Annual Report • Apr 29, 2016
Annual Report
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Vollstationäre Pflege
Behindertenbetreuung
Betreutes Wohnen
| GJ | GJ | GJ | GJ | GJ | Verände- rung zum Vorjahr in |
||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | Prozent | ||
| Ergebnis | |||||||
| Umsatzerlöse | Mio. € | 110,9 | 113,9 | 113,6 | 122,0 | 123,3 | 1,0 |
| davon Segment Plege | Mio. € | 84,0 | 84,8 | 83,2 | 87,0 | 90,5 | 4,0 |
| davon Segment Rehabilitation | Mio. € | 26,9 | 29,1 | 30,4 | 35,0 | 32,8 | -6,4 |
| Personalaufwand | Mio. € | 60,2 | 62,1 | 65,3 | 65,6 | 68,9 | 5,1 |
| EBITDAR | Mio. € | 24,6 | 21,2 | 16,8 | 52,1 | 27,7 | -46,9 |
| EBITDAR-Rendite | in Prozent vom Umsatz | 22,2 | 18,6 | 14,8 | 42,7 | 22,4 | -47,4 |
| Miete/ Leasing | Mio. € | 14,4 | 14,6 | 14,8 | 14,2 | 14,3 | 1,0 |
| EBITDA | Mio. € | 10,2 | 6,7 | 2,0 | 37,9 | 13,4 | -64,8 |
| EBITDA-Rendite | in Prozent vom Umsatz | 9,2 | 5,9 | 1,7 | 31,1 | 10,8 | -65,1 |
| Abschreibungen | Mio. € | 5,1 | 5,4 | 5,9 | 5,7 | 5,3 | -6,8 |
| EBIT | Mio. € | 5,1 | 1,3 | -3,9 | 32,3 | 8,1 | -74,9 |
| EBIT-Rendite | in Prozent vom Umsatz | 4,6 | 1,1 | -3,5 | 26,4 | 6,6 | -75,2 |
| Finanzergebnis | Mio. € | -5,2 | -5,0 | -4,4 | -4,4 | -5,1 | -15,8 |
| EBT (vor Ergebnisanteil Dritter) | Mio. € | -0,1 | -3,7 | -8,3 | 27,8 | 3,0 | -89,3 |
| Ergebnisanteil Dritter | Mio. € | -2,0 | -4,3 | -2,5 | -0,3 | -0,1 | 67,9 |
| EBT (nach Ergebnisanteil Dritter) | Mio. € | -2,0 | -8,0 | -10,8 | 27,5 | 2,9 | -89,6 |
| Jahresüberschuss/ -fehlbetrag | Mio. € | -1,9 | -8,3 | -12,7 | 26,8 | 2,4 | -91,2 |
| EPS | € pro Aktie | -0,09 | -0,40 | -0,61 | 1,28 | 0,11 | -91,2 |
| Bilanz | |||||||
| Anlagevermögen | Mio. € | 113,7 | 110,9 | 105,6 | 100,6 | 97,6 | -2,9 |
| Eigenkapital | Mio. € | -11,2 | -19,7 | -32,3 | -5,8 | -3,4 | 41,1 |
| Bilanzsumme | Mio. € | 129,5 | 131,5 | 121,9 | 122,5 | 119,2 | -2,6 |
| Sonstiges | |||||||
| Investitionen | Mio. € | 3,2 | 2,7 | 0,6 | 0,7 | 2,3 | >100 |
| Cashlow aus laufender Geschäftstätigkeit |
Mio. € | 5,5 | 4,4 | 3,1 | 11,3 | -2,9 | >-100 |
| CPS | € pro Aktie | 0,26 | 0,21 | 0,15 | 0,54 | -0,14 | >-100 |
| Vollzeitkräfte | Anzahl im Mittel | 1.744 | 1.823 | 1.838 | 1.837 | 1.890 | 2,9 |
| Anzahl Einrichtungen | Anzahl | 23 | 23 | 23 | 23 | 23 | - |
| Bettenkapazität | Anzahl im Mittel | 4.120 | 4.120 | 4.085 | 4.070 | 4.070 | - |
| Auslastung Plege | in Prozent | 83,2 | 82,4 | 80,6 | 82,4 | 83,2 | 1,0 |
| Auslastung Rehabilitation | in Prozent | 65,0 | 65,8 | 63,0 | 71,0 | 66,8 | -6,0 |
| Umsatz je Vollzeitkraft Plege | Tsd. € | 59,1 | 59,1 | 59,2 | 61,9 | 61,9 | -0,1 |
| Umsatz je Vollzeitkraft Rehabilitation | Tsd. € | 87,6 | 77,9 | 72,3 | 83,4 | 78,3 | -6,2 |
Die Maternus-Gruppe (Maternus) mit Sitz in Berlin betreibt Seniorenwohnheime, Plegeeinrichtungen, Rehabilitationskliniken sowie verschiedene Dienstleistungsgesellschaften, die im Bereich der Altenplege und Rehabilitationsmedizin agieren. Kernkompetenz ist der Bereich der stationären Plege. Hier haben wir uns mit unserem marktorientierten Leistungsangebot als wettbewerbsstarkes Unternehmen etabliert. Dabei zeichnet sich Maternus durch hohe Qualität und die Fähigkeit aus, sich aktiv an die veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem anzupassen.
Seit über 9 Jahren engagiert sich Cura als strategischer Investor bei Maternus. Da beide Gesellschaften im Segment Seniorenplege tätig sind und sich insbesondere regional ergänzen, hat sich eine erfolgreiche Zusammenarbeit entwickelt. Im Rahmen dieser Kooperation wurden Prozesse und Strukturen bei Maternus optimiert, um das Unternehmen aus der Verlustzone zu führen und neue Finanzierungsstrukturen zu ermöglichen. Dadurch werden wesentliche Synergien in den Bereichen Management und Administration gehoben. Die bestehenden Konzepte und Strukturen können zudem efizient kombiniert werden. Sie sind ohne größeren Aufwand auf eine höhere Anzahl von Einrichtungen übertragbar.
Gemeinsam zählen Cura und Maternus zu den zehn größten privaten Betreibern von Plegeheimen in Deutschland. Bei beiden Unternehmen stehen folgende drei Kernziele im Mittelpunkt des Handelns:
| Proil der Maternus-Kliniken AG | 4 |
|---|---|
| -------------------------------- | --- |
| Vorstandsbrief | 8 |
|---|---|
| Bericht des Aufsichtsrates | 11 |
| Aktie der Maternus-Kliniken AG | 14 |
| Lebensqualität im Plegeheim | 16 |
| Demenz und Depression sicher unterscheiden | 20 |
| Wirtschaftsbericht | 24 |
|---|---|
| Erläuterung des Geschäftsergebnisses und Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage |
31 |
| Nachtragsbericht | 38 |
| Risiko- und Prognosebericht | 39 |
| Konzern-Bilanz | 46 |
|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 47 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 48 |
| Konzern-Kapitallussrechnung | 49 |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung | 50 |
| Konzernanhang | 52 |
|---|---|
| Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers | 89 |
| Übersicht Maternus-Einrichtungen | 90 |
| Standorte Maternus-Kliniken AG | 92 |
|---|---|
| Abkürzungsverzeichnis | 93 |
| Impressum | 94 |
| Vorstandsbrief | 8 |
|---|---|
| Bericht des Aufsichtsrates | 11 |
| Aktie der Maternus-Kliniken AG | 14 |
| Lebensqualität im Plegeheim | 16 |
| Demenz und Depression sicher unterscheiden | 20 |
Thorsten Mohr
im Geschäftsjahr 2015 hat sich nicht nur die positive operative Unternehmensentwicklung fortgesetzt, wir konnten darüber hinaus auch wichtige Meilensteine beim Umbau des Konzerns realisieren. Hervorzuheben ist hier insbesondere der erfolgreiche Abschluss der Finanzierungsverhandlungen und die damit einhergehende Neuordnung der Unternehmensinanzierung. So haben wir in ganz erheblichem Umfang Stabilität und dem folgend den notwendigen Freiraum gewonnen, um uns wieder voll auf das operative Geschäft und weitere wichtige Themen konzentrieren zu können.
Zu diesen Themen, auf die wir uns seit Beginn des zweiten Halbjahres 2015 fokussieren, zählt die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit an schwierigen Standorten. Erste wichtige Erfolge haben sich eingestellt, in einigen Fällen ergibt sich aber zurzeit noch keine ausreichende Perspektive. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit zielt auf eine spürbare Steigerung der Lebensqualität der Bewohner in unseren Einrichtungen ab. Hierzu läuft am Standort Essen das Pilotprojekt "Lebenswelten", welchem wir eine sehr hohe Priorität einräumen.
Um in Zeiten des Fachkräftemangels die gesetzlich vorgeschriebene Fachkraftquote dauerhaft in unseren Einrichtungen zu erfüllen, legen wir nach wie vor den Schwerpunkt unserer Arbeit im Personalbereich auf die langfristige Bindung unserer Mitarbeiter. Eine klare und motivierende Mitarbeiterführung, strukturierte und unbürokratische Arbeitsabläufe, eine verlässliche Gestaltung der Arbeitszeiten sowie die fachliche Unterstützung und Anleitung unserer Mitarbeiter – das sind die entscheidenden Faktoren, um auch in Zukunft als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Daher
haben wir die zentrale Einarbeitung für unsere neuen Leitungskräfte ausgeweitet und fördern unsere Nachwuchskräfte noch intensiver als bisher. So haben z. B. mittlerweile rund 50 Mitarbeiter ein im Jahr 2012 begonnenes Nachwuchsprogramm für angehende Führungskräfte erfolgreich absolviert. Bei unserem Weiterbildungsangebot legen wir 2016 zudem den Schwerpunkt auf moderne Methoden der Dienstplangestaltung, um auch hier den Ansprüchen unserer Mitarbeiter gerecht zu werden.
Auch bei der Mitarbeitergewinnung gehen wir neue Wege und werben gezielt Plegefachkräfte aus solchen Nicht-EU-Staaten an, die einerseits eine kulturelle Nähe zu Deutschland aufweisen und deren Ausbildung zugleich deutschen Standards entspricht.
Besonders am Herzen liegt uns die engagierte Ausbildung von Plegefachkräften in unseren Einrichtungen. Der Nachwuchs aus den eigenen Reihen ist für uns der wertvollste Garant für die Erbringung einer auch in Zukunft qualitativ hochwertigen Plege. Mit dem Gesetz zur Reform der Plegeberufe nimmt der Gesetzgeber in diesem Bereich spürbare Veränderungen vor, denen wir kritisch gegenüberstehen. Den Blick nach vorne gerichtet, begreifen wir bei Maternus die Neuerungen dennoch als Chance und setzen noch stärker als zuvor auf eine anspruchsvolle Ausbildung in unseren Einrichtungen.
Im zweiten Jahr in Folge weisen wir positive Ergebnisse aus und haben das Bilanzbild erheblich verbessert. Im Geschäftsjahr 2015 konnten wir die Umsatzerlöse um 1,3 Mio. € auf 123,3 Mio. € verbessern. Damit ist uns innerhalb der letzten zwei Jahre ein deutlicher Ausbau der Umsätze um fast 10 Mio. € gelungen. Zugleich haben wir in diesem Zeitraum positive Ergebnisse erzielt und den Bilanzverlust erheblich um fast 30 Mio. € reduziert. Mit Blick auf unser Eigenkapital bedeutet das seit dem Jahr 2012 eine Verringerung des negativen Eigenkapitals von minus 32,3 Mio. € auf einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 3,4 Mio. €.
Auch der Abbau überlüssiger Doppelstrukturen ist im Konzern 2015 weiter vorangeschritten. Zu nennen ist hier die Optimierung der Prozesse und die Reduzierung des Personalaufwands in der Hauptverwaltung der Holding. Der Materialaufwand und die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich, bedingt durch gesunkene Energiekosten und eine Reduzierung der Aufwendungen für Fremdpersonal. Dementgegen haben die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes zum 1. Januar 2015, die Anhebung des bestehenden Plege-Mindestlohnes sowie auch die Ausweitung des Geltungsbereiches auf Betreuungskräfte zu einem Anstieg des Personalaufwands geführt. Ergebnisseitig haben wir im Jahr 2015 mit einem Vorsteuerergebnis (EBT, vor Ergebnisanteilen Dritter) von 3,0 Mio. € sowie einem
Konzern-Jahresüberschuss von 2,4 Mio. € unsere internen Planziele erreicht. Die Maternus-Kliniken AG beindet sich folglich auf einem schwierigen, aber positiven Weg, auf dem wir uns nun verstärkt auf die Wirtschaftlichkeit unserer Standorte konzentrieren.
Mit der Neuordnung der Finanzierungsstruktur und Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung unserer Standorte sichern wir die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Die gezielte Entwicklung der Problemstandorte der Maternus-Kliniken AG ist unverändert eines unserer zentralen Themen. Im Geschäftsjahr 2015 haben wir, u. a. in Gesprächen mit den Vermietern der betreffenden Häuser, Aspekte für eine höhere Wirtschaftlichkeit erfolgreich adressieren können. Insbesondere bei der Bayerwald-Klinik haben uns diese bereits spürbar vorangebracht.
Ganz vorne auf unserer Agenda stand im Berichtsjahr aber die Neuordnung unserer Finanzierungsstruktur. Rund zwei Jahre haben wir gemeinsam mit der Cura Unternehmensgruppe langwierige und kräftezehrende Verhandlungen geführt. Zum 30. Juni 2015 konnten diese erfolgreich abgeschlossen werden. Das durch eigene Immobilien besicherte Schuldscheindarlehen von institutionellen Investoren belief sich bei einer Laufzeit von 5 Jahren auf insgesamt 114 Mio. €. Der Anteil der Maternus-Kliniken AG betrug 41 Mio. € und wurde im Wesentlichen für die Uminanzierung von acht konzerneigenen Plegeimmobilien verwendet. Die Cura Unternehmensgruppe hat sich damit erneut als stabiler Ankeraktionär und klar im Sinne der Maternus-Kliniken AG positioniert!
Wir alle wissen: Gute Plege braucht Zeit. Seit 2015 setzen wir daher in Anlehnung an das "Strukturmodell der Bundesregierung zur Entbürokratisierung der Plegedokumentation" ein Pilotprojekt um, das genau hier ansetzt und den Bürokratieabbau in der Plege zum Ziel hat. Es zeichnet sich bereits heute ab, dass unsere Mitarbeiter durch einen erheblich reduzierten Aufwand bei der Plegedokumentation den individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen unserer Bewohner bei der Plege und Betreuung mit mehr Zeit und Ressourcen begegnen können. Im laufenden Jahr 2016 werden wir die entbürokratisierte Plegedokumentation in all unseren Häusern einführen.
Die durch die Efizienzsteigerung bei der Plegedokumentation gewonnenen Ressourcen unterstützen unser Ansinnen, die Lebensqualität der Bewohner in unseren Einrichtungen weiter zu steigern. Hier möchten wir eine Vorreiterrolle im Markt einnehmen und setzen daher seit September 2015 in unserem Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus in
Essen das Pilotprojekt "Lebenswelten" um. Mit dem Projekt streben wir eine Modernisierung des Qualitätsbegriffs des Unternehmens an. Die Selbständigkeit und damit auch die Selbstbestimmtheit unserer Bewohner rücken stärker in den Fokus der Plegearbeit von Maternus. Dafür setzt das Projekt in den verschiedensten Bereichen des Plege- und Betreuungsalltages der Einrichtung an und beinhaltet die Umsetzung innovativer Konzepte wie die Einführung einer neuen Tischkultur. Die Plege orientiert sich dabei nicht mehr an den Deiziten der Bewohner, sondern an ihren Fähigkeiten. Dieser Paradigmenwechsel soll die empfundene Lebensqualität der Bewohner weiter spürbar verbessern. Nach Abschluss des Projektes Ende August 2016 ließen die dann erprobten Standards in unser Qualitätsmanagement ein und schärfen so unseren Qualitätsbegriff.
Diese Beispiele sowie die operative Unternehmensentwicklung zeugen einmal mehr von unserer Fähigkeit, Plege gezielt weiterzuentwickeln und dauerhaft wirtschaftlich zu betreiben. Immer vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen stimmen.
Nur leider beobachten wir immer wieder Entwicklungen, insbesondere mit Blick auf den immer noch steigenden Regulierungsgrad in unserem Branchenumfeld, die uns vor neue erhebliche Herausforderungen stellen. So trat am 1. Januar 2016 das zweite Plegestärkungsgesetz in Kraft, das aus unserer Sicht als Betreiber vollstationärer Plegeeinrichtungen nicht zufriedenstellend ausgefallen ist. Die Einführung der neuen Plegegrade und einrichtungseinheitlichen Eigenanteile zum 1. Januar 2017 können dazu führen, dass es bei unterjähriger Belegungsänderung zu Erlösdeiziten kommt. Waren die Erlöse bisher abhängig von plegestufenabhängigen Plegesätzen und damit von unterschiedlichen Zuzahlungsbeiträgen je Plegestufe, so orientieren sich die Plegesätze künftig durch die einheitlichen Eigenanteile nicht mehr an dem entstehenden Aufwand. In der Konsequenz erwarten Bewohner in niedrigen Plegegraden demnächst höhere Zuzahlungsbeiträge, wodurch die stationäre Plege für diesen Personenkreis zunehmend unattraktiv werden könnte. Im Gegenzug erwarten die Bewohner in den hohen Plegegraden wesentlich niedrigere Zuzahlungsbeiträge. Erhebliche wirtschaftliche Belastungen entstehen auch durch die Umsetzung von Gesetzen auf Länderebene. So muss beispielsweise bis zum 31. Juli 2018 die in Nordrhein-Westfalen vorgegebene Einzelzimmerquote von 80 Prozent in unseren fünf lokalen Häusern erfüllt sein. In Baden-Württemberg sind in Plegeheimen ab dem 1. September 2019 sogar nur noch Einzelzimmer zulässig.
Auch der am 13. Januar 2016 verabschiedete Entwurf des Plegeberufsgesetzes erscheint uns nicht gelungen. Vorgesehen ist eine generalistische Plegeausbildung, die die bisherigen drei Ausbildungen in der Altenplege, der Krankenplege sowie der Kinderkrankenplege ab 2018 in einem einheitlichen Berufsbild zusammenführt. Es zeichnet sich bereits heute ab, dass kleine und mittelgroße Plegeheimbetreiber weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen werden, sich die Praxiserfahrung von Plegekräften dramatisch verringern wird und die Kosten steigen werden.
Es gibt also viele bekannte und viele neue Herausforderungen im Geschäftsjahr 2016, denen wir uns gemeinsam stellen werden. Hierbei gilt mehr denn je: Um eine qualitativ hochwertige Plege und Therapie gewährleisten zu können, bedarf es qualiizierter und leistungsstarker Mitarbeiter. Gutes Personal zu inden und zu halten, ist in einer Branche, die unter Fachkräftemangel leidet, keine Selbstverständlichkeit. Das haben wir frühzeitig erkannt und in der persönlichen Weiterentwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften Prioritäten gesetzt.
Personalgewinnung und Personalbindung werden auch im neuen Geschäftsjahr 2016 einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Aktivitäten darstellen. Neben der gezielten Weiterentwicklung der Programme, gilt es insgesamt, für eine Steigerung der Attraktivität des Berufes einzustehen und unseren Stellenwert als Arbeitgeber weiter zu verbessern. Für die Maternus-Kliniken AG haben wir mit der Sicherstellung einer langfristigen Finanzierung im Berichtsjahr und vielen anderen Maßnahmen nicht nur Stabilität, sondern gleichzeitig eine souveräne Ausgangslage für ein beständiges Wachstum geschaffen.
Unser ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem kompetenten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Häusern, dessen hohes Engagement den Unternehmenserfolg maßgeblich erst ermöglicht. Gemeinsam werden wir auch den Herausforderungen im laufenden Geschäftsjahr 2016 erfolgreich begegnen.
Berlin, im April 2016
Thorsten Mohr
Bernd Günther, Vorsitzender des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat nahm während des Geschäftsjahres 2015 die ihm nach Gesetz und Satzung übertragenen Aufgaben wahr. Die Arbeit des Vorstandes im Geschäftsjahr 2015 wurde sorgfältig und regelmäßig überwacht und beratend begleitet. Der Vorstand informierte regelmäßig durch schriftliche und mündliche Berichte über wesentliche für das Unternehmen relevante Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage und des Risikomanagements. Dabei war der Aufsichtsrat in wesentliche Entscheidungen eingebunden.
Im Geschäftsjahr 2015 ist der Aufsichtsrat zu vier ordentlichen und einer außerordentlichen telefonischen Sitzung zusammengekommen.
Auch außerhalb dieser Sitzungen wurde der Vorsitzende des Aufsichtsrates regelmäßig vom Vorstand über den Gang der Geschäfte, die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, insbesondere die Vermögens-, Liquiditäts- und Ertragslage sowie über alle grundsätzlichen Fragen der Unternehmensplanung der Gesellschaft und über Entwicklungen und Vorhaben, die für die Gesellschaft von besonderer Bedeutung – hier insbesondere die Uminanzierung der Gesellschaft – waren, sowohl schriftlich als auch regelmäßig mündlich informiert. Dies schloss eine detaillierte Berichterstattung über die wesentlichen Beteiligungsgesellschaften der Maternus-Gruppe ein.
Der Aufsichtsratsvorsitzende führte sowohl mit dem Vorstand als auch mit den anderen Aufsichtsratsmitgliedern regelmäßig Informationsgespräche über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und zur Finanzierungssituation des Unternehmens sowie daneben zu weiteren wesentlichen Geschäftsvorfällen. Dabei wurde ihm Einblick und Zugang zu den Geschäftsunterlagen gewährt.
Interessenkonlikte bei Mitgliedern des Aufsichtsrates sind im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 nicht aufgetreten.
Gegenstand der regelmäßigen Beratungen im Aufsichtsrat waren die aktuelle Geschäftsentwicklung des Unternehmens, die Situation in den Senioreneinrichtungen und Kliniken sowie die inanzielle Lage, insbesondere die Ergebnisse der Bankengespräche und die Maßnahmen zur Uminanzierung sowie die unterjährige Liquiditätsentwicklung des Unternehmens.
In der Sitzung am 9. und 10. Februar 2015 hat der Aufsichtsrat ausführlich die geschäftliche Entwicklung und die Portfolio-Analyse der Plegeeinrichtungen sowie die vorläuigen Eckwerte der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2014 diskutiert. Im zweiten Teil der Aufsichtsratssitzung wurde der strategische Schwerpunkt auf die gesetzgeberische Entwicklung, insbesondere das Plegestärkungsgesetz II, das WTG (Wohn- und Teilhabegesetz) Nordrhein-Westfalen und das WTPG (Wohn-, Teilhabe und Plegegesetz) Baden-Württemberg, gelegt.
Im Rahmen der Bilanzsitzung am 23. April 2015 wurden der Jahresabschluss der Maternus-Kliniken AG, der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014, der Lagebericht, der Konzernlagebericht sowie der Prüfbericht des Abschlussprüfers vorgelegt und erörtert. Auf Wunsch des Aufsichtsrates nahm an dieser Sitzung punktuell ein Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young teil. Ernst & Young wurde erneut als Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfer vom Präsidium zur Wahl auf der Hauptversammlung am 8. Juli 2015 vorgeschlagen. Ferner wurden vom Aufsichtsrat die zur Diskussion gestellten Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung am 8. Juli 2015 besprochen und genehmigt.
Anlässlich der Sitzung des Aufsichtsrates am 7. September 2015 beschäftigte sich der Aufsichtsrat ausführlich mit der geschäftlichen Entwicklung der Gesellschaft und damit verbunden mit der gelungenen Uminanzierung des Unternehmens zum 30. Juni 2015. Der Vorstand erläuterte die Liquiditätssituation der Gesellschaft und informierte umfangreich über die vertraglichen Details des Schuldscheindarlehens.
Ferner beschäftigte sich der Aufsichtsrat am 7. September 2015 ausführlich mit den Neuerungen im Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 5. Mai 2015 sowie möglichen Auswirkungen auf die jährliche Entsprechenserklärung der Maternus-Kliniken AG.
Im Auftrag des Aufsichtsratsvorsitzenden wurde am 22. Oktober 2015 eine telefonische Aufsichtsratssitzung zur Bestellung eines weiteren Vorstandsmitgliedes einberufen.
Im Rahmen der Sitzung am 7. Dezember 2015 hat sich der Aufsichtsrat neben der Hochrechnung zur Ergebnisentwicklung im 4. Quartal 2015 mit dem Bericht des Vorstandes zur Umsetzung des Risikomanagementsystems beschäftigt.
Im Geschäftsjahr 2015 zeichneten sich die Sitzungen des Aufsichtsrates durch eine hohe Präsenz und Teilnahme der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder aus. Lediglich vier Aufsichtsratsmitglieder konnten an einer von fünf Sitzungen entschuldigt nicht teilnehmen.
Der Aufsichtsrat besteht aus zwölf Mitgliedern und setzt sich gemäß § 96 Abs. 1 AktG in Verbindung mit § 7 Abs. 1 Mitbestimmungsgesetz je zur Hälfte aus Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer zusammen.
In der Zusammensetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates gab es folgende Veränderungen:
Mit Wirkung ab dem 1. Januar 2015 wurde Herr Thorsten Mohr für die Dauer von 3 Jahren zum Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft bestellt.
Mit der Beendigung der Hauptversammlung am 8. Juli 2015 endete die Amtszeit des Herrn Roland Sing als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat. Herr Sing hatte sein Amt mit Wirkung auf diesen Zeitpunkt niedergelegt.
Herr Dr. med. Jörg Weidenhammer wurde mit Wirkung ab Beendigung der Hauptversammlung am 8. Juli 2015 für den Rest der Amtszeit des ausgeschiedenen Mitglieds Herrn Roland Sing, d.h. bis zur Beendigung der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2016 beschließt, zum Mitglied des Aufsichtsrates der Gesellschaft gewählt.
Bis zum 23. September 2015 ruhte das Aufsichtsratsmandat von Herrn Michael Thanheiser aufgrund der Entsendung gemäß § 105 Abs. 2 AktG durch den Aufsichtsrat in den Vorstand der Maternus-Kliniken AG.
Der Aufsichtsrat dankt den im Geschäftsjahr 2015 ausgeschiedenen Aufsichtsrats- und Vorstandsmitgliedern für die von ihnen geleistete Arbeit.
Der Aufsichtsrat verfügt derzeit über zwei Ausschüsse:
Alle weiteren Themen wurden im Plenum des Aufsichtsrates beraten und entschieden.
Sofern bei der Geschäftsführung zustimmungsplichtige Geschäfte anielen, wurde der Aufsichtsrat hierüber rechtzeitig in Kenntnis gesetzt und er hat nach eigener Prüfung der Entscheidungsgrundlagen über die Zustimmung Beschluss gefasst. Durch den Aufsichtsrat zustimmungsplichtige Geschäfte wurden nicht getätigt.
Der Aufsichtsrat befasste sich mit der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Kodex dokumentiert wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften und enthält international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung.
Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289 a HGB wird in den Corporate Governance Bericht des Unternehmens integriert. Dieser beinhaltet die Entsprechenserklärung nach § 161 AktG, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken sowie Angaben über die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise von dessen Ausschüssen.
Der Corporate Governance Bericht der Maternus-Kliniken wird auf unserer Homepage www.maternus.de im Bereich Investor Relations unter http://www.maternus.de/investorrelations/corporate-governance/ veröffentlicht.
Die Maternus-Kliniken AG folgt bis auf einige Ausnahmen diesen Empfehlungen. Die Abweichungen werden in der Entsprechenserklärung angegeben und erläutert.
Der von der Hauptversammlung vom 8. Juli 2015 gewählte Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Friedrichstrasse 140, 10117 Berlin, hat den Jahresabschluss einschließlich des Lageberichts sowie den Konzernabschluss einschließlich des Konzernlageberichts geprüft und mit einem Bestätigungsvermerk versehen. Die Abschlussunterlagen samt dem Vorschlag des Vorstandes zur Ergebnisverwendung und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2015 sind dem Aufsichtsrat rechtzeitig vor der Bilanzsitzung zur Prüfung vorgelegt worden. Der Aufsichtsrat hat die Jahresabschlussunterlagen in seiner Sitzung vom 21. April 2016 zusammen mit dem Vorstand und in Anwesenheit des Abschlussprüfers beraten und eingehend erörtert. Der Abschlussprüfer berichtete hierbei die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung; dessen Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns wurden ausführlich diskutiert. Nach eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und der Lageberichte durch den Aufsichtsrat haben sich keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer in der Bilanzsitzung vom 21. April 2016 zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Maternus-Kliniken AG damit festgestellt und den Konzernabschluss gebilligt.
Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:
"Nach unserer plichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
Der Abhängigkeitsbericht des Vorstandes und der hierüber erstattete Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden den Mitgliedern des Aufsichtsrates zur Kenntnis gebracht. Der Aufsichtsrat hat diese Unterlagen eingehend in seiner Sitzung am 21. April 2016 mit dem Abschlussprüfer erörtert. Beanstandungen haben sich nicht ergeben.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, dem Management und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns seinen Dank für ihren Einsatz und die Leistungen im Geschäftsjahr 2015 aus. Der Aufsichtsrat wünscht ihnen für die weitere Unternehmensentwicklung im neuen Geschäftsjahr viel Erfolg und dankt allen Aktionärinnen und Aktionären für die Treue zum Unternehmen.
Berlin, im April 2016
Der Aufsichtsrat
Bernd Günther Vorsitzender
Aktienchart der Maternus-Kliniken AG
Der deutsche Aktienmarkt unterlag 2015 einer hohen Volatilität. Mit einem Allzeithoch von 12.390,75 Punkten im April und einem Jahrestief von 9.325,05 Zählern im September legte der deutsche Aktienindex (DAX) im Jahresverlauf um knapp 9,0 Prozent auf 10.743,01 Punkte zum Jahresende zu. Andere wichtige Indizes wie der FTSE100 oder der Dow Jones entwickelten sich hingegen rückläuig. Der britische FTSE100 büßte von Anfang Januar bis Ende Dezember 4,9 Prozent ein, der Dow Jones reduzierte sich im gleichen Zeitraum geringfügig um 0,5 Prozent.
Die Maternus-Aktie hat sich im Geschäftsjahr 2015 sehr positiv entwickelt. Die Aktie startete am ersten Handelstag des Jahres mit 0,32 € (Xetra). In den folgenden Monaten stieg der Kurs dann sehr deutlich an und erreichte seinen Jahreshöchststand mit 2,29 € (Xetra) am 29. Juli. Nach zunächst fallenden Kursen stieg die Maternus-Aktie dann zum 11. November mit einem Kurs von 1,98 € (Xetra) auf ein Zwischenhoch. Der Jahresschlusskurs zum 30. Dezember 2015 lag letztlich mit 1,31 € (XETRA) 309,7 Prozent über dem Eröffnungskurs des Jahres. Die Kurszuwächse 2015 spiegeln die positive Geschäftsentwicklung, aber insbesondere den erfolgreichen Abschluss der Finanzierungsverhandlungen für die Neuordnung der Unternehmensinanzierung, wider.
Der S-DAX als Benchmark der Maternus-Aktie verzeichnete sein Jahrestief mit 7.126,53 Punkten im Januar und sein Jahreshoch mit 9.182,95 Zählern im August. Von Anfang Januar bis Ende Dezember 2015 stieg der S-DAX um rund 26 Prozent.
Bei einer Aktienanzahl von 20.970.000 Stück erreichte die Marktkapitalisierung der Maternus-Aktie zum 31. Dezember 2015 einen Wert von 27,5 Mio. € (Vorjahr: 7,8 Mio. €).
Zum Ende des 1. Quartals 2016 schloss die Maternus-Aktie mit einem Kurs von 1,40 € (Xetra) und lag damit 337,5 Prozent über dem Eröffnungskurs des Berichtsjahres 2015. Der S-DAX notierte zum 31. März 2016 mit 8.809,75 Zählern 22,4 Prozent über dem Niveau des Jahresanfangs 2015.
81,7% Cura Unternehmensgruppe
Im Berichtsjahr hat sich in der Aktionärsstruktur der Maternus-Kliniken AG keine Veränderung ergeben. Der Großaktionär, die Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH (Cura), Hamburg, hält unmittelbar 2,25 Prozent des Grundkapitals der
Maternus-Klinken AG. Mittelbar sind dem Mehrheitsaktionär Cura über die von ihr kontrollierte Cura 12. Seniorencentrum GmbH, Hamburg, 79,45 Prozent der Stimmrechte an der Maternus-Kliniken AG zuzurechnen. Zum 31. Dezember 2015 besteht gemäß § 17 AktG ein Abhängigkeitsverhältnis zur Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheim GmbH.
Mehrheitsgesellschafterin der Cura ist Sylvia Wohlers de Meie. Ihr sind 17.132.230 Aktien in voller Höhe zuzurechnen. Daneben hält Sylvia Wohlers de Meie 30.634 Aktien direkt. Derzeit sind dem Vorstand keine weiteren Unternehmen bzw. Investoren bekannt, die mehr als drei Prozent der Stimmrechte an der Maternus-Kliniken AG halten.
Als börsennotiertes Unternehmen des General Standard unterliegt die Maternus-Kliniken AG hohen Transparenzanforderungen. Das Unternehmen informiert den Kapitalmarkt jederzeit gesetzeskonform und stellt der Öffentlichkeit alle Informationen auf seiner Homepage unter http://www.maternus.de/deu/investor-relations zur Verfügung.
