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adesso SE

Annual Report Apr 12, 2016

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Annual Report

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Geschäftsbericht 2015

Standorte

Konzerngesellschaften

adesso AG Dortmund

adesso Schweiz AG
Zürich, Schweiz
100%
adesso Austria GmbH
Wien, Österreich
100%
adesso Turkey Bilgi
Teknolojileri Ltd. Şti.
Istanbul, Türkei
100 %
adesso mobile
solutions GmbH
Dortmund
100%
adesso insurance
solutions GmbH*
Dortmund
100 %
adesso hosting
services GmbH
Dortmund
51 %
ARITH
NEA GmbH
Neubiberg
100 %
e-Spirit AG
Dortmund, 100%
US
UK
CH
PSLife
Consulting GmbH
München, 70 %
A3A Strategy
Consulting GmbH
Köln
100%
gadiv GmbH
Much
61%
percision services
GmbH
Dortmund
100%

* PSLife GmbH per März 2016 auf adesso insurance solutions GmbH verschmolzen

Mission Statement A NEW LEVEL

adesso optimiert die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen durch den gezielten Einsatz von Informationstechnologie. Hierzu beraten wir Kunden auf Basis unseres fundierten Branchenwissens und bringen unser technisches Know-how bei der kundenindividuellen Entwicklung von Software ein. Für definierte Aufgabenstellungen bietet adesso innovative Lösungen und Produkte an.

Aus der Sicht des unabhängigen Partners wollen wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihr volles Geschäftspotenzial entfalten und auch zukünftig flexibel gestalten können.

Ausgehend vom Kerngeschäft der Beratung und individuellen Softwareentwicklung gelingt es adesso zunehmend, sich auch als Lösungsanbieter für die fachlichen Aufgabenstellungen seiner Kunden zu positionieren. Neben universellen Standardprodukten hat adesso bereits mehrere branchenspezifische Lösungen und Produkte etablieren können. In der am längsten bearbeiteten Branche erreicht die eigene Produktpolitik nun ein neues Niveau:

Unter dem Titel "A NEW LEVEL" stellen wir Ihnen die adesso-Strategie zur Entwicklung einer vollständigen Softwaresuite für die Versicherungswirtschaft vor. Über die wertschöpfenden Veränderungen, die wir mit unserer neuartigen Standardsoftware für die Assekuranz erreichen möchten, informieren wir Sie gerne ab Seite 22.

Inhalt

  • 6 Vorwort des Vorstands
  • 42 Konzernlagebericht

80 Anhang

130 Service

  • 9 Bericht des Aufsichtsrats
  • 12 Investor Relations
  • 20 Highlights 2015
  • 22 A NEW LEVEL
  • 72 Konzernabschluss

Kennzahlen

in T€ 2015 2014 Veränderung in %
Ertragslage
Umsatz 196.449 156.915 39.534 25
davon Inland 152.736 131.941 20.795 16
davon Ausland 43.713 24.974 18.739 75
EBITDA 14.283 9.778 4.505 46
EBITDA-Marge (in %) 7,3 6,2 1,1 18
Konzernergebnis 5.312 3.995 1.317 33
Bilanz
Bilanzsumme 120.167 84.030 36.137 43
Eigenkapital 42.475 38.748 3.727 10
Eigenkapitalquote (in %) 35,3 46,1 -10,8 -23
Liquide Mittel 28.162 23.724 4.438 19
Nettoliquidität 6.416 17.977 -11.561 -64
Mitarbeiter
Mitarbeiter (FTE) 1.702 1.377 325 24
davon Inland 1.456 1.236 220 18
davon Ausland 246 141 105 74
Rohertrag/Mitarbeiter 113 106 7 7
Aktie
Anzahl 5.799.720 5.793.720 6.000 0
Kurs zum Ende des Geschäftsjahres (in €) 24,07 13,50 10,57 78
Marktkapitalisierung zum Ende des
Geschäftsjahres (in Mio. €)
139,6 78,2 61,4 79
Ergebnis je Aktie (in €) 0,82 0,59 0,23 39
Dividende je Aktie (in €) 0,30* 0,25 0,05 20
KGV 29,4 22,9 6,5 28

* Vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung

EBITDA-Entwicklung (Quartale) in T€

ERGEBNIS JE AKTIE in €

5

Geschäftsbericht 2015

Vorwort des Vorstands

2015 ist es adesso ein weiteres Mal gelungen, die wichtigsten wirtschaftlichen Kennziffern positiv zu entwickeln und gleichzeitig durch Investitionen und Innovationen die Grundlage für zukünftige Erfolge zu bereiten. Dabei konnten wir insbesondere in Deutschland auf einem positiven Marktumfeld aufbauen, in dem in vielen Branchen gezielt in die Digitalisierung von Geschäftsprozessen und die Modernisierung der IT-Systeme investiert wird. Mit einem Umsatzwachstum von 25 % auf 196,4 Mio. € und einem überproportionalen Anstieg des operativen Ergebnisses um 46 % auf einen neuen Höchstwert von 14,3 Mio. € konnten die Ziele für das Umsatz- und Ergebniswachstum deutlich übertroffen werden.

"A NEW LEVEL", unser diesjähriges Leitmotiv für den Geschäftsbericht, bezieht sich daher nicht ausschließlich auf das Erreichen eines neuen Niveaus in unserer eigenen Produktpolitik, sondern auch auf die erreichten wirtschaftlichen Ergebnisse 2015. Die Strategie der Entwicklung einer kompletten Softwaresuite für die Versicherungswirtschaft eröffnet unserem Unternehmen spannende Perspektiven für zusätzliche Wertschöpfungsarten und -beiträge auch in den Folgejahren. Mittelfristig bieten Lizenzen, eine steigende Basis an Wartungserlösen sowie gute Tagessätze bei der Implementierung viel Potenzial, um Umsatz und Marge zu steigern. Wir laden Sie herzlich ein, sich ab Seite 22 detaillierter über diesen strategischen Handlungsstrang von adesso zu informieren.

Die weitreichende Bedeutung dieser Initiative lässt sich auch am Kauf der übrigen Anteile an der PSLife GmbH erkennen, welche mit der Spartenlösung für Lebensversicherungen einen Teil der Softwaresuite entwickelt hat. Der Erwerb vom bisherigen Joint Venture Partner für 5,3 Mio. € im April 2015 war ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Positionierung als Produktanbieter für die Versicherungswirtschaft. Derzeit befinden sich die weiteren Spartenlösungen Kranken- und Sachversicherung in der Entwicklung und werden 2016 beziehungsweise 2017 erstmalig operativ im Geschäft unserer ersten Kunden eingesetzt. Das bereits fertige Produkt für Lebensversicherungen wurde 2015 erneut an weitere Kunden verkauft. Die Projekte befinden sich derzeit in der Implementierungsphase.

Wir können Ihnen ebenfalls über die bislang größte Firmenakquisition von adesso berichten. Im Sommer 2015 haben wir die vollständigen Anteile an der Born Informatik AG aus Bern im Rahmen einer Nachfolgeregelung übernommen. Die Verschmelzung auf die adesso Schweiz AG mit nunmehr über 40 Mio. CHF Umsatz hat unsere Position als führender IT-Dienstleister im deutschsprachigen Teil der Schweiz gestärkt. Durch die Übernahme erweitert adesso in der Schweiz nicht nur seine Kundenbasis, sondern erschließt gleichzeitig den Wirtschaftsraum Bern, der insbesondere mit den bundesnahen Unternehmen und den öffentlichen Verwaltungen viel Potenzial bietet. Auf Basis der bisherigen Entwicklung lässt sich sagen, dass die Integration hervorragend gelungen ist: die Organisation wurde fachlich übergreifend über beide Standorte Zürich und Bern gespannt, die Mitarbeiter haben das Zusammenwachsen positiv gestaltet und, ganz wichtig, die Kunden haben den Mehrwert der erweiterten Kapazitäten und des breiteren Portfolios erkannt.

Vorwort des Vorstands

Christoph Junge, Andreas Prenneis, Michael Kenfenheuer (v.l.n.r.)

Strukturell wichtig war die Entscheidung, alle Aktivitäten in den Bereichen E-Commerce, Content Management und Digitalagentur in der Konzerngesellschaft Arithnea GmbH zu bündeln. Mit über 200 Mitarbeitern ist in diesem auf Endkunden fokussierten Bereich einer der größten Anbieter im deutschsprachigen Raum entstanden. Das "Age of the Customer" bewegt uns und unsere Kunden. Unternehmen haben die Herausforderungen und die Notwendigkeit zur Veränderung erkannt. Nur wer seine Kunden kennt und im Fokus hat sowie ein konsistentes Marken- und Einkaufserlebnis bietet, hat gute Chancen, im digitalen Wandel zu bestehen. adesso bietet in diesem Feld aus einer Hand Beratung, Entwicklung, Design und Vermarktung. In diesem Zuge übernimmt adesso vorzeitig die übrigen 49 % an der Arithnea GmbH und bringt gruppenweit Mitarbeiter aus diesen Bereichen in die Gesellschaft ein.

Mit dem im Berichtsjahr ergangenen Bescheid aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2013 können wir alle zufrieden sein, da hierdurch das seit 2007 berichtete Risiko der Nichtanerkennung von Verlustvorträgen endgültig entfallen ist. Weniger zufrieden sind wir mit den Fortschritten der Internationalisierung in den USA und in UK. Zwar konnten wir weitere Kunden für unser Content-Management-System FirstSpirit in den USA gewinnen, jedoch nicht im erwarteten Umfang.

Ganz besonders betonen möchten wir an dieser Stelle aber auch die sehr dynamische Weiterentwicklung des Kerngeschäfts mit IT-Beratung und kundenindividueller Softwareentwicklung in Deutschland. Sie ist das enorm wichtige und breite Fundament für die adesso Group, auch wenn die Nachrichten hierzu weniger spektakulär klingen. An allen Standorten haben wir neue Mitarbeiter für adesso und neue Kunden gewinnen können. Es ist gelungen, den marktseitigen Erfolg in eine gute Auslastung zu überführen und zusätzlich erfreuliche Lizenzumsätze zu generieren. Das Ergebnis je Aktie ließ sich so überproportional um 39 % steigern. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung die erneute Anhebung der Dividende um 20 % auf 0,30 € je Aktie vorschlagen, nachdem diese im Vorjahr bereits um 19 % angehoben wurde.

Es ist erkennbar, dass angesichts der Vielzahl der adesso-Wachstumsinitiativen den Themen Mitarbeiterbindung und Recruiting eine hohe Bedeutung zukommt. In einem Markt, in dem erfahrene Mitarbeiter und Talente stark umworben werden, konnte adesso so viele neue Mitarbeiter wie nie zuvor für sich gewinnen. Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass adesso im März 2016 auf der CeBIT vom Great Place to Work® Institute zum besten IT-Arbeitgeber seiner Größenkategorie in Deutschland gekürt worden ist. Das erste Mal, seitdem adesso sich an dem Wettbewerb beteiligt, wurde der erste Platz erzielt. Unser Dank gilt dabei unseren Mitarbeitern, die jeden Tag in Kundenprojekten trotz höchster Professionalität die adesso-Kultur des Mit- und Füreinanders pflegen.

Liebe Aktionäre, Sie ahnen schon, dass wir uns mit den Softwarelösungen für die Versicherungswirtschaft, den verschiedenen Ansätzen zur Internationalisierung und mit der stetigen Ausweitung des Portfolios 2016 wieder eine Menge vorgenommen haben. Wir möchten die Wachstumsgeschichte von adesso fortschreiben und den Umsatz um 12 % bis 18 % auf 220 Mio. € bis 232 Mio. € steigern. Das operative Ergebnis EBITDA wird in der Spanne zwischen 14,5 Mio. € und 17,0 Mio. € erwartet.

Ihnen, liebe Kunden, möchten wir alle gemeinsam dafür danken, dass Sie uns die Möglichkeit geben, unsere Energie und unser Können für Ihre Projekte einzusetzen und für das damit verbundene Vertrauen.

Dortmund, im März 2016

Der Vorstand

Michael Kenfenheuer Christoph Junge Andreas Prenneis

Vorwort des Vorstands Bericht des Aufsichtsrats

Bericht des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Volker Gruhn

Beratung und Überwachung der Geschäftsführung

Auch im Geschäftsjahr 2015 hat der Aufsichtsrat im Rahmen seiner gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und diesen bei der Leitung des Unternehmens bei allen wichtigen Entscheidungen beraten. Er wurde vom Vorstand, der seinen Informationspflichten nachgekommen ist, regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher sowie in mündlicher Form über die Lage und den Geschäftsverlauf des Unternehmens und der Tochtergesellschaften und über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse und Maßnahmen unterrichtet. Zu diesem Zweck erhielt der Aufsichtsrat quartalsweise Unterlagen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zusätzlich hat er vom Vorstand ausführliche Informationen über relevante Geschäftsvorgänge erhalten.

Der Aufsichtsrat hat sich mehrfach davon überzeugt, dass die betrieblichen und finanziellen Risiken durch organisatorische Abläufe und interne Genehmigungsverfahren kontrolliert sind. Es existieren ein aussagefähiges Berichtswesen und ein internes Kontrollsystem für die Gesellschaft und den Konzern, die jeweils einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterworfen sind. Der Aufsichtsrat wurde turnusmäßig über die Entwicklung besonders relevanter Projekte und die Entwicklung der Konzerngesellschaften informiert. Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Insbesondere hat der Aufsichtsrat alle für das Unternehmen bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands intensiv erörtert. Zu einzelnen Geschäftsvorgängen hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt, soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat zusätzlich zwischen den Gremiensitzungen in einem engen und regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand gestanden und sich über wesentliche Entwicklungen informiert.

Geschäftsbericht 2015

Themen der Aufsichtsratssitzungen

Im Geschäftsjahr 2015 fanden vier turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Alle Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen mindestens an mehr als der Hälfte der Sitzungen teil. In allen Sitzungen wurden die aktuelle Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie wesentliche Fragen zum Geschäftsverlauf des Unternehmens und der wesentlichen Tochtergesellschaften, zur Strategie, zum Risikomanagement und Controlling sowie zur Personalentwicklung und -politik dargestellt und erörtert. Weiterhin sind wichtige Einzelgeschäfte und Projekte besprochen worden. Aktuelle Einzelthemen wurden darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats diskutiert. Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die Lage und Entwicklung der adesso Group sowie Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden stets unverzüglich erörtert. Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet.

Schwerpunkt der Aufsichtsratssitzung im März 2015 war die ausführliche Erläuterung und die Prüfung des Jahres- und des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2014. Die Abschlüsse wurden gebilligt und damit festgestellt. Die Aufsichtsratssitzung wurde des Weiteren neben der Verabschiedung der vom Vorstand vorgestellten Planung der Einzelgesellschaften für das Geschäftsjahr 2015 genutzt, um die Tagesordnung und die Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung vorzubereiten, die in der Sitzung vom Aufsichtsrat verabschiedet wurden. Darüber hinaus wurde der Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2014 verabschiedet. In dieser Sitzung unterbreitete der Vorstand dem Aufsichtsrat den Gewinnverwendungsvorschlag mit einer Ausschüttung und Zahlung einer Dividende in Höhe von 0,25 € je Aktie für das Jahr 2014. Nach Erörterung hat der Aufsichtsrat dem Vorschlag zugestimmt. Der Vorstand führte aus, dass es angesichts der gewachsenen Anzahl relevanter Verkaufsansätze für die PSLife-Software und einer nicht unproblematischen Mitgesellschafterstruktur im Sinne der potenziellen Kunden anzustreben ist, die vollständigen Anteile an der PSLife GmbH zu erwerben. Dieser Meinung hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen.

In der zweiten Aufsichtsratssitzung im Juni 2015, direkt im Anschluss an die Hauptversammlung, wählte der von der Hauptversammlung per Wahl neu zusammengesetzte Aufsichtsrat aus seiner Mitte den Aufsichtsratsvorsitzenden und seinen Stellvertreter. Alle neuen Mitglieder hatten im Vorfeld bereits die Annahme ihres Amts erklärt. Anschließend wurde die bereits vom Vorstand der adesso AG beschlossene Neufassung des Geschäftsverteilungsplans des Vorstands als Bestandteil der Geschäftsordnung des Vorstands erläutert und vom Aufsichtsrat einstimmig genehmigt. Der Finanzvorstand stellte die Ergebnisse der ersten Monate des Geschäftsjahres vor, die eingehend erläutert wurden. Anschließend berichteten die Vorstände über die Entwicklung der einzelnen Konzernunternehmen und legten eine ausführliche Analyse vor. Als weiterer Punkt in der zweiten Sitzung wurde der Stand der Prüfungen und der Verhandlung im M&A-Vorgang "Born Informatik" erörtert und das geplante Zielmodell der Organisation der adesso Schweiz AG und der Born Informatik vorgestellt. Es wurde vereinbart, im Falle einer weiteren Annäherung bezüglich Konditionen und Kaufvertrag den Aufsichtsrat erneut in die Überlegungen einzubeziehen. In einem nachgelagerten Umlaufverfahren stimmte der Aufsichtsrat dem Abschluss des verhandelten Kaufvertrags nach Prüfung der vorgelegten Berichte der Due Diligence zu.

In der dritten Aufsichtsratssitzung im September stand der Halbjahresabschluss im Mittelpunkt. Die Zahlen wurden eingehend erläutert, die Entwicklung der einzelnen Konzernunternehmen analysiert und die laufende Geschäftsentwicklung vorgestellt. In der anschließenden Betrachtung wichtiger Bilanzkennziffern wurde die erstmalig negative Netto-Cash-Position diskutiert. Der Wert wurde als unproblematisch eingestuft. Der Finanzvorstand berichtete zum Stand der Konzernbetriebsprüfung 2009 bis 2013 sowie über die vorläufigen Ergebnisse der Schlussbesprechung. Ebenfalls wurde in dieser Sitzung die Entwicklung des Unternehmens im Hinblick auf das seit Anfang Mai 2015 in Kraft getretene Gesetz zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst erörtert. Anschließend wurden die bis Ende September festzulegenden Zielgrößen und Fristen verabschiedet. Der Aufsichtsrat erörterte Ansätze des Vorstands, bereits vorzeitig die übrigen Anteile an der Arithnea GmbH anzustreben, um eine stringentere Einheit "adesso Content & Commerce" durch Einbringung von Geschäftseinheiten der adesso AG zu formen. Hierdurch würden bestehende Überlappungen abgebaut werden können. Diese Überlegungen fanden die Zustimmung des Aufsichtsrats und sollten weiter verfolgt werden.

Bericht des Aufsichtsrats

In der vierten Sitzung des Aufsichtsrats im Dezember stellte der Finanzvorstand den Zwischenabschluss zum 30.09.2015 für die adesso AG und den Konzern vor. Es wurde die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des laufenden Geschäftsjahres der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften dargestellt und erläutert. In der anschließenden Betrachtung wichtiger Bilanzkennziffern wurde auf die negative Netto-Cash-Position sowie die Eigenkapitalquote eingegangen. Beide Werte wurden weiterhin als unproblematisch eingestuft. In dieser Sitzung beschäftigte sich der Aufsichtsrat eingehend mit der weiterhin unbefriedigenden Ergebnislage von e-Spirit Inc. in den USA und besprach verschiedene Handlungsoptionen und Strategien zur Kostenreduktion und Auftragssteigerung. Verschiedene strategische Optionen, die vorgestellt und erläutert wurden, hat der Aufsichtsrat als erfolgversprechend eingestuft und den Vorstand bei deren Umsetzung bekräftigt. Anschließend berichtete der Vorstand über den Planungsprozess 2016 und erläuterte verschiedene Vertriebsvorgänge und Konzepte zur strategischen Weiterentwicklung bei den Einzelgesellschaften. Ferner wurde eine Aktualisierung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex verabschiedet.

Jahresabschluss 2015

Die DOSU AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als die von der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüferin, hat die gesetzlichen Prüfungen des Jahresabschlusses und des Lageberichtes der Muttergesellschaft adesso AG, des Konzernabschlusses und -lageberichts für das Geschäftsjahr 2015 vorgenommen und mit ihrem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

An der Bilanzsitzung im März 2016 nahm der verantwortliche Wirtschaftsprüfer der DOSU AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft teil. Er erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Er informierte über Leistungen, welche die DOSU AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und Lagebericht der adesso AG, den Konzernabschluss und -lagebericht zum 31.12.2015 sowie den Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung eingehend geprüft. Hierzu hat der Aufsichtsrat die Berichte der Abschlussprüferin zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung von Jahresabschluss und Lagebericht der adesso AG sowie von Konzernabschluss und -lagebericht durch die Abschlussprüferin zugestimmt und den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015 gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss festgestellt (§172 AktG). Dem Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung schließt sich der Aufsichtsrat an.

Veränderung in der Besetzung des Vorstands

Dr. Rüdiger Striemer ist am 30.06.2015 vor Ablauf seines Vorstandsvertrags auf eigenen Wunsch hin aus dem Vorstand der adesso AG ausgeschieden und fortan als Mitarbeiter und als Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung weiterhin für adesso tätig. Der Aufsichtsrat hat ihm für langjährige, erfolgreiche und gute Zusammenarbeit seinen Dank ausgesprochen.

Der Aufsichtsrat dankt weiterhin dem Vorstand sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der adesso AG und mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren hohen persönlichen Einsatz und ihre verantwortungsbewusste und engagierte Arbeit. So konnte die adesso Group auch das Geschäftsjahr 2015 erfolgreich abschließen.

Dortmund, 17. März 2016

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender

Investor Relations

Die Aktie

Das Börsenjahr 2015 – Rahmenbedingungen

Während die starken Zuwächse der Vorjahre im deutschen Leitindex mit einem moderaten Plus von 3 % zum Jahresschluss 2014 erst einmal beendet schienen, so legte der DAX 2015 wieder zweistellig um 10 % zu und beendete das Jahr bei 10.743 Punkten. Mit einem Plus von 23 % entwickelte sich der MDAX im Vergleich zum Vorjahr und zum DAX deutlich besser. Die Spitzenposition bei den Auswahlindizes nahm auch 2015 der TecDAX mit einer Steigerung um 33 % ein. Dabei zeigten die Indizes über das Jahr gesehen einen extrem volatilen Verlauf. So startete der DAX in der ersten Jahreshälfte 2015 eine regelrechte Kursrallye und erreichte zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch bei 12.391 Punkten am 10.04.2015. Hintergrund für diese Hausse war vor allem die geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank, welche durch massiven Ankauf von Staatsanleihen für zusätzliche Liquidität am Markt und anhaltend niedrige Zinsen sorgte. Aktieninvestments waren quasi "alternativlos". Vor allem der deutsche Aktienmarkt mit seiner tendenziell exportstarken Wirtschaft profitierte zudem von einem schwächeren Euro. Die Stimmung an den Märkten trübte sich zur Jahresmitte nachhaltig ein, als sich zunächst die Finanzierungskrise in Griechenland erneut zuspitzte und nach ihrer vorrübergehenden Lösung die US-Leitzinswende für viele Anleger überraschend auf sich warten ließ. Neben Gewinnmitnahmen sorgte auch der wieder stärkere Euro dafür, dass die Kurse teils erheblich nachgaben. Nach zwischenzeitlichen Erholungstendenzen veranlassten Anfang August deutlich eingetrübte Wachstumsprognosen für China und die daraus abgeleiteten Ausstrahlungseffekte für die Weltkonjunktur sowie der drastische Ölpreisverfall einen regelrechten Kursrutsch am Parkett. Der DAX fiel unter sein Niveau vom Jahresstart und erreichte am 29.09.2015 im laufenden Handel bei 9.325 Punkten seinen Tiefststand. Im Vergleich zum Rekordhoch vom April hatte der DAX 25 % eingebüßt. Die angekündigten weiteren geldpolitischen Lockerungen durch die Europäische Zentralbank führten im Herbst zu einer deutlichen Erholung des DAX, bis Anfang Dezember die konkrete Ausgestaltung bekannt wurde, die für viele Investoren offenbar enttäuschend ausfiel. Nach zwischenzeitlich fallenden Indizes erholten sich diese erneut bis auf ihren Jahresschlusswert, nachdem in den USA die lang erwartete Leitzinswende mit einem nur moderaten Zinsplus bekanntgegeben wurde.

Entwicklung der adesso-Aktie

adesso-Aktien entwickelten sich 2015 erneut sehr erfreulich. Zum Jahresende notierte die Aktie mit einem Plus von 78 % zum Vorjahr und schnitt mit einer Outperformance von 45 % ein weiteres Mal deutlich besser ab als der Vergleichsindex TecDAX. Zum Jahresende schloss die Aktie bei 24,07 € und ist damit innerhalb von zwölf Monaten um 10,58 € gestiegen. Ein neues Allzeithoch markierte die adesso-Aktie im Handel am 17.11.2015 mit 27,49 € und ihren Jahreshöchststand auf Basis des Schlusskurses erzielte sie am 09.12.2015 mit 25,25 €. Anfang 2015 bewegte sich der adesso-Aktienkurs jedoch ungeachtet des sich aufhellenden Börsenumfelds zunächst seitwärts und fiel teilweise unter sein Ausgangsniveau vom Jahresstart zurück. Am 23.01.2015 ging die Aktie mit ihrem Jahrestiefststand von 12,86 € aus dem Handel. Erst als am 27.01.2015 per Ad hoc-Mitteilung das Übertreffen der Ergebnisprognose für 2014 bekannt gegeben wurde, erhielt der Kurs Auftrieb und konnte im Vergleich zum TecDAX Boden gutmachen. Der weiterhin starken Entwicklung der Indizes folgte der adesso-Kurs hingegen nicht entsprechend und behauptete lediglich das neue Niveau. Erst eine Woche nach Veröffentlichung der Konzernabschlusszahlen Ende März 2015 holte die adesso-Aktie gegenüber dem TecDAX weiter deutlich auf, unterstützt von höheren Handelsvolumina im April. Der Kurs kletterte in nur

Kursverlauf der adesso-Aktie im Vergleich zum TecDax indexiert

adesso AG TecDAX

wenigen Tagen um 13 % von 14,20 € am 07.04.2015 bis auf 16,00 € am 14.04.2015. Auf diesem Niveau vollzog die adesso-Aktie bis Ende Mai eine Seitwärtsbewegung, die auch der Vergleichsindex TecDAX bis zu seinem erneuten Anziehen Mitte Mai weitgehend parallel durchlief. Nachhaltigen Auftrieb erhielt der adesso-Kurs im Juni auf Basis deutlich anziehender Handelsvolumina. Hierzu trugen die Ausschüttung der erhöhten Dividende von 0,25 € je Aktie ab dem 03.06.2015, eine Empfehlung der Aktie in einer Börsenzeitschrift sowie der Einstieg weiterer institutioneller Investoren bei. Während der TecDAX eine gegenläufige Entwicklung vollzog, legte die adesso-Aktie seit Ende Mai bis zum 17.06.2015 um ganze 22 %-Punkte zu. Infolge von Gewinnmitnahmen und dem allgemeinen Markttrend folgend gab die Aktie bis Ende des Halbjahrs auf 18,06 € nach, behauptete aber ihren im Juni gewonnenen Vorsprung von 14 %-Punkten gegenüber dem Vergleichsindex. Während der TecDAX Mitte Juli gegenüber der adesso-Aktie wieder etwas aufholen konnte, folgte die adesso-Aktie einem Seitwärtstrend bis in den November. Eine Ausnahme bildete der zeitweilige Kursrutsch an den Börsen im August aufgrund der Konjunkturnachrichten aus China, den die Anleger jedoch zum Einstieg nutzten. Während die Auswahlindizes nach dem kompensierten Rücksetzer wieder leicht hinzugewinnen konnten, behauptete die adesso-Aktie lediglich ihr Niveau an der Spitze. Deutliche Impulse für weitere Kurssteigerungen erhielt die adesso-Aktie durch mehrere Ad hoc-Mitteilungen im November und Dezember 2015. Neben den vorläufigen guten Zahlen des dritten Quartals (11.11.2015) wurde die vorzeitige Übernahme der restlichen Anteile an der Arithnea-Beteiligung (16.11.2015) sowie das Entfallen des Bilanzrisikos aufgrund der Nichtanerkennung bereits in Anspruch genommener Verlustvorträge (09.12.2015) publiziert. Der Kurs stieg infolge der Veröffentlichungen bei überdurchschnittlich hohen Handelsvolumina innerhalb eines Monats um 29 % von 19,50 € am 10.11.2015 bis auf 25,25 € am 09.12.2015. Hierzu trugen auch Investorengespräche und die Vorstellung der adesso AG auf dem Eigenkapitalforum 2015 bei. Wenngleich 9 %-Punkte der Kursgewinne seit dem Jahreshöchststand bis zum Jahresende infolge von Gewinnmitnahmen sowie der allgemeinen Markttendenzen wieder abgegeben

wurden, so ging die adesso-Aktie mit einem deutlichen Plus von 78 % auf Jahressicht aus dem Handel.

Die Marktkapitalisierung von adesso erhöhte sich 2015 somit stark auf 139,6 Mio. € nach 78,2 Mio. € zum Jahresende 2014.

Nachdem 2014 die Handelsumsätze mit allen Aktien insgesamt am Kassamarkt inklusive Tradegate bereits eine Steigerung um 10,9 % auf 1,1 Bio. € verzeichnen konnten, wurde 2015 noch einmal deutlich mehr mit Aktien umgesetzt. Das Volumen stieg um 26,5 % gegenüber dem Vorjahr auf 1,4 Bio. €. Weiterhin gilt das Anlageinteresse der Investoren vor allem den Werten der ersten Reihe. Wie im Vorjahr wurden rund 93 % des gesamten Volumens mit Werten der Auswahlindizes umgesetzt. Bei insgesamt höheren Handelsvolumina steigerten sich 2015 jedoch die Umsätze der übrigen Werte überproportional stark um 42 %. Im Jahresverlauf stieg der Handelsanteil der Nebenwerte ab September sprunghaft an.

Nach einem Rückgang um 10 % im Vorjahr stieg das Handelsvolumen der adesso-Aktie 2015 um 77 % von 8,5 Mio. € auf 15,1 Mio. €. Davon wurde ein Drittel in den letzten beiden Jahresmonaten generiert. Umsatzstärkster Monat war der Dezember mit 2,8 Mio. €. Im Mai wurden dagegen lediglich 0,4 Mio. € umgesetzt. Je Handelstag wechselten 2015 im Durchschnitt 3.217 Aktien den Besitzer. Dies sind rund 14 % mehr als 2014. Im Schnitt wurden monatlich 67.816 adesso-Aktien gehandelt. In den Monaten Juni, November und Dezember wurden jeweils über 100.000 Stücke gehandelt, die meisten im Juni mit 146.211 Aktien. Rund 74 % des Handels wurden 2015 über die Handelsplattform Xetra abgewickelt, das sind 5 %-Punkte weniger als 2014.

Anfang 2016 gab der adesso-Aktienkurs im Zuge einer stark eingetrübten Stimmung an den Weltbörsen mit teils sprunghaften Kursverlusten ebenfalls deutlich nach. Vor allem neue Sorgen um die schwächer erwartete konjunkturelle Entwicklung in China und deren Ausstrahlungswirkung auf die globale Wirtschaft sowie der anhaltende Ölpreisverfall sorgten für Unsicherheit und drückten die Erwartungen der Anleger. Der adesso-Kurs notierte zwischenzeit-

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Aktiendaten für 2015 je Quartal:

Aktiendaten

Q1 Q2 Q3 Q4 2015
Kurs am Periodenende 14,01 18,06 19,20 24,07 24,07
Kursentwicklung (in %) 4 34 42 78 78
Entwicklung TecDAX (in %) 18 20 27 33 33
Höchstkurs in € 14,36 19,20 19,60 25,25 25,25
Tiefstkurs in € 12,86 14,20 16,73 18,31 12,86
Volatilität
(90-Tage z. Quartalsende / in %)
24,3 20,3 30,0 32,6 32,6
Umsatz Stück /Handelstag 2.321 4.150 2.338 4.129 3.217
Umsatz €/Handelstag 32.041 70.286 43.494 93.641 59.589
Anzahl Aktien 5.793.720 5.793.720 5.799.720 5.799.720 5.799.720
Marktkapitalisierung in Mio. € 81,2 104,6 111,4 139,6 139,6

lich wie auch der TecDAX um bis zu 19 % niedriger als noch zum Jahresschluss 2015. Ab der zweiten Februarhälfte erholten sich die Leitindizes wie auch die adesso-Aktie zusehends in einem Aufwärtstrend, von dem besonders die adesso-Anteile profitierten. So notieren die adesso-Aktien Ende Februar im Vergleich zum Jahresstart bereits mit einem Plus von 7 %. Ausgehend vom ersten Schlusskurs 2016 konnte der TecDAX in dieser Zeit seine Verluste lediglich bis auf -10 % reduzieren.

Kapitalmaßnahmen

Im Berichtszeitraum erhöhte sich das Grundkapital infolge der Ausübung von Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft um 0,1 % von 5.793.720 auf nunmehr 5.799.720 €. Die Erhöhung um 6.000 € erfolgte im Juli 2015.

Dividenden

Die Hauptversammlung vom 02.06.2015 hat dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Gewinnverwendung entsprochen und die Ausschüttung einer um 19 % angehobenen Dividende in Höhe von 0,25 € pro Aktie beschlossen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 42 % bezogen auf das Ergebnis je Aktie (Vorjahr: 44 %). Die Dividende wurde den Depots der Aktionäre ab dem 03.06.2015 gutgeschrieben. Bezo-

Aktienstammdaten

ISIN DE000A0Z23Q5
WKN A0Z23Q
Symbol ADN1
Reuters Instrument Code ADNGk.DE
Bloomberg Symbol ADN1:GR
Erstnotierung 21.06.2000
Handelsplattformen Xetra
Marktsegment General Standard
Anzahl der Aktien 5.799.720
Währung EUR
Nennwert Stückaktien ohne Nenn
betrag; rechnerisch 1,00 €
Grundkapital 5.799.720 €
Stimmrecht pro Aktie 1
Indexzugehörigkeit CDAX, DAXsector All
Software, DAXsubsector
All IT-Services, General
All-Share, General
Standard Index
Rechnungslegungsstandard IFRS
Ende des Geschäftsjahres 31.12.
2015 2014
Aktienanzahl
zum Jahresende
5.799.720 5.793.720
Xetra-Schlusskurs
zum Jahresende (€)
24,07 13,50
Marktkapitalisierung
zum Jahresende (Mio. €)
139,6 78,2
Ergebnis je Aktie (€) 0,82 0,59
Cashflow je Aktie (€) 2,91 1,60
KGV 29,4 22,9
KCV 8,3 8,5
Dividende je Aktie 0,30 0,25
Dividendenrendite 1,2 % 1,9 %

Investor Relations

gen auf den Jahresschlusskurs 2014 betrug die Dividendenrendite 1,9 %.

Aktionärsstruktur

Größter Aktionär der adesso AG ist mit 29,6 % Stimmrechten Prof. Dr. Volker Gruhn, mittelbar über die Beteiligungsgesellschaft Setanta GmbH. Prof. Dr. Gruhn ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso AG und Mitgründer. Rainer Rudolf verfügt als Mitgründer, ehemaliger Vorstand und seit 2013 ebenfalls Aufsichtsratsmitglied mit 18,8 % über den zweitgrößten Anteil der Stimmrechte. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist insgesamt mit 48,8 %, der Vorstand der adesso AG mit 1,2 % des Grundkapitals am Unternehmen beteiligt. 80,9 % der zuzuordnenden Stimmrechte und damit die überwiegende Mehrheit wird von Privatanlegern gehalten. Der Anteil der institutionellen Investoren konnte weiter auf 7,5 % ausgebaut werden. Die restlichen 11,6 % der Unternehmensanteile konnten keinem Investorentyp eindeutig zugeordnet werden. Nach der Streubesitzdefinition der Deutschen Börse AG beträgt der Freefloat unverändert 36,4 %.

Investor-Relations-Aktivitäten

Unsere Investor Relations stehen im Dienste einer aktiven Kommunikation und sorgen für Transparenz über unsere Geschäftstätigkeit. Es ist unser Bestreben, nicht nur ein Höchstmaß an Transparenz und leicht zugänglichen Informationen zu bieten, sondern auch aktiv das Gespräch mit institutionellen und privaten Investoren, Analysten und der Finanz-

Empfehlungen in Finanzmedien/Analystenbewertungen

Datum Empfehlung Bewertung Quelle
02.03.2016 adesso: Wieder
relativ günstige
Bewertung
[…] Das starke Wachstum rechtfertigt eine hohe Bewer
tung, so dass beim KGV 2017e von 19 erneut Kurschancen
bestehen.
Nebenwerte
Journal Extra
29.02.2016 Kaufen Kursziel: EUR 30,00 WGZ BANK AG
Westdeutsche
Genossen
schafts
Zentralbank
29.02.2016 Buy Kursziel: EUR 27,80 SMC Research
29.02.2016 adesso: Die Aktie
mit den zwei Ge
sichtern / Kaufen
[…] Mit 24 Euro notiert der Small Cap dicht unter dem
Dezember-Hoch von gut 25 Euro. Fazit: Hier läuft operativ
alles in die richtige Richtung. […] Wir bleiben bei unserer
positiven Einschätzung für den Titel.
boersenge
fluester.de
23.12.2015 Dran glauben, am
Ball bleiben – und
ernten
Sowohl die erfreuliche Entwicklung des Unternehmens als
auch der kräftige Kursanstieg bestätigen unsere seit Jahren
positive Einschätzung zur adesso AG. […] Nachdem sich der
Kurs zuletzt sehr beschleunigt hat, sollte eine Konsolidierung
als Atempause einkalkuliert und gegebenenfalls genutzt
werden.
Nebenwerte
Journal
03.06.2015 Hot-Stock der
Woche: Die Aktie
für die Zukunft
Ziel: 26,00 €; Kauflimit: 16,50 €; Stopp: 11,95 € Der Aktionär
16.02.2015 adesso spielt bei
IT-Symphonie mit
[Spekulative Anleger] kaufen bis 14,45 Euro und sichern
Bestände bei 10,90 Euro ab.
PLATOW Börse

presse zu suchen. Dazu präsentieren wir regelmäßig unsere Entwicklung im Rahmen von Konferenzen, gezielten Einzelterminen oder Roadshows. Zusätzlich nutzten wir zahlreiche Investorenkonferenzen zur Präsentation der adesso AG und der Intensivierung der Kontakte zum Kapitalmarkt.

2015 wurde die adesso AG erneut auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentiert und zusätzlich auf der Frühjahrskonferenz der DVFA (Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management) ebenfalls in Frankfurt. Darüber hinaus fanden Vorstellungen auf zwei weiteren Konferenzen und Investorenveranstaltungen in München und Zürich statt. Für das Jahr 2016 sieht der Finanzkalender eine ähnlich hohe Anzahl an Investorenkonferenzen vor. Zudem veröffentlichten wir im Geschäftsjahr regelmäßig kapitalmarktrelevante Meldungen sowie Präsentationen zu unserer Gesellschaft. Interessierten Kapitalmarktakteuren stellen wir über die Webseiten der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" vielfältige Informationen bereit, die weit über die Pflichtangaben hinausgehen. Als Service ermöglichen wir über den Menüpunkt "Fragen an den Finanzvorstand" den direkten Dialog mit dem verantwortlichen Vorstand. Durch die Aufnahme in Versandlisten für die postalische oder elektronische Zusendung von Unternehmensmeldungen und -berichten werden Interessenten aktiv und automatisch mit den neusten Informationen zur adesso AG versorgt. Von rund 390 angemeldeten Personen und Unternehmen wird dieser Service bereits genutzt. Insbesondere für Analysten, aber auch für alle anderen interessierten Anleger, bietet adesso eine Investorenmappe zum Download an, die neben der Regelpublizität aus den vergangenen zwölf Monaten unter anderem auch eine Mehrperiodenübersicht der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der wichtigsten Kennzahlen auf Quartalsund Jahresbasis als auch den Konzernabschluss und -zwischenabschluss zum Halbjahr als Excel-Tabellen bereithält. adesso wurde 2015 regelmäßig durch die Research-Abteilung einer Bank sowie eines unabhängigen Research-Hauses analysiert. Aktualisierungen von Analystenstudien werden auf der adesso-Website vorgehalten.

