelungen mit dem Mieter für 2016 einen Gesamtbetrag an Mietzahlungen von T€ 161 sowie für die darauffolgenden zwei Jahre T€ 322.

Verfügungsbeschränkungen in Form von Grundpfandrechten liegen für diese Immobilie nicht vor.

(13) Finanzielle Vermögenswerte

Buchwerte
2015 2014
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0,51 0,51
Übrige finanzielle Vermögenswerte 5.573,08 5.573,08
5.573,59 5.573,59
aus Lieferungen und Leistungen 0,00 125.878,00
5.573,59 131.451,59
Langfristige Forderungen

Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

in € Anteile an
Verbundenen
Unternehmen
Beteiligungen Übrige
finanzielle
Vermögenswerte
Summe
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 0,51 850.197,22 5.573,08 855.770,81
Zugänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.15 0,51 850.197,22 5.573,08 855.770,81
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.15 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Abschreibungen
des Berichtsjahres
0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.15 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Buchwerte
Stand: 31.12.15 0,51 0,00 5.573,08 5.573,59
Anschaffungs
bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.14 0,51 850.197,22 5.573,08 855.770,81
Zugänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Umbuchungen 0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.14 0,51 850.197,22 5.573,08 855.770,81
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.14 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Abschreibungen
des Berichtsjahres
0,00 0,00 0,00 0,00
Abgänge 0,00 0,00 0,00 0,00
Stand: 31.12.14 0,00 850.197,22 0,00 850.197,22
Buchwerte 0,51 0,00 5.573,08 5.573,59

Die Entwicklung der (langfristigen) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

in € in €
Anschaffungskosten Anschaffungskosten
Stand: 01.01.15 760.762,19 Stand: 01.01.14 600.512,52
Zugänge 0,00 Zugänge 186.706,01
Abgänge 0,00 Abgänge 26.456,34
Umgliederung -592.161,98 Umgliederung 0,00
Stand: 31.12.15 168.600,21 Stand: 31.12.14 760.762,19
Wertberichtigung Wertberichtigung
Stand: 01.01.15 634.884,19 Stand: 01.01.14 493.161,77
Zuführung 19.272,30 Zuführung 156.895,81
Abgänge 0,00 Abgänge 15.173,39
Umgliederung -485.556,28 Umgliederung 0,00
Stand: 31.12.15 168.600,21 Stand: 31.12.14 634.884,19
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.15 0,00 Stand: 31.12.14 125.878,00

Unter diesem Posten werden so genannte Warendarlehen ausgewiesen, die das Mutterunternehmen seinen Fachhandelspartnern verzinslich zur Verfügung gestellt hat.

Im Geschäftsjahr wurden Darlehen in die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert, da deren Restlaufzeiten kleiner als ein Jahr eingeschätzt werden.

(14) Latente Steueransprüche / -schulden

Aktive latente Steuern werden immer dann bilanzierungspflichtig, wenn im Vergleich zur Steuerbilanz Vermögenswerte niedriger oder Verbindlichkeiten höher bewertet werden und sich die Differenzen im Zeitablauf umkehren. Auf die Erläuterungen zu den Ertragsteuern wird verwiesen. Des Weiteren ergeben sich aktive latente Steuern bei erwartetem zukünftigem Ausgleich steuerlicher Verlustvorträge. Es wird auf die Ausführungen zu den Ertragsteuern verwiesen.

Zuordnung der latenten Steuern

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
31.12.2015 31.12.2014 31.12.2014
T€ T€ T€ T€
Immaterielle Vermögenswerte 0 0 1.329 1.567
Vorräte 0 0 205 200
Pensionsrückstellungen 1.954 2.360 28 0
Verlustvorträge 0 224 0 0
1.954 2.584 1.562 1.767
Saldierungen -345 -468 -345 -468
1.609 2.116 1.216 1.299

Latente Steuern für erfolgsneutral erfasste Neubewertungen der Nettoverpflichtung aus leistungsorientierten Pensionszusagen führten zu einem eigenkapitalverminderndem Effekt in Höhe von T€ -279 (VJ: eigenkapitalerhöhend T€ 703)

Kurzfristige Vermögenswerte

(15) Vorräte

Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2015
T€
31.12.2014
T€
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 0 35
Unfertige Erzeugnisse 132 65
Handelswaren 19.398 20.236
Vorratsvermögen 19.530 20.336

Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt T€ 410 (VJ: T€ 303).

Im Rahmen der Vertragsprolongation der Kontokorrentlinien der NORDWEST Handel AG zum 1. November 2013 der seit dem 1. November 2011 vereinbarten, mittelfristigen Finanzierung, sind die Handelswaren der NORDWEST Handel AG den Banken als Sicherheit übertragen. S. dazu auch Erläuterungen unter (22) zu den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.

(16) Finanzinstrumente

a) Risikoarten und Risikomanagement

Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen Zinssatzund Bonitätsrisiken als Marktrisiken sowie allgemeine Liquiditätsrisiken.

Zinsänderungsrisiken werden durch aktive Beobachtung des Marktes und permanente Überwachung von Zinsinstrumenten (soweit vorhanden) gesteuert.

Zur Steuerung der Bonitätsrisiken s. die Erläuterungen unter (17) und I. Sonstige Angaben.

Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten.

Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt. Für weitere Angaben verweisen wir auf den Konzernlagebericht.

b) Übersicht über die Finanzinstrumente
In T€ Buchwert
31.12.2015
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
bewertet
Zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene
finanzielle Vermögenswerte u.ä.
6 6
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen)
87.913 87.913
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(Kredite und Forderungen)
65 65
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen)
30.921* 30.921
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
20.130 20.130

Passiva

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 14.680 14.680
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 1.158 1.158
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
79.840 79.840
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.469 9.469

*davon verfügungsbeschränkt T€ 9.449

In T€ Buchwert
31.12.2014
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
bewertet
Zum
beizulegende
n Zeitwert
bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene
finanzielle Vermögenswerte u.ä.
6 6
Warendarlehen 126 126
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen)
86.558 86.558
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(Kredite und Forderungen)
65 65
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen)
21.200 21.200
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
13.459 13.459
Passiva
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 110 110
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
78.529 78.529
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 3.137 3.137

Der Buchwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem beizulegenden Zeitwert.

Die Warendarlehen (2015 T€ 0) sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf der Basis spezifischer Parameter wie Bonität und Risikostruktur des Kunden bewertet. Entsprechend werden Wertberichtigungen für zu erwartende Forderungsausfälle gebildet.

Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich nach den folgenden Kategorien zuordnen:

in T€
2015 Kredite
und Forderungen
Zinserträge 41
Zinsaufwendungen -328
Diskonterträge 435
Diskontaufwendungen -63
in T€
2014 Kredite
und Forderungen
Zinserträge 81
Zinsaufwendungen -135
Diskonterträge 441
Diskontaufwendungen -157

Aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei den Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Gesamtzinsertrag in Höhe von T€ 90 (VJ T€ 0) sowie ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von T€ 10 (VJ T€ 0).

(17) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, sofern sie nicht zu Handelszwecken gehalten werden, am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertkorrekturen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt. Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:

31.12.2015
T€
31.12.2014
T€
Nominalwert der Forderungen 104.885 102.280
- Einzelwertberichtigungen -15.570 -14.287
- Pauschale Wertberichtigung -1.402 -1.435
= Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lt. Bilanz 87.913 86.558

Die Wertberichtigungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:

2015
T€
2014
T€
Stand 01.01. 16.357 16.037
Auflösungen -155 -554
Zuführungen 770 1.188
Inanspruchnahmen 0 -314
Zwischensumme 16.972 16.357
Wertberichtigungen auf langfristige Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
-169 -635
Stand 31.12. 16.803 15.722

Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Inanspruchnahmen mindern die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsausbuchungen. Die Auflösungen von Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Innerhalb der Geschäftsart Zentralregulierung gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 60 Tagen beglichen werden.

Im Factoring Geschäft der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH, das innerhalb des Geschäftsbereiches Dienstleistung/Services angesiedelt ist, gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 30 Tagen nach dem vereinbarten Zahlungsziel beglichen werden.

Zum Bilanzstichtag bestanden insgesamt überfällige Forderungen in Höhe von T€ 543 (VJ: T€ 938), die nicht einzelwertberichtigt sind. Die Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus Forderungen, die gegenüber krisenbehafteten Unternehmen bestehen. Für diese Forderungen stehen zum Teil Eigentumsvorbehaltsrechte, sowie darüber hinaus, zum Teil zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung.

Die einzelwertberichtigten Forderungen (brutto) zum Bilanzstichtag belaufen sich auf T€ 20.788 (VJ: T€ 23.685), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 16.972 (VJ: T€ 14.643), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 3.815 (VJ: T€ 9.042) ergibt. Einzelwertberichtigungen wurden vorgenommen bei Schuldnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der Bonitätseinschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Forderungen gerechnet wird.

Der Konzern hält für diese Salden Sicherheiten (inkl. Eigentumsvorbehaltsrechten aus Lieferungen) in Höhe von rd. 3,8 Mio. € (VJ: 8,0 Mio. €). Die Höhe der Sicherheiten ist in wesentlichen Teilen abhängig von zum Erstellungszeitpunkt bekannten Verwertungseinschätzungen sowie von Zahlungserwartungen an die Kreditversicherungen.

Vor Aufnahme eines neuen Fachhandelspartners nutzt der Konzern externe und interne Bonitätsprüfungsmechanismen, um die Kreditwürdigkeit zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Handelspartner der NORDWEST Handel AG werden regelmäßig aktualisiert. Dabei wird jeder Änderung der Bonität Rechnung getragen. Rund 80 % (VJ: 82 %) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, wurden im Rahmen der vom Konzern durchgeführten Bonitätsprüfung mit einer mindestens befriedigenden Bonität beurteilt. Die Bonitätseinschätzung der Debitoren im Factoringgeschäft erfolgt unter Zuhilfenahme von Warenkreditversicherungen.

Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten

Im Geschäftsjahr 2015 bestand eine Factoring-Vereinbarung mit einem Kreditinstitut, das bei Vorliegen vertraglich bestimmter Kriterien zum Ankauf von wechselunterlegten Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von 15 Mio. € verpflichtet ist. Die NORDWEST kann innerhalb dieses Rahmens frei entscheiden, ob und in welchem Umfang Forderungen verkauft werden. Die Vereinbarung bezieht sich nur auf solche Forderungen, die im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes durch Zahlung an den Vertragslieferanten an die NORDWEST übergegangen sind.

Der Kaufpreis ist der Betrag der tatsächlich bestehenden Forderung (d.h. die Bruttoforderung einschließlich Umsatzsteuer abzüglich etwaiger Skonti oder sonstiger Abzüge) gegen den jeweiligen Debitor abzüglich eines Diskonts. Der Diskont besteht aus einer festen Factoringgebühr und aus einem Zins, der für den Zeitraum vom Verkauf der Forderung bis zum Zahlungseingang der Debitoren bzw. Eintritt des Delkredereausfalles anfällt. Der Delkredereausfall, der der Vermutung des Zahlungsausfalles entspricht, tritt spätestens 180 Tage nach Fälligkeit der Forderung (ursprüngliche Rechnungsfälligkeit der Lieferantenrechnung) ein.

Zum Zeitpunkt des Verkaufes wird die vollständige Forderung ausgebucht und die Factoringgebühr aufwandswirksam erfasst. Bis zum Zahlungseingang bzw. Eintritt des Delkredereausfalles werden Zinsen aufwandswirksam erfasst.

Diese Vereinbarung wurde zum 31.12.2015 durch die NORDWEST Handel AG gekündigt und es bestanden zum Abschlussstichtag keine Obligen mehr.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde zwischen der TeamFaktor NW GmbH und einem Finanzdienstleister ein Forderungskaufvertrag geschlossen, der den Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von 10 Mio. € verpflichtet. Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen gegen Kunden, die die TeamFaktor NW GmbH im Rahmen ihrer originären Geschäftstätigkeit als Finanzdienstleister von ihren Factoringnehmern angekauft hat. Zur Refinanzierung der eigenen Finanzdienstleistungen überträgt die TeamFaktor NW GmbH ihrerseits die angekauften Forderungen an einen Finanzdienstleister. Im Rahmen des unechten Factorings trägt die TeamFaktor NW GmbH das Ausfallrisiko. Weitergehende Rechtsgeschäfte sind in Bezug auf die übertragenen finanziellen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des Finanzdienstleisters möglich. Die als Gegenleistung vom Finanzdienstleister erhaltenen Zahlungsmittel werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Zum 31.12.2015 wurden Forderungen mit einem Buchwert in Höhe von T€ 1.322 (VJ: T€ 0) übertragen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 1.108 (VJ: T€ 0) angesetzt.

Im Jahr 2015 wurden insgesamt T€ 64 (VJ: T€ 168) als Factoringgebühren und Zinskosten aus der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten aufwandswirksam erfasst.

(18) Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Der Posten enthält Forderungen gegen das nicht konsolidierte verbundene Unternehmen Datenportal GmbH.

(19) Übrige Forderungen und Vermögenswerte

31.12.2015 31.12.2014
T€ T€
Debitorische Kreditoren 7.742 359
Boni-Forderungen 7.057 6.002
Delkredereprovisionen 1.781 1.682
Skontoerträge 1.667 1.762
WKZ-Forderungen 919 811
Rechnungsabgrenzungsposten 234 306
Forderung aus dem Verkauf der Immobilie Hagen 0 1.243
Vermittlungsumlagen 0 506
Übrige Vermögenswerte 730 787
Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz 20.130 13.459

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Barwert bilanziert.

Die Boni und die WKZ-Forderungen werden zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt,

sofern sie vertraglich vereinbart sind und die Realisation wahrscheinlich ist. Die Abgrenzungen basieren auf Hochrechnungen, soweit es um Lieferantenvergütungen geht, die an gewisse Kalenderjahresziele gekoppelt sind.

(20) Lang- und kurzfristige Steuererstattungsansprüche

Bei dem langfristigen Steuererstattungsanspruch handelt es sich um das Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von T€ 397 (VJ: T€ 783). Es handelt sich um eine Überzahlung im Sinne von IAS 12.12. Dieser ist zum Barwert unter Verwendung eines fristadäquaten risikolosen Zinssatzes bewertet worden. Die Rückzahlung erfolgt seit dem 30. September 2008 in 10 gleichen Raten.

Der im jeweilig folgenden Geschäftsjahr fällige Teilbetrag in Höhe von T€ 409 (VJ: T€ 409) wird unter den kurzfristigen Steuererstattungsansprüchen ausgewiesen. Darüber hinaus werden in diesem Posten Körperschaftsteuer- und Gewerbesteueransprüche aus Überzahlungen in Höhe von T€ 354 (VJ: T€ 127) ausgewiesen.

(21) Eigenkapital

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).

Die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 672 (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage (T€ 3.273, unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die Anpassungen aus der Umstellung der Konzernrechnungslegung auf die IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, die erfolgsneutral erfassten Aufwendungen und Erträge und die angesammelten thesaurierten Ergebnisse. Bezüglich der Auswirkungen des Verkaufs der eigenen Anteile im Dezember 2014 auf die Gewinnrücklagen, verweisen wir auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2014.

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn des gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschlusses der NORDWEST Handel AG. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn 2015 einen Betrag von € 961.500 auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von € 0,30 je dividendenberechtigter Aktie.

Zur Entwicklung der direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Gesamtergebnisrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Kapitalmanagement

Ziele der Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums sowie die Gewährleistung attraktiver Dividendenzahlungen und des Kapitaldienstes. Die Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

(22) Langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat im März und August 2015 sechs festverzinsliche Ratentilgungsdarlehen mit einem Gesamtvolumen von 15 Mio. Euro aufgenommen, die Laufzeiten bis 2030 haben. Die Darlehen werden zu Zinssätzen zwischen 0,76 % und 1,35 % gewährt und haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Die Finanzmittel sind zweckgebunden und werden ausschließlich zur Finanzierung der Errichtung der neuen Konzernzentrale am Standort Dortmund verwendet.

Im Dezember 2015 hat bereits eine außerplanmäßige Tilgung in Höhe von T€ 240 stattgefunden.

Für drei Tilgungsdarlehen reicht die Zinsbindung bis zum Ende der Laufzeit, für die übrigen drei Tilgungsdarlehen wurde eine Zinsbindungsfrist bis zum 31.03.2025 vereinbart.

Aufgrund der Anwendung der Effektivzinsmethode ergibt sich zum 31.12.2015 ein Unterschied von insgesamt T€ 80 zwischen der Kreditsumme in Höhe von T€ 14.760 und den ausgewiesenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von T€ 14.680.

Beim erstmaligen Ansatz wurden die den Verbindlichkeiten direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von T€ 90 entsprechend in Abzug gebracht. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Differenz wird über die Laufzeit verteilt und im Zinsergebnis erfasst.

Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €.

In der nachfolgenden Tabelle ist die Fälligkeitsstruktur mit vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

Cash Flow (T€)
Gesamt
Cash Flow (T€)
2016
Cash Flow (T€)
2017 – 2020
Cash Flow (T€)
2021 - 2030
Zins und Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung
Finanz
verbindlichkeiten
16.122 194 945 619 4.793 549 9.022

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat ihre Kontokorrentlinie unterjährig nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2013 für weitere 3 Jahre bis zum 31.12.2016 verlängert. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

  • a) Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren, welche bis zum 31.12.2015 an ein Factoringinstitut verkauft wurden.
  • b) Die im Vorjahr noch als Sicherheit ausgewiesenen Gesamt-Grundschulden auf der Betriebsimmobilie Berliner Straße 26-36 in 58135 Hagen wurden im Zuge der Veräußerung der Immobilie freigegeben.

Bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um geschäftsbedingte Inanspruchnahmen der TeamFaktor NW GmbH mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Die Zinssätze belaufen sich auf 1,79 % bzw. 2,23 %. Diese Finanzierung wird abgesichert durch eine Globalzession der angekauften Forderungen sowie eine Abtretung der Warenkreditversicherungsansprüche.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rd. T€ 13 (Vorjahr T€ 43) geringer ausgefallen.

(23) Rückstellungen für Pensionen

Die Leistungen des Konzerns umfassen unmittelbare Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrente in Deutschland. Versorgungsberechtigt sind alle am 15.11.1987 bzw. bis zum 31.08.1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.

Pensionsrückstellungenen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme gemäß IAS 19 nach der Projected-Unit-Credit-Method in Verbindung mit einer dienstzeitorientierten degressiven Quotierung des Leistungsvektors (Service-Pro-Rate-Methode) ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.

Durch die Pläne ist der Konzern üblicherweise folgenden versicherungsmathematischen Risiken ausgesetzt:

  • Investitionsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung wird unter Verwendung eines Abzinsungssatzes ermittelt, der auf Grundlagen der Renditen von EURO – Staatsanleihen bestimmt wird.
  • Zinsänderungsrisiko: Ein Rückgang des Abzinsungsniveaus führt zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellung.
  • Gehaltsrisiko: Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung wird auf Basis der zukünftigen Gehälter der begünstigten Mitarbeiter ermittelt. Künftige Gehaltssteigerungen führen somit zu einer Erhöhung der Pensionsrückstellung.

Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:

  • Zinssatz: 2,30 % (VJ: 2,20 %) - Anwartschaftstrend: 2,50 % (VJ: 2,50 %) - Rententrend 1,25 % (VJ: 1,50 %) - Fluktuation 0,00 % (VJ: 0,00 %)

Es wurden die "Richttafeln 2005 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet.

Der Versorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2015
T€
2014
T€
Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 84 71
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 324 410
= Versorgungsaufwand des Geschäftsjahres 408 481

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

2015
T€
2014
T€
Verpflichtungen 01.01. 14.938 12.827
+ Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 84 71
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 324 410
- Pensionszahlungen -626 -612
-/+ versicherungsmathematische Gewinne/Verluste -801 2.242
= Verpflichtungen 31.12. 13.919 14.938

In 2006 wurde vom Mutterunternehmen zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage an ein Mitglied des Vorstands eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset nach IAS 19.115 angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

2015
T€
2014
T€
Beizulegender Zeitwert zum 01.01. 2.238 2.079
+ Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen 48 66
- gezahlte Versorgungsleistungen -94 -93
+/- Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste -62 186
= Beizulegender Zeitwert zum 31.12. 2.130 2.238

Der beizulegende Zeitwert des Plan Assets beträgt rd. 96 % der dazugehörigen DBO, die mit 2,2 Mio. € (VJ 2,5 Mio. €) bewertet wurde.