Aktuelle Research-Publikationen der DZ BANK AG inden Sie ebenfalls auf der Homepage der Maternus-Kliniken AG unter http://www.maternus.de/investor-relations/sonstigeveroeffentlichungen/research-studien/.
| Grundkapital von jeweils 2,50 € | ||
|---|---|---|
| mit einem anteiligen Betrag am | ||
| aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) | ||
| Art der Aktien Auf den Inhaber lautende Stamm- |
||
| Handelssegment | Regulierter Markt (General Standard) | |
| Börsenkürzel | MAK | |
| ISIN | DE0006044001 | |
| WKN | 604400 | |
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Grundkapital | 52.425.000 € | 52.425.000 € |
| Aktienanzahl | 20.970.000 | 20.970.000 |
| Aktienkurs zu Beginn | ||
| des Geschäftsjahres* | 0,32 € | 0,40 € |
| Aktienkurs zum Ende | ||
| des Geschäftsjahres* | 1,31 € | 0,37 € |
| Prozentuale Veränderung | ||
| im Jahr | +309,7 | -5,38 |
| Marktkapitalisierung | ||
| zum 31.12. | 27.491.670 € | 7.758.900 € |
| Jahreshoch* | 2,29 € | 0,45 € |
| Jahrestief* | 0,29 € | 0,28 € |
*Kurse XETRA-Handelssystem der Deutsche Börse AG
| 21. Juli | Ordentliche Hauptversammlung 2016 |
|---|---|
| 12. August | Veröffentlichung Halbjahresinanzbericht zum 30. Juni 2016 |
Plegeheim und Lebensqualität – in der öffentlichen Wahrnehmung sind die beiden Begriffe häuig noch immer ein Widerspruch. Negativbilder wie "Endstation" und "Fremdbestimmtheit" prägen weiterhin das Image. Dabei ist in den letzten Jahrzehnten viel passiert. Seit langem steht echte Kunden- und Bedürfnisorientierung im Zentrum der modernen Altenplege. Auch verschiedene Zufriedenheitsbefragungen von Bewohnern aus den vergangenen Jahren belegen: Altenheime sind besser als ihr Ruf. Längst ist der Paradigmenwechsel weg vom institutionellen Charakter hin zu einem selbst bestimmbaren Lebensraum in vollem Gange. Plegeheimbetreiber und Plegewissenschaft setzen viel daran, ihn weiter voranzutreiben.
So auch die Maternus-Kliniken AG: Angelehnt an neueste plegewissenschaftliche Erkenntnisse lotet man hier kontinuierlich neue Methoden aus, um die Orientierung an der individuellen Lebensqualität immer mehr zum leitenden Prinzip werden zu lassen. Ansätze dafür gibt es bereits viele: So gehört die sogenannte Biograiearbeit zu den Standards in der modernen Plege; auch werden Angehörige nach Möglichkeit eng in die Plegeplanung einbezogen, um etwaige Vorlieben und Abneigungen der Plegebedürftigen bestmöglich kennenzulernen. Doch bei Maternus möchte man weitergehen: "Wir wollen es noch besser machen und wollen Modelle entwickeln, die langfristig den sich im Wandel beindenden Ansprüchen der älteren Generation gerecht werden", erklärt Thorsten Mohr, Vorstand der Maternus-Kliniken AG. Doch wie lässt sich dieser Anspruch im Rahmen der Institution Plegeheim praktikabel umsetzen?
Schnell stößt man in diesem Zusammenhang auf die Frage: Was ist Lebensqualität eigentlich, wie kann man sie messen und maßgeblich fördern? "Lebensqualität umfasst vielschichtige Dimensionen. Es gibt zum einen die objektiven Lebensbedingungen und zum anderen das subjektive Empinden", erklärt Andreas Hermann, Leiter des Zentralen Qualitätsmanagements bei Maternus. Auch das "Europäische System Sozialer Indikatoren" unterscheidet zwischen diesen beiden Dimensionen. Die objektiven Lebensbedingungen umfassen demnach die faktischen Lebensumstände von Individuen wie Arbeitsbedingungen, Gesundheitszustand oder den materiellen Lebensstandard. Das subjektive Wohlbeinden beinhaltet Wahrnehmungen, Einschätzungen und Bewertungen der Lebensbedingungen durch die Bürger. Beispiele sind Maße der Zufriedenheit oder des Glücks.
Bei der Bewertung der Lebensqualität im Plegeheim muss jedoch berücksichtigt werden, dass das Leben der dortigen Bewohner im Vergleich zum Leben in Privathaushalten vor allem dadurch geprägt ist, dass die Gestaltung fast aller Lebensbereiche der Verantwortungs- und Regelungszuständigkeit der Einrichtung unterliegt. Die Einrichtung beeinlusst somit maßgeblich die objektiven Lebensbedingungen und folglich das subjektive Wohlbeinden der Bewohner.
"Lebensqualität umfasst unserem Verständnis nach auch immer die Förderung und den Erhalt der größtmöglichen Selbständigkeit der Bewohner bis zum Lebensende", ergänzt Stefanie Koch, Qualitätsmanagementbeauftragte im Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus in Essen, die vorangestellte Deinition um einen zentralen Aspekt. Selbständigkeit und damit auch Selbstbestimmtheit rücken so in den Fokus der Plegearbeit von Maternus. Die Plege orientiert sich nicht mehr an den Deiziten der Bewohner, sondern an ihren Ressourcen. Standardisierte, institutionelle Abläufe treten automatisch in den Hintergrund. Dieser Paradigmenwechsel soll die subjektiv empfundene Lebensqualität der Bewohner bei Maternus weiter spürbar verbessern.
Damit knüpft das von Maternus gelebte Verständnis von Lebensqualität auch an das Neue Begutachtungsassessment (NBA) an, das im Rahmen des Zweiten Plegestärkungsgesetzes beschlossen wurde und ab dem 1. Januar 2017 in Kraft tritt. Ausschlaggebend für die Einstufung in einen der fünf neuen Plegegrade ist dann der Grad der Selbständigkeit des Plegebedürftigen und nicht mehr wie bisher seine körperlichen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen.
Wie die Umsetzung des neuen Verständnisses von Lebensqualität praktisch aussehen kann, wird aktuell im Pilotprojekt "Lebenswelten" erprobt, das im September 2015 im Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus in Essen gestartet ist. In der Einrichtung leben Bewohner, die sich in ihrer Herkunft, ihren Ansichten, ihrer sozialen Teilhabe, ihrem Alter und ihren Krankheitsbildern stark unterscheiden. Sie haben entsprechend unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen an ein Seniorenheim. Die als subjektiv empfundene Lebensqualität variiert erheblich, weshalb sich die Einrichtung in Essen, nicht zuletzt auch wegen ihrer Größe, als Pilotstandort für das Projekt "Lebenswelten" auszeichnet.
Um die subjektive Lebensqualität weiter spürbar zu verbessern, konzentriert sich das Projekt auf die Bereiche
Der Standort Essen zeichnet sich durch sein breites fachliches Angebot an Plegedienstleistungen aus. Zusätzlich zur stationären Plege mit eigenem Demenzbereich für ältere Bewohner bietet das Plege- und Therapiecentrum auch Verhinderungsund Kurzzeitplege an.
Zudem ist die Einrichtung auf die Betreuung von erwachsenen Menschen mit chronischen Abhängigkeitserkrankungen und die Plege jüngerer Plegebedürftiger ab 18 Jahren spezialisiert.
"Zu Beginn des Projektes haben wir unsere Einrichtung anhand von wissenschaftlich fundierten Indikatoren zur Messung der Ergebnisqualität und der Lebensqualität in den einzelnen Bereichen von Grund auf überprüft. Durch die Erhebung der Indikatoren bei jedem einzelnen Bewohner können wir die Auswirkungen des Projektes auf die individuelle Lebensqualität später exakt auswerten", erklärt Heidelore Neumann, als Regionaldirektorin zuständig für das Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus. Gemeinsam mit Andreas Hermann hat sie die Projektleitung übernommen. "Hieran anschließend haben wir neue Konzepte zur Optimierung der Plege und Betreuung festgelegt", führt Einrichtungsleiterin Jasmin Yilderim weiter aus.
Aktuell beindet sich das Projekt in der Pilotierungsphase, bei der neue Konzepte wie Aromaplege oder Kunsttherapie für einzelne Bereiche umgesetzt und die Arbeitsabläufe entsprechend angepasst werden. Die Neuausrichtung umfasst auch umfangreiche Veränderungen beim Ambiente der Einrichtung sowie Renovierungs- und Umbauarbeiten, die im Zuge der Anforderungen des neuen Wohn- und Teilhabegesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen geplant sind. "Die Gestaltung des Lebensraums hat selbstverständlich einen entscheidenden Einluss auf das individuelle Wohlbeinden", so Jasmin Yilderim. "Wir werden daher nicht nur bei der Umsetzung der neuen Plege- und Betreuungskonzepte Veränderungen beim Ambiente und der Ausstattung vornehmen, sondern darüber hinaus zahlreiche Renovierungsarbeiten in der Einrichtung umsetzen."
Ein Duft kann Erinnerungen wecken. Aromen von Lavendel erinnern an den Garten des Elternhauses, Zimt- und Tannenduft an Weihnachten. Die mit Duftstoffen assoziierten Erinnerungen können das seelische Wohlbeinden von Menschen steigern. Im Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus setzen die Mitarbeiter bei der Anwendung von Aromaplege jedoch nicht nur auf die Förderung des seelischen Beindens der Bewohner, sondern ganz konkret auch auf die gesundheitsfördernden Aspekte der Aromen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den kooperierenden Ärzten. Dafür haben die Mitarbeiter an breit angelegten Schulungen teilgenommen. Seitdem inden in der Einrichtung regelmäßige Aromawaschungen statt, die Getränke ausgewählter Bewohner werden mit Aromen angereichert und abends kommen sogenannte Schlaläppchen, beträufelt mit Aromen, zum Einsatz. Maßnahmen, die sich allesamt positiv auf die Gesundheit der Bewohner und die Weiterentwicklung der Plege im Sinne von Individualität, Autonomie und sozialer Teilhabe auswirken. "Aromaplege trägt zu einer Besserung der Gesamtbeindlichkeit und damit zur Förderung der Lebensqualität unserer Bewohner bei", so Qualitätsmanagementbeauftrage Stefanie Koch. "Aromawaschungen können etwa je nach Anwendungszeitpunkt eine anregende oder auch beruhigende Wirkung haben und so den Tag-Nacht-Rhythmus unserer Bewohner fördern."
Nichts weniger als die Einführung einer neuen Tischkultur hat seit Beginn des Pilotprojektes im Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus stattgefunden. Das sogenannte Schöpfsystem beim Mittagessen, bei dem die Mitarbeiter
Die neue Tischkultur bereitet Freude bei den Bewohnern und regt den Appetit an.
den Bewohnern das Essen auf dem Teller angerichtet servieren, wurde gegen das klassische Anbieten der einzelnen Speisekomponenten in Schüsseln auf dem Tisch abgelöst. Die Bewohner bedienen sich selbständig und wählen je nach Gusto die Zusammenstellung ihres Mittagsessens aus. Und auch das Frühstück in den Wohnküchen wird mittlerweile als Buffet angeboten. Hierfür wurden extra nach 18
intensiver Möbelsuche in Antiquitätenläden Buffetanrichten erworben, die an die Esszimmereinrichtung vergangener Tage erinnern und den Bewohnern einen vertrauten Anblick bieten. "Die Freude am Essen hat bei unseren Bewohnern seit der Umstellung zugenommen. Dies merken wir auch an weiteren Gewichtszunahmen unserer Bewohner. Besonders bei Menschen mit Demenz, die häuig einen erhöhten Kalorienbedarf, u. a. aufgrund eines gesteigerten Bewegungsdrangs, haben und daher teilweise auf Zusatznahrungsmittel angewiesen sind, ist das äußerst erfreulich", führt Jasim Yilderim aus. Die neue Tischkultur wirkt sich auch positiv auf die Mobilität der Bewohner aus. "Anfangs waren zwar einige Bewohner skeptisch, dass sie sich nun ihr Frühstück selbst holen, aber nach kurzer Zeit haben auch sie Freude daran gefunden, wieder selbständiger an den Mahlzeiten teilzunehmen", begeistert sich die Einrichtungsleiterin. Und auch die Mitarbeiter mussten sich erst an die neue Tischkultur gewöhnen und lernen, sich zurückzunehmen, auch wenn sie die Bewohner selbstverständlich nach wie vor bei Bedarf unterstützen.
Nicht erst seit der jüngsten Rückbesinnung vieler Deutscher auf das bewusste Erleben von Natur als Gegenpol zum hektischen Großstadtleben wissen wir, dass Naturerfahrungen für den Menschen von elementarer Bedeutung sind.
Im neuen Gartenzimmer passt sich die Gartenarbeit an das Alter der Bewohner an.
Oft knüpfen unsere frühesten Kindheitserinnerungen an glückliche Erlebnisse in der Natur, beispielsweise im elterlichen Garten, an. Später im Erwachsenenalter erleben wir Gartenarbeit als Erholung und meditative Entspannung. Mit dem Alter wird Gartenarbeit jedoch häuig beschwerlich und der Umzug in ein Seniorenheim geht einher mit dem Verlust des eigenen Gartens. Dabei bietet das Erleben von Natur gerade für Menschen im hohen Alter oder mit Demenz enorm viele Möglichkeiten zur Steigerung der Lebensqualität. Das Planzenwachstun begünstigt jahreszeitliche Orientierung, der Gärtner übernimmt Verantwortung und geht einer sinnstiftenden, gestaltenden Tätigkeit nach. Planzendüfte wecken Erinnerungen, beim Gärtnern werden soziale Kontakte geplegt. Viele Seniorenzentren haben die heilsame Wirkung von
Gärten erkannt und ihre Außenanlagen entsprechend umgestaltet. Das Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus geht dabei noch einen Schritt weiter und verliert auch jene Bewohner nicht aus den Augen, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Konstitution kaum in der Lage sind, draußen im Garten aktiv zu werden. Seit März dieses Jahres erfreuen sich die Bewohner des Demenzwohnbereichs der Einrichtung an einem neuen Gartenzimmer. Versehen mit einer Waldtapete und ausgestattet mit Hochbeeten und einem Brunnen, können die Senioren hier unabhängig von Wind und Wetter sowie gesundheitlichen Einschränkungen gärtnern und Natur erleben. "Durch die Hochbeete steht diese Tätigkeit all unseren Bewohnern offen, ein Rollstuhl ist kein Hindernis und auch das Bücken entfällt. 365 Tage im Jahr können sie in unserem Gartenzimmer ihren grünen Daumen unter Beweis stellen. Die Bewohner plegen soziale Kontakte, bleiben in Bewegung und gehen einer ausfüllenden Tätigkeit nach", so Caroline Cremer, Wohnbereichsleiterin bei Maternus. "Besonders verschlossene Bewohner öffnen sich wieder ihrer Umgebung und treten in Kontakt mit ihren Mitmenschen."
Jeden Morgen zwischen 9 Uhr und 11 Uhr ist es soweit. Mitarbeiter des Sozialen Dienstes der Maternus-Einrichtung laden zur Morgengymnastik ein. Rund 15 Bewohner nehmen regelmäßig an dem Sportangebot teil und bleiben so mit fachlicher Begleitung in Bewegung. "Gesund und leistungsfähig – das möchten wir eigentlich in jedem Alter sein. Gerade für Senioren ist es aber wichtig, gezielt den Bewegungsapparat zu trainieren, denn im Alter nehmen nicht nur körperliche Fitness und Mobilität ab, sondern auch die Geschicklichkeit", so Caroline Cremer. "Die Gefahr von Stürzen mit Folgeverletzungen steigt an." Neben einer allgemeinen Kräftigung soll daher durch gezielte Übungen das Gleichgewichtsgefühl verbessert werden, um Stürze zu vermeiden. "Wir beugen damit nicht nur Stürzen vor, sondern fördern auch das Selbstvertrauen und damit die Lebensfreude unserer Bewohner", resümiert die Wohnbereichsleiterin.
Malerei sei Ankommen an einem anderen Ort, notierte einst der deutsche Maler Franz Marc. Wenn sich an drei Tagen in der Woche ein Gemeinschaftsraum im Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus in ein Maleratelier verwandelt, fühlen sich die teilnehmenden Bewohner ebenso. Für anderthalb Stunden sind sie dann mit zwei externen Kunsttherapeuten bildnerisch und handwerklich unterwegs in der Welt der Farben, Formen und Materialien. Dabei geht es weder den Kunsttherapeuten noch den Bewohnern des Plege- und Therapiecentrums darum, Kunstwerke von bleibendem Wert zu schaffen. Vielmehr steht das gemeinsame Gestalten im Vordergrund. Durch die Kunsttherapie wird die Fähigkeit der Bewohner gefördert, ihre Umgebung sehr unmittelbar sinnlich wahrzunehmen. Die Kunsttherapeuten
setzen bei ihrer Arbeit am tiefen Grundbedürfnis des Menschen an, zu gestalten und darüber mit anderen in Kontakt zu treten.
Abtauchen in bunte Farbwelten: Mehrmals in der Woche kommt eine externe Kunsttherapeutin in die Einrichtung.
Der Erfolg der Kunsttherapie lässt sich sehen: Bewohner mit Demenz trainieren ihr Erinnerungsvermögen, unruhige Senioren inden während des therapeutischen Kunstbetriebes ihre Gelassenheit wieder, die soziale Teilhabe und das Miteinander werden gefördert. Ein besonderes Angebot richten die Therapeuten gezielt an die männlichen Bewohner der Jungen Plege. Unter Anleitung werden sie handwerklich tätig und können auf diesem Weg ihrer ansonsten häuig verschlossenen Gefühlswelt Ausdruck verleihen. "Nach den Erfolgen der Kunsttherapie freuen wir uns, unsere therapeutische Vielfalt demnächst um Angebote zur Musiktherapie zu erweitern", blickt Heidelore Neumann nach vorne.
Der Umgang mit Erwachsenen mit chronischen Abhängigkeitserkrankungen stellt besondere Anforderungen an das Plege- und Betreuungskonzept der Einrichtung. Nicht nur die umsorgende Plege, sondern im besonderen Maße auch die soziale Integration und Rückgewinnung individueller Alltagskompetenzen der Bewohner stehen im Mittelpunkt.
Das gemeinsame Training im neuen Fitnessraum fördert das körperliche und seelische Wohlbeinden.
"Um die Lebensqualität unserer Bewohner im Bereich der Jungen Plege weiter zu fördern, haben wir für sie u. a. einen Fitnessraum eingerichtet. Das regelmäßige Auspowern sorgt für eine körperliche und seelische Balance, baut Aggressionspotenziale ab und trägt zum Erhalt der Fähigkeiten bei, die durch chronische Abhängigkeiten bedroht sind", erklärt Caroline Cremer. Das neue Sportangebot kann von allen Bewohnern täglich in der Zeit von 8 Uhr bis 20 Uhr frei zugänglich genutzt werden. Und auch der neu ausgerichtete Gemeinschaftsbereich mit Spielekonsole und Kicker fördert das Gemeinschaftsgefühl, die soziale Teilhabe und damit die Lebensqualität.
Das Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus ist geprägt durch seine enge Anbindung an das nachbarschaftliche Umfeld und sein umfangreiches Beschäftigungsund Freizeitangebot. Auch aufgrund der Größe der Einrichtung proitieren die Bewohner von einem vielfältigen und abwechslungsreichen Miteinander. "Ein Nachbarschaftsleben wie im eigenen 'Viertel', das enorm zur Lebensqualität unserer Bewohner beiträgt", beschreibt Heidelore Neumann das Lebensgefühl in der Einrichtung. Täglich indet eine Vielzahl an Angeboten für die Bewohner und externe Gäste statt. Jeden Mittwoch können sie sich auf ein besonderes Unterhaltungsangebot freuen. Dann kommen Kleinkunstdarsteller wie Schauspieler, Kabarettisten, Pantomimen oder Musiker in die Einrichtung. Jüngst gab die bekannte und beliebte Essener Volksbühne ein Gastspiel bei Maternus.
Das Pilotprojekt "Lebenswelten" verfolgt weitreichende Ziele. Nicht weniger als eine Modernisierung des Qualitätsbegriffs des Unternehmens streben der Vorstand der Maternus-Kliniken AG und die Projektleitung auf Basis der Ergebnisse an. Die erfolgreich im Maternus Plege- und Therapiecentrum Christophorus erprobten Standards und Instrumente ließen nach Abschluss des Pilotprojektes Ende August 2016 in das Qualitätsmanagementsystem des Unternehmens ein und formen dann den Qualitätsbegriff der Maternus-Kliniken AG, der für alle Seniorencentren des Unternehmens Gültigkeit besitzt. "Nach Umsetzung des Projektes werden die objektiven Lebensbedingungen und die individuellen Erwartungen unserer Bewohner noch mehr als bisher eine Einheit bilden", unterstreicht Vorstand Thorsten Mohr das Vorhaben. "Die subjektiv empfundene Lebensqualität unserer Bewohner wird weiter steigen und ein wichtiges Differenzierungsmerkmal für uns als Dienstleister sein."
Die Maternus-Kliniken AG betreibt sowohl Kliniken als auch Seniorencentren unter einem Dach – dadurch eröffnen sich wertvolle Möglichkeiten zur Verknüpfung von Rehabilitation und Plege. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation zwischen der Maternus-Klinik für Rehabilitation in Bad Oeynhausen und dem Maternus Plege- und Therapiecentrum in Wendhausen. Sie hat das Ziel, Depression und Demenz sicher zu diagnostizieren und voneinander abzugrenzen.
Bei älteren Menschen sehen sich Depressionen und beginnende Demenzen manchmal zum Verwechseln ähnlich: Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche können sowohl Anzeichen einer Demenz als auch einer Depression sein. Weil sich die Beschwerden der beiden Erkrankungen stark ähneln, besteht das Risiko von Fehldiagnosen.
Für Betroffene kann das fatale Folgen haben. Nicht selten werden Menschen, die eigentlich an einer Depression leiden, aufgrund einer Fehldiagnose im Demenzwohnbereich einer Plegeeinrichtung untergebracht. Dies verstärkt ihre Vereinsamungstendenzen, weil es mit den dementen Mitbewohnern kaum noch möglich ist, neue Beziehungen aufzubauen. Zudem wird ihnen dadurch die Therapie vorenthalten, die ihre Lebensqualität wieder verbessern könnte. Denn Depressionen sind im Gegensatz zu Demenzen auch im Alter noch gut behandelbar. Über die richtige Medikation und soziale Integration können depressive Senioren wieder am Leben teilnehmen und Freude daran haben.
"Wir haben in Wendhausen eine Bewohnerin, die aufgrund von Depressionen und einem Suizidversuch zu uns in die Einrichtung kam. Nachdem sie medikamentös eingestellt wurde, nimmt sie nun wieder gerne an unseren Freizeitangeboten teil. Es geht ihr richtig gut", schildert Ilona Göttling, Plegedienstleiterin im Maternus Plege- und Therapiecentrum Wendhausen. "Daran sieht man, wie wichtig die richtige Diagnose ist. Ich wünsche mir das für alle Senioren", fügt sie hinzu. Plegekräfte dürften zwar keine Diagnosen stellen, aber in der Beobachtung der Bewohner könnten sie ihrer Auffassung nach noch besser geschult werden. So könnten die Plegekräfte im Zweifelsfall Hinweise auf eine mögliche Pseudodemenz geben.
Bewohner des Maternus Plege- und Therapiecentrums Wendhausen werden zukünftig durch die Kooperation mit der Maternus-Klinik für Rehabilitation hier eine deutlich höhere Sicherheit genießen. Wird bei ihnen eine Demenz diagnostiziert, können sie eine stationäre Differentialdiagnostik in Bad Oeynhausen in Anspruch nehmen. Sie geht weit über die Möglichkeiten niedergelassener Neurologen oder der meisten städtischen Krankenhäuser hinaus.
Da eine Demenz nicht nur von "sichtbaren" Anzeichen, wie zum Beispiel Gedächtnis- und Sprachverlust, begleitet wird, sondern auch von körperlichen Veränderungen (z.B. Schrumpfung des Gehirns), umfasst die Diagnostik u.a. eine sogenannte strukturelle Bildgebung in Form einer Computertomographie (CT) oder einer Magnetresonanztomographie (MRT). Diese Verfahren bilden die Hirnstruktur ab, sodass eine eventuelle Schrumpfung oder u. a. auch Tumore sichtbar werden.
Plegekräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Unterscheidung zwischen Demenz und Depression.
Um die kognitiven (= auf das Denken bezogenen) Leistungen zu überprüfen, werden u. a. das Gedächtnis, die sprachlichen Fähigkeiten, die räumliche und zeitliche Orientierung, die Aufmerksamkeit und die Planungsfähigkeit überprüft. Dabei kommen standardisierte neuropsychologische Testverfahren zum Einsatz.
Daneben werden auch sogenannte nicht-kognitive Symptome erfasst, beispielsweise Depression, Aggressivität oder Wahnvorstellungen.
"Der große Vorteil ist, dass man auf diese Weise zum Wohle der Bewohner sicher abgrenzen kann, ob es sich um eine Demenz oder um eine Pseudodemenz handelt, die in Wahrheit eine Depression ist", erklärt Andreas Berlin, Einrichtungsleiter des Maternus Plege- und Therapiecentrums Wendhausen.
Prof. Dr. phil. Dr. med. Paul-Walter Schönle leitet als ärztlicher Direktor der Maternus-Klinik in Bad Oeynhausen das Kooperationsprojekt. Der Facharzt für Neurologie und Psychiatrie sowie Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Sozialmedizin, Rehabilitationswesen und klinische Geriatrie ist ein international anerkannter Experte für neurologische Erkrankungen. Seit vielen Jahren setzt er sich für eine engere Zusammenarbeit von Rehabilitationskliniken und Seniorenheimen ein.
Wie die Kooperation zwischen der Bad Oeynhausener Klinik und dem Maternus Plege- und Therapiecentrum in Wendhausen in der Praxis aussehen wird, fasst er so zusammen: "Bewohner, bei denen eine Demenz besteht, können für 10 bis 14 Tage in Bad Oeynhausen aufgenommen werden, um bei ihnen eine umfangreiche Diagnostik durchzuführen. Daraus können Therapievorschläge für den Hausarzt und Vorschläge für den Umgang mit den Patienten im Seniorenheim entwickelt werden. Auch eine telemedizinische Nachbetreuung nach der Entlassung des Patienten ist möglich."
Dabei fragen Prof. Schönle und sein Team in der Senioreneinrichtung nach, wie sich der Patient entwickelt und wie ggf. die medikamentöse Therapie anschlägt. "Auf regelmäßige Fallbesprechungen zu den gerontopsychiatrisch veränderten Bewohnern, an denen auch die Angehörigen teilnehmen können, legen wir großen Wert", erklärt Prof. Schönle.
Doch nicht nur die Patienten, sondern auch die Plegekräfte in der Senioreneinrichtung proitieren von der Kooperation. Auch sie haben die Möglichkeit, an den Fallbesprechungen teilzunehmen und dadurch ihre Kenntnisse in den Bereichen Demenz und Depression zu vertiefen. Zusätzlich können sie Logopäden, Ergotherapeuten und andere Experten aus der Klinik kontaktieren, wenn sie spezielle Fragen haben.
Die Maternus-Kliniken AG setzt mit diesem Kooperationsprojekt einmal mehr Maßstäbe. Durch die enge Verzahnung von Medizin und Plege unterstreicht sie damit ihre ethische Verantwortung und ihren hohen Qualitätsanspruch gegenüber den Bewohnern der Maternus Seniorencentren und schafft als attraktiver, moderner Arbeitgeber Entwicklungsperspektiven für ihre Mitarbeiter.
| Wirtschaftsbericht | 24 |
|---|---|
| Erläuterung des Geschäftsergebnisses und Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage |
31 |
| Nachtragsbericht | 38 |
| Risiko- und Prognosebericht | 39 |
Die Maternus-Gruppe mit Sitz in Berlin konzentriert sich im Bereich des deutschen Gesundheitsmarktes auf den Betrieb von Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen, Betreutem Wohnen, Rehabilitationskliniken sowie ergänzende Dienstleistungen. Neben den bestehenden Hausnotrufdiensten Köln und Ruhrgebiet wird das Angebot für betagte Menschen durch die Maternus Häuslicher Plegedienst Eifel GmbH und Maternus Häuslicher Plegedienst Ruhrgebiet GmbH vervollständigt. Damit reagiert unsere Gruppe auf das gestiegene Bedürfnis älterer Menschen nach Sicherheit sowie qualiizierter Unterstützung in den eigenen vier Wänden. Unser Bestreben ist dabei, Senioren zu unterstützen, die in ihrem sozialen Umfeld bleiben möchten, aber aufgrund des hohen Alters oder bestehender Erkrankungen bereits auf erste Plege und weitere Hilfestellungen angewiesen sind.
Im Bereich Stationäre Plege haben wir uns als wettbewerbsfähiges Unternehmen stabilisiert. Zurückzuführen ist das auf unser marktorientiertes Leistungsangebot, unsere hohe Qualität sowie die Fähigkeit, uns aktiv an die veränderten Rahmenbedingungen im Gesundheitssystem anzupassen. Mit der Maternus-Klinik Bad Oeynhausen ist es uns im Segment Rehabilitation gelungen, die Stellung im Wettbewerbsumfeld zu behaupten.
Der Maternus-Konzern verfügt mit 23 Einrichtungen zum Stichtag 31. Dezember 2015 über eine Gesamtkapazität von insgesamt 4.070 Betten. In 21 Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen stehen nominell 3.093 Betten zur Verfügung, zum Segment Rehabilitation gehören zwei Kliniken mit 977 Betten. Die hauswirtschaftlichen und technischen Dienstleistungen in den Bereichen Reinigung, Wäscherei, Catering und Technik werden seit Ende 2008 regional von vier Maternus-ReCaTec-Gesellschaften erbracht. Eine fünfte ReCaTec-Gesellschaft am Standort Bad Oeynhausen erbringt für die Maternus-Klinik für Rehabilitation hauswirtschaftliche Leistungen.
Aktuell hält die Cura Unternehmensgruppe rund 81,7 Prozent der Aktienanteile der Maternus-Kliniken AG, 18,3 Prozent beinden sich im Streubesitz. Mehrheitsgesellschafterin der Cura GmbH ist Frau Sylvia Wohlers de Meie.
Wie auch im Vorjahr prägte das Jahr 2015 vor allem die aktuelle Herausforderung des Fachkräftemangels.
Im Geschäftsjahr 2015 beschäftigte der Maternus-Konzern durchschnittlich 1.890 Vollzeitkräfte nach 1.837 Vollzeitkräften im Vorjahr. Dem Segment Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen gehörten 1.462 Vollzeitkräfte (Vorjahr: 1.406 Vollzeitkräfte) und dem Segment Rehabilitationskliniken 419 Vollzeitkräfte (Vorjahr: 420 Vollzeitkräfte) an. Im Segment Sonstige/Maternus-Kliniken AG waren im Berichtsjahr 2015 durchschnittlich neun Vollzeitkräfte (Vorjahr: elf Vollzeitkräfte) beschäftigt.
Entwicklung Mitarbeiteranzahl (Vollzeitkräfte) in den letzten 4 Jahren:
| GJ | Konzern | Segment Seni- oren- u. Plege- |
Segment Rehabili- |
Segment Maternus |
|---|---|---|---|---|
| einrichtungen | tation | AG | ||
| 2012 | 1.823 | 1.435 | 374 | 15 |
| 2013 | 1.838 | 1.406 | 420 | 12 |
| 2014 | 1.837 | 1.406 | 420 | 11 |
| 2015 | 1.890 | 1.462 | 419 | 9 |
Die Entwicklung des Krankenstandes, die Einhaltung von Personalschlüsseln nach Vorgabe durch die Kostenträger sowie die Fluktuation in den Einrichtungen sind Leistungsindikatoren, die der Maternus-Konzern im Bereich der nicht-inanziellen Steuerungsgrößen einsetzt. Die Kennzahlen im Konzern haben sich stabil im Vergleich zum Vorjahr entwickelt.
Mit einem Zuwachs des preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Höhe von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist Deutschlands Wirtschaft 2015 so stark gewachsen wie seit 4 Jahren nicht mehr und weist damit ein solides und stetiges Wachstum auf. Eine langfristige Betrachtung verdeutlicht, dass das Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr erneut über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre von 1,3 Prozent lag. Dabei stellte der Konsum wie auch schon 2014 den wichtigsten Wachstumsmotor dar. Nach einem Plus von 1,1 Prozent 2014 stieg der private Konsum im abgelaufenen Jahr preisbereinigt sogar um 1,9 Prozent. Bedingt ist dieser erneute Anstieg zum einen durch die anhaltend positive Situation auf dem Arbeitsmarkt. Im Jahresdurchschnitt 2015 waren mehr als 43 Millionen Menschen mit Arbeitsort Deutschland – entsprechend einem Plus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr – erwerbstätig. Zum anderen begünstigt das Niedrigzinsniveau das Kaufverhalten, da sich das Sparen immer weniger rechnet, zumal die Haushalte durch gesunkene Energiekosten zusätzlich entlastet werden. Auch der staatliche Konsum stieg 2015 mit einem Plus von 2,8 Prozent kräftig an. Unter anderem
ist dies auf die hohen Kosten in Zusammenhang mit der Versorgung, Unterbringung und Integration der zugewanderten Flüchtlinge, die auch mit Blick auf das laufende Jahr die weitere positive Entwicklung der Konjunktur befördern, zurückzuführen.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2015 gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozent. Somit ist die Jahresteuerungsrate seit einer Zunahme um 2,1 Prozent in 2011 rückläuig. Die geringe Zunahme wurde im Wesentlichen durch die Preisentwicklung der Energieprodukte geprägt, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent verbilligten.
Die Investitionen konnten 2015, wie bereits im Vorjahr, erneut zulegen. Unternehmen und Staat investierten zusammen 3,6 Prozent mehr in Ausrüstungen, die Bauinvestitionen wiesen nach 3,4 Prozent im Vorjahr, nur noch ein leichtes Plus von 0,2 Prozent aus.
Nach eher moderaten Zuwächsen im Jahr 2014 verzeichnete der deutsche Außenhandel im abgelaufenen Jahr wieder stärkere Steigerungsraten. So lagen die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen um 5,4 Prozent höher als im Vorjahr. Die Importe stiegen um 5,7 Prozent, sodass der resultierende Außenbeitrag mit einem Plus von 0,2 Prozentpunkten nur einen geringen Beitrag zum BIP-Wachstum leistete. Insgesamt verbesserte sich die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche 2015 zusammen genommen um 1,6 Prozent. Im Einzelnen stieg die Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe, das ohne das Baugewerbe rund ein Viertel der gesamten Bruttowertschöpfung erwirtschaftete, um 2,2 Prozent. Auch die Dienstleistungsbereiche entwickelten sich positiv. Allein die Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie das Baugewerbe verzeichneten leichte Rückgänge.
Die aktuelle Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, geht von einer anhaltenden Steigerung des Bruttoinlandsproduktes in den kommenden 2 Jahren aus. Die Wirtschaftsforscher rechnen im laufenden Jahr mit einer Zunahme von 1,7 Prozent, für 2017 dann aufgrund einer geringeren Anzahl an Arbeitstagen durch die Lage der Feiertage mit einem Plus von 1,5 Prozent. Maßgeblich verantwortlich für dieses Wachstum ist unverändert die starke Inlandsnachfrage, die auch durch Sondereffekte infolge der gesunkenen Energiekosten oder Transferleistungen des Staates einen wesentlichen Beitrag leistet. Das DIW rechnet, nach ungefähr 6 Milliarden Euro an Bruttoausgaben des Staates für Asylsuchende 2015, für das laufende Jahr mit knapp 15 Milliarden Euro und 2017 dann mit einem Betrag von 17 Milliarden Euro. Diesen Ausgaben stehen Mehreinnahmen, z. B. bei Mehrwert- und Lohnsteuer sowie Sozialbeiträgen, gegenüber, die in der Summe auch
in den beiden kommenden Jahren jeweils zu Überschüssen führen werden.
Die Maternus-Kliniken AG ist mit den von ihr durch Tochterunternehmen betriebenen Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen sowie Rehabilitationskliniken in einem kontinuierlich wachsenden deutschen Gesundheitsmarkt tätig. Die Entwicklung im für das Unternehmen relevanten Marktumfeld, welche den Gesundheitsmarkt allgemein sowie im Besonderen den Plege- und Rehabilitationsmarkt umfasst, wird in den folgenden Kapiteln dargestellt.
Die deutsche Gesundheitswirtschaft hat eine erhebliche ökonomische Bedeutung für den Standort Deutschland und ist volkswirtschaftlicher Wachstumstreiber. Im Jahr 2013 stiegen die Gesundheitsausgaben gemäß den aktuellsten Angaben des Statistischen Bundesamtes aus April 2015 auf 314,9 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Plus von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gesundheitsausgaben betrugen 11,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes der Bundesrepublik Deutschland (2012: 11,0 Prozent), auf jeden Einwohner entielen damit 2013 gut 3.910 Euro (2012: 3.770 Euro).
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Gesundheitsausgaben
Auf den (teil-)stationären Sektor entielen wie im Vorjahr 37,7 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben. Hier stiegen die Ausgaben um 4,1 Prozent auf 118,7 Milliarden Euro. Die wichtigsten (teil-)stationären Einrichtungen waren die Krankenhäuser (+ 4,4 Prozent auf 82,4 Milliarden Euro), gefolgt von den Einrichtungen der (teil-)stationären Plege (+ 4,4 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro). Unverändert blieben die Ausgaben in den Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen mit 8,7 Milliarden Euro.
Die Gesundheitswirtschaft ist eine Wachstumsbranche auf Expansionskurs. Ihre Bruttowertschöpfung ist im Zeitraum von 2007 bis 2013 jährlich im Schnitt um 3,5 Prozent gestiegen – deutlich schneller als die Gesamtwirtschaft mit 2,4 Prozent Wachstum.
Der DIHK Report Gesundheitswirtschaft 2015 zeigt anhaltend positive Geschäftserwartungen der Unternehmen der Gesundheitswirtschaft auf. Der Optimismus zieht sich durch beinahe alle Zweige der Gesundheitswirtschaft, insbesondere in der Pharma- und Medizintechnik sowie auch bei den Gesundheitsdienstleistern stehen die Signale auf Wachstum. Die Zuversicht schlägt auf die Investitionsabsichten und insbesondere die Beschäftigungsplanungen durch. Hier wurden im Sommer 2015 Rekordwerte erreicht. Unterstützt wird die gute Stimmung durch sich weiter aufhellende Exportaussichten, nach wie vor günstige Finanzierungsbedingungen und die geringen Energie- und Rohstoffpreise. Allerdings bergen die Arbeitskosten und der Fachkräftemangel neben den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen weiterhin erhebliche Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung. Insbesondere die expansiven Beschäftigungsabsichten der personalintensiven Dienstleister werden von dem weiter gewachsenen Risiko fehlender Fachkräfte bedroht.
Die Zeichen stehen im Gesundheitssektor auch zukünftig auf Wachstum. Die demograische Entwicklung in Deutschland, der medizinisch-technische Fortschritt und das wachsende
Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung führen zu einer zusätzlichen Nachfrage an herkömmlichen professionellen Dienstleistungen in den Bereichen Gesundheit, Plege und Betreuung, aber auch an Produkten und Dienstleistungen des zweiten Gesundheitsmarktes.
Ende 2014 waren im deutschen Gesundheitswesen rund 5,2 Millionen Menschen beschäftigt. Dies entspricht einem Zuwachs um rund 102.000 Personen oder 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der positive Beschäftigungstrend der letzten 5 Jahre setzte sich damit auch 2014 weiter fort. Zwischen 2009 und 2014 wuchs die Zahl der Beschäftigten im Gesundheitswesen um insgesamt 476.000 Personen oder 10,0 Prozent. Zusätzliche Arbeitsplätze gab es 2014 besonders in den Berufen der Gesundheits- und Krankenplege, des Rettungsdienstes und der Geburtshilfe (+ 2,0 Prozent), der Arzt- und Praxishilfe (+ 2,0 Prozent), der nichtärztlichen Therapie und Heilkunde (+ 2,5 Prozent) sowie der Humanund Zahnmedizin (+ 2,1 Prozent). Darüber hinaus ist im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Beschäftigten in Berufen der Altenplege sogar um 4 Prozent gestiegen.
Zum Jahresende 2014 arbeiteten gut drei Viertel der Beschäftigten (77,0 Prozent) in ambulanten und (teil-)stationären Einrichtungen des Gesundheitswesens. Im Jahr 2014 erhöhte sich das Personal in ambulanten Einrichtungen überdurchschnittlich stark in der ambulanten Plege (+ 16 000 oder + 5,1 Prozent) während es in allen (teil-)stationären Einrichtungen ein unterdurchschnittliches Beschäftigungswachstum gab. So stieg die Zahl der Beschäftigten in Krankenhäusern um 1,2 Prozent, die in der (teil-)stationären Plege um 1,3 Prozent. In Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sanken die Personalzahlen um 0,5 Prozent leicht.
Von den rund 5,2 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen war die Hälfte teilzeit- oder geringfügig beschäftigt. Die Zahl der auf die volle tariliche Arbeitszeit umgerechneten Beschäftigten, die so genannten Vollkräfte, lag im Jahr 2014 bei rund 3,8 Millionen. Sie erhöhte sich gegenüber 2013 um 1,7 Prozent.
Der Plegemarkt bleibt ein Wachstumsmarkt. Er wächst stärker als andere Teilbereiche des Gesundheitsmarktes. 1997 betrug der Anteil der Plege am gesamten Gesundheitsmarkt 8,6 Prozent, 2013 waren es bereits 12,7 Prozent. Hauptgrund für das anhaltende Wachstum ist die demograische Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland. Gemäß der aktuellen Plegestatistik, die alle zwei Jahre erhoben wird, waren in Deutschland zum Jahresende 2013 2,6 Millionen Menschen plegebedürftig. Im Vergleich zum Jahresende 2011 entspricht dies einer Zunahme der Plegebedürftigen von 5 Prozent.
Empfänger/-innen von Hilfe und Plege im Laufe des Jahres in Tsd.
Sowohl die Nachfrage nach Leistungen der ambulanten Plegedienste als auch der vollstationären Plegeheime hat zugenommen. Die Anzahl der in Plegeheimen vollstationär versorgten Personen stieg dabei unterdurchschnittlich um 2,9 Prozent, die der durch ambulante Dienste betreuten Personen überdurchschnittlich um 6,9 Prozent. Die Personen, die ausschließlich Plegegeld empfangen, nahmen um 5,4 Prozent zu.
71 Prozent bzw. 1,86 Millionen der Plegebedürftigen wurden 2013 zu Hause versorgt. Der überwiegende Teil von ihnen erhielt ausschließlich Plegegeld und wurde allein von Angehörigen geplegt, 616.000 Personen erhielten Unterstützung durch ambulante Plegedienste. Vollstationär in Plegeheimen wurden 29 Prozent der Plegebedürftigen bzw. 764.000 Personen betreut. Hierbei waren die vollstationär in Heimen betreuten Personen älter als die zu Hause geplegten Personen. Bei den Heimbewohnern war die Hälfte 85 Jahre und älter, bei den zu Hause versorgten Personen mit 31 Prozent knapp ein Drittel.
Der Grad der Plegebedürftigkeit steigt mit zunehmendem Alter der Menschen. So sind bei den 70- bis unter 75-Jährigen 5 Prozent plegebedürftig, bei den ab 90-Jährigen 64 Prozent. Frauen ca. ab dem achtzigsten Lebensjahr weisen dabei mit 42 Prozent eine deutlich höhere Plegequote auf als Männer (30 Prozent). Der Grund hierfür kann neben den Unterschieden in der gesundheitlichen Entwicklung auch das unterschiedliche Antragsverhalten von Frauen und Männern sein. Ältere Frauen leben häuiger allein und so kann daher schneller die Notwendigkeit bestehen, einen Antrag auf Leistung zu stellen, während Männer häuig zuerst von ihren Frauen versorgt werden.
Die Zahl der in Deutschland registrierten voll- bzw. teilstationären Plegeheime lag im Dezember 2013 bei 13.030 (Vorjahr: 12.354), die mit vollstationärer Dauerplege bei
| Träger der | Frei gemein- |
Öffent | ||
|---|---|---|---|---|
| Plegeein- richtung |
Träger insgesamt |
Private Träger |
nützige Träger |
liche Träger |
| 1999 | 8.859 | 3.092 | 5.017 | 750 |
| 2001 | 9.165 | 3.286 | 5.130 | 749 |
| 2003 | 9.743 | 3.610 | 5.405 | 728 |
| 2005 | 10.424 | 3.974 | 5.748 | 702 |
| 2007 | 11.029 | 4.322 | 6.072 | 635 |
| 2009 | 11.634 | 4.637 | 6.373 | 624 |
| 2011 | 12.354 | 4.998 | 6.721 | 635 |
| 2013 | 13.030 | 5.349 | 7.063 | 618 |
10.900 (Vorjahr: 10.706). Private und freigemeinnützige Träger beinden sich hierbei auf dem Vormarsch.
Die freigemeinnützigen Träger, wie z. B. die Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas, betreiben unverändert die meisten Plegeheime in Deutschland. Dies täuscht aber darüber hinweg, dass es sich dabei in der Regel um eigenständig agierende Unternehmen handelt und der Plegeheimmarkt in Deutschland eher kleinteilig ist. Große ausländische Plegekonzerne, wie z. B. die französische Korian Gruppe oder der ebenfalls aus Frankreich stammende Orpea Konzern, erkennen nach Sättigung auf ihrem Heimatmarkt das große wirtschaftliche Potenzial u. a. auf dem deutschen Markt und sorgen mit Übernahmen für eine anhaltende Konzentrationsbewegung.
Die wirtschaftliche Lage der Plegeheime in Deutschland zeigt sich relativ robust. Zwar hat sich die Ausfallwahrscheinlichkeit bzw. Zahlungsunfähigkeit der Heime im Vergleich zu 2011 leicht verschlechtert. Sie lag aber mit 0,9 Prozent deutlich unter denen der Krankenhäuser oder Rehakliniken. Die Ertragslage verbesserte sich im Zweijahresvergleich leicht. Die Anzahl der Plegeheime, die einen Jahresverlust erwirtschafteten lag nach 27 Prozent in 2011 2 Jahre später nur noch bei 19 Prozent. Private Heime schnitten auch aufgrund der Kapitalisierung von Mieten zur Berechnung des Ratings schlechter ab als öffentlich-rechtliche oder freigemeinnützige Einrichtungen. Größere Heime erreichten ein besseres Ranking als die kleineren.
Die Trends, die die Forscher des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung bereits im Plegeheim Rating Report 2013 ausgemacht hatten, bestätigten sich auch in ihrem aktuellen Bericht.
Dies ist zum einen die Zunahme in der ambulanten Plege. Im Betrachtungszeitraum 1999 bis 2013 nahm die Anzahl der ambulant geplegten Personen um 3,7 Prozentpunkte auf 24,3 Prozent der Plegebedürftigen zu. Insbesondere die überproportionale Erhöhung der Plegesätze der Plegeversicherung für Leistungen der ambulanten Dienste seit
2008 führte zu dieser Stärkung der ambulanten Plege. Ein weiterer Trend geht hin zur verstärkten Privatisierung. In Plegeheimen nahm der Anteil der Plegebedürftigen, die 2013 durch eine private Einrichtung betreut wurden, auf 36,4 Prozent zu (1999: 25,4 Prozent), in ambulanten Diensten sogar auf 49,5 Prozent (1999: 35,6 Prozent). Auch die Zahl der Heimplätze, die private Träger zur Verfügung stellten, nahm seit 1999 um 105 Prozent zu, die der freigemeinnützigen Träger um 25 Prozent. Die Auslastung privater Heime entwickelte sich im beschriebenen Betrachtungszeitraum von 87,3 Prozent auf 85,4 Prozent rückläuig. 2009 erreichten sie mit einer Auslastungsrate von 83,1 Prozent ihren niedrigsten Wert. Allerdings liegen die privaten Träger in Westdeutschland, inklusive des Investitionskostenanteils 7 Prozent unter den Preisen der nicht-privaten und arbeiten damit eindeutig kostengünstiger.
Ein sehr ernstzunehmender Trend ist die anhaltende Personalknappheit. In der ambulanten und der stationären Plege waren 2013 rund eine Million Personen beschäftigt. Dies entspricht 704.000 Vollkräften, davon mit einem Anteil von rund 42 Prozent 297.000 Plegefachkräfte. Zwar wurden zwischen 1999 und 2013 fast 239.000 Arbeitsplätze im Plegebereich geschaffen, der Bedarf ist aber nicht gedeckt und der Mangel an Plegefachkräften hält an. Die im März 2015 gemeldeten offenen Stellen waren dreimal so hoch wie noch im März 2007. Eine Steigerung der Attraktivität des Plegeberufes ist unumgänglich. Für Themen wie z. B. die Erhöhung der Verweildauer im Plegeberuf, eine Ausweitung der Vollzeitquote, die Gewinnung von Auszubildenden für den Plegeberuf und die entsprechende Entlohnung von qualiiziertem Fachpersonal müssen Lösungen gefunden werden. Aber auch Aspekte wie die Entbürokratisierung in der Plege, eine gute Unternehmens- und Führungskultur sowie die Steigerung des Ansehens von Plegeberufen in der Gesellschaft und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen dringend berücksichtigt werden. Eine Zuwanderung ausländischer Fachkräfte und ein verstärkter Einsatz von innovativer Technik, z. B. im Bereich der altersgerechten Assistenzsysteme (Ambient Assisted Living (AAL)), könnten dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Kosten, die teilweise mit der Umsetzung dieser Maßnahmen einhergehen, werden allerdings zu weiteren Preissteigerungen von Plegeleistungen führen.
Seit der Föderalismusreform 2007, die den Ländern die Regelung der Heimgesetzgebung übertragen hat, nahm der ohnehin schon hohe Grad an Regulierung im Plegebereich weiter zu. Steigen jedoch die Investitionen in neue oder bestehende Einrichtungen aufgrund von restriktiveren Vorgaben hinsichtlich des Betriebs der Heime oder ihrer Ausstattung immer weiter, könnten sich Investoren aus den betreffenden Bundesländern zurückziehen. Die Folgen wären dort eine Verknappung des Angebots, bzw. eine Preissteigerung und/oder Rationierung der stationären Plege. Ein
hoher Regulierungsgrad ist in der Regel auch eng verbunden mit viel Bürokratie. Zurzeit erfolgen Kontrollen seitens des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) und der jeweiligen Heimaufsicht in den Ländern. Dies führt zu hohen Kosten und einer Bindung von personellen Ressourcen. Um die erforderlichen Investitionen für die Errichtung der benötigten Einrichtungen zu gewährleisten, ist der Einsatz von öffentlichem, freigemeinnützigem und auch privatem Kapital erforderlich. Daher ist es ratsam, die Heimgesetze der Länder auf den Prüfstand zu stellen. Sind die Aulagen zu hoch, scheuen private Investoren ein Engagement und das Angebot an Einrichtungen wird zukünftig nicht ausreichen.
Bis 2030 wird mit einer Zunahme der plegebedürftigen Personen um 33 Prozent auf 3,5 Millionen gerechnet. Dieses Wachstum führt dann zu einem zusätzlichen Bedarf von bis zu 321.000 stationären Plegeplätzen. Um diese hohe Anzahl zur Verfügung stellen zu können, rechnet man mit Investitionen von 80 Milliarden Euro bis 2030. Die ohnehin schon angespannte Situation im Personalbereich wird sich weiter verschärfen. Es wird bis 2030 von einem Bedarf von insgesamt bis zu 245.000 zusätzlichen Vollkräften in der Plege ausgegangen, davon bis zu 156.000 Plegefachkräften.
Die oben angeführten sich verfestigenden Trends im Plegemarkt fordern die Politik zu entschiedenem Handeln auf. Nach Einführung der Plegeversicherung 1995 als eigenständiger Zweig der Sozialversicherung wurden die gesetzlichen Rahmenbedingungen über die Jahre hinweg immer wieder verändert bzw. angepasst.
Im Berichtsjahr trat zum 1. Januar 2015 das erste Plegestärkungsgesetz des Bundesgesundheitsministeriums in Kraft. Es sieht umfangreiche Leistungsverbesserungen in der Plege vor. So steigen z. B. die Leistungen in der ambulanten Plege um rund 1,4 Milliarden Euro. In der stationären Plege sind Verbesserungen im Umfang von rund 1,0 Milliarde Euro vorgesehen. Diese Maßnahmen werden durch Einnahmen aus der Beitragssatzerhöhung von 0,3 Prozentpunkten zum 1. Januar 2015 inanziert.
Das zweite Plegestärkungsgesetz trat dann zum 1. Januar 2016 in Kraft. Es setzt den neuen Plegebedürftigkeitsbegriff um, demzufolge erstmals alle Plegebedürftigen, unabhängig davon, ob sie von körperlichen oder psychischen Einschränkungen betroffen sind, gleichberechtigten Zugang zu den Leistungen der Plegeversicherung erhalten. Das neue Begutachtungsinstrument und die Umstellung der Leistungsbeiträge der Plegeversicherung sollen dann zum 1. Januar 2017 wirksam werden. Fünf Plegegrade ersetzen das bisherige System der drei Plegestufen. Die bisherigen Leistungen für Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz werden in das reguläre Leistungsrecht integriert. Zur Finanzierung der Leistungsverbesserungen
werden mit dem zweiten Plegestärkungsgesetz die Beiträge zur Plegeversicherung um weitere 0,2 Prozentpunkte angehoben.
2016 treten Regelungen bezüglich der Beratung, der Anpassung der Rahmenverträge und bezüglich der Plegesätze und Personalschlüssel in Kraft. Dies bedeutet im Einzelnen, dass plegende Angehörige einen eigenen Anspruch auf Plegeberatung erhalten. Zudem erhält jeder, der Leistungen bei der Plegeversicherung beantragt, automatisch das Angebot einer Plegeberatung. Darüber hinaus müssen die Rahmenverträge über die plegerische Versorgung in den Ländern von den beteiligten Partnern der Selbstverwaltung an den neuen Plegebedürftigkeitsbegriff, inklusive der Vorgaben zur Personalausstattung, angepasst werden. Vor Einführung der neuen Plegegrade müssen die Träger von Plegeeinrichtungen, die Sozialhilfeträger und die Plegekassen die Personalstruktur und die Personalschlüssel der Einrichtungen prüfen und bei Bedarf anpassen. Bis zum 30. September 2016 müssen sie neue Plegesätze für die Plegeheime vereinbaren. Bis Mitte 2020 soll dann ein wissenschaftlich gesichertes Verfahren zur Personalbedarfsbemessung entwickelt werden.
Seit dem 1. Oktober 2015 gilt der höhere Plege-Mindestlohn auch für die zusätzlichen Betreuungskräfte in den stationären Plegeeinrichtungen. Mit dem ersten Plegestärkungsgesetz wird die Zahl der zusätzlichen Betreuungskräfte auf bis zu 45.000 nahezu verdoppelt. Statt der Lohnuntergrenze von 8,50 Euro erhalten die zusätzlichen Betreuungskräfte in den alten Bundesländern einschließlich Berlin 9,40 Euro je Stunde, in den neuen Bundesländern mindestens 8,65 Euro je Stunde. Diese zusätzlichen Beträge werden ausschließlich durch die Plegekassen bezahlt. Zum 1. Januar 2016 stieg der Plege-Mindestlohn auf 9,75 Euro in den alten Bundesländern und auf 9,00 Euro in den neuen Bundesländern.
Um dem Fachkräftemangel im Plegebereich entgegenzuwirken und die Attraktivität des Plegeberufes zu steigern, hat das Bundeskabinett am 13. Januar 2016 den Entwurf des Plegeberufsgesetzes beschlossen. Der Entwurf sieht vor, dass Menschen, die sich für den Plegeberuf entscheiden, eine qualitativ hochwertige und zukunftsfähige Ausbildung geboten wird, die ein breites Spektrum an Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Die bisherigen drei Ausbildungen in der Altenplege, der Krankenplege sowie der Kinderkrankenplege sollen reformiert und zu einem neuen einheitlichen Berufsbild zusammengeführt werden. Der neue Plegeberuf wird damit zum größten Ausbildungsberuf in Deutschland mit über 133.000 Auszubildenden in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenplege in einem Bereich von hoher gesellschaftlicher Bedeutung. Die neue Plegeausbildung soll auf einen Einsatz in allen Arbeitsfeldern der Plege vorbereiten, einen Wechsel zwischen den einzelnen Plegebereichen erleichtern und den Plegekräften
selbst damit zugleich wohnortnahe Beschäftigungsmöglichkeiten und zusätzliche Einsatz- und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen. Durch das im Rahmen der Reform eingeführte neue Finanzierungssystem sollen die inanziellen Lasten gerecht auf ausbildende und nicht ausbildende Einrichtungen verteilt werden, um Wettbewerbsnachteile ausbildender Betriebe zu vermeiden. Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Bundesrates und soll 2016 verabschiedet werden. Der erste Ausbildungsjahrgang könnte dann 2018 starten.
Die amtierende Bundesregierung hat weitere Schritte zur Entbürokratisierung in der Plege unternommen. Ziel war die Efizienzsteigerung der Plegedokumentation in der ambulanten und stationären Langzeitplege. Im Januar 2015 ist dann die bundesweite Implementierung der neuen Dokumentation in der Plege gestartet. Das eingesetzte Projektbüro hat die Aufgabe, die ambulanten und stationären Plegeeinrichtungen bundesweit bei der Umsetzung der neuen Plegedokumentation, dem sogenannten Strukturmodell, zu unterstützen.
Bei der Fülle der anstehenden Probleme auf dem Plegemarkt ist es fraglich, ob die beschriebenen Anstrengungen ausreichen, den zukünftigen Bedarf in gewohnter Qualität zu decken. Die Akteure im Markt werden wohl auch bei Erfolgen in den einzelnen Bereichen, wie der Gesetzgebung, den Personalressourcen oder dem Einsatz von innovativer Technik, einen Anstieg der Plegekosten und eine Umlage auf die Versicherten bzw. Plegebedürftigen nicht verhindern können.
Mit 8,7 Milliarden Euro blieben die Ausgaben in den Vorsorgeund Rehabilitationseinrichtungen 2013 im Vorjahresvergleich unverändert. Während sich die Anzahl der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen aber zum Stichtag 31. Dezember 2014 leicht auf 1.158 Einrichtungen mit 165.700 aufgestellten Betten reduzierte (2013: 1.187 Einrichtungen und 169.000 Betten), erhöhte sich die Fallzahl und in der Konsequenz auch die Auslastung in den Einrichtungen. Die Fallzahl legte 2014 mit 1.972.853 Fällen um rund 1 Prozent zu, die Auslastungsrate verbesserte sich um 1,2 Prozentpunkte auf 82,4 Prozent. Mit 54 Prozent wurde gut die Hälfte aller Einrichtungen von privaten Trägern unterhalten, jede vierte Einrichtung stand unter freigemeinnütziger Trägerschaft und fast ein Fünftel der Einrichtungen hatte öffentliche Träger. Dabei war das Bettenangebot der privaten Träger aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Größe mit einem Anteil von rund 66 Prozent überproportional vertreten. Das Bettenangebot in Einrichtungen freigemeinnütziger oder öffentlicher Träger erreichte 15,4 bzw. 18,6 Prozent.
Hinsichtlich der Anzahl der Beschäftigten insgesamt ist ein leichter Rückgang von 0,6 Prozent zu verzeichnen. Im Detail nahm die Zahl der im ärztlichen Dienst Beschäftigten um 2,1 Prozent zu, die der Beschäftigten im nichtärztlichen Dienst um 0,8 Prozent ab. Bei insgesamt 118.500 Beschäftigten lag der Anteil des ärztlichen Dienstes bei 8,4 Prozent. Bei Umrechnung der Teilzeitbeschäftigung und der geringfügigen Beschäftigung auf volle tariliche Arbeitszeit bzw. die Rechengröße "Vollkräfte im Jahresdurchschnitt" waren mit 89.500 Vollkräften rund 1.100 oder 1,2 Prozent weniger in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen beschäftigt als noch im Vorjahr. 9,5 Prozent dieser Beschäftigten sind dem ärztlichen Dienst zuzurechnen. Ihre Anzahl nahm um 0,5 Prozent zu, die der Beschäftigten im nichtärztlichen Dienst sank um 1,4 Prozent.
Die Zahl der in Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen behandelten Patienten erreichte 2014 1,97 Millionen und lag damit rund 1,0 Prozent über dem Vorjahr mit 1,95 Millionen. Da die Anzahl der Plegetage mit 49,8 Millionen ebenfalls über Vorjahr lag, verbesserte sich auch die Bettenauslastung in den Einrichtungen um 1,2 Prozentpunkte auf 82,4 Prozent.
(Index 1991=100)
Maternus verfügt über eine strukturelle Plattform, um mittelfristig zusammen in der Cura Unternehmensgruppe weiteres Wachstum zu generieren und die hierfür notwendigen Managementkapazitäten vorzuhalten.
In der aktuellen Unternehmenssituation stehen aber zunächst die Optimierung und das organische Wachstum an bestehenden Standorten im Vordergrund.
Folgende Ziele prägen unser unternehmerisches Handeln:
• Vereinheitlichung von Prozessen und Strukturen Durch die Zusammenführung zu konzernübergreifenden Teams in der Unternehmenszentrale sowie in regionalen Bereichen konnten durch die Professionalisierung und Bündelung in der Unternehmensstruktur Synergien erreicht werden, beispielsweise in den Bereichen Administration, Management und Personalpolitik.
Mit der im Jahr 2012 abgeschlossenen ERP-Einführung wurden wesentliche Systemvoraussetzungen, wie eine einheitliche IT-Plattform, mit dem Ziel geschaffen, die dezentralen Einheiten von administrativen Aufgaben (z. B. Debitoren- und Kreditorenverwaltung, Controlling) zu entlasten.
Eine organisatorische Optimierung der Unternehmensverwaltung ist in 2015 erfolgt. Zum einen haben die dezentralen Einheiten mehr Verantwortung im operativen Tagesgeschäft erhalten, zum anderen wurden durch die Zusammenlegung von Verantwortungsbereichen in der Unternehmenszentrale die Abläufe und Prozesse efizienter gestaltet.
• Stärkere Positionierung von Maternus als Marke für künftige Mitarbeiter und Kunden
Eine dauerhafte Gewinnung und Bindung von Fachkräften mit dem Ziel, den Arbeitsplatz gegenüber Mitbewerbern deutlich attraktiver zu gestalten und hierdurch den Anteil der Fremdarbeit und Fluktuation im Konzern zu reduzieren, stehen dabei im Vordergrund. Eine klare Kommunikation unserer speziellen Plegeangebote bzw. unserer Alleinstellungsmerkmale gegenüber dem Wettbewerb ist hierbei wichtig.
Des Weiteren wurden von Maternus weitere Schritte zur Intensivierung des Vertriebes, die Überarbeitung des Außenauftrittes und Social-Media-Aktivitäten abgeschlossen. So sind im Herbst 2014 die im Haus entwickelte neue Website der Maternus-Kliniken AG sowie eine gesonderte Karriereseite zur Gewinnung von neuen Mitarbeitern im Verbund mit der Cura Unternehmensgruppe online gegangen.
Im Rahmen der Studienreihe Kundenorientierte Internetseiten wurde diese neue Website im Februar 2016 durch die Zeitschrift Die WELT mit dem Siegel "Kundenorientierte Internetseiten – Prädikat Gold" ausgezeichnet und erreichte insgesamt Platz 16. Bewertet wurden dabei die Indikatoren Kundenorientierung, Koniguration, Kommunikation, Kooperation, Kompetenz und Kontrolle von Webseiten 253 börsennotierter Unternehmen aus 39 unterschiedlichen Branchen. Als sehr positiv wurde der Unternehmensblog bewertet, der künftige Mitarbeiter und Kunden mit zusätzlichen Informationen versorgt und weiteren Einblick gewährt. Mit der geplanten Aufnahme eines Kostenrechners, dem Ausbau sozialer Medien sowie der Darstellung von Kooperationspartnern werden die Informationsmöglichkeiten ständig weiterentwickelt.
• Stärkere Integration von medizinischem Know-how in der Plege
Der Austausch medizinischer und plegerischer Konzepte ermöglicht uns in beiden Segmenten eine bedarfsspeziische, qualitativ hochwertige Versorgung alter und betagter Menschen. Insbesondere an unseren Plegestandorten Löhne und Köln ist dies in Kooperation mit der Maternus-Rehabilitationsklinik in Bad Oeynhausen bereits gelungen.
• Verbesserung des Leistungsangebots
Durch den verstärkten Ausbau von Plegeeinrichtungen zu Komplexstandorten mit Betreutem Wohnen, aber auch ambulanten Plegediensten und zusätzlichen Leistungen wie Hausnotrufdienste soll das Leistungsangebot von Maternus weiter verbessert und kontinuierlich ausgebaut werden. Am Plegestandort Köln ist dies bereits erfolgt und dient als Muster für einen weiteren Ausbau in Nordrhein-Westfalen als auch den neuen Bundesländern, z. B. in den Einrichtungen in Leipzig.
• Verbesserung der Reinanzierungskosten der Immobilien Die Neu- und Nachverhandlung bestehender Mietverträge dient dem Ziel, unseren Kunden attraktive und damit auch konkurrenzfähige Plegesätze anbieten zu können. Die Mietkonditionen sollen hierbei auch in Relation zur vorhandenen Qualität der Plegeimmobilie stehen, was zu einer Verbesserung der Rentabilität der Immobilie führt. Im Geschäftsjahr 2015 konnte der Mietvertrag für die Bayerwald-Klinik in Cham erfolgreich mit dem Vermieter verhandelt werden. Der neue Mietvertrag wurde zu deutlich verbesserten Mietkonditionen bis April 2028 verlängert und sichert den Weiterbetrieb der Bayerwald-Klinik in Cham über das Ende von 2018 hinaus. In 2016 sollen mit den Verpächtern der Plegeimmobilien Vereinbarungen, insbesondere zu anstehenden Investitionen in die Immobilien, abgeschlossen werden, um die Attraktivität der Standorte zu sichern und den Wohnkomfort für die Bewohner zu verbessern.
Integraler Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns ist die Leistungsqualität, sie bildet die Basis für unsere Aktivitäten in der Plege und Rehabilitation.
Als integrierter Plegeanbieter verfolgen wir die Strategie der horizontalen und vertikalen Differenzierung. Dabei setzen wir innerhalb unseres Plegeangebots Schwerpunkte, wie beispielsweise auf Demenz, Diabetes, Krankenhausnachsorge und Palliativplege. Mit einem Ausbau der vorgelagerten Versorgungsformen, insbesondere Betreutes Wohnen, ambulante Dienstleistungen sowie Hausnotrufdienste, wurde unser Betreuungsspektrum erweitert und eine systematische Kundenbindung erreicht.
Im Bereich der Rehabilitationskliniken stehen die Erweiterung der medizinischen Kompetenz zur Standort- und Auslastungssicherung sowie die Restrukturierung der
Bayerwald-Klinik im Vordergrund. Zielsetzung ist ein verstärkter Kompetenzaufbau, die Sanierung der Infrastruktur und Aktivierung des Zuweisermanagements in der Klinik.
Unser strategisches Kerngeschäft ist die Plege. Derzeit steht nicht die Expansion im Vordergrund, sondern die Optimierung und das organische Wachstum an bestehenden Standorten.
Der Maternus-Konzern hat zum 1. Januar 2005 konzernweit die Berichterstattung auf die Regelungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) umgestellt. Sämtliche Konzernabschlüsse und Zwischenberichterstattungen der Gruppe werden seitdem gemäß den aktuell gültigen IFRS-Vorgaben, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt.
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2015 ist um 1,3 Mio. € bzw. 1,0 Prozent auf 123,3 Mio. € nach 122,0 Mio. € im Vorjahr angestiegen.
Insgesamt verfügt Maternus in den Segmenten Plege und Rehabilitation über eine durchschnittliche Kapazität von 4.070 Betten (Vorjahr: 4.070 Betten). Die durchschnittliche Kapazitätsauslastung hat sich im Geschäftsjahr 2015 mit 79,3 Prozent (2014: 79,7 Prozent) stabil im Konzern entwickelt.
Die Sonstigen betrieblichen Erträge sind um 25,1 Mio. € auf 9,1 Mio. € (Vorjahr: 34,2 Mio. €) gesunken. Diese beinhalten in 2015 einmalige Erträge aus dem Erlass von Mietforderungen durch die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft in Höhe von 2,0 Mio. € sowie durch die Aulösung von Rückstellungen in Höhe von 1,5 Mio. € für die ursprünglich geplante vorzeitige Abgabe der Plegeeinrichtungen Essen und Mülheim.
Im Vorjahr beinhalteten die Sonstigen betrieblichen Erträge einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 29,7 Mio. € aus der Beendigung der atypisch stillen Beteiligungen der YMOS AG i. I. an zwei Tochtergesellschaften der Maternus-Kliniken AG, die insgesamt acht Plegeheime besitzen.