Die adesso AG ist Mitglied im Deutschen Investor Relations Verband e.V. (DIRK).

Analysen / Research

Die Aktie der adesso AG wird seit Mai 2012 von der WGZ BANK AG regelmäßig über Studien und Updates bewertet und seit Mai 2013 zusätzlich durch die bankenunabhängigen Analysten von SMC Research. Die jüngsten Updates der derzeitigen Analysten wurden im Februar 2016 veröffentlicht. Beide Analysten stufen die adesso-Anteile mit "Kaufen" ein (WGZ BANK: 29.02.2016: Kursziel 30,00 € / SMC Research, 29.02.2016: Kursziel 27,80 €).

Der Handel der adesso-Aktie wird seit Anfang 2011 vom Marktführer im Designated Sponsoring betreut, der Oddo Seydler Bank AG (ehemals: Close Brothers Seydler Bank AG).

Ihr Ansprechpartner:

Christoph Junge Mitglied des Vorstands T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 [email protected]

Highlights 2015

Januar

adesso wird Ergebnisprognose für 2014 übertreffen

adesso startet mit positiven Nachrichten ins Geschäftsjahr 2015 und gibt bereits im Januar bekannt, dass die eigene Prognose für das operative Ergebnis im Vorjahr um rund 1 Mio. € übertroffen werden wird. Auf Basis der finalen Zahlen wird ein Rekordergebnis von 9,8 Mio. € erreicht. Treiber für die positive Entwicklung waren vor allem eine hohe Auslastung, profitable Projekte und über den Erwartungen liegende Lizenzumsätze.

März

Erneute Dividendenanhebung vorgeschlagen

Auf Basis der guten Geschäftsergebnisse 2014 mit einer rein organischen Umsatzsteigerung um 16 % auf 156,9 Mio. € und einem um 26 % auf 9,8 Mio. € gesteigerten Ergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine erneute Anhebung der Dividende um 19 % auf nunmehr 0,25 € je Aktie vor. Seit der erstmaligen Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2009 wurde damit die Dividende zum dritten Mal erhöht. adesso verfolgt eine Dividendenpolitik, bei der Aktionäre auch über steigende Ausschüttungen angemessen am Unternehmenserfolg beteiligt werden sollen.

April

adesso erwirbt die restlichen Anteile an der PSLife GmbH

Im April verkündet adesso die Einigung mit der Mitgesellschafterin an dem Joint Venture PSLife GmbH über die Aufstockung der von adesso gehaltenen Anteile von 50 % auf 100 %. Damit vollzieht adesso einen wichtigen Schritt bei der Entwicklung zum Anbieter von Versicherungssoftware. Die vollständige Übernahme schafft die Grundlage, um ein eigenes Lösungsportfolio in klarer Abgrenzung zum Wettbewerb am Markt zu positionieren. Neben dem alleinigen Vertrieb der fertigen Lebensversicherungssoftware ist vor allem die Weiterentwicklung des Frameworks zu einer versicherungsspartenübergreifenden Softwaresuite interessant.

Mai

adesso schärft Automotive-Profil mit neuem Geschäftsbereich

Mit einem neuen Geschäftsbereich "Automotive & Transportation" bündelt adesso die Kompetenzen für die Automobilindustrie und will diese zu einer zusätzlichen Kernbranche ausbauen. Das Leistungsportfolio reicht von Lösungen für die Kundengewinnung und -bindung über die Optimierung branchenspezifischer Prozesse bis hin zu mobilen Anwendungen. Zurückgreifen kann adesso dabei auf umfangreiche Branchenerfahrungen aus zahlreichen Projekten mit Unternehmen wie BMW, Bosch, Daimler, MAN oder Schaeffler.

Juni

adesso verkündet bislang größte Firmenakquisition

Durch die vollständige Übernahme der Born Informatik AG und deren Verschmelzung auf die adesso Schweiz AG baut adesso seinen Anspruch als ein führendes IT-Dienstleistungsunternehmen in der Schweiz aus. Der zusätzliche Standort in Bern stärkt insbesondere den Kundenzugang bei bundesnahen Auftraggebern und ergänzt damit regional und fachlich die adesso-Aktivitäten in der Schweiz. Zusammen liegt der Umsatz nun bei rund 40 Mio. CHF.

August

adesso entwickelt für TÜV Rheinland neue Software für den mobilen und stationären Einsatz

Einen prestigeträchtigen Auftrag kann adesso im August vermelden. Der TÜV Rheinland setzt bei der Neuentwicklung eines Softwaresystems für das Geschäftsfeld Fahrzeuguntersuchung auf die Kompetenzen von adesso. Die in Deutschland gesetzlich vorgeschriebene, regelmäßige Fahrzeuguntersuchung wird künftig in allen Prüfstellen des TÜV Rheinlands sowie im mobilen Dienst über die von adesso neu zu entwickelnde Softwarelösung durchgeführt.

Oktober

HSE24 profitiert bei mobiler Shop-Lösung von gebün delten Kompetenzen der adesso Group

Die adesso Group unterstreicht ihre gefragte Exper tise in den wichtigen Wachstumsfeldern E-Com merce, Content Solutions und Mobile Business durch den erfolgreichen Abschluss eines Projekts beim internationalen Versandhändler HSE24. Des sen rund 20.000 Artikel umfassendes Angebot ist seit 2015 zusätzlich über eine für mobile Endgeräte opti mierte Website verfügbar. Die Konzeption, Entwick lung und Implementierung der Lösung hat die adesso AG als Generalunternehmerin in Zusammenarbeit mit ihren Tochterunternehmen Arithnea GmbH und adesso mobile solutions GmbH realisiert. Als Con tent-Management-System kommt das Produkt der adesso-Tochter e-Spirit AG zum Einsatz.

November

adesso AG übernimmt frühzeitig 100 % der Anteile an der Arithnea Gmb H

Durch Einigung mit den bisherigen Anteilseig nern wird die vorzeitige vollständige Übernahme der Arithnea GmbH möglich, die bislang erst für 2017 vorgesehen war. Hierdurch lässt sich das adesso-Portfolio im Bereich E-Commerce und CMS-Aktivitäten inklusive eines Agenturbereichs in nur noch einer Organisationseinheit mit 200 Mitarbeitern bündeln.

Dezember

Münchener Verein Lebensversicherung setzt auf PS Life als neues Bestands- und Leistungssystem

Für einen hervorragenden Jahresausklang sorgt die Beauftragung durch die Münchener Verein Lebens versicherung a.G., die sich zur Etablierung eines neuen Bestands- und Leistungssystems als weiterer Kunde für das Softwareprodukt PSLife entschieden hat. Neben dem Lizenzerwerb sieht der Auftrag die Unterstützung der Münchener Verein Lebensversi cherung bei der Einführung und Anpassung der Soft warelösung vor.

Geschäftsbericht 2015

Die Unternehmen der adesso Group unterstützen seit vielen Jahren bei der Optimierung von Kerngeschäftsprozessen durch Beratung und Softwareentwicklung sowie die Reduktion von Betriebskosten. Dabei hat die adesso AG über das klassische Projektgeschäft neben ihrer technischen Expertise auch branchenspezifisch eine so fundierte Kompetenz aufbauen können, dass ihre Berater inzwischen in vielen Branchen auch als fachliche Lösungspartner von Kunden akzeptiert und gesucht werden. Dieses wertvolle Wissen wird stringent in einer ebenfalls branchenorientierten Organisationsstruktur kultiviert und ausgebaut. Neben den erfolgreichen, universellen Standardprodukten "FirstSpirit" und "in|MOTION" hat adesso so bereits auch mehrere branchenspezifische Lösungen und Produkte etablieren können.

Während auch in den übrigen Kernbranchen Ansätze verfolgt werden, um weitere Produkte zur Marktreife zu bringen, hat adesso in der am längsten bearbeiteten Branche "Versicherungswirtschaft" ein neues Level in der eigenen Produktpolitik erreicht: Mit der Entwicklung einer vollständigen Softwaresuite für die Versicherungswirtschaft sieht sich adesso hervorragend positioniert, um den Schritt zu einem führenden Anbieter von Standardsoftware für die Assekuranz zu vollziehen. Für unsere Kunden, unser Unternehmen und auch für unsere Aktionäre bietet dies attraktive Perspektiven, die wir Ihnen nachfolgend gerne vorstellen. Gehen Sie diesen Schritt mit uns und betreten eine neue Ebene.

A NEW LEVEL

Geschäftsbericht 2015

AUSGEZEICHNETE STEIGERN DIE PRODUKTE QUALITÄT ERFOLG VON ADESSO. DES PORTFOLIOS, DEN WERT

Die Versicherungssoftware in|sure ist spartenübergreifend ausgelegt und wird sukzessive weiterentwickelt, vertrieben und eingeführt. Dabei ist die Lebensversicherungssparte bereits fertiggestellt und wurde mehrfach erfolgreich an Versicherungsunternehmen verkauft. Besonders interessant: Auch die Sparten "private Krankenversicherung" und "Sachversicherung" sind bereits von Kunden beauftragt. Die Lösung für die "Kfz-Versicherung" befindet sich in einer vielversprechenden Anbahnungsphase, so dass die Verfügbarkeit einer universellen Versicherungssoftware auf Basis modernster Technologiestandards in greifbare Nähe rückt. Die Lösung in|sure Health für die Private Krankenversicherung (PKV) wird bereits im Sommer 2016 erstmalig bei der INTER Versicherungsgruppe eingeführt. Die Fertigstellung und Einführung von in|sure General für die Sachversicherung ist für Anfang 2017 und in|sure Motor für die Kfz-Versicherung bis Mitte 2017 vorgesehen.

Das Erfolgsmodell der Entwicklung wird dabei beibehalten: Gemeinsam mit einem oder mehreren Ankerkunden werden alle in der jeweiligen Sparte notwendigen Standardfunktionalitäten realisiert und als releasefähige Komponenten von adesso weiterentwickelt und vertrieben. Durch die Zusammenarbeit mit etablierten Versicherungen wie zum Beispiel der Barmenia oder der INTER Versicherungsgruppe ist die Praxistauglichkeit garantiert. Die weitere Individualisierung nach speziellen Kundenanforderungen ist möglich und bereits technisch vorbereitet.

adesso erwartet aus der in|sure-Suite nachhaltig wertsteigernde Effekte. So bietet jeder weitere Lizenzverkauf einen vergleichsweise attraktiven Ergebnisbeitrag und auch die Einführungsprojekte durch adesso als Know-how-Träger werden vom Markt mit höheren Tagessätzen honoriert. Schließlich bieten längerfristige Wartungsverträge eine hohe Kundennähe sowie einen regelmäßigen und ansteigenden Beitrag zum Ergebnis. Dies wirkt sich zusammen nachhaltig positiv auf die Marge aus. Die Marktchancen für in|sure werden als besonders gut eingeschätzt, da derzeit rund 80 % aller Versicherungsunternehmen ihre IT-Systeme durch Neuanschaffungen an aktuelle Marktanforderungen anpassen und neben adesso kaum Wettbewerber über eine so passgenaue, spartenübergreifend einheitliche und technologisch zeitgemäße Plattform verfügen.

A NEW LEVEL

Geschäftsbericht 2015

BIS ZUR VERSCHENKEN NEUER PRODUKTE EINFÜHRUNG VERSICHERUNGEN WERTVOLLE ZEIT DURCH WENIG FLEXIBLE IT.

Als einer der Hauptgründe, warum rund 80 % der Versicherungsunternehmen derzeit in neue IT-Systeme investieren, wird die mangelnde Flexibilität bestehender Anwendungen genannt. Zu schwerfällig sind die teils über Jahre gewachsenen IT-Systeme bei notwendigen Veränderungen, zu lange dauert der Prozess, bis ein innovatives Versicherungsprodukt in der IT abgebildet und auf dem Markt vertrieben werden kann. Dabei erwarten die heutigen Versicherungskunden individuellere Policen und Tarife, die passgenau die eigene Lebenssituation berücksichtigen. Auf der anderen Seite müssen Versicherungsunternehmen einer zunehmenden Regulierung Rechnung tragen und ihre Systeme flexibel daraufhin ausrichten.

Nur wenige, sehr große Versicherungen können es sich leisten, diese Flexibilität und Reaktionsfähigkeit mittels moderner Individualsoftware zu gewährleisten. Ältere Architekturen sind dagegen immer schwerer weiterzuentwickeln, weil entweder Programmierer mit der passenden Qualifikation fehlen oder die Hardware nicht mehr unterstützt wird. Limitierende Faktoren sind auch über die Jahre gewachsene und aus mehreren koexistierenden Systemen errichtete Anwendungen. Allen gemein ist in der Regel eine nicht ausreichende Unterstützung systemübergreifender Kommunikation und weborientierter Geschäftsprozesse.

TIME TO MARKET

Geschäftsbericht 2015

WER FLEXIBEL NEUES PRODUKT VERÄNDERN UND ZEITNAH HAT EINEN WETTBEWERBS- VORTEIL. VERTREIBEN KANN, EIN

TIME TO MARKET

adesso in|sure berücksichtigt, dass Geschwindigkeit heute über Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen entscheidet. Dies gilt insbesondere für Versicherungen. Wer schneller Produkte und Services auf den Markt bringt, wer seine Prozesse früher anpasst oder seine Versicherten eher erreicht, der hat im Wettbewerb einen wesentlichen Vorsprung. Einen Vorsprung, der sich bezahlt macht.

in|sure ermöglicht daher die flexible Modellierung neuer Versicherungsprodukte aus dem Fachbereich heraus, ohne dass die eigene IT-Abteilung hinzugezogen werden muss. Dies gelingt über integrierte Systeme für die Produktmodellierung und die Bestandsführung, welche die Produktreife und Markteinführung in sehr kurzer Zeit ermöglichen. Hierbei helfen die parametrisierbaren Templates für Tarife und Tarifgruppen ebenso wie die fortschrittlichen Rechenkerne und die herausragende Transparenz über die Gesamtheit der Versicherten. Die langfristig zukunftsfähige Technologiegrundlage des modular aufgebauten in|sure-Systems bildet eine durchgängige Java-Rahmenarchitektur.

Geschäftsbericht 2015

KOSTEN FÜR WARTUNG KERNANWENDUNGEN RELEVANTE UND AUFWÄNDIGE ANPASSUNGEN DER BELASTEN.

Trotz der teils drastisch veränderten Anforderungen an die IT betreiben viele Versicherungsunternehmen aktuell noch eine IT-Struktur, die über Jahrzehnte hinweg aufgebaut wurde. Mangels universeller, spartenübergreifender Alternativen erschien viele Jahre eine vollständige Ablösung oder Migration aus dem laufenden Betrieb heraus auch nicht sinnvoll, um die vorab getätigten Investitionen nicht zu gefährden. Jedoch verschlingen die Wartungs- und Änderungsaufwendungen inzwischen einen so großen Teil des gesamten IT-Budgets, dass echte Innovationen behindert werden. Meist muss Know-how zu mehreren Programmiersprachen oder Anwendungssystemen im Unternehmen vorgehalten oder gar extern eingekauft werden.

Zudem prallen Wünsche der Fachabteilungen nach Flexibilität und Prozesskontinuität auf starre Strukturen und isolierte Abläufe. Mitarbeiter improvisieren tagtäglich mit nicht mehr zeitgemäßen Werkzeugen und müssen sich in IT-Probleme vertiefen, die sie von ihren Schwerpunktfunktionen abhalten. Die eigentliche fachliche Versicherungstätigkeit wird durch Informationstechnologie nicht mehr unterstützt, sondern behindert. Kaum eine Versicherung kommt daher umhin, sich über eine Reorganisation hin zu effizienteren IT-Strukturen Gedanken zu machen. Ein integriertes Versicherungs-IT-System einzuführen, ist daher inzwischen zu einer zentralen Managementaufgabe geworden.

FRISCHEGARANTIE

Geschäftsbericht 2015

KO RELE ASEFÄHIGE KONZENTRATION AUF MPONENTEN ERLAUBEN DIE

KERNGESCHÄFT. DAS

Versicherungen haben aus ihrer Softwarehistorie gelernt. Sie sehen sich außerdem in einem weitgehend gesättigten Markt einem hohen Wettbewerb und damit mehr denn je auch starkem Kostendruck gegenüber. Die weitreichende Standardisierung und komponentenbasierte Architektur von adesso in|sure ermöglicht es Versicherungen, ihre IT dauerhaft effizient zu betreiben und sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Denn das Technologie-Framework, die spartenunabhängigen Komponenten und die Spartenlösungen werden in Form von "Releases" regelmäßig von adesso angepasst und aktualisiert. Kosten, die beispielsweise durch sich ändernde rechtliche Rahmenbedingungen entstehen, werden so von einer Vielzahl von Kunden getragen und belasten die zukünftigen IT-Budgets deutlich weniger.

Der Erwerb einer Lizenz von adesso in|sure bietet den Unternehmen zudem einen langfristigen Investitionsschutz, da sich die Software auf Basis der modernen, einheitlichen Architektur und der langfristigen Produktstrategie dem üblichen Systemalterungsprozess entzieht. adesso gewährt für die Software quasi eine "Frischegarantie". Bei aller Standardisierung lässt sich in|sure hervorragend an die unternehmensspezifischen Prozesse anpassen und auch Drittsysteme können einfach integriert werden. Dies gelingt über die Verwendung offener Frameworks, einer Vielzahl vordefinierter Schnittstellen sowie der durchgängigen Realisierung in Java-Technologie.

FRISCHEGARANTIE

MENSCHEN ANGESTOSSENE BIETEN HOHES GESCHÄFTSVORFÄLLE FÜR DURCH WEITERHIN POTENZIAL EINSPARUNGEN.

Die fortschreitende Digitalisierung über alle Gesellschaftsbereiche hat im Versicherungsmarkt eine neue Dynamik entfacht. Während sich der Wettbewerb weiter verschärft, sind auch die Kundenanforderungen an eine Versicherung und den von ihr zu erwartenden Service deutlich gestiegen. Die zunehmende Verfügbarkeit relevanter Daten aus allen Lebensbereichen eröffnet den Versicherungen auf der anderen Seite ein hohes Potenzial zur Kreation innovativer und zeitgemäßer Produkte, die über sämtliche Vertriebskanäle verfügbar gemacht werden müssen.

Hierzu sind nahezu alle Versicherungen gefragt, ihre IT neu auszurichten und dabei einen dauerhaft kosteneffizienten Betrieb zu gewährleisten. Vor allem in der durchgängig digital unterstützten Organisation wesentlicher Arbeitsabläufe bis hin zur vollständigen Automatisierung liegt der Schlüssel, um Wertschöpfungspotenziale zu heben.

AUTOMATISIERUNG

DIGITALISIERTE GESCHÄFTSPROZESSE FÜR AN UND DURCHGÄNGIG WEITGEHENDE SORGEN EFFIZIENZ SERVICE. EIN MAXIMUM UND AUTOMATISIERUNG

Das digitale Herz von in|sure schlägt in der sogenannten "Bearbeitungs-Auftragsmaschine". Sie steuert die Vertragsbearbeitung zu unterschiedlichen Zeitpunkten inklusive rückwirkender Änderungen und deren Fortschreibung in die Zukunft, zum Beispiel durch Tarifwechsel und das Hinzukommen weiterer versicherter Personen. Die Programmierung folgt dabei dem Grundsatz, dass jeder von Menschen getätigte Geschäftsvorfall auch maschinell ausgelöst werden kann. Damit sind der Automatisierung kaum Grenzen gesetzt und Versicherungskunden können sehr viel schneller und transparenter ihre gewünschte Police erhalten.

Wichtig ist die Digitalisierung auch auf der Leistungs-/ Schadenseite: Hier können die Claims-Systeme der in|sure-Produktsuite anhand von strukturierten Schadenund Leistungsdaten für eine vollautomatisierte Leistungsbearbeitung sorgen. So kann zum Beispiel eine Arztrechnung oder ein eingereichtes Rezept in der PKV ohne manuelle Eingriffe durch die Sachbearbeitung geprüft und bedingungsgemäß erstattet werden. Ein solch zeitgemäßer und kundenorientierter Ablauf des Versicherungsprozesses lässt sich mit in|sure auf Basis vorgefertigter Templates für Tarife und Tarifgruppen sowie der komfortablen Komponente für die Produktmodellierung mit wenigen Mausklicks realisieren.

AUTOMATISIERUNG

Geschäftsbericht 2015

DER PROFESSIONELLE EINSATZ

VERARBEITENDER IST WIRTSCHAFTLICH NICHT FÜR JEDES SINNVOLL. INDIVIDUALSOFTWARE UNTERNEHMEN DATEN-

Für Jahrzehnte war die Vorstellung einer "Standardsoftware" für den Versicherungsbetrieb nur ein Wunschtraum. Die Aufwendungen, die nötig waren, diese Systeme für eine Versicherung tatsächlich nutzbar zu machen, entsprachen häufig den Kosten für eine vollständige Neuentwicklung. Viele unternehmensindividuelle Besonderheiten, über die sich die Versicherungen im Wettbewerb differenzierten, konnten erst gar nicht berücksichtigt werden. So wundert es nicht, dass das Gros der Versicherungen heute über viele Jahre weiterentwickelte, individuelle Softwaresysteme einsetzt.

Der frühere Vorteil der individuell entwickelten Software hat sich bei vielen Unternehmen über Jahre der Nutzung und Weiterentwicklung in einen geschäftskritischen Nachteil verkehrt. Zu unflexibel und vor allem teuer sind die Systeme geworden, weil hohe Betriebs-, Wartungsund Weiterentwicklungskosten belasten, weil Programmiersprachen und Technologien veralten und ihre Knowhow-Träger weniger werden. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Kosten und Komplexität neuer Eigenentwicklungen und des damit verbundenen Investitionsrisikos hat in den meisten Versicherungen heute ein Umdenken zu einer wirtschaftlicheren Standardisierung stattgefunden.

INDIVIDUALITÄT

Geschäftsbericht 2015

VERSICHERUNGEN SO IST WIE IHR INDIVIDUELL PROFITIEREN VON STANDARDPRODUKT EINEM DAS

. UNTERNEHMEN

in|sure wurde von der ersten Programmzeile an daraufhin entwickelt, mit ausschließlich modernen (Web-)Technologien alle Geschäftsvorfälle einer Versicherung optimal zu unterstützen. Wesentliche Prozesselemente sind in den Systemkernen bereits so angelegt, dass sie die Kerngeschäftsprozesse von Bestandsführung, Schaden- und Leistungsmanagement bewältigen. Auf Wunsch auch vollautomatisiert. in|sure verbindet dabei die Vorteile eines Standardprodukts mit der Möglichkeit, eigene Prozesse, oder sogar ganze Drittsysteme wie von der Individualsoftware gewohnt, weiter betreiben zu können. Denn gerade durch die individuelle Herangehensweise einer Versicherung bei ausgewählten Themen entstehen Wettbewerbsvorteile. Dafür lassen sich die Spartenkomponenten so ergänzen, dass sie exakt zum jeweiligen Kunden passen.

in|sure berücksichtigt, dass bei allen sinnvollen Unterschieden die meisten zentralen Abläufe in den Versicherungen ähnlich strukturiert sind. Diese typischen Abläufe fasst in|sure zusammen und bietet dafür eigene Out-ofthe-Box-Lösungen an. Selbstverständlich können dabei alle Benutzeroberflächen ohne großen Aufwand an das jeweilige Unternehmensdesign angepasst werden. Mit in|sure lässt sich also ein neues Universalversicherungsunternehmen innerhalb kürzester Zeit am Markt positionieren.

INDIVIDUALITÄT

Geschäftsbericht 2015

Konzern lagebericht

  • 44 Grundlagen des Konzerns
  • 44 Geschäftsmodell, Ziele und Strategien
  • 44 Mitarbeiter und Struktur
  • 44 Steuerungssystem
  • 45 Forschung und Entwicklung
  • 45 Wirtschaftsbericht
  • 45 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
  • 46 Geschäftsverlauf
  • 47 Lage
  • 58 Nachtragsbericht
  • 58 Prognose-, Chancen und Risikobericht
  • 58 Prognosebericht
  • 60 Chancen- und Risikobericht
  • 67 Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess
  • 68 Übernahmerelevante Angaben
  • 69 Erklärung zur Unternehmensführung (§ 289a HGB) und Bericht zur Corporate Governance
  • 70 Vergütungsbericht

Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell, Ziele und Strategien

adesso ist ein schnell wachsendes IT-Dienstleistungsunternehmen mit dem Ziel, zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Zentraleuropa aufzusteigen. Mit hoher Fachkompetenz in den bedienten Branchen agiert adesso an der Schnittstelle zwischen Geschäftsprozess und IT und realisiert Softwareprojekte auf höchstem technischen Niveau. Durch die Entwicklung eigener Softwarelösungen wird die Branchendurchdringung erhöht und eine hervorgehobene Positionierung bei zukunftsträchtigen IT-Themen wie Mobilisierung oder Enterprise-Content-Management erzielt. Als ein strategisches Ziel verfolgt adesso die Internationalisierung des Vertriebs der eigenen Produkte. Ergänzt wird die Unternehmensentwicklung durch eine definierte Akquisitionsstrategie.

Das erreichte und weitere Wachstum in Verbindung mit einem fokussierten Geschäftsmodell und dem Anspruch auf branchenüberdurchschnittliche Margen steigern nachhaltig den Wert des Unternehmens. adesso investiert erhebliche Mittel in zielgerichtetes Business Development, den Ausbau der Vertriebskapazitäten, Recruiting und Marketing. Diese Investitionen in Verbindung mit der hohen Branchenund Beratungsexpertise, ermöglichen weit über dem Branchendurchschnitt liegende Wachstumswerte. adesso ist ein technologisch führendes Unternehmen im Bereich der Softwareentwicklung und investiert überdurchschnittlich viel in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in die laufende Weiterentwicklung des adesso-eigenen Modells für den Softwareentwicklungsprozess.

Der Vorstand fühlt sich der Strategie verpflichtet, Wachstum, solide Finanzen und Ertragsstärke in einem ausgewogenen Verhältnis weiter zu entwickeln.

Für 2015 hatte der Vorstand als Ziele ein deutlich über dem Marktwachstum liegendes Umsatzwachstum von 6 bis 9 % auf 166 bis 171 Mio. €, ein steigendes operatives Ergebnis in Form des EBITDA zwischen 9,8 und 10,5 Mio. € bei Beibehaltung einer EBITDA-Marge von über 6,0 % definiert. Sämtliche Ziele wurden erreicht und übertroffen.

Mitarbeiter und Struktur

adesso wurde 1997 gegründet und beschäftigte zum Jahresende 2015 konzernweit 1.702 (Vorjahr: 1.377) Mitarbeiter (FTE) in Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, der Türkei und den USA. Während davon 246 (Vorjahr: 141) Mitarbeiter im Ausland für die adesso Group tätig waren, sind 1.058 (Vorjahr: 882) Mitarbeiter in Deutschland für die Konzernmutter adesso AG im Einsatz, die somit neben der Wahrnehmung der Holdingfunktionen gleichzeitig die größte operative Einheit darstellt. Größter Standort ist Dortmund, der Gründungsund Firmensitz der adesso AG. In Deutschland werden acht weitere Geschäftsstellen in allen wichtigen Wirtschaftsregionen unterhalten, um einerseits immer in Kundennähe agieren zu können und um andererseits die Reisezeiten und -kosten möglichst gering zu halten. Internationale Standorte sind Bern, Boston, Istanbul, London, Wien und Zürich.

Zum Konzern gehören zum Stichtag neben der adesso AG als größter operativer Einheit und Mutter mehrheitlich gehaltene Unternehmen, konsolidierte Enkelunternehmen und zwei Minderheitsbeteiligungen. Unterschieden werden die beiden Segmente IT-Services und IT-Solutions. Während das Segment IT-Services kundenindividuelle, projektorientierte Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und Softwareentwicklung anbietet, vermarkten die Unternehmen des Segments IT-Solutions produkthafte eigene Lösungen oder Standardsoftwareprodukte. Die Gesellschaft ist börsennotiert und an nahezu allen deutschen Börsenplätzen gelistet (ISIN: DE000A0Z23Q5, WKN: A0Z23Q).

Steuerungssystem

Die adesso AG ist Führungsgesellschaft der adesso Group und definiert die Strategie und die operativen Ziele sämtlicher Konzernunternehmen. Sie steuert die rechtlich selbstständigen Konzerngesellschaften durch das implementierte Zielsystem, das laufende Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht

Reporting und die Besetzung von Positionen in den Aufsichtsgremien. Die operative Steuerung wird über ein konzernweit einheitlich implementiertes Reportingsystem gewährleistet. Jede Konzerngesellschaft erstellt dabei vollständige, auf Landesrecht basierende Monatsabschlüsse. Zentrale Kennzahlen des Reportings sind Umsatz, EBITDA, Vorsteuerergebnis (EBT), EBT-Marge, Anzahl und Anteil nicht voll ausgelasteter Mitarbeiter, Mitarbeiterzahl sowie Nettoliquidität. Die wichtigsten Kennzahlen unterliegen einem permanenten Plan-/Ist-Vergleich. Alle Kennzahlen werden historisch fortgeschrieben und gruppenintern einem Benchmark unterworfen. Rollierend wird für jedes Konzernunternehmen ein aktualisierter Forecast für das Gesamtjahr erstellt, um frühzeitig mögliche Planabweichungen erkennen zu können. Es sind feste Meldewege und Zyklen sowie Terminserien für Managementgespräche eingerichtet. Die Kennzahlen des Reportings der Segmente unterscheiden sich nicht grundlegend.

Forschung und Entwicklung

adesso erbringt mit überwiegendem Umsatzanteil IT-Dienstleistungen. Die adesso-Lösungen sind mit wenigen Ausnahmen Kerne für Projektlösungen, die in Kundenprojekten eine individuelle Ausprägung bekommen. Der Aufwand für Forschung im Segment IT-Solutions ist im Verhältnis zum Konzernaufwand zu vernachlässigen. Eine dedizierte Forschungsabteilung ist in keinem der Konzernunternehmen eingerichtet.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich 2015 noch einmal leicht beschleunigt. Nach einem deutlichen Anziehen der Konjunktur 2014 mit einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,6 % wurden 2015 voraussichtlich 1,7 % erreicht. Damit würde die ursprüngliche Jahresprojektion 2015 der Bundesregierung um 0,2 %-Punkte übertroffen. Die deutsche Wirtschaft zeigte sich im Jahresdurchschnitt und auch über die einzelnen Quartale gemessen an ihrem Wachstum vergleichsweise stabil. Auch für das Schlussquartal 2015 wird mit einer Ausweitung der Wirtschaftsleistung gerechnet. Gleichwohl wurde der Aufschwung im Frühjahr noch positiver bewertet als im Herbst, so dass die Bundesregierung zunächst ihre Jahresprognose spürbar um 0,3 %-Punkte anhob und nach der leichten Abschwächung der Wachstumsdynamik im Sommer 2015 wieder auf 1,7 % reduzierte. Als beeinflussende Faktoren wurden gedämpfte weltwirtschaftliche Perspektiven mit einem schwächeren Wachstum in China und in rohstoffreichen Schwellenländern sowie Herausforderungen in Zusammenhang mit der zu bewältigenden Flüchtlingsmigration benannt. Das Wachstum in Deutschland und seine positive Konjunkturentwicklung 2015 war wie in den Vorjahren geprägt von einem hohen Beschäftigungsstand und starkem Konsum. Im Bereich der privaten Haushalte wirkten sich deutliche Einkommenszuwächse bei einem niedrigen Preisniveauanstieg aus. Der niedrige Wechselkurs des Euro verbesserte hingegen die Exportperspektiven der Unternehmen. Weitere Impulse brachten Investitionen in Ausrüstungen und Bauten. Trotz eines durchwachsenen weltwirtschaftlichen Umfelds bleibt die deutsche Konjunktur auch Anfang 2016 moderat aufwärtsgerichtet. In ihrer Jahresprojektion 2016 konstatiert die Bundesregierung für das Gesamtjahr 2016 eine gleich bleibende BIP-Wachstumsrate von 1,7 %.

In der Schweiz wurde 2015 ein vergleichsweise schwächeres BIP-Wachstum von 0,8 % erzielt. In den ersten neun Monaten habe die konjunkturelle Entwicklung in der Schweiz stagniert. Hierfür wurden maßgeblich Effekte aus der Währungsaufwertung zu Beginn des Jahres verantwortlich gemacht. Das erzielte Wachstum blieb deutlich hinter den vor der Währungsaufwertung veröffentlichten Prognosen zurück.

In Österreich führte eine moderate Konjunkturbelebung 2015 zu einem BIP-Wachstum zwischen 0,7 % und 0,8 %. Der Wert liegt damit zwar am oberen Ende der Erwartungen, bleibt aber das vierte Jahr in Folge unter 1 %.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Für 2015 rechnet der Branchenverband BITKOM mit einem Wachstum des deutschen Marktes für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik in Höhe von 3,5 % auf 80,4 Mrd. €. Damit hat die Wachstumsdynamik nach der starken Zunahme im Vorjahr etwas abgenommen. Maßgeblich hierfür war ein niedrigeres Wachstum im Bereich IT-Hardware. In Relation zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wuchs der Markt für Informationstechnik jedoch mehr als doppelt so schnell. Nach einem moderaten Anstieg im Vorjahr blieb das Wachstum im Segment Software 2015 mit 5,4 % konstant und das Segment erreichte ein Marktvolumen von 20,1 Mrd. €. Das Wachstum im für adesso umsatzseitig wichtigsten Bereich IT-Services beschleunigte sich nach dem spürbaren Anziehen im Vorjahr noch einmal recht deutlich um 0,7 %-Punkte auf 3,0 %. Das Marktvolumen dieses Segments beträgt nunmehr 37,3 Mrd. €. Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen waren somit weiterhin als positiv für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten. Die überdurchschnittliche Dynamik wird nach Einschätzungen des BITKOM auch 2016 beibehalten werden können.

Geschäftsverlauf

Einzelne Ereignisse, die als maßgebliche Ursachen für die Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum zu benennen wären, liegen nicht vor. Bei der Beurteilung der Entwicklung von zentralen Kennzahlen wie Umsatz, Mitarbeiter, operatives Ergebnis und Höhe der Abschreibungen im zweiten Halbjahr ist die zur Jahresmitte 2015 erfolgte Akquisition der Born Informatik AG, Bern, zu berücksichtigen.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf durch die Unternehmensleitung

Die adesso Group konnte den Umsatz um 25 % (davon 17 % organisch) und das operative Ergebnis um 46 % gegenüber dem Vorjahr verbessern und die Zielwerte für 2015 für diese zentralen Kennzahlen erreichen. Auch das Ziel der Margensicherung einer EBITDA-Marge von über 6,0 % wurde mit 7,3 % erreicht und die Marge um 1,1 %-Punkte gesteigert. Die Zielsetzungen im Rahmen der Internationalisierung in den USA und UK konnten nicht erreicht werden. Die Entwicklung der adesso-eigenen Produktfamilie für die Versicherungswirtschaft verläuft positiv. Es konnten weitere Kunden für das bereits fertiggestellte Produkt für

Lebensversicherungen gewonnen werden. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 30 % auf 9,5 Mio. € an. Der Vorstand schlägt auf dieser Basis eine Anhebung der Dividendenzahlung um 20 % auf 0,30 € je Aktie vor.

Lage

Ertragslage

Umsatzentwicklung

adesso hat im Geschäftsjahr 2015 den Umsatz von 156,9 Mio. € auf 196,4 Mio. € um 25 % gesteigert. Das organische Wachstum ohne Berücksichtigung der Mitte 2015 getätigten Firmenakquisition durch die Ausweitung der bestehenden Geschäftsaktivitäten sowie die Erweiterung des Portfolios an Dienstleistungen und Produkten betrug 17 %. Bei einem branchenbezogenen Marktwachstum von geschätzt 3,5 % konnte adesso wie in den Vorjahren auch 2015 organisch deutlich schneller als der Markt wachsen. Es wurden somit weitere Marktanteile hinzugewonnen.

Innerhalb des Jahres stiegen die Umsatzerlöse vom ersten Halbjahr von 87,0 Mio. € auf einen neuen Höchstwert im zweiten Halbjahr von 109,4 Mio. €. Der Anstieg ist auf die höhere Anzahl potenzieller Arbeitstage, auf die weiter gestiegene Anzahl von Mitarbeitern, auf höhere Lizenzerlöse sowie auf die erstmalige Konsolidierung der akquirierten Born Informatik AG zurückzuführen. Diese erzielte rund 12,9 Mio. € Umsatz im zweiten Halbjahr. Da die Gesellschaft zum Ende des dritten Quartals 2015 rückwirkend zum 01.07.2015 auf die bestehende schweizerische adesso-Landesgesellschaft verschmolzen worden ist, lassen sich die Umsatz- und Ergebnisbeiträge der Born Informatik AG nur näherungsweise ermitteln.

Im Segment IT-Services konnte die im Konzern größenbedingt bedeutsamste adesso-Landesgesellschaft in Deutschland den Umsatz wie im Vorjahr deutlich um 15 % ausbauen, in Österreich und in der Schweiz wurde kein organisches Wachstum erzielt. Angesichts der befürchteten negativen Auswirkungen der Währungspolitik der Schweizerischen Nationalbank Anfang 2015 ist die Umsatz- und Auftragslage in der Schweiz erfreulich stabil geblieben. In Österreich lag der Fokus auf der Fortführung der Ergebnisverbesserung. Hier werden die Wachstumsbemühungen 2016 stärker in den Vordergrund rücken. Die Landesgesellschaft in der Türkei hat das hohe Wachstumstempo 2015 beibehalten und die Umsatzerlöse mehr als vervierfacht. Der überwiegende Teil des Umsatzes mit externen Experten, die aus Kapazitätsgründen oder zur Ergänzung von sehr speziellen Kenntnissen zum Einsatz kommen, wird im Zusammenhang mit Projekten der adesso Group erzielt. 2015 stieg der mit eigenen Mitarbeitern der adesso AG erbrachte Umsatzanteil spürbar an, so

Umsatzverteilung nach Ländern in %

dass der Bereich "Expert Resourcing" Umsatzerlöse auf dem Vorjahresniveau von 10,2 Mio. € erreichte. Die Geschäftsaktivitäten mit Smart Hosting und Cloud Services haben mit einer Wachstumsrate von 73 % zusätzlich zum Umsatzwachstum im Segment IT-Services beigetragen. Der Bereich E-Commerce erzielte nach einem starken Wachstum im Vorjahr keine Wachstumsbeiträge.

Im Segment IT-Solutions konnte im Geschäftsbereich Content Solutions der Umsatz mit Lizenzen und Wartung für das eigene Content-Management-System FirstSpirit um 7 % gesteigert werden. Dabei haben sich die Investitionen in die Internationalisierung nicht in steigenden Umsätzen in den USA, in Großbritannien und in der Schweiz niedergeschlagen. Das Wachstum wurde vollständig in Deutschland und den Beneluxstaaten erzielt. Im Bereich Mobile Solutions ging der Umsatz nach einem überaus erfolgreichen Vorjahr erstmalig leicht zurück. 2015 wurden anders als im Vorjahr Entwickler aus Kundenprojekten abgezogen, um eigene technologische Lösungen weiterzuentwickeln. Die Mobilisierung von Webinhalten und Geschäftsprozessen gehört weiterhin zu den am schnellsten wachsenden IT-Themen. adesso ist in diesem Feld ein führendes Unternehmen für Enterprise Mobility in Deutschland. Hierzu tragen die eigene Technologie in|MOTION, die ausgewiesene Expertise in der Entwicklung mobiler Applikationen und die Verzahnung mit der Kenntnis von Kerngeschäftsprozessen der adesso-Kunden bei. So werden in diesem Bereich wachsende Umsätze mit der Beratung für die mobile Strategie von Unternehmen erwartet, insbesondere im Zusammenhang mit der digitalen Transformation. Ein bedeutsamer Wachstumstreiber im Segment IT-Solutions ist der weitere Ausbau des Geschäfts mit der adesso-eigenen Lösungsfamilie für die Versicherungswirtschaft. Alleine mit Einführungsprojekten in der Lebensversicherungssparte wurde ein Umsatz von annähernd 10 Mio. € erzielt. Die Entwicklung der Spartenlösung für private Krankenversicherungen führte zu einer Aktivierung von Eigenleistungen in Höhe von 0,2 Mio. €.