Der tatsächliche Aufwand aus dem Planvermögen beträgt im Geschäftsjahr T€ -14 (VJ Ertrag T€ 252).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:

2015 2014
T€ T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 13.919 14.983
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -2.130 -2.238
Pensionsrückstellungen 11.789 12.700

Die erfahrungsbedingten Anpassungen des laufenden Jahres sowie des Vorjahres für den Barwert der Pensionsverpflichtungen sowie der Zeitwert des Planvermögens haben sich wie folgt entwickelt:

Erfahrungsbedingte Anpassungen 2015
T€
2014
T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen -801 2.214
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -62 186

Für das Geschäftsjahr 2016 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. T€ 523 geschätzt.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen beträgt ca. 15 Jahre.

Für die Sensitivitätsberechnungen wurden die Pensionsverpflichtungen zum Stichtag angesetzt und die Zinssätze bzw. die Rententrends um 0,50 %-Punkte nach oben und unten verändert. Der Barwert der Pensionsverpflichtung entwickelt sich wie folgt:

Zinssatz 2,05 %;
R-Trend 1,25 %
T€
Zinssatz 2,55 %;
R-Trend 1,25%
T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 14.405 13.442
Zinssatz 2,3 %;
R-Trend 1,00 %
T€
Zinssatz 2,3 %;
R-Trend 1,5%
T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 13.502 14.333

(24) Lieferantenverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

(25) Sonstige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeiten betragen nicht mehr als ein Jahr. Sie teilen sich wie folgt auf:

31.12.2015
T€
31.12.2014
T€
Kreditorische Debitoren 7.357 240
Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen 1.108 0
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer* 461 2.476
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 158 147
Ausstehende Kundenboni 100 86
Rechnungsabgrenzungsposten 30 39
Übrige Verbindlichkeiten 255 149
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz 9.469 3.137

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (im Vorjahr Ausweis des Gesamtbetrages unter Steuerschulden)

Zu dem unter den Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen ausgewiesenen Betrag verweisen wir auf unsere Ausführungen unter (17).

(26) Steuerschulden

Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:

31.12.2015
T€
31.12.2014
T€
Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 194 484
Gewerbesteuer 71 616
Ausländische Körperschaftsteuer 16 33
Steuerschulden lt. Bilanz* 281 1.133

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung (Umgliederung der Lohn- und Umsatzsteuer in die sonstigen Verbindlichkeiten 2015: T€ 461, 2014 T€ 2.476)

(27) Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

01.01.2015
T€
Inanspruchn
ahme
T€
Auflösung
T€
Zuführung
T€
31.12.2015
T€
Leistungsprämie 4.142 4.142 0 2.364 2.364
Personalrückstellungen 782 713 0 959 1.028
Aufsichtsratsbezüge 318 318 0 272 272
Übrige Rückstellungen 873 828 45 583 583
6.115 6.001 45 4.178 4.247

Die Übrigen Rückstellungen umfassen auch solche für Rechts- und Prozessrisiken in Höhe von T€ 38. Die noch in 2014 bestehenden Rechtsstreitigkeiten wurden zwischenzeitlich beendet. Aktuell bestehen mehrere Rechtsrechtsstreitigkeiten in denen NORDWEST sowohl Klägerin als auch Beklagte ist. Hierbei handelt es sich um Verfahren im Zusammenhang mit unzulässigen Wettbewerbsaktivitäten.

(28) Sonstige Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf (22).

Die Gesellschaft least 65 Fahrzeuge für ihren Fuhrpark. Diese Leasingverhältnisse sind nach IAS 17.10 als Operating-Leasingverhältnisse zu klassifizieren. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus zum Bilanzstichtag unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen beträgt mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr T€ 350 (VJ: T€ 345) und mit einer Laufzeit von 1 bis 5 Jahren T€ 328 (VJ: T€ 240). Mit einer Laufzeit von mehr als 5 Jahren bestehen keine Leasingverbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2015 wurden an Leasingaufwendungen T€ 478 (VJ: T€ 517) erfasst.

Darüber hinaus gibt es einen Vertrag mit der Rhenus GmbH & Co. KG für die Nutzung des Zentrallagers in Gießen, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die zu vergütende Leistung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlaghäufigkeit des gelagerten Bestands.

Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende jährliche Verpflichtung beläuft sich auf rund 436 T€.

Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Vertrag über die Veräußerung der Immobilie in Hagen geschlossen. Der wirtschaftliche Übergang auf den Erwerber erfolgte endgültig mit Kaufpreiszahlung im Dezember 2015. NORDWEST hat die im Kaufvertrag vorgesehene Mietoption ausgeübt. Gegenstand ist die Anmietung des Gebäudes in dem Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis zum 30. September 2016 zu einem monatlichem Mietzins von 56 T€.

Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2015 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 1.370 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software, sowie Verpflichtungen aus einem Betreuungsvertrag hinsichtlich der Aktienbeobachtung.

Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die flüssigen Mittel der NORDWEST durch Mittelzuflüsse und -abflüsse im Laufe der Berichtsperiode verändert haben. Entsprechend IAS 7 wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden direkt, d.h. zahlungsbezogen ermittelt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird demgegenüber aus dem Periodenergebnis indirekt abgeleitet.

Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind u.a. enthalten:

  • Zinseinnahmen* von T€ 41 (Vorjahr: T€ 13) und
  • Zinsausgaben von T€ 348 (Vorjahr: T€ 304)
  • gezahlte Ertragsteuern von T€ 2.325 (Vorjahr: T€ 2.377) und
  • erstattete Ertragsteuern von T€ 106 (Vorjahr: T€ 2)

*Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung bezüglich der Zinseinnahmen eines Tochterunternehmens, welche der originären Geschäftstätigkeit und somit den Umsatzerlösen zugeordnet werden.

