Interim / Quarterly Report • Aug 10, 2016
Interim / Quarterly Report
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Zu Jahresbeginn 2016 litt vor allem die chinesische Wirtschaft erneut an Kursrückgängen an den chinesischen Aktienmärkten sowie an Kapitalabflüssen. In Folge dessen kam es auch auf anderen großen Finanzmärkten der Welt zu hohen Kursverlusten, insbesondere bei Bankaktien und zu einer steigenden Aktienkursvolatilität.
Diese Ereignisse belasteten wider Erwarten die Weltkonjunktur.
Das Wachstum in den übrigen Schwellenländern hat sich ebenfalls aufgrund des Rohstoffpreisverfalls und struktureller Probleme deutlich verlangsamt.
Die realwirtschaftlichen Entwicklungen in den Industrieländern im ersten Halbjahr 2016 veranlassten zudem die Analysten, die Prognosen über die Entwicklung der Weltkonjunktur leicht nach unten zu korrigieren.
Über die Entwicklung der für das Geschäft der Mühlbauer Group relevanten Branchen und Industrien wurde im Geschäftsbericht 2015 der Mühlbauer Holding AG ausführlich berichtet.
Die Entwicklung der für Mühlbauer in den Geschäftsbereichen Precision Parts & Systems und AUTOMATION relevanten Maschinenbau- und Halbleiter- sowie Smart Card- und ID-Branche entsprach im ersten Halbjahr im Wesentlichen der im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2015 erläuterten Erwartung.
Der weltweite Bedarf nach ID-Dokumenten, intelligenten Grenzübertrittsystemen und weiteren Sicherheitslösungen ist anhaltend steigend. Bedingt durch den seit Jahresanfang eingetretenen Stopp des Ölpreisverfalls und der Tendenz einer Ölpreiserholung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in zahlreichen Ländern nationale Sicherheitsprojekte wieder priorisiert vorangetrieben werden, zunehmend in Form sogenannter Betreibermodelle (BOT). Darüber hinaus ergaben sich seit der Publikation des Geschäftsberichts am 31.05.2016 keine wesentlichen Veränderungen.
Der im Berichtszeitraum erzielte konsolidierte Auftragseingang reduzierte sich gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (184,7 Mio. EUR) um 11,7 Mio. EUR bzw. 6,3 % auf 173,0 Mio. EUR. Hauptgrund für den rückläufigen Auftragseingang im Berichtszeitraum war der Auftragseingang für ein Großprojekt im Bereich TECURITY® im Vorjahresberichtszeitraum. Der Auftragsbestand des Mühlbauer Konzerns betrug am 30.06.2016 248,8 Mio. EUR. Im Vergleich zum 30.06.2015 (276,5 Mio. EUR) entspricht dies einem Rückgang von 27,7 Mio. EUR bzw. 10,0 %.
Die Umsatzerlöse stiegen von 136,7 Mio. EUR im Vorjahr um 13,3 Mio. EUR bzw. 9,7 % auf 150,0 Mio. EUR im Berichtszeitraum an. Dieser Umsatzanstieg ist vor allem durch die Verumsatzung eines Großprojektes im Bereich TECURITY® begründet.
