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Geratherm Medical AG

Annual Report Apr 26, 2016

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Annual Report

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SOLUTIONS FOR A HEALTHY WORLD

Geschäftsbericht 2015

KONZERNKENNZAHLEN

31.12.2015 31.12.2014 Veränderung
in %
Umsatzerlöse TEUR 21.589 18.715 15,4
davon Exportanteil TEUR 18.674 15.542 20,2
Exportrate % 86 83 3,6
Bruttoergebnis (EBITDA) TEUR 3.423 3.171 7,9
EBITDA-Marge % 15,9 16,9 -5,9
Abschreibungen TEUR -889 -756 17,6
Betriebsergebnis (EBIT) TEUR 2.534 2.415 4,9
EBIT-Marge % 11,7 12,9 -9,3
Finanzergebnis TEUR 794 -164 -
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
TEUR 3.328 2.251 47,8
Ergebnis der Aktionäre
des Mutterunternehmens
TEUR 2.701 1.682 60,6
Langfristige Vermögenswerte TEUR 4.859 4.927 -1,4
Kurzfristige Vermögenswerte TEUR 25.389 23.562 7,8
Bilanzsumme TEUR 30.248 28.489 6,2
Eigenkapital TEUR 21.939 20.343 7,8
Eigenkapitalrendite % 12,3 8,3 48,9
Eigenkapitalquote % 72,5 71,4 1,5
Liquide Mittel und Wertpapiere TEUR 14.698 13.072 12,4
Ergebnis pro Aktie nach IFRS (EPS)* EUR 0,55 0,34 61,8
Ergebnis pro Aktie nach DVFA* EUR 0,55 0,34 61,8
Dividendenvorschlag EUR 0,50 0,25 100,0
Mitarbeiterzahl (Jahresdurchschnitt) 170 130 30,8
Stückaktien 4.949.999 4.949.999 0,0
*bezogen auf Stückaktien im Umlauf 4.949.999 4.949.999 0,0

KURZ UND KNAPP

2014 2013 2015

Das Unternehmen setzt sein Wachstum mit +5,4 % fort. Die neuen Geschäftsbereiche Wärmesysteme, Respiratory und Cardio/Stroke wachsen zwischen 15,9 % und 72,1 %. Die im Aufbau befindliche Produktgruppe Women's Care schließt für das Fertilitätsprodukt " ovu control" erfolgreich eine klinische Studie ab. In die Studie wurden über 100 Frauen einbezogen. Der Bereich Cardio/Stroke unterzeichnet einen Kooperationsvertrag mit Philips für die internationale Vermarktung des Produktes SRAclinic. Die Geratherm-Gruppe erzielt bei einem Umsatz von 16,8 Mio EUR ein Nachsteuerergebnis von 1,3 Mio EUR. Inklusive der im Eigenkapital erfassten Erträge durch höhere Wertansätze bei Wertpapieren beträgt das Konzerngesamteinkommen 2,5 Mio EUR.

Wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Das Unternehmen konnte bei Umsatz und Ertrag wieder deutlich zulegen. Der Umsatz von 18,7 Mio EUR (+11,2%), mit einem Betriebsergebnis (EBIT) von 2,4 Mio EUR, entsprach unserer Zielvorgabe einer zweistelligen operativen Rendite. Das Bruttoergebnis auf EBITDA-Ebene mit 3,2 Mio EUR war das bislang Beste in der Unternehmensgeschichte. Höherwertige Medizintechnikprodukte führen zu einem deutlich besseren Ergebnisausweis. Der Gewinn nach Steuern beträgt 1,6 Mio EUR (+41,0%). Das Unternehmen beschäftigt 130 Mitarbeiter. Geratherm ist mit einer Eigenkapitalquote von 71,4% und liquiden Mitteln von 13,1 Mio EUR für die Zukunft gut gerüstet. Die beiden getätigten Akquisitionen im Verlaufe des Jahres werden derzeit in die Gruppe integriert.

Die Geratherm-Gruppe wächst mit +15,4 % und erzielt einen Jahresumsatz von 21,6 Mio EUR. Die zunehmend höherwertigen Produkte und der gute Leistungsausweis in den einzelnen Geschäftssegmenten führt zu dem bislang höchsten operativen Gewinn.

Gute Finanzerträge stützen das Ergebnis. Der Gewinn nach Steuern beträgt 2,7 Mio EUR (+60,6 %).

Geratherm ist mit einer Eigenkapitalquote von 72,5 % und liquiden Mitteln von 14,7 Mio EUR gut für das vor uns liegende Wachstum aufgestellt.

Geratherm Medical übernimmt die medizinische Kapillarproduktion von einem Zulieferer und erhöht damit die Unabhängigkeit in der Rohstoffversorgung. Im Jahresdurchschnitt werden 170 Mitarbeiter beschäftigt.

GERATHERM MEDICAL IST EIN INTERNATIONAL AUSGERICHTETES MEDIZINTECHNIKUNTERNEHMEN MIT DEN GESCHÄFTSBEREICHEN

SCREENING VON HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN

INHALT

SRAclinic im täglichen Einsatz 4
Bericht des Aufsichtsrats 6
Der Vorstand 8
Die Geratherm-Aktie 10

OPERATIVE PRODUKTBEREICHE

14
16
18
20

KONZERNLAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns 24
Wirtschaftsbericht 25
Nachtragsbericht 35
Prognose-, Chancen
und Risikobericht
36

KONZERNJAHRESABSCHLUSS

Konzernbilanz 44
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
46
Konzern-Gesamtergebnis
rechnung
47
Konzern-Eigenkapital
veränderungsrechnung
48
Konzernkapitalflussrechnung 50
Konzernanhang 51
Bestätigungsvermerk 91

2

1

3

GERATHERM MEDICAL EXPORTIERT PRODUKTE IN ÜBER 60 LÄNDER

Norfolk and Norwich University Hospital

VORHOFFLIMMERN, SCHLAGANFALL Wir versuchen zu helfen!

SRAclinic im täglichen Einsatz Stand 01/2016

71 Kliniken an "SRAclinic" angeschlossen! +18 Kliniken Zuwachs in 2015.

ENGLAND
FINNLAND
SCHWEIZ
ÖSTERREICH
ITALIEN

Ospedale Classificato Equiparato Verona

MIT EINEM GUTEN TEAM BESONDERES LEISTEN

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2015 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben ordnungsgemäß wahrgenommen und die Arbeit des Vorstandes fortlaufend überwacht und beratend begleitet. In alle Entscheidungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen war der Aufsichtsrat eingebunden.

Der Vorstand hat den Aufsichtsrat zeitnah über den jeweiligen Status der Geschäftsbereiche und den aktuellen Stand der Beteiligungen und Finanzanlagen unterrichtet.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden insbesondere die eingegangenen Kooperationen und Akquisitionen der Gesellschaft und die damit verbundenen mittel- bis langfristigen Auswirkungen auf das Geschäftsmodell diskutiert. Ergänzend fand ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstand bezüglich der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten sowie zu Fragen zur strategischen Ausrichtung der Gesellschaft statt.

Die Überwachung durch den Aufsichtsrat erfolgte, wie in den Vorjahren, auf Basis der Segmentberichte in den Unternehmensbereichen Healthcare Diagnostic, Lungenfunktionsmessung, Medizinische Wärmesysteme und Cardio/Stroke. Für Sonderthemen wurden zeitnah entsprechende Unterlagen aufbereitet. Dem Aufsichtsrat wurden monatlich Berichte über die Entwicklung des Unternehmens, insbesondere in einzelnen Regionen und über den Stand der Finanzanlagen, zur Verfügung gestellt.

Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand war konstruktiv und vertrauensvoll. Der Vorstand ist seinen Informations- und Berichtspflichten stets vollumfänglich nachgekommen.

Insgesamt fanden im Berichtszeitraum vier Sitzungen des Aufsichtsrates statt. Darüber hinaus informierte sich der Aufsichtsratsvorsitzende in wöchentlichen Telefonaten zu den relevanten Themen, insbesondere auch zur aktuellen Geschäftsentwicklung. Über besondere Chancen und Risiken wurde der Aufsichtsrat frühzeitig informiert. Neben den operativen Themen lag ein Schwerpunkt der Aufsichtsratssitzung am 21. März 2016 auf der Prüfung der Geschäftsabschlüsse und der Lageberichte für den Konzern und die Gesellschaft.

Der nach den handelsrechtlichen Vorschriften (HGB) aufgestellte Jahresabschluss der Geratherm Medical AG, der nach IFRS aufgestellte Konzernabschluss sowie die jeweiligen Lageberichte für das Geschäftsjahr 2015 sind vom gewählten Abschlussprüfer, der KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Leipzig, unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Abschlussprüfer hat an der Beratung des Aufsichtsrates über die Billigung des Jahresabschlusses 2015 teilgenommen und hierbei über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichtet. Die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hat den Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Sie hat bestätigt, dass nach ihrer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung die Angaben dieses Berichtes zutreffend sind und dass die Leistungen der Gesellschaft angemessen waren.

Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwände gegen die Erklärungen des Vorstandes über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Ergebnis der Prüfung an. Interessenskonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offenzulegen sind, traten nicht auf. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und den Konzernabschluss nebst Lageberichten geprüft und nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwände erhoben. Wir haben den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.

Des Weiteren schlagen wir der Hauptversammlung vor, die KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2016 zu wählen. Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns, eine Dividende von 50 Cent pro Stückaktie zu zahlen, haben wir zugestimmt.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der zur Geratherm-Gruppe gehörenden Unternehmen für ihr tatkräftiges Engagement und ihre Leistungen im Geschäftsjahr 2015.

Geschwenda, den 21. März 2016

Rudolf Bröcker Aufsichtsratsvorsitzender

2015 – DAS BISLANG BESTE JAHR

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

ich freue mich, Ihnen das bislang beste Geschäftsjahr der Geratherm Medical präsentieren zu können.

Das Unternehmen Geratherm befindet sich derzeit in einer guten Phase. Der Grundstein hierfür ist in den Vorjahren durch hohe Investitionen und Diversifizierung in neue Geschäftsbereiche gelegt worden, die nun starkes Umsatzund Ertragswachstum zur Geratherm-Gruppe beisteuern.

Produktinnovationen im Bereich der Medizintechnik haben mittlerweile sehr lange Vorlaufzeiten und es ist nicht immer klar, ob der eingeschlagene Weg auch letztendlich zum Erfolg führt. An dieser Stelle möchte ich mich für die Geduld und das Vertrauen der Aktionäre bedanken, die das Unternehmen bei dem Aufbau der neuen Geschäftsbereiche in den letzten Jahren kritisch begleitet haben.

Der Bereich Cardio/Stroke mit der Tochtergesellschaft apoplex medical konnte im vergangenen Geschäftsjahr mit dem neuen Partner Pfizer/BMS einen bedeutenden Kooperationspartner gewinnen. Das Hauptprodukt "SRAclinic" hat mittlerweile eine hohe Akzeptanz bei den Stroke Units im deutschsprachigen Raum erreicht. Das apoplex Produkt wurde im Jahr 2015 von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft im Rahmen der Zertifizierung von Stroke Units empfohlen. Innerhalb von wenigen Jahren sind 71 Kliniken an das Diagnosetool der apoplex medical angeschlossen worden. Für 2016 rechnen wir, auch mit Unterstützung des neuen Kooperationspartners, mit einer deutlichen Ausweitung.

Auch unser Stammgeschäft mit dem Kernprodukt "Galliumthermometer" ist in 2015 mit +27,1 % gewachsen. Die Entwicklung dürfte sich auch im Jahr 2016 fortsetzen.

In dem Zusammenhang haben wir zur Absicherung unserer Bezugsquelle für hochwertige medizinische Kapillare für die Herstellung von Fieberthermometer zum 1. November 2015 eine Glaswanne am Standort in Ilmenau/Thüringen übernommen. Der Erwerb wird unsere Wettbewerbsposition im Bereich der Herstellung von Glasfieberthermometern festigen bzw. deutlich erhöhen.

Trotz der Belastung aus der Verlustübernahme der brasilianischen Tochtergesellschaft in Höhe von 987 TEUR hat der Konzern mit einem erzielten Bruttoergebnis (EBITDA) in Höhe von 3,4 Mio EUR (+7,9 %) den bislang besten operativen Gewinn ausgewiesen. Der Umsatz des Unternehmens erhöhte sich um +15,4 % auf 21,6 Mio EUR.

Der Ertrag unserer Gesellschaft auf EBIT-Basis erhöhte sich auf 2.534 TEUR (i. Vj. 2.415 TEUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 11,7 % auf Konzernebene. Zusammen mit den positiven Finanzerträgen konnten wir für das Geschäftsjahr 2015 ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 3.328 TEUR (+47,8 %) erwirtschaften.

Das Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens beträgt 2.701 TEUR. Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 55 Cent (i. Vj. 34 Cent).

Die positive Entwicklung der Geratherm-Gruppe hat sich auch im Aktienkurs der Gesellschaft widergespiegelt, der sich innerhalb des Geschäftsjahres um +31 % erhöhte.

Wir starten zuversichtlich in das Geschäftsjahr 2016 und können uns gut vorstellen, dass wir bis Ende 2017 einen Umsatz von ca. 30 Millionen EUR, bei einer EBIT-Marge von 15 %, innerhalb der Geratherm-Gruppe erzielen können.

Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Aufgaben.

Mit den besten Grüßen, Ihr

Dr. Gert Frank Vorstand

DIE GERATHERM-AKTIE

Im Jahr 2015 gab es an den Aktienmärkten wenig zu feiern. Starke Kursschwankungen waren das Kennzeichen der Finanzmärkte 2015. Themen, wie unter anderem Griechenland, China oder die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Fed, beeinflussten die Märkte.

Trotz zahlreicher Schwankungen war das Börsenjahr 2015 insgesamt positiv. Der DAX legte um insgesamt +9,6 % zu und schloss mit einem Jahresendstand von 10.743 Punkten. Der Euro-Stoxx-50, der Index für europäische Standardwerte, legte innerhalb eines Jahres um +3,9 % zu. Allerdings sind die Kursgewinne der meisten Indizes in den ersten beiden Wochen des neuen Jahres wieder "dahin geschmolzen".

Im internationalen Vergleich innerhalb der großen Märkte hat der US-Markt in 2015 unterschiedliche Entwicklungen genommen. Die Technologieaktien entwickelten sich überdurchschnittlich gut. Der Nasdaq-Composite-Index erhöhte sich um +5,7 %. Der amerikanische Standardwertindex Dow Jones gab um -2,2 % nach. Der MSCI World Index schloss mit einem Minus von 2,7 % und eliminierte damit nahezu den Gewinn des Vorjahres. Der Wert des Euros gegenüber dem Dollar verringerte sich innerhalb des Jahres um -10,3 % und schloss bei einem Wechselkurs von 1,09 Dollar/EUR.

Die Aktien der Gesundheitsbranche verzeichneten erneut eine erfreuliche Entwicklung. Der Euro Stoxx Healthcare, in dem die großen Medical- und Pharmaunternehmen vertreten sind, beendete das Jahr mit einem Plus von 26,73 %. Das gleiche Bild ergab sich für die deutschen Werte des Gesundheitswesens, die im Prime Pharma Healthcare Index zusammengefasst sind. Dieser beendete das Börsenjahr mit einem Zuwachs von +38,11 %. Vor dem Hintergrund der ersten Wochen des neuen Jahres relativiert sich die bisherige Kapitalmarktentwicklung auch für die Aktien der Gesundheitsbranche.

Der Markt wird derzeit geprägt von einer globalen Divergenz in der Geldpolitik. Während die US-Notenbank Fed den ersten Zinserhöhungszyklus eingeleitet hat, hält die Europäische Zentralbank ihre geldpolitischen Schleusen weit geöffnet. Dies begünstigt das Szenario eines schwachen Euros. Die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Unternehmen dürfte sich erhöhen. Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung Chinas und der Preisverfall der meisten Rohstoffe belasten nach wie vor den Kapitalmarkt.

Die Aktie der Geratherm entwickelte sich im Verlauf des Jahres 2015 erneut positiv und notierte zum Jahresende bei 10,89 EUR, dies entspricht einem Zuwachs von +31 %. Innerhalb von drei Jahren betrug der Wertzuwachs der Geratherm-Aktie +114 %. Im Verlauf des Jahres 2015 erreichte der höchste Börsenkurs der Geratherm-Aktie 13,16 EUR, der niedrigste Kurs lag bei 8,10 EUR.

Das Handelsvolumen in der Geratherm-Aktie erhöhte sich auf 2.023.839 Stück Aktien (i. Vj. 1.535.065 Stück). Damit hat sich das Handelsvolumen in den letzten 24 Monaten nahezu verdoppelt. Das gehandelte Volumen im Jahr 2015 entspricht ca. 41 % der ausgegebenen Aktien der Geratherm Medical.

Der überwiegende Teil der Transaktionen fand mit 1.664.007 Stück Aktien über die elektronische Plattform XETRA statt. Dies ist erneut ein deutliches Plus des Handelsvolumens um 37,4 %.

Die Entwicklung der Geratherm-Aktie

Der durchschnittliche Tagesumsatz lag bei 8.095 Stück (i. Vj. 4.838 Stück). Der höchste verzeichnete Tagesumsatz belief sich auf 66.216 Stück Geratherm-Aktien mit einem Gesamtwert von 633 TEUR.

Die Aktien der Geratherm sind im sogenannten Prime Standard zugelassen, dem höchsten Qualitätssegment der Deutschen Börse. Weiterhin ist die Geratherm-Aktie im GEXdem German Entrepreneurial Index – vertreten. Die obige Grafik zeigt den Chartverlauf der Geratherm-Aktie der letzten drei Jahre im Vergleich zum GEX und Prime Healthcare Index.

Geratherm Medical verfügt über eine stabile Aktionärsstruktur. Die ausgegebenen 4.949.999 Stück Aktien werden von ca. 2230 Aktionären gehalten.

Wesentliche Aktionäre im Jahr 2015 waren die GMF Capital, Hamburg, mit 51,77 % und die Sparta AG, Hamburg, mit 3,12 %.

Die Geratherm Medical legt Wert auf eine aktuelle und transparente Finanzkommunikation.

Insgesamt präsentierte sich das Unternehmen im Verlauf des Jahres 2015 auf drei Investorenkonferenzen, dem Aktienforum der Solventis Wertpapierhandelsbank am 14. April 2015 in Frankfurt, der 6. Kalliwoda Konferenz am 10. Juni 2015 in Warschau und auf der DVFA Analystenkonferenz am 31. August 2015 in Frankfurt. Am 09. Dezember 2015 stellte sich das Management der Geratherm im Rahmen einer Roadshow den Fragen ausgewählter Investoren in Hamburg und Hannover.

Neben einem ausführlichen Geschäftsbericht und der Hauptversammlung am 05. Juni 2015 veröffentlichte das Unternehmen Informationen über den aktuellen Geschäftsverlauf im Rahmen der Quartalsberichterstattung.

OPERATIVE PRODUKTBEREICHE

Healthcare Diagnostic 14
Respiratory 16
1 Medizinische Wärmesysteme 18
Cardio/Stroke 20

HEALTHCARE DIAGNOSTIC

Im Bereich Healthcare Diagnostic entwickeln, produzieren und vertreiben wir Produkte, wie Fieberthermometer, Blutdruckmessgeräte und Produkte zur Frauengesundheit, die sich primär an Endverbraucher richten. Die Produkte dieses Segmentes werden international über Apotheken und Kliniken vermarktet.

Der hohe Bekanntheitsgrad der Marke Geratherm, insbesondere in internationalen Märkten, ist die Basis zur Vermarktung dieses Produktspektrums.

Fieberthermometer

Das Unternehmen Geratherm hat eine lange Tradition und einen großen Erfahrungsschatz im Bereich medizinischer Temperaturmessung. Das umsatzstärkste Produkt ist nach wie vor das klassische Glas-Fieberthermometer mit Galliumfüllung, das einen Umsatzanteil von 35,4 % am Gesamtunternehmen hat. Geratherm verfügt bei diesem Produkt über eine sehr gute internationale Marktposition, die auf eine Innovation eines Quecksilberersatzstoffes Anfang der 90iger Jahre zurückgeht. Der Markt für umweltfreundliche Produkte auf Galliumbasis entwickelt sich seit Jahren sehr erfreulich. Insbesondere vor dem Hintergrund des Quecksilberverbotes in den einzelnen Ländern erfreuen wir uns einer stetigen Nachfrage. Der Absatz wird sich auch in den nächsten Jahren erhöhen, zumal die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter anderem quecksilberhaltige Fieberthermometer ab 2017 verboten hat.

Zusammen mit digitalen Fieberthermometern reflektiert der Produktbereich insgesamt 47,7 % am Gesamtumsatz des Unternehmens. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 5 Millionen Fieberthermometer (i. Vj. 4,4 Millionen) abgesetzt.

Blutdruckmessgeräte

Als Produktarrondierung bietet Geratherm über den gleichen Vertriebsweg verschiedene Produkte zur Blutdruckmessung an. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Oberarmmessgeräte. Der Absatz erfolgt, wie bei Fieberthermometern, international. Von Geratherm wurden im Jahr 2015 insgesamt 172.750 Stück verkauft (i. Vj. 240.637 Stück). Blutdruckmessgeräte repräsentieren 19,5 % des Segmentes Healthcare Diagnostic und 12,1 % am Gesamtumsatz der Geratherm-Gruppe. Der Markt ist von einer hohen Wettbewerbsintensität, vor allem in Europa, geprägt.

Women's Health

Als drittes Standbein im Segment Healthcare Diagnostic sind Produkte zum diagnostischen Selbsttest für Frauen lanciert worden. Das Produktspektrum umfasst Schwangerschaftstests, diverse Produktlösungen zur Ovulationsmessung, Clamydientests, Tests für Pilzinfektionen und PH-Tests. Die Produkte werden unter dem Markennamen Geratherm angeboten. Nach dem Start der Markteinführung vor ca. zwei Jahren repräsentieren die Produkte "Women's Health" 4,0 % (i. Vj. 3,8 %) des Bereiches Healthcare Diagnostic.

Das Segment Healthcare Diagnostic hatte, unter Ausklammerung des Umsatzrückgangs in Brasilien, einen guten Verlauf im Geschäftsjahr 2015, mit einem Umsatzwachstum von +16,4 %. Umsatzstärkste Produkte waren das Galliumthermometer, das Digitale Thermometer "non contact" und der Schwangerschaftstest von Geratherm.

RESPIRATORY

Der Bereich Respiratory entwickelt und produziert Produkte für den Einsatz in der Lungen- und kardiopulmonalen Funktionsdiagnostik. Die innovativen medizinischen Diagnostikprodukte werden weltweit vermarktet. Zusammen mit der firmeneigenen Softwareplattform "Blue Cherry" bieten wir eine zukunftsorientierte Systemlösung für die kardiopulmonale Funktionsdiagnostik an.

Der Markt für Erkrankungen der Lungen- und Atemwege nimmt überproportional zu. Vor allem in Verbindung mit zusätzlichen kardiologischen Daten kann die Diagnosesicherheit deutlich erhöht werden. Die Geratherm Respiratory bietet für Untersuchungen im kardiopulmonalen Bereich verschiedene Produkte auf internationalem Top-Niveau an.

Die Produkte werden vorwiegend international abgesetzt. Hauptabnehmer sind Universitätskliniken und pneumologische Praxen. Bei Spirometrieuntersuchungen werden grundlegende Erkenntnisse über Art und Ausmaß pneumologischer Funktionsstörungen erhoben. Für diese Untersuchungen werden die Produktlösungen "Spirostik" und "Spirostik Complete" von Geratherm angeboten. Für komplexe Untersuchungen kommt ein sogenannter Bodyplethysmograph zum Einsatz.

Das von Geratherm Respiratory entwickelte Spiroergometer bezieht Atemgasparameter, wie Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxidabgabe und Ventilation sowie kardiale Parameter unter Belastung mit ein.

Der Bereich Geratherm Respiratory, mit dem Standort in Bad Kissingen, konnte sich in den letzten Jahren eine gute Marktposition mit ausgezeichneter Reputation erarbeiten. Das spiegelt sich in der zunehmenden Anzahl von anspruchsvollen Kooperationen mit anderen Marktteilnehmern und Kunden wider.

Für eine klinische Studie in Spanien mit Novartis/Inidress entschied man sich für das "Spirostik Complete" von Geratherm. Gefreut hat uns auch, dass wir unter anderem die Universitätskliniken USZ Zürich und UMC Utrecht mit einem Komplettsystem von Geratherm Respiratory ausstatten konnten. Verschiedene derzeitige Kooperationen mit internationalen EKG-Herstellern und Anbietern von medizinischer Akutversorgung für mobile und cloud-basierende Telemedizinlösungen bieten eine interessante Grundlage für ein starkes zukünftiges Wachstum. Wir erwarten für die von uns entwickelte telemedizin-basierte Spirometrietechnologie eine FDA-Zulassung im II. Quartal 2016.

Der Absatz der Respiratory-Produkte ist mit hohen Vorlaufzeiten für die Produktregistrierungen in den einzelnen Ländern verbunden. In zahlreichen Ländern außerhalb Europas und der USA ist der Markt für Lungenfunktionsmessung noch nicht so weit entwickelt und bietet daher ein interessantes Absatzpotential. Wir freuen uns, dass wir für den Markt in China die Produktzulassung für den Geratherm "Bodyplethysmograph" und das "Spirostik Complete" im Jahr 2015 erfolgreich abgeschlossen haben. Den gleichen Erfolg hatten wir auch für die Produktzulassung in Brasilien für die Produkte "Ergostik", "Bodystik" und "Spirostik".

Die Nachfrage nach Produkten des Bereiches Respiratory hat sich im Verlauf des Jahres 2015 beschleunigt. Ohne die Einbeziehung des Bereiches Sensor Systems, der in die Segmentbetrachtung mit einbezogen wird, erhöhte sich der Umsatz der Produkte für Lungenfunktionsmessung in den letzten 12 Monaten um +35,8 %.

Auf der Basis der derzeitigen Auftragslage gehen wir für das Jahr 2016 von einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses aus.

MEDIZINISCHE WÄRMESYSTEME

Die Behandlung von Unterkühlungen bei Patienten während Operationen und im Rettungseinsatz ist ein wichtiger Bestandteil zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.

Das Unternehmen Geratherm besitzt langjährige Erfahrungen im Bereich des Temperaturmanagements. Die entwickelten Produkte zum Temperaturmanagement zielen auf Problemlösungen zur Behebung von Unterkühlungen während Operationen und im Rettungseinsatz sowie auf das Temperaturmanagement von Frühgeborenen.

UniqueTemp°

Produkte, die auf die Anwendung im OP-Bereich zielen, werden unter der Marke UniqueTemp° angeboten. Die aktiven Wärmesysteme sichern die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur während Operationen. Die kurze Aufwärmzeit, die Möglichkeit, mehrere Wärmedecken untereinander zu verbinden, die guten Hygieneeigenschaften für den OP-Bereich und die niedrigen Kosten sind für die Kliniken Vorteile, um sich für den Einsatz eines Geratherm Wärmesystems zu entscheiden.

Unique Resc+

Auf Basis einer ähnlichen Technologie werden Wärmesysteme für den Rettungsbereich unter der Marke UniqueResc+ angeboten. Die Wärmesysteme für den Rettungsbereich sind unter anderem bei den Rettungshubschraubern der DRF, dem ADAC, der Schweizer REGA und bei den "US-Seals", der amerikanischen Eliteeinheit, im Einsatz.

LMT

Unter der Marke LMT werden innovative Inkubatoren entwickelt und international vermarktet, die für den Einsatz im Magnetresonanz-Tomografen geeignet sind. Mit dem LMT Produkt InkubatorSystem nomac® IC können Früh- und Neugeborene direkt in den MRT geschoben werden. Sie liegen während der gesamten Untersuchung geschützt in einem Inkubator. Der gesamte Körper kann strahlungsfrei gescannt werden. Dies ist derzeit weltweit eine einzigartige Lösung. In zahlreichen Kliniken auf der ganzen Welt erweitern LMT Produkte das Untersuchungsspektrum für Kinderärzte und Kinderradiologen.

Das Segment Wärmesysteme hatte, insbesondere unter der Einbeziehung von LMT Medical, im Jahr 2015 einen guten Verlauf. Der Umsatz konnte um +98,8 % ausgeweitet werden.

Mit den UniqueTemp° Wärmesystemen von Geratherm konnten wir im Jahr 2015 erstmals bei dem National Health Services (NHS) in England Fuß fassen und eine der größten Kliniken des Landes als Geratherm-Kunden gewinnen. Nach vielen Jahren der Erprobung wurde das Geratherm UniqueResc+ System in Norwegen als "Group 1 Equipment für die Luftrettung" zugelassen. Unsere Produkte stehen damit unter anderem Bohrinseln und Luftrettungsstationen zur Verfügung.

Aufgrund der finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte in Brasilien konnten wir eine größere Ausschreibung, die wir gewonnen haben, leider noch nicht umsetzen. Hier gilt es abzuwarten, wie sich die ökonomische Situation des Landes entwickelt.

Erfreulich war die Entwicklung bei der LMT, die unter anderem die Kompatibilitätszulassung für GE-Systeme erreichte. Damit steht, ergänzend zu dem bisherigen Umsatz, das Absatzpotential eines der größten Player im MRI Bereich zur Verfügung. Die LMT Produkte kamen im Jahr 2015 erstmals in Pädiatrischen Kliniken in Mexiko, Saudi Arabien, Schweden und Serbien zum Einsatz.

Bei der LMT wird in 2016 die Entwicklung eines neuen Inkubators angeschoben. Gleichzeitig ist für Ende des Jahres die Zulassung für China geplant.

Der Produktbereich UniqueTemp° von Geratherm wird nach langer Vorbereitungszeit im Jahr 2016 eine neue Produktgeneration am Markt einführen. An der Entwicklung eines leistungsfähigen Kühlsystems für den Rettungsbereich wird ebenfalls weitergearbeitet.

Insgesamt gehen wir von einer erfreulichen Umsatzentwicklung des Segmentes aus.

CARDIO/STROKE

SRA-Risikoanalyse, eine innovative Technik zur Erkennung von paroxysmalem Vorhofflimmern.

Im Segment Cardio/Stroke bieten wir Produkte zur Detektion von Vorhofflimmern an. Vorhofflimmern, eine Herzrhythmusstörung, ist einer der gefährlichsten Risikofaktoren, die Schlaganfälle auslösen können. Das einschneidende Ereignis eines Schlaganfalles führt oft zum frühzeitigen Tod oder zur langwierigen Invalidität für viele Patienten.

Die apoplex medical hat einen Algorithmus entwickelt, der über die Auswertung von EKG-Aufzeichnungen das Vorhandensein von paroxysmalem (gelegentlichen) Vorhofflimmern mit einer hohen Genauigkeit erkennt. Das Produkt wird unter dem Markennamen "Stroke-Risk-Analyser" (SRA) angeboten.

Die neuartige, schnelle und schonende Diagnosetechnik ist ein Meilenstein in der Schlaganfallprävention. Dies wurde in zahlreichen Studien, die international veröffentlicht wurden, belegt.

Die SRA-Anwendung erfolgt sowohl bei Niedergelassenen Ärzten als auch in Krankenhäusern in sogenannten Stroke Units, dies sind Spezialstationen zur Behandlung akuter Schlaganfälle. Das Produkt "SRAclinic" wird in den Stroke Units für die Erkennung von Vorhofflimmern, als möglicher Auslöser für den stattgefundenen Schlaganfall, eingesetzt. In Verbindung mit einer entsprechenden Therapie wird sekundärpräventiv ein weiterer Schlaganfall vermieden.

Das Produkt "SRAclinic" hat mittlerweile eine hohe Akzeptanz bei den Stroke Units im deutschsprachigen Raum gewonnen. Im Jahr 2015 wurde von der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft der Einsatz von SRAclinic zur Zertifizierung der Stroke Units empfohlen. Innerhalb von wenigen Jahren sind 71 Kliniken (i. Vj. 53) an das Diagnosetool der Geratherm Tochter apoplex medical angeschlossen. Wir freuen uns, dass sich unter anderem die Kliniken LVR-Klinik Bonn, Schön Klinik Hamburg und die Evangelische Kliniken Gelsenkirchen im Jahr 2015 für das apoplex System entschieden haben. Auch außerhalb Deutschlands konnten mit dem Universitätsspital Basel, mit den Kliniken in England (Norfolk and Norwich University Hospital), Finnland (Jyväskylä Central Hospital) und Italien (Verona-Ospedale Classificato Equiparato) erste Kunden gewonnen werden.

Eines der wesentlichen Ereignisse im Jahr 2015 war der Kooperationsvertrag zwischen der Pfizer Pharma GmbH und der apoplex medical über die deutschlandweite Zusammenarbeit im Bereich der Schlaganfallprävention. Ziel der Kooperation ist es, die Anzahl von bisher unerkannten Vorhofflimmerpatienten zu reduzieren und damit perspektivisch Schlaganfälle zu vermeiden. Nach verschiedenen regionalen Markttests soll Anfang 2016 die gezielte Ansprache durch den Außendienst von Pfizer im Niedergelassenen und im Klinischen Bereich erfolgen.

Wir gehen von einer starken Ausweitung des Geschäftsmodells im Jahr 2016 aus. In 2015 betrug der Umsatzzuwachs + 27,1 %.

KONZERNLAGEBERICHT

Grundlagen des Konzerns 24
Wirtschaftsbericht 25
Nachtragsbericht 35
2 Prognose-, Chancen
und Risikobericht
36

A. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

1. Geschäftsmodell des Konzerns

Der Konzern Geratherm Medical AG, im Folgenden Geratherm oder Geratherm Medical genannt, ist ein international aufgestelltes Medizintechnikunternehmen mit den Geschäftsbereichen Healthcare Diagnostic, Medizinische Wärmesysteme, Cardio/Stroke und Respiratory. Der derzeit größte Geschäftsbereich Healthcare Diagnostic hat seinen Schwerpunkt in der medizinischen Temperaturmessung. Hier hat Geratherm eine lange Tradition und ein breites Spektrum von Produkten für die Körpertemperaturmessung, die überwiegend Alleinstellungsmerkmal haben.

Geratherm stellt seinen Kunden/Patienten hochwertige Produkte vom Fieberthermometer über komplexe Wärmesysteme für den OP- und Rettungsbereich bis zu MRI-fähige Inkubatoren für Frühgeborene zur Verfügung. Im Bereich Cardio/Stroke bieten wir Produktlösungen zur Detektion von Vorhofflimmern zur Schlaganfallprävention an. Das Segment Respiratory entwickelt und vertreibt Produkte zur Lungenfunktionsmessung.

Der Geschäftsbereich Healthcare Diagnostic ist im Jahr 2015 durch die Übernahme der Kapillarproduktion eines ehemaligen Zulieferers verstärkt worden. Die Fertigungstiefe im Kerngeschäft hat sich damit erhöht und wir sind dadurch unabhängig bezüglich der Rohstoffversorgung mit Glas für medizinische Anwendungen. Die erworbene Kapillarproduktion wird mit ca. 40 % der Auslastung für den Eigenbedarf genutzt. Der Rest entfällt auf die Herstellung von hochwertigen Kapillaren, die als Dosierungssysteme bei Transfusionen oder bei Blutentnahmen zum Einsatz kommen.

2. Forschung und Entwicklung

Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sind bei Geratherm mittel- bis langfristig ausgerichtet. Die Schwerpunkte im Bereich Forschung und Entwicklung liegen derzeit in den Segmenten Wärmesysteme und Respiratory. Im Bereich Medizinische Wärmesysteme arbeiten wir an einer neuen Produktgeneration von OP-Systemen. Die Produkteinführung ist im Laufe des Jahres 2016 geplant. Gleichfalls haben wir ein Innovationsvorhaben zur medizinischen Kühlung im Rettungsbereich gestartet.

Im Segment Respiratory arbeiten wir an verschiedenen Produktinnovationen zur Lungenfunktionsmessung gemeinsam mit externen Partnern.

Zur Verstärkung unserer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten haben wir uns gegen Ende des II. Quartals 2015 mit 9,1% an der Protembis GmbH, Hamburg, beteiligt. Die Gesellschaft ist auf die Entwicklung, Produktion und Kommerzialisierung von Produkten zur Emboliebekämpfung spezialisiert. Das zukünftige Medizinprodukt "ProtEmbo" schützt Patienten vor dem Risiko eines Schlaganfalls bei Herzoperationen. Mit der Verstärkung der Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen in diesem Segment hoffen wir, dass wir auf dem Gebiet von Cardio/Stroke zusätzlich an Kompetenz gewinnen.

Die Gesamtstrategie von Geratherm ist es, mit hochinnovativen Produkten, die mit komplexen Zulassungshürden verbunden sind, zukünftig Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten, um sich mit deutlichen Produktvorteilen gegenüber dem Wettbewerb positionieren zu können.

B. WIRTSCHAFTSBERICHT

Nachtragsbericht Prognose-, Chancen-

und Risikobericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht

Unabhängig von den Schlagworten des Jahres 2015, wie Ölpreisverfall, Rückgang der Wirtschaftsdynamik in China, Null-Zins-Politik oder das unter deutscher Sichtweise nicht zu vermeidende Thema "Flüchtlinge" erwies sich die Weltwirtschaft im Jahr 2015 als relativ robust mit einem Wirtschaftswachstum von + 3 %.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland war zufriedenstellend, begleitend von einer Rekordbeschäftigung, die vor allen Dingen von dem wachsenden Dienstleistungssektor unterstützt wird. Trotz der nach wie vor ultra lockeren Geldpolitik der europäischen Zentralbank betrug die Inflationsrate in 2015 in Deutschland nur 0,3 %.

Von den internationalen Rahmenbedingungen wurde Geratherm vor allem durch die schlechte wirtschaftliche Situation in Brasilien negativ beeinträchtigt. Dies bezieht sich nicht nur auf den starken Nachfragerückgang, sondern auch auf die hohe Inflationsrate von über 10 % und den sprunghaft gestiegenen Leitzinsen von über 14,5 %.

Für das kommende Geschäftsjahr sind die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bislang positiv. Die Weltwirtschaft soll 2016 mit +3,2 % etwas stärker wachsen, als im Vorjahr. Für den Absatz von Medizinprodukten wird, wie in den Vorjahren, eine überdurchschnittliche Marktentwicklung erwartet.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Medizintechnikindustrie ist global ausgerichtet und eine weitgehend konjunkturresistente Branche. Die Wachstumsaussichten sind mittelfristig stabil, unterstützt von der demografischen Entwicklung und durch die Zunahme von Wohlstandskrankheiten. In der Medizintechnik profitieren deutsche Unternehmen aufgrund ihrer innovativen Produkte und ihrer guten Reputation von einer anhaltend hohen Auslandsnachfrage. Der Inlandsmarkt ist weitgehend gesättigt.

In der europäischen Medizintechnikindustrie ist eine Verschärfung der Zulassungsbedingungen im Gange, die alle Medizintechnikunternehmen im gleichen Maße trifft. Der zu tätigende Aufwand ist gerade für mittelständische Unternehmen enorm und wird den Konsolidierungsprozess vorantreiben.

Die geplante EU-Richtlinie für Medizinprodukte wird die Bürokratisierung bei der Entwicklung und in Verkehrbringen neuer Produkte deutlich erhöhen. Höhere Kosten aus der verstärkten Überwachung von Medizinprodukten treffen besonders kleine und finanzschwache Unternehmen.

Die Industrie muss sich auf mehr Stichproben, unangekündigte Audits sowie eine Höherklassifizierung von Medizinprodukten einstellen. Durch die hohen regulatorischen Anforderungen werden sich die Zulassungszeiten für Neuprodukte deutlich erhöhen. Mit der Folge, dass neue Technologien dem Markt erst relativ spät zur Verfügung stehen werden. Wegen des hohen Aufwandes wird die Produktvielfalt tendenziell abnehmen und es wird zu einer Konzentration bei den Anbietern führen. Die Kosten für die Medizinprodukte dürften steigen.

Durch die hohen regulatorischen Anforderungen bestehen für potentielle Wettbewerber hohe Markteintrittsbarrieren. Die Branche insgesamt verfügt über eine überdurchschnittliche Ertragskraft. Das anspruchsvolle disziplinäre Umfeld (Industrie, Forschung) begünstigt deutsche Hersteller und dürfte die Marktanteile gegenüber asiatischen Herstellern mittelfristig stabil halten.

Erfolgsvoraussetzungen für ein Bestehen auf dem Medizintechnikmarkt erfüllen gut vernetzte, interdisziplinär vorgehende und innovative Unternehmen mit hohem technologischem Know-how, einer starken Marke und einer soliden finanziellen Basis.

International werden die Aufträge für Kliniken meist in sogenannten "Tenders" ausgeschrieben. Dies ist ein harter Ausleseprozess. Den Auftrag bekommt nur derjenige, der am günstigsten anbietet oder derjenige, der mit seinem Produkt ein Problem löst, das andere Anbieter in der Art nicht lösen können. Das heißt, Innovation oder Kostenführerschaft sind die langfristig optionalen strategischen Ausrichtungen eines erfolgreichen Medizintechnikunternehmens.

Unternehmen aus den USA, Japan und Europa decken ca. 84 % des globalen Angebotes an Medizinprodukten ab. Die deutsche Medizintechnik hält ca. 10 % am Weltumsatz in dieser Branche.

Das weltweite Umsatzwachstum in 2015 lag für die Medizintechnikbranche bei +6,8 %. Für den deutschen Markt konnte ein Wachstum von +4,3 % verzeichnet werden. In 2016 werden für den deutschen Markt keine wesentlichen Impulse erwartet. Das Exportgeschäft dürfte auch in 2016 auf einem stabilen Niveau weiterlaufen.

Vor dem beschriebenen Hintergrund ist es für deutsche Medizintechnikunternehmen wichtig, mit innovativen Produktlösungen eine schnelle Umsetzung auf dem internationalen Markt voranzutreiben – dies gilt auch für Geratherm.

2. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Geratherm nutzt verschiedene Kennzahlen zur Steuerung der Leistung im Hinblick auf Unternehmensziele. Im finanzbezogenen Bereich entsprechen die Kennzahlen denen zur Steuerung der Segmente. Die zentralen Ziele Wachstum und Profitabilität beziehen sich dabei auf die Kennzahlen Umsatz und das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), im nicht finanzbezogenen Bereich auf die Kennzahlen Produktabsatz und Exportanteil. Weiterhin dienen die Kennzahlen Eigenkapitalquote und Liquidität dem Kapitalmanagement sowie die Gesamtkostenrentabilität der Mittelbindung in den einzelnen Geschäftsbereichen. Auf diese Leistungsindikatoren wird in den Abschnitten Geschäftsverlauf und Lage jeweils Bezug genommen.

3. Geschäftsverlauf

Allgemeiner Überblick

Die Geratherm Medical ist 2015 wieder einen großen Schritt vorangekommen. Umsatz- und ertragsseitig konnten wir das bislang beste Konzernergebnis ausweisen. Bis auf die Entwicklung in unserer brasilianischen Tochtergesellschaft lief alles sehr zufriedenstellend. Das bezieht sich nicht nur auf den Geschäftsverlauf 2015, sondern auch auf die zukünftigen Aussichten der Geratherm-Gruppe. Neben dem guten operativen Ergebnisausweis kam das Quäntchen Glück bei den Finanzerträgen zum Ende des Jahres ebenfalls noch zum Tragen, die einen zusätzlichen wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis beisteuerten.

Trotz der Belastungen aus den Verlusten der brasilianischen Tochtergesellschaft in Höhe von 987 TEUR wovon 481 TEUR aus Währungsverlusten sowie 114 TEUR aus Forderungsabschreibungen resultieren, hat der Konzern mit einem erzielten Bruttoergebnis (EBITDA) in Höhe von 3,4 Mio EUR den bislang besten operativen Gewinn ausgewiesen. Der Umsatz des Unternehmens erhöhte sich insgesamt um +15,4 % auf 21,6 Mio EUR.

Alle Segmente der Geratherm Medical lieferten einen positiven Ergebnisbeitrag zum Konzernjahresüberschuss. Zur Absicherung unseres Stammgeschäftes haben wir zum Jahresende den medizinischen Bereich der Kapillarproduktion von einem ehemaligen Zulieferer erworben. Die Chancen durch den Erwerb sind die Etablierung eines deutlich höheren Qualitätsniveaus bei den medizinischen Kapillaren und die Unabhängigkeit in der Rohstoffbeschaffung.

Der in 2015 geschlossene Kooperationsvertrag mit der Pfizer Deutschland GmbH wird die Marktstellung der apoplex Technologie im deutschsprachigen Raum im Verlauf des Geschäftsjahres 2016 deutlich erhöhen.

In Summe lag das Betriebsergebnis EBIT bei 2.534 TEUR (i. Vj. 2.415 TEUR). Dies ist trotz der Belastung aus Brasilien eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr um +4,9 % und entspricht einer EBIT-Marge von 11,7 % auf Konzernebene, bezogen auf den Umsatz. Damit haben wir unsere Zielsetzung, einer zweistelligen EBIT-Marge auf Gruppen-Ebene für das Geschäftsjahr 2015, erreicht.

Das Gesamtergebnis des Konzerns wurde durch ein positives Ergebnis aus dem Verkauf von Wertpapieren unterstützt. Das Finanzergebnis leistete in Summe einen zusätzlichen Ergebnisbeitrag von 794 TEUR (i. Vj. -164 TEUR). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich um +47,8 % auf 3.328 TEUR. Abzüglich Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 936 TEUR (hiervon entfallen 445 TEUR auf den Abbau latenter Steuern) konnte ein Konzernjahresüberschuss von 2.391 TEUR (+49,1 %) erwirtschaftet werden.

Ohne Einbeziehung des Ergebnisses der nicht beherrschenden Anteilseigner in Höhe von -310 TEUR (i. Vj. -78 TEUR) konnte die Geratherm Medical ein den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnendes Ergebnis von 2.701 TEUR (i. Vj. 1.682 TEUR) ausweisen. Dies entspricht einem Ergebnis pro Aktie von 55 Cent (i. Vj. 34 Cent). Die Investitionen in neue und höherwertige Medizinprodukte tragen langsam Früchte. Dies ist an der deutlichen Erhöhung der Bruttomarge, an dem Unternehmenswachstum und der deutliche höheren Ertragsqualität zu erkennen.

Das Unternehmen Geratherm ist finanziell sehr solide ausgestattet, so dass auch zukünftiges Wachstum finanziell begleitet werden kann. Zum Jahresende verfügte die Gesellschaft über eine bilanzielle Eigenkapitalquote von 72,5 % und liquide Mittel (einschließlich des Bestands an Wertpapieren) in Höhe von 14,7 Mio EUR.

Die Geratherm ist gut in das Jahr 2016 gestartet. Die Produktionskapazitäten am Standort in Geschwenda haben wir für 2016 um 25 % erhöht. Die Auftragslage in den einzelnen Geschäftssegmenten ist gut. Wir rechnen mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und Ergebnis.

Wir sind zuversichtlich, dass wir für 2016 ein erfolgreiches Geschäftsjahr vor uns haben.

Umsatzentwicklung nach Segmenten

Healthcare Diagnostic

Im Segment Healthcare Diagnostic bieten wir Produkte an, die sich im Wesentlichen an Endverbraucher richten und international über Apotheken vermarktet werden. Das Segment reflektiert 62,3 % des Konzernumsatzes. (i. Vj. 65,0 %). Der Bereich konnte ein Umsatzwachstum von +10,6 % verzeichnen. Mit dieser Entwicklung sind wir relativ zufrieden, zumal in dieser Wachstumsrate ein Umsatzrückgang von ca. 1 Mio EUR auf dem brasilianischen Markt mit einbezogen worden ist. Bei einem Umsatz von 13.445 TEUR betrug das Segmentergebnis auf EBIT-Basis 2.035 TEUR. Die EBIT-Marge in Relation zum Bruttoumsatz des Segments Healthcare Diagnostic in Höhe von 14.679 TEUR beläuft sich auf 13,9 % (i. Vj. 14,0 %).

UMSATZENTWICKLUNG NACH SEGMENTEN in TEUR

2014 2015 Veränderung
Healthcare Diagnostic 12.156 13.445 +10,6 %
Respiratory 4.157 3.758 -9,6 %
Medizinische Wärmesysteme 1.860 3.697 +98,8 %
Cardio/Stroke 542 689 +27,1 %

Die beiden Hauptproduktgruppen des Bereiches Healthcare Diagnostic sind Fieberthermometer mit einem Anteil von 76,6 % und Blutdruckmessgeräte mit einem Anteil von 19,5 %. Innerhalb der Produktgruppe Fieberthermometer haben analoge Galliumthermometer einen Anteil von 74,2 %. Auch im Geschäftsjahr 2015 waren die Galliumthermometer der Wachstumstreiber mit einem Plus von 27,1 %. Diese Entwicklung dürfte sich auch im Geschäftsjahr 2016 fortsetzen, da, vor dem Hintergrund des weltweiten Quecksilberverbotes ab 2017, immer mehr Länder auf quecksilberfreie Produkte umstellen. Die relativ neue Produktgruppe Women's Care hatte im laufenden Geschäftsjahr 2015 einen Anteil von 4,0 % am Segmentumsatz. Die Exportrate des Segmentes Healthcare Diagnostic beträgt 92,8 %.

Respiratory

Im Segment Respiratory befassen wir uns mit der Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Produkten für die cardiopulmonale Funktionsdiagnostic. Der erzielte Umsatz verteilt sich im Wesentlichen auf die Produktgruppen Spirometrie (17,1%), Lungenfunktion (35,8%) und Spiroergometrie (18,7%). Die Exportrate des Segmentes beträgt 76,0 %. Das Segment umfasst die Aktivitäten am Standort in Bad Kissingen und die Produktion von Einmalprodukten für die Lungenfunktionsmessung der Sensor Systems am Standort in Steinbach-Hallenberg.

Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein Umsatz von 3.758 TEUR erzielt (-9,6 %). Trotz des Umsatzrückganges ist das Geschäft mit Lungenfunktionsprodukten in 2015 um über 30 % organisch gewachsen. Der absolute Umsatzrückgang resultiert aus einer Abspaltung und dem Verkauf eines Randbereiches der Tochtergesellschaft Sensor Systems. Das Segment erzielte im Jahr 2015 einen Gewinn auf EBIT-Basis von 349 TEUR (i. Vj. 203 TEUR). Die EBIT-Marge betrug 10,1 % (i. Vj. 5,3 %). Das Segment hat einen Anteil am Gesamtumsatz von 17,4 %. Für 2016 sind wir zuversichtlich, dass wir das Segment Respiratory mit einem deutlich zweitstelligen Umsatzzuwachs ausbauen können.

Medizinische Wärmesysteme

Im Segment Medizinische Wärmesysteme bieten wir Produkte zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur an. Weiterhin werden derzeit in diesem Segment Produkte zur Kühlung von Patienten entwickelt. In dem Segmentumsatz sind die Aktivitäten der LMT Medical, Lübeck, sowie der LMT Medical USA mit einbezogen. Die LMT Medical entwickelt, produziert und vermarktet international MRI-fähige Inkubatoren für Frühgeborene.

