Annual Report • Jan 12, 2017
Annual Report
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Jahresfinanzbericht der Travel24.com AG
| 1. | LAGEBERICHT | 3 |
|---|---|---|
| 2. | BILANZ | 48 |
| 3. | GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG | 50 |
| 4. | ANHANG | 51 |
| 5. | BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNANHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS 73 |
Das Geschäftsmodell der Travel24.com AG (im Folgenden "Travel24" genannt) unterteilt sich in zwei Segmente, Internet und Hotellerie. Das Segment Internet stellt dabei das Kerngeschäft, während das Segment Hotellerie noch im Aufbau begriffen ist. Das Internetgeschäft wird unmittelbar durch die Travel24 betrieben, während das Hotelgeschäft perspektivisch durch unsere Tochtergesellschaft Travel24 Hotel Betriebs- und Verwaltungs GmbH betrieben werden wird.
Innerhalb des Segmentes Internet werden Leistungen der Reisevermittlung angeboten. Dies umfasst die Vermittlung von Pauschal- und Lastminute-Reisen, Hotel- und Flugangeboten sowie diverse Reisenebenleistungen. Die Travel24 ist in diesem Segment durch die Präsenz von Websites mit der entsprechenden Landeskennung und Sprache international tätig, wobei sich dies auf das europäische Ausland beschränkt.
Im Geschäftsjahr 2015 fokussierte sich Travel24 auf die Optimierung des Marketing- und umsatzbezogenen Aufwandes sowie die Verbesserung der Rohmarge.
Das Angebotsportfolio der Region Deutschland-Österreich-Schweiz (DACH) umfasst weiterhin den Großteil der deutschen Reiseveranstalter. Im Bereich der Flugvermittlung kann die Travel24 über den Fulfilment-Partner Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH i. I. (kurz: Unister Travel) auf mehr als 750 Linien-, Charter- und Billigfluganbieter zurückgreifen, im Bereich der reinen Hotelvermittlung greift sie auf ein Portfolio von fast 300.000 Hotels zurück. Zahlreiche Zusatzprodukte wie Mietwagen, Kreuzfahrten, Ferienwohnungen und Versicherungen runden das Angebot ab. Travel24 ermöglicht die Buchung sämtlicher Reiseleistungen nach wie vor online über ihre Internetportale sowie über verschiedene Buchungshotlines.
Travel24 hat die Geschäftstätigkeit im französischen Markt sowohl in der Vermittlung von Pauschalreisen als auch in der Flugvermittlung 2016 eingestellt. Travel24 wird die französische Niederlassung 2017 schließen und sich somit vorerst vollständig vom französischen Markt zurückziehen. Nach weiterer Überprüfung der Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit in Frankreich und trotz der 2015 eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen des französischen Pauschalreisegeschäfts war eine wirtschaftlich sinnvolle Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs aus Sicht der Travel24 derzeit nicht länger möglich.
Um den Betrieb der Webseiten und deren Weiterentwicklung zu sichern, bedient sich die Travel24 des Fulfilment-Partners Unister Travel, der seinerseits zu den größten Anbietern von Online-Reisevermittlungsleistungen gehört. Im Rahmen dieses Fulfilments erbringt Unister Travel diverse Dienstleistungen für die Travel24, vor allem im Bereich Marketing, IT und Kundenservice. Diese Leistungen erstrecken sich über alle Bereiche der Reisevermittlung (Flug, Pauschal- und Lastminute, Hotel). Im Juli 2016 stellten die Unister Holding GmbH i. I. (kurz: Unister Holding) und zudem der Fulfilment-Partner Unister Travel Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Im September 2016 wurden für die Unister Holding sowie Unister Travel die Insolvenzverfahren eröffnet. Die Vertragsbeziehung des zugrundeliegenden Fulfilmentvertrages wurde mit Einschränkungen fortgeführt und Travel24 arbeitet derzeit weiterhin mit Unister Travel als Fulfilment-Partner zusammen.
Insgesamt ist das Segment Internet den Einflussfaktoren des hart umkämpften Online-Reisemarkts ausgesetzt. Die bestimmenden Faktoren sind vor allem die technische Konkurrenzfähigkeit des eigenen Produktangebots, leistungsfähige Anwendungen für eine dynamische Preissetzung, aussagekräftige Produktbewertungen sowie insbesondere effektives und effizientes Marketing.
Das Segment Hotellerie befindet sich nach wie vor im Aufbau. Travel24 möchte sein Geschäftsmodell durch diesen Bereich zukünftig um markengebundene Hotels im Segment der Lifestyle-Hotels (Budget- bzw. Midscale-Design 2-Sterne Plus bzw. 3-Sterne) erweitern. Perspektivisch ist vorgesehen, eine Gruppe von 25 Hotels innerhalb Deutschlands zu entwickeln und damit einen deutlichen Ausbau des Geschäftsmodells zu erreichen, der auch eine Verschiebung der Gewichtung des Segments Internet innerhalb des Unternehmens zur Konsequenz haben wird.
Die zukünftige Geschäftstätigkeit im Segment Hotellerie besteht im Betrieb von Lifestyle-Hotels. Hotelimmobilien werden zu diesem Zweck gemietet oder gepachtet. Der Erwerb des Eigentums an oder der Bau von Hotelimmobilien ist planmäßig nicht Gegenstand der zukünftigen Geschäftstätigkeit. In der derzeitigen Aufbauphase des Segments ist unsere Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG noch Eigentümerin eines Grundstücks inklusive Bestandsgebäude in Leipzig.
In Leipzig entsteht das erste Hotelobjekt durch unsere Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG als Bauherrin. Travel24 plant die Hotelimmobilie im Wege einer Sale-and-Lease-Back-Transaktion zu veräußern und das Hotel in unserer
Tochtergesellschaft Travel24 Hotel Betriebs- und Verwaltungs GmbH zu betreiben. Im Geschäftsjahr 2015 wurden die Sanierungs-, Gründungs- und Erdarbeiten des ersten Hotelobjektes in Leipzig erfolgreich abgeschlossen und der Rohbau begonnen.
Travel24 strebt für 2017 und 2018 im Segment Internet eine Stabilisierung des operativen Ergebnisses auf einem erwarteten Niveau von TEUR 200 bis TEUR 300 bei korrespondierender Minimierung des Marketingaufwands und des sonstigen umsatzbezogenen Aufwands an.
Strategisch fokussiert sich Travel24 nach wie vor auf eine laufende Überwachung der Entwicklung des operativen Ergebnisses. Wesentliche Einflussfaktoren der operativen Geschäftstätigkeit sind effiziente Marketingmaßnahmen und IT-Strukturen sowie dem Umsatzvolumen angemessen strukturierte Servicecenter. Derzeit bedient sich Travel24 zu diesem Zweck weiterhin der Unister Travel als Fulfilment-Partner. Kurz- bis mittelfristig wird jedoch eine Auflösung der Vertragsbeziehungen mit Unister Travel in Erwägung gezogen und der Aufbau einer eigenständigen oder teilweise eigenen Struktur im Segment Internet angestrebt. Travel24 prüft zudem die Optionen zum Aufbau eigenständiger Vertragsbeziehungen hinsichtlich Marketingkanälen, insbesondere im Bereich Search Engine Marketing (SEM), Veranstaltern und anderen Leistungsträgern sowie beim Hosting, der IT-Infrastruktur und im Servicebereich.
Mit einer möglichen Beendigung der engen vertraglichen und operativen Anbindung an den derzeitigen Fulfilment-Partner Unister Travel könnte die Travel24 nicht weiterhin an den attraktiven Konditionen partizipieren, die Unister Travel durch ihre führende Marktposition aufweisen kann. Aufgrund dessen berücksichtigt die Travel24 die Möglichkeit, Synergieeffekte ggf. nicht im bisherigen Maße realisieren zu können. Mit Blick auf die geografischen Märkte fokussiert sich die Travel24 mittelfristig weiterhin auf den DACH-Bereich. Ein Auf- oder Ausbau im internationalen Bereich ist derzeit nicht geplant.
Im Segment Hotellerie halten wir an der kommunizierten Strategie und den geplanten Zielen fest. Lediglich der Zeithorizont hat sich verlagert. Mittel- und langfristiges Ziel ist weiterhin der Aufbau und Betrieb einer markengebundenen Kette von Lifestyle-Hotels. Nach erfolgter Fertigstellung und Inbetriebnahme des ersten Hotels in Leipzig durch unsere
Tochtergesellschaft Travel24 Hotel Betriebs- und Verwaltungs GmbH strebt die Travel24 an, weitere Objekte für den Hotelbetrieb durch Tochtergesellschaften zu mieten oder zu pachten.
Innerhalb der Travel24 sind Schlüsselpositionen mit Mitarbeitern besetzt, die langjährige Führungserfahrung in der Hotellerie allgemein und der Budgethotellerie im Speziellen besitzen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Planung von Produktangebot, Betriebsprozessen, Markenauftritt und Design sowie Vermarktungsstrategie mit dem notwendigen Sachverstand erfolgt.
Wir verfolgen die Strategie mit der Eröffnung dieses Segments eine Diversifikation unseres Geschäftsmodells und damit eine Stärkung der Umsatz- und Ertragsbasis zu erreichen, da das weiterhin wachsende, zukunftsträchtige und margenstarke Segment der Budgethotellerie eine ideale Ergänzung zum hart umkämpften Markt der Online-Reisevermittlung bietet.
Das Management der Travel24 nutzt kontinuierlich eine Reihe von Kennzahlen, um den Erfolg im Unternehmen zu steuern. Dabei wird eine Steuerung auf Segmentbasis angestrebt.
Die im Segment Internet zur Steuerung herangezogenen Kennzahlen stellen sich wie folgt dar:
| Geschäftsjahr | 2015 | 2014 | |
|---|---|---|---|
| Provisionsumsatz | TEUR | 14.590 | 25.417 |
| Aufwand für bezogene Leistungen | TEUR | 10.016 | 20.453 |
| Aufwand für bezogene Leistungen/ Umsatz | % | 68,6 | 80,5 |
| EBIT* | TEUR | -366 | 1.275 |
* Ergebnis vor Ertragsteuern und Zinsen
Der Aufwand für bezogene Leistungen umfasst den Marketingaufwand und die sonstigen umsatzbezogenen Aufwendungen.
Die im Vorjahr berichteten nicht-finanziellen Kennzahlen dienen nicht mehr unmittelbar der Steuerung, sondern werden nur ergänzend für Überwachungszwecke ausgewertet.
Da im Segment Hotellerie noch keine Umsätze generiert wurden, erfolgt hier eine Steuerung des Segments über Faktoren, die nicht der Gewinn- und Verlustrechnung entspringen. Dies sind zum einen die Überwachung des Baufortschritts sowie die Einhaltung von Bauvorschriften, die kontinuierlich durch den Vorstand kontrolliert werden. Weiterhin erfolgt eine Steuerung über Kennzahlen auf der Investment-Ebene. Hierbei kontrolliert der Vorstand regelmäßig Auftragswerte und Zahlungen an Leistungserbringer durch einen Abgleich mit dem zum Jahresbeginn budgetierten Investitionsausgaben einzelner Planungs-, Abbruch- und Bauleistungen.
Travel24 senkte auf Konzernebene ihre EBIT- und Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2015 mit Ad-hoc-Meldung vom 2. Juli 2015 für das EBIT von ursprünglich TEUR 2.800 bis TEUR 3.000 auf zuletzt TEUR 2.500 und für den Umsatz von ursprünglich TEUR 23.000 auf zuletzt TEUR 17.600. In diesem Zusammenhang senkte Travel24 auch ihre Prognose der Aufwendungen für bezogene Leistungen auf Konzernebene von ursprünglich TEUR 18.000 auf zuletzt TEUR 12.800. Unserem geplanten EBIT für das Geschäftsjahr 2015 in diesem Segment von zuletzt TEUR 2.500 steht ein EBIT auf Konzernebene von TEUR 899 gegenüber. Gleichzeitig konnten wir den zuletzt geplanten Umsatz von TEUR 17.600 nicht erreichen. Hier mussten wir einen Rückgang auf TEUR 14.590 verzeichnen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Restrukturierungen von Marketingmaßnahmen im Laufe der zweiten Jahreshälfte, insbesondere im SEM-Marketing, die Kosten-Umsatz-Relation noch stärker belasteten als erwartet. Von den zuletzt geplanten Aufwendungen für bezogene Leistungen in Höhe von TEUR 12.800 fielen tatsächlich nur TEUR 10.016 an. Zudem führten die im Zuge der im August 2015 umgesetzten organisatorischen Anpassungen in der Aufbau- und Ablauforganisation des französischen Pauschalreisegeschäfts am Standort Paris zu temporären Umsatzrückgängen, die mit einer angepassten Aufgabenverteilung mit zeitweilig eingeschränktem Marketingengagement verbunden waren und die den Umsatzrückgang verstärkten.
Da das Segment noch im Aufbau begriffen ist, wurden dementsprechend keine Umsätze durch unsere Tochtergesellschaft Travel24 Hotel Betriebs- und Verwaltungs GmbH generiert. Damit konnte der geplante Konzernumsatz von TEUR 500 nicht erreicht werden.
Die mit geschlossenem Verkaufsvertrag im Geschäftsjahr 2014 eingeleitete Veräußerung der Immobilie in Köln durch unsere Tochtergesellschaft Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co. KG wurde Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen. Die zugeflossenen Finanzmittel werden unserer Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG im Rahmen des bestehenden Finanzierungsverträge nach Bedarf zur Verfügung gestellt und dienen somit dem Bau der Hotel-Immobilie des ersten Hotelobjektes in Leipzig.
Im Segment Hotellerie haben wir 2015 die Baukosten für das Hotelobjekt in Leipzig bis zur Fertigstellung durch unsere Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG prognostiziert. Dabei kam es aufgrund von erschwerten Bodenverhältnissen und komplexen Abbrucharbeiten sowie Nachträgen aufgrund von Planungslücken zu Kostensteigerungen gegenüber dem ursprünglich geplanten Investitionsvolumen von bis dato ca. TEUR 600 (4%). Zum jetzigen Zeitpunkt liegen das bisher realisierte sowie das für 2016/2017 antizipierte Investitionsvolumen (ohne Fremdkapitalzinsen) leicht über dem Rahmen des ursprünglichen Investitionsplans. Bauinvestitionen werden auch in 2016 nur für das Objekt in Leipzig anfallen. Das geplante Volumen beläuft sich dabei auf ca. TEUR 16.900 gegenüber der Prognose von TEUR 16.300 im Geschäftsjahr 2014.
Die Rohbauarbeiten des Hauptgebäudes wie des Anbaus wurden begonnen und zügig vorangetrieben. Die Rohbauarbeiten wurden im Laufe des Jahres 2016 abgeschlossen. Ergänzend wurden erste rohbaubegleitende Maßnahmen bezüglich Folgegewerken eingeleitet. Die Vergabe der Folgegewerke unter Gesichtspunkten der Kostenoptimierung wurde fortgesetzt. Daneben wurde weiter an allgemeinen Punkten zu Marketing und Vertrieb gearbeitet.
Im Euro-Raum setzte sich in 2015 die stetige, aber weiterhin verhaltene wirtschaftliche Aufwärtsbewegung fort. Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in Deutschland lt. Deutsche Bundesbank in 2015 gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 1,5 % angestiegen (Quelle: Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Februar 2016). Dies wird als höchste Zuwachsrate seit 2011 benannt. Das Wirtschaftswachstum wird insbesondere auf die gestiegene Binnennachfrage zurückgeführt.
Die positive Grundtendenz des privaten Konsums hat auch in 2015 angehalten. Positiv auf den privaten Konsum wirkte sich vor allem weiterhin der spürbare Anstieg der realen verfügbaren Einkommen aus. Im Durchschnitt der ersten drei Quartale des Jahres 2015 fielen diese um über 2,2 % höher aus als im Vorjahr. Hierfür waren insbesondere die gestiegene Beschäftigung sowie die verbraucherfreundliche Preistendenz ursächlich. Da sich die Sparquote nur wenig verändert hat, setzten sich die Realeinkommensgewinne also weitgehend in eine Steigerung des Konsums um.
Gemäß Erhebungen des DRV Deutschen Reiseverbandes lagen die Ausgaben der Deutschen für Auslandsreisen im Jahr 2015 mit Mrd. 68,8 EUR unter dem Niveau des Jahres 2014 (Mrd. 69,9 EUR), was einen Rückgang von ca. 1,6 % darstellt. Die durchschnittliche Dauer einer Urlaubsreise (10,2 Tage) hat sich hingegen gegenüber dem Jahr 2010 (10,6 Tage) leicht reduziert.
In Österreich wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Berichtsjahr 2015 lt. Wirtschaftskammer Österreich WKO um 1 % im Vergleich zum Vorjahr. Die privaten Konsumausgaben verharrten dabei auf dem Niveau des Vorjahres (Quelle: Wirtschaftskammer Österreich WKO, Daten zu BIP und Konsumausgaben). Die Anzahl an Urlaubsreisen nahm im Berichtsjahr insgesamt um 3,9 % ab, wobei die Abnahme insbesondere auf einen Rückgang bei den Inlandsreisen zurückzuführen ist (Quelle: WKO, Tourismus und Freizeitwirtschaft in Zahlen, Mai 2016).
In der Schweiz stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Berichtsjahr 2015 lt. Staatssekretariat für Wirtschaft SECO um 0,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Die privaten Konsumausgaben nahmen um 1,2 % zu (Quelle: SECO, Quartalsdaten 2015 und BIP Quartalsschätzungen des vierten Quartals 2015). Die Anzahl der Reisen mit Übernachtungen ist im Berichtsjahr 2015 um 7,5 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Insgesamt ist eine Stabilisierung bei den Reisen mit Übernachtungen seit 2012 zu verzeichnen. Die Inlandsnachfrage hat sich in den letzten Jahren äußerst stabil entwickelt und es ist aufgrund einer anziehenden Konjunkturentwicklung mit einer zunehmenden Wachstumsdynamik bei den Inlandsreisen zu rechnen (Quellen: Bundesamt für Statistik BFS, Reisen der Schweizer Wohnbevölkerung 2015, Dezember 2016 sowie ETH Zürich, Prognosen für den Schweizer Tourismus, Oktober 2016).
In Frankreich wuchs das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Berichtsjahr 2015 um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr (Quelle: Statistisches Bundesamt, Daten nach Staat). Die Übernachtungen in Frankreich nahmen im Berichtsjahr 2015 um 2 % zu, wobei das Wachstum vollständig auf die Inlandsnachfrage zurückzuführen ist. Im letzten Quartal des Jahres führten die Anschläge vom 13. November 2015 zu einem Einbruch (Quelle: INSEE, Collective tourist accomodation in 2015, Juli 2016).
Der Online-Reisevertrieb wird neben der gesamtwirtschaftlichen Lage auch durch spezifische Gegebenheiten der Tourismusbranche beeinflusst. Dabei wirken vor allem saisonale Schwankungen in der Nachfrage sowie Verschiebungen in den Präferenzen für bestimmte Destinationen bei Kunden.
Nach Erhebungen der Touristik-Fachzeitschrift "FVW" gab es 2014 in Deutschland ca. 20 größere Online-Reiseportale, die einen nennenswerten Umsatz erzielten sowie ein umfassendes und neutrales Sortiment anboten. Nach Schätzungen haben diese Online-Reiseportale mit dem Verkauf von Flugtickets, Bahnfahrkarten, Mietwagen, Übernachtungen und Urlaubsreisen Umsatzerlöse in Höhe von ca. Mrd. 8,0 EUR erzielt. Gebucht werden vornehmlich Einzelleistungen wie Nur-Flug, Bahntickets oder Hotelübernachtungen.
Die touristische Nachfrage in anderen europäischen Ländern und auch deren Wettbewerbssituation – insbesondere Großbritannien – haben sich auch 2015 als schwierig herausgestellt. Wir halten diese Märkte aktuell für weniger günstig und entsprechend nehmen sie in der Strategie für das Segment Internet eine nachgelagerte Position ein. Im Geschäftsjahr 2015 fanden daher keine Ausbauaktivitäten statt. Nach einer Überprüfung unserer Perspektiven auf den Auslandsmärkten, haben wir unsere Aktivitäten in Frankreich in 2016 eingestellt. Wir werden auch künftig die Perspektiven dieser Auslandsmärkte überprüfen und bewerten.
Für Hotellerie in Deutschland gestaltete sich das Jahr 2015 laut Pressemitteilung des Hotelverband Deutschland (IHA) e.V. vom 13. April 2016 als erfolgreich. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Gasthöfen und Pensionen erreichte in 2015 mit 272,0 Mio. einen neuen Spitzenwert. Gegenüber dem Jahr 2014 bedeutet das einen Anstieg von 3,4 %. Der Nettoumsatz ist gegenüber dem Vorjahr um 4,2 % auf Mrd. 24,1 EUR angestiegen. Die Branche hat damit von der weiterhin guten Konjunktur und Konsumneigung in Deutschland sowie des attraktiven "Deutschlandtourismus" profitiert.
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Übernachtungen inländischer Gäste in Hotels, Garni Hotels, Gasthöfen und Pensionen 2015 um 2,6 % auf 207,1 Mio. Darüber hinaus zieht Deutschland immer mehr internationale Gäste an. Mit 23,9 % (Vorjahr: 23,3 %) wird nunmehr nahezu jede vierte Übernachtung von ausländischen Gästen getätigt. Mit insgesamt 64,9 Mio. Übernachtungen (+ 5,8 %) trugen die Übernachtungen internationaler Besucher wesentlich zum Gesamtergebnis bei. "Die Hotellerie befindet sich damit weiter auf Wachstumskurs. Sowohl der Deutschlandurlaub als auch der "Tagungs- und Kongressstandort Deutschland" werden als attraktiv gesehen. Im Trend liegen auch weiterhin Kulturreisen und Städtetrips sowie Wellness- und Gesundheitsangebote.
Als Ergebnis der steigenden Nachfrage haben sich in 2015 alle Kennzahlen des Hotelmarktes positiv entwickelt. Laut Branchenreport des Hotelverbandes betrug die durchschnittliche Zimmerauslastung 70,4 % (+1,7 %). Die Netto-Zimmerpreise (ohne Frühstück, ohne Umsatzsteuer) erhöhten sich um 2,7 % auf EUR 90,0. Zum Vergleich: In Europa stiegen die Zimmerpreise insgesamt um 3,2 % auf EUR 94,0. Die deutschen Hotelpreise liegen damit sowohl bei der Steigerungsrate als auch beim absoluten Wert weiterhin unter dem
europäischen Durchschnitt. Der Zimmerertrag (RevPAR) der deutschen Hotels erreichte EUR 63,0 (Vorjahr: EUR 61,0). Dies entspricht einem Anstieg von 4,4 %.
Trotz erkennbarer Überkapazitäten an einigen Standorten zeigt sich in der Hotellerie weiterhin eine starke Investitionsbereitschaft. Für die Jahre 2016 bis 2018 sind bundesweit 517 Neu-, Um- und Ausbauten geplant. Falls alle angekündigten Investitionsprojekte tatsächlich realisiert werden sollten, würde sich die Anzahl der Hotelzimmer um ca. 75.000 Stück erhöhen. Die positive Geschäftslage wirkt sich auch auf die Beschäftigung aus. Zum 30. Juni 2015 waren laut Bundesagentur für Arbeit im Beherbergungsgewerbe ca. 290.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Gesamtwirtschaft verzeichnete im gleichen Zeitraum ein Beschäftigungsplus von 2,0 %.
Das geplante Jahresergebnis von TEUR 200 wurde um TEUR -759 verfehlt. Die Ursachen werden nachfolgend je Segment dargestellt.
Im Dezember 2015 wurde in Medien über einen möglichen Kapitalanlagebetrug in Zusammenhang mit der Begebung der Unternehmensanleihe und des Emissionsprospektes berichtet. Der Aufsichtsrat hat in 2016 ein Gutachten in Auftrag gegeben, welches bisher noch nicht fertiggestellt ist.
Das Hotelobjekt in Leipzig entsteht als erstes Referenzobjekt der geplanten Hotelkette auch mit dem Zweck, die Akquise potentieller Objektinvestoren für den Aufbau der Hotelkette zu befördern. Der 2014 aufgesetzte strukturierte Akquiseprozess hat uns gezeigt, dass zunächst eine Fokussierung auf Leipzig mit dem Ziel eines "proof of concept" sinnvoll erscheint.
Im Geschäftsjahr 2015 nahmen die Steuerungs- und Überwachungsaufgaben in Bezug auf die Bautätigkeit des Hotelobjekts in Leipzig zu. Aufgrund von Planungslücken kam es zu Nachträgen. Die Bearbeitung von gerechtfertigten und die Abwehr ungerechtfertigter Nachträge bildeten einen Schwerpunkt der baubegleitenden Tätigkeiten. In diesem Zusammenhang musste unsere Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG einen Zuwachs an Investitionskosten in Höhe von ca. TEUR 600 verzeichnen.
Im Zusammenhang mit den ursprünglich begonnenen Bauaktivitäten am Objekt Köln Perlengragen steht die Tochtergesellschaft Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co. KG derzeit noch in zwei Rechtsstreitigkeiten. Die Aufarbeitung und Dokumentation der Sachverhalte sowie das damit verbundene Claim-Management stellte sich als sehr zeitintensiv heraus.
Die Veräußerung und damit der Verkaufsprozess der Immobilie Köln Perlengraben konnte durch unsere Tochtergesellschaft Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co. KG im Dezember 2015 abgeschlossen werden.
Durch den hohen Anteil des DACH-Geschäfts an den Gesamtumsätzen des Segments Internet waren die Rahmenbedingungen für das Geschäftsjahr 2015 im Wesentlichen durch die Umstände unseres Heimatmarktes gekennzeichnet. Zwar sieht das Travel24-Management die Entwicklung der Rahmenbedingungen in diesem Markt weiterhin positiv1 , jedoch ist auch die Wettbewerbsintensität in diesem Segment vergleichsweise hoch und weiterhin steigend.
Durch die Verkaufsbeschränkungen im Flugbereich konnte der Anteil des französischen Geschäfts am Gesamtumsatz im Jahr 2015 nicht wie geplant gesteigert werden. Im erst zweiten Jahr nach Markteintritt und nach erforderlichen organisatorischen Anpassungen konnte Travel24 den geplanten Ergebnisbeitrag nicht realisieren.
Im I. und II. Quartal des Geschäftsjahres 2015 erfuhr die Gesamtzahl touristischer Buchungen bei Travel24 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 einen deutlichen Rückgang, der fast ausschließlich dem Bereich Flugvermittlung und hier insbesondere dem internationalen Markt entsprang. Dies ist auch begründet durch die Reduktion von Marketingaufwendungen im DACH-, aber auch im internationalen Bereich, in dem wir vor allem auf dem französischen Markt eine Ergebnisverbesserung angestrebt haben. Im Bereich der Pauschalreisevermittlung war der Rückgang der Buchungszahl vergleichsweise moderat.
Im Pauschalbereich setzte sich der Trend des ersten Halbjahres auch im III. Quartal fort, sodass wir hier ebenfalls eine insgesamt geringere Buchungszahl für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2015 verglichen mit dem gleichen Zeitraum des Geschäftsjahres 2014 verzeichneten.
Im letzten Quartal 2015 konnten wir bei anhaltendem Rückgang der Buchungszahlen die Rohmarge auf dem Niveau des Vorjahresquartals stabilisieren. Für das gesamte Geschäftsjahr 2015 kann somit gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 insgesamt ein Rückgang der Buchungszahl, des Umsatzes und der Kosten bei gleichzeitiger relativer Verbesserung der Rohmarge als wesentlichem Bestandteil des operativen Ergebnisses verzeichnet werden.
1 Vgl. z.B. die Erhebungen des VIR zu Buchungsverhalten und Internetnutzung [Verband Internet Reisevertrieb – Daten & Fakten 2016]
Weiterhin werden verschiedene nicht-finanzielle Kennzahlen auf Ebene der Webseiten und Bereiche (Flug, Pauschal, Hotel) genutzt, um die Geschäftsentwicklung und die getroffenen Marketingmaßnahmen ergänzend zu überwachen. Hierzu zählen im Wesentlichen die Kennzahlen Visits (Webseitenbesuche) sowie Anzahl der getätigten Buchungen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden auf den von Travel24 betriebenen Portalen 45 Mio. Visits (Vj.: 88 Mio.) und 167 Tsd. Buchungen (Vj.: 278 Tsd.). Die Anzahl der Seitenaufrufe je Visit hat sich von 4,0 im Vorjahr auf 3,6 im Berichtsjahr verringert.
Zusammenfassend müssen wir zwar deutliche Rückgänge bei Umsatz und Buchungen verzeichnen, jedoch gehen diese mit entsprechend verringerten und optimierten Marketingkosten einher, um eine entsprechende Verbesserung der Rohmarge in diesem Bereich zu erreichen. Insgesamt bewerten wir den Geschäftsverlauf in 2015 aber als optimierbar mit Blick auf die Zukunft, da wir nach einem zufriedenstellenden Geschäftsjahr 2014 im abgelaufenen Geschäftsjahr hinter unseren Planungen zurückgeblieben sind.
| Geschäftsjahr | 2015 | 2014 | Veränderung | |
|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | absolut | relativ | |
| Umsatzerlöse | 14.590 | 25.417 | -10.827 | -42,6 |
| EBITDA* | -186 | 1.464 | -1.650 | >-100 |
| EBIT | -366 | 1.275 | -1.641 | >-100 |
| EBT** | -29 | 678 | -707 | >-100 |
| Jahresergebnis | -560 | 351 | -911 | >-100 |
| Liquidität | 1.456 | 875 | 581 | 66 |
* Ergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen und Abschreibungen
** Ergebnis vor Ertragsteuern
Im Geschäftsjahr 2015 belaufen sich die Umsatzerlöse auf TEUR 14.590 und sind damit gegenüber 2014 (TEUR 25.417) gesunken.
Bei den Umsatzerlösen handelt es sich in Höhe von TEUR 6.024 (Vj.: TEUR 8.394) um Reisevermittlungsprovisionen und in Höhe von TEUR 3.029 (Vj.: TEUR 3.210) um sonstige Provisionen für die Vermittlung von Reisenebenleistungen (im Wesentlichen Versicherungen) sowie in Höhe von TEUR 5.537 (Vj.: TEUR 13.813) um Serviceentgelte und Gebühren aus der Vermittlung von Flügen.
Von den im Geschäftsjahr 2015 erzielten Umsatzerlösen wurden TEUR 11.523 im DACH-Raum (Deutschland, Österreich und Schweiz) und TEUR 3.067 im internationalen Markt erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse werden im Wesentlichen in Deutschland erwirtschaftet. Innerhalb des internationalen Marktes sind über die französischen Portale TEUR 2.777 (Vj.: TEUR 8.082) an Umsätzen realisiert worden.
Hintergrund für den signifikanten Umsatzrückgang im Bereich der Vermittlung von Flügen ist im Wesentlichen, dass auf dem französischen Markt die Kooperation mit einer großen Fluggesellschaft stark eingeschränkt worden ist. Diesbezüglich wird auch auf die Ausführungen im Geschäftsverlauf verwiesen.
Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge ist im Wesentlichen auf periodenfremde Erträge aus Korrekturen der Portalabrechnungen gegenüber dem Fulfilmentpartner Unister Travel Betriebsgesellschaft für frühere Jahre in Höhe von TEUR 2.581 und Weiterberechnung von Aufwendungen in Höhe von TEUR 754 zurückzuführen.
Außerdem wurde eine Wertaufholung von Forderungen gegen die LOET Trading AG in Höhe von TEUR 1.776 erfasst sowie Kosten in Höhe von TEUR 32 weiterbelastet. Aufgrund der Rückübertragung von Anleihestücken konnten außerdem Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 526 ertragswirksam ausgebucht werden, die sich aus den verminderten Zinsverbindlichkeiten ergeben.
Das EBIT hat sich im Verhältnis zum Vorjahresniveau von TEUR 1.275 auf TEUR -366 deutlich verringert. Neben den gesunkenen Umsatzerlösen (TEUR 14.590; Vj.: TEUR 25.417) konnten die Materialaufwendungen (Marketing) auf TEUR 10.016 (Vj.: TEUR 20.453) überproportional reduziert werden. Ergebnisbelastend wirkten erforderliche Wertberichtigungen von TEUR 3.955 auf Forderungen der Unister Holding und der Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH, über deren Vermögen in 2016 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Gegenüber den Tochtergesellschaften der Travel24 wurden außerdem Forderungen aus gewährten Krediten in Höhe von TEUR 2.784 einzelwertberichtigt. Wertberichtigungen von insgesamt TEUR 6.738 wurden unter den Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens ausgewiesen. Überfällige Kundenforderungen wurden aufgrund nicht mehr werthaltiger Regressansprüche um TEUR 510 wertberichtigt.
Durch eine verbesserte Ressourcenallokation der Marketingausgaben zu Teilmärkten mit höherem Ertragspotenzial bzw. veränderten Marketingkanälen wurde eine deutliche Verbesserung der Rohertragsmarge erzielt. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen umfassen vorrangig Marketingaufwendungen TEUR 8.464 (Vj.: TEUR 18.828) sowie Providerkosten TEUR 632 (Vj.: TEUR 520). Die Materialaufwandsquote ist im Geschäftsjahr 2015 von 80,5 % im Vorjahr auf 68,6 % gesunken, was auf den Rückgang des Marketingaufwandes pro Buchung zurückzuführen ist.
Der Anstieg der Personalaufwendungen ist auf eine gestiegene Anzahl von Mitarbeitern zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verringerten sich im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 55 (2 %) auf TEUR 3.362. Dabei ist im Verhältnis zum Vorjahr im Bereich Rechts- und Beratungskosten ein Anstieg auf TEUR 840 (Vj.: TEUR 273), sowie die Buchführung und Jahresabschlussgebühren auf TEUR 502 (Vj.: TEUR 124) zu verzeichnen. Das Dienstleistungsentgelt für die französische Tochtergesellschaft stieg von TEUR 890 im Vorjahr auf TEUR 1.080 im Berichtsjahr. Dem Anstieg steht im Wesentlichen der Rückgang der Aufwendungen für Wertberichtigungen von TEUR 1.773 im Vorjahr um TEUR 1.308 entgegen. TEUR 131 entfallen auf die Zuführung zur Rückstellung für die Inanspruchnahme einer Patronatserklärung gegenüber einer Tochtergesellschaft.
Der Anstieg der Erträge aus Ausleihungen und Zinserträge auf TEUR 2.266 entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um TEUR 781 (54 %). Diese resultiert insbesondere aus der verstärkten Inanspruchnahme des Darlehens durch die Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co.KG. Die Zinsaufwendungen betreffen im Wesentlichen die mit 7,5 % verzinste Anleihe, und verringerten sich durch den Rückgang des bilanziellen Anleihevolumens.
Innerhalb der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag werden latente Steueraufwendungen in Höhe von TEUR 713 (Vj.: TEUR 172) ausgewiesen. Dem stehen TEUR 287 periodenfremde Steuererträge aus Erstattungen und Auflösung von Rückstellungen gegenüber.
Die Travel24 schließt das Geschäftsjahr 2015 insgesamt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 559 (Vj.: Jahresüberschuss TEUR 351) ab.
Der Anstieg des Anlagevermögens um TEUR 1.880 auf TEUR 5.803 ist im Wesentlichen auf die Gewährung eines Darlehens an die LOET Trading AG in Höhe von TEUR 2.000 zurückzuführen. Das Darlehen ist durch eine Grundschuld in gleicher Höhe besichert. Dem gegenüber steht die Verminderung der immateriellen Vermögensgegenstände aufgrund der planmäßigen Abschreibung in Höhe von TEUR 180. Beim Sachanlagevermögen konnten Investitionen von TEUR 60 verzeichnet werden.
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist im Wesentlichen auf die gebildeten Einzelwertberichtigungen zurückzuführen.
Ursächlich für die Erhöhung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen um TEUR 1.843 ist die Vertragsänderung bei Darlehens- und Clearing-Vertrag mit der Unister-Gruppe, wodurch die Forderungen einzeln gegenüber den Vertragspartnern der Unister-Gruppe ausgewiesen werden und keine Abtretung und Clearing mit Verbindlichkeiten mehr stattfindet.
Reduziert haben sich die Forderungen gegen die Unister Holding aufgrund von Tilgungen in Höhe von TEUR 6.200 und die Forderungen gegen die Travel24 Hotel Grundbesitz GmbH um TEUR 1.544 im Wesentlichen aufgrund von Wertberichtigungen.
Als gegenläufiger Effekt ist hier der Anstieg der Forderungen gegen Unister Travel um TEUR 3.810, die Hotelgesellschaften Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG (um TEUR 3.484 davon wertberichtigt TEUR 890) und Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co. KG (um TEUR 1.274 davon wertberichtigt TEUR 300) aufgrund fortschreitender Planungs- und Bauarbeiten zu nennen. Darüber hinaus sind die Forderungen gegen die versicherungen.de GmbH um TEUR 1.182 gestiegen.
Der Rückgang der sonstigen Vermögensgegenständen um TEUR 1.771 auf TEUR 745 entfällt auf die Verminderung der Forderungen gegen LOET Trading aufgrund der Rückabwicklung der Anleiheübertragung (TEUR 2.201). Dem stehen um TEUR 383 höhere Forderungen auf Steuererstattungen gegenüber.
Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 33.470 auf TEUR 34.554 erhöht.
Das Eigenkapital ist im Geschäftsjahr 2015 um TEUR 559 auf TEUR 2.988 gesunken. Das ist auf den erzielten Jahresfehlbetrag für 2015 zurückzuführen.
Die sonstigen Rückstellungen haben sich im Wesentlichen aufgrund des Anstiegs der Jahresabschlusskosten, sowie gestiegener Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen erhöht.
Der Erhöhung der Verbindlichkeiten um TEUR 1.148 auf TEUR 27.833 resultiert im Wesentlichen aus den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 5.546 Vj.: TEUR 326). Aufgrund der vertraglichen Änderungen werden ab dem 1. Juli 2015 Verbindlichkeiten gegenüber jedem einzelnen Vertragspartner der Unister Gruppe dargestellt. Bis dahin erfolgte eine auf der Ebene der jeweiligen Vertragsgesellschaft eine Abtretung der Forderungen an die Unister Holding. Die danach bestehenden Forderungen wurden mit Verbindlichkeiten saldiert.
Dem Anstieg der Verbindlichkeiten entgegen wirkt die Verminderung der Anleihe aufgrund der Rückübertragung von 4.161 Anleihestücken; die Anleiheverbindlichkeit beträgt nunmehr TEUR 20.839.
Nennenswerte Investitionen in Sachanlagen bzw. immaterielle Vermögensgegenstände waren im Berichtszeitraum nicht zu verzeichnen.
Die Liquidität der Gesellschaft ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 581 auf TEUR 1.456 gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus den Tilgungszahlungen der Unister Holding (TEUR 6.200). Demgegenüber stehen die Auszahlung in Höhe von TEUR 2.000 für ein Darlehen an die LOET Trading AG zum Erwerb eines Grundstücks gegen Bestellung einer Grundschuld. An Tochtergesellschaften wurden im Berichtsjahr TEUR 4.758 im Rahmen der Kreditgewährung ausgezahlt.
Im Übrigen war die Travel24 im gesamten Geschäftsjahr 2015 in der Lage ihren Zahlungsverpflichtungen aus der operativen Geschäftstätigkeit nachzukommen.
Aufgrund der großen Bedeutung werden die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Unfalltod der Herren Schilling und Wagner sowie der Insolvenzen von Gesellschaften des Unister-Konzerns vorab zusammenhängend dargestellt. Weitere Ereignisse nach dem Abschlussstichtag werden anschließen soweit möglich chronologisch widergegeben.
Am 14. Juli 2016 kamen Herr Oliver Schilling und Herr Thomas Wagner bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Herr Schilling war Gesellschafter der Mehrheitsaktionärin der Travel24, der Unister Holding, und zugleich Aufsichtsratsmitglied der Travel24. Herr Wagner war Mehrheitsgesellschafter der Unister Holding und Geschäftsführer des Fulfilment-Partners der Travel24, der Unister Travel. Im Zuge des Unfalltodes der Herren Schilling und Wagner stellte die Unister Holding am 18. Juli 2016 Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. In den folgenden Wochen stellten mehrere Tochtergesellschaften der Unister Holding ebenfalls Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens, darunter am 21. Juli 2016 der Fulfilment-Partner der Travel24, die Unister Travel. Der Fulfilmentvertrag mit der Unister Travel wurde während der vorläufigen Insolvenz der Unister Travel aufrechterhalten. Die Dienstleistungen der Unister Travel wurden im vorläufigen Insolvenzverfahren als auch nach Verfahrenseröffnung mit Einschränkungen fortgeführt, so dass der Geschäftsbetrieb im Segment Internet weitestgehend gesichert war. Zu Einschränkungen kam es durch eine massive Reduzierung von Marketingmaßnahmen und des Marketingaufwandes. Infolgedessen verzeichnete die Travel24 deutlich geringere Umsätze als für die Monate Juli bis September geplant. Das geplante EBIT-Niveau wurde jedoch annähernd erreicht.
Durch die Beschlüsse des Insolvenzgerichts am 16. September 2016 bzw. am 30. September 2016 wurden die Insolvenzverfahren gegen die Unister Holding bzw. die Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH eröffnet. Gläubiger können damit nun ihre Forderungen zur Insolvenztabelle anmelden. Die Travel24 hat ihre ausstehenden Restforderungen aus der Vergabe eines Darlehens bzw. aus Lieferungen und Leistungen 2016 entsprechend angemeldet. Laut Pressemitteilung des Insolvenzverwalters Prof. Dr. Lucas Flöther vom 23. Dezember 2016 und anschließenden Medienberichten zufolge wurde das Unister Travel-Geschäft an die tschechische Beteiligungs-Gesellschaft Rockaway Capital SE veräußert Die Rockaway Capital SE sei auf die Digital-Branche spezialisiert und u.a. im internationalen Tourismusgeschäft engagiert und übernehme alle relevanten Vermögenswerte und erhalte alle verbliebenen Arbeitsplätze und Standorte. Der Kaufpreis, welcher nicht genannt wurde, entspreche dem Marktwert der Geschäftsbetriebe. Laut Pressemitteilung geht der Insolvenzverwalter davon aus, dass die Gläubiger infolgedessen mit einer guten Quote für die Unister Travel rechnen können. Der Fulfilmentvertrag mit der Unister Travel hat auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens der Unister Travel weiterhin Bestand und wurde bis dato von keiner Seite gekündigt. Die Dienstleistungen der Unister Travel werden mit den oben skizzierten Einschränkungen fortgeführt. Insgesamt stammen wesentliche Umsatzanteile daher derzeit aus generischem und damit nicht beworbenem Traffic. Eine Überarbeitung des Fulfilmentvertrags für die weitere kurz- bis mittelfristige Zusammenarbeit wurde von der Travel24 im vierten Quartal 2016 eingeleitet.
Die Travel24 hat wesentliche Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den insolventen Gesellschaften Unister Holding und Unister Travel. Daneben hat sie wesentliche Forderungen gegenüber der versicherungen.de GmbH (vormals Geld.de GmbH). Die Entwicklung dieser Forderungen und Verbindlichkeiten seit dem Abschlussstichtag stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2015 | 30.06.2016 | 30.09.2016 | ||
|---|---|---|---|---|
| Unister Travel Betriebsgesell. | Forderungen (TEUR) | 7.154 | 10.956 | 11.826 |
| davon wertberichtigt | 3.345 | 3.345 | 3.345 | |
| Verbindl. (TEUR) | 4.509 | 8.854 | 9.562 | |
| Saldo Verbindl. (TEUR) | 700 | 1.243 | 1.080 | |
| Unister Travel Retail GmbH & Co.KG | Forderungen (TEUR) Verbindl. (TEUR) |
559 11 |
Anwachsung auf die UTB | |
| Unister Holding GmbH | Forderungen (TEUR) davon wertberichtigt Verbindlich. (TEUR) |
3.026 610 |
3.145 610 |
1.187 610 |
| versicherungen.de | Forderungen (TEUR) | 558 | 559 | 543 |
Die Travel24 hatte zum 31. Dezember 2015 gegenüber ihrem Fulfilment-Partner Unister Travel Forderungen in Höhe von TEUR 3.345 aus fehlerhaften Abrechnungen von Lieferungen und Leistungen. Unister Travel hat diese Forderungen 2016 in voller Höhe und unbegründet zurückgewiesen. Die Travel24 hat aus Gründen der vorsichtigen Bilanzierung, auch vor dem Hintergrund der Insolvenz der Unister Travel, diese Forderungen in voller Höhe wertberichtigt. Zudem hatte die Travel24 zum 31. Dezember 2015 Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Unister Travel Retail GmbH & Co. KG, einer Konzerngesellschaft der Unister Holding. Die Unister Travel Retail GmbH & Co. KG war durch die Unister Travel in der Vergangenheit zur Erbringung von Teilen der Fulfilmentleistungen für die Travel24 beauftragt. Die Unister Travel Retail GmbH & Co. KG ist im Januar 2016 auf die Unister Travel angewachsen, so dass die entsprechenden Forderungen und Verbindlichkeiten auf die Unister Travel übergegangen sind. Am 19. Juli 2016 hat die Travel24 Aufrechnung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Unister Travel sowohl zum 30. Juni 2016 als auch für alle zukünftigen Forderungen und Verbindlichkeiten erklärt. Nach Aufrechnung verbleibt zum Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 30. September 2016 eine Nettoverbindlichkeit in Höhe von TEUR 1.080. Letzterer steht aus Sicht der Travel24 der Korrekturbetrag aus den fehlerhaften Abrechnungen in Höhe von TEUR 3.345 gegenüber.
Gegenüber der Unister Holding besteht zu den in der Tabelle dargestellten Zeitpunkten eine Restforderung aus Darlehensgewährung. Im Juli 2016 wurde ein Teil dieser Forderung durch die Verwertung der als Pfand hinterlegten Anleihestücke der Unister Holding in Höhe von TEUR 1.953 zurückgeführt. Der verbleibende Forderungsbetrag ist durch den Verwertungserlös der bei einem Treuhänder als weiteres Pfand hinterlegen Aktien der Travel24 besichert.
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2016 wurde die Zusammensetzung des Aufsichtsrates der Travel24 komplettiert und neu geordnet. Nach dem Ausscheiden des ehemaligen Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Travel24, Herrn Daniel Kirchhof, im Dezember 2015 wurde diese Vakanz durch die gerichtliche Bestellung von Herrn Christian Schilling Anfang Februar geschlossen. Herr Schilling ist Bereichsleiter Online-Marketing unseres Hauptaktionärs Unister Holding und Fulfilmentdienstleisters Unister Travel und verfügt über langjährige Expertise in diesem Bereich. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates wurde ebenfalls Anfang Februar einstimmig Herr Rechtsanwalt Markus Hennig gewählt. Herr Hennig war durch gerichtliche Bestellung bereits im September 2015 auf Herrn Detlef Schubert als Mitglied des Aufsichtsrats gefolgt.
Zum 29. Januar 2016 wurde die Zulassung der Aktie der Travel24 zum Prime Standard auf eigenen Antrag der Gesellschaft widerrufen. Die Aufnahme des Handels im General Standard erfolgte am 1. Februar 2016. Travel24 hatte diesen Schritt vor dem Hintergrund der Aktionärsstruktur der Gesellschaft und mit Blick auf die Zulassungsfolgepflichten und daraus resultierenden Kosten beschlossen.
Im Februar 2016 hat die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) der Travel24 mitgeteilt, dass sie eine Prüfung des Halbjahresabschlusses 2015 inkl. Zwischenlagebericht beabsichtigt. Im September 2016 hat die DPR der Travel24 darüber hinaus mitgeteilt, dass sie eine Prüfung des Konzernabschlusses 2014 inkl. Konzernlagebericht sowie des Jahresabschlusses 2014 inkl. Lagebericht beabsichtigt. Die Travel24 hat in beiden Fällen umgehend ihre Bereitschaft zur Mitwirkung mitgeteilt und die Fragen aus den Fragenkatalogen der DPR beantwortet. Mit Schreiben vom 13. Dezember 2016 teilte die DPR der Travel24 mit, dass die zuständige Kammer der Prüfstelle keine fehlerhafte Rechnungslegung für den Berichtszeitraum bis zum 30. Juni 2015 bzw. für das Geschäftsjahr 2014 festgestellt hat. Die Prüfungen sind damit ohne Feststellungen abgeschlossen.
Im Februar 2016 wurde dem Vorstand der Travel24, Herrn Armin Schauer, durch den betrauten Strafverteidiger mitgeteilt, dass die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen ihn in sämtlichen Anklagepunkten aus der Anklageschrift der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen vom Dezember 2013 abgelehnt wird. Der entsprechende Beschluss des Landgerichts Leipzig erging im März 2016.
Ebenfalls im Februar 2016 wurde durch die Generalstaatsanwaltschaft die Anklage im Verfahren zur Thematik "Runterbuchen" erhoben. Die Anklage richtet sich nicht gegen aktive Mitglieder des Managements der Travel24. Darüber hinaus wurde aber durch die Generalstaatsanwaltschaft beantragt, die Nebenbeteiligung der Travel24 anzuordnen. Die Eröffnung des Hauptsacheverfahrens beginnend am 11. Januar 2017 und somit auch die Anordnung der Nebenbeteiligung wurde der Travel24 am 22. November 2016 mitgeteilt.
Mit Beschluss des Amtsgerichts Leipzig vom 8. März 2016 wurde die Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Leipzig ("Mazars"), zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2015 bestellt. Die gerichtliche Bestellung erfolgte auf Antrag des Vorstandes der Travel24, weil bis zum Ende des Geschäftsjahres 2015 der Jahres- und Konzernabschluss des Geschäftsjahres 2014 nicht festgestellt war und somit keine Hauptversammlung stattgefunden hatte.
Im Mai 2016 wurden Marke, Technologie sowie Teile der laufenden Verträge und Mitarbeiter der Geld.de GmbH, einer Tochtergesellschaft der Unister Holding, im Wege eines Asset-Deals an die JDC Group, Wiesbaden, verkauft. Mit Eintrag im Handelsregister vom 18. Oktober 2016 wurde die Firma der Gesellschaft in versicherungen.de GmbH umbenannt. Travel24 geht aufgrund eines zu erwartenden Zahlungsmittelzuflusses aus der Transaktion an die versicherungen.de GmbH davon aus, dass die übrigen ausstehenden Provisionsforderungen der Travel24 gegenüber der versicherungen.de GmbH im Geschäftsjahr 2017 beglichen werden. Noch im Geschäftsjahr 2016 wurde eine Teilzahlung in Höhe von TEUR 175 an Travel24 geleistet.
Der Vorstand der Travel24, Herr Armin Schauer, war bis zum 30. Juni 2016 arbeitsvertraglich bei der Unister Holding angestellt und als Vorstand der Travel24 eingesetzt. Seit 1. Juli 2016 ist Herr Schauer bei der Travel24 angestellt. Aufgrund des geänderten Anstellungsverhältnisses trägt die Travel24 seit dem 1. Juli 2016 die entsprechenden Vorstandsbezüge. In Folge dessen liegt aus Sicht der Travel24 keine organisatorische Eingliederung aufgrund Personenidentität mehr zwischen Organgesellschaft und Organträger vor, so dass die bis zum 30. Juni bestehende umsatzsteuerliche Organschaft mit der Unister Holding ab dem 1. Juli 2016 nach Einschätzung der Travel24 aufgehoben ist.
Die Travel24 hatte im November 2012 und im November 2014 ein Darlehen an die Unister Holding ausgereicht. Als Sicherheit für das ausgereichte Darlehen hatte die Unister Holding 1.953 Stücke der von ihr gehaltenen Inhaberschuldverschreibung der Travel24 an die Travel24 verpfändet. Das Pfand wurde durch Effekteneingang am 5. Juli 2016 in ein Depot der Travel24 zum Nominalwert verwertet. Die insgesamt noch ausstehende Darlehenssumme wurde dadurch in Höhe eines Teilbetrages von TEUR 1.953 zurückgeführt.
Mit Schreiben vom 25. Juli 2016 wurden die Zahlungsdienste-Rahmenverträge mit der Travel24 Hotel AG und deren Tochtergesellschaften durch das entsprechende Kreditinstitut als Vertragspartner ordentlich zum 30. September 2016 gekündigt. Dies geschah nach Rücksprache mit dem Kreditinstitut aus bankinternen unternehmerischen Gründen, da die Travel24 Hotel AG und ihre Tochtergesellschaften nicht zur Zielgruppe des Instituts zählen (lokale Geschäftstätigkeit, Börsennotierung, in Anspruch genommene Bankdienstleistungen, Umsatzvolumen). Die Travel24.com AG hat für Ihre Tochtergesellschaften neue Zahlungsdienste-Rahmenverträge beantragt. Derzeit wickelt Travel24 den Zahlungsverkehr für ihre Tochtergesellschaften ab.
Durch den Unfalltod von Herrn Oliver Schilling wurde die satzungsbedingte Mindestmitgliederzahl des Aufsichtsrats der Travel24unterschritten. Mit Beschluss des Amtsgerichts Leipzig vom 12. August 2016 wurde Herr Dr. Konrad Bösl zum neuen Aufsichtsratsmitglied der Travel24 gerichtlich bestellt. Herr Dr. Bösl ist Vorstandssprecher der Blättchen & Partner GