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Raiffeisen Bank International AG

Interim / Quarterly Report Aug 2, 2022

756_ir_2022-08-02_4e8a0b41-d58d-4537-bbcb-d42a553f081c.pdf

Interim / Quarterly Report

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Halbjahres-Finanzbericht per 30. Juni 2022

Überblick

Raiffeisen Bank International (RBI)
Monetäre Werte in € Millionen 2022 2021 Veränderung
Erfolgsrechnung 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Zinsüberschuss 2.199 1.509 45,8%
Provisionsüberschuss 1.565 903 73,3%
Verwaltungsaufwendungen -1.649 -1.386 19,0%
Betriebsergebnis 2.500 1.163 114,9%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -561 -100 459,0%
Ergebnis vor Steuern 1.590 834 90,7%
Ergebnis nach Steuern 1.751 674 160,0%
Konzernergebnis 1.712 612 179,8%
Bilanz 30.6. 31.12.
Forderungen an Kreditinstitute 17.000 16.630 2,2%
Forderungen an Kunden 107.700 100.832 6,8%
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 37.293 34.607 7,8%
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 131.283 115.153 14,0%
Eigenkapital 18.056 15.475 16,7%
Bilanzsumme 214.200 192.101 11,5%
Kennzahlen 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Return on Equity vor Steuern 20,3% 11,7% 8,6 PP
Return on Equity nach Steuern 22,4% 9,5% 12,9 PP
Konzern-Return-on-Equity 25,5% 9,6% 16,0 PP
Cost/Income Ratio 39,7% 54,4% -14,6 PP
Return on Assets vor Steuern 1,58% 0,97% 0,61 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,37% 1,91% 0,46 PP
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,86% 0,22% 0,64 PP
Bankspezifische Kennzahlen 30.6. 31.12.
NPE Ratio 1,6% 1,6% 0,0 PP
NPE Coverage Ratio 60,7% 62,5% -1,8 PP
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 109.025 89.928 21,2%
Harte Kernkapitalquote1 13,4% 13,1% 0,3 PP
Kernkapitalquote1 14,9% 15,0% 0,0 PP
Eigenmittelquote1 16,7% 17,6% -0,8 PP
Aktienkennzahlen 1.1.-30.6. 1.1.-30.6.
Ergebnis je Aktie in € 5,07 1,72 194,5%
Schlusskurs in € (30.6.) 10,34 19,10 -45,9%
Höchstkurs (Schlusskurs) in € 28,42 20,74 37,0%
Tiefstkurs (Schlusskurs) in € 10,20 16,17 -36,9%
Anzahl der Aktien in Millionen (30.6.) 328,94 328,94 0,0%
Marktkapitalisierung in € Millionen (30.6.) 3.401 6.283 -45,9%
Ressourcen 30.6. 31.12.
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 44.338 46.185 -4,0%
Geschäftsstellen 1.707 1.771 -3,6%
Kunden in Millionen 17,2 19,0 -9,5%

1 Transitional – inklusive Ergebnis; vorbehaltlich der Genehmigung der regulatorischen Endkonsolidierung der bulgarischen Konzerneinheiten durch die EZB

Bis zum Verkauf der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD (Endkonsolidierung zum 30. Juni 2022) kam es gemäß IFRS 5 zu einer Änderung in der Darstellung. Dieser Geschäftsbereich wurde als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe klassifiziert und in der Bilanz separat ausgewiesen. Die Erfolgsrechnung des Vorjahres 2021 wurde entsprechend adaptiert und im Posten Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Die Kennzahlen wurden ebenfalls angepasst.

Mit RBI wird in diesem Bericht der RBI-Konzern bezeichnet. Ist dagegen die Raiffeisen Bank International AG gemeint, wird der Begriff RBI AG verwendet. Mit Konzernzentrale ist die Raiffeisen Bank International AG ohne Zweigstellen gemeint.

In den Tabellen und Grafiken können sich Rundungsdifferenzen ergeben. Die Veränderungswerte in den Tabellen basieren auf nicht gerundeten Ausgangswerten. Die im Bericht erwähnten Kennzahlen sind im Konzernabschluss unter Kennzahlen definiert.

RBI auf dem Kapitalmarkt 4
Konzernzwischenlagebericht7
Entwicklung der Märkte7
Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode9
Ergebnis- und Finanzentwicklung10
Bilanz 14
Eigenmittel gemäß CRR/BWG15
Risikomanagement16
Ausblick16
Segment- und Länderanalyse17
Zentraleuropa17
Südosteuropa19
Osteuropa21
Group Corporates & Markets 22
Corporate Center23
Konzernzwischenabschluss24
Unternehmen24
Gesamtergebnisrechnung 25
Bilanz 26
Eigenkapitalveränderungsrechnung 27
Kapitalflussrechnung28
Segmentberichterstattung29
Anhang34
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung43
Erläuterungen zur Bilanz 50
Erläuterungen zu Finanzinstrumenten58
Risikobericht 77
Sonstige Angaben90
Regulatorische Angaben94
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag97
Kennzahlen98
Abkürzungsverzeichnis100
Erklärung aller gesetzlichen Vertreter101
Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenberichts102
Impressum 104

RBI auf dem Kapitalmarkt

Entwicklung der RBI-Aktie

Die Aktienmärkte blieben im zweiten Quartal weiter sehr volatil und notierten auf breiter Basis schwächer. Für Belastungen sorgten stark steigende Inflationsraten, in der Folge deutlich anziehende Renditen an den Anleihemärkten sowie weitere Sanktionsrunden gegen Russland aufgrund des unvermindert anhaltenden Krieges in der Ukraine. Damit verbunden waren auch eine Verknappung und weitere Verteuerung von Öl und Gas. Verschärft durch die breit angelegten Lockdown-Maßnahmen Chinas aufgrund neuer Corona-Infektionen blieb auch die Versorgung der Industrie mit Vorprodukten und Rohstoffen in fast allen Bereichen schwierig. Dies trug neben anhaltenden Lieferproblemen ebenfalls zu signifikanten Preissteigerungen bei. Die USamerikanische Notenbank drehte daher im zweiten Quartal mit einer Erhöhung im Mai um 0,5 Prozentpunkte und im Juni um weitere 0,75 Prozentpunkte erneut beherzt an der Zinsschraube, um der Inflationsdynamik entgegenzuwirken. Die EZB hinkt trotz ähnlich hoher Inflationsraten im Euroraum mit entsprechenden Maßnahmen noch hinterher und beließ es bislang bei einem ersten Zinsschritt im Juli. Für die Unternehmen bedeutet dies, dass die lange Phase historisch niedriger Finanzierungskosten erst einmal vorbei sein dürfte. Technologieorientierte Aktien zählten deshalb auch zu den größten Verlierern, die allgemeine Gemengelage aus hoher Inflation und steigenden Zinsen vergrößerte die Sorge vor einer neuerlichen Rezession aber auf breiter Basis.

Die Aktie der RBI notierte zu Beginn des zweiten Quartals bei € 12,95 und verzeichnete mit € 12,97 im April ihren Quartalshöchststand. Zum Quartalsende notierte sie bei € 10,34 und nahm damit im zweiten Quartal 20 Prozent ab. Die Entwicklung in Russland und der Ukraine lastete dabei nach wie vor auf der Kursentwicklung. Es werden alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank in Russland geprüft. Der österreichische Aktienindex ATX verlor im zweiten Quartal 13 Prozent, der europäische Bankenindex Euro Stoxx Banks 12 Prozent.

Kursentwicklung seit 1. Jänner 2021 im Vergleich zu ATX und Euro Stoxx Banks

Kapitalmarktkommunikation

Am 4. Mai 2022 publizierte die RBI die Geschäftsergebnisse des ersten Quartals und hielt dazu eine Webkonferenz ab. Der Vorstand erläuterte die Geschäftszahlen, ging dabei auch ausführlich auf die Situation in Russland und der Ukraine sowie die potenziellen Auswirkungen für die RBI ein und stand in der anschließenden Q&A-Runde für weitere Fragen der rund 600 Teilnehmer zur Verfügung.

Ziel der Investor-Relations-Aktivitäten der RBI ist es, mit flexiblen und innovativen Informationsformaten den Kapitalmarktakteuren ein Höchstmaß an Transparenz zu bieten. Vor dem Hintergrund der deutlich gelockerten Kontaktbeschränkungen bzw. deren weitgehendem Entfall waren Teilnahmen an Roadshows und Konferenzen wieder in Präsenz möglich und wurden etwa in London, Zürs, Wien, Paris, Lausanne, New York, Miami und Rom für den persönlichen Austausch rege genutzt. Im zweiten Quartal nahmen Vorstände der RBI bzw. die IR-Verantwortlichen an 14 solchen Veranstaltungen teil. Ergänzend wurden virtuelle Veranstaltungen im Rahmen von Webkonferenzen fortgeführt. Darüber hinaus bot Investor Relations Analysten, Eigen- und Fremdkapitalinvestoren einen individuellen Austausch mit dem CEO und CRO sowie Investor Relations telefonisch oder als Videokonferenz an.

Die bestimmenden Themen in Gesprächen mit Investoren und Analysten im zweiten Quartal waren vor allem die Situation in der Ukraine und die Entwicklung in Russland sowie ihre möglichen Auswirkungen auf die RBI.

Die RBI ist bestrebt, die Marktteilnehmer stets bestmöglich zu informieren. Im Sinn einer möglichst weiten Verbreitung und guten Zugänglichkeit ihres Informationsangebots stellt sie Präsentationen im Rahmen von Telefonkonferenzen sowie wichtigen Veranstaltungen als Webcasts online bereit. Diese sind im Internet unter www.rbinternational.com → Investoren → Präsentationen & Webcasts abrufbar.

Emissionen

Im Mai 2022 begab die RBI die zweite Benchmark-Emission des Jahres mit einem Nominalwert von € 500 Millionen. Die vorangegangene virtuelle Investoren-Roadshow wurde vom Markt gut aufgenommen und führte zu einer Nachfrage um das Zweifache des angedachten Volumens der Emission. Die Emission hat eine Laufzeit von 5 Jahren und wurde zu einem Preis von 23 Basispunkten über dem Mid-Swap-Satz begeben.

RBI Rating

Die RBI steht in regelmäßigem Kontakt mit den Analysten der Rating-Agenturen und informiert diese laufend über ihre Geschäftsentwicklung, um eine möglichst zutreffende Bewertung sicherzustellen. Anfang März gab Standard & Poor's Financial Services bekannt, dass die Ratings der RBI mit A-/negativ/A-2 bestätigt wurden, Moody's Investors Service bestätigte die Ratings der RBI mit A2/stabil/P-1. Das Rating blieb im Vergleich zum ersten Quartal unverändert.

Rating Moody's Investors Service Standard & Poor's
Langfrist-Rating A2 A
Ausblick stabil negativ
Kurzfrist-Rating P-1 A-2
Subordinated (Tier 2) Baa2 BBB
Additional Tier 1 Ba2(hyb) BB+
Public-sector covered bonds - Aa1
Mortgage covered bonds - Aa1

Aktionärsstruktur

Die Raiffeisen Landesbanken halten unverändert rund 58,8 Prozent der RBI-Aktien, die restlichen 41,2 Prozent befinden sich im Streubesitz. Mit einer breiten geografischen Streuung sowie unterschiedlichen Anlagezielen weisen die RBI-Aktionäre eine ausgewogene Struktur auf.

Aktienkennzahlen und Details zur Aktie

Schlusskurs zum 30. Juni 2022 € 10,34
Höchstkurs/Tiefstkurs (Schlusskurse) im zweiten Quartal 2022 € 12,97/€ 10,20
Ergebnis je Aktie vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2022 € 5,07
Buchwert je Aktie zum 30. Juni 2022 € 46,90
Marktkapitalisierung zum 30. Juni 2022 € 3,4 Milliarden
Durchschnittlicher Tagesumsatz (Einzelzählung) im zweiten Quartal 2022 1.146.556 Stück
Streubesitz zum 30. Juni 2022 rund 41,2%
ISIN AT0000606306
Ticker-Symbole RBI (Wiener Börse)
RBI AV (Bloomberg)
RBIV.VI (Reuters)
Marktsegment Prime Market
Anzahl der ausgegebenen Aktien zum 30. Juni 2022 328.939.621

Finanzkalender 2022 / 2023

25. Oktober 2022 Beginn der Quiet Period
3. November 2022 Zwischenbericht 1. bis 3. Quartal, Conference Call
25. Jänner 2023 Beginn der Quiet Period
1. Februar 2023 Vorläufige Geschäftszahlen 2022, Conference Call
23. Februar 2023 Jahresfinanzbericht 2022
20. März 2023 Nachweisstichtag Hauptversammlung
30. März 2023 Ordentliche Hauptversammlung
4. April 2023 Ex-Dividendentag
5. April 2023 Nachweisstichtag-Dividenden
6. April 2023 Dividenden-Zahltag
26. April 2023 Beginn der Quiet Period
5. Mai 2023 Zwischenbericht 1. Quartal, Conference Call
25. Juli 2023 Beginn der Quiet Period
1. August 2023 Zwischenbericht 1. Halbjahr, Conference Call
24. Oktober 2023 Beginn der Quiet Period
3. November 2023 Zwischenbericht 1. bis 3. Quartal, Conference Call

Konzernzwischenlagebericht

Entwicklung der Märkte

Die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland als Antwort auf den Krieg in der Ukraine sind bedingt durch die Verflechtungen mit Russland insbesondere in Europa zu spüren. Die USA und China sind aufgrund geringerer Verflechtung mit Russland hingegen weniger stark betroffen. Eine weltweite wirtschaftliche Krise (tiefe Rezession) wird daher nicht erwartet, auch wenn sich die geldpolitische Straffung der Fed global dämpfend auswirken sollte. Größere konjunkturelle Effekte werden aufgrund der Energieabhängigkeit aber vor allem für die europäischen Länder unterstellt. Seit dem Frühjahr kommt es in Europa bei aus Russland bezogenem Gas zu Mengeneinschränkungen. Zudem ist der Preis für Erdgas stark gestiegen. Im Basisszenario wird davon ausgegangen, dass dieser Zustand für einen längeren Zeitraum fortbestehen wird. Dies sollte insbesondere, auch über Preiseffekte, die Industrie belasten und in diesem Sektor zu einer Rezession führen. Im Negativszenario, das eine vollumfängliche und länger andauernde Unterbrechung russischer Gaslieferungen beinhaltet, ist in Europa eine gesamtwirtschaftliche Rezession mit klar negativen BIP-Wachstumsraten im Gesamtjahr 2023 kaum zu vermeiden. Aufgrund vielfältiger Wirkungskanäle wie zum Beispiel innereuropäischer Wertschöpfungsketten wären auch jene Länder stark betroffen, deren direkte Abhängigkeit von russischem Gas gering ist. Markante Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln haben die Inflationsraten in Europa bis zuletzt weiter ansteigen lassen. Es ist davon auszugehen, dass die Inflation auch 2023 klar erhöht bleibt und selbst nach einer gewissen Normalisierung der Preisdynamik bei Rohstoffen mittelfristig keine Rückkehr zu Inflationsraten früherer Jahre erfolgen wird.

Das konjunkturelle Tempo in der Eurozone dürfte sich nach einer leichten Beschleunigung zu Jahresbeginn in den nachfolgenden Quartalen merklich abschwächen, wobei der Tiefpunkt der BIP-Zuwachsraten im Winterhalbjahr 2022/23 erwartet wird. Der Industriesektor dürfte in eine Rezession abgleiten, der private Konsum sollte aufgrund inflationsbedingt deutlicher Reallohnverluste eine gedämpfte, aber dennoch positive Entwicklung erfahren. Leicht unterstützend wirkt hierbei die in den vergangenen Quartalen erhöhte Ersparnisbildung der privaten Haushalte. Für das Jahr 2022 wird mit 2,5 Prozent eine Verlangsamung der konjunkturellen Dynamik verglichen mit 2021 (5,3 Prozent) prognostiziert. Die Erwartung eines konjunkturell schwierigen Winterhalbjahres spiegelt sich in stärkerem Maße in der Gesamtjahreswachstumsrate für das kommende als in jener für das laufende Jahr wider (BIP-Prognose 2023: 1 Prozent). Die Inflation in der Eurozone wird im Jahr 2022 maßgeblich durch den Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Energie- sowie Nahrungsmittelpreise bestimmt. Es wird unterstellt, dass die Inflation erst im vierten Quartal 2022 wieder auf einen moderaten Abwärtstrend einschwenkt. Jedoch ist auch im Jahr 2023 keine rasche Entspannung zu erwarten, denn mit für den Jahresdurchschnitt prognostizierten 4 Prozent (2022: 7,5 Prozent) dürfte die Teuerung im kommenden Jahr weiterhin klar erhöht bleiben. Geringer werdenden Inflationsbeiträgen der Komponenten Energieund Nahrungsmittel sollte ein anhaltend hoher, aus der Kernrate herrührender Inflationsdruck gegenüberstehen. Im Falle einer vollständigen Unterbrechung russischer Gaslieferungen ist ein starker Anstieg der Marktpreise absehbar. Da die meisten Haushaltsenergiepreise jedoch reguliert sind, werden die Auswirkungen auf die Endverbraucherpreise letztendlich entscheidend von etwaigen Maßnahmen nationaler Regierungen abhängen, aber noch höhere Inflationsraten über einen längeren Zeitraum sind dann wahrscheinlich.

Bereits zu Jahresbeginn wurde seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) signalisiert, dass das Jahr 2022 im Zeichen einer beginnenden Normalisierung der Geldpolitik stehen wird. Merklich höher ausgefallene Inflationsraten als ursprünglich von der EZB erwartet haben die Währungshüter gegen Jahresmitte dazu veranlasst, eine schnellere geldpolitische Normalisierung in Aussicht zu stellen. Nach dem Ende der Netto-Anleihekäufe per Anfang Juli wurde eine erste Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte im selben Monat vollzogen. Zudem wurden weitere Zinsschritte bzw. ein längerer Zinserhöhungszyklus sehr deutlich in Aussicht gestellt. Anders als die US-Notenbank Fed strebt die EZB lediglich ein im neutralen Bereich liegendes Niveau der Leitzinsen an. Es kann aber erwartet werden, dass auch in der Eurozone Einlage- sowie Hauptrefinanzierungssatz im Jahr 2023 ein restriktives Niveau erreichen werden. Ferner wird unterstellt, dass die EZB die Rückflüsse aus Tilgungen der im Rahmen der Anleihekaufprogramme erworbenen Wertpapiere ab Mitte 2023 beginnt zu reduzieren. Eine Rückkehr zu Negativzinsen ist angesichts der hohen Inflationsraten selbst in einem Rezessionsszenario sehr unwahrscheinlich.

Nach dem lockdownbedingten BIP-Rückgang im Schlussquartal des Vorjahres verzeichnete die österreichische Konjunktur im ersten Quartal des laufenden Jahres eine auch im Vergleich mit der gesamten Eurozone auffallend starke Dynamik. Das hohe konjunkturelle Tempo zu Jahresbeginn machte entgegen dem allgemeinen europaweiten Trend eine Aufwärtsrevision der BIP-Prognose für das laufende Jahr notwendig. Das für das Gesamtjahr 2022 erwartete BIP-Wachstum von 4,0 Prozent liegt nunmehr deutlich über dem für die Eurozone prognostizierten Wert (2,5 Prozent). Der Ausblick für den weiteren Jahresverlauf hat im Basisszenario jedoch keine Änderung erfahren und bleibt somit weiterhin herausfordernd. Das zweite Halbjahr 2022 und insbesondere das kommende Winterhalbjahr sollten demnach von einer Rezession im Industriesektor charakterisiert sein. Angesichts der unterstellten positiven Dynamik konsumnaher Dienstleistungen (insbesondere Hotellerie/Gastronomie) sollte die Gesamtwirtschaft jedoch eine Rezession vermeiden können. Das schwache Winterhalbjahr 2022/23 stellt eine Hypothek für das BIP-Wachstum im Gesamtjahr 2023 dar, was sich in der vorsichtigen Wachstumserwartung für das Gesamtjahr 2023 widerspiegelt (1,5 Prozent).

Das erste Quartal 2022 war durch eine anhaltend solide Erholung der Volkswirtschaften in Zentraleuropa (CE) gekennzeichnet, die von einem dynamischen Konsum und sich erholenden Investitionen getragen wurde. Dies wirkt sich trotz der bereits im zweiten Quartal sichtbaren konjunkturellen Eintrübung, die sich in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird, positiv auf die BIP-Zuwachsrate im Gesamtjahr 2022 aus (3,6 Prozent). Für 2023 wird angesichts der erwarteten weiteren Verlangsamung der Konjunkturdynamik lediglich ein BIP-Zuwachs von 1,3 Prozent prognostiziert. Vor dem Hintergrund der hohen Bedeutung des Industriesektors in der Region sind die Volkswirtschaften Zentraleuropas besonders anfällig für einen deutlicheren Abschwung. Innerhalb der Region sind die Slowakei und Tschechien aufgrund ihrer starken Verflechtung mit der deutschen Wirtschaft vulnerabler, während im Falle Ungarns noch die Risiken einer Unterbrechung der Energieversorgung durch Russland hinzukommen.

Auch die Volkswirtschaften Südosteuropas (SEE) verzeichneten im ersten Quartal 2022 eine fortgesetzt positive Konjunkturdynamik, wobei die Verbrauchernachfrage als Stütze fungierte. Die EU-Länder der SEE-Region profitieren zudem von den Investitionen aus dem Next-Generation-EU-Programm. Wie in der gesamten CEE-Region wird jedoch ab dem zweiten Quartal aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine eine Abschwächung erwartet. Eine Unterbrechung der Energielieferungen aus Russland ist ebenfalls ein Risiko für die SEE-Region. Abgesehen davon gibt es nur begrenzte andere Schwachstellen (wie der hohe Industrieanteil in CE), so dass das schwächere Wachstum in Westeuropa der zweitwichtigste Risikofaktor ist. Bis zu einem gewissen Grad könnte der Tourismus in einigen Ländern negativ beeinflusst werden, was jedoch durch die allgemeine Erholung dieses Sektors während der Sommersaison mehr als ausgeglichen werden dürfte. Die südosteuropäischen Länder (mit Ausnahme Rumäniens) weisen im aktuellen Umfeld eine geringere Verwundbarkeit auf als Zentraleuropa, da Dienstleistungen für das Wirtschaftswachstum eine größere Rolle spielen als die Industrie. Die relativ geringe Abhängigkeit von Energieimporten in einigen Ländern (Rumänien, Albanien, Serbien) dürfte die Anfälligkeit ebenfalls begrenzen. Infolgedessen wird erwartet, dass sich das Wachstum in der Region im Jahr 2022 zwar deutlich abschwächen und bei 3,5 Prozent (2021: 6,6 Prozent) liegen wird. Jedoch sollte die BIP-Zuwachsrate im Gesamtjahr 2023 mit prognostizierten 3,1 Prozent verglichen mit 2022 nur mehr geringfügig niedriger ausfallen.

Mit Fortdauer des Krieges in der Ukraine wächst der wirtschaftliche Schaden für das Land, während die Kosten eines späteren Wiederaufbaus steigen. Obwohl die Kämpfe auf den östlichen Teil des Landes beschränkt sind und sich die Wirtschaft dank einer entschlossenen Regierungspolitik an die Kriegsbedingungen angepasst hat, wird die ukrainische Wirtschaft 2022 voraussichtlich um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen. Abhängig von der weiteren Entwicklung des Konflikts ist im nächsten Jahr mit einem Aufschwung zu rechnen, während für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg hohe öffentliche und private Finanzmittel benötigt werden. In Russland spiegeln sich die Auswirkungen des Krieges und der Sanktionen erst allmählich in den Wirtschaftsdaten wider. Alle Komponenten des BIP werden betroffen sein, wobei die Verbrauchernachfrage, die Investitionen und die Importe besonders in Mitleidenschaft gezogen werden. Vor diesem Hintergrund wird für das laufende Jahr ein BIP-Rückgang von rund 8 Prozent erwartet. Teile bereits beschlossener Sanktionen (die sich auch auf die Exporte auswirken) treten erst 2023 in vollem Umfang in Kraft. Dadurch dürfte die Rezession der russischen Wirtschaft auch im nächsten Jahr andauern (minus 2,3 Prozent). Die Sanktionen betreffen auch Belarus, das in diesem Jahr ebenfalls mit einer markanten Rezession (minus 4 Prozent) rechnen muss, gefolgt von einer Stagnation im Jahr 2023. Die Inlandsnachfrage und der IT-Sektor erwiesen sich in der ersten Hälfte des Jahres 2022 als Eckpfeiler der Konjunktur, allerdings dürfte sich deren positiver Impuls ebenfalls abschwächen. Darüber hinaus wird die Konjunktur vor allem durch die Beziehungen und den Handel mit Russland gestützt, was die Auswirkungen auf ausgewählte Wirtschaftssektoren begrenzt.

Region/Land 2020 2021 2022e 2023f
Polen -2,2 5,9 4,6 1,0
Slowakei -4,4 3,0 2,0 2,0
Tschechien -5,8 3,3 2,5 0,9
Ungarn -5,2 7,1 2,5 2,0
Zentraleuropa -3,7 5,4 3,6 1,3
Albanien -3,5 8,5 3,5 3,6
Bosnien und Herzegowina -3,1 7,1 3,2 2,7
Bulgarien -4,4 4,2 2,0 3,7
Kroatien -8,1 10,2 3,9 3,0
Kosovo -5,3 10,5 3,7 3,9
Rumänien -3,7 5,9 3,8 3,0
Serbien -0,9 7,5 3,3 3,0
Südosteuropa -4,0 6,6 3,5 3,1
Belarus -0,9 2,3 -4,0 0,0
Russland -3,0 4,6 -8,0 -2,3
Ukraine -3,8 3,4 -33,0 9,0
Osteuropa -3,0 4,4 -9,5 -1,5
Österreich -6,7 4,8 4,0 1,5
Eurozone -6,5 5,3 2,5 1,0

Entwicklung des realen BIP – Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Quelle: Raiffeisen Research, Stand Ende Juli 2022, (e: Schätzung, f: Prognose), für bereits abgeschlossene Jahre sind nachträgliche Revisionen möglich

Wesentliche Ereignisse in der Berichtsperiode

RBI prüft strategische Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank Russland

Der Krieg in der Ukraine durch die russische Invasion mit seinen verheerenden Konsequenzen für die Menschen, den Sanktionen sowie den unklaren Aussichten hat auch für die RBI, die in Osteuropa in Russland, der Ukraine und in Belarus mit eigenen Tochterbanken präsent ist, weitreichende Auswirkungen. Die Tochterbanken der RBI sind eigenfinanziert, gut kapitalisiert und haben nur unbedeutende grenzüberschreitende Risikopositionen gegenüber Russland. In Anbetracht der aktuellen Situation sowie der zu erwartenden Veränderungen sieht sich die RBI jedoch dazu veranlasst, ihre Position in Russland zu überdenken. Es werden daher alle strategischen Optionen für die Zukunft der Raiffeisenbank in Russland bis hin zu einem sorgfältig gesteuerten Ausstieg aus der Raiffeisenbank geprüft.

Unmittelbar nach dem Kriegsausbruch wurde das Neugeschäft in Russland weitgehend eingestellt. Diese und andere Maßnahmen führten – ohne Berücksichtigung von Währungseffekten – schon zu einem deutlichen Rückgang im Kunden-Kreditgeschäft seit Jahresbeginn. Die direkten Auswirkungen der verhängten Sanktionen gegen Russland und Belarus bewegen sich in einem niedrigen einstelligen Bereich im Vergleich zum Gesamt-Exposure und zu den Verbindlichkeiten der betroffenen Länder. Gleichzeitig wies die russische Tochterbank gestärkte Kapital- und Liquiditätszahlen aus. Die aufgebauten Risikovorsorgen per 30. Juni bilden eine solide Basis für die anhaltend schwierige Situation und decken auch die Konsequenzen der EU- und US-Sanktionspakete ab.

Währenddessen agieren die RBI und ihre Tochterbanken selbstredend weiterhin in Übereinstimmung mit den lokalen und internationalen Sanktionsgesetzen, den sich ändernden Anforderungen des Finanzmarktes und im Einklang mit ihrem Code of Conduct.

Verkauf der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD an KBC Bank abgeschlossen

Da alle Bedingungen für den Abschluss der Transaktion, einschließlich aller erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen, noch im Juni 2022 erfüllt wurden, wurde die Endkonsolidierung der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD zum 30. Juni 2022 wirksam.

Das aus dem Verkauf resultierende zusätzliche Kapital stärkt die solide Kapitalausstattung der RBI und unterstützt das Wachstum in ausgewählten Märkten.

Der Verkauf hat, basierend auf dem vereinbarten Verkaufspreis von € 1.009 Millionen, einem Eigenkapital von € 601 Millionen und der Endkonsolidierung von € 3,3 Milliarden risikogewichteten Aktiva gesamt, einen positiven Effekt von 75 Basispunkten auf die harte Kernkapitalquote der RBI (vorbehaltlich der Genehmigung durch die EZB). Das formelle Closing erfolgte am 7. Juli 2022.

Erwerb der Crédit Agricole Srbija AD

Am 1. April 2022 erfolgte das formelle Closing zur Übernahme eines 100-Prozent-Anteils an der Crédit Agricole Srbija AD (CASRS), Novi Sad, durch die Raiffeisen banka a.d., Belgrad. Die Crédit Agricole Srbija AD, Novi Sad, wurde daher per 1. April 2022 in den Konzernabschluss einbezogen. Die Bilanzsumme betrug zum Erstkonsolidierungszeitpunkt € 1.431 Millionen.

Der Erwerb der Crédit Agricole Srbija AD ist Teil der RBI-Strategie, ihre Präsenz in ausgewählten Märkten zu erweitern. Serbien ist ein Markt mit viel Wachstumspotenzial. Crédit Agricole Srbija AD, mit rund 356.000 Kunden, hat eine führende Position im Bereich der landwirtschaftlichen Finanzierungen. Die Crédit Agricole Srbija AD wird voraussichtlich im April 2023 in die serbische Tochterbank, die Raiffeisen banka a.d., verschmolzen. Dadurch können Synergien genutzt und der Marktanteil erhöht werden.

Änderung Gewinnverwendungsvorschlag für das Geschäftsjahr 2021

Die mit dem Krieg in der Ukraine verbundenen Unwägbarkeiten erfordern besonders umsichtiges und verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln. Daher beschloss der Vorstand der RBI Anfang März, den Gewinnverwendungsvorschlag zu ändern und der Hauptversammlung vorzuschlagen, den gesamten Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2021 (€ 379.999.596,87) auf neue Rechnung vorzutragen. Am 31. März stimmte die Hauptversammlung diesem Beschlussvorschlag zu.

S&P und Moody's bestätigten Ratings der RBI

Anfang März gab Standard & Poor's Financial Services bekannt, dass die Ratings der RBI mit A-/negativ/A-2 bestätigt wurden, Moody's Investors Service bestätigte die Ratings der RBI mit A2/stabil/P-1. Die Rating-Agenturen unterstrichen die solide Ausgangsposition der RBI sowie der Raiffeisen Bankengruppe und hoben die starken Maßnahmen zur Risikominderung hervor.

Ergebnis- und Finanzentwicklung

Der fortdauernde Krieg in der Ukraine und die nochmals verschärften Sanktionen gegenüber Russland waren weiter mit erheblichen Auswirkungen nicht nur auf die Geld- und Kapitalmärkte, sondern auch den Waren- und Wirtschaftsverkehr sowie in besonderem Maße die Energieversorgung verbunden. Die starke Aufwertung des russischen Rubels um rund ein Drittel seit Jahresbeginn schlug sich in einem deutlichen Anstieg der Bilanzposten, insbesondere sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten sowie finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost, nieder. Auch die Stärke des US-Dollars angesichts der Zinsschritte der amerikanischen Notenbank trug in Teilen zu dem Bilanzwachstum bei. Die teils deutlichen Erhöhungen der Leitzinsen in zahlreichen CE- und SEE-Staaten aufgrund des starken Inflationsauftriebs waren mit einem Anstieg der Zinsmargen in diesen Ländern verbunden und wirkten sich positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Die Risikokosten verzeichneten dagegen – ausgehend von einer sehr niedrigen Basis - einen starken Anstieg im Vergleich zur Vorjahresperiode. Haupttreiber waren auch hier Russland und die Ukraine.

Insgesamt legte das Konzernergebnis im Jahresvergleich um 180 Prozent auf € 1.712 Millionen deutlich zu. Der Verkauf der bulgarischen Tochterbank trug insgesamt € 453 Millionen zum Ergebnis bei. Der Zinsüberschuss verzeichnete einen Anstieg um 46 Prozent, was auf ein starkes Kunden-Kreditwachstum sowie die steigenden Zinssätze zurückzuführen war. Der Provisionsüberschuss (Anstieg: 73 Prozent) zeigte wie auch schon in den Vorquartalen einen kontinuierlichen volumenbedingten Aufwärtstrend, war aber auch durch die aktuelle geopolitische Situation sowie die Maßnahmen der russischen Zentralbank zu Devisenbeschränkungen sowie den damit verbundenen Zwangskonvertierungen beeinflusst worden. Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen in Höhe von € 316 Millionen ergab sich hauptsächlich aus Fremdwährungspositionen in russischen Rubel sowie der Entwicklung des eigenen Credit Spreads im Bereich des Zertifikatgeschäfts. Die Risikokosten beliefen sich in der Berichtsperiode auf € 561 Millionen, davon entfielen auf Russland € 266 Millionen und die Ukraine € 201 Millionen. Der im ersten Halbjahr gebuchte Aufwand für die neu eingeführte Bankenabgabe in Ungarn in Höhe von € 47 Millionen betraf das Gesamtjahr.

Die Bilanzsumme lag mit € 214 Milliarden um mehr als 11 Prozent über dem Niveau zum Jahresultimo. Die Währungseffekte waren für einen Anstieg um mehr als 4 Prozent verantwortlich. Die Kundenkredite stiegen um 7 Prozent an, wobei der Anstieg in Russland zur Gänze währungsbedingt war. Die Kundeneinlagen stiegen um 14 Prozent, hauptsächlich in Russland.

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211 Veränderung
Zinsüberschuss 2.199 1.509 691 45,8%
Dividendenerträge 29 30 -1 -4,0%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 34 21 12 57,7%
Provisionsüberschuss 1.565 903 662 73,3%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 316 32 284 >500,0%
Ergebnis aus Hedge Accounting -36 -1 -35 >500,0%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 42 54 -12 -22,8%
Betriebserträge 4.150 2.550 1.600 62,8%
Personalaufwand -894 -753 -141 18,7%
Sachaufwand -531 -445 -86 19,2%
Abschreibungen -225 -188 -37 19,4%
Verwaltungsaufwendungen -1.649 -1.386 -263 19,0%
Betriebsergebnis 2.500 1.163 1.337 114,9%
Übriges Ergebnis -108 -74 -33 45,1%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -241 -155 -86 55,7%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -561 -100 -461 459,0%
Ergebnis vor Steuern 1.590 834 756 90,7%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -292 -193 -99 51,1%
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 1.299 641 658 102,6%
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 453 33 420 >500,0%
Ergebnis nach Steuern 1.751 674 1.078 160,0%
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -40 -62 22 -36,0%

Ergebnis im Jahresvergleich

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Betriebserträge

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um € 691 Millionen auf € 2.199 Millionen. Diese Entwicklung war vor allem auf steigende Zinssätze in zahlreichen Ländern des Konzerns und ein hohes Kreditwachstum zurückzuführen. Den größten Zuwachs mit € 279 Millionen verzeichnete Russland aufgrund gestiegener Zinssätze im Vergleich zum Vorjahr, der Aufwertung des russischen Rubels, höherer Kreditvolumina bei Retail- und Firmenkunden sowie höherer Zinserträge aus dem Repo-Geschäft. In Tschechien sorgten neben der Integration der Equa bank höhere Zinserträge aus dem Repo-, dem Firmenkunden- und dem Retail-Kundengeschäft

für einen Anstieg des Zinsüberschusses um € 174 Millionen. Auch die Zuwächse in Ungarn um € 62 Millionen, in Rumänien um € 39 Millionen und in der Konzernzentrale um € 34 Millionen sind sowohl zinssatz- als auch volumenbedingt. In der Ukraine führten höhere Kreditvolumina bei Firmenkunden zu einem Anstieg des Zinsüberschusses um € 49 Millionen. Die Zunahme um € 22 Millionen in Belarus ist auf günstigere Refinanzierungen in einem sich entspannenden Liquiditätsumfeld zurückzuführen. In Serbien erhöhte sich der Zinsüberschuss um € 14 Millionen vor allem aufgrund der Integration der Crédit Agricole Srbija AD.

Die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva des Konzerns stiegen im Jahresvergleich um 18 Prozent, vor allem bedingt durch das hohe Kreditwachstum. Die Nettozinsspanne verbesserte sich um 46 Basispunkte auf 2,37 Prozent, was neben Osteuropa auf Anstiege um jeweils 1 Prozentpunkt in Ungarn und Tschechien zurückzuführen war.

Der starke Anstieg im Provisionsüberschuss war auf die erhöhte Aktivität von Firmen- als auch Retail-Kunden im Fremdwährungsgeschäft, vorwiegend aus dem Devisenkassageschäft in Russland, zurückzuführen. Diese Entwicklung ist sowohl durch die geopolitische Situation als auch durch die Maßnahmen der russischen Zentralbank zu Devisenbeschränkungen begründet. Ebenso verzeichnete der Zahlungsverkehr aufgrund gestiegener Transaktionen mit Firmenkunden einen Zuwachs. Positiv entwickelte sich auch das Ergebnis aus dem Kredit- und Garantiegeschäft, das am stärksten in der Konzenzentrale zunahm. Unterstützt durch Währungsaufwertungen in Osteuropa konnte somit das Provisionsergebnis um € 662 Millionen auf € 1.565 Millionen gesteigert werden. Die größten Zuwächse verzeichneten dabei Russland und die Konzernzentrale. Weiters ergaben sich währungsbereinigte Anstiege in Belarus, Tschechien und Ungarn.

Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen erhöhte sich um € 284 Millionen auf € 316 Millionen. Der Anstieg resultierte vorwiegend aus der Absicherung von in lokalen Währungen gehaltenen Kapitalpositionen der Tochterunternehmen in Höhe von € 90 Millionen. Die Kapitalpositionen wurden in der Konzernzentrale mittels Devisentermingeschäften abgesichert (Net Investment Hedge), wobei der Bewertungsteil aus der Terminkomponente (Forward Points) im Konzernergebnis ausgewiesen und jener aus der Veränderung des Stichtagskurses der jeweiligen Fremdwährung im sonstigen Ergebnis erfasst wurde. Vor allem das hohe Zinsdifferential zwischen Euro und russischem Rubel im ersten Quartal und die infolgedessen geschlossenen Devisentermingeschäfte in russischem Rubel führten zu diesen positiven Bewertungseffekten. Einen Anstieg von positiven Bewertungseffekten aus Fremdwährungspositionen im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnete auch Russland aufgrund der starken Aufwertung des russischen Rubels im zweiten Quartal 2022. Teilweise kompensiert wurde das gestiegene Bewertungsergebnis aus Fremdwährungen in Russland durch im Vergleich zur Vorjahresperiode höhere Bewertungsverluste aus abgesicherten Zinsrisiken in Höhe von € 75 Millionen. Diese resultierten aus der starken Volatilität der von der russischen Zentralbank festgelegten Zinsen im ersten Halbjahr 2022. Darüber hinaus kam es im Bereich des Zertifikatgeschäfts aufgrund des Anstiegs des eigenen Credit Spreads zu im Jahresvergleich höheren Bewertungsgewinnen von zum Zeitwert bewerteten Zertifikatsemissionen in Höhe von € 63 Millionen. Aus der Bewertung von zum Zeitwert bewerteten Veranlagungen in Venture Capital Fonds resultierte ein Anstieg der Bewertungsgewinne in Höhe von € 20 Millionen.

Verwaltungsaufwendungen

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Jahresvergleich um 19 Prozent oder € 263 Millionen auf € 1.649 Millionen. Deutlich höhere Kernerträge (plus 56 Prozent) führten im Jahresabstand zu einer signifikanten Verbesserung der Cost/Income Ratio von 54,4 Prozent auf 39,7 Prozent. Der Personalaufwand erhöhte sich um € 141 Millionen auf € 894 Millionen, vorwiegend bedingt durch Anstiege in Russland, Tschechien, in der Ukraine sowie der Konzernzentrale. Zusätzlich zum Anstieg der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter resultierten die Anstiege in Russland vorwiegend aus gestiegenen Gehältern und Sozialabgaben, in Tschechien aus der Integration der Equa bank und in der Ukraine sowie der Konzernzentrale aus dem Anstieg bei den laufenden Gehaltszahlungen. Haupttreiber für den um € 86 Millionen gestiegenen Sachaufwand waren höhere IT-Aufwendungen (Anstieg: € 31 Millionen), vorwiegend in Tschechien, Russland und in der Konzernzentrale, sowie gestiegene Rechts- und Beratungsaufwendungen (Anstieg: € 18 Millionen) in Tschechien, der Konzernzentrale und in Polen. Weitere Anstiege ergaben sich in anderen Aufwandsposten, vorwiegend beim sonstigen Sachaufwand (Anstieg: € 15 Millionen), beim Raumaufwand (Anstieg: € 7 Millionen) und bei den nicht ertragsabhängigen Steuern (Anstieg: € 5 Millionen). Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen um 19 Prozent oder € 37 Millionen auf € 225 Millionen, hauptsächlich bedingt durch die Integration der Equa bank in Tschechien sowie die höheren Software-Bestände in der Konzernzentrale.

Die Zahl der Geschäftsstellen verringerte sich im Jahresabstand um 81 auf 1.707. Die größten Rückgänge ergaben sich in Bulgarien (minus 136 aufgrund Verkaufs), Belarus (minus 10) sowie in der Slowakei und Rumänien (minus 9), während Serbien (plus 75) und Tschechien (plus 28) akquisitionsbedingt Anstiege der Geschäftsstellen verzeichneten. Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter sank im Jahresabstand um 785 Vollzeitäquivalente auf 44.420, überwiegend aufgrund des Verkaufs der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und ihrer Tochtergesellschaft Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD (minus 2.500). Weitere Rückgänge bei der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl ergaben sich vor allem in Rumänien (minus 101), während Serbien (plus 824), Russland (plus 723) und die Konzernzentrale (plus 188) die größten Zuwächse verzeichneten.

Übriges Ergebnis

Das übrige Ergebnis belief sich in der Berichtsperiode auf minus € 108 Millionen nach minus € 74 Millionen in der Vergleichsperiode. Belastend wirkte dabei die Dotierung von kreditbezogenen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis in Höhe von € 104 Millionen, diese blieb aber unter dem Vorjahreswert von € 118 Millionen und betraf im Wesentlichen Hypothekarkredite in Polen, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind. Weiters wurden in der Berichtsperiode netto Wertaufholungen auf Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 13 Millionen nach € 65 Millionen in der Vergleichsperiode des Vorjahres gebucht. Die sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die

Entwicklung der Warenpreise und die negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das Geschäft in den lokalen Märkten waren ausschlaggebend für die Wertminderung auf die Anteile an der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG in Höhe von € 36 Millionen und der Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG in Höhe von € 10 Millionen. Von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine war auch die Geschäftstätigkeit der UNIQA Insurance Group AG, betroffen, was sich in einem negativen Effekt in der Bewertung von € 38 Millionen widerspiegelte. Einem negativen Effekt von € 98 Millionen im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital stand eine Wertaufholung von € 59 Millionen in der Erfolgsrechnung gegenüber.

Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben

Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben erhöhte sich um € 86 Millionen auf € 241 Millionen. Die Bankenabgaben verzeichneten einen Anstieg um € 51 Millionen. Dies lag vor allem an der Einführung einer speziellen Bankenabgabe in Ungarn, die im ersten Halbjahr 2022 für das Gesamtjahr in Höhe von € 47 Millionen gebucht wurde. Die Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds stiegen um € 14 Millionen, überwiegend in der Konzernzentrale und in Tschechien. Die höheren Beiträge zur Einlagensicherung um € 21 Millionen resultierten vor allem aus Russland, Rumänien, Kroatien und Tschechien. Die Anstiege in Tschechien ergaben sich aus der Integration der Equa bank.

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte

Die Auswirkungen der Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine und insbesondere der Kriegsausbruch im Februar dieses Jahres spiegelten sich in deutlich höheren Risikokosten in Osteuropa wider. Die Wertminderungen in Osteuropa beliefen sich in der Berichtsperiode auf € 489 Millionen (Vorjahresperiode: € 48 Millionen), die durch verschlechterte wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Ratingherabstufungen bei Kunden, Staaten und Regierungen, und in Russland zusätzlich durch die Konsequenzen mehrerer EU- und US-Sanktionspakete verursacht wurden. In Russland wurden im ersten Halbjahr 2022 Wertminderungen in Höhe von € 266 Millionen (Vorjahresperiode: € 22 Millionen) gebucht, in der Ukraine beliefen sich diese auf € 201 Millionen nach einer geringfügigen Nettoauflösung in der Vorjahresperiode. Konzernweit betrugen die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte € 561 Millionen, nachdem diese in der Vorjahresperiode mit € 100 Millionen aufgrund besserer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sehr moderat ausgefallen waren.

In Stage 1 und Stage 2 wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen in Höhe von netto € 434 Millionen ausgewiesen (Vorjahresperiode: € 35 Millionen). Für Kredite an Nicht-Finanzunternehmen wurden netto € 165 Millionen, für Kredite an Haushalte netto € 72 Millionen, für Kredite an sonstige Finanzunternehmen netto € 58 Millionen und für Kredite an Regierungen netto € 50 Millionen dotiert, € 75 Millionen betrafen außerbilanzielle Risiken. In Russland beliefen sich die Dotierungen für Stage 1 und Stage 2 auf € 210 Millionen, in der Ukraine auf € 159 Millionen. Für ausgefallene Kredite (Stage 3) wurden in der Berichtsperiode Wertminderungen von netto € 127 Millionen (Vorjahresperiode: netto € 65 Millionen) gebildet, davon entfielen € 72 Millionen auf Kredite an sonstige Finanzunternehmen und € 59 Millionen auf Haushalte, davon € 45 Millionen in Russland.

Die NPE Ratio blieb mit 1,6 Prozent gegenüber dem Jahresultimo als auch im Jahresabstand unverändert. Die NPE Coverage Ratio betrug zum Stichtag 60,7 Prozent nach 62,5 Prozent zum Jahresultimo und lag leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres von 60,3 Prozent.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag stiegen ergebnisbedingt auf € 292 Millionen. Die Steuerquote lag jedoch mit 18 Prozent (Vergleichsperiode: 23 Prozent) deutlich unter dem derzeit noch gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren die steuerliche Situation in der Konzernzentrale (Verlustvorträge) und ein höherer Anteil am Vorsteuerergebnis niedriger besteuerter Länder.

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen

Im Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ist die Endkonsolidierung der bulgarischen Konzerneinheiten ausgewiesen.

Quartalsergebnisse

in € Millionen Q2/20211 Q3/20211 Q4/2021 Q1/2022 Q2/2022
Zinsüberschuss 773 843 976 986 1.214
Dividendenerträge 25 4 7 5 24
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 6 12 12 18 16
Provisionsüberschuss 483 521 561 683 882
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 28 -4 24 184 132
Ergebnis aus Hedge Accounting -7 -3 1 -20 -16
Sonstiges betriebliches Ergebnis 26 29 36 27 15
Betriebserträge 1.335 1.402 1.618 1.881 2.269
Personalaufwand -383 -401 -425 -430 -464
Sachaufwand -237 -234 -313 -254 -277
Abschreibungen -95 -101 -118 -109 -116
Verwaltungsaufwendungen -714 -736 -856 -792 -857
Betriebsergebnis 620 666 763 1.089 1.412
Übriges Ergebnis -37 -46 -175 -102 -6
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -31 -26 -32 -159 -82
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -24 -44 -150 -319 -242
Ergebnis vor Steuern 528 550 406 508 1.082
Steuern vom Einkommen und Ertrag -116 -98 -77 -69 -223
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 412 452 329 440 859
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 19 29 24 18 435
Ergebnis nach Steuern 430 481 353 458 1.294
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -34 -38 -36 -16 -24
Konzernergebnis 396 443 317 442 1.270

1 Adaptierung der Vorquartale aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Veränderung zweites Quartal 2022 versus erstes Quartal 2022

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um € 228 Millionen auf € 1.214 Millionen. Der Anstieg in Russland in Höhe von € 172 Millionen ist hauptsächlich auf die Währungsentwicklung zurückzuführen. In der Ukraine waren die kriegsbedingt gestiegenen Zinssätze für die Zunahme des Zinsüberschusses um € 13 Millionen verantwortlich. Steigende Zinssätze und Volumina sorgten auch für einen Anstieg des Zinsüberschusses um € 10 Millionen in Rumänien und um € 9 Millionen in Ungarn. In Serbien stieg der Zinsüberschuss vorwiegend aufgrund der Integration der Crédit Agricole Srbija AD um € 11 Millionen.

Die erfreuliche Entwicklung des Zinsüberschusses in zahlreichen Ländern des Konzerns führte zu einem Anstieg der Nettozinsspanne um 35 Basispunkte auf 2,56 Prozent.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 29 Prozent oder € 199 Millionen auf € 882 Millionen vorrangig aufgrund außerordentlich hoher Erträge aus dem Fremdwährungsgeschäft, insbesondere aus dem Devisenkassageschäft in Russland. Diese Entwicklung ist sowohl durch höhere Volumina und Margen als auch durch die Währungsaufwertung begründet. Ebenso verzeichnete der Zahlungsverkehr einen volumenbedingten Anstieg, am stärksten in Russland, Serbien, Rumänien und Belarus.

Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen verringerte sich um € 51 Millionen. Der Rückgang resultierte vorwiegend aus der Absicherung von in lokalen Währungen gehaltenen Kapitalpositionen der Netzwerkbanken in Höhe von € 87 Millionen. Die Kapitalpositionen wurden in der Konzernzentrale mittels Devisentermingeschäften abgesichert (Net Investment Hedge), wobei der Bewertungsteil aus der Terminkomponente (Forward Points) im Konzernergebnis ausgewiesen und jener aus der Veränderung des Stichtagskurses der jeweiligen Fremdwährung im sonstigen Ergebnis erfasst wurde. Vor allem das hohe Zinsdifferential zwischen Euro und russischem Rubel im ersten Quartal aber auch Zinserhöhungen in Märkten anderer Netzwerkbanken (Tschechien, Ungarn und Rumänien) führten zu einem Rückgang des Bewertungsergebnisses. Darüber hinaus reduzierten sich die Bewertungsgewinne aufgrund des im ersten Quartal starken Anstiegs des eigenen Credit Spreads im Bereich des Zertifikatgeschäfts um € 87 Millionen. Kompensiert wurden die Bewertungsverluste durch Bewertungsgewinne aus Fremdwährunspositionen in Russland aufgrund der starken Aufwertung des russischen Rubels im zweiten Quartal in Höhe von € 89 Millionen. Zinssatz induzierte sowie sonstige Bewertungen erhöhten sich im Quartalsvergleich um € 33 Millionen.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im Quartalsvergleich um € 65 Millionen auf € 857 Millionen. Dabei erhöhte sich der Personalaufwand um € 34 Millionen auf € 464 Millionen, der Sachaufwand um € 23 Millionen auf € 277 Millionen und die Abschreibungen um € 8 Millionen auf € 116 Millionen. Haupttreiber für die Anstiege waren höhere Personalaufwendungen in Russland (Anstieg: € 33 Millionen), vorwiegend währungsbedingt sowie aufgrund höherer Bonusrückstellungen, gestiegene Rechts- und Beratungsaufwendungen (Anstieg: € 13 Millionen) hauptsächlich in der Konzernzentrale sowie gestiegene sonstige Sachaufwendungen (Anstieg: € 10 Millionen) und die Integration der Crédit Agricole Srbija AD.

Das übrige Ergebnis verbesserte sich von minus € 102 Millionen im Vorquartal auf minus € 6 Millionen. Ausschlaggebend dafür war vor allem die Bewertung der Anteile an at-equity angesetzten Beteiligungen. Die im ersten Quartal durch den Ausbruch des Krieges hervorgerufenen negativen Effekte auf die Wirtschaftsdaten und Warenpreise und direkten Auswirkungen in den lokalen Märkten waren die Hauptgründe für die Wertminderungen in Höhe von € 33 Millionen, vor allem auf Anteile an der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG (€ 26 Millionen). Im zweiten Quartal wurden Wertminderungen von insgesamt € 19 Millionen vorgenommen, dem standen jedoch Wertaufholungen in Höhe von € 66 Millionen, vor allem bei Anteilen an der UNIQA Insurance Group AG (UNIQA), gegenüber. Die Bewertung der Anteile an der UNIQA führte im zweiten Quartal zu einem negativen Effekt von € 23 Millionen, so stand einem negativen Effekt im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital von € 82 Millionen eine Wertaufholung von € 65 Millionen in der Erfolgsrechnung gegenüber. Das Ergebnis aus Endkonsoldierungen fiel im zweiten Quartal vorwiegend aufgrund des Verkaufs einer tschechischen Immobiliengesellschaft mit € 10 Millionen positiv aus, im Vorquartal resultierte aus Endkonsolidierungen ein Verlust von € 4 Millionen.

Die staatlichen Maßnahmen und Pflichtabgaben beliefen sich im zweiten Quartal auf € 82 Millionen gegenüber € 159 Millionen im ersten Quartal, da diese großteils aufgrund der zugrunde liegenden Bestimmungen (IFRIC 21) jeweils zur Gänze im ersten Quartal zu buchen sind. Aufgrund der Einführung einer speziellen Bankenabgabe in Ungarn im zweiten Quartal 2022 wurden dafür zusätzlich bereits für das Gesamtjahr € 47 Millionen (Anstieg: € 30 Millionen) gebucht.

Die Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte fielen im zweiten Quartal mit € 242 Millionen um € 77 Millionen geringer aus, nachdem im ersten Quartal – insbesondere durch die Folgen des Kriegsausbruchs im Februar - Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte in Höhe von € 319 Millionen angesetzt wurden. Die Wertminderungen für die Region Osteuropa in Höhe von € 316 Millionen im ersten Quartal sowie € 174 Millionen im zweiten Quartal waren durch Ratingherabstufungen von Kunden, Staaten und Regierungen sowie makroökonomische Parameter und in Russland zusätzlich durch mehrere EU- und US-Sanktionspakete verursacht worden. Im zweiten Quartal wurden Vorsorgen für mögliche Ratingherabstufungen von Firmenkunden im Zusammenhang mit einem Gasversorgungsschock getroffen.

Bilanz

Die Bilanzsumme stieg im Jahresvergleich – über zwölf Monate betrachtet - um rund 18 Prozent und um nahezu 12 Prozent gegenüber dem Jahresultimo. Die Währungsentwicklung war bei Letzterem für einen Anstieg um über 4 Prozent verantwortlich. Der Aufwertung des russischen Rubels um nahezu 34 Prozent und des US-Dollars um über 8 Prozent stand eine Abwertung des ungarischen Forints um mehr als 7 Prozent gegenüber. Im vergangenen Jahr war eine deutlich höhere Kreditnachfrage, insbesondere ab dem zweiten Quartal – unterstützt durch die konjunkturelle Aufwärtsbewegung – in nahezu allen Märkten erkennbar, die jedoch aufgrund der sich im vierten Quartal abschwächenden Konjunktur wieder an Dynamik verlor. Im ersten Quartal 2022 wurde ein leichtes, im zweiten Quartal ein deutliches Wachstum verzeichnet, teilweise gestützt durch die Aufwertung einiger Währungen, insbesondere des russischen Rubels und des US-Dollars.

Aktiva

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021 Veränderung 31.3.2022 31.12.2021 30.9.2021 30.6.2021 31.3.2021
Forderungen an Kreditinstitute 17.000 16.630 370 2,2% 13.314 16.630 16.678 15.983 13.644
Forderungen an Kunden 107.700 100.832 6.868 6,8% 101.966 100.832 100.659 94.052 91.861
davon Nicht-Finanzunternehmen 52.132 50.156 1.976 3,9% 51.097 50.156 49.358 46.830 46.202
davon Haushalte 41.541 38.078 3.463 9,1% 38.348 38.078 38.638 35.998 34.783
Wertpapiere 23.520 22.902 618 2,7% 22.831 22.902 22.901 23.155 23.015
Barbestände und übrige Aktiva 65.979 51.736 14.243 27,5% 54.513 51.736 50.371 48.510 47.632
Gesamt 214.200 192.101 22.099 11,5% 192.624 192.101 190.610 181.700 176.152

Ab 31. Dezember 2021 sind die Vermögenswerte der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD im Posten Barbestände und übrige Aktiva, in den drei Quartalen 2021 sind diese in den jeweiligen Posten dargestellt. Per 30. Juni 2022 sind diese Vermögenswerte aufgrund Verkaufs nicht mehr enthalten.

Die Kundenkredite stiegen gegenüber dem Jahresultimo deutlich an, vor allem bei Kreditvergaben an Haushalte und Nicht-Finanzunternehmen. Die größten Zuwächse insgesamt ergaben sich in Tschechien mit einen Kreditwachstum von € 1.362 Millionen oder 9 Prozent, in Rumänien mit € 998 Millionen oder 15 Prozent und in der Slowakei mit € 861 Millionen oder 7 Prozent. Den höchsten absoluten Anstieg verzeichnete Russland mit € 2.058 Millionen, dies jedoch ausschließlich währungsbedingt, in lokaler Währung kam es zu einem Rückgang der Kreditvergaben. Das Neugeschäft in Russland wurde aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung mit der Ukraine und der daraus resultierenden Sanktionen gegenüber Russland weitgehend eingestellt. In Serbien stieg das Kreditvolumen sowohl organisch als auch durch die Akquisition der Crédit Agricole Srbija AD um € 1.236 Millionen oder 63 Prozent, davon entfielen € 1.004 Millionen auf den Zukauf. Alle anderen Länder mit Ausnahme jener in Osteuropa wiesen ebenfalls ein erfreuliches Kreditwachstum auf.

Der Anstieg der Barbestände um € 14.993 Millionen war im Wesentlichen auf Einlagen bei Nationalbanken und sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten, vor allem in Russland (Anstieg: € 12.044 Millionen) und in der Konzernzentrale (Anstieg: € 8.153 Millionen) – hier auch Repo-Geschäfte - zurückzuführen. Zu nennenswerten Abflüssen kam es in Ungarn, in der Slowakei und in Rumänien. Die in den übrigen Aktiva ausgewiesenen, deutlich höheren positiven Marktwerte bei Zins- und Fremdwährungsderivaten (Anstieg: € 3.146 Millionen), vor allem in der Konzernzentrale, resultierten vorwiegend aus Bewertungseffekten und

Wechselkursschwankungen sowie einem höheren abgesicherten Volumen. Durch den Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten ergab sich einerseits ein Abgang der in den übrigen Aktiva ausgewiesenen Vermögenswerte (gemäß IFRS 5) von € 5.794 Millionen, andererseits ist die Kaufpreisforderung in Höhe von € 1.009 Millionen enthalten.

Passiva

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021 Veränderung 31.3.2022 31.12.2021 30.9.2021 30.6.2021 31.3.2021
Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten 37.293 34.607 2.685 7,8% 34.575 34.607 39.143 36.730 37.242
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 131.283 115.153 16.130 14,0% 113.652 115.153 114.651 108.808 104.211
davon Nicht-Finanzunternehmen 54.019 44.523 9.496 21,3% 44.311 44.523 42.808 41.164 41.174
davon Haushalte 60.806 56.690 4.116 7,3% 55.016 56.690 58.353 55.184 52.007
Schuldverschreibungen und übrige
Passiva 27.568 26.865 703 2,6% 28.585 26.865 21.384 21.269 20.124
Eigenkapital 18.056 15.475 2.581 16,7% 15.812 15.475 15.432 14.892 14.576
Gesamt 214.200 192.101 22.099 11,5% 192.624 192.101 190.610 181.700 176.152

Ab 31. Dezember 2021 sind die Verbindlichkeiten der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD im Posten Schuldverschreibungen und übrige Passiva, in den drei Quartalen 2021 sind diese in den jeweiligen Posten dargestellt. Per 30. Juni 2022 sind diese Verbindlichkeiten aufgrund Verkaufs nicht mehr enthalten.

Das Refinanzierungsvolumen des Konzerns gegenüber Kreditinstituten stieg gegenüber dem Jahresultimo deutlich bei kurzfristigen Einlagen und Repo-Geschäften in der Konzernzentrale.

Der kräftige Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stammte im Wesentlichen aus Einlagen von Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten, insbesondere in Russland (Anstieg: € 14.663 Millionen, davon entfallen auf Nicht-Finanzunternehmen € 11.185 Millionen), vorwiegend im Kurzfristbereich. Zu Abflüssen kam es dagegen bei Einlagen von Nicht-Finanzunternehmen in der Konzernzentrale, in Ungarn und in Tschechien. Der Anstieg bei den Einlagen von sonstigen Finanzunternehmen in Höhe von € 2.036 Millionen – überwiegend bei kurzfristigen Einlagen - wurde vor allem in der Konzernzentrale und in Russland verzeichnet.

Die Schuldverschreibungen und übrige Passiva erhöhten sich netto um € 703 Millionen. Die darin enthaltenen negativen Marktwerte von Derivaten stiegen um € 3.437 Millionen, vor allem bei Zins- und Fremdwährungsderivaten in der Konzernzentrale aufgrund von Bewertungseffekten und Wechselkursschwankungen sowie einem höheren abgesichterten Volumen. Der Anstieg bei den sonstigen Verbindlichkeiten um € 1.634 Millionen und sonstigen Finanzverbindlichkeiten um € 969 Millionen stammte überwiegend aus Verrechnungskonten im Zahlungsverkehrsgeschäft. Durch den Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten ergab sich ein Abgang der in den übrigen Passiva ausgewiesenen Verbindlichkeiten (gemäß IFRS 5) in Höhe von € 5.209 Millionen.

Für Informationen zum Funding wird auf Punkt (46) Liquiditätsmanagement im Risikobericht des Konzernabschlusses verwiesen.

Bilanzielles Eigenkapital

Das Eigenkapital inklusive des Kapitals nicht beherrschender Anteile verzeichnete seit Jahresbeginn einen Anstieg um € 2.581 Millionen auf € 18.056 Millionen.

Das Gesamtergebnis von € 2.662 Millionen setzte sich aus dem Ergebnis nach Steuern von € 1.751 Millionen und dem sonstigen Ergebnis von € 911 Millionen zusammen. Die Währungsentwicklung führte seit Jahresbeginn zu einem positiven Beitrag von € 1.324 Millionen, welcher im Wesentlichen auf die Aufwertung des russischen Rubels um 34 Prozent zurückzuführen war. Dem stand eine Absicherung von Nettoinvestitionen, ebenfalls vorwiegend im russischen Rubel gegenüber, die zu einem negativen Bewertungsergebnis von € 92 Millionen führte.

Weiters wirkten sich insbesondere die Veränderungen des Fair Values von finanziellen Vermögenswerten in Höhe von € 183 Millionen, das sonstige Ergebnis der at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 116 Millionen sowie die Anpassung der Cash-Flow-Hedge-Rücklage, vorwiegend in Russland, in Höhe von € 114 Millionen negativ auf das sonstige Ergebnis aus.

Eigenmittel gemäß CRR/BWG

Das harte Kernkapital (CET1) betrug nach Abzugsposten € 14.620 Millionen, dies entspricht einer Steigerung um € 2.808 Millionen gegenüber dem Jahresendwert 2021. Haupttreiber für den Anstieg waren die Inkludierung des Zwischengewinns nach Abzug etwaiger Dividenden sowie positive Fremdwährungseffekte.

Das Kernkapital (Tier 1) nach Abzugsposten erhöhte sich um € 2.833 Millionen auf € 16.292 Millionen, hauptverantwortlich dafür waren die Effekte beim harten Kernkapital.

Beim Ergänzungskapital (Tier 2) gab es eine Reduktion um € 411 Millionen auf € 1.992 Millionen aufgrund der Reduktion des anrechenbaren IRB-Überschusses und der regulatorischen Abreifung der ausstehenden Tier-2-Instrumente. Die gesamten

Eigenmittel beliefen sich auf € 18.254 Millionen. Dies entspricht einer Erhöhung um € 2.447 Millionen im Vergleich zum Jahresendwert 2021.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA gesamt) erhöhten sich in Summe um € 19.096 Millionen auf € 109.025 Millionen gegenüber dem Jahresendwert 2021. Wesentliche Treiber hierfür waren der Anstieg aufgrund von Fremdwährungseffekten mit € 4.942 Millionen, Bonitäts-Herabstufungen für die Staaten Russland, Belarus und Ukraine mit einer Auswirkung von rund € 8.205 Millionen, der Zufluss von Liquidität in Russland und die Platzierung derer sowie das operationelle Risiko mit einem Anstieg um € 2.031 Millionen, hauptsächlich bedingt durch zusätzliche Vorsorgen für das CHF-Portfolio in Polen und die Auswirkungen daraus im Advanced Measurement Approach (AMA-Modell). Darüber hinaus gab es auch beim Marktrisiko einen Anstieg um € 1.161 Millionen, was im Wesentlichen auf eine neue Berechnungsmethodik bei der strukturellen offenen Devisenposition zurückzuführen war.

Daraus ergab sich eine harte Kernkapitalquote (transitional) von 13,4 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte), die Kernkapitalquote (transitional) betrug unverändert 14,9 Prozent und die Eigenmittelquote (transitional) betrug 16,7 Prozent (minus 0,8 Prozentpunkte).

Die Kapitalquoten auf Basis einer Vollanwendung der CRR (fully loaded) beliefen sich auf 13,2 Prozent (harte Kernkapitalquote) 14,8 Prozent (Kernkapitalquote) und 16,6 Prozent (Eigenmittelquote).

Risikomanagement

Für Informationen zum Risikomanagement wird auf den Risikobericht im Konzernzwischenabschluss verwiesen.

Ausblick

Ziele 2022

Die folgenden Ziele basieren auf unserer bestehenden geografischen Positionierung. Die unterschiedlichen Optionen bezüglich Russland und Belarus werden evaluiert.

Der Zinsüberschuss dürfte im Jahr 2022 zwischen € 4,3 und € 4,7 Milliarden und der Provisionsüberschuss bei mindestens € 2,7 Milliarden liegen.

Russland und Belarus ausgenommen sollten der Zinsüberschuss und der Provisionsüberschuss 2022 voraussichtlich um rund 20 bzw. 10 Prozent steigen.

Wir gehen von einem stabilen Kreditvolumen im zweiten Halbjahr 2022 aus, mit weiterhin selektivem Wachstum in Zentral- und Südosteuropa.

Wir erwarten Verwaltungsaufwendungen inklusive Integrationskosten für Akquisitionen zwischen € 3,3 und € 3,5 Milliarden, was zu einer Cost/Income Ratio von etwa 45 Prozent führen dürfte.

Die Neubildungsquote dürfte 2022 voraussichtlich bis zu 100 Basispunkte betragen.

Der Konzern-Return-on-Equity dürfte 2022 bei mindestens 15 Prozent liegen.

Die harte Kernkapitalquote dürfte 2022 über unserem Ziel von 13 Prozent bleiben.

Die mittelfristigen Ziele für Return on Equity und Ausschüttungsquote werden aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheiten in Osteuropa ausgesetzt.

Segment- und Länderanalyse

Die Segmentberichterstattung der RBI erfolgt gemäß IFRS 8 auf Basis der bestehenden Organisationsstruktur, wobei als Steuerungseinheit im Konzern jeweils ein Land fungiert. Weitere Informationen zur Segmentierung befinden sich im Kapitel Segmentberichterstattung des Konzernzwischenabschlusses sowie auf der Website der RBI (www.rbinternational.com → Investoren → Berichte).

Zentraleuropa

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 rung Q2/2022 Q1/2022 rung
Zinsüberschuss 624 376 65,8% 316 307 3,0%
Dividendenerträge 3 9 -71,5% 3 0 >500,0%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 2 3 -19,9% 2 1 70,9%
Provisionsüberschuss 279 227 22,9% 139 139 0,3%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen -11 3 -10 -1 >500,0%
Ergebnis aus Hedge Accounting 1 -1 3 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 8 12 -33,0% 1 7 -91,9%
Betriebserträge 906 629 43,9% 453 453 0,1%
Verwaltungsaufwendungen -437 -349 25,2% -221 -215 2,9%
Betriebsergebnis 469 281 67,2% 232 237 -2,5%
Übriges Ergebnis -97 -108 -10,6% -44 -53 -16,2%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -105 -49 115,3% -46 -59 -21,7%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -54 1 -30 -24 24,8%
Ergebnis vor Steuern 213 124 71,5% 111 102 9,3%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -65 -47 39,0% -37 -28 31,8%
Ergebnis nach Steuern 148 77 91,2% 74 74 0,7%
Return on Equity vor Steuern 11,1% 7,1% 4,0 PP 11,5% 10,6% 1,0 PP
Return on Equity nach Steuern 7,7% 4,4% 3,3 PP 7,7% 7,6% 0,1 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,17% 1,56% 0,61 PP 2,23% 2,13% 0,10 PP
Cost/Income Ratio 48,2% 55,4% -7,2 PP 48,9% 47,6% 1,3 PP

Ausschlaggebend für den Anstieg im Ergebnis nach Steuern im Jahresvergleich war im Wesentlichen die positive Entwicklung des Zinsüberschusses (Anstieg: € 247 Millionen) vor allem in Tschechien und Ungarn, hervorgerufen durch höhere Marktzinssätze und die positive Entwicklung sowohl im Firmenkunden- als auch im Retail-Kundengeschäft. In Tschechien sorgte zusätzlich die Integration der Equa bank für die Zunahme. Auch der Provisionsüberschuss erhöhte sich um € 52 Millionen. Hier führten höhere Erträge vor allem im Fremdwährungsgeschäft und aus dem Zahlungsverkehr in Tschechien, Ungarn und in der Slowakei zu einem Anstieg. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um € 88 Millionen, insbesondere in Tschechien (Anstieg: € 65 Millionen) aufgrund der Integration der Equa bank. Der im übrigen Ergebnis gebuchte Aufwand für kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis in Höhe von € 102 Millionen in Polen resultierte aus Parameteranpassungen in der Modellberechnung. Der Anstieg bei den staatlichen Maßnahmen und Pflichtabgaben ist auf die Einführung einer speziellen Bankenabgabe in Ungarn zurückzuführen. Diese wurde im ersten Halbjahr 2022 für das Gesamtjahr in Höhe von € 47 Millionen gebucht. Verantwortlich für die Risikokosten in Höhe von € 54 Millionen waren vor allem Dotierungen in Tschechien und in der Slowakei sowohl für Retail- als auch Firmenkunden aufgrund veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sowie durch die Integration der Equa bank.

Polen Slowakei
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Zinsüberschuss 6 6 150 138
Dividendenerträge 0 0 0 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 0 2 3
Provisionsüberschuss 1 1 92 82
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 0 1 1 4
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis -9 -5 1 1
Betriebserträge -2 3 247 228
Verwaltungsaufwendungen -17 -13 -118 -109
Betriebsergebnis -19 -10 129 119
Übriges Ergebnis -102 -105 1 0
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -3 -2 -11 -10
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 12 -4 -30 -5
Ergebnis vor Steuern -112 -122 88 104
Steuern vom Einkommen und Ertrag 0 0 -21 -23
Ergebnis nach Steuern -112 -122 67 81
Tschechien Ungarn
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Zinsüberschuss 325 151 143 81
Dividendenerträge 0 2 3 7
Provisionsüberschuss 95 69 90 75
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -12 1 1 -3
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 1 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 14 10 1 4
Betriebserträge 422 234 239 162
Verwaltungsaufwendungen -197 -132 -105 -95
Betriebsergebnis 225 102 133 68
Übriges Ergebnis 10 -1 -5 -3
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -22 -16 -69 -20
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -29 14 -6 -5
Ergebnis vor Steuern 184 100 53 40
Steuern vom Einkommen und Ertrag -33 -19 -11 -5
Ergebnis nach Steuern 151 80 43 36

Südosteuropa

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211 rung Q2/2022 Q1/2022 rung
Zinsüberschuss 416 358 16,2% 220 196 11,9%
Dividendenerträge 3 3 22,8% 3 0 >500,0%
Provisionsüberschuss 213 177 20,1% 116 97 19,0%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen -10 13 -7 -3 93,3%
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 27,8% 0 0 -18,9%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 22 9 143,9% 13 9 47,3%
Betriebserträge 645 560 15,0% 345 299 15,4%
Verwaltungsaufwendungen -310 -282 9,9% -163 -148 10,2%
Betriebsergebnis 334 278 20,2% 183 152 20,5%
Übriges Ergebnis -3 -15 -80,9% -2 -1 13,1%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -30 -23 29,2% -8 -22 -61,8%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -25 -22 16,7% -10 -16 -39,9%
Ergebnis vor Steuern 276 217 26,8% 163 113 45,1%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -42 -36 18,2% -25 -17 47,6%
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten
Geschäftsbereichen 234 182 28,5% 138 96 44,6%
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 46 27 66,7% 30 15 96,1%
Ergebnis nach Steuern 279 209 33,5% 168 111 51,8%
Return on Equity vor Steuern 17,0% 12,4% 4,6 PP 20,1% 13,3% 6,8 PP
Return on Equity nach Steuern 17,2% 11,9% 5,2 PP 20,7% 13,1% 7,6 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 3,20% 3,10% 0,09 PP 3,37% 3,08% 0,30 PP
Cost/Income Ratio 48,1% 50,4% -2,3 PP 47,1% 49,3% -2,2 PP

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Im Segment Südosteuropa gab es folgende Veränderungen: Per 1. April 2022 wurde die Crédit Agricole Srbija AD (Akquisition) erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen, was die Vergleichbarkeit der Perioden beeinflusst. Der Verkauf der bulgarischen Tochterbank wurde erfolgreich abgeschlossen und die Endkonsolidierung zum 30. Juni 2022 wirksam. Das laufende Ergebnis des ersten Halbjahres ist - wie auch in der Vergleichsperiode – im Posten Ergebnis aus ausgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Das Ergebnis aus Endkonsolidierungen in Höhe von € 398 Millionen wurde in der Berichtsperiode dem Segment Corporate Center zugeordnet.

Der Anstieg im Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen war auf deutlich verbesserte Kernerträge zurückzuführen. Der Zinsüberschuss stieg dabei um € 58 Millionen, großteils in Rumänien (Anstieg: € 39 Millionen) aufgrund höherer Marktzinssätze und höherer Kreditvolumina und in Serbien (Anstieg: € 14 Millionen) sowohl organisch als auch durch den Zukauf. Für den Zuwachs im Provisionsgeschäft waren gestiegene Transaktionen im Zahlungsverkehr- und Fremdwährungsgeschäft verantwortlich. Bei den Verwaltungsaufwendungen wurde sowohl bei den Personalaufwendungen als auch beim Sachaufwand ein Anstieg in nahezu allen Ländern verzeichnet, überwiegend hervorgerufen durch reguläre Gehaltssteigerungen sowie höhere IT-Aufwendungen, Rechts- und Beratungskosten und Werbeaufwendungen. Die Risikokosten lagen trotz Anstiegs um € 4 Millionen mit € 25 Millionen weiterhin auf einem moderaten Niveau.

Albanien Bosnien und Herzegowina Kosovo Kroatien
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Zinsüberschuss 31 26 30 30 25 24 54 56
Dividendenerträge 1 2 2 0 0 0 0 0
Provisionsüberschuss 9 7 26 22 8 6 42 33
Handelsergebnis und Ergebnis aus
Fair-Value-Bewertungen 1 1 1 1 0 0 -4 3
Sonstiges betriebliches Ergebnis 0 -1 1 1 2 1 7 2
Betriebserträge 42 36 59 55 35 31 100 94
Verwaltungsaufwendungen -21 -19 -27 -24 -16 -14 -60 -52
Betriebsergebnis 21 18 33 31 19 16 39 43
Übriges Ergebnis 0 0 0 -3 0 0 -1 -10
Staatliche Maßnahmen und
Pflichtabgaben -3 -3 -3 -3 -1 -1 -4 -3
Wertminderungen auf finanzielle
Vermögenswerte 4 6 -9 -7 -2 -2 -7 -2
Ergebnis vor Steuern 22 20 21 19 16 13 27 28
Steuern vom Einkommen und
Ertrag -3 -3 -2 -2 -2 -2 -5 -5
Ergebnis nach Steuern 19 17 19 17 14 12 22 23
Bulgarien - aufgegebener
Rumänien Serbien Geschäftsbereich
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Zinsüberschuss 219 180 56 42 63 58
Dividendenerträge 0 0 0 0 1 2
Provisionsüberschuss 89 82 39 26 33 28
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen -11 6 3 2 1 1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 9 0 4 5 0 0
Betriebserträge 306 269 103 75 99 90
Verwaltungsaufwendungen -139 -140 -48 -34 -47 -44
Betriebsergebnis 167 129 55 41 52 45
Übriges Ergebnis -2 -3 0 0 0 0
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -14 -10 -5 -4 -8 -6
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -6 -14 -5 -3 6 -9
Ergebnis vor Steuern 144 102 46 35 50 30
Steuern vom Einkommen und Ertrag -24 -20 -6 -4 -4 -3
Ergebnis nach Steuern 120 82 40 31 46 27

Osteuropa

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 rung Q2/2022 Q1/2022 rung
Zinsüberschuss 838 488 71,8% 513 325 57,8%
Dividendenerträge 0 1 -79,1% 0 0
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 2 1 26,5% 1 1 -21,0%
Provisionsüberschuss 752 241 211,9% 466 286 62,6%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 130 -3 120 10 >500,0%
Ergebnis aus Hedge Accounting -18 2 -3 -15 -76,3%
Sonstiges betriebliches Ergebnis -3 -8 -61,8% -2 -1 74,1%
Betriebserträge 1.700 722 135,5% 1.094 606 80,4%
Verwaltungsaufwendungen -388 -288 34,8% -212 -176 20,2%
Betriebsergebnis 1.312 434 202,3% 882 430 105,0%
Übriges Ergebnis -5 -7 -25,2% -4 -1 424,2%
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -32 -22 43,1% -18 -14 29,0%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -489 -48 >500,0% -174 -316 -45,1%
Ergebnis vor Steuern 786 357 120,3% 686 100 >500,0%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -170 -82 107,9% -148 -22 >500,0%
Ergebnis nach Steuern 616 275 124,0% 539 77 >500,0%
Return on Equity vor Steuern 52,0% 27,9% 24,1 PP 90,8% 16,3% 74,6 PP
Return on Equity nach Steuern 40,8% 21,5% 19,2 PP 71,3% 12,6% 58,6 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 5,89% 4,99% 0,90 PP 6,32% 5,67% 0,65 PP
Cost/Income Ratio 22,8% 39,8% -17,0 PP 19,3% 29,0% -9,7 PP

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um € 350 Millionen auf € 838 Millionen. Dabei führten in Russland gestiegene Zinssätze, die Aufwertung des russischen Rubels, höhere Kreditvolumina bei Retail- und Firmenkunden sowie höhere Zinserträge aus dem Repo-Geschäft zu einem Anstieg, während es in der Ukraine aufgrund höherer Kreditvolumina bei Firmenkunden zu einer Verbesserung kam. Ebenso stieg der Provisionsüberschuss – unterstützt durch die Währungsaufwertungen in Osteuropa – überdurchschnittlich in Russland aufgrund höherer Volumina im Fremdwährungsgeschäft, primär im Devisenkassageschäft. Ausschlaggebend hierfür waren sowohl die geopolitische Situation als auch die Maßnahmen der russischen Zentralbank zu Devisenbeschränkungen. Positive Bewertungseffekte aus Fremdwährungspositionen führten zu einem Anstieg des Handelsergebnisses und Ergebnisses aus Fair-Value-Bewertungen, überwiegend in Russland. Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich aufgrund gestiegener Gehälter und Sozialabgaben in Russland sowie in der Ukraine, ebenso nahmen die IT-Aufwendungen in Russland und Wohltätigkeitsaufwendungen in der Ukraine zu. Die Risikokosten stiegen um € 441 Millionen auf € 489 Millionen aufgrund des Krieges in der Ukraine und einer damit einhergehenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Infolgedessen wurden in Russland im ersten Halbjahr Risikokosten in Höhe von € 266 Millionen, in der Ukraine € 201 Millionen und in Belarus € 22 Millionen gebucht. Die Dotierungen für Stage 1 und Stage 2 betrugen dabei in Russland € 210 Millionen und in der Ukraine € 159 Millionen.

Belarus Russland Ukraine
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Zinsüberschuss 59 37 615 336 163 115
Dividendenerträge 0 0 0 0 0 1
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 0 2 1 0 0
Provisionsüberschuss 54 28 670 174 28 39
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 25 4 74 -14 31 7
Ergebnis aus Hedge Accounting 0 0 -18 2 0 0
Sonstiges betriebliches Ergebnis -2 2 -2 -3 1 -8
Betriebserträge 136 71 1.341 497 223 154
Verwaltungsaufwendungen -34 -30 -258 -185 -96 -73
Betriebsergebnis 102 42 1.083 311 127 81
Übriges Ergebnis 0 0 0 -5 -5 -1
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -2 -2 -25 -17 -5 -4
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -22 -28 -266 -22 -201 1
Ergebnis vor Steuern 78 12 791 267 -83 78
Steuern vom Einkommen und Ertrag -22 -9 -161 -58 13 -15
Ergebnis nach Steuern 56 3 630 209 -70 62
Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 rung Q2/2022 Q1/2022 rung
Zinsüberschuss 314 283 11,0% 166 148 11,8%
Dividendenerträge 8 3 184,7% 8 0 >500,0%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 2 -98,6% 0 0
Provisionsüberschuss 305 252 21,1% 155 150 3,3%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 39 44 -9,7% 15 24 -35,6%
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 1 5 -5
Sonstiges betriebliches Ergebnis 54 64 -15,6% 25 29 -15,8%
Betriebserträge 720 648 11,0% 374 346 7,9%
Verwaltungsaufwendungen -369 -338 9,1% -189 -180 5,4%
Betriebsergebnis 351 310 13,2% 184 167 10,6%
Übriges Ergebnis 1 2 -65,7% -1 1
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -28 -25 10,3% -11 -17 -38,0%
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 10 -33 -29 39
Ergebnis vor Steuern 334 253 32,0% 144 190 -23,9%
Steuern vom Einkommen und Ertrag -78 -60 29,5% -28 -50 -43,4%
Ergebnis nach Steuern 256 193 32,7% 116 140 -17,0%
Return on Equity vor Steuern 17,2% 13,8% 3,4 PP 14,9% 19,8% -4,9 PP
Return on Equity nach Steuern 13,2% 10,5% 2,7 PP 12,0% 14,6% -2,6 PP
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,06% 1,05% 0,02 PP 1,11% 1,05% 0,06 PP
Cost/Income Ratio 51,3% 52,2% -0,9 PP 50,7% 51,9% -1,2 PP

Group Corporates & Markets

Für den Anstieg des Ergebnisses nach Steuern im Jahresvergleich waren im Wesentlichen die um € 84 Millionen höheren Kernerträge sowie die um € 44 Millionen niedrigeren Risikokosten verantwortlich. Haupttreiber für die Verbesserung der Kernerträge war ein deutlich höherer Provisionsüberschuss, der aus dem Fremdwährungs- sowie dem Kredit- und Garantiegeschäft, dem Zahlungsverkehrsgeschäft, dem Investmentbanking der Konzernzentrale sowie aus höheren Erträgen aus der Verwaltung von Investmentfonds in der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft resultierte. Der Anstieg im Zinsüberschuss war vorwiegend auf das Kreditwachstum und leicht gestiegene Zinsmargen in der Konzernzentrale zurückzuführen. In der Berichtsperiode wurde eine Nettoauflösung von Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte in Höhe von € 10 Millionen gebucht, während in der Vorjahresperiode eine Nettodotierung von € 33 Millionen ausgewiesen worden war. Hauptverantwortlich für den Rückgang der Risikokosten waren Auflösungen von Risikovorsorgen für Nicht-Finanzunternehmen in der Konzernzentrale.

Corporate Center

Verände Verände
in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021 rung Q2/2022 Q1/2022 rung
Zinsüberschuss -21 -17 22,3% -17 -4 382,5%
Dividendenerträge 182 607 -70,0% 137 45 206,4%
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 30 15 95,8% 14 16 -15,1%
Provisionsüberschuss 27 12 118,7% 11 16 -28,1%
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value
Bewertungen 131 -17 35 96 -63,4%
Ergebnis aus Hedge Accounting -2 -2 -20,1% 0 -1 -92,8%
Sonstiges betriebliches Ergebnis 39 48 -18,5% 23 16 46,6%
Betriebserträge 386 647 -40,4% 203 183 10,9%
Verwaltungsaufwendungen -217 -194 11,9% -114 -104 9,5%
Betriebsergebnis 168 453 -62,8% 89 79 12,6%
Übriges Ergebnis 13 56 -77,6% 46 -34
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -47 -36 31,4% 1 -48
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -16 0 >500,0% 0 -16
Ergebnis vor Steuern 118 473 -75,0% 137 -19
Steuern vom Einkommen und Ertrag 66 25 161,7% 20 46 -57,2%
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten
Geschäftsbereichen 184 498 -63,0% 157 28 469,7%
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 398 0 398 0
Ergebnis nach Steuern 582 498 16,8% 554 28 >500,0%

Die Verbesserung des Ergebnisses nach Steuern im Jahresvergleich ergab sich im Wesentlichen aus der Endkonsolidierung der veräußerten bulgarischen Tochterbank in Höhe von € 398 Millionen sowie aus dem um € 147 Millionen höheren Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen. Dieser Anstieg resultierte einerseits aus positiven Bewertungseffekten von mittels Währungsderivaten abgesicherten Fremdwährungspositionen, vor allem gegenüber dem ungarischen Forint, und andererseits aus Bewertungsergebnissen aus Verbriefungen und Derivaten in der Konzernzentrale. Demgegenüber standen um € 425 Millionen niedrigere konzerninterne Dividendenerträge. Das übrige Ergebnis verzeichnete einen Ergebnisrückgang, hervorgerufen durch Wertaufholungen auf Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen in Höhe von € 13 Millionen nach € 65 Millionen in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Entwicklung der Warenpreise und die negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das Geschäft in den lokalen Märkten waren ausschlaggebend für die Wertminderung auf die Anteile an der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG in Höhe von € 36 Millionen und der Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG in Höhe von € 10 Millionen. Von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine war auch die Geschäftstätigkeit der UNIQA Insurance Group AG betroffen, was sich in einem negativen Effekt in der Bewertung von € 38 Millionen widerspiegelte. Einem negativen Effekt von € 98 Millionen im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital stand eine Wertaufholung von € 59 Millionen in der Erfolgsrechnung gegenüber. Der Anstieg des Aufwands für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben stammte aus um € 8 Millionen höheren Beiträgen zum Bankenabwicklungsfonds in der Konzernzentrale.

Konzernzwischenabschluss

(Verkürzter Zwischenbericht zum 30. Juni 2022)

Unternehmen

Die Raiffeisen Bank International AG (RBI AG) ist beim Handelsgericht Wien im Firmenbuch unter FN 122119m registriert. Die Firmenanschrift lautet Am Stadtpark 9, 1030 Wien.

Die RBI betrachtet Österreich, wo sie als eine führende Kommerz- und Investmentbank tätig ist, sowie Zentral- und Osteuropa (CEE) als ihren Heimmarkt. Zwölf Märkte der Region werden durch Tochterunternehmen abgedeckt, darüber hinaus umfasst die Gruppe zahlreiche andere Finanzdienstleistungsunternehmen beispielsweise in den Bereichen Leasing, Vermögensverwaltung, Factoring und M&A. Die RBI bietet österreichischen und internationalen Unternehmen nicht nur ein breites Produktangebot im Corporate und Investment Banking, sondern auch eine nahezu flächendeckende Betreuung in CEE. Über ein engmaschiges Filialnetz werden auch lokale Unternehmen aller Größenordnungen sowie Privatkunden mit hochqualitativen Finanzprodukten versorgt. Zur Unterstützung ihrer Geschäftsaktivitäten unterhält die RBI Repräsentanzen sowie Service-Zweigstellen an ausgewählten asiatischen und westeuropäischen Standorten. Insgesamt betreuen mehr als 44.000 Mitarbeiter der RBI 17,2 Millionen Kunden in mehr als 1.700 Geschäftsstellen, der überwiegende Teil davon in CEE.

Da Aktien der Gesellschaft an einem geregelten Markt gemäß § 1 Abs 2 BörseG (prime market der Wiener Börse) gehandelt werden sowie zahlreiche Emissionen der RBI AG an einer geregelten Börse in der EU zugelassen sind, hat die RBI AG gemäß § 59a BWG einen Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufzustellen. Die RBI hat keinen Mehrheitsaktionär, jedoch halten die acht Raiffeisen-Landesbanken als Kernaktionäre rund 58,8 Prozent der Aktien, der Rest befindet sich im Streubesitz.

Als Kreditinstitut gemäß § 1 BWG unterliegt die RBI AG der behördlichen Aufsicht durch die Finanzmarktaufsicht, Otto-Wagner-Platz 5, A-1090 Wien (www.fma.gv.at) sowie durch die Europäische Zentralbank, Sonnemannstrasse 22, D-60314 Frankfurt am Main (www.bankingsupervision.europa.eu).

Der verkürzte Zwischenbericht zum 30. Juni 2022 wurde einer prüferischen Durchsicht durch den Abschlussprüfer Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH unterzogen.

Gesamtergebnisrechnung

Erfolgsrechnung

in € Millionen
Anhang
1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Zinsüberschuss
[1]
2.199 1.509
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 2.833 1.746
Zinserträge übrige 313 302
Zinsaufwendungen -947 -540
Dividendenerträge
[2]
29 30
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
[3]
34 21
Provisionsüberschuss
[4]
1.565 903
Provisionserträge 2.022 1.292
Provisionsaufwendungen -457 -389
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen
[5]
316 32
Ergebnis aus Hedge Accounting
[6]
-36 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis
[7]
42 54
Betriebserträge 4.150 2.550
Personalaufwand -894 -753
Sachaufwand -531 -445
Abschreibungen -225 -188
Verwaltungsaufwendungen
[8]
-1.649 -1.386
Betriebsergebnis 2.500 1.163
Übriges Ergebnis
[9]
-108 -74
Staatliche Maßnahmen und Pflichtgaben
[10]
-241 -155
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte
[11]
-561 -100
Ergebnis vor Steuern 1.590 834
Steuern vom Einkommen und Ertrag
[12]
-292 -193
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 1.299 641
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen
[23]
453 33
Ergebnis nach Steuern 1.751 674
Ergebnis nicht beherrschender Anteile
[32]
-40 -62
Konzernergebnis 1.712 612

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Sonstiges Ergebnis und Gesamtergebnis

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Ergebnis nach Steuern 1.751 674
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden -2 7
Neubewertungen von leistungsorientierten Vorsorgeplänen [29] 14 7
Fair-Value-Änderungen von Eigenkapitalinstrumenten [15] -51 3
Fair-Value-Änderungen aufgrund der Veränderung des Ausfallrisikos von finanziellen Verbindlichkeiten [26] 27 -1
Anteil sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen [20] 7 -2
Latente Steuern auf Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden [22, 30] 1 0
Posten, die anschließend möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden 912 100
Währungsdifferenzen 1.324 193
Absicherung von Nettoinvestitionen bei Auslandsaktivitäten [19, 28] -92 -56
Anpassungen der Cash-Flow Hedge Rücklage [19, 28] -114 -5
Fair-Value-Änderungen von finanziellen Vermögenswerten [15] -131 -19
Anteil sonstiges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen [20] -123 -16
Latente Steuern auf Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden [22, 30] 49 4
Sonstiges Ergebnis 911 107
Gesamtergebnis 2.662 781
Ergebnis nicht beherrschender Anteile [32] -39 -77
davon Erfolgsrechnung [32] -40 -62
davon sonstiges Ergebnis 1 -15
Konzerngesamtergebnis 2.623 704

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung.

Ergebnis je Aktie

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Konzernergebnis 1.712 612
Dividendenanspruch auf zusätzliches Kernkapital -46 -46
Auf Stammaktien entfallendes Ergebnis 1.666 566
Durchschnittliche Anzahl im Umlauf befindlicher Stammaktien in Millionen 329 329
Ergebnis je Aktie in € 5,07 1,72
Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen in € 3,69 1,62

Es waren keine Wandel- oder Optionsrechte im Umlauf, eine Verwässerung des Ergebnisses je Aktie fand daher nicht statt. Die Dividende auf das zusätzliche Kernkapital ist kalkulatorisch, die tatsächliche Auszahlung basiert auf dem Beschluss des Vorstands zum jeweiligen Auszahlungszeitpunkt.

Bilanz

Aktiva

Aktiva
in € Millionen Anhang 30.6.2022 31.12.2021
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen [13] 53.551 38.557
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost [14] 141.916 132.645
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income [15, 33] 3.669 4.660
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss [16, 33] 782 966
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss [17, 33] 192 264
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading [18, 33] 7.514 4.112
Hedge Accounting [19] -20 352
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen [20] 848 968
Sachanlagen [21] 1.719 1.640
Immaterielle Vermögenswerte [21] 929 933
Laufende Steuerforderungen [22] 80 73
Latente Steuerforderungen [22] 149 152
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen [23] 25 5.531
Sonstige Aktiva [24] 2.847 1.248
Gesamt 214.200 192.101

Passiva

Passiva
in € Millionen
Anhang
30.6.2022 31.12.2021
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost
[25]
182.054 161.700
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss
[26, 33]
1.164 1.323
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading
[27, 33]
8.355 5.873
Hedge Accounting
[28]
875 292
Rückstellungen
[29]
1.244 1.454
Laufende Steuerverpflichtungen
[30]
125 87
Latente Steuerverpflichtungen
[30]
52 46
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten der Veräußerungsgruppen
[23]
0 4.829
Sonstige Passiva
[31]
2.275 1.021
Eigenkapital
[32]
18.056 15.475
Konzern-Eigenkapital 15.426 12.843
Kapital nicht beherrschender Anteile 1.019 1.010
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.611 1.622
Gesamt 214.200 192.101

Eigenkapitalveränderungsrechnung

in € Millionen Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklagen
Gewinn
rücklagen
Kumuliertes
sonstiges
Ergebnis
Konzern
Eigenkapital
Kapital nicht
beherrschender
Anteile
Zusätzliches
Kernkapital
(AT1)
Gesamt
Eigenkapital 1.1.2022 1.002 4.992 10.121 -3.272 12.843 1.010 1.622 15.475
Kapitaleinzahlungen/
-auszahlungen 0 0 0 0 0 0 0 0
Zuteilung Dividende AT1 0 0 -46 0 -46 0 46 0
Dividendenzahlungen 0 0 0 0 0 -26 -46 -72
Eigene Anteile 0 0 0 0 0 0 -11 -11
Sonstige Veränderungen 0 0 2 4 6 -4 0 2
Gesamtergebnis 0 0 1.712 911 2.623 39 0 2.662
Eigenkapital 30.6.2022 1.002 4.992 11.789 -2.357 15.426 1.019 1.611 18.056
Eigenkapital 1.1.2021 1.002 4.992 9.234 -3.394 11.835 820 1.633 14.288
Kapitaleinzahlungen/
-auszahlungen 0 0 0 0 0 48 0 48
Zuteilung Dividende AT1 0 0 -46 0 -46 0 46 0
Dividendenzahlungen 0 0 -158 0 -158 -37 -46 -240
Eigene Anteile 0 0 0 0 0 0 -8 -8
Sonstige Veränderungen 0 0 7 0 7 18 0 24
Gesamtergebnis 0 0 612 92 704 77 0 781
Eigenkapital 30.6.2021 1.002 4.992 9.649 -3.301 12.342 926 1.625 14.892

Kapitalflussrechnung

in € Millionen Anhang 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen zum 1.1. [13] 38.557 33.660
Operative Geschäftstätigkeit:
Ergebnis vor Steuern 1.590 870
Anpassungen für die Überleitung des Ergebnisses nach Steuern auf den Kapitalfluss aus
operativer Geschäftstätigkeit:
Abschreibungen, Wertminderungen, Zuschreibungen auf nichtfinanzielle Vermögenswerte [8, 9] 227 196
Auflösung/Dotierung von Rückstellungen sowie Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte [7, 11, 29] 663 228
Gewinn/Verlust aus der Bewertung und Veräußerung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten [5, 9] -385 20
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen [3] -34 -21
Sonstige Anpassungen (per Saldo)1 -1.568 -1.492
Zwischensumme
Veränderung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit
493 -200
nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost [14] -968 -6.560
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income [15, 33] 564 -508
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss [16, 33] 140 -50
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss [17, 33] 70 122
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading [18, 33] 682 327
Sonstige Aktiva [24] -350 -47
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost [25] 12.634 14.135
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss [26, 33] -71 -57
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading [27, 33] 42 -229
Rückstellungen [29] -99 -126
Sonstige Passiva [31] 846 185
Erhaltene Zinsen [1] 2.983 1.970
Gezahlte Zinsen [1] -903 -496
Erhaltene Dividenden [2, 48] 66 165
Ertragsteuerzahlungen [12] -225 -172
Kapitalflüsse aus operativer Geschäftstätigkeit 15.904 8.458
Investitionstätigkeit:
Kassenbestand aus dem Zu- und Abgang von Tochterunternehmen aufgrund Wesentlichkeit -7 106
Auszahlungen für den Erwerb von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen [14, 20] -2.764 -1.800
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [21] -187 -147
Tochterunternehmen 198 -19
Einzahlungen aus der Veräußerung von:
Finanzanlagen und Unternehmensanteilen [14, 20] 635 1.075
Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten [21] 100 17
Tochterunternehmen [9] 0 0
Kapitalflüsse aus Investitionstätigkeit -2.026 -768
Finanzierungstätigkeit:
Kapitalauszahlungen -11 -8
Einzahlungen nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten [25, 26] 0 411
Auszahlungen nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten [25, 26] -176 0
Dividendenzahlungen -72 -221
Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse -35 -29
Einzahlungen aus Veränderungen im Kapital nicht beherrschender Anteile 0 48
Kapitalflüsse aus Finanzierungstätigkeit -294 201
Effekte aus Wechselkursänderungen 1.410 35
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen zum 30.6. [13] 53.551 41.586

1 Sonstige Anpassungen (per Saldo) enthält im Wesentlichen den Abzug des Zinsüberschusses und der Dividendenerträge, die entsprechenden Zahlungsflüsse sind unter dem Posten erhaltene Zinsen, gezahlte Zinsen und erhaltene Dividenden dargestellt.

Segmentberichterstattung

In der RBI erfolgt die interne Management-Berichterstattung grundsätzlich auf Basis der bestehenden Organisationsstruktur. Diese ist matrixförmig aufgebaut, d. h. Vorstände sind sowohl für einzelne Länder als auch für bestimmte Geschäftsfelder verantwortlich (Konzept der Country and Functional Responsibility). Steuerungseinheit (Cash Generating Unit) im Konzern ist ein Land. Die Darstellung der Länder umfasst nicht nur die Tochterbanken, sondern alle operativen Einheiten der RBI in den jeweiligen Ländern (wie z. B. Leasingunternehmen). Die obersten Entscheidungsgremien der RBI – Vorstand und Aufsichtsrat – treffen demnach wesentliche Entscheidungen über die Allokation der Ressourcen zu einem Segment auf Basis der jeweiligen Finanzund Ertragskraft, weshalb diese Berichtskriterien als wesentlich beurteilt wurden. Entsprechend sind auch die Segmente nach IFRS 8 differenziert. Die Überleitungsrechnung enthält im Wesentlichen Beträge aus der Eliminierung von Zwischenergebnissen und aus segmentübergreifenden Konsolidierungen.

Daraus ergeben sich die folgenden Segmente:

  • Zentraleuropa: Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn
  • Südosteuropa: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Rumänien und Serbien
  • Osteuropa: Belarus, Russland und Ukraine
  • Group Corporates & Markets (in Österreich gebuchtes Geschäft): Operatives Geschäft der Konzernzentrale, unterteilt in Subsegmente: Österreichische und internationale Firmenkunden, Markets, Financial Institutions & Sovereigns, Geschäft mit Instituten der Raiffeisen Bankengruppe (RBG) sowie Finanzdienstleister und Spezialgesellschaften wie z. B. Raiffeisen Centrobank AG, Kathrein Privatbank Aktiengesellschaft, Raiffeisen Leasing-Gruppe, Raiffeisen Factor Bank AG, Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H., Valida-Gruppe (Pensionskassengeschäft) und Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Darüber hinaus sind diesem Segment at-equity bewertete Unternehmen mit Banktätigkeit zugeordnet.
  • Corporate Center: Zentrale Konzernsteuerungsfunktionen in der Konzernzentrale (z. B. Treasury) sowie sonstige Konzerneinheiten (Beteiligungsunternehmen und gemeinsame Serviceunternehmen), Minderheitsbeteiligungen sowie at-equity bewertete Unternehmen des Nichtbankenbereichs.

Der im November 2021 vereinbarte Verkauf der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD an die KBC Bank wurde erfolgreich abgeschlossen. Da alle Bedingungen für den Abschluss der Transaktion, einschließlich aller erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen, noch im Juni 2022 erfüllt wurden, wurde die Endkonsolidierung der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD zum 30. Juni 2022 wirksam.

1.1.-30.6.2022 Group Corporates &
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Markets
Zinsüberschuss 624 416 838 314
Dividendenerträge 3 3 0 8
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 2 0 2 0
Provisionsüberschuss 279 213 752 305
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -11 -10 130 39
Ergebnis aus Hedge Accounting 1 0 -18 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 8 22 -3 54
Betriebserträge 906 645 1.700 720
Verwaltungsaufwendungen -437 -310 -388 -369
Betriebsergebnis 469 334 1.312 351
Übriges Ergebnis -97 -3 -5 1
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -105 -30 -32 -28
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -54 -25 -489 10
Ergebnis vor Steuern 213 276 786 334
Steuern vom Einkommen und Ertrag -65 -42 -170 -78
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 148 234 616 256
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 46 0 0
Ergebnis nach Steuern 148 279 616 256
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -51 0 15 -4
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 97 279 631 253
Return on Equity vor Steuern 11,1% 17,0% 52,0% 17,2%
Return on Equity nach Steuern 7,7% 17,2% 40,8% 13,2%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,17% 3,20% 5,89% 1,06%
Cost/Income Ratio 48,2% 48,1% 22,8% 51,3%
Loan/Deposit Ratio 87,0% 71,7% 48,5% 143,5%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,29% 0,31% 5,06% -0,05%
NPE Ratio 1,6% 2,3% 1,6% 1,5%
NPE Coverage Ratio 60,8% 68,2% 59,7% 55,7%
Aktiva 59.163 29.683 43.092 67.912
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 25.223 16.849 34.824 31.211
Eigenkapital 3.848 2.966 4.173 3.982
Forderungen an Kunden 36.329 17.138 16.746 38.410
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 43.539 23.818 35.228 31.598
Geschäftsstellen 364 738 582 23
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 9.669 12.340 17.071 3.355
Kunden in Millionen 3,7 4,9 6,8 1,9
1.1.-30.6.2022
in € Millionen Corporate Center Überleitung Gesamt
Zinsüberschuss -21 29 2.199
Dividendenerträge 182 -167 29
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 30 0 34
Provisionsüberschuss 27 -10 1.565
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 131 37 316
Ergebnis aus Hedge Accounting -2 -17 -36
Sonstiges betriebliches Ergebnis 39 -78 42
Betriebserträge 386 -206 4.150
Verwaltungsaufwendungen -217 72 -1.649
Betriebsergebnis 168 -134 2.500
Übriges Ergebnis 13 -16 -108
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -47 0 -241
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte -16 14 -561
Ergebnis vor Steuern 118 -137 1.590
Steuern vom Einkommen und Ertrag 66 -3 -292
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 184 -139 1.299
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 398 10 453
Ergebnis nach Steuern 582 -129 1.751
Ergebnis nicht beherrschender Anteile 0 1 -40
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 582 -129 1.712
Return on Equity vor Steuern 20,3%
Return on Equity nach Steuern 22,4%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 2,37%
Cost/Income Ratio 39,7%
Loan/Deposit Ratio 81,6%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,86%
NPE Ratio 1,6%
NPE Coverage Ratio 60,7%
Aktiva 45.182 -30.832 214.200
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 17.028 -16.110 109.025
Eigenkapital 7.612 -4.525 18.056
Forderungen an Kunden 800 -1.724 107.700
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 172 -3.073 131.283
Geschäftsstellen 1.707
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 1.903 0 44.338
Kunden in Millionen 0,0 0,0 17,2
1.1.-30.6.20211 Group Corporates &
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Markets
Zinsüberschuss 376 358 488 283
Dividendenerträge 9 3 1 3
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 3 0 1 2
Provisionsüberschuss 227 177 241 252
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen 3 13 -3 44
Ergebnis aus Hedge Accounting -1 0 2 1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 12 9 -8 64
Betriebserträge 629 560 722 648
Verwaltungsaufwendungen -349 -282 -288 -338
Betriebsergebnis 281 278 434 310
Übriges Ergebnis -108 -15 -7 2
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -49 -23 -22 -25
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 1 -22 -48 -33
Ergebnis vor Steuern 124 217 357 253
Steuern vom Einkommen und Ertrag -47 -36 -82 -60
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 77 182 275 193
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 27 0 0
Ergebnis nach Steuern 77 209 275 193
Ergebnis nicht beherrschender Anteile -37 0 -20 -5
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 41 209 255 188
Return on Equity vor Steuern 7,1% 12,4% 27,9% 13,8%
Return on Equity nach Steuern 4,4% 11,9% 21,5% 10,5%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,56% 3,10% 4,99% 1,05%
Cost/Income Ratio 55,4% 50,4% 39,8% 52,2%
Loan/Deposit Ratio 79,7% 64,8% 74,4% 134,7%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) -0,01% 0,32% 0,78% 0,19%
NPE Ratio 1,8% 2,7% 2,0% 1,6%
NPE Coverage Ratio 56,8% 68,3% 60,6% 56,5%
Aktiva 54.079 31.131 22.271 56.739
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 20.983 16.710 14.853 30.582
Eigenkapital 3.656 3.413 2.368 3.633
Forderungen an Kunden 30.258 16.750 12.986 34.911
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 39.054 25.166 17.697 28.516
Geschäftsstellen 352 818 598 20
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 9.238 13.754 16.966 3.216
Kunden in Millionen 3,0 5,3 7,5 1,9

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen der

Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

1.1.-30.6.20211
in € Millionen Corporate Center Überleitung Gesamt
Zinsüberschuss -17 21 1.509
Dividendenerträge 607 -593 30
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 15 0 21
Provisionsüberschuss 12 -6 903
Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen -17 -9 32
Ergebnis aus Hedge Accounting -2 -1 -1
Sonstiges betriebliches Ergebnis 48 -70 54
Betriebserträge 647 -658 2.550
Verwaltungsaufwendungen -194 65 -1.386
Betriebsergebnis 453 -592 1.163
Übriges Ergebnis 56 -1 -74
Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben -36 0 -155
Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte 0 3 -100
Ergebnis vor Steuern 473 -590 834
Steuern vom Einkommen und Ertrag 25 6 -193
Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen 498 -584 641
Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 0 6 33
Ergebnis nach Steuern 498 -579 674
Ergebnis nicht beherrschender Anteile 0 0 -62
Ergebnis nach Abzug nicht beherrschender Anteile 498 -579 612
Return on Equity vor Steuern 11,7%
Return on Equity nach Steuern 9,5%
Nettozinsspanne (Ø zinstragende Aktiva) 1,91%
Cost/Income Ratio 54,4%
Loan/Deposit Ratio 86,0%
Neubildungsquote (Ø Forderungen an Kunden) 0,22%
NPE Ratio 1,7%
NPE Coverage Ratio 60,3%
Aktiva 41.772 -24.292 181.700
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 16.967 -15.140 84.955
Eigenkapital 7.326 -5.503 14.892
Forderungen an Kunden 777 -1.631 94.052
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 1.330 -2.954 108.808
Geschäftsstellen 1.788
Mitarbeiter zum Stichtag (Vollzeitäquivalente) 1.794 0 44.968
Kunden in Millionen 0,0 0,0 17,7

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Anhang Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss wird in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) und den auf Basis der IAS Verordnung (EG) 1606/2002 durch die EU übernommenen internationalen Rechnungslegungsstandards einschließlich der anzuwendenden Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC/SIC) erstellt. Für die Erstellung des Konzernzwischenabschlusses kommen dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung wie im Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2021 im Detail beschrieben. Weiters berücksichtigt der Konzernzwischenabschluss die Anforderungen des IAS 34 an den Zwischenbericht. Angaben hinsichtlich zyklischer Aufwendungen und Erträge werden im Lagebericht adressiert.

Einige außerhalb des Anhangs gemachte IFRS-Angaben sind wesentliche Bestandteile des Konzernabschlusses. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Erläuterungen zu den Segmentergebnissen, die in den Angaben zur Segmentberichterstattung dargestellt werden. Neben den im Anhang dargestellten Angaben gemäß IFRS 7 enthält insbesondere das Kapitel Risikobericht ausführliche Darstellungen zu den Themen Kreditrisiko, Konzentrationsrisiko, Marktrisiko und Liquiditätsrisiko.

Anpassung der Erfolgsrechnung

Bis zum Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten im Juni 2022 kam es gemäß IFRS 5 zu einer Änderung in der Darstellung. Dieser Geschäftsbereich wurde in den Berichtsperioden bis zum Verkauf als zur Veräußerung gehaltene Veräußerungsgruppe klassifiziert und in der Bilanz separat ausgewiesen. Die Erfolgsrechnung wurde im Posten Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt und die Vergleichsperiode wurde entsprechend adaptiert. In der Berichtsperiode wurde in diesem Posten neben dem laufenden Ergebnisbeitrag der bulgarischen Konzerneinheiten auch der Verkaufserlös ausgewiesen.

Änderung von Rechnungslegungsmethoden

Erfassung von kreditbezogenen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten in Fremdwährungen (CHF)

Beginnend mit dem zweiten Quartal 2022 hat die RBI ihre Rechnungslegungsmethode in Bezug auf die Erfassung von Folgen der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten in Fremdwährungen (CHF) geändert. Bisher wies die RBI solche sowohl für bestehende als auch für rückgeführte Kredite in Übereinstimmung mit IAS 37 im Posten Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen aus. Nunmehr werden diese gemäß IFRS 9 B5.4.6 als Abzug vom Bruttobuchwert der Kreditverträge erfasst, soweit sie sich auf bestehende Kredite beziehen.

Der Grund für die Änderung der Bilanzierungsmethode ist die steigende Anzahl von Gerichtsverfahren und die überwiegend ungünstigen Gerichtsurteile in Bezug auf die Ungültigkeit des Vertrags. Infolgedessen geht die RBI davon aus, dass sie nicht den vollen Betrag der vertraglichen Zahlungsströme im Zusammenhang mit diesen Krediten erhalten wird. Aus diesem Grund hat die RBI ihre Schätzungen der Zahlungsströme in Bezug auf aktive Kredite überarbeitet und den Bruttobuchwert dieser Kredite gemäß IFRS 9 B5.4.6. angepasst, da die Änderungen der erwarteten Zahlungsströme nicht mit dem Kreditrisiko zusammenhängen und daher nicht als erwartete Kreditverluste erfasst werden.

Für bereits rückgeführte Kredite wird eine Rückstellung nach IAS 37 gebildet.

Die RBI hat die Änderung ihrer Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß IAS 8 vorgenommen, um den Abschlussadressaten relevantere Informationen über die Auswirkungen des CHF-Hypothekenstreits auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der RBI zu geben. Nach Ansicht der RBI spiegelt dieser Ansatz den Wert der CHF-indexierten Kredite in der Bilanz besser wider. Der geänderte Ansatz wird eine bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse im gesamten Finanzsektor ermöglichen und stellt die vorherrschende Marktpraxis in Polen dar.

In der Gesamtergebnisrechnung werden die Aufwendungen wie bisher im übrigen Ergebnis unter kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis ausgewiesen. Auf die Anpassung der Vorperioden in den einzelnen Anhangangaben wurde aufgrund von Unwesentlichkeit verzichtet.

in € Millionen 1.1.2021 Anpassung 1.1.2021 (angepasst)
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 116.596 -74 116.522
Forderungen an Haushalte 34.101 -74 34.027
Aktiva gesamt 165.959 -74 165.885
in € Millionen 1.1.2021 Anpassung 1.1.2021 (angepasst)
Rückstellungen 1.061 -74 986
Anhängige Rechts- und Steuerfälle 247 -74 173
Passiva gesamt 151.671 -74 151.597
in € Millionen 30.6.2021 Anpassung 30.6.2021 (angepasst)
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 124.763 -171 124.592
Forderungen an Haushalte 35.685 -171 35.514
Aktiva gesamt 181.700 -171 181.529
in € Millionen 30.6.2021 Anpassung 30.6.2021 (angepasst)
Rückstellungen 1.157 -171 986
Anhängige Rechts- und Steuerfälle 348 -171 177
Passiva gesamt 166.807 -171 166.636
in € Millionen 31.12.2021 Anpassung 31.12.2021 (angepasst)
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 132.645 -309 132.335
Forderungen an Haushalte 37.742 -309 37.432
Aktiva gesamt 192.101 -309 191.791
in € Millionen 31.12.2021 Anpassung 31.12.2021 (angepasst)
Rückstellungen 1.454 -309 1.145
Anhängige Rechts- und Steuerfälle 551 -309 242
Passiva gesamt 176.625 -309 176.316

Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte der EZB (TLTRO III)

In Zusammenhang mit den gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften der EZB (TLTRO III) kam es gemäß IAS 8.14 im vierten Quartal 2021 zu einer Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethode. Anstelle der zuvor angewandten Methode der Amortisierung des sogenannten COVID-Bonus für die Special Interest Rate Periods über die Gesamtlaufzeit der erhaltenen Refinanzierungen im Rahmen der Effektivzinssatzmethode infolge einer Schätzungsänderung gemäß IFRS 9 B5.4.5 wurde die Barwertmethode gemäß IFRS 9 B5.4.6 zur Anwendung gebracht. In diesem Zusammenhang wird auf den Geschäftsbericht 2021, Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, verwiesen.

Auf die Anpassung der Vorperioden in den einzelnen Anhangangaben wurde aufgrund von Unwesentlichkeit verzichtet. Bei einer Anpassung der Vorjahresperiode hätte sich der Nettozinsertrag und in der Folge auch das Ergebnis vor Steuern zum 30. Juni 2021 um € 19 Millionen auf € 1.528 Millionen bzw. € 853 Millionen erhöht. Der Buchwert finanzieller Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten hätte sich zum 30. Juni 2021 infolge der Anpassung um € 19 Millionen auf € 157.151 Millionen verringert. Auf den Nettozinsertrag, das Konzernergebnis und die Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2021 hätte die Anpassung keine Auswirkungen gehabt, da zu diesem Zeitpunkt die Rechnungslegungsmethode bereits umgestellt war.

Zum Berichtstichtag beträgt das im Posten (25) Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost unter Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthaltene Volumen an längerfristigen Finanzierungsgeschäften aus dem TLTRO-III-Programm der EZB € 8.416 Millionen. Im laufenden Geschäftsjahr waren Negativzinsen aus den TLTRO-Programmen in Höhe von rund € 21 Millionen im Posten (1) Zinsüberschuss ausgewiesen.

Wesentliche bilanzielle Ermessensspielräume und Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten

Sind für die Bilanzierung und Bewertung nach IAS/IFRS Schätzungen oder Beurteilungen erforderlich, werden diese in Übereinstimmung mit den jeweiligen Standards vorgenommen. Sie basieren auf historischen Erfahrungen und anderen Faktoren wie Planungen und nach heutigem Ermessen wahrscheinlichen Erwartungen oder Prognosen zukünftiger Ereignisse. Die den Schätzungen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einer regelmäßigen Überprüfung. Änderungen von Schätzungen werden, sofern sie nur eine Periode betreffen, nur in dieser berücksichtigt. Falls auch nachfolgende Berichtsperioden betroffen sind, werden die Änderungen in der aktuellen und den folgenden Perioden berücksichtigt. Die Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen betreffen im Wesentlichen die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft, den beizulegenden Zeitwert und die Wertminderung von Finanzinstrumenten, die latenten Steuern, Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen, Rückstellungen für Rechtsfälle sowie die Berechnungen zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und die im Zuge der Erstkonsolidierung aktivierten immateriellen Vermögenswerte. Die tatsächlichen Werte können von den geschätzten Werten abweichen.

Im Rahmen der geopolitischen Lage ist die RBI zudem erhöhten Risiken im Zusammenhang mit Fremdwährungsumrechnungen ausgesetzt. Details dazu finden sich im Kapitel Währungen.

Unternehmensfortführung (Going Concern)

Der Vorstand der RBI hat den Konzernabschluss zum 30. Juni 2022 basierend auf dem Grundsatz der Unternehmensfortführung erstellt, da er nicht beabsichtigt, die RBI zu liquidieren, und dies auf Grundlage der derzeit verfügbaren Informationen als realistische Absicht angesehen wird.

Die RBI hat aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine und in Russland mehrere in angemessener Weise mögliche Szenarien analysiert. Bei der Bewertung wurden eine Reihe von Quellen über die gegenwärtigen und erwarteten zukünftigen Bedingungen berücksichtigt. Die Planung zeigt, dass die RBI über die erforderlichen wirtschaftlichen Ressourcen verfügt, um die laufenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen zu erfüllen und den Geschäfts- und Liquiditätsbedarf finanzieren zu können (Liquiditätsund Finanzierungsprofil, einschließlich Prognosen der internen Liquiditätskennzahlen und der aufsichtsrechtlichen Liquiditätsdeckungsquoten). Darüber hinaus verfügt die RBI über robuste Systeme, um die Unterbrechung des Geschäftsbetriebs in einem Kriegsgebiet, einschließlich der Gefahr von Cyberangriffen, abzufedern. Die jüngsten intern durchgeführten Stresstest-Szenarien für den Liquiditäts- und Kapitalbedarf haben gezeigt, dass die RBI über angemessene Ressourcen verfügt, um möglichen Abwärtsszenarien standzuhalten.

Der Vorstand der RBI sieht keine wesentlichen Unsicherheiten im Hinblick auf die Annahme einer positiven Fortbestehungsprognose. Diese Annahme ist mit Datum der Genehmigung des zu veröffentlichenden Halbjahresberichts, dem 1. August 2022, für mindestes ein Jahr gültig.

Anwendung von neuen und geänderten Standards

Soweit nicht anders angegeben, ergaben sich durch die Anwendung der folgenden Standards und Interpretationen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der RBI.

Änderung an IAS 16 (Sachanlagen — Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung; Inkrafttreten 1. Jänner 2022)

Durch die Änderungen ist es unzulässig, von den Kosten einer Sachanlage die Erträge abzuziehen, die aus der Veräußerung von Gütern entstehen, die produziert werden, während eine Sachanlage an den vom Management beabsichtigten Standort sowie in den beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird. Stattdessen erfasst ein Unternehmen die Erträge aus derartigen Veräußerungen und die Kosten für die Produktion dieser Güter im Betriebsergebnis. Kosten für Testläufe, mit denen überprüft wird, ob die Sachanlage ordnungsgemäß funktioniert, stellen weiterhin ein Beispiel für direkt zurechenbare Kosten dar.

Änderung an IAS 37 (Belastende Verträge — Kosten für die Erfüllung eines Vertrages; Inkrafttreten 1. Jänner 2022)

Mit den Änderungen wird festgelegt, dass sich die Kosten der Vertragserfüllung aus den Kosten, die sich direkt auf den Vertrag beziehen, zusammensetzen. Dabei kann es sich entweder um zusätzliche Kosten für die Erfüllung dieses Vertrags handeln (z. B. direkte Arbeitskosten, Materialien) oder um eine Zuweisung anderer Kosten, die sich direkt auf die Erfüllung von Verträgen beziehen (z. B. die Zuweisung der Abschreibungen für einen Posten des Sachanlagevermögens, der bei der Erfüllung des Vertrags verwendet wird).

Änderung an IFRS 3 (Verweis auf das Rahmenkonzept; Inkrafttreten 1. Jänner 2022)

Die Änderungen aktualisieren IFRS 3 dahingehend, dass sich der Standard nunmehr auf das Rahmenkonzept 2018 und nicht mehr auf das Rahmenkonzept 1989 bezieht. Daneben wurden zwei Ergänzungen aufgenommen. Ein Erwerber hat bei der Identifizierung von Schulden, die er bei einem Unternehmenszusammenschluss übernommen hat, auf Geschäftsvorfälle und ähnliche Ereignisse im Anwendungsbereich von IAS 37 oder IFRIC 21 eben diese Vorschriften (anstelle des Rahmenkonzepts) anzuwenden. Außerdem erfolgt die Aufnahme der ausdrücklichen Aussage, dass bei einem Unternehmenszusammenschluss erworbene Eventualforderungen nicht anzusetzen sind.

Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2018-2020 (Inkrafttreten 1. Jänner 2022)

Verbesserungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41.

Noch nicht anzuwendende Standards und Interpretationen

Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2021, Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, ersichtlich.

Währungen

2022 2021
Stichtag Durchschnitt Stichtag Durchschnitt
Kurse in Währung pro € 30.6. 1.1.-30.6. 31.12. 1.1.-30.6.
Albanischer Lek (ALL) 119,130 120,797 120,760 123,259
Belarus Rubel (BYN) 2,663 2,903 2,883 3,113
Bosnische Marka (BAM) 1,956 1,956 1,956 1,956
Bulgarische Lewa (BGN) 1,956 1,956 1,956 1,956
Kroatische Kuna (HRK) 7,531 7,546 7,516 7,545
Polnischer Zloty (PLN) 4,690 4,639 4,597 4,547
Rumänischer Leu (RON) 4,946 4,947 4,949 4,902
Russischer Rubel (RUB) 56,342 79,982 85,300 89,910
Serbischer Dinar (RSD) 117,406 117,597 117,582 117,574
Tschechische Krone (CZK) 24,739 24,666 24,858 25,918
Ukrainische Hryvna (UAH) 30,778 31,628 30,923 33,525
Ungarischer Forint (HUF) 397,040 376,831 369,190 358,019
US-Dollar (USD) 1,039 1,092 1,133 1,206

Im Rahmen der geopolitischen Lage ist die RBI erhöhten Risiken im Zusammenhang mit Fremdwährungsumrechnungen ausgesetzt. Aufgrund der Entwicklung in der Ukraine und in Russland entschied eine große Anzahl von Staaten eine Reihe von Sanktionen gegen Russland, die wiederum zu Gegensanktionen vonseiten Russlands sowie zur Einführung von Kapitalkontrollen in Russland führten. Diese verfolgen das Ziel, Kapitalabflüsse zu verhindern und den Wechselkurs des russischen Rubels zu stabilisieren. In der Folge führte dies dazu, dass die EZB die Veröffentlichung eines offiziellen EUR/RUB-Wechselkurses einstellte und sich neben dem theoretischen, offiziellen Umrechnungskurs (von der russischen Zentralbank bzw. auf Basis der Daten der Moskauer Börse ermittelter Kurs: On-Shore-Kurs) ein tatsächlich und faktisch erreichbarer Umrechnungskurs (z.B. von Bloomberg ermittelt: Off-Shore-Kurs) bildete. Zusätzlich ist die RBI in der Ukraine und in Belarus erhöhter Unsicherheit hinsichtlich der Fremdwährungsumrechnung ausgesetzt, jedoch aufgrund des begrenzten Geschäftsvolumens und geringerer Dynamik im Zusammenhang mit Sanktionen und Kapitalkontrollen in einem geringeren Ausmaß als in Russland. Auf Beschluss der ukrainischen Nationalbank Ende Februar wurde die nationale Währung Hryvna an den US-Dollar gebunden. Zudem führte sie Restriktionen ein, wonach Transaktionen auf dem Interbankenmarkt den Kurs der ukrainischen Nationalbank plus 1 Prozent nicht übersteigen dürfen, für Bargeldtransaktionen gibt es keine derartigen Beschränkungen. Die ukrainische Notenbank hat im Juli 2022 die Landeswährung Hryvna wegen der Auswirkungen des Krieges mit Russland um 25 Prozent zum Dollar abgewertet. In Belarus bestehen derzeit keine wesentlichen regulatorischen Beschränkungen auf dem Währungsmarkt.

Die RBI ist diesen Risiken insbesondere bei der Umrechnung monetärer Posten in eine Fremdwährung und bei der Umrechnung vollkonsolidierter ausländischer Geschäftsbetriebe ausgesetzt. Gemäß IAS 21 ist bei der Umrechnung monetärer Posten in die funktionale Währung der jeweilige Stichtagskurs zu verwenden. Der Stichtagskurs ist wiederum als jener Kurs definiert, der bei sofortiger Ausführung zum Tragen kommen würde. Hier ist insbesondere zu berücksichtigen, ob zum Abschlussstichtag ein amtlich notierter Kurs erhältlich und zur sofortigen Abrechnung verfügbar ist. Sind mehrere Wechselkurse verfügbar, so ist gemäß IAS 21.26 jener Wechselkurs zu verwenden, zu dem die künftigen Zahlungsströme aus der Transaktion zum Bilanzstichtag abgerechnet hätten werden können. Auf Basis dessen analysiert die RBI die vertragliche Ausgestaltung und faktische Durchführbarkeit ihrer Transaktionen in russischem Rubel außerhalb Russlands, um den zu verwendenden Kurs zu bestimmen. Zusammenfassend ist die RBI zu dem Schluss gekommen, dass dieser Kurs zum 30. Juni 2022 im Wesentlichen der Off-Shore-Kurs gewesen wäre, welcher entsprechend in der Währungsumrechnung verwendet wurde. Die RBI hält keine wesentlichen Positionen in Belarus Rubel und in der ukrainischen Hryvna außerhalb der beiden Länder.

Die RBI verfügt über Tochterunternehmen, die in einer anderen funktionalen Währung bilanzieren als der Berichtswährung des Konzerns. Die Umrechnung vollkonsolidierter ausländischer Geschäftsbetriebe in die Berichtswährung der RBI hat gemäß IAS 21.39 zu erfolgen:

  • Mit dem Stichtagskurs zum Erstellungszeitpunkt (Vermögenswerte und Schulden)
  • Mit dem im Zeitpunkt der jeweiligen Transaktionen gültigen Wechselkurse bzw. vereinfachungshalber gegebenenfalls mit einem Durchschnittskurs (Erträge und Aufwendungen).

Hierzu ist wie bei der Umrechnung von Fremdwährungstransaktionen die Bestimmung geeigneter Wechselkurse notwendig. Üblicherweise wird hierfür jener Währungskurs verwendet, der bei der Umrechnung von Dividenden aus dem ausländischen Geschäftsbetrieb oder für eventuelle Kapitalrückführungen angewendet werden würde. Aufgrund der eingeführten staatlichen Einschränkungen in Russland geht die RBI zum Bilanzstichtag davon aus, dass Rückflüsse aus dem ausländischen Geschäftsbetrieb in Russland aufgrund der derzeitigen Einschränkungen nicht zum offiziellen Wechselkurs der russischen Zentralbank oder jenem der Moskauer Börse umgerechnet werden könnten, vielmehr käme hier der tatsächlich und faktisch erreichbare Kurs zum Tragen. In Transaktionen mit internationalen Banken wird hierfür üblicherweise der Off-Shore-Kurs verwendet, entsprechend wurde der ausländische Geschäftsbetrieb in Russland zum Bilanzstichtag zu diesem Kurs umgerechnet. Zum 30. Juni 2022 betrug der von der RBI verwendete EUR/RUB-Kurs (Off-Shore-Kurs) 56,34 und jener der russischen Börse (MOEX, On-Shore-Kurs) 54,79. Aufgrund der geringen Differenz hätte eine Umrechnung zum offiziellen Kurs in Russland jedenfalls keine wesentlichen Unterschiede im Vergleich zu den Effekten aus dem verwendeten Kurs verursacht. Für den Belarus Rubel und die ukrainische

Hryvna wurden die von der jeweiligen Zentralbank veröffentlichten Kurse von der RBI weiterhin als geeignete Kurse angesehen. Aufgrund der geringen Größe der ausländischen Geschäftsbetriebe in diesen Ländern (siehe Kapitel Risikobericht) ist die RBI hier allerdings nur einem begrenzten Risiko hinsichtlich der Währungsumrechnung ausgesetzt.

Die RBI adressiert die herausfordernden Rahmenbedingungen im geopolitischen Umfeld und den daraus resultierenden Veränderungen auf den Währungsmärkten mit einem laufenden Monitoring der hier dargestellten Schätzungen und Annahmen. Im Zusammenhang mit ähnlichen Sachverhalten wies das IFRIC im September 2018 (IFRIC Update 09-18) ausdrücklich darauf hin, dass Unternehmen in einem solchen Marktumfeld laufend und zu jedem Bilanzstichtag neu zu untersuchen haben, ob der verwendete Währungskurs den korrekten Kurs gemäß IAS 21 darstellt.

Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierung
Anzahl Einheiten 30.6.2022 31.12.2021
Stand Beginn der Periode 204 209
In der Berichtsperiode erstmals einbezogen 2 6
In der Berichtsperiode verschmolzen -3 -1
In der Berichtsperiode ausgeschieden -10 -10
Stand Ende der Periode 193 204

Erstkonsolidierungen

Unternehmen, Sitz (Land) Anteil Inkludiert Grund
Kreditinstitute
Crédit Agricole Srbija AD, Novi Sad (RS) 100,0% 1.4. Erwerb
Sonstige Unternehmen
Insurance Limited Liability Company "Priorlife", Minsk (BY) 87,7% 1.1. Wesentlichkeit

Am 1. April 2022 erfolgte das Closing zur Übernahme eines 100-Prozent-Anteils an der Crédit Agricole Srbija AD (CASRS), Novi Sad, durch die Raiffeisen banka a.d., Belgrad. Die Crédit Agricole Srbija AD, Novi Sad, wurde daher per 1. April in den Konzern einbezogen. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Zwischenabschlusses waren die notwendigen Marktbewertungen und sonstigen Berechnungen noch nicht fertig gestellt, sodass die Erstkonsolidierung auf Grundlage der vorläufig erstellten Eröffnungsbilanz gemäß IFRS 3.45 erfolgte.

Die endgültige Gegenleistung ist abhängig vom testierten Eigenkapital in der Schlussbilanz der Crédit Agricole Srbija AD, Novi Sad.

Der Erwerb der Crédit Agricole Srbija AD ist Teil der RBI-Strategie, ihre Präsenz in ausgewählten Märkten zu erweitern. Serbien ist ein Markt, der viel Wachstumspotenzial bietet. Die Akquisition der Crédit Agricole Srbija AD, mit rund 356.000 Kunden, ergänzt die Strategie der serbischen Tochterbank und wird die Wachstumsambitionen der RBI in diesem Markt unterstützen. Die Crédit Agricole Srbija AD wird voraussichtlich im April 2023 in die serbische Tochterbank, die Raiffeisen banka a.d., Belgrad, verschmolzen. Dadurch können Synergien genutzt und der Marktanteil erhöht werden. Der Bruttobuchwert der erworbenen Forderungen zum Erstkonsolidierungszeitpunkt betrug € 1.040 Millionen.

Im Zuge der vorläufigen Kaufpreisallokation gemäß IFRS 3 wurden die bestehenden Kundenbeziehungen und der Kernbestand an Kundeneinlagen als separat zu bilanzierende immaterielle Vermögenswerte identifiziert. Die Nutzungsdauer wurde auf acht Jahre bzw. neun Jahre festgelegt. Weiters wurde der Markenname der Crédit Agricole Srbija AD als separat zu bilanzierender immaterieller Vermögenswert identifiziert, welcher über die Nutzungsdauer von sechs Monaten abgeschrieben wird. Zusätzlich ist im Zuge der Kaufpreisallokation ein steuerlich nicht abzugsfähiger Firmenwert in Höhe von € 12 Millionen entstanden.

Die Vermögenswerte und Schulden wurden in der Eröffnungsbilanz gemäß IFRS 3.4 mit ihren Marktwerten dargestellt (Erwerbsmethode):

in € Millionen 1.4.2022
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen 353
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 1.012
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 28
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 0
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 2
Sachanlagen 24
Immaterielle Vermögenswerte 8
Software 1
Kerneinlagen 5
Kundenbeziehungen 1
Laufende Steuerforderungen 0
Latente Steuerforderungen 0
Sonstige Aktiva 4
Aktiva 1.431
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 1.273
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0
Rückstellungen 4
Laufende Steuerverpflichtungen 3
Latente Steuerverpflichtungen 2
Sonstige Passiva 5
Reinvermögen 144
Kapital nicht beherrschender Anteile 0
Reinvermögen nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile 144
Übertragene Gegenleistung 156
Firmenwert 12
in € Millionen 1.4.2022
Anschaffungskosten -156
Liquide Mittel 353
Cash-Flow für den Unternehmenserwerb 198

Darstellung der folgenden Posten seit dem Zeitpunkt der Einbeziehung gemäß IFRS 3 B64 (q) (i):

in € Millionen 1.4.-30.6.2022
Zinsüberschuss 12
Betriebsergebnis 8
Ergebnis nach Steuern 6

Auf die Darstellung einer Gesamtjahresbetrachtung gemäß IFRS 3 B64 (q) (ii) wird aufgrund unzureichender Informationen verzichtet.