Mit vielen der Top-10-Kunden, darunter die vier größten Kunden, konnte der Umsatz ausgebaut werden. Der größte Kunde machte einen Umsatzanteil von 8 % aus. Der Anteil der Top-10-Kunden am Gesamtumsatz sank durch die hohe Konzernwachstumsrate von 38 % auf 37 %.

Der Umsatz wurde prozentual am stärksten in den Kernbranchen Banken/Finanzdienstleister und Lotteriegesellschaften gesteigert. Die für adesso umsatzseitig bedeutsamsten Kernbranchen Banken/Finanzdienstleister, Versicherungen und Gesundheitswesen erreichten durchgehend zweistellige Wachstumsra-

ten. Im Bereich Cross Industries außerhalb der Kernbranchen stiegen die Umsätze um 38 %, obwohl die 2015 neu eingerichtete Kernbranche Automotive & Transportation mit annähernd 10 Mio. € aus dem Bereich Cross Industries ausgegliedert wurde.

Der Umsatz mit Kunden außerhalb von Deutschland stieg 2015 um 77 % auf 43,7 Mio. € an. Dies resultiert insbesondere aus der Akquisition in der Schweiz, aus dem organischen Wachstum in der Türkei sowie aus einem großen Lizenzauftrag in den Niederlanden.

Ergebnisentwicklung

2015 wurden das operative Ergebnis EBITDA um 46 % und die EBITDA-Marge von 6,2 auf 7,3 % gesteigert. Damit wurden die Ziele übertroffen. Wichtigste Treiber für die deutliche Ergebnissteigerung waren das organische Umsatzwachstum von 17 % sowie rund 1,3 Mio. € EBITDA aus der übernommenen Born Informatik AG im zweiten Halbjahr. Darüber hinaus konnte durch verbesserte Tagessätze, insbesondere im Rahmen von Einführungsprojekten der eigenen Versicherungslösungen, sowie eine hohe Auslastung ein gestiegener Rohertrag pro Mitarbeiter realisiert werden. Weiterhin stieg der Deckungsbeitrag aus Wartungs- und Lizenzerlösen, die einen hohen Beeinflussungsgrad auf das Ergebnis besitzen. Bei einem Umsatzwachstum von 25 % stieg die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern (rechnerische Vollzeitstellen) 2015 um 18 % oder 236 Mitarbeiter auf 1.534. Bei einer im Vergleich zum Vorjahr gesunkenen Materialeinsatzquote von 11,7 % (Vorjahr: 12,1 %) ergibt sich ein deutlicher Anstieg des Rohertrags pro Mitarbeiter um 7 % auf 113 T€ (Vorjahr: 106 T€). Der sonstige betriebliche Ertrag lag mit 1,9 Mio. € um 0,2 Mio. € unter dem Vorjahreswert. Der Materialaufwand in Höhe von 23,0 Mio. € (Vorjahr: 19,0 Mio. €), hauptsächlich für die Einbindung von Unterauftragnehmern in Projekte, stieg mit 21 % langsamer als der Umsatz. Der Rohertrag stieg somit schneller als der Umsatz um 26 % auf 173,6 Mio. € (Vorjahr: 137,9 Mio. €). Der Personalaufwand erhöhte sich überproportional um 27 % auf 125,1 Mio. €. Hintergrund des starken Anstiegs sind erfolgsbedingt höhere variable Gehaltsanteile auf allen Unternehmensebenen sowie eine Erhöhung der Bewertung von aktienähnlichen Long Term Incentives um 1,3 Mio. €, da der Kurs der adesso-Aktie 2015 erheblich gestiegen ist. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter stieg deutlich von 76 T€ auf 82 T€. Die Veränderung der Personalkosten im Vergleich zum Vorjahr wirkte somit negativ auf die Marge.

Der sonstige betriebliche Aufwand stieg hingegen lediglich um 14 % auf 36,1 Mio. € (Vorjahr: 31,6 Mio. €). Ein großer Anteil des Anstiegs des sonstigen betrieblichen Aufwands geht auf die gestiegene

Anzahl an Mitarbeitern zurück. Tendenziell steigen mit jedem Mitarbeiter proportional Kostenpositionen wie Reisekosten und Fahrzeugkosten sowie Schulungskosten an. Durch Umzüge und Erweiterungen steigen die Raumkosten und damit zusammenhängende Kosten ebenfalls an. Insgesamt erhöhte sich der sonstige betriebliche Aufwand jedoch geringer als der Umsatz, so dass sich diese Kostenarten 2015 wie im Vorjahr margensteigernd auswirkten.

Insgesamt wurde das operative Ergebnis, bezogen auf das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA), 2015 um 46 % oder 4,5 Mio. € auf 14,3 Mio. € (Vorjahr: 9,8 Mio. €) gesteigert. Der Zielkorridor für 2015 von 9,8 bis 10,5 Mio. € sowie der nach der Übernahme der Born Informatik AG erhöhte Zielkorridor von 11,0 bis 12,0 Mio. € wurde somit übertroffen. Die operative EBITDA-Marge beträgt 7,3 % nach 6,2 % im Vorjahr.

Nach einem EBITDA von 4,2 Mio. € (Vorjahr: 3,3 Mio. €) im ersten Halbjahr stieg der Wert im zweiten Halbjahr auf 10,1 Mio. € (Vorjahr: 6,5 Mio. €), davon ca. 1,3 Mio. € akquisitionsbedingt. Der unterjährige Anstieg geht maßgeblich auf die höhere Anzahl potenzieller Arbeitstage, die Firmenakquisition und höhere Lizenzumsätze zurück.

Beide Segmente haben zum Ergebnisanstieg beigetragen, wobei der Anstieg im Segment IT-Services deutlich höher ausgefallen ist. Im Segment IT-Services verbesserten insbesondere die Landesgesellschaften in Deutschland, der Schweiz, Österreich und der Türkei das Ergebnis, während der Bereich E-Commerce einen Ergebnisrückgang verzeichnete. Im Segment IT-Solutions wirkten sich zusätzliche Ergebnisbeiträge aus dem Verkauf und der Einführung der adesso-eigenen Versicherungslösungen aus.

Mehrperiodenübersicht zur Ertragslage

in T€ 2015 2014 2013 2012 2011
Umsatzerlöse 196.449 156.915 135.283 120.521 105.986
Sonstige betriebliche Erträge 1.862 2.069 2.150 2.857 1.703
Aktivierte Eigenleistung 165 274 0 290 910
GESAMTLEIST
UNG
198.476 159.258 137.433 123.668 108.599
Materialaufwand -22.975 -18.980 -13.789 -13.767 -13.292
Personalaufwand -125.144 -98.903 -87.739 -77.426 -65.454
Sonstiger betrieblicher Aufwand -36.074 -31.597 -28.129 -25.764 -21.247
EBIT
DA
14.283 9.778 7.776 6.711 8.606
Abschreibungen -4.877 -2.407 -2.936 -4.154 -3.454
EBIT 9.406 7.371 4.840 2.557 5.152
Finanzergebnis /
Beteiligungsergebnis
69 -83 -217 -139 -150
EBT 9.475 7.288 4.623 2.418 5.002
Steuern vom Einkommen und Ertrag -4.163 -3.293 -1.596 -2.510 -1.091
Konzernergebnis 5.312 3.995 3.027 -92 3.911
Rohertrag 173.639 138.209 121.494 106.754 93.695
Rohertragsmarge 88 % 88 % 90 % 89 % 88 %
EBIT
DA-Marge
7,3 % 6,2 % 5,7 % 5,6 % 8,1 %
Umsatzveränderung 25 % 16 % 12 % 14 % 24 %
Veränderung Personalaufwand 27 % 12 % 13 % 18 % 20 %
Veränderung sonstiger
betrieblicher Aufwand
14 % 13 % 9 % 21 % 22 %

Wirtschaftsbericht

Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum um 2,7 Mio. € oder 121 % auf 4,9 Mio. €. Der sprunghafte Anstieg geht auf die kurz- und mittelfristigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte aus der Akquisition der Born Informatik AG zurück. Darin enthalten sind planmäßige Abschreibungen auf Kundenlisten und Auftragsbestände aus Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 2,1 Mio. € (Vorjahr: 0,4 Mio. €). Ebenfalls enthalten sind deutlich um 1,0 Mio. € auf 2,8 Mio. € gestiegene Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen. Treiber für den Anstieg der Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen ist neben dem Unternehmenswachstum im Vorjahr und auch unterjährig 2015 eine erhebliche Ausweitung der Lizenzbasis für die internen Software-Arbeitswerkzeuge aufgrund von Veränderungen in Partnerverträgen. 2016 wird eine weitere Aufstockung notwendig werden. Nachdem im Vorjahr eine Abschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 0,2 Mio. € auf die Geschäftseinheit gadiv vorgenommen worden ist, sind 2015 keine Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt. Das Finanz- und Beteiligungsergebnis betrug 69 T€ nach - 83 T€ im Vorjahr. Der Zinsaufwand erhöhte sich durch die Aufnahme von Akquisitionsdarlehen in Höhe von 5 Mio. € sowie 14 Mio. CHF deutlich um 117 T€ auf 291 T€. Gegenläufig ist das Beteiligungsergebnis von 24 T€ im Vorjahr auf 309 T€ gestiegen. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg bedingt durch das höhere operative Ergebnis trotz der deutlich höheren Abschreibungen um 30 % auf 9,5 Mio. € (Vorjahr: 7,3 Mio. €). Aufwand aus Ertragsteuern fiel in Höhe von 4,2 Mio. € an (Vorjahr: 3,3 Mio. €). Durch den Nichtansatz von aktiven latenten Steuern auf laufende Verluste von Konzerngesellschaften wird wie im Vorjahr eine über den Steuersätzen liegende, höhere rechnerische Steuerquote ausgewiesen. Die rechnerische Steuerquote beträgt 44 % (Vorjahr: 45 %). Insgesamt führte dies 2015 zu einem positiven Konzernergebnis in Höhe von 5,3 Mio. € nach 4,0 Mio. € im Vorjahr. Der Anteil der Minderheitengesellschafter am Konzernergebnis betrug wie im Vorjahr 0,6 Mio. €, so dass sich das den Aktionären von adesso zurechenbare Konzernergebnis um 39 % von 3,4 Mio. € auf 4,7 Mio. € erhöhte. Das Ergebnis je Aktie ergibt sich zu 0,82 € nach 0,59 € im Vorjahr.

Auftragsentwicklung

Der Auftragseingang stieg parallel zum Umsatzwachstum weiter an. Die Nachfrage hielt im Laufe des Jahres an. Ein ausgeprägter Einbruch der Nachfrage wurde in keiner Region, in keinem Segment und in keiner Branche beobachtet. Mit dem überwiegenden Teil der wichtigsten Kunden 2015 werden die Geschäftsaktivitäten zu Beginn 2016 fortgeführt.

Mitarbeiterkennzahlen

Die wichtigsten Kennzahlen im Zusammenhang mit Mitarbeitern haben sich wie folgt verändert:

Mitarbeiterkennzahlen

2015 2014 2013 2012 2011
Mitarbeiter
am Jahresende
1.840 1.499 1.352 1.138 922
Vollzeitkräfte (FTE)
am Jahresende
1.702 1.377 1.221 1.084 847
Vollzeitkräfte (FTE)
im Jahresschnitt
1.534 1.298 1.156 1.007 784
Umsatz
pro Ø FTE (in T€)
128 121 117 120 135
Rohertrag
pro Ø FTE (in T€)
113 106 105 106 118
Personalaufwand
pro Ø FTE (in T€)
82 76 76 77 83

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

adesso verfolgt eine ausgewogene Finanzpolitik. Ziele des Finanzmanagements sind die Gewährleistung der kurzfristigen Liquidität inklusive eines Sicherheitsaufschlags sowie die Sicherung und Einwerbung von Finanzmitteln für mittel- und langfristige Investitionsvorhaben. Grundsätzlich werden keine Anlagegeschäfte mit offen spekulativen Elementen getätigt. Variable Zinssätze auf der Anlageseite wurden nicht vereinbart. Die Anlagezeiträume betrugen maximal sechs Monate, überwiegend jedoch angesichts der gegen Null tendierenden Anlagezinssätze für risikoarme Anlagen auf Tagesbasis, um sich bietende Investitionschancen flexibel nutzen zu können. Ein zentrales Cash-Management auf Basis eines täglichen Kontenclearings ist nicht eingerichtet. Bankverbindlichkeiten wurden zentral bei der Konzernmutter aufgenommen. Die Kontostände sowie die Finanzlage sämtlicher Gesellschaften sind dem Konzernvorstand transparent und gehören zum Standard des monatlichen Reportingsystems. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro beziehungsweise für die Akquisition 2015 in der Schweiz auf Schweizer Franken. Factoring oder andere Arten des Verkaufs von Forderungen werden nicht eingesetzt.

Kapitalstruktur

Die Finanzierung des Forderungsbestands und der noch nicht abgerechneten Leistungen in Höhe von 46,7 Mio. € (Vorjahr: 34,7 Mio. €) stellt den bedeutendsten Teil des Finanzierungsbedarfs dar. Das Working Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Forderungen aus PoC abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten PoC) beträgt zum 31.12.2015 30,4 Mio. € (Vorjahr: 23,6 Mio. €). Der Bedarf an der Vorfinanzierung des operativen Geschäfts ist somit gegenüber dem Vorjahr um 29 % gewachsen, während der Umsatz um 25 % gestiegen ist und darin lediglich das zweite Halbjahr der ehemaligen Born Informatik AG enthalten ist. Von signifikanten Veränderungen im Zahlungsverhalten der Kunden oder im Forderungsmanagement ist nicht zu berichten. 2015 wurden drei Darlehen über 5,0 Mio. € (ratierliche Tilgung) sowie 5,0 Mio. CHF (ratierliche Tilgung) und 9,0 Mio. CHF (endfällig) zur Finanzierung der Akquisition in der Schweiz durch die adesso AG in Deutschland aufgenommen. Die Laufzeiten der Darlehen betrugen fünf, sieben und zehn Jahre. Die Zinssätze liegen zwischen 1,07 % und 2,34 %. Der Gesamtbestand der zinstragenden Finanzverbindlichkeiten stieg zum Stichtag dadurch von 5,7 Mio. € im Vorjahr auf 21,7 Mio. €. Die Zinssätze sind jeweils über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro oder Schweizer Franken. Guthaben sind überwiegend kurzfristig verfügbar und festverzinslich angelegt. Die Nettoliquidität unter Abzug der zinstragenden Verbindlichkeiten beträgt 6,4 Mio. € (Vorjahr: 18,0 Mio. €).

Investitionen, Unternehmenskäufe und -verkäufe

Das adesso-Geschäftsmodell benötigt nur verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Das Sachanlagevermögen in Höhe von 5,3 Mio. € (Vorjahr: 4,9 Mio. €) besteht weitgehend aus Hardware wie Laptops und Servern sowie dem Mobiliar der Geschäftsstellen. Der Anstieg resultiert aus den Investitionen in das weitere Mitarbeiterwachstum sowie die Ausweitung des Lizenzbestands für intern genutzte Softwareprogramme. Nachlaufende Verpflichtungen aus Investitionsvorhaben im Sachanlagevermögen bestehen zum 31.12.2015 in keinem nennenswerten Umfang. Über einen Investitionsstau ist nicht zu berichten. Im Berichtszeitraum wurde mit dem Erwerb von 100 % der Aktien der Born Informatik AG in der Schweiz die bezogen auf den Kaufpreis von 18,5 Mio. CHF bislang größte Unternehmensakquisition getätigt. 2016 besteht eine nachlaufende Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 0,3 Mio. CHF. Die 2015 bereits auf die adesso Schweiz AG verschmolzene Gesellschaft ist im Großraum Bern auf große IT-Projekte bei staatlichen Organisationen der Hauptstadt und staatsnahen Betrieben sehr gut positioniert. Die adesso Schweiz AG ist hierdurch mit über 200 festen und freien Mitarbeitern und 40 Mio. CHF Umsatz zu einem der bedeutendsten IT-Dienstleister in der Schweiz aufgestiegen. adesso hat 2015 zusammen mit drei Mitgesellschaftern die Gesellschaft PSLife Consulting GmbH zur Erbringung von Beratungs- und Entwicklungsleistungen bei der Einführung von Lösungen für Lebensversicherungen gegründet. adesso hält 70 % der Anteile an der Gesellschaft, die seit ihrer Gründung profitabel ist. Zusammen mit dem heutigen Geschäftsführer hat adesso 2015 mit der alleato assekuranzmakler GmbH ein konzerneigenes Versicherungsmaklerunternehmen gegründet. adesso hält an der Gesellschaft 74 %. Ziel ist die optimale Betreuung der adesso Group und ihrer Mitarbeiter in allen Versicherungsfragen sowie die Verzahnung von Versicherungslösungen mit dem operativen Geschäft von adesso. Zusätzlich wird alleato Drittgeschäft akquirieren. Des Weiteren hat adesso mit Wirkung zum 01.01.2016 30 % an der 1Buch GmbH übernommen. Die Gesellschaft bietet innovative Lösungen und eine eigene Softwareplattform für die Digitalisierung und Individualisierung von Printprodukten an. adesso verfolgt im Verlagsbereich eine gezielte Strategie der Geschäftsentwicklung. Im Zuge der Aktivitäten im Themenkreis Industrie 4.0, Internet der Dinge und dem Eintritt in das Marktsegment der Maschinenbauunternehmen hat sich adesso außerdem mit 24,9 % an der Dortmunder com2m GmbH beteiligt, die eine innovative Plattform zur Überwachung von Daten sendenden Maschinen und elektronischen Komponenten im Internet der Dinge entwickelt hat. adesso hat weiterhin eine Finanzierungszusage in Höhe von bis zu 500 T€ gegeben. Weitere Angaben zu den Gesellschaften enthält der Konzernanhang.

Liquidität

Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 28,2 Mio. € (Vorjahr: 23,7 Mio. €). Diesen stehen zinstragende Verbindlichkeiten vorwiegend aus Akquisitionsdarlehen in Höhe von 21,7 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €) gegenüber. Die Nettoliquidität unter Wirtschaftsbericht

Entwicklung von Bankguthaben und Finanzschulden

in T€ Bankguthaben Veränderung in % Finanzschulden Veränderung in %
2011 22.491 32 5.878 -23
2012 21.280 - 6 10.359 76
2013 21.644 1 6.091 -41
2014 23.724 10 5.724 -6
2015 28.162 19 21.746 280

Entwicklung Der Liquidität

in T€ 2015 2014 2013 Veränderung 2015
Bestand an liquiden Mitteln 28.162 23.724 21.644 4.438
(-) Zinstragende Verbindlichkeiten 21.746 5.747 5.356 15.999
(=) Nettoliquidität 6.416 17.977 16.288 -11.561
Nettoliquidität zu EBITDA 0,44 1,84 2,09 -1,40
Bestand an liquiden Mitteln 28.162 23.724 21.644 4.438
(+) Forderungen aus LuL und PoC 46.730 34.655 29.011 12.075
(-) Kurzfristige Verbindlichkeiten 55.540 38.209 32.687 15.507
(=) Nettoliquidität 2 19.352 20.170 17.968 1.006

Entwicklung Der Finanzlage

in T€ 2015 2014 2013 2012 2011
Liquide Mittel 28.162 23.724 21.644 21.280 22.491
Zinstragende Verbindlichkeiten 21.746 5.747 5.356 7.707 4.785
Nettoliquidität 6.416 17.977 16.288 13.573 17.631
Cashflow aus operativem Geschäft 16.877 9.248 7.646 373 10.188
Cashflow aus Investitionstätigkeit -26.878 -5.408 -1.231 -2.624 -1.876
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 14.081 -1.735 -6.007 1.103 -2.888
Währungsdifferenzen 358 -25 -44 25 46
Veränderung liquider Mittel 4.438 2.080 364 -1.211 5.470
Finanz- und Beteiligungsergebnis 69 -83 -220 -139 -150

Abzug der zinstragenden Verbindlichkeiten nahm so um 11,6 Mio. € auf 6,4 Mio. € ab (Vorjahr: 18,0 Mio. €).

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit stieg deutlich von 9,2 Mio. € im Vorjahr auf 16,9 Mio. €. Der Anstieg resultiert in großen Teilen aus dem um 4,5 Mio. € gestiegenen EBITDA sowie der darin enthaltenen, um 1,7 Mio. € gestiegenen Veränderung der anderen Rückstellungen. Die Veränderung des Netto-Betriebsvermögens führte zu einer zusätzlichen Freisetzung von 2,7 Mio. € (Vorjahr: -0,2 Mio. €). Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -26,9 Mio. € (Vorjahr: - 5,4 Mio. €). Der starke Anstieg resultiert aus den Ausgaben für die Unternehmensakquisition in der Schweiz. Die Auszahlungen für das Sachanlagevermögen gingen jedoch von 4,6 Mio. € im Vorjahr auf 2,1 Mio. € zurück. Im Vorjahr wurde in den neuen Konzernhauptsitz in Dortmund investiert. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug 14,1 Mio. € nach -1,7 Mio. € im Vorjahr. Dies resultiert aus der Aufnahme von 18,4 Mio. € neuen Darlehen. Es wurden Dividenden in Höhe von 2,1 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) ausgezahlt, hiervon an die Aktionäre der adesso AG 1,4 Mio. € nach 1,2 Mio. € im Vorjahr. Insgesamt veränderte sich der Bestand an liquiden Mitteln somit um 4,4 Mio. € nach 2,1 Mio. € im Vorjahr.

Bei mehreren Banken können zugesagte Kreditlinien in Höhe von im Vergleich zum Vorjahr unveränderten 1,7 Mio. € in Anspruch genommen werden. Zum Stichtag wurde keine Kreditlinie in Anspruch genommen.

Aus den liquiden Mitteln werden geschäftstypisch in den ersten Monaten des Jahres 2016 die variablen Gehaltsbestandteile ausgezahlt. Die Liquiditätsausstattung der adesso Group insgesamt ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planmäßige Bedienung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang ausreichend.

Vermögenslage

Vermögensstrukturanalyse

Die Bilanzsumme am Bilanzstichtag lag mit 120,2 Mio. € um 43 % oder 36,1 Mio. € über dem Vorjahreswert. Treiber war neben der organischen Ausweitung der Geschäftsaktivitäten insbesondere die Akquisition in der Schweiz. Auf der Aktivseite nahmen akquisitionsbedingt der Goodwill um 10,4 Mio. € zu. Die immateriellen Vermögenswerte stiegen um 9,2 Mio. €. Durch das Umsatzwachstum und die Akquisition stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 7,3 Mio. € und die Forderungen aus PoC um 4,8 Mio. €. Insgesamt sind durch die Akquisition die langfristigen Vermögenswerte schneller gewachsen als die kurzfristigen. Auf der Passivseite nahmen parallel zur Entwicklung auf der Aktivseite die langfristigen Schulden und hier insbesondere die Bankverbindlichkeiten mit 13,4 Mio. € zu. Das Eigenkapital stieg um 3,7 Mio. € und beträgt 42,5 Mio. €. Durch den starken Anstieg der Bilanzsumme ist die Eigenkapitalquote dennoch auf 35,3 % nach 46,1 % im Vorjahr gesunken.

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen finanziellen Leistungsindikatoren, die intern zur Steuerung des Konzerns herangezogen werden, sind Umsatzwachstum, EBITDA und EBITDA-Marge. Die nachstehende Tabelle gibt die Ziel- und Ist-Werte für den Berichtszeitraum sowie für den mittel- und langfristigen Zielkorridor an.

adesso setzt keine konzernweiten nicht-finanziellen Leistungsindikatoren zur internen Steuerung des Konzerns ein. Angesichts der überragenden Bedeutung der adesso AG für den Konzern, die rund zwei Drittel des Geschäfts der adesso Group verantwortet, wird folgend über die intern zur Steuerung der adesso AG herangezogenen finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren berichtet.

Die Ergebnisentwicklung der adesso AG hängt von einer Reihe von Leistungsindikatoren ab. Neben der erzielten Wachstumsrate sind dies insbesondere:

Die Auslastung der Mitarbeiter (Quote der Mitarbeiter, die in Kundenprojekten arbeiten)

Der Anteil der Mitarbeiter, die in kundenverrechenbaren Projekten beschäftigt sind, beeinflusst das Ergebnis unmittelbar. Angestrebt wird eine möglichst konstante und hohe Auslastung, ohne dabei die Flexibilität bei der Besetzung neuer Projekte zu stark einzuschränken. Da endende und beginnende Projekte nicht immer zeitlich optimal direkt aufeinander folgen, ist ein Basissatz an Nichtauslastung unausweichlich. Gemessen wird die Auslastung zweiwöchentlich bezogen auf die Mitarbeiter in den operativen Bereichen und als Quote der Mitarbeiter ohne Projekt dargestellt.

Wirtschaftsbericht

Mehrperiodenübersicht zur Vermögenslage

in T€ 2015 2014 2013 2012 2011
Bilanzsumme 120.167 84.030 75.129 76.940 69.850
Kurzfristige Vermögenswerte 78.656 60.789 53.004 52.735 46.690
davon liquide Mittel 28.162 23.724 21.644 21.368 22.491
davon Forderungen
aus LuL und PoC
46.730 34.655 29.011 29.306 22.718
Langfristige Vermögenswerte 41.511 23.241 22.125 24.205 23.160
Kurzfristige Schulden 55.540 38.209 32.687 33.746 29.261
davon Darlehen und sonstige
Finanzverbindlichkeiten
4.212 1.597 2.567 4.482 2.236
davon Verbindlichkeiten
aus LuL und PoC
16.379 11.055 7.263 7.284 8.205
Langfristige Schulden 22.152 7.073 6.398 8.718 6.221
davon Darlehen und sonstige
Finanzverbindlichkeiten
17.534 4.150 3.525 5.877 3.642
Eigenkapital 42.475 38.748 36.044 34.476 34.368

Finanzielle Leistungsindikatoren

Ziel 2015 Ist 2015 Ziel
Umsatzwachstum (organisch) 6 bis 9 % auf 166
bis 171 Mio. €
25 % auf 196 Mio. €
(184 Mio. € organisch)
Mindestens zweifaches
Branchenwachstum
(2015: 3,0 %)
EBITDA 9,8 bis 10,5 Mio. € 14,3 Mio. € -
EBITDA-Marge (indirekt) > 6,0 % 7,3 % 9 % bis 11 % (langfristig)
Leistungsindikator Aus lastungsqu
ote invers
2015 2014 2013 Ziel
Jahresdurchschnitt 6,0 % 7,1 % 7,3 % 6 % bis 8 %
Maximum 8,4 % 9,6 % 9,2 % 10 %
Minimum 3,1 % 3,9 % 4,7 % 4 %

Leistungsindikator Buchungsintensität 2015 2014 2013 Zielkorridor

Jahresdurchschnitt 87 % 88 % 92 % 85 % bis 95 %
Maximum 93 % 93 % 97 % 100 %
Minimum 76 % 73 % 75 % 75 %

2015 wurde eine höhere Auslastung als im Vorjahr erzielt. Der Wert liegt im Zielkorridor und über den beiden Vorjahren.

Die Buchungsintensität (Durchschnitt der berechneten Stunden pro Projekttag)

Die Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden als Basis für Umsatz und Ergebnis unterliegt auftragslageunabhängigen Schwankungen wie Anzahl der potenziellen Arbeitstage, genommener Urlaub, Krankheit und Auslastung. Werden diese Effekte in der Analyse der kundenverrechenbaren Stunden neutralisiert, kann bei unveränderten Strukturen auf die durchschnittliche Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden pro Projekttag eines im Projekt tätigen Mitarbeiters geschlossen werden. Die so ermittelte Buchungsintensität ist somit ein Gradmesser für die Entwicklung der mengenmäßigen Wertschöpfung pro Mitarbeiter im Projekt. Da die zusätzlichen oder weniger geleisteten Stundenanteile an einem Projekttag fast ohne Veränderung in den Kosten einhergehen, hat die Veränderung der Buchungsintensität eine unmittelbare Auswirkung auf das Ergebnis. Die Buchungsintensität wird auch beeinflusst durch die Intensität mit der interne Projekte für die Unternehmensentwicklung, das Business Development oder den Pre-Sales betrieben werden. Sie wird in Prozent von einem achtstündigen Arbeitstag angegeben.

2015 sank die Buchungsintensität gegenüber dem Vorjahr erneut leicht. Sie liegt nur knapp innerhalb des Zielkorridors.

Die durchschnittlich erzielten Tagessätze

Die Veränderung der durchschnittlich erzielten Tagessätze, sowohl in den nach Aufwand abgerechneten Projekten wie auch als Kalkulationsbasis in Festpreisprojekten, ist ein zentraler Ergebnistreiber. Insbesondere im Vergleich zur Veränderung der Personalkosten pro Mitarbeiter als die größte Kostenposition hat sie eine erhebliche Auswirkung auf die operative Ergebnismarge. Die Tagessätze sind entsprechend ein fest verankertes Element in der internen Steuerung und werden auf Einzelkundenbasis in ihrer Entwicklung verfolgt und zielgerichtet auf Erhöhungspotenziale hin untersucht. Angegeben wird die Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes zur Vorperiode in Prozent. 2015 konnte der Tagessatz in nach Aufwand abgerechneten Projekten leicht, aber unterhalb der Wachstumsrate des Vorjahres, gesteigert werden.

Die kalkulatorischen Tagessätze und die

Budgetüberschreitung bei Festpreisprojekten Die Anzahl der Projekttage in Festpreisprojekten, die oberhalb des Budgets liegen, wirken direkt ergebniswirksam, da sie nicht für ansonsten potenzielle Arbeitszeiten zur Verfügung stehen. Auch wenn sie nur in Verbindung mit den unterhalb des Budgets abgeschlossenen Projekten zu einem Gesamtbild der Ergebnisbeeinflussung aus Festpreisprojekten genutzt werden können, bietet die Veränderung der Budgetüberschreitungen ein Signal für Fort- oder Rückschritte im Zusammenhang mit Festpreisprojekten. Die Bewertung basiert auf Tagen und nicht auf Euro, so dass es sich um eine qualitative Betrachtung handelt.

Zusammen mit den bei der Kalkulation der Projekte verwendeten kalkulatorischen Tagessätzen ergibt das Verhältnis von Budgetunter- und -überschreitungen bei der Nachkalkulation den rechnerischen Tagessatz aus Festpreisprojekten. 2015 konnte der kalkulatorische Tagessatz aus Festpreisprojekten trotz einer Reduzierung der Budgetüberschreitungen nicht gesteigert werden. Ein besonders großvolumiges Projekt wurde aus strategischen Gründen trotz eines bereits zur Angebotsabgabe niedrig kalkulierten Tagessatzes angenommen. Der Zielkorridor wurde nicht erreicht.

Als nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden bei der adesso AG Mitarbeiterbelange untersucht. Als ein schnell wachsender Premium-IT-Dienstleister ist adesso auf die Fähigkeit angewiesen, eine Vielzahl der besten Absolventen und erfahrenen Experten als neue Mitarbeiter für sich gewinnen zu können, diese intern möglichst umfassend weiterzuentwickeln und möglichst lange an sich zu binden. Besonders relevant sind dabei die beiden folgenden Leistungsindikatoren.

Recruiting-Kennzahlen und Fluktuation

Betrachtet werden beim Recruiting die Entwicklung der eingegangenen Bewerbungen, der geführten ersten Vorstellungsgespräche und der Neueinstellungen. Bei der Fluktuationsquote werden arbeitnehmerseitige Kündigungen fester Mitarbeiter betrachtet. 2015 konnte die Anzahl der generierten Bewerbungen und der ersten Vorstellungsgespräche mit 13 % beziehungsweise 16 % mit der gleichen Wachstumsrate wie der Rohertrag im Vorjahr gesteigert werden. Wirtschaftsbericht

Leistungsindikator Tagessatz T&M

2015 2014 2013 Zielkorridor
Jahresdurchschnitt + 2 % + 4 % - 2% mind. + 2 %

Leistungsindikator Festpreisprojekte

2015 2014 2013 Zielkorridor
Budgetüberschreitungen
(% von Arbeit in Festpreisprojekten)
- 13 %-Punkte + 4 %-Punkte - 13 %-Punkte < 0 %-Punkte
Kalkulatorischer Tagessatz - 11 % + 2 % + 11 % mind. + 2 %

Leistungsindikator Recruiting

2015 2014 Zielkorridor
>= Wachstum Rohertrag
Entwicklung Bewerbungen + 13 % + 24 % Vorjahr
Entwicklung erste Vorstellungsge >= Wachstum Rohertrag
spräche + 16 % + 17 % Vorjahr
Neueinstellungen (alle Positionen) 359 259 Steigerung zu Vorjahr
Fluktuationsquote (Veränderung und Verbesserung und
Höchstwert) - 1,3 %-Punkte, < 10 % + 1,8 %-Punkte, < 10 % < 10 %

Leistungsindikator FirstSpirit

2015 2014 2013 Zielkorridor
Lizenzumsatz + 1 % + 36 % - 20 % > 5 %
Wartungsumsatz + 14 % + 10 % + 24 % > 5 %

Das schnelle organische Wachstum wurde fortgeführt, wenngleich die niedrigere Wachstumsrate bei der Entwicklung der Bewerbungen eine zukünftige Abflachung der Wachstumsraten signalisiert. Die Anzahl der Neueinstellungen über alle Positionen stieg jedoch überproportional, was sowohl auf den Ausbau der Trainee-Programme und weiter gesteigerten, frühen Einbindung von Studenten zurückgeht als auch ein Resultat von passgenaueren Bewerbungen ist. Die Fluktuationsquote nahm ab und bleibt weiterhin innerhalb des Zielkorridors.

Außerdem betrachtet das Management im Konzern als internen Leistungsindikator die Entwicklung der Lizenz- und Wartungserlöse mit dem Produkt FirstSpirit, da die Lizenzerlöse in einer kurzfristigen Betrachtungsweise von Quartalen und einem Geschäftsjahr eine hohe direkte Ergebnisbeeinflussung haben und die Wartungserlöse die Basis für Steigerungen der Kostenbasis bei Entwicklung und Vermarktung des Produktes bilden. 2015 konnten die Lizenz- und Wartungserlöse gesteigert werden. Hierbei stieg der Lizenzumsatz jedoch unterhalb des Zielwertes.

Nachtragsbericht

Der Aufsichtsrat der adesso AG hat am 16.11.2015 dem Abschluss eines Kauf- und Einbringungsvertrags zur vollständigen Übernahme der Arithnea GmbH zugestimmt. Der Kaufvertrag wurde am 19.11.2015 unterschrieben und tritt mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2016 in Kraft. Mit der anstehenden Umsetzung steigt der adesso-Anteil von 51 % auf 100 %. Zunächst werden die bis zum 31.12.2015 erwirtschafteten, noch nicht ausgeschütteten, Gewinne der Arithnea GmbH anteilig in Höhe von 1.476 T€ an die nicht beherrschenden Gesellschafter ausgeschüttet. Anschließend erwirbt adesso die verbleibenden 49 % der Anteile zu einem Kaufpreis von 5.157 T€. Der Kaufpreis enthält eine fixe Zahlung von 4.059 T€, eine bedingte Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 211 T€ sowie auszugebende Aktien mit einem Wert von 886 T€. Nach dem Stichtag 31.12.2015 sind ansonsten keine Ereignisse eingetreten, die für adesso von wesentlicher Bedeutung sind.

Prognose-, Chancenund Risikobericht

Prognosebericht

Ausrichtung des Konzerns für das folgende Geschäftsjahr

Die Vision von adesso, sich zu einem in Zentraleuropa führenden IT-Beratungsunternehmen für branchenspezifische Geschäftsprozesse zu entwickeln, wird weiter mit Nachdruck verfolgt. Die strategischen Leitlinien für Wachstum über Branchensegmentierung, Portfolioerweiterung im Bereich IT-Services, Internationalisierung sowie über den Ausbau des eigenen Lösungsportfolios im Segment IT-Solutions werden auch in den nächsten zwei Jahren das Handeln bestimmen. Die Akquisitionspolitik wird weiter verfolgt werden. Unabhängig davon wird das organische Wachstum in allen bedienten Branchen und Regionen weiter vorangetrieben. adesso soll sich zusätzlich zur guten Positionierung als gefragter IT-Dienstleistungspartner der Versicherungen auch zunehmend als Produktpartner profilieren. Hierzu wurden die Lösungen für den Versicherungsbereich im Zuge der Entwicklung der adesso insurance solutions gebündelt. Da das hohe Innovations- und Wachstumstempo beibehalten werden soll, wird dies die operative EBITDA-Marge auch in den kommenden zwei Jahren belasten. Dabei soll ein Absinken unterhalb von 6 % weiterhin vermieden werden.

Künftige gesamtwirtschaftliche Situation

Nach einem deutlichen Anziehen der Konjunktur 2014 erhöhte sich die Dynamik 2015 nur leicht auf einen Zuwachswert von 1,7 % des Bruttoinlandsprodukts. Im Rahmen ihres Jahreswirtschaftsberichts prognostiziert die Bundesregierung, dass 2016 eine gleichbleibend hohe Steigerung des BIP von 1,7 % erreicht werden soll. Die Bundesregierung sieht Deutschland trotz eines durchwachsenen weltwirtschaftlichen Umfelds damit weiter auf solidem Wachstumskurs. Getragen werde dieser erneut von der Binnenwirtschaft, insbesondere von den Konsumausgaben und Wohnungsbauinvestitionen. Die Grundlage hierfür bildet der anhaltend hohe Beschäftigtenstand sowie die Reallohnsteigerungen des Vorjahrs. Die Erholung im Euroraum habe sich gefestigt, allerdings sei das außenwirtschaftliche Umfeld aufgrund beachtlicher geopolitischer Spannungen und Wirtschaftsbericht Nachtragsbericht Prognose-, Chancen- und Risikobericht

der Wachstumsverlangsamung einiger Schwellenländer fragil. In Anlehnung an die Prognosen internationaler Organisationen wird in der Projektion für das Jahr 2016 eine leichte Beschleunigung der Weltwirtschaft und des Welthandels unterstellt. Verbunden mit einem niedrigen Außenwert des Euro gegenüber dem US-Dollar ist eine moderate Zunahme der deutschen Exporte zu erwarten. Mit dem Anziehen der Nachfrage investierten die Unternehmen im Jahresverlauf zunehmend mehr.

Große Herausforderungen ergeben sich aus der weiteren Stabilisierung des Euroraums, dem demographischen Wandel sowie der Bewältigung des Flüchtlingszustroms. Explizit richte die Bundesregierung daher ihre Wirtschafts- und Finanzpolitik darauf aus, die Wachstumsdynamik zu verstetigen und das Wachstumspotenzial zu erhöhen. Als Grundlage hierfür nennt das Wirtschaftsministerium die Notwendigkeit, die eigene Wirtschaft zu modernisieren und auf einen höheren Pfad von privaten und öffentlichen Investitionen zu bringen. Im Rahmen der Investitionen sowie der auf nachhaltiges Wachstum ausgerichteten Wirtschaftspolitik käme der Digitalisierung eine Schlüsselrolle zu. Neben der Schaffung eines Ordnungsrahmens will die Bundesregierung den Ausbau der Digitalisierungsinfrastruktur vorantreiben.

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO rechnet auf Basis einer Expertengruppe des Bundes nach der deutlichen, vor allem währungspolitisch bedingten Wachstumsabkühlung auf 0,8 % BIP-Wachstum 2015 wieder mit einer Steigerung der Wirtschaftsleistung. Nachlassende dämpfende Effekte aus der schwächeren Expansion des Welthandels sowie der nachlassenden Inlandskonjunktur sollen das Wirtschaftswachstum der Schweiz 2016 auf 1,5 % beschleunigen. Für 2017 werden dann 1,9 % erwartet.