Der Finanzmittelfonds entspricht den flüssigen Mitteln abzüglich einer kurzfristigen Finanzverbindlichkeit in Höhe von T€ 2. Innerhalb der flüssigen Mittel sind solche in Höhe von T€ 9.449 verfügungsbeschränkt.

Segmentberichterstattung

Segmentberichterstattung

Die Tätigkeit aller Segmente ist auf den Produktionsverbindungshandel (PVH) ausgerichtet. Als PVH wird der Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben bezeichnet. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden. Der Vorteil für Produktionsbetriebe besteht hauptsächlich darin, einen zentralen Partner für die Mehrzahl der Beschaffungsvorgänge zu haben.

NORDWEST berichtet über vier operative Segmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenservice GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.

Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handel GmbH werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Dies sind für das Segment BHI der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.

In der Überleitungsrechnung werden die Ergebnisse der NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH, der Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH (H+K), sowie die nach der internen Berichterstattung nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (=EBIT). Die Überleitung umfasst deshalb neben den bereits beschriebenen Inhalten auch das Finanzergebnis und die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die bewertungsrelevanten Einflüsse der Rechnungslegung nach IFRS.

Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich wird für die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl unter den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge ausgewiesen. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.

Ferner werden in dem Posten Segmentgemeinkosten Aufwendungen für die indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen) ausgewiesen. Eine Zuordnung erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.

Bei der Ermittlung der einzelnen Segmentergebnisse erfolgt die Darstellung der Streckenboni in Abweichung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns nicht in den Segmenterlösen, sondern wird in den Segmenteinzelaufwendungen gezeigt.

Aufgrund einer Anpassung an die aktuelle Organisationsstruktur haben sich die aktuell ausgewiesenen Segmentergebnisse 2014 im Vergleich zum Geschäftsbericht 2014 verändert. Die Änderungen beruhen im Wesentlichen auf der Umgliederung eines Fachbereiches und betreffen ausschließlich Segmenteinzelaufwand sowie Segmentgemeinaufwand der Segmente B-H-I und DL.

Konzern GF BHI GF H / HAGRO GF S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 91.503 35.889 269.870 1.939 179 399.380
Sonstige Erlöse 10 136 0 59 377 582
Gesamterlöse 91.513 36.025 269.870 1.998 556 399.962
Segmenteinzelaufwand 61.185 29.922 266.947 1.744 2.612 362.410
davon Abschreibungen 439 49 3 82 291 864
Segmentgemeinaufwand 24.160 5.911 2.626 181 0 32.878
davon Abschreibungen 766 111 79 0 0 956
Gesamtaufwand 85.345 35.833 269.573 1.925 2.612 395.288
Segmentergebnis 6.168 192 297 73 -2.056 4.674
Finanzergebnis - - - - -329 -329
Steuern - - - - -1.863 -1.863
IFRS-Effekte - - - - 393 393
Konzernergebnis 2.875
2015
GF BHI GF H / HAGRO GF S DL Überleitung Gesamt
85.971 27.370 313.884 1.933 93 429.251
2 110 0 43 290 445
85.973 27.480 313.884 1.976 383 429.696
56.554 19.802 310.320 1.731 2.090 390.497
516 46 4 94 602 1.263
23.552 5.147 2.925 212 0 31.836
1.011 159 114 0 0 1.284
80.106 24.949 313.245 1.943 2.090 422.333
5.867 2.531 639 33 -1.707 7.363
- - - - -405 -405
- - - - -2.852 -2.852
- - - - +98 +98

Übergreifend werden alle Segmente durch die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Complianceuntersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten belastet. Die Intensität der Belastung ist dabei unterschiedlich. Operativ werden die Segmente durch gegenläufige Effekte beeinflusst. Im Segment BHI führt eine positive Umsatzentwicklung, insbesondere im margenstarken Lagergeschäft zu einer Verbesserung des Ergebnisses. Eine rückläufige Ergebnisentwicklung weisen die Segmente H und S auf. Während der Haustechnikbereich deutliche Umsatz- und Ergebnisverluste durch die Änderung der Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden ausweist, führt im Stahlbereich ein durch Mengen- und Preisverlust getriebener Rückgang des Geschäftsvolumens zu einem Segmentergebnis unter Vorjahr. Das Segment DL profitiert von der positiven Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und kann sein Segmentergebnis weiter ausbauen.

Weitere Angaben

Gesamt Gesamt
2015 2014
Vermögen
Vermögen Segment BHI 67.815 60.471
Vermögen Segment H 22.882 19.230
Vermögen Segment S 55.671 53.524
Vermögen Segment Dienstleistungen 8.388 6.053
Vermögen Überleitung 23.503 17.752
Gesamtvermögen laut Abschluss 178.259 157.030
Schulden
Schulden Segment BHI 41.601 37.266
Schulden Segment H 13.168 11.235
Schulden Segment S 51.374 48.888
Schulden Segment Dienstleistungen 3.021 631
Schulden Überleitung 13.516 5.003
Gesamtschulden laut Abschluss 122.680 103.023
Investitionen
Investitionen Segment BHI 451 277
Investitionen Segment H 93 48
Investitionen Segment S 31 37
Investitionen Segment Dienstleistungen 15 48
Investitionen Überleitung 7.888 1.109
Gesamtinvestitionen laut Abschluss 8.478 1.519

Erläuterungen

Die Verrechnungspreise für konzerninterne Umsätze sind marktorientiert gestaltet.

Können einzelne Vermögenswerte oder Schulden nicht direkt einem Segment zugeordnet werden, so erfolgt die Zuordnung anhand eines geeigneten Schlüssels. Eine Ausnahme bilden die zum Stichtag angefallenen Investitionskosten für den Neubau der Konzernzentrale in

Dortmund. Aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Rohbauphase wird hier von einer Zuordnung abgesehen. Eine Aufteilung der in diesem Zusammenhang direkt zurechenbaren Kosten auf die Segmente (u.a. Büro- und Geschäftsausstattung) erfolgt nach Fertigstellung.

Auf eine geografische Aufteilung der Segmente wurde auf Grund des geringfügigen Anteils des Auslandsgeschäftes verzichtet.

Sonstige Angaben

Nahestehende Personen

Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST-Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahe stehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahe stehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3 %, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert.

Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST-Konzern und nahe stehenden Personen fanden im ersten Geschäftsjahr 2015 statt:

In drei Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Anschlusshausvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2015 wurden über NORDWEST Umsätze in Höhe von T€ 116.494 (VJ T€ 133.306) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 3.417 (VJ T€ 4.285).

In einem Fall unterhielten Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3 % bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Anschlusshaus- und Lieferantenvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihren Anteilsbesitz kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2015 wurden über NORDWEST Umsätze in Höhe von T€ 7.943 (VJ T€ 7.651) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen T€ 417 (VJ T€ 445). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 265 (VJ T€ 181).

Mit einem ehemaligen Vorstand der Gesellschaft besteht ein Vertrag über die Erbringung laufender Beratungsleistungen. Im Geschäftsjahr 2015 sind insgesamt T€ 304 im Aufwand verrechnet worden.

Hinsichtlich der Nutzung von artikelbezogenen Daten bestehen Verträge mit den Beteiligungsunternehmen nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG und Datenportal GmbH. Die Geschäfte in Höhe von T€ 153 (VJ T€ 175) zwischen diesen Unternehmen und dem NORDWEST Konzern wurden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Aus diesen Geschäften bestehen zum 31. Dezember 2015 keine offenen Forderungen (VJ T€ 55).

Risikomanagement

Die durch den Konzern verwendeten Finanzinstrumente - mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente - umfassen im Wesentlichen Kontokorrentkredite und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Neu in 2015 hat NORDWEST ein verfügungsbeschränktes Darlehen über T€ 14.680 zur Finanzierung der im Neubau befindlichen Konzernzentrale aufgenommen.

Zum 31.12.2015 standen NORDWEST Kontokorrent-Kreditlinien von vier Banken mit einem Gesamtvolumen von T€ 24.000 zur Verfügung. Bei der NORDWEST Handel AG wurde die gewährten Linien in Höhe von T€ 21.000 zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen. Die TeamFaktor NW GmbH hat zum 31.12.2015 T€ 1.560 in Anspruch genommen. Die Konditionen richten sich nach dem 3-Monats-Euribor zuzüglich eines 2 %-prozentigen Aufschlages; die Laufzeit beträgt zwischen 12 Monaten für die NORDWEST Handel AG und 36 Monaten für die TeamFaktor NW GmbH. Ein Risiko weiteres Fremdkapital zu erhalten, sehen wir aus heutiger Sicht nicht. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns.

Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cashflow-Risiken sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken.

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Die Kreditlinien der NORDWEST Handel AG sind bis zum 31. Dezember 2016 gewährt. Bei der TeamFaktor NW GmbH sind diese bis auf weiteres gewährt. Feste Zinsanpassungstermine liegen nicht vor, vielmehr erfolgt eine Anpassung bei Veränderung der Marktzinsen. Hieraus ergibt sich das mögliche Risiko einer jederzeit bzw. vorzeitigen Kündigung bei entsprechend negativer Unternehmensentwicklung. Covenants sind aber weder bei der NORDWEST Handel AG noch bei der TeamFaktor NW GmbH vereinbart.

Eine Ausnahme bilden die für den Neubau der Konzernzentrale aufgenommenen Finanzmittel, für die eine Zinsbindung bis in das Jahr 2025 vereinbart wurde. Die Zinssätze für diese langfristigen Kredite betragen zwischen 0,76 – 1,35 % p.a.

Der Konzern schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Die Gesamtheit der bei den Aktiva (16) ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente.

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und seine finanzielle Substanz erhalten bleiben, siehe dazu (21).

Vergütung des Vorstands/Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2015 auf T€ 926 (VJ: T€ 854), von den Gesamtbezügen waren in 2015 T€ 136 erfolgsbezogen (VJ: T€ 126). Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden Aufwendungen innerhalb der Gewinnund Verlustrechnung für die erworbenen Versorgungsansprüche von T€ 214 (VJ: T€ 246; angepasst wegen der besseren Vergleichbarkeit durch Ausscheiden eines Vorstands in 2015) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs beläuft sich auf insgesamt 7,2 Mio. € (VJ: 7,8 Mio. € angepasst wegen der besseren Vergleichbarkeit durch Ausscheiden eines Vorstands in 2015). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet. Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden T€ 271 (VJ: T€ 318) zurückgestellt. Für die individualisierte Einzelaufstellung der Bezüge der Vorstandsmitglieder wird auf die Angaben im Konzernlagebericht verwiesen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses betragen:

2015 2014
T€ T€
Honorar Abschlussprüfungen 189 212
Sonstige Bestätigungs-
oder Bewertungsleistungen
39 54
Steuerberatungsleistungen 117 133
sonstige Leistungen 25 25
Summe Honorare des Abschlussprüfers 370 424

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2015

  • A = AR-Mandate
  • B = Beiratsmandate
  • C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

Vorstandsvorsitzender ab 01.02.2015

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart (ab 19.05.2015; Ersatzbestellung für Frau Franzen) A Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart

(ab 19.05.2015; Ersatzbestellung für Frau Franzen) A

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration ab 10.06.2015

Peter Jüngst

Vertriebsvorstand (abberufen zum 11.05.2015)

Annegret Franzen

Vorstand Finanzen und Administration (abberufen zum 10.06.2015) stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart (ausscheiden mit der Ges. Versammlung nexMart 19.05.2015) A

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Prof. Stefan Feuerstein (Vorsitzender, Amtsniederlegung am 09.01.2015 mit Wirkung zum 31.01.2015)
Vorsitzender des Gesellschafterrates der UNIMO-Gerstner-Gruppe, Xanten
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Kühnl + Schmidt Architekten AG, Karlsruhe A
Chairman of the Board of Directors Electronics & Systems Al Faisaliah Group, Riyadh (SA) C
Präsident des Verwaltungsrats der Zur Rose AG, CH-Steckborn C
Mitglied des Verwaltungsrats der Electronic Partner Handel SE, Düsseldorf C
Vizepräsident des Verwaltungsrats der UNIMO Real Estate Management AG, CH-Zug C
Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender (gerichtliche Bestellung 17.02.2015)
Inhaber der MB Prochairman Consulting, München
Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main
Vorsitzender der Geschäftsführung der COMPO Holding GmbH und der COMPO GmbH,
beide in Münster
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEURER GmbH, Ulm A
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A
Mitglied des Aufsichtsrates der Kontron AG, Augsburg A
Mitglied des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der COMPO Holding GmbH, Münster B
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der weka Holzbau GmbH, Neubrandenburg B
Mitglied des Beirates der Rhodius GmbH, Ansbach B
Mitglied des Verwaltungsrates der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart C

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
stellvertr. Vorsitzender Aufsichtsrates der BDS AG, Düsseldorf (Bundesverband Deutscher Stahlhandel) A
sowie Vorsitzender des Vorstandsrates der BDS AG C
Mitglied des Aufsichtsrates bei der Firma G. Elsinghorst, Stahl und Technik GmbH, Bocholt A
Mitglied des Beirates bei der Firma KAEFER, Stahl + Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Vorsitzender des Beirates bei der Firma Kerschgens, Stahl & Mehr GmbH, Stolberg B

Dr.-Ing. Sebastian Reschke (ab 12.05.2015)

Unternehmensberater, selbständig

Norbert Unterharnscheidt (ab 12.05.2015)
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Vorstand der e.systeme21 AG, Bellenberg

Geschäftsführer der Fachhandel für autarke Energiesysteme GmbH, Bellenberg

AR-Vorsitzender der e.sets21 AG, Bellenberg A

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling

Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling

Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C

Jörg Throm

Geschäftsführender Gesellschafter der Throm GmbH, Büdingen

Dr. Christoph Weiß (bis 12.05.2015)

Unternehmensberater

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A
Vorsitzender des Beirats der Gebhardt GmbH & Co. KG, Cham B
stellv. Vorsitzender des Beirats der Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, Göppingen B
Mitglied des Beirats der Herrmann Ultraschalltechnik GmbH & Co. KG, Karlsbad B
Mitglied des Beirats der Möllers GmbH, Beckum B

Dr. Alexander Winkels (bis 12.05.2015)

Geschäftsführer der DAW Corporate Consult GmbH, Düsseldorf
Geschäftsführer der PTG Corporate Consult GmbH, Düsseldorf
Geschäftsführer der BMM Gesellschaft für Markenarchitektur mbh, Meerbusch
Zweiter stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Schmitz Cargobull AG, Altenberge A
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der AUTANIA AG, Kelkheim A
Vorsitzender des Aufsichtsrates der TROX GmbH, Neukirchen-Vlyn A
Vorsitzender des Stiftungsrates der Heinz Trox-Stifung, Neukirchen-Vluyn (ab 01.03.-24.04.2015) C
Mitglied des Stiftungsvorstands der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung, Anif/Österreich C

Rüdiger Bäcker *) (ab 12.05.2015)

Kaufm. Angestellter

Peter Weiß *)

Lagerist

Günter Stöcker *) (bis 12.05.2015) Kaufm. Angestellter

Andreas Rüth *)

Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

A = Aufsichtsratmandat; B = Beiratmitglied; C = anderes Mandat *) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

Entsprechenserklärung

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2014 ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.

Hagen, den 8. März 2016

NORDWEST Handel Aktiengesellschaft DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Hagen, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, den 9. März 2016

Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Ralf Gröning Thomas Gloth Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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