Endkonsolidierungen

Unternehmen, Sitz (Land) Anteil Exkludiert Grund
Kreditinstitute
Equa bank a.s., Prag (CZ) 75,0% 1.1. Verschmelzung
Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD, Sofia (BG) 100,0% 30.6. Verkauf
Finanzinstitute
IMPULS-LEASING Slovakia s.r.o., Bratislava (SK) 78,7% 1.4. Verschmelzung
Limited Liability Company "Raiffeisen Leasing", Kiew (UA) 72,3% 1.1. Wesentlichkeit
Raiffeisen Immobilienfonds, Wien (AT) 96,5% 1.3. Wesentlichkeit
Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD, Sofia (BG) 100,0% 30.6. Verkauf
Raiffeisen stambena stedionica d.d., Zagreb (HR) 100,0% 1.5. Verschmelzung
Realplan Beta Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Wien (AT) 100,0% 1.4. Verkauf
RL Thermal Beteiligungen GmbH, Wien (AT) 100,0% 1.4. Verkauf
RL Thermal GmbH & Co Liegenschaftsverwaltung KG, Wien (AT) 100,0% 1.4. Verkauf
RL Thermal GmbH, Wien (AT) 100,0% 1.4. Verkauf
RZB Finance (Jersey) III Ltd, St. Helier (JE) 100,0% 1.4. Beendigung der operativen Tätigkeit
Anbieter von Nebenleistungen
KONEVOVA s.r.o., Prag (CZ) 75,0% 30.6. Verkauf

Der im November 2021 vereinbarte Verkauf von 100 Prozent der Anteile an der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD an die KBC Bank wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Verkauf hat, basierend auf dem vereinbarten Verkaufspreis von € 1.009 Millionen, einem Eigenkapital von € 601 Millionen und der Endkonsolidierung von € 3,3 Milliarden risikogewichteten Aktiva gesamt, einen positiven Effekt von 75 Basispunkten auf die harte Kernkapitalquote der RBI (vorbehaltlich der Genehmigung durch die EZB).

Da alle Bedingungen für den Abschluss der Transaktion, einschließlich aller erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen, noch im Juni 2022 erfüllt wurden, ist die Endkonsolidierung der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD zum 30. Juni 2022 wirksam. Die Kriterien der Beherrschung gemäß IFRS 10 sind nicht mehr gegeben, da das Anrecht auf schwankende Renditen bzw. die Fähigkeit, die Höhe der Rendite des Tochterunternehmens zu beeinflussen, weggefallen ist. Dementsprechend hat sich die Transaktion bereits im zweiten Quartal 2022 in den Finanzergebnissen der RBI niedergeschlagen. Das formelle Closing erfolgte am 7. Juli 2022. Das aus dem Verkauf resultierende zusätzliche Kapital stärkt die Kapitalausstattung der RBI und unterstützt das Wachstum in ausgewählten Märkten.

in € Millionen Bulgarien
Aktiva 5.810
Verbindlichkeiten 5.209
Summe identifizierbares Nettovermögen 601
Kapital nicht beherrschender Anteile 0
Nettovermögen nach Abzug nicht beherrschender Anteile 601
Verkaufspreis/Buchwert 1.009
Effekt aus Endkonsolidierung 408
In die Erfolgsrechnung umgegliederte Gewinne/Verluste -10
Ergebnis aus Endkonsolidierung 398

Das Ergebnis aus der Endkonsolidierung wurde unter dem Posten Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen. Weiters wurde der Beitrag aus dem laufenden Ergebnis des ersten Halbjahres der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD und ihrer hundertprozentigen Tochtergesellschaft Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD in Höhe von € 55 Millionen ebenfalls unter diesem Posten ausgewiesen.

Konsequenzen und Analysen der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine auf den Halbjahresabschluss

Kontrolltatbestand

Erhebliche Veränderungen im wirtschaftlichen und politischen Umfeld infolge des Krieges könnten darauf hindeuten, dass sich die Fähigkeit des Investors zur Beherrschung des Tochterunternehmens gemäß IFRS 10 in den betroffenen Gebieten verändert hat. In der RBI sind davon die Ukraine, Russland und Belarus betroffen.

Bei der Beurteilung, ob Beherrschung vorliegt, überprüft die RBI entsprechend den Anforderungen von IFRS 10 unter anderem, ob sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in den Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist, beziehungsweise Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Sind Stimmrechte maßgeblich, beherrscht die RBI ein Unternehmen, wenn sie direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte an dem Unternehmen besitzt, ausgenommen es gibt Anzeichen, dass ein anderer Investor über die praktische Möglichkeit verfügt, die relevanten Tätigkeiten einseitig zu bestimmen. Ähnlich beurteilt die RBI das Vorliegen einer Beherrschung in Fällen, in denen sie nicht die Mehrheit der Stimmrechte besitzt, aber die praktische Möglichkeit zur einseitigen Lenkung der relevanten Tätigkeiten hat. Dies kann der Fall sein, wenn die RBI aufgrund der Größe und Verteilung des Stimmrechtsbesitzes der Anteilseigner die Möglichkeit zur Beherrschung der relevanten Tätigkeiten besitzt.

Bei der Beurteilung der Tatsachen und Umstände hat die RBI sorgfältig geprüft, ob es aufgrund des Krieges oder der verhängten Sanktionen zu Veränderungen gekommen ist, welche die Fähigkeit zur Ausübung ihrer Rechte oder zur Einhaltung der Governance-Bestimmungen in Bezug auf die Tochtergesellschaft erheblich einschränkt. Die RBI ist zu dem Schluss gelangt, dass keine Änderungen in Hinblick auf die Bewertung der Beherrschung erforderlich sind und es zu keinem Beherrschungsverlust über die Tochterunternehmen in den betroffenen Gebieten kam. Weitere Informationen zu den Konsolidierungsgrundsätzen sind im Geschäftsbericht 2021, Kapitel Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, ersichtlich.

Konzentrationsrisiko

Infolge des Kriegsausbruchs in der Ukraine sind die Aktivitäten der RBI in Russland, der Ukraine und Belarus einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Das erhöhte Risiko ergibt sich aus einer Reihe von Faktoren wie die Zerstörung von Lebensgrundlagen und Infrastruktur in der Ukraine, den Verlust und die Blockierung von Häfen, gegen Russland verhängte Sanktionen, die Ungewissheit über die Dauer des Krieges sowie die Preisinstabilität und den wirtschaftlichen Rückgang in Osteuropa. Die ausstehenden Forderungen in Russland, der Ukraine und Belarus werden in den folgenden Tabellen dargestellt.

Die erste Tabelle zeigt eine Aufteilung des Nettobuchwerts der Kredite und Forderungen und der Schuldverschreibungen nach IFRS-Bewertungskategorien sowie das Nominale der außerbilanziellen Geschäfte abzüglich der darauf entfallenden Wertminderungen. Die zweite Tabelle zeigt das Konzentrationsrisiko anhand von Gegenparteien, wobei Derivate des Handelsbuchs separat dargestellt werden. Beide Tabellen basieren auf der Ländersegmentierung nach IFRS 8. Die Anstiege in Russland und Belarus resultierten aus den Aufwertungen der jeweiligen Währungen.

30.6.2022 31.12.2021
in € Millionen Russland Ukraine Belarus Gesamt Russland Ukraine Belarus Gesamt
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 21.196 3.228 1.850 26.274 15.895 2.759 1.518 20.172
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 112 0 91 203 531 225 38 793
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht
- Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 12 0 0 12 183 0 0 183
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair
Value Through Profit/Loss 2 0 0 2 23 0 0 23
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 594 93 14 701 247 91 19 356
Bilanzposten 21.916 3.321 1.955 27.192 16.879 3.075 1.574 21.528
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige
Zusagen 13.421 947 364 14.732 10.080 1.115 441 11.636
Gesamt 35.337 4.268 2.319 41.924 26.959 4.190 2.014 33.163
30.6.2022 31.12.2021
in € Millionen Russland Ukraine Belarus Gesamt Russland Ukraine Belarus Gesamt
Derivate 395 13 2 409 86 3 2 91
Zentralbanken 943 575 225 1.742 1.248 284 104 1.636
Regierungen 1.080 458 659 2.197 1.460 479 176 2.115
Kreditinstitute 5.304 179 120 5.603 2.041 74 243 2.358
Sonstige Finanzunternehmen 636 15 1 651 625 32 0 657
Nicht-Finanzunternehmen 7.756 1.841 623 10.221 7.289 1.903 723 9.915
Haushalte 5.802 241 325 6.369 4.131 299 325 4.755
Bilanzposten 21.916 3.321 1.955 27.192 16.879 3.075 1.574 21.528
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige
Zusagen 13.421 947 364 14.732 10.080 1.115 441 11.636
Gesamt 35.337 4.268 2.319 41.924 26.959 4.190 2.014 33.163

Werthaltigkeit der Sicherheiten in der Ukraine

Die Bestimmung des Marktwerts von Sicherheiten in der Ukraine gestaltet sich seit Kriegsbeginn als sehr schwierig. Gründe dafür sind beispielsweise physische Einschränkungen bei Vorortüberprüfungen, um die potenzielle Schadenshöhe zu bestimmen oder die Unsicherheit der Marktentwicklungen und Transaktionen in einigen Regionen. Aus diesem Grund wurde die Anrechenbarkeit von Sicherheiten reduziert und die Abschläge für Sicherheiten wurden erhöht. Insbesondere in den besetzten Regionen wurden Sicherheiten für die Bewertung nicht mehr berücksichtigt. In jenen Regionen, welche einem hohen Risiko von Feindseligkeiten oder Besetzungen ausgesetzt waren, wurden ebenfalls hohe Abschläge berücksichtigt. Für andere Bereiche erfolgt eine Neubewertung auf Basis der bestmöglich verfügbaren Informationen.

Ratingherabstufung Russlands

Seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine hat sich der Zugang Russlands zum globalen Finanzsystem stetig verschlechtert. Westliche Länder haben beispiellose Sanktionen gegen russische Unternehmen, die russische Zentralbank sowie die russische Regierung verhängt. Gleichzeitig hat Russland Beschränkungen für Kapitalflüsse in sogenannte unfreundliche Staaten eingeführt. Beides behinderte sowohl die Fähigkeit als auch die Bereitschaft, internationale Schulden zu bedienen. Basierend auf den verfügbaren Informationen haben Inhaber von russischen Staatsanleihen in Fremdwährung bis Montag, den 27. Juni 2022, keine Zahlungen erhalten (Fälligkeit Sonntag, den 26. Juni 2022), was dazu führte, dass die RBI das interne Rating russischer Staatsanleihen auf das niedrigste mögliche Niveau (SOV 10) gesetzt hat. Im Einklang mit den regulatorischen Richtlinien und jenen des internen Kreditrisikomanagements wird die externe Nichtbedienung nicht als Ausfall angesehen, da die von der RBI gehaltenen Instrumente immer noch die ursprünglich erwarteten vertraglichen Zahlungsströme generieren. Die Entscheidung des Nichtausfalls wird aufgrund der sich regelmäßig ändernden Situation regelmäßig überprüft.

Neubeurteilung des Geschäftsmodells in der Ukraine

Die erheblichen Veränderungen im politischen und wirtschaftlichen Umfeld der Ukraine führten zu einer Überprüfung des Geschäftsmodells für Staatsanleihen der Ukraine. Diese wurden ursprünglich dem Geschäftsmodell Halten und Verkaufen zugeordnet. Im Zuge der Überprüfung des Geschäftsmodells wurde festgestellt, dass die Bedingungen von IFRS 9 B4.4.1-B4.4.3 erfüllt sind und dass die entsprechenden Staatsanleihen von der Bewertungskategorie Fair Value Through Other Comprehensive Income zur Bewertungskategorie Amortized Cost umklassifiziert werden müssen. Hauptgrund dafür war, dass die Finanzinstrumente aufgrund der gegebenen Umstände ihren ursprünglichen Hauptzweck der Liquiditätssteuerung nicht mehr erfüllen konnten. In weiterer Folge hat die ukrainische Tochterbank aufgehört, Zukäufe in diesem Bereich zu tätigen.

Werthaltigkeitstest für das Sachanlagevermögen

Aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine wurde in beiden Ländern das Sachanlagevermögen gemäß IAS 36 auf Indikatoren überprüft, die zu einer Wertminderung führen könnten.

In der Ukraine wurde jenes Sachanlagevermögen, welches sich in den besetzten Gebieten befindet, zur Gänze auf null abgeschrieben. Alle anderen Sachanlagevermögenswerte werden einzeln begutachtet und entsprechend, wenn es zu Schädigungen kommt, wertberichtigt. Daraus ergaben sich Wertminderungen in Höhe von rund € 6 Millionen.

In Russland ergab sich aus den Wertminderungstests keine Abwertung.

Werthaltigkeitstest für at-equity bewertete Unternehmen

Basierend auf den letztaktuellen Werthaltigkeitstests von LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs Aktiengesellschaft sowie UNIQA Insurance Group AG wurden im ersten Halbjahr 2022 Wertminderungen in Höhe von € 36 Millionen beziehungsweise € 38 Millionen erfasst. Diese waren auf die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die negativen Entwicklungen der Warenpreise und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf das Geschäft in den lokalen Märkten zurückzuführen.

30.6.2022 31.12.2021
Zahlungsmittelgenerierende Einheiten LLI OeKB UNIQA LLI OeKB UNIQA
6,6% 7,5% 9,0% 6,0% 6,7% 8,4%
Durchschnittliche Diskontierungszinssätze (nach Steuern) WACC CoE CoE WACC CoE CoE
Planungshorizont 5 Jahre 3 Jahre 5 Jahre 5 Jahre 3 Jahre 5 Jahre

LLI: LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs Aktiengesellschaft, Wien (AT)

OeKB: Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft, Wien (AT)

UNIQA: UNIQA Insurance Group AG, Wien (AT)

Um zu untersuchen, wie sich eine Veränderung der zur Bestimmung der Kapitalkosten wesentlichen Parameter auf den Wert des Eigenkapitals auswirkt, wurden im Zuge der durchgeführten Sensitivitätsanalyse diese Parameter variiert. Schließlich können Änderungen in der Bewertung dieser Gesellschaften zu einer Anpassung des Buchwerts führen. Im Falle eines Abwärtsszenarios (Anstieg der Kapitalkosten) würde der weitere Wertrückgang zu einer Buchwertabschreibung führen. Eine Reduktion des Abzinsungssatzes (z. B. um 20 oder 50 Basispunkte) würde zu einem Wertanstieg führen und in einer Zuschreibung des Buchwerts auf den errechneten Value in Use resultieren. Mögliche Zuschreibungen sind auf den gestiegenen erzielbaren Betrag vorzunehmen, jedoch maximal bis zu dem Betrag, der sich ohne vorherige Wertminderung ergeben hätte.

Zu den Auswirkungen auf die Modelle zur Berechnung der Wertminderungen gemäß IFRS 9 wird auf den Posten (37) Zukunftsorientierte Informationen verwiesen.

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung

(1) Zinsüberschuss

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Zinserträge nach Effektivzinsmethode 2.833 1.746
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 43 47
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 2.790 1.699
Zinserträge übrige 313 302
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 43 58
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 17 10
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 3 4
Derivate - Hedge Accounting, Zinssatzrisiko 84 140
Sonstige Aktiva 72 4
Zinserträge aus finanziellen Verbindlichkeiten 95 87
Zinsaufwendungen -947 -540
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost -733 -332
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading -35 -31
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through Profit/Loss -19 -22
Derivate - Hedge Accounting, Zinssatzrisiko -112 -114
Sonstige Passiva -5 -4
Zinsaufwendungen aus finanziellen Vermögenswerten -42 -36
Gesamt 2.199 1.509

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Zinsüberschuss 2.199 1.509
Durchschnittliche zinstragende Aktiva 185.536 157.605
Nettozinsspanne 2,37% 1,91%

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Im Zinsüberschuss sind Zinserträge in Höhe von € 104 Millionen (Vorjahresperiode: € 118 Millionen) von marktbewerteten finanziellen Vermögenswerten und Zinsaufwendungen in Höhe von € 55 Millionen (Vorjahresperiode: € 53 Millionen) von marktbewerteten finanziellen Verbindlichkeiten enthalten.

Der Zinsüberschuss erhöhte sich um € 691 Millionen auf € 2.199 Millionen. Diese Entwicklung ist vor allem auf steigende Zinssätze in zahlreichen Ländern des Konzerns und ein hohes Kreditwachstum zurückzuführen. Den größten Zuwachs mit € 279 Millionen verzeichnete Russland aufgrund gestiegener Zinssätze, der Aufwertung des russischen Rubels, höherer Kreditvolumina bei Retail- und Firmenkunden sowie höherer Zinserträge aus dem Repo-Geschäft. In Tschechien sorgten neben der Integration

der Equa bank ebenfalls höhere Zinserträge aus dem Repo-, dem Firmenkunden- und dem Retail-Kundengeschäft für einen Anstieg des Zinsüberschusses um € 174 Millionen. Auch die Zuwächse in Ungarn um € 62 Millionen, in Rumänien um € 39 Millionen und in der Konzernzentrale um € 34 Millionen waren sowohl zinssatz- als auch volumenbedingt. In der Ukraine führten höhere Kreditvolumina bei Firmenkunden zu einem Anstieg des Zinsüberschusses um € 49 Millionen. Die Zunahme um € 22 Millionen in Belarus war auf günstigere Refinanzierungen in einem sich entspannenden Liquiditätsumfeld zurückzuführen. In Serbien erhöhte sich der Zinsüberschuss um € 14 Millionen vor allem aufgrund der Integration der Crédit Agricole Srbija AD. Die durchschnittlichen zinstragenden Aktiva des Konzerns stiegen vor allem bedingt durch das hohe Kreditwachstum im Jahresvergleich um 18 Prozent. Die Nettozinsspanne verbesserte sich um 46 Basispunkte auf 2,37 Prozent, was neben Osteuropa auf Anstiege um jeweils 1 Prozentpunkt in Ungarn und Tschechien zurückzuführen war.

(2) Dividendenerträge

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 1 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 6 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 7 8
Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 16 21
Gesamt 29 30

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

(3) Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Laufendes Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 34 21

(4) Provisionsüberschuss

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Zahlungsverkehr 441 351
Kredit- und Garantiegeschäft 132 110
Wertpapiere 39 42
Vermögensverwaltung 128 121
Depot- und Treuhandgeschäft 51 40
Vermittlungsprovisionen 35 27
Fremdwährungsgeschäft 712 191
Sonstige 26 22
Gesamt 1.565 903

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung. Zusätzlich kam es aufgrund einer unterschiedlichen Zuordnung von Ertragskomponenten in Rumänien zu Umgliederungen innerhalb des Provisionsüberschusses, insbesondere von der Vermögensverwaltung zum Zahlungsverkehr sowie Kredit- und Garantiegeschäft.

Der starke Anstieg im Provisionsüberschuss war auf die erhöhte Aktivität von Firmen- als auch Retail-Kunden im Fremdwährungsgeschäft, vorwiegend aus dem Devisenkassageschäft in Russland, zurückzuführen. Diese Entwicklung war sowohl durch die geopolitische Situation als auch durch die Maßnahmen der russischen Zentralbank zu Devisenbeschränkungen begründet. Ebenso verzeichnete der Zahlungsverkehr aufgrund gestiegener Transaktionen mit Firmenkunden einen Zuwachs. Positiv entwickelte sich auch das Ergebnis aus dem Kredit- und Garantiegeschäft, das am stärksten in der Konzernzentrale zunahm. Unterstützt durch Währungsaufwertungen in Osteuropa konnte somit das Provisionsergebnis um € 662 Millionen auf € 1.565 Millionen gesteigert werden. Die größten Zuwächse verzeichneten dabei Russland und die Konzernzentrale. Weiters ergaben sich währungsbereinigte Anstiege in Belarus, Tschechien und Ungarn.

Im Provisionsüberschuss sind Erträge und Aufwendungen in Höhe von € 1.012 Millionen (Vorjahresperiode: € 722 Millionen) enthalten, die sich auf finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten beziehen, die nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewertet werden.

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Provisionserträge 2.022 1.292
Zahlungsverkehr 680 559
Clearing und Abwicklung 188 141
Kreditkarten 76 60
Debitkarten und sonstige Bankkarten 139 125
Übrige Zahlungsdienste 278 232
Kredit- und Garantiegeschäft 147 127
Wertpapiere 76 70
Vermögensverwaltung 205 192
Depot- und Treuhandgeschäft 59 46
Vermittlungsprovisionen 53 44
Fremdwährungsgeschäft 739 204
Sonstige 63 51
Provisionsaufwendungen -457 -389
Zahlungsverkehr -239 -208
Clearing und Abwicklung -65 -67
Kreditkarten -45 -29
Debitkarten und sonstige Bankkarten -62 -51
Übrige Zahlungsdienste -67 -61
Kredit- und Garantiegeschäft -15 -17
Wertpapiere -37 -28
Vermögensverwaltung -76 -71
Depot- und Treuhandgeschäft -8 -7
Vermittlungsprovisionen -18 -17
Fremdwährungsgeschäft -26 -13
Sonstige -37 -28
Gesamt 1.565 903

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung. Zusätzlich kam es aufgrund einer unterschiedlichen Zuordnung von Ertragskomponenten in Rumänien zu Umgliederungen innerhalb des Provisionsüberschusses, insbesondere von der Vermögensverwaltung zum Zahlungsverkehr sowie Kredit- und Garantiegeschäft.

(5) Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Held For Trading 376 -90
Derivate 354 -71
Eigenkapitalinstrumente -69 42
Schuldverschreibungen -103 -16
Kredite und Forderungen 25 4
Short-Positionen 3 5
Einlagen 192 -49
Verbriefte Verbindlichkeiten -1 -1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten -24 -4
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through
Profit/Loss -10 4
Eigenkapitalinstrumente 0 0
Schuldverschreibungen 1 2
Kredite und Forderungen -11 2
Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten - Designated Fair Value Through
Profit/Loss 53 19
Schuldverschreibungen -4 0
Einlagen 4 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 54 18
Währungsumrechnung (netto) -103 100
Gesamt 316 32

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Das Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen erhöhte sich um € 284 Millionen auf € 316 Millionen. Der Anstieg resultierte vorwiegend aus der Absicherung von in lokalen Währungen gehaltenen Kapitalpositionen der Netzwerkbanken in Höhe von € 90 Millionen. Die Kapitalpositionen wurden in der Konzernzentrale mittels Devisentermingeschäften abgesichert (Net Investment Hedge), wobei der Bewertungsteil aus der Terminkomponente (Forward Points) im Konzernergebnis ausgewiesen und jener aus der Veränderung des Stichtagskurses der jeweiligen Fremdwährung im sonstigen Ergebnis erfasst wurde. Vor allem das hohe Zinsdifferenzial zwischen Euro und russischem Rubel im ersten Quartal und die infolgedessen geschlossenen

Devisentermingeschäfte in russischem Rubel führten zu diesen positiven Bewertungseffekten. Einen Anstieg von positiven Bewertungseffekten aus Fremdwährungspositionen im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnete auch Russland aufgrund der starken Aufwertung des russischen Rubels im zweiten Quartal 2022 in Höhe von € 164 Millionen. Teilweise kompensiert wurde das gestiegene Bewertungsergebnis aus Fremdwährungen in Russland durch im Vergleich zur Vorjahresperiode höhere Bewertungsverluste aus abgesicherten Zinsrisiken in Höhe von € 75 Millionen, hervorgerufen durch die starke Volatilität der von der russischen Zentralbank festgelegten Zinsen im ersten Halbjahr 2022. Darüber hinaus kam es im Bereich des Zertifikatgeschäfts aufgrund des Anstiegs des eigenen Credit Spreads zu im Jahresvergleich höheren Bewertungsgewinnen von zum Zeitwert bewerteten Zertifikatsemissionen in Höhe von € 63 Millionen. Aus der Bewertung von zum Zeitwert bewerteten Veranlagungen in Venture Capital Fonds resultierte ein Anstieg der Bewertungsgewinne in Höhe von € 20 Millionen.

(6) Ergebnis aus Hedge Accounting

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Fair-Value-Änderungen aus Absicherungsinstrumenten 41 63
Fair-Value-Änderungen aus abgesicherten Grundgeschäften im Hedge Accounting -77 -65
Erfolgswirksamer, ineffektiver Teil aus Cash-Flow Hedge 0 1
Gesamt -36 -1

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

(7) Sonstiges betriebliches Ergebnis

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Ergebnis aus der Ausbuchung nicht modifizierter finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten -
Not Measured At Fair Value Through Profit/Loss -9 9
Schuldverschreibungen -13 5
Kredite und Forderungen 1 5
Einlagen 0 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 3 -1
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0
Ergebnis aus der Ausbuchung von zur Veräußerung gehaltenen nichtfinanziellen Vermögenswerten -24 -5
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) 0 1
Immaterielle Vermögenswerte -27 -8
Sonstige Aktiva 3 2
Ergebnis aus bankfremden Tätigkeiten 3 8
Umsatzerlöse aus bankfremden Tätigkeiten 61 34
Aufwendungen aus bankfremden Aktivitäten -58 -26
Ergebnis aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen 11 10
Umsatzerlöse aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen 21 20
Aufwendungen aus zusätzlichen Leasing-Dienstleistungen -9 -10
Ergebnis aus Versicherungsverträgen 6 -1
Ergebnis aus Investment Property inkl. Operating Leasing (Immobilien) 25 23
Ergebnis aus Investment Property 8 7
Erträge aus Operating Leasing von Immobilien 8 8
Aufwendungen aus Operating Leasing von Immobilien -2 -2
Erträge aus sonstigem Operating Leasing 14 13
Aufwendungen aus sonstigem Operating Leasing -3 -3
Ergebnis aus der Dotierung und Auflösung sonstiger Rückstellungen 10 0
Übrige betriebliche Erträge/Aufwendungen 20 11
Gesamt 42 54
Sonstige Betriebserträge 205 149
Sonstige Betriebsaufwendungen -163 -95

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

(8) Verwaltungsaufwendungen

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Personalaufwand -894 -753
Sachaufwand -531 -445
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte -225 -188
Gesamt -1.649 -1.386

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Personalaufwand

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Löhne und Gehälter -683 -577
Soziale Abgaben -167 -139
Freiwilliger Sozialaufwand -26 -20
Aufwendungen für beitragsorientierte Pensionspläne -7 -8
Aufwendungen/Erträge für leistungsorientierte Pensionspläne -6 -1
Aufwendungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses -5 -3
Aufwendungen für andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer exkl. zukünftiger Bonusprogramme 3 -2
Personalaufwand unter Berücksichtigung zukünftiger Bonusprogramme -3 -3
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses -1 0
Gesamt -894 -753

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Der Personalaufwand erhöhte sich um € 141 Millionen auf € 894 Millionen, vorwiegend bedingt durch Anstiege in Russland, Tschechien, in der Ukraine sowie der Konzernzentrale. Zusätzlich zum Anstieg der durchschnittlichen Anzahl der Mitarbeiter resultierten die Anstiege in Russland vorwiegend aus gestiegenen Gehältern und Sozialabgaben, in Tschechien aus der Integration der Equa bank, in der Ukraine sowie der Konzernzentrale aus dem Anstieg bei den laufenden Gehaltszahlungen.

Sachaufwand

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Raumaufwand -49 -42
IT-Aufwand -177 -146
Rechts- und Beratungsaufwand -79 -61
Werbe- und Repräsentationsaufwand -51 -48
Kommunikationsaufwand -35 -32
Büroaufwand -9 -9
Kfz-Aufwand -5 -4
Sicherheitsaufwand -13 -14
Reiseaufwand -4 -1
Ausbildungsaufwand -5 -5
Sonstige nicht ertragsabhängige Steuern -36 -31
Sonstiger Sachaufwand -67 -52
Gesamt -531 -445
davon Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse -7 -6
davon Aufwendungen für Leasingverhältnisse geringwertiger Vermögenswerte -2 -2

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Haupttreiber für den um € 86 Millionen gestiegenen Sachaufwand waren höhere IT-Aufwendungen (Anstieg: € 31 Millionen), vorwiegend in Tschechien, Russland und in der Konzernzentrale, sowie gestiegene Rechts- und Beratungsaufwendungen (Anstieg: € 18 Millionen) in Tschechien, der Konzernzentrale und in Polen. Weitere Anstiege ergaben sich in anderen Aufwandsposten, vorwiegend beim sonstigen Sachaufwand (Anstieg: € 15 Millionen), beim Raumaufwand (Anstieg: € 7 Millionen) und bei den nicht ertragsabhängigen Steuern (Anstieg: € 5 Millionen).

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Sachanlagen -115 -109
davon Nutzungsrechte -41 -38
Immaterielle Vermögenswerte -109 -80
Gesamt -225 -188

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte stiegen um 19 Prozent oder € 37 Millionen auf € 225 Millionen, hauptsächlich bedingt durch die Integration der Equa bank in Tschechien sowie die höheren Software-Bestände in der Konzernzentrale.

(9) Übriges Ergebnis

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Gewinne/Verluste aus modifizierten Vertragskonditionen -10 -5
Ergebnis aus Barwertänderungen unwesentlich modifizierter Vertragskonditionen -9 -4
Ergebnis aus der Ausbuchung aufgrund wesentlich modifizierter Vertragskonditionen 0 -1
Wertminderungen/-aufholungen auf Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen 1 54
Wertminderungen von nichtfinanziellen Vermögenswerten -2 -1
Firmenwerte 0 0
Andere -2 -1
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen sowie Endkonsolidierungen 7 -5
Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen 1 0
Ergebnis aus Endkonsolidierungen 6 -5
Nicht der Geschäftstätigkeit zuordenbarer Steueraufwand 0 0
Kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis -104 -118
Gesamt -108 -74

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Der Posten Wertminderungen/-aufholungen auf Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen in Höhe von € 1 Million (Vorjahresperiode: € 54 Millionen) enthielt die Bewertung von Anteilen an at-equity angesetzten Unternehmen in Höhe von plus € 13 Millionen (Vorjahresperiode: plus € 65 Millionen), dem standen Wertminderungen auf Anteile an Tochterunternehmen in Höhe von € 12 Millionen (Vorjahresperiode: € 11 Millionen) gegenüber. Die Wertminderung auf die at-equity bewerteten Anteile an der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG, Wien, in Höhe von € 36 Millionen und der Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG in Höhe von € 10 Millionen erfolgte aufgrund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere auch durch den Krieg in der Ukraine, der Entwicklung der Warenpreise und der negativen Auswirkungen des Krieges auf das Geschäft in den lokalen Märkten. Von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges war auch die Geschäftstätigkeit der UNIQA Insurance Group AG betroffen, was sich in einem negativen Effekt in der Bewertung von € 38 Millionen widerspiegelte. Einem negativen Effekt von € 98 Millionen im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital stand eine Wertaufholung von € 59 Millionen in der Erfolgsrechnung gegenüber.

Der Aufwand für kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten auf Portfoliobasis in Höhe von € 104 Millionen stammte mit € 102 Millionen (Vorjahresperiode: € 105 Millionen) aus anhängigen und erwarteten Verfahren in Polen, die im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind, entstanden. Der Aufwand in Polen resultierte aus Parameteranpassungen in der Modellberechnung.

Das Ergebnis aus zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Verkaufsgruppen sowie Endkonsolidierungen beinhaltete überwiegend die Endkonsolidierung einer tschechischen Immobiliengesellschaft. Insgesamt wurden in der Berichtsperiode zehn Konzerneinheiten endkonsolidiert, das Ergebnis aus dem Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten wurde in dem Posten Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen dargestellt.

(10) Staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Staatliche Maßnahmen -77 -26
Bankenabgaben -77 -26
Pflichtabgaben -165 -129
Bankenabwicklungsfonds -89 -75
Beiträge zur Einlagensicherung -75 -54
Gesamt -241 -155

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Der Aufwand für staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben erhöhte sich um € 86 Millionen auf € 241 Millionen. Die Bankenabgaben verzeichneten dabei einen Anstieg um € 51 Millionen. Dies lag vor allem an der Einführung einer speziellen Bankenabgabe in Ungarn, die im ersten Halbjahr 2022 für das Gesamtjahr in Höhe von € 47 Millionen gebucht wurde. Die Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds stiegen um € 14 Millionen, überwiegend in der Konzernzentrale und in Tschechien. Die höheren Beiträge zur Einlagensicherung um € 21 Millionen resultierten vor allem aus Russland, Rumänien, Kroatien und Tschechien. Die Anstiege in Tschechien ergaben sich aus der Integration der Equa bank.

(11) Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Forderungen -373 -100
Schuldverschreibungen -113 1
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen -75 -2
Gesamt -561 -100
davon finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income -6 0
davon finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost -480 -99

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Der Anstieg der Risikokosten stammte vorwiegend aus dem Segment Osteuropa. Hauptverantwortlich dafür waren vor allem die durch den Krieg in der Ukraine verursachten schlechteren makroökonomischen Daten, Ratingherabstufungen von Kunden, Staaten und Regierungen, und in Russland zusätzlich die wirtschaftlichen Konsequenzen mehrerer EU- und US-Sanktionspakete. In der Berichtsperiode wurden daher für Osteuropa insgesamt € 489 Millionen (Vorjahresperiode: € 48 Millionen) vorgesorgt, davon entfielen auf Russland € 266 Millionen und die Ukraine € 201 Millionen. Im zweiten Quartal 2022 wurden Vorsorgen für mögliche Ratingherabstufungen von Firmenkunden in Zusammenhang mit einem Gasversorgungsschock getroffen.

Weitere Details sind unter Punkt (39) Entwicklung der Wertminderungen ersichtlich.

(12) Steuern vom Einkommen und Ertrag

in € Millionen 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.20211
Laufende Steuern vom Einkommen und Ertrag -250 -176
Inland -9 -32
Ausland -241 -143
Latente Steuern -42 -17
Gesamt -292 -193
Steuerquote 18,3% 23,2%

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung (IFRS 5 aufgegebene Geschäftsbereiche). Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Anpassung der Erfolgsrechnung.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag stiegen ergebnisbedingt gegenüber der Vergleichsperiode. Die Steuerquote lag jedoch mit 18 Prozent (Vergleichsperiode: 23 Prozent) deutlich unter dem derzeit noch gültigen österreichischen Körperschaftssteuersatz von 25 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren die steuerliche Situation in der Konzernzentrale (Verlustvorträge) und ein höherer Anteil am Vorsteuerergebnis niedriger besteuerter Länder.

Erläuterungen zur Bilanz

(13) Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Kassenbestand 6.986 6.095
Guthaben bei Zentralbanken 28.233 25.746
Sonstige Sichteinlagen bei Kreditinstituten 18.331 6.716
Gesamt 53.551 38.557

Der Anstieg der sonstigen Sichteinlagen bei Kreditinstituten und Bareinlagen war hauptsächlich auf höhere kurzfristige Geschäfte in Russland (währungsbedingt) zurückzuführen. Die in dem Posten Guthaben bei Zentralbanken ausgewiesene nicht frei verfügbare Mindestreserve betrug zum Stichtag € 261 Millionen (Vorjahr: € 266 Millionen).

Weiters bestehen in Russland, Belarus und der Ukraine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von € 889 Millionen, die derzeit rechtlichen Beschränkungen unterliegen und daher nicht zur allgemeinen Verwendung durch die Konzernzentrale zur Verfügung stehen.

(14) Finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost

30.6.2022 31.12.2021
Brutto Kumulierte Brutto Kumulierte
in € Millionen buchwert Wertminderungen Buchwert buchwert Wertminderungen Buchwert
Schuldverschreibungen 17.800 -136 17.664 15.625 -8 15.617
Zentralbanken 4 0 4 4 0 4
Regierungen 14.153 -65 14.088 12.097 -3 12.094
Kreditinstitute 2.109 -1 2.108 2.199 0 2.199
Sonstige Finanzunternehmen 773 -57 715 631 -5 626
Nicht-Finanzunternehmen 762 -13 749 695 -1 695
Kredite und Forderungen 127.255 -3.003 124.252 119.587 -2.559 117.028
Zentralbanken 10.580 -2 10.578 12.005 0 12.005
Regierungen 2.160 -1 2.159 1.385 -1 1.384
Kreditinstitute 6.431 -10 6.421 4.627 -4 4.623
Sonstige Finanzunternehmen 11.971 -137 11.835 11.271 -92 11.180
Nicht-Finanzunternehmen 53.634 -1.573 52.061 51.451 -1.357 50.094
Haushalte 42.4791 -1.281 41.198 38.847 -1.105 37.742
Gesamt 145.055 -3.140 141.916 135.212 -2.567 132.645

1 Davon betreffen € 379 Millionen kreditbezogene Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten in Fremdwährungen (CHF) in Polen. Weitere Informationen befinden sich im Anhang im Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung unter Änderung von Rechnungslegungsmethoden.

Der Buchwert des Postens finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2021 um € 9.271 Millionen. In der Berichtsperiode wurden die bulgarischen Konzerneinheiten verkauft, wobei bereits am Jahresende 2021 € 4.347 Millionen aus dem Posten finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost in den Punkt (23) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen umgegliedert wurden.

Der Anstieg des Kreditgeschäfts um € 7.224 Millionen war hauptsächlich auf die Kredite an Haushalte (Anstieg: € 3.456 Millionen) zurückzuführen. Der größte Zuwachs ergab sich währungsbedingt in Russland (Anstieg: € 1.671 Millionen), vorwiegend bei Hypothekar- und Verbraucherkrediten, wobei in lokaler Währung ein Rückgang verzeichnet wurde. Der Anstieg in Serbien um € 710 Millionen resultierte zum Großteil (€ 685 Millionen) aus dem Zukauf der Crédit Agricole Srbija AD. In allen Märkten wurde in lokaler Währung ein Wachstum bei den Krediten an Haushalte verzeichnet, ausgenommen in Osteuropa. Bei den Krediten an Nicht-Finanzunternehmen kam es zu einem Anstieg um € 1.968 Millionen, insbesondere in Rumänien (Anstieg: € 778 Millionen) und Tschechien (Anstieg: € 456 Millionen), das Wachstum in Serbien in Höhe von € 456 Millionen resultierte vor allem aus der Akquisition der Crédit Agricole Srbija AD. Im kurzfristigen Geschäft (Anstieg: € 1.800 Millionen, hauptsächlich aus Repo-Geschäften) stand einem Rückgang in Tschechien um € 1.032 Millionen ein Anstieg in Russland um € 2.919 Millionen gegenüber.

(15) Finanzielle Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income

Brutto 30.6.2022
Kumulierte
Brutto 31.12.2021
Kumulierte
in € Millionen buchwert Wertminderungen Buchwert buchwert Wertminderungen Buchwert
Eigenkapitalinstrumente 200 - 200 151 - 151
Kreditinstitute 46 - 46 3 - 3
Sonstige Finanzunternehmen 93 - 93 81 - 81
Nicht-Finanzunternehmen 61 - 61 66 - 66
Schuldverschreibungen 3.470 -2 3.468 4.511 -2 4.509
Regierungen 2.492 -1 2.491 3.401 -1 3.400
Kreditinstitute 801 0 801 870 0 870
Sonstige Finanzunternehmen 43 0 43 80 0 80
Nicht-Finanzunternehmen 134 -1 133 160 0 159
Gesamt 3.671 -2 3.669 4.662 -2 4.660

Zum 1. April 2022 wurden ukrainische Staatsanleihen in Höhe von € 213 Millionen aus der Bewertungskategorie Fair Value Through Other Comprehensive Income in die Bewertungskategorie Amortized Cost in Höhe von € 210 Millionen umklassifiziert. Der Effektivzinssatz des reklassifizierten Portfolios zum Zeitpunkt der Umgliederung betrug 13,5 Prozent und ein Zinsertrag von € 7 Millionen wurde realisiert.

Der Fair Value des betroffenen Portfolios war € 177 Millionen, ohne Reklassifizierung wäre ein Bewertungsverlust von € 8 Millionen eingetreten. Für weitere Details wird auf das Kapitel Konsequenzen und Analysen der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der Ukraine auf den Halbjahresabschluss verwiesen.

(16) Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht – Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Eigenkapitalinstrumente 1 1
Sonstige Finanzunternehmen 1 1
Nicht-Finanzunternehmen 0 0
Schuldverschreibungen 333 543
Regierungen 94 324
Kreditinstitute 22 12
Sonstige Finanzunternehmen 205 195
Nicht-Finanzunternehmen 11 12
Kredite und Forderungen 448 422
Regierungen 1 1
Kreditinstitute 2 2
Sonstige Finanzunternehmen 32 33
Nicht-Finanzunternehmen 70 50
Haushalte 343 337
Gesamt 782 966

(17) Finanzielle Vermögenswerte – Designated Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Schuldverschreibungen 192 264
Regierungen 43 108
Kreditinstitute 27 31
Nicht-Finanzunternehmen 122 124
Gesamt 192 264

(18) Finanzielle Vermögenswerte – Held For Trading

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Derivate 5.651 2.132
Zinssatzverträge 3.649 1.267
Eigenkapitalverträge 157 184
Wechselkurs- und Goldverträge 1.821 652
Kreditverträge 4 21
Warentermingeschäfte 3 2
Andere 16 6
Eigenkapitalinstrumente 312 369
Kreditinstitute 46 31
Sonstige Finanzunternehmen 96 99
Nicht-Finanzunternehmen 169 240
Schuldverschreibungen 1.551 1.598
Zentralbanken 0 95
Regierungen 1.176 1.069
Kreditinstitute 166 223
Sonstige Finanzunternehmen 90 107
Nicht-Finanzunternehmen 119 104
Kredite und Forderungen 0 12
Nicht-Finanzunternehmen 0 12
Gesamt 7.514 4.112

Der Anstieg um € 3.402 Millionen auf € 7.514 Millionen war im Wesentlichen auf Bewertungseffekte und Wechselkursschwankungen bei Derivaten sowie auf ein höheres abgesichertes Volumen, insbesondere bei Zins- und Fremdwährungsderivaten in der Konzernzentrale, zurückzuführen.

(19) Hedge Accounting

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair-Value-Hedge 151 215
Zinssatzverträge 151 215
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Cash-Flow-Hedge 1 0
Zinssatzverträge 1 0
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Net Investment Hedge 9 2
Positive Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedge 776 413
Cash-Flow Hedge 58 25
Fair Value Hedge 718 387
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -958 -279
Gesamt -20 352

Der Buchwert der Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedges verringerte sich gegenüber dem Jahresultimo um € 679 Millionen auf minus € 958 Millionen. Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf Beendigungen von Portfolio-Hedge-Accounting-Beziehungen in Russland in größerem Umfang (minus € 296 Millionen) sowie auf Bewertungsverluste der Kredite in Portfolio-Hedge-Beziehungen der Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H. bei fixverzinsten Darlehen aufgrund gestiegener Zinsen zurückzuführen (minus € 318 Millionen).

Im Gegenzug erhöhten sich die positiven Fair Values von Absicherungsinstrumenten in Portfolio-Fair-Value-Absicherungen um € 363 Millionen. Sowohl im Euroraum aber auch in Tschechien und Ungarn kam es im ersten Halbjahr 2022 zu einem teilweise deutlichen Zinsanstieg. Demzufolge stiegen die Fair Values der in Portfolio-Absicherungsbeziehungen befindlichen Derivate bei der Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H. um € 246 Millionen, in Tschechien um € 136 Millionen und in Ungarn um € 78 Millionen. In Russland kam es zu einem Rückgang um € 75 Millionen. Dies war im Wesentlichen auf Beendigungen von Hedge-Accounting-Beziehungen im März 2022 zurückzuführen. Das Zinsniveau in Russland lag zum Halbjahr 2022 nur geringfügig über dem Niveau vom Jahresende 2021.

Die Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Mikro-Fair-Value-Hedges werden in den jeweiligen Bilanzposten der Grundgeschäfte ausgewiesen und sind in obiger Tabelle nicht inkludiert.