Der Markt für diese Art von Medizinprodukten ist langfristig ausgerichtet. Die Entwicklung und die Zulassung der Produkte erfolgt über mehrere Jahre. Die Produkte werden meist in internationalen Tender ausgeschrieben.

Insgesamt war der Verlauf des Geschäftsjahres 2015 für dieses Segment positiv, insbesondere dank der guten Umsatzentwicklung der LMT Medical. Der Segmentumsatz erhöhte sich um +98,8 % auf 3.697 TEUR. Die Produkte aus dem Bereich Medizinische Wärmesysteme reflektieren 17,1 % am Gesamtumsatz der Geratherm-Gruppe. Das Segment erzielte im laufenden Geschäftsjahr einen Betriebsgewinn (EBIT) von 370 TEUR (i. Vj. 227 TEUR). Die EBIT-Marge betrug 9,2 % (i. Vj. 14,8 %). Für das Jahr 2016 rechnen wir bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen mit einem zweistelligen Umsatzwachstum in diesem Segment.

Cardio/Stroke

.

Im Segment Cardio/Stroke bieten wir Produkte zur Detektion von Vorhofflimmern an. Die generierten Informationen sind von großer Bedeutung bei der Schlaganfallprävention. Die apoplex medical hat ein System zur Erkennung von Vorhofflimmern entwickelt, das im niedergelassenen Bereich und in Strokezentren zum Einsatz kommt. Die Geschäftsaktivitäten des Segmentes Cardio/Stroke sind am Standort in Pirmasens konzentriert.

Im Verlauf des Geschäftsjahres konnten weitere 18 Kliniken an das System der apoplex medical angeschlossen werden. Der Umsatz erhöhte sich um +27,1 % auf 689 TEUR (i. Vj. 542 TEUR). Das Segment wies erstmals ein Betriebsergebnis auf EBIT-Ebene von +45 TEUR aus. Die EBIT-Marge beläuft sich auf 6,5 % (i. Vj. -5,1%).

Das Jahr 2015 war stark beeinflusst durch die Vorbereitung und die Umsetzung der Kooperation mit Pfizer, Deutschland. Die gemeinsamen Marktaktivitäten in Deutschland werden mit Beginn des neuen Geschäftsjahres starten. Für 2016 haben wir uns eine Umsatzverdopplung vorgenommen, bei deutlich höheren Erträgen.

Umsatzentwicklung nach Regionen

Die Geschäftsaktivitäten der Geratherm Medical sind stark international ausgerichtet. Die Umsätze werden in über 60 Ländern erzielt. Das Medizintechnikunternehmen Geratherm hat eine Exportquote von 86,5 % (i. Vj. 83,0 %).

Die Exportmärkte sind Europa (außer Deutschland), Südamerika, Mittlerer Osten, USA und Sonstige Länder. Der hohe Exportanteil reflektiert die gute internationale Wettbewerbsfähigkeit der Geratherm-Produkte.

Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2015 ein Umsatz von 21,6 Mio EUR erzielt. Damit ist die Geratherm-Gruppe mit einem Zuwachs von +15,4 % erneut zweistellig gewachsen. Durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf unserem Markt in Brasilien und durch die Abwertung des Brasilianischen Reals ist ein Umsatzrückgang von ca. 1 Mio EUR in dem obigen Leistungsausweis bereits berücksichtigt. Ohne diesen "Sondereinfluss" lag das Wachstum der Geratherm-Gruppe bei +16,4 %.

Der Euro-Raum außerhalb Deutschland ist der größte Absatzmarkt von Geratherm-Produkten, wobei hier der Italienische Markt dominiert. Im Euro-Raum werden ca. 53,0 % aller Geratherm-Produkte abgesetzt. Die Umsatzentwicklung in diesem Absatzmarkt verlief sehr erfreulich. Insgesamt erhöhte sich der Umsatz um +33,8 % auf 11,4 Mio EUR.

Der Absatz in Deutschland war mit 2,9 Mio EUR um -8,1 % rückläufig. Der Rückgang ist vor dem Hintergrund einer starken Umsatzausweitung im Vorjahr zu verstehen. Im Zweijahresvergleich erhöhte sich der in Deutschland erzielte Umsatz um ca. 50 %. Der Inlandsumsatz reflektiert 13,5 % am Unternehmensumsatz. Die Rahmenbedingungen für den deutschen Markt sind anspruchsvoll, insbesondere für den Vertriebskanal Apotheke und Klinik.

Die Märkte im Mittleren Osten sind für Geratherm von hoher Bedeutung. Dort haben wir einen hohen Bekanntheitsgrad und wachsen kontinuierlich. Auch im Geschäftsjahr 2015 konnten wir den Umsatz um +18,7 % auf 1,8 Mio EUR ausweiten. Der Markt im Mittleren Osten reflektiert 8,3 % des Unternehmensumsatzes.

Einen sehr guten Verlauf hatte der Absatz auf dem US-Markt. Insgesamt konnte ein Umsatz von 2,3 Mio EUR (+78,3 %) erzielt werden. Die starke Umsatzausweitung ist von dem sehr guten Verkauf von LMT Produkten auf dem US-Markt begünstigt worden. Der US-Markt steht für 10,8 % am Unternehmensumsatz der Geratherm-Gruppe.

Die Region Sonstige Länder reflektiert vorwiegend den Absatzraum Asien und Afrika. In diesen Regionen konnten wir einen Umsatzzuwachs von +8,9 % auf 1,2 Mio EUR erzielen. Das Absatzplus auf dem afrikanischen Markt belief sich auf +13,4 %.

2014 2015 Veränderung
Europa 8.553 11.444 +33,8 %
Südamerika 3.096 1.937 -37,4 %
Deutschland 3.173 2.915 -8,1 %
Mittlerer Osten 1.502 1.783 +18,7 %
USA 1.305 2.327 +78,3 %
Sonstige Länder 1.086 1.183 +8,9 %

UMSATZENTWICKLUNG NACH REGIONEN in TEUR

4. Lage

Ertragslage

Die Geratherm Medical konnte auch im Jahr 2015 ihren Wachstumskurs erneut fortsetzen. Der Konzernumsatz erhöhte sich um +15,4 % auf 21,6 Mio EUR. Die Gesamtleistung des Unternehmens lag bei 22,3 Mio EUR, ein Plus von 7,6 % gegenüber dem Vorjahr.

Die Materialaufwendungen erniedrigten sich um -5,6 % auf 8,1 Mio EUR (i. Vj. 8,6 Mio EUR) durch sinkende Marktpreise bei wesentlichen Rohstoffen. Die Bruttomarge, bezogen auf die Gesamtleistung, erhöhte sich auf 63,4 % (i. Vj. 58,3 %). Das Rohergebnis erhöhte sich um +17,1 % auf 14,1 Mio EUR.

Das Bruttoergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um +7,9 % auf 3.423 TEUR. Die operative Marge, bezogen auf den Umsatz, auf EBITDA-Ebene betrug 15,9 % (i. Vj. 16,9 %).

Die Abschreibungen auf die immateriellen Vermögenswerte des Anlagevermögens und Sachanlagen erhöhten sich um +17,6 % auf 889 TEUR durch die investitionsbedingt gestiegene Abschreibungsbasis. Auf Sachanlagen entfallen hiervon Abschreibungen in Höhe von 722 TEUR. Der Differenzbetrag entfällt auf immaterielle Vermögenswerte. Diese sind im Wesentlichen auf sonstige immaterielle Vermögensgegenstände zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um +23,7 % auf 5.572 TEUR. Die Zunahme ist im Wesentlichen auf die Kursverluste in Höhe von 501 TEUR sowie auf den Verlust aus Forderungsausfällen in Höhe von 114 TEUR der brasilianischen Tochtergesellschaft zurückzuführen.

Das Betriebsergebnis EBIT erhöhte sich um 4,9 % auf 2.534 TEUR. Dies entspricht einer EBIT-Marge bezogen auf die Umsatzerlöse von 11,7 % für das Gesamtunternehmen (i. Vj. 12,9 %). Mit dem Ergebnisausweis sind wir zufrieden, zumal der Verlustausweis der brasilianischen Tochtergesellschaft in Höhe von 726 TEUR auf EBIT-Ebene durch die positiven Ergebnisse der übrigen Tochterunternehmen kompensiert wurde. Alle Geschäftssegmente der Geratherm-Gruppe lieferten im Jahr 2015 einen positiven Ergebnisbeitrag.

ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR

2010 2011 2012 2013 2014 2015 Veränderung
Operatives Ergebnis (EBITDA) 2.948 2.399 1.714 1.601 3.171 3.423 +7,9 %
Betriebsergebnis (EBIT) 2.350 1.720 957 793 2.415 2.534 +4,9 %

ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR

Für das Geschäftsjahr 2015 konnte der Finanzbereich ein positives Finanzergebnis von +794 TEUR (i. Vj. -164 TEUR) beisteuern. Im Einzelnen setzt sich das Finanzergebnis aus den folgenden Positionen zusammen: aus dem Verkauf von Wertpapieren konnten insgesamt 1.938 TEUR ergebniswirksam vereinnahmt werden. Durch den stichtagsbedingten sehr niedrigen Aktienkurs von Epigenomics wurden auf diese Position 532 TEUR temporär wertberichtigt. Weiterhin haben wir die Position der ehemaligen Adolor in Höhe von 187 TEUR komplett abgeschrieben, nachdem durch eine Unternehmensübernahme durch Merck das Entwicklungszentrum der ehemaligen Adolor geschlossen wurde. Wir rechnen daher nicht mehr mit einer Zusatzvergütung aus der ehemaligen Unternehmensübernahme. Weitere Kursschwankungen bei den gehaltenen Wertpapieren sind in der Eigenkapitalveränderungsrechnung abgebildet.

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen belasteten das Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2015 mit -305 TEUR (i. Vj. -325 TEUR). In dieser Position sind Zinsbelastungen aus Bankverbindlichkeiten der Tochtergesellschaft Geratherm do Brasil in Höhe von 238 TEUR enthalten. Für die Wertpapiergewinne in 2014 und 2015 wurde in Höhe von 152 TEUR ein Bonus zurückgestellt.

Das Kerngeschäft am Standort in Geschwenda, Thüringen, entwickelte sich ohne die Einbeziehung der Tochterfirmen apoplex medical, Respiratory, LMT Medical Deutschland, LMT Medical USA, Sensor Systems, Capillary Solutions und Geratherm do Brasil erneut deutlich besser als im Vorjahr. Das Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um +44,5 % auf 2.642 TEUR. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 19,8 % (i. Vj. 16,3 %). Damit ist das Stammgeschäft von Geratherm nach wie vor die wichtigste Ertragssäule im Konzern.

Das Betriebsergebnis (EBIT) für die Tochtergesellschaft Geratherm Respiratory GmbH erhöhte sich deutlich auf 248 TEUR (i. Vj. 132 TEUR). Dies entspricht einer EBIT-Marge von 10,4 %.

Die Tochtergesellschaft apoplex medical technologies GmbH konnte erstmals einen Gewinn auf EBIT-Ebene von +45 TEUR ausweisen.

Auf Basis des soliden Betriebsergebnisses aus dem operativen Geschäft und den guten Finanzerträgen konnte auf Konzernebene ein deutlich höheres Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 3.328 TEUR (i. Vj. 2.251 TEUR) ausgewiesen werden.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf 936 TEUR (i. Vj. 647 TEUR). Die ausgewiesenen Steuern sind nur zu einem geringen Teil liquiditätswirksam. Von den ausgewiesenen Steuern entfallen 445 TEUR auf den Abbau von latenten Steuerguthaben durch die Nutzung von Verlustvorträgen. Die eigentliche Steuerbelastung auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 491 TEUR (i. Vj. 148 TEUR). Die Verlustvorträge auf AG-Ebene betragen zum 31.12.2015 noch 1.187 TEUR (i. Vj. 3.312 TEUR).

Der Konzernjahresüberschuss erhöhte sich um +49,1 % auf 2.391 TEUR.

Auf das Ergebnis der Minderheiten bzw. der nicht beherrschenden Anteilseigner entfielen -310 TEUR. Dies ist im Wesentlichen durch die quotale Verlustübernahme aus der Tochtergesellschaft Geratherm do Brasil begründet.

Das Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens (EAT) erhöhte sich um +60,6 % auf 2.701 TEUR (i. Vj. 1.682 TEUR). Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 55 Cent (i. Vj. 34 Cent).

Vorstand und Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG werden der Hauptversammlung vorschlagen, eine Dividende in Höhe von 50 Cent pro Aktie auszuschütten. Dies wäre vor dem Hintergrund der guten Kapitalausstattung der Gesellschaft und des Jahresgewinnausweises in Höhe von 55 Cent pro Aktie vertretbar.

Für die geplante Dividendenausschüttung in Höhe von 50 Cent pro Aktie für das Geschäftsjahr 2015 (insgesamt 2.475 TEUR) sind nach den steuerlichen Vorschriften zuerst der ausschüttbare Gewinn des Geschäftsjahres und danach das steuerliche Einlagekonto zu verwenden.

Für das Geschäftsjahr 2015 beträgt der erwirtschaftete ausschüttbare Gewinn auf AG-Ebene 3.583 TEUR und wird durch die geplante Dividendenausschüttung nicht vollständig aufgebraucht, so dass ein Zugriff auf das fortbestehende Einlagekonto (15.206 TEUR) zur Ausschüttung nicht möglich ist. Auf den vollen Ausschüttungsbetrag in Höhe von 2.475 TEUR ist deshalb Kapitalertragsteuer nebst Solidaritätszuschlag in Höhe von 26,4 % (653 TEUR) einzubehalten.

Sofern in künftigen Jahren Dividendenausschüttungen den maßgeblich ausschüttbaren Gewinn übersteigen, können diese auch weiterhin steuerfrei aus dem steuerlichen Einlagekonto geleistet werden.

Finanzlage, Investitionen und Liquidität

Geratherm Medical verfügte im Geschäftsjahr 2015 jederzeit über eine solide Finanzlage. Der Zahlungsmittelbestand inklusive Wertpapiere belief sich zum 31.12.2015 auf 14.698 TEUR (i. Vj. 13.072 TEUR). Die Liquiditätsausstattung des Vorjahres hat sich damit noch einmal deutlich erhöht. Die relativ hohe Liquiditätsausstattung ermöglicht es der Gesellschaft, Produktentwicklungen und Markteintritte selbst zu finanzieren, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken können. Auch mögliche potentielle Akquisitionen können innerhalb des Finanzrahmens jederzeit kurzfristig umgesetzt werden. Dies war unter anderem auch bei dem kurzfristigen Erwerb der Kapillarwanne bei einem Zulieferer Ende 2015 von Vorteil.

Der Brutto-Cashflow belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 3.256 TEUR (i. Vj. 2.592 TEUR). Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit erhöhte sich deutlich auf 3.774 TEUR (i. Vj. 676 TEUR).

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war mit -439 TEUR (i. Vj. -1.928 TEUR) negativ. Hauptgrund hierfür sind im Wesentlichen der Kaufpreis und die Investitionen in die erworbene Kapillarproduktion am Standort in Ilmenau.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf -2.705 TEUR (i. Vj. -1.267 TEUR). Die ausgewiesene Position wurde durch die Dividendenausschüttung in Höhe von 1.237 TEUR, der Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 2.709 TEUR und der Neuaufnahme von Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 1.151 TEUR beeinflusst. Letztere Position betraf im Wesentlichen die Neukreditaufnahme der Tochtergesellschaft Geratherm do Brasil.

Vor dem Hintergrund der guten Liquiditätsausstattung war das Unternehmen Geratherm Medical jederzeit in der Lage, eingegangene Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Soweit vereinbart, wurden Skonti gezogen. Zahlungsziele werden im Rahmen des Risikomanagements überwacht sowie kunden- und länderspezifisch überprüft und wenn erforderlich, im Einzelfall angepasst. Geratherm als Unternehmen verfügt über eine sehr gute Finanzstruktur mit einer überdurchschnittliche Eigenkapitalquote und Eigenkapitalausstattung. Situationen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, waren nicht zu erkennen.

Vermögens- und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme des Unternehmens war zum 31.12.2015 mit 30,2 Mio EUR um +6,2 % höher als zum Stichtag des Vorjahres, im Wesentlichen durch den stichtagsbedingten Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie marktpreisbedingt der Wertpapiere. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt 21,9 Mio EUR (i. Vj. 20,3 Mio EUR) bzw. 72,5 % (i. Vj. 71,4 %) der Bilanzsumme. Geratherm verfügt über eine solide Vermögenslage. Auf die einzelne Aktie bezogen ergibt sich ein Buchwert von 4,43 EUR (i. Vj. 4,11 EUR). Mit dem Eigenkapitalausweis ist es der Gesellschaft möglich, weitgehend unabhängig von jeglicher Fremdfinanzierung zu operieren und langfristige Unternehmensziele zu verfolgen.

Geratherm verfügt für die branchenspezifischen Rahmenbedingungen über eine risikoadäquate Kapitalausstattung. Zum 31.12.2015 setzt sich die Aktivseite der Bilanz aus langfristigen Vermögenswerten in Höhe von 4.859 TEUR (i. Vj. 4.927 TEUR) zusammen. Die kurzfristigen Vermögenswerte betrugen 25.389 TEUR (i. Vj. 23.562 TEUR).

Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte reduzierten sich die immateriellen Vermögenswerte um 16,4 % auf 603 TEUR (i. Vj. 722 TEUR).

Der Wert der Sachanlagen erhöhte sich um 11,6 % auf 3.723 TEUR (i. Vj. 3.337 TEUR). Investitionen in Sachanlagen beliefen sich in 2015 auf 1.157 TEUR (i. Vj. 717 TEUR), demgegenüber standen Abschreibungen in Sachanlagen in Höhe von 722 TEUR.

Der Ausweis der latenten Steuerabgrenzung beläuft sich auf 140 TEUR (i. Vj. 585 TEUR). Der Rückgang ist in dem positiven Gewinnausweis nach deutschem Steuerrecht begründet, der mit dem Verbrauch der bestehenden Verlustvorträge verbunden ist. Die latenten Steuerabgrenzungen sind Vermögenswerte aus steuerlichen Verlustvorträgen abzüglich passiver latenter Steuern auf aktivierte Entwicklungen.

Bei den kurzfristigen Vermögenswerten verringerten sich die Vorräte um -3,1 % auf 6.816 TEUR (i. Vj. 7.031 TEUR). Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erhöhten sich leicht um +2,1 % auf 2.148 TEUR (i. Vj. 2.103 TEUR). Die unfertigen Erzeugnisse reduzierten sich um 24,9 % auf 1.317 TEUR (i. Vj. 1.753 TEUR). Die Position Fertigerzeugnisse und Waren erhöhte sich um +5,5 % auf 3.350 TEUR (i. Vj. 3.174 TEUR).

Der Gesamtbestand an Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen erhöhte sich entsprechend dem Wachstum des Unternehmens um +12,0 % auf 3.875 TEUR (i. Vj. 3.459 TEUR). Hiervon entfielen 3.125 TEUR auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+4,1 %), auf Steuerforderungen 304 TEUR (+55,1 %) sowie sonstige Vermögenswerte in Höhe von 447 TEUR (+70,6 %).

Der bilanzielle Buchwert der von Geratherm gehaltenen Wertpapiere erhöhte sich im Wesentlichen durch höhere Marktwerte um +19,3 % auf 5.016 TEUR (i. Vj. 4.203 TEUR). Die Zahlungsmittel beliefen sich zum 31.12.2015 auf 9.683 TEUR (i. Vj. 8.869 TEUR).

Die Passivseite reflektiert die starke Eigenkapitalbasis der Gesellschaft. Dem Eigenkapital in Höhe von 21.939 TEUR (i. Vj. 20.343 TEUR) stehen Verbindlichkeiten in Höhe von 8.309 TEUR (i. Vj. 8.146 TEUR) gegenüber.

Die langfristigen Schulden belaufen sich auf 2.799 TEUR (i. Vj. 3.416 TEUR) und beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1.534 TEUR (i. Vj. 2.127 TEUR). Das größte Bankdarlehen an die Gesellschaft wird zu einem Zinssatz von 1,4 % gewährt und reflektiert die gute Bonität der Geratherm Medical. Die abgegrenzten Investitionsaufwendungen reduzierten sich um 19,0 % auf 474 TEUR. Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten lagen mit 791 TEUR um 12,5 % höher als im Vorjahr. Diese Position beinhaltet Verbindlichkeiten gegenüber anderen Minderheitsgesellschaftern.

Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich um 16,5 % auf 5.510 TEUR (i. Vj. 4.730 TEUR). Hierin sind kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1.145 TEUR (i. Vj. 2.109 TEUR) ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um +71,0 % auf 1.707 TEUR. Die Erhöhung ist im Wesentlichen in den noch offenen Kaufpreisraten aus dem Erwerb der Kapillarwanne begründet. Die sonstigen Verbindlichkeiten erhöhten sich um +27,8 % auf 1.714 TEUR (i. Vj. 1.341 TEUR).

C. NACHTRAGSBERICHT

Wesentliche Ereignisse haben sich nach Angaben des Vorstands in den ersten Wochen des Geschäftsjahres 2016 nicht ergeben. Die Gesellschaft ist mit einer guten Auftragslage in das neue Geschäftsjahr gestartet.

D. PROGNOSE-, CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

1. Prognosebericht

Aussagen zu globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind derzeit mit hohen Unsicherheiten behaftet. Inwieweit sich aus der Gemengelage der aktuellen Themen, wie Ölpreisverfall, wirtschaftlicher Rückgang zusammen mit politischen Risiken in China sowie die unterschiedliche Zinspolitik zwischen Europa und USA Risiken für das Geschäftsmodell der Geratherm ableiten lassen, kann derzeit nicht beurteilt werden.

Die mittel- bis langfristigen Indikatoren für das positive Marktwachstum im Gesundheitswesen, das heißt auch für die Medizintechnik, sind nach wie vor in Takt. Größter Treiber ist die demografische Entwicklung. Die stärksten Zuwächse dürften sich sicherlich in den Märkten ergeben, wo der Nachholbedarf gegenüber den Industrieländern am größten ist. Insgesamt hat die Gesundheitsbranche gute Aussichten.

Das Unternehmen Geratherm befindet sich derzeit in einer guten Phase. Der Grundstein hierfür ist in den Vorjahren durch hohe Investitionen und Diversifizierung in neue Geschäftsbereiche gelegt worden, die starkes Umsatz- und Ertragswachstum zur Geratherm-Gruppe beisteuern. Aber auch das Stammgeschäft mit dem Kernprodukt "Galliumthermometer" weist in 2015 deutliche zweistellige Wachstumsraten auf. Durch die Vorgabe der Weltgesundheitsorganisation, ab 2017 weltweit quecksilberhaltige Produkte zu verbieten, dürften sich, auch im Kerngeschäft, mittelfristig Möglichkeiten der Geschäftsausweitung ergeben.

Für alle Geschäftssegmente sehen wir derzeit ein zweistelliges Wachstum für 2016. Dies wird auch ertragsseitig zu einem besseren Leistungsausweis führen. Die ursprüngliche Zielsetzung, einer EBIT-Marge von über 10 % auf Konzernebene, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder erreicht werden.

Wir möchten darauf hinweisen, dass die tatsächlichen Ergebnisse von unseren Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen können, wenn eine der genannten oder anderen Unsicherheiten eintreten oder sich die den Aussagen den zugrunde liegenden Annahmen als unzutreffend erweisen.

2. Risikobericht

Risikomanagement

Geratherm Medical ist international als Medizintechnikunternehmen in den Segmenten Healthcare Diagnostic, Lungenfunktionsmessung, Cardio/Stroke und Medizinische Wärmesysteme aktiv. Der Markt für Medizintechnik ist durch ein hohes Innovationstempo und durch hohe Auflagen bezüglich Produktsicherheit gekennzeichnet. Die Produkte werden in Kliniken, aber auch als Medizinprodukte im Bereich bei Endverbrauchern eingesetzt.

Die Auflagen bezüglich Produktsicherheit, aber auch regulatorische Anforderungen im Zulassungsverfahren, haben in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die Zulassungen sind mit einem immer höheren Aufwand hinsichtlich Nutzennachweis und Sicherheitsaspekten verbunden. Die Zeitachse zwischen dem fertigen Produkt und dem eigentlichen Vermarktungsbeginn wird immer länger. Dies führt zu einem höheren Risikoprofil für das Unternehmen.

Durch kurzfristige, unangekündigte Audits von Überwachungsbehörden können Auflagen erteilt werden, die neben zusätzlichen Kosten auch den Geschäftsverlauf des Unternehmens beeinträchtigen können.

Die Aufrechterhaltung von Produktzulassungen und Zertifizierungen sind für Geratherm von hoher Bedeutung. Produktzulassungen können wieder entzogen oder mit neuen Auflagen versehen werden. Geratherm versucht, sich frühzeitig in diese Prozesse zu integrieren bzw. alles zu tun, um den wechselnden Anforderungen gerecht zu werden, um möglichen Schaden für die Gesellschaft zu minimieren.

Bei der Anwendung von Medizinprodukten kann es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu Schäden kommen. Wir haben hierfür entsprechende Versicherungen abgeschlossen. Darüber hinaus können aber Risiken vorhanden sein, die für uns zum Tragen kommen.

In das spezielle technologische Know-how sind meist wenige Zulieferer eingebunden. Dies kann unter Risikogesichtspunkten zu Engpässen führen.

Innovative Medizinprodukte sind oftmals patentrechtlich geschützt. Aufgrund der internationalen Absatzstruktur erfordert die Durchsetzung der Schutzrechte oft einen hohen finanziellen Aufwand und kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die erfolgreiche Durchsetzung von Patentansprüchen ist mit Unsicherheiten behaftet.

Risiken für das Unternehmen entstehen auch, wenn langjährige Know-how Träger, insbesondere auf Vorstandsebene, nicht mehr zur Verfügung stehen.

Aus den obigen Rahmenbedingungen resultieren Chancen und Risiken, deren Eintritt nachhaltige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können.

Vorstand und Aufsichtsrat der Geratherm Medical haben im Rahmen eines konzernweiten Risikomanagements Ziele und Methoden festgelegt, sodass das Unternehmen kontrollierte Risiken dort eingeht, wo perspektivisch ein operatives ertragsreiches Wachstum mit den notwendigen Finanzerträgen möglich erscheint.

Eine Risikominimierung wird dadurch erreicht, dass eine Diversifikation nach Märkten, Produkten und Ländern erfolgt. Gleichzeitig wird versucht, keine dominierenden Kundenrisiken einzugehen. Die einzelnen Segmente von Geratherm werden operativ eigenständig geführt, so dass bei einem Managementwechsel die Risiken weitestgehend beherrschbar sind.

Bei der Entwicklung von neuen Produkten fallen zunächst erhebliche Aufwendungen an, bei denen nicht garantiert ist, ob sie entsprechende Erfolge nach sich ziehen werden. Der Markt für Medizintechnik honoriert jedoch erfolgreiche Produktentwicklungen. Bei erfolgreicher Markteinführung stehen dem vorangegangenen Risiko auch höhere Chancenprofile gegenüber.

Der Vorstand arbeitet innerhalb des spezifischen Risikoprofils für Medizinprodukte und steuert die finanziellen Belastungen so, dass bei Eintritt des maximalen Risikos die Sicherheit und Unabhängigkeit der Geratherm Medical nicht signifikant gefährdet wird.

Das Risikomanagement und Controlling der Geratherm umfasst operative und strategische Risiken. In monatlichen Berichtsystemen werden die Aktivitäten der Produktgruppen, Geschäftssegmente und Tochtergesellschaften beschrieben. Hierbei werden Informationen hinsichtlich Umsatz, Auftragslage, EBIT-Marge und Wechselkursrisiken dargestellt. Das Management vertritt die Auffassung, dass die bei der Geratherm Medical etablierten internen Kontrollen und das Risikomanagementsystem in angemessener Weise den bestehenden Anforderungen genügen.

Eine wichtige Quelle zur Reduzierung des strategischen Risikos für das Unternehmen ist ein enger Kontakt zu Kunden und Anwendern. Das Management ist bei allen Gesprächen bei bedeutenden Abnehmern von Geratherm-Produkten involviert. Aus den Besuchen der wichtigsten einschlägigen internationalen Messen ergeben sich wichtige Informationen bezüglich Trends und technologischer Entwicklung.

Finanzmanagement

Ziel des Finanzmanagements ist es, die Geratherm-Gruppe finanziell zu führen. Dies beinhaltet insbesondere die Finanzierung des betrieblichen Prozessablaufes, des Liquiditätsmanagements, der renditeorientierte Einsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals sowie alle am Kapitalmarkt relevanten Aktivitäten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko ist bei der Geratherm Medical gering. Das Unternehmen verfügt für die Unternehmensgröße und im Branchenvergleich über eine sehr gute Liquiditätsausstattung. Die kurzfristigen Schulden sind vollständig durch frei verfügbare Zahlungsmittel abgedeckt. Auf Grund der sehr guten Bonität wäre es der Gesellschaft jederzeit möglich, zusätzliche Fremd- oder Eigenkapitalquellen zu erschließen.

Marktpreisrisiko Zins

Zinsrisiken ist Geratherm im Wesentlichen nur auf der Anlageseite ausgesetzt. Das aufgenommene Fremdkapital ist mit festen Zinsen versehen und kann jederzeit aus der Liquiditätssituation des Unternehmens zurückgezahlt werden.

Markpreisrisiko Fremdwährung

Die Geratherm Medical ist international tätig und bezieht daher Einnahmen auf Dollarbasis. Das Währungsrisiko haben wir nicht abgesichert, da wir versuchen, Dollareinnahmen und -ausgaben miteinander abzustimmen. Das Vermögen in Dollar wird im Rahmen einer Währungsdiversifizierung gehalten. Bezüglich unserer Geschäftsaktivitäten in Brasilien sind wir Währungsrisiken in Bezug auf den Brasilianischen Real ausgesetzt.

Kredit- und Ausfallrisiko

Zur Minimierung von Forderungsausfällen ist im Konzern ein Prozess implementiert, der die Fälligkeiten überwacht und die zeitnahe Einleitung von Mahnverfahren steuert. Bei Neukunden werden überwiegend Vorauszahlungen und Akkreditive eingesetzt. Bei Bestandskunden werden kundenspezifische Zahlungsziele vereinbart. Wenn diese nicht eingehalten werden, wird auf Vorkasse umgestellt. Das Ausfallrisiko war bei den in Deutschland ansässigen konsolidierten Unternehmen in den letzten Jahren minimal. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation auf dem brasilianischen Markt wurden zur Risikovorsorge überfällige Forderungen in Höhe von 114 TEUR bei der Geratherm do Brasil ausgebucht. Die Zahlungsziele auf dem brasilianischen Markt wurden in 2015 deutlich zurückgefahren bzw. auf Vorkasse umgestellt.

Marktpreisrisiko Rohstoffe

Für die Aufrechterhaltung der Produktion sind wir auf bestimmte Rohstoffe angewiesen. Das Beschaffungsrisiko besteht in der Verknappung bzw. Verteuerung der produktionsnotwendigen Rohstoffe. Die Preisentwicklungen der für uns wichtigen Rohstoffe werden permanent überwacht. Dem Risiko von Marktpreisveränderungen kann man sich nur bedingt entziehen. Wir versuchen, mit unseren Zulieferern möglichst längerfristige Lieferkontakte zu Festpreisen zu vereinbaren.

Marktpreisrisiko Wertpapiere

Ein Teil unserer Liquidität ist in Wertpapieren des Gesundheitswesens angelegt. Uns ist bewusst, dass durch Schwankungen am Kapitalmarkt die Bewertung der gehaltenen Wertpapiere negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Temporäre Schwankungen von Vermögenswerten bei den von uns mittel- bis langfristig ausgerichteten Engagements sind Bestandteil des Investments.

Leistungswirtschaftliche Risiken und Absatzrisiken

Risiko IT-Sicherheit

Im EDV-Bereich muss damit gerechnet werden, dass sich bisher noch nicht erkannte Probleme ergeben oder behobene Probleme erneut auftreten. Ebenfalls kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Störung im EDV-Bereich trotz laufender Datensicherung zu Datenverlusten und damit zu erheblichen Schäden führen kann. Zur Begrenzung dieser Risiken werden die üblichen Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahmen im EDV-Bereich angewandt. Die Maßnahmen werden regelmäßig überprüft und gegebenenfalls an sich ändernde Anforderungen angepasst.

Risiko Patentschutz

Geratherm besitzt für bestimmte Produkte Patentschutz. Gewerbliche Schutzrechte und Marken können Ziele und Angriffe von Verletzungen werden. Die internationale Durchsetzung von Patentrechten ist nicht einfach und mit sehr hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Insbesondere bei Ländern ohne Rechtssicherheit ist die Durchsetzung der Schutzrechte kaum möglich. Geratherm versucht unter Abwägung von verschiedenen Kriterien gegen Patentverletzungen vorzugehen, um Patentansprüche zu verteidigen. Derzeit laufen Patentverletzungsklagen in Italien, Polen und Tschechien. Die Prozesse sind langwierig und mit hohen Kosten verbunden. Sollten wir unsere Patentansprüche nicht umsetzen, können zusätzliche Prozesskosten entstehen.

Risiko neue Geschäftsbereiche

Die Geratherm verfügt über ein stabiles Stammgeschäft. Seit ca. 10 Jahren versucht das Management, neue Geschäftsbereiche aufzubauen, um die Abhängigkeit von dem Stammgeschäft zu reduzieren, um das Unternehmen in neue attraktive Marktnischen zu positionieren. Zur Beschleunigung des Wachstums werden Akquisitionen mit einbezogen. Das Risiko aus den neuen Geschäftsbereichen hat sich in den letzten Jahren deutlich verringert, da sich diese Geschäftsbereiche mittlerweile operativ nicht mehr in der Verlustzone befinden.

Der Kauf und die Integration von Unternehmen sind mit Risiken verbunden. Die ursprünglichen Zielsetzungen der Akquisitionsstrategie können nicht erreicht werden. Auch können sich Rechtsstreitigkeiten hieraus ergeben. Der Zeitpunkt und die Höhe für die geplante Gewinnerzielung können sich verschieben. Ein Totalverlust des Engagements ist nicht auszuschließen. Wir sind uns der Chancen- und Risikoprofile bewusst und steuern unsere Aktivitäten dementsprechend.

3. Chancenbericht

Management von Chancen

Die Medizinbranche ist, ähnlich wie die Pharmabranche, ein mittel- bis langfristiges ausgerichtetes Marktsegment. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist mit einer steigenden Nachfrage nach Produkten des Gesundheitswesens auch in den nächsten Jahren zu rechnen.

Bei innovativen Produkten bestehen in der Medizintechnikbranche gute Chancen auf langfristig attraktive Geschäftsmodelle. Die hohen Zulassungshürden halten einen möglichen Wettbewerb in Grenzen.

Medizintechnik hat viel mit Vertrauen in die angebotenen Produkte zu tun. Chancen bestehen durch den Aufbau einer starken Marke, die die Markteinführung bei komplexen Rahmenbedingungen erleichtert.

Der Medizintechnikmarkt ist international ausgerichtet. Innerhalb einer Nischenpolitik können attraktive Produkte international abgesetzt werden.

4. Abschließende Zusammenfassung

Durch den mittel- bis langfristigen Charakter der Märkte, in denen Geratherm aktiv ist, sind kurzfristige Erfolge kaum möglich. Kurzfristige Risiken sind eher zu vernachlässigen. Eines der größten Risiken besteht darin, dass man auf lange Sicht die Erkenntnis gewinnt, mit einem unattraktiven Produkt auf dem falschen Markt tätig gewesen zu sein, oder dass man durch den unvorhergesehenen Entzug von Zulassungen in geschäftliche Schwierigkeiten gerät. Für ein ausgewogenes Chancen-/Risikoprofil müssen die Produkte so attraktiv sein, dass eine gewisse Preisfestsetzungsmacht entsteht, die es ermöglicht, adäquate Renditen zu erzielen. Geratherm hat in allen Segmenten das Potential, diese Stellung einzunehmen.

Eine Grundvoraussetzung, um im Markt der Medizintechnik erfolgreich zu sein, ist eine gute finanzielle Ausstattung. Geratherm verfügt über diese Voraussetzung. Die über die letzten Jahre vorgenommene Verbreiterung des Geschäftsmodells über verschiedene Märkte und Einkommensquellen entspricht nach unserer Auffassung einem ausgewogenen Chancen/-Risikoprofil. Da die neuen Geschäftsbereiche sich mittlerweile nicht mehr in der Verlustzone befinden und starke Umsatzzuwächse aufweisen, verfügt die Geratherm heute in Summe über ein günstigeres Risikoprofil als in den Jahren zuvor.

5. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem für den Rechnungslegungsprozess

Ziel des internen Kontrollsystems für den Rechnungslegungsprozess ist die Sicherstellung korrekter Finanzinformationen.

Die Geratherm Medical steht hierbei zum einen in der Pflicht zur Finanzberichterstattung im Rahmen eines Konzernabschlusses als auch eines Einzelabschlusses. Beide Abschlusserstellungsprozesse werden durch ein internes Kontrollsystem überwacht, welches wesentliche Risiken für die Abbildung von Geschäftsvorfällen identifiziert.

Als wesentliche Risiken werden hierbei die Bewertung der Wertpapiere, Finanzanlagen und aktivierte Entwicklungen sowie die korrekte Abgrenzung der Umsatzerlöse gesehen.

Wesentliche Regelungen und Instrumentarien des internen Kontrollsystems sind dabei: Richtlinien sowohl auf Konzernebene als auch in den Einzelgesellschaften, Aufgabentrennung und klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten, strukturiertes Reportingsystem für die Einzelgesellschaften, welches dem Konzernrechnungssystem auch einen Durchblick bis auf die Individualkostenebene ermöglicht.

Zur Überwachung des Kontrollsystems bzw. dessen Wirksamkeit werden im Konzerncontrolling monatliche Detailanalysen erstellt, welche auf Basis von Kennzahlen fungieren. Diese umfassen die monatliche Erstellung einer Deckungsbeitragsrechnung auf Produktebene inklusive der Überleitung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns und eine Darstellung der Entwicklung der Wertpapieranlagen. Damit ist es möglich, die Einzelgesellschaften und deren Entwicklung untereinander als auch im Monatsvergleich nachzuvollziehen.

6. Sonstige Angaben

Berichterstattung nach § 315 Abs. 4 HGB

Das gezeichnete Kapital zum 31.12.2015 der Geratherm Medical AG beträgt 4.949.999 EUR und ist in 4.949.999 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Mit der Inhaberschaft an Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.

Satzungsänderungen können entsprechend der Regelungen des § 133 AktG beschlossen werden.

Der Vorstand wurde ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05.06.2016 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.474.999 EUR zu erhöhen (genehmigtes Kapital).

Die Gesellschaft wird ermächtigt, bis zum 04. Juni 2020 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten 5 Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.

Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.

Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.

Der Vorstand wird bis zum 04. Juni 2020 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

Die Ermächtigung der Hauptversammlung vom 07. Juni 2010 zum Erwerb eigener Aktien wird mit Wirksamwerden des neuen Ermächtigungsbeschlusses aufgehoben.

Die Geratherm Medical AG hat von diesen Ermächtigungen bisher keinen Gebrauch gemacht.

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.

Über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Vorstand gemäß § 312 Abs. 3 AktG gesondert berichtet. Die Gesellschaft erhielt oder vergütete bei jedem im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäfte eine angemessene Gegenleistung und ist nicht benachteiligt worden.

Die GMF Beteiligungsberatung GmbH, Hamburg, hält eine direkte Beteiligung von 51,77 % an der Geratherm Medical AG.

Die Hauptversammlung der Geratherm Medical AG wurde am 05. Juni 2015 in Frankfurt durchgeführt. Die Präsenz zur Hauptversammlung betrug 65,70 % des Grundkapitals.

Die Aufwendungen im Rahmen der Börsennotierung beliefen sich für das Jahr 2015 auf 100 TEUR (i. Vj. 94 TEUR).

Geschwenda, den 21. März 2016

Dr. Gert Frank Vorstand

KONZERNJAHRESABSCHLUSS

Konzernbilanz
Konzern-Gewinn- und
Verlustrechnung
46
Konzern-Gesamtergebnis
-
rechnung
47
Konzern-Eigenkapital
veränderungsrechnung
48
Konzernkapitalflussrechnung 50
Konzernanhang 51
Bestätigungsvermerk 91

KONZERNBILANZ

(IFRS) zum 31. Dezember 2015

AKTIVA Anhang 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung
Nr. EUR EUR in %
A. LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
I. Immaterielle Vermögenswerte 1.
1. Entwicklungskosten 161.491 157.442 2,6
2. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 366.234 488.597 -25,0
3. Firmenwert 75.750 75.750 0,0
603.475 721.789 -16,4
II. Sachanlagen 2.
1. Grundstücke und Bauten 1.021.961 1.087.273 -6,0
2. Technische Anlagen und Maschinen 2.254.680 1.905.588 18,3
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 311.484 344.048 -9,5
4. Anlagen im Bau 134.412 0 -
3.722.537 3.336.909 11,6
III. Sonstige Vermögenswerte 3. 270.000 14.706 >100,0
IV. Sonstige langfristige Forderungen 3. 123.045 269.193 -54,3
V. Latente Steuern 4. 139.642 584.714 -76,1
4.858.699 4.927.311 -1,4
B. KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
I. Vorräte 5.
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.148.258 2.103.356 2,1
2. Unfertige Erzeugnisse 1.317.323 1.753.405 -24,9
3. Fertige Erzeugnisse und Waren 3.349.944 3.174.442 5,5
6.815.525 7.031.203 -3,1
II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6. 3.125.080 3.001.313 4,1
2. Steuerforderungen 7. 303.731 195.886 55,1
3. Sonstige Vermögenswerte 8. 446.595 261.776 70,6
3.875.406 3.458.975 12,0
III. Wertpapiere 9. 5.015.682 4.203.050 19,3
IV. Zahlungsmittel 10. 9.682.703 8.868.854 9,2
25.389.316 23.562.082 7,8
30.248.015 28.489.393 6,2
Anhang 31.12.2015 31.12.2014 Veränderung
Nr. EUR EUR in %
11. 4.949.999 4.949.999 0,0
12. 11.035.367 11.035.367 0,0
13. 6.523.091 4.723.663 38,1
22.508.457 20.709.029 8,7
14. -569.240 -366.071 55,5
21.939.217 20.342.958 7,8
15. 1.533.697 2.127.456 -27,9
16. 474.221 585.706 -19,0
17. 791.228 703.079 12,5
2.799.146 3.416.241 -18,1
18. 1.144.682 2.108.732 -45,7
305.790 63.594 >100,0
19. 1.707.003 998.254 71,0
20. 638.373 218.490 >100,0
21. 1.713.804 1.341.124 27,8
5.509.652 4.730.194 16,5
30.248.015 28.489.393 6,2

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(IFRS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015

Anhang 01.01.–31.12.15 01.01.–31.12.14 Veränderung Veränderung
Nr. EUR EUR EUR in %
Umsatzerlöse
22.
21.588.895 18.714.641 2.874.254 15,4
Veränderung des Bestandes an
fertigen und unfertigen Erzeugnissen
-199.146 925.907 -1.125.053 >100,0
Andere aktivierte Eigenleistungen 97.380 41.198 56.182 >100,0
Sonstige betriebliche Erträge
23.
778.886 1.005.438 -226.552 -22,5
22.266.015 20.687.184 1.578.831 7,6
Materialaufwand
24.
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren -7.533.536 -8.071.354 537.818 -6,7
Aufwendungen für bezogene Leistungen -610.147 -555.337 -54.810 9,9
-8.143.683 -8.626.691 483.008 -5,6
Rohergebnis 14.122.332 12.060.493 2.061.839 17,1
Personalaufwand
25.
Löhne und Gehälter -4.187.573 -3.620.634 -566.939 15,7
Soziale Abgaben und Aufwendungen
für Altersversorgung -939.119 -764.948 -174.171 22,8
-5.126.692 -4.385.582 -741.110 16,9
Abschreibungen auf immaterielle Vermögens
werte des Anlagevermögens und Sachanlagen
26.
-889.580 -756.337 -133.243 17,6
Sonstige betriebliche Aufwendungen
27.
-5.572.420 -4.503.394 -1.069.026 23,7
Betriebsergebnis 2.533.640 2.415.180 118.460 4,9
Erträge aus Dividenden 39.000 36.000 3.000 8,3
Erträge aus Wertpapierverkäufen 1.938.463 564.794 1.373.669 >100,0
Abschreibungen auf Wertpapieren -719.247 -363.262 -355.985 -
Aufwendungen aus Wertpapieren -169.776 -97.365 -72.411 74,4
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 10.540 20.835 -10.295 -49,4
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -304.908 -325.298 20.390 -6,3
Finanzergebnis
28.
794.072 -164.296 958.368 >100,0
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit 3.327.712 2.250.884 1.076.828 47,8
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
29.
-936.449 -646.674 -289.775 44,8
Konzernjahresüberschuss 2.391.263 1.604.210 787.053 49,1
Ergebnis der nicht
beherrschenden Anteilseigner
-310.002 -78.149 -231.853 >100,0
Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens 2.701.265 1.682.359 1.018.906 60,6
Ergebnis je Aktie unverwässert
30.
0,55 0,34 0,21 61,8
Ergebnis je Aktie verwässert
30.
0,55 0,34 0,21 61,8
Bruttoergebnis (EBITDA) 3.423.220 3.171.517 251.703 7,9

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

Eigenkapitalveränderungsrechnung

(IFRS) für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015

Gesamtergebnisrechnung

Verlustrechnung

01.01.–31.12.2015 01.01.–31.12.2014
EUR EUR
Konzernjahresüberschuss 2.391.263 1.604.210
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen, die unter
bestimmten Bedingungen in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden:
Gewinne und Verluste aus der Neubewertung von Wertpapieren 206.198 -818.843
Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung 190.574 9.996
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen 396.772 -808.847
Konzerngesamteinkommen 2.788.035 795.363
davon den nicht beherrschenden Anteilseignern zuzurechnen -219.321 -73.251
davon den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen 3.007.356 868.614

Kapitalflussrechnung

Anhang Bestätigungsvermerk

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

(IFRS) zum 31. Dezember 2015

Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
11. 12.
EUR EUR
Stand am 1. Januar 2014 4.949.999 10.711.677
Übernahme von Geschäftsanteilen der LMT Medical Systems GmbH 0 0
Erhöhung Stammkapital der Tochtergesellschaft
apoplex medical technologies GmbH
0 323.690
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 0
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären 0 323.690
Konzernjahresüberschuss 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Neubewertung von Wertpapieren 0 0
Währungsumrechnung im Konzern 0 0
Konzerngesamteinkommen 0 0
Stand am 31. Dezember 2014 4.949.999 11.035.367
Stand am 1. Januar 2015 4.949.999 11.035.367
Beteiligungsproportionale Erhöhung Stammkapital der Tochtergesellschaft
Geratherm do Brasil Ltda.
0 0
Anpassung nicht beherrschender Anteile LMT Medical Systems Inc. USA 0 0
Kauf von Anteilen an der Tochtergesellschaft apoplex medical
technologies GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern
0 0
Dividendenzahlung an Aktionäre 0 0
Transaktionen mit Gesellschaftern und Aktionären 0 0
Konzernjahresüberschuss 0 0
Nicht realisierte Gewinne und Verluste aus der Neubewertung von Wertpapieren 0 0
Währungsumrechnung im Konzern 0 0
Konzerngesamteinkommen 0 0
Den Anteilseigner
Nicht
der Mutter
Andere Rücklagen
gesellschaft
zuzurechnen
Kumulierte
Gewinne
Währungsumrech
nungsrücklage
Marktbewertungs
rücklage
13.
EUR EUR EUR EUR
20.704.725 3.553.287 11.865 1.477.897
0 0 0
0 0 0
-1.188.000 -1.188.000 0 0
-1.188.000 0 0
1.682.359 0 0
0 0 -818.843
0 5.098 0
1.682.359 5.098 -818.843
20.709.029 4.047.646 16.963 659.054
20.709.029 4.047.646 16.963 659.054
0 0 0
29.571 0 0
0 0 0
-1.237.499 -1.237.499 0 0
-1.207.928 -1.207.928 0 0
2.701.265 0 0
0 0 206.198
0 99.893 0
2.701.265 99.893 206.198
22.508.457 5.540.983 116.856 865.252

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

(IFRS) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015

Anhang 01.01.– 31.12.15 01.01.– 31.12.14
Nr. TEUR TEUR
Konzernjahresüberschuss 2.391 1.604
Zahlungsunwirksamer purchase bargain 0 -163
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen 66 -266
Dividendenerträge 28. -39 -36
Zinserträge 28. -11 -21
Zinsaufwand 305 325
Abnahme der latenten Steuern 445 499
Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 491 148
Abschreibungen auf Anlagevermögen 889 756
Erträge aus Wertpapierverkäufen 28. -1.938 -565
Verlust aus Wertpapierverkäufen 0 0
Abschreibungen auf Wertpapiere 719 363
Amortisation von Zulagen und Zuschüssen 16. -111 -112
Verlust aus Abgang von Anlagevermögen 49 60
Brutto-Cashflow 32. 3.256 2.592
Ab-/Zunahme der Vorräte 216 -1.503
Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und
andere Aktiva
-286 -313
Zunahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten und andere Passiva 914 21
Einzahlungen aus Dividenden 39 36
Einzahlungen aus Zinsen 11 21
Auszahlungen von Zinsen -305 -325
Aus-/Einzahlung von Steuern -71 147
Cashflow aus der Betriebstätigkeit 33. 3.774 676
(Vorjahr angepasst)
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -781 -497
Auszahlungen für Unternehmenserwerbe (abzüglich erworbener liquider Mittel) 0 -1.022
Einzahlungen aus Fördermitteln für Investitionen 0 15
Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen 9. 2.968 2.095
Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen 9. -2.626 -2.519
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 34. -439 -1.928
Zahlungsmittelzufluss von nicht beherrschenden Anteilseignern 85 656
Anteilsübernahme von nicht beherrschenden Anteilseignern -83 0
Dividendenausschüttung 13. -1.237 -1.188
Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehensverbindlichkeiten 15. 1.151 1.330
Auszahlungen für die Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten 15. -2.709 -2.172
Zunahme von langfristigen Verbindlichkeiten 17. 88 107
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 35. -2.705 -1.267
Veränderung der verfügbaren Zahlungsmittel 630 -2.519
Zahlungsmittel zu Beginn der Berichtsperiode 8.869 11.112
Wechselkursbedingte Änderung der Zahlungsmittel 184 276
Zahlungsmittel am Ende der Berichtsperiode 9.683 8.869

ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2015

Anwendung der International Financial Reporting Standards

Der Konzernabschluss der Geratherm Medical AG wurde für das Jahr 2015 in Übereinstimmung mit den am Abschlussstichtag gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRIC) erstellt, wie sie in der Europäischen Union verpflichtend an-zuwenden sind.

Die nachfolgenden Standards, Änderungen zu bestehenden Standards sowie Interpretationen gelten erstmals im Geschäftsjahr 2015 verbindlich und haben im Geschäftsjahr 2015 folgende Auswirkungen:

Standard/
Interpreta
tion
Titel des Standards/
der Interpretation bzw. des
Amendments
Erstmalige
Anwendung 1
Auswirkung
auf die Geratherm
IAS 8.28
Improve
ments to IFRS
2011-2013
Änderungen zu IFRS 1, IFRS 3, IFRS 13
und IAS 40 – Verbesserung der An
hangsangaben
1.1.2015 Erweiterte Anhangangaben

Von einer vorzeitigen Anwendung der nachfolgenden durch den International Accounting Standards Board verabschiedeten, aber noch nicht verpflichtend anzuwendenden Standards, wurde kein Gebrauch gemacht:

Standard/Interpretation Titel des Standards/der Interpretation
bzw. des Amendments
Erstmalige
Anwendung 2
IAS 8.30, EU Endorsement ist bereits erfolgt
IAS 19 Änderungen zu IAS 19 1.2.2015
Improvements to IFRS 2010-2012 Änderungen zu IFRS 2, IFRS 3, IFRS 8, IFRS 13,
IAS 16, IAS 24 und IAS 38 – Verbesserung
der Anhangangaben
1.2.2015
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen (ergänzt) – Erwerbe
von Anteilen an gemeinschaftlichen Vereinbarungen
1.1.2016
IAS 1 Anhangangaben (ergänzt) 1.1.2016

1 Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.

2 Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen.

Standard/Interpretation Titel des Standards/der Interpretation
bzw. des Amendments
Erstmalige
Anwendung 2
IAS 16, IAS 38 Klarstellung der zulässigen Abschreibungsmethoden
(ergänzt)
1.1.2016
Improvements to IFRS 2012-2014 Änderungen zu IFRS 5, IFRS 7, IAS 19 und IAS 34 –
Verbesserung der Anhangangaben
1.1.2016
IAS 8.30, EU Endorsement ist noch ausstehend (Stand: 29.01.2016)
IAS 7 Änderungen zu IAS 7 – Verbesserung
der Anhangangaben
1.1.2017
IAS 12 Änderungen zu IAS 12 - Ansatz von aktiven latenten
Steuern für unrealisierte Verluste
1.1.2017
IFRS 9 (2014) Finanzinstrumente – Klassifizierung und Bewertung 1.1.2018
IFRS 15 Umsatzerlöse mit Kunden 1.1.2018
IFRS 16 Leasingverträge 1.1.2019
IFRS 10, IAS 28 Konzernabschlüsse (geändert) – Klarstellung
Bilanzierung der Veräußerung von Vermögens
werten an einem assoziierten Unternehmen
Unbestimmt

Eine detaillierte Analyse der Auswirkungen der vorgenannten Standards ist noch nicht erfolgt. Wir erwarten aus den vorweg genannten Standards mit Ausnahmen der IFRS 9 und IFRS 15 jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf künftige Konzernabschlüsse der Geratherm Medical AG.

Gliederung und Aufstellung des Abschlusses

Die Bilanzgliederung ist unter Berücksichtigung des IAS 1 aufgestellt worden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Der Konzernabschluss wird in vollen EUR (funktionale und Berichtswährung) aufgestellt. Zur besseren Übersicht werden verschiedene Angaben im Anhang auf TEUR gerundet.

Das Mutterunternehmen ist die nach deutschem Recht gegründete Geratherm Medical AG mit dem Sitz in Geschwenda. Die Anteile der Gesellschaft sind am amtlichen Markt zugelassen und im Börsensegment Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

Der Vorstand der Geratherm Medical AG hat den vorliegenden IFRS-Konzernabschluss am 21.03.2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.

Rechtliche und wirtschaftliche Verhältnisse

Die Firma Geratherm Medical AG ist in Deutschland als juristische Person registriert und unter der Nummer HR B 111272 im Handelsregister B beim Amtsgericht Jena eingetragen. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Geschwenda, Fahrenheitstr. 1.

Gegenstand der Geratherm Medical AG ist gemäß § 2 der Satzung die "Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Medical Produkten, insbesondere im Bereich Temperaturmanagement und Vitaldaten sowie Investments im Healthcare Sektor".

2

Gesamtergebnisrechnung

In den Konzernabschluss der Geratherm Medical AG werden die Abschlüsse aller Unternehmen einbezogen, die von der Geratherm Medical AG und mittelbar im Sinne des IFRS 10 beherrscht werden.

Nach IFRS 10 besteht ein Konzern aus einem Mutterunternehmen und seinen Tochterunternehmen, die von dem Mutterunternehmen bei gleichzeitiger Erfüllung der folgenden drei Kriterien beherrscht werden:

• Entscheidungsmacht des Mutterunternehmens über die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens,

Eigenkapitalver-

  • Variable Rückflüsse aus dem Beteiligungsunternehmen gehen dem Mutterunternehmen zu sowie
  • Fähigkeit des Mutterunternehmens, sein Entscheidungsrecht zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse einsetzen zu können.

Diese Unternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen, ab dem die Geratherm Medical AG die Möglichkeit der Beherrschung erhält. Die Einbeziehung endet mit dem Zeitpunkt der Aufgabe der Beherrschungsmöglichkeit.

Bei der Kapitalkonsolidierung wird der Wertansatz der dem Mutterunternehmen gehörenden Anteile an einem in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Die beim Erwerb übertragene Gegenleistung sowie das erworbene identifizierte Nettovermögen werden grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Jeder entstandene Geschäfts- oder Firmenwert wird jährlich auf Wertminderung überprüft. Jeglicher Gewinn aus einem Erwerb zu einem Preis unter dem Marktwert wird unmittelbar im Gewinn erfasst. Transaktionskosten werden sofort als Aufwand erfasst.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert.

Auswirkungen konzerninterner Transaktionen werden im Rahmen der Zwischengewinneliminierung und der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.

Nicht beherrschende Anteile

Bei einem Unternehmenszusammenschluss entscheidet sich der Konzern einheitlich für eine Bewertung etwaiger nicht beherrschender Anteile an dem erworbenen Unternehmen

  • zum beizulegenden Zeitwert oder
  • zu ihrem entsprechenden Anteil am identifizierbaren Nettovermögen des erworbenen Unternehmens, das im Allgemeinen zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird.

Änderungen des Anteils des Konzerns an einem Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion mit Eigentümern bilanziert, die in ihrer Eigenschaft als Eigentümer handeln. Verluste eines Tochterunternehmens werden den Anteilen ohne beherrschenden Einfluss auch dann zugerechnet, wenn diese zu einem negativem Saldo führen. Anpassungen der nicht beherrschenden Anteile basieren auf dem anteiligen Betrag des Nettovermögens des Tochterunternehmens.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis besteht aus der Geratherm Medical AG, sowie den in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Gesellschaften. Der Bilanzstichtag der Jahresabschlüsse dieser Unternehmen entspricht dem Konzernbilanzstichtag. Im Einzelnen bestehen nachfolgende Beteiligungsquoten.

Gesellschaft Beteiligungsquote
2015
Beteiligungsquote
2014
GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geschwenda / Deutschland 100,00 % 100,00 %
apoplex medical technologies GmbH, Pirmasens / Deutschland 58,76 % 57,92 %
Geratherm Respiratory GmbH, Bad Kissingen / Deutschland 61,27 % 61,27 %
Geratherm Medical do Brasil Ltda., Sao Paulo / Brasilien 51,00 % 51,00 %
Sensor Systems GmbH, Steinbach-Hallenberg / Deutschland 100,00 % 100,00 %
Capillary Solutions GmbH, Geschwenda / Deutschland 100,00 % -
LMT Medical Systems GmbH
Lübeck / Deutschland
66,67 % 66,67 %
Tochtergesellschaft: LMT Medical Systems Inc. Ohio/USA 100,00 % 100,00 %

Die Geratherm Medical AG erwarb mit Gesellschafterbeschluss vom 20.04.2015 weitere Anteile am Stammkapital der apoplex medical technologies GmbH in Höhe von 3.092 EUR. Der Kaufpreis betrug 50.000 EUR. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 03.06.2015. Mit Gesellschafterbeschluss vom 07.08.2015 erwarb die Geratherm Medical AG weitere Anteile am Stammkapital der apoplex medical technologies GmbH in Höhe von 2.062 EUR. Der Kaufpreis betrug 33.334 EUR. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 02.09.2015. Die Beteiligungsquote der Geratherm an der apoplex medical technologies GmbH ändert sich damit von 57,92 % auf 58,76 %.

Das Kapital der Geratherm Medical do Brasil Ltda. wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 24.02.2015 um USD 200.000 beteiligungsproportional von den Gesellschaftern erhöht. Die Beteiligungsquote der Geratherm Medical AG bleibt damit unverändert.

Die Capillary Solutions GmbH wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 12.10.2015 gegründet. Das Stammkapital beträgt 25.000 EUR und ist voll eingezahlt. Am 21.10.2015 erfolgte die Eintragung ins Handelsregister. Die Capillary Solutions GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Geratherm Medical AG und hat am 01.11.2015 ihre Tätigkeit aufgenommen. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von Kapillaren, Glasröhren, glastechnischen Systemen sowie ähnlichen Produkten für verschiedene Branchen, insbesondere für die Medizintechnik. Mit Kaufvertrag vom 27.10.2015 hat die Capillary mit rechtlicher Wirkung zum 01.11.2015 Vermögensgegenstände von der Bohemia Cristal Handelsges. mbH zu einem Kaufpreis von 750.000 EUR erworben. Diese entfallen zu Zeitwerten im Wesentlichen auf technische Anlagen (696 TEUR) und Vorräte (54 TEUR).

Für die Gründung wurden Kosten in Höhe von 3 TEUR aufwandwirksam erfasst.

Beteiligungen werden unter den Finanzanlagen gemäß IAS 39 mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert, da kein maßgeblicher Einfluss vorliegt oder die Beteiligung für den Konzernabschluss von untergeordneter Bedeutung ist. Wenn kein verlässlicher Zeitwert ermittelt werden kann, erfolgt die Berücksichtigung zu Anschaffungskosten.

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung

Fremdwährungsumrechnung

Bei der Umrechnung des in ausländischer Währung aufgestellten Abschlusses der Geratherm Medical do Brasil Ltda. sowie der LMT Medical Systems Inc. wird das Konzept der funktionalen Währung angewandt. Da diese Gesellschaften ihr Geschäft selbstständig betreiben, werden sie als eigenständige Einheit ("foreign entity") gemäß IAS 21 behandelt. Danach werden die Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Tochterunternehmens zum Stichtagskurs sowie die Aufwendungen und Erträge, als zulässige Vereinfachung nach IAS 21.40, zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird mit den historischen Kursen (Kurse am Tag der Zahlungen sowie jeweilige Durchschnittskurse der erwirtschafteten Ergebnisse) angesetzt. Der sich aus dieser Währungsumrechnung ergebende Unterschiedsbetrag wird als gesonderter Posten im sonstigen Konzernergebnis ausgewiesen. Für die Umrechnung des in lokaler Währung aufgestellten Abschlusses der Geratherm do Brasil wurde ein Stichtagskurs von 4,3117 BRL/EUR (Bilanz) und ein Durchschnittskurs von 3,6980 BRL/ EUR (GuV) zu Grunde gelegt. Für die Umrechnung des in lokaler Währung aufgestellten Abschlusses der LMT Medical Systems wurde ein Stichtagskurs von 1,0887 USD/EUR (Bilanz) und ein Durchschnittskurs von 1,1095 USD/EUR (GuV) zu Grunde gelegt.

In den in lokaler Währung aufgestellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften werden Geschäftsvorfälle in fremder Währung zum Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls erfasst. Die in den Bilanzen der Einzelabschlüsse enthaltenen monetären Posten (flüssige Mittel, Forderungen und Schulden) werden zum Stichtagskurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Währungsumrechnungsdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Alle Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden einheitlich angewendet.

Die Vermögens- und Schuldposten sind unter Beachtung der Vorschriften der International Financial Reporting Standards bewertet.

Immaterielle Vermögenswerte

Die erworbenen immateriellen Vermögenswerte weisen eine begrenzte Nutzungsdauer auf. Der Ansatz erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger kumulierter linearer Abschreibungen nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der Vermögenswerte. Für Software und andere immaterielle Vermögenswerte wird eine Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren und für gewerbliche Schutzrechte von 10 Jahren zu Grunde gelegt.

Der Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben. Zur Feststellung der Werthaltigkeit ist jährlich ein Impairment-Test durchzuführen bzw. zusätzlich durchzuführen, falls neue Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hinweisen, dass eine Wertminderung stattgefunden haben könnte. Für die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der der Firmenwert zuzuordnen ist, wird im Rahmen des Impairment-Tests der erzielbare Betrag dem Buchwert gegenübergestellt. Dabei wird der erzielbare Betrag auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung einer Cashflow Prognose ermittelt, welche auf der aktuellen Planung beruht. Die prognostizierten Cashflows werden mit einem Abzinsungssatz vor Steuern diskontiert.

Die Entwicklungskosten werden gemäß IAS 38 als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn:

  • der immaterielle Vermögenswert soweit technisch realisierbar ist, dass er genutzt oder verkauft werden kann;
  • die Geratherm beabsichtigt und fähig ist, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und diesen zu nutzen oder zu verkaufen;

  • der Nachweis erbracht ist, dass der immaterielle Vermögenswert voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen wird, oder, falls er intern genutzt werden soll, einen entsprechenden Nutzen generiert;

  • adäquate technische, finanzielle und sonstige Ressourcen verfügbar sind, dass der immaterielle Vermögenswert fertig entwickelt und im Anschluss genutzt oder verkauft werden kann; und
  • die dem immateriellen Vermögenswert während seiner Entwicklung zurechenbaren Ausgaben verlässlich bewertet werden können.

Dabei muss die immaterielle Komponente, wie beispielsweise wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse, Entwurf und Implementierung neuer Prozesse, Systeme oder Software im Vordergrund des Entwicklungsprozesses stehen.

Die aktivierten Entwicklungskosten enthalten den Aufwand für an Dritte vergebene Entwicklungsaufträge, die direkten Materialkosten, die zeitanteilig angefallenen Personalkosten derjenigen Mitarbeiter, die in der Entwicklung für die betreffenden Projekte tätig sind, einschließlich der gesetzlichen Sozialabgaben, die vom Arbeitgeber zu tragen sind

Die Abschreibung erfolgt linear über die geschätzte Nutzungsdauer von 4 Jahren.

Soweit die vorgenommenen Einschätzungen bzgl. zukünftiger Finanzmittelzuflüsse einer Aktualisierung bedürfen, prüft der Vorstand das Vorliegen eines "triggering events", insbesondere bei den noch jungen Produktbereichen Cardio/Stroke und Respiratory. Sollte ein solches vorliegen, so wird je Bereich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Dabei wird der erzielbare Betrag auf Basis der Berechnung eines Nutzungswerts unter Verwendung einer Cashflow Prognose ermittelt, welche auf der aktuellen Planung basiert. Diese beruht auf der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über die künftige Entwicklung. Die Planung beinhaltet dabei für die ersten 4 bzw. 5 Jahre eine Detailplanung. Für die darüber hinausgehende Planungsphase werden die Cashflows unverändert fortgeschrieben. Die prognostizierten Cashflows werden mit einem Abzinsungssatz vor Steuern diskontiert. Ein gesonderter Risikozuschlag wird im Abzinsungssatz erfasst, um die individuellen Risiken der noch jungen Produktbereiche im Unternehmenslebenszyklus abzubilden (Start-up Zuschlag). Die Einschätzung der individuellen Gesamtrisiken, die sich in Cashflow-Planung und Abzinsungssatz niederschlagen, blieb nahezu unverändert. Es haben sich im Geschäftsjahr dabei keine Hinweise auf "triggering events" ergeben.

Sachanlagen

Die Bilanzierung und Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten gemäß IAS 16.30. Alle Sachanlagen, wie Gebäude, Technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung, sind zu Anschaffungs- und Herstellungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten beinhalten auch Fremdkapitalkosten für langfristige Bauprojekte, sofern die Ansatzkriterien nach IAS 23 erfüllt sind.

Die Abschreibung für Gebäude erfolgt linear über eine Nutzungsdauer von 30 Jahren. Für Technische Anlagen und Maschinen beträgt die Nutzungsdauer 5 bis 13 Jahre. Die Abschreibung erfolgt linear. Bei den anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung wird eine Nutzungsdauer von 3 bis 13 Jahren angesetzt, wobei die Abschreibung ebenfalls linear erfolgt.

Die Abgänge werden zu Restbuchwerten zum Zeitpunkt ihres Ausscheidens ausgebucht.

Die für die Anschaffung von Sachanlagen erhaltenen öffentlichen Mittel in Form von Zulagen und Zuschüssen wurden in der Bilanz als abgegrenzte Investitionszuwendungen erfasst und werden entsprechend der Nutzungsdauer der damit finanzierten Vermögenswerte erfolgswirksam aufgelöst.

Wertminderungen bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen

Bei nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nutzbaren immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen erfolgt in Übereinstimmung mit IAS 36 eine außerplanmäßige Abschreibung auf den noch verbleibenden Nutzungswert des Vermögenswertes, mindestens jedoch auf den erzielbaren Veräußerungserlös. Soweit Wertminderungen vorgenommen werden, werden diese unter den Abschreibungen dargestellt.

Am Bilanzstichtag lagen keine Hinweise auf eine Wertminderung der Sachanlagen bzw. immateriellen Vermögenswerte vor.

Leasing

Mietzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen werden linear über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst. Im Weiteren verweisen wir auch auf die Ausführungen unter "Sonstige finanzielle Verpflichtungen".

Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Die finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sind unter Beachtung der Standards IAS 32 und IAS 39 klassifiziert und bewertet. Die erstmalige Erfassung erfolgt mit den Anschaffungskosten einschließlich der Anschaffungsnebenkosten (Transaktionskosten) zum Erfüllungstag.

Die Kassenbestände und Bankguthaben sind zum Nennbetrag angesetzt. Bankguthaben in Fremdwährung werden zum Kurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die Wertpapiere sind der Kategorie "zur Veräußerung verfügbar" (available-for-sale) zuzuordnen und sind mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Alle Wertpapiere (Aktien) sind mit dem Börsenkurs am Bilanzstichtag bewertet und marktgängig. Die Bewertungsänderungen zum Bilanzstichtag werden gemäß IAS 39.55(b) im Eigenkapital unter der Position Marktbewertungsrücklage dargestellt. Bei Veräußerung der Wertpapiere oder bei Eintritt einer dauerhaften Wertminderung werden die bis dahin in der Marktbewertungsrücklage berücksichtigten kumulierten Gewinne und Verluste in der Gewinn- und Verlustrechnung der laufenden Periode erfasst. Erträge, die aus Zinsen und Dividenden aus diesen Wertpapieren resultieren, werden erfolgswirksam erfasst. Eine dauerhafte Wertminderung liegt vor, wenn der beizulegende Zeitwert am Bilanzstichtag um mehr als 20 % unter die Anschaffungskosten gesunken ist oder am Bilanzstichtag ein Rückgang des beizulegenden Zeitwertes über einen Zeitraum von neun Monaten besteht. Diese Parameter wurden für das Geschäftsjahr 2015 überprüft und entsprechend angewandt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Vermögenswerte zählen zur Kategorie "vom Unternehmen ausgereichte Forderungen". Sie sind zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu dem niedrigeren Wert aufgrund einer Wertminderung angesetzt. Fremdwährungsforderungen sind zum Kurs am Bilanzstichtag bewertet. Diese Wertansätze entsprechen den Marktwerten. Die finanziellen Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten (Rückzahlungsbetrag) bewertet. Veränderungen des Rückzahlungsbetrages aufgrund der Wechselkurse zum Stichtag wurden ebenfalls berücksichtigt. Die in der Konzernbilanz angesetzten Werte entsprechen, soweit ermittelbar, im Wesentlichen den Marktwerten.

Latente Steuern

Die Bilanzierung und Bewertung der latenten Steuern erfolgt gemäß IAS 12. Sie werden nach der Bilanz-Ansatz-Methode auf zeitlich befristete Differenzen zwischen Wertansätzen in der Handelsbilanz und der Steuerbilanz sowie auf Verlustvorträge und anrechenbare Steuern angesetzt.

Zur Berechnung latenter Steuern werden die Steuersätze zukünftiger Jahre herangezogen, soweit das dem Steuersatz zu Grunde liegende Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.

Aktive und passive latente Steuern werden miteinander verrechnet, soweit eine Identität der Steuergläubiger und Fristenkongruenz besteht und als aktive latente Steuer nur dann in entsprechender Höhe angesetzt, wie eine Realisierbarkeit dieser Steuervorteile wahrscheinlich ist.

Vorräte

Die unter den Vorräten ausgewiesenen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe als auch Waren sind mit ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Abschlussstichtag bewertet.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse bei Fieberthermometern und Wärmesystemen und den Produkten der Spirometrie werden mit den Herstellungskosten in den einzelnen Stufen bewertet. Diese umfassen die Materialkosten, die Lohnkosten, die anteiligen Fertigungsgemeinkosten und produktionsbezogene Verwaltungskosten.

Soweit Wertminderungen von Vorräten vorgenommen werden, werden diese als Materialaufwand oder Bestandsminderung in der laufenden Periode erfasst. Soweit Wertaufholungen bei Vorräten auftreten, werden diese als Verminderung des Materialaufwands oder Bestandserhöhung in der Periode erfasst, in der die Wertaufholung eintritt.

Erfassung der Umsatzerlöse

Das Unternehmen realisiert Umsätze aus Liefergeschäften zu dem Zeitpunkt, in dem das wesentliche Risiko der Lieferung auf den Erwerber übergeht. Als Umsatz wird der Nettobetrag kostenträgerbezogen (Produktgruppen) unter Abzug von Skonti, Kundenboni und Rabatten getrennt nach Inlands- und Exporterlösen erfasst. Die aus dem Verkauf resultierenden Aufwendungen, wie Transportkosten, Versicherung bzw. Provisionen, werden als Vertriebsaufwendungen dargestellt.

Zinsaufwendungen und -erträge

Zinserträge werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zeitproportional, anfallende Zinsaufwendungen werden in Abhängigkeit von der vertraglichen Verpflichtung bzw. unter Anwendung der Effektivzinsmethode zeitproportional erfasst.

Schätzungen und Annahmen

Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden beruht zum Teil auf Schätzungen bzw. Annahmen über künftige Entwicklungen. So beruhen insbesondere die Festlegungen von wirtschaftlichen Nutzungsdauern für langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen (Buchwert 4.326 TEUR) auf Annahmen und Schätzungen. Daneben stützt sich auch die Beurteilung der Werthaltigkeit der auf die Verlustvorträge entfallenden latenten Steuerabgrenzung (Buchwert 140 TEUR), der dauerhaften Wertminderung von zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerten (Wertpapiere, Buchwert 5.016 TEUR) sowie der Werthaltigkeitstests für zahlungsmittelgenerierende Einheiten und Vermögenswerte auf die Unternehmensplanung, die naturgemäß mit Unsicherheiten einhergeht (Buchwert Goodwill 76 TEUR), so dass im Einzelfall die tatsächlichen Werte von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Schätzungen und diesen zu Grunde liegende Annahmen werden regelmäßig überprüft und auf mögliche Auswirkungen für die Bilanzierung beurteilt. Ausübungen von wesentlichen Ermessensspielräumen liegen nicht vor.

59

Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte

Einige Rechnungslegungsmethoden und Angaben verlangen die Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte für finanzielle und nicht finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

Die Geratherm Medical AG hat einen Prozess hinsichtlich der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte festgelegt. Dazu gehört, dass die allgemeine Verantwortung für die Überwachung aller wesentlichen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert dem Vorstand obliegt.

Wenn Informationen von Dritten, beispielsweise Preisnotierungen von Brokern oder Kursinformationsdiensten, zur Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet werden, wird überprüft, ob die von den Dritten erlangten Nachweise für die Schlussfolgerung, dass derartige Bewertungen die Anforderungen der IFRS erfüllen, einschließlich der Stufe in der Fair Value-Hierarchie, in der diese Bewertungen einzuordnen sind, sachgerecht sind.

Bei der Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld werden soweit wie möglich am Markt beobachtbare Daten hinzugezogen. Basierend auf den in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden die beizulegenden Zeitwerte in unterschiedliche Stufen in der Fair Value-Hierarchie eingeordnet:

Stufe 1: Notierte Preise (unbereinigt) auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden.

  • Stufe 2: Bewertungsparameter, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt als Ableitung von Preisen) beobachten lassen.
  • Stufe 3: Bewertungsparameter für Vermögenswerte oder Schulden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.

Derzeit werden Zeitwerte ausschließlich innerhalb Stufe 1 ermittelt.

Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.

Die Geratherm Medical AG erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist.

Weitere Informationen zu den Annahmen bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte sind in den Anhangangaben 9 – Wertpapiere enthalten.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

AKTIVA

1. Immaterielle Vermögenswerte

Zum 31.12.2015 werden immaterielle Vermögenswerte von insgesamt 603 TEUR (i. Vj. 722 TEUR) ausgewiesen. Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte wird in nachfolgender Tabelle dargestellt:

Immaterielle
Vermögenswerte
Entwicklungskosten Sonstige
immaterielle
Vermögenswerte
Firmenwert Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten in EUR
01.01.2014 2.112.829 624.993 90.000 2.827.822
Zugänge 15.226 117.232 0 132.458
Abgänge 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
31.12.2014 2.128.055 742.225 90.000 2.960.280
01.01.2015 2.128.055 742.225 90.000 2.960.280
Zugänge 22.217 26.945 0 49.162
Abgänge 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
31.12.2015 2.150.272 769.170 90.000 3.009.442
Abschreibungen in EUR
01.01.2014 1.952.614 168.147 14.250 2.135.011
Zugänge 17.999 85.481 0 103.480
Abgänge 0 0 0 0
31.12.2014 1.970.613 253.628 14.250 2.238.491
01.01.2015 1.970.613 253.628 14.250 2.238.491
Zugänge 18.168 149.308 0 167.476
Abgänge 0 0 0 0
31.12.2015 1.988.781 402.936 14.250 2.405.967
Buchwerte in EUR
01.01.2014 160.215 456.846 75.750 692.811
31.12.2014 157.442 488.597 75.750 721.789
01.01.2015 157.442 488.597 75.750 721.789

31.12.2015 161.491 366.234 75.750 603.475

Im Geschäftsjahr 2015 sind Entwicklungskosten für selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 22 TEUR (i. Vj. 15 TEUR) aktiviert worden. Nicht aktivierungsfähige Forschungs- und Entwicklungskosten wurden in Höhe von 391 TEUR (i. Vj. 385 TEUR) in den Aufwand gebucht. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Lizenzen, Patente und Software.

Der im Anlagevermögen enthaltene Firmenwert betrifft die Produktion von medizinischen Wärmesystemen. Die Aktivierung in Höhe von 90 TEUR erfolgte in 2003 im Zusammenhang mit der Geschäftsübernahme des Bereiches medizinische Wärmesysteme. Der Firmenwert wurde bis zum 31.12.2004 mit einer Nutzungsdauer von 10 Jahren abgeschrieben. Ab 01.01.2005 erfolgte entsprechend der Änderung des IAS 38 keine weitere Abschreibung.

Für zahlungsmittelgenerierende Einheiten mit zugeordnetem Goodwill wird einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt, um einen möglicherweise bestehenden Wertminderungsbedarf zu ermitteln. Dem jährlichen Werthaltigkeitstest werden dabei die erwarteten Cashflows der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit über einen Planungshorizont von 2016 bis 2019 zu Grunde gelegt. Als kleinste zahlungsmittelgenerierende Einheit wurde der Bereich Wärmesysteme identifiziert. Dieser verfügt über einen Goodwill von 76 TEUR (i. Vj. 76 TEUR) sowie weiteres Nettovermögen von 161 TEUR (i. Vj. 157 TEUR) zum Bilanzstichtag. Der erzielbare Betrag, der im Rahmen des Werthaltigkeitstests der zahlungsmittelgenerierenden Einheit gegenüberzustellen ist, wird durch den Nutzungswert (value-in-use) bestimmt. Für die Bestimmung des Nutzungswerts wurden die aus der Planung abgeleiteten Cashflows mit einen risikoadjustierten, marktgerechten Zinssatz in Höhe von 16,75 % vor Steuern abgezinst. Die Planung sieht Umsatzzuwächse zwischen 8 % und 57 % p.a. bei korrespondierend steigenden Kosten vor, wobei eine jährliche Margensteigerung im niedrigen einstelligen Prozentbereich angenommen wurde. Anhaltspunkte für eine Wertminderung haben sich dabei nicht ergeben und waren insoweit nicht erforderlich. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurde betrachtet wie der Nutzungswert auf eine Zinssatzänderung reagiert. Bei einer Zinssatzänderung von +1 % ergibt sich eine Barwertveränderung von minus 12 TEUR. Ein nachhaltiger Rückgang der Umsatzerlöse im Planungszeitraum um 8 % würde zur Vollabschreibung des Goodwills in Höhe von 76 TEUR führen.

2. Sachanlagen

Die Entwicklung der Sachanlagen ist in der nachfolgenden Übersicht dargestellt.

Sachanlagen Grundstücke
und Bauten
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Anlagen
im Bau
Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten in EUR
01.01.2014 2.475.891 6.651.355 729.486 16.663 9.873.395
Zugänge 0 407.642 266.586 43.081 717.309
Abgänge 0 55.182 66.293 14.738 136.213
Umbuchungen 0 43.081 1.925 -45.006 0
31.12.2014 2.475.891 7.046.896 931.704 0 10.454.491
01.01.2015 2.475.891 7.046.896 931.704 0 10.454.491
Zugänge 0 956.355 66.246 134.412 1.157.013
Abgänge 0 62.650 58.448 0 121.098
Umbuchungen 0 0 0 0 0
31.12.2015 2.475.891 7.940.601 939.502 134.412 11.490.406
Abschreibungen in EUR
01.01.2014 1.323.306 4.656.823 560.440 0 6.540.569
Zugänge 65.312 508.646 78.899 0 652.857
Abgänge 0 24.161 51.683 0 75.844
31.12.2014 1.388.618 5.141.308 587.656 0 7.117.582
01.01.2015 1.388.618 5.141.308 587.656 0 7.117.582
Zugänge 65.312 558.003 98.789 0 722.104
Abgänge 0 13.390 58.427 0 71.817
31.12.2015 1.453.930 5.685.921 628.018 0 7.767.869
Buchwerte in EUR
01.01.2014 1.152.585 1.994.532 169.046 16.663 3.332.826
31.12.2014 1.087.273 1.905.588 344.048 0 3.336.909
01.01.2015 1.087.273 1.905.588 344.048 0 3.336.909
31.12.2015 1.021.961 2.254.680 311.484 134.412 3.722.537

Die Zugänge im Bereich der Sachanlagen betreffen hauptsächlich den Kauf von Technischen Anlagen durch die Capillary Solutions GmbH in Höhe von 778 TEUR. Eigenleistungen wurden in Höhe von 97 TEUR aktiviert.

Wertminderungen auf das Anlagevermögen waren nicht erforderlich.

Die Position Sonstige Vermögenswerte beinhaltet die Beteiligung der Geratherm Medical AG an der Protembis GmbH Hamburg in Höhe von 270 TEUR (9,1 % vom Stammkapital). Für die im Geschäftsjahr 2015 erworbene Beteiligung an der Protembis GmbH (270 TEUR) liegen keine Informationen zur verlässlichen Einschätzung eines Zeitwertes für dieses Eigenkapitalinstrument am Bilanzstichtag vor. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Die Sonstigen langfristigen Forderungen betreffen in Höhe von 123 TEUR (i. Vj. 269 TEUR) Umsatzsteuerforderungen der brasilianischen Tochtergesellschaft Geratherm do Brasil.

4. Latente Steuern

Die in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern sind auf temporäre Differenzen zwischen dem Buchwert im IFRS-Konzernabschluss und den steuerlichen Buchwerten in den folgenden Vermögenswerten sowie auf steuerliche Verlustvorträge zurückzuführen.

31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2014
aktive latente
Steuern
aktive latente
Steuern
passive latente
Steuern
passive latente
Steuern
Saldo latente
Steuern
Saldo latente
Steuern
EUR EUR EUR EUR EUR EUR
Aktivierte
Entwicklungs
kosten/Patente
24.351 50.199 150.665 187.398 -126.314 -137.199
Geschäfts
und Firmenwert
0 0 19.203 16.420 -19.203 -16.420
Verlustvorträge 285.159 738.333 0 0 285.159 738.333
Summe 309.510 788.532 169.868 203.818 139.642 584.714

Die Veränderung der in der Konzernbilanz saldiert ausgewiesenen aktiven und passiven latenten Steuern stellt sich wie folgt dar:

Veränderung des Saldos
der latenten Steuern
01.01.2015 Ergebniswirksa
me Veränderung
Ergebnisneutrale
Veränderung
31.12.2015
EUR EUR EUR EUR
Aktivierte
Entwicklungskosten/Patente
-137.199 10.885 0 -126.314
Geschäfts- und Firmenwert -16.420 -2.783 0 -19.203
Verlustvorträge 738.333 -453.174 0 285.159
Summe 584.714 -445.072 0 139.642
Veränderung des Saldos
der latenten Steuern
01.01.2014 Ergebniswirksa
me Veränderung
Ergebnisneutrale
Veränderung
31.12.2014
EUR EUR EUR EUR
Aktivierte
Entwicklungskosten/Patente
-99.263 -37.936 0 -137.199
Geschäfts- und Firmenwert -14.637 -1.783 0 -16.420
Verlustvorträge 1.197.546 -459.213 0 738.333
Summe 1.083.646 -498.932 0 584.714

Für die Berechnung der latenten Steuerabgrenzung wurde ein Ertragsteuersatz zwischen 29,13 % und 31,35 % (i. Vj. zwischen 29,13 % und 30,88 %) zu Grunde gelegt. Er umfasst neben der Körperschaftsteuer nebst Solidaritätszuschlag auch die Gewerbesteuer.

Die aktive latente Steuer berücksichtigt die nachhaltig positive Ertragssituation bei der Geratherm Medical AG in den vergangenen Geschäftsjahren. Zur Berechnung der Werthaltigkeit der auf den Verlustvortrag der Geratherm Medical entfallenden aktiven Steuerabgrenzung werden die über fünf Jahre geplanten steuerlich relevanten Erträge des Kerngeschäfts (ohne Finanzergebnis) angesetzt, wobei der Verlustvortrag der Geratherm Medical AG nach der aktuellen Planung in den nächsten 3 Jahren voraussichtlich realisiert werden könnte. Da sich die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen teilweise noch in der Aufbauphase befinden und deren Ertragsplanung noch einer dementsprechenden Unsicherheit unterliegt, wurden über die passive latente Steuer aus temporären Differenzen hinausgehende aktive latente Steuer nicht angesetzt.

Darstellung der aktiven Steuerabgrenzung für die steuerlichen Verlustvorträge

2015
TEUR
2014
TEUR
Steuerlicher Verlustvortrag zum 31.12. 5.542 6.600
Davon werthaltig 1.187 3.312
Latente Steuerabgrenzung 285 738

5. Vorräte

31.12.2015
EUR
31.12.2014
EUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.148.258 2.103.356
Unfertige Erzeugnisse 1.317.323 1.753.405
Fertige Erzeugnisse 1.176.455 1.129.865
Waren 2.173.489 2.044.577
Gesamt 6.815.525 7.031.203

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe umfassen hauptsächlich Glasröhren, Kapillaren, Gehäuse, Steuereinheiten, chemische Stoffe und elektronische Bauteile.

Die unfertigen Erzeugnisse zum 31.12.2015 betreffen hauptsächlich Fieberthermometer in diversen Produktionsstufen sowie halbfertige Wärmesysteme und Inkubatoren.

In der Position Fertige Erzeugnisse sind zum 31.12.2015 vorwiegend Thermometer, Wärmesysteme sowie Inkubatoren enthalten. Die Waren umfassen im Wesentlichen die zum Verkauf bestimmten – in Auftragsfertigung hergestellten – digitalen Thermometer und Blutdruckmessgeräte.

Wesentliche Wertminderungen waren nicht vorzunehmen.

6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Gesamtergebnisrechnung

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gliedern sich wie folgt:

Eigenkapitalver-

31.12.2015
EUR
31.12.2014
EUR
Bruttobetrag der Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen 3.175.228 3.040.380
Abwertungen -50.148 -39.067
Gesamt 3.125.080 3.001.313

Die ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalb eines Jahres fällig und resultieren überwiegend aus Produkt- und Warenlieferungen. Die Abwertungen betreffen Forderungen mit einem Zahlungsausfallrisiko und werden unter den sonstigen Aufwendungen der laufenden Periode erfolgswirksam erfasst. Nicht mehr einbringliche, überfällige Forderungen aus Vorjahren in Höhe von 114 TEUR wurden ausgebucht.

7. Steuerforderungen

Die Steuerforderungen setzten sich im Wesentlichen aus der Forderung aus der Erstattung von Umsatzsteuern in Höhe von 301 TEUR (i. Vj. 178 TEUR) und Steuern vom Einkommen und vom Ertrag in Höhe von 3 TEUR (i. Vj. 18 TEUR) zusammen.

8. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen Vermögenswerte beziehen sich im Wesentlichen auf Forderungen aus geleisteten Anzahlungen (110 TEUR; i. Vj. 109 TEUR) sowie sonstige im Voraus bezahlte Aufwendungen (164 TEUR; i. Vj. 73 TEUR).

9. Wertpapiere

Die Wertpapierbestände setzen sich wie folgt zusammen:

2015 Stück/Nominal Buchwert zum
31.12.
EUR
Kurs zum
31.12.
EUR
Epigenomics AG 222.832 494.687 2,22
Agfa-Gevaert N.V. 528.843 2.766.906 5,23
Eckert & Ziegler Strahlen- u. Med. AG 65.000 1.248.000 19,20
Discount Classic Zertifikat Bayer AG 2.580 255.420 99,00
Discount-Zertifikat Sanofi S.A. 3.625 250.669 69,15
Gesamt 5.015.682
2014
Epigenomics AG 210.100 1.008.900 4,80
Agfa-Gevaert N.V. 700.000 1.449.700 2,07
Eckert & Ziegler Strahlen- u. Med. AG 65.000 1.225.250 18,85
DB X-TR.ST.EU.600H.CA.S.D.ETF 20.000 332.200 16,61
FDR Acquisition Rights (Adolor) 460.000 187.000 0,41
Gesamt 4.203.050

Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte ein Zugang zum Bestand der Wertpapiere durch Kauf in Höhe von 2.355 TEUR (i. Vj. 2.520 TEUR). Ein Abgang durch Verkauf erfolgte in Höhe von 2.968 TEUR (i. Vj. 2.095 TEUR). Dadurch konnte ein Ergebnisbeitrag von 1.938 TEUR (i. Vj. 565 TEUR) realisiert werden.

Die im Bestand befindlichen Wertpapiere (available-for-sale Vermögenswerte) werden regelmäßig zu jedem Berichtsstichtag gemäß IAS 39.58 und IAS 39.61 auf eine eventuell vorliegende dauerhafte Wertminderung geprüft. Bei als zur Veräußerung gehaltenen eingestuften Eigenkapitalinstrumenten würde ein signifikanter oder länger anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwertes des Instruments unter seine Anschaffungskosten einen objektiven Hinweis für eine dauerhafte Wertminderung darstellen. Die Entscheidung darüber, was "signifikant" oder "anhaltend" bedeutet, ist eine Ermessensentscheidung. Im Rahmen dieser Entscheidung bewertet der Vorstand neben anderen Faktoren die Kursschwankungen in der Vergangenheit, die Dauer und den Umfang, in dem der beizulegende Zeitwert einer Finanzinvestition unter seinen Anschaffungskosten liegt. Eine dauerhafte Wertminderung liegt demnach vor, wenn der beizulegende Zeitwert am Bilanzstichtag um mehr als 20 % unter die Anschaffungskosten gesunken ist oder am Bilanzstichtag ein Rückgang des beizulegenden Zeitwertes über einen Zeitraum von neun Monaten besteht.

Für das Geschäftsjahr 2015 wurde eine Wertminderung gemäß IAS 39.67 bei den Aktien der Epigenomics AG in Höhe von 532 TEUR vorgenommen. Die Position FDR Acquisition Rights (ehemalig Adolor) wurde in Höhe von 187 TEUR komplett abgeschrieben, nachdem Merck das Entwicklungszentrum der ehemaligen Adolor geschlossen hat. Wir rechnen daher nicht mehr mit einer Zusatzvergütung aus diesem Wertpapier, da die zu Grunde liegende Entwicklung eines pharmazeutischen Wirkstoffs abgebrochen wurde.

Zum Bilanzstichtag 31.12.2015 betrug die Marktbewertungsrücklage durch Wertpapierverkäufe und Kursveränderungen 865 TEUR (i. Vj. 659 TEUR). Die Veränderung in Höhe von 206 TEUR setzt sich zusammen aus Abgängen aus der Bewertungsrücklage im Wesentlichen durch Wertpapierverkäufe (506 TEUR), ergebniswirksamen Abschreibungen (47 TEUR) und Zuschreibungen (759 TEUR).

10. Zahlungsmittel

31.12.2015
TEUR
31.12.2014
TEUR
Kassenbestand 13 8
Guthaben bei Kreditinstituten 9.670 8.861
Zahlungsmittel 9.683 8.869

Davon sind Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 5.555 TEUR (i. Vj. 5.520 TEUR) zu marktüblichen Zinsen angelegt und täglich verfügbar.

PASSIVA

Eigenkapital

Die Veränderung des Eigenkapitals ist aus der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung ersichtlich.

11. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der Geratherm Medical AG beträgt zum 31.12.2015 insgesamt 4.949.999 EUR und ist in 4.949.999 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Das gezeichnete Kapital ist voll eingezahlt. Zum Bilanzstichtag befanden sich keine eigenen Aktien im Besitz der Gesellschaft. Die Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Aktien belief sich im Geschäftsjahr 2015 auf 4.949.999 Stück.

Genehmigtes Kapital

Der Vorstand wurde ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 05.06.2016 durch Ausgabe von bis zu 2.474.999 auf den Inhaber lautenden neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals, um bis zu insgesamt 2.474.999 EUR zu erhöhen.

Erwerb eigener Aktien

Die Gesellschaft wird ermächtigt, bis zum 04. Juni 2020 eigene Aktien bis zu einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, zu erwerben. Der von der Gesellschaft gezahlte Erwerbspreis darf den arithmetischen Mittelwert der Börsenkurse der Eröffnungsauktion im XETRA-Handel (oder einem von der Deutschen Börse AG bestimmten Nachfolgesystem) während der letzten 5 Börsentage vor dem Erwerb nicht mehr als 10 % unter- oder überschreiten.

Der Vorstand ist ermächtigt, die aufgrund einer Ermächtigung nach § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG erworbenen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) zu anderen Zwecken als dem Handel in eigenen Aktien wieder zu veräußern. Die Veräußerung der erworbenen eigenen Aktien kann über die Börse erfolgen. Das Bezugsrecht der Aktionäre ist dabei ausgeschlossen.

Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft, die aufgrund dieser Ermächtigung erworben werden, einzuziehen, ohne dass die Durchführung der Einziehung eines weiteren Beschlusses der Hauptversammlung bedarf.

Der Vorstand wird bis zum 04. Juni 2020 weiterhin ermächtigt, Aktien der Gesellschaft zu erwerben, um eigene Aktien Dritten im Rahmen des Zusammenschlusses mit Unternehmen oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran anbieten zu können, wobei das Bezugsrecht der Aktionäre auf die eigenen Aktien ausgeschlossen wird. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von einem Anteil am Grundkapital, der zehn vom Hundert nicht übersteigen darf, beschränkt. Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilen ausgeübt werden.

Die Ermächtigung der Hauptversammlung vom 07. Juni 2010 zum Erwerb eigener Aktien wird mit Wirksamwerden des neuen Ermächtigungsbeschlusses aufgehoben.

Die Geratherm Medical AG hat von diesen Ermächtigungen bisher keinen Gebrauch gemacht.

12. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage zeigt den Betrag, der bei der Ausgabe der Anteile über den Nennbetrag hinaus erzielt wurde abzüglich der Eigenkapitalbeschaffungskosten des Börsengangs. Sie ist betreffend die Muttergesellschaft nach deutschen gesellschaftsrechtlichen Regelungen hinsichtlich ihrer Verwendungsfähigkeit beschränkt. Die Kapitalrücklage enthält darüber hinaus die Differenz zwischen dem Wert der ausgegebenen Anteile und dem Zeitwert der Gegenleistung bei Transaktionen mit nicht beherrschenden Anteilseignern.

13. Andere Rücklagen

Die Entwicklung der Anderen Rücklagen ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.

Marktbewertungsrücklage

Entsprechend den Vorschriften des IAS 39 wurde die um die ergebniswirksam erfassten Wertberichtigungen bereinigte Kursänderung der Wertpapiere zum Bilanzstichtag in der im Eigenkapital ausgewiesenen Position Marktbewertungsrücklage erfasst. Zum 31.12.2015 beträgt die Marktbewertungsrücklage 865 TEUR (i. Vj. 659 TEUR). Wesentliche Steuereffekte fallen auf Grund der körperschaftsteuerlichen Regelungen zu Beteiligung an anderen Körperschaften und Personenvereinigungen nicht an.

Währungsumrechnungsrücklage

Die Währungsumrechnungsrücklage in Höhe von 117 TEUR (i. Vj. 17 TEUR) ergibt sich aus der Konsolidierung der in ausländischer Währung aufgestellten Abschlüsse der Geratherm do Brasil Ltda. und der LMT Medical Systems Inc.

Kumulierte Gewinne

Die kumulierten Gewinne ermitteln sich aus dem Ergebnisvortrag zum Stichtag 31.12.2015 (4.047 TEUR; i. Vj. 3.553 TEUR), der Anpassung nicht beherrschender Anteile der LMT Medical Systems Inc. (30 TEUR; i. Vj. 0 TEUR), dem laufenden Jahresergebnis, das den Aktionären des Mutterunternehmens zuzurechnen ist (2.701 TEUR; i. Vj. 1.682 TEUR) abzüglich der ausgeschütteten Dividende (1.237 TEUR; i. Vj. 1.188 TEUR).

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung im Juni 2016 vorschlagen, eine Dividende von 50 Cent pro Aktie für das Geschäftsjahr 2015 auszuschütten.

Für die diesjährige Ausschüttung ist Kapitalertragsteuer nebst Solidaritätszuschlag einzubehalten.

Für die geplante Dividendenausschüttung in Höhe von 50 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr 2015 (insgesamt also 2.475 TEUR) sind nach den steuerlichen Vorschriften zuerst der ausschüttbare Gewinn des Geschäftsjahres und danach das steuerliche Einlagekonto zu verwenden.

Für das Geschäftsjahr 2015 beträgt der erwirtschaftete ausschüttbare Gewinn 3.583 TEUR und wird durch die geplante Dividendenausschüttung nicht vollständig aufgebraucht, so dass ein Zugriff auf das mit 15.206 TEUR fortbestehende steuerliche Einlagekonto zur Ausschüttung nicht möglich ist. Auf den vollen Ausschüttungsbetrag von 2.475 TEUR ist deshalb Kapitalertragsteuer nebst Solidaritätszuschlag in Höhe von 26,4 % (653 TEUR) einzubehalten.

Sofern in künftigen Jahren Dividendenausschüttungen den maßgeblichen ausschüttbaren Gewinn übersteigen, können diese auch weiterhin steuerfrei aus dem steuerlichen Einlagekonto geleistet werden.

Gesamt TEUR Nicht beherrschende Anteile zum 01.01.2015 -366 Beteiligungsproportionale Kapitalerhöhung der Geratherm do Brasil Ltda. 85 Anpassung nicht beherrschende Anteile LMT Medical Systems Inc. 15 Kauf von Anteilen an der apoplex medical technologies GmbH von nicht beherrschenden Anteilseignern -83 Währungsumrechnung im Konzern 90 Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis -310 Nicht beherrschende Anteile zum 31.12.2015 -569

14. Nicht beherrschende Anteile im Eigenkapital

Kapitalflussrechnung

Die nachstehenden Tabellen zeigen Informationen zu jeder Tochtergesellschaft des Konzerns mit wesentlichen, nicht beherrschenden Anteilen vor konzerninternen Eliminierungen zum 31.12.2015 und 31.12.2014:

2015
in TEUR
LMT
Medical
Systems
GmbH
LMT
Medical
Systems
Inc.
apoplex
medical
techno
logies
GmbH
Geratherm
Medical do
Brasil Ltda.
Sao Paulo/
Geratherm
Respiratory
GmbH
Bad
Kumulierte
Effekte aus
Änderung
Beteili
gungs
Gesamt
Lübeck Ohio/USA Pirmasens Brasilien Kissingen quote
Prozentsatz nicht
beherrschender Anteile
33,33 % 33,33 % 41,24 % 49,00 % 38,73 %
Langfristiges Vermögen 357 0 54 193 55
Kurzfristiges Vermögen 1.230 115 368 1.217 872
Langfristige
Verbindlichkeiten
-377 0 -1.201 -1.777 -450
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
-430 -32 -42 -676 -242
Nettovermögen 780 83 -821 -1.043 235
Buchwert nicht beherr
schender Anteile
260 28 -339 -511 91 -98 -569
Umsatzerlöse 2.331 1.006 689 1.784 2.389
Jahresüberschuss/
( fehlbetrag)
233 2 44 -987 196
Nicht beherrschender An
teile zugeordneter Jahres
überschuss/ (fehlbetrag)
79 1 18 -484 76 0 -310
Mittelzufluss/(-abfluss) aus
betrieblicher Tätigkeit
263 1 50 225 341
Mittelzufluss/(-abfluss) aus
Investitionstätigkeit
-158 0 -42 -3 -17
Mittelzufluss/(-abfluss) aus
Finanzierungstätigkeit
-150 0 0 -225 -110
Nettozunahme/(abnahme)
der liquiden Mittel
-45 1 8 -3 214
2014
in TEUR
LMT
Medical
Systems
apoplex
medical
techno
Geratherm
Medical do
Brasil Ltda.
Geratherm
Respiratory
GmbH
Kumulierte
Effekte aus
Änderung
Gesamt
GmbH
Lübeck
logies
GmbH
Pirmasens
Sao Paulo/
Brasilien
Bad
Kissingen
Beteili
gungs
quote
Prozentsatz nicht
beherrschender Anteile
33,33 % 42,08 % 49,00 % 38,73 %
Langfristiges Vermögen 276 25 348 55
Kurzfristiges Vermögen 1.167 346 2.126 762
Langfristige
Verbindlichkeiten
-527 -1.200 -628 -450
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
-369 -37 -2.250 -329
Nettovermögen 547 -866 -404 38
Buchwert nicht beherr
schender Anteile
182 -364 -198 15 -1 -366
Umsatzerlöse 718 544 2.966 1.760
Jahresüberschuss/
( fehlbetrag)
251 -62 -342 82
Nicht beherrschender An
teile zugeordneter Jahres
überschuss/ (fehlbetrag)
84 -26 -168 32 0 -78
Mittelzufluss/(-abfluss) aus
betrieblicher Tätigkeit
-221 -169 -341 53
Mittelzufluss/(-abfluss) aus
Investitionstätigkeit
-177 -24 -14 -41
Mittelzufluss/(-abfluss) aus
Finanzierungstätigkeit
520 330 349 -12

15. Langfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Geratherm Medical AG erhielt zum 04./11.09.2009 ein Darlehen in Höhe von 2.000 TEUR aus Refinanzierungsmitteln zum Förderprogramm "GuW Plus - Gründungs- und Wachstumsfinanzierung" der Thüringer Aufbaubank (TAB), welches über die Commerzbank AG gewährt wurde. Das Darlehen wurde, wie vereinbart, bis zum 30.09.2015 zu 100 % zurückgezahlt. Die Sicherungsübereignung des gesamten Warenlagers der Geratherm Medical AG in Geschwenda wurde von der Commerzbank AG zurückgegeben.