Der Materialaufwand in Höhe von 20,8 Mio. € (Vorjahr: 22,1 Mio. €) hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Mio. € reduziert. Neben dem Abbau von Fremdpersonalkosten in Höhe von 0,4 Mio. € auf 2,0 Mio. € sind die Energieaufwendungen im Konzern um 0,6 Mio. € auf 4,8 Mio. € sowie die Zusatzaufwendungen für ausländische Rehabilitationspatienten auslastungsbedingt um 0,4 Mio. € auf 1,3 Mio. € zurückgegangen.
Die Personalaufwendungen haben sich deutlich um 3,3 Mio. € auf 68,9 Mio. € nach 65,6 Mio. € im Vergleichszeitraum des Vorjahres erhöht. Die Personalintensität (im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) ist im Vergleich zum Vorjahr von 53,7 Prozent auf 55,9 Prozent im Geschäftsjahr 2015 angestiegen. Grund hierfür ist die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes zum 1. Januar 2015 sowie die Anhebung des bestehenden Plege-Mindestlohnes in den alten Bundesländern um +4,4 Prozent sowie den neuen Bundesländern um +8,1 Prozent. Daneben wurde der Geltungsbereich des Plege-Mindestlohnes zum 1. Oktober 2015 auch auf die Betreuungskräfte ausgeweitet.
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben um 1,3 Mio. € auf 29,3 Mio. € (Vorjahr: 30,6 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Im Vorjahr waren in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen 2,1 Mio. € für die Erhöhung der Rückstellung für unvermeidbare Kosten zur Erfüllung des Pachtvertrages der Bayerwald KG enthalten. Gegenläuig haben sich im Geschäftsjahr 2015 die Instandhaltungsaufwendungen (im Wesentlichen Plegeeinrichtungen Wendhausen, Angelika Stift Leipzig) um 1,1 Mio. € auf 3,2 Mio. € im Konzern erhöht.
Die Abschreibungen im Konzern haben sich um 0,4 Mio. € auf 5,3 Mio. € (Vorjahr: 5,7 Mio. €) reduziert.
Das Finanzergebnis hat sich nach Neuordnung der Unternehmensinanzierung um 0,7 Mio. € auf -5,1 Mio. € (Vorjahr: -4,4 Mio. €) verschlechtert. Zum 30. Juni 2015 wurde gemeinsam mit dem Mehrheitsgesellschafter, der Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH, ein Schuldscheindarlehen über 114,0 Mio. € aufgenommen, aus dem die Maternus-Kliniken AG eine Auszahlung von 41,1 Mio. € erhalten hat. Das Schuldscheindarlehen hat eine Laufzeit von 5 Jahren, eine feste Verzinsung und wird u.a. über Grundschulden an konzerneigenen Immobilien besichert. Die Platzierung des Schuldscheindarlehens erfolgte bei zwölf nationalen und internationalen Investoren.
Im Geschäftsjahr 2015 verschlechterte sich das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Maternus-Konzern sehr deutlich um 24,5 Mio. € auf 13,4 Mio. € (Vorjahr: 37,9 Mio. €). Die EBITDA-Marge beträgt 10,8 Prozent (Vorjahr: 31,1 Prozent). Das EBIT hat sich um 24,2 Mio. € auf 8,1 Mio. € (Vorjahr: 32,3 Mio. €) im Geschäftsjahr 2015 reduziert.
Im Geschäftsjahr 2015 wurde ein EBT (Konzernergebnis vor Steuern; vor Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter) von 3,0 Mio. € (Vorjahr: 27,8 Mio. €) im Konzern erreicht.
Nach Berücksichtigung der Ergebnisanteile anderer Gesellschafter ergibt sich ein EBT (Konzernergebnis vor Steuern) von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 27,5 Mio. €).
Das EAT (Ergebnis nach Steuern) hat sich um 24,4 Mio. € auf 2,4 Mio. € (Vorjahr: 26,8 Mio. €) deutlich reduziert.
Die Ertragskennzahlen im Geschäftsjahr 2015 sind maßgeblich durch die dargestellten Sondereffekte aus dem Erlass von Mietforderungen durch die ZVG Bayerwald Liegenschaftsgesellschaft sowie der Aulösung von Rückstellungen für die ursprünglich geplante vorzeitige Abgabe der Plegeeinrichtungen Essen und Mülheim beeinlusst worden. Die bereinigten Ertragskennzahlen stellen sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2015 | 2014 | Änderung |
|---|---|---|---|
| EBITDAR | 23,6 | 23,7 | -0,1 |
| EBITDA | 9,3 | 9,6 | -0,3 |
| EBIT | 3,8 | 3,9 | -0,1 |
| EBT (vor Dritten) | -1,3 | -0,5 | -0,8 |
Die bereinigten Ertragskennzahlen 2015 vor Finanzierung haben sich stabil zum Vorjahr entwickelt. Aufgrund der Neuordnung der Unternehmensinanzierung im Konzern hat sich das Ergebnis nach Finanzierung allerdings insgesamt leicht verschlechtert.
Der Geschäftsverlauf im Berichtsjahr 2015 ist aus Sicht des Vorstandes als sehr zufriedenstellend einzustufen. Der Umsatz im Konzern liegt mit 123,3 Mio. € leicht über Vorjahr und im Rahmen der angepassten Erwartung bzw. der Prognose für das Geschäftsjahr 2015. Alle wichtigen Ertragskennzahlen (vor Finanzierung) haben sich gegenüber dem Vorjahr im Konzern stabil entwickelt.
Die kritischen Plegeeinrichtungen haben sich mit Ausnahme von Mülheim und Wendhausen auch in 2015 positiv entwickelt. Insbesondere die beiden Einrichtungen Stadtoldendorf und Bad Dürkheim konnten im Vergleich zum Vorjahr das operative Ergebnis um 0,4 Mio. € auf einen sehr geringen Verlust von insgesamt 0,1 Mio. € reduzieren. Insgesamt belasten die Einrichtungen Mülheim und Wendhausen im Geschäftsjahr den Konzern mit einen Verlust in Höhe von 2,9 Mio. €. Weiterhin problematisch ist die Ergebnissituation am Standort Mülheim zu beurteilen. Das Ergebnis (EBT) der Einrichtung in Mülheim liegt mit einem Verlust von 2,0 Mio. € weiterhin auf Niveau des Vorjahres.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Bayerwald-Klinik in Cham bleibt noch hinter den Erwartungen des Vorstandes zurück. Trotz einer Ergebnisverbesserung von 0,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr belastet die Klinik mit einem operativen Verlust (EBT) von 2,7 Mio. € (das heißt vor Erträgen aus der Schuldübernahme des Mietanteils durch die Holding sowie vor Erlass der Mietverbindlichkeiten durch die ZVG Bayerwald Liegenschaftsgesellschaft in Höhe von 1,5 Mio. €) den Konzern. Positiv für die wirtschaftliche Entwicklung der Bayerwald-Klinik in Cham ist allerdings, dass im Geschäftsjahr 2015 der Mietvertrag erfolgreich mit dem Vermieter verhandelt werden konnte. Der neue Mietvertrag wurde zu deutlich verbesserten Mietkonditionen bis April 2028 verlängert und sichert den Weiterbetrieb der Bayerwald-Klinik in Cham.
Neben der Neuordnung der Unternehmensinanzierung ist es in den vergangenen zwei Jahren gelungen, die wirtschaftliche Entwicklung im Konzern zu stabilisieren. Die Jahresüberschüsse in 2014 und 2015 konnten das deutlich negative Eigenkapital um rund 30 Mio. € verbessern. Im Konzern weist Maternus für das Geschäftsjahr 2015 lediglich einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 3,4 Mio. € aus.
Gemäß Prognosebericht für das Geschäftsjahr 2015, veröffentlicht im Rahmen des Jahresabschlusses 2014 am 30. April 2015, ging der Vorstand der Maternus-Kliniken AG von einer Verbesserung der Umsätze im Segment der Plegeeinrichtungen um mindestens 2,0 Mio. € auf 90,0 Mio. € aus. Im Segment Rehabilitation sollte ursprünglich ein Umsatzvolumen von mindestens 36,0 Mio. € erreicht werden. Aufgrund der Auslastungsentwicklung im 3. Quartal 2015, die deutlich hinter der Entwicklung des Vorjahres geblieben war, hat der Vorstand die Umsatzprognose für das Segment Rehabilitation mit Veröffentlichung des Konzern-Finanzberichtes zum 30. September 2015 am 15. November 2015 auf einen Segmentumsatz von rund 33,0 Mio. € angepasst.
Auf dieser Grundlage erwartete der Vorstand für das Geschäftsjahr 2015, mindestens ein um Sonderaufwendungen bereinigtes Konzernergebnis (EBIT) vor Zinsen und Steuern von 3,0 bis 4,0 Mio. € zu erwirtschaften.
Der Vorstand hat die Ergebnisprognose im Rahmen der Veröffentlichungen des Konzern-Finanzberichtes zum 30. Juni 2015 als auch zum 30. September 2015 unterjährig jeweils erneut bestätigt.
Gemäß vorliegendem Abschluss für das Geschäftsjahr 2015 wurde im Segment der Plegeeinrichtungen mit 90,5 Mio. € ein Umsatz erreicht, der leicht oberhalb der ursprünglichen Umsatzprognose für das Geschäftsjahr liegt. Im Segment
Rehabilitation liegt der Umsatz mit 32,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2015 im Rahmen der angepassten Prognose.
Im Geschäftsjahr 2015 hat der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen (EBIT) in Höhe von 8,1 Mio. € erreicht. Bereinigt um die genannten Sondereffekte ergibt sich ein bereinigtes EBIT von 3,8 Mio. €, das am oberen Ende der Spanne für die Prognose 2015 im Konzern liegt.
Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen Der Segmentumsatz ist um 4,0 Prozent bzw. 3,5 Mio. € auf 90,5 Mio. € nach 87,0 Mio. € im Jahr 2014 angestiegen. Das Segment verfügt über eine durchschnittliche Gesamtkapazität von 3.093 Betten (Vorjahr: 3.093 Betten). Die Auslastung ist im Geschäftsjahr 2015 um 0,8 Prozentpunkte auf 83,2 Prozent nach 82,4 Prozent im Vorjahr angestiegen. Die positive Auslastungsentwicklung ist im Wesentlichen auf die erfreuliche Entwicklung an den Standorten Bad Dürkheim und Hillesheim zurückzuführen.
Die Sonstigen betrieblichen Erträge sind um 27,9 Mio. € auf 4,7 Mio. € (Vorjahr: 32,6 Mio. €) gesunken. Diese beinhalten in 2015 einmalige Erträge aus der Aulösung von Rückstellungen in Höhe von 1,5 Mio. € für die ursprünglich geplante vorzeitige Abgabe der Plegeeinrichtungen Essen und Mülheim.
Im Vorjahr beinhalteten die Sonstigen betrieblichen Erträge einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von 29,7 Mio. € aus der Beendigung der atypisch stillen Beteiligungen der YMOS AG i. I. an zwei Tochtergesellschaften der Maternus-Kliniken AG, die insgesamt acht Plegeheime besitzen.
Die Personalaufwendungen sind im Segment Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen deutlich um 2,9 Mio. € auf 48,8 Mio. € (Vorjahr: 45,9 Mio. €) angestiegen. Die Personalintensität beträgt 54,0 Prozent (Vorjahr: 52,7 Prozent) und hat sich um 1,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Grund hierfür ist die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes zum 1. Januar 2015 sowie die Anhebung des bestehenden Plege-Mindestlohnes in den alten Bundesländern um +4,4 Prozent sowie den neuen Bundesländer um +8,1 Prozent. Daneben wurde der Geltungsbereich des Plege-Mindestlohnes zum 1. Oktober 2015 auch auf die Betreuungskräfte ausgeweitet.
Die Materialaufwendungen und Sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 0,6 Mio. € auf insgesamt 33,5 Mio. € nach 32,9 Mio. € im Vorjahr erhöht. Während sich die Instandhaltungs- und die Fremdpersonalaufwendungen um insgesamt 1,1 Mio. € erhöht haben, konnten die bezogenen Waren, insbesondere für Energie, um 0,5 Mio. € reduziert werden.
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Die planmäßigen Abschreibungen betragen 3,4 Mio. € (Vorjahr: 3,4 Mio. €).
Im Geschäftsjahr 2015 hat sich das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im Segment Plegeeinrichtungen von 40,8 Mio. € im Vorjahr sehr deutlich um 28,0 Mio. € auf 12,8 Mio. € reduziert. Dies entspricht einer EBITDA-Marge von 14,2 Prozent (Vorjahr: 46,9 Prozent). Das EBIT hat sich ebenfalls um 27,9 Mio. € auf 9,5 Mio. € (Vorjahr: 37,4 Mio. €) im Geschäftsjahr 2015 verschlechtert.
Das Segment Plegeeinrichtungen hat im Geschäftsjahr 2015 ein EBT (Ergebnis vor Steuern; vor Ergebnisanteilen anderer Gesellschafter) von 7,3 Mio. € (Vorjahr: 35,8 Mio. €) im Konzern erreicht. Das EAT (Ergebnis nach Steuern) ist um 23,8 Mio. € auf ein Ergebnis von 7,2 Mio. € (Vorjahr: 31,0 Mio. €) im Geschäftsjahr 2015 zurückgegangen.
Die Ertragskennzahlen im Geschäftsjahr 2015 sind maßgeblich durch den Einmalertrag aus der Aulösung von Rückstellungen für die ursprünglich geplante vorzeitige Abgabe der Plegeeinrichtungen Essen und Mülheim beeinlusst worden. Die bereinigten Ertragskennzahlen stellen sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2015 | 2014 | Änderung |
|---|---|---|---|
| EBITDAR | 22,9 | 22,5 | 0,4 |
| EBITDA | 11,3 | 11,1 | 0,2 |
| EBIT | 8,0 | 7,7 | 0,3 |
| EBT (vor Dritten) | 5,8 | 6,1 | -0,3 |
Die bereinigten Ertragskennzahlen 2015 im Segment Plegeeinrichtungen haben sich vor Uminanzierung im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert.
Im Geschäftsjahr 2015 ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent bzw. 2,2 Mio. € auf 32,8 Mio. € (Vorjahr: 35,0 Mio. €) zurückgegangen.
Der Rückgang der Umsatzerlöse resultiert maßgeblich aus der Maternus-Klinik in Bad Oeynhausen, deren Umsatz sich aufgrund geringerer Patientenzahlen im Bereich der Intensivmedizinischen Rehabilitation um 2,2 Mio. € auf 26,2 Mio. € (Vorjahr: 28,4 Mio. €) verringert hat. In der Bayerwald-Klinik in Cham liegt der Umsatz mit 6,1 Mio. € unverändert zum Vorjahr. Die ReCaTec-Servicegesellschaft erzielte daneben Erlöse in Höhe von 0,5 Mio. € aus der Cafeteria- und Kioskbewirtschaftung (Vorjahr: 0,5 Mio. €) am Standort Bad Oeynhausen.
Das Segment verfügt über eine Gesamtkapazität von 977 Betten (Vorjahr: 977 Betten). Die Auslastungsquote inklusive Begleitpersonen ist um 4,2 Prozentpunkte auf 66,8 Prozent
(Vorjahr: 71,0 Prozent) zurückgegangen. Die Auslastung der Maternus-Klinik Bad Oeynhausen liegt im Geschäftsjahr 2015 bei durchschnittlich 450 Patienten (Vorjahr: 465 Patienten) bzw. 75 Prozent. Daneben hat die Anzahl der Begleitpersonen deutlich um 23 Betten bzw. 30 Prozent am Standort abgenommen. Die Bayerwald-Klinik in Cham erreichte mit durchschnittlich 142 Patienten (Vorjahr: 144 Patienten) bzw. 57 Prozent eine Auslastung, die unverändert auf Vorjahresniveau liegt.
Analog ist auch die Anzahl der behandelten Fälle um 2,9 Prozent auf 8.557 behandelte Fälle nach 8.812 Fällen im Vorjahr gesunken. Die Verweildauer der Patienten beträgt im Jahresdurchschnitt 25,2 Tage (Vorjahr: 25,3 Tage).
Die Sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um 2,0 Mio. € auf 3,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2015 (Vorjahr: 1,2 Mio. €) erhöht. Die Erträge beinhalten neben höheren Aulösungen von Rückstellungen sowie IFRS-Anpassungen insbesondere einmalige Erträge aus dem Erlass von Mietforderungen durch die ZVG Bayerwald Liegenschaftsgesellschaft in Höhe von 1,5 Mio. € gegenüber der Bayerwald-Klinik in Cham betreffend die Jahre 2013 bis 2015.
Die Personalaufwendungen sind um 0,8 Mio. € auf 19,0 Mio. € (Vorjahr: 18,2 Mio. €) angestiegen. Die Personalintensität im Segment Rehabilitation hat sich hierdurch auf 57,9 Prozent (Vorjahr: 52,0 Prozent) erhöht.
Die Sachkosten für Material- und Sonstigen betrieblichen Aufwand haben sich im Segment auf insgesamt 14,0 Mio. € nach 15,4 Mio. € im Berichtszeitraum des Vorjahres reduziert. Neben geringeren Vermittlungsprovisionen für ausländische Patienten von 0,4 Mio. € ist dies auch auf geringere Aufwendungen für Fremdpersonal (insbesondere Bayerwald-Klinik Cham) von 0,5 Mio. € zurückzuführen. Daneben haben Umsatzsteuererstattungen für Vorjahre sowie die Aulösung von Steuerrückstellungen zu einer Verbesserung der Sachkosten von 0,5 Mio. € beigetragen.
Die planmäßigen Abschreibungen betragen 1,0 Mio. € (Vorjahr: 1,4 Mio. €).
Im Geschäftsjahr 2015 hat das Segment Rehabilitation ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 2,6 Mio. €) erwirtschaftet. Analog zum Vorjahr beinhaltet diese Kennzahl Erträge aus der Übernahme der anteiligen Miete der Bayerwald KG in Höhe von 0,8 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) durch die Maternus-Kliniken AG. Die EBITDA-Marge beträgt 8,0 Prozent. Das EBIT hat sich um 0,3 Mio. € auf 1,6 Mio. € (Vorjahr: 1,3 Mio. €) im Geschäftsjahr 2015 erhöht.
Das Segment Rehabilitation hat im Geschäftsjahr 2015 ein EBT (Ergebnis vor Steuern; vor Ergebnisanteilen anderer
Gesellschafter) von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) erreicht. Am Standort der Maternus-Klinik in Bad Oeynhausen hat sich das Ergebnis vor Steuern um 1,7 Mio. € auf 1,0 Mio. € im Geschäftsjahr 2015 reduziert, nachdem im Vorjahr ein Ergebnisbeitrag von 2,7 Mio. € erwirtschaftet wurde. In der Bayerwald-Klinik konnte der Verlust im Geschäftsjahr 2015 sehr deutlich um 2,0 Mio. € auf einen Verlust von 0,4 Mio. € (Vorjahr: Verlust 2,4 Mio. €) reduziert werden. Bereinigt um einmalige Erträge aus dem Erlass von Mietforderungen durch die ZVG Bayerwald Liegenschaftsgesellschaft betreffend die Vorjahre hat sich der operative Verlust in der Bayerwald-Klinik um 0,5 Mio. € auf einen Verlust von 1,9 Mio. € im Geschäftsjahr 2015 verbessert.
Das EAT (Ergebnis nach Steuern) hat sich im Geschäftsjahr 2015 um 0,6 Mio. € auf ein Ergebnis in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr: Verlust 0,1 Mio. €) verbessert.
Die bereinigten Ertragskennzahlen stellen sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2015 | 2014 | Änderung |
|---|---|---|---|
| EBITDAR | 2,8 | 4,4 | -1,6 |
| EBITDA | 0,3 | 1,8 | -1,5 |
| EBIT | -0,7 | 0,5 | -1,2 |
| EBT (vor Dritten) | -1,7 | -0,5 | -1,2 |
Die bereinigten Ertragskennzahlen 2015 haben sich im Segment Rehabilitation, insbesondere aufgrund der Entwicklung am Standort der Maternus-Klinik in Bad Oeynhausen, deutlich verschlechtert.
Im Konzern hat sich das Anlagevermögen aufgrund planmäßiger Abschreibungen, denen deutlich geringere Investitionen gegenüberstehen, um 3,0 Mio. € auf 97,6 Mio. € nach 100,6 Mio. € im Vorjahr reduziert.
Im Geschäftsjahr 2015 sind Investitionen in Höhe von 2,3 Mio. € (Vorjahr: 0,7 Mio. €) getätigt worden. Hiervon entfallen 1,0 Mio. € auf das Segment Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen (Vorjahr: 0,5 Mio. €) sowie 1,3 Mio. € auf das Segment Rehabilitation (Vorjahr: 0,2 Mio. €).
Die im Geschäftsjahr 2015 getätigten Investitionen betreffen ganz überwiegend Betriebs- und Geschäftsausstattung. Hiervon entfallen 0,9 Mio. € auf eine neue Medien- und Telekommunikationsanlage in der Rehabilitationsklinik Bad Oeynhausen.
Die Anlagenintensität liegt bei 81,8 Prozent nach 82,1 Prozent im Vorjahr.
Das Umlaufvermögen zum Bilanzstichtag hat sich leicht auf 14,7 Mio. € nach 14,5 Mio. € zum 31. Dezember 2014 im Konzern erhöht. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich um 1,1 Mio. € auf 6,9 Mio. € per 31. Dezember 2015 reduziert. Gleichzeitig haben sich zum Stichtag die Zahlungsmittel um rund 1,0 Mio. € auf 5,0 Mio. € im Konzern erhöht.
Im Maternus-Konzern erfolgt das Finanzmanagement grundsätzlich zentral durch die Maternus-Kliniken AG, die dabei die Rolle als "interne Bank" des Konzerns wahrnimmt. Das Finanzmanagement schließt alle Konzernunternehmen ein, an denen die Maternus direkt oder indirekt eine Beteiligung von mehr als 50 Prozent hält. Das Finanzmanagement erfolgt nach Richtlinien, die sich auf sämtliche zahlungsstromorientierte Aspekte der Geschäftstätigkeit des Konzerns erstrecken.
Die Ziele des Finanzmanagements der Maternus umfassen die ausreichende Liquiditätsversorgung der Maternus-Kliniken AG und ihrer Tochtergesellschaften sowie die Begrenzung von inanzwirtschaftlichen Risiken aus den Schwankungen von Zinsen. Das inanzwirtschaftliche Handeln verfolgt die Zielsetzung einer mittelfristigen Verbesserung des derzeitigen Bankenratings.
Die Liquiditätssicherung des Konzerns besteht aus zwei Komponenten:
Die Langfristigen Schulden haben sich im Konzern im Vergleich zum Vorjahr um 34,4 Mio. € auf 92,7 Mio. € erhöht.
Im Zusammenhang mit der Neuordnung der Unternehmensinanzierung hat die Maternus-Kliniken AG am 30. Juni 2015 gemeinsam mit der Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH ein Schuldscheindarlehen aufgenommen, aus dem der Maternus-Kliniken AG ein Darlehensbetrag in Höhe von 41,1 Mio. € zugegangen
ist. Die direkt zuordenbaren Kosten der Uminanzierung (sog. Transaktionskosten) in Höhe von 1,5 Mio. € werden zeitanteilig über die Laufzeit des Schuldscheindarlehens erfasst. Zum Bilanzstichtag sind 1,3 Mio. € direkt von den Finanzverbindlichkeiten abgesetzt worden. Die Langfristigen Finanzverbindlichkeiten aus dem Schuldscheindarlehen betragen zum 31. Dezember 2015 38,6 Mio. €.
Die Sonstigen langfristigen Rückstellungen für unvermeidbare Kosten zur Erfüllung des Pachtvertrages der Bayerwald KG haben sich im Betrachtungszeitraum im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 1,2 Mio. € auf 2,9 Mio. € verringert.
Die Kurzfristigen Schulden im Konzern haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 40,0 Mio. € auf 29,9 Mio. € zum Bilanzstichtag reduziert. Mit der Neuordnung der Unternehmensinanzierung hat sich der Kurzfristige Teil der langfristigen Finanzverbindlichkeiten insbesondere durch die Ablösung der Immobilieninanzierung von acht Plegeeinrichtungen bei der HSH Nordbank AG zum 30. Juni 2015 sehr deutlich um 31,0 Mio. € auf 3,4 Mio. € zum Bilanzstichtag verringert. Auch die Kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten konnten um 7,7 Mio. € auf 8,3 Mio. € durch Rückführung von Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen abgebaut werden.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um 0,8 Mio. € auf 7,2 Mio. € (Vorjahr: 6,4 Mio. €) im Berichtszeitraum angestiegen.
Die Kurzfristigen Rückstellungen im Konzern haben sich im Betrachtungszeitraum im Vergleich zum 31. Dezember 2014 um 2,0 Mio. € auf 4,5 Mio. € verringert. Dies ist insbesondere auf die Aulösung der für die ursprünglich geplante vorzeitige Abgabe der Plegeeinrichtungen Essen und Mülheim gebildeten Rückstellung in Höhe von 1,5 Mio. € zurückzuführen.
Die Sonstigen inanziellen Verplichtungen umfassen im Wesentlichen Miet- und Leasingvereinbarungen für Grundstücke und Gebäude, Bürogeräte, Einrichtungsgegenstände, EDV-Ausstattung und PKW.
Im Konzern bestanden per 31. Dezember 2015 Verplichtungen aus Financial Leasing mit einer Restlaufzeit von 12 Monaten in Höhe von nominal 2,5 Mio. €, mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis 5 Jahre von nominal 4,7 Mio. € sowie mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren von nominal 7,4 Mio. €.
Die Leasingzahlungen aus Operating-Leasing-Verträgen resultieren insbesondere aus langfristigen Mietverträgen. Die unkündbare Mietdauer beträgt im Durchschnitt der Restlaufzeit 7 Jahre. Per Stichtag 31. Dezember 2015 werden für die nächsten 12 Monate Zahlungen in Höhe von 10,8 Mio. €, für das 2. bis 5. Jahr Zahlungen von 33,8 Mio. € sowie nach 5 Jahren Zahlungen von 21,3 Mio. € erwartet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Zahlungsfähigkeit des Konzerns durch Zahlungsmittelzulüsse aus dem laufenden Geschäft, Bestände an lüssigen Mitteln sowie bilateralen Kreditvereinbarungen mit Banken sowie dem Mehrheitsgesellschafter Cura gesichert.
Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Kurzfristigen Ausleihungen der Cura Kurkliniken GmbH an die Maternus-Kliniken AG vollständig zurückgeführt. Für administrative Tätigkeiten wurden von der Cura Kurkliniken GmbH 1,0 Mio. € der Maternus-Kliniken AG in Rechnung gestellt. Zum 31. Dezember 2015 weist die Maternus-Kliniken AG gegenüber der Cura Kurkliniken GmbH Kurzfristige Forderungen in Höhe von 0,4 Mio. € aus.
| in T€ | 2015 | 2014 |
|---|---|---|
| Nettozu-/abluss aus Geschäftstätigkeit | -2.906 | 11.303 |
| Nettoabluss aus Investitionstätigkeit | -2.278 | -679 |
| Nettozu-/abluss aus Finanzierungstätigkeit |
6.506 | -6.179 |
| Veränderung des Finanzmittelbestands | +1.322 | +4.445 |
Insbesondere aufgrund der Tilgung von Verbindlichkeiten und des Rückgangs der Kurzfristigen Rückstellungen konnte im Berichtsjahr der Liquiditätsbedarf nicht aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt werden.
Im Berichtsjahr ist der Nettozuluss in Höhe von 6,5 Mio. € auf die Uminanzierung zurückzuführen. Die planmäßigen Tilgungen betrugen 1,7 Mio. €. im Geschäftsjahr 2015.
| in T€ | 2015 | 2014 |
|---|---|---|
| Bestand am Anfang der Periode | +2.704 | -1.741 |
| Zahlungswirksame Veränderungen | +1.322 | +4.445 |
| Konzernkreisbedingte Änderungen | +25 | 0 |
| Bestand am Ende der Periode | +4.051 | +2.704 |
Die detaillierte Kapitallussrechnung und weitere Erläuterungen hierzu enthält der Konzernabschluss.
Zum 31. Dezember 2015 betrug das Grundkapital 52.425 Tsd. €, eingeteilt in 20.970.000 auf den Inhaber lautende
Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 2,50 € je Aktie.
Beschränkungen, die die Stimmrechte oder Übertragung von Aktien betreffen, auch wenn sie sich aus Vereinbarungen zwischen Aktionären ergeben können, sind dem Vorstand nicht bekannt. Darüber hinaus gewähren die Aktien keine Sonderrechte, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Gemäß der Stimmrechtsmitteilung vom 17. Dezember 2007 hält die Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH, Hamburg, (Cura GmbH) unmittelbar 2,25 Prozent sowie über die von ihr kontrollierte Cura 12. Seniorencentrum GmbH, Hamburg, (Cura 12.) mittelbar 79,45 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an der Maternus-Kliniken AG. Gemäß § 17 AktG besteht damit zum 31. Dezember 2015 ein Abhängigkeitsverhältnis zur Cura GmbH.
Mehrheitsgesellschafterin der Cura GmbH ist Frau Sylvia Wohlers de Meie. Ihr sind 17.132.230 Aktien in voller Höhe zuzurechnen, daneben hält Frau Sylvia Wohlers de Meie 30.634 Aktien direkt.
Grundsätzlich besteht der Vorstand der Maternus-Kliniken AG aus mindestens zwei Mitgliedern, die gemäß § 84 AktG vom Aufsichtsrat für einen Zeitraum von jeweils drei Jahren bestellt werden. Die wiederholte Bestellung ist ebenso wie die Verlängerung der Amtszeit zulässig. Letztere darf jedoch den Maximalzeitraum von fünf Jahren im Einzelfall nicht übersteigen. Die Verlängerung der Amtszeit bedarf eines Aufsichtsratsbeschlusses, der frühestens ein Jahr vor Ablauf der bisherigen Amtszeit gefasst werden kann. In dringenden Fällen kann das Amtsgericht auf Antrag von jedem, der ein schutzwürdiges Interesse hat (z. B. die übrigen Vorstandsmitglieder), ein fehlendes, aber erforderliches Vorstandsmitglied bestellen (§ 85 AktG). Dieses Amt erlischt, sobald der Mangel behoben ist, z. B. sobald der Aufsichtsrat ein fehlendes Vorstandsmitglied bestellt hat.
Nur aus wichtigem Grund ist die Abberufung eines Vorstandsmitglieds zulässig (§ 84 Abs. 3 Satz 1 und Abs. 3 AktG). Zu den wichtigen Gründen zählen u. a. grobe Plichtverletzung, Unfähigkeit zur ordnungsmäßigen Geschäftsführung oder Vertrauensentzug durch die Hauptversammlung, es sei denn, das Vertrauen wurde aus offenbar unsachlichen Gründen entzogen. Der Aufsichtsrat kann gemäß § 5 der Satzung der Maternus-Kliniken AG einen Vorsitzenden des Vorstandes ernennen, wenn der Vorstand aus mehreren Personen besteht.
Die Änderung der Satzung durch die Beschlussfassung der Hauptversammlung richtet sich nach den §§ 133, 179 AktG. Gemäß § 8 der Satzung der Maternus-Kliniken AG ist dem Aufsichtsrat die Befugnis eingeräumt, Änderungen und Ergänzungen der Satzung zu beschließen, die nur die Fassung betreffen.
Die Befugnisse des Vorstandes zur Ausgabe von Aktien sind in § 4 Abs. (5) der Satzung der Maternus-Kliniken AG geregelt:
"Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 7. Juli 2020 um insgesamt bis zu 26.212.500 € durch einoder mehrmalige Ausgabe von neuen nennbetragslosen auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bareinlagen und/ oder Sacheinlagen zu erhöhen. Hierbei steht den Aktionären das gesetzliche Bezugsrecht zu.
Der Vorstand ist ermächtigt, jeweils mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Der Ausschluss des Bezugsrechts ist jedoch nur in folgenden Fällen zulässig:
gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrages nicht wesentlich unterschreitet (§ 203 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG). Auf diese Begrenzung sind Aktien anzurechnen, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung bis zum Zeitpunkt ihrer Ausnutzung aufgrund anderer Ermächtigungen in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben wurden bzw. auszugeben sind.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die sonstigen Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, nach jeweiliger Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2015/I oder nach Ablauf der Frist für die Ausnutzung des Genehmigten Kapitals 2015/I die Fassung der Satzung jeweils entsprechend anzupassen."
Wesentliche Vereinbarungen der Maternus-Kliniken AG für den Fall eines Kontrollwechsels infolge einer Übernahme (Change of Control) und Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit den Mitgliedern des Vorstandes oder Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.
Wer die ganzheitliche Behandlung und Betreuung alter Menschen als Kernkompetenz seines wirtschaftlichen Handelns betrachtet, ist gleichermaßen dem Schutz der Umwelt und dem verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen verplichtet. Durch das zentrale Facility Management wird ein konsequentes Energie- und Wassermanagement gesteuert. Damit gelingt es uns, die Umweltbelastung nachhaltig zu minimieren und die Kostenfaktoren positiv zu beeinlussen.
Über die rechtlichen und geschäftlichen Beziehungen zu verbundenen Unternehmen ist gemäß § 312 AktG ein Bericht erstellt worden, der mit folgender Erklärung endet:
"Unsere Gesellschaft hat bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte mit den verbundenen Unternehmen vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten. Andere Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."
Seit dem Geschäftsjahr 2014 wurde die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 315 Abs. 5 HGB in den Corporate Governance Bericht des Unternehmens integriert. Dieser beinhaltet die Entsprechenserklärung gemäß § 161 des Aktiengesetzes, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken sowie Angaben über die Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Zusammensetzung und Arbeitsweise von dessen Ausschüssen.
Der Corporate Governance Bericht der Maternus-Kliniken AG ist auf unserer Homepage www.maternus.de im Bereich Investor Relations unter http://www.maternus.de/ investor-relations/corporate-governance/ zu inden.
Die letzte Entsprechenserklärung durch Vorstand und Aufsichtsrat erfolgte im April 2015. Die aktuelle Entsprechenserklärung inden Sie ebenfalls im Corporate Governance Bericht auf unserer Homepage www.maternus.de im Bereich Investor Relations unter http://www.maternus.de/ investor-relations/ corporate-governance/ veröffentlicht.
Mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 18. Februar 2016 wurde Herr Michael Thanheiser ab dem 1. Mai 2016 für die Dauer von zwei Jahren als Vorstandsvorsitzender in den Vorstand der Maternus-Kliniken AG berufen.
Herr Michael Thanheiser wurde bereits am 24. September 2014 für die Dauer von einem Jahr als Mitglied des Aufsichtsrates gemäß § 105 Abs. 2 AktG in den Vorstand der Maternus-Kliniken AG entsendet. Das Amt als Aufsichtsratmitglied der Maternus-Kliniken AG hat Herr Michael Thanheiser mit Wirkung zum 30. April 2016 niedergelegt.
Am 7. April 2016 haben die Maternus-Kliniken AG, die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg, die Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH, Hamburg, und die Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG, Cham-Windischbergerdorf, den ersten Nachtrag zum Mietvertrag vom 4. Mai 1998 in der Fassung der Korrektur des Mietvertrags vom 2. Februar 1999 über die Bayerwald-Klinik unterzeichnet.
Mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 31. Dezember 2015 hat die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg, für den Zeitraum 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2015 Mietforderungen gegenüber der Mieterin in Höhe von insgesamt 2.000.000,00 € erlassen. Für den Zeitraum 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2018 reduziert sich die an die ZVG Bayerwald-Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg, zu entrichtende Miete um insgesamt 1.500.000,00 €. Die Laufzeit des Mietvertrages wurde bis zum 31. Dezember 2028 verlängert. Ab dem 1. Januar 2019 beträgt die jährliche Miete 600.000,00 € zuzüglich eines Mietzuschlages in Abhängigkeit von der Höhe der von der Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG erzielten Umsatzerlöse. Weiterhin wurde vereinbart, dass eine Kündigung der Patronatserklärung der Maternus-Kliniken AG
vom 5. Oktober 1998 vor Ablauf des 31. Dezember 2028 ausgeschlossen ist.
Die Erlasse auf Mietforderungen, die Änderungen des Mietvertrages sowie der Fortbestand der Patronatserklärung stehen unter der aulösenden Bedingung, dass bis zum 31. Dezember 2016 ein Geschäftsanteilskaufvertrag über mindestens 90 Prozent der Geschäftsanteile an der ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH abgeschlossen ist und die Abtretung der Geschäftsanteile bis zum 30. Juni 2017 wirksam wird.
Darüber hinaus sind nach Abschluss des Geschäftsjahres 2015 keine wesentlichen Ereignisse eingetreten, die das im vorliegenden Jahresabschluss vermittelte Bild von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beeinlussen und somit wesentliche Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf des Maternus-Konzerns haben werden.
Gemessen an der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung stellt die Gesundheitswirtschaft eine stabile Branche dar.
Ein zentraler Faktor unseres wertorientierten, verantwortungsbewussten, unternehmerischen Handelns besteht in der Fähigkeit, Risiken zu erfassen und mit geeigneten Maßnahmen zu minimieren sowie sich bietende Chancen zu ergreifen. Um sowohl positive als auch negative Trends kontinuierlich und frühzeitig erkennen sowie die Strategie bzw. das operative Handeln darauf einstellen zu können, verfügt der Maternus-Konzern über ein abgestuftes und integriertes Frühwarnsystem als Bestandteil eines umfassenden Risikomanagementsystems. Die Forderung des Gesetzgebers, Risiken durch efiziente Überwachungssysteme voraussehbar zu machen, stellt für uns eine zentrale und wertorientierte Aufgabe dar.
Es gibt im Maternus-Konzern eine klare Unternehmensund Führungsstruktur. Bereichsübergreifende Funktionen werden dabei in enger Zusammenarbeit mit den Tochtergesellschaften zentral gesteuert und ausgeführt. Das Kontroll- und Risikomanagementsystem ist Bestandteil der Planungs-, Rechnungslegungs- und Kontrollprozesse, welches basierend auf einem für den Konzern einheitlichen Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung vom Vorstand überwacht und gesteuert wird.
Zur Sicherstellung der rechtzeitigen Kenntnis von den Fortbestand der Gesellschaft gefährdenden Risiken und Entwicklungen wurden in kurzen Abständen Vorstandsund Heimverwaltungssitzungen durchgeführt und diesbezügliche Themen analysiert. Seit Ende 2011 wurde im Zusammenhang mit der SAP-Implementierung das gesamte Risikofrüherkennungssystem grundlegend überarbeitet und umfassend dokumentiert, nachdem die bisherige Dokumentation nur ausgewählte Teilbereiche umfasste. Erarbeitete Risk-Maps wurden anhand der Verfahrensbeschreibungen erarbeitet und in Risikoübersichten erfasst. Eine weitere Verbesserung der IT-Systeme sowie eine Optimierung und Weiterentwicklung der SAP-Software erfolgt im Tagesgeschäft laufend.
Das Risikomanagement dient der kontinuierlichen und strukturierten Erkennung, Bewertung und Eskalation von Risiken sowie der Steuerung der Reaktionen auf diese Risiken. Es ist integrativer Bestandteil der operativen und strategischen Planungsprozesse und setzt sich in den laufenden Controllingprozessen fort.
Die bestehenden betrieblichen Berichtssysteme ermöglichen es dem Vorstand, die Risiken für den Konzern zu steuern. Das Berichtswesen erfolgt in wöchentlichen, monatlichen und jährlichen Intervallen, wobei die Abstufung über die Relevanz für das sofortige operative Handeln bis zur mittelfristig strategischen Aktion erfolgt. Hierdurch wird der Vorstand in die Lage versetzt, frühzeitig Maßnahmen zur Gestaltung zu ergreifen.
Die Maternus-Kliniken AG setzt im Rahmen des internen Kontroll- und Risikomanagements konzernweit etablierte Controlling-Instrumente ein. Dabei werden neben inanziellen auch nicht-inanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung und Kontrolle des Portfolios herangezogen.
Im Bereich der inanziellen Leistungsindikatoren werden vor allem über Soll-Ist-Analysen und Benchmarking-Ansätze Abweichungen zur Zielerreichung der Geschäftstätigkeit ermittelt. Wesentliche Leistungsindikatoren je Standort sind der durchschnittliche Umsatz pro Bett, die betriebswirtschaftliche Personalintensität (Personalaufwand + Fremdpersonal / Umsatz), eine regelmäßige Messung der Efizienz (EBITDAR-Marge > 30 Prozent) sowie der Rentabilität (EBT-Marge > 15 Prozent). Hierzu werden monatliche Ranglisten im Konzern erstellt.
Im Bereich der nicht-inanziellen Leistungsindikatoren sind wesentliche Steuerungsgrößen, die die Maternus-Kliniken AG einsetzt, die wöchentliche Auslastungsentwicklung in Verbindung mit der Plegestufenverteilung, der Anteil der Kurzzeitplegen, die Entwicklung der Neuaufnahmen im Verhältnis zu den Bewohnerauszügen, die Einhaltung von Personalschlüsseln nach Vorgabe durch die Kostenträger sowie der notwendige Fremdarbeitsanteil in den Einrichtungen.
Die Auslastung im Geschäftsjahr 2015 liegt mit durchschnittlich 79,3 Prozent auf Niveau des Vorjahres. Die Plegestufenverteilung als auch der Anteil der Kurzzeitplegen hat sich
stabil im Vergleich zum Vorjahr entwickelt. Die vereinbarten Personalschlüssel wurden eingehalten. Der Anteil der Fremdarbeit in den Einrichtungen Bad Dürkheim, Wiesbaden und Pelm konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich abgebaut werden. Gegenläuig war es in den Einrichtungen Mülheim, Köln und Wendhausen notwendig, den Anteil der Fremdarbeit zur Einhaltung der Plegeschlüssel zu erhöhen.
Die inanziellen Leistungsindikatoren werden in Verbindung mit den quantitativen und qualitativen nicht-inanziellen Leistungsindikatoren laufend geprüft.
Im Rahmen des integrierten Projektmanagement- und Controllingprozesses werden diese Indikatoren überwacht. Dem Vorstand der Maternus-Kliniken AG wird hierzu regelmäßig und, sofern notwendig, auch außerplanmäßig durch ausführliche Analysen Bericht erstattet.
Der Maternus-Konzern verfügt über ein internes Kontrollund Risikomanagementsystem, welches Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung beinhaltet. Aus Sicht des Vorstandes ist jederzeit sichergestellt, dass alle wesentlichen Risiken erfasst werden.
Wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sind dabei:
Im Rahmen einer fest strukturierten Berichtsorganisation für alle in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften liegt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem hinsichtlich des Rechnungslegungsprozesses beim Vorstand. Ziel des im Maternus-Konzern eingerichteten rechnungslegungsbezogenen Überwachungssystems ist die Sicherstellung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung.
Es ist darauf hinzuweisen, dass auch ein angemessenes und funktionsfähig eingerichtetes Risikomanagement- und internes Kontrollsystem keine absolute Sicherheit zur Identiikation und Steuerung von Risiken gewähren kann. Insbesondere persönliche Ermessensentscheidungen, fehlerhafte Kontrollen, kriminelle Handlungen oder sonstige Umstände, die die Wirksamkeit und Verlässlichkeit dieser Systeme einschränken, können naturgemäß nicht ausgeschlossen werden. Daher kann nicht mit absoluter Sicherheit gewährleistet werden, dass Sachverhalte in der Konzernrechnungslegung richtig, vollständig und zeitnah erfasst werden.
Der Konzern entwickelt im Rahmen der jährlichen Konzernplanung einen Finanzplan. Daneben wird jeweils monatlich eine rollierende Liquiditätsplanung mit einem Planungszeitraum von einem Jahr erstellt. In die Liquiditätsplanung sind alle Finanzierungskreise des Konzerns einbezogen.
Die Entwicklung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen führte zu einem stärkeren Wettbewerb und in der Folge schon heute zu einer weiteren Marktkonsolidierung. Stetig steigende Anforderungen an die Leistungsqualität prägen die Gesetzgebung und die Erwartungshaltung von Bewohnern und Patienten. Hierfür haben wir ein stringentes Qualitätsmanagementsystem aufgebaut, welches die externen Begutachtungen durch interne Audits ergänzt, wodurch ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess in den Abläufen gesichert wird.
Eine wesentliche Herausforderung für die Unternehmen stellt die Sicherung der Fachkräfte dar. In manchen Regionen ist ein Mangel an ausgebildeten Plegekräften festzustellen und es fällt den Betreibern zunehmend schwerer, aus anderen Regionen die Lücken zu schließen. Hier sind alle gefordert, Lösungen zu entwickeln, die in der ersten Priorität eine Bindung der Mitarbeiter bewirken und somit einer Sicherung der Belegung dienen. Eine Unterschreitung der gesetzlich vorgeschriebenen Fachkraftquoten kann sonst zu einer entsprechenden Absenkung der Belegung führen.
Wir haben bei Maternus entsprechende Maßnahmen zur Personalentwicklung und -bindung etabliert und werden
diese gezielt weiterentwickeln. Infolge dessen werden Anstrengungen unternommen, eigene Fachkräfte auszubilden, z. B. über eine erhöhte Anzahl an Ausbildungsstellen sowie ein zwölfmonatiges Nachwuchsprogramm für angehende Führungskräfte im Konzern. Ferner ist es, insbesondere in Ballungszentren, derzeit zeitlich begrenzt notwendig, über Leih- und Zeitarbeitskräfte die vorhandenen Personalvakanzen abzudecken.
In Kombination mit unseren weiteren Maßnahmen zur Personalentwicklung und -steuerung sind wir somit strukturell und wirtschaftlich gut vorbereitet. Regionalbezogen gehört hierzu auch die laufende Überprüfung und Anpassung der Mitarbeiterleistungen in Bezug auf eine marktgerechte Vergütung.
Die Verhandlungen der Plegesätze und der Investitionskosten sind zunehmend durch Marktvergleiche und Kostensensitivität der Plegekassen und Sozialhilfeträger sowie gesetzliche Mindestanforderungen an die Ressourcenausstattung geprägt. Um die Verhandlungen zu einem für das Unternehmen erfolgreichen Abschluss zu bringen, werden die Einrichtungen durch unser zentrales Verhandlungsteam unterstützt.
Durch die demograische Entwicklung steigt die Anzahl von plege- und rehabilitationsbedürftigen Menschen und die damit im Zusammenhang stehende Multimorbidität nimmt zu. Steigende Betreuungsintensität einerseits und eine verstärkte Nachfrage nach ambulanten Lösungen andererseits sind die Folgen. Ein zunehmender Bedarf an Plege und Rehabilitation bringt jedoch einen wachsenden Wettbewerb bzw. in Ballungszentren heute auch bereits ein Überangebot am Markt mit sich. Als innovativer Anbieter mit hoher Leistungsqualität werden wir uns an die geänderten Wünsche unserer Bewohner und Patienten, insbesondere nach Spezialisierung und neuen Indikationen, anpassen.
Mögliche Entwicklungen an den Zinsmärkten können sich ebenfalls auf das operative Ergebnis auswirken, da ein Teil der laufenden Fremdinanzierung variabel verzinst ist. Dieses Zinsänderungsrisiko kann daher zu höheren Fremdkapitalkosten führen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zinspolitik der EZB erscheint dieses Risiko begrenzt. Wir werden im Jahr 2016 die Marktentwicklung stetig beobachten und das Zinsänderungsrisiko durch geeignete Zinssicherungsinstrumente frühzeitig absichern.
Im Konzern weist Maternus einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 3,4 Mio. € aus. Die Möglichkeit der Kreditaufnahme zu angemessenen Konditionen ist stark vom Mitwirken der Cura GmbH abhängig. Eine
Verringerung des Engagements des Mutterunternehmens könnte sich erheblich auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auswirken.
Die Baumaßnahmen und Renovierungen in den für den Betrieb genutzten Immobilien erfolgen hinsichtlich der Eigenanteile aus dem Cashlow und durch hypothekarisch abgesicherte Fremdmittel.
Steuerlichen Risiken wurde im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses aus Sicht der Geschäftsführung hinreichend durch entsprechende Risikovorsorge Rechnung getragen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Finanzbehörden in Einzelfällen zu einer abweichenden Einschätzung kommen können.
Im Rahmen der Einschätzung der Gesamtrisikosituation sind uns keine weiteren bestandsgefährdenden Risiken bekannt. Risiken, die von uns unmittelbar beeinlussbar sind, im Wesentlichen operativer Art, werden uns im Rahmen von regelmäßigen Meldungen und im Rahmen der jährlichen Risikoinventur aufgezeigt. Organisatorisch haben wir insofern Voraussetzungen geschaffen, die uns frühzeitig über mögliche Risikolagen informieren, damit entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Interne Qualitätsaudits des zentralen Qualitätsmanagements unterstützen uns insbesondere bei der Früherkennung von Deiziten in der Plege und stellen damit ein hohes Qualitätsniveau sicher. Insgesamt sind für die zukünftige Entwicklung keine Risiken erkennbar, die zu einer dauerhaften und wesentlichen negativen Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage führen könnten.
Das stetige Wachstum der Anzahl der Plegebedürftigen, bedingt durch die demograische Entwicklung, eröffnet dem Maternus-Konzern mittelfristig gute Perspektiven. Dabei gewinnt eine abgestufte Versorgung mit ambulanten und stationären Angeboten zunehmend an Bedeutung. Diesem Trend folgen wir durch die Differenzierung unseres Leistungsangebots und ergänzen unser Angebot durch Betreutes Wohnen, ambulante Dienste sowie weitere Serviceleistungen, wie beispielsweise Hausnotrufdienste.
Bedingt durch kürzere Verweildauern von Patienten in der akutmedizinischen Versorgung eröffnen sich neue Behandlungsfelder für die Rehabilitationskliniken. Dies führt einerseits zu medizinisch höherwertigen, aber auch kostenintensiveren Leistungen, die andererseits erhöhte Ertragspotenziale bieten. Die Zunahme von Anschlussheilbehandlungen, die Einführung der geriatrischen Rehabilitation 42
als Plichtleistung sowie die Möglichkeit, den Plegesektor innerhalb der integrierten Versorgung in Vertragsbeziehungen aufnehmen zu können, vergrößern die Erlösmöglichkeiten beider operativer Segmente des Konzerns zusätzlich.
Die sich aus diesen marktseitigen Entwicklungen ergebenden Chancen werden durch Synergie- und Skaleneffekte ergänzt, die der Maternus-Konzern durch den Verbund in der Cura Unternehmensgruppe erzielen kann. Hierzu zählen die Bündelung der Einkaufsvolumina, die Professionalisierung der Dienstleistungen, gemeinsame Nutzung der administrativen Bereiche und die einheitliche Entwicklung und Umsetzung von Qualitäts- und Leistungskonzepten. Zudem erreichen wir zusammen eine Größenklasse, die unsere Attraktivität als Arbeitgeber für qualiiziertes Personal steigen lässt.
Jährlich werden SWOT-Analysen für alle Plegeeinrichtungen im Maternus-Konzern erstellt. Sich hieraus ergebende Chancen im Markt werden genauso wie rechtliche Änderungen aktiv durch die Betriebssteuerung genutzt und vorangetrieben.
Der große Restrukturierungsfall des Konzerns ist auch weiterhin noch die Bayerwald-Klinik in Cham. Die Bayerwald-Klinik beindet sich in einer strukturschwachen Region. Zwar liegt die Auslastung aktuell bei rund 65 Prozent, doch damit immer noch deutlich unter dem Durchschnittswert deutscher Kliniken mit vergleichbaren Indikationen. Um ein ausgeglichenes Ergebnis am Standort zu erreichen, wäre eine Auslastung von mindestens 80 Prozent erforderlich.
Aufgrund der demograischen Entwicklung ist der Plegemarkt weitestgehend unabhängig von den allgemeinen konjunkturellen Rahmenbedingungen. Die alternde Gesellschaft in Deutschland sorgt in den stationären und ambulanten Versorgungsbereichen für eine langfristig steigende Nachfrage nach Plegeleistungen.
Im operativen Geschäft bleibt die Entwicklung im Segment Rehabilitation weiterhin möglichen Schwankungen unterworfen. Zielsetzung ist es, die Belegung in der Bayerwald-Klinik in den nächsten 2 bis 3 Jahren auf 180 Patienten zu verbessern und in der Maternus-Klinik in Bad Oeynhausen wieder an das Belegungsniveau 2014, insbesondere in den Behandlungsfeldern Neurologie und Intensivmedizinische Rehabilitation, anzuknüpfen.
Unsere Zielsetzung im Segment Rehabilitation für das Geschäftsjahr 2016 besteht darin, die Auslastung in den Rehabilitationskliniken um rund 20 Betten im Jahresdurchschnitt zu verbessern. Der Umsatz soll um mindestens 2,2 Mio. € auf 35,0 Mio. € (2015: 32,8 Mio. €) in diesem Segment ansteigen.
Im Segment der Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen gehen wir von einer geringen Verbesserung der Auslastung um 15 bis 20 Betten im Geschäftsjahr 2016 aus. Neben einer höheren Auslastung werden bereits verhandelte Plegesatzerhöhungen auch im Geschäftsjahr 2016 zu einer Umsatzverbesserung beitragen.
Wir gehen für das Geschäftsjahr 2016 im Segment Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen von einer Verbesserung der Umsätze von rund 1,5 Mio. € auf mindestens 92,0 Mio. € (Vorjahr: 90,5 Mio. €) aus.
Aufgrund der weiteren Anhebung des bestehenden Plege-Mindestlohnes (im Westen: 9,75 € und im Osten: 9,00 €) zum 1. Januar 2016 erwarten wir für das Geschäftsjahr 2016 nicht, deutliche Ergebnissteigerungen zu erreichen. Zielsetzung des Vorstandes im Geschäftsjahr 2016 ist, das Ertragsniveau im Konzern zu stabilisieren und weiterhin ein um Sonderaufwendungen bereinigtes Konzernergebnis (EBIT) vor Zinsen und Steuern von 3,5 bis 4,0 Mio. € zu erwirtschaften.
Naturgemäß können Abweichungen zwischen den von uns erwarteten und den tatsächlichen Ergebnissen eintreten. Wir erwarten jedoch aufgrund bereits vorgenommener Risikoabschläge, dass sich diese Abweichungen in Grenzen halten.
Die Vergütung des Vorstandes setzt sich aus einem festen sowie einem mit der Erreichung festgelegter Ziele verbundenen variablen Bestandteil zusammen. Weitere Vergütungen mit einer langfristigen Anreizwirkung sind nicht vereinbart. Die erfolgsabhängige Vergütung des Vorstandes basieren auf den Kennzahlen Belegungsquote, Fluktuation sowie Free Cashlow. Die Zielerreichung wird durch den Aufsichtsrat festgestellt. Darüber hinaus gehende Vergütungen sind nicht vereinbart.
Die Maternus-Kliniken AG veröffentlicht die individualisierten Bezüge der Vorstandsmitglieder, aufgeteilt nach fester Grundvergütung und erfolgsabhängiger Vergütung im Anhang des Konzernabschlusses.
Maternus-Kliniken-Aktiengesellschaft Der Vorstand
Thorsten Mohr
Berlin, den 8. April 2016
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss der Maternus-Kliniken AG für das Geschäftsjahr 2015 ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Maternus-Kliniken Aktiengesellschaft Der Vorstand
Thorsten Mohr
Berlin, 8. April 2016
| Konzern-Bilanz | 46 |
|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 47 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 48 |
| Konzern-Kapitallussrechnung | 49 |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung | 50 |
| AKTIVA | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|---|
| Anhang | T€ | T€ | |
| Langfristige Vermögenswerte | |||
| Immaterielle Vermögenswerte | 2 | 13.836 | 14.204 |
| Sachanlagen | 3 | 83.671 | 86.305 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 4 | 98 | 51 |
| Latente Steueransprüche | 30 | 6.924 | 7.383 |
| 104.529 | 107.943 | ||
| Kurzfristige Vermögenswerte | |||
| Vorratsvermögen | 5 | 432 | 389 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6 | 6.894 | 7.955 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 6 | 1.229 | 545 |
| Steuerforderungen | 7 | 169 | 61 |
| Sonstige Vermögenswerte | 8 | 1.020 | 1.572 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 9 | 4.974 | 4.004 |
| 14.718 | 14.526 | ||
| Bilanzsumme | 119.247 | 122.469 |
| PASSIVA | 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|---|
| Anhang | T€ | T€ | |
| Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 10 | 51.939 | 51.939 |
| Kapitalrücklagen | 11 | 3.766 | 3.766 |
| Gewinnrücklagen | 11 | -426 | -444 |
| Andere Rücklagen | 11 | 5.466 | 5.466 |
| Rücklagen Gesamt | 11 | 8.806 | 8.788 |
| Bilanzverlust | 12 | -64.153 | -66.512 |
| -3.408 | -5.785 | ||
| Langfristige Schulden | |||
| Den anderen Anteilseignern zuzurechnende Nettovermögenswerte | 13 | 3.146 | 3.044 |
| Finanzverbindlichkeiten | 14 | 76.660 | 40.731 |
| Passive latente Steuern | 30 | 7.925 | 8.141 |
| Rückstellungen für Pensionen | 15 | 2.061 | 2.312 |
| Sonstige Rückstellungen | 20 | 2.906 | 4.116 |
| 92.698 | 58.344 | ||
| Kurzfristige Schulden | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 16 | 7.198 | 6.397 |
| Finanzverbindlichkeiten | 17 | 8.271 | 15.989 |
| Kurzfristiger Teil von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 18 | 3.375 | 34.352 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 19 | 6.648 | 6.638 |
| Steuerverbindlichkeiten | 0 | 1 | |
| Sonstige Rückstellungen | 20 | 4.465 | 6.533 |
| 29.957 | 69.910 | ||
| Bilanzsumme | 119.247 | 122.469 |
| 01.01.-31.12.2015 | 01.01.-31.12.2014 | ||
|---|---|---|---|
| Anhang | T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 21 | 123.269 | 122.041 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 22 | 9.046 | 34.165 |
| Gesamtleistung | 132.315 | 156.206 | |
| Materialaufwand | 23 | 20.756 | 22.081 |
| Personalaufwand | 24 | 68.928 | 65.572 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 25 | 29.268 | 30.638 |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 13.363 | 37.915 | |
| Planmäßige Abschreibungen | 26 | 5.274 | 5.660 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 8.089 | 32.255 | |
| Zinserträge | 27 | 68 | 71 |
| Zinsaufwendungen | 27 | 5.185 | 4.489 |
| Ergebnisanteil anderer Gesellschafter | 28 | -101 | -315 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 2.870 | 27.522 | |
| Ertragsteuern | 29 | 512 | 678 |
| Ergebnis nach Steuern | 2.358 | 26.844 | |
| Konzern-Jahresüberschuss | 2.358 | 26.844 | |
| Anteil der Aktionäre der Maternus AG | 2.358 | 26.844 |
| 01.01.-31.12.2015 | 01.01.-31.12.2014 | ||
|---|---|---|---|
| Anhang | T€ | T€ | |
| Konzern-Jahresüberschuss | 2.358 | 26.844 | |
| Posten, die nicht in den Gewinn/Verlust umgegliedert werden: | |||
| Neubewertung von leistungsorientierten Plänen | 19 | -369 | |
| Gesamtergebnis | 2.377 | 26.475 |
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie nach IAS 33 ergibt sich aus dem den Aktionären der Maternus AG zuzurechnenden Anteil am Konzern-Periodenergebnis, dividiert durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien.
Im Geschäftsjahr 2015 entspricht das unverwässerte dem verwässerten Ergebnis.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Den Aktionären der Maternus AG zuzurechnender Anteil am Ergebnis (in T€) | 2.358 | 26.844 |
| Anzahl der Aktien (Stück) | 20.970.000 | 20.970.000 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 0,11 | 1,28 |
| Gesamtergebnis laut Gesamtergebnisrechnung (in T€) | 2.377 | 26.475 |
| Gesamtergebnis je Aktie (in €) | 0,11 | 1,26 |
| Anhang | 2015 T€ |
2014 T€ |
|
|---|---|---|---|
| Konzernjahresergebnis vor Steuern | 2.870 | 27.522 | |
| Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens |
26 | 5.274 | 5.660 |
| Zunahme/Abnahme der langfristigen Rückstellungen | -1.461 | 892 | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | -2.064 | -29.244 | |
| Cashlow | 4.619 | 4.830 | |
| Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
1.010 | -4.695 | |
| Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens |
6 | 42 | |
| Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen | -2.068 | 341 | |
| Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-6.205 | 10.857 | |
| Gezahlte Steuern | 29 | -268 | -71 |
| Cashlow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 32 | -2.906 | 11.303 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -2.166 | -627 | |
| Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Anlagevermögen |
-112 | -52 | |
| Cashlow aus der Investitionstätigkeit | -2.278 | -679 | |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten |
41.146 | 0 | |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten |
-33.328 | -1.824 | |
| Gezahlte Zinsen | -1.311 | -4.425 | |
| Erhaltene Zinsen | 0 | 71 | |
| Cashlow aus der Finanzierungstätigkeit | 33 | 6.506 | -6.179 |
| Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds | 1.322 | 4.445 | |
| Konzernkreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds |
25 | 0 | |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 17 | 2.704 | -1.741 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 17 | 4.051 | 2.704 |
| davon verfügbarer Finanzmittelfonds | 4.051 | 2.704 | |
| Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres |
17 | ||
| Zahlungsmittel | 4.051 | 3.154 | |
| Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten | 0 | -450 | |
| Finanzmittelfonds | 4.051 | 2.704 |
| Gezeich- netes Kapital |
Kapital- rück- lage |
Gewinn- rück- lagen |
Andere Rücklagen/ Sonstige Rücklagen |
Konzern- Bilanz- verlust |
Konzern- Eigen- kapital |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| 31.12.2013/ 01.01.2014 |
51.939 | 3.766 | -75 | 5.466 | -93.356 | -32.260 |
| Konzernjahresüberschuss nach Ergebnisanteil anderer Gesellschafter |
0 | 0 | 0 | 0 | 26.844 | 26.844 |
| Neubewertung leistungs orientierter Versorgungspläne |
0 | 0 | -369 | 0 | 0 | -369 |
| 31.12.2014/ 01.01.2015 |
51.939 | 3.766 | -444 | 5.466 | -66.512 | -5.785 |
| Konzernjahresüberschuss nach Ergebnisanteil anderer Gesellschafter |
0 | 0 | 0 | 0 | 2.358 | 2.358 |
| Neubewertung leistungs orientierter Versorgungspläne |
0 | 0 | 19 | 0 | 0 | 19 |
| 31.12.2015 | 51.939 | 3.766 | -426 | 5.466 | -64.153 | -3.408 |
| Konzernanhang | 52 |
|---|---|
| Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers | 89 |
Die Geschäftstätigkeit des Maternus-Konzerns (nachfolgend "Konzern" oder "Maternus") umfasst den Betrieb von Seniorenwohn- und Plegeeinrichtungen, Rehabilitationskliniken sowie Dienstleistungsgesellschaften im sozialen Bereich des deutschen Gesundheitsmarktes. Die Anschrift des eingetragenen Sitzes des Konzerns lautet Französische Straße 53–55, 10117 Berlin. Die Maternus-Kliniken-Aktiengesellschaft, Berlin, Bundesrepublik Deutschland (nachfolgend "Maternus AG") als Konzernmuttergesellschaft hat ihren Sitz ebenfalls in Berlin und ist beim Amtsgericht Berlin im Handelsregister unter der Nummer 116784 B seit dem 16. Dezember 2008 eingetragen.
Zum 31. Dezember 2015 hält die Cura GmbH unmittelbar 2,25 Prozent sowie über die von ihr kontrollierte Cura 12 mittelbar 79,45 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an der Maternus AG. Gemäß § 17 AktG besteht damit ein Abhängigkeitsverhältnis zur Cura GmbH. Mehrheitsgesellschafterin der Cura GmbH ist Frau Silvia Wohlers de Meie. Der Maternus-Konzern wird in den Konzernabschluss der Cura GmbH einbezogen.
Der vorliegende Konzernabschluss wird am 21. April 2016 dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt.
Der vorliegende Abschluss wird unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt.
Die Segmentberichterstattung stellt sich wie folgt dar:
| Konzern-Segmentbericht | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| erstattung | Senioren- und | ||||
| 01.01.2015 bis 31.12.2015 | Rehabilitation | Plegeeinrichtungen | Maternus AG | Überleitungen | Gesamt |
| in T€ | in T€ | in T€ | in T€ | in T€ | |
| Umsatzerlöse von Fremden | 32.775 | 90.493 | 0 | 0 | 123.269 |
| Vorjahr | 35.002 | 87.039 | 0 | 0 | 122.041 |
| Umsatzerlöse mit anderen Segmenten | 0 | 0 | 158 | -158 | 0 |
| Vorjahr | 2 | 0 | 158 | -160 | 0 |
| Umsatzerlöse, gesamt | 32.775 | 90.493 | 158 | -158 | 123.269 |
| Vorjahr | 35.004 | 87.039 | 158 | -160 | 122.041 |
| Personalaufwand | 18.991 | 48.843 | 1.094 | 0 | 68.928 |
| Vorjahr | 18.191 | 45.866 | 1.517 | -2 | 65.572 |
| Materialaufwand | 9.178 | 11.472 | 53 | 52 | 20.756 |
| Vorjahr | 10.125 | 11.718 | 77 | 161 | 22.081 |
| EBITDA | 2.613 | 12.834 | 12.296 | -14.380 | 13.363 |
| Vorjahr | 2.641 | 40.830 | 23.310 | -28.867 | 37.915 |
| Segmentergebnis (EBIT) | 1.603 | 9.461 | 11.747 | -14.722 | 8.089 |
| Vorjahr | 1.283 | 37.427 | 22.754 | -29.209 | 32.255 |
| Segmentvermögen | 34.756 | 92.466 | 115.808 | -123.783 | 119.247 |
| Vorjahr | 39.446 | 117.752 | 148.763 | -183.492 | 122.469 |
| Segmentschulden | -25.883 | -99.621 | -61.184 | 64.034 | -122.654 |
| Vorjahr | -31.105 | -117.819 | -103.514 | 124.185 | -128.254 |
| Investitionen in Sachanlagen | |||||
| und Immat. Vermögenswerte | 1.341 | 868 | 69 | 0 | 2.278 |
| Vorjahr | 185 | 490 | 4 | 0 | 679 |
| Abschreibungen | 1.009 | 3.373 | 549 | 343 | 5.274 |
| Vorjahr | 1.358 | 3.403 | 556 | 343 | 5.660 |
| Sonstige Zinsen u. ähnl. Erträge | 36 | 696 | 541 | -1.205 | 68 |
| Vorjahr | 27 | 449 | 404 | -809 | 71 |
| Zinsen u. ähnl. Aufwendungen | 1.036 | 2.828 | 2.526 | -1.205 | 5.185 |
| Vorjahr | 1.058 | 2.103 | 2.138 | -809 | 4.489 |
| Jahresergebnis (EAT) | 532 | 7.194 | 9.355 | -14.722 | 2.358 |
| Vorjahr | -57 | 30.985 | 25.126 | -29.209 | 26.844 |
| Nicht zahlungswirksame Aufwendungen | 2.886 | 7.883 | 1.875 | 343 | 12.987 |
| Vorjahr | 3.414 | 12.483 | 587 | 343 | 16.826 |
| Nicht zahlungswirksame Erträge | 526 | 2.349 | 457 | 0 | 3.332 |
| Vorjahr | 144 | 35.254 | -3.996 | 0 | 31.402 |
| Operativer Cashlow | 2.432 | 7.283 | 1.758 | -14.380 | -2.906 |
| Vorjahr | 3.163 | 35.036 | 1.971 | -28.867 | 11.303 |
| Ertragsteuern | -30 | 134 | 407 | 0 | 512 |
| Vorjahr | -5 | 4.789 | -4.107 | 0 | 678 |
| Anzahl Vollzeitkräfte (Ø) | 419 | 1.462 | 9 | n.a. | 1.890 |
| Vorjahr | 420 | 1.406 | 11 | n.a. | 1.837 |
| Auslastung (Ø) | 66,8 % | 83,2 % | n.a. | n.a. | 79,3 % |
| Vorjahr | 71,0% | 82,4% | n.a. | n.a. | 79,7% |
54
Der vorliegende Konzernabschluss der Maternus AG für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2015 einschließlich der Vorjahresangaben wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards erstellt. Hierbei kommen alle bis zum 31. Dezember 2015 verplichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB) bzw. seiner Gremien zur Anwendung, sofern eine Übernahme im europäischen Recht erfolgt ist.
Im Geschäftsjahr 2015 waren folgende Veränderungen der Standards im Konzernabschluss der Gesellschaft erstmals anzuwenden:
Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten Rechnungslegungsverlautbarungen sind noch nicht verplichtend anzuwenden und von der Maternus AG bislang auch noch nicht angewendet bzw. umgesetzt worden:
Die Änderung an IAS 16 und IAS 38 wurde im Mai 2014 veröffentlicht und ist erstmals im Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnt. Durch die Änderung wird die Zulässigkeit von Abschreibungsmethoden klargestellt. Auswirkungen auf die Maternus-Gruppe werden sich nicht ergeben.
Im Dezember 2014 hat der IASB erste Änderungen zu IAS 1 "Darstellung des Abschlusses" veröffentlicht. Die Änderungen sollen Unternehmen ermuntern, mehr Ermessen bei der Angabe und Darstellung von Informationen auszuüben. Verplichtend ist die Anwendung für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Wir gehen von keinen wesentlichen Änderungen in der Darstellung des Abschlusses der Maternus-Gruppe aus.
Die Maternus AG erwartet neben zusätzlichen Angaben und Erläuterungen in den Notes und neben kleinen formalen Darstellungsänderungen aus der Anwendung der neuen Rechnungslegungsverlautbarungen keine bzw. keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Maternus AG.
Die Bewertung aller Vermögenswerte und Schulden erfolgt nach den Grundsätzen der Unternehmensfortführung. Die Gliederung der gesonderten Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entspricht dem Gesamtkostenverfahren. Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung werden Posten der gesonderten Konzernbilanz und der gesonderten Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst und im Folgenden erläutert.
Die einzelnen Posten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie die tabellarischen Darstellungen zu Postenaufgliederungen im Anhang werden in Tausend Euro (T€) angegeben. Bei geringfügigen Abweichungen oder scheinbaren Additionsfehlern handelt es sich um Rundungsdifferenzen.
In den Konzernabschluss werden alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Maternus AG als oberstes und beherrschendes Mutterunternehmen direkt oder indirekt die Beherrschung i. S. d. IFRS 10 ausübt.
Einschließlich der Maternus AG werden 42 Gesellschaften (Vorjahr: 39 Gesellschaften) in den Konzernabschluss einbezogen. Es erfolgte zum 31. Dezember 2015 jeweils eine Erstkonsolidierung der Ymos Verwaltungs GmbH, Obertshausen, der Maternus Finanzierungs GmbH, Berlin, sowie der neu gegründeten Maternus Personalservice GmbH, Berlin.
Drei Unternehmen, die keinen eigenen Geschäftsbetrieb haben und lediglich als Komplementärgesellschaften fungieren, werden wegen untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert. Sie werden in der Konzernbilanz unter Langfristige Vermögenswerte in den Finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen.
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Die Aufstellung des Anteilsbesitzes sowie die nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB ermittelten Jahresergebnisse der Tochtergesellschaften stellen sich wie folgt dar:
| Beteiligungs- | Eigen- | Ergebnis | Ergebnis | ||
|---|---|---|---|---|---|
| anteil | kapital | 2015 | 2014 | ||
| in Prozent | in T€ | in T€ | in T€ | ||
| 1. Maternus-Kliniken Aktiengesellschaft, Berlin | |||||
| Segment Rehabilitation | |||||
| 2. | Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG, Cham | 100 | -5.218 | -470 | -2.457 |
| 3. | Maternus-Klinik für Rehabilitation GmbH & Co. KG, Bad Oeynhausen |
93,4 | 5.602 | 346 | 904 |
| 4. | Medico-Klinik-Immobilien GmbH & Co. Klinik-Immobilien-Beteiligungs-KG, Bad Oeynhausen |
91 | 9.929 | 581 | 1.928 |
| 5. | Maternus-Management & Service GmbH, Berlin | 100 | 6 | -2 | -3 |
| 6. | Medico-Management & Service GmbH, Berlin | 100 | 120 | 31 | -91 |
| 7. | Maternus Recatec-Service Dienstleistungs-GmbH, Berlin |
100 | 0 | 335 | 74 |
| Segment Plege | |||||
| 8. | Maternus Altenheim Verwaltungs GmbH & Co. KG, Berlin1) | 100 | 14.986 | 0 | 0 |
| 9. | Altenplegeheim Angelikastift GmbH, Berlin1) | 100 | 546 | 57 | 55 |
| 10. | Altenplegeheim An den Salinen GmbH, Berlin1) | 100 | 115 | 0 | 0 |
| 11. | Altenplegeheim Kapellenstift GmbH, Berlin1) | 100 | 15 | 0 | 0 |
| 12. | Alten- und Plegeheim Katharinenstift GmbH, Berlin1) | 100 | 106 | 23 | 0 |
| 13. | Altenplegeheim Sankt Christophorus GmbH, Berlin1) | 100 | 93 | 0 | 0 |
| 14. | Alten- und Plegeheim Angelikastift GmbH, Berlin1) | 100 | 418 | 49 | 35 |
| 15. | Alten- und Plegeheim Barbara-Uttmann-Stift GmbH, Berlin1) | 100 | 278 | 37 | 25 |
| 16. | Alten- und Plegeheim Christinen-Stift GmbH, Berlin1) | 100 | 363 | 35 | 44 |
| 17. | Plegezentrum Maximilianstift GmbH, Berlin1) | 100 | 253 | 26 | 25 |
| 18. | Maternus Senioren- und Plegezentrum GmbH, Berlin1) | 100 | 197 | 19 | 7 |
| 19. | Rocy-Verwaltungs GmbH, Berlin1) | 100 | 109 | 18 | 41 |
| 20. | Maternus Senioren- und Plegezentrum Dresdner Hof GmbH, Berlin1) |
100 | 377 | 39 | 15 |
| 21. | Maternus Seniorenwohnanlage Köln-Rodenkirchen GmbH, Berlin1) |
100 | 431 | 0 | 0 |
| 22. | Rodenkirchen City-Center Grundstücks- und Handelsge- sellschaft mbH & Co. Immobilien KG, Berlin1) |
100 | 17.446 | 0 | 0 |
| 23. | Seniorenresidenz Unter der Homburg GmbH, Berlin1) | 100 | -5 | 0 | 0 |
| 24. | Senioren- und Plegezentrum Bonifatius GmbH, Berlin | 100 | 71 | 0 | 0 |
| 25. | Senioren- und Plegezentrum Christophorus GmbH, Berlin | 100 | 211 | 48 | 31 |
| 26. | Plege- und Therapiezentrum Wendhausen GmbH, Berlin | 100 | 0 | 0 | 0 |
| 27. | Wohn- und Plegeheim Salze-Stift GmbH, Berlin1) | 100 | 419 | 34 | 47 |
| 28. | Maternus-Stift GmbH, Berlin1) | 100 | 25 | 0 | 0 |
| 29. | Maternus-Stift Am Auberg GmbH, Berlin1) | 100 | 364 | 26 | 37 |
| 30. | Maternus Senioren- und Plegezentrum Am Steuerndieb GmbH, Berlin1) |
100 | 25 | 0 | 0 |
| 31. | Maternus Hausnotrufdienst GmbH, Berlin1) | 100 | 16 | 0 | 0 |
| 32. | Maternus Häuslicher Plegedienst Eifel GmbH, Berlin | 100 | -238 | -38 | -106 |
| 33. | Maternus Häuslicher Plegedienst Ruhrgebiet GmbH, Berlin |
100 | 94 | 40 | 33 |
| 34. | Maternus Recatec Mitte Dienstleistungs GmbH, Berlin1) | 100 | 25 | 0 | 0 |
| Beteiligungs- anteil in Prozent |
Eigen- kapital in T€ |
Ergebnis 2015 in T€ |
Ergebnis 2014 in T€ |
||
|---|---|---|---|---|---|
| 35. | Maternus Recatec West Dienstleistungs GmbH, Berlin1) | 100 | 95 | 54 | 15 |
| 36. | Maternus Recatec Süd Dienstleistungs GmbH, Berlin1) | 100 | 25 | 0 | 0 |
| 37. | Maternus Recatec Ost Dienstleistungs GmbH, Berlin1) | 100 | 25 | 0 | 0 |
| 38. | Ymos Immobilien GmbH & Co. KG, Berlin1) | 100 | 194 | 0 | 0 |
| 39. | Ymos Rodenkirchen Immobilien GmbH & Co. KG, Berlin1) | 100 | 136 | 0 | 0 |
| 40. | Ymos Verwaltungs GmbH, Obertshausen | 100 | 133 | 14 | 7 |
| 41. | Maternus Finanzierungs GmbH, Berlin | 100 | 5 | -19 | -1 |
| 42. | Maternus Personalservice GmbH, Berlin | 100 | 23 | -2 | 0 |
| Nicht in den Konzernabschluss einbezogene Anteile an verbundenen Unternehmen |
|||||
| 43. | Bayerwald-Klinik Geschäftsführungs GmbH, Cham | 100 | 69 | 1 | -1 |
| 44. | Maternus-Klinik-Verwaltungs GmbH, Bad Oeynhausen | 100 | 324 | 21 | 41 |
| 45. | Maternus Altenheim Beteiligungs GmbH, Berlin | 100 | 91 | 1 | 0 |
1) Die Gesellschaft macht von der Befreiung der §§ 264 Abs. 3, 264 b HGB (Inanspruchnahme von Erleichterungen bei der Aufstellung, Prüfung und Offenlegung von Jahresabschlüssen) Gebrauch.
Die Jahresabschlüsse der in den Maternus-Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden unter Anwendung der IFRS nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt.
Der Stichtag der Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen entspricht in allen Fällen dem Stichtag des Konzernabschlusses (31. Dezember).
Die Bilanzierung von erworbenen Tochterunternehmen erfolgt unter Anwendung des IFRS 3 nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt mit dem beizulegenden Zeitwert der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Geschäfts- oder Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder sich aus einem vertraglichen oder anderen Recht ergeben. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern einem jährlichen sowie bei Indikatoren, die auf eine Wertminderung hindeuten, Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) gemäß IAS 36 unterzogen. Sofern der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet, führt dies zu einer erfolgswirksamen Abschreibung. Ergibt sich zum Erwerbszeitpunkt ein passivischer Unterschiedsbetrag, so wird dieser sofort ergebniswirksam vereinnahmt.
Bei dem Impairment-Test des Geschäfts- und Firmenwerts auf Ebene der Cash Generating Unit erfolgt eine Sensitivitätsanalyse in Bezug auf die künftigen Cashlows, die Kapitalkosten und die Wachstumsrate.
Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen den einbezogenen Unternehmen wurden gegeneinander aufgerechnet. Sofern im Anlagevermögen und in den Vorräten Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen enthalten sind, wurden entsprechende Zwischengewinne eliminiert.
In der Segmentberichterstattung werden Geschäftsbereiche abgegrenzt nach operativen, der Art der Dienstleistung abgegrenzten Teileinheiten des Konzerns, die regelmäßig von der Unternehmensleitung überwacht werden, um die wirtschaftliche Lage des Konzerns zu beurteilen. Die Segmente stellen die gem. IFRS 8 ("Geschäftssegmente") berichtsplichtigen Segmente dar.
58
In der Segmentberichterstattung werden Geschäftsbereiche ausgewiesen, die wie folgt strukturiert sind:
Das Segment Rehabilitation umfasst ausschließlich Anschlussheilbehandlungen sowie Rehabilitationsmaßnahmen in den Indikationsbereichen Orthopädie, Verhaltensmedizinische Orthopädie, Kardiologie, Innere Medizin, Stoffwechselerkrankungen und Neurologie. Das Segment Senioren- und Plegeeinrichtung befasst sich insbesondere mit der vollstationären Plege, der Kurzzeitplege und dem Betreuten Wohnen. In der Maternus AG werden primär intersegmentäre Dienstleistungen erbracht.
In der Spalte Überleitungen werden die Beträge aufgeführt, die segmentübergreifende Transaktionen darstellen und im Rahmen der durchgeführten Konsolidierungsmaßnahmen eliminiert wurden.
Die Segmentberichterstattung erfolgt in Übereinstimmung mit den für die interne Steuerung verwandten Bilanzansatz- und Bewertungsmethoden. Konsolidierungen innerhalb der Segmente wurden vorgenommen. Als Segmentabschreibungen werden die Abschreibungen auf das Immaterielle Vermögen, das Sachanlagevermögen und auf Finanzanlagen ausgewiesen.
Die Ermittlung der Segmentdaten erfolgt durch die Zusammenfassung der Einzelabschlüsse der zum jeweiligen Segment gehörigen Unternehmen unter Berücksichtigung von Konsolidierungen innerhalb des jeweiligen Segments. Für die interne Steuerung werden die Segmentdaten monatlich ermittelt.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Da alle Konzernunternehmen nur national tätig sind, entfallen Währungsumrechnungen.
Entgeltlich erworbene Immaterielle Vermögenswerte werden zum Anschaffungszeitpunkt mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt.
Immaterielle Vermögenswerte, die gemäß IAS 38 eine bestimmbare Nutzungsdauer haben, werden über den Zeitraum ihrer Nutzung linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauern bewegen sich dabei zwischen 3 und 5 Jahren. Sofern es Anzeichen für eine Wertminderung gibt, werden die planmäßig abnutzbaren Immateriellen Vermögenswerte einem Impairment-Test unterzogen und gegebenenfalls auf den erzielbaren Betrag i. S. d. IAS 36 abgewertet.
Firmenwerte und Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden gemäß IFRS 3 bzw. IAS 38 nicht planmäßig abgeschrieben. Stattdessen werden sie gemäß IAS 36 einem jährlichen, als auch bei Vorliegen eines entsprechenden Anhaltspunktes einem Impairment-Test unterzogen und gegebenenfalls auf ihren erzielbaren Betrag abgewertet ("Impairment-only-approach").
Firmenwerte, die vor dem Stichtag der IFRS-Eröffnungsbilanz 1. Januar 2004 entstanden sind und nach den handelsrechtlichen Konzernrechnungslegungsvorschriften mit den Rücklagen verrechnet wurden, bleiben unter Anwendung der Vereinfachungsregel nach IFRS 1 auch im IFRS-Konzernabschluss verrechnet.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf nach der linearen Methode vorgenommen.
Hierbei kommen folgende Nutzungsdauern zur Anwendung:
| in Jahren | |
|---|---|
| Gebäude | 40 bis 44 |
| Mietereinbauten | 3 bis 25 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5 bis 15 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen | 3 bis 20 |
Die ursprünglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Sachanlagen umfassen den Kaufpreis einschließlich Anschaffungsnebenkosten dafür, den Vermögenswert in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen und an den Standort seiner beabsichtigten Verwendung zu bringen. Aufwendungen, die nachträglich entstehen, nachdem der Gegenstand des Sachanlagevermögens eingesetzt wurde, wie Wartungs- und Instandhaltungskosten und Überholungskosten, werden gewöhnlich in der Periode erfolgswirksam ausgewiesen, in der die Kosten entstanden sind. In Situationen, in denen sich eindeutig gezeigt hat, dass Aufwendungen zu einem zusätzlichen künftigen wirtschaftlichen Nutzen führen, der erwartungsgemäß aus der Verwendung eines Gegenstands des Sachanlagevermögens über seinen ursprünglich bemessenen Leistungsgrad hinaus resultiert, werden diese Aufwendungen als zusätzliche Anschaffungskosten der Sachanlagen aktiviert. Wesentliche Erneuerungen oder Verbesserungen an Immobilien werden gemäß IAS 16 mittels des Komponentenansatzes aktiviert.
Sofern es Anzeichen für eine Wertminderung gibt, werden die entsprechenden Vermögenswerte einem Impairment-Test unterzogen und gegebenenfalls auf den niedrigeren erzielbaren Betrag i. S. d. IAS 36 abgewertet. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf den beizulegenden Zeitwert, maximal auf die um die planmäßigen Abschreibungen fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Ein Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasing eingestuft, wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen werden. Die Klassiizierung von Leasingverhältnissen ist daher von dem wirtschaftlichen Gehalt der Vereinbarung und nicht von einer bestimmten formalen Vertragsform abhängig.
Anlagevermögen, das gemietet bzw. geleast wurde und dessen wirtschaftliches Eigentum bei der jeweiligen Konzerngesellschaft liegt ("Finance Lease"), wird mit dem Barwert der Leasingraten bzw. einem niedrigeren Zeitwert gemäß IAS 17 aktiviert und entsprechend seiner Nutzungsdauer bzw. über die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben.
Die entsprechenden Zahlungsverplichtungen aus den Leasingraten werden als Verbindlichkeiten passiviert. Verbleibt das wirtschaftliche Eigentum beim Leasinggeber ("Operating Lease"), werden die Leasingraten im Geschäftsjahr als Aufwand erfasst. Ein Leasingverhältnis wird als Operating-Leasingverhältnis klassiiziert, wenn im Wesentlichen nicht alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, auf den Leasingnehmer übergehen. Zahlungen aus Untermietverhältnissen lagen in der Berichtsperiode nicht vor.
Im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltene Vermögenswerte werden als Vermögenswerte des Konzerns mit ihren beizulegenden Zeitwerten oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen, falls dieser niedriger ist, angesetzt. Die entsprechende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz je nach Fristigkeit als Leasingverbindlichkeit unter den Langfristigen Finanzverbindlichkeiten oder dem Kurzfristigen Teil von Langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Verminderung der Leasingverplichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.
Die Finanziellen Vermögenswerte umfassen grundsätzlich Ausleihungen und Forderungen aus Liefer- und Leistungsbeziehungen sowie Anteile an verbundenen Unternehmen, die aufgrund von untergeordneter Bedeutung nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen werden. Bei Anzeichen für eine dauerhafte Wertminderung wird ein Impairment-Test vorgenommen und daraus resultierende Abschreibungen werden erfolgswirksam erfasst. Soweit der beizulegende Zeitwert (im Hinblick auf Eigenkapitalinstrumente) nicht verlässlich geschätzt werden kann, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen. Aus diesem Grund werden die Anteile an verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen sowie die Übrigen Beteiligungen in den Anhangserläuterungen separat ausgewiesen.
60
Darlehen und Forderungen sind nicht derivative Finanzielle Vermögenswerte mit ixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Sie entstehen, wenn der Konzern Geld, Güter oder Dienstleistungen direkt einem Schuldner bereitstellt, ohne Absicht diese Forderung zu handeln. Sie zählen zu den Kurzfristigen Vermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht 12 Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt. Soweit die Fälligkeit 12 Monate übersteigt, werden diese als Langfristige Vermögenswerte ausgewiesen.
Alle Käufe und Verkäufe von Finanziellen Vermögenswerten werden zum Handelstag angesetzt, dem Tag, an dem sich der Konzern zum Kauf bzw. Verkauf des Vermögenswertes verplichtet. Sie werden ausgebucht, wenn die Rechte auf Zahlungen aus dem Investment erloschen sind oder übertragen werden und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum verbunden sind, übertragen hat.
Ein Finanzinstrument stellt einen Vertrag dar, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem Finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer Finanziellen Verbindlichkeit führt (IAS 32). Das derivative Finanzinstrument wird beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt, welcher anhand von marktüblichen Bewertungsmethoden ermittelt wird. Eingebettete Derivate mit Optionscharakter sind auf der Grundlage von vertraglichen Bedingungen vom Basisvertrag zu trennen und anhand der Bewertungskategorien nach IAS 39 anzusetzen und zu bewerten.
Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und Latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im Sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im Sonstigen Ergebnis erfasst.
Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder, in denen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften, berechnet. Das Management überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf auslegungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn angemessen, Rückstellungen basierend auf den Beträgen, die an die Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.
Aktive und passive Latente Steuern werden entsprechend IAS 12 nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode für sämtliche temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und IFRS-Wertansätzen sowie auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine Latente Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach.
Latente Steuerforderungen werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann. Die aktiven Latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die Latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach derzeitiger Rechtslage zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Der Steuersatz wird unter Berücksichtigung des Körperschaftssteuersatzes und des Solidaritätszuschlages ermittelt. Da im Wesentlichen alle Leistungen des Konzerns gewerbesteuerbefreit sind, wird diese Steuer bei der Berechnung der Steuerlatenz nicht mit herangezogen.
Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einlusses nicht umkehren werden.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein einklagbarer entsprechender Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die Latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden für entweder dasselbe Steuersubjekt oder unterschiedliche Steuersubjekte, die beabsichtigen, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.
Die Vorräte des Konzerns umfassen im Wesentlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Die Vorräte werden gemäß IAS 2 nach einer Wertberichtigung für veraltete Positionen mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet.
Forderungen und Sonstige Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erkennbaren Risiken wird durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen. Sofern die Gründe für in früheren Perioden vorgenommene Wertberichtigungen nicht mehr vorliegen, erfolgen entsprechende Zuschreibungen.
Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen für die betriebliche Altersversorgung erfolgt nach der in IAS 19 (Employee Beneits) vorgeschriebenen Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method). Im Rahmen dieses Anwartschaftsbarwertverfahrens werden sowohl die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften als auch die künftig zu erwartenden Steigerungen der Gehälter und Renten berücksichtigt. Sich am Jahresende ergebende Unterschiedsbeträge (sogenannte Neubewertungen) zwischen den so planmäßig ermittelten Pensionsverplichtungen und dem tatsächlichen Anwartschaftsbarwert werden dabei direkt im Jahr des Entstehens über das OCI im Eigenkapital erfasst. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil der Rückstellungszuführung wird als Zinsaufwand innerhalb des Finanzergebnisses gezeigt.
Gemäß IAS 37 werden Rückstellungen gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Außenverplichtung besteht, die tatsächliche Inanspruchnahme wahrscheinlich ist ("more likely than not") und eine zuverlässige Schätzung des Mittelablusses möglich ist.
Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt mit dem wahrscheinlichen Wert der Inanspruchnahme. Langfristige Rückstellungen werden – sofern der Effekt wesentlich ist – abgezinst.
Es handelt sich hierbei um Minderheitsanteile von Personengesellschaften, die gemäß IAS 32 als Fremdkapital auszuweisen sind. Gemäß IAS 32.18b handelt es sich hierbei um Fremdkapital, da die Anteilseigner über das Recht verfügen, ihre Anteile an der Gesellschaft gegen lüssige Mittel in Höhe ihres jeweiligen Anteils am Eigenkapital einzulösen ("kündbare Instrumente"). Die Bewertung erfolgt in Höhe des Ausgleichsanspruchs zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Bei ihrer erstmaligen Erfassung werden originäre Finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten bewertet. Sie werden bei erstmaliger Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten klassiiziert, da die Maternus-Gruppe von der Option der Bilanzierung der originären Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value-Option) keinen Gebrauch macht. Bei der Folgebewertung der originären Finanziellen Verbindlichkeiten werden die fortgeführten Anschaffungskosten unter Nutzung der Effektivzinsmethode angesetzt, soweit Transaktionskosten im wesentlichen Umfang vorhanden sind.
Die Verbindlichkeiten werden als Kurzfristige Schulden klassiiziert, wenn die Zahlungsverplichtung innerhalb von einem Jahr fällig ist. Andernfalls werden sie als Langfristige Schulden bilanziert.
Andere Verbindlichkeiten werden mit dem Rückzahlungsbetrag, Rentenverplichtungen mit dem Barwert angesetzt. Die Finanzschulden aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen sind mit dem Barwert der zukünftigen Leasingraten passiviert, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Zuwendungen, die für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten gewährt wurden, werden aktivisch von den Buchwerten dieser Vermögenswerte gekürzt. Erfolgsbezogene Zuwendungen werden unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.
Erträge gelten als realisiert, wenn die geschuldeten Lieferungen und Leistungen erbracht wurden. In der Regel werden die Erlöse im Segment Plege entsprechend der vorliegenden Verträge monatlich realisiert. Im Segment Kliniken werden die Erlöse überwiegend nach den allgemeinen Grundsätzen tagesgleich realisiert, Ausnahme bilden die Erlöse, für die Fallpauschalen vereinbart sind.
Fremdkapitalkosten werden im Konzern in der Periode erfolgswirksam erfasst, in der sie anfallen.
Die Erstellung von Abschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert bei einigen Positionen, dass für die Bewertung in der Konzernbilanz, für die Angabe von Eventualverbindlichkeiten sowie für den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen Annahmen getroffen oder Schätzungen vorgenommen werden. Obwohl diese Schätzungen entsprechend der gegenwärtigen Kenntnisse erfolgen, können die tatsächlichen Ergebnisse davon abweichen. Verändert sich die ursprüngliche Schätzungsgrundlage, wird die Bilanzierung in der Regel erfolgswirksam geändert.
Sämtliche Schätzungen und Beurteilungen werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren, einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse.
Die Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten wurde zum Bilanzstichtag überprüft. Einzelheiten zu der Durchführung von Impairment-Tests sind in dem Abschnitt Immaterielle Vermögenswerte des Kapitels Erläuterungen zur Bilanz dargestellt.
Zur Überprüfung der Wertansätze des Sachanlagevermögens wird jährlich eingeschätzt, ob ein Anhaltspunkt für eine mögliche Wertminderung gegeben ist. Diese Anhaltspunkte betreffen zahlreiche Bereiche, wie z. B. das marktbezogene Umfeld, aber auch den physischen Zustand. Liegt ein solcher Anhaltspunkt vor, muss das Management den erzielbaren Betrag anhand von erwarteten Zahlungsströmen und angemessenen Zinssätzen schätzen. Darüber hinaus beziehen sich wesentliche Annahmen und Schätzungen auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern sowie erzielbarer Restwerte von Gegenständen des Sachanlagevermögens, die mindestens einmal jährlich überprüft werden. Einzelheiten zu Nutzungsdauern und Restwerten von Gegenständen des Sachanlagevermögens sind im Abschnitt Sachanlagevermögen des Kapitels Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt.
Im Rahmen der Bilanzierung von Rückstellungen müssen Annahmen hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit, Fälligkeit und Höhe des Risikos getroffen werden. Für die Ermittlung der Verplichtung aus Pensionszusagen werden versicherungsmathematische Berechnungen herangezogen. Diese sind maßgeblich abhängig von den zugrunde gelegten Lebenserwartungen und der Auswahl des Abzinsungssatzes, der jedes Jahr neu ermittelt wird. Detailinformationen sind bei den Erläuterungen zu den bilanzierten Pensionsrückstellungen beschrieben. Bei der Bemessung der Steuerrückstellungen werden Risiken aus erwarteten Steuerprüfungen berücksichtigt.
Die Nutzung steuerlicher Verlustvorträge wird anhand der bestehenden Verlustvorträge zum Bilanzstichtag, die noch nicht veranlagt sind, der aktuellen Unternehmensplanungen und des Überhangs passiver Latenter Steuern aus temporären Differenzen geschätzt. Abweichungen von diesen Schätzungen können Auswirkungen auf die tatsächlichen und die Latenten Steuern haben.
Die abgeschlossenen Verträge werden in Finanzierungsleasing- und Operating-Lease-Verträge eingeordnet. Finanzierungsleasing liegt vor, wenn im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum verbundenen sind, auf den Leasingnehmer übertragen werden. Bei Operating-Lease-Vereinbarungen verbleiben die wesentlichen Chancen und Risiken beim Leasinggeber. Die Einordnung erfolgt über den Vergleich der Barwerte der zukünftigen Leasingzahlungen mit dem
beizulegenden Zeitwert der Vermögenswerte. Ermessenspielräume ergeben sich dabei hinsichtlich von Zinssätzen und Nutzungsdauern, die bei der Ermittlung von Immobilienzeitwerten und Barwerten angesetzt werden, die bei einer anderen Einschätzung zu einer abweichenden Klassiizierung führen könnten.
Eventualschulden werden nicht bilanziert. Eine Eventualschuld liegt vor, wenn die Möglichkeit des Bestehens einer gegenwärtigen, rechtlichen oder faktischen Verplichtung und die Möglichkeit des Ablusses von Ressourcen nur möglich, aber nicht wahrscheinlich sind. Dabei gilt ein Ereignis als wahrscheinlich, wenn mehr für als gegen den Eintritt des Ereignisses spricht. Eventualschulden werden jedoch im Anhang angegeben, sofern die Möglichkeit eines Ablusses von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen nicht unwahrscheinlich ist.
Eventualforderungen werden ebenfalls nicht bilanziert. Sie sind jedoch im Anhang anzugeben, wenn der Zuluss wirtschaftlichen Nutzens wahrscheinlich ist.
Änderungen einer Bilanzierungs- oder Bewertungsmethode aufgrund eines neuen Standards oder einer neuen Interpretation des IASB werden, falls die neue Regelung keine spezielle Übergangsregelung enthält, retrospektiv angewendet. Die retrospektive Anwendung fordert die Anpassung der Eröffnungsbilanzwerte jeder betroffenen Eigenkapitalkomponente der frühesten dargestellten Vorperiode sowie der sonstigen angegebenen Vergleichswerte für jede dargestellte Vorperiode so, als wäre die neue Bilanzierungs- bzw. Bewertungsmethode schon immer angewendet worden.
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2015 T€ |
Zugänge T€ |
Abgänge T€ |
Umbuchungen T€ |
31.12.2015 T€ |
|||
| Immaterielle Vermögenswerte | |||||||
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche | |||||||
| Rechte und Werte | 3.296 | 111 | -23 | 0 | 3.384 | ||
| (3.290) | (52) | (-46) | (0) | (3.296) | |||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 18.581 | 1 | 0 | 0 | 18.582 | ||
| (18.581) | (0) | (0) | (0) | (18.581) | |||
| 21.877 | 112 | -23 | 0 | 21.966 | |||
| (21.871) | (52) | (-46) | (0) | (21.877) | |||
| Sachanlagen | |||||||
| Grundstücke, grundstücksgleiche | |||||||
| Rechte und Bauten einschließlich | |||||||
| der Bauten auf fremden Grundstücken | 176.865 | 88 | -4 | 36 | 176.984 | ||
| (176.891) | (21) | (-47) | (0) | (176.865) | |||
| Andere Anlagen, Betriebs- und | |||||||
| Geschäftsausstattung | 18.434 | 2.065 | -905 | 24 | 19.619 | ||
| (18.875) | (538) | (-979) | (0) | (18.434) | |||
| Geleistete Anzahlungen, Anlagen im | |||||||
| Bau und Bauvorbereitungskosten | 140 | 13 | 0 | -60 | 93 | ||
| (73) | (67) | (0) | (0) | (140) | |||
| 195.439 | 2.166 | -909 | 0 | 196.696 | |||
| (195.839) | (627) | (-1.026) | (0) | (195.439) | |||
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 383 | 0 | 0 | 0 | 383 | ||
| (383) | (0) | (0) | (0) | (383) | |||
| 383 | 0 | 0 | 0 | 383 | |||
| (383) | (0) | (0) | (0) | 383 | |||
| Anlagevermögen gesamt | 217.700 | 2.278 | -932 | 0 | 219.046 | ||
| (218.093) | (679) | (-1.072) | (0) | (217.700) |
(Vorjahreswerte in Klammern)
| Abschreibungen | Buchwerte | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2015 | Zugänge | Abgänge | 31.12.2015 | 31.12.2015 | 31.12.2014 |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ |
| 2.304 | 479 | -23 | 2.760 | 625 | 993 |
| (1.798) | (552) | (-46) | (2.304) | (993) | (1.492) |
| 5.370 | 0 | 0 | 5.370 | 13.212 | 13.211 |
| (5.370) | (0) | (0) | (5.370) | (13.211) | (13.211) |
| 7.674 (7.168) |
479 (552) |
-23 (-46) |
8.129 (7.674) |
13.836 (14.204) |
14.204 (14.703) |
| 93.607 | 3.874 | -4 | 97.476 | 79.508 | 83.258 |
| (89.297) | (4.352) | (-42) | (93.607) | (83.258) | (87.594) |
| 15.527 | 921 | -899 | 15.549 | 4.070 | 2.908 |
| (15.713) | (756) | (-942) | (15.527) | (2.908) | (3.162) |
| 0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
93 (140) |
140 (73) |
| 109.134 | 4.795 | -903 | 113.026 | 83.671 | 86.305 |
| (105.010) | (5.108) | (-985) | (109.134) | (86.305) | (90.829) |
| 333 | 0 | 0 | 333 | 50 | 50 |
| (333) | (0) | (0) | (333) | (50) | (50) |
| 333 | 0 | 0 | 333 | 50 | 50 |
| (333) | (0) | (0) | (333) | (50) | (50) |
| 117.140 | 5.274 | -926 | 121.488 | 97.558 | 100.560 |
| (112.511) | (5.660) | (-1.031) | (117.140) | (100.560) | (105.582) |
| 31.12.2015 T€ |
31.12.2014 T€ |
|
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 13.836 | 14.204 |
Die Immateriellen Vermögenswerte enthalten gewerbliche Schutzrechte und Firmenwerte. Außer den Firmenwerten bestehen keine Immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmbaren Nutzungsdauer.
Es liegen in Höhe von 13,2 Mio. € (Vorjahr: 13,2 Mio. €) Immaterielle Vermögenswerte mit zeitlich unbestimmter Nutzungsdauer vor. Es handelt sich hierbei um die Firmenwerte im Segment Plege, die ausschließlich aus Unterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung aus dem Erwerb der Altenheim Gruppe und einer Senioreneinrichtung entstanden sind. Zur Prüfung der Werthaltigkeit gem. IAS 36 wurden die zukünftigen Cashlows mit einem risikoangepassten Zinssatz von 4,15 Prozent für den Detailplanungszeitraum und 3,15 Prozent in der ewigen Rente (Wachstumsabschlag 1 Prozent) diskontiert (Stufe 3). Zur Ermittlung des WACC wurde ein Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital in Höhe von 54,95 zu 45,05, die aktuell geltende langfristige Rendite und ein Beta-Faktor für vergleichbare, unverschuldete Unternehmen von 0,40 angesetzt; der verschuldete Betafaktor wurde unter Berücksichtigung des Steuersatzes und des Verschuldungsgrads angepasst und beträgt 0,68.