Das österreichische Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend rechnet auf Basis von Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) mit einem wieder anziehenden BIP-Wachstum von 1,6 % bis 1,7 % für das Jahr 2016 und ebenfalls 1,7 % für 2017.

Somit bietet sich für adesso 2016 ein weitestgehend freundliches gesamtwirtschaftliches Marktumfeld, welches hinsichtlich der tatsächlichen Entwicklung von nach wie vor bestehenden und teils neuen Risiken belastet ist. Als zentrale Annahme für ihre Projektion unterstellt die deutsche Bundesregierung weiterhin explizit, dass der Finanzsektor stabil bleibt und es im Euroraum und der Weltwirtschaft zu keinen negativen Entwicklungen kommt, in deren Folge die Verunsicherung der Marktteilnehmer markant steigt. Aufgrund der bisherigen Maßnahmen und Tendenzen zur Stabilisierung des Finanzsektors und Euroraums wird jedoch nicht damit gerechnet, dass sich die bisherige positive Wirtschaftsentwicklung in den für adesso bedeutsamen Sektoren 2016 und 2017 massiv verschlechtert.

Künftige Branchensituation

Nach Einschätzung des Branchenverbands BITKOM wird der ITK-Markt auch 2016 weiter wachsen. Für 2016 erwartet BITKOM für den Gesamtmarkt der ITK ein Wachstum um 1,5 % auf 158,4 Mrd. €. Im Vorjahr war ein Wachstum von 1,9 % zu verzeichnen. Neben einem voraussichtlich schwächeren Geschäft mit PCs und Sättigungseffekten bei Endgeräten der Telekommunikation sorge der "VW-Effekt" für Unsicherheit bei IT-Dienstleistern und Softwareanbietern. Gleichwohl bleibe die Informationstechnik der Wachstumsmotor des deutschen ITK-Markts. Der Umsatz mit Software, IT-Dienstleistungen und IT-Hardware soll nach einem Vorjahresplus von 3,5 % 2016 noch einmal um 3,1 % auf 82,9 Mrd. € zulegen. Am stärksten wüchsen die Geschäfte mit Software und IT-Dienstleistungen, wobei unter anderem die Nachfrage nach Big Data und Cloud Computing überdurchschnittlich stark zulege. Die Anbieter profitierten auch davon, dass sich jetzt Unternehmen aller Branchen digitalisierten. Das Stichwort dabei laute digitale Transformation: Dabei ginge es nicht mehr nur um eine Optimierung der Prozesse, sondern um das Kerngeschäft. Weitere Themen seien IT-Sicherheit und Datenschutz. Die positiven Branchenaussichten werden von der jüngsten Konjunkturumfrage des BITKOM gestützt, nach der gut 80 % aller befragten IT-Dienstleistungs- und Softwareunternehmen mit steigenden Umsätzen in der ersten Jahreshälfte 2016 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rechnen. Zudem wird für die für adesso besonders relevanten Sektoren aktuell und künftig ein besonders hohes Beschäftigungswachstum vorausgesagt. Bei Softwarehäusern und Anbietern von IT-Dienstleistungen wachsen die Beschäftigtenzahlen 2016 um rund 25.000 auf rund 795.000 an. Innerhalb von fünf Jahren würde das Beschäftigungsplus im IT-Sektor rund 157.000 betragen.

adesso geht bei den internen Überlegungen von einem für adesso relevanten Marktwachstum 2016 von 3,5 % in der DACH-Region aus.

Erwartete Umsatz- und Ertragslage

Der Bericht über die Risiken und Chancen ist integraler Bestandteil der Überlegungen des Managements zur weiteren Entwicklung von adesso und des Prognoseberichts. Mögliche und angestrebte Akquisitionen gehen in die Prognoseberechnung nicht ein. Aufbauend auf der angenommenen Wachstumsprognose von 3 % für die relevanten IT-Marktsegmente sowie den internen Überlegungen erwartet das Management für das Jahr 2016:

  • Für die Umsatzerlöse wird mit einer Steigerung von 12 % bis 18 % auf 220 Mio. € bis 232 Mio. € gerechnet (2015: 196 Mio. € und 2014: 157 Mio. €).

  • Das operative Ergebnis, EBITDA, wird in der Spanne zwischen 14,5 Mio. € bis 17,0 Mio. € erwartet (2015: 14,3 Mio. € und 2014: 9,8 Mio. €).

  • Für die operative EBITDA-Marge wird ein Mindestwert von 6,5 % angestrebt (2015: 7,3 % und 2014: 6,2 %).

Das deutlich über dem Branchendurchschnitt liegende Wachstum wird in beiden Segmenten erwartet. Der 2015 unterjährig erfolgte organische Ausbau der Mitarbeiterzahl in der adesso-Landesgesellschaft in Deutschland führt zu entsprechend steigenden Umsatzerwartungen für 2016. Mit weiterem Wachstum wird auch in der Türkei gerechnet. Der angestrebte Verkauf weiterer Lizenzen an Lebensversicherungen und Private Krankenversicherungen sowie damit verbundene Einführungsprojekte bieten weitere Wachstumsperspektiven. Weiterhin wird das Mitte 2015 akquirierte Geschäft der ehemaligen Born Informatik AG im Jahr 2016 erstmalig ganzjährig in den Konzernabschluss einbezogen.

Der geplante Anstieg des operativen Ergebnisses basiert maßgeblich auf den Wachstumszielen und der erwarteten weiteren Ergebnisverbesserung in Österreich und in der Türkei sowie im neu aufgestellten Konzernbereich E-Commerce. Die Ergebnisbelastungen der Internationalisierung in den USA und UK werden gegenüber dem Vorjahr niedriger erwartet.

Innerhalb des Jahres wird mit höheren Ergebnisanteilen im zweiten Halbjahr gerechnet. Im zweiten Halbjahr stehen am größten Standort mit 128 potenziellen Arbeitstagen vier Arbeitstage oder 3 % mehr zur Verfügung als im ersten Halbjahr. Der Unterschied ist im Vergleich zu den Vorjahren weniger signifikant. Zusätzlich werden im zweiten Halbjahr auf Basis von Erfahrungswerten anteilig mehr Lizenzerlöse erwartet.

Für 2017 rechnen wir mit weiterem Umsatzwachstum sowie einer positiven Fortentwicklung des operativen Ergebnisses.

Erwartete Finanzlage

Die Ausstattung von adesso mit liquiden Mitteln ist als solide zu bezeichnen und deckt bei Eintritt der prognostizierten Geschäftsentwicklung die finanziellen Verpflichtungen 2016 ab. Die Bilanzstruktur von adesso lässt die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital für Investitionsvorhaben zu, so dass nicht mit Finanzierungsengpässen zu rechnen ist. Angestrebt wird eine weiterhin positive Nettoliquidität. Lediglich im Fall der Möglichkeit zur Akquisition eines außergewöhnlich großen oder ertragreichen Unternehmens mit hohem strategischem Wert für adesso würde hiervon abgewichen werden.

Auf dieser Basis wird vom Vorstand die Fortsetzung der Dividendenpolitik verfolgt, die eine ausgewogene Gewichtung von Investitionen in Wachstum, finanzieller Stabilität und Beteiligung der Aktionäre am Unternehmensergebnis vorsieht. Können die Ertragsziele weitgehend erreicht werden, wird der Vorstand die weitere Anhebung der Dividende anstreben. Der konkrete Vorschlag für das Jahr 2016 wird sich an der tatsächlichen Entwicklung orientieren.

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement ist ein Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse. adesso versteht Risiken im weitesten Sinne als die Gefahr, die finanziellen und operativen Ziele nicht wie geplant zu erreichen und im engsten Sinne, die Existenz des Unternehmens zu gefährden. Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es daher unerlässlich, die Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Risiken effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen. Das aktive Risikomanagement von adesso eröffnet somit auch Chancen.

Risikomanagementsystem

adesso verfügt über ein System von Prozessen und Datenauswertungen zur Überwachung von Risiken für das Unternehmen. Ein spezialisiertes Softwaresystem ausschließlich für das Risikomanagement wird nicht verwendet. adesso setzt stattdessen auf ein integriertes System des Herstellers Corporate Planning AG für die Finanz- und Ergebnisplanung sowie das Ergebniscontrolling. In einer zentralen Datenbank werden sämtliche Plan- und Ist-Daten aller Geschäftsbereiche für das Reporting vorgehalten. Die laufenden Geschäftszahlen werden direkt aus der Finanzbuchhaltung erfasst. Zusätzlich werden Kennzahlen wie Umsatz pro Mitarbeiter, verfügbare Liquidität, nicht voll ausgelastete Ressourcen sowie Auftragseingang und -bestand registriert. In das Reportingsystem sind alle Unternehmen des Konsolidierungskreises eingebunden.

Für weitere Risiken, wie zum Beispiel durch fehlende Verträge, hohe Außenstände von Kunden oder aus Projekten mit Annäherung an die Budgetgrenze, sind feste Berichtswege etabliert. Ab gewissen Meldegrenzen werden diese bei Vorstandssitzungen in die Tagesordnung aufgenommen. Die Identifizierung ähnlicher Risiken bei den Konzerngesellschaften geschieht durch die enge Einbindung des jeweils verantwortlichen Vorstandsmitglieds der adesso AG. Die Stelle eines zentralen "Risk Managers" ist bei adesso nicht eingerichtet. Die Erhebung und Einschätzung der Risiken wird in einem Risikohandbuch dokumentiert. Der Aufsichtsrat erhält das Risikohandbuch zur Kenntnisnahme und zur Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit des Risikomanagementsystems. Ebenso bedeutsam für die weitere Entwicklung von adesso ist das Erkennen von Chancen und neuen Geschäftsaktivitäten. Für die systematische Erarbeitung neuer Geschäftschancen denken in fester Terminfolge Arbeitsgruppen aus Vorstand, Business Development, der Geschäftsleitung von Konzernunternehmen und Bereichsleitungen die Zukunft voraus und entwickeln neue Geschäftsmodelle, Branchen, Lösungen oder Regionen. In einem festen Regelkreis werden die Fortschritte bei der Umsetzung transparent gemacht.

Im Rahmen einer Risikoinventur wurden die folgenden Risiken für das Geschäft als relevant eingeschätzt und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bewertet. Im Wesentlichen werden hier Risiken aufgeführt, deren Eintreten eine Verschlechterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge hätte.

Darüber hinaus ist adesso möglicherweise weiteren Risiken ausgesetzt, die derzeit jedoch noch nicht bekannt sind oder die zum jetzigen Zeitpunkt nicht als wesentlich eingeschätzt werden. Als Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe ergibt sich der jeweilige Risikofaktor als Basis für die Relevanz des Risikos. Zum Stichtag und zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts wurden folgende Risiken mit einem berichtenswerten Risikofaktor identifiziert:

Hauptrisikoträger

Projektrisiken

Festpreisprojekte können im Falle einer Überschreitung der budgetierten Zeitraster und Kosten zu Verlusten aus Projektarbeit führen. Bei jedem Festpreisprojekt werden etwaige Budgetabweichungen laufend lokalisiert und analysiert. Es gibt einen Eskalationsmechanismus bis hin zum Vorstand. Zum Stichtag liegt bei einem Werkvertrag eine verweigerte Abnahme durch den Kunden vor (Vorjahr: keine verweigerte Abnahme). Kein Kunde fordert bereits geleistete Zahlungen von mehr als 0,1 Mio. € zurück (Vorjahr: kein Kunde). Mehrere zur Abnahme bereitgestellte Projekte sind noch nicht formal vom Kunden abgenommen worden. Da jedoch keine Abnahmeverweigerung vorliegt, ist diese Verzögerung im Rahmen der üblichen Geschäftspraxis nicht ungewöhnlich. Der Bestand an noch nicht endabgerechneten Festpreisprojekten ist gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt gestiegen. Die Risiken aus Projekten werden dennoch niedriger als zuvor eingeschätzt, da der Anteil an Budgetüberschreitungen in Festpreisprojekten weiter gesenkt werden konnte. In Österreich hatte ein Kunde 2013 Schadensersatzforderungen in Höhe von 1,3 Mio. € angedroht für angebliche, hohe Folgekosten der im Rahmen eines Projekts gelieferten Software. Die Forderungen sind weiterhin nicht gerichtlich anhängig. adesso kann keine Grundlage für die Forderungen erkennen. 2015 gab es hierzu wie auch im Vorjahr keinerlei weitere Kommunikation mit dem ehemaligen Kunden. Bei adesso kommen ein auf Excel basierendes Projektcontrolling und -reporting zum Einsatz. Je nach Projektstruktur werden Teilprojekte definiert und in der internetbasierten Projekt- und Zeiterfassung von adesso abgebildet. Der beauftragte Aufwand wird auf die Teilprojekte verteilt sowie die Meilensteine zeitlich fixiert. Im Projektverlauf werden die aufgelaufenen Zeiten und Aufwendungen den Planzahlen gegenübergestellt, der sich rechnerisch ergebene Restaufwand ermittelt sowie die Einhaltung des Zeitplans dokumentiert. Durch die zusätzliche, monatliche oder wöchentliche Abschätzung der noch zu erbringenden Restaufwendungen ergeben sich dem realen Projektverlauf entsprechende Fertigstellungsgrade. Die Gegenüberstellung von Fertigstellungsgrad und rechnerischem Restaufwand zeigt frühzeitig eine mögliche Budgetüberschreitung an. Projekte, die in den sogenannten "Overspend"-Status wechseln, in denen also ein Überschreiten des Projektbudgets abzusehen ist, werden in die laufende Agenda der Vorstandsitzungen aufgenommen. Neben der Kenntnisnahme des Risikos werden mögliche Verbesserungsansätze aus der Analyse der Hintergründe für eine Überschreitung erörtert. Der Anteil von Projekten mit festen Budgets in Form von Werkverträgen am Gesamtumsatz von adesso ist mit weniger als 20 % jedoch niedrig. Die adesso AG hat ein Project Management Office (PMO) eingerichtet, in dem Experten mit standardisierten Werkzeugen und Mechanismen besonders große oder anspruchsvolle Projekte parallel zur Projektleitung betreuen. Die Werkzeuge und Prozesse wurden 2015 weiter ausgebaut und sind vollständig in der Unternehmensroutine verankert. Der Aufwand aus Budgetüberschreitungen bei neu gestarteten Festpreisprojekten ist bei der adesso AG gegenüber den Vorjahren tendenziell zurückgegangen.

Risiken aus der Unterschreitung von Planumsätzen

Bei einer hohen Rohmarge und hohem Fixkostenanteil könnten sich ausbleibende Umsätze unmittelbar im Ergebnis widerspiegeln. 2015 wurde der Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert und der Planumsatz wie auch im Vorjahr überschritten. Die allgemeine Erwartungshaltung an die konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2016 ist vorsichtig optimistisch. Die Dynamik der Nachfrage erscheint somit auf ähnlich gesichertem Niveau wie in der vorangegangenen Planungsperiode (im Vorjahr dämpften die Ukraine-Krise sowie die Schuldenkrise in Griechenland). Dieser Risikofaktor wird im Vergleich zum Vorjahr auch vor dem Hintergrund der hohen erzielten organischen Wachstumsrate von adesso erneut als niedriger relevant eingeschätzt. Die Planungen gehen im Segment IT-Services für 2016 von einer im Schnitt unveränderten Auslastung aus. Sollten die Auftragseingänge zurückgehen oder bedeutende laufende Kundenaufträge beendet werden, könnten innerhalb kurzer Zeit Leerlaufzeiten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage entstehen. Da insbesondere der Bereich IT-Services zeitbezogen abrechnet, sind solche Leerlaufzeiten nur schwer zu kompensieren. adesso verfolgt vor dem Hintergrund der hohen allgemeinen Relevanz dieses Risikofaktors mindestens monatlich, in Teilen zweiwöchentlich, die folgenden Werte, um Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren: Auftragsbestand, Auftragseingang, Anzahl fakturierter Stunden und Auslastungsquoten, Anzahl nicht ausgelasteter Mitarbeiter. Die Planungssicherheit der im Aufbau befindlichen Landesgesellschaft in der Türkei wird ebenfalls verbessert eingeschätzt.

Das Segment IT-Solutions verfolgt eine Produktstrategie. Hier werden selbst erstellte Standardlösungen in Form von Lizenzen verkauft, implementiert und mit Wartungsverträgen versehen. Während die aufgebaute Basis an Wartungsverträgen eine relativ stabile Umsatzbasis erzeugt, sind bei der geringen Anzahl an Neulizenzverkäufen die Zielerreichung und das Ergebnis der Produktgesellschaften abhängig von einzelnen Auftragseingängen und damit deutlich volatiler als das Servicegeschäft. Die Wartungserlöse decken bei keinem der Konzernunternehmen die gesamten laufenden Kosten. Bei den Produktgesellschaften werden deshalb insbesondere der Lizenzumsatz und die diesbezügliche Vertriebspipeline inhaltlich und bezüglich ihrer Entwicklung auf der Zeitachse eng beobachtet. Der Risikofaktor Planungsabweichung bleibt 2016 im Segment IT-Solutions konstant (Vorjahr: leicht angestiegen durch erhöhte Lizenzumsatzerwartungen 2015 in den USA für das Produkt FirstSpirit).

Für jeden Geschäftsbereich existieren detaillierte Planungen, denen die Ist-Zahlen sowie die Vorjahreszahlen monatlich gegenübergestellt werden. Weiterhin wird zyklisch ein überarbeiteter Forecast erstellt, der etwaige zukünftige Abweichungen bereits frühzeitig aufzeigt. Die entsprechenden Reports bilden die Grundlage für die monatlichen Gespräche über die Geschäftsentwicklung und -perspektiven. Dies gilt für alle Konzernunternehmen.

Finanzrisiken

Die Risiken aus der Finanzlage und Liquidität sind gestiegen (Vorjahr: gesunken). Durch die Aufnahme von rund 18 Mio. € weiteren Darlehen im Zuge einer Firmenakquisition ist die Verschuldung von adesso deutlich angestiegen. Diese und die in Vorjahren aufgenommenen Akquisitionsdarlehen müssen auch bei ausbleibendem wirtschaftlichen Erfolg getilgt werden. Der Bestand an liquiden Mitteln übersteigt jedoch zum Stichtag 31.12.2015 die Darlehensverbindlichkeiten.

Die Währungsrisiken sind für adesso weiterhin gering. Gegenüber den Vorjahren weisen sie jedoch durch zunehmende Umsatzerlöse außerhalb des Euro-Währungsraums sowie durch die ausgeprägte Euro-Schwäche erneut eine steigende Tendenz auf. Nur ein kleinerer Anteil der Umsätze wird nicht in Euro getätigt. Dies betrifft hauptsächlich die Geschäfte der adesso Schweiz AG und der e-Spirit Schweiz AG, die in Schweizer Franken abrechnen, die der adesso Türkei, die in Türkischen Lira abrechnet, die der e-Spirit UK Ltd., die in englischen Pfund abrechnet sowie die e-Spirit Inc., die im Währungsraum des US-Dollars tätig ist. Diese Gesellschaften wickeln den Großteil ihrer Geschäfte in der Landeswährung ab. Währungsabsicherungsgeschäfte wurden nicht getätigt.

Die bestehenden gewerbe- und körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge der adesso AG zum 31.12.2006 sind auch nach der Verschmelzung der adesso AG (alt) auf die BOV AG unter Berücksichtigung der Mindestbesteuerung weiter genutzt worden. 2015 hat eine Großkonzernbetriebsprüfung für den Zeitraum 2009 bis 2013 stattgefunden. Dabei wurden von der Finanzverwaltung die bei der adesso AG im Zuge der Sanierung des Geschäftsbetriebes der BOV AG im Sinne von § 8 Abs. 4 KStG geltend gemachten Verlustvorträge in voller Höhe anerkannt. Das im Vorjahr als Hauptrisiko geführte Risiko einer Nicht-Anerkennung ist somit entfallen. Gleiches gilt für das im Vorjahr berichtete Risiko der möglichen Nicht-Anerkennung der gewerbe- und körperschaftsteuerlichen Verlustvorträge der evu.it GmbH (Erwerbszeitpunkt: April 2010).

Finanzrisiken können sich auch aus den Abrechnungsmodalitäten im Rahmen eines Werkvertrags für ein geschlossenes Projekt mit einem signifikanten Volumen ergeben. Oft sind neben An- und Abschlagszahlungen Zahlungen an die Fertigstellung des Projekts gebunden. Im Falle einer verzögerten Fertigstellung können sich erhebliche Liquiditätslücken ergeben. Die sich hieraus ergebenden Risiken können im Rahmen des Projektcontrollings zwar prognostiziert, jedoch nicht verhindert werden. Weiterhin sind teilweise Projekterfüllungsbürgschaften zu hinterlegen, die im Falle des Scheiterns des Projekts gezogen werden könnten. Darüber hinaus entstehen bei Großprojekten auch bei Dienstverträgen schnell größere Forderungspositionen, wenn zum Beispiel ein Kunde zwei Monatsabrechnungen noch nicht gezahlt hat und bereits die Leistungen im dritten Monat erbracht werden. Der Bestand an offenen Forderungen sowie deren Entwicklung sind Bestandteile des monatlichen Reportings auf Ebene der Einzelgesellschaften. Der Finanzvorstand bringt größere Forderungspositionen der adesso AG auf die laufende Agenda der Vorstandssitzungen, in denen individuelle Strategien der Geldbeibringung festgelegt werden. Derzeit sind mehrere Großprojekte (Vorjahr: mehrere) geeignet, maßgebliche negative Auswirkungen auf die Liquidität von adesso zu entwickeln. Insbesondere die Projekte im Zusammenhang mit den adesso-Lösungen für die Versicherungswirtschaft bringen in erheblichem Umfang vom Leistungserbringungsprozess entkoppelte Geldflüsse mit sich. Der betreffende Risikofaktor wurde bereits im Vorjahr erhöht und verbleibt auf diesem Niveau. Über nennenswerte Risiken aus Finanzinstrumenten ist nicht zu berichten.

Personalrisiken

adesso ist ein IT-Unternehmen ohne nennenswertes Anlagevermögen. Das wichtigste Asset des Unternehmens sind die Mitarbeiter. Dementsprechend werden laufend Kennzahlen wie Anzahl Mitarbeiter, Anteil unproduktiver Mitarbeiter, Krankenstand, Urlaub sowie Kosten/Umsatz pro Mitarbeiter und Auslastung festgehalten und ausgewertet. Jede Kündigung und Neueinstellung wird dem obersten Führungskreis mitgeteilt. Regelmäßig werden in den Vorstandssitzungen die Trends analysiert und Maßnahmen erörtert. So kann frühzeitig ein gefährdender Abgang von Wissen und Kompetenz erkannt werden. In den Produktbereichen ist die Konzentration des betriebsnotwendigen Wissens auf eine kleine Anzahl von Kernentwicklern beschränkt. Diese stehen im besonderen Fokus der Personalarbeit.

Die Suche nach geeigneten und erfahrenen Mitarbeitern ist unverändert von einem Nachfrageüberhang durch die Unternehmen geprägt. Die Verhältnisse stellen sich gegenüber dem Vorjahr unverändert angespannt (Vorjahr: angespannter) dar. Die sich hieraus ergebenden Gehaltsforderungen bei Neueinstellungen sowie die Erwartungen bezüglich Gehaltssteigerungen bei bestehenden Mitarbeitern sind weiterhin nicht immer vollständig über eine entsprechende Anpassung der Marktpreise zu kompensieren, so dass hieraus eine Belastung für die operative Marge entstehen kann. adesso behauptet die eigene Position als Premium IT-Dienstleister durch hervorragend talentierte und in den fachlichen Domänen erfahrene Mitarbeiter. Insbesondere in diesem Bereich hat der Wettbewerb um Mitarbeiter weiter zugenommen; nicht nur auf Seiten der IT-Dienstleistungsunternehmen sondern auch zwischen Anwenderunternehmen und der IT-Branche. In den Kernbranchen ist eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitern für die Top-Positionierung von adesso verantwortlich. Sollten gleichzeitig mehrere dieser Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, ergäben sich hieraus mittelfristige Risiken für die weitere Unternehmensentwicklung. Diesen Risiken wird durch ein besonders aktives Recruiting, Strategien zur intensiven Mitarbeiterbindung und ausgeprägte Karrierechancen im wachsenden Unternehmen begegnet. 2015 ist es dennoch gelungen, die Anzahl der eingehenden Bewerbungen und der Einstellungen gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres weiter zu steigern.

Die Fluktuation ist 2015 gegenüber dem Vorjahr gesunken (Vorjahr: gestiegen) und befindet sich weiterhin im guten Branchendurchschnitt. Das Risiko der fehlenden Verfügbarkeit von erfahrenen Mitarbeitern für adesso wird unverändert hoch (Vorjahr: höher) eingeschätzt. Das Risiko aus höherer Fluktuation sowie schneller als die Marktpreise steigenden Gehältern wird als konstant eingeschätzt. Das Personalrisiko verbleibt mit großem Gewicht in der Gruppe der Hauptrisiken.

Internationalisierung / Risiken aus Geschäften in anderen Rechtssystemen

Die adesso Group hat in den vergangenen Jahren international expandiert und hat weitere Rechtssysteme betreten. Hiermit verbunden sind mögliche Risiken aus der Nichtkenntnis von Recht und Praxis im Geschäftsleben sowie entfernungsbedingt schwierigerer direkter Einsichtnahme durch den Vorstand der adesso AG. 2012 hat die e-Spirit AG eine Gesellschaft in den USA, die e-Spirit Inc. mit Büro in Boston, operativ gesetzt und 2014 sowie 2015 durch den Ausbau der Belegschaft und Ausweitung der Vertriebsaktivitäten erweitert. In den USA bestehen höhere Risiken der juristischen Inanspruchnahme von Produktherstellern als in Deutschland. Das deutsche Management hat noch wenig Erfahrungen im Umgang mit amerikanischen Kunden. Die e-Spirit Inc. hat eine Versicherungspolice mit der größtmöglichen Haftungssumme abgeschlossen, die ihr eingeräumt wurde. Bei der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion sowie der internen Leistungsverrechnung wird darauf geachtet, das Durchschlagspotenzial auf die e-Spirit AG so niedrig wie möglich zu halten. Die Ziele in den USA, aber auch in UK, konnten 2015 nicht erreicht werden, so dass das Risiko aus der Internationalisierung höher eingeschätzt wird. 2013 wurde in Istanbul die adesso Türkei gegründet und hat dort ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Die Gesellschaft hat mittlerweile die Gewinnzone erreicht. Die politischen Unwägbarkeiten, der Kurdenkonflikt sowie die Nähe zu Syrien lassen das Risiko im Zusammenhang mit der Türkei dennoch nicht geringer erscheinen. Das Risiko wird gegenüber dem Vorjahr höher und angesichts der Größe der bisherigen Ergebnisbelastung in den USA und in UK erstmalig als Hauptrisiko eingestuft.

Sonstige relevante Risiken

Risiken aus der Kundenstruktur

Bei einem hohen Umsatzanteil von einzelnen Kunden oder Kundengruppen steigt das Risiko aus solchen Kundenbeziehungen bezüglich möglicher Projektabbrüche oder ihrem regulären Ende. Der größte Kunde hatte 2015 einen Anteil von 8 % (Vorjahr: 8 %) am Gesamtumsatz. Mit den zehn umsatzstärksten Kunden wurden 37 % des Gesamtumsatzes getätigt (Vorjahr: 38 %, Vorvorjahr: 40 %). Die Risiken aus der Kundenstruktur sind durch das Wachstum von adesso tendenziell abnehmend und der Umsatzanteil mit den Top-10-Kunden ist konstant. Mit dem größten Kunden wurde die Fortführung der Zusammenarbeit für 2016 vereinbart. Das Risiko wird im Verhältnis zum Vorjahr unverändert (Vorjahr: niedriger) eingeschätzt und verbleibt auf diesem Niveau in der Gruppe der sonstigen relevanten Risiken. Dennoch hätte der abrupte Verlust eines der Top-3-Kunden oder mehrerer der zehn umsatzstärksten Kunden das Potenzial, die Ertrags- und Finanzlage der Gesellschaft zumindest kurzfristig erheblich negativ zu beeinflusPrognose-, Chancen- und Risikobericht

sen. Jeder der Top-Kunden wird persönlich durch ein Mitglied des Vorstands oder durch die Geschäftsleitung der jeweiligen Tochtergesellschaft betreut, um sich abzeichnende Risiken früh erkennen und ihnen entgegenwirken zu können.

Quartalsweise werden die Top-10-Kunden nach Umsätzen aufgelistet sowie deren Anteil am Gesamtumsatz festgehalten. So kann eine Konzentration auf wenige Kundenbeziehungen und damit ein Klumpenrisiko früh erkannt werden.

Sinkende oder nicht ausreichend steigende Tagessätze

Ein bedeutender Umsatzanteil wird im Rahmen von Dienstverträgen und der Berechnung für den Kunden erbrachter Stunden oder Tage geleistet. Bei steigenden Gehältern sowie tendenziell steigenden Preisen als Grundlage der sonstigen Kosten, ist eine entsprechende Erhöhung der nominellen Stunden- und Tagessätze zur Aufrechterhaltung der Ergebnismarge sowie letztendlich der Existenz des Unternehmens notwendig. Hierbei ist zwischen der Veränderung eines Tagessatzes für eine bestimmte Tätigkeit bei einem bestimmten Kunden und der Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes durch einen anderen Mix an Aufträgen oder Veränderungen der Kundenstruktur zu unterscheiden.

Bei der adesso AG werden sämtliche eingehenden Dienstverträge mit Volumen und Tagessatz erfasst und bezüglich ihrer Entwicklung analysiert. So wird der volumengewichtete durchschnittliche Tagessatz der eingehenden Aufträge pro Monat, pro Quartal und für das Gesamtjahr ermittelt und in der historischen Entwicklung dargestellt. Abrufe aus Rahmenverträgen oder aus öffentlichen Ausschreibungen werden dabei nicht berücksichtigt, so dass die Kennzahlen für eine tendenzielle Aussage geeignet sind. Der Tagessatz der so erfassten Aufträge hat sich 2015 gegenüber 2014 um 2 % (Vorjahr: 4 %) erhöht, so dass vor dem Hintergrund der niedrigen allgemeinen Kostensteigerung das Risiko aus den durchschnittlich erzielten Tagessätzen unverändert eingeschätzt wird.

Die erzielten Tagessätze auf Kundenebene werden bei der adesso AG zusätzlich periodisch dokumentiert und im Vorstand auf Anpassungsbedarf analysiert. Identifizierter Handlungsbedarf wird vom Vertrieb, bei dem entsprechende Elemente im Zielsystem verankert wurden, nach Möglichkeit umgesetzt. Erreichte Anhebungen von Tagessätzen werden pro Kunde protokolliert und eine Preishistorie geführt. Auf Bestandskundenebene konnten 2015 die erzielten Tagessätze in vielen Fällen leicht erhöht werden, bei Neukunden tendenziell deutlicher über dem Durchschnittstagessatz liegend. Jedoch ließ sich auch bei einigen Hauptkunden keinerlei Preiserhöhung durchsetzen. Bei keinem der zehn Hauptkunden (Vorjahr: bei einem) musste eine Preisreduzierung hingenommen werden. Das Risiko nicht ausreichend steigender Tagessätze im Verhältnis zu Gehaltssteigerungen und Preisen auf der Kostenseite ist weiterhin gegeben, hat sich jedoch gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht.

Risiken aus der Neuentwicklung von Produkten und Lösungen

Die adesso Group hat seit 2012 den Umfang der Investitionen in die Entwicklung neuer, eigener Produkte und Lösungen deutlich erweitert und damit das Risikoprofil eines stark vom Dienstleistungsgeschäft geprägten Geschäftsmodells zugunsten des Produktgeschäfts verschoben. Der Umfang der Investitionen war im Verhältnis zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung erheblich und wurde 2012 neu in die Hauptrisiken aufgenommen. Die Entwicklung der dynamic.suite als bedeutsamste Einzelentwicklung wurde Mitte 2012 gestoppt; die bis dahin getätigten Investitionen sind untergegangen. Während das die Relevanz dieses Risikos verdeutlicht, ist das Risiko durch eine Reduktion der Investitionen 2013 gesunken und zurück in die sonstigen relevanten Risiken klassifiziert worden. Nunmehr verfolgt adesso mit den adesso insurance solutions die Strategie, sich zusätzlich zum Dienstleistungsgeschäft als einer der wichtigsten Anbieter von Softwarelösungen für die Assekuranz zu positionieren. Hierfür laufen umfangreiche Entwicklungsprojekte mit Kunden für die Sparten Kranken- und Sachversicherung. Das bereits verfügbare System für Lebensversicherungen befindet sich in der breiteren Vermarktung. Für alle Produkte ergeben sich steigende Risiken aus Leistungs- und Wartungsverpflichtungen. Zusätzlich steigen in der Entwicklungsphase die Risiken aus planüberschreitenden Entwicklungsaufwendungen, die adesso in Teilen zu tragen hätte. Diesen Risiken stehen jedoch Chancen durch Lizenz- und Wartungserlöse in bedeutender Größenordnung gegenüber.

Ordnungsrechtliche Risiken

Die adesso AG unterliegt als börsennotiertes Unternehmen am regulierten Markt einer Vielzahl von zusätzlichen gesetzlichen Regelungen und Pflichten, zum Beispiel aus dem WpHG (Wertpapierhandelsgesetz), WpÜG (Wertpapierübernahmegesetz) und AktG (Aktiengesetz). adesso verfolgt die laufende Rechtsprechung hierzu, holt sich Einschätzungen von erfahrenen Anwälten ein und sensibilisiert die gesamte Organisation für den Umgang mit den gesetzlichen Pflichten eines börsennotierten Unternehmens. So hat adesso die Stelle eines Compliance Officers eingerichtet, ein Insiderverzeichnis angelegt und laufend die Identifikation von Vorgängen betrieben, die entweder Insidertatbestände sein könnten oder zu Ungleichgewichten in der Information des Kapitalmarkts führen könnten.

2015 hat die BaFin eine Ad hoc-Mitteilung aus 2014 hinsichtlich einer möglicherweise unvollständigen und verspäteten Veröffentlichung geprüft und beanstandet. Der Sachverhalt wurde zur weiteren Verfolgung an das zuständige Referat der Bundesanstalt übergeben. Zurzeit liegen adesso keine weiteren Informationen zum Bearbeitungsstand bei der BaFin vor.

Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns

Das Gesamtrisikoprofil von adesso ist gegenüber dem Vorjahr deutlich um 29 Punkte oder 6 % auf 476 Punkte gesunken (Vorjahr: geringfügig um 1 % auf 505 Punkte gesunken). Besonders positiv wirkte sich durch die Zusendung der Bescheide im Nachgang zu der Großkonzernbetriebsprüfung die veränderte Einschätzung des Risikos "Risiko aus der Nutzung von Verlustvorträgen" aus. Negativ wirkte sich insbesondere die höher eingeschätzte Eintrittswahrscheinlichkeit bei Risiken aus der Internationalisierung / aus Geschäften in anderen Rechtssystemen aus. Außerdem wurden die allgemeinen Liquiditätsrisiken und die Risiken aus der technischen Infrastruktur mit einem höheren Risikofaktor belegt. Keines der identifizierten Risiken erreicht für sich genommen zum jetzigen Zeitpunkt den Status eines den Bestand gefährdenden Risikos. Die aufgeführten Risiken könnten sich jedoch negativ auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage sowie das Geschäftsergebnis auswirken.

Chancen

adesso hat eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um Chancen für eine positive Weiterentwicklung des Konzerns zu erkennen, zu bewerten und kontrolliert in die Praxis umzusetzen. Neben Vertriebsinformationssystemen wird dies insbesondere in Organisationseinheiten für die Entwicklung des Portfolios innerhalb einer Branche, für die Bewertung technologischer Neuheiten und für die Beurteilung der Eignung von weiteren Branchen vorangetrieben. Das systematische Vernetzen sämtlicher Einheiten der adesso Group führt bei zunehmender Konzerngröße zu weiter steigenden Synergieeffekten, insbesondere im Vertrieb und der ganzheitlichen Betreuung von Großkunden.

2016 ergeben sich eine Reihe weiterer Chancen für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten und für Ertragssteigerungen. Für das System PSLife für Lebensversicherungen wurden weitere Neukunden gewonnen und die Anzahl der potenziellen Kunden hat sich erhöht. Der Neukundengewinn führte zu einem mehrere tausend Personentage umfassenden Auftrag im Zuge der Implementierung. Es wird mit weiteren Neukunden gerechnet. Durch den Gewinn eines Großauftrags zur Entwicklung der weiteren Spartenprodukte Kranken- und Sachversicherung für die adesso insurance solutions ist adesso auf dem Weg zu einem bedeutenden Anbieter von Versicherungslösungen in Deutschland. Diese bieten nach Fertigstellung erhebliches zusätzliches Potenzial durch die Implementierungsprojekte bei weiteren Kunden. 2016 wird durch die geplante Verschmelzung der PSLife GmbH auf die adesso insurance solutions GmbH, durch die personelle Verstärkung in der Geschäftsleitung sowie durch den Wechsel einer Vielzahl von erfahrenen Mitarbeitern der adesso Group in diese Gesellschaft eine eigenständige Einheit geformt. Zudem hat adesso 2015 die Line of Business Automotive und Transportation aufgesetzt. Hier wird das bereits bestehende Geschäft mit namhaften Kunden der Branche gebündelt und fokussiert zu einem eigenständigen adesso-Portfolio ausgebaut. Die Automobilhersteller investieren deutlich steigende Beträge in die Digitalisierung sowohl in den Fahrzeugen, bei der Kommunikation mit den Kunden und für interne Prozesse. Der forcierte Aufbau des Geschäfts im Bereich Automotive und Transportation bietet zusätzliche Wachstumschancen auch in den Folgejahren.

Der beschlossene Erwerb der restlichen 49 % an der Arithnea GmbH und die Anfang 2016 umgesetzte Zusammenführung aller Mitarbeiter der adesso Group in den Bereichen Digitalagentur, E-Commerce und Content-Management-Projekte formt einen der größten Anbieter im deutschsprachigen Raum, der hervorragend aufgestellt ist für die Herausforderung der Kunden im Bereich Digitalisierung. Im Zusammenspiel mit den tiefen Kenntnissen der KerngePrognose-, Chancen- und Risikobericht Kontroll- und Risikomanagementsystem

schäftsprozesse sowie der bedeutsamen Position von adesso mobile solutions entstehen hierdurch neue Chancen für die Gewinnung großer Transformationsprojekte.

In der Schweiz ist adesso durch die Akquisition und Fusion der ehemaligen Born Informatik AG, Bern, einer der bedeutsamsten Anbieter für IT-Consulting und individuelle Softwareentwicklung. Hierin liegt die Chance, weitere strategische Kundenbeziehungen in größeren Dimensionen aufbauen zu können.

Das unterjährige Mitarbeiterwachstum, insbesondere von adesso in Deutschland, bietet Chancen für ein erneutes Wachstum 2016 deutlich oberhalb des Marktwachstums.

Die ersten Projekte mit Kunden aus Deutschland im Bereich hybrides Nearshore in der Türkei sind vielversprechend. Der Vertrieb hierfür wird weiter ausgebaut und soll auch in der Schweiz etabliert werden. Durch die Nearshore-Kapazitäten in Istanbul kann adesso mittlerweile bestimmte kostensensitive Projekttypen bedienen und sich so ein zusätzliches Kundensegment eröffnen.

Auch nach der größeren Unternehmensübernahme in der Schweiz 2015 versteht sich adesso weiterhin als ein aktiver Konsolidierer im IT-Markt. Mögliche M&A-Transaktionen bieten zusätzliche Wachstumschancen.

Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess

Der Rechnungslegungsprozess birgt das Risiko, dass die darauf basierende Finanzberichterstattung Falschdarstellungen enthalten könnte, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der Adressaten haben. Dies können sowohl Fehlallokationen und ausbleibende Maßnahmen durch das Management bei der internen, operativen Führung des Unternehmens und der Tochtergesellschaften sein als auch Fehleinschätzungen bei den weiteren Adressaten wie insbesondere bei bestehenden und potenziellen Aktionären. Die bei adesso eingerichteten Prozesse und Systeme zielen darauf ab, mögliche Fehlerquellen der Rechnungslegung zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Sie sollen dazu dienen, einen den gesetzlichen Vorschriften entsprechenden Jahres- und Konzernabschluss zu gewährleisten. Der Bericht erfolgt einheitlich und gemeinsam für den Lagebericht des Einzelabschlusses wie auch für den Konzernlagebericht der adesso AG.