Am 22.11.2012 schloss die Geratherm Medical AG einen weiteren Darlehensvertrag über einen Unternehmerkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von 3.000 TEUR, welcher ebenfalls von der Commerzbank AG gewährt wurde. Das Darlehen wird über die gesamte Laufzeit bis 30.12.2017 mit 1,40 % verzinst. Die Tilgungsrate beträgt vierteljährlich 187,5 TEUR beginnend mit dem 31.03.2014. Das Darlehen wurde am 05.12.2012 zu 100 % ausgezahlt.

Im Darlehensvertrag ist die Einhaltung von bestimmten Finanzkennzahlen "Eigenmittelquote" und "Nettoverschuldungsgrad" vereinbart. Zum Bilanzstichtag sind diese Finanzkennzahlen eingehalten worden.

Weiterhin wurden betreffend die Geratherm do Brasil mehrere Darlehen über nominal 1.150 TEUR verlängert und neu aufgenommen, mit Laufzeiten bis zum Jahr 2016 bzw. 2018. Bis auf ein Darlehen sind diese Darlehen fest verzinslich mit Zinssätzen zwischen 10,3 % und 21,9 %.

Somit hat ein Teil der Darlehen in Höhe von 1.145 TEUR eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und in Höhe von 1.533 TEUR eine Restlaufzeit von zwei bis fünf Jahren.

16. Abgegrenzte Investitionszuwendungen

Der in der Bilanz ausgewiesene Posten in Höhe von 474 TEUR (i. Vj. 586 TEUR) betrifft alle erhaltenen Investitionszulagen und -zuschüsse, die entsprechend der Nutzungsdauer der damit finanzierten Vermögensgegenstände erfolgswirksam aufgelöst werden. Dieser hat im Wesentlichen langfristigen Charakter.

Die Gewährung der Investitionszulagen und -zuschüsse steht unter der aufschiebenden Bedingung, dass die damit erworbenen Sachanlagen innerhalb einer Bindefrist im Vermögen der Gesellschaft bzw. im Fördergebiet verbleiben. Sämtliche Bindefristen sind zum Bilanzstichtag abgelaufen.

17. Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

Im Konzern werden hier im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus den endfälligen Gesellschafterdarlehen der Minderheitsgesellschafter der apoplex medical technologies GmbH in Höhe von 477 TEUR (i. Vj. 477 TEUR), der Geratherm Respiratory GmbH in Höhe von 119 TEUR (i. Vj. 119 TEUR), der Geratherm do Brasil Ltda. in Höhe von 88 TEUR (i. Vj. 0 TEUR) sowie der LMT Medical Systems GmbH 107 TEUR (i. Vj. 107 TEUR) ausgewiesen. Die Darlehen haben eine Laufzeit von einem Jahr und sind fest verzinslich mit Zinssätzen zwischen 0,0 % und 10,0 %.

18. Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Zum Bilanzstichtag bestehen im Konzern kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1.145 TEUR (i. Vj. 2.109 TEUR). Davon betreffen 750 TEUR (i. Vj. 1.050 TEUR) die Darlehen der Geratherm Medical AG, die Inanspruchnahme von Kontokorrentkreditlinien durch unsere Tochtergesellschaften Geratherm Respiratory GmbH in Höhe von 0 TEUR (i. Vj. 110 TEUR) sowie der kurzfristige Anteil der Darlehen der Geratherm do Brasil in Höhe von 395 TEUR (i. Vj. 948 TEUR).

19. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Für ausstehende Lieferungs- und Leistungsrechnungen sind zum jeweiligen Bilanzstichtag entsprechende abgegrenzte Verbindlichkeiten gebildet worden. Die Verbindlichkeiten haben Restlaufzeiten von nicht mehr als einem Jahr. Es bestehen die üblichen Eigentumsvorbehalte aus der Lieferung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Waren.

20. Steuerverbindlichkeiten

Die hier ausgewiesenen Steuerverbindlichkeiten betreffen Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern mit 542 TEUR (i. Vj. 138 TEUR), aus Lohnsteuern 53 TEUR (i. Vj. 74 TEUR) und Umsatzsteuern 43 TEUR (i. Vj. 7 TEUR).

21. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

31.12.2015
TEUR
31.12.2014
TEUR
Abgegrenzte Verbindlichkeiten 1.439 864
Sonstige Verbindlichkeiten 275 477
Sonstige Verbindlichkeiten 1.714 1.341

Abgegrenzte Verbindlichkeiten

Die abgegrenzten Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2014
TEUR
Verbrauch
TEUR
Auflösung
TEUR
Zuführung
TEUR
31.12.2015
TEUR
Personalbezogen 191 -168 -6 193 210
Boni, Provisionen, Gutschriften 86 -58 0 134 162
Ausstehende Rechnungen 293 -202 -1 636 726
Sonstige 294 -185 -12 244 341
Gesamt 864 -613 -19 1.207 1.439

Die abgegrenzten Verbindlichkeiten für noch nicht genommenen Urlaub wurden auf Grundlage des Gehalts zzgl. Sozialabgaben bewertet.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Lohnzahlungen in Höhe von 180 TEUR (i. Vj. 151 TEUR) und Verbindlichkeiten aus Sozialabgaben in Höhe von 15 TEUR (i. Vj. 12 TEUR).

Alle hier dargestellten sonstigen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

22. Umsatzerlöse

Umsatzerlöse nach Produktbereichen:

2015
TEUR
2014
TEUR
Veränderung
in %
Healthcare Diagnostic 13.445 12.156 +10,6
Respiratory 3.758 4.157 -9,6
Wärmesysteme 3.697 1.860 +98,8
Cardio/Stroke 689 542 +27,1
Gesamt 21.589 18.715 +15,4

Umsatzerlöse nach Regionen:

2015 2014 Veränderung
TEUR TEUR in %
Europa 11.444 8.553 +33,8
Südamerika 1.937 3.096 -37,4
Deutschland 2.915 3.173 -8,1
Mittlerer Osten 1.783 1.502 +18,7
USA 2.327 1.305 +78,3
Sonstige 1.183 1.086 +8,9
Gesamt 21.589 18.715 +15,4

Die Position "Sonstige" beinhaltet im Wesentlichen Umsätze in Asien in Höhe von 718 TEUR (i. Vj. 683 TEUR) und Afrika in Höhe von 449 TEUR (i. Vj. 396 TEUR).

23. Sonstige betriebliche Erträge

In den Sonstigen betrieblichen Erträgen sind Amortisationen von aktivierten Zuschüssen und Zulagen in Höhe von 111 TEUR (i. Vj. 112 TEUR) enthalten.

Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Kursdifferenzen (2015: 491 TEUR; i. Vj. 353 TEUR).

24. Materialaufwand

Der Materialaufwand betrifft im Wesentlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Handelsware, Heiz- und Energiekosten sowie Fremdleistungen.

25. Personalaufwand

Der Personalaufwand beträgt im Geschäftsjahr 2015 insgesamt 5.127 TEUR (i. Vj. 4.386 TEUR). Im Geschäftsjahr wurden 345 TEUR (i. Vj. 278 TEUR) an Aufwand des Arbeitgebers für die gesetzliche Rentenversicherung erfasst. Bei der gesetzlichen Rentenversicherung handelt es sich um einen beitragsorientierten Versorgungsplan im Sinne von IAS 19.

  1. Abschreibungen

Verlustrechnung

Die Abschreibungen erhöhten sich um +17,6 % auf 889 TEUR (i. Vj. 756 TEUR).

Eigenkapitalveränderungsrechnung

27. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Gesamtergebnisrechnung

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Kosten für Vertrieb/Werbung/Marketing (2.073 TEUR; i. Vj. 2.028 TEUR) und Verwaltungsaufwendungen (2.392 TEUR; i. Vj. 2.288 TEUR). Die Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnung erhöhten sich im Geschäftsjahr auf 657 TEUR (i. Vj. 134 TEUR). Die Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert hauptsächlich aus Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung der brasilianischen Geschäftsaktivitäten (501 TEUR) sowie der Ausbuchung von wahrscheinlich uneinbringlichen Forderungen in Höhe von 114 TEUR der Tochtergesellschaft Geratherm do Brasil Ltda.

28. Finanzergebnis

Im Berichtsjahr betrug das Finanzergebnis 794 TEUR (i. Vj. -164 TEUR). Darin enthalten sind Dividenden (39 TEUR; i. Vj. 36 TEUR), Gewinne aus Wertpapierverkäufen (1.938 TEUR; i. Vj. 565 TEUR), ergebniswirksame Abwertungen von Wertpapieren wegen "dauerhafter Wertminderung" (719 TEUR; i. Vj. 363 TEUR), Aufwendungen im Zusammenhang mit den Wertpapieren (170 TEUR; i. Vj. 97 TEUR), Zinserträge (11 TEUR; i. Vj. 21 TEUR) sowie Zinsaufwendungen (305 TEUR; i. Vj. 325 TEUR).

29. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Aufwand aus Steuern umfasst sowohl die tatsächlich zu entrichtenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch die latenten Steuern und gliedert sich wie folgt auf:

2015
TEUR
2014
TEUR
Tatsächliche Steuern -491 -148
Latente Steuern -445 -499
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag nach IFRS -936 -647

Als anzuwendender Steuersatz für die steuerliche Überleitungsrechnung wird der im abgelaufenen Geschäftsjahr gültige Nominalsteuersatz des Mutterunternehmens Geratherm Medical AG von 31,35 % (i. Vj. 29,72 %) herangezogen. Der für die Inlandsgesellschaften im abgelaufenen Geschäftsjahr relevante Steuersatz bewegte sich je nach Standort in einer Bandbreite von 29,13 % bis 31,35 %.

2015
TEUR
2014
TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern 3.328 2.251
Zu erwartender Steueraufwand -1.043 -667
Steuerfreie Erträge, nicht abzugsfähige Aufwendungen und
permanente Abweichungen
310 55
Veränderung des Ansatzes steuerlicher Verlustvorträge -284 -95
Steuersatzänderungen -55 0
Periodenfremde Steuern 21 0
Sonstige 115 60
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag nach IFRS -936 -647

Bilanz Gewinn- und

30. Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich aus dem Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens (EAT) dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der ausstehenden Aktien.

2015 2014
Ergebnis der Aktionäre des Mutterunternehmens (TEUR) 2.701 1.682
gewichtete durchschnittliche Anzahl ausstehender Aktien (T Stück) 4.950 4.950
unverwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 0,55 0,34
verwässertes Ergebnis je Aktie (EUR) 0,55 0,34
2015
T Stück
2014
T Stück
Stammkapital in Stückaktien 4.950 4.950
gewichtete Anzahl ausstehender Aktien 4.950 4.950

Das verwässerte Ergebnis je Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Beziehungen zu "related parties" im Sinne von IAS 24 bestehen gegenüber der GMF Capital GmbH, Frankfurt (GMF). Die GMF hält eine Beteiligung von 51,77 % an der Geratherm Medical AG. Aktionär der GMF und damit ultimate Controlling party i. S. d. IAS 24.13 ist der Vorstand Herr Dr. Frank. Für die im Geschäftsjahr 2015 vom Vorstand Herrn Dr. Frank erbrachten Leistungen wurden Aufwendungen in Höhe von 251 TEUR (i. Vj. 197 TEUR) gegenüber der GMF erfasst. Die Beträge sind angemessen und setzen sich aus Vorstandsbezügen (86 TEUR; i. Vj. 86 TEUR), einen Erfolgsbonus und einer Bonuszahlung auf die Finanzergebnisse der Jahres 2014 und 2015 zusammen. Dieser Finanzbonus entspricht vertraglichen Regelungen.

Das Tochterunternehmen Geratherm Respiratory GmbH, Bad Kissingen, hat im Geschäftsjahr 2015 Aufwand für Managementvergütung an die GMF Capital GmbH in Höhe von 12 TEUR gebucht. Diese Buchungen stehen im direkten Zusammenhang mit der Ausübung der Funktion als Geschäftsführer bei der Geratherm Respiratory GmbH und reflektieren die bezogenen bzw. zurückgestellten Entgelte dieser Tätigkeit für das Geschäftsjahr 2015. Die Sensor Systems GmbH in Steinbach-Hallenberg hat ebenfalls Aufwand für Managementvergütung in 2015 für die Tätigkeit als Geschäftsführer in Höhe von 12 TEUR gebucht.

Zum Stichtag 31.12.2015 sind keine Forderungen gegenüber der GMF ausgewiesen. Es wurde zum Stichtag eine Verbindlichkeit gegenüber der GMF in Höhe von 161 TEUR (i. Vj. 101 TEUR) eingestellt.

Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu Bedingungen wie unter Dritten abgeschlossen und durchgeführt worden.

Gegenüber den Aufsichtsratsmitgliedern bestehen zum Bilanzstichtag, wie im Vorjahr, keine Forderungen. Die Aufsichtsratsvergütung ist in den Sonstigen Angaben erläutert.

Im Geschäftsjahr 2015 gab es keine Mitteilungen nach § 21 Abs. 1 WpHG.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Per 31. Dezember 2015 Gesamt < 1 Jahr 1– 5
Jahre
> 5
Jahre
sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus Leasingverträgen TEUR
424 342 82 0
sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus Abnahmeverpflichtung TEUR
170 170 0 0
sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus Abnahmeverpflichtung und Bestellobligo Vorräte TEUR
909 909 0 0
Per 31. Dezember 2014 Gesamt < 1 Jahr 1– 5
Jahre
> 5
Jahre
sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus Leasingverträgen TEUR
268 233 35 0
sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus Abnahmeverpflichtung TEUR
334 115 219 0
sonstige finanzielle Verpflichtungen
aus Abnahmeverpflichtung und Bestellobligo Vorräte TEUR
1.017 1.017 0 0

Im Konzern bestehen verschiedene Miet- und Leasingverträge über Verwaltungs- und Gewerberäume, Kraftfahrzeuge und eine Telefonanlage sowie Wartungsverträge für Software. Die finanziellen Verpflichtungen daraus betragen für 2015 und die folgenden Jahre 424 TEUR (i. Vj. 268 TEUR).

Die sonstigen Abnahmeverpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Abnahmeverpflichtungen aus Rahmenverträgen zur Sicherung der Produktion von Wärmesystemen für 2016 sowie Abnahmeverpflichtungen aus einer Order für den Bezug von Handelswaren.

Honorar für den Abschlussprüfer

Im Jahr 2015 wurden 57 TEUR (i. Vj. 55 TEUR) für Abschlussprüfungsleistungen, 0 TEUR (i. Vj. 1 TEUR) für andere Bestätigungsleistungen und 5 TEUR (i. Vj. 7 TEUR) als Aufwand für Steuerberatungsleistungen erfasst.

31. Segmentberichterstattung

Im vorliegenden Abschluss werden die Geschäftssegmente entsprechend dem IFRS 8 dargestellt. Die Geschäftssegmente werden auf Basis der internen Konzernberichterstattung an die Hauptentscheidungsträger abgegrenzt. Es werden folgende berichtspflichtigen Segmente des Konzerns identifiziert:

Healthcare Diagnostic

  • Analoge und Digitale Produkte zur Körpertemperaturmessung
  • Blutdruckmessgeräte
  • sonstige Produkte zur Temperaturmessung und Zubehör
  • Women's Care

Medizinische Wärmesysteme

  • Produkte zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur im OP- oder Rettungsbereich
  • MR Diagnostik Inkubatorsystem für Frühgeborene

Cardio/Stroke

• Technologieprodukte für die Schlaganfallprävention

Respiratory

• Produkte der Lungenfunktionsdiagnostik.

In der vorliegenden Segmentberichterstattung werden der Segmentumsatz, das Betriebsergebnis (operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sowie die Abschreibungen als für die Geratherm relevanten Steuerungsgrößen dargestellt. Die angegebenen Werte entsprechen dem internen Berichtswesen. Erträge, Aufwendungen, Vermögen und Schulden zwischen den Segmenten werden vor Konsolidierung dargestellt. Die zur Überleitung auf die Konzernwerte erforderliche Konsolidierung betrifft im Wesentlichen das Segment Respiratory und das Segment Healthcare Diagnostic und resultiert aus den internen Erlösen mit unseren Tochterunternehmen in Brasilien und der Sensor Systems GmbH mit der Geratherm Respiratory GmbH. Die Überleitung stellt die Erträge und Aufwendungen bzw. das Vermögen dar, welche den Segmenten nicht direkt zugeordnet werden können. Das Segmentvermögen und die Segmentschulden sind nicht Bestandteil unseres internen Berichtswesens. Die Werte wurden den Segmenten direkt zugeordnet bzw. auf Basis des Umsatzes verteilt.

Die Segmentierung nach Regionen wurde wie im Vorjahr beibehalten und orientiert sich nach den Absatzmärkten des Konzerns. Die geographischen Informationen werden für Deutschland, Europa, USA, Südamerika und Sonstige angegeben. Interne Umsätze werden im Segmentumsatz ausgewiesen.

Im Segment Südamerika erfolgten die wesentlichen Umsätze mit Brasilien in Höhe von 1.787 TEUR (i. Vj. 2.920 TEUR) und im Segment Europa erfolgten die wesentlichen Umsätze mit Italien in Höhe von 4.280 TEUR (i. Vj. 3.230 TEUR).

Latente Steuern sind keinem Segment zugeordnet, da dies ebenfalls nicht in der internen Berichterstattung erfolgt. Latente Steuern sind daher in der Summe des Segmentvermögens nicht enthalten.

Die Überleitung im Segmentvermögen in der Segmentberichterstattung nach Produktbereichen setzt sich aus den nachfolgenden Zahlungsmitteln, Wertpapierbeständen und Beteiligungen der Geratherm Medical AG zusammen, welche keinem Segment zugeordnet werden. Sie setzten sich wie folgt zusammen:

2015
TEUR
2014
TEUR
Finanzanlagen der Geratherm Medical AG 270 0
Wertpapiere der Geratherm Medical AG 5.016 4.203
Zahlungsmittel der Geratherm Medical AG 9.119 8.025
Gesamt 14.405 12.228

Konzern-Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015

Nach
Produkt
bereichen
Healthcare
Diagnostic
Respiratory Medizinische
Wärme
systeme
Cardio/
Stroke
Konsoli
dierung
Überleitung Gesamt
2015 Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Segment
umsatz
14.679 3.461 4.041 689 -1.281 0 21.589
Betriebs
ergebnis
2.035 349 370 45 140 -405 2.534
davon: Ab
schreibung auf
immaterielle Ver
mögenswerte u.
Sachanlagen 606 22 92 14 5 150 889
Segment
vermögen
10.088 2.028 3.166 421 0 14.405 30.108
Segment
schulden
6.155 532 1.102 520 0 0 8.309
Nachrichtlich:
Segmentumsatz 14.679 3.461 4.041 689 -1.281 0 21.589
Eliminierung
konzerninterner
Umsatz
-1.234 297 -344 0 1.281 0 0
Umsatzerlöse
an Dritte
13.445 3.758 3.697 689 0 0 21.589
Nach
Produkt
bereichen
Healthcare
Diagnostic
Respiratory Medizinische
Wärme
systeme
Cardio/
Stroke
Konsoli
dierung
Überleitung Gesamt
2014 Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Segment
umsatz
13.349 3.855 1.531 544 -564 0 18.715
Betriebs
ergebnis 1.870 203 227 -28 -30 173 2.415
davon: Ab
schreibung auf
immaterielle Ver
mögenswerte u.
Sachanlagen 597 42 59 8 -20 70 756
Segment
vermögen
10.572 2.076 2.658 370 0 12.228 27.904
Segment
schulden
6.286 693 653 514 0 0 8.146
Nachrichtlich:
Segmentumsatz 13.349 3.855 1.531 544 -564 0 18.715
Eliminierung
konzerninterner
Umsatz -1.193 302 329 -2 564 0 0
Umsatzerlöse
an Dritte
12.156 4.157 1.860 542 0 0 18.715

vermerk

Verlustrechnung

Gesamtergebnisrechnung

Konzern-Segmentberichterstattung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015

Nach Regionen Europa Südamerika Deutschland Mittl. Osten USA Sonstige Gesamt
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
2015 TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 11.444 2.045 3.464 1.783 2.951 1.183 22.870
Eliminierung
konzerninterner Umsatz
0 -108 -549 0 -624 0 -1.281
Umsatzerlöse
an Dritte
11.444 1.937 2.915 1.783 2.327 1.183 21.589
Rohergebnis 7.499 1.181 1.973 1.168 1.525 776 14.122
Betriebsergebnis 1.700 -400 447 265 346 176 2.534
davon:
Abschreibung
auf immaterielle
Vermögenswerte
und Sachanlagen
509 12 134 79 103 52 889
Amortisation von
Zuschüssen und
Zulagen
65 0 16 10 13 7 111
Anschaffungskosten
Anlagevermögen der
Periode
0 3 1.203 0 0 0 1.206
Segmentvermögen 0 1.334 28.685 0 89 0 30.108
Nach Regionen Europa Südamerika Deutschland Mittl. Osten USA Sonstige Gesamt
2014 Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
Januar bis
Dezember
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Umsatzerlöse 8.553 3.405 3.428 1.502 1.305 1.086 19.279
Eliminierung
konzerninterner Umsatz
0 -309 -255 0 0 0 -564
Umsatzerlöse
an Dritte
8.553 3.096 3.173 1.502 1.305 1.086 18.715
Rohergebnis 5.687 1.651 2.134 999 868 722 12.061
Betriebsergebnis 1.286 62 482 226 196 163 2.415
davon:
Abschreibung
auf immaterielle
Vermögenswerte
und Sachanlagen
Amortisation von
Zuschüssen und
406 14 152 71 62 51 756
Zulagen
Anschaffungskosten
61 0 23 11 9 8 112
Anlagevermögen der
Periode
0 14 836 0 0 0 850
Segmentvermögen 0 2.334 25.570 0 0 0 27.904

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Gesamtergebnisrechnung

32. Brutto-Cashflow, Zahlungsmittel

Der Brutto-Cashflow wird nach der indirekten Methode ermittelt. Er errechnet sich aus dem Konzernergebnis vor Zinsen und erhaltenen Dividenden zuzüglich Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens, abzüglich Gewinne (Verluste) aus Wertpapierverkäufen, Abschreibungen auf Wertpapiere, Amortisation der passivierten Zuschüsse und Zulagen und der Veränderung langfristiger Abgrenzungen.

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten.

Eigenkapitalveränderungsrechnung

33. Cashflow aus der Betriebstätigkeit

Dem Cashflow vor jeglicher Veränderung der Mittelbindung in Höhe von 3.256 TEUR (i. Vj. 2.592 TEUR) stehen die Veränderungen bei den Umlaufmitteln gegenüber.

Insgesamt ergibt sich aus dem Konzernjahresüberschuss und der Mittelbindung in kurzfristigen Vermögenswerten ein Mittelzufluss aus Betriebstätigkeit in Höhe von 3.774 TEUR (i. Vj. 676 TEUR). Durch die Anpassung des Vorjahres zur Darstellung der wechselkursbedingten Veränderungen der Zahlungsmittel in Höhe von 276 TEUR beträgt der Mittelzufluss aus Betriebstätigkeit des Vorjahres 676 TEUR (vor Anpassung 952 TEUR).

In der Kapitalflussrechnung 2015 wurden die Zahlungseingänge aus Zinsen (11 TEUR; i. Vj. 21 TEUR), Dividenden (39 TEUR; i. Vj. 36 TEUR), die Zahlungsausgänge von Zinsen (305 TEUR; i. Vj. 325 TEUR) sowie die Zahlungen für Steuern (Auszahlung 71 TEUR; i. Vj. Einzahlung 147 TEUR) gesondert ausgewiesen.

34. Cashflow aus der Investitionstätigkeit

Aus dem Erwerb von Sach- und Finanzanlagevermögen und immateriellen Vermögenswerten einschließlich der Entwicklungskosten resultieren Ausgaben in Höhe von 781 TEUR (i. Vj. 497 TEUR). Darin enthalten ist im Wesentlichen der Kauf von Sachanlagen in Höhe von 378 TEUR für die neu gegründete Capillary Solutions GmbH.

Ein- und Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen sind unter Punkt 9 dieses Anhangs erläutert.

35. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet hauptsächlich den Mittelabfluss aus den Dividendenzahlungen in Höhe von 1.237 TEUR (i. Vj. 1.188 TEUR) sowie die Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 2.709 TEUR (i. Vj. 2.172 TEUR). Darlehen wurden in Höhe von 1.151 TEUR (i. Vj. 1.330 TEUR) neu aufgenommen.