Die Berechnung des Nutzungswerts basiert auf den prognostizierten Cashlows, die sich aus der Planung 2016 bis 2019 ergeben. Danach wurde die ewige Rente angesetzt. Grundlage für die Einschätzung des Managements sind Planungen, die eine positive Entwicklung des Segments Plege voraussagen. Diese ist insbesondere auf eine Umsatzverbesserung aufgrund einer höheren Auslastung, jährlichen Plegesatzverhandlungen und einer Erhöhung der Vergütung für Betreuungskräfte zurückzuführen. Der Goodwill Impairment-Test ergab einen Nutzungswert in Höhe von 116,6 Mio. € und damit eine deutliche Überdeckung des bilanzierten Wertes. Somit sind keine Abschreibungen auf die aktivierten Firmenwerte vorzunehmen.
Für den Nutzungswert errechnen sich folgende Sensitivitäten:
| Kapital- | Kapital- | Künftige | Künftige | keine | |
|---|---|---|---|---|---|
| kosten + 0,5 | kosten -0,5 | Cashlows | Cashlows | Wachstums | |
| Veränderbare Variable | Prozentpunkte | Prozentpunkte | + 10 Prozent | - 10 Prozent | rate |
| Sensitivität des Nutzungswertes in T€ | -14.581 | 19.624 | 11.665 | -11.663 | -25.311 |
Die Entwicklung der einzelnen Kategorien der Sachanlagen ist im Anlagenspiegel des Konzerns dargestellt.
Vom Buchwert der Sachanlagen entfallen 4,9 Mio. € (Vorjahr: 6,4 Mio. €) auf im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Vermögenswerte. Hierbei handelt es sich um Bauten (4,9 Mio. €, Vorjahr: 6,3 Mio. €) und Betriebs- und Geschäftsausstattung.
Im bilanzierten Sachanlagevermögen sind keine Zuwendungen der öffentlichen Hand sowie andere Formen von Beihilfen der öffentlichen Hand, von denen das Unternehmen unmittelbar begünstigt wurde, enthalten.
Bezüglich der Belastungen durch fremde Sicherheiten sowie eines Bestellobligos verweisen wir auf die Angaben zu den Haftungsverhältnissen und Sonstigen inanziellen Verplichtungen in Abschnitt 34.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 51 | 51 |
| Derivatives Finanzinstrument | 47 | 0 |
| Summe | 98 | 51 |
Die Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen Tochterunternehmen, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen wurden. Als derivatives Finanzinstrument wird das in den Schuldscheindarlehensverträgen vereinbarte Kündigungsoptionsrecht ausgewiesen. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Option wird aufgrund der inanziellen Situation als sehr gering eingestuft.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 432 | 389 |
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten in Höhe von 189 Tsd. € Lebensmittel und in Höhe von 188 Tsd. € Vorräte des medizinischen und plegerischen Bedarfs sowie Brennstoffe.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6.894 | 7.955 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 1.229 | 545 |
| Summe | 8.123 | 8.500 |
Von den ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen waren zum Bilanzstichtag 6,2 Mio. € (Vorjahr: 7,6 Mio. €) fällig. Auf Forderungen in Höhe von 1,4 Mio. € (Vorjahr: 1,5 Mio. €) wurden Wertberichtigungen in Höhe von 0,9 Mio. € (Vorjahr: 0,8 Mio. €) vorgenommen.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Steuerforderungen | 169 | 61 |
Die Steuerforderungen betreffen insbesondere Körperschaftsteuer- und Gewerbesteuererstattungsansprüche von Tochtergesellschaften.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.020 | 1.572 |
| Davon Finanzielle Vermögenswerte | 891 | 1.462 |
| Davon nicht Finanzielle Vermögenswerte | 129 | 111 |
Die Sonstigen Vermögenswerte betreffen u. a. Rückvergütungsansprüche gegenüber Lieferanten (246 Tsd. €), debitorische Kreditoren (80 Tsd. €), Forderungen gegen Personal (95 Tsd. €) und die aktive Rechnungsabgrenzung (129 Tsd. €).
| 31.12.2015 T€ |
31.12.2014 T€ |
|
|---|---|---|
| Kassenbestand, Schecks und Ähnliches | 105 | 141 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 4.869 | 3.862 |
| Summe | 4.974 | 4.004 |
| Abzüglich nicht frei verfügbare Mittel | 922 | 850 |
| Frei verfügbare Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 4.051 | 3.154 |
Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die im Finanzmittelfonds gem. IAS 7 enthalten sind, ist in der Kapitallussrechnung dargestellt.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen und Giroguthaben. In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" unter den Kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.
In den ausgewiesenen Guthaben bei Kreditinstituten sind in Höhe von 922 Tsd. € (Vorjahr: 850 Tsd. €) Taschengelder der Bewohner enthalten. Diese Bankguthaben unterliegen Verfügungsbeschränkungen. In den Sonstigen Verbindlichkeiten ist ein entsprechender Betrag enthalten.
Das Grundkapital der Maternus AG beträgt derzeit 52.425.000 €. Es ist eingeteilt in 20.970.000 auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennwert (Stückaktien) mit einem derzeitigen anteiligen Betrag am Grundkapital von 2,50 € je Aktie. Sämtliche Aktien der Gesellschaft lauten auf den Inhaber und sind voll eingezahlt. Die Aktien sind mit voller Gewinnanteilberechtigung ausgestattet. Im Falle der Aulösung der Gesellschaft wird das nach Erfüllung der Verbindlichkeiten verbleibende Vermögen der Gesellschaft nach Anteilen am Grundkapital auf ihre Aktien verteilt.
Die Gesellschaft hält derzeit keine eigenen Aktien.
Die Abweichung zwischen dem bilanzierten Gezeichneten Kapital und dem im Handelsregister eingetragenen Gezeichneten Kapital beruht auf der Absetzung von Kosten der Kapitalerhöhung. Dies wurde im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 entsprechend dargestellt.
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung der Gesellschaft vom 8. Juli 2015 ermächtigt, bis zum 7. Juli 2020 mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital durch ein- oder mehrmalige Ausgabe neuer nennbetragsloser, auf den Inhaber lautende Stückaktien gegen Sach- oder Bareinlagen um bis zu insgesamt 26.212.500 € zu erhöhen und den Inhalt der Aktienrechte, die Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe, insbesondere den Ausgabebetrag, festzulegen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt, über einen Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre mit Zustimmung des Aufsichtsrates zu entscheiden.
Der Ausschluss des Bezugsrechts ist jedoch nur in folgenden Fällen zulässig:
Alle insgesamt 20.970.000 Aktien der Gesellschaft sind zum Handel im Regulierten Markt (General Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse, an der Börse Düsseldorf sowie an der Börse Berlin-Bremen zugelassen. Darüber hinaus werden sämtliche Aktien der Gesellschaft an den Börsen Stuttgart, Hamburg, Hannover und München sowie im elektronischen Handelssystem XETRA gehandelt.
Jede Aktie gewährt in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme. Beschränkungen des Stimmrechts bestehen nicht.
Sämtliche Aktien der Gesellschaft werden als auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) ausgegeben. Form und Inhalt der Aktienurkunden bestimmt der Vorstand im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat. Die Gesellschaft kann einzelne Aktien in Aktienurkunden zusammenfassen, die eine Mehrzahl von Aktien verbriefen (Globalurkunden, Globalaktien). Ein Anspruch der Aktionäre auf Einzelverbriefung von Aktien ist gemäß § 4 Abs. 3 Satz 2 der Satzung der Gesellschaft ausgeschlossen. Zahl- und Hinterlegungsstelle ist die Commerzbank Bank AG, Jürgen Ponto-Platz 1, 60329 Frankfurt am Main. Die Aktien sind zum amtlichen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse unter den folgenden Daten notiert: International Securities Identiication Number (ISIN): DE0006044001, Wertpapierkennnummer (WKN): 604400, Börsenkürzel: MAK.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Kapitalrücklagen | 3.766 | 3.766 |
| Gewinnrücklagen | -426 | -444 |
| Andere Rücklagen | 5.466 | 5.466 |
| Summe | 8.806 | 8.788 |
Die Gewinnrücklagen beinhalten u. a. den Anpassungsbetrag aus der Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Bilanzverlust | -64.153 | -66.512 |
Der Bilanzverlust setzt sich zusammen aus dem Jahresergebnis (2.358 Tsd. €, Vorjahr: 26.844 Tsd. €) und dem Verlustvortrag (66.512 Tsd. €, Vorjahr: 93.356 Tsd. €).
( 13 ) Den anderen Anteilseignern zuzurechnende Nettovermögenswerte
Die den anderen Anteilseignern zuzurechnenden Nettovermögenswerte betreffen folgende Minderheitenanteile:
| Medico I | Kommanditanteile |
|---|---|
| Maternus KG | Kommanditanteile |
| Medico M&S | Kommanditanteile |
| Recatec Service | Kommanditanteile |
Der zum 31. Dezember 2015 ausgewiesene Posten betrifft insbesondere die Maternus KG (2,2 Mio. €) und die Medico I (0,9 Mio. €). Die Medico I ist die Besitzgesellschaft und die Maternus KG die Betriebsgesellschaft der Reha-Klinik in Bad Oeynhausen.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (langfristig) | 21.645 | 11.345 |
| Leasingverbindlichkeiten von einer Laufzeit länger als 1 Jahr | 5.769 | 7.421 |
| Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern | 27.221 | 0 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 22.024 | 21.965 |
| Summe | 76.660 | 40.731 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen in Höhe von 10,3 Mio. € Darlehensverbindlichkeiten der Medico I gegenüber der Bank für Sozialwirtschaft AG, Hannover, sowie in Höhe von 11,3 Mio. € Darlehen aus der Schuldscheininanzierung durch drei Kreditinstitute.
Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern resultieren in voller Höhe aus der Schuldscheininanzierung und bestehen gegenüber neun Gläubigern.
Die Leasingverbindlichkeiten stellen die Passivierung im Rahmen des IAS 17.36 aus Finance Lease dar.
Von den Übrigen Verbindlichkeiten entfallen 21,7 Mio. € (Vorjahr: 21,7 Mio. €) auf Cura 12, die diese in Höhe von 17,3 Mio. € von der WCM im Rahmen des Erwerbs übernommen hat. Hinsichtlich der Umgliederung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in den kurzfristigen Bereich wird auf den Abschnitt "Allgemeinen Angaben zum Konzern" des Anhangs verwiesen.
Mit Wirkung zum 30. Juni 2015 erfolgte eine Uminanzierung durch Aufnahme von zwei festverzinslichen Schuldscheindarlehen von insgesamt 41,1 Mio. € (Senior-Darlehen 24,2 Mio. € und Junior-Darlehen 16,9 Mio. €). Das Junior-Darlehen ist ab dem Auszahlungstag bis zum Fälligkeitstag mit jährlich 9 Prozent, das Senior-Darlehen mit jährlich 3 Prozent zu verzinsen. Die Laufzeit beträgt jeweils 5 Jahre.
Für die Schuldscheindarlehen sind folgende Financial Covenants vereinbart, die quartalsbezogen zu testen sind:
| Senior-Darlehen | Junior-Darlehen | |
|---|---|---|
| LTV | nicht mehr als 40 Prozent nicht mehr als 65 Prozent | |
| Schuldendienstdeckungsgrad | 4,15-fach | 1,63-fach |
| Verschuldungsgrad Konzerngesellschaften | 4,25-fach | 4,25-fach |
| Verschuldungsgrad Gruppengesellschaften | 7,00-fach | 7,00-fach |
Die Financial Covenants wurden sowohl zum Bilanzstichtag als auch unterjährig eingehalten. Im Falle der Verletzung einer vertraglichen Verplichtung sind die Darlehensgeber zur Kündigung der Schuldscheindarlehen berechtigt. Die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Kreditgebern sind in voller Höhe durch Grundschulden auf den Immobilien der Ymos I, Ymos II und Medico I besichert. Darüber hinaus sind die Geschäftsanteile an elf Tochterunternehmen sowie die Bankkonten der Maternus Finanzierungs GmbH zugunsten der Gläubiger der Schuldscheininanzierung verpfändet.
Die Rückstellungen für Pensionen resultieren allein aus Verplichtungen gegenüber bereits ausgeschiedenen Mitarbeitern. Insofern können keine neuen Ansprüche hinzuerdient werden. Die laufenden Leistungen unterliegen jedoch nach § 16 BetrAVG einer dreijährigen Anpassungsprüfung.
Die Verplichtungshöhe wird im Wesentlichen durch die Annahmen zum Rechnungszins und dem Rententrend beeinlusst. Änderungen dieser Annahmen führen zu den folgenden Effekten auf die Verplichtungshöhe. Sie wurden bei sonst unveränderter Bewertungsmethode und Konstanz der anderen Annahmen bestimmt.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| Rechnungszins | T€ | T€ |
| Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte | -65 | -81 |
| Verminderung um 0,5 Prozentpunkte | 69 | 76 |
Da die zugesagten Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenrenten lebenslänglich gezahlt werden, stellt die Inlation (Rentenanpassung) ein besonderes Risiko dar, das sich unmittelbar im Cashlow widerspiegelt. Änderungen im Rechnungszins wirken sich hingegen auf das Eigenkapital aus. Ein Maß für die durchschnittliche Restlaufzeit der Pensionsverplichtungen bildet die Duration. Diese beträgt zum Stichtag ca. 7 Jahre.
Die Pensionsverplichtungen haben sich im Jahresverlauf wie folgt entwickelt:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Pensionsverplichtungen zum 1. Januar | 2.312 | 2.136 |
| Laufender Dienstzeitaufwand | 0 | 0 |
| Zinsaufwand | 38 | 64 |
| Tatsächliche Rentenzahlungen | -271 | -257 |
| Effekte aus der Neubewertung | -19 | 369 |
| davon erfahrungsbedingte Anpassungen | 15 | 161 |
| davon Anpassungen aus der Änderung Finanzieller Annahmen | -34 | 208 |
| davon Anpassungen aus der Änderung demograischer Annahmen | 0 | 0 |
| Pensionsverplichtungen zum 31. Dezember | 2.061 | 2.312 |
Die Pensionsverplichtungen zum Stichtag teilen sich wie folgt auf die einzelnen Bestände auf:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Unverfallbar Ausgeschiedene | 61 | 67 |
| Leistungsempfänger | 2.000 | 2.245 |
| Gesamt | 2.061 | 2.312 |
Die Bewertung der Pensionsverplichtungen wurde auf Grundlage der Richttafeln 2005G von Heubeck durchgeführt. Es wurden die folgenden Annahmen getroffen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| Diskontierungssatz | 2,00 Prozent | 1,75 Prozent |
| Gehaltstrend | entfällt | entfällt |
| Rententrend | 2,00 Prozent | 2,00 Prozent |
| Fluktuation | 0 Prozent | 0 Prozent |
Im Geschäftsjahr 2016 werden Rentenzahlungen in Höhe von 257 Tsd. € erwartet.
( 16 ) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 7.198 | 6.397 |
In dem Posten sind Verplichtungen aus ausstehenden Rechnungen in Höhe von 3.376 Tsd. € (Vorjahr: 2.799 Tsd. €) enthalten.
| 31.12.2015 T€ |
31.12.2014 T€ |
|
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 0 | 450 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 8.271 | 15.539 |
| Summe | 8.271 | 15.989 |
Im Vorjahr setzen sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Wesentlichen aus Kontokorrentverbindlichkeiten der Maternus AG und ihrer Tochtergesellschaften zusammen.
Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Kontokorrentkredite zum Zwecke der Kapitallussrechnung umfassen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Frei verfügbare Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 4.051 | 3.154 |
| Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten | 0 | 450 |
| Finanzmittelfonds | 4.051 | 2.704 |
| 31.12.2015 T€ |
31.12.2014 T€ |
|
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.143 | 32.737 |
| Leasingverbindlichkeiten bis zu einer Laufzeit von 1 Jahr | 1.652 | 1.615 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 580 | 0 |
| Summe | 3.375 | 34.352 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen in Höhe von 0,9 Mio. € Darlehensverbindlichkeiten der Medico I gegenüber der Bank für Sozialwirtschaft AG, Hannover, und in Höhe von 0,2 Mio. € die Schuldscheininanzierung durch drei Kreditinstitute.
Die Kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten betreffen den Teil der Leasingverbindlichkeiten, der innerhalb eines Jahres fällig ist.
Unter den Übrigen Verbindlichkeiten wird die in 2016 zu leistende Tilgung für das von anderen Kreditgebern gewährte Schuldscheindarlehen ausgewiesen.
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Erhaltene Anzahlungen | 68 | 56 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 6.579 | 6.582 |
| Summe | 6.648 | 6.637 |
| Davon Finanzielle Verbindlichkeiten | 5.241 | 5.291 |
Die Übrigen Verbindlichkeiten des Berichtsjahres enthalten u. a. personalbezogene Verplichtungen für Urlaub, Überstunden, Berufsgenossenschaft sowie die Schwerbehindertenausgleichsabgabe in Höhe von 2.011 Tsd. € (Vorjahr: 2.319 Tsd. €), Verbindlichkeiten aus Sonstigen Steuern sowie kreditorische Debitoren. Die Nicht inanziellen Verbindlichkeiten entfallen auf Erhaltene Anzahlungen sowie die Rechnungsabgrenzung (1.338 Tsd. €, Vorjahr: 1.290 Tsd. €).
| Stand 01.01.2015 T€ |
Inanspruch- nahme T€ |
Zuführung T€ |
Aulösung T€ |
Stand 31.12.2015 T€ |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Personalrückstellungen | 1.651 | 1.001 | 1.329 | 584 | 1.394 |
| Rückstellung für Abschluss und Beratungskosten |
689 | 339 | 406 | 41 | 715 |
| Steuerrückstellungen | 230 | 3 | 205 | 209 | 223 |
| Sonstige | 8.079 | 1.206 | 266 | 2.104 | 5.035 |
| Summe | 10.649 | 2.550 | 2.207 | 2.938 | 7.367 |
Die Personalrückstellungen enthalten vornehmlich Prämien- und Tantiemeansprüche der Mitarbeiter.
Die Steuerrückstellungen umfassen insbesondere Risiken aus Umsatzsteuer und Gewerbesteuer.
Die Sonstigen Rückstellungen betreffen in Höhe von 4,2 Mio. € unvermeidbare Kosten zur Erfüllung des Pachtvertrages der Bayerwald KG, die höher als der erwartete wirtschaftliche Nutzen aus dem Vertrag sind.
In Höhe von 2,9 Mio. € erfolgt ein Ausweis unter den Langfristigen Schulden. Ansonsten werden die gebildeten Rückstellungen im Jahr 2016 in Anspruch genommen oder aufgelöst.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 123.269 | 122.041 |
Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt. Der Segmentberichterstattung ist die Aufteilung der Umsatzerlöse zu entnehmen.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Erstattung für Personalleistungen | 832 | 533 |
| Übrige | 8.214 | 33.632 |
| Summe | 9.046 | 34.165 |
Unter den Übrigen Erträgen werden Erträge aus Minderungen von Schuldposten ausgewiesen, da die bilanzierten Risiken tatsächlich nicht eingetreten sind. Im Vorjahr enthielt der Posten auch Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten aufgrund der Beendigung der atypisch stillen Beteiligungen der YMOS AG i. I. an Ymos I und II.
Die Erstattung für Personalleistungen betrifft maßgeblich Erstattungen für Ausbildungsvergütungen und Eingliederungsbeihilfen.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren | 12.528 | 13.176 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 8.228 | 8.905 |
| Summe | 20.756 | 22.081 |
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen umfassen unter anderem Aufwendungen für den Einsatz von Zeitarbeitskräften und weitere Fremdpersonalkosten.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Löhne und Gehälter | 57.703 | 55.046 |
| Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung | 11.225 | 10.526 |
| davon für Altersversorgung | 150 | 185 |
| Summe | 68.928 | 65.572 |
Im Berichtsjahr waren im Konzern 2.548 Mitarbeiter (im Vorjahr: 2.461) im Durchschnitt beschäftigt. In der Segmentberichterstattung wird die Anzahl der Mitarbeiter auf Segmente verteilt dargestellt. Im Berichtsjahr sind Abindungszahlungen für ausgeschiedene Mitarbeiter in Höhe von 0,6 Mio. € erfasst.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Mieten, Leasing | 14.304 | 14.168 |
| Verwaltungskosten wie Telefon, Porto und Werbekosten | 2.841 | 2.909 |
| Instandhaltung und Wartung | 3.729 | 2.717 |
| Abgaben, Gebühren und Versicherungen | 2.363 | 1.992 |
| Beratungs- und Jahresabschlusskosten | 2.178 | 1.888 |
| Übrige Aufwendungen | 3.853 | 6.964 |
| Summe | 29.268 | 30.638 |
Für die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sind in den Jahresabschlusskosten Honorare für die Abschlussprüfungen in Höhe von 224 Tsd. € (Vorjahr: 173 Tsd. €) enthalten. Im Vorjahr wurden für Sonstige Leistungen von Ernst & Young 24 Tsd. € abgerechnet. Bestätigungsleistungen und Steuerberatungsleistungen wurden von Ernst & Young nicht erbracht.
In den Übrigen Aufwendungen sind im Vorjahr 2,1 Mio. € für unvermeidbare Kosten aus dem Pachtvertrag der Bayerwald KG enthalten.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| auf Immaterielle Vermögensgegenstände | 479 | 552 |
| auf Sachanlagen | 4.795 | 5.108 |
| Summe | 5.274 | 5.660 |
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 68 | 71 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -5.185 | -4.489 |
| Summe | -5.117 | -4.418 |
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen betreffen mit 2,5 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €) Darlehensverbindlichkeiten bei Kreditinstituten und anderen Kreditgebern und mit 0,9 Mio. € (Vorjahr: 1,0 Mio. €) Zinsen für Leasingverbindlichkeiten. Auf Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen entfallen 1,7 Mio. € (Vorjahr: 1,7 Mio. €).
Die Ergebnisanteile anderer Gesellschafter betreffen Minderheitsanteile an Personengesellschaften. Da diese Anteile entsprechend IAS 32 wegen der Kündbarkeit als Fremdkapital ausgewiesen werden, werden Zahlungen auf diese Anteile als Aufwand ausgewiesen (vgl. auch Tz. 13). Soweit den Minderheiten Verluste zuzuweisen sind, wird ein entsprechender Ertrag gezeigt.
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Laufende Periode | 268 | 71 |
| Latente Steuern | 244 | 607 |
| Summe | 512 | 678 |
Latente Steuern resultieren aus den unterschiedlichen Wertansätzen zwischen den IFRS- und Steuerbilanzen der Konzernunternehmen sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen.
Die Ergebniswirkung aus Latenten Steuern ergibt sich wie folgt:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Veränderung der aktiven Latenten Steuern laut Bilanz | -460 | 3.553 |
| Veränderung der passiven Latenten Steuern laut Bilanz | -216 | 4.160 |
| Veränderung der Latenten Steuern zu Lasten des Eigenkapitals | 0 | 0 |
| Latente Steuern laut Gewinn- und Verlustrechnung | -244 | -607 |
Die Latenten Steuern berücksichtigen lediglich Körperschaftsteuern und Solidaritätszuschlag, da die Geschäftstätigkeit keiner Gewerbesteuer unterliegt. Der Steuersatz beträgt seit dem 1. Januar 2008 15,825 Prozent Im Maternus-Konzern bestehen zum 31. Dezember 2014 körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 72,4 Mio. € (31. Dezember 2013: 75,0 Mio. €). Die Aktivierung von Latenten Steuern aus Verlustvorträgen erfolgt nur dann, wenn ein zukünftiger Ausgleich wahrscheinlich ist. Auf Verlustvorträge in Höhe von 42 Mio. € (Vorjahr: 45 Mio. €) wurden deshalb keine aktiven Latenten Steuern gebildet. Der überwiegende Teil der steuerlichen Verlustvorträge ist zeitlich unbegrenzt nutzbar.
Der gesamte aktivierte Latente Steueranspruch auf Grund von Verlustvorträgen ist werthaltig, da im Wesentlichen ausreichend zu versteuernde temporäre Differenzen vorliegen, die in zukünftigen Umkehrzeitpunkten zu positivem Einkommen führen.
Die Latenten Steuerforderungen und Latenten Steuerverbindlichkeiten sind nahezu ausschließlich langfristiger Natur, d.h. die Realisation erfolgt frühestens nach Ablauf von 12 Monaten.
Die folgende Tabelle stellt eine Überleitung des theoretischen Steueraufwands, basierend auf den regulären Steuersätzen bei den einzelnen Gesellschaften, zum tatsächlichen Steueraufwand laut Gewinn- und Verlustrechnung dar.
Die Steuer auf den Vorsteuergewinn des Konzerns weicht vom theoretischen Betrag, der sich bei Anwendung des gewichteten durchschnittlichen Konzernsteuersatzes auf das Ergebnis vor Steuern ergibt, wie folgt ab:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Konzernergebnis vor Steuern | 2.870 | 27.522 |
| Theoretische Steuerquote | 15,825 Prozent | 15,825 Prozent |
| Theoretischer Steueraufwand | 454 | 4.355 |
| Effekt durch Latente Steuern auf Verlustvorträge | 6 | 3.869 |
| Verluste, für die keine Latenten Steuern angesetzt wurden | 0 | 0 |
| Sonstige Effekte | -64 | -191 |
| Steueraufwand gemäß Gewinn- und Verlustrechnung | 512 | 678 |
| Steuerquote | 17,84 Prozent | 2,46 Prozent |
Der theoretische Steueraufwand stellt den Steueraufwand, der sich auf Grund der nationalen Steuersätze ergibt, dar.
Die aktiven und passiven Latenten Steuern lassen sich folgenden Bilanzposten zuordnen:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |||
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | Passiva | Aktiva | Passiva | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 0 | 1.820 | 0 | 1.775 |
| Sachanlagen | 308 | 6.106 | 276 | 6.366 |
| Aktive Latente Steuern auf Verlustvorträge | 4.685 | 0 | 4.679 | 0 |
| Rückstellungen für Pensionen | 91 | 0 | 109 | 0 |
| Sonstige Rückstellungen | 665 | 0 | 890 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 1.174 | 0 | 1.430 | 0 |
| Summe | 6.924 | 7.925 | 7.384 | 8.141 |
Die Veränderungen der Latenten Steuern stellen sich wie folgt dar:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Beginn des Jahres | -757 | -151 |
| Entstehung/Umkehrung temporärer Differenzen | -250 | -4.475 |
| Verfall (-)/Nutzung (+) von steuerlichen Verlustvorträgen | 6 | 3.869 |
| -1.001 | -757 |
Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von Finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten für die einzelnen Klassen und Bewertungskategorien:
| 31.12.2015 in T€ | Bewertungs- | Wertansatz | Beizule | ||
|---|---|---|---|---|---|
| kategorie | Buchwert | Bilanz nach | Wertansatz | gender | |
| nach IAS 39 | Bilanz | IAS 39 | nach IAS 17 | Zeitwert | |
| Aktiva | |||||
| Anteile an verbundenen | Zur Veräußerung verfügbare | ||||
| Unternehmen | Finanzielle Vermögenswerte | 51 | 51 | 51 | |
| Derivatives Finanzinstrument | Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
||||
| bewertet werden | 47 | 47 | 47 | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | Kredite und Forderungen | 1.229 | 1.229 | 1.229 | |
| Forderungen aus Lieferungen | |||||
| und Leistungen | Kredite und Forderungen | 6.894 | 6.894 | 6.894 | |
| Frei verfügbare Zahlungs | |||||
| mittel und Zahlungsmittel | |||||
| äquivalente | Kredite und Forderungen | 4.052 | 4.052 | 4.052 | |
| Sonstige Vermögenswerte | Kredite und Forderungen | 891 | 891 | 891 | |
| Aggregation nach | |||||
| Bewertungskategorien | Kredite und Forderungen | 13.066 | 13.066 | 13.066 | |
| Passiva | |||||
| Den anderen Anteilseignern | |||||
| zuzurechnende Netto | |||||
| vermögenswerte | Sonstige Verbindlichkeiten | 3.146 | 3.146 | 3.146 | |
| Finanzverbindlichkeiten | Sonstige Verbindlichkeiten | 80.885 | 80.885 | 78.986 | |
| Leasingverbindlichkeiten | n.a. | 7.421 | 7.421 | 10.885 | |
| Verbindlichkeiten aus | |||||
| Lieferungen und Leistungen | Sonstige Verbindlichkeiten | 7.198 | 7.198 | 7.198 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | Sonstige Verbindlichkeiten | 5.241 | 5.241 | 5.241 | |
| Aggregation nach | |||||
| Bewertungskriterien | Sonstige Verbindlichkeiten | 96.423 | 96.423 | 94.524 |
| 31.12.2014 in T€ | Bewertungs- | Wertansatz | Beizule | ||
|---|---|---|---|---|---|
| kategorie | Buchwert | Bilanz nach | Wertansatz | gender | |
| nach IAS 39 | Bilanz | IAS 39 | nach IAS 17 | Zeitwert | |
| Aktiva | |||||
| Anteile an verbundenen | Zur Veräußerung verfügbare | ||||
| Unternehmen | Finanzielle Vermögenswerte | 51 | 51 | 51 | |
| Finanzielle Vermögenswerte | Kredite und Forderungen | 545 | 545 | 545 | |
| Forderungen aus Lieferungen | |||||
| und Leistungen | Kredite und Forderungen | 7.955 | 7.955 | 7.955 | |
| Frei verfügbare Zahlungs | |||||
| mittel und Zahlungsmittel | |||||
| äquivalente | Kredite und Forderungen | 3.154 | 3.154 | 3.154 | |
| Sonstige Vermögenswerte | Kredite und Forderungen | 1.461 | 1.461 | 1.461 | |
| Aggregation nach | |||||
| Bewertungskategorien | Kredite und Forderungen | 13.115 | 13.115 | 13.115 | |
| Passiva | |||||
| Den anderen Anteilseignern | |||||
| zuzurechnende Netto | |||||
| vermögenswerte | Sonstige Verbindlichkeiten | 3.038 | 3.038 | 36.013 | |
| Finanzverbindlichkeiten | Sonstige Verbindlichkeiten | 82.035 | 82.035 | 79.065 | |
| Leasingverbindlichkeiten | n.a. | 9.036 | 9.036 | 12.424 | |
| Verbindlichkeiten aus | |||||
| Lieferungen und Leistungen | Sonstige Verbindlichkeiten | 6.397 | 6.397 | 6.397 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | Sonstige Verbindlichkeiten | 5.291 | 5.291 | 5.291 | |
| Aggregation nach | |||||
| Bewertungskriterien | Sonstige Verbindlichkeiten | 96.761 | 96.761 | 126.766 |
Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen den Preisen, die unabhängige Marktteilnehmer unter marktüblichen Bedingungen zum Bewertungsstichtag bei Verkauf eines Vermögenswerts vereinnahmen bzw. bei Übertragung einer Verbindlichkeit bezahlen würden.
Bei der Berechnung des beizulegenden Zeitwertes der Langfristigen Darlehensverbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wurde eine Restlaufzeit von 10 Jahren und Endfälligkeit unterstellt. In Anlehnung an die im Berichtsjahr erfolgte Uminanzierung wurde ein Reinanzierungssatz von 5,68 Prozent gewählt.
Für wesentliche Teile der Finanziellen Vermögenswerte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung sowie Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen die Buchwerte aufgrund der kurzen Restlaufzeit den beizulegenden Zeitwerten. Für die in 2015 aufgenommene Schuldscheininanzierung sowie für die Übrigen langfristigen Bankverbindlichkeiten, die einen ganz wesentlichen Teil der Finanzschulden der Maternus-Gruppe ausmachen, entspricht der Buchwert näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert, da die Darlehen in etwa zum zugrunde gelegten Reinanzierungszinssatz in Höhe von 5,68 Prozent verzinst werden.
Der beizulegende Zeitwert ist deiniert als der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswertes eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt würde.
Die Bestimmung und der Ausweis der beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente orientieren sich an einer Fair Value-Hierarchie, die die Bedeutung der für die Bewertung verwendeten Inputdaten berücksichtigt und sich wie folgt gliedert:
Stufe 1: Nicht angepasste quotierte Preise auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, wobei der Bilanzierende am Bewertungsstichtag Zugang zu diesen aktiven Märkten haben muss.
Stufe 2: Direkt oder indirekt beobachtbare Inputfaktoren, die nicht Level 1 zuzuordnen sind. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente der Stufe 2 werden auf Basis der am Bilanzstichtag bestehenden Konditionen, z. B. Zinssätze oder Devisenkurse, und mit Hilfe anerkannter Modelle, z. B. Discounted Cashlow-Modellen oder Optionspreismodellen, berechnet.
Stufe 3: Herangezogene Inputdaten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten für die Bewertung des Vermögenswertes und der Verbindlichkeit basieren (nicht beobachtbare Inputdaten).
Die Bilanzpositionen entsprechen der Stufe 2 der Fair Value-Hierarchie (Bewertung aufgrund beobachtbarer Inputfaktoren/ Marktdaten), wobei der Fair Value aufgrund der überwiegend variablen Verzinsung bzw. kurzen Restlaufzeiten nicht explizit ermittelt wird.
Gemäß IFRS 7.20 (a) sind die Nettogewinne und -verluste von Finanzinstrumenten für jede Bewertungskategorie des IAS 39 offenzulegen. Nicht enthalten sind Ergebniseffekte aus Finance Leases oder Derivaten in Sicherungsbeziehungen, da diese vom Anwendungsbereich des IAS 39 ausgenommen sind bzw. nach Sondervorschriften bilanziert werden und deshalb keiner der in IAS 39 genannten Bewertungskategorien zugordnet werden.
Die Nettoergebnisse aus Finanzinstrumenten, gegliedert nach den einzelnen Bewertungskategorien des IAS 39, stellen sich wie folgt dar:
| 2015 | 2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Kredite und Forderungen | 68 | 71 |
| Den anderen Anteilseignern zuzurechnende Nettovermögenswerte | -101 | -308 |
| Übrige Sonstige Verbindlichkeiten | -3.517 | -3.391 |
| Leasingverbindlichkeiten | -932 | -1.032 |
Das Zinsrisiko des Konzerns umfasst Cashlow- und Fair-Value-Risiken. Die Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung setzen den Konzern zinsbedingten Cashlow-Risiken aus. Aus den festverzinslichen Verbindlichkeiten resultiert ein zinsbedingtes Risiko aus Änderungen des beizulegenden Zeitwertes.
Zum 31. Dezember 2015 variieren die festen Zinssätze zwischen 5,5 und 16,2 Prozent (31.12.2014: 5,5 bis 16,2 Prozent) Sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind festverzinslich. Die Kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen werden als variabel verzinslich eingestuft.
IFRS 7 verlangt zur Darstellung von Marktrisiken bezugnehmend auf die Höhe von Auswirkungen auf das Jahresergebnis und auf die Kapitalstruktur eine Durchführung von Sensitivitätsanalysen.
Für alle variabel verzinslichen Verbindlichkeiten errechnen sich folgende Sensitivitäten:
| Sensitivität in T€ Veränderbare Variable: |
31.12.2015 | 31.12.2014 | ||
|---|---|---|---|---|
| Zinsniveau | +100 Basispunkte | -50 Basispunkte | +100 Basispunkte | -50 Basispunkte |
| Zinsrisiko | -103,7 | 51,9 | -602,3 | 301,1 |
| Derivate | 0 | 0 | 0 | 0 |
Zinseffekte durch die Neuaufnahme der beiden Schuldscheindarlehen werden aufgrund der Festverzinslichkeit nicht erwartet.
Ein Währungsrisiko besteht aufgrund der nationalen Ausrichtung der Gesellschaft nicht. Sämtliche Geschäftsvorfälle werden in Euro abgewickelt.
Die Gesellschaft überwacht alle relevanten Preisentwicklungen. Signiikante Effekte aus Preisschwankungen, welche Einluss auf das Fortbestehen des Konzerns haben, bestehen nicht.
Als Kredit- bzw. Ausfallrisiko gilt das Risiko, dass die Geschäftspartner ihren vertraglichen Zahlungsverplichtungen nicht nachkommen können und dies für die Maternus-Gruppe zu einem Verlust führen wird. Zur größtmöglichen Vermeidung sowie zur Steuerung der Ausfallrisiken wird eine Überprüfung der Bonität vorgenommen.
Ausfallrisiken existieren für alle relevanten Klassen von Finanzinstrumenten, insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Maternus-Gruppe sieht sich keinem wesentlichen Bonitätsrisiko gegenüber einer einzelnen Vertragspartei ausgesetzt. Die Konzentration des Bonitätsrisikos ist aufgrund des breiten und heterogenen Kundenstamms begrenzt.
Die Bonität der Vertragspartner wird laufend überwacht. Bei deutlicher Verschlechterung der Bonität des Vertragspartners ist Maternus bestrebt, bestehende Positionen schnellstmöglich abzubauen.
Wie die nachfolgenden Tabellen zeigen, stellen die Buchwerte der bilanzierten Finanziellen Vermögenswerte, abzüglich jeglicher Wertberichtigungen, das höchstmögliche Ausfallrisiko dar.
| 31.12.2015 in T€ | Anhang | Buchwert vor | Wertminderung | Restbuchwert |
|---|---|---|---|---|
| Wertminderung | ||||
| Langfristige Finanzielle | ||||
| Vermögenswerte | 4 | 98 | 0 | 98 |
| Forderungen aus Lieferungen | ||||
| und Leistungen | 6 | 7.746 | 852 | 6.894 |
| Forderungen gegen | ||||
| verbundene Unternehmen | 6 | 1.229 | 0 | 1.229 |
| Sonstige Finanzielle | ||||
| Vermögenswerte | 8 | 891 | 0 | 891 |
| Summe | 9.917 | 852 | 9.065 | |
| 31.12.2014 in T€ | Anhang | Buchwert vor | Wertminderung | Restbuchwert |
| Wertminderung | ||||
| Langfristige Finanzielle | ||||
| Vermögenswerte | 4 | 51 | 0 | 51 |
| Forderungen aus Lieferungen | ||||
| und Leistungen | 6 | 8.746 | 791 | 7.955 |
| Forderungen gegen | ||||
| verbundene Unternehmen | 6 | 545 | 0 | 545 |
| Sonstige Finanzielle | ||||
| Vermögenswerte | 8 | 1.461 | 0 | 1.461 |
Auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden im Berichtsjahr Wertberichtigungen gebildet, sobald die Einbringung risikobehaftet erscheint.
Wesentliche Rechtsfälle werden individuell nach Eintrittswahrscheinlichkeit (beruhend auf Erfahrungswerten der letzten Jahre in Zusammenarbeit mit der Rechtsabteilung) beurteilt. Forderungen, die nicht einzelwertberichtig sind, werden aufgrund von Erfahrungswerten systematisch nach Fälligkeiten strukturiert und bei Überfälligkeit systematisch nach Alter pauschalwertberichtigt, sodass sich zu den Stichtagen keine überfälligen, aber nicht wertgeminderten Forderungen ergeben.
Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine inanziellen Verplichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllen kann. Liquiditätsrisiken bestehen in möglichen inanziellen Engpässen und dadurch verursachten erhöhten Reinanzierungskosten.
Die bestehende Situation im Finanzierungsbereich wird ausführlich im Abschnitt "Allgemeine Angaben zum Konzern" des Anhanges beschrieben.
Die folgenden Tabellen zeigen für die Finanziellen Verbindlichkeiten die nicht diskontierten vertraglich ixierten Zahlungsverplichtungen (Zins- und Tilgung) für die folgenden Jahre, unter der Prämisse, dass die Verträge wie vereinbart erfüllt werden:
| Finanzschulden 31.12.2015 in T€ | 2016 | 2017 | 2018 - 2020 | ab 2021 |
|---|---|---|---|---|
| Den anderen Anteilseignern | ||||
| zuzurechnende Nettovermögenswerte | 0 | 0 | 0 | 3.146 |
| Gegenüber Kreditinstituten davon Zinsen |
2.388 1.245 |
2.366 1.179 |
17.442 2.833 |
6.234 |
| Gegenüber anderen Kreditgebern davon Zinsen |
2.143 1.562 |
2.107 1.526 |
31.245 3.679 |
0 |
| Finanzierungsleasing | vgl. Anhang 35 | |||
| Gegenüber verbundenen Unternehmen davon Zinsen |
11.356 1.085 |
1.085 1.085 |
3.255 3.255 |
21.807 |
| Sonstige Finanzschulden | 5.241 | 0 | 0 | 0 |
| Aus Lieferungen und Leistungen | 7.198 | 0 | 0 | 0 |
Bei den Finanzschulden gegenüber verbundenen Unternehmen wird unterstellt, dass der langfristige Teil zum 1. Januar 2021 getilgt wird.
Maternus begegnet dem Risiko, seinen Laufenden inanziellen Verplichtungen nicht nachkommen zu können, mit einem effektiven Cash-Management sowie der ständigen Beobachtung der Finanzmärkte, um sich bietende Finanzierungsmöglichkeiten bestmöglich nutzen zu können.
Die Einhaltung der Financial Covenants ist ein wesentlicher Bestandteil der Schuldscheindarlehensverträge. Die Nichteinhaltung oder der Bruch dieser Covenants hätte eine bestandsgefährdende Auswirkung auf den Konzern zur Folge. Diesem Risiko wird durch folgende Maßnahmen entgegengewirkt:
Der in der Kapitallussrechnung gemäß IAS 7 betrachtete Finanzmittelfonds beinhaltet die lüssigen Mittel und die frei verfügbaren Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als 3 Monaten abzüglich der Kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Die wesentlichen Auswirkungen in der Kapitallussrechnung werden im Folgenden erläutert.
Der Rückgang des Cashlows aus laufender Geschäftstätigkeit um 14,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr auf -2,9 Mio. € ist insbesondere auf die folgenden Faktoren zurückzuführen: Während im Vorjahr die Verbindlichkeiten aufgebaut werden
konnten, hat sich im Berichtsjahr der Abbau der Kurzfristigen Rückstellungen in Höhe von 2,1 Mio. € und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind, in Höhe von 6,2 Mio. € liquiditätsbelastend ausgewirkt. Einen positiven Liquiditätseffekt in Höhe von 1,0 Mio. € hatte im Berichtsjahr der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind. Im Vorjahr hatte sich der Aufbau von Forderungen in Höhe von 4,7 Mio. € liquiditätsbelastend ausgewirkt.
Die Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten in Höhe von 41,1 Mio. € resultieren aus der Schuldscheininanzierung. Von den Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten betreffen 31,9 Mio. € die vollständige Rückführung des von der HSH Nordbank AG, Hamburg, gewährten Darlehens. Das bei der Bank für Sozialwirtschaft AG bestehende Darlehen wurde in Höhe von 0,9 Mio. € planmäßig und zusätzlich in Höhe von 0,2 Mio. € außerplanmäßig getilgt. Die Übrigen Tilgungsleistungen betreffen die planmäßige Tilgung des Schuldscheindarlehens.
Die Darlehensverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und anderen Kreditgebern sind in voller Höhe durch Grundschulden auf den Immobilien der Ymos I, Ymos II und Medico I besichert. Darüber hinaus sind die Geschäftsanteile an elf Tochterunternehmen sowie die Bankkonten der Maternus Finanzierungs GmbH zugunsten der Gläubiger der Schuldscheininanzierung verpfändet.
Der unter Ziffer 39 beschriebene Erlass von Mietforderungen durch die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH in Höhe von 2,0 Mio. € für den Zeitraum 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2015 steht unter der aulösenden Bedingung, dass bis zum 31. Dezember 2016 ein Geschäftsanteilskaufvertrag über mindestens 90 Prozent der Geschäftsanteile an der ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH abgeschlossen ist und die Abtretung der Geschäftsanteile bis zum 30. Juni 2017 wirksam wird. Der Vorstand geht davon aus, dass ein entsprechender Vertrag bis zum Fristablauf geschlossen wird und damit die Maternus AG für die erlassenen Mietverbindlichkeiten nicht haftet.
Miet- und Leasingverträge ergeben sich bei Maternus für Grundstücke und Gebäude, für Bürogeräte, Einrichtungsgegenstände, EDV-Ausstattung und PKW. Insbesondere die Mietverträge haben Laufzeiten, bei Ausübung von Verlängerungsoptionen, von bis zu 30 Jahren und beinhalten Kaufoptionen sowie Preisanpassungsklauseln (Operating-Lease).
Die Leasingverplichtungen des Konzerns für Financial Leasing für 2015 und 2014 werden aus den nachfolgenden Tabellen ersichtlich:
| 2015 | 2014 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominalwert | Zinsanteil | Barwert | Nominalwert | Zinsanteil | Barwert | |
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Restlaufzeit bis 1 Jahr | 2.477 | 825 | 1.652 | 2.547 | 932 | 1.615 |
| Restlaufzeit 2 bis 5 Jahre | 4.696 | 2.587 | 2.109 | 6.426 | 2.806 | 3.619 |
| Restlaufzeit über 5 Jahre | 7.414 | 3.753 | 3.661 | 8.155 | 4.358 | 3.797 |
Finanzierungsleasingverhältnisse mit bedingten Zahlungen lagen im Geschäftsjahr und im Vorjahr nicht vor.
| im Folgejahr | im 2. bis 5. Jahr | nach 5 Jahren | |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| 31.12.2015 | 11.524 | 34.835 | 21.321 |
| 31.12.2014 | 11.494 | 41.193 | 25.512 |
Die Leasingzahlungen aus Operating-Leasing-Verträgen betreffen maßgeblich die Verplichtungen aus langfristigen Mietverträgen. Die unkündbare Mietdauer beträgt im Durchschnitt 10 Jahre.
Hinsichtlich der Angaben zu Branchen-, Zinsänderungs-, Bonitäts- und operativen Risiken verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernlagebericht.
Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen. Ein weiteres Ziel ist die Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren.
Branchenüblich überwacht der Konzern sein Kapital auf Basis des Verschuldungsgrads, berechnet aus dem Verhältnis von Nettofremdkapital zu Gesamtkapital. Das Nettofremdkapital ergibt sich aus den lang- und Kurzfristigen Schulden abzüglich der den anderen Anteilseignern zuzurechnenden Vermögenswerte, der Rückstellungen, der passiven Latenten Steuern sowie der frei verfügbaren Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Der Verschuldungsgrad zum 31. Dezember 2015 und zum 31. Dezember 2014 ermittelt sich wie folgt:
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Finanzschulden gesamt | 102.104 | 104.106 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 4.052 | 3.154 |
| Nettofremdkapital | 98.053 | 100.952 |
| Eigenkapital gesamt | -3.408 | -5.785 |
| Gesamtkapital | 94.645 | 95.167 |
| Verschuldungsgrad in Prozent | 103,6 | 106,1 |
Der Konzernabschluss wird am 21. April 2016 dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt.
Dem Aufsichtsrat der Maternus AG gehören je sechs Personen der Anteilseigner und der Arbeitnehmer an. Wir verweisen hierzu auf das Kapitel "Aufsichtsrat und Vorstand".
Die Pensionsrückstellungen für ehemalige Vorstandsmitglieder betragen 1.688 Tsd. € (Vorjahr: 1.877 Tsd. €). Im Berichtsjahr wurden Pensionszahlungen an frühere Mitglieder des Vorstandes in Höhe von 217 Tsd. € geleistet.
Die Bezüge des amtierenden Vorstandes betragen in der Gesamtsumme 180 Tsd. € für das Berichtsjahr (Vorjahr: 249 Tsd. €). Sie entfallen in voller Höhe auf die feste Vergütung von Herrn Thorsten Mohr. Eine erfolgsabhängige Vergütung hat Herr Mohr im Berichtsjahr nicht erhalten.
Die Bezüge des Vorjahres betreffen in voller Höhe ehemalige Vorstandsmitglieder. Das ehemalige Vorstandsmitglied Götz Leschonsky hat im Vorjahr eine feste Vergütung in Höhe von 90 Tsd. € erhalten. Eine erfolgsabhängige Vergütung wurde 84
nicht gezahlt. Das ehemalige Vorstandsmitglied Frank J. Alemany hat im Vorjahr eine feste Vergütung in Höhe von 159 Tsd. € erhalten. Eine erfolgsabhängige Vergütung wurde nicht gezahlt.
Abindungszahlungen für das ehemalige Vorstandsmitglied Herrn Alemany sind im Berichtsjahr in Höhe von 155 Tsd. € (Vorjahr: 137 Tsd. €) erfasst.
Weitere Leistungen oder Vergütungen sind nicht vereinbart oder gezahlt worden.
Der Aufsichtsrat erhielt im Geschäftsjahr 2015 für die Wahrnehmung seiner Aufgaben in der Muttergesellschaft und in den Tochtergesellschaften Vergütungen in Höhe von 64 Tsd. € (im Vorjahr: 63 Tsd. €).
Die Mitglieder des Aufsichtsrates erhalten gemäß der Satzung eine feste Vergütung, die 5.000 € für jedes Mitglied, 7.500 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und 10.000 € für den Vorsitzenden des Aufsichtsrates ausmacht. Die Vergütung für die Aufsichtsratsmitglieder enthält keinen variablen Bestandteil.
Von Vorstand und Aufsichtsrat sind im Geschäftsjahr 2015 keine Erwerbe oder Veräußerungen von Aktien der Gesellschaft gemäß § 15a WpHG, sogenannte Directors Dealings, durch sie oder durch ihnen nahe stehende Personen mitgeteilt worden.
| 2015 | |
|---|---|
| T€ | |
| Bernd Günther | 10,0 |
| Sven Olschar | 7,5 |
| Karl Ehlerding | 5,0 |
| Herbert Fischer | 5,0 |
| Helga Frank | 5,0 |
| Dietmar Erdmeier | 5,0 |
| Harald Schmidt | 5,0 |
| Marion Leonhardt | 5,0 |
| Dr. rer. medic Michael Mayeres | 5,0 |
| Andreas Keil | 5,0 |
| Michael Thanheiser | 1,3 |
| Dr. Jörg Weidenhammer | 2,4 |
| Roland Sing | 2,6 |
Im Geschäftsjahr wurden keine Vorschüsse, Kredite, Bürgschaften oder Gewährleistungen an Mitglieder des Vorstandes oder Aufsichtsrates gewährt.
Von den Mitgliedern des Aufsichtsrates wurden im Geschäftsjahr 2015 keine entgeltlichen Beratungsleistungen erbracht.
Aufgrund der Stimmrechtsmitteilung vom 17. Dezember 2007 hält die Cura GmbH unmittelbar 2,25 Prozent sowie über die von ihr kontrollierte Cura 12 mittelbar 79,45 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an der Maternus AG. Gemäß § 17 AktG besteht damit zum 31. Dezember 2015 ein Abhängigkeitsverhältnis zur Cura GmbH.
Mehrheitsgesellschafterin der Cura GmbH ist Frau Sylvia Wohlers de Meie. Ihr sind 17.132.230 Aktien in voller Höhe zuzurechnen, daneben hält Frau Sylvia Wohlers de Meie 30.634 Aktien direkt.
Sämtliche in den Konzernabschluss der Maternus AG einbezogenen Gesellschaften werden auch in den Konzernabschluss der Cura GmbH, Hamburg, einbezogen. Dieser Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. Der Konzernabschluss der Cura GmbH stellt zugleich den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen eines der Maternus AG übergeordneten Konzernabschlusses dar.
Im April 2015 haben die Vorstände ihre Entsprechenserklärungen nach § 161 AktG abgegeben und den Aktionären wie folgt dauerhaft zugänglich gemacht:
| Gesellschaft | Entsprechenserklärung des | |
|---|---|---|
| DCGK in der Fassung vom | dauerhaft zugänglich | |
| Maternus AG | Juni 2014 | www.maternus.de |
Gemäß Punkt 7.1.5 des Deutschen Corporate Governance Kodex sollen im Konzernabschluss Beziehungen zu Aktionären erläutert werden, die als nahestehende Personen im Sinne der Rechnungslegungsvorschriften zu qualiizieren sind. Im Berichtsjahr 2015 werden die Sachverhalte im Sinne dieser Regelung in den Geschäftsvorfällen mit nahe stehenden Unternehmen und Personen dargestellt.
Geschäftsvorfälle zwischen dem Unternehmen und seinen Tochterunternehmen, die nahestehende Personen sind, wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangsangabe nicht erläutert. Geschäftsvorfälle zwischen dem Unternehmen und seinen Tochtergesellschaften werden im Einzelabschluss des Mutterunternehmens offen gelegt.
Die Verbindlichkeiten gegenüber WCM sind mit dem Erwerb der Mehrheitsanteile durch die Cura 12 an diese als nahestehendes Unternehmen übergegangen. Zum 31. Dezember 2015 valutiert das Darlehen unverändert mit 17.256.624,91 €. Daneben bestehen weitere Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von 4,4 Mio. €. Der Zinsaufwand betrug in 2015 1,1 Mio. € (Vorjahr: 1,1 Mio. €).
Die YMOS AG und die Maternus AG sind über die gemeinsame Muttergesellschaft Cura GmbH verbundene Unternehmen. Mit Vertrag vom 12. Dezember 2014 hat die Maternus AG die Anteile an der Ymos Verwaltungs GmbH, Obertshausen, von der YMOS AG erworben. Der Kaufpreis für die Anteile betrug 75.000,00 €. Die Zahlung des Kaufpreises und damit auch der Eigentumsübergang erfolgten im Berichtsjahr.
Zum 31. Dezember 2015 weist die Maternus AG gegenüber der Cura GmbH Forderungen aus dem Cashmanagement in Höhe von 430 Tsd. € (Vorjahr: Verbindlichkeiten 1.353 Tsd. €) aus. Die Verzinsung erfolgte im Berichtsjahr mit 1,17 Prozent. Der Zinsaufwand betrug im Berichtsjahr 4 Tsd. € (Vorjahr: 13 Tsd. €).
Zum Jahresende betragen die Verbindlichkeiten aus dem abgeschlossenen Pachtvertrag 1.224 Tsd. € (Vorjahr 1.460 Tsd. €) gegenüber der ZVG Bayerwald. Die jährliche Pacht für die Bayerwald-Klinik beträgt laut Mietvertrag in der Korrekturfassung vom 2. Februar 1999 2,1 Mio. €, wovon 0,8 Mio. € der ZVG Bayerwald zustehen. Wie im Folgenden unter Ziffer 39 beschrieben, erlässt die ZVG Bayerwald für den Zeitraum 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2018 jeweils Mietforderungen in Höhe von 0,5 Mio. € pro Jahr.
Mit Beschluss des Aufsichtsrates vom 18. Februar 2016 wurde Herr Michael Thanheiser ab dem 1. Mai 2016 für die Dauer von 2 Jahren als Vorstandsvorsitzender in den Vorstand der Maternus-Kliniken AG berufen.
Herr Michael Thanheiser wurde bereits am 24. September 2014 für die Dauer von einem Jahr als Mitglied des Aufsichtsrates gemäß § 105 Abs. 2 AktG in den Vorstand der Maternus-Kliniken AG entsendet. Das Amt als Aufsichtsratsmitglied der Maternus-Kliniken AG hat Herr Michael Thanheiser mit Wirkung zum 30. April 2016 niedergelegt.
Am 7. April 2016 haben die Maternus-Kliniken AG, die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg, die Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH, Hamburg, und die Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG, Cham-Windischbergerdorf, den ersten Nachtrag zum Mietvertrag vom 4. Mai 1998 in der Fassung der Korrektur des Mietvertrags vom 2. Februar 1999 über die Bayerwald-Klinik unterzeichnet.
Mit wirtschaftlicher Rückwirkung zum 31. Dezember 2015 hat die ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg, für den Zeitraum 1. Januar 2012 bis 31. Dezember 2015 Mietforderungen gegenüber der Mieterin in Höhe von insgesamt 2.000.000,00 € erlassen. Für den Zeitraum 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2018 reduziert sich die an die ZVG Bayerwald-Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg, zu entrichtende Miete um insgesamt 1.500.000,00 €. Die Laufzeit des Mietvertrages wurde bis zum 31. Dezember 2028 verlängert. Ab dem 1. Januar 2019 beträgt die jährliche Miete 600.000,00 € zuzüglich eines Mietzuschlages in Abhängigkeit von der Höhe der von der Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG erzielten Umsatzerlöse.
Weiterhin wurde vereinbart, dass eine Kündigung der Patronatserklärung der Maternus AG vom 5. Oktober 1998 vor Ablauf des 31. Dezember 2028 ausgeschlossen ist. Die Erlasse auf Mietforderungen, die Änderungen des Mietvertrages sowie der Fortbestand der Patronatserklärung stehen unter der aulösenden Bedingung, dass bis zum 31. Dezember 2016 ein Geschäftsanteilskaufvertrag über mindestens 90 Prozent der Geschäftsanteile an der ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH abgeschlossen ist und die Abtretung der Geschäftsanteile bis zum 30. Juni 2017 wirksam wird.
Darüber hinaus sind nach Abschluss des Geschäftsjahres 2015 keine wesentlichen Ereignisse eingetreten, die das im vorliegenden Jahresabschluss vermittelte Bild von der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns beeinlussen und somit wesentliche Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf des Maternus-Konzerns haben werden.
Berlin, den 8. April 2016
Maternus-Kliniken-Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Thorsten Mohr
Kaufmann, Vorstand Hamburger Getreide-Lagerhaus Aktiengesellschaft, Hamburg
Geschäftsführer der Kommanditgesellschaft Erste "Hohe Brücke 1" Verwaltungs GmbH & Co., Hamburg
Diplom-Politologe, Gewerkschaftssekretär
Herbert Fischer, Essen*
Examinierter Altenpleger
Dipl. Psychologin/Psychotherapeutin
Diplom-Kaufmann
• Non-Executive Board-Member der European Forest Resources Holdings Ltd., Guernsey (seit 2. März 2015)
Gewerkschaftssekretärin ver.di
Regionaldirektor
Sven Olschar, Leipzig* Examinierter Altenpleger 88
Berater im Gesundheitswesen
• Vorsitzender des Aufsichtsrates der Hegau-Jugendwerk GmbH, Gailingen
Diplom-Ökonom, Geschäftsführer der Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH, Hamburg
Das Mandat ruhte im Zeitraum vom 24. September 2014 bis 23. September 2015 aufgrund einer Sendung in den Vorstand gem. § 105 Abs. 2 AktG.
Geschäftsführer der TCC Trans Clinic Consultants GmbH, Dresden
*Arbeitnehmervertreter
Thorsten Mohr, Schierensee (seit 1. Januar 2015)
Michael Thanheiser, Neustadt am Rübenberge (bis 23. September 2015)
Berlin, den 8. April 2016
Maternus-Kliniken Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Thorsten Mohr
Wir haben den von der Maternus-Kliniken-Aktiengesellschaft, Berlin, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzern-Bilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Kapitallussrechnung, Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Berlin, 12. April 2016
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Lennartz Breske Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
Christinen-Stift Hahnhofstraße 71 76530 Baden-Baden Telefon: 0 72 21 / 3 63 - 0 Telefax: 0 72 21 / 3 63 - 1 21 E-Mail: info.baden-baden@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 93
Schwerpunkte: Demenz, Diabetes
Bayerwald-Klinik Klinikstraße 22 93413 Cham-Windischbergerdorf Telefon: 0 99 71 / 4 82 - 0 Telefax: 0 99 71 / 4 82 - 6 79 E-Mail: [email protected] Web: www.bayerwaldklinik.de
Anzahl Plätze Reha: 299
Schwerpunkte: Onkologie, Kardiologie, Gastroenterologie
Anzahl Plätze Plege: 107 Schwerpunkte:
Mobile Reha
Plege: 110
Schwerpunkte: Demenz
Steinkuhle 3 37627 Stadtoldendorf Telefon: 0 55 32 / 9 31 - 0 Telefax: 0 55 32 / 9 31 - 1 00 E-Mail: info.stadtoldendorf@ maternus.de
Anzahl Plätze
Plege: 137 Schwerpunkte:
Demenz, Palliative Care, Diabetes, Naturheilkunde
38165 Lehre-Wendhausen Telefon: 0 53 09 / 7 09 - 0 Telefax: 0 53 09 / 7 09 - 400 E-Mail: info.wendhausen@ maternus.de
Schwerpunkte:
Neurologische Schwerstplege/ -betreuung mit Dauerbeatmung, Multiple Sklerose, Demenz, Peritonealdialyse
Gröchteweg 112 32105 Bad Salzulen Telefon: 0 52 22 / 3 67 - 0 Telefax: 0 52 22 / 3 67 - 110 E-Mail: info.bad-salzulen@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 180
Demenz, psychiatrisch Erkrankte inkl. Suchterkrankte
Volkeningstraße 15 45139 Essen Telefon: 02 01 / 24 27 - 1 Telefax: 02 01 / 24 27 - 3 35 E-Mail: [email protected] Anzahl Plätze
Schwerpunkte: Demenz, neurologische Schwerstplege/ -betreuung mit Dauerbeatmung, Suchterkrankte, Hausnotrufdienst, Ambulanter Dienst
Anzahl Plätze
Plege: 100 Betr. Wohnen: 158
Demenz, Diabetes, Ambulanter Dienst, Hausnotrufdienst, Betreutes Wohnen
Koblenzer Straße 3–5 32584 Löhne Telefon: 0 57 31 / 72 97 - 0 Telefax: 0 57 31 / 72 97 - 97 E-Mail: [email protected]
Anzahl Plätze Plege: 94
Betr. Wohnen: 12
Schwerpunkte:
Demenz, Diabetes, Palliative Care, mobile Rehabilitation, Betreutes Wohnen
45468 Mülheim an der Ruhr Telefon: 02 08 / 30 07 - 1 Telefax: 02 08 / 30 07 - 2 00 E-Mail: info.muelheim@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 283
Schwerpunkt:
Demenz
32545 Bad Oeynhausen Telefon: 0 57 31 / 85 - 0 Telefax: 0 57 31 / 85 - 83 03 E-Mail: [email protected] Web: www.maternus-klinik.de
Anzahl Plätze Reha: 678
Orthopädie, Neurologie inklusive Beatmungs-Entwöhnungsverfahren, Innere Medizin, insbesondere Kardiologie, Reha bei kognitiv veränderten Menschen
Schulstraße 7 53505 Altenahr-Altenburg Telefon: 0 26 43 / 90 46 - 0 Telefax: 0 26 43 / 90 46 - 1 01 E-Mail: info.altenahr@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 122
Schwerpunkte: Demenz, Diabetes, Palliative Care, Servicewohnen
Katharinenstift Kölner Straße 13a 54576 Hillesheim Telefon: 0 65 93 / 9 82 - 0 Telefax: 0 65 93 / 8 07 - 51 E-Mail: info.hillesheim@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 120
Demenz, Diabetes, Aktivierung bei neurologischen Erkrankungen
St.-Josefs-Haus Kölner Straße 17 54576 Hillesheim Telefon: 0 65 93 / 9 82 - 0 Telefax: 0 65 93 / 8 07 - 51 E-Mail: info.hillesheim@ maternus.de
Anzahl Plätze Betr. Wohnen: 30
St. Christophorus Auf dem Daasberg 2 54570 Pelm Telefon: 0 65 91 / 8 17 - 0 Telefax: 0 65 91 / 8 17 - 1 01 E-Mail: [email protected] Anzahl Plätze
Schwerpunkt: Demenz
Anzahl Plätze Plege: 118
Schwerpunkte: Demenz, Diabetes
An den Salinen Wellsring 45 67098 Bad Dürkheim Telefon: 0 63 22 / 7 95 - 0 Telefax: 0 63 22 / 7 95 - 1 00 E-Mail: info.bad-duerkheim@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 205
Maternus Seniorencentrum Dresdner Hof Neumarkt 27 04109 Leipzig Telefon: 03 41 / 22 74 - 1 00 Telefax: 03 41 / 22 74 - 4 00 E-Mail: info.leipzig-mitte@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 214
Schwerpunkte:
Demenz, Schwerstplege (inklusive Dauerbeatmung), Diabetes
Angelika-Stift Bornaische Straße 82 04277 Leipzig Telefon: 03 41 / 39 49 - 0 Telefax: 03 41 / 39 49 - 5 09 E-Mail: info.leipzig-connewitz@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 179
Maternus Plege- und Therapiecentrum Maximilianstift
Brandvorwerkstraße 24 04275 Leipzig Telefon: 03 41 / 30 38 56 - 0 Telefax: 03 41 / 30 38 56 - 29 E-Mail: info.leibzig-sued@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 60
Schwerpunkt: Suchterkrankte
Barbara-Uttmann-Stift Am Fuchsstein 25 08304 Schönheide Telefon: 03 77 55 / 62 - 0 Telefax: 03 77 55 / 62 - 1 11 E-Mail: info.schoenheide@ maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 120 Betr. Wohnen: 4
Schwerpunkte:
Demenz, Palliative Care, Betreutes Wohnen
maternus.de
Anzahl Plätze Plege: 120
Schwerpunkte: Demenz, Palliative Care
| Altenheim Verwaltungs KG | Maternus Altenheim Verwaltungs GmbH & Co. KG, Berlin (mit Wirkung zum 30. November 2012 ist die Maternus Altenheim GmbH & Co. KG, Berlin, auf die Altenheim Verwaltungs KG angewachsen) |
|---|---|
| Angelika | Alten- und Plegeheim Angelikastift GmbH, Berlin |
| Angelika-Stift | Altenplegeheim Angelikastift GmbH, Berlin |
| Barbara-Uttmann-Stift | Alten- und Plegeheim Barbara-Uttmann-Stift GmbH, Berlin |
| Bayerwald KG | Bayerwald-Klinik GmbH & Co. KG, Cham |
| Bonifatius GmbH | Senioren- und Plegezentrum Bonifatius GmbH, Berlin |
| Christinen-Stift | Alten- und Plegeheim Christinen-Stift GmbH, Berlin |
| Cura 12 | Cura 12. Seniorencentrum GmbH, Hamburg |
| Cura GmbH | Cura Kurkliniken Seniorenwohn- und Plegeheime GmbH, Hamburg |
| Katharinenstift | Alten- und Plegeheim Katharinenstift GmbH, Berlin |
| Maternus AG | Maternus-Kliniken-Aktiengesellschaft, Berlin |
| Maternus GmbH | Maternus Seniorenwohnanlage Köln-Rodenkirchen GmbH, Berlin |
| Maternus KG | Maternus-Klinik für Rehabilitation GmbH & Co. KG, Bad Oeynhausen |
| Medico I | Medico-Klinik-Immobilien GmbH & Co. Klinik-Immobilien-Beteiligungs- Kommanditgesellschaft, Bad Oeynhausen |
| Medico M&S | MEDICO-Management & Service GmbH, Berlin |
| Recatec Service | Maternus RECATEC Service Dienstleistungs-GmbH, Berlin |
| Rocy KG | Rodenkirchen City-Center Grundstücks- und Handelsgesellschaft mbH & Co. Immobilien Kommanditgesellschaft, Berlin |
| Salze-Stift | Wohn- und Plegeheim Salze-Stift GmbH, Berlin |
| Sankt Christophorus | Altenplegeheim Sankt Christophorus GmbH, Berlin |
| Wendhausen GmbH | Plege- und Therapiezentrum Wendhausen GmbH, Berlin |
| WCM | WCM Beteiligungs- und Grundbesitz Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main |
| YMOS AG i. I. | YMOS AG in Insolvenz, Obertshausen |
| Ymos I | YMOS Immobilien GmbH & Co. KG, Berlin |
| Ymos II | YMOS Rodenkirchen Immobilien GmbH & Co. KG, Berlin |
| ZVG Bayerwald | ZVG Bayerwald-Klinik Liegenschaftsgesellschaft mbH, Hamburg |
Maternus-Kliniken AG Französische Straße 53–55 10117 Berlin Deutschland Telefon: +49 30 65 79 80-0 Telefax: +49 30 65 79 80-500 E-Mail: [email protected] www.maternus.de
UBJ. GmbH Haus der Wirtschaft Kapstadtring 10 22297 Hamburg Deutschland Telefon: +49 40 6378-5410 Telefax: +49 40 6378-5423 E-Mail: [email protected] www.ubj.de
UBJ. GmbH
Als digitale Version stehen der vorliegende Geschäftsbericht der Maternus-Kliniken AG sowie die Zwischenberichte jeweils im Internet unter www.maternus.de zur Verfügung.
Dieser Bericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Erfahrungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstandes sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Zu diesen Risikofaktoren gehören insbesondere die im Risikobericht auf den Seiten 39 bis 42 genannten Faktoren. Wir übernehmen keine Verplichtung, die in diesem Bericht gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.
Maternus-Kliniken AG Französische Straße 53-55 10117 Berlin
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