Bei adesso wurde kein speziell auf den Rechnungslegungsprozess ausgerichtetes Kontroll- und Risikomanagementsystem definiert und dokumentiert. Eine Konzernrevision oder Risiko-Komitees sind nicht eingerichtet. Externe Berater oder Prüfer zur weiteren Überprüfung der Wirksamkeit der Kontrollen im Konzernrechnungslegungsprozess wurden nicht eingeschaltet. Die Ausgestaltung der internen Kontrollmechanismen und des Risikomanagements ergibt sich vielmehr aus der Organisation des Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesses. Die Buchführung erfolgt zumeist dezentral bei den berichterstattenden Unternehmen des Konzerns. Für einige Unternehmen des Konzerns erbringt die adesso AG als Muttergesellschaft dienstleistend die Buchführung sowie weitere zentrale Verwaltungsprozesse wie die Personalabrechnung. Dabei werden die Bücher dieser Gesellschaften überwiegend als Mandanten auf dem gleichen Buchhaltungssystem geführt. Durch die Personalunion der handelnden Personen und die laufende, direkte Einsichtnahme durch den Finanzvorstand der adesso AG ist eine gute Basis für die einheitliche und korrekte Darstellung von Sachverhalten gegeben. Fast alle Unternehmen verwenden einen einheitlichen Konzernkontenrahmen, so dass Abweichungen von der angestrebten Darstellungsweise minimiert werden. Durch die feingliedrige Struktur der Konzernkonten ist eine gute Abstimmung der konzerninternen Leistungsprozesse möglich. Für die lokalen Abschlüsse sind die jeweiligen Geschäftsführungen verantwortlich. Jeder Abschluss, der in den Konzernabschluss eingeht, wird unabhängig von der lokalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder dem lokalen Steuerberater zusätzlich vom Konzernabschlussprüfer auf Plausibilität und Einhaltung von konzerneinheitlichen Standards untersucht. Hierzu finden auch im Ausland für wesentliche Konzerngesellschaften Besuche des Konzernabschlussprüfers mit Einsichtnahme in die Arbeitsunterlagen des lokalen Prüfers statt.

Sämtliche Abschlüsse der Einzelgesellschaften werden quartalsweise im Bereich Finanzen der adesso AG in einem zentralen Konsolidierungssystem geführt und nach der IFRS-Überleitungsrechnung zum Konzernabschluss konsolidiert. Die eigens hierfür angeschaffte Softwarelösung wurde unter Beachtung des Prüfungsstandards "Erteilung und Verwendung von Softwarebescheinigungen" des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 880) eingehend überprüft und zertifiziert. Sämtliche IFRS-Überleitungsbuchungen sowie Konsolidierungsbuchungen sind transparent dokumentiert und nachvollziehbar.

Kern des inhaltlichen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezüglich der Rechnungslegung ist das monatliche Reporting in standardisierter Form von kompletten Monatsabschlüssen auf Basis des Konzernkontenrahmens, der Gegenüberstellung zu den Planwerten und der Aktualisierung des Forecasts für das Gesamtjahr. Für jede Gesellschaft der adesso Group ist ein Vorstandsmitglied der adesso AG direkt zuständig, welches die Monatsabschlüsse mit der jeweiligen Geschäftsführung erörtert und so gegebenenfalls Auffälligkeiten und Abweichungen früh erkennen kann. Die Monatsabschlüsse aller Gesellschaften werden monatlich vom Vorstand der adesso AG zusammenhängend analysiert. Für die Quartalsabschlüsse muss jede Gesellschaft ein umfangreiches IFRS-Package mit Informationen für die Konsolidierung und die Anhangsangaben erstellen. Hierdurch findet eine weitere inhaltliche Prüfung sämtlicher Informationen für die externe Berichterstattung schon unterjährig durch den Bereich Finanzen der adesso AG statt. Für ausgesuchte Einzelthemen wird der Konzernabschlussprüfer mit einbezogen.

Übernahmerelevante Angaben

adesso berichtet entsprechend der in den § 315 Abs. 4 HGB und § 289 Abs. 4 HGB aufgenommenen Konkretisierung aus dem Übernahmerichtlinie-Umsetzungsgesetz mit dem Ziel, einen potenziellen Bieter in die Lage zu versetzen, sich vor Abgabe eines Übernahmeangebots ein umfassendes Bild über adesso sowie etwaige Übernahmehindernisse zu verschaffen.

Es besteht nur eine Aktiengattung. Eine Stammaktie gewährt jeweils eine Stimme. adesso-Aktien sind nicht vinkuliert. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 03.06.2018 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.873.858 € durch Ausgabe von insgesamt 2.873.858 neuen Stückaktien gegen Bar und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Das grundsätzliche Bezugsrecht der Aktionäre kann insbesondere bei Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Teilen von Unternehmen und Beteiligungen an Unternehmen, Lizenzrechten oder Forderungen sowie bei Barkapitalerhöhungen kleiner 10 % des Grundkapitals ausgeschlossen werden.

Es besteht die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 01.06.2020 eigene Aktien in Höhe von bis zu 10 % des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien kann ganz oder in mehreren Teilbeträgen einmal oder mehrmals für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Beim Erwerb eigener Aktien über die Börse darf der gezahlte Gegenwert je Aktie den Eröffnungskurs am Erwerbstag um nicht mehr als 10 % überschreiten und um nicht mehr als 20 % unterschreiten. Beim Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der gebotenen Kaufpreisspanne je Aktie den Mittelwert der Schlussauktionspreise während der letzten drei Handelstage in Frankfurt am Main vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 20 % über- oder unterschreiten. Die eigenen Aktien können vom Vorstand im Rahmen von Aktienoptionsplänen verwendet, mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Dritte gegen Barzahlung veräußert, gegen Sachleistung, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, angeboten, Mitarbeitern und Führungskräften Kontroll- und Risikomanagementsystem Übernahmerelevante Angaben Unternehmensführung/Corporate Governance

zum Erwerb angeboten oder als Vergütungsbestandteil auch unentgeltlich überlassen oder eingezogen werden. Die adesso AG selbst hielt zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien. Uns sind auch keine sonstigen Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht bekannt. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen bezüglich der Übertragung von adesso-Aktien. Zum Stichtag 31.12.2015 unterliegen keine adesso-Aktien einer Lock-Up-Vereinbarung. Sofern sich weitere Beschränkungen aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben könnten, sind uns diese nicht bekannt. Weitere Angaben zum Eigenkapital sowie Kapitalmaßnahmen der Gesellschaft sind im Anhang unter dem Punkt Eigenkapital erläutert.

Der Gründungsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Volker Gruhn hält zum 31.12.2015 über eine von ihm beherrschte Gesellschaft einen Anteil von 29,7 % am Grundkapital. Gründungsaktionär und Mitglied des Aufsichtsrats Rainer Rudolf, der bis zum 30.09.2011 Mitglied des Vorstands war, hält zum 31.12.2015 18,8 % der Anteile. Ludwig Fresenius hielt zum Zeitpunkt seiner letzten Stimmrechtsmitteilung einen Anteil von 10,1 %. Für weitere Angaben zur Eigentümerstruktur verweisen wir auf den Anhang zum Konzernabschluss. Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten, sind uns nicht bekannt. Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz grundsätzlich nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen und diesen nachgekommen wird. Transaktionen, die ohne neuerliches Über- oder Unterschreiten der Meldeschwellen getätigt werden, sind der Gesellschaft nur in Ausnahmefällen bekannt. Stimmrechtsmitteilungen sowie eine aus diesen ableitbare Aktionärsstruktur werden im Investor Relations-Bereich der Website unter www.adessogroup.de vorgehalten.

Kein adesso-Aktionär ist durch die Satzung von adesso ermächtigt, Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Auch ansonsten verfügt kein Aktionär über Sonderrechte, die ihm Kontrollbefugnisse verleihen. Es existieren keine Stimmrechtsbeschränkungen für adesso-Aktien, die von unseren Mitarbeitern gehalten werden.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens einer Person. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso die Ernennung eines Mitglieds des Vorstands zum Vorstandsvorsitzenden. Die Änderung unserer Satzung erfolgt gemäß §§ 133, 179 AktG durch einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung enthält keine hiervon abweichende Regelung. Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die die Fassung betreffen (§ 10 Ziff. 7 der Satzung). Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§ 15 der Satzung).

Die Gesellschaft ist nicht Partei einer wesentlichen Vereinbarung, die besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels beziehungsweise Kontrollerwerbs enthält, wie er unter anderem Folge eines Übernahmeangebots sein kann. Unsere Satzung enthält keine Bestimmung, die dem Vorstand speziell für den Fall einer Übernahmesituation besondere Befugnisse einräumt. In den Vereinbarungen zum Phantomaktienprogramm führt ein Kontrollwechsel zu verkürzten Wartefristen für die Inhaber der Phantomaktien. Es bestehen darüber hinaus keine Vereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats oder den Arbeitnehmern zur Entschädigung speziell im Fall eines Kontrollwechsels.

Erklärung zur Unternehmensführung (§289a HGB) und Bericht zur Corporate Governance

Gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichten Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289a HGB. Bericht und Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter www.adessogroup.de (Investor Relations > Konzern > Corporate Governance) abrufbar.

Vergütungsbericht

Grundzüge des Vergütungssystems

Bei adesso sind gruppenweit für verschiedene Funktionsbereiche variable Vergütungssysteme implementiert. Die Vergütung des Managements richtet sich vor allem nach dem erzielten Geschäftserfolg und nach branchenüblichen Standards. Der Vorstand der adesso AG wird neben der fixen Bezüge entsprechend der Höhe des operativen Ergebnisses (bezogen auf das EBITDA) sowie des Ergebnisses je Aktie auf Konzernebene und somit erfolgsabhängig vergütet. Teil der variablen Vorstandsvergütung ist ein aktienbasierter Bestandteil in Form von Aktienoptionen sowie virtuellen Aktienoptionen und bei einigen Mitgliedern zusätzlich aus ihnen zugesprochenen Phantomaktien. Der Vorstand nahm dabei an dem unternehmensweiten und für eine Vielzahl von Mitarbeitern geltenden Aktienoptionsprogramm teil, das Ende 2013 ausgelaufen ist. An seine Stelle war für die Mitglieder des Vorstands ein Modell von virtuellen Aktienoptionen getreten. Dieses Modell ist ebenfalls ausgelaufen, so dass keine neuen virtuellen Aktienoptionen mehr begeben werden. Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben der Erstattung ihrer Auslagen eine jährliche Vergütung.

Vergütung der Vorstandsmitglieder

Die Grundvergütung wird als monatliches Gehalt ausgezahlt und ist eine erfolgsunabhängige Vergütung. Es wurde eine jährliche Gehaltserhöhung von 1 % p.a. mit den Vorstandsmitgliedern vertraglich vereinbart. Wenn die Inflation größer als 3 % ist, findet ein Gespräch mit dem Ziel der Gehaltsanpassung statt. Darüber hinaus werden allen Vorstandsmitgliedern Sachbezüge und sonstige Bezüge in Form von Dienstwagennutzungen und Reisekostenerstattungen sowie die Übernahme von Versicherungsprämien für eine Direktversicherung, eine persönliche Altersvorsorge sowie die Hälfte der nachweislich geleisteten Beiträge zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung gewährt.

Variable, erfolgsbezogene Vergütung

Das variable Vergütungsmodell für den Vorstand wurde weiterentwickelt und kommt mittlerweile bei allen Vorstandsmitgliedern zur Anwendung. Das Modell richtet sich direkt an den für die Aktionäre der adesso AG im Konzernabschluss nach IFRS berichteten und relevanten Kenngrößen EBITDA und Ergebnis je Aktie (EPS) aus. Dabei steigt die variable Vergütung mit steigenden EBITDA- und EPS-Werten. Ab einem Wendepunkt sinkt die Steigung bis zu einem Maximalbetrag pro Vorstandsmitglied von 60 T€ für den EBITDA-Wert und 90 T€ für den EPS-Wert. Es kann jährlich zwischen zwei unterschiedlichen Varianten gewählt werden, die sich durch Steigung und Wendepunkt unterscheiden.

Langfristige Vergütungsbestandteile

Im Geschäftsjahr 2009 wurden vom Aufsichtsrat Grundzüge eines Phantomaktienprogramms für einzelne Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der ersten Führungsebene der adesso AG beschlossen. Hiermit soll die langfristige Bindung von Führungskräften an das Unternehmen unterstützt werden. Die Phantomaktien werden wie reale Aktien an Dividenden beteiligt, jedoch erfolgt die Zahlung über das Gehalt. Nach einer Bleibefrist im Unternehmen zwischen fünf und acht Jahren hat der Inhaber von Phantomaktien Anspruch auf Auszahlung des dann durch die Anzahl der Phantomaktien und des dann zugrunde zu legenden Aktienkurses repräsentierten Werts. Die Auszahlung erfolgt wiederum über das Gehalt. 2015 haben die Vorstandsmitglieder weitere Ansprüche aus diesen Phantomaktien erlangt. Für den Fall des Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds sind bezüglich des Phantomaktienprogramms folgende Vereinbarungen getroffen worden: Scheidet ein Vorstand vor Ablauf von drei Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: drei Jahren und acht Monaten) nach Beginn der Zusage durch Kündigung aus, hat er die Aktien nur gegen Vergütung zurückzugeben, sofern der Fall des "Change of Control" vorliegt. Das ist der Fall, wenn die Aktionäre Rainer Rudolf und Prof. Dr. Volker Gruhn (beziehungsweise Gesellschaften, über die diese ihre Anteile halten) in der Summe ihrer Anteile weniger als 35 % des Grundkapitals der Gesellschaft halten. Scheidet der Vorstand nach Ablauf von zumindest drei Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: drei Jahren und acht Monaten) aus, weil der Aufsichtsrat Unternehmensführung/Corporate Governance Vergütungsbericht

das Mitglied abberufen hat oder nach Beendigung des Vertrags kein Verlängerungsangebot zumindest zu den gleichen Konditionen des bisherigen Vertrags unterbreitet, hat er die Aktien zurückzugeben. Die Vergütung beträgt 75 % der vorzunehmenden Bewertung. Scheidet der Vorstand nach Ablauf von zumindest acht Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: sechs Jahren und acht Monaten) aus, hat er die Aktien gegen Vergütung zurückzugeben. Das Aktienoptionsprogramm der adesso AG ist fristgerecht am 31.12.2013 ausgelaufen. Aufgrund der vorhandenen Zusage auf Aktienoptionen, erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2014 virtuelle Aktienoptionen. Das Ziel der virtuellen Aktienoptionen war, dass diese finanziell verhaltensgleich zu Optionenrechten sind, wenn beim Ziehen der virtuellen Aktienoptionen der Nachsteuerertrag genutzt wird, um Aktien der adesso AG am Markt zu kaufen. Für die virtuellen Aktienoptionen gelten die gleichen Bedingungen wie für Aktienoptionen, die nach dem bis zum 31.12.2013 geltenden Programm eingeräumt worden wären. Die Anzahl der an den Vorstand auszugebenden virtuellen Aktienoptionen richtete sich nach dem Umfang des erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteils "Dynamik" und ist somit ebenfalls erfolgsabhängig. Die virtuellen Aktienoptionen führen nur dann zu einer geldwerten Vergütung, wenn nach Verstreichen der Mindesthaltefrist die Kriterien zur Ausübung erfüllt werden. Für je Tausend Euro, die als erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteil dynamischer Gehaltsanteil 1 für ein Jahr gezahlt wurden, wurden 140 virtuelle Aktienoptionen eingeräumt. Die virtuellen Aktienoptionen bleiben auch beim Ausscheiden vor der Ausübung der virtuellen Aktienoptionen erhalten. Durch die Weiterentwicklung des variablen Vergütungsmodells abstellend auf die Höhe von EBITDA und Ergebnis je Aktie wurde auch das virtuelle Aktienoptionsprogramm beendet. Für 2015 wurden somit keine weiteren Ansprüche durch Vorstandsmitglieder hieraus erworben.

Frühere Mitglieder des Vorstands, die aus dem Unternehmen ausgeschieden sind, erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Ein früheres Mitglied des Vorstands arbeitet seit dem 01.07.2015 als Führungskraft ohne Vorstandsbestellung zu angepassten Konditionen weiter im Unternehmen.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach § 11 der Satzung neben der Erstattung ihrer Auslagen eine jährliche Vergütung, die sich zusammensetzt aus einem fixen Bestandteil in Höhe von 5 T€ und einer variablen Vergütung in Höhe von 0,275 ‰ eines Bilanzgewinns der Gesellschaft, dieser vermindert um einen Betrag in Höhe von 4 % der auf das Grundkapital geleisteten Einlagen. Die Vergütung beträgt für den Vorsitzenden das Eineinhalbfache. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vollen Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend der Dauer ihrer Aufsichtsratszugehörigkeit. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird zusätzlich aus einem Beratungs- und Vermittlungsvertrag vergütet.

Die adesso AG hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen oder Vorschüsse gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen weder verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats, noch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.

Für weitergehende Angaben zur Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand inklusive detaillierter Tabellen zur Einzelvergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands, Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB sowie weitere Angaben gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex wird auf den Konzernanhang verwiesen.

Geschäftsbericht 2015

Konzern- ABSCHLUSS

  • 72 Konzernabschluss
  • 74 Konzernbilanz
  • 76 Konzerngewinn- und Verlustrechnung
  • 76 Gesamtergebnisrechnung
  • 77 Konzern-Kapitalflussrechnung
  • 78 Konzern-Eigenkapitalspiegel
  • 80 Konzernanhang
  • 80 Allgemeine Angaben
  • 80 Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze
  • 95 Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung
  • 111 Angaben zur Kapitalflussrechnung
  • 112 Angaben zur Segmentberichterstattung
  • 116 Ergänzende Angaben

Konzernbilanz

der adesso Group zum 31.12. nach IFRS

Aktiva

in T€ Anhang 2015 2014
Kurzfristige Vermögensw
erte
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1. 28.162 23.724
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. 37.215 29.958
Forderungen PoC 3. 9.515 4.697
Forderungen aus Ertragsteuern 10. 216 301
Finanzielle Vermögenswerte 4. 257 128
Sonstige Vermögenswerte 5. 3.291 1.981
78.656 60.789
Langfristige Vermögensw
erte
Geschäfts- oder Firmenwert 6. 23.352 12.992
Immaterielle Vermögenswerte 6. 10.230 1.068
Sachanlagen 7. 5.293 4.938
At-Equity bilanzierte Beteiligungen 8. 535 222
Finanzielle Vermögenswerte 9. 566 400
Forderungen aus Ertragsteuern 10. 13 25
Latente Steuern 10. 1.522 3.596
41.511 23.241

Aktiva, gesamt 120.167 84.030

Passiva

in T€ Anhang 2015 2014
Kurzfristiges Fremdkapital
Finanzielle Verbindlichkeiten 11. 4.212 1.583
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12. 9.411 8.098
Verbindlichkeiten PoC 12. 6.968 2.957
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 10. 1.327 888
Rückstellungen 13. 4.083 3.136
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 14. 29.539 21.547
55.540 38.209
Langfristiges Fremdkapital
Finanzielle Verbindlichkeiten 11. 17.534 4.141
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 15. 177 761
Rückstellungen 13. 3.320 1.627
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 14. 97 177
Passive latente Steuern 10. 1.024 367
22.152 7.073
Eigenkapital 16.
Gezeichnetes Kapital 5.800 5.794
Kapitalrücklage 10.619 10.582
Andere Rücklagen 18.915 16.801
Rücklage für Währungsumrechnung 690 458
Konzernergebnis 5.312 3.995
Nicht beherrschende Gesellschafter 1.139 1.118
42.475 38.748
Passiva, gesamt 120.167 84.030

Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Der adesso Group für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS

in T€ Anhang 2015 2014
Umsatzerlöse 17. 196.449 156.915
Sonstige betriebliche Erträge 18. 1.862 2.069
Aktivierte Eigenleistung 165 274
Gesamtleistung 198.476 159.258
Materialaufwand 19. -22.975 -18.980
Personalaufwand 20. -125.144 -98.903
Sonstiger betrieblicher Aufwand 21. -36.074 -31.597
Betriebsergebnis vor Abschreibung
en (EBIT
DA)
14.283 9.778
Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 22. -4.877 -2.208
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert 22. 0 -199
Betriebsergebnis (EBIT
)
9.406 7.371
Beteiligungsergebnis 23. 309 24
Zinserträge und ähnliche Erträge 23. 51 67
Zinsaufwand und ähnlicher Aufwand 23. -291 -174
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT
)
9.475 7.288
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 24. -4.163 -3.293
Konz
ernergebnis
5.312 3.995
davon auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallendes Ergebnis 565 589
davon auf Aktionäre der adesso AG entfallendes Konzernergebnis 4.747 3.406
Anzahl der Aktien zum Ende des Geschäftsjahres 5.799.720 5.793.720
Verwässertes/unv
erwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
25. 0,82 0,59

Gesamtergebnisrechnung

Der adesso Group für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS

in T€ 2015 2014
Konzernergebnis 5.312 3.995
Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 260 -57
Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste -84 18
Posten, die nachträglich in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgegliedert werden
Marktbewertung von Finanzinstrumenten
Erfolgsneutrale Änderung 0 -1
Erfolgswirksame Änderung 0 1
Latente Steuern 0 2
Währungsumrechnungsdifferenzen 232 6
Summ
e son
stiges Periodenergebnis
408 -33
Gesamtes Ergebnis 5.720 3.962
Auf die Anteilseigener des Mutterunternehmens entfallend 5.135 3.378
Auf andere Gesellschafter entfallend 585 584

Konzerngewinn- und Verlustrechnung Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung

Konzern-kapitalflussrechnung

Der adesso Group Für den Zeitraum vom 01.01. bis 31.12. nach IFRS

in T€ 2015 2014
Ergebnis vor Steuern 9.475 7.288
Finanzergebnis 240 107
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 4.877 2.407
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen -309 -24
Zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen 52 -9
Veränderung der Pensionsrückstellung -325 13
Veränderung anderer Rückstellungen 2.431 722
Steuerzahlungen -2.267 -1.094
Veränderung des Netto-Betriebsvermögens 2.703 -162
Cashflow
aus operativer Geschäftstätigkeit
16.877 9.248
Desinvestitionen von Sachanlagevermögen 0 44
Veränderung des Zahlungsmittelbestandes aus Erst-/Entkonsolidierung -16.643 25
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagevermögen -2.076 -4.642
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -7.933 -715
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagevermögen -226 -120
Cashflow
aus der Inv
estition
stätigkeit
-26.878 -5.408
Dividendenzahlungen -2.070 -1.466
Dividenden aus Equity-Gesellschaften 28 0
Kapitalerhöhung 40 193
Einzahlung von nicht beherrschenden Gesellschaftern 34 0
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 18.379 2.207
Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten -2.199 -2.601
Gezahlte Zinsen -163 -112
Erhaltene Zinsen 32 44
Cashflow
aus der Finanz
ierung
stätigkeit
14.081 -1.735
Währungsdifferenzen 358 -25
Veränd
erung
des Bestand
es an
Zahlung
smitteln
und
Zahlung
smitteläquival
enten
4.438 2.080
Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 23.724 21.644
Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 28.162 23.724

Konzern-Eigenkapitalspiegel

Der adesso Group ZUM 31.12.2015 nach IFRS

in T€ Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
01.01.2014 5.763 10.406
Aktienorientierte Vergütung 0 14
Erhöhung Stammkapital aus Wandlung Optionen 31 162
Auswirkungen des Erwerbs von zusätzlichen Anteilen
an Tochterunternehmen
0 0
Sonstiges Periodenergebnis 0 0
Konzernergebnis 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Dividendenausschüttung 0 0
31.12.2014 5.794 10.582
Aktienorientierte Vergütung 0 3
Effekt Erstkonsolidierung Tochterunternehmen 0 0
Erhöhung Stammkapital aus Wandlung Optionen 6 34
Sonstiges Periodenergebnis 0 0
Konzernergebnis 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Dividendenausschüttung* 0 0
31.12.2015 5.800 10.619

* Die Dividende in Höhe von 1.448 T€ entspricht einer Ausschüttung von 0,25 € je Aktie

Kumuliertes

Konzern-Eigenkapitalspiegel

sonstiges Periodenergebnis
Summe
Eigenkapital
Anteile nicht
beherrschender
Gesellschafter
Eigenkapital der
Aktionäre der
adesso AG
Gewinnrücklagen/
Bilanzgewinn
Derivate Währungsdifferenzen
36.044 1.379 34.665 18.045 -1 452
0 14 0 0 0
193 0 193 0 0 0
0 0 0 0 0
-33 -5 -28 -35 1 6
3.995 589 3.406 3.406 0 0
3.963 584 3.379 3.372 1 6
-1.466 -256 -1.210 -1.210 0 0
38.748 1.707 37.041 20.207 0 458
0 3 0 0 0
34 34 0 0 0 0
40 0 40 0 0 0
408 20 388 156 0 232
5.312 565 4.747 4.747 0 0
5.720 585 5.135 4.903 0 232
-2.070 -622 -1.448 -1.448 0 0
42.475 1.704 40.771 23.662 0 690

Konzernanhang

Für das Geschäftsjahr 2015

I. Allgemeine Angaben

Der adesso-Konzern (im Folgenden adesso) ist ein herstellerunabhängiges IT-Dienstleistungsunternehmen mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. adesso sorgt bei seinen Kunden für die optimale Gestaltung und Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse durch den IT-Einsatz.

Die adesso AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Sie hat ihren Sitz in Dortmund, BRD. Die Anschrift lautet: adesso AG, Stockholmer Allee 20, 44269 Dortmund. Das zuständige Registergericht befindet sich ebenfalls in Dortmund (HRB 20663).

II. Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze

Der von der adesso AG aufgestellte Konzernabschluss ist nach den zum 31.12.2015 anzuwendenden und von der EU übernommenen "International Financial Reporting Standards (IFRSs)" des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den ergänzenden Vorschriften nach § 315a Abs. 1 HGB erstellt worden. adesso erfüllt alle Anforderungen der angewandten Standards und Interpretationen.

Der Konzernabschluss zum 31.12.2015 wurde in Euro aufgestellt. Er wird nach dem Prinzip der historischen Anschaffungskosten aufgestellt, soweit nach den IFRS nicht andere Bewertungsmethoden anzuwenden sind. Auf die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden einheitliche Rechnungslegungsmethoden auf Grundlage der IFRS angewandt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Vermögenswerte und Schulden werden in der Konzernbilanz entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- beziehungsweise langfristige Positionen dargestellt. Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich als kurzfristig klassifiziert, sofern sie innerhalb des normalen Geschäftszyklus oder innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ende des Berichtszeitraums realisiert werden oder fällig sind. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Soweit nicht anders angegeben, wurden die Rechnungslegungsmethoden stetig für alle dargestellten Perioden angewandt.

Soweit nicht abweichend vermerkt, werden alle Beträge in tausend Euro (T€) dargestellt. Rundungen können dazu führen, dass sich bestimmte Beträge nicht zu einer angegebenen Summe addieren lassen. Einige unwesentliche Beträge wurden bei den Angaben zum Vorjahr umgegliedert.

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären unter der Adresse www.adesso-group.de dauerhaft zugänglich gemacht.

Der Konzernabschluss wurde am 17.03.2016 vom Aufsichtsrat gebilligt und vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

Verabschiedete, aber noch nicht angewandte Vorschriften

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen verabschiedet, die für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die nach dem 01.01.2015 beginnen. Die Folgenden Regelungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und von adesso noch nicht angewandt worden.

Konzernanhang

  • Im Januar 2016 hat das IASB IFRS 16 (Leases) verabschiedet. Der Standard enthält neue Vorschriften zur Abbildung von Leasingverhältnissen. Nach dem neuen Standard sind grundsätzlich alle Leasingverhältnisse in der Bilanz des Leasingnehmers abzubilden, in dem ein Right-of-use-Vermögenswert sowie die entsprechende Leasingverbindlichkeit in der Bilanz erfasst werden. Lediglich bei Leasingverhältnissen mit Laufzeit bis zu zwölf Monaten oder bei Leasingverhältnissen, bei denen der Leasinggegenstand nur einen geringen Wert hat, darf davon abgewichen und der Leasingaufwand grundsätzlich linear über die Laufzeit erfasst werden. Beim Leasinggeber bleibt es im Wesentlichen bei der Klassifizierung eines Leasinggegenstandes als Finanzierungsleasing oder Mietleasingverhältnis. Der Standard ist von der EU nicht verabschiedet worden. Die Auswirkungen auf adesso werden aktuell untersucht.

  • Im Dezember 2014 verabschiedete das IASB unter dem Titel "Disclosure Initiative" Klarstellungen zu den Vorschriften des IAS 1. Diese Klarstellungen umfassen unter anderem die Beurteilung der Wesentlichkeit von Angaben im Abschluss, die Darstellung von zusätzlichen Abschlussposten, die Struktur von Angaben im Anhang sowie die Darstellung der wesentlichen Rechnungslegungsvorschriften. Die für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2016 anzuwendenden Vorschriften sind von der EU anerkannt. Die Auswirkungen auf den Abschluss von adesso werden derzeit untersucht.

  • Im Juli 2014 verabschiedete das IASB die endgültige Version des IFRS 9 (Finanzinstrumente). Der Standard ersetzt die Vorschriften des IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung). IFRS 9 enthält einheitliche Vorschriften zur Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten, Vorschriften zur Wertminderung finanzieller Vermögenswerte sowie Vorschriften zur Abbildung von Sicherungsbeziehungen. IFRS 9 ist anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2018 beginnen. IFRS 9 ist von der EU nicht anerkannt. Die Auswirkungen auf den Abschluss von adesso werden derzeit untersucht.

  • Das IASB hat im Mai 2014 IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) verabschiedet. IFRS 15 schafft ein einheitliches Regelwerk für alle Fragen der Erlöserfassung aus Verträgen mit Kunden. Die in IFRS 15 enthaltenen Vorgaben sind einheitlich für verschiedene Transaktionen und über alle Branchen hinweg anzuwenden. Ausgenommen sind lediglich solche Verträge, die in den Anwendungsbereich von IAS 17 (Leasingverhältnisse), IFRS 4 (Versicherungsverträge) und IFRS 9 (Finanzinstrumente) fallen. Der von der EU nicht anerkannte Standard ist nach einer Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts durch das IASB nun für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2017 beginnen. Die Auswirkungen auf den Abschluss von adesso werden derzeit untersucht.

Unternehmenserwerb

Am 01.07.2015 erwarb adesso 100 % der Anteile an der Born Informatik AG, Bern, Schweiz, die 100 % der Anteile an der nhs Informatik GmbH, Bern, Schweiz, hält. Mit den zusätzlichen 124 Mitarbeitern sowie deren Expertise in den Bereichen Softwareentwicklung und Systemintegration forciert adesso sein Wachstum in der Schweiz und stärkt seine Position als führender IT-Dienstleister in der Schweiz. Die Born Informatik AG wurde nach dem Unternehmenszusammenschluss auf die adesso Schweiz AG verschmolzen.

Die Anschaffungskosten betragen 17.691 T€ und setzen sich zusammen aus einer Barzahlung zum 01.07.2015 bewertet in Höhe von 17.405 T€ sowie einer bedingten Verpflichtung in Höhe von 287 T€.

Die bedingte Kaufpreiszahlung war abhängig vom Rohergebnis der Born Informatik AG für das Geschäftsjahr 2015. Die bedingte Kaufpreiszahlung wurde zum 01.07.2015 mit 287 T€ bewertet. Sie wurde auf Basis der operativen Unternehmensplanung der Born Informatik AG ermittelt, wobei ein niedrigerer Wert zum 01.07.2015 nicht als möglich erachtet wurde. Aufgrund der erwartet guten Geschäftsentwicklung der Born Informatik AG im Geschäftsjahr 2015 ist der erwartete Betrag zu zahlen.

Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug 5.339 T€. Dieser Betrag entspricht auch den vertraglichen Zahlungsströmen sowie dem beizulegenden Zeitwert der

Forderungen. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 26 T€. Sie werden in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstiger betrieblicher Aufwand" ausgewiesen

Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den Mitarbeiterstamm der Born Informatik AG. Dieser Wert gilt nach den IFRS nicht als aktivierungsfähiger Vermögenswert.

Zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses sind dem Konzern die folgenden Vermögenswerte und Schulden zugegangen:

Angaben in T€ Born-Konzern
Geschäfts- oder Firmenwert 10.839
Kundenlisten 2.627
Aufträge 1.696
Sonstiges Anlagevermögen 134
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.339
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 1.478
Flüssige Mittel 835
Summ
e Vermögenswerte
22.948
Langfristige Rückstellungen 43
Übrige langfristige Verbindlichkeiten 208
Kurzfristige Rückstellungen 33
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 750
Steuerverbindlichkeiten 354
Übrige Verbindlichkeiten 2.941
Passive latente Steuer 928
Summ
e Schuld
en
5.257
Nettovermögen 17.691
Gegenleistung 17.691
Übernommene liquide Mittel 835
Tatsächlicher Mittelabfluss aus Erwerb 16.643

Die im Konzernabschluss von adesso erfassten Umsatzerlöse des Born-Konzerns betragen 11.487 T€. Die Angabe des im Konzernergebnis enthaltenen Jahresüberschusses des Born-Konzerns ist nicht möglich, da nach der Verschmelzung der Born Informatik AG auf die adesso Schweiz AG die Buchhaltungen der Gesellschaft zusammengeführt wurden und eine detaillierte Zuordnung zahlreicher Ergebnisbeiträge auf die Born Informatik AG nicht möglich ist.

Wäre der Born-Konzern schon zum 01.01.2015 konsolidiert worden, betrügen die Konzernumsatzerlöse von adesso 209.216 T€ und das Periodenergebnis des Konzerns 6.120 T€.

Konsolidierung

(a) Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind die Unternehmen, welche von adesso beherrscht werden. Ein Unternehmen wird von adesso beherrscht, wenn adesso die Verfügungsmacht über dieses Unternehmen besitzt, adesso einer variablen Rendite ausgesetzt ist beziehungsweise ein Anrecht auf eine solche besitzt und adesso die Verfügungsmacht über das Unternehmen einsetzen kann, um die Rendite zu beeinflussen. adesso besitzt die Verfügungsmacht über ein Unternehmen, wenn adesso aufgrund von bestehenden Rechten die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens bestimmen kann. Maßgebliche Tätigkeiten sind dabei solche, welche die Rendite des Unternehmens wesentlich beeinflussen. Dabei sind zum Beispiel potenzielle Stimmrechte aus Optionen oder Wandelanleihen zu berücksichtigen.

Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, zu dem adesso die Beherrschung erlangt. Das bedeutet, dass die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen ab diesem Zeitpunkt dem Konzern zuzurechnen sind. Tochterunternehmen werden entkonsolidiert, sobald das Unternehmen nicht mehr von adesso beherrscht wird.

Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode abgebildet. Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile setzt sich dabei zusammen aus den hingegebenen Vermögenswerten, den eingegangenen Schulden sowie den ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten, jeweils bewertet zum beizulegenden Zeitwert. Soweit bedingte Gegenleistungen vereinbart wurden, sind diese ebenso mit dem beizulegenden Zeitwert zu berücksichtigen. In der Folge sind Vermögenswerte und Schulden aus bedingten Gegenleistungen nach IAS 39 zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Erträge und Aufwendungen entweder in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen sind. Wird die bedingte Gegenleistung als Eigenkapital klassifiziert, sind laufende Wertänderungen nicht zu erfassen. Differenzbeträge sind bei Begleichung der bedingten Gegenleistung im Eigenkapital zu erfassen. An einem Tochterunternehmen zuvor gehaltene Anteile (sukzessiver Beteiligungserwerb) sind mit dem beizulegenden Zeitwert zu berücksichtigen. Aus dieser Bewertung resultierende Erträge und Aufwendungen sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenszusammenschlusses sind unmittelbar in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bestehende vorkonzernliche Beziehungen (zum Beispiel aus Schuldverhältnissen) sind vor der Konsolidierung zu eliminieren. Daraus sind gegebenenfalls Erfolgsbeiträge in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind anzusetzen, soweit sie die Definition eines Vermögenswertes oder einer Schuld erfüllen. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind wahlweise mit dem anteiligen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen oder mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Letzte Möglichkeit enthält den Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes auch für die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. adesso bewertet die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit dem anteiligen nach IFRS 3 ermittelten Nettovermögen. Der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Geschäftsoder Firmenwert entspricht grundsätzlich der Differenz zwischen dem Wert der für die Beherrschung hingegebenen Leistung und dem anteilig erworbenen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen.

Soweit zu dem auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Bilanzstichtag die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden und/oder die Ermittlung der hingegebenen Gegenleistung nicht abgeschlossen sind, ist der Unternehmenszusammenschluss provisorisch im Abschluss abzubilden. Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist innerhalb von zwölf Monaten nach dem Unternehmenszusammenschluss abzuschließen (sogenannte Bewertungsperiode).

Konzerninterne Beziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungen an den Tochterunternehmen mit dem erworbenen anteiligen, adesso zuzurechnenden Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Schuldbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Die in den Vermögenswerten und Schulden enthaltenen Zwischenergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung, Aufwendungen und Erträge werden im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.

Änderungen der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen, welche nicht zum Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Unterschiedsbeträge zwischen dem beizulegenden Zeitwert einer Gegenleistung und dem anteiligem Eigenkapital werden in der Kapitalrücklage erfasst.

Kann adesso ein Unternehmen nicht mehr beherrschen, wird es entkonsolidiert. Ab dem Zeitpunkt, ab dem adesso das Unternehmen nicht mehr beherrschen kann, sind die Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge und Aufwendungen nicht mehr adesso zuzurechnen. Ein gegebenenfalls bei adesso verbleibender Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen ist mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Differenz zwischen dem auf die verbleibenden Anteile entfallenden Nettovermögen zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung und dem beizulegenden Zeitwert der Anteile ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

adesso hält bei allen Tochterunternehmen die Stimmrechtsmehrheit, woraus adesso die Möglichkeit erhält, die maßgeblichen Tätigkeiten der Tochterunternehmen zu lenken.

Die Zahl der voll zu konsolidierenden Unternehmen stieg von 18 im Vorjahr auf 22.

Bezüglich der Auflistung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verweisen wir auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 313 Abs. 2 HGB unter "Verbundene Unternehmen" beziehungsweise "Beteiligungen".

Die wesentliche Position der nicht beherrschenden Anteile besteht bei der Arithnea GmbH, Neubiberg, Deutschland. adesso hält an der Gesellschaft 51 % der Anteile, weitere Gesellschafter halten 49 % der Anteile. Der den nicht beherrschenden Gesellschaftern zugerechnete Gewinn betrug für 2015 322 T€ (Vorjahr: 694 T€). Insgesamt ist der Anteil der nicht beherrschenden Gesellschafter von Arithnea im Konzernabschluss zum 31.12.2015 mit 1.144 T€ (Vorjahr: 1.325 T€) bewertet. Im Geschäftsjahr 2015 wurden an die nicht beherrschenden Gesellschafter 502 T€ (Vorjahr: 233 T€) Dividenden ausgezahlt.

Konzernanhang

Die folgende Tabelle enthält Finanzinformationen zur Arithnea GmbH. Diese basieren auf dem nach IFRS übergeleiteten Abschluss inklusive der bei der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven vor Konsolidierungsmaßnahmen:

Arithnea GmbH – Angaben in T€ 2015 2014
Langfristige Vermögenswerte 517 710
Kurzfristige Vermögenswerte 5.075 6.114
Langfristige Schulden 121 208
Kurzfristige Schulden 2.341 3.117
Umsatzerlöse 16.040 16.953
Gewinn/Verlust 827 1.417
Veränderung der Zahlungsmittel -705 -454

Der Aufsichtsrat der adesso AG hat am 16.11.2015 dem Abschluss eines Kauf- und Einbringungsvertrags zur vollständigen Übernahme der Arithnea GmbH zugestimmt. Der Kaufvertrag wurde am 19.11.2015 unterschrieben und tritt mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2016 in Kraft. Mit der anstehenden Umsetzung steigt der adesso-Anteil von 51 % auf 100 %. Zunächst werden die bis zum 31.12.2015 erwirtschafteten noch nicht ausgeschütteten Gewinne der Arithnea GmbH anteilig in Höhe von 1.476 T€ an die nicht beherrschenden Gesellschafter ausgeschüttet. Anschließend erwirbt adesso die verbleibenden 49 % der Anteile zu einem Kaufpreis von 5.157 T€. Der Kaufpreis enthält eine fixe Zahlung von 4.059 T€, eine bedingte Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 211 T€ sowie auszugebende Aktien mit einem Wert von 886 T€.

(b) Gemeinschaftliche Vereinbarungen und assoziierte Unternehmen

Nach IFRS 11 werden gemeinschaftliche Vereinbarungen differenziert in gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Gemeinschaftliche Tätigkeiten sind dadurch gekennzeichnet, dass der gemeinschaftlich Tätige Rechte an den Vermögenswerten und Schulden der gemeinschaftlichen Vereinbarung innehat. Dagegen hat der gemeinschaftlich Tätige bei einem Gemeinschaftsunternehmen Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bilanziert der gemeinschaftlich Tätige seine Vermögenswerte und Schulden inklusive seines Anteils an den Vermögenswerten und Schulden, die gemeinschaftlich gehalten werden, seine Erträge, seinen Anteil an den gemeinschaftlichen Erträgen der Vereinbarung sowie seine Aufwendungen inklusive der anteiligen gemeinschaftlich eingegangenen Aufwendungen. Dagegen werden Anteile an Gemeinschaftsunternehmen gemäß IFRS 11 unter Anwendung der in IAS 28 beschriebenen Equity-Methode konsolidiert.

Ein Unternehmen gilt als ein assoziiertes Unternehmen von adesso, soweit adesso einen maßgeblichen Einfluss auf dieses Unternehmen ausüben kann, dieses Unternehmen aber nicht beherrscht und nicht gemeinschaftlich beherrscht. Ein maßgeblicher Einfluss wird vermutet, soweit adesso 20 % bis 50 % der Anteile an einem Unternehmen hält. Assoziierte Unternehmen werden wie die Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode konsolidiert.

Nach der Equity-Methode werden die Anteile beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt. Sind zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals nach der Equity-Methode konsolidiert wird, die Anschaffungskosten höher als der anteilige beizulegende Zeitwert des Nettovermögens des Gemeinschaftsunternehmens, ist im Anteil ein Geschäfts- oder Firmenwert enthalten. Im umgekehrten Fall ist ein Ertrag in Höhe des Unterschiedsbetrags zu erfassen. In der Folge sind die Ergebnisse anteilig beim beteiligten Unternehmen zu erfassen.

Der Gewinn und Verlust des Gemeinschaftsunternehmens ist anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen, das sonstige Periodenergebnis des Gemeinschaftsunternehmens ist anteilig im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen, jeweils durch eine Anpassung des Buchwerts der Anteile. Dividendenausschüttungen des Gemeinschaftsunternehmens mindern den Buchwert der Anteile ergebnisneutral. Soweit die anteilig erfassten Verluste größer sind als die Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen (Anteile zuzüglich zum Beispiel langfristiger Forderungen), werden die die Nettoinvestition übersteigenden Verluste nicht erfasst. In einer Nebenrechnung wird der negative Equity-Wert fortgeführt. In die Konzernbilanz ist der Wert aufzunehmen, wenn er wieder positiv wird.

Werden Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen veräußert und wird es weiterhin nach der Equity-Methode konsolidiert, werden die im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit dies auch bei Veräußerung der entsprechenden Vermögenswerte beziehungsweise Schulden geboten wäre.

Zu jedem Bilanzstichtag prüft adesso, ob nach IAS 39 objektive Hinweise für eine Wertminderung des Buchwerts der Nettoinvestition vorliegen. Der Wertminderungstest erfolgt dann nach den Vorschriften des IAS 36. Ein Wertminderungsaufwand ist in Höhe der Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen und dem Buchwert der Nettoinvestition zu erfassen. Da der gesamte Buchwert und nicht die einzelnen im Buchwert enthaltenen Vermögenswerte abgeschrieben werden, ist gegebenenfalls künftig nach IAS 36 eine Wertaufholung zu erfassen.

Zwischenergebnisse aus Upstream- und Downstream-Transaktionen werden anteilig eliminiert.

Zum 31.12.2015 hält adesso keine Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2015 hat adesso weitere 50 % der Anteile an dem ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen PSLife für 5,3 Mio. € erworben. Da beim Erwerb der Anteile kein Geschäftsbetrieb erworben wurde, wurde die Transaktion als Erwerb von Vermögenswerten und Schulden abgebildet. Einziger wesentlicher erworbener Vermögenswert war die Software von PSLife, welche mit Anschaffungskosten von 5,1 Mio. € bewertet wurde.

adesso hält Anteile an zwei nicht wesentlichen assoziierten Unternehmen in folgender Höhe:

  • Barmenia IT+ GmbH, Wuppertal, Deutschland; 24% der Anteile.

  • com2m GmbH, Dortmund, Deutschland; 24,9% der Anteile.

Der adesso zuzurechnende Ergebnisanteil bei der Barmenia IT+ GmbH beträgt 90 %. Der nach der Equity-Methode konsolidierte Buchwert der Anteile an assoziierten Unternehmen beträgt zum 31.12.2015 613 T€ (Vorjahr: 149 T€). Der adesso zuzurechnende Gewinn der assoziierten Unternehmen beträgt für das Geschäftsjahr 2015 309 T€ (Vorjahr: 28 T€).

(c) Fremdwährungsumrechnung

Jedes der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellt den Einzelabschluss in der funktionalen Währung. Die funktionale Währung eines Unternehmens entspricht der Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Diese funktionale Währung entspricht bei den in den Konzernabschluss von adesso einbezogenen Unternehmen der jeweiligen Währung des Landes, in welchem die Gesellschaft ihren Sitz hat. Transaktionen in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung werden zum jeweiligen Stichtagskurs beziehungsweise Bewertungsstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Daraus und aus der Begleichung solcher Transaktionen resultierende Aufwendungen und Erträge werden grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit die Beträge nicht wie entsprechende Erfolgsposten im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen sind.

Die Umrechnung der in Landeswährung erstellten Abschlüsse der Unternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode (IAS 21.39). Das Eigenkapital

Konzernanhang

der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften mit vom Euro abweichender funktionaler Währung wird dabei zu historischen Kursen umgerechnet. Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sowie das Jahresergebnis werden grundsätzlich mit dem Transaktionskurs, aus Vereinfachungsgründen, soweit zulässig, entsprechend IAS 21.40 mit dem Durchschnittskurs, umgerechnet. Die im aktuellen Jahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Der Währungsumrechnung werden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:

Währungskurse in Relation zum €

Stichtagskurs Durchschnittskurs
in T€ 2015 2014 2015 2014
Schweizer Franken (CHF) 0,9229 0,8317 0,9364 0,8233
Britisches Pfund (GBP) 1,3625 1,2839 1,3777 1,2405
US-Dollar (USD) 0,9185 0,8236 0,9013 0,7527
Türkische Lira (TRY) 0,3148 0,3531 0,3305 0,3440

(d) Umsatzerlöse

adesso erzielt Umsätze vor allem aus Beratungsprojekten, Softwareverkäufen und Wartungsverträgen. Umsatzerlöse aus Dienstleistungsverträgen und aus Werkverträgen werden gemäß IAS 18 entsprechend der Percentage-of-Completion-Methode (PoC) erfasst. Hiernach werden Umsatzerlöse und die Auftragskosten anteilig auf Basis des Fertigstellungsgrads erfasst. Der Fertigstellungsgrad wird auf Basis der bis zum Stichtag angefallenen Kosten im Verhältnis zu den geschätzten Gesamtkosten eines Projektes ermittelt. Soweit die gesamten Auftragserlöse oder die gesamten Auftragskosten nicht zuverlässig zu schätzen sind, werden Umsätze lediglich in Höhe der erfassten Auftragskosten erfasst. Drohende Verluste werden unmittelbar vollständig erfasst.

(e) Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich als Aufwand in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei qualifizierten Vermögenswerten sind Fremdkapitalkosten nach IAS 23 Teil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten. Qualifizierte Vermögenswerte sind solche Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. adesso hat im Berichtszeitraum keine qualifizierten Vermögenswerte identifiziert, bei denen Fremdkapitalkosten zu aktivieren wären.

(f) Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich bei Unternehmenszusammenschlüssen als positive Differenz zwischen der beim Unternehmenszusammenschluss hingegebenen Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Anteile sowie der nicht beherrschenden Anteile und dem nach IFRS 3 bewerteten Eigenkapital des erworbenen Unternehmens zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist für Zwecke des Wertminderungstests den Gruppen von Zahlungsmittel generierenden Einheiten zuzuordnen, welche von dem Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Goodwill vom Management beobachtet wird, dabei maximal auf der Ebene von operativen Segmenten nach IFRS 8 vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Siehe zum Wertminderungstest "(h) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte".

Geschäftsbericht 2015

(g) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt. Sie werden in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet. Dabei werden die Vermögenswerte linear über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Ermittlung des Abschreibungsvolumens von Sachanlagen werden Restwerte berücksichtigt. Bei immateriellen Vermögenswerten sind Restwerte nur zu berücksichtigen, soweit eine dritte Partei die Verpflichtung hat, den immateriellen Wert am Ende der Nutzungsdauer zu übernehmen. Zudem sind Restwerte zu berücksichtigen, soweit ein aktiver Markt für den immateriellen Wert besteht, der Restwert unter Bezugnahme auf diesen Markt bestimmt werden kann und der aktive Markt voraussichtlich auch am Ende der Nutzungsdauer des immateriellen Vermögenswertes bestehen wird.

Die Erstellung langfristiger immaterieller Vermögenswerte ist in eine Forschungs- und eine Entwicklungsphase aufzuteilen. Ausgaben in der Forschungsphase sind stets als Aufwand zu erfassen. Ausgaben in der Entwicklungsphase sind ab dem Zeitpunkt zu aktivieren, ab dem das Folgende nachgewiesen wird:

  • die technische Möglichkeit, den immateriellen Wert fertigzustellen, so dass er genutzt oder verkauft werden kann,

  • die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,

  • die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen,

die Art, wie mit dem immateriellen Vermögenswert künftig wirtschaftlicher Nutzen generiert wird,

adesso stehen ausreichende Ressourcen zur Verfügung, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und

die Herstellungskosten des immateriellen Vermögenswerts sind zuverlässig zu bestimmen.

Immaterielle Vermögenswerte werden grundsätzlich linear über drei Jahre abgeschrieben. Ausnahmen bilden Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse wie Kundenlisten sowie Auftragsbestände. Der Buchwert der Auftragsbestände wird abgeschrieben, sobald der Umsatzerlös aus dem jeweiligen Auftrag realisiert wird. Die Nutzungsdauer von Kundenlisten beträgt drei bis sechs Jahre. Die im Geschäftsjahr erworbene Software PSLife wird über zehn Jahre abgeschrieben. Bei einer selbst erstellten Software wird eine Nutzungsdauer von vier Jahren angenommen.

Die Sachanlagen werden unterschieden in technische Ausstattungen, welche grundsätzlich über drei Jahre linear abgeschrieben werden, und Büroeinrichtungen und Sonstiges, welche über fünf bis 20 Jahre linear abgeschrieben werden.

Die Abschreibungen sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Abschreibungen" enthalten.

Der Buchwert der immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer beträgt 29 T€.

Der gesamte im Geschäftsjahr erfasste Aufwand aus der Entwicklung beträgt 68 T€. Dieser entspricht der planmäßigen Abschreibung des selbsterstellten immateriellen Vermögenswerts.

Siehe zur Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen den folgenden Abschnitt.

(h) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwerte, langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind nach IAS 36 auf eine Wertminderung hin zu untersuchen. Grundsätzlich ist zum Bilanzstichtag zu prüfen, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Soweit solche Indikatoren vorliegen, ist ein Wertminderungstest durchzuführen. Davon abweichend ist für Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit

Konzernanhang

unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten mindestens einmal jährlich ein Wertminderungstest durchzuführen. Der Zeitpunkt des verpflichtenden Wertminderungstests ist frei wählbar und stetig anzuwenden. Für alle Vermögenswerte im Anwendungsbereich gilt, dass ein Wertminderungstest unterjährig durchzuführen ist, soweit Indikatoren für einen Wertminderungstest vorliegen.

Der Wertminderungstest wird grundsätzlich für einen einzelnen Vermögenswert durchgeführt. Kann der erzielbare Betrag für einen einzelnen Vermögenswert nicht ermittelt werden, ist der Wertminderungstest auf Ebene einer Zahlungsmittel generierenden Einheit durchzuführen. Eine solche Einheit ist die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, welche den zu testenden Vermögenswert umfasst und für die von anderen Vermögenswerten im Wesentlichen unabhängig Zahlungsmittelströme identifiziert werden können. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird stets auf Basis einer oder einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten auf eine Wertminderung hin getestet.

Beim Wertminderungstest wird der Buchwert eines Vermögenswertes beziehungsweise einer Zahlungsmittel generierenden Einheit gegebenenfalls inklusive des Buchwertes des Geschäfts- oder Firmenwertes mit dem erzielbaren Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit verglichen. Zur Bestimmung von letzterem wird der Nutzungswert und der beizulegende Zeitwert abzüglich Verkaufskosten der Zahlungsmittel generierenden Einheit verglichen und der höhere von beiden angesetzt.

Soweit der Buchwert höher ist als der erzielbare Betrag, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Wird ein einzelner Vermögenswert auf eine Wertminderung hin untersucht, ist der Buchwert des Vermögenswertes zu reduzieren. Wird eine Zahlungsmittel generierende Einheit auf eine Wertminderung untersucht, ist zunächst der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwertes gegebenenfalls bis auf 0 € zu reduzieren. Soweit weiterer Wertminderungsaufwand zu erfassen ist, sind die Buchwerte der in den Anwendungsbereich des IAS 36 fallenden Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheit pro rata auf Basis der Buchwerte zu reduzieren. Dabei darf der jeweilig erzielbare Betrag der Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Eine Zuschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes ist nicht zulässig.

(i) Leasing

Leasing-Transaktionen werden auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts entweder als Finance Lease oder als Operating Lease klassifiziert. Soweit bei einer Leasing-Transaktion im Wesentlichen alle mit dem Leasing-Gegenstand verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasing-Nehmer übergehen, ist der Leasingvertrag als Finance Lease, ansonsten als Operating Lease zu klassifizieren.

Soweit ein Leasing-Verhältnis als Finance Lease klassifiziert wird, ist der Leasing-Gegenstand mit dem Barwert der Mindestleasing-Zahlungen oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert beim Leasing-Nehmer anzusetzen. In gleicher Höhe ist eine Leasing-Verbindlichkeit zu passivieren. Der Leasing-Gegenstand wird über den kürzeren Zeitraum aus wirtschaftlicher Nutzungsdauer und Leasing-Laufzeit planmäßig abgeschrieben. Die Leasing-Zahlungen werden in Zins und Tilgung aufgeteilt, so dass die Verzinsung der jeweils verbleibenden Leasing-Verbindlichkeit konstant bleibt.

Gewinne aus "Sale and lease back"-Transaktionen werden passivisch abgegrenzt und über die Laufzeit des Leasing-Verhältnisses verteilt, soweit die neue Leasing-Vereinbarung als Finance Leasing zu klassifizieren ist.

Soweit ein Leasing-Verhältnis als Operating Lease klassifiziert wird, werden die Leasing-Zahlungen linear über die Leasing-Laufzeit erfasst. Der Vorteil aus vereinbarter mietfreier Zeit wird über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt.

Geschäftsbericht 2015

(j) Finanzielle Vermögenswerte

Die finanziellen Vermögenswerte umfassen begebene Kredite und Forderungen, Eigenkapitaltitel, Schuldtitel sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, sobald der adesso-Konzern Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert. Transaktionskosten sind zu aktivieren, soweit es sich nicht um einen finanziellen Vermögenswert der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" handelt. Die Folgebewertung von finanziellen Vermögenswerten ist abhängig davon, welcher Kategorie sie zugeordnet werden. Von den Kategorien "Zur Veräußerung verfügbar", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" und "Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte" macht adesso keinen Gebrauch.

"Kredite und Forderungen" sind originäre finanzielle Vermögenswerte, die über eine feste oder bestimmbare Zahlung oder Zahlungsreihe verfügen und nicht an einem aktiven Markt gehandelt werden. Sie umfassen vor allem den Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie ausgegebene Darlehen. Kredite und Forderungen sind zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu bewerten. Liegen objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor, ist die Differenz zwischen dem Buchwert und dem Barwert der künftig erwarteten Zahlungsströme, diskontiert mit der ursprünglichen effektiven Verzinsung, als Wertminderungsaufwand in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Wertminderungen werden zunächst in Form von Einzelwertberichtigungen erfasst. Die nicht einzelwertberichtigten Kredite und Forderungen werden anschließend in Gruppen mit ähnlichem Ausfallrisiko gegliedert. Auf dieser Basis werden für die einzelnen Gruppen Wertminderungen in Form von pauschalierten Einzelwertberichtigungen erfasst. Wertminderungen von Krediten und Forderungen werden nicht direkt bei dem entsprechenden finanziellen Vermögenswert, sondern auf einem Wertberichtigungskonto erfasst. Der Wertminderungsaufwand wird erst gegen den finanziellen Vermögenswert erfasst, soweit der finanzielle Vermögenswert endgültig zum Beispiel aufgrund neuer vertraglicher Vereinbarungen (zum Teil) ausgefallen ist.

Finanzielle Vermögenswerte sind auszubuchen, soweit entweder keine Rechte mehr auf künftige Zahlungsströme bestehen oder der Vermögenswert auf einen Dritten übertragen wurde. Ein finanzieller Vermögenswert gilt als übertragen, soweit adesso keinen weiteren Anspruch auf künftige Zahlungsströme hat oder aber noch entsprechende Ansprüche besitzt, gleichzeitig aber einer Verpflichtung unterliegt, die Zahlungen an Dritte weiterzuleiten.

(k) Sonstige Vermögenswerte und sonstige Verbindlichkeiten

Die unter dieser Position ausgewiesenen Abgrenzungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu ihrem Nennwert bewertet.

(l) Forderungen PoC/Verbindlichkeiten PoC

In Arbeit befindliche Beratungsprojekte werden entsprechend IAS 18 nach der Percentage-of-Completion-Methode (PoC-Methode) bilanziert. Der Leistungsfortschritt wird auf Basis der bis zum Stichtag angefallenen Auftragskosten im Verhältnis zu den geschätzten Gesamtkosten ermittelt. Der in der Konzernbilanz ausgewiesene Betrag ist der Saldo aus den Herstellungskosten, dem anteilig erfassten Gewinn und, soweit vorhanden, einem vollständig zu erfassenden drohenden Verlust abzüglich Teilabrechnungen. Anzahlungen werden passivisch unter den Verbindlichkeiten PoC ausgewiesen.

(m) Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Unter dieser Position werden Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige, hochliquide Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit ab Erwerb von maximal drei Monaten ausgewiesen. Diese Vermögenswerte können jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden und unterliegen nur einem unwesentlichen Wertschwankungsrisiko

(n) Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, sobald der adesso-Konzern Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, welche im Wesentlichen ihrem Rückzahlungsbetrag entsprechen. Langfristige Verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Transaktionskosten werden beim erstmaligen Ansatz im Buchwert der Verbindlichkeiten erfasst. Die langfristigen Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Eine finanzielle Verbindlichkeit ist auszubuchen, sobald die im Vertrag genannte Verpflichtung ausläuft, erfüllt oder aufgehoben ist.

Von der Möglichkeit des IAS 39.9, finanzielle Verbindlichkeiten als "Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zu kategorisieren, wurde kein Gebrauch gemacht.

(o) Rückstellungen

Rückstellungen werden für aus vergangenen Ereignissen resultierende, gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, welche wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führen und deren Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Für ähnliche Verpflichtungen, wie zum Beispiel Produktgarantien, wird die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen insgesamt betrachtet. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind grundsätzlich auf Basis des Verpflichtungsüberschusses bewertet. Soweit eine Entschädigungszahlung beziehungsweise Strafzahlung aus Nichterfüllung geringer ist als der Verpflichtungsüberschuss, ist die Rückstellung auf Basis der Entschädigungs- beziehungsweise Strafzahlung zu bewerten.

Eine Abzinsung von Rückstellungen ist immer dann geboten, wenn der Abzinsungsbetrag wesentlich ist. Der anzuwendende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt und der schuldspezifischen Risiken widerspiegelt. Rückstellungen werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftig erwarteten Zahlungsströme bewertet, welche notwendig sind, die Verpflichtung zu begleichen. Bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsströme sind Kostensteigerungen zu berücksichtigen.

Wenn die Erstattung eines zurückgestellten Betrags zu erwarten ist, etwa aufgrund einer Versicherung, wird eine Erstattung als separater Vermögenswert nur dann angesetzt, wenn dies so gut wie sicher ist. Die Erträge aus Erstattungen werden nicht mit den Aufwendungen saldiert.

(p) Pensionsrückstellungen

Pensionsrückstellungen werden mit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung bewertet. Planvermögen wurde von adesso nicht dotiert. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nach IAS 19.120 (c) im Rahmen der Neubewertung der Nettoschuld im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Der Barwert der Pensionsrückstellung wird anhand des in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Den Berechnungen wurden die biometrischen Parameter auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2005G zugrunde gelegt. adesso hat externe Gutachter beauftragt, die Pensionsverpflichtung zum 31.12.2015 zu bewerten. Der für die Diskontierung genutzte Zins entspricht dem von Industrieanleihen bester Bonität mit der der Pensionsrückstellung entsprechenden Laufzeit.

(q) Aktienbasierte Vergütung

adesso hat in der Vergangenheit Mitarbeiter-Optionen auf den Erwerb von Anteilen an der adesso AG ausgegeben. Der Erdienungszeitraum im Sinne des IFRS 2 beträgt zwei Jahre, für Vorstände vier Jahre. Der zu erfassende Gesamtpersonalaufwand wird ermittelt, indem der beizulegende Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag (grant date) mit der Zahl der Optionen multipliziert wird, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sind. Der Gesamtpersonalaufwand ist grundsätzlich linear über den Erdienungszeitraum gegen die Kapitalrücklage zu erfassen. Die Zahl der Optionen, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausgeübt werden, ist zu jedem Stichtag an aktuelle Schätzungen anzupassen. Eine Schuld aus aktienbasierten Vergütungen, welche in Zahlungsmitteln erbracht werden, ist zu jedem Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Wertänderungen dieser Schuld werden in der Konzerngewinnund Verlustrechnung erfasst.

(r) Ertragsteuern

Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch latente Steuern. Die tatsächlichen Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen umfassen alle Verpflichtungen und Ansprüche aus inländischen und ausländischen Ertragsteuern. Sie werden auf Basis der anzuwendenden Steuergesetzgebung berechnet.

Latente Steuern werden auf abzugsfähige oder zu versteuernde temporäre Differenzen bilanziert. Dies sind positive oder negative Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem Steuerwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld, welche sich künftig auf das zu versteuernde Ergebnis auswirken. Latente Steuern werden mit dem künftigen Steuersatz bewertet, welcher voraussichtlich zu dem Zeitpunkt anzuwenden ist, zu dem sich die Differenz auflöst. Zudem sind aktive latente Steuern für den mit einem steuerlichen Verlustvortrag verbundenen Vorteil zu bilanzieren. Aktivische latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen werden mindestens in der Höhe angesetzt, in der auch zu versteuernde temporäre Differenzen gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen und die sich in derselben Periode wie die abzugsfähigen temporären Differenzen auflösen. Darüber hinaus sind aktivische latente Steuern in der Höhe anzusetzen, in der es wahrscheinlich ist, dass der entsprechende künftige wirtschaftliche Nutzen gehoben werden kann. Aktivierungsfähige Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen werden bei adesso für einen Zeitraum von fünf Jahren berücksichtigt.

(s) Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand sind nach IAS 20 zu unterscheiden in Investitionszuschüsse und Aufwandszuschüsse. Zuwendungen werden gemäß IAS 20 (Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance) nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden in den Perioden erfolgswirksam verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Investitionszuschüsse werden aktivisch von dem erworbenen Vermögenswert abgesetzt. Aufwandszuschüsse werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in welcher die entsprechenden Aufwendungen erfasst werden.

(t) Dividenden

Dividenden werden als Verbindlichkeit erfasst, sobald ein rechtskräftiger Dividendenbeschluss vorliegt.

(u) Beizulegende Zeitwerte

Zahlreiche Regelungen des IASB verlangen, finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten oder diesen im Anhang anzugeben. Der beizulegende Zeitwert ist nach IFRS 13 definiert als der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten und Schulden sind, soweit möglich, beobachtbare Parameter zugrunde zu legen. Nur soweit solche nicht vorliegen, ist auf nicht beobachtbare Parameter zurückzugreifen. IFRS 13 enthält eine Bewertungshierarchie für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, wobei von Stufe eins bis drei differenziert wird. Die Zuordnung zu einer Stufe ist abhängig von den in die Bewertung eingehenden Parametern.

Konzernanhang

Die Parameter sind dabei wie folgt den Stufen zugeordnet:

  • Stufe 1: Notierte (unverändert übernommene) Preise an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann

  • Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind

  • Stufe 3: Für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Eingangsparameter

Soweit in einem Bewertungsverfahren Parameter unterschiedlicher Stufen angewendet werden, ist der beizulegende Zeitwert derselben Stufe zuzuordnen, wie der Eingangsparameter der niedrigsten Stufe, welcher bei der Bewertung angewandt wird.

Beizulegende Zeitwerte werden bei adesso entweder selbst oder von externen Spezialisten ermittelt.

Zum Ende des Geschäftsjahres hält adesso keine wesentlichen Vermögenswerte oder Schulden im Anwendungsbereich des IFRS 13, die regelmäßig oder zum Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

Schätzungen und Annahmen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management zahlreiche Schätzungen und Annahmen. Diese betreffen vor allem die folgenden Sachverhalte:

  • Unternehmenszusammenschlüsse: Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Da für viele Vermögenswerte und Schulden kein aktiver Markt existiert, sind die beizulegenden Zeitwerte anhand von anerkannten Bewertungsmethoden zu ermitteln. Dazu zählen zum Beispiel das Verfahren der Lizenzpreisanalogie und die Multi-Period-Excess-Earnings-Methode. Wesentliche zu schätzende Bewertungsparameter sind bei diesen Methoden die künftigen, aus den Vermögenswerten und Schulden resultierenden Zahlungsströme sowie die für die Diskontierung anzuwendenden Zinssätze. Im Geschäftsjahr hat adesso im Zusammenhang mit einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Kundenlisten in Höhe von 2.628 T€ sowie Auftragsbestände in Höhe von 1.697 T€ erworben. Für die Bewertung von bedingten Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen über die Ausprägung der der Bewertung zugrunde liegenden Parameter zu treffen.

  • Langfristige Vermögenswerte: Die der planmäßigen Abschreibung zugrunde liegende Nutzungsdauer von langfristigem Vermögen ist zu schätzen. Zudem ist ein Restwert zu schätzen, welcher bei der Ermittlung der planmäßigen Abschreibung zu berücksichtigen ist.

  • Wertminderungstest: Für den Wertminderungstest im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte von adesso sind nach IAS 36 zahlreiche Parameter zu schätzen. Dazu zählen vor allem die Schätzungen künftiger Zahlungsströme, Wachstumsraten sowie der für die Diskontierung der künftigen Zahlungsströme anzuwendende Zinssatz. Risiken bestehen dabei vor allem aus den Geschäfts- oder Firmenwerten (Buchwert: 23.352 T€, Vorjahr: 12.992 T€).

  • Forderungen: Einschätzung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (37.215 T€, Vorjahr: 29.958 T€) sowie der Forderungen aus PoC (9.515 T€, Vorjahr: 4.697 T€). Dies erfordert eine Einschätzung, in welchem Maß die Kunden von adesso ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen.

  • Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten: Die Bilanzierung von Rückstellungen erfordert häufig eine Einschätzung, ob dem Grunde nach eine Rückstellung zu bilanzieren ist. Dies betrifft zum Beispiel mögliche Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, Rückstellungen für Gewährleistung, Rückstellungen für Rückbau-, Stilllege- und ähnliche Verpflichtungen sowie Rückstellungen aus rechtlichen Risiken und

sonstige Rückstellungen. Die Bewertung von Rückstellungen erfordert eine Schätzung sowie Annahmen des künftig aufzubringenden Betrags, mit welchem die Schuld beglichen oder abgelöst wird. Dies gilt auch für die Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ist eine zuverlässige Schätzung des Betrags einer Verpflichtung nicht möglich, ist über diese als Eventualschuld im Anhang zu berichten. Zudem ist im Zusammenhang mit Rückstellungen der Zinssatz für die Diskontierung zu schätzen.

  • Pensionsrückstellungen und der damit zusammenhängende Ertrag/Aufwand werden auf Basis versicherungsmathematischer Bewertungen ermittelt. Der Berechnung der Pensionsrückstellungen (177 T€, Vorjahr: 761 T€) liegen versicherungsmathematische Annahmen zugrunde (Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten, Zinssatz und sonstige biometrische Annahmen).

  • Latente Steuern: Die Bewertung und Inanspruchnahme der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfordert vom Management eine Schätzung, inwieweit der mit dem steuerlichen Verlustvortrag verbundene Vorteil gehoben werden kann. Zudem kann der Vorteil aus den steuerlichen Verlustvorträgen nur gehoben werden, soweit diese von der jeweiligen Finanzverwaltung anerkannt werden. Für den künftigen Vorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen ist im Konzernabschluss eine latente Steuer in Höhe von 1.572 T€ (Vorjahr: 3.454 T€) aktiviert. Davon entfallen 971 T€ auf steuerliche Verlustvorträge der adesso AG. Bei der adesso AG ist der steuerliche Verlustvortrag von der Finanzverwaltung im Geschäftsjahr anerkannt worden. Das Risiko, die im Vorjahr bilanzierte aktive latente Steuer auf steuerliche Verlustvorträge (2.827 T€) abzuschreiben sowie das Risiko von ergebniswirksam zu erfassenden Steuerzahlungen für vergangene Jahre (8.624 T€) und ergebniswirksam zu erfassenden Zinszahlungen (1.043 T€) sind damit entfallen. Alle Gesellschaften im adesso-Konzern aktivieren den Vorteil für die innerhalb der für maximal fünf Jahre zu verrechnenden steuerlichen Verlustvorträge. Darüber hinausgehende Vorteile werden nicht aktiviert.

  • Umsatzerlöse: adesso erbringt für seine Kunden Dienstleistungen im Sinne des IAS 18. Die daraus resultierenden Umsatzerlöse sind gemäß IAS 18 nach der Percentage-of-Completion-Methode zu erfassen. Das bedeutet, dass Umsätze entsprechend des Fertigstellungsgrads zu realisieren sind. Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Methode die Schätzung des Fertigstellungsgrads. Weiterhin ist es erforderlich, dass die gesamten bis zur Fertigstellung anfallenden Auftragskosten, die gesamten Erlöse des Auftrags sowie die mit dem Auftrag verbundenen Risiken und andere wesentliche Größen geschätzt werden.

  • Aufwand aus aktienbasierter Vergütung: Bei der Erfassung des Personalaufwands aus aktienorientierter Vergütung hat das Management zu schätzen, wie viele Rechte voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sind.

III. Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Angaben zur Konzernbilanz

  1. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten betragen 28.162 T€ (Vorjahr: 23.724 T€).

2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind alle binnen eines Jahres fällig. Die Wertberichtigung für ausfallgefährdete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hat sich wie folgt entwickelt:

in T€ Summe 2015 Summe 2014
Stand 01.01. 237 696
Inanspruchnahme 108 50
Auflösung 27 431
Neubildung 137 22
Stand
31.12.
239 237

Folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

2015 Buchwert Weder
wertge
mindert,
noch
überfällig
Nicht wertgemindert und wie folgt überfällig
in T€ Nicht
mehr als 3
Monate
Mehr als
3 Monate
und nicht
mehr als 6
Monate
Mehr als
6 Monate
und nicht
mehr als 1
Jahr
Mehr
als 1 Jahr
Wertbe
richtigt
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
37.215 33.813 3.230 146 15 11 0
2014 Buchwert
Weder
Nicht wertgemindert und wie folgt überfällig
wertge
mindert,
noch
überfällig
in T€ Nicht
mehr als 3
Monate
Mehr als
3 Monate
und nicht
mehr als 6
Monate
Mehr als
6 Monate
und nicht
mehr als 1
Jahr
Mehr
als 1 Jahr
Wertbe
richtigt
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
29.958 26.497 3.303 9 54 0 95

3. Forderungen PoC

Die Forderungen PoC setzen sich zusammen aus Herstellungskosten zuzüglich anteiligem Gewinn und abzüglich erfasster Auftragsverluste. Die Forderungen PoC betragen 9.515 T€ (Vorjahr: 4.697 T€). Von Kunden erhaltene Anzahlungen in Höhe von 6.968 T€ (Vorjahr: 2.957 T€) werden unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesen.

4. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte gliedern sich wie folgt:

Summ
e
257 128
Mitarbeiterdarlehen 27 16
Besicherte, nicht zur freien Verfügung stehende liquide Mittel 53 0
Kautionen 177 112
in T€ 2015 2014

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte sind weder wertgemindert noch überfällig.

5. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:

in T€ 2015 2014
Aktivische Abgrenzungen 3.035 1.036
Forderungen gegen Personal 39 60
Rückdeckungsversicherung 0 315
Forderungen aus Vorsteuerüberhängen 20 340
Sonstiges 197 230
Summ
e
3.291 1.981

Die aktivischen Abgrenzungen enthalten im Wesentlichen eine Vorauszahlung an eine Sozialversicherung 1.824 T€ (Vorjahr: 0 T€) sowie Aufwendungen des Folgejahres für Wartung in Höhe von 214 T€ (Vorjahr: 420 T€), sonstigen Personalaufwand in Höhe von 80 T€ (Vorjahr: 58 T€), Werbungskosten in Höhe von 186 T€ (Vorjahr: 154 T€), Versicherungen in Höhe von 31 T€ (Vorjahr: 73 T€), Schulungen in Höhe von 52 T€ (Vorjahr: 39 T€), zeitlich befristete Lizenzen in Höhe von 170 T€ (Vorjahr: 122 T€) und Kfz-Steuern in Höhe von 2 T€ (Vorjahr: 12 T€).

Konzernanhang

6. Immaterielle Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwert

Die immateriellen Werte und der Geschäfts- oder Firmenwert entwickelten sich wie folgt:

2015 / in T€ Geschäfts
oder
Firmenwert
Kundenlisten Auftrags
bestand
Selbst erstell
te immateri
elle Werte
Sonstige
immaterielle
Werte
Summe
Bruttowert 01.01. 15.387 8.397 0 273 3.776 27.833
Kumulierte Abschreibung 01.01. 2.395 8.123 0 6 3.249 13.773
Buchwert 01.01. 12.992 274 0 267 527 14.060
Währungsdifferenzen -479 -102 -65 0 0 -646
Unternehmenserwerb 10.839 2.639 1.680 0 0 15.158
Zugänge 0 0 0 165 7.867 8.032
Abschreibung 0 487 1.572 67 896 3.022
Wertminderung 0 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0 0 0
Bruttowert 31.12. 25.747 10.934 1.615 438 11.643 50.377
Kumulierte Abschreibung 31.12. 2.395 8.610 1.572 73 4.145 16.795
Buchwert 31.12. 23.352 2.324 43 365 7.498 33.582
2014 / in T€ Geschäfts- oder
Firmenwert
Kundenlisten Selbst erstellte
immaterielle
Werte
Sonstige
immaterielle
Werte
Summe
Bruttowert 01.01. 15.387 8.397 0 3.453 27.237
Kumulierte Abschreibung 01.01. 2.196 7.695 0 3.234 13.125
Buchwert 01.01. 13.191 702 0 219 14.112
Währungsdifferenzen 0 0 0 0 0
Unternehmenserwerb 0 0 0 0 0
Zugänge 0 0 273 443 716
Abschreibung 0 428 6 135 569
Wertminderung 199 0 0 0 199
Abgänge 0 0 0 0 0
Bruttowert 31.12. 15.387 8.397 273 3.776 27.833
Kumulierte Abschreibung 31.12. 2.395 8.123 6 3.249 13.773
Buchwert 31.12. 12.992 274 267 527 14.060

Die immateriellen Vermögenswerte umfassen vor allem die im Geschäftsjahr erworbene Software PSLife (4.825 T€, Restnutzungsdauer 9,5 Jahre) sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenlisten (2.324 T€, Vorjahr: 274 T€). Die Restnutzungsdauer der Kundenlisten beträgt 5,5 Jahre (Vorjahr: 1 Jahr).

Im Vorjahr wurde ein der gadiv GmbH zugeordneter Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 199 T€ abgeschrieben.

Für Zwecke des Wertminderungstests nach IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zugeordnet, welche von dem jeweiligen Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist in diesem Zusammenhang nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management beobachtet wird, dabei maximal die Ebene von operativen Segmenten vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei adesso für Zwecke des Wertminderungstests operativen Segmenten im Sinne des IFRS 8 zugeordnet. Ende 2015 ist der Geschäfts- oder Firmenwert den folgenden operativen Segmenten zugeordnet, welche alle dem Segment IT-Services zugeordnet sind:

in T€ 2015 2014
adesso AG 6.630 6.630
adesso Austria GmbH 3.552 3.552
Arithnea GmbH 2.810 2.810
adesso Schweiz AG 10.360 0

Auf dieser Basis ist der Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich und immer dann, wenn Indikatoren vorliegen, auf eine Wertminderung zu prüfen. Der jährliche Wertminderungstest für den Geschäftsoder Firmenwert wird bei adesso zum Ende des Geschäftsjahres durchgeführt.

Der erzielbare Betrag für die operativen Segmente ist grundsätzlich der unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelte Nutzungswert. Dieser wird auf Basis von Zahlungsmittelströmen nach Steuern und Zinsen ermittelt. Das Management von adesso ist der Ansicht, dass der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheiten vor allem auf Änderungen des geschätzten Umsatzwachstums, der geschätzten Bruttomargen sowie des Diskontierungssatzes reagiert.

Der Ermittlung des Nutzungswerts und somit auch der Schätzung der Zahlungsmittelströme liegt die jüngste operative Planung des Managements zugrunde. Die Detailplanung umfasst ein bis vier Jahre. Das Umsatzwachstum wird individuell für jedes operative Segment ermittelt. Soweit bei einem Jahr Planung und erwarteten steigenden Zahlungsmittelzuflüssen offensichtlich ist, dass ein Impairment nicht zu erfassen ist, wird auf eine weitere detaillierte Planung verzichtet. Das so zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatzwachstum je Segment liegt zwischen 0 % und 7,8 %. Der künftigen Umsatzentwicklung liegen die Umsatzentwicklung der Vergangenheit, die erwartete Umsatzentwicklung der operativen Segmente sowie die künftige allgemeine Entwicklung des Marktes sowie der Gesamtwirtschaft zugrunde. adesso legt der Berechnung eine dauerhafte Wachstumsrate der Zahlungsmittelströme von 1 % zugrunde. Diese Wachstumsrate übersteigt nicht die langfristig erwartete Wachstumsrate der Märkte, in denen adesso tätig ist. adesso stützt sich bei der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelströme soweit möglich auf unternehmensexterne Analysen. Die Bruttomarge ((EBT/(Umsatzerlöse minus Materialaufwand)) resultiert aus den Planungen für die einzelnen Segmente. Neben den Umsatzerlösen resultiert sie aus den erwarteten Aufwendungen der Segmente. Diese werden individuell auf Basis vergangener Erfahrungen und der erwarteten künftigen Entwicklung ermittelt. Die zugrunde gelegte Bruttomarge liegt im Planungszeitraum zwischen 4,2 % und 11,7 %.

Konzernanhang

adesso führt den Wertminderungstest auf Basis einer Nachsteuerbetrachtung durch. Anschließend wird der nach IFRS zwingend anzugebende Zinssatz vor Steuern ermittelt. Dies ist der Zins, bei dem der Barwert der Zahlungsströme vor Steuern dem bei der Nachsteuerbetrachtung berechneten erzielbaren Betrag entspricht. Der so ermittelte Zinssatz vor Steuern liegt für operative Segmente aus dem Bereich IT-Services zwischen 5,7 % und 6,5 % (Vorjahr: 6,1 % bis 7,1 %). Der Zinssatz nach Steuern entspricht dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz, welcher unter Anwendung des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt wurde. Wesentliche Parameter für dessen Berechnung sind der risikolose Zins (1,42 %, Vorjahr: 1,9 %), ein für das Segment IT-Services aus einer repräsentativen Peer Group abgeleiteter Betafaktor (stellt das systematische Risiko dar), eine Marktrisikoprämie (6 %, Vorjahr: 6 %; die Differenz zwischen der erwarteten Rendite eines Bezugsmarktes und dem risikolosen Zins), der Steuersatz sowie der Fremdkapitalkostensatz. Die der Berechnung der durchschnittlichen Kapitalkosten zugrunde gelegten Parameter werden bis auf den Steuersatz und den Fremdkapitalkostensatz auf unternehmensexterne Quellen gestützt.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hat adesso untersucht, ob bei als möglich erachteter Änderung von wesentlichen Parametern des Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwert außerplanmäßig abzuschreiben wäre. Dabei wurde eine Steigerung der durchschnittlichen Kapitalkosten um 1 %-Punkt vor Steuern, um 50 % geringeres Wachstum in der ewigen Rente, 10 % niedrigere Zahlungsmittelströme sowie eine um 1 %-Punkt niedrigere Bruttomarge unterstellt. Soweit eine für möglich erachtete Veränderung der Parameter zu einer Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts führen würde, fordert IAS 36 für die entsprechenden Zahlungsmittel generierenden Einheiten weitere Angaben. Die Sensitivitätsanalyse ergab, dass Ende 2015 bei entsprechender Änderung der Parameter kein Wertminderungsaufwand zu erfassen gewesen wäre.

7. Sachanlagen

Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:

in T€ 2015 2014
Bruttowert 01.01. 12.387 8.462
Kumulierte Abschreibung 01.01. 7.449 6.481
Buchwert 01.01. 4.938 1.981
Währungsdifferenzen 0 0
Zugänge 2.082 4.642
Unternehmenserwerb 134 0
Abgänge 6 44
Abschreibung 1.855 1.639
Bruttowert 31.12. 14.597 12.387
Kumulierte Abschreibung 31.12. 9.304 7.449
Buchwert 31.12. 5.293 4.938

Unter den Sachanlagen werden im Wesentlichen Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie EDV-Hardware und Mietereinbauten ausgewiesen.

Geschäftsbericht 2015

8. At-Equity bewertete Gesellschaften

Die At-Equity bewerteten Gesellschaften entwickelten sich wie folgt:

in T€ 2015 2014
Stand
01.01.
222 78
Zugänge 150 120
Anteiliges Ergebnis 309 24
Dividende 28 0
Abgänge 118 0
Stand
31.12
535 222

Die At-Equity bewerteten Gesellschaften umfassen die Anteile an der Barmenia IT+ GmbH und die com2m GmbH. Die Zugänge enthalten die Anteile an der com2m GmbH.

9. Langfristige finanzielle Vermögenswerte

Die finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2015 2014
Kautionen 417 366
Geleistete Anzahlung auf Anteile an
einem assoziierten Unternehmen
77 0
Mitarbeiterdarlehen 72 34
Summ
e
566 400

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte sind weder wertgemindert noch überfällig.

Im laufenden Geschäftsjahr hat die adesso AG den Kaufpreis für 30 % der Anteile an der 1Buch GmbH gezahlt. Die Anteile gehen mit Wirkung zum 01.01.2016 auf adesso über.

Konzernanhang

10. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern sowie latente Steuern

Die kurzfristigen Forderungen aus Ertragsteuern enthalten vor allem Steuervorauszahlungen in Höhe von 204 T€ (Vorjahr: 298 T€).

Die aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

in T€ 2015 2014
Aktive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 214 114
Forderungen und andere Vermögenswerte 128 51
Rückstellungen 373 105
Sonstige Schulden 73 245
Verlustvorträge 1.572 3.453
Saldierung -838 -372
Summ
e
(davon
kurzfristige 1.445 T€, Vorjahr: 1.898 T€)
1.522 3.596
Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte 504 86
Sachanlagen 0 6
At-Equity bewertete Unternehmen 4 7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 558 251
Forderungen PoC 727 314
Rückstellungen 69 75
Sonstige Schulden 0 0
Saldierung -838 -372
Summ
e
(davon
kurzfristige 1.455 T€, Vorjahr: 733 T€)
1.024 367

Die latenten Steuern sind mit den für die jeweiligen Gesellschaften künftig gültigen Steuersätzen bewertet. Der anzuwendende Gesamtsteuersatz beträgt 32,80 % (Vorjahr: 32,80 %). Er setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,00 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,50 % und dem Gewerbeertragsteuersatz von 16,98 %. Für die Tochtergesellschaft in der Schweiz wurde ein Steuersatz von 21,45 %, für die Tochtergesellschaft in Österreich ein Steuersatz von 25,00 %, für Arithnea, Neubiberg, ein Steuersatz von 25,63 %, für die Tochtergesellschaft in der Türkei ein Steuersatz von 20 % und für die Gesellschaft in den USA ein Steuersatz von 23,25 % angewandt. Aktive und passive latente Steuern werden unter den Voraussetzungen des IAS 12.74 saldiert.

Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden auf Basis einer Planung aktiviert, welche ein operatives Jahr umfasst. Das Ergebnis dieser Planung wird als nachhaltig erachtet, soweit nicht wesentliche Gründe dagegen sprechen. Aktivische latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden für den Vorteil angesetzt, welcher innerhalb der kommenden fünf Jahre realisiert werden kann. Für eine darüber hinausgehende Aktivierung fehlt es an der Wahrscheinlichkeit des künftigen Nutzenzuflusses. Der Ansatz der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge bei adesso Austria in Höhe von 257 T€ und bei adesso Türkei in Höhe von 158 T€ basiert auf der positiven als nachhaltig beurteilten Entwicklung der Gesellschaften. Die Verlustvorträge sind grundsätzlich unbegrenzt vortragsfähig. Davon ausgenommen sind Verlustvorträge zweier schweizerischer Tochtergesellschaften (480 T€, Vorjahr: 314 T€), welche sieben Jahre und Verlustvorträge aus der türkischen Tochtergesellschaft (842 T€, Vorjahr: 647 T€), welche fünf Jahre vortragsfähig sind. Auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 28 T€ und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 63 T€ (Vorjahr: 128 T€) und ausländische Verlustvorträge in Höhe von 7.169 T€ (Vorjahr: 4.705 T€) wurden keine latenten Steuern bilanziert.

Am 31.12.2015 wurde entsprechend IAS 12.39 eine passivische latente Steuer von 122 T€ (Vorjahr: 117 T€) für temporäre Differenzen von 7.461 T€ (Vorjahr: 7.130 T€) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen nicht angesetzt (outside basis differences), weil adesso deren Auflösung steuern kann und auf absehbare Zeit keine Auflösungen stattfinden werden.

11. Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

2015 2014
in T€ Summe Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit 1 bis
5 Jahre
Restlauf
zeit
> 5 Jahre
Summe Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit 1 bis
5 Jahre
Restlauf
zeit
> 5 Jahre
Darlehen 21.469 3.935 8.283 9.251 5.717 1.576 3.830 311
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
277 277 0 0 7 7 0 0
Summ
e
21.746 4.212 8.283 9.251 5.724 1.583 3.830 311

Die Verbindlichkeiten aus Darlehen resultieren aus der Aufnahme von Akquisitionsdarlehen für die Erwerbe von Tochtergesellschaften. Die Effektivverzinsung bewegt sich in Abhängigkeit von Vertragsgestaltung und Laufzeit zwischen 1,07 % und 2,34 %.

Im Geschäftsjahr wurden 2.199 T€ an Darlehen planmäßig zurückgeführt.

12. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten PoC

Die Verbindlichkeiten sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig. Die Verbindlichkeiten PoC umfassen von Kunden erhaltene Anzahlungen im Zusammenhang mit Werkverträgen.

13. Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 01.01.
2015
Zufüh
rung
Unter
nehmens
erwerb/-
abgang
Inan
spruch
nahme
Um
buchung
Wäh
rungs
differenz
Auflö
sung
31.12.
2015
Drohverluste 38 0 0 38 0 0 0 0
Aufbewahrungskosten 16 8 0 7 39 0 35 21
Sonstige Rückstellungen 2.081 2.219 93 1.139 0 3 250 3.007
Gewährleistung 1.001 666 14 612 -21 7 0 1.055
Summ
e, kurzfristige
3.136 2.893 107 1.796 18 10 285 4.083
Gewährleistung 414 40 0 0 21 0 0 475
Aufbewahrungskosten 107 0 0 0 -39 0 0 68
Sonstige Rückstellungen 1.106 1.671 0 0 0 0 0 2.777
Summ
e, Lang
fristige
1.627 1.711 0 0 -18 0 0 3.320

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für Kosten der Hauptversammlung (70 T€, Vorjahr: 60 T€), Aufsichtsratsvergütungen (42 T€, Vorjahr: 40 T€), operativ bedingte Rückstellungen (Boni, Kontingente etc. (1.745 T€, Vorjahr: 1.211 T€)) und ausstehende Verpflichtungen (IHK, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Versicherungsbeiträge, Versteuerung Betriebsveranstaltung und ähnliche (812 T€, Vorjahr: 478 T€)).

In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (2.736 T€, Vorjahr: 1.106 T€) enthalten. Der letztlich auszuzahlende Betrag und somit auch die Veränderung der Rückstellungen für das Phantomaktienprogramm stehen in engem inhaltlichen Zusammenhang mit der Veränderung des Aktienkurses der adesso AG.

14. Kurzfristige und langfristige sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind bis auf 97 T€ (Vorjahr: 177 T€) binnen zwölf Monaten fällig. Sie enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Personal (aus Vereinbarungen über variable Gehaltsbestandteile, Prämien sowie Verpflichtungen aus nicht genommenem Urlaub) in Höhe von 18.454 T€ (Vorjahr: 14.189 T€), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern in Höhe von 3.829 T€ (Vorjahr: 2.143 T€), Verbindlichkeiten aus Lohnsteuern in Höhe von 2.985 T€ (Vorjahr: 2.442 T€) und abgegrenzte Erlöse für Wartung und Hosting für das folgende Geschäftsjahr in Höhe von 2.410 T€ (Vorjahr: 2.598 T€).

15. Pensionsrückstellungen

2015 hat ein ehemaliger adesso-Mitarbeiter von der vertraglich vereinbarten Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich den Anspruch aus der Pensionsrückstellung auszahlen zu lassen. Die Zahlung von 316 T€ war vollständig durch eine Rückdeckungsversicherung abgesichert. Der Gewinn aus der Abgeltung von 262 T€ wurde im sonstigen Periodenergebnis erfasst. adesso weist zum 31.12.2015 noch gegenüber zwei ehemaligen Mitarbeitern Pensionsrückstellungen aus. Diese umfassen Ansprüche auf (vorgezogene) Altersrente, Invalidenrente sowie Waisenrente. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Verpflichtung wird im Zinsergebnis erfasst. Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens bilanziert, welches von einem externen Gutachter erstellt wird.

Die Pensionsrückstellungen entwickelten sich wie folgt:

DBO zum 01.01.2014
690
Zinsaufwand 28
Zahlungen - 14
Versicherungsmathematischer Verlust 57
DBO zum 31.12.2014 761
Zinsaufwand 4
Zahlungen -330
Versicherungsmathematischer Gewinn -258
DBO zum 31.12.2015 177

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Parameter zugrunde:

in % 2015 2014
Zinssatz 2,00 2,15
Rententrend 2,00 2,00

Künftige medizinische Versorgung ist nicht Teil der Vereinbarung.

Die Höhe der Pensionsrückstellung ist abhängig von den der Berechnung zugrunde gelegten Parametern. Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkung auf die Pensionsrückstellung, hätten sich die angegebenen Parameter wie angegeben verändert.

2015 (in T€) Veränderung Anstieg des Parameters Rückgang des Parameters
Zinssatz +/- 0,5%-Punkte -7 8
Rententrend +/- 0,25%-Punkte 3 -3
Restlebenserwartung +/- 1 Jahr 15 -15
2014 (in T€) Veränderung Anstieg des Parameters Rückgang des Parameters
Zinssatz +/- 0,5%-Punkt -38 40
Rententrend +/- 0,25%-Punkte 16 -17
Restlebenserwartung +/- 1 Jahr 48 -52

Die Sensitivitätsanalyse zeigt die Veränderung der Rückstellung isoliert für die Veränderung eines Parameters.

Konzernanhang

Dabei wird der Berechnung die gleiche Methode zugrunde gelegt, wie bei der Ermittlung des Buchwerts der Pensionsrückstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beispielsweise eine Verdopplung der Veränderung des Parameters nicht zwingend eine Verdopplung der Auswirkung auf den Buchwert der Pensionsrückstellung nach sich zieht. Ändern sich mehrere Parameter, entspricht die tatsächliche Veränderung der Pensionsrückstellung nicht zwingend der Summe der hier angegebenen Veränderungen.

2016 sind aus der Pensionsrückstellung voraussichtlich 14 T€, in den Jahren 2017 bis 2020 voraussichtlich 54 T€ und ab 2021 voraussichtlich insgesamt 143 T€ zu zahlen. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen beträgt 8,6 Jahre.

16. Eigenkapital

Das voll eingezahlte Grundkapital der adesso AG zum 31.12.2015 beträgt 5.799.720 € (Vorjahr: 5.793.720 €). Es ist eingeteilt in 5.799.720 (Vorjahr: 5.793.720) auf den Inhaber lautende Stammaktien (nennwertlose Stückaktien). Der rechnerische Nennwert je Aktie beträgt 1 €.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm Optionen ausgeübt und Aktien erworben. Im Zuge der Ausübung der Optionen wurde das Grundkapital um 6.000 € erhöht. Die Anmeldung zum Handelsregister erfolgte am 26.01.2016. Die Eintragung im Handelsregister erfolgte am 16.02.2016.

In der Bilanz ist das Eigenkapital auf Basis der Vorschriften des HGB gegliedert. Beschränkungen und Ausschüttungsbemessungen richten sich nach den aktienrechtlichen Regelungen für das Mutterunternehmen.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 03.06.2018 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.873.858,00 € durch Ausgabe von insgesamt 2.873.858 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2013). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ein- oder mehrmalig auszuschließen, a) soweit es erforderlich ist, um etwaige Spitzenbeträge vom Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen, b) soweit die neuen Aktien gegen Sacheinlage, insbesondere in Form von Unternehmen, Teilen von Unternehmen und Beteiligungen an Unternehmen, Lizenzrechten oder Forderungen ausgegeben werden oder c) soweit neue Aktien gegen Bareinlagen ausgegeben werden und der auf die neu auszugebenden Aktien insgesamt entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals den Betrag von insgesamt 574.771,00 € oder, sollte dieser Betrag niedriger sein, von insgesamt 10 % des zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens und zum Zeitpunkt der erstmaligen Ausübung dieser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss bestehenden Grundkapitals (der "Höchstbetrag") nicht überschreitet und der Ausgabepreis der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabepreises nicht wesentlich unterschreitet.

Auf den Höchstbetrag ist das auf diejenigen Aktien entfallende Grundkapital anzurechnen, die zur Bedienung von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen ausgegeben werden oder auszugeben sind, die nach dem 04.06.2013 in entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden, oder die nach dem 04.06.2013 in entsprechender Anwendung von § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG veräußert werden. Eine erfolgte Anrechnung entfällt, soweit Ermächtigungen zur Ausgabe von Wandel- und/oder Optionsschuldverschreibungen gemäß § 221 Absatz 4 Satz 2, § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG oder zur Veräußerung von eigenen Aktien gemäß § 71 Absatz 1 Nr. 8, § 186 Absatz 3 Satz 4 AktG nach einer Ausübung solcher Ermächtigungen, die zur Anrechnung geführt haben, von der Hauptversammlung erneut erteilt werden.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung des § 3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das genehmigte Kapital bis zum 03.06.2018 nicht oder nicht vollständig ausgenutzt worden sein sollte, nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.

Bedingtes Kapital

Zum 31.12.2015 beträgt der Nennbetrag des bedingten Kapitals insgesamt 540.941 €. Es setzt sich wie folgt zusammen:

Die Hauptversammlung hat am 29.05.2009 beschlossen, das Grundkapital der Gesellschaft um 428.572,00 € durch Ausgabe von bis zu 428.572 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Aktien (Stückaktien) bedingt zu erhöhen (Bedingtes Kapital 2009/II). Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Erfüllung von Optionen, die aufgrund der Ermächtigung der Hauptversammlung vom 29.05.2009 vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 15.12.2013 gewährt werden. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber der ausgegebenen Optionen von ihrem Recht zum Bezug von Aktien der Gesellschaft Gebrauch machen und die Gesellschaft zur Erfüllung der Optionen keine eigenen Aktien gewährt. Die neuen Aktien nehmen von Beginn des Geschäftsjahres, in dem sie durch Ausübung von Optionen entstehen, am Gewinn teil.

Durch die im Geschäftsjahr 2009 durchgeführte Kapitalherabsetzung im Verhältnis 7:1 wurden die Beträge des bedingten Kapitals 2006/I und 2009/II ebenfalls durch Beschluss der ordentlichen Hauptversammlung angepasst.

Durch Hauptversammlungsbeschluss vom 02.06.2015 wurden die bestehenden bedingten Kapitalia I und II im Hinblick auf die noch aus diesen Kapitalia zu bedienenden ausstehenden Optionen der Aktienoptionsprogramme der Gesellschaft angepasst:

Das bedingte Kapital I wurde aufgehoben, da aus dem Aktienoptionsplan 2006-2009 keine Bezugsrechte mehr ausgeübt werden konnten. Das bedingte Kapital II wurde von bis dato noch 387.957,00 € auf 49.700,00 € herabgesetzt und in bedingtes Kapital 2009 umbenannt.

Zum Stichtag sind aus dem bedingten Kapital 2009 noch 40.971 wandelbare Aktienoptionen ausgegeben. Im Zuge der Ausübung von 6.000 Aktienoptionen aus dem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm wurden im Geschäftsjahr 2015 6.000 neue Aktien ausgegeben.

Die Hauptversammlung vom 02.06.2015 hat darüber hinaus die Schaffung eines neuen bedingten Kapitals zur Gewährung von Bezugsrechten an Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstandsmitglieder der adesso AG sowie an Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen aufgrund eines Aktienoptionsplans 2015 (bedingtes Kapital 2015) beschlossen:

Das Grundkapital ist demnach um bis zu weitere 500.000,00 € bedingt erhöht (Bedingtes Kapital 2015). Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Einlösung von Bezugsrechten, die auf der Grundlage dieser Ermächtigung bis zum 15.12.2019 gewährt werden ("Aktienoptionsplan 2015"). Der Vorstand beziehungsweise – soweit es die Mitglieder des Vorstands betrifft – der Aufsichtsrat wurden ermächtigt, im Rahmen dieses Aktienoptionsplans 2015 bis zu 500.000 Stück Bezugsrechte auf je eine Aktie der Gesellschaft an die Bezugsberechtigten auszugeben. Die bedingte Kapitalerhöhung ist nur insoweit durchzuführen, wie im Rahmen des Aktienoptionsplans 2015 aus dem bedingten Kapital Bezugsrechte ausgegeben werden und die Inhaber dieser Bezugsrechte hiervon innerhalb der Ausübungsfrist Gebrauch machen, soweit nicht eigene Aktien zur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahrs an, in dem sie durch Ausübung von Bezugsrechten entstehen, am Gewinn teil.

Einen detaillierten Überblick über die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals im Konzernabschluss gibt der Konzerneigenkapitalspiegel.

17. Mitarbeiterbeteiligungsprogramm

Aus dem "Bedingten Kapital 2009" wurden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr keine Optionen ausgegeben. Die Ausübungspreise aller ausstehenden Optionen liegen wie im Vorjahr zwischen 6,32 € und 8,20 €. Die durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit der ausstehenden Optionen beträgt 2,7 Jahre (Vorjahr: 3,29 Jahre). Der Erdienungszeitraum der ausstehenden Optionen beträgt 48 Monate. Die ausstehenden Optionen haben eine Gesamtlaufzeit von 5 beziehungsweise 8 Jahren. Die Zahl der ausstehenden Optionen entwickelte sich wie folgt:

2015 2014
Anzahl Durchschnittlicher
Ausübungskurs
pro Option in €
Anzahl Durchschnittlicher
Ausübungskurs
pro Option in €
Stand 01.01. 49.621 7,17 97.759 6,76
Ausgeübt -6.000 6,66 -30.393 6,34
Verfallen -2.650 7,17 -17.745 6,30
Stand 31.12. 40.971 7,25 49.621 7,17
Ausübbar am 31.12. 19.137 7,00 19.870 6,61

Im Geschäftsjahr wurde ein Aufwand aus dem Aktienoptionsprogramm in Höhe von 3 T€ (Vorjahr: 14 T€) erfasst. Der gewichtete durchschnittliche Marktpreis der adesso-Aktie bei Ausübung der Optionen lag bei 16,15 €.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde ein Phantomaktienprogramm aufgelegt. Für die Bewertung wird der Marktwert der Aktien der adesso AG zum 31.12.2015 zugrunde gelegt. Eine Rückgabe der virtuellen Aktien gegen eine Zahlung in Höhe des beizulegenden Zeitwertes der entsprechenden Zahl der adesso-Aktien ist frühestens acht Jahre nach Beginn der Zusage möglich. Über diesen Zeitraum wird der zu zahlende Betrag angesammelt. Die Inhaber der virtuellen Aktien erhalten aus diesen Aktien Zahlungen, welche den beschlossenen Dividenden pro Aktie entsprechen. Diese Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr wurde aus dem Phantomaktienprogramm ein Aufwand in Höhe von 1.681 T€ (Vorjahr: 561 T€) erfasst. Die Erhöhung des Aufwands ist vor allem auf den Anstieg des Börsenkurses der Aktie der adesso AG zurückzuführen. Insgesamt sind Rückstellungen in Höhe von 2.440 T€ (Vorjahr: 1.106 T€) für 200.466 Phantomaktien bilanziell erfasst. Im Geschäftsjahr 2016 sind aus dem Phantomaktienprogramm keine Zahlungen zu leisten. In den Geschäftsjahren 2017 bis 2020 sind 2.302 T€ und in der Folgezeit weitere 435 T€ zu zahlen.

Ende des Jahres 2015 sind 3.885 virtuelle Aktienoptionen ausgegeben. Die dafür gebildete Rückstellung ist vollständig erdient und beträgt 33 T€. Weitere virtuelle Aktienoptionen werden nicht ausgegeben.

Angaben zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Einen Überblick über die Ertragsstrukturen nach einzelnen Segmenten gibt die Segmentberichterstattung.

Geschäftsbericht 2015

18. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2015 2014
Dienstleistungen 173.418 137.718
Lizenzumsätze 8.772 7.059
Wartungs-/Hostingumsätze 14.259 12.138
Gesamt 196.449 156.915

19. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2015 2014
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
27 431
Aufwandszuschüsse 239 333
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 285 206
Erträge aus Kursdifferenzen 352 120
Provisionen 0 91
Sonstiges 959 888
Gesamt 1.862 2.069

Die Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus einer Vielzahl von Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit.

Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen resultieren überwiegend aus der Begleichung zuvor wertberichtigter Forderungen.

Zum Ende des Geschäftsjahres bestehen keine wesentlichen Untermietverträge gegenüber Dritten.

20. Materialaufwendungen

Die Materialaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

Gesamt 22.975 18.980
Aufwendungen für bezogene Leistungen 22.385 18.296
Aufwendungen für bezogene Waren 590 684
in T€ 2015 2014

Konzernanhang

21. Personalaufwendungen

Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2015 2014
Löhne und Gehälter 107.721 84.912
Soziale Abgaben 17.423 13.991
Gesamt 125.144 98.903

Im Durchschnitt waren 2015 im adesso-Konzern 1.534 FTE (Full Time Equivalent) beschäftigt (Vorjahr: 1.377 FTE).

22. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Einen Überblick über die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gibt die folgende Tabelle:

in T€ 2015 2014
Reisekosten 9.151 7.666
Raumkosten 5.207 4.419
Aufwendungen Kfz 4.424 3.955
Marketing 3.444 3.125
Telefon-/Internetkosten 1.458 1.808
Personalakquise 1.728 1.716
Sonstige 10.662 8.908
Gesamt 36.074 31.597

Die in der Tabelle unter "Sonstige" aufgeführten Aufwendungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlichster Aufwendungen. Die Aufwendungen aus Fremdwährungsdifferenzen in Höhe 332 T€ (Vorjahr: 296 T€) sind ebenfalls in diesen Aufwendungen enthalten.

23. Abschreibungen

Die planmäßigen Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betragen im Geschäftsjahr 4.877 T€ (Vorjahr: 2.208 T€). Davon entfallen 2.082 T€ auf die planmäßige Abschreibung von auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aktivierten immateriellen Vermögenswerten. Im Geschäftsjahr entfallen 67 T€ auf die planmäßige Abschreibung auf selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte. Dies entspricht den im Geschäftsjahr ergebniswirksam erfassten Entwicklungsaufwendungen.

24. Finanz- und Beteiligungsergebnis

Die Zinserträge in Höhe von 41 T€ (Vorjahr: 67 T€) sind im Berichtsjahr in Höhe von 32 T€ zahlungswirksam. Bei den Zinsaufwendungen in Höhe von 291 T€ (Vorjahr: 174 T€) sind 163 T€ zahlungswirksam.

25. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

Gesamt 4.163 3.293
Latenter Steueraufwand 1.771 1.395
Laufender Steueraufwand 2.392 1.898
in T€ 2015 2014

In den laufenden Steuern ist ein Steueraufwand in Höhe von 130 T€ (Vorjahr: 75 T€) aus Anpassungen von Vorjahren enthalten. Der Vorteil aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die Ende des letzten Geschäftsjahrs keine latenten Steuern aktiviert wurden, beträgt 38 T€. Die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge änderten sich um 1.881 T€ (Vorjahr: 2.084 T€) durch Inanspruchnahmen in Höhe von -1.975 T€ (Vorjahr: -2.129 T€), in Höhe von 95 T€ (Vorjahr 101 T€) durch Aktivierung weiterer latenter Steuern auf Verlustvorträge, für die im letzten Geschäftsjahr keine latente Steuer bilanziert wurde, in Höhe von 102 T€ (Vorjahr: 61 T€) durch Aktivierung latenter Steuern auf laufende Verluste und in Höhe von -104 T€ (Vorjahr: -34 T€) aufgrund von Abschreibungen, wobei davon -88 T€ für Anpassungen für Vorjahre aus einer Betriebsprüfung erfasst wurden. Der latente Steuerertrag aus der Veränderung von temporären Differenzen beträgt 111 T€ (Vorjahr: 689 T€).

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom theoretisch erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand gemäß IAS 12.81 (c):

in T€ 2015 2014
Konzernergebnis vor Ertragsteuern 9.475 7.288
Erwarteter Steueraufwand 3.108 2.391
Auswirkung abweichender Steuersätze 89 -56
Auswirkung IFRS-Abschreibung Goodwill 0 65
Aktivierung zusätzlicher latenter Steuern
auf Verlustvorträge
-96 -101
Nutzung von Verlustvorträgen, für die keine latente Steuer
angesetzt war
-38 0
Abschreibung und nicht aktivierte latente Steuern auf
Verlustvorträge
548 540
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen und nur
steuerbare Erträge
475 276
Auswirkung steuerfreie Erträge -87 0
Auswirkung im Eigenkapital erfasster Fremdwäh
rungsaufwand
101 94
Periodenfremder Steueraufwand 130 75
Sonstiges -67 9
Ausgewiesener Steueraufwand 4.163 3.293

Konzernanhang

Bei der Ermittlung des erwarteten Steueraufwands wurde der Steuersatz des Mutterunternehmens von 32,8 % zugrunde gelegt.

Im sonstigen Periodenergebnis wurde im Geschäftsjahr latenter Steueraufwand in Höhe von 84 T€ (Vorjahr: Steuerertrag 18 T€) erfasst.

26. Ergebnis je Aktie

Nach IAS 33 sind zwei unterschiedliche Ergebnisse je Aktie anzugeben: das unverwässerte und das verwässerte Ergebnis je Aktie. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie resultiert aus der Division des auf die Anteilseigner der adesso AG entfallenden Konzernjahresüberschusses durch die durchschnittliche Zahl der im Geschäftsjahr ausstehenden Aktien.

Zum Ende des Geschäftsjahres waren bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie 24.045 (Vorjahr: 20.240) ausstehende Optionen aus dem Mitarbeiterprogramm verwässernd zu berücksichtigen. Maximal könnten künftig 40.971 Optionen einen verwässernden Effekt auf das Ergebnis je Aktie ausüben.

Das unverwässerte sowie das verwässerte Ergebnis ergeben sich wie folgt:

2015 2014
Anteil der Aktionäre der adesso AG am Konzernergebnis
(in T€)
4.747 3.406
Im Geschäftsjahr durchschnittlich ausstehende Aktien 5.796.720 5.776.700
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 0,82 0,59
Zahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien inklusive
Verwässerungseffekt der verwässernden Optionen
5.820.765 5.796.940
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 0,82 0,59

IV. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7, wie sich Zahlungsmittel im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die liquiden Mittel setzen sich aus Kassenbeständen sowie den Guthaben bei Kreditinstituten zusammen. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Statement of Cash Flows) wird zwischen Mittelveränderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanztätigkeit unterschieden.

Der Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit erhöht sich gegenüber dem Vorjahr um 7.629 T€ auf 16.877 T€. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Konzernergebnis vor Steuern um 2.187 T€ auf 9.475 T€ gestiegen. Die gesamten Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betragen 4.877 T€ und sind somit um 2.470 T€ höher als im Vorjahr. Im Wesentlichen ist die Erhöhung auf Abschreibungen auf Auftragsbestände und Kundenlisten aus dem Unternehmenszusammenschluss in der Schweiz zurückzuführen. Steuern wurden in Höhe von 2.267 T€ (Vorjahr: 1.094 T€) gezahlt.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit ist um 21.470 T€ gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ein wesentlicher Effekt resultiert aus dem Kauf der Born Informatik AG in der Schweiz sowie der Software PSLife. Die Beteiligung an der com2m GmbH sowie die Anzahlung auf die Anteile an der 1Buch GmbH sind ebenfalls im Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit dargestellt.

Die Veränderung des Mittelabflusses aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 15.816 T€ ist im Wesentlichen auf die Aufnahme neuer Darlehen zur Finanzierung der Unternehmensakquisition (18.379 T€) zurückzuführen.

Nach IAS 7 sind nicht zahlungswirksame Transaktionen im Investitions- und Finanzierungsbereich separat zu berichten. Im laufenden Geschäftsjahr wurden keine wesentlichen nicht zahlungswirksamen Transaktionen identifiziert.

V. Angaben zur Segmentberichterstattung

In der Konzernbilanz und in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung werden die Daten von adesso in aggregierter Form dargestellt. Damit die Risiken und Chancen der Geschäftstätigkeit von adesso besser zu erkennen sind, sind im Rahmen der Segmentberichterstattung Informationen auf Basis berichtspflichtiger Segmente zu veröffentlichen. Dazu sind zunächst die operativen Segmente zu bestimmen. Nach IFRS 8 ist ein Unternehmensbereich ein operatives Segment, wenn er Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erlöse erzielt und Aufwendungen eingegangen werden, wenn das Betriebsergebnis regelmäßig von einem Hauptverantwortlichen überwacht wird und wenn separate Finanzinformationen vorliegen.

Diese Kriterien sind jeweils bei der adesso AG und ihren Tochterunternehmen und dem Gemeinschaftsunternehmen erfüllt. Somit ist jede Einzelgesellschaft ein operatives Segment im Sinne des IFRS 8. Für Zwecke der Segmentberichterstattung werden in einem zweiten Schritt ähnliche operative Segmente zu einem Segment zusammengefasst. Nach dieser Zusammenfassung verbleiben die Segmente IT-Services und IT-Solutions.

Das Segment IT-Services hat die branchenspezifische individuelle IT-Beratung sowie Softwareentwicklung zum Schwerpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme.

Im Segment IT-Solutions werden Standardsoftwareprodukte und Lösungen vertrieben, welche branchenspezifisch oder branchenneutral ausgelegt sind.

Die Einzelgesellschaften sind diesen Segmenten wie folgt zuzurechnen:

IT-Services IT-Solutions
adesso AG adesso insurance solutions GmbH
adesso Austria GmbH adesso mobile solutions GmbH
adesso hosting services GmbH e-Spirit AG
adesso Schweiz AG e-Spirit Inc.
adesso Transformer GmbH e-Spirit UK Ltd.
adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. e-Spirit Schweiz AG
alleato assekuranzmakler GmbH gadiv GmbH
areal drei advisory GmbH PSLife GmbH
Arithnea GmbH PSLife Consulting GmbH
nhs Informatik GmbH
percision Schweiz AG
percision services GmbH
phb services GmbH

Im Zwischenbericht zum 30.06.2015 wurde die PSLife Consulting GmbH dem Segment IT-Services zugeordnet. Durch den engen wirtschaftlichen Zusammenhang mit der adesso insurance solutions GmbH wurde die Gesellschaft in das Segment IT-Solutions umgruppiert. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen ist nicht erfolgt, da die Gesellschaft 2015 gegründet wurde.

IFRS 8 setzt bei der Segmentberichterstattung den Management Approach konsequent um. Das bedeutet, dass extern dieselben Informationen berichtet werden wie für interne Zwecke. Dies gilt auch, wenn die interne Berichterstattung nicht auf Basis von den IFRS entsprechenden Zahlen erfolgt. Ausnahme davon bilden die Angaben zu den Umsatzerlösen mit externen Kunden auf Basis des Sitzes des Kunden und die Angaben zu den langfristigen Vermögenswerten auf Basis des Standortes der Vermögenswerte. Diese Angaben sind auf Basis der IFRS-Zahlen anzugeben.

Die veröffentlichte Segmentberichterstattung zeigt die Daten, die bei der internen Berichterstattung den Hauptentscheidungsträgern vorgelegt werden. Die berichteten Zahlen werden in Übereinstimmung mit dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) ermittelt. Nach HGB erfasste planmäßige Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte, welche aus Verschmelzungen resultieren, werden für Zwecke des internen Reportings eliminiert. Entsprechend wird dies in der Segmentberichterstattung dargestellt. Für jedes operative Segment werden nicht konsolidierte Zahlen berichtet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Umsatzerlöse zwischen den Einzelgesellschaften in der Berichterstattung nicht eliminiert werden. Die Rechnungslegung nach HGB unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der Rechnungslegung nach IFRS. Für die Segmentberichterstattung wesentliche Differenzen werden im Folgenden erläutert:

Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden nach HGB grundsätzlich nach der "Completed-Contract-Method" erfasst. Das bedeutet, dass Umsatzerlöse erst dann zu erfassen sind, wenn der Vertrag zu 100 % erfüllt ist. Nach IFRS werden Umsatzerlöse und die entsprechenden Aufwendungen aus Dienstleistungen auf Basis des Fertigstellungsgrads zum Stichtag erfasst. Daraus resultiert eine abweichende Periodisierung der Ergebnisse aus Dienstleistungsverträgen. Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass dies nicht bedeutet, dass die ausgewiesenen Umsatzerlöse nach IFRS grundsätzlich höher sind als die nach HGB ausgewiesenen Umsatzerlöse.

  • Herstellungskosten umfassen nach IFRS die produktionsbezogenen Vollkosten. Sonstige Aufwendungen wie zum Beispiel allgemeine Verwaltungskosten dürfen nach HGB, nicht aber nach IFRS in die Herstellungskosten einbezogen werden.

  • Immaterielle Vermögenswerte werden nach HGB mit den Anschaffungskosten bewertet. Nach HGB als Anschaffungskosten behandelte Aufwendungen von Konzerngesellschaften werden im Konzernabschluss als selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte (bewertet zu Herstellkosten) behandelt.

  • Verbindlichkeiten sind nach IFRS nicht zum Erfüllungsbetrag, sondern zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich Nebenkosten zu bewerten. In der Folge sind sie anhand der Effektivzinsmethode fortzuschreiben.

  • Aufwand aus aktienorientierter Vergütung wird nach IFRS 2 über den Erdienungszeitraum erfolgswirksam gegen die Kapitalrücklage erfasst.

Die in der Segmentberichterstattung enthaltende Spalte "Überleitung" enthält die Differenzen zwischen der Summe der in den Segmenten berichteten Beträge und dem Betrag, welcher im Konzernabschluss für die entsprechende Position ausgewiesen ist. Diese Differenzen umfassen vor allem Beträge aus Transaktionen zwischen den operativen Segmenten, Beträge aus Bilanzierungsunterschieden zwischen IFRS und HGB sowie Beträge, die nicht den Segmenten zugeordnet wurden. Eine Trennung der in der Spalte "Überleitung" enthaltenen Beträge ist adesso nicht möglich.

Transaktionen zwischen den operativen Segmenten werden zu Marktpreisen abgerechnet.

in T€ IT-Services IT-Solutions Überleitung Konzern
Umsätze 184.298 39.043 -26.891 196.449
Bestandsveränderung 3.123 -25 -3.097 0
Andere aktivierte Eigenleistung 0 0 165 165
Sonstige betriebliche Erträge 7.195 1.572 -6.905 1.862
Materialaufwand -42.603 -10.928 30.556 -22.975
Personalaufwand -110.223 -19.317 4.396 -125.144
Sonstiger betrieblicher Aufwand -30.418 -8.126 2.470 -36.074
Außerordentliches Ergebnis 5 -2 -3 0
Sonstige Steuern -4 -1 5 0
EBIT
DA
11.371 2.215 698 14.284
Abschreibungen -2.151 -449 -2.277 -4.878
Abschreibungen GoF -2.662 -265 2.928 0
EBIT 6.558 1.500 1.348 9.406
Beteiligungsergebnis 1.082 -449 -324 309
Finanzergebnis -207 -1.601 1.567 -240
Ergebnis vor Steuern (EBT
)
7.433 -550 2.592 9.475
AfA GoF 2.662 265 -2.928 0
EBT vor AfA GoF 10.096 -284 -336 9.475

Segmentberichterstattung 2015

Konzernanhang

Segmentberichterstattung 2014

in T€ IT-Services IT-Solutions Überleitung Konzern
Umsätze 151.551 29.971 -24.607 156.915
Bestandsveränderung 677 -36 -641 0
Andere aktivierte Eigenleistung 0 0 274 274
Sonstige betriebliche Erträge 3.779 1.523 -3.233 2.069
Materialaufwand -35.449 -7.514 23.983 -18.980
Personalaufwand -84.813 -15.766 1.676 -98.903
Sonstiger betrieblicher Aufwand -26.553 -6.899 1.855 -31.597
Außerordentliches Ergebnis -4 -2 6 0
Sonstige Steuern -3 -2 5 0
EBIT
DA
9.185 1.275 -682 9.778
Abschreibungen -1.523 -258 -427 -2.208
Abschreibungen GoF -2.200 -265 2.266 -199
EBIT 5.462 752 1.157 7.371
Beteiligungsergebnis 4.383 -1.475 -2.884 24
Finanzergebnis -332 -808 1.033 -107
Ergebnis vor Steuern (EBT
)
9.513 -1.531 -694 7.288
AfA GoF 2.200 265 -2.266 199
EBT vor AfA GoF 11.713 -1.266 -2.960 7.487

Die folgende Tabelle zeigt die von IFRS 8 geforderte Zuordnung von externen Umsätzen nach Sitz des Kunden und langfristigen Vermögenswerten nach Sitz der Vermögenswerte zu geographischen Segmenten.

Externe Umsätze
nach Sitz des Kunden
Langfristige Vermögenswerte
2015 2014 2015 2014
Deutschland 152.736 131.941 22.196 15.066
davon GoF 9.441 9.440
Österreich 5.693 5.639 3.615 3.627
davon GoF 3.552 3.552
Schweiz 29.877 13.590 13.020 305
davon GoF 10.360 0
Sonstige 8.144 5.745 44 76

In den Geschäftsjahren 2015 und 2014 wurden mit keinem Kunden mehr als 10 % des Umsatzes von adesso getätigt.

VI. Ergänzende Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

2015 / in T€ Gesamtbetrag davon fällig
im 1. Jahr
im 2. bis 5. Jahr nach 5 Jahren
Mieten von Räumen und Einrichtungen 23.267 4.065 11.482 7.720
Sonstige Leasingverträge 3.390 1.599 1.791 0
Sonstige langfristige Verträge 583 280 303 0
Versicherungen 645 541 97 7
27.885 6.465 13.673 7.727
2014 / in T€ Gesamtbetrag davon fällig
im 1. Jahr
im 2. bis 5. Jahr nach 5 Jahren
Mieten von Räumen und Einrichtungen 21.565 3.496 8.325 9.744
Sonstige Leasingverträge 2.745 1.420 1.317 8
Versicherungen 586 494 83 9
24.896 5.410 9.725 9.761

Die Höhe der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Mieten von Räumen und Einrichtungen resultiert im Wesentlichen aus einem abgeschlossenen langfristigen Mietvertrag der adesso AG. adesso mietet das Gebäude der Hauptverwaltung für 15 Jahre. Es besteht ein zweimaliges Optionsrecht, das Mietverhältnis um jeweils fünf Jahre zu dann aktuellen Marktkonditionen zu verlängern.

Bezüglich der Verpflichtung aus dem Kaufvertrag für weitere 49 % der Anteile an der Arithnea GmbH verweisen wir auf die Erläuterungen zur Konsolidierung von Tochterunternehmen.

Weitere finanzielle Verpflichtungen wie zum Beispiel Bestellobligo liegen zum Stichtag nicht vor.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2015 lagen keine Eventualschulden vor.

Angaben nach IFRS 7 zu Finanzinstrumenten

Die von adesso gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind zum Stichtag sowie im Vorjahr insgesamt der Kategorie "Kredite und Forderungen", die finanziellen Schulden bis auf die bedingte Kaufpreisverpflichtung aus dem Erwerb der Born Informatik AG in Höhe von 277 T€ der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" zuzuordnen.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte zu (fortgeführten) Anschaffungskosten sowie die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Marktzinssätze ähnlicher Finanzinstrumente zugrunde gelegt.

Konzernanhang

2015 2014
in T€ Bewer
tungs
kategorie
Buchwert Fair Value Fair Value
Stufe*
Buchwert Fair Value Fair Value
Stufe*
Aktiva
Zahlungsmittel und -äquivalente KuF 28.162 28.162 23.724 23.724
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
KuF 37.215 37.215 29.958 29.958
Sonstige Vermögenswerte KuF 1.467 1.467 1.456 1.456
Summ
e
66.844 66.844 55.663 55.663
Summ
e
58.969 59.357 35.546 35.550
Sonstige Verbindlichkeiten FV 27.812 27.812 21.724 21.724
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
BKV 277 277 3 7 7
Darlehen FV 21.469 21.857 3 5.717 5.721 3
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
FV 9.411 9.411 8.098 8.098
Passiva

* Erläuterung unter "Allgemeine Angaben – Beizulegender Zeitwert"

KuF: Kredite und Forderungen FV: Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu (fortgeführten) Anschaffungskosten

BKV: Bedingte Kaufpreisverpflichtung bewertet zum beizulegenden Zeitwert. Im Vorjahr FV.

Der beizulegende Zeitwert der Darlehen wird bestimmt, indem die künftigen Zahlungsströme aus dem Darlehen mit dem aktuellen Fremdkapitalzinssatz von adesso abgezinst werden.

Die nach IFRS 7.20 anzugebenden Nettoergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:

2015 / in T€ Aus Zinsen Wertberichtigung Wertaufholung/
Ausbuchung
Summe
Kredite und Forderungen 51 -186 27 -3
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten
-291 0 0 -291
2014 / in T€ Aus Zinsen Wertberichtigung Wertaufholung/
Ausbuchung
Summe
Kredite und Forderungen 67 -22 431 476
Zu fortgeführten Anschaffungs
kosten bewertete finanzielle
Verbindlichkeiten -174 0 0 -174

Die Nettoergebnisse der Kategorie "Kredite und Forderungen" resultieren aus der Aufzinsung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, aus der verzinslichen Anlage von finanziellen Vermögenswerten, aus der Wertberichtigung ausfallgefährdeter sowie aus Wertaufholungen zuvor wertgeminderter finanzieller Vermögenswerte. Die Nettoergebnisse der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" resultieren aus zu erfassenden Zinsaufwendungen.

Die adesso AG ist aufgrund ihrer Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen die Ausfallrisiken, die Liquiditätsrisiken sowie die Marktrisiken.

Ausfallrisiken

Das Ausfallrisiko für den Konzern besteht aus den bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den Forderungen PoC. Die Kundenstruktur im Geschäftsjahr ist im Wesentlichen geprägt durch Bestands- und Großkunden. Auch 2015 zählen einige neu gewonnene Kunden zu den Großkunden. Sofern Risiken bestehen, finden diese in Form von Einzelwertberichtigungen Berücksichtigung. Pauschalierte Einzelwertberichtigungen auf Gruppen von Forderungen waren nicht vorzunehmen. Das maximale Ausfallrisiko entspricht dem Buchwert der entsprechenden Forderungen.

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht für adesso darin, künftig nicht den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Das mittel- und langfristige Liquiditätsmanagement wird zentral in Dortmund im Bereich des Finanzvorstands geführt. Alle Gruppenunternehmen planen und überwachen die Liquidität eigenständig. Ein Cash-Management ist nicht eingerichtet. Die Sicherung der Liquidität ist im Wesentlichen durch den operativen Cashflow sowie einen hohen Zahlungsmittelbestand gesichert. Die Gruppenunternehmen berichten der adesso AG in periodischen Abständen auf Basis unterschiedlicher Zeithorizonte über die kurzfristige, mittelfristige und langfristige Liquidität.

Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte sowie die Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) aus den finanziellen Verbindlichkeiten. Die Differenz zwischen den Buchwerten und der Summe der künftigen Zahlungsströme entspricht den künftig zu zahlenden Zinsen:

Konzernanhang
--------------- -- --
2015 (in T€) Buchwert fällig bis 1 Jahr > 1 und < 5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
9.411 9.411 0 0
Darlehen 21.469 4.316 9.340 10.203
davon Zinsen 0 381 1.103 906
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 277 277 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 27.812 27.715 97 0
Summ
e
59.243 41.338 8.247 9.384
2014 (in T€) Buchwert fällig bis 1 Jahr > 1 und < 5 Jahre > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
8.098 8.098 0 0
Darlehen 5.717 1.680 3.957 318
davon Zinsen 0 104 127 7
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 7 7 0 0
Sonstige Verbindlichkeiten 21.724 21.547 177 0
Summ
e
35.546 31.332 4.134 318

Marktrisiko

Der Großteil der Leistungserbringung erfolgt in der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaften. Das Risiko aus Wechselkursen ist daher weiterhin als gering zu bewerten. Zur Finanzierung der Unternehmensakquisition in der Schweiz hat adesso nahezu zwei Drittel der Darlehen in Schweizer Franken aufgenommen, welche durch Rückzahlungen in Schweizer Franken letztlich keinem Währungskursrisiko unterliegen. Die Restsumme ist einem Wechselkursrisiko unterworfen, abhängig von der Entwicklung des Schweizer Franken zum Euro. Alle Darlehen sind fest verzinslich.

Angaben zum Kapitalmanagement

adesso weist eine Eigenkapitalquote von 35 % (Vorjahr: 46 %) aus. Ein aktives Kapitalmanagement wird nicht betrieben. Der Vorstand steuert das Unternehmen über Ergebnis-, Rendite- und Liquiditätskennzahlen. Kapitalmaßnahmen neben dem unter Punkt 16. berichteten genehmigten und bedingten Kapital sind aktuell nicht beschlossen.

Vorstand

Im Berichtsjahr gehörten folgende Personen dem Vorstand der adesso AG an:

  • Michael Kenfenheuer, Frechen, Vorstandsvorsitzender (bis 30.06.2015 Co-Vorstandsvorsitzender) (Geschäftsbereiche Banking, Health, Insurance)

  • Dr. Rüdiger Striemer, Berlin, Co-Vorstandsvorsitzender (bis 30.06.2015) (Software Development und Corporate Communications)

  • Dipl.-Wirtschaftsingenieur Christoph Junge, Münster, Mitglied des Vorstands (Finanzen, Personal, Administration, Recht sowie Mergers & Acquisitions)

Dipl.-Stat. Andreas Prenneis, Dortmund, Mitglied des Vorstands (seit 01.04.2015) (Geschäftsbereiche Automotive & Transportation, Öffentliche Verwaltung, Energiewirtschaft)

Allen Vorständen wurde Einzelvertretungsvollmacht erteilt. Sie sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Vergütung der Vorstandsmitglieder

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder richtet sich vor allem nach dem erzielten Geschäftserfolg und nach branchenüblichen Standards. Sie basiert auf mit dem Aufsichtsrat vertraglich vereinbarten Regelungen. Neben der Grundvergütung gibt es weitere, erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile.

Die Grundzüge der Vergütung werden im Vergütungsbericht als Bestandteil des Lageberichts dargelegt.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Gesellschaft allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Leistungen, die zum Teil als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden, so vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie Zuzahlungen zu Sozialversicherungen.

2015 beliefen sich die Gesamtbezüge (Zufluss) aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Vorstands der adesso AG auf 982 T€ (Vorjahr: 919 T€). Darin sind "Dividenden" aus dem Phantomaktienprogramm in Höhe von 39 T€ (Vorjahr: 32 T€) enthalten.

Die nachstehenden Tabellen geben einen Überblick über gezahlte und gewährte Zuwendungen an die Mitglieder des Vorstands:

Michael Kenfenheuer
Vorstandsvorsitzender
(bis 30.06.2015 Co
Vorstandsvorsitzender)
Christoph Junge
Mitglied des Vorstands
Andreas Prenneis
(ab 01.04.2015)
Mitglied des Vorstands Dr. Rüdiger Striemer
Co-Vorstandsvorsitzender
(bis 30.06.2015)
in T€ 2014 2015 2015
(Min)
2015
(Max)
2014 2015 2015
(Min)
2015
(Max)
2014 2015 2015
(Min)
2015
(Max)
2014 2015 2015
(Min)
2015
(Max)
Erfolgsunabhängige
Vergütung
Festvergütung 204 206 206 206 180 190 190 190 - 135 135 135 204 99 99 99
Nebenleistung 20 19 19 19 52 13 13 13 - 10 10 10 54 8 8 38
Summe 224 225 225 225 232 203 203 203 - 145 145 145 258 107 107 137
Erfolgsabhängige
Variable
Vergütung
Kurzfristige variable
Vergütung
79 112 - 112 82 112 - 112 - 84 - 84 82 56 - 56
Langfristige variable
Vergütung
199 516 57 929 58 180 40 250 - - - - 228 285 57 558
Summe 278 628 57 1.041 140 292 40 362 - 84 - 84 310 341 57 614
Versorgungsaufwand 8 8 8 8 8 8 8 8 - 5 5 5 8 4 4 4
GesamtVergütung 510 861 290 1.274 380 503 251 573 - 234 150 234 576 452 168 755

Gewährte Zuwendungen

Konzernanhang

Kurzfristige variable
Vergütung
Langfristige variable
Vergütung
Summe
79
14
93
52
12
64
80
10
90
45
8
53
-
-
-
-
-
-
80
14
94
52
12
64
Nebenleistung
Summe
Erfolgsabhängige
Variable
Vergütung
19
225
20
224
13
203
52
232
10
145
-
-
8
107
54
258
in T€
Erfolgsunabhängige
Vergütung
Festvergütung
2015
206
2014
204
2015
190
2014
180
2015
135
2014
-
2015
99
2014
204
Zufluss Michael Kenfenheuer
Vorstandsvorsitzender
(bis 30.06.2015 Co
Vorstandsvorsitzender)
Christoph Junge
Mitglied des Vorstands
Andreas Prenneis
Mitglied des Vorstands
(ab 01.04.2015)
Dr. Rüdiger Striemer
Co-Vorstandsvorsitzender
(bis 30.06.2015)

Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten für Vorstandsvergütungen in Höhe von 372 T€, die im Folgejahr ausgezahlt werden. Die Mitglieder des Vorstands der adesso AG hielten zum 31.12.2015 die im Folgenden angegebene Zahl an Aktien der adesso AG:

Anzahl nennwertloser Stückaktien
Christoph Junge, Münster 16.487
Michael Kenfenheuer, Frechen 53.101
Andreas Prenneis, Dortmund 0
Gesamt 69.588

Der Vorstand der adesso AG hielt zum Stichtag 24.554 Aktienoptionen mit einem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Gewährung in Höhe von 34 T€. Aufgrund einer Individualzusage hält ein Mitglied des Vorstands 3.885 virtuelle Aktienoptionen.

Frühere Mitglieder des Vorstands erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.

Dem Vorstandsmitglied Michael Kenfenheuer wurden per 01.09.2010 57.145 Phantomaktien zugesprochen. Dem ehemaligen Vorstandsmitglied Dr. Rüdiger Striemer wurden per 01.09.2009 57.145 Phantomaktien zugesprochen. Dem Vorstandsmitglied Christoph Junge wurden per 01.05.2014 40.000 Phantomaktien zugesprochen.

Die Mitglieder des Vorstands der adesso AG haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 in Verbindung mit Abs. 2 AktG inne:

  • Christoph Junge, Münster Mitglied im Verwaltungsrat der percision Schweiz AG, Zürich (seit 16.01.2015)

  • Michael Kenfenheuer, Frechen Vorsitzender des Aufsichtsrats der e-Spirit AG, Dortmund

  • Dr. Rüdiger Striemer, Berlin (Co-Vorstandsvorsitzender bis 30.06.2015) Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund Mitglied im Verwaltungsrat der adesso Schweiz AG, Zürich Mitglied im Verwaltungsrat der percision Schweiz AG, Zürich (bis 16.01.2015)

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat gehörten 2015 folgende Personen an:

  • Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund, Vorsitzender des Aufsichtsrats Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen

  • Dr. Friedrich Wöbking, Pullach, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit dem 02.06.2015, davor Mitglied des Aufsichtsrats) Unternehmensberater

  • Prof. Dr. Willibald Folz, München, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats (bis 02.06.2015) Rechtsanwalt

  • Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz Professor für Versicherungsinformatik

  • Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn (seit dem 02.06.2015) Vorstand der Cognos AG

  • Dipl.-Math. Heinz-Werner Richter, Dortmund Aktuarieller Treuhänder, Unternehmsberater

  • Dipl.-Inform. Rainer Rudolf, Dortmund Geschäftsführer der Stock Informatik GmbH & Co. KG

Konzernanhang

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso AG haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 in Verbindung mit Abs. 2 AktG inne:

  • Prof. Dr. Volker Gruhn Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund Beirat der com2m GmbH, Dortmund

  • Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Mitglied im Aufsichtsrat der HHL gemeinnützige GmbH, Leipzig, Graduate School of Management

  • Dipl.-Inform. Rainer Rudolf, Dortmund Mitglied im Aufsichtsrat der jCatalog Software AG, Dortmund

Die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso AG haben keine weiteren Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des § 125 Abs. 1 Satz 3 AktG inne.

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Im Kalenderjahr 2015 belief sich die gezahlte Gesamtvergütung aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Aufsichtsrates der adesso AG für die Tätigkeit als Aufsichtsrat auf 42 T€ (Vorjahr: 32 T€).

Gezahlte Vergütungen Aufsichtsrat im Geschäftsjahr:

in T€ Grundvergütung Variabler Anteil Aufwands
entschädigung
Summe
Prof. Dr. Volker Gruhn 7 0 0 7
Prof. Dr. Willibald Folz 5 2 0 7
Prof. Dr. Gottfried Koch 5 2 2 9
Hermann Kögler 0 0 0 0
Heinz-Werner Richter 5 2 0 7
Rainer Rudolf 5 0 0 5
Dr. Friedrich Wöbking 5 2 0 7
Gesamt 32 8 2 42

Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats in Höhe von 22 T€ (Vorjahr: 25 T€). Darüber hinaus wurden für das laufende Geschäftsjahr Verbindlichkeiten für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 42 T€ gebildet. Aufwendungen wurden in Höhe von 258 T€ (Vorjahr: 309 T€) für Provisionen, Honorare und Aufwandsentschädigungen erfasst.

Die adesso AG hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen weder verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats, noch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihrer Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.

Frühere Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso AG hielten zum 31.12.2015 die folgenden Aktien an der adesso AG:

in T€ Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien
Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund, unmittelbar und mittelbar 1.719.767
Rainer Rudolf, Dortmund 1.088.195
Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein 15.921
Dr. Friedrich Wöbking, Pullach 6.000
Hermann Kögler, Bonn 0
Heinz-Werner Richter, Dortmund 0
2.829.883

Angaben zu nahestehenden Personen

Folgende Unternehmen sind neben Vorstand und Aufsichtsrat nahestehende Personen von adesso:

Assoziierte Unternehmen:

  • Barmenia IT+ GmbH, Wuppertal

  • com2m GmbH, Dortmund

Sonstige:

  • Setanta GmbH, Dortmund

  • ForenService Holding, Leipzig

  • Versicherungsforen Leipzig GmbH, Leipzig

  • IT Factum GmbH, München

  • CampusLab GmbH, Essen

Zum 31.12. bestanden die im Folgenden angegebenen Forderungen gegen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber den nahestehenden Personen.

2015 2014
in T€ Forderungen Verbindlichkeiten Forderungen Verbindlichkeiten
Assoziiertes Unternehmen 0 0 - -
Sonstige 0,4 59 0,4 25

Konzernanhang

Im Geschäftsjahr wurden die Folgenden angegebenen Erlöse (vor allem aus Dienstleistungsvereinbarungen) und Aufwendungen mit den nahestehenden Personen erfasst:

2015 2014
in T€ Erlöse Aufwendungen Erlöse Aufwendungen
Gemeinschaftsunternehmen 1.124 22 2.490 17
Assoziierte Unternehmen 0 4 - -
Sonstige 7 213 11 35

Alle Transaktionen wurden marktgerecht abgerechnet.

Honorar Abschlussprüfer

Gemäß deutscher Gesetzgebung wird der Abschlussprüfer von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats gewählt. Nach der Wahl des Abschlussprüfers erteilt der Aufsichtsrat das Mandat, genehmigt in eigener Verantwortung Bedingungen und Umfang der Abschlussprüfung sowie sämtliche Prüfungshonorare und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.

Die Hauptversammlung hat für das Jahr 2015 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Gesellschaft DOSU AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als Prüfungsgesellschaft gewählt.

Die Aktivitäten der Prüfungsgesellschaft sind berichtspflichtig und werden in der nachstehend aufgeführten Tabelle deklariert. Unter (1) sind Honorare im Zusammenhang mit der Prüfung des Konzernabschlusses und der Jahresabschlüsse der adesso AG und ihrer Tochtergesellschaften dargestellt. Unter (2) werden Vergütungen für Beratungstätigkeiten dargestellt.

DOSU 2015 DOSU 2014
(1) Abschlussprüfung 205** 202*
(2) Andere Beratungsleistungen 9 3
Gesamt 214 205

* davon 5 T€ aus 2013

**davon 9 T€ aus 2014

Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Ab dem 01.01.2016 sind adesso die verbleibenden 49 % der Anteile der Arithnea GmbH zuzurechnen. Siehe dazu die Erläuterungen zur Konsolidierung von Tochterunternehmen.

Ergebnisverwendung

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividendenzahlung in Höhe von 1.739.916,00 € – 0,30 € je Aktie – zu beschließen. Dividendenzahlungen haben keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für adesso.

Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG erklären gemäß § 161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der aktuellen Fassung entsprochen wurde und wird. Etwaige Abweichungen von den Empfehlungen werden in der Entsprechenserklärung aufgeführt und kommentiert.

Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG berichten jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Bericht und Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter www.adesso-group.de (Investor Relations > Konzern > Corporate Governance) dauerhaft zugänglich gemacht.

Verbundene Unternehmen des adesso-Konzerns

Firma Sitz Eigenkapital Jahres
ergebnis
Kapital
anteil
adesso Austria GmbH Wien, Österreich -2.555 T€ -263 T€ 100 %
adesso hosting services GmbH Dortmund, Deutschland 125 T€ 184 T€ 51 %
adesso insurance solutions GmbH Dortmund, Deutschland -7 T€ -45 T€ 100 %
adesso mobile solutions GmbH Dortmund, Deutschland 343 T€ 0 T€* 100 %
adesso Schweiz AG Zürich, Schweiz 4.244 TCHF 1.591 TCHF 100 %
adesso Transformer GmbH Wien, Österreich 54 T€ -24 T€ 51 %
adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. Istanbul, Türkei -522 TTRY -829 TTRY 100 %
alleato assekuranzmakler GmbH Dortmund, Deutschland -7 T€ -107 T€ 74 %
areal drei advisory GmbH Köln, Deutschland -24 T€ 111 T€ 100 %
ARITHNEA GmbH Neubiberg, Deutschland 3.071 T€ 837 T€ 51 %
e-Spirit AG Dortmund, Deutschland 4.563 T€ 0 T€* 100 %
e-Spirit Inc. Delaware, USA -4.294 TUSD -2.014 TUSD 100%
e-Spirit Schweiz AG Zürich, Schweiz -248 TCHF 29 TCHF 100 %
e-Spirit UK Ltd. London, Großbritannien -1.093 TGBP -318 TGBP 100 %
gadiv GmbH Much, Deutschland 78 T€ 91 T€ 60,91 %
nhs Informatik GmbH Bern, Schweiz 800 TCHF 43 TCHF 100 %
percision Schweiz AG Zürich, Schweiz -131 TCHF -145 TCHF 100 %
percision services GmbH Dortmund, Deutschland - 3.710 T€ 574 T€ 100 %
phb services GmbH Dortmund, Deutschland 38 T€ 9 T€ 100 %
PSLife GmbH Dortmund, Deutschland 604 T€ 462 T€ 100 %
PSLife Consulting GmbH München, Deutschland 500 T€ 475 T€ 70%

* Jahresergebnis 0 T€, da ein Ergebnisabführungsvertrag mit adesso AG besteht.

Konzernanhang

Beteiligungen des adesso-Konzerns

Firma Sitz Anteiliges
Eigenkapital
Anteiliges
Jahresergebnis
Kapitalanteil
Barmenia IT+ GmbH* Wuppertal, Deutschland 391 T€ 270 T€ 24,0%
com2m GmbH* Dortmund, Deutschland 4 T€ -4 T€ 24,9 %

* At-Equity bewertet in den Konzernabschluss einbezogen.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Dortmund,16. März 2016

adesso AG

Michael Kenfenheuer Christoph Junge Andreas Prenneis

Bestätigungsvermerk

Wir haben den von der adesso AG, Dortmund, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis 31.12.2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Voschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, 16. März 2016

DOSU AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dirk Schulte-Uebbing Jens Landfeld Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Organe der Gesellschaft

Vorstand

Michael Kenfenheuer

Vorstandsvorsitzender

Michael Kenfenheuer (Jahrgang 1958) leitet als Vorstand die Bereiche Banking, Health und Insurance und ist zudem zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso insurance solutions GmbH, Arithnea GmbH, A3A Strategy Consulting GmbH, e-Spirit AG, gadiv GmbH sowie phb services GmbH und PSLife GmbH. 2000 wurde er in den Vorstand der adesso AG berufen. Auf Basis seiner langjährigen Erfahrungen in der Unternehmensführung und Projektleitung trägt Michael Kenfenheuer maßgeblich dazu bei, das Netzwerk von Fach- und Branchenexperten aufzubauen und zu erweitern. Von 2011 bis Mitte 2015 war Michael Kenfenheuer Co-Vorstandsvorsitzender der adesso AG. Zum 01.07.2015 hat er den Vorstandsvorsitz übernommen.

Christoph Junge

Mitglied des Vorstands

Christoph Junge (Jahrgang 1970) ist als Vorstand verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Personal, Administration und Recht sowie Mergers & Acquisitions. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligungen alleato assekuranzmakler GmbH sowie percision services GmbH und ist Finanzvorstand der e-Spirit AG. Bevor er im Mai 2005 in den Vorstand der BOV AG (durch Verschmelzung heute adesso AG) berufen wurde, gestaltete er als Direktor Finanzen und Unternehmensentwicklung das Geschäft der Gesellschaft.

Andreas Prenneis Mitglied des Vorstands

Andreas Prenneis (Jahrgang 1965) ist als Vorstand für die Geschäftsbereiche Automotive & Transportation, Cross Industries, Öffentliche Verwaltung, IT-Management-Consulting sowie Energiewirtschaft verantwortlich und ist zudem zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso hosting services GmbH und adesso mobile solutions GmbH. Bevor er im April 2015 in den Vorstand der adesso AG berufen wurde, war er bei der CompuGroup Medical Deutschland beschäftigt, wo er zuletzt als Area Vice President Telematik & AddOn verschiedene Geschäftsbereiche leitete.

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Prof. Dr. Volker Gruhn Vorsitzender des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Volker Gruhn (Jahrgang 1963) gründete 1997 die adesso AG mit und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich liegen auf mobilen Anwendungen und der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Digitalen Transformation, insbesondere der Entwicklung und des Einsatzes von Cyber-Physical Systems. Prof. Dr. Gruhn ist Autor und Co-Autor von über 300 nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen. Er ist darüber hinaus Mitglied im Beirat des BIPRO e.V., in dem sich Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche zusammengeschlossen haben, um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse durch fachliche und technische Normen zu optimieren.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso AG ist Prof. Dr. Gruhn zusätzlich Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund.

Dr. Friedrich Wöbking Mitglied des Aufsichtsrats (stv. Vorsitzender)

Dr. Friedrich Wöbking (Jahrgang 1950) ist ein ausgewiesener Kenner des IT-Sektors sowie der Bankenund der Versicherungsbranche. Er verantwortete als Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG von 2003 bis 2009 das Ressort IT Services und Operations. Zuvor führte er als Vorstand der Allianz Versicherungs-AG/Allianz Lebensversicherungs-AG und Deutsche Versicherungs-AG bereits seit Anfang der 1990er Jahre zunächst das Personenversicherungsgeschäft und später unter anderem die Bereiche IT und E-Business. Der promovierte Informatiker und Mathematiker führt aktuell die Geschäfte der FW ADVISORY Management Beratung.

Geschäftsbericht 2015

Prof. Dr. Gottfried Koch Mitglied des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Gottfried Koch (Jahrgang 1951) ist Professor für Versicherungsinformatik und Mitglied des Vorstandes des Instituts für Informatik an der Universität Leipzig. Bevor er die Professur 1998 übernahm, war er innerhalb der Helvetia Versicherungsgruppe St. Gallen und Frankfurt sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Er war darüber hinaus bis 2000 Geschäftsführer der FJA AG in Österreich und in der Schweiz. Sein Studium absolvierte er an der Deutschen Versicherungsakademie in Köln, der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt und der Hochschule St. Gallen, wo er auch promovierte. Seine berufliche Karriere startete er als gelernter Versicherungskaufmann bei der Frankfurter-Allianz Versicherungs AG.

Hermann Kögler Mitglied des Aufsichtsrats

Hermann Kögler (Jahrgang 1955) ist Vorstand Finanzen/Controlling und Sprecher des Vorstands der COGNOS AG, einer der großen privaten und unabhängigen Bildungsgruppen in Deutschland. Seine berufliche Laufbahn begann er nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln zunächst in selbstständiger Tätigkeit im Großhandel. Er übernahm später Leitungs- und Geschäftsführerfunktionen unter anderem bei der Otto Wolff Gruppe sowie der Rhenus AG. Anfang 1996 wechselte er zur internationalen Stahldistribution Klöckner & Co. und war hier bis 2001 in leitenden Funktionen tätig, zuletzt als Vorstand Finanzen/Controlling. Bevor er 2004 zur COGNOS AG kam, war der Diplom-Kaufmann als Berater und Interims-Manager tätig.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso AG ist Hermann Kögler Mitglied im Aufsichtsrat der HHL gemeinnützige GmbH, Leipzig, Graduate School of Management.

Organe der Gesellschaft

Heinz-Werner Richter Mitglied des Aufsichtsrats

Heinz-Werner Richter (Jahrgang 1951) war von 1996 bis 2013 Mitglied des Vorstands der Barmenia Versicherungen und in dieser Funktion verantwortlich für die Bereiche IT und Mathematik der Sparten Kranken- und Lebensversicherung. Er war darüber hinaus viele Jahre Mitglied des Vorstands der Deutschen Aktuarvereinigung sowie Mitglied in zahlreichen Gremien des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. Er ist heute als aktuarieller Treuhänder für private Krankenversicherer sowie in beratender Funktion in IT-Projekten tätig. Bevor Heinz-Werner Richter 1977 seine Karriere bei den Barmenia Versicherungen begann, schloss er sein Studium der Mathematik und Informatik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erfolgreich als Diplom-Mathematiker ab.

Rainer Rudolf Mitglied des Aufsichtsrats

Rainer Rudolf (Jahrgang 1962) gründete 1997 die adesso AG mit und leitete das Unternehmen bis Ende 2010 in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden. In seinen Verantwortungsbereich fielen bis 2007 die gesamte Verwaltung mit allen kaufmännischen und administrativen Aktivitäten des Unternehmens sowie darüber hinaus die Bereiche Personal und Recht. Er hat somit die solide wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens maßgeblich mitbestimmt. Seit seinem Ausscheiden aus dem Vorstand am 30.09.2011 ist der diplomierte Informatiker Geschäftsführer der Stock Informatik GmbH & Co. KG, Fröndenberg.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso AG ist Rainer Rudolf Mitglied im Aufsichtsrat der jCatalog Software AG, Dortmund.

Glossar

Kaufmännische Begriffe

Benchmark

Benchmark ("Maßstab") oder Benchmarking (= Maßstäbe setzen) bezeichnet eine vergleichende Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden. Das BIP enthält auch die Leistungen der Ausländer, die innerhalb des Landes arbeiten, während die Leistungen der Inländer, die im Ausland arbeiten, nicht berücksichtigt werden.

Cashflow

Der Cashflow (engl. für Geldfluss, Kassenzufluss) ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten erzielten Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.

Cash-Management

Cash-Management oder Liquiditätsmanagement bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre einen Begriff im Finanzmanagement. Cash-Management umfasst alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen.

DACH-Region

Der Begriff DACH ergibt sich aus den Länderkürzeln, der in dieser Region befindlichen Länder: Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH). Damit ist meist der gesamte deutschsprachige Wirtschaftsraum gemeint.

Deutscher Corporate Governance Kodex

Der Deutsche Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK) ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, wie eine gute Corporate Governance gestaltet werden soll: Dies umfasst ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und der Führung von Unternehmen und Organisationen.

Discounted-Cashflow-Methode

Die DCF-Methode wird zur Bestimmung von Unternehmenswerten angewendet. Dabei werden zukünftige Zahlungsüberschüsse (Cashflows) mit Hilfe von Kapitalkosten auf einen Bewertungsstichtag abgezinst.

EBITDA

Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (engl. Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation).

EBITDA-Marge

Das Verhältnis von EBITDA zum Umsatz. Die EBITDA-Marge dient zur Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens und ist unabhängig vom Finanzergebnis, außerordentlichen Positionen und Steuern.

Enkelunternehmen

Das Tochterunternehmen eines Tochterunternehmens wird aus Sicht der Unternehmensmutter als Enkelunternehmen bezeichnet.

Factoring

Factoring (Forderungszession) ist eine Finanzdienstleistung, die der kurzfristigen Umsatzfinanzierung dient. Der Factor erwirbt die Forderungen seines Factoring-Kunden gegen dessen Abnehmer (Debitor). Als Gegenleistung für die Abtretung der Forderung zahlt der Factor an den Factoring-Kunden umgehend den Forderungskaufpreis.

Forecast

Forecast bezeichnet eine Prognose, die zur Planung verwendet wird. Der Forecast aktualisiert im Laufe einer Periode die Erwartungen für diesen Zeitraum im Vergleich zur Ursprungsplanung.

Glossar

FTE

Abkürzung für Full Time Equivalent oder Vollzeitäquivalente. Der FTE-Wert dient zum Vergleich relativer Beschäftigtenzahlen eines Unternehmens oder als Rechengröße. Im Gegensatz zur absoluten Anzahl der Mitarbeiter werden die Stellen auf volle Stellen umgerechnet. Zwei 50 %-Arbeitsverhältnisse werden zum Beispiel nur als ein Mitarbeiter ausgewiesen, wenngleich zwei unterschiedliche Mitarbeiter beschäftigt sind.

Goodwill

Goodwill ist der Geschäfts- oder Firmenwert, den ein Erwerber eines Unternehmens unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände nach Abzug der Schulden (= Substanzwert) hinaus zu zahlen bereit ist.

IAS International Accounting Standards

Siehe IFRS

IASB

International Accounting Standards Board (IASB) ist ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und bei Bedarf überarbeitet.

IFRS

Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften. Sie umfassen die Standards des International Accounting Standards Board (IASB), die International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Committee (IASC) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) beziehungsweise des ehemaligen Standing Interpretations Committee (SIC).

Impairment Test

Der Impairment Test (Werthaltigkeitstest) ist ein verpflichtender Niederstwerttest zur Bewertung des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsvorschriften US-GAAP und IFRS verlangen eine periodische Beurteilung von möglichen Indikatoren einer nachhaltigen Wertbeeinträchtigung.

Kontenclearing

Konzentration der Salden verschiedener Bankkonten unter Berücksichtigung von definierten Mindestbeständen auf ein Zielkonto. Daraus ergibt sich auf dem Zielkonto ein Dispositionsendsaldo, der für unterschiedliche Geldanlageformen genutzt wird.

Materialeinsatzquote

Die Materialeinsatzquote ist das Verhältnis von Aufwendungen für Material und bezogenen Leistungen zu den Umsatzerlösen. Sie wird in Prozent ausgedrückt.

Percentage-of-Completion-Methode (PoC)

Methode, bei der ein Auftrag nach dem geschätzten Fertigstellungsgrad bewertet wird. Gemäß dieser Methode werden die entsprechend dem Fertigstellungsgrad angefallenen Auftragskosten den Auftragserlösen zugeordnet. Hieraus ergibt sich eine Berücksichtigung von Erträgen, Aufwendungen und Ergebnis entsprechend dem Leistungsfortschritt.

Rohertrag

Als Rohertrag, Rohgewinn oder Bruttoertrag (engl. Gross Profit) bezeichnet man die Differenz zwischen Umsatz und Waren- beziehungsweise Materialeinsatz eines Unternehmens.

Streubesitzdefinition (der Deutschen Börse)

Definition der Deutschen Börse zur Unterteilung der Anteile eines Unternehmens in Streu- und Festbesitz, beispielsweise zu finden im "Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse".

Geschäftsbericht 2015

Working Capital

Working Capital bezeichnet die Differenz zwischen kurzfristig (innerhalb eines Jahres) liquidierbaren Aktiva eines Unternehmens und den kurzfristigen Passiva. Es ist also der Teil des Umlaufvermögens, der nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gebunden ist und deshalb im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzprozess "arbeiten" kann.

Xetra-Handel

Bei Xetra handelt es sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen.

IT-Begriffe

BITKOM

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. ist das Sprachrohr der IT-, Telekommunikations- und Neue-Medien-Branche. BITKOM vertritt mehr als 2.300 Unternehmen.

Content Solutions

adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung/Solution vermarktet werden können. Unter Content Solutions fasst adesso die Lösungen, die der Generierung und dem Management von Content beziehungsweise Inhalten dienen.

Enterprise-Content-Management

Enterprise-Content-Management (ECM) umfasst die Methoden, Technologien und Werkzeuge zur Erfassung, Verwaltung, Speicherung, Bewahrung und Bereitstellung von Content und Dokumenten zur Unterstützung organisatorischer Prozesse im Unternehmen.

FirstSpirit

Produktname eines Content-Management-Systems der adesso-Tochtergesellschaft e-Spirit AG.

Internet der Dinge

Der Begriff Internet der Dinge (englisch Internet of Things oder in Kurzform IoT) beschreibt, dass konventionelle Personalcomputer (PC) zunehmend als Geräte verschwinden und durch "intelligente Gegenstände" ersetzt werden. Das "Internet der Dinge" soll den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen. Hierzu werden immer kleinere und in Gegenstände eingebettete Computer/Sensoren verwendet, die weder ablenken, noch auffallen. Sie dienen der Datensammlung und -verarbeitung, können miteinander vernetzt kommunizieren und hierdurch sinnvolle Prozesse anstoßen.

Glossar

Mobile Solutions

adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung oder Solution vermarktet werden können. Unter Mobile Solutions subsumiert adesso die Lösungen, die der Mobilisierung von Informationen, Inhalten und Anwendungen dienen.

Out-of-the-Box-Lösung

Eine Out-of-the-Box-Lösung bezeichnet in der Informatik eine Software- oder Hardwarekomponente, die dem Anwender nach der Installation ohne weitere Anpassung sofort zur Verfügung steht.

Release

Die fertige und veröffentlichte Version einer Software wird als Release bezeichnet. Damit geht eine Veränderung der Versionsbezeichnung einher, meist ein Hochzählen der Versionsnummer.

Template

Unter Templates ("Schablonen") versteht man vordefinierte Vorlagen, die lediglich mit Inhalt gefüllt werden müssen. Hierdurch können in der Regel Zeitvorteile erreicht oder Anwendungskomfort erzielt werden.

Time to Market

Unter dem Begriff Time to Market ("Produkteinführungszeit") kurz TTM, versteht man die Dauer von der Produktentwicklung bis zur Platzierung des Produkts am Markt. In dieser Zeit entstehen für das Produkt Kosten, es erwirtschaftet aber noch keinen Umsatz. Aus einer sehr kurzen Time to Market ergibt sich in der Regel ein Wettbewerbsvorteil, weil das Produkt als erstes auf den Markt gebracht und zunächst noch ohne direkten Wettbewerb vertrieben werden kann.

Finanzkalender

Termine Event
17.02.2016 Small & Mid Cap Conference der ODDO SEYDLER BANK AG, Frankfurt/Main
11.03.2016 Bryan, Garnier & Co TMT Conference, Paris
24.03.2016 Veröffentlichung des Jahres-/Konzernabschlusses 2015,
Bilanzpresse-/Analystenkonferenz, Dortmund
21.04.2016 11. FCF Family-to-Family Day der FCF Fox Corporate Finance GmbH, München
09.05.2016 7. DVFA Frühjahrskonferenz, Frankfurt/Main
13.05.2016 Veröffentlichung der Zwischenmitteilung innerhalb des 1. Halbjahres
31.05.2016 Ordentliche Hauptversammlung, Dortmund
26.08.2016 Veröffentlichung des Halbjahresberichtes 2016
14.11.2016 Veröffentlichung der Zwischenmitteilung innerhalb des 2. Halbjahres
21.-23.11.2016 Deutsches Eigenkapitalforum/One-on-Ones, Frankfurt/Main

Finanzkalender

Impressum

adesso AG Stockholmer Allee 20 / 44269 Dortmund / T +49 231 7000-7000 / F +49 231 7000-1000 / [email protected] Konzeption, Gestaltung und Satz adesso AG / Fotografie Christian Nielinger Fotografie und Gestaltung (www.nielinger.de), christoph meinschäfer FOTOGRAFIE, www.fotolia.com (BillionPhotos.com, tomer turjeman), gettyimages.de (Leonard McLane), istockphoto.com (shuoshu, f9photos, Antagain)

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