(20) Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Anteile an verbundenen Unternehmen 217 251
Anteile an at-equity bewerteten Unternehmen 631 716
Gesamt 848 968

(21) Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Sachanlagen 1.719 1.640
Betrieblich genutzte Grundstücke und Gebäude 546 507
Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie sonstige Sachanlagen 346 331
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 313 307
Sonstige vermietete Leasinganlagen 90 89
Nutzungsrechte 423 406
Immaterielle Vermögenswerte 929 933
Software 726 741
Firmenwerte 113 101
Marke 2 2
Kundenbeziehungen 17 19
Kerneinlagen 62 60
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 9 10
Gesamt 2.648 2.572

(22) Steuerforderungen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.20211
Laufende Steuerforderungen 80 73
Latente Steuerforderungen 149 152
Steueransprüche aus temporären Differenzen 136 139
Verlustvorträge 13 13
Gesamt 229 225

1 Adaptierung der Vorjahreswerte aufgrund geänderter Zuordnung

(23) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte aufgegebener Geschäftsbereiche 0 5.491
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen 25 39
Gesamt 25 5.531

Zum Jahresende 2021 beinhaltete der Posten zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte aufgegebener Geschäftsbereiche die Veräußerungsgruppe der Raiffeisenbank (Bulgaria) EAD (€ 5.239 Millionen) und Raiffeisen Leasing Bulgaria EOOD (€ 252 Millionen), die im Juni 2022 endkonsolidiert wurden. Der Posten zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen enthält vor allem eine Immobilie in der Slowakei und eine Immobilie in Kroatien. Eine Fair-Value-Bewertung wird nur dann vorgenommen, wenn der Buchwert auf den Fair Value abzüglich der Veräußerungskosten wertgemindert wird.

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten aufgegebener Geschäftsbereiche 0 4.829
Gesamt 0 4.829

(24) Sonstige Aktiva

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Rechnungsabgrenzungen 479 515
Vorräte und Aufwendungen für noch nicht abrechenbare Leistungen 292 227
Übrige Aktiva 2.076 506
Gesamt 2.847 1.248

Der Posten übrige Aktiva beinhaltete vor allem die offene Kaufpreisforderung aus dem Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten an die KBC Bank (€ 1.009 Millionen). Der weitere Anstieg im Posten übrige Aktiva resultierte überwiegend aus Transaktionen im Rahmen des Zahlungsverkehrs, die zum Berichtsstichtag noch nicht abgewickelt waren, insbesondere in Russland in Zusammenhang mit Transaktionen in Fremdwährungen.

(25) Finanzielle Verbindlichkeiten – Amortized Cost

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 37.247 34.560
Kurzfristige Beträge/Tagesgeldeinlagen 16.606 13.772
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 15.771 19.147
Rückkaufvereinbarung 4.869 1.641
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 131.143 114.988
Kurzfristige Beträge/Tagesgeldeinlagen 99.146 87.614
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 31.292 27.327
Rückkaufvereinbarung 705 48
Verbriefte Verbindlichkeiten 11.842 11.299
Gedeckte Schuldverschreibungen 2.060 1.222
Hybride Verträge 75 0
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 9.708 10.078
davon wandelbare zusammengesetzte Finanzinstrumente 1.137 1.231
davon nicht wandelbar 8.570 8.846
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1.822 853
Gesamt 182.054 161.700
davon nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten 2.695 2.934
davon Leasingverbindlichkeiten 439 415

Im Bereich der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten war die Gesamtveränderung hauptsächlich auf die Konzernzentrale zurückzuführen. Im Vergleich zum Jahresende reduzierten sich die Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit um € 3.439 Millionen, wohingegen es bei den kurzfristigen Beträgen/Tagesgeldeinlagen zu einem Anstieg in Höhe von € 2.776 Millionen kam, womit sich der Trend aus dem Vorquartal fortsetzte. Besonders stark entwickelten sich die Pensionsgeschäfte (Repos) mit einem Plus von € 3.200 Millionen.

Der beträchtliche Anstieg bei den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stammte größtenteils aus Russland. In den kurzfristigen Beträgen/Tagesgeldeinlagen stieg hier einerseits das Geschäftsvolumen um € 4.193 Millionen an, andererseits verstärkten Wechselkurseffekte in Höhe von € 8.113 Millionen diese Entwicklung, was in einem Gesamtanstieg in Höhe von € 12.306 Millionen resultierte. Im Detail stiegen Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Finanzunternehmen in Russland besonders stark an. Die Gesamtveränderung in diesem Bereich machte € 10.263 Millionen aus, wobei sich das Volumen um € 5.615 Millionen erhöhte und der Wechselkurseffekt die Gesamtentwicklung zusätzlich um € € 4.648 Millionen verstärkte. Ein gegensätzliches Bild zeichnete sich in Russland bei den Verbindlichkeiten gegenüber Haushalten ab. Hier kam es volumenmäßig zu Reduktionen (Rückgang: € 1.727 Millionen), welche allerdings durch den starken Wechselkurseffekt überkompensiert wurden (Anstieg: € 3.155 Millionen), was gesamthaft zu einem Anstieg in Höhe von € 1.428 Millionen führte. Auch in den Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit war Russland der Haupttreiber der Entwicklung. Hier betrug der Gesamtbeitrag aus Russland € 2.358 Millionen, wobei der volumenbedingte Teil € 770 Millionen ausmachte und sich der Wechselkurs mit einem Effekt von € 1.587 Millionen niederschlug. Wie in den oben genannten Bereichen war Russland auch bei den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten der Haupttreiber. Das Volumen stieg hier aufgrund von sich in Schwebe befindlichen Überweisungen von Kunden zum Stichtag um € 410 Millionen an, der Wechselkurseffekt betrug € 338 Millionen (Anstieg gesamt aus Russland: € 748 Millionen).

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden nach Asset-Klassen:

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Zentralbanken 9.545 9.534
Regierungen 3.287 2.785
Kreditinstitute 27.701 25.025
Sonstige Finanzunternehmen 13.033 11.000
Nicht-Finanzunternehmen 54.017 44.513
Haushalte 60.806 56.690
Gesamt 168.390 149.548

(26) Finanzielle Verbindlichkeiten – Designated Fair Value Through Profit/Loss

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 46 48
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 46 48
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 140 165
Verbindlichkeiten mit vereinbarter Laufzeit 140 165
Verbriefte Verbindlichkeiten 978 1.110
Hybride Verträge 1 1
Sonstige verbriefte Verbindlichkeiten 977 1.109
davon nicht wandelbar 977 1.109
Gesamt 1.164 1.323
davon nachrangige finanzielle Verbindlichkeiten 222 232

(27) Finanzielle Verbindlichkeiten – Held For Trading

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Derivate 4.748 1.894
Zinssatzverträge 2.980 1.115
Eigenkapitalverträge 246 138
Wechselkurs- und Goldverträge 1.495 569
Kreditverträge 7 27
Warentermingeschäfte 1 1
Andere 19 45
Short-Positionen 182 250
Eigenkapitalinstrumente 1 6
Schuldverschreibungen 181 243
Verbriefte Verbindlichkeiten 3.425 3.729
Hybride Verträge 3.425 3.729
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 1 0
Gesamt 8.355 5.873

Der Anstieg um € 2.482 Millionen auf € 8.355 Millionen war im Wesentlichen auf Bewertungseffekte und Wechselkursschwankungen bei Derivaten sowie auf ein höheres abgesichertes Volumen, insbesondere bei Zins- und Fremdwährungsderivaten in der Konzernzentrale, zurückzuführen.

(28) Hedge Accounting

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Fair-Value-Hedge 499 69
Zinssatzverträge 499 69
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Cash-Flow-Hedge 1 0
Zinssatzverträge 1 0
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Net Investment Hedge 39 29
Negative Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedge 1.378 730
Cash-Flow Hedge 74 43
Fair Value Hedge 1.304 686
Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge -1.041 -536
Gesamt 875 292

Die negativen Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Mikro-Hedge-Beziehungen erhöhten sich um € 430 Millionen auf € 499 Millionen. Der Anstieg war in erster Linie auf Mikro-Fair-Value-Hedges in der Konzernzentrale (plus € 378 Millionen) und der Slowakei (plus € 43 Millionen) zurückzuführen und resultierte im Wesentlichen aus einem Zinsanstieg im Euroraum. Teilweise signifikante Zinserhöhungen, aber auch Währungseffekte waren der Grund für den Anstieg der negativen Fair Values derivativer Finanzinstrumente aus Portfolio Hedges um € 648 Millionen auf € 1.378 Millionen in Tschechien (plus € 309 Millionen) und Ungarn (plus € 229 Millionen).

Dementsprechend gab es beim Posten Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Portfolio-Fair-Value-Hedge-Beziehungen gegenläufige Effekte, die sich um € 505 Millionen auf minus € 1.041 Millionen verringerten. Diese Veränderung war im Wesentlichen auf die Fair-Value-Entwicklung der abgesicherten Verbindlichkeiten in Portfolio Hedges in Tschechien (minus € 266 Millionen) und Ungarn (minus € 197 Millionen) aufgrund gestiegener Zinssätze, vor allem bei abgesicherten Kundeneinlagen in lokalen Währungen zurückzuführen.

Die Fair-Value-Anpassungen des abgesicherten Zinsrisikos aus Mikro-Fair-Value-Hedges werden in den jeweiligen Bilanzposten der Grundgeschäfte ausgewiesen und sind in obiger Tabelle nicht inkludiert.

(29) Rückstellungen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken 298 188
Sonstige erteilte Zusagen und Garantien gemäß IFRS 9 291 185
Sonstige erteilte Zusagen und Garantien gemäß IAS 37 7 3
Personalrückstellungen 483 491
Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses 193 195
Andere langfristig fällige Leistungen an Mitarbeiter 53 57
Bonuszahlungen 149 171
Rückstellungen für unverbrauchte Urlaube 85 64
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses 3 3
Andere Rückstellungen 462 776
Anhängige Rechts- und Steuerfälle 275 551
Restrukturierung 11 17
Belastende Verträge 61 59
Sonstige Rückstellungen 114 149
Gesamt 1.244 1.454

Bei den Rückstellungen kam es zu einem Rückgang um € 211 Millionen auf € 1.244 Millionen. Dieser Rückgang ist großteils auf die Änderung der Rechnungslegungsmethode in Bezug auf die Erfassung von Folgen der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten in Fremdwährungen (CHF) zurückzuführen. Nunmehr werden diese Risiken gemäß IFRS 9 B5.4.6 als Abzug vom Bruttobuchwert der Kreditverträge dargestellt. Rückgeführte Kredite werden weiterhin gemäß IAS 37 erfasst. Für weitere Details wird auf das Kapitel Grundlagen und Grundsätze der Konzernrechnungslegung verwiesen. Diese Änderung führte in Polen zu einem Rückgang der Rückstellungen in Höhe von € 379 Millionen. In Kroatien kam es im Zusammenhang mit Schweizer-Franken-Krediten hingegen zu einem leichten Anstieg um € 2 Millionen auf € 57 Millionen. Die Rückstellungen in der Raiffeisen Bank S.A. aufgrund von ausstehenden Verfahren mit der Konsumentenschutzbehörde in Rumänien reduzierten sich im Vergleich zum Jahresende 2021 um € 9 Millionen auf € 18 Millionen. Bezüglich des Verfahrens im Zuge einer Rechnungsprüfung bei der Aedificium Banca pentru Locuinte S.A. durch den rumänischen Rechnungshof kam es zu einer Entscheidung, die zu einer Zahlung von € 23 Millionen führte.

(30) Steuerverpflichtungen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Laufende Steuerverpflichtungen 125 87
Latente Steuerverpflichtungen 52 46
Gesamt 177 132

(31) Sonstige Passiva

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Verbindlichkeiten aus Versicherungsaktivitäten 260 208
Rechnungsabgrenzungsposten 536 509
Übrige Passiva 1.478 304
Gesamt 2.275 1.021

Der Anstieg bei den übrigen Passiva stammte überwiegend aus Transaktionen im Rahmen des Zahlungsverkehrs, die zum Berichtsstichtag noch nicht abgewickelt waren, insbesondere in der Konzernzentrale sowie in Russland (vor allem Transaktionen in Fremdwährungen) und Tschechien, sowie aus der speziellen Bankenabgabe in Ungarn in Höhe von € 47 Millionen, die im ersten Halbjahr 2022 für das Gesamtjahr gebucht wurde.

(32) Eigenkapital

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Konzern-Eigenkapital 15.426 12.843
Gezeichnetes Kapital 1.002 1.002
Kapitalrücklagen 4.992 4.992
Gewinnrücklagen 11.789 10.121
davon Konzernergebnis 1.712 1.372
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -2.357 -3.272
Kapital nicht beherrschender Anteile 1.019 1.010
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.611 1.622
Gesamt 18.056 15.475

Zum 30. Juni 2022 betrug das Grundkapital der RBI AG gemäß Satzung € 1.003 Millionen und bestand aus 328.939.621 nennwertlosen Stückaktien (Inhaberaktien). Nach Abzug der im Eigenbestand befindlichen 322.204 Aktien betrug das ausgewiesene gezeichnete Kapital € 1.002 Millionen.

Erläuterungen zu Finanzinstrumenten

(33) Fair Value von Finanzinstrumenten

Die in der Bilanz zum Fair Value ausgewiesenen Finanzinstrumente werden in den folgenden Tabellen nach Bilanzposten gegliedert dargestellt.

Aktiva 30.6.2022 31.12.2021
in € Millionen Level I Level II Level III Level I Level II Level III
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 1.506 5.913 94 1.574 2.526 13
Derivate 37 5.601 13 18 2.114 0
Eigenkapitalinstrumente 299 12 0 369 0 0
Schuldverschreibungen 1.169 300 82 1.186 412 0
Kredite und Forderungen 0 0 0 0 0 12
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 178 103 501 367 149 450
Eigenkapitalinstrumente 1 0 0 1 0 0
Schuldverschreibungen 177 103 53 366 148 29
Kredite und Forderungen 0 0 448 0 0 422
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value
Through Profit/Loss 154 37 0 230 33 0
Schuldverschreibungen 154 37 0 230 33 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income 2.988 419 262 3.694 765 201
Eigenkapitalinstrumente 11 0 190 11 0 140
Schuldverschreibungen 2.977 419 73 3.683 765 61
Hedge Accounting 0 938 0 0 630 0
Passiva 30.6.2022 31.12.2021
in € Millionen Level I Level II Level III Level I Level II Level III
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 182 8.173 0 243 5.630 0
Derivate 20 4.727 0 11 1.884 0
Short-Positionen 161 20 0 232 17 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 3.425 0 0 3.729 0
Finanzielle Verbindlichkeiten - Designated Fair Value
Through Profit/Loss 0 1.164 0 0 1.323 0
Einlagen 0 186 0 0 213 0
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 978 0 0 1.110 0
Hedge Accounting 0 1.916 0 0 828 0

Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten zwischen Level I und Level II

Für Finanzinstrumente (großteils Anleihen) mit einem Volumen von € 61 Millionen standen zum 30. Juni 2022 nur abgeleitete Preise zur Verfügung. Zum Beispiel wurde anstelle des BGN-Werts (Bloomberg Generic Price) der BVAL-Wert (Bloomberg Evaluation) herangezogen. Folglich wurden diese Wertpapiere von Level I auf Level II umgegliedert. Bei den Verschiebungen von Level II zu Level I handelt es sich um Anleihen in Höhe von € 31 Millionen, für die zum Stichtag Marktwerte zur Verfügung standen.

Bewegungen von zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten in Level III

Der Gesamtbestand an Level-III-Vermögenswerten stieg in der Berichtsperiode um netto € 194 Millionen. Im Wesentlichen erhöhte sich das Volumen der Staatsanleihen der Bewertungskategorien finanzielle Vermögenswerte – Held for Trading und finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income um netto € 143 Millionen. Der Grund für diesen Anstieg war zum einen der Wegfall des aktiven Markts in der Ukraine aufgrund des anhaltenden Krieges beziehungsweise Zugänge in Ungarn, Österreich und der Slowakei. Zudem kam es zu einem Anstieg bei den Finanzinstrumenten, die verpflichtend zum Fair Value bilanziert werden müssen, um netto € 51 Millionen. Rund € 10 Millionen basierten auf Wechselkursschwankungen.

Aktiva
in € Millionen
Stand 1.1.2022 Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge Abgänge
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 13 0 2 8 -24
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily
Fair Value Through Profit/Loss 450 0 7 75 -43
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through
Profit/Loss 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income 201 0 1 87 -11
Gesamt 664 0 10 170 -78
Aktiva
in € Millionen
Erfolg in GuV Erfolg im sonstigen
Ergebnis
Transfer in
Level III
Transfer aus
Level III
Stand
30.6.2022
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading -8 0 104 0 94
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily
Fair Value Through Profit/Loss 12 0 0 0 501
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through
Profit/Loss 0 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other
Comprehensive Income 0 -15 0 0 262
Gesamt 4 -15 104 0 858
Passiva
in € Millionen1
Stand
1.1.2022
Änderung
Konsolidierungskreis
Währungs
differenzen
Zugänge Abgänge
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0 0
Passiva
in € Millionen1
Erfolg in GuV Erfolg im sonstigen
Ergebnis
Transfer in
Level III
Transfer aus
Level III
Stand
30.6.2022
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0 0 0 0 0
Gesamt 0 0 0 0 0

1 Werte, die mit 0 angegeben werden, enthalten Marktwerte unter einer halben Million €.

Qualitative Informationen zur Bewertung von Level-III-Finanzinstrumenten

Aktiva Wesentliche nicht
Umfang der nicht
Marktwert in € beobachtbare Input beobachtbaren Input
30.6.2022 Millionen1 Bewertungsmethode Faktoren Faktoren
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 94
Ergänzungskapital 0 Preis (Expertenmeinung) Preis -
Staatsanleihen, festverzinsliche Anleihen 82 DCF-Verfahren Zinskurve -
Devisentermingeschäfte 13 DCF-Verfahren Zinskurve 10 - 50%
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht -
Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss
501
Vereinfachte
Kapitalwertmethode
Sonstige Beteiligungen 0 Expertenmeinung
Schuldverschreibungen und Nettovermögen Sicherheitsabschläge 20 - 50%
andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 53 Expertenmeinung (Auktions-) Preis -
Retail: DCF-Verfahren (inkl. Spanne (Neugeschäft) 1,60 - 3,51% über alle
Vorfälligkeitsoptionen, Währungen
Widerrufsmöglichkeit, usw.)
Non Retail: DCF Funding Kurven -0,29 - 3,33% über alle
Verfahren/Optionsbewertung (Liquiditätskosten) Währungen
(Black-Scholes (shifted) Model;
Hull-White Model) Kreditrisikoprämie (CDS 0,13 - 10,47%
(abhängig vom Rating:
Kredite 448 Kurven) von A bis CCC)
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value
Through Profit/Loss 0
Nettovermögen
Festverzinsliche Anleihen 0 Expertenmeinung Preis
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 262
Dividend Discount Model Kreditspanne
Vereinfachte Cash-Flow
Ertragswertmethode Diskontierungszinssatz
Sonstige Beteiligungen 85 DCF-Verfahren Dividenden
Beta Faktor
Angepasstes
Sonstige Beteiligungen 49 Bereinigtes Nettovermögen Eigenkapital
Multiplikatormethode
Transaktionspreis
Bewertungsgutachten EV/Sales
(Expertenmeinung) EV/EBIT
Kostenansatz abzüglich P/E
Sonstige Beteiligungen 55 Wertminderung P/B
Staatsanleihen,
Kommunalschuldverschreibungen 73 DCF-Verfahren Zinskurve
Gesamt 858
Passiva Wesentliche nicht Umfang der nicht
Marktwert in € beobachtbare Input beobachtbaren Input
30.6.2022 Millionen1 Bewertungsmethode Faktoren Faktoren
Finanzielle Verbindlichkeiten - Held For Trading 0
Devisentermingeschäfte 0 DCF-Verfahren Zinskurve 10 - 50%
Gesamt 0

1 Werte, die mit 0 angegeben werden, enthalten Marktwerte unter einer halben Million €.

Fair Value von Finanzinstrumenten, die nicht zum Fair Value ausgewiesen werden

Für folgende Instrumente wird der beizulegende Zeitwert nur für Zwecke der Anhangangaben kalkuliert und hat weder Einfluss auf die Konzernbilanz noch auf die Konzern-Erfolgsrechnung. Für alle kurzfristigen Transaktionen (Transaktionen mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten) wird eine vereinfachte Fair-Value-Berechnungsmethode für Retail- und Non-Retail-Portfolios angewendet. Der beizulegende Zeitwert dieser kurzfristigen Transaktionen entspricht dem Buchwert des Produkts. Für die anderen Transaktionen wird die im Abschnitt Fair Value von zum Fair Value ausgewiesenen Finanzinstrumenten beschriebene Methode angewendet.

30.6.2022
in € Millionen Level I Level II Level III Fair Value Buchwert Differenz
Aktiva
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen 0 53.551 0 53.551 53.551 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 14.260 1.239 121.485 136.984 141.916 -4.932
Schuldverschreibungen 14.260 1.239 1.233 16.732 17.664 -932
Kredite und Forderungen 0 0 120.252 120.252 124.252 -4.000
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 113 10.751 170.184 181.048 181.615 -567
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Kunden1 0 0 167.612 167.612 167.951 -339
Verbriefte Verbindlichkeiten 113 10.751 750 11.614 11.842 -228
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 1.822 1.822 1.822 0

1 Gemäß IFRS 7 sind Leasingverbindlichkeiten nicht enthalten.

Level I Notierte Marktpreise

Level II Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden Level III Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden

31.12.2021
in € Millionen
Level I Level II Level III Fair Value Buchwert Differenz
Aktiva
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und
sonstige Sichteinlagen 0 38.557 0 38.557 38.557 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 12.684 1.788 120.195 134.667 132.645 2.022
Schuldverschreibungen 12.684 1.788 1.052 15.524 15.617 -93
Kredite und Forderungen 0 0 119.143 119.143 117.028 2.115
Passiva
Finanzielle Verbindlichkeiten - Amortized Cost 132 10.689 150.827 161.648 161.285 362
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und
Kunden1 0 0 149.147 149.147 149.133 14
Verbriefte Verbindlichkeiten 132 10.689 826 11.647 11.299 348
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 853 853 853 0
1 Gemäß IFRS 7 sind Leasingverbindlichkeiten nicht enthalten.

Level I Notierte Marktpreise

Level II Auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden

Level III Nicht auf Marktdaten basierende Bewertungsmethoden

(34) Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Erteilte Kreditzusagen 45.370 42.601
Erteilte Finanzgarantien 10.645 8.900
Sonstige erteilte Zusagen 4.766 4.548
Gesamt 60.782 56.050
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -291 -185

Das Nominale der erteilten Kreditzusagen erhöhte sich in Russland (Anstieg: € 3.043 Millionen) aufgrund von Wechselkurseffekten. Lokal betrachtet war das Volumen rückläufig (Rückgang: € 748 Millionen). Weitere Anstiege verzeichnete die Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H. (Anstieg: € 455 Millionen) aufgrund verstärkter Nachfrage nach Fixzinskrediten. Dem stand eine Reduktion durch den Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten in Höhe von € 1.064 Millionen gegenüber. Die erteilten Finanzgarantien erhöhten sich hauptsächlich in der Konzernzentrale (Anstieg: € 1.079 Millionen).

Der Anstieg in den Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 war im Wesentlichen auf Russland in Höhe von € 93 Millionen zurückzuführen. In diesem Betrag waren Wechselkurseffekte in Höhe von € 41 Millionen enthalten. Der volumenbedingte Anstieg in Höhe von € 52 Millionen stammte zum Großteil aus Dotierungen für Rückstellungen gegenüber Nicht-Finanzunternehmen, bei denen eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit einen Transfer in Stage 2 und somit eine höhere Risikovorsorge auslöste. Zusätzlich zu den dargestellten Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 wurden Rückstellungen für sonstige erteilte Zusagen gemäß IAS 37 in Höhe von € 7 Millionen gebildet (Vorjahr: € 2 Millionen).

(35) Kreditwürdigkeitsanalyse

Die Kreditwürdigkeitsanalyse von finanziellen Vermögenswerten ist eine zeitliche Beurteilung der Ausfallwahrscheinlichkeit der Vermögenswerte. Es ist zu beachten, dass es bei finanziellen Vermögenswerten in Stage 1 und 2 aufgrund des relativen Charakters einer erheblichen Erhöhung des Kreditrisikos nicht zwingend erforderlich ist, dass Vermögenswerte der Stage 2 eine niedrigere Bonität besitzen als Stage 1, obwohl dies normalerweise der Fall ist.

Gruppierung der Vermögenswerte nach der Ausfallwahrscheinlichkeit:

  • Exzellent sind Risikopositionen, die eine starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit vernachlässigbarer oder keiner Ausfallwahrscheinlichkeit aufweisen (PD-Skala 0,0000 ≤ 0,0300 Prozent).
  • Sehr gute Risikopositionen weisen eine starke Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen auf, wobei die Ausfallwahrscheinlichkeit vernachlässigbar oder gering ist (PD-Skala 0,0300 ≤ 0,1878 Prozent).
  • Gut sind Risikopositionen, die eine gute Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit geringem Ausfallrisiko aufweisen (PD-Skala 0,1878 ≤ 1,1735 Prozent).
  • Zufriedenstellend sind Risikopositionen, die einer genaueren Überwachung bedürfen und eine durchschnittliche bis angemessene Fähigkeit zur Erfüllung finanzieller Verpflichtungen mit einem moderaten Ausfallrisiko aufweisen (PD-Skala 1,1735 ≤ 7,3344 Prozent).
  • Unterdurchschnittlich sind Risikopositionen, die unterschiedliche Stärken spezieller Aufmerksamkeit erfordern und ein besorgniserregendes Ausfallrisiko aufweisen (PD-Skala 7,3344 < 100,0 Prozent).
  • Beeinträchtigte Bonität haben Risikopositionen, die als wertgemindert eingestuft werden (PD-Skala 100,0 Prozent).

Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte – Amortized Cost nach Rating-Kategorien und Stages:

30.6.2022
in € Millionen
Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
POCI
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Gesamt
Exzellent 18.874 1.600 0 0 20.474
Sehr gut 38.329 2.355 0 1 40.686
Gut 37.666 6.777 0 9 44.452
Zufriedenstellend 15.107 7.833 0 18 22.958
Unterdurchschnittlich 4.851 5.152 0 9 10.013
Wertgemindert 0 0 2.688 295 2.983
Nicht geratet 3.031 361 84 15 3.491
Bruttobuchwert 117.858 24.079 2.771 348 145.055
Kumulierte Wertminderungen -294 -1.015 -1.730 -100 -3.140
Buchwert 117.563 23.064 1.041 248 141.916
31.12.2021
in € Millionen
Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
POCI
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Gesamt
Exzellent 18.157 1.904 0 2 20.063
Sehr gut 36.668 3.586 0 1 40.255
Gut 37.293 6.917 0 10 44.220
Zufriedenstellend 16.028 5.317 0 18 21.364
Unterdurchschnittlich 1.250 2.094 0 8 3.351
Wertgemindert 0 0 2.432 277 2.709
Nicht geratet 2.928 260 41 20 3.250
Bruttobuchwert 112.323 20.079 2.473 336 135.212
Kumulierte Wertminderungen -195 -687 -1.567 -118 -2.567
Buchwert 112.128 19.392 906 218 132.645

Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income ohne Eigenkapitalinstrumente nach Rating-Kategorien und Stages:

30.6.2022
in € Millionen
Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
POCI
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Gesamt
Exzellent 730 0 0 0 730
Sehr gut 1.981 0 0 0 1.981
Gut 674 10 0 0 683
Zufriedenstellend 5 57 0 0 62
Unterdurchschnittlich 11 3 0 0 14
Wertgemindert 0 0 0 0 0
Nicht geratet 0 0 0 0 0
Bruttobuchwert1 3.400 70 0 0 3.470
Kumulierte Wertminderungen -1 -1 0 0 -2
Buchwert 3.399 69 0 0 3.468

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1,34(b).

31.12.2021
in € Millionen
Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
POCI
Erwarteter Verlust über
die Restlaufzeit
Gesamt
Exzellent 1.197 0 0 0 1.197
Sehr gut 2.082 21 0 0 2.103
Gut 914 2 0 0 916
Zufriedenstellend 231 27 0 0 259
Unterdurchschnittlich 0 0 0 0 0
Wertgemindert 0 0 0 0 0
Nicht geratet 36 0 0 0 36
Bruttobuchwert1 4.461 50 0 0 4.511
Kumulierte Wertminderungen -1 0 0 0 -2
Buchwert 4.460 50 0 0 4.509

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1,34(b).

Die Kategorie nicht geratet beinhaltet finanzielle Vermögenswerte für einige Privatkunden, für die keine Ratings verfügbar sind und die Einstufung daher auf qualitativen Faktoren basiert.

Nominalwerte der außerbilanziellen Verpflichtungen nach Rating-Kategorien und Stages:

30.6.2022
in € Millionen
Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Exzellent 2.456 169 0 2.625
Sehr gut 19.737 1.619 0 21.356
Gut 17.086 2.329 0 19.416
Zufriedenstellend 4.141 1.586 0 5.726
Unterdurchschnittlich 5.607 5.210 0 10.817
Wertgemindert 0 0 217 217
Nicht geratet 527 95 1 624
Nominalwert 49.555 11.008 218 60.782
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -57 -179 -56 -291
Nominalwert nach Rückstellungen 49.498 10.829 163 60.490
31.12.2021 Stage 1
Erwarteter 12-
Stage 2
Erwarteter Verlust
Stage 3
Erwarteter Verlust
Gesamt
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Exzellent 1.503 178 0 1.681
Sehr gut 20.312 1.729 0 22.041
Gut 20.778 2.383 0 23.161
Zufriedenstellend 6.267 1.486 0 7.753
Unterdurchschnittlich 212 290 0 501
Wertgemindert 0 0 211 211
Nicht geratet 616 84 1 702
Nominalwert 49.688 6.149 213 56.050
Rückstellungen für außerbilanzielle Risiken gemäß IFRS 9 -43 -84 -58 -185
Nominalwert nach Rückstellungen 49.645 6.065 154 55.864

Die Kategorie nicht geratet beinhaltet außerbilanzielle Verpflichtungen für einige Privatkunden, für die keine Ratings verfügbar sind und die Einstufung daher auf qualitativen Faktoren basiert.

(36) Sicherheiten und maximales Kreditrisiko

Die folgende Tabelle enthält Angaben zum maximalen Obligo als Grundlage für die nachfolgenden Angaben zu Sicherheiten:

30.6.2022 Maximales Kreditrisikovolumen
in € Millionen Den Wertminderungs
vorschriften nicht
unterliegend
Den Wertminde
rungsvorschriften
unterliegend
davon Kredite und Forderungen
ohne Handelsabsicht sowie
Kreditzusagen, Finanzgarantien
und sonstige Zusagen
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 0 145.055 127.255
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income1 0 3.470 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss 781 0 448
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 192 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 7.202 0 0
Bilanzposten 8.174 148.526 127.703
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 0 60.782 60.782
Gesamt 8.174 209.307 188.485

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1,34(b).

31.12.2021 Maximales Kreditrisikovolumen
davon Kredite und Forderungen
Den Wertminderungs Den Wertminde ohne Handelsabsicht sowie
vorschriften nicht rungsvorschriften Kreditzusagen, Finanzgarantien
in € Millionen unterliegend unterliegend und sonstige Zusagen
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 0 135.212 119.587
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income1 0 4.511 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss 965 0 422
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 264 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 3.743 0 0
Bilanzposten 4.972 139.723 120.008
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 0 56.050 56.050
Gesamt 4.972 195.772 176.058

1 Der Bruttobuchwert folgt der Definition nach FINREP in Annex V 1,34(b).

Um das Kreditrisiko zu mindern, wendet die RBI eine Reihe von Verfahren an, deren häufigstes die Hereinnahme von Sicherheiten im Kreditgeschäft ist. Beim Kreditvergabeprozess wird eine Bewertung der Sicherheiten vorgenommen, die dann in regelmäßigen Abständen mit verschiedenen Validierungsverfahren überprüft wird. Die wichtigsten Arten von Sicherheiten, die im Konzern akzeptiert werden, sind Wohn- und Gewerbeimmobilien, Finanzsicherheiten, Garantien und bewegliche Güter. Langfristige Finanzierungen sind im Allgemeinen besichert, während revolvierende Kreditfazilitäten üblicherweise nicht besichert sind. Schuldtitel sind überwiegend nicht besichert. Derivate können mit Barmitteln oder Aufrechnungsrahmenvereinbarungen besichert sein. Sicherheiten aus dem Leasinggeschäft betreffen vorwiegend den Wert des Leasingobjekts. Positionen, die unter den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten ausgewiesen sind, haben ein vernachlässigbares Kreditrisiko. Die Berücksichtigung von Sicherheiten erfolgt einheitlich auf Basis von konzernweit angewendeten Richtlinien. Die Konzernrichtlinien für die Erlangung von Sicherheiten wurden während des Berichtszeitraums nicht wesentlich verändert, werden aber jährlich

aktualisiert. Die in den Tabellen ausgewiesenen Fair Values der Sicherheiten sind jeweils mit dem Bruttobuchwert des besicherten finanziellen Vermögenswerts begrenzt.

Die nachstehenden Tabellen zeigen Kredite und Forderungen ohne Handelsabsicht sowie Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen, die einer Wertminderung unterliegen:

30.6.2022
in € Millionen
Maximales
Kreditrisikovolumen
Fair Value der
Sicherheiten
Obligo abzüglich Fair
Value der Sicherheiten
Zentralbanken 10.580 6.364 4.216
Regierungen 2.161 775 1.386
Kreditinstitute 6.433 4.665 1.768
Sonstige Finanzunternehmen 12.004 4.509 7.495
Nicht-Finanzunternehmen 53.704 24.825 28.879
Haushalte 42.822 27.337 15.484
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 60.782 10.099 50.683
Gesamt 188.485 78.574 109.911
31.12.2021
in € Millionen
Maximales
Kreditrisikovolumen
Fair Value der
Sicherheiten1
Obligo abzüglich Fair
Value der Sicherheiten
Zentralbanken 12.005 7.198 11.688
Regierungen 1.386 740 646
Kreditinstitute 4.629 1.658 2.971
Sonstige Finanzunternehmen 11.304 5.093 6.268
Nicht-Finanzunternehmen 51.500 23.355 28.145
Haushalte 39.183 25.411 13.772
Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 56.050 9.024 47.026
Gesamt 176.058 72.480 110.516

1 Adaptierung der Vorjahreswerte

Mehr als die Hälfte der Sicherheiten, die von der RBI berücksichtigt werden können, betreffen Immobilien, von denen mehr als 70 Prozent Wohnimmobilien sind. Zusätzliche Sicherheiten stammen im Wesentlichen aus erhaltenen Garantien, die unter anderem Reverse-Repo- und Wertpapierleihgeschäfte umfassen.

(37) Zukunftsorientierte Informationen

Nachstehend sind die wichtigsten makroökonomischen Annahmen der wesentlichsten Länder, die für Schätzungen der erwarteten Kreditverluste am Ende des Quartals verwendet wurden, angegeben. (Quelle: Raiffeisen Research, Mai 2022)

Reales BIP Arbeitslosigkeit
2022 2023 2024 2022 2023 2024
Positives Szenario 4,9% 5,8% 4,6% 5,2% 3,9% 5,2%
Kroatien Basis 3,5% 3,7% 3,9% 6,9% 6,5% 6,1%
Negatives Szenario 0,6% -0,6% 2,5% 8,6% 9,1% 7,0%
Positives Szenario -30,9% 12,1% 4,0% 17,5% 11,3% 9,8%
Ukraine Basis -33,0% 9,0% 3,0% 18,0% 12,0% 10,0%
Negatives Szenario -37,3% 2,5% 0,8% 18,5% 12,7% 10,2%
Positives Szenario -2,6% 2,1% 1,7% 5,2% 3,5% 3,8%
Belarus Basis -4,0% 0,0% 1,0% 5,5% 4,0% 4,0%
Negatives Szenario -6,9% -4,4% -0,5% 5,8% 4,5% 4,2%
Positives Szenario 3,5% 2,7% 2,0% 5,2% 5,5% 5,3%
Österreich Basis 2,7% 1,5% 1,6% 5,5% 6,0% 5,5%
Negatives Szenario 1,1% -1,0% 0,8% 5,8% 6,5% 5,7%
Positives Szenario 4,4% 2,8% 3,6% 3,0% 1,7% 4,3%
Polen Basis 3,7% 1,8% 3,3% 5,2% 5,0% 5,4%
Negatives Szenario 2,3% -0,3% 2,6% 7,4% 8,2% 6,5%
Positives Szenario -6,7% 0,0% 1,6% 7,8% 6,4% 5,6%
Russland Basis -8,0% -2,3% 0,9% 8,5% 7,5% 6,0%
Negatives Szenario -10,8% -5,0% -0,5% 9,2% 8,6% 6,4%
Positives Szenario 5,1% 5,0% 5,0% 5,0% 4,3% 4,4%
Rumänien Basis 3,8% 3,0% 4,3% 5,6% 5,2% 4,7%
Negatives Szenario 1,1% -1,1% 2,9% 6,2% 6,1% 5,0%
Positives Szenario 3,2% 3,8% 3,1% 4,5% 4,0% 5,2%
Slowakei Basis 2,0% 2,0% 2,5% 6,5% 6,3% 6,2%
Negatives Szenario -0,4% -1,6% 1,3% 8,5% 9,2% 7,2%
Positives Szenario 3,8% 2,4% 3,8% 2,6% 2,5% 2,8%
Tschechien Basis 2,8% 0,9% 3,3% 3,3% 3,7% 3,2%
Negatives Szenario 0,7% -2,3% 2,2% 4,1% 4,7% 3,9%
Positives Szenario 3,6% 3,6% 4,0% 3,2% 2,8% 3,6%
Ungarn Basis 2,5% 2,0% 3,5% 4,3% 4,4% 4,1%
Negatives Szenario 0,3% -1,3% 2,4% 5,4% 6,0% 4,6%
Langfristiger Anleihenzinssatz Immobilienpreise
2022 2023 2024 2022 2023 2024
Positives Szenario 1,8% 1,8% 2,7% 8,8% 9,7% 4,9%
Kroatien Basis 2,6% 2,9% 3,1% 5,0% 4,0% 3,0%
Negatives Szenario 4,7% 6,2% 4,2% 1,4% -1,4% 1,2%
Positives Szenario - - - 8,8% 13,2% 4,4%
Ukraine Basis - - - 0,0% 0,0% 0,0%
Negatives Szenario - - - -8,4% -12,5% -4,2%
Positives Szenario - - - 28,7% 18,1% 6,4%
Belarus Basis - - - 20,0% 5,0% 2,0%
Negatives Szenario - - - 11,7% -7,5% -2,2%
Positives Szenario -0,2% 0,0% 0,8% 9,7% 4,6% 2,9%
Österreich Basis 0,5% 0,9% 1,1% 8,0% 2,0% 2,0%
Negatives Szenario 2,4% 3,8% 2,1% 6,3% -0,5% 1,2%
Positives Szenario 4,2% 4,0% 3,8% 8,5% 7,8% 5,3%
Polen Basis 5,1% 5,4% 4,2% 6,0% 4,0% 4,0%
Negatives Szenario 7,7% 9,2% 5,5% 3,6% 0,4% 2,8%
Positives Szenario 9,3% 8,4% 8,6% 4,6% 14,2% 7,4%
Russland Basis 9,8% 9,2% 8,9% -4,2% 1,0% 3,0%
Negatives Szenario 11,4% 11,5% 9,6% -12,6% -11,5% -1,2%
Positives Szenario 6,8% 7,1% 7,0% 6,6% 8,1% 5,0%
Rumänien Basis 7,6% 8,2% 7,4% 3,5% 3,5% 3,5%
Negatives Szenario 9,8% 11,6% 8,5% 0,6% -0,9% 2,0%
Positives Szenario 0,0% -0,1% 0,6% 9,1% 10,7% 5,6%
Slowakei Basis 0,7% 0,8% 0,9% 4,0% 3,0% 3,0%
Negatives Szenario 2,6% 3,7% 1,9% -0,9% -4,3% 0,6%
Positives Szenario 2,9% 2,6% 3,1% 9,4% 9,0% 5,7%
Tschechien Basis 3,5% 3,5% 3,4% 6,0% 4,0% 4,0%
Negatives Szenario 5,3% 6,2% 4,3% 2,8% -0,8% 2,4%
Positives Szenario 5,9% 6,2% 6,9% 8,2% 10,3% 6,1%
Ungarn Basis 6,7% 7,4% 7,3% 4,0% 4,0% 4,0%
Negatives Szenario 9,1% 10,9% 8,4% 0,0% -2,0% 2,0%
Verbraucherpreisindex
2022 2023 2024
Positives Szenario 8,6% 4,7% 2,5%
Kroatien Basis 7,5% 3,1% 2,0%
Negatives Szenario 6,2% 1,2% 1,4%
Positives Szenario 15,6% 14,4% 9,4%
Ukraine Basis 16,9% 16,3% 10,0%
Negatives Szenario 23,7% 26,6% 13,4%
Positives Szenario 16,3% 20,7% 14,4%
Belarus Basis 17,5% 22,5% 15,0%
Negatives Szenario 26,9% 36,6% 19,7%
Positives Szenario 7,0% 4,2% 2,8%
Österreich Basis 6,5% 3,5% 2,6%
Negatives Szenario 5,9% 2,7% 2,3%
Positives Szenario 13,1% 13,4% 4,7%
Polen Basis 11,6% 11,1% 3,9%
Negatives Szenario 9,8% 8,4% 3,0%
Positives Szenario 16,7% 8,9% 3,4%
Russland Basis 18,0% 10,8% 4,0%
Negatives Szenario 21,4% 16,0% 5,7%
Positives Szenario 14,1% 11,2% 6,0%
Rumänien Basis 12,7% 9,1% 5,3%
Negatives Szenario 10,0% 4,9% 3,9%
Positives Szenario 13,0% 7,9% 3,3%
Slowakei Basis 7,7% 4,9% 2,4%
Negatives Szenario 5,4% 1,4% 1,2%
Positives Szenario 14,3% 7,5% 3,0%
Tschechien Basis 12,6% 6,0% 2,6%
Negatives Szenario 11,5% 4,3% 2,0%
Positives Szenario 11,2% 9,1% 4,7%
Ungarn Basis 9,5% 6,5% 3,8%
Negatives Szenario 7,5% 3,5% 2,8%

Den einzelnen Szenarien wurden per Quartalsende folgende Gewichtungen zugeteilt: Positives Szenario 25 Prozent, Basisszenario 50 Prozent, negatives Szenario 25 Prozent.

Da weder in der Ukraine noch in Belarus 10-jährige Staatsanleihen begeben werden, gibt es bei diesen Ländern keine Angaben zum langfristigen Anleihenzinssatz.

Overlays und sonstige Risikofaktoren

In Situationen, wenn die bestehenden Input-Parameter, Annahmen und Modellierungen nicht alle relevanten Risikofaktoren abdecken, sind Post-Model-Adjustments und zusätzliche Risikofaktoren die wichtigsten Arten von Overlays. Dies ist grundsätzlich dann der Fall, wenn vorübergehende Umstände, zeitliche Engpässe, um relevante neue Informationen angemessen in das Rating einzubeziehen oder Neusegmentierungen des Portfolios vorliegen und wenn sich einzelne Kredite innerhalb eines Kreditportfolios anders als ursprünglich erwartet entwickeln. Durch die gegebene Situation wie der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine ist es notwendig, zusätzliche Risiken in den Wertminderungen abzubilden. Aufgrund dieser Entwicklungen werden die ECL-Modelle im Laufe des Jahres neu evaluiert und kalibriert. All diese Anpassungen werden durch das Group Risk Committee (GRC) freigegeben. Es kommt zu portfoliospezifischen Anpassungen aufgrund des Krieges und der Sanktionen, die in der Kategorie Sonstige dargestellt werden sowie zu COVID-19-spezifischen Anpassungen.

Für die zentralen Modelle im Bereich der Firmenkunden wurde das zusätzliche Risiko über Risikofaktoren abgebildet, während im lokalen Privatkundenbereich die Risiken zusätzlich zu den Modellen angewendet wurden. Für Retail-Forderungen sind Post-Model-Adjustments die wichtigsten Arten von Overlays, die für die Berechnung der erwarteten Kreditverluste angewendet werden. Generell sind Post-Model-Adjustments nur eine temporäre Lösung. Um potenzielle Verzerrungen durch Risikofaktoren und Post-Model-Adjustments zu vermeiden, sind diese temporär und typischerweise nicht länger als ein bis zwei Jahre gültig. Die Overlays sind in nachfolgender Tabelle nach den relevanten Kategorien dargestellt.