Kapitalmanagement

Primäre Zielsetzung der Gesellschaft ist die nachhaltige Sicherung des finanziellen Gleichgewichts, bei gleichzeitig effizienter Allokation der dem Konzern zur Verfügung stehenden Kapitalressourcen (Eigenkapital) auf die Geschäftsbereiche. Hierbei findet ein interner Kapitalverrechnungssatz Anwendung, der es ermöglicht, die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Bereiche zu überwachen. Die Finanzierung erfolgt weitgehend aus eigenen Mitteln. Die finanzielle Sicherheit wird dabei hauptsächlich mit den Kennzahlen Eigenkapitalquote und Liquidität gemessen. Das operative wie auch das strategische Management des Kapitals ist integraler Bestandteil des internen Unternehmensreportings. Das Kapital setzt sich zusammen aus ausgegebenen Aktien, der Kapitalrücklage, und anderen Rücklagen. Das Kapital der Anteilseigner der Muttergesellschaft beträgt zum Stichtag 22.508 TEUR (i. Vj. 20.709 TEUR), so dass sich daraus eine Eigenkapitalquote bezogen auf das gesamte Kapital des Konzerns von 74,4 % (i. Vj. 72,7 %) ableiten lässt.

Finanzinstrumente

a) Finanzinstrumente in der Bilanz

Die im Konzern zum Einsatz kommenden Finanzinstrumente lassen sich wie folgt untergliedern:

Buchwert Buchwert
Klassifizierung Bewertungsmethodik 31.12.2015 31.12.2014
TEUR TEUR
I. Nicht zum Zeitwert bewertete
finanzielle Vermögenswerte
Fortgeführte
Anschaffungskostenwerte
270 15
Beteiligungen 270 15
II. Wertpapiere - "zur Veräußerung ver
fügbare finanzielle Vermögenswerte"
5.016 4.203
Wertpapiere - "zur Veräußerung ver
fügbare finanzielle Vermögenswerte"
Erfolgsneutrale Bewertung zum
beizulegenden Zeitwert (Marktwert)
4.521 2.978
Wertpapiere - "zur Veräußerung ver
fügbare finanzielle Vermögenswerte"
Ergebniswirksame Wertberichtigung
zum beizulegenden Zeitwert
(Marktwert)
495 1.225
III. Kredite und Forderungen Fortgeführte Anschaffungskosten 13.255 12.132
1. Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
3.125 3.001
2. Sonstige Vermögenswerte 447 262
3. Bankguthaben und Kasse 9.683 8.869
IV. Nicht zum Zeitwert bewertete
finanzielle Schulden
-5.559 -6.312
1. Sonstige langfristige Schulden -791 -703
2. Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
-2.678 -4.236
3. Verbindlichkeiten aus erhaltenen
Anzahlungen
-306 -64
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
-1.707 -998
5. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
(nur Finanzinstrumente)
-77 -311

Sicherungsgeschäfte im Sinne von IAS 39 wurden wie auch in den Vorjahren nicht getätigt.

Die finanziellen Vermögenswerte dienen weder zur Besicherung von Verbindlichkeiten noch zur Besicherung von Eventualverbindlichkeiten. Wertminderungen werden – sofern solche vorzunehmen sind – direkt in der jeweiligen Bilanzposition erfasst.

Da der Buchwert der Kredite und Forderungen sowie der nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Schulden im Sinne des IFRS 7.29 (a) eine vernünftige Annäherung an den beizulegenden Zeitwert darstellt, erfolgt keine Angabe zum beizulegenden Zeitwert. Diese Finanzinstrumente werden nicht mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die vorgenommene Bewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere zum beizulegenden Zeitwert erfolgte gemäß Stufe 1 (IFRS 13.93).

b) Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten

Die Gewinne und Verluste, die im Zusammenhang mit finanziellen Vermögenswerten/Schulden entstanden sind, setzen sich wie folgt zusammen:

available-for-sale Forderungen
und Kredite
Nicht zum Zeitwert
bewertete finanzielle
Schulden
2015 2014 2015 2014 2015 2014
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Zinserträge 11 21
Zinsaufwendungen -305 -325
Zinsergebnis 11 21 -305 -325
Kursgewinne 411 317 80 36
Kursverluste -88 0 -569 -134
Ergebnis Währungsdifferenzen 323 317 -489 -98
Kursgewinn aus Wertpapierverkauf 1.938 565
Kursverlust aus Wertpapierverkauf 0 0
Wertminderung von Wertpapieren -719 -313
Erträge aus Dividenden 39 36
Aufwendungen aus Wertpapieren -170 -97
Ergebnis aus Wertpapieren 1.088 191
Wertberichtigung auf Forderungen -50 -7
Verlust aus Forderungsausfall -158 0
Erfolgswirksam erfasste Nettogewinne
und Verluste
1.088 191 126 331 -794 -423
Veränderung der Marktbewertungsrücklage
durch Verkauf
-506 -618
Veränderung der Marktbewertungsrücklage
durch
Änderung des beizulegenden Zeitwerts 712 -200
Gesamtveränderung der Marktbewer
tungsrücklage
206 -818
Gesamtergebnis der Finanzinstrumente 1.294 -627 126 331 -794 -423

Treuhänderische Tätigkeiten werden in Bezug auf finanzielle Vermögenswerte nicht durchgeführt.

Bezüglich der nicht zum Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte sind im Geschäftsjahr keine Gewinne bzw. Verluste angefallen. Im Geschäftsjahr 2014 wurde eine Beteiligung abgeschrieben (50 TEUR).

c) Art und Ausmaß von Risiken, die sich aus Finanzinstrumenten ergeben

Die systematische Analyse und Überwachung der im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten stehenden Risikopotenziale ist ein wesentlicher Bestandteil des konzernweiten Risikomanagementprozesses. Risikoquellen mit Bezug zu den im Konzern vorhandenen Finanzinstrumenten bestehen in folgender Hinsicht:

Die als "zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte" klassifizierten Finanzinstrumente sind im Wesentlichen Marktrisiken in Gestalt von Schwankungen des Börsenkurses ausgesetzt. Dementsprechend

beinhaltet der hierauf ausgerichtete Teil des Risikomanagementsystems die tägliche Überwachung des Kursverlaufs, der sich im Portfolio befindlichen Wertpapiere sowie die Auswertung von kursrelevanten Marktinformationen und wird durch eine unternehmensspezifische Anlagestrategie, die unter anderem Höchstbeträge für Einzelwerte vorsieht, sowie Anlageschwerpunkte definiert, flankiert. Ein zeitnaher Informationsaustausch zwischen Vorstand und Überwachungsorgan stellt hierbei ein selbstverständliches Merkmal des Risikomanagements dar.

In Bezug auf die der Kategorie "Kredite und Forderungen" zugeordneten Finanzinstrumente sind Kreditrisiken sowie Fremdwährungsrisiken als potenzielle Risikoquellen zu nennen.

Kredit-/Ausfallrisiko

Unter Kreditrisiko ist die Möglichkeit eines Zahlungsausfalls bzw. eines Zahlungsverzugs bei den Forderungen zu verstehen, die aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert und daher maximal in der Höhe des positiv beizulegenden Zeitwerts der betreffenden Forderungen besteht. Der zur Minimierung des Kreditrisikos im Konzern implementierte Prozess umfasst insbesondere die tägliche Überwachung von Fälligkeiten sowie die gegebenenfalls erforderliche zeitnahe Einleitung eines Mahnverfahrens. Darüber hinaus werden bei Neukunden im Inland Vorauszahlungen und Anfragen bei Wirtschaftsauskunfteien sowie anlassbezogen kundenspezifische Kreditrahmen bzw. Akkreditive als Instrumente der Risikominimierung eingesetzt, so dass das Ausfallrisiko als gering betrachtet wird. Im Ausland bestehen wesentliche Forderungen in Brasilien von 621 TEUR (i. Vj. 1.259 TEUR). Diesem Risiko wird durch die gebildeten Wertberichtigungen für Forderungsausfälle (jeweils 100 % auf die entsprechende Forderung) ausreichend Rechnung getragen.

Das maximale Kreditrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte teilt sich wie folgt auf:

2015
TEUR
2014
TEUR
Inland 600 371
Ausland 2.971 2.892
3.571 3.263

Die Altersstruktur der zum Stichtag nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

2015
Brutto
TEUR
2014
Brutto
TEUR
Nicht überfällig 2.182 2.287
0 – 30 Tage überfällig 735 510
31– 60 Tage überfällig 42 52
Mehr als 60 Tage überfällig 662 440
3.621 3.289

Die Wertberichtungen haben sich dabei wie folgt entwickelt:

2015
TEUR
2014
TEUR
Stand zum 01. Januar 39 33
Zuführung 11 7
Inanspruchnahme 0 0
Auflösung 0 -1
Stand zum 31. Dezember 50 39

83

Liquiditätsrisiko

Ein Aspekt des auf Finanzinstrumente ausgerichteten Teils des Risikomanagements umfasst die Überwachung und Steuerung des Liquiditätsrisikos, d. h., die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der Konzerngesellschaften sowohl im kurz- wie auch im mittel- bis langfristigen Zeithorizont.

Das zentrale Instrumentarium stellt dabei eine rollierende Liquiditätsplanung dar, die um liquiditätsbezogene Kennzahlen ergänzt wird. Die Liquiditätssituation zum Bilanzstichtag stellt sich wie folgt dar und zeigt auf, dass derzeit kein signifikantes Liquiditätsrisiko besteht.

2015
TEUR
2014
TEUR
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.145 -2.109
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -1.707 -998
Steuerverbindlichkeiten -638 -218
Sonstige Verbindlichkeiten (ohne erhaltene Anzahlungen) -1.714 -1.341
Kurzfristiger Finanzmittelbedarf -5.204 -4.666
Flüssige Mittel 9.683 8.869
Liquidität 1 4.479 4.203
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.125 3.001
Steuerforderungen 304 196
Sonstige Vermögenswerte (ohne geleistete Anzahlungen) 337 153
Liquidität 2 8.245 7.553
Wertpapiere des Umlaufvermögens 5.016 4.203
Liquidität 3 13.261 11.756

Nachfolgend stellen wir den Zahlungsmittelabfluss aus der Tilgung der finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dar:

Buchwert Zahlungsmittelabfluss
TEUR bis 1 Jahr
TEUR
1–5 Jahre
TEUR
über 5 Jahre
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 2015
2.678 1.295 1.618 0
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 2014
4.236 2.336 2.237 0

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Zeitraums zwischen einem und fünf Jahren zu einem Zahlungsmittelabfluss von 800 TEUR (i. Vj. 712 TEUR) führen.

Die Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen, aus Lieferungen und Leistungen sowie aus Steuerverbindlichkeiten und sonstigen Verbindlichkeiten werden innerhalb des kommenden Jahres zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe des Buchwertes führen.

Marktpreisrisiko - Fremdwährung

Fremdwährungsrisiken bestehen für den Konzern insoweit, als Lieferungen teilweise außerhalb des Euro-Raumes erbracht und auch bezogen werden. Die aus Konzernsicht wesentliche Fremdwährung, in der ein Leistungsaustausch erfolgt, ist der US-Dollar. Mit zunehmender Bedeutung der Geratherm do Brasil Ltda. steigen auch die Fremdwährungsrisiken im Brasilianischen Real.

So ist die Geratherm Medical zum Stichtag folgendem Währungsrisiko ausgesetzt.

31.12.2015
TUSD
31.12.2015
TEUR
31.12.2014
TUSD
31.12.2014
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 582 535 1.487 1.225
Bankdarlehen/-guthaben 2.573 2.363 1.811 1.492
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -207 -190 -82 -68
Bilanzposten 2.948 2.708 3.216 2.649
Auftragsbestand 918 843 400 329
Finanzielle Verpflichtungen 0 0 -510 -420
Bestellobligo -787 -723 -410 -338
Schwebende Geschäfte 131 120 -520 -428
Nettoposition 3.079 2.828 2.696 2.221

Die folgenden Währungsumrechnungskurse kamen zur Anwendung:

31.12.2015 Durch
schnitt
2015
31.12.2014 Durch
schnitt
2014
US-Dollar 1,089 1,103 1,214 1,321

Zur Reduzierung hieraus resultierender Wertschwankungen besteht innerhalb des Konzerns die Bestrebung eines ausgewogenen Verhältnisses von Fremdwährungsforderungen und Fremdwährungsverbindlichkeiten (natural hedge). Gleichwohl bestehen Risiken, die wir in der nachfolgenden Signifikanzanalyse anhand einer weiteren Abschwächung des US-Dollars um 10 % aufzeigen. Alle anderen Variablen, die auf die Finanzinstrumente einwirken können, werden dabei als konstant angesehen.

31.12.2015 31.12.2014
Eigen
kapital
Ergebnis Eigen
kapital
Ergebnis
US-Dollar 0 -257 0 -202

Ein Anstieg des US-Dollars um 10 % gegenüber dem Euro zum Stichtag hätte einen ca. gleich hohen aber gegenläufigen Effekt unter der Voraussetzung, dass alle anderen Variablen unverändert fortbestehen.

31.12.2015
TBRL
31.12.2015
TEUR
31.12.2014
TBRL
31.12.2014
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.677 621 3.905 1.212
Sonstige Vermögenswerte 1.249 290 1.419 441
Bankdarlehen/-guthaben 90 21 80 25
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -5.461 -1.267 -5.075 -1.576
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -499 -116 -362 -112
Sonstige Verbindlichkeiten -208 -48 -249 -77
Bilanzposten -2.152 -499 -282 -88
Nettoposition -2.152 -499 -282 -88

Wesentliche schwebende Geschäfte bestanden zum Stichtag wie im Vorjahr nicht.

Die folgenden Währungsumrechnungskurse kamen zur Anwendung:

31.12.2015 Durch
schnitt
2015
31.12.2014 Durch
schnitt
2014
BRL 4,312 3,698 3,221 3,111

Bestehende Risiken zeigen wir in der nachfolgenden Signifikanzanalyse anhand einer Abschwächung des Brasilianischen Real um 10 % auf.

Alle anderen Variablen, die auf die Finanzinstrumente einwirken können, werden dabei als konstant angesehen.

31.12.2015 31.12.2014
Eigen
kapital
Ergebnis Eigen
kapital
Ergebnis
BRL 95 45 35 8

Ein Anstieg des Brasilianischen Real um 10 % gegenüber dem Euro zum Stichtag hätte einen ca. gleich hohen aber gegenläufigen Effekt auf die Währungsumrechnungsdifferenzen im Konzerneigenkapital unter der Voraussetzung, dass alle anderen Variablen unverändert fortbestehen.

Marktpreisrisiko - Zins

Zinsrisiken, d. h., mögliche Schwankungen eines Finanzinstruments auf Grund von Änderungen von Marktzinssätzen drohen vor allem bei langfristigen, festverzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten. Hier können sich Opportunitätseffekte dergestalt ergeben, dass Vor-/Nachteile aus der Änderung von Marktzinssätzen nicht ausgenutzt werden können.

Soweit wir über freie Liquidität verfügen, sind wir bestrebt, diese Mittel zur Steigerung des Finanzergebnisses zu verwenden. In diesem Zusammenhang beobachten wir auch die Zinsentwicklung. Da die Anlage unserer freien Mittel jedoch kurzfristig erfolgt, sind wir hier keinem signifikanten Zinsänderungsrisiko ausgesetzt.

Bezüglich der langfristigen Schulden in Höhe von 2.325 TEUR (i. Vj. 2.831 TEUR) können Opportunitätskosteneffekte entstehen, die wir jedoch nicht als signifikant ansehen.

Da weitere Aufnahmen von Fremdkapital nicht vorgesehen sind, erwarten wir keine negativen Ergebniseffekte aus einer Zinserhöhung.

Marktpreisrisiko - Aktienkurs

Sonstige Risiken bestehen für den Konzern insoweit, dass Änderungen an den Kapitalmärkten auch eine Ausstrahlungswirkung auf die gleichfalls an verschiedenen Kapitalmärkten dieser Welt gelisteten Wertpapieranlagen des Konzerns haben könnten. Wir haben in unseren Wertpapieranlagen jedoch ausschließlich fungible Wertpapiere, die nach derzeitigem Wissensstand jederzeit handelbar sind, so dass sich daraus keine langfristigen, signifikanten Risiken ableiten lassen. Nachfolgend stellen wir kurz die wesentlichen Wertpapieranlagen dar und zeigen kurz auf, worauf sich unsere Einschätzung für eine weitere positive Entwicklung des jeweiligen Engagements begründet. Als Wesentlich betrachten wir dabei die Positionen, die zum Bilanzstichtag einen Buchwert oder Anschaffungskosten von über 500 TEUR haben. Bezüglich der Bewertung der einzelnen Positionen verweisen wir auf Punkt 9 in diesem Anhang.

Epigenomics AG

Die Epigenomics AG ist ein Molekulardiagnostik-Unternehmen, das eine Pipeline eigener Produkte zur Krebsdiagnose entwickelt und vermarktet. Diese Produkte erlauben es Ärzten, Krebserkrankungen früher und genauer zu diagnostizieren, wodurch ein besserer Therapieerfolg für die Patienten ermöglicht wird. Epigenomics' Hauptprodukt ist der blutbasierter Test Epi proColon® für die Früherkennung von Darmkrebs. Der Test wird in Europa bereits vermarktet und befindet sich für den US-amerikanischen Markt in der Zulassung. Zum 31.12.2015 musste, aufgrund des temporären niedrigen Stichtagskurses von 2,22 EUR, gemäß IAS 39.55(b) eine Wertminderung in Höhe von 532 TEUR erfasst werden.

Agfa-Gevaert N.V.

Agfa-Gevaert ist ein international führender Bildtechnologie-Konzern mit 2,7 Mrd. Euro Umsatz. Mit ca. 42 % am Gesamtumsatz ist die Healthcare Sparte ein international bedeutender IT-Anbieter im Krankenhaus. Klinik-IT ist ein langfristiger Wachstumsmarkt. Die Wertzuschreibung zum Stichtag 31.12.2015 wurde in der Marktbewertungsrücklage erfasst.

Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG

Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört zu den weltweit größten Herstellern für radioaktive Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Das Unternehmen konzentriert sich auf Anwendungen in der Krebstherapie, der nuklearmedizinischen Diagnostik und der industriellen Radiometrie. In einigen seiner Arbeitsgebiete ist der Konzern nach eigenen Angaben weltweit führend. Das operative Geschäft gliedert sich in vier Segmente: Strahlentherapie, Isotope Products, Radiopharma und Umweltdienste. Die Wertzuschreibung zum Stichtag 31.12.2015 wurde in der Marktbewertungsrücklage erfasst.

Die nachfolgende Tabelle zeigt für die zum Geschäftsjahresende 2015 in dem Bilanzposten Wertpapiere enthaltenen Aktien die jeweiligen Höchst- und Tiefstkurse am deutschen Kapitalmarkt an.

2015 2014
Höchstkurs
EUR
Tiefstkurs
EUR
Höchstkurs
EUR
Tiefstkurs
EUR
Epigenomics AG 6,63 1,78 8,25 3,06
Agfa-Gevaert N.V. 5,37 2,01 2,77 1,71
Eckert & Ziegler Strahlen- u. Medizintechnik AG 24,50 17,09 30,50 18,85
Discount Classic Zertifikat Bayer AG 99,21 91,31 - -
Discount - Zertifikat Sanofi S.A. 71,03 64,67 - -

Marktpreisrisiko - Rohstoffpreise

Für die kontinuierliche Versorgung unserer Produktion sind bestimmte Rohstoffe von Bedeutung. Die Beschaffungsmarktrisiken bestehen in der Verknappung oder Verteuerung der produktionsnotwendigen Rohstoffe oder der in der Auftragsfertigung erworbenen Produkte. Die wesentlichen Positionen werden von uns permanent überwacht, so dass wir hier derzeit keine signifikanten Risiken sehen.

Marktrisiko - Neue Produkte

Geratherm treibt die Entwicklung und Vertriebsaktivitäten neuer Produkte in allen Segmenten voran. Die Technologiekompetenz wird weiterhin durch die Zusammenarbeit mit Technologiepartnern ausgebaut. Zum Teil befinden sich diese neuen Produkte noch in der Markteinführungsphase und werden bei Erreichen des erwarteten Markterfolges zu einem spürbaren Umsatzzuwachs beitragen. Insofern bestehen gewisse Risiken, aber auch deutliche Chancen.

Sonstige Angaben

Angaben über den Vorstand

Dem Vorstand der Geratherm Medical AG gehörten im abgelaufenen Berichtsjahr an:

Vorstandsvorsitzender

• Herr Dipl. Wirtschaftsingenieur Dr. Gert Frank, Frankfurt Geschäftsführer der GMF Capital GmbH, Frankfurt Geschäftsführer der GME Rechte und Beteiligungen GmbH, Geschwenda Geschäftsführer der Geratherm Respiratory GmbH, Bad Kissingen Geschäftsführer der Sensor Systems GmbH, Steinbach-Hallenberg Vorstandsvorsitzender der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Vorstandsmitglied

• Herr Dipl.- Ing. Thomas Robst, Geraberg Vorstand Vertrieb

Herr Robst hat aus Altersgründen zum 31.07.2015 sein Amt als Vorstand der Geratherm Medical AG niedergelegt.

Es wurde kein neues Vorstandsmitglied ernannt.

Die Regelung im § 6 Absatz 2 der Satzung der Geratherm Medical AG wurde zur Hauptversammlung am 05.06.2015 neu gefasst:

Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einer oder mehreren Personen. Die Zahl der Mitglieder des Vorstands bestimmt der Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Es können stellvertretende Vorstandsmitglieder bestellt werden.

Für die Tätigkeiten des Vorstands wurden im Geschäftsjahr 2015 fixe Bezüge in Höhe von 137 TEUR (i. Vj. 171 TEUR) und variable Bezüge in Höhe von 173 TEUR (i. Vj. 126 TEUR) im Abschluss berücksichtigt. Bei den Vorstandsbezügen handelt es sich in Höhe von 6 TEUR (i. Vj. 9 TEUR) um Beiträge an beitragsorientierte Versorgungspläne. Am 06.06.2011 wurde unter Anwendung des § 286 Abs. 5 HGB auf der Hauptversammlung beschlossen, dass die nach § 285 Satz 1 Nr. 9 Buchstabe a Satz 5 bis 9 sowie § 314 Absatz 1 Nr. 6 Buchstabe a Satz 5 bis 9 des Handelsgesetzbuches verlangten Angaben für fünf Jahre unterbleiben.

Der Vorstand hält unmittelbar und mittelbar zum Stichtag 2.562.737 Aktien.

Angaben über den Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern.

Mitglieder des Aufsichtsrates sind:

• Herr Rudolf Bröcker, Bensheim, Dipl.-Kaufmann (Vorsitzender des Aufsichtsrates) Vorsitzender des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln • Herr Bruno Schoch, Suresnes, Frankreich Stellvertretender General Direktor von Fromageries Bel SA, Paris Mitglied des Vorstandes von Unibel SA, Paris Mitglied des Vorstandes von SICOPA SA, Paris Mitglied des Aufsichtsrates von Sociètè des Domaines SAS, Wattwiller, France Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Eigenkapitalveränderungsrechnung

• Herr Firus Mettler, Frankfurt am Main, Dipl. Jurist, MBA; Investmentmanager Geschäftsführer der Martius Terrassen GmbH & Co. KG, Kiel Geschäftsführer der Düsternbrooker Weg 45 GmbH & Co. KG, Kiel Mitglied des Aufsichtsrates der Limes Schlosskliniken AG, Köln

Für die Tätigkeit des Aufsichtsrates in 2015 ist eine Vergütung von 12 TEUR (i. Vj. 12 TEUR) in den Verbindlichkeiten enthalten.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates halten 3.769 Aktien.

Mitarbeiterentwicklung

Angestellte Gewerbliche
Mitarbeiter
Auszubildende Gesamt
Mitarbeiterzahl 2015 63 107 0 170
(Jahresdurchschnitt)
– ohne Vorstände –
2014 51 78 1 130

Erklärung zum Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 Aktiengesetz vorgeschriebene Erklärung wurde vom Vorstand und dem Aufsichtsrat der Geratherm Medical AG abgegeben und den Aktionären auf der Homepage der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht

(http://www.geratherm.com/geratherm/investor-relations/berichte/corporate-governance/).

Geschwenda, den 21. März 2016

Geratherm Medical AG

Dr. Gert Frank Vorstand

Kapitalflussrechnung

Versicherung des gesetzlichen Vertreters zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2015

Ich versichere nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Geschwenda, den 21. März 2016

Geratherm Medical AG

Dr. Gert Frank Vorstand

Bilanz Gewinn- und Verlustrechnung

Gesamtergebnisrechnung

Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Geratherm Medical AG, Geschwenda, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzernkapitalflussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Jena, den 21. März 2016

KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Lauer gez. Dr. Schneider Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Impressum

Herausgeber

Geratherm Medical AG Fahrenheitstraße 1, 98716 Geschwenda Telefon: +49 36205 980, Fax: +49 36205 98115 E-Mail: [email protected], Internet: www.geratherm.com

Verantwortlich

Dr. Gert Frank, Vorstand

Veröffentlichung

  1. April 2016

Bildnachweis

© Dirk Vonten, Fotolia, Cover © sudok1, Fotolia, Seite 21

Konzept, Gestaltung, Satz

Nicht Nur Werbe- und Handelsgesellschaft mbH, 98693 Ilmenau, www.nichtnur.de, [email protected]

Druck

Druckhaus Gera GmbH, 07552 Gera, www.druckhaus-gera.de

© 2016

Geratherm Medical AG

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elektronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Unternehmenskalender 2016

Veröffentlichung Geschäftsbericht 2015 26. April
Hauptversammlung in Frankfurt am Main 06. Juni
3-Monatsbericht 24. Mai
6-Monatsbericht 23. August
9-Monatsbericht 22. November

2016

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Fahrenheitstraße 1 98716 Geschwenda Telefon: +49 36205 980 Fax: +49 36205 98115 E-Mail: [email protected] Internet: www.geratherm.com

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