Das vom Technologiekonzern Mühlbauer erwirtschaftete operative Ergebnis fiel im Berichtszeitraum mit 22,2 Mio. EUR um 4,9 Mio. EUR höher aus als im vergleichbaren Vorjahrzeitraum (17,3 Mio. EUR). Dieser Ergebnisanstieg resultiert in erster Linie aus der im Berichtszeitraum im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,6 % oder 5,1 Mio. EUR auf 145,8 Mio. EUR gestiegenen Gesamtleistung sowie höheren sonstigen betrieblichen Erträgen (+2,4 Mio. EUR) und gesunkenen Abschreibungen (-0,7 Mio. EUR). Dieser Anstieg konnte die ebenfalls gestiegenen Kosten, vor allem in den Bereichen Materialaufwand (+1,9 Mio. EUR), Personalaufwand (+1,5 Mio. EUR) und Steuern (+3,0 Mio. EUR) mehr als kompensieren, so dass der Konzern im ersten Halbjahr 2016 einen Jahresüberschuss in Höhe von 17,8 Mio. EUR – nach einem Jahresüberschuss im ersten Halbjahr 2015 in Höhe von 15,8 Mio. EUR – ausweisen kann. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 15,2 % zur Gesamtleistung nach 12,3 % zum Vorjahr. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie beträgt für das 1. Halbjahr 2016 1,23 EUR je Aktie (Vorjahr 1,09 EUR je Aktie).
Die Eigenkapitalquote beträgt zum 30. Juni 2016 52,6 % und liegt damit um 2,1 % über dem Wert vom 31. Dezember 2015.
Der IWF-Frühjahrsprognose 2016 zufolge verlangsamt sich die Weltwirtschaft stärker als noch zu Jahresbeginn erwartet. Die globale Wirtschaftsleistung wird in 2016 nur um 3,1 % und im folgenden Jahr nur um 3,4 % wachsen. Das weltweite Wachstum lag 2015 bei 3,1 %. Als Gründe für diese pessimistische Prognose werden neben politischen Unsicherheiten und wachsenden Risiken auf den Finanzmärkten vor allem Probleme in den Schwellen- und Entwicklungsländern gesehen. Für die Eurozone und für Deutschland gleichermaßen erwartet der IWF für das laufende Jahr 2016 ein gemäßigtes Wachstum von 1,5 Prozent.
Im Branchenumfeld TECURITY® wird aufgrund der bestehenden weltweiten terroristischen Bedrohung sowohl der Bedarf als auch die tatsächliche Nachfrage nach Sicherheitslösungen steigen. Eurosmart, die internationale Non-Profit-Organisation in der Sicherheitsindustrie, bestätigt diesen Entwicklungstrend in ihrem aktuellen Branchen-Outlook.
Ebenfalls eine positive Dynamik ist im volatilen Halbleitermarkt zu erkennen: Insbesondere im RFID Bereich sehen wir aktuell Potential für innovative Projekte.
Der Mühlbauer Konzern hält das Erreichen seiner im Rahmen der Publikation des Geschäftsberichts 2016 abgegebenen Prognose, für das aktuell laufende Geschäftsjahr Umsatz und operatives Ergebnis auf dem hohen Niveau des Vorjahres halten zu können, derzeit weiterhin für möglich.
Hinsichtlich der wesentlichen Chancen und Risiken, über welche im Geschäftsbericht 2015 der Mühlbauer Group ausführlich berichtete wurde, ergaben sich keine Änderungen.
Konzernbilanz zum 30. Juni 2016
| Anh. | 30.06.2016 | 31.12.2015 | |
|---|---|---|---|
| AKTIVA | EUR | EUR | |
| Anlagevermögen | |||
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 869.894 | 758.466 | |
| Sachanlagen | 89.392.117 | 91.258.907 | |
| Finanzanlagen | (1) | 5.885.667 | 6.276.608 |
| 96.147.678 | 98.293.981 | ||
| Umlaufvermögen | |||
| Vorräte | (2) | 65.318.737 | 72.029.434 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | (3) | 59.519.325 | 47.740.241 |
| Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 71.483.764 | 58.322.044 | |
| 196.321.826 | 178.091.719 | ||
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1.149.555 | 776.825 | |
| Aktive latente Steuern | (4) | 9.061.145 | 8.944.227 |
| Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 1.579.606 | 1.439.410 | |
| 304.259.810 | 287.546.162 | ||
| PASSIVA | |||
| Eigenkapital | |||
| Gezeichnetes Kapital | 18.810.976 | 18.810.976 | |
| Eigene Anteile | (167.988) | (171.220) | |
| Ausgegebenes Kapital | 18.642.988 | 18.639.756 | |
| Kapitalrücklagen | 63.062.537 | 63.034.779 | |
| Gewinnrücklagen | 471.810 | 431.965 | |
| Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung | (5) | 49.282 | 3.020.005 |
| Bilanzgewinn | 77.928.585 | 60.083.477 | |
| 160.155.202 | 145.209.982 | ||
| Sonderposten für Zuwendungen zum Anlagevermögen | 7.483.361 | 7.476.030 | |
| Rückstellungen | (6) | 70.889.343 | 59.124.756 |
| Verbindlichkeiten | 65.731.856 | 75.735.095 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 48 | 299 | |
| 304.259.810 | 287.546.162 |
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2016
| Anh. | 01.01.2016 - 30.06.2016 |
01.01.2015 - 30.06.2015 |
|
|---|---|---|---|
| EUR | EUR | ||
| Umsatzerlöse | (8) | 150.010.359 | 136.740.017 |
| Erhöhung / (Minderung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | (6.061.126) | 3.026.510 | |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 1.810.349 | 970.814 | |
| Gesamtleistung | 145.759.582 | 140.737.341 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 6.400.423 | 4.018.839 | |
| Materialaufwand | (46.085.153) | (44.166.872) | |
| Rohergebnis | 106.074.852 | 100.589.308 | |
| Personalaufwand | (50.166.137) | (48.711.029) | |
| Abschreibungen | (7.591.017) | (8.305.986) | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (26.146.414) | (26.272.032) | |
| Operatives Ergebnis | 22.171.284 | 17.300.261 | |
| Finanzergebnis | (9) | 1.067.051 | 975.253 |
| Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit | 23.238.335 | 18.275.514 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | (10) | (5.082.551) | (2.047.290) |
| Sonstige Steuern | (310.676) | (392.645) | |
| Konzernjahresüberschuss | 17.845.108 | 15.835.579 |
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine Aktiengesellschaft, gegründet und mit Sitz in Roding, Deutschland. Die Aktien dieser Gesellschaft werden seit dem 10. Juli 2013 im Freiverkehr an der Wertpapierbörse Frankfurt im Handelssegment Entry Standard gehandelt.
Die Mühlbauer Holding AG ist ein Mutterunternehmen im Sinne des § 290 HGB. Der vorliegende, ungeprüfte und keiner prüferischen Durchsicht unterzogene Konzernabschluss zum Zwischenbericht der Mühlbauer Holding AG wird nach den handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften, den aktienrechtlichen Vorschriften sowie den Vorschriften zur Zwischenberichterstattung gemäß DRS 16 aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. Auf die zu den einzelnen Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang gemachten Angaben wird im Gliederungsschema durch arabische Zahlen verwiesen.
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Soweit nicht explizit auf eine abweichende Darstellung hingewiesen wurde, beziehen sich alle in diesem Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge auf Euro. Negative Werte sind in Klammern dargestellt.
In den Konzernabschluss sind neben der Mühlbauer Holding AG alle Tochtergesellschaften, bei denen der Gesellschaft unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht und somit die Kontrolle über diese Unternehmen ausübt, einbezogen.
Hinsichtlich der angewandten Konsolidierungsmethoden verweisen wir auf die Ausführungen im Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2015. Die einschlägigen Methoden wurden auch im vorliegenden Zwischenabschluss zum 30. Juni 2016 unverändert beibehalten.
Der Konsolidierungskreis der Gesellschaft beinhaltet neben der Mühlbauer Holding AG selbst unverändert zum 30. Juni 2016 weitere 9 inländische und 18 ausländische Tochtergesellschaften, welche vollkonsolidiert werden, sowie 1 Gemeinschaftsunternehmen, welches nach der Equity-Methode einbezogen wird.
Hinsichtlich der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Ausführungen im Geschäftsbericht zum 31. Dezember 2015. Die einschlägigen Methoden wurden auch im vorliegenden Zwischenabschluss zum 30. Juni 2016 unverändert beibehalten.
Die Veränderung der Finanzanlagen im Vergleich zum 31. Dezember 2015 resultiert aus der Erhöhung des Ansatzes der Beteiligung an der Muehlbauer d.o.o., Banja Luka sowie aus der Rückzahlung einer Ausleihung an diese Gesellschaft in Höhe von 1.165 TEUR.
Die Veränderung der Vorräte ist im Wesentlichen auf die Abnahme des Bestandes der unfertigen Erzeugnisse in Höhe von 4.808 TEUR und fertigen Erzeugnissen und Waren in Höhe von 2.784 TEUR zurückzuführen.
Die Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen resultiert überwiegend aus einem stichtags- und projektbezogenen Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz.
Die direkt im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge aus der Währungsumrechnung von netto minus 2.971 TEUR stehen im direkten Zusammenhang mit der in der Berichtsperiode zu verzeichnenden Abwertung von Landeswährungen bestimmter ausländischer Konzerngesellschaften im Vergleich zur Konzernwährung (Euro).
Die Veränderung der sonstigen Rückstellungen beruht im Wesentlichen aus der Zuführung zu Rückstellungen für weltweit bestehende Garantierisiken (+4.542 TEUR), gestiegenen Steuerrückstellungen (+3.012 TEUR), der Erhöhung der Rückstellungen für noch zu erbringende Leistungen (+1.959 TEUR), der gestiegenen Haftungs- und Prozesskostenrisiken (+1.098 TEUR) sowie Verpflichtungen im Personal- und Sozialbereich (+748 TEUR).
Die Unternehmen des Mühlbauer Konzerns haben Zuwendungen der öffentlichen Hand für die Errichtung und die Finanzierung von bestimmten Fertigungsstätten unter der Voraussetzung erhalten, dass bestimmte projektbezogene Kriterien innerhalb einer bestimmten Periode nach Erhalt der Zuwendungen erfüllt werden. Die Gesellschaften sind verpflichtet, diese Bedingungen zu erfüllen. Sollten diese Bedingungen nicht erfüllt werden, können zum Stichtag 30. Juni 2016 höchstens 11.212 TEUR der Zuwendungen zurückgefordert werden (Vorjahr 11.696 TEUR).
Zum 30. Juni 2016 hatte der Mühlbauer Konzern keine Haftungsverhältnisse. Des Weiteren sind keine wesentlichen Veränderungen der sonstigen finanziellen Verpflichtungen im Berichtszeitraum eingetreten.
Aufgrund der Neuregelungen des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes enthalten die Umsatzerlöse des ersten Halbjahres 2016 sämtliche Erlöse aus dem Verkauf und der Vermietung von Produkten sowie aus der Erbringung von Dienstleistungen. Im Vorjahresvergleichszeitraum wurden solche Erlöse, die nicht im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfielen, unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Der Gesamtbetrag der Umsatzerlöse aus nichtgewöhnlicher Geschäftstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 2016 844 TEUR.
Das Finanzergebnis beinhaltet hauptsächlich sonstige Zinserträge und Erträge aus Beteiligungen. Die Zinsen resultieren aus der Vergabe von Darlehen. Die Beteiligungserträge beruhen auf dem Ansatz einer Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen.
Die Ertragsteuern werden durch Anwendung der lokalen Steuersätze der Konzerngesellschaften auf das jeweilige zu versteuerte Einkommen ermittelt.
Zum Ende des 1. Halbjahres 2016 beschäftigte die Mühlbauer Gruppe insgesamt 3.010 Mitarbeiter und somit 22 Mitarbeiter mehr als zum gleichen Stichtag des Vorjahres (2.988).
Roding, 09.08.2016
Der Vorstand
Josef Mühlbauer
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