30.6.2022 Modellierter ECL Sonstige Risikofaktoren Post-Model-Adjustments Gesamt
in € Millionen COVID-19-bezogen Sonstige COVID-19-bezogen Sonstige
Zentralbanken 2 0 0 0 0 2
Regierungen 67 0 0 0 0 67
Kreditinstitute 16 0 0 0 0 16
Sonstige Finanzunternehmen 122 0 0 0 0 122
Nicht-Finanzunternehmen 221 64 516 14 5 820
Haushalte 455 0 0 14 52 520
Gesamt 882 64 516 28 57 1.547
31.12.2021 Modellierter ECL Sonstige Risikofaktoren Post-Model-Adjustments Gesamt
in € Millionen COVID-19-bezogen Sonstige COVID-19-bezogen Sonstige
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0
Regierungen 5 0 0 0 0 5
Kreditinstitute 1 0 0 0 0 1
Sonstige Finanzunternehmen 61 0 0 0 0 61
Nicht-Finanzunternehmen 156 253 115 19 0 542
Haushalte 339 0 0 36 26 402
Gesamt 562 253 115 55 26 1.011

Overlays und andere Risikofaktoren führten zu zusätzlichen Rückstellungen in Stage 1 und 2 in Höhe von € 665 Millionen (Vorjahr: € 449 Millionen), von denen € 573 Millionen (Vorjahr: € 141 Millionen) auf Sonstige und € 92 Millionen (Vorjahr: € 308 Millionen) auf COVID-19 entfallen.

Sonstige Risikofaktoren

Die sonstigen Risikofaktoren stellen eine zusätzliche Wertminderung von € 516 Millionen (Vorjahr: € 115 Millionen) für Sanktionen, geopolitische Risiken und andere Effekte wie zum Beispiel eine erhöhte Inflation, Lieferkettenprobleme oder einen möglichen Gasschock dar. Davon entfallen € 196 Millionen auf potenzielle EU- und US-Sanktionen, für Russland mit € 161 Millionen (Vorjahr: € 61 Millionen) und Belarus mit € 35 Millionen (Vorjahr: € 28 Millionen). Die im Vorjahr gebildeten Wertminderungen für das geopolitische Risiko in der Ukraine erhöhten sich aufgrund der zu erwartenden Auswirkungen des Krieges auf € 134 Millionen (Vorjahr: € 25 Millionen). Weitere € 182 Millionen sind auf sogenannte makroökonomische Übertragungseffekte (Spill-Over-Effekte) zurückzuführen. Darunter fallen zum Beispiel höhere Energiepreise, eine erhöhte Inflation und Engpässe in der Lieferkette sowie mögliche Herabstufungen von Unternehmensratings aufgrund geringerer Umsätze und höherer Kosten aufgrund der Gasversorgung. Zusätzliche € 4 Millionen beziehen sich aufgrund der Trockenperiode im Frühjahr 2021 auf das Agrarportfolio in Rumänien. Die Wertminderungen wurden unter Berücksichtigung des Kriegsausbruchs, der Sanktionen und den daraus resultierenden Unsicherheiten sowie auf Basis der internen Überwachungs- und Kontrollansätze der RBI gebildet.

Die modellierten erwarteten Kreditverluste basieren bereits auf einem Szenario mit einem BIP-Rückgang von 33 Prozent in der Ukraine, kombiniert mit Bonitätsherabstufungen, die die aktuelle Situation widerspiegeln. Für Firmenkunden wurden zusätzliche Kreditverluste zu den modellierten Kreditverlusten gebildet. Die zusätzlich gebildeten Kreditverluste in der Ukraine in Höhe von € 134 Millionen ergeben sich aus der Modellierung von einem länger andauernden Krieg und einem längeren makroökonomischen Abschwung sowie der Beschädigung der Infrastruktur, der Produktionsanlagen und der Existenzgrundlagen in und um die besetzten Gebiete, sowie von der Nichtrückzahlbarkeit von Krediten innerhalb der Kreditlaufzeiten.

Die Unsicherheiten in der Schätzung potenzieller künftiger Verluste ergeben sich aus der sehr dynamischen Situation des Krieges in der Ukraine. Daher wurde ein Szenario-basierter Ansatz in Bezug auf die Dauer des Krieges und seine Auswirkungen auf die makroökonomischen Parameter, die erhöhte Unsicherheit auf dem Finanzmarkt, die zu einem potenziellen Refinanzierungsrisiko für Kunden führt und Kriegsschäden sowie die Zerstörung von Kundenvermögen in der besetzten Zone angewendet. Der Overlay von € 134 Millionen für die Ukraine ist der Erwartungswert dieser Analyse.

Für Firmenkunden wurden COVID-19-bezogene Auswirkungen in den modellierten erwarteten Kreditverlusten mittels erwarteter Kreditverlusteffekte über eine Branchenmatrix, Länderspezifika oder gegebenenfalls durch andere Risikofaktoren zusätzlich integriert.

Post-Model-Adjustments

Die COVID-19-bezogenen Post-Model-Adjustments bezogen sich auf kollektive Auswirkungen auf jene Branchen, die besonders von der Pandemie betroffen sind: dazu zählen der Tourismus, die Hotellerie, weitere verwandte Branchen sowie Automobilindustrie, Flugreisen, Öl und Gas, Immobilien und einige Konsumgüterindustrien. Die Auswirkungen resultieren aus Nachfrageschocks, Störungen der Lieferketten und Maßnahmen zur Eindämmung der Krise. Die damit verbundenen Post-Model-Adjustments beinhalten eine qualitative Beurteilung der Kreditobligos im Hinblick auf einen erwarteten weiteren signifikanten Anstieg des Kreditrisikos und ihre anschließende Übertragung von Stage 1 auf Stage 2. Die Kriterien für die Identifizierung solcher Kreditobligos basierten vorwiegend auf den oben angeführten Branchen (für KMU) und Beschäftigungsbranchen (für Haushalte) und wurden, soweit relevant, mit Informationen zur Anwendung der spezifischen Moratorium-Maßnahmen weiter verfeinert. Die Auflösung der Post-Model-Adjustments erfolgt entweder nach Materialisierung der Risiken durch Transfer der betroffenen Forderungen nach Stage 3 oder dem Nichteintritt der erwarteten Risiken.

Im Vorjahr wurde mit der schrittweisen Reduzierung der COVID-19-bezogenen Post-Model-Adjustments für Haushalte begonnen. Diese wird voraussichtlich bis Ende 2022 abgeschlossen sein, abhängig vom Auslaufen der Moratorien oder anderen länderspezifischen Besonderheiten. Die Geschäfte werden zu diesem Zeitpunkt entweder ausfallen oder nicht mehr als erhöhtes Kreditrisiko betrachtet und die Anpassung ist/wird rückgängig gemacht worden/werden.

Die Auswirkungen des Krieges auf das ukrainische Retail-Portfolio

Für das ukrainische Privatkundenportfolio basiert die Bildung der Wertberichtigungen auf dem Urteil lokaler Experten, welches aus dem regelmäßigen Kontakt mit den einzelnen Kunden durch die Inkassoabteilung gewonnen wird. Des Weiteren finden strukturierte Kundenbefragungen statt, um über die Bedürfnisse und potenziellen Probleme, die die Rückzahlungsfähigkeit der Kunden beeinflussen könnten, auf dem Laufenden zu bleiben. Basierend auf der territorialen Einstufung in grün (nicht besetztes Gebiet), gelb (Umgebung des besetzten Gebietes) und rot (besetztes Gebiet) wurden unterschiedliche Anpassungen der Input-Parameter sowohl für die lebenden Kredite als auch für die ausgefallenen Kredite vorgenommen.

Für jene Vermögenswerte in den besetzten Gebieten, welche der Stage 3 zugeordnet werden, wurde die Coverage Ratio mit 90 Prozent basierend auf historischen Erfahrungen in den vor dem Krieg besetzten Gebieten in Donezk und Luhansk, festgelegt. Alle Vermögenswerte, die nicht zur Stage 3 gehören, wurden gesamtheitlich in Stage 2 verschoben, um dem höheren Risiko aufgrund des anhaltenden Krieges Rechnung zu tragen. Für Vermögenswerte/Kunden aus den roten und gelben Gebieten, die als hochriskant eingestuft wurden, wurden die Risikoparameter weiter nach oben angepasst, um die erwarteten künftigen Verluste auf der Grundlage der oben angeführten Erhebungen zu berücksichtigen. Dies führte zu zusätzlichen Wertberichtigungen in Höhe von € 10 Millionen auf lokaler Ebene.

Mittelfristig sollten die Post-Model-Adjustments nach dem Ende des allgemein auferlegten Zahlungsaufschubs im Juni zurückgehen, wobei der Standardinformationsfluss über Zahlungen und überfällige Tage wieder aufgenommen wird, was zu dem erwarteten Effekt führt, dass ein bestimmter Teil der Kunden in Verzug gerät und der verbleibende Teil der Kunden zurückzahlen wird.

Sensitivitätsanalyse

Um eine Bandbreite für potenzielle Schätzungsänderungen und daraus geänderte Wertminderungen zu simulieren, wurden folgende Sensitivitätsanalysen der wichtigsten Annahmen, die sich auf die erwarteten Wertminderungen auswirken, wie folgt durchgeführt.

Die Sensitivitätsanalyse wurde durchgeführt, indem die Wertminderungen für erwartete Kreditverluste in den vorhandenen Modellen neu berechnet wurden. Die Risikofaktoren und Post-Model-Adjustments sind, bis auf die Stage-1-Simulationen, in allen Szenarien in vollem Umfang inkludiert und unterliegen keinen weiteren Anpassungen. Aufgrund der Komplexität des Modells schließen sich viele Treiber nicht gegenseitig aus.

Die nachstehende Tabelle zeigt einen Vergleich zwischen den ausgewiesenen kumulierten Wertminderungen für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte in Stage 1 und Stage 2 (gewichtet mit 25 Prozent optimistischen, 50 Prozent Basis und 25 Prozent pessimistischen Szenarien) und den jeweils mit 100 Prozent gewichteten Szenarien. Optimistisches und pessimistisches Szenario stellen keine Extremfälle aus dem Ergebnisraum der 25 Prozent optimistischsten und pessimistischsten Szenarien dar, sondern einen ökonomisch plausiblen Repräsentanten daraus. Das bedeutet, dass sich diese Szenarien auf der Verteilungskurve um circa 25 Prozent respektive 75 Prozent befinden. Grundsätzlich werden bei den IFRS-9-spezifischen Schätzungen der Risikoparameter neben historischen Ausfallinformationen insbesondere das aktuelle wirtschaftliche Umfeld (Point in Time) ohne zukunftsorientierte Informationen berücksichtigt. Die Auswirkungen der Schätzungen aufgrund von makroökonomischen Prognosen werden in der zukunftsbezogenen Komponente dargestellt. Die Informationen dienen der Veranschaulichung.

30.6.2022
Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
Simuliertes Point in Time Zukunftsbezogene
in € Millionen Szenario Komponente Komponente
100% Optimistisch 1.404 1.386 18
100% Basis 1.517 1.386 132
100% Pessimistisch 1.750 1.386 364
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.547 1.386 161
31.12.2021 Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
Simuliertes
Point in Time
Zukunftsbezogene
in € Millionen Szenario Komponente Komponente
100% Optimistisch 927 1.051 -124
100% Basis 991 1.051 -60
100% Pessimistisch 1.135 1.051 84
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.011 1.051 -40

Insgesamt sind die makroökonomischen Szenarien im Moment schlechter als der langjährige Durchschnitt, was zu einer Erhöhung der zukunftsbezogenen Komponente um € 161 Millionen führt.

Nachfolgend wird ein positives Szenario unter der Prämisse dargestellt, dass alle Forderungen als Stage 1 klassifiziert werden und alle COVID-19-bezogenen Risikofaktoren und Post-Model-Adjustments sowie Sanktions- und geopolitischen Risiken nicht relevant sind.

Anbei werden die Auswirkungen des Stage-Transfers auf die kumulierte Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte unter der Annahme, dass alle kumulierten Wertminderungen auf der Grundlage der erwarteten Zwölf-Monats-Verluste bewertet werden (Stage 1), ausgewiesen.

Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Kumulierte Wertminderungen wenn 100% in Stage 1 642 427
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.547 1.011
Zusätzliche Beträge in Stage 2 aufgrund von Staging 905 584

Im Folgenden wird das Negativszenario dargestellt, welches davon ausgeht, dass alle Forderungen als Stufe 2 eingestuft werden. Folglich werden alle COVID-19-bezogenen Risikofaktoren, Post-Model-Anpassungen sowie Sanktionen und geopolitische Risiken als auch makroökonomische Übertragungseffekte (Spill-Over-Effekte) in dieser Analyse berücksichtigt.

In der folgenden Tabelle werden die Auswirkungen des Stage-Transfers auf die kumulierte Wertminderung für finanzielle Vermögenswerte unter der Annahme, dass alle kumulierten Wertminderungen auf der Grundlage der gesamten Restlaufzeit bewertet werden (Stage 2), ausgewiesen.

Kumulierte Wertminderungen (Stage 1 und 2)
in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Kumulierte Wertminderungen wenn 100% in Stage 2 2.166 1.701
Gewichteter Durchschnitt (25/50/25%) 1.547 1.011
Zusätzliche Beträge in Stage 2 619 691

Die folgende Tabelle zeigt einen Vergleich zwischen der ausgewiesenen kumulierten Wertminderung für erwartete Kreditverluste für finanzielle Vermögenswerte in Stage 3 und dem pessimistischen Szenario gewichtet mit 100 Prozent. Das pessimistische Szenario stellt keinen Extremfall aus dem Ergebnisraum der 25 Prozent pessimistischsten Szenarien dar, sondern einen ökonomisch plausiblen Repräsentanten daraus.

Kumulierte Wertminderungen (Stage 3)
in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Pessimistisches Szenario 2.076 1.980
Gewichteter Durchschnitt 1.786 1.625
Erhöhung der Wertminderungen im pessimistischen Szenario 291 355

(38) Kreditrisikovolumen nach Stages

Das Kreditportfolio der RBI ist diversifiziert nach Art des Kunden, geografischer Region und Industrie. Einzelkonzentrationen werden durch Limits und regelmäßige Berichterstattung aktiv gesteuert (auf Basis des Konzepts der Gruppe verbundener Kunden). Daraus ergibt sich eine hohe Granularität des Portfolios. In den folgenden Aufteilungen der finanziellen Vermögenswerte - Amortized Cost nach Gegenpartei ist ersichtlich, dass der Fokus auf Kunden im Bereich der Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte liegt.

Bruttobuchwert

30.6.2022 31.12.2021
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 10.297 287 0 0 11.901 108 0 0
Regierungen 14.249 2.026 38 0 12.959 523 0 0
Kreditinstitute 8.249 287 4 0 6.692 129 4 0
Sonstige Finanzunternehmen 10.630 1.878 172 64 9.809 1.979 92 22
Nicht-Finanzunternehmen 41.601 11.190 1.465 139 42.142 8.464 1.367 173
Haushalte 32.832 8.411 1.092 144 28.821 8.876 1.009 141
davon Hypothekar 21.311 6.383 401 97 19.112 7.123 413 101
Gesamt 117.858 24.079 2.771 348 112.323 20.079 2.473 336

Kumulierte Wertminderungen

30.6.2022 31.12.2021
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken -1 -1 0 0 0 0 0 0
Regierungen -2 -63 0 0 -2 -2 0 0
Kreditinstitute -1 -7 -4 0 0 0 -4 0
Sonstige Finanzunternehmen -7 -105 -72 -9 -5 -46 -36 -8
Nicht-Finanzunternehmen -165 -467 -895 -60 -93 -351 -838 -76
Haushalte -119 -371 -759 -31 -94 -288 -689 -34
davon Hypothekar -31 -183 -225 -25 -22 -178 -237 -24
Gesamt -294 -1.015 -1.730 -100 -195 -687 -1.567 -118

ECL Coverage Ratio

30.6.2022 31.12.2021
Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI
Zentralbanken 0,0% 0,5% - - 0,0% 0,0% - -
Regierungen 0,0% 3,1% 0,1% 0,0% 0,0% 0,3% 87,8% 0,0%
Kreditinstitute 0,0% 2,5% 92,8% - 0,0% 0,0% 82,8% -
Sonstige Finanzunternehmen 0,1% 5,6% 42,0% 13,8% 0,1% 2,3% 39,4% 38,2%
Nicht-Finanzunternehmen 0,4% 4,2% 61,1% 42,8% 0,2% 4,1% 61,3% 43,8%
Haushalte 0,4% 4,4% 69,5% 21,9% 0,3% 3,2% 68,3% 23,8%
davon Hypothekar 0,1% 2,9% 56,2% 25,6% 0,1% 2,5% 57,3% 24,2%
Gesamt 0,2% 4,2% 62,4% 28,8% 0,2% 3,4% 63,4% 35,1%

Eventualverbindlichkeiten und andere außerbilanzielle Verpflichtungen nach Gegenparteien und Stages

30.6.2022 Rückstellungen für außerbilanzielle
Nominalwert Risiken gemäß IFRS 9 ECL Coverage Ratio
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0,0%
Regierungen 491 23 0 0 0 0 0,0% 0,8%
Kreditinstitute 2.431 226 10 0 -8 -5 0,0% 3,5% 50,0%
Sonstige Finanzunternehmen 6.756 535 14 -4 -6 -1 0,1% 1,0% 8,7%
Nicht-Finanzunternehmen 34.671 8.943 177 -39 -149 -37 0,1% 1,7% 20,7%
Haushalte 5.206 1.282 17 -14 -16 -13 0,3% 1,3% 73,5%
Gesamt 49.555 11.008 218 -57 -179 -56 0,1% 1,6% 25,5%
31.12.2021 Rückstellungen für außerbilanzielle
Nominalwert Risiken gemäß IFRS 9 ECL Coverage Ratio
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3 Stage 1 Stage 2 Stage 3
Zentralbanken 0 0 0 0 0 0 0,0%
Regierungen 433 65 0 0 0 0 0,0% 0,0%
Kreditinstitute 2.203 95 0 0 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige Finanzunternehmen 6.111 727 8 -2 -7 -1 0,0% 1,0% 13,7%
Nicht-Finanzunternehmen 36.388 4.271 189 -31 -66 -48 0,1% 1,6% 25,2%
Haushalte 4.552 991 16 -9 -11 -10 0,2% 1,1% 61,0%
Gesamt 49.688 6.149 213 -43 -84 -58 0,1% 1,4% 27,4%

Die folgende Tabelle zeigt den Betrag des Bruttobuchwerts und der Wertminderungen jener finanziellen Vermögenswerte – Amortized Cost und finanziellen Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income, die sich in der Berichtsperiode von erwarteten Zwölf-Monats-Verlusten (Stage 1) hin zu erwarteten Verlusten über die Restlaufzeit (Stage 2 und 3) oder umgekehrt bewegt haben:

30.6.2022 Bruttobuchwert Wertminderungen ECL Coverage Ratio
Erwarteter Erwarteter Erwarteter
Erwarteter 12- Verlust über die Erwarteter 12- Verlust über die Erwarteter 12- Verlust über die
in € Millionen Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit
Bewegung vom erwarteten 12-
Monats-Verlust zum erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit -10.855 10.855 -35 395 0,3% 3,6%
Zentralbanken -50 50 0 0 0,0% 0,0%
Regierungen -1.374 1.374 -2 46 0,1% 3,3%
Kreditinstitute -140 140 0 5 0,0% 3,4%
Sonstige Finanzunternehmen -446 446 -3 36 0,6% 8,0%
Nicht-Finanzunternehmen -5.505 5.505 -16 137 0,3% 2,5%
Haushalte -3.339 3.339 -14 172 0,4% 5,1%
Bewegung vom erwarteten Verlust
über die Restlaufzeit zum
erwarteten 12-Monats-Verlust 7.375 -7.375 17 -161 0,2% 2,2%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen 213 -213 0 0 0,0% 0,2%
Kreditinstitute 35 -35 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige Finanzunternehmen 517 -517 1 -9 0,1% 1,8%
Nicht-Finanzunternehmen 2.914 -2.914 10 -67 0,3% 2,3%
Haushalte 3.695 -3.695 7 -85 0,2% 2,3%

Der Anstieg der Wertminderungen aus der Bewegung von erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlusten zu Lifetime betrug € 360 Millionen (Vorjahr: € 258 Millionen). Der Rückgang der Wertminderungen aus der Bewegung von Lifetime zu erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlusten betrug € 144 Millionen (Vorjahr: € 120 Millionen).

31.12.2021 Bruttobuchwert Wertminderungen ECL Coverage Ratio
Erwarteter Erwarteter Erwarteter
Erwarteter 12- Verlust über die Erwarteter 12- Verlust über die Erwarteter 12- Verlust über die
in € Millionen Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit Monats-Verlust Restlaufzeit
Bewegung vom erwarteten 12-
Monats-Verlust zum erwarteten
Verlust über die Restlaufzeit -7.519 7.519 -32 290 0,4% 3,9%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen -282 282 -3 2 1,0% 0,5%
Kreditinstitute -120 120 0 0 0,0% 0,0%
Sonstige Finanzunternehmen -412 412 -1 8 0,2% 1,9%
Nicht-Finanzunternehmen -2.322 2.322 -17 92 0,7% 3,9%
Haushalte -4.384 4.384 -12 189 0,3% 4,3%
Bewegung vom erwarteten Verlust
über die Restlaufzeit zum erwarteten
12-Monats-Verlust 6.398 -6.398 18 -138 0,3% 2,2%
Zentralbanken 0 0 0 0 - -
Regierungen 56 -56 0 -1 0,0% 2,2%
Kreditinstitute 61 -61 0 0 0,0% 0,2%
Sonstige Finanzunternehmen 360 -360 0 -6 0,1% 1,7%
Nicht-Finanzunternehmen 3.174 -3.174 9 -48 0,3% 1,5%
Haushalte 2.747 -2.747 9 -82 0,3% 3,0%

(39) Entwicklung der Wertminderungen

Entwicklung der Wertminderungen auf Forderungen und Schuldverschreibungen der Bewertungskategorien finanzielle Vermögenswerte – Amortized Cost und finanzielle Vermögenswerte – Fair Value Through Other Comprehensive Income:

Stage 1
Erwarteter 12-
Stage 2
Erwarteter Verlust
Stage 3
Erwarteter Verlust
POCI
Erwarteter Verlust
Gesamt
in € Millionen Monats-Verlust über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit über die Restlaufzeit
Stand 1.1.2022 196 687 1.567 118 2.569
Erhöhung aufgrund von Entstehung und
Anschaffung 60 40 10 0 110
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen
(Derecognition) -23 -83 -195 -34 -334
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) 58 304 280 19 662
Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne
Ausbuchungen (Netto) 0 -1 0 0 0
Verminderung aufgrund von Abschreibungen
(Write-offs) 0 -1 -42 -1 -43
Änderung Konsolidierungskreis 3 3 -2 0 4
Wechselkurse und andere 0 66 116 -3 179
Stand 30.6.2022 295 1.016 1.735 100 3.146
in € Millionen Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
POCI
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Stand 1.1.2021 188 630 1.633 119 2.572
Erhöhung aufgrund von Entstehung und
Anschaffung 52 37 24 0 113
Verminderung aufgrund von
Ausbuchungen (Derecognition) -19 -37 -113 -14 -183
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -27 31 178 5 188
Änderungen aufgrund von Modifikationen
ohne Ausbuchungen (Netto) 0 0 0 0 0
Verminderung aufgrund von
Abschreibungen (Write-offs) 0 0 -56 -3 -59
Änderung Konsolidierungskreis 0 0 0 0 0
Wechselkurse und andere 3 3 4 3 13
Stand 30.6.2021 197 664 1.672 110 2.643

Entwicklung der Rückstellungen auf erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen:

in € Millionen Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Stand 1.1.2022 43 84 58 185
Erhöhung aufgrund von Entstehung und Anschaffung 21 14 2 36
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen (Derecognition) -6 -9 -5 -20
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -2 61 -2 57
Wechselkurse und andere 0 30 3 33
Stand 30.6.2022 56 180 56 291
in € Millionen Stage 1
Erwarteter 12-
Monats-Verlust
Stage 2
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Stage 3
Erwarteter Verlust
über die Restlaufzeit
Gesamt
Stand 1.1.2021 45 59 71 174
Erhöhung aufgrund von Entstehung und Anschaffung 22 9 3 33
Verminderung aufgrund von Ausbuchungen (Derecognition) -6 -6 -7 -19
Änderungen im Kreditrisiko (Netto) -12 -1 -1 -15
Wechselkurse und andere 1 1 1 3
Stand 30.6.2021 50 61 66 177

(40) Modifizierte Vermögenswerte

Änderungen der vertraglichen Zahlungsströme von finanziellen Vermögenswerten werden sowohl nach qualitativen als auch quantitativen Kriterien dahingehend untersucht, ob es sich um wesentliche oder unwesentliche Modifikationen handelt.

Wesentliche Modifikationen führen zur Ausbuchung des bestehenden Vermögenswerts und Erfassung eines neuen Finanzinstruments (inklusive neuer Klassifizierung und neuer Stage-Zuordnung für die Wertminderungslogik). Unwesentliche Modifikationen führen nicht zu einer Ausbuchung, sondern zu einer erfolgswirksamen Anpassung des Bruttobuchwerts.

Die Entwicklung des unwesentlichen Netto-Modifikationseffekts von minus € 11 Millionen auf minus € 9 Millionen ist hauptsächlich auf das Auslaufen von COVID-19-Maßnahmen in Ländern, in denen die RBI tätig ist, zurückzuführen. Aus der Tatsache, dass aus gesetzlich vorgeschriebenen Moratorien nicht bezahlte Zinsen keine Zinseszinsen generieren durften, ergaben sich Reduktionen beim Bruttobuchwert der betroffenen Kredite, die Netto-Modifikationsverluste verursachten.

30.6.2022
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Netto-Modifikationseffekt aus finanziellen Vermögenswerten -4 -1 -4 -1 -9
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikation von finanziellen Vermögenswerten 3.840 836 -14 9 4.671
Bruttobuchwert zum Abschlussstichtag der modifizierten Vermögenswerte, die während
des Jahres zu Stage 1 zurückwechselten 33 0 0 33
31.12.2021
in € Millionen Stage 1 Stage 2 Stage 3 POCI Gesamt
Netto-Modifikationseffekt aus finanziellen Vermögenswerten -2 -7 -2 0 -11
Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikation von finanziellen Vermögenswerten 3.108 1.145 66 8 4.327
Bruttobuchwert zum Abschlussstichtag der modifizierten Vermögenswerte, die während
des Jahres zu Stage 1 zurückwechselten 13 0 0 13

(41) Übertragene Vermögenswerte

Buchwerte der übertragenen, aber nicht ausgebuchten Finanzinstrumente:

30.6.2022 Übertragene Vermögenswerte Erhaltene Sicherheitsleistungen
davon davon Rückkauf davon davon Rückkauf
in € Millionen Buchwert Verbriefungen vereinbarung Buchwert Verbriefungen vereinbarung
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 1 0 1 1 0 1
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 156 0 156 158 0 158
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 1.152 0 1.152 1.150 0 1.150
Gesamt 1.309 0 1.309 1.309 0 1.309
31.12.2021 Übertragene Vermögenswerte Erhaltene Sicherheitsleistungen
davon davon Rückkauf davon davon Rückkauf
in € Millionen Buchwert Verbriefungen vereinbarung Buchwert Verbriefungen vereinbarung
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 39 0 39 39 0 39
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through
Other Comprehensive Income 36 0 36 36 0 36
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 904 0 904 904 0 904
Gesamt 979 0 979 979 0 979

(42) Als Sicherheit verpfändete und erheblich beschränkte Vermögenswerte

Erhebliche Beschränkungen bezüglich des Zugangs zu oder der Nutzung von Vermögenswerten:

30.6.2022 31.12.2021
Ansonsten mit Ansonsten mit
Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten
in € Millionen Verpfändet beschränkt Verpfändet beschränkt
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 20 0 141 0
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value
Through Profit/Loss 16 0 15 0
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Profit/Loss 0 0 0 0
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive
Income 810 0 603 0
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 18.996 1.972 18.232 1.000
Gesamt 19.841 1.972 18.990 1.000

Der Konzern hat Sicherheiten erhalten, deren Verkauf oder Weiterverpfändung zulässig ist, wenn im Rahmen von Reverse-Repo-Geschäften, Wertpapierleih-, Derivat- oder sonstigen Transaktionen kein Ausfall eintritt.

Wertpapiere und andere finanzielle Vermögenswerte, die als Sicherheit akzeptiert wurden:

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Wertpapiere und andere finanzielle Vermögenswerte, die als Sicherheit akzeptiert wurden 19.252 17.517
davon verkaufte oder verpfändete Sicherheiten 3.413 2.068

(43) Derivative Finanzinstrumente

Bei den Derivaten führt der Konzern Saldierungen bei Marktwertanpassungen im Bereich der Veränderungen des Kontrahentenrisikos (Credit and Debit Value Adjustments) durch. Die folgende Tabelle zeigt eine Analyse des Ausfallrisikos aus Derivatgeschäften, wovon die meisten OTC-Verträge sind. Das Ausfallrisiko kann durch den Einsatz von Abwicklungshäusern und die Verwendung von Sicherheiten in den meisten Fällen minimiert werden.

30.6.2022 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Handelsbuch 210.629 4.649 -4.333
Zinssatzverträge 155.011 2.814 -2.630
Eigenkapitalverträge 4.327 157 -246
Wechselkurs- und Goldverträge 49.043 1.654 -1.430
Kreditverträge 1.188 4 -7
Warentermingeschäfte 48 3 -1
Andere 1.011 16 -19
Bankbuch 28.094 1.002 -415
Zinssatzverträge 19.177 835 -350
Wechselkurs- und Goldverträge 8.916 167 -65
Kreditverträge 0 0 0
Absicherungsinstrumente 44.341 938 -1.916
Zinssatzverträge 42.491 929 -1.878
Wechselkurs- und Goldverträge 1.850 9 -39
Gesamt 283.064 6.589 -6.664
OTC-Produkte 275.584 6.393 -6.600
Börsengehandelte Produkte 5.233 172 -37
31.12.2021 Nominalwert Marktwert
in € Millionen Aktiva Passiva
Handelsbuch 190.896 1.935 -1.823
Zinssatzverträge 133.273 1.085 -1.050
Eigenkapitalverträge 4.241 183 -138
Wechselkurs- und Goldverträge 50.743 637 -566
Kreditverträge 1.476 21 -22
Warentermingeschäfte 70 3 -1
Andere 1.093 6 -45
Bankbuch 16.483 197 -71
Zinssatzverträge 12.123 182 -64
Wechselkurs- und Goldverträge 3.876 15 -2
Kreditverträge 484 0 -4
Absicherungsinstrumente 43.280 630 -828
Zinssatzverträge 41.560 628 -799
Wechselkurs- und Goldverträge 1.720 3 -29
Gesamt 250.660 2.763 -2.722
OTC-Produkte 245.361 2.703 -2.641
Börsengehandelte Produkte 2.176 29 -9

Risikobericht

Aktives Risikomanagement stellt für die RBI eine Kernkompetenz dar. Um Risiken effektiv zu erkennen, einzustufen und zu steuern, entwickelt der Konzern sein umfassendes Risikomanagement permanent weiter. Das Risikomanagement ist ein integraler Bestandteil der Gesamtbanksteuerung und berücksichtigt neben den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen insbesondere die Art, den Umfang und die Komplexität der Geschäfte sowie die daraus resultierenden Risiken. Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf den aufsichtsrechtlichen Konsolidierungskreis nach CRR, welcher unwesentlich vom Konsolidierungskreis nach IFRS abweicht. Die darin nicht enthaltenen Unternehmen des IFRS-Konsolidierungskreises sind risikomäßig im Beteiligungsrisiko abgedeckt.

Betreffend die Grundsätze und die Organisation des Risikomanagements wird auf das gleichnamige Kapitel im Geschäftsbericht 2021, Seite 174 ff., verwiesen.

Aufsichtsrat
Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats
Risikogusschuss des Aufsichtsrats
Zentrale und lokale Risikomanagement-
einheiten und -komitees
▪ für alle Risikokategorien
· für alle Konzerneinheiten
Raiffeisen Bank International (Vorstand)
Credit Management
(Firmenkunden, Finanzinstitute und
offentlicher Sektor, Retail)
Credit Portfolio Management
Risk Controlling (Kredit-, Markt-,
Liquiditäts- und operationelle Risiken)
Special Exposures Management
Group Risk Committee
Group Asset/Liability Committee
Market Risk Committee
Credit Committees
Problem Loan Committee
Securitization Committee
Group Operational Risk Management
& Controls Committee
Contingency/Recovery Committee
Lokale Risikomanagementeinheiten
und -komitees
▪ für alle Risikokategorien
· für alle Konzerneinheiten
Banken und Leasingunternehmen Bankdienstleistungsgesellschaften
Steuerungsebene
Konzernaufgaben
Komitees
Bereich/Abteilung

Ökonomische Perspektive – Ökonomischer Kapitalansatz

Darin werden Risiken durch das ökonomische Kapital gemessen, das eine vergleichbare Risikokennzahl für alle Risikoarten darstellt. Es wird als die Summe von unerwarteten Verlusten aus den Geschäften aller Konzerneinheiten in den unterschiedlichen Risikokategorien berechnet. Zusätzlich fließt ein allgemeiner Puffer für Risikoarten ein, die nicht explizit quantifiziert werden.

Der Konzern wendet zur Berechnung des ökonomischen Kapitals ein Konfidenzniveau von 99,90 Prozent an. Im Einklang mit der von der Europäischen Zentralbank herausgegebenen Richtlinie für den ICAAP wird seit Jahresende 2021 das zusätzliche Tier-1- Kapital (AT1) nicht mehr für die Berechnung des internen Kapitals herangezogen. Das ökonomische Kapital verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen starken Anstieg im Vergleich zum Jahresende 2021, vor allem getrieben durch Effekte, die aus der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine und den Sanktionen gegen Russland und Belarus resultierten. Darunter zählen insbesondere Ratingherabstufungen in den betroffenen Ländern und erhöhte Marktvolatilitäten. Im operationellen Risiko war zudem ein Anstieg aufgrund höherer Verluste bei Fremdwährungskrediten in Polen zu verzeichnen.

Die Integration des ESG-Risikos im ICAAP, mit anfänglichem Fokus auf Umweltfaktoren, wurde durch eine Erweiterung der definierten Risikoarten (Kreditrisiko, operationelles Risiko, Marktrisiko) umgesetzt. Der für die interne Steuerung relevante Klima-Stresstest wurde im ersten Halbjahr 2022 durchgeführt. Dadurch wird die Komponente des Klimarisikos direkt in der Berechnung des internen Kapitals berücksichtigt, wie es das um die Klimaaspekte erweiterte interne Rahmenwerk vorsieht.

Anteile der einzelnen Risikoarten am ökonomischen Kapital:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Kreditrisiko Firmenkunden 2.049 23,3% 1.820 27,2%
Kreditrisiko Retail-Kunden 1.555 17,7% 1.459 21,8%
Währungsrisiko der Kapitalposition 1.199 13,6% 286 4,3%
Operationelles Risiko 833 9,5% 597 8,9%
Marktrisiko 712 8,1% 507 7,6%
Beteiligungsrisiko 707 8,0% 718 10,7%
Kreditrisiko Kreditinstitute 507 5,8% 155 2,3%
Kreditrisiko öffentlicher Sektor 449 5,1% 533 8,0%
Risiko sonstige Sachanlagen 321 3,7% 287 4,3%
CVA-Risiko 35 0,4% 21 0,3%
Liquiditätsrisiko 1 0,0% 0 0,0%
Risikopuffer 418 4,8% 319 4,8%
Gesamt 8.786 100,0% 6.702 100,0%

Regionale Allokation des ökonomischen Kapitals nach Sitz der Konzerneinheit:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Österreich 2.388 27,2% 2.357 35,2%
Osteuropa 2.961 33,7% 1.198 17,9%
Zentraleuropa 1.779 20,2% 1.530 22,8%
Südosteuropa 1.659 18,9% 1.617 24,1%
Restliche Welt 0 0,0% 0 0,0%
Gesamt 8.786 100,0% 6.702 100,0%

(44) Kreditrisiko

Das Kreditrisiko ist das größte Risiko im Geschäft des Konzerns. Das Kreditrisiko ist das Risiko, finanzielle Verluste zu erleiden, wenn ein Kunde oder eine Gegenpartei des Konzerns seine bzw. ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Konzern nicht erfüllt. Das Kreditrisiko entsteht hauptsächlich im Zusammenhang mit Forderungen an Banken, Forderungen an Kunden sowie Kreditzusagen und Finanzgarantien. Der Konzern ist auch anderen Kreditrisiken ausgesetzt, die sich aus Veranlagungen in Schuldtiteln und anderen Engagements im Zusammenhang mit Handelsaktivitäten, Derivaten, Vergleichsvereinbarungen und Reverse-Repo-Geschäften ergeben.

Überleitung der Zahlen aus dem IFRS-Konzernabschluss zum Kreditobligo (nach CRR)

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitung von den Bruttobuchwerten der Bilanzposten zum Kreditobligo (Bank- und Handelsbuchbestände), das für die Portfoliosteuerung herangezogen wird. Dieses umfasst sowohl das bilanzielle als auch außerbilanzielle Kreditobligo vor Anwendung von Gewichtungsfaktoren und stellt somit den maximalen Forderungswert dar. Nicht enthalten sind Effekte der Kreditrisikominderung, wie z. B. persönliche und dingliche Sicherheiten, die in der Gesamtbeurteilung des Kreditrisikos ebenfalls berücksichtigt werden. Dieser Forderungsbegriff wird auch – sofern nicht explizit anders angegeben – in den nachfolgenden Tabellen des Risikoberichts verwendet. Die Ursachen für Unterschiede zwischen den Größen der internen Portfoliosteuerung und der externen Rechnungslegung liegen in abweichenden Konsolidierungskreisen (regulatorisch versus IFRS), unterschiedlichen Abgrenzungen des Kreditvolumens, der unterschiedlichen Darstellung des Kreditvolumens, vor allem bei Kreditlinien, Repo-Geschäften sowie bei Derivaten, insbesondere SA-CCR (Standardansatz im Kontrahentenrisiko).

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Kassenbestand, Guthaben bei Zentralbanken und sonstige Sichteinlagen 46.565 33.147
Finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost 145.055 139.668
Finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income 3.470 4.709
Finanzielle Vermögenswerte ohne Handelsabsicht - Mandatorily Fair Value Through Profit/Loss 781 978
Finanzielle Vermögenswerte - Designated Fair Value Through Proft/Loss 192 264
Finanzielle Vermögenswerte - Held For Trading 7.202 3.759
Hedge Accounting -20 352
Laufende Steuerforderungen 80 73
Latente Steuerforderungen 149 152
Sonstige Aktiva 981 1.034
Erteilte Kreditzusagen 45.370 42.601
Erteilte Finanzgarantien 10.645 8.900
Sonstige erteilte Zusagen 4.766 4.548
Überleitungsdifferenz -14.020 -8.003
Kreditobligo 232.183

Die Überleitungsdifferenz ist vor allem auf das SA-CCR Netting sowie auf Kreditlinien zurückzuführen .

Die detaillierte Analyse des Kreditportfolios erfolgt anhand der Unterteilung in Ratingstufen. Das Kundenrating erfolgt dabei für die unterschiedlichen Forderungsklassen getrennt. Für die Bonitätsbeurteilung werden dafür jeweils interne Risikoklassifizierungsverfahren (Rating- und Scoring-Modelle) eingesetzt, die auch zentral validiert werden. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten für unterschiedliche Ratingstufen werden nach Geschäftssegmenten getrennt ermittelt. Durch die Verwendung einer Masterskala wird jedoch eine Vergleichbarkeit der Ratingstufen auch über Geschäftssegmente hinweg erzielt.

Die Ratingmodelle in den Non-Retail-Segmenten Firmenkunden, Kreditinstitute und öffentlicher Sektor sind konzernweit einheitlich und sehen 27 Bonitätsstufen der Masterskala vor. Scorecards für Retail-Forderungsklassen werden länderspezifisch nach konzernweit einheitlichen Richtlinien erstellt. Sowohl für die Ratingerstellung als auch für die Validierung stehen entsprechende Instrumente (z. B. Unternehmensbewertung, Rating- und Ausfalldatenbank) zur Verfügung.

Kreditobligo nach Asset-Klassen (Ratingmodellen):

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Firmenkunden 96.071 95.080
Projektfinanzierungen 9.295 8.359
Kreditinstitute 33.947 20.864
Öffentlicher Sektor 61.416 59.849
Retail-Kunden 50.487 48.031
Gesamt 251.216 232.183

Kreditportfolio – Firmenkunden

Die nachstehende Tabelle zeigt das Kreditobligo nach internem Rating für Firmenkunden (Großkunden, mittelgroße und kleine Firmenkunden). Zur besseren Lesbarkeit wurden die einzelnen Stufen der Ratingskala allerdings auf die zugrunde liegenden neun Hauptstufen zusammengefasst.

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
1 Minimales Risiko 2.225 2,3% 2.030 2,1%
2 Exzellente Kreditwürdigkeit 7.461 7,8% 8.634 9,1%
3 Sehr gute Kreditwürdigkeit 22.293 23,2% 22.974 24,2%
4 Gute Kreditwürdigkeit 23.169 24,1% 22.532 23,7%
5 Intakte Kreditwürdigkeit 17.742 18,5% 18.430 19,4%
6 Akzeptable Kreditwürdigkeit 12.017 12,5% 12.572 13,2%
7 Knappe Kreditwürdigkeit 4.261 4,4% 4.821 5,1%
8 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit 3.067 3,2% 1.411 1,5%
9 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit 2.132 2,2% 168 0,2%
10 Ausfall 1.431 1,5% 1.267 1,3%
NR Nicht geratet 272 0,3% 240 0,3%
Gesamt 96.071 100,0% 95.080 100,0%

Das Kreditobligo gegenüber Firmenkunden stieg im Vergleich zum Vorjahr um € 991 Millionen auf € 96.071 Millionen. Die höchsten Anstiege wurden in Serbien (Erwerb der Crédit Agricole Srbija AD), Österreich, Rumänien und Tschechien verzeichnet. Demgegenüber stand der Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten (minus € 2.526 Millionen). In Russland kam es unter anderem aufgrund der Sanktionen zu einem volumenbedingten Rückgang der großteils durch die Währungsaufwertung des russischen Rubels kompensiert wurde.

Den größten Anstieg verzeichneten die Rating-Klassen 8 und 9, der vor allem auf Ratingverschlechterungen russischer, belarussischer und ukrainischer Kunden aus den Rating-Klassen 3, 4, 5, 6 und 7 zurückzuführen war. Trotz der Verschiebungen kam es in der Rating-Klasse 4 zu einem Anstieg, der vorwiegend aus Neugeschäft in Tschechien, Österreich, Luxemburg und Deutschland sowie Ratingverschlechterungen russischer Kunden aus Rating-Klasse 3 stammte. Neben den Ratingverschlechterungen russischer Kunden resultierte der Rückgang in den Rating-Klassen 3 und 5 aus einem verringerten Kreditobligo in Tschechien und der Schweiz. Der Rückgang in den Rating-Klassen 6 und 7 war vorwiegend auf Obligo-Reduktionen aufgrund des Verkaufs der bulgarischen Konzerneinheiten sowie auf Ratingverschlechterungen belarussischer Kunden zurückzuführen.

Für Projektfinanzierungen besteht ein fünfstufiges Rating-Modell, das sowohl die individuelle Ausfallwahrscheinlichkeit als auch die zur Verfügung stehenden Sicherheiten berücksichtigt.

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
6,1 Ausgezeichnete Projektbonität – sehr geringes Risiko 5.578 60,0% 4.807 57,5%
6,2 Gute Projektbonität – geringes Risiko 2.899 31,2% 2.539 30,4%
6,3 Ausreichende Projektbonität – mittleres Risiko 402 4,3% 666 8,0%
6,4 Schwache Projektbonität – hohes Risiko 113 1,2% 16 0,2%
6,5 Ausfall 291 3,1% 325 3,9%
NR Nicht geratet 12 0,1% 6 0,1%
Gesamt 9.295 100,0% 8.359 100,0%

Die Erhöhung der Projektfinanzierungen um € 936 Millionen wurde vor allem durch einen Anstieg in den Rating-Klassen 6,1 und 6,2 in Tschechien, Deutschland, Österreich, Russland (währungsbedingt durch die Aufwertung des russischen Rubels) und der Slowakei verursacht. Dieser Anstieg wurde teilweise durch einen Rückgang in der Rating-Klasse 6,3 in Tschechien kompensiert, der vor allem auf Ratingverbesserungen zurückzuführen war.

Kreditobligo für Firmenkunden und Projektfinanzierungen nach dem Risikoland unter Berücksichtigung des Garantiegebers nach Regionen:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Westeuropa 25.714 24,4% 26.168 25,3%
Zentraleuropa 24.613 23,4% 23.215 22,4%
Österreich 19.575 18,6% 18.623 18,0%
Osteuropa 18.104 17,2% 17.759 17,2%
Südosteuropa 13.673 13,0% 14.388 13,9%
Asien 1.790 1,7% 1.667 1,6%
Sonstige 1.897 1,8% 1.618 1,6%
Gesamt 105.366 100,0% 103.439 100,0%

Die Erhöhung in Zentraleuropa war vor allem auf die Zunahme von Kreditfinanzierungen und gegebenen Garantien in Tschechien und der Slowakei zurückzuführen. Der Anstieg in Österreich resultierte im Wesentlichen aus der Zunahme von Kreditfinanzierungen und gegebenen Garantien. Der Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten wirkte sich mit € 2.650 Millionen verringernd auf das Kreditobligo in Südosteuropa aus und wurde durch den Erwerb der Crédit Agricole Srbija AD sowie Erhöhungen von Kredit- und Rahmenfinanzierungen in Serbien und Rumänien teilweise kompensiert. Das Kreditobligo in Westeuropa sank vor allem durch einen Rückgang der Rahmenfinanzierungen und gegebenen Garantien in Frankreich und der Schweiz sowie durch die Verringerung der Kundenforderungen in Belgien und Großbritannien.

Kreditobligo für Firmenkunden und Projektfinanzierungen nach Branchenzugehörigkeit der Erstkunden:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Fertigung/Produktion 26.599 25,2% 26.270 25,4%
Groß- und Einzelhandel 23.093 21,9% 24.175 23,4%
Immobilien 13.601 12,9% 12.852 12,4%
Finanzintermediation 8.940 8,5% 8.814 8,5%
Bauwesen 6.288 6,0% 5.863 5,7%
Energieversorgung 4.983 4,7% 4.726 4,6%
Transport, Lagerung und Verkehr 4.188 4,0% 4.122 4,0%
Freie Berufe/technische Dienstleistungen 2.957 2,8% 2.481 2,4%
Sonstige Branchen 14.716 14,0% 14.136 13,7%
Gesamt 105.366 100,0% 103.439 100,0%

Kreditportfolio – Retail-Kunden

Die Asset-Klasse Retail-Kunden unterteilt sich in Privatpersonen sowie Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Für Retail-Kunden wird ein duales Scoring-System eingesetzt, das eine Erst- und Ad-hoc-Analyse anhand der Kundendaten und eine Verhaltensanalyse anhand der Kontendaten umfasst.

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Retail-Kunden – Privatpersonen 47.417 93,9% 44.683 93,0%
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 3.071 6,1% 3.348 7,0%
Gesamt 50.487 100,0% 48.031 100,0%

Kreditobligo für Retail-Kunden nach internem Rating:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
0,5 Minimales Risiko 11.833 23,4% 12.192 25,4%
1,0 Exzellente Kreditwürdigkeit 9.765 19,3% 8.577 17,9%
1,5 Sehr gute Kreditwürdigkeit 8.941 17,7% 8.449 17,6%
2,0 Gute Kreditwürdigkeit 6.484 12,8% 6.275 13,1%
2,5 Intakte Kreditwürdigkeit 3.953 7,8% 3.660 7,6%
3,0 Akzeptable Kreditwürdigkeit 1.922 3,8% 2.189 4,6%
3,5 Knappe Kreditwürdigkeit 849 1,7% 840 1,7%
4,0 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit 372 0,7% 359 0,7%
4,5 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit 434 0,9% 397 0,8%
5,0 Ausfall 1.350 2,7% 1.318 2,7%
NR Nicht geratet 4.584 9,1% 3.776 7,9%
Gesamt 50.487 100,0% 48.031 100,0%

Das nicht geratete Kreditobligo war vor allem auf die Übernahme von tschechischen und serbischen Portfolios zurückzuführen. Eine Integration in die bestehenden Ratingsysteme ist für 2022 beziehungsweise 2023 geplant.

Retail-Forderungen nach Segmenten:

30.6.2022
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates & Markets
Retail-Kunden – Privatpersonen 22.426 9.751 8.204 7.036
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 1.745 1.033 293 0
Gesamt 24.170 10.784 8.497 7.036
davon notleidendes Obligo 560 415 341 38
31.12.2021
in € Millionen Zentraleuropa Südosteuropa Osteuropa Group Corporates & Markets
Retail-Kunden – Privatpersonen 22.043 10.510 5.953 6.177
Retail-Kunden – Klein- und Mittelbetriebe 1.748 1.296 304 0
Gesamt 23.791 11.806 6.257 6.177
davon notleidendes Obligo 598 487 194 32

Das Kreditobligo gegenüber Retail-Kunden wuchs im ersten Halbjahr 2022 um 5,1 Prozent, wobei der größte Zuwachs in Osteuropa verzeichnet wurde und auf die Entwicklung des russischen Rubels zurückzuführen war. Zentraleuropa verzeichnete einen Zuwachs von € 379 Millionen, der durch den Anstieg von Hypothekar- und Verbraucherkrediten in Tschechien und der Slowakei begründet war. Der Rückgang in Südosteuropa war auf den Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten (minus € 2.205 Millionen) zurückzuführen und wurde durch den Erwerb der Crédit Agricole Srbija AD (€ 756 Millionen) teilweise kompensiert.

Kreditobligo gegenüber Retail-Kunden nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Hypothekarkredite 30.381 60,2% 28.886 60,1%
Verbraucherkredite 11.544 22,9% 10.879 22,6%
Kreditkarten 4.236 8,4% 3.708 7,7%
SME-Finanzierung 2.445 4,8% 2.622 5,5%
Überziehungen 1.280 2,5% 1.364 2,8%
Autokredite 601 1,2% 572 1,2%
Gesamt 50.487 100,0% 48.031 100,0%

Kreditportfolio – Kreditinstitute

Die nachfolgende Tabelle stellt das Kreditobligo an Kreditinstitute (ohne Zentralbanken) nach dem internen Rating dar. Die Ausfallwahrscheinlichkeiten in dieser Asset-Klasse werden aufgrund der geringen Anzahl an Kunden (bzw. an beobachtbaren Ausfällen) in den einzelnen Rating-Stufen durch eine Kombination interner und externer Daten ermittelt.

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
1 Minimales Risiko 10.522 31,0% 3.668 17,6%
2 Exzellente Kreditwürdigkeit 4.819 14,2% 4.385 21,0%
3 Sehr gute Kreditwürdigkeit 12.841 37,8% 6.193 29,7%
4 Gute Kreditwürdigkeit 1.047 3,1% 5.649 27,1%
5 Intakte Kreditwürdigkeit 138 0,4% 418 2,0%
6 Akzeptable Kreditwürdigkeit 237 0,7% 433 2,1%
7 Knappe Kreditwürdigkeit 3.710 10,9% 91 0,4%
8 Schwache bzw. minderwertige Kreditwürdigkeit 38 0,1% 23 0,1%
9 Sehr schwache bzw. zweifelhafte Kreditwürdigkeit 578 1,7% 0 0,0%
10 Ausfall 16 0,0% 3 0,0%
NR Nicht geratet 1 0,0% 0 0,0%
Gesamt 33.947 100,0% 20.864 100,0%

Das Kreditobligo gegenüber Kreditinstituten erhöhte sich vor allem aufgrund des Anstiegs von Krediten und Forderungen in Rating-Klasse 1 sowie Repo-Geschäften in Rating-Klasse 3 in China, den USA, Frankreich, Deutschland und Luxemburg. Weiters kam es in der Rating-Klasse 4 zu einem Rückgang bei den Repo-Geschäften, vorwiegend in Frankreich und Spanien, der auch durch Ratingverbesserungen einzelner Kunden in die Rating-Klasse 3 begründet war. Der Anstieg in Rating-Klasse 7 war vor allem auf die Ratingverschlechterung eines russischen Kunden von Rating-Klasse 2 zurückzuführen.

Kreditobligo an Kreditinstitute (ohne Zentralbanken) nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Kredite und Forderungen 13.954 41,1% 5.201 24,9%
Repo 12.749 37,6% 8.467 40,6%
Anleihen 3.859 11,4% 4.052 19,4%
Geldmarkt 1.490 4,4% 1.153 5,5%
Derivate 621 1,8% 612 2,9%
Sonstige 1.275 3,8% 1.378 6,6%
Gesamt 33.947 100,0% 20.864 100,0%

Kreditportfolio – Öffentlicher Sektor

Eine weitere Kundengruppe stellen souveräne Staaten, Zentralbanken sowie regionale Gebietskörperschaften und andere staatenähnliche Organisationen dar. Das Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor inkludiert lokale und regionale Regierungen.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor (inklusive Zentralbanken) nach dem internen Rating:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
1 Ausgezeichnete Bonität 33.887 55,2% 30.797 51,5%
2 Sehr gute Bonität 11.116 18,1% 15.392 25,7%
3 Gute Bonität 6.213 10,1% 7.391 12,3%
4 Solide Bonität 3.626 5,9% 3.811 6,4%
5 Zufriedenstellende Bonität 587 1,0% 1.183 2,0%
6 Adäquate Bonität 357 0,6% 75 0,1%
7 Fragliche Bonität 2.841 4,6% 1.198 2,0%
8 Höchst fragliche Bonität 20 0,0% 0 0,0%
9 Ausfallgefährdet 1.737 2,8% 0 0,0%
10 Ausfall 1.030 1,7% 1 0,0%
NR Nicht geratet 3 0,0% 0 0,0%
Gesamt 61.416 100,0% 59.849 100,0%

Seit Beginn des Krieges Russlands gegen die Ukraine hat sich der Zugang Russlands zum globalen Finanzsystem stetig verschlechtert. Westliche Länder haben beispiellose Sanktionen gegen russische Unternehmen, die russische Zentralbank sowie die russische Regierung verhängt. Gleichzeitig hat Russland Beschränkungen für Kapitalflüsse in sogenannte unfreundliche Staaten eingeführt. Beides behinderte sowohl die Fähigkeit als auch die Bereitschaft, internationale Schulden zu bedienen. Basierend auf den verfügbaren Informationen haben Inhaber von russischen Staatsanleihen in Fremdwährung bis Montag, den 27. Juni

2022, keine Zahlungen erhalten (Fälligkeit Sonntag, den 26. Juni 2022). Dies führte dazu, dass die RBI das interne Rating russischer Staatsanleihen auf das niedrigste mögliche Niveau (SOV 10) gesetzt hat. Im Einklang mit den regulatorischen Richtlinien und jenen des internen Kreditrisikomanagements wird die externe Nichtbedienung nicht als Ausfall angesehen, da die von der RBI gehaltenen Instrumente immer noch die ursprünglich erwarteten vertraglichen Zahlungsströme generieren. Die Entscheidung des Nichtausfalls wird aufgrund der sich regelmäßig ändernden Situation regelmäßig überprüft.

Der Anstieg in der Rating-Klasse 1 war vorwiegend auf eine Erhöhung der Veranlagung bei der Oesterreichischen Nationalbank zurückzuführen, der teilweise durch einen Rückgang des Repo-Geschäfts in Tschechien kompensiert wurde. Die Rating-Klasse 7 verzeichnete einen Anstieg aufgrund der Ratingverschlechterung der russischen Zentralbank von Rating-Klasse 2, der teilweise durch die Ratingverschlechterung von Belarus und der Ukraine in die Rating-Klasse 9 kompensiert wurde. Der Rückgang in Rating-Klasse 3 begründete sich vor allem in der eingangs erwähnten internen Ratingherabstufung Russlands zu Rating-Klasse 10. Neben der Ratingverschlechterung der russischen Zentralbank war der Rückgang der Rating-Klasse 2 auf geringere Einlagen bei der slowakischen und rumänischen Nationalbank sowie auf die Verringerung der Geldmarktgeschäfte mit der ungarischen Nationalbank zurückzuführen.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor (inklusive Zentralbanken) nach Produkten:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Kredite und Forderungen 30.592 49,8% 28.111 47,0%
Anleihen 18.234 29,7% 17.909 29,9%
Repo 6.472 10,5% 8.091 13,5%
Geldmarkt 5.834 9,5% 5.574 9,3%
Derivate 142 0,2% 97 0,2%
Sonstige 140 0,2% 67 0,1%
Gesamt 61.416 100,0% 59.849 100,0%

Der Anstieg bei den Krediten und Forderungen gegenüber dem öffentlichen Sektor war vor allem auf die Einlagen bei der Oesterreichischen Nationalbank zurückzuführen, der teilweise durch einen Rückgang aus dem Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten sowie die Verringerung der Einlagen bei der slowakischen und rumänischen Nationalbank kompensiert wurde. Die Repo-Geschäfte gingen in Tschechien zurück.

Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor im Bereich Non Investment Grade (Rating 5 und darunter):

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Russland 3.861 58,7% 0 0,0%
Ukraine 1.196 18,2% 843 34,3%
Albanien 563 8,6% 720 29,3%
Belarus 541 8,2% 336 13,7%
Bosnien und Herzegowina 331 5,0% 465 18,9%
Sonstige 82 1,3% 94 3,8%
Gesamt 6.574 100,0% 2.458 100,0%

Das Kreditobligo gegenüber dem öffentlichen Sektor im Bereich Non Investment Grade erhöhte sich durch die Ratingverschlechterung Russlands. Das Obligo umfasst vor allem russische und ukrainische Staatsanleihen sowie Einlagen der Konzerneinheiten bei lokalen Zentralbanken in Zentral-, Ost- und Südosteuropa, die der Erfüllung der jeweiligen Mindestreservevorschriften und der kurzfristigen Veranlagung von überschüssiger Liquidität dienen und daher untrennbar mit der Geschäftstätigkeit in diesen Ländern verbunden sind.

Notleidendes Exposure (NPE)

Seit November 2019 wendet die RBI vollständig die neue Ausfalldefinition der CRR sowie die dazugehörigen Anforderungen der EBA (EBA/GL/2016/07) an. Die neue Ausfalldefinition führt zu Änderungen im IRB-Ansatz, insbesondere für die Corporate-Rating-Modelle. Diese Anpassungen wurden vor der Implementierung von den zuständigen Aufsichtsbehörden genehmigt. Aufgrund des COVID-19-Ausbruchs setzte die RBI die bis 31. März 2021 in Geltung stehende EBA-Richtlinie (EBA/GL/2020/02) zu gesetzlichen und nichtlegislativen Moratorien im Zusammenhang mit COVID-19 für Kreditrückführungen um. Diese sollte die Gruppeneinheiten bei der Bereitstellung der erforderlichen Entlastungsmaßnahmen für Kreditnehmer, bei der Minderung der potenziellen Auswirkungen auf das Volumen des notleidenden Obligos mit Restrukturierungsmaßnahmen, der ausgefallenen und notleidenden Kredite, sowie auf deren Auswirkungen auf die Erfolgsrechnung unterstützen.

Notleidendes Obligo nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standard (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing exposures):

NPE NPE Ratio NPE Coverage Ratio
in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021
Regierungen 38 1 1,8% 0,1% 0,1% 96,0%
Kreditinstitute 6 3 0,0% 0,0% 59,8% >100%
Sonstige Finanzunternehmen 224 113 1,9% 1,0% 36,4% 39,7%
Nicht-Finanzunternehmen 1.615 1.574 3,0% 2,9% 59,7% 59,8%
Haushalte 1.184 1.131 2,8% 2,8% 68,2% 68,3%
Kredite und Forderungen 3.067 2.822 1,8% 1,8% 60,7% 62,5%
Anleihen 0 0 0,0% 0,0%
Gesamt 3.067 2.823 1,6% 1,6% 60,7% 62,5%

Das Volumen des notleidenden Obligos erhöhte sich im ersten Halbjahr 2022 um € 245 Millionen auf € 3.067 Millionen. Organisch ergab sich ein Anstieg um € 114 Millionen, die Währungsentwicklung trug € 208 Millionen dazu bei, insbesondere durch die Aufwertung des russischen Rubels und des US-Dollars, dem entgegen wirkte der Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten in Höhe von € 105 Millionen. Die NPE Ratio blieb unverändert bei 1,6 Prozent gegenüber dem Jahresultimo. Die Deckungsquote verringerte sich um 1,8 Prozentpunkte auf 60,7 Prozent.

Entwicklung des notleidenden Obligos nach Asset-Klassen (ohne außerbilanzielle Geschäfte):

Änderung
in € Millionen Stand 1.1.2022 Konsolidierungskreis Währung Zugänge Abgänge Stand 30.6.2022
Regierungen 1 -1 0 38 0 38
Kreditinstitute 3 0 0 2 0 6
Sonstige Finanzunternehmen 113 0 1 152 -41 224
Nicht-Finanzunternehmen 1.574 -40 67 303 -289 1.615
Haushalte 1.131 -36 140 387 -437 1.184
Kredite und Forderungen (NPL) 2.822 -78 208 883 -768 3.067
Anleihen 0 0 0 0 0 0
Gesamt (NPE) 2.823 -78 208 882 -768 3.067
Änderung
in € Millionen Stand 1.1.2021 Konsolidierungskreis Währung Zugänge Abgänge Stand 31.12.2021
Regierungen 2 0 0 0 -1 1
Kreditinstitute 4 0 0 0 -1 3
Sonstige Finanzunternehmen 95 0 2 25 -9 113
Nicht-Finanzunternehmen 1.627 26 34 364 -476 1.574
Haushalte 1.112 17 27 515 -538 1.131
Kredite und Forderungen (NPL) 2.840 42 62 903 -1.025 2.822
Anleihen 11 0 0 0 -10 0
Gesamt (NPE) 2.851 42 62 903 -1.035 2.823

Anteil des notleidenden Obligos (NPE) nach Segmenten (ohne außerbilanzielle Geschäfte):

NPE NPE Ratio NPE Coverage Ratio
in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021
Zentraleuropa 908 916 1,6% 1,6% 60,8% 60,5%
Südosteuropa 641 756 2,3% 2,4% 68,2% 69,3%
Osteuropa 660 350 1,6% 1,5% 59,7% 66,9%
Group Corporates & Markets 858 801 1,5% 1,5% 55,7% 56,4%
Corporate Center 0 0 0,0% 0,0% 100,0% 100,0%
Gesamt 3.067 2.823 1,6% 1,6% 60,7% 62,5%

Zu dem Anstieg des notleidenden Obligos trug hauptsächlich das Segment Osteuropa mit € 311 Millionen auf € 660 Millionen bei. Dafür war vorwiegend Russland mit € 196 Millionen und die Ukraine mit € 104 Millionen verantwortlich, die Währungsaufwertung des russischen Rubels beeinflusste den Anstieg um € 171 Millionen, vermindernd wirkten Verkäufe und Ausbuchungen von notleidenden Kreditforderungen in Russland in Höhe von € 62 Millionen. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo blieb im Vergleich zum Jahresende unverändert bei 1,6 Prozent, die Deckungsquote verringerte sich um 7,2 Prozentpunkte auf 59,7 Prozent.

Das notleidende Obligo des Segment Group Corporates & Markets erhöhte sich gegenüber dem Jahresende um € 57 Millionen, beeinflusst durch die Währungsaufwertung des US-Dollars in Höhe von € 31 Millionen, die NPE Ratio blieb gegenüber dem Jahresende unverändert bei 1,5 Prozent, die Deckungsquote reduzierte sich hingegen um 0,8 Prozentpunkte auf 55,7 Prozent.

Im Segment Südosteuropa verringerte sich das notleidende Obligo um € 115 Millionen auf € 641 Millionen, vorwiegend bedingt durch den Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten mit insgesamt € 105 Millionen, aber auch durch Verkäufe und Ausbuchungen von notleidenden Kreditforderungen in Höhe von € 53 Millionen. Die NPE Ratio sank um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent, die Deckungsquote verringerte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 68,2 Prozent.

Das Segment Zentraleuropa verzeichnete mit € 908 Millionen nur einen geringfügigen Rückgang des notleidenden Obligos. Die NPE Ratio bezogen auf das Gesamtobligo blieb unverändert bei 1,6 Prozent, die Deckungsquote erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 60,8 Prozent.

Notleidendes Obligo mit Restrukturierungsmaßnahmen:

Instrumente mit geänderter Laufzeit
Refinanzierung und geänderten Konditionen Gesamt
in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021
Regierungen 0 0 0 1 0 1
Kreditinstitute 0 0 0 0 0 0
Sonstige Finanzunternehmen 69 8 55 60 124 69
Nicht-Finanzunternehmen 107 215 764 804 872 1.019
Haushalte 10 11 277 297 287 308
Gesamt 187 235 1.096 1.162 1.283 1.397

Notleidendes Obligo mit Restrukturierungsmaßnahmen nach Segmenten:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Zentraleuropa 281 21,9% 328 23,5%
Südosteuropa 194 15,1% 261 18,7%
Osteuropa 212 16,5% 179 12,8%
Group Corporates & Markets 596 46,5% 628 45,0%
Gesamt 1.283 100,0% 1.397 100,0%

Konzentrationsrisiko

Das Kreditportfolio des Konzerns ist sowohl nach Regionen als auch nach Branchen gut diversifiziert. Auch Einzelkreditkonzentrationen werden auf Basis von Gruppen verbundener Kunden aktiv über die Limitvergabe und regelmäßiges Reporting gesteuert, sodass die Granularität des Portfolios entsprechend gut ist. Die geografische Aufgliederung der Forderungen spiegelt die breite Diversifikation des Kreditgeschäfts in den europäischen Märkten des Konzerns wider.

Kreditobligo aller Forderungsklassen gegliedert nach dem Risikoland des Kreditnehmers und gruppiert nach Regionen:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Zentraleuropa 68.555 27,3% 69.380 29,9%
Tschechien 30.776 12,3% 31.130 13,4%
Slowakei 22.428 8,9% 22.228 9,6%
Ungarn 10.571 4,2% 10.841 4,7%
Polen 4.250 1,7% 4.610 2,0%
Sonstige 529 0,2% 572 0,2%
Österreich 52.984 21,1% 46.936 20,2%
Westeuropa 45.672 18,2% 41.056 17,7%
Deutschland 13.799 5,5% 12.356 5,3%
Frankreich 8.219 3,3% 6.784 2,9%
Großbritannien 4.296 1,7% 4.413 1,9%
Luxemburg 3.891 1,5% 2.395 1,0%
Schweiz 3.776 1,5% 4.211 1,8%
Spanien 3.112 1,2% 2.654 1,1%
Niederlande 2.494 1,0% 1.795 0,8%
Italien 1.571 0,6% 1.693 0,7%
Sonstige 4.515 1,8% 4.755 2,0%
Südosteuropa 33.135 13,2% 36.906 15,9%
Rumänien 14.912 5,9% 14.459 6,2%
Kroatien 6.534 2,6% 6.368 2,7%
Serbien 6.092 2,4% 4.490 1,9%
Bosnien und Herzegowina 2.265 0,9% 2.293 1,0%
Albanien 1.724 0,7% 1.798 0,8%
Bulgarien 489 0,2% 6.413 2,8%
Sonstige 1.119 0,4% 1.085 0,5%
Osteuropa 36.789 14,6% 29.826 12,8%
Russland 29.502 11,7% 23.339 10,1%
Ukraine 4.540 1,8% 4.253 1,8%
Belarus 2.013 0,8% 1.906 0,8%
Sonstige 734 0,3% 328 0,1%
Asien 5.955 2,4% 2.450 1,1%
Nordamerika 5.524 2,2% 2.992 1,3%
Restliche Welt 2.603 1,0% 2.636 1,1%
Gesamt 251.216 100,0% 232.183 100,0%

Der größte Anstieg wurde in Osteuropa aufgrund der Aufwertung des russischen Rubels verzeichnet. In Österreich wurde der Anstieg durch höhere Einlagen bei der Oesterreichischen Nationalbank sowie durch Kreditfinanzierungen verursacht. In Westeuropa erhöhten sich die Repo-Geschäfte in Frankreich und den Niederlanden. Weiters kam es zu einem Anstieg von Krediten und Forderungen in Deutschland und Luxemburg. Der Obligo-Anstieg in Asien und Nordamerika war auf Forderungen gegenüber Banken in China sowie den USA zurückzuführen. Bedingt durch den Verkauf der bulgarischen Konzerneinheiten kam es in Südosteuropa zu einem Rückgang, der teilweise durch den Kauf der Crédit Agricole Srbija AD kompensiert wurde.

Kreditobligo des Konzerns nach Branchenzugehörigkeit:

in € Millionen 30.6.2022 Anteil 31.12.2021 Anteil
Kredit- und Versicherungsgewerbe 80.062 31,9% 66.636 28,7%
Private Haushalte 47.568 18,9% 44.857 19,3%
Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 20.305 8,1% 19.954 8,6%
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherungen 19.561 7,8% 18.788 8,1%
Handelsvermittlung und Großhandel (ohne Handel mit Kraftfahrzeugen) 16.849 6,7% 18.135 7,8%
Grundstücks- und Wohnungswesen 13.753 5,5% 13.017 5,6%
Baugewerbe 6.873 2,7% 6.404 2,8%
Einzelhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 6.276 2,5% 6.144 2,6%
Energieversorgung 5.148 2,0% 4.852 2,1%
Metallerzeugung und -bearbeitung 3.384 1,3% 3.240 1,4%
Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 3.384 1,3% 2.881 1,2%
Ernährungsgewerbe 2.805 1,1% 2.925 1,3%
Landverkehr, Transport in Rohrfernleitungen 2.635 1,0% 2.599 1,1%
Sonstiges Transportgewerbe 2.126 0,8% 2.115 0,9%
Maschinenbau 1.897 0,8% 1.875 0,8%
Gewinnung von Erdöl und Erdgas 1.669 0,7% 1.389 0,6%
Kraftfahrzeughandel, Tankstellen 1.301 0,5% 1.346 0,6%
Sonstige Branchen 15.620 6,2% 15.024 6,5%
Gesamt 251.216 100,0% 232.183 100,0%

(45) Marktrisiko

Das Marktrisikomanagement basiert auf einem dualen Steuerungsansatz. Für das Gesamtportfolio inklusive des Bankbuchs wird ein Modell verwendet, dass auf einer historischen Simulation beruht und für die längerfristige Steuerung der Marktrisiken aus den Bankbüchern geeignet ist (Modell ALL). Für alle Marktrisiken mit unmittelbarer Auswirkung auf die Erfolgsrechnung wird ein Modell verwendet, das die kurzfristige Volatilität gut prognostiziert (Modell IFRS-P&L). Dieser Modellansatz ist von der österreichischen Finanzmarktaufsicht als internes Modell für die Messung des Eigenmittelerfordernisses für Marktrisiken des Handelsbuchs der Konzernzentrale zugelassen. Beide Modelle berechnen Value-At-Risk-Kennzahlen für die Veränderungen der Risikofaktoren Fremdwährungen, Zinsentwicklung, Credit Spreads, implizite Volatilität, Aktienindizes und Basis-Spreads. In der nachstehenden Tabelle ist eine Übersicht der Risikokennzahlen sowie die Entwicklung beider Modelle (ALL und IFRS-P&L) für das erste Halbjahr dargestellt.

Gesamt VaR (99%, 1d)
in € Millionen
VaR per
30.6.2022
Durchschnitts-VaR Minimum VaR Maximum VaR VaR per
31.12.20211
Modell ALL Gesamt VaR (99%, 20d) 454 285 137 497 168
Modell IFRS-P&L Gesamt VaR (99%, 1d) 26 17 4 48 6

1 Adaptierung der Vorjahreswerte

Die nachstehende Tabelle stellt die Risikokennzahlen der beiden Modelle (ALL und IFRS-P&L) je Risikoart dar. Die in Fremdwährung gehaltenen Kapital- und offenen Devisenpositionen, die strukturellen Zinsrisiken, die Spread-Risiken aus Anleihebüchern (häufig als Liquiditätspuffer gehalten) sowie die Basis-Risiken aus Basis-Spreads in russischem Rubel sind die wesentlichen Treiber des höheren VaR-Ergebnisses.

VaR-Split Modell ALL Gesamt VaR (99%, 20d) Modell IFRS-P&L Gesamt VaR (99%, 1d)
in Prozent 30.6.2022 31.12.2021 30.6.2022 31.12.2021
Währungsrisiko 57,5% 16,6% 1,7% 48,5%
Zinsrisiko 14,7% 17,3% 21,0% 7,0%
Credit-Spread-Risiko 19,6% 60,5% 3,0% 25,0%
Basis Risiko 2,0% -0,6% 59,2% 5,1%
Aktienpreisrisiko 0,8% 0,6% 1,9% 6,5%
Vega Risiko 5,4% 5,6% 13,3% 8,0%

Der Gesamt-VaR (Modell ALL) ist innerhalb des zweiten Quartals, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, gestiegen. Die größten Veränderungen gab es in der strukturellen Fremdwährungsposition. Weiters gab es eine Volatilitätserhöhung der Fremdwährungskurse vor allem in russischem Rubel, Belarus Rubel und ukrainischer Hryvna, die sich sowohl auf die strukturelle Fremdwährungsposition als auch auf die offene Devisenposition auswirkten.

Der gestiegene P&L VaR (Modell IFRS P&L) war auf ein Wachstum des Basis-Risikos der Referenzkurven in russischen Rubel zurückzuführen. Grund dafür ist die Auswirkung des Krieges und der Sanktionen gegen Russland auf den russischen Märkten. Des Weiteren kam es bei den Bid/Ask-Spreads zu einem starken Anstieg im Vergleich zu vor der Krise. Die RBI hat die Handelspositionen generell reduziert und die durch den Krieg betroffenen Handelspositionen erfolgreich abgebaut.

Die Marktrisiko-Steuerung erfolgt auf Basis einer täglichen Überwachung von Marktbewegungen und Positionsänderungen für die Konzernzentrale und -einheiten. Zudem wird die Entwicklung auf den lokalen Märkten täglich aktualisiert und das Risikomanagement aktiv gesteuert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.

(46) Liquiditätsmanagement

Bereits im November 2021 wurde in der Konzernzentrale eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie die möglichen Folgen für die RBI zu bewerten. Diese Arbeitsgruppe traf sich wöchentlich, erarbeitete Stresstests und vorbereitende Maßnahmen für verschiedenste Szenarien (unter anderem einen Kriegsausbruch). Zu diesen vorbereitenden Maßnahmen gehörten die Erhöhung des Liquiditätsüberschusses und die Erhöhung der Banknotenbestände in den osteuropäischen Tochtergesellschaften.

Seit dem Kriegsbeginn (24. Februar 2022) wurden etwas erhöhte Einlagenabzüge in einzelnen Ländern bei gleichzeitig stets sehr hohen Liquiditätsreserven im gesamten Konzern beobachtet. Per Ende Juni 2022 zeigte sich für die RBI – im Vergleich zur Vorkriegszeit – sogar eine Verbesserung der Liquiditätsrisikoindikatoren. Im zweiten Quartal 2022 war ein deutlicher Zuwachs an Kundeneinlagen in Russland zu sehen. Der Fokus liegt nun auf der mittelfristigen Entwicklung der Liquiditätsposition. Daher wird weiter an der Kundeneinlagenbasis und dem Aufbau von stabilen, langfristigen Finanzierungen gearbeitet, um die Nachfrage nach Kundenkrediten fristengerecht bedienen zu können.

Die aktuelle Krise aufgrund des Krieges in der Ukraine bestätigt erneut die starke Liquiditätsausstattung der RBI und dessen Anpassungspotenzial im Falle von markt- und namensbezogenen Turbulenzen. Der ILAAP-Rahmen und die Governance erwiesen sich erneut als solide und funktionieren auch in Krisenzeiten. Die tägliche Überwachung der Liquiditätsposition mit Hilfe von dynamischen Dashboards zeigte, dass die Infrastruktur und das Monitoring effektiv sind und schnelle Reaktionen in Krisenzeiten unterstützen.

Funding-Struktur

Die Funding-Struktur des Konzerns basiert auf einer starken Ausrichtung auf das Retail-Geschäft in Zentral- und Osteuropa. Darüber hinaus profitiert der Konzern aufgrund der starken Präsenz der österreichischen Raiffeisengruppe im lokalen Markt auch vom Funding durch die Raiffeisen Landesbanken. Gemäß dem Prinzip der Diversifikation werden verschiedene Finanzierungsquellen erschlossen. Diese umfassen die Ausgabe von internationalen Anleihen durch die RBI AG, die Ausgabe von lokalen Anleihen durch die Konzerneinheiten sowie die Nutzung von Finanzierungsdarlehen von Dritten (inklusive supranationaler Institutionen). Die Konzerneinheiten nutzen auch Interbankenkredite mit Drittbanken, teils aufgrund knapper Länderlimits und teils aufgrund vorteilhafter Preisgestaltung.

Liquiditätsposition

Der Going-Concern-Bericht weist die strukturelle Liquiditätsposition aus und deckt dabei alle wesentlichen Risikotreiber ab, die den Konzern in einem normalen Geschäftsmodell (Business as Usual) belasten könnten. Die Ergebnisse des Going-Concern-Szenarios sind in der folgenden Tabelle dargestellt. Sie veranschaulichen den Liquiditätsüberhang und das Verhältnis von erwarteten Kapitalzuflüssen und der Ausgleichskapazität zu Kapitalabflüssen (Liquiditätsquote) für ausgewählte Laufzeiten auf kumulativer Basis. Die Kapitalflüsse basieren auf Annahmen anhand von Expertenmeinungen, statistischen Analysen und Länderbesonderheiten. Diese Berechnung umfasst zudem Schätzungen zur Beständigkeit von Kundeneinlagen, zu Abflüssen von außerbilanziellen Positionen und zu Marktabschwüngen bei Positionen, die in die Ausgleichskapazität einfließen.

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Laufzeit 1 Monat 1 Jahr 1 Monat 1 Jahr
Liquiditätsüberhang 44.032 44.062 37.048 44.996
Liquiditätsquote 166% 134% 172% 142%

Liquidity Coverage Ratio (LCR)

Die kurzfristige Belastbarkeit von Banken erfordert eine entsprechende Liquiditätsdeckung in Form einer Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR). Dabei müssen Letztere angemessene Bestände an unbelasteten erstklassigen liquiden Aktiva (High Quality Liquid Assets, HQLA) sicherstellen, um potenzielle Abflüsse durch Verbindlichkeiten, die in Krisenzeiten anfallen können, decken zu können. HQLAs können in Cash umgewandelt werden, um den Liquiditätsbedarf im Rahmen eines Liquiditätsstress-Szenarios für mindestens 30 Kalendertage zu decken.

Die Berechnung der erwarteten Mittelzu- und -abflüsse sowie der HQLAs basiert auf regulatorischen Vorgaben. Das regulatorische LCR-Limit beträgt 100 Prozent.

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Durchschnittliche liquide Aktiva 43.081 39.282
Netto-Abflüsse 20.258 25.664
Zuflüsse 27.635 15.525
Abflüsse 47.892 41.189
Liquidity Coverage Ratio in Prozent 213% 153%

Die gestiegenen durchschnittlichen liquiden Aktiva basierten auf dem Anstieg des Zentralbankguthabens der Konzernzentrale. Der Anstieg von Zentralbankgeld innerhalb der Gruppe führte zu gestiegenen Zuflüssen. Die ebenso gestiegenen Abflüsse resultierten aus höheren Einlagen.

Net Stable Funding Ratio (NSFR)

Die NSFR wird definiert als das Verhältnis von verfügbarer stabiler Refinanzierung zu erforderlicher stabiler Refinanzierung. Verfügbare stabile Refinanzierung wird definiert als jener Teil der Eigen- und Fremdmittel, von dem zu erwarten ist, dass er über den von der NSFR erfassten Zeithorizont von einem Jahr eine zuverlässige Mittelquelle darstellt. Die erforderliche stabile Refinanzierung einer Bank ist von den Liquiditätsmerkmalen und Restlaufzeiten der verschiedenen gehaltenen Vermögenswerte und der außerbilanziellen Engagements abhängig. Ziel der RBI ist eine ausgewogene Funding-Position. Die erforderliche strukturelle Liquidität sowie die vorhandene strukturelle Liquidität basieren auf regulatorischen Vorgaben. Das regulatorische NSFR-Limit ist 100 Prozent.

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Erforderliche strukturelle Liquidität 131.153 119.079
Vorhandene strukturelle Liquidität 165.093 159.006
Net Stable Funding Ratio in Prozent 126% 134%

Der Anstieg der erforderlichen strukturellen Liquidität war vor allem auf gestiegene Darlehen zurückzuführen. Der Anstieg in der vorhandenen strukturellen Liquidität basierte auf gestiegenen Kundeneinlagen (Privat- und Firmenkunden), jedoch in geringerem Ausmaß, sodass die NSFR im Vergleich zum Vorjahr sank.

Sonstige Angaben (47) Offene Rechtsfälle

Details zu Gerichts-, Behörden- oder Schiedsverfahren, an denen die RBI beteiligt ist, sind im Geschäftsbericht 2021, Seite 202 ff., ersichtlich.

Konsumentenschutz

Kroatien

In Kroatien wurden in einem von einer Konsumentenschutzorganisation gegen die Raiffeisenbank Austria, d.d., Croatia (RBHR) und andere kroatische Banken angestrengten Verfahren zwei Klauseln für nichtig befunden, die in den Jahren zwischen 2003/2004 und 2008 in Kreditverträgen mit Konsumenten verwendet wurden. Dabei handelt es sich um eine Zinsanpassungsund eine CHF-Index-Klausel. Gegen den Entscheid über die Zinsanpassungsklausel kann kein Rechtsmittel mehr eingelegt werden. Das Urteil, wonach die CHF-Index-Klauseln unwirksam sind, wurde vom Obersten Gerichtshof des Landes und vom kroatischen Verfassungsgericht bestätigt. RBHR prüft die Möglichkeit, diese Entscheidung anzufechten und reichte im August 2021 einen Antrag beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) für Menschenrechte ein. Die Vergabe von CHF-indexierten Darlehen, die nach dem kroatischen Umwandlungsgesetz in Euro-indexierte Darlehen konvertiert wurden, war vor dem Europäischen Gerichtshof zur Vorabentscheidung anhängig. Im Mai 2022 veröffentlichte der EuGH eine Vorabentscheidung, aber gab, wie auch der kroatische Oberste Gerichtshof, keine Antwort darauf, ob Konsumenten von bereits konvertierten Darlehen einen Anspruch auf zusätzliche Entschädigungen haben (neben den positiven Effekten, die sich aus der Konvertierung gemäß den Bestimmungen des Konsumentenschutzgesetzes 2015 ergaben). Daher bleibt die Frage, ob Konsumenten Anspruch auf eine zusätzliche Entschädigung (ungeachtet der Konvertierung) haben, Sache der innerstaatlichen Gerichte, in erster Linie des kroatischen Obersten Gerichtshofs. Auf Grundlage der bereits zur Unwirksamkeit der Zinsanpassungs- und/oder der CHF-Index-Klausel ergangenen Entscheidungen machen Kreditnehmer jedoch bereits jetzt Ansprüche gegen die RBHR geltend. Angesichts der gegenwärtigen Unwägbarkeiten hinsichtlich der Verjährung, der Wirksamkeit der CHF-Index-Klausel/Konvertierung erfolgt, der weiteren Vorgehensweise, des Ergebnisses des Vorabentscheidungsersuchens und der Anzahl der Kreditnehmer, die diese Ansprüche geltend machen, lassen sich die Auswirkungen und der mögliche Schaden zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht endgültig beziffern. In diesem Zusammenhang wurde die Rückstellung auf Portfoliobasis auf € 57 Millionen (Vorjahr: € 56 Millionen) erhöht.

Polen

Im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten an Konsumenten in Polen gibt es keine neuen Erkenntnisse, eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ist noch ausständig. Der Gesamtstreitwert zivilrechtlicher Klagen hinsichtlich bestimmter vertraglicher Regelungen im Zusammenhang mit Hypothekarkrediten an Konsumenten, die in Fremdwährungen denominiert oder an eine Fremdwährung gekoppelt sind, lag per Ende Juni 2022 bei rund PLN 2.615 Millionen (€ 578 Millionen). Die sich daraus ergebende Rückstellung wurde auf € 497 Millionen erhöht (Vorjahr: € 364 Millionen). Die wesentlichen Unsicherheiten bei der Berechnung von Rückstellungen sind auf eine potenziell höhere Anzahl von Klagen und einem Anstieg der Wahrscheinlichkeit, die Gerichtsverfahren zu verlieren, zurückzuführen. Eine für die Bank negative Rechtsprechung kann zu einer deutlichen Erhöhung der Rückstellung führen.

Rumänien

Im Oktober 2017 hat die Verbraucherschutzbehörde (ANPC) die rumänische Netzwerkbank, Raiffeisen Bank SA, Bukarest, angewiesen, ihre angebliche Praxis, ihre Kunden nicht über künftige Änderungen des den Kunden verrechneten Zinssatzes zu informieren, einzustellen. Die Anordnung sah eine direkte Geldrückerstattung oder Zahlung von Raiffeisen Bank SA, Bukarest, nicht ausdrücklich vor. Die rumänische Netzwerkbank, Raiffeisen Bank SA, Bukarest, hat diese Anordnung vor Gericht bekämpft, aber das Verfahren letztendlich verloren. Die Entscheidung ist noch nicht schriftlich ergangen. In diesem Zusammenhang wurde eine Rückstellung von € 18 Millionen (Vorjahr: € 27 Millionen) gebucht. Gemäß einem externen Rechtsgutachten muss die Bank neue Tilgungspläne erstellen und bestimmte Beträge an die betroffenen Kunden zurückzahlen. Eine exakte Bezifferung der negativen finanziellen Auswirkungen aus diesen Rückzahlungen ist aufgrund der derzeitigen Unsicherheiten über die Umsetzung der Anordnung (mangels der tatsächlichen Gerichtsentscheidung) zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich. Auf Basis des externen Rechtsgutachtens werden die Auswirkungen auf € 18 Millionen geschätzt. Unter Zugrundelegung eines Worst-Case-Szenarios können sich die Auswirkungen auf bis zu € 67 Millionen erhöhen.

Darüber hinaus ist die Raiffeisen Bank S.A., Bukarest, in eine Reihe von Gerichtsverfahren, darunter auch Sammelklagen, sowie in Verwaltungsverfahren der ANPC insbesondere im Zusammenhang mit Verbraucherkrediten und Girokontenverträgen involviert. Die Verfahren basieren im Wesentlichen auf der Behauptung, dass bestimmte vertragliche Bestimmungen und Praktiken der Raiffeisen Bank S.A. gegen Verbraucherschutzgesetze und -vorschriften verstoßen. Solche Verfahren können Verwaltungsstrafen, die Unwirksamkeit von Vertragsklauseln und die Erstattung bestimmter Gebühren oder Teile von Zinszahlungen, die Kunden in der Vergangenheit in Rechnung gestellt wurden, nach sich ziehen.

Bankgeschäft

Im ersten Quartal 2021 erfuhr die RBI von einer Klage, die ein indonesisches Unternehmen bereits im November 2020 in Jakarta gegen sie eingereicht hatte. Die behauptete Forderung auf Ersatz von Vermögensschäden wird mit rund USD 129 Millionen (€ 124 Millionen) und die auf Ersatz von ideellen Schäden mit USD 200 Millionen (€ 193 Millionen) beziffert. Die Klage wurde der RBI im Mai 2022 zugestellt. Die erste Gerichtsverhandlung vor dem South Jakarta District Court ist für September 2022 angesetzt.

Im April 2018 wurde die Raiffeisen Bank Polska S.A. (RBPL), die ehemalige polnische Tochtergesellschaft der RBI, von einem ehemaligen Kunden auf rund PLN 203 Millionen (€ 45 Millionen) verklagt. Laut der Klageschrift hat die RBPL den Überziehungsrahmen des Kreditkontos eines Kunden 2014 für sechs Kalendertage ohne förmliche Begründung gesperrt. Der Kläger argumentierte, dass die Sperre des Kontos zu Verlusten und entgangenen Gewinnen geführt hat, weil die finanzielle Liquidität des Kunden regelmäßig unterbrochen wurde und es ihm nicht möglich war, kreditbasierte Finanzierungsquellen auf dem gesperrten Konto durch Mittelströme aus anderen Quellen zu ersetzen. Damit einher gingen ein Rückgang der Bestände und der zur Verfügung stehenden Handelskredite sowie eine allgemeine Verschlechterung der Finanzergebnisse und des geschäftlichen Ansehens des Kunden. Die RBPL argumentierte, dass die Sperre juristisch gerechtfertigt und anhand der vorliegenden Informationen vorgenommen worden sei. Im Zuge des Verkaufs des Kernbankgeschäfts der RBPL an die Bank BGZ BNP Paribas S.A. wurde die Klage gegen die RBPL an die Bank BGZ BNP Paribas S.A. übertragen. Trotzdem sind allfällige negative finanzielle Konsequenzen im Zusammenhang mit diesem Verfahren weiterhin von der RBI zu tragen. Im Februar 2022 wurde die RBI von der BGZ BNP Paribas S.A. darüber informiert, dass die Klage in erster Instanz abgewiesen wurde (aber möglicherweise noch Berufung eingelegt werden kann).

Im Februar 2020 wurde der Raiffeisen-Leasing GmbH (RL) in Österreich eine Klage in Höhe von rund € 43 Millionen zugestellt. Der Kläger macht Schadensersatz unter der Behauptung geltend, dass RL ihre Verpflichtungen aus einem Immobilienentwicklungsvertrag verletzt habe. In seinem Urteil vom 29. April 2022 hat das Handelsgericht Wien die Klage abgewiesen und entschieden, dass die Kosten durch den Kläger zu tragen sind. Der Kläger ist berechtigt gegen das Urteil Berufung einzulegen. Nach Einschätzung von RL und ihrer Anwälte ist es sehr unwahrscheinlich, dass eine solche Berufung erfolgreich sein könnte, insbesondere angesichts der Tatsache, dass eine ähnliche Forderung des Klägers vom österreichischen Obersten Gerichtshof in einem früheren Rechtsstreit zurückgewiesen wurde. In diesem Fall wurden bereits zwei vom Kläger eingereichte Anträge auf Verfahrenshilfe vom Handelsgericht Wien wegen mutwilligen Rechtsmissbrauchs abgelehnt.

Im September 2020 wurde der Raiffeisen-Leasing Immobilienmanagement GmbH (RIM), einer 100%igen Tochtergesellschaft der Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., eine Klageschrift zugestellt, die von einer italienischen Gesellschaft beim Gericht in Brescia, Italien, eingebracht worden war. Der Kläger fordert Schadenersatz in Höhe von rund € 30 Millionen aufgrund einer behaupteten Verletzung der Aktionärsvereinbarung im Zusammenhang mit der gemeinsamen Entwicklung eines Factory Outlet Centers in Italien. Der Syndikatsvertrag zwischen RIM und dem Kläger wurde im Jahr 2011 anlässlich der Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft geschlossen. Im Jahr 2012 stellte sich jedoch heraus, dass verschiedene Bedingungen für die Umsetzung des Projekts nicht erfüllt werden konnten. Daher nahm RIM von der Projektumsetzung Abstand und verkaufte ihren Anteil an der Projektgesellschaft an den Kläger. Der Kläger behauptet nun, dass RIM durch die Abstandnahme von der Fortführung des Projekts die ursprüngliche Aktionärsvereinbarung verletzt habe. Im Juni 2021 hat das Gericht seine Zuständigkeit für den Fall abgelehnt und entschieden, dass das Landesgericht Mailand zuständig ist. Zur Wiederaufnahme des Verfahrens in Mailand wurde den Parteien eine Frist von drei Monaten eingeräumt. RIM hat gegen diese Entscheidung Berufung erhoben, da das Gericht nicht über die Anwendbarkeit der Schiedsklausel entschieden hat. Im August 2021 beantragte der Kläger trotz anhängiger Berufung die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen die RIM beim Landesgericht Mailand. Die Wiederaufnahme richtete sich auf denselben Anspruch wie die anhängige Klage. Der gegen RIM geltend gemachte Anspruch und das potenzielle Risiko blieben daher unverändert. Eine Unterbrechung des Verfahrens vor dem Landesgericht Mailand wird bis zur Entscheidung im Berufungsverfahren erwartet. In seinem Urteil vom 13. April 2022 hat der Oberste Gerichts- und Kassationshof endgültig entschieden, dass die Klage in einem Schiedsverfahren zu entscheiden ist und daher nicht der Zuständigkeit der italienischen ordentlichen Gerichte unterliegt. Somit wurde das Urteil des Landesgerichts in Brescia aufgehoben und das Schiedsgericht der Handelskammer Bozen für ausschließlich zuständig erklärt. Das Urteil ist rechtskräftig und nicht anfechtbar. Das Verfahren vor dem Landesgericht Mailand wurde eingestellt. Die italienische Gesellschaft hat bereits angekündigt, dass sie eine Schiedsklage beim Schiedsgericht Bozen einbringen wird.

Durchsetzung durch Regulierungsbehörden

Nach einer Rechnungsprüfung durch den rumänischen Rechnungshof in Bezug auf die Geschäftstätigkeit der Aedificium Banca pentru Locuinte S.A. (RBL), (ehemalige Raiffeisen Banca pentru Locuinte S.A.), einer Bausparkasse und Tochtergesellschaft der Raiffeisen Bank S.A., Bukarest, erklärte der Rechnungshof, dass einige Mängel festgestellt und die Bedingungen für die Auszahlung von staatlichen Bausparförderungen nicht erfüllt worden seien. Angeblich müssen solche Förderungen daher möglicherweise zurückgezahlt werden. Sollte es der RBL nicht gelingen, diese Beträge von ihren Kunden zurückzufordern oder eine zufriedenstellende Dokumentation vorzulegen, kann sie für die Zahlung dieser Mittel haftbar gemacht werden. Die RBL hat die Überprüfungsergebnisse des rumänischen Rechnungshofs in einem Gerichtsverfahren angefochten und hinsichtlich der relevantesten behaupteten Mängel obsiegt. Es wurde beim Obersten Gerichts- und Kassationshof Berufung erhoben. Im November 2020 hob der Oberste Gerichts- und Kassationshof die vorherige Gerichtsentscheidung auf und bestätigte die Ansicht des rumänischen Rechnungshofs. Auf Antrag der RBL ersuchte der Oberste Gerichts- und Kassationshof das Verfassungsgericht, zu entscheiden, ob der Rechnungshof grundsätzlich berechtigt war, die RBL zu überprüfen. Das Verfahren ist noch anhängig und könnte es der RBL je nach Ergebnis ermöglichen, ein außerordentliches Rechtsmittel gegen die Entscheidung des Obersten

Gerichts- und Kassationshofs zu erheben. Ende Juni 2022 nahm RBL eine rechtliche Bestimmung in Anspruch, die es Unternehmen ermöglicht, Schulden an den Staat (Hauptbetrag (principal) - bzw. die staatlichen Bausparförderungen) zu zahlen und von der Zahlung zusätzlicher Beträge (Strafzinsen) befreit zu werden. RBL hat den Hauptbetrag in Höhe von € 23 Millionen bezahlt und einen Antrag auf Befreiung von der Zahlung zusätzlicher Beträge in Höhe von € 30 Millionen gestellt. Im Juli 2022 lehnte das Ministerium für Entwicklung, Öffentliche Arbeiten und Verwaltung den Antrag der RBL auf Befreiung ab. Die RBL beabsichtigt diese Entscheidung anzufechten.

Im August 2021 wurde über die RBI im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens im Zusammenhang mit ihrer Funktion als Depotbank für OGAW-Fonds eine Verwaltungsstrafe in Höhe von € 167 Tausend verhängt. Der Vorwurf der FMA bezog sich darauf, dass zwischen März 2016 und Januar 2019 nur ein einziges Sicherheitendepot im Namen der Kapitalanlagegesellschaft statt getrennter Depots für jeden Fonds eingerichtet wurde. Damit hatte die RBI nach Ansicht der FMA nicht sichergestellt, dass Vermögenswerte jederzeit eindeutig dem jeweiligen Fonds zugeordnet werden konnten. Im September 2021 erhob die RBI gegen das Straferkenntnis der FMA Beschwerde, die an das Bundesverwaltungsgericht weitergeleitet wurde. Im April 2022 wurde der RBI die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zugestellt. Es gab der Beschwerde der RBI statt, hob das Straferkenntnis der FMA auf und stellte das Verfahren ohne eine Geldstrafe für die RBI ein.

Im März 2021 verhängte das Berufungsgericht in Warschau gegenüber der RBI eine Strafe von rund PLN 15 Millionen (€ 1 Million). Die Strafe war auf eine Entscheidung des Präsidenten des Amts für Wettbewerb und Verbraucherschutz (UOKiK), über die Verletzung von kollektiven Verbraucherinteressen im Zusammenhang mit dem Verkauf von versicherungsbezogenen Anlageprodukten durch die Polbank EFG (deren Rechtsnachfolgerin die RBPL war) an ihre Kunden, zurückzuführen. Das Berufungsgericht hat die Zuweisung des genannten Verfahrens an die BNP im Spaltungsplan im Zusammenhang mit dem Verkauf des Kernbankgeschäfts der RBPL nicht anerkannt und die RBI (als Rechtsnachfolgerin der RBPL) daher im Urteil genannt. Gegen dieses Urteil wurde im August 2021 Kassationsbeschwerde eingelegt, die jedoch im Mai 2022 vom Obersten Gerichtshof für eine Überprüfung nicht akzeptiert wurde. Die Strafe war bereits im April 2021 in voller Höhe bezahlt worden.

Im November 2020 hat die Bundeskammer für Arbeitnehmer und Angestellte (BAK) eine Unterlassungsklage gegen die Raiffeisen Bausparkasse Österreich Gesellschaft m.b.H. (RBSPK), eine 100%ige Tochter der RBI, beim Handelsgericht in Wien eingebracht. RBSPK hatte langjährige Bausparverträge in Höhe von insgesamt rund € 93 Millionen gekündigt. Der Mindestzinssatz für diese täglich fälligen Bauspareinlagen lag zwischen 1 Prozent p.a. und 4,5 Prozent p.a. BAK behauptet, dass die RBSPK nicht das Recht hatte, solche Verträge zu kündigen, während die RBSPK der Ansicht ist, dass diese Verträge ein Dauerschuldverhältnis darstellen, das nach österreichischem Recht durch ordnungsgemäße Kündigung gekündigt werden kann. RBSPK erhielt die Entscheidung des erstinstanzlichen Gerichts im August 2021 und des zweitinstanzlichen im Februar 2022, beide stellten im Wesentlichen fest, dass die Kündigung der Bausparverträge als unrechtmäßig anzusehen ist. RBSPK hat gegen die Entscheidung des zweitinstanzlichen Gerichts Berufung eingelegt.

(48) Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Unternehmen mit einem maßgeblichen Einfluss sind im Wesentlichen die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, Wien, als größter Einzelaktionär und ihre Muttergesellschaft, die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Wien, sowie die vollkonsolidierten Unternehmen von beiden. Unter verbundenen Unternehmen sind wegen Unwesentlichkeit nicht konsolidierte verbundene Unternehmen dargestellt.

Die Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen beschränken sich auf Bankgeschäfte, die prinzipiell zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen wurden. Darüber hinaus besitzen die Vorstände Aktien der RBI AG. Detaillierte Informationen dazu sind auf der RBI-Homepage ersichtlich.

30.6.2022
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at
equity bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte 61 434 1.100 642
Eigenkapitalinstrumente 1 217 634 197
Schuldverschreibungen 27 0 176 14
Kredite und Forderungen 33 217 290 431
Ausgewählte finanzielle Verbindlichkeiten 2.281 98 4.902 525
Einlagen 2.281 98 4.898 525
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 4 0
Sonstige Posten 136 0 9 13
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 68 0 8 11
Erhaltene Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 68 0 0 2
Nominalwert von Derivaten 283 104 0 1.262
Kumulierte Wertminderungen, kumulierte negative Veränderungen des Fair Value
aufgrund von Kreditrisiken und Rückstellungen für notleidende Forderungen 0 -4 0 0
31.12.2021
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at
equity bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Ausgewählte finanzielle Vermögenswerte 97 461 1.232 592
Eigenkapitalinstrumente 0 251 717 151
Schuldverschreibungen 17 0 179 14
Kredite und Forderungen 79 209 337 428
Ausgewählte finanzielle Verbindlichkeiten 2.202 100 4.460 486
Einlagen 2.202 100 4.456 486
Verbriefte Verbindlichkeiten 0 0 4 0
Sonstige Posten 125 1 269 139
Erteilte Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 76 1 236 128
Erhaltene Kreditzusagen, Finanzgarantien und sonstige Zusagen 48 0 34 11
Nominalwert von Derivaten 278 0 90 1.794
Kumulierte Wertminderungen, kumulierte negative Veränderungen des
Fair Value aufgrund von Kreditrisiken und Rückstellungen für notleidende
Forderungen 0 -4 0 0
1.1.-30.6.2022
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at
equity bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Zinserträge 6 3 7 12
Zinsaufwendungen -7 0 -11 -4
Dividendenerträge 0 6 38 2
Provisionserträge 4 7 6 3
Provisionsaufwendungen -2 0 -6 -10
Zu-/Abnahme von Wertminderungen, Fair-Value-Änderungen aufgrund
von Kreditrisiko und Rückstellungen für notleidende Forderungen 0 -15 -1 0
1.1.-30.6.2021
in € Millionen
Unternehmen mit
maßgeblichem
Einfluss
Verbundene
Unternehmen
Anteile an at
equity bewerteten
Unternehmen
Sonstige
Beteiligungen
Zinserträge 6 1 5 2
Zinsaufwendungen -9 0 -10 0
Dividendenerträge 0 9 136 3
Provisionserträge 4 3 7 3
Provisionsaufwendungen 0 0 -5 -8
Zu-/Abnahme von Wertminderungen, Fair-Value-Änderungen aufgrund
von Kreditrisiko und Rückstellungen für notleidende Forderungen
0 0 1 0

(49) Mitarbeiter

in Vollzeitäquivalenten 1.1.-30.6.2022 1.1.-30.6.2021
Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl 44.420 45.205
davon Angestellte 43.868 44.610
davon Arbeiter 552 595
in Vollzeitäquivalenten 30.6.2022 30.6.2021
Stichtagsbezogene Mitarbeiteranzahl 44.338 44.968
davon Inland 4.564 4.350

Regulatorische Angaben

(50) Kapitalmanagement und Eigenmittel nach CRR/CRD IV bzw. BWG

Die RBI unterliegt den Mindestvorschriften gemäß Artikel 92 CRR sowie dem kombinierten Kapitalpuffererfordernis gemäß den Bestimmungen im BWG. Das kombinierte Kapitalpuffererfordernis beinhaltet für die RBI aktuell einen Kapitalerhaltungspuffer (§ 22 BWG), einen Systemrisikopuffer (§ 23e BWG), einen Kapitalpuffer für systemrelevante Institute (§ 23d BWG) und einen antizyklischen Kapitalpuffer (§ 23a BWG). Eine Verletzung des kombinierten Kapitalpuffererfordernisses würde potenziell zu Einschränkungen von z. B. Dividendenausschüttungen und Kuponzahlungen für bestimmte Kapitalinstrumente führen.

Darüber hinaus schreibt die EZB der RBI auf Basis des jährlich durchgeführten Supervisory Review and Evaluation Process (SREP) per Bescheid aktuell vor, zusätzliches Kapital zu halten, um jene Risiken abzudecken, die in der Säule 1 nicht oder nicht ausreichend abgedeckt sind. Das sogenannte Pillar 2 Capital Requirement (P2R) wird z. B. anhand des Geschäftsmodells, des Risikomanagements oder der individuellen Kapitalsituation festgelegt und ist gemäß dem letztgültigen Bescheid der EZB nur auf konsolidierter Ebene einzuhalten. Darüber hinaus erwartet sich die EZB, dass die Pillar 2 Guidance (P2G) in Höhe von 1,25 Prozent ebenfalls auf konsolidierter Ebene eingehalten wird.

Nationale Aufseher können grundsätzlich den Systemrisikopuffer (bis zu 3 Prozent), den Kapitalpuffer für systemrelevante Institute (bis zu 3 Prozent) und den antizyklischen Kapitalpuffer (bis zu 2,5 Prozent) implementieren. Das in Österreich dafür zuständige Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) hat der österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) empfohlen, einen Systemrisikopuffer (SRB) für gewisse Banken zu verordnen, darunter auch für die RBI. Darüber hinaus wurde ein Kapitalpuffer für systemrelevante Banken (O-SII) empfohlen, darunter auch die RBI. Beide Puffer wurden durch die FMA via Kapitalpuffer-Verordnung in Kraft gesetzt, für die RBI wurden der SRB und der O-SII mit jeweils 1 Prozent festgelegt.

Die Festlegung des antizyklischen Kapitalpuffers obliegt ebenfalls den nationalen Aufsehern und ergibt auf Ebene der RBI einen gewichteten Durchschnitt auf Basis der Länderverteilung des Geschäfts. Dieser Puffer wurde in Österreich aktuell mit 0 Prozent festgesetzt. In der 32. Sitzung vom 16. Mai 2022 hat das FMSG eine Empfehlung abgegeben, in Abhängigkeit des Kreditwachstums eine Aktivierung eines antizyklischen Kapitalpuffers in Österreich vorzusehen. Darüber hinaus fließen jene Pufferraten, die in anderen Mitgliedsstaaten festgelegt wurden, auf Ebene der RBI ein und werden auf Basis einer gewichteten Durchschnittsberechnung in die Kapitalanforderungen aufgenommen.

In Summe ergibt sich für den Stichtag 30. Juni 2022 somit ein Erfordernis bei der CET1 Quote (inkl. des kombinierten Kapitalpuffererfordernisses) im Ausmaß von 10,50 Prozent für die RBI, unter Berücksichtigung des P2G somit eine einzuhaltende Quote von 11,75 Prozent.

Die im Jahresverlauf gültigen Kapitalanforderungen wurden auf Einzelbasis (RBI AG) laufend eingehalten. Auf Basis der regulatorischen Kapitalquoten zum 31. Mai 2022 kam es zu einer temporären Unterschreitung des kombinierten Kapitalpuffererfordernisses auf konsolidierter Ebene der RBI. Dies war durch die sofortigen bonitätsinduzierten anorganischen Effekte auf der RWA-Seite (ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine) und den noch nicht berücksichtigungsfähigen Gewinn für das laufende Geschäftsjahr ausgelöst. Zum Stichtag 30. Juni 2022 wurde das kombinierte Kapitalpuffererfordernis wieder zur Gänze eingehalten.

Etwaige zu erwartende regulatorische Veränderungen bzw. Entwicklungen werden laufend beobachtet, in Szenario-Berechnungen dargestellt und analysiert. Potenzielle Effekte werden, sofern Ausmaß und Implementierung absehbar sind, in der Planung und Steuerung berücksichtigt.

Eigenmittelrechnung

Die nachfolgend dargestellten konsolidierten Werte wurden nach den Bestimmungen der Capital Requirements Regulation (CRR) sowie weiteren gesetzlichen Bestimmungen, wie z. B. den Implementing Technical Standards (ITS) der European Banking Authority (EBA), ermittelt.

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 5.994 5.994
Einbehaltene Gewinne 10.326 8.835
Kumuliertes sonstiges Ergebnis (und sonstige Rücklagen) -2.709 -3.673
Minderheitsbeteiligungen (zulässiger Betrag in konsolidiertem CET1) 568 524
Von unabhängiger Seite geprüfte Zwischengewinne, abzüglich aller vorhersehbaren Abgaben oder Dividenden 1.400 933
Hartes Kernkapital (CET1) vor regulatorischen Anpassungen 15.579 12.613
Zusätzliche Bewertungsanpassungen (negativer Betrag) -114 -81
Abzugsposten für neu gebildete Wertberichtigungen 0 0
Immaterielle Vermögenswerte (verringert um eventuelle Steuerschulden) (negativer Betrag) -687 -674
Von der künftigen Rentabilität abhängige latente Steueransprüche, ausgenommen derjenigen, die aus temporären
Differenzen resultieren (verringert um entsprechende Steuerschulden, wenn die Bedingungen von Artikel 38 Absatz 3
erfüllt sind) (negativer Betrag) -12 -39
Rücklagen aus Gewinnen oder Verlusten aus zeitwertbilanzierten Geschäften zur Absicherung von Zahlungsströmen 108 24
Negative Beträge aus der Berechnung der erwarteten Verlustbeträge -149 0
Durch Veränderungen der eigenen Bonität bedingte Gewinne oder Verluste aus zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
eigenen Verbindlichkeiten -8 55
Direkte und indirekte Positionen eines Instituts in eigenen Instrumenten des harten Kernkapitals (negativer Betrag) -20 -20
Forderungsbetrag aus folgenden Posten, denen ein Risikogewicht von 1250% zuzuordnen ist, wenn das Institut als
Alternative jenen Forderungsbetrag vom Betrag der Posten des harten Kernkapitals abzieht -48 -45
davon: Verbriefungspositionen (negativer Betrag) -48 -45
Sonstige regulatorische Anpassungen -29 -22
Regulatorische Anpassungen des harten Kernkapitals (CET1) gesamt -959 -801
Hartes Kernkapital (CET1) 14.620 11.812
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 1.670 1.669
Betrag der Posten im Sinne von Artikel 484 Absatz 4 zuzüglich des mit ihnen verbundenen Agios, dessen Anrechnung auf
das AT1 ausläuft
0 0
Zum konsolidierten zusätzlichen Kernkapital zählende Instrumente des qualifizierten Kernkapitals (einschließlich nicht in
Zeile 5 enthaltener Minderheitsbeteiligungen), die von Tochterunternehmen begeben worden sind und von Drittparteien
gehalten werden 36 28
Regulatorische Anpassungen des zusätzlichen Kernkapitals (AT1) insgesamt -33 -50
Zusätzliches Kernkapital (AT1) 1.673 1.647
Kernkapital (T1 = CET1 + AT1) 16.292 13.460
Kapitalinstrumente und das mit ihnen verbundene Agio 1.938 2.085
Zum konsolidierten Ergänzungskapital zählende qualifizierte Eigenmittelinstrumente (einschließlich nicht in den Zeilen 5
bzw. 34 enthaltener Minderheitsbeteiligungen und AT1-Instrumente), die von Tochterunternehmen begeben worden sind
und von Drittparteien gehalten werden 54 31
Kreditrisikoanpassungen 0 286
Regulatorische Anpassungen des Ergänzungskapitals (T2) insgesamt - 30 - 55
Ergänzungskapital (T2) 1.961 2.347
Eigenmittel gesamt (TC = T1 + T2) 18.254 15.807
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 109.025 89.928

Eigenmittelerfordernis und risikogewichtete Aktiva

in € Millionen 30.6.2022 31.12.20211
Risikoge Eigenmittel Risikoge Eigenmittel
wichtetes Obligo erfordernis wichtetes Obligo erfordernis
Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) 109.025 8.722 89.928 7.194
Risikogewichtete Positionsbeträge für das Kredit-,
Gegenparteiausfall- und das Verwässerungsrisiko sowie
Vorleistungen 89.452 7.156 74.031 5.922
Standardansatz (SA) 31.516 2.521 26.308 2.105
Risikopositionsklassen exklusive Verbriefungspositionen 31.516 2.521 26.308 2.105
Zentralstaaten und Zentralbanken 2.593 207 1.113 89
Regionale und lokale Gebietskörperschaften 102 8 102 8
Öffentliche Stellen 18 1 19 1
Institute 317 25 259 21
Unternehmen 8.686 695 6.680 534
Mengengeschäft 7.360 589 5.955 476
Durch Immobilien besicherte Forderungen 6.550 524 6.886 551
Ausgefallene Forderungen 433 35 296 24
Mit besonders hohem Risiko verbundene Risikopositionen 211 17 264 21
Gedeckte Schuldverschreibungen 5 0 6 0
Anteile an Organismen für gemeinsame Anlagen (OGA) 83 7 79 6
Beteiligungen 1.787 143 1.883 151
Sonstige Positionen 3.369 270 2.768 221
Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (IRB) 57.936 4.635 47.723 3.818
IRB-Ansätze, wenn weder eigene Schätzungen der LGD noch
Umrechnungsfaktoren genutzt werden 49.858 3.989 39.076 3.126
Zentralstaaten und Zentralbanken 6.500 520 2.753 220
Institute 3.362 269 1.724 138
Unternehmen - KMU 3.971 318 4.098 328
Unternehmen - Spezialfinanzierungen 3.898 312 3.407 273
Unternehmen - sonstige 32.126 2.570 27.094 2.168
IRB-Ansätze, wenn eigene Schätzungen der LGD bzw.
Umrechnungsfaktoren genutzt werden 7.325 586 7.903 632
Mengengeschäft - durch Immobilien besichert, KMU 64 5 233 19
Mengengeschäft - durch Immobilien besichert, keine KMU 3.218 257 3.368 269
Mengengeschäft - qualifiziert revolvierend 404 32 299 24
Mengengeschäft - sonstige KMU 361 29 430 34
Mengengeschäft - sonstige, keine KMU 3.278 262 3.574 286
Beteiligungen 488 39 439 35
Einfacher Risikogewichtungsansatz 0 0 0 0
Sonstige Beteiligungspositionen 0 0 0 0
PD-/LGD-Ansatz 0 0 0 0
Sonstige Aktiva ohne Kreditverpflichtungen 266 21 304 24

1 Im Zuge des regulatorischen Meldeprozesses kam es zur Anpassung des Gesamtrisikobetrags per 31. Dezember 2021.

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Risikoge Eigenmittel Risikoge Eigenmittel
wichtetes Obligo erfordernis wichtetes Obligo erfordernis
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs- und Lieferrisiken 107 9 6 1
Abwicklungs- und Lieferrisiko im Anlagebuch 0 0 0 0
Abwicklungs- und Lieferrisiko im Handelsbuch 107 9 6 1
Risikopositionsbetrag für Positions-, Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken 6.113 489 4.952 396
Risikopositionsbetrag für Positions- Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken nach Standardansätzen (SA) 4.615 369 2.383 191
Börsengehandelte Schuldtitel 1.755 140 1.846 148
Beteiligungen 87 7 221 18
Besonderer Ansatz für Positionsrisiken in OGA 1 0 1 0
Fremdwährungen 2.763 221 311 25
Warenpositionen 9 1 5 0
Risikopositionsbetrag für Positions-, Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken nach internen Modellen (IM) 1.498 120 2.569 206
Gesamtrisikobetrag für operationelle Risiken (OpR) 11.446 916 9.415 753
Standardansatz (STA) bzw. alternativer Standardansatz (ASA) für
operationelle Risiken (OpR) 3.717 297 3.737 299
Fortgeschrittene Messansätze (AMA) für operationelle Risiken (OpR) 8.110 649 5.678 454
Gesamtrisikobetrag für Anpassung der Kreditbewertung 435 35 256 21
Standardisierte Methode 435 35 256 21
Sonstige Risikopositionsbeträge 1.472 118 1.268 101
davon risikogewichtete Positionsbeträge für Kreditrisiko:
Verbriefungspositionen (überarbeitete Verbriefungsregeln) 1.472 118 1.268 101

Eigenkapitalquoten

in Prozent 30.6.2022 31.12.2021
Harte Kernkapitalquote (transitional) 13,4% 13,1%
Harte Kernkapitalquote (fully loaded) 13,2% 13,1%
Kernkapitalquote (transitional) 14,9% 15,0%
Kernkapitalquote (fully loaded) 14,8% 15,0%
Eigenmittelquote (transitional) 16,7% 17,6%
Eigenmittelquote (fully loaded) 16,6% 17,6%

Verschuldungsquote

Die Berechnung der Verschuldungsquote (Leverage Ratio) ist im Teil 7 der CRR definiert. Auf Basis des Artikel 92 der CRR besteht zum 30. Juni 2022 eine verbindliche Anforderung von 3 Prozent:

in € Millionen 30.6.2022 31.12.2021
Gesamtrisikoposition 243.991 219.173
Kernkapital 16.292 13.460
Verschuldungsquote in Prozent (transitional) 6,7% 6,1%
Verschuldungsquote in Prozent (fully loaded) 6,6% 6,1%

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Ukrainische Notenbank wertet Währung ab

Die ukrainische Notenbank hat die Landeswährung Hryvna wegen der Auswirkungen des Krieges mit Russland um 25 Prozent abgewertet und auf 36,5686 zum US-Dollar festgesetzt.

Die ukrainische Notenbank teilte mit, sie habe angesichts der Veränderung der grundlegenden Merkmale der ukrainischen Wirtschaft während des Krieges und der Stärkung des US-Dollars gegenüber anderen Währungen gehandelt. Die Abwertung werde der Wettbewerbsfähigkeit der ukrainischen Hersteller und der Stabilität der Wirtschaft unter Kriegsbedingungen helfen. Auf die Erfolgsrechnung ergibt sich keine wesentliche Auswirkung, auf das Gesamtkapital ist ein Effekt von rund minus € 80 Millionen zu erwarten.

Kennzahlen

Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures, APM)

Der Konzern verwendet im Rahmen seiner Finanzberichterstattung auch alternative, nicht in den IFRS- oder CRR-Vorschriften definierte Leistungskennzahlen, um seine Finanz- und Ertragslage darzustellen. Sie sollten nicht isoliert, sondern als ergänzende Informationen betrachtet werden.

Diese Kennzahlen werden in der Finanzbranche häufig zur Analyse und Beschreibung der Ertrags- und Finanzlage verwendet. Die zur Berechnung verwendeten einzelnen Abschlussposten ergeben sich dabei aus der Art der Geschäftstätigkeit des Konzerns als Universalbankengruppe. Dabei ist zu beachten, dass die Definitionen von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Daher werden die von der RBI verwendeten Kennzahlen nachfolgend definiert.

Betriebsergebnis – Beschreibt das operative Ergebnis einer Bank im Berichtszeitraum; errechnet sich aus den Betriebserträgen (vor Wertminderungen) abzüglich der Verwaltungsaufwendungen.

Betriebserträge – Sind primär Ertragsbestandteile des laufenden operativen Geschäftsbetriebs (vor Wertminderungen), sie bestehen aus Zinsüberschuss, Dividendenerträgen, laufendem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen, Ergebnis aus Hedge Accounting und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Cost/Income Ratio – Gibt die Kosten des Unternehmens in Relation zum Ertrag an und vermittelt damit ein klares Bild über die operative Effizienz. Banken verwenden diese Kennzahl zur Unternehmenssteuerung und für den Vergleich ihrer Effizienz mit jener anderer Finanzinstitute. Errechnet wird die Cost/Income Ratio als Verhältnis der Verwaltungsaufwendungen zu den Betriebserträgen (vor Wertminderungen). Die Verwaltungsaufwendungen beinhalten Personalaufwand, Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die Betriebserträge bestehen aus Zinsüberschuss, Dividendenerträgen, laufendem Ergebnis aus assoziierten Unternehmen, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und Ergebnis aus Fair-Value-Bewertungen, Ergebnis aus Hedge Accounting und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Cost/Income Ratio (inkl. Pflichtbeiträge) – In dieser zweiten Variante zur Ermittlung der Cost/Income Ratio wird in der Messgröße Verwaltungsaufwendungen zusätzlich der Aufwand aus dem Posten staatliche Maßnahmen und Pflichtabgaben (Bankenabgaben, Bankenabwicklungsfonds und Beiträge zur Einlagensicherung) berücksichtigt.

Effektive Steuerquote – Verhältnis von tatsächlichem Steueraufwand zum Ergebnis vor Steuern. Die effektive Steuerquote unterscheidet sich aufgrund zahlreicher Rechnungslegungsfaktoren häufig vom gesetzlichen Steuersatz und ermöglicht damit einen besseren Vergleich zwischen Unternehmen. Die effektive Steuerquote bezeichnet den Durchschnittssatz, mit dem das Vorsteuerergebnis eines Unternehmens besteuert wird. Sie berechnet sich aus dem Gesamtsteueraufwand (Steuern vom Einkommen und Ertrag) in Relation zum Ergebnis vor Steuern. Der Gesamtsteueraufwand umfasst die laufenden Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuern.

Loan/Deposit Ratio – Gibt Auskunft über die Fähigkeit einer Bank, ihre Kredite durch Einlagen, anstatt durch Wholesale Funding zu refinanzieren; errechnet sich aus den Forderungen an Nicht-Finanzunternehmen und Haushalte in Relation zu den Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Finanzunternehmen und Haushalten.

Nettozinsspanne – Wird für den Vergleich mit anderen Banken und als interne Kennzahl für die Rentabilität von Produkten und Segmenten verwendet; errechnet sich aus dem Zinsüberschuss in Relation zu den durchschnittlichen zinstragenden Aktiva (Gesamtaktiva abzüglich Anteile an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen, Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte, Steuerforderungen und sonstige Aktiva).

Neubildungsquote – Indikator für die Entwicklung der Risikokosten und die Vorsorgepolitik eines Unternehmens; berechnet sich aus den Wertminderungen und -aufholungen auf finanzielle Vermögenswerte (Kundenforderungen) in Relation zu den durchschnittlichen Kundenforderungen (Kategorien: finanzielle Vermögenswerte - Amortized Cost und finanzielle Vermögenswerte - Fair Value Through Other Comprehensive Income).

NPE/Non-performing Exposure, notleidendes Obligo – Beinhaltet alle notleidenden Kredite und Schuldverschreibungen nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing Exposures).

NPL/Non-performing Loans, notleidende Kredite – Beinhaltet alle notleidenden Kredite nach der gültigen Definition des EBA-Dokuments Implementing Technical Standards (ITS) on Supervisory Reporting (Forbearance and Non-performing Exposures).

NPE Ratio – Anteil der notleidenden Kredite und Schuldverschreibungen an den gesamten Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen. Die Kennzahl zeigt die Qualität des Kreditportfolios der Bank an und ist ein Indikator für ihre Effizienz in der Steuerung von Kreditrisiken.

NPL Ratio – Anteil der notleidenden Kredite an den gesamten Forderungen an Kunden und Kreditinstitute. Die Kennzahl zeigt die Qualität des Kreditportfolios der Bank an und ist ein Indikator für ihre Effizienz in der Steuerung von Kreditrisiken.

NPE Coverage Ratio – Zeigt an, in welchem Umfang notleidende Kredite und Schuldverschreibungen durch Wertminderungen (Stage 3) abgedeckt sind, und gibt damit auch Auskunft über die Fähigkeit der Bank, Verluste aus NPE zu verkraften; errechnet sich anhand der Risikovorsorgen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen im Verhältnis zu den notleidenden Forderungen an Kunden und Kreditinstitute und Schuldverschreibungen.

NPL Coverage Ratio – Zeigt an, in welchem Umfang notleidende Kredite durch Wertminderungen (Stage 3) abgedeckt sind, und gibt damit auch Auskunft über die Fähigkeit der Bank, Verluste aus NPL zu verkraften; errechnet sich anhand der Risikovorsorgen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute im Verhältnis zu den notleidenden Forderungen an Kunden und Kreditinstitute.

Return on Assets (ROA vor/nach Steuern, Vermögensrendite) – Rentabilitätskennzahl, die misst, wie effektiv ein Unternehmen sein Vermögen in einem gegebenen Zeitraum gewinnbringend verwalten kann; berechnet sich aus dem Ergebnis vor Steuern bzw. nach Steuern in Relation zu den durchschnittlichen Aktiva (basierend auf der Bilanzsumme; durchschnittlich bezeichnet den Mittelwert der Jahresendzahl und der entsprechenden Monatswerte).

Return on Equity (ROE vor/nach Steuern, Eigenkapitalrendite) – Rentabilitätskennzahl für Management und Investoren, die sich aus dem in der Erfolgsrechnung ausgewiesenen Periodenergebnis im Verhältnis zum jeweiligen Basiswert (Eigenkapital oder gesamte Aktiva) berechnet. Der ROE zeigt die Ertragskraft der Bank gemessen an dem von ihren Aktionären investierten Kapital und damit den Erfolg von deren Investition. Dieser Parameter eignet sich gut dazu, die Rentabilität einer Bank mit jener anderer Finanzinstitute zu vergleichen; berechnet wird er aus dem Ergebnis vor Steuern oder nach Steuern im Verhältnis zum durchschnittlichen bilanziellen Eigenkapital auf Monatsbasis (inklusive Kapital nicht beherrschender Anteile, ohne Ergebnis).

Konzern-Return-on-Equity – Berechnet sich aus dem Konzernergebnis abzüglich des Dividendenanspruchs auf das zusätzliche Kernkapital im Verhältnis zum durchschnittlichen Konzern-Eigenkapital. Konzern-Eigenkapital ist das den Aktionären der RBI zurechenbare Kapital. Es wird durchschnittlich auf Monatsbasis ohne Kapital nicht beherrschender Anteile und ohne Konzernergebnis ermittelt.

Eigenmittelspezifische Kennzahlen

Harte Kernkapitalquote – Hartes Kernkapital in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA) gemäß CRR/CRD-IV-Richtlinie.

Eigenmittelquote – Gesamte Eigenmittel in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA).

Verschuldungsquote (Leverage Ratio) – Verhältnis des Kernkapitals zu allen Aktivposten in der Bilanz und außerbilanziellen Posten, soweit sie bei der Festlegung der Kapitalmessgröße nicht abgezogen werden. Die Berechnung erfolgt gemäß der in der CRD-IV-Richtlinie festgelegten Methode.

Risikogewichtete Aktiva gesamt (RWA) – Risikoaktiva (Kreditrisiko, CVA-Risiko) inklusive Markt- und operationelles Risiko.

Kernkapitalquote – Kernkapital in Relation zu den gesamten risikogewichteten Aktiva (RWA).

Abkürzungsverzeichnis

BIP Bruttoinlandsprodukt
BWG Bankwesengesetz
CDS Kreditausfalltausch (Credit Default Swap)
CE Zentraleuropa (Central Europe)
CEE Zentral- und Osteuropa (Central and Eastern Europe)
CET 1 Hartes Kernkapital (Common Equity Tier 1)
CoE Eigenkapitalkosten (Cost of Equity)
CRR Kapitaladäquanzverordnung (Capital Requirements Regulation)
CDS Kreditausfalltausch (Credit Default Swap)
DCF Abgezinster Zahlungsstrom (Discounted Cash-Flow)
EAD Ausfallkredithöhe (Exposure at Default)
EBA Europäische Bankenaufsichtsbehörde (European Banking Authority)
ECL Erwartete Kreditverluste (Expected Credit Losses)
EE Osteuropa (Eastern Europe)
ESAEG Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz
ESG Umwelt, Soziales und Governance (Environmental, Social and Governance)
EZB Europäische Zentralbank
FMA Finanzmarktaufsicht
FMSG Finanzmarktstabilitätsgremium
HQLA Erstklassige, hochliquide Aktiva (High Quality Liquid Assets)
IAS/IFRS International Accounting Standards/International Financial Reporting Standards
IBOR Referenzzinssatz im Interbankengeschäft (Interbank Offered Rate)
ILAAP Verfahren zur Beurteilung der Angemessenheit der internen Liquidität (Internal Liquidity Adequacy Assess
ment Process)
IPS Institutionelles Sicherungssystem (Institutional Protection Scheme)
IRB Auf internen Beurteilungen basierender Ansatz (Internal Ratings Based)
ITS Technische Durchführungsstandards (Implementing Technical Standards)
LCR Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio)
LGD Ausfallverlustquote (Loss Given Default)
MREL Mindestanforderung an Eigenmittel und berücksichtigungsfähige Verbindlichkeiten (Minimum Requirement
for Own Funds and Eligible Liabilities)
NPE Notleidendes Obligo (Non-Performing Exposure)
NPL Notleidende Kredite (Non-Performing Loans)
NSFR Strukturelle Liquiditätsquote (Net Stable Funding Ratio)
OTC Außerbörslich (Over The Counter)
P2G Säule-2-Guidance (Pillar 2 Capital Guidance)
P2R Säule-2-Anforderung (Pillar 2 Capital Requirement)
PD Überfällig (Past Due)
PEPP Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme)
POCI Erworbene oder ausgereichte wertgeminderte Vermögenswerte (Purchased or Originated Credit Impaired)
RBI Raiffeisen Bank International Konzern
RBI AG Raiffeisen Bank International Aktiengesellschaft
RWA Risikogewichtete Aktiva (Risk-Weighted Assets)
SA Standardansatz (Standardized Approach)
SA-CCR Standardansatz im Kontrahentenrisiko (Standardized Approach to Counterparty Credit Risk)
SEE Südosteuropa (Southeastern Europe)
SICR Signifikante Erhöhung des Aufallrisikos (Significant Increase in Credit Risk)
SIRP Spezielle Verzinsungsperiode (Special Interest Rate Period)
SRB Systemrisikopuffer (Systemic Risk Buffer)
SREP Aufsichtlicher Überprüfungs- und Bewertungsprozess (Supervisory Review and Evaluation Process)
TLTRO Gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (Targeted Longer-Term Refinancing Operations)
VaR Value-at-Risk
WACC Gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital)

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Erklärung aller gesetzlichen Vertreter

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgeblichen Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernzwischenabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahreslagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offengelegten wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Unterschrieben von:

Wien, am 1. August 2022

Der Vorstand

Dr. Johann Strobl

Vorstandsvorsitzender mit Verantwortung für die Bereiche Group Marketing, Active Credit Management, Group ESG & Sustainability Management, Legal Services, Chairman's Office, Group Communications, Group Executive Office, Group People & Organisational Innovation, Group Internal Audit, Group Investor Relations, Group Financial Reporting & Steering, Group Finance Task Force, Group Finance Data, Analytics & Operations, Group Accounting, Group Subsidiaries & Equity Investments, Group Tax Management, Group Treasury, Sector Marketing sowie Group Strategy

Lic. Mgr. Łukasz Januszewski

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Group Asset Management (via RCM), Group Capital Markets Corporates & Retail Sales, Group Capital Markets Trading & Institutional Sales, Group Investment Banking, Group Investor Services, Group MIB Business Management & IC Experience, Institutional Clients sowie Raiffeisen Research

Dr. Hannes Mösenbacher

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Financial Institutions, Country & Portfolio Risk Management, Group Advanced Analytics, Group Compliance, Group Corporate Credit Management, Group Regulatory Affairs & Data Governance, Group Risk Controlling, Group Special Exposures Management, International Retail Risk Management sowie Sector Risk Controlling Services

Mag. Andreas Gschwenter

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Group Core IT, Group Data, Group Efficiency Management, Group IT Delivery, Group Procurement, Outsourcing & Real Estate Management, Group Security, Resilience & Portfolio Governance, Customer Data Services sowie Head Office Operations

Mag. Peter Lennkh

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Corporate Customers, Corporate Finance, Group Corporate Business Strategy & Steering, International Leasing Steering & Product Management sowie Trade Finance & Transaction Banking

Dr. Andrii Stepanenko

Vorstandsmitglied mit Verantwortung für die Bereiche Retail Customer Growth, Private Individuals Products, Retail Strategy & Digital Transformation, Payments & Daily Banking sowie Small Business Products & Retail Sustainability

Bericht über die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenberichts

Einleitung

Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Raiffeisen Bank International AG, Wien, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2022 bis zum 30. Juni 2022 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Bilanz zum 30. Juni 2022, die Gesamtergebnisrechnung, die Kapitalflussrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Jänner 2022 bis 30. Juni 2022 sowie den verkürzten Anhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.

Unsere Verantwortung ist es, auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben.

Bezüglich unserer Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 125 Abs 3 Börsegesetz in Verbindung mit § 275 Abs 2 UGB und § 62a BWG sinngemäß zur Anwendung.

Umfang der prüferischen Durchsicht

Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und berufsüblichen Grundsätze, insbesondere des Fachgutachtens KFS/PG 11 "Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen", sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE) 2410 "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt.

Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.

Zusammenfassende Beurteilung

Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss kein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme für den Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 30. Juni 2022 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt.

Stellungnahme zum Konzernzwischenlagebericht

Wir haben den beigefügten Konzernzwischenlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Konzernzwischenlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.

Wien, 1. August 2022

Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH

Dr. Peter Bitzyk

Wirtschaftsprüfer

Impressum

Herausgeber, Medieninhaber

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Redaktion: Group Investor Relations Redaktionsschluss: 1. August 2022 Produktion: Produziert mit Redaktionssystem firesys

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Die in diesem Bericht enthaltenen Prognosen, Planungen und zukunftsgerichteten Aussagen basieren auf dem Wissensstand und der Einschätzung der Raiffeisen Bank International AG zum Zeitpunkt der Erstellung. Wie alle Aussagen über die Zukunft unterliegen sie bekannten und unbekannten Risiken sowie Unsicherheitsfaktoren, die im Ergebnis auch zu erheblichen Abweichungen führen können. Für den tatsächlichen Eintritt von Prognosen und Planungswerten sowie zukunftsgerichteten Aussagen kann keine Gewähr geleistet werden.

Dieser Bericht wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und die Daten wurden überprüft. Rundungs-, Übermittlungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Bericht wurde in deutscher Sprache verfasst. Der Bericht in englischer Sprache ist eine Übersetzung des deutschen Berichts. Allein die deutsche Version ist die authentische Fassung.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit werden in diesem Bericht alle Personenbezeichnungen in der männlichen Form verwendet. Darunter soll auch die weibliche Form verstanden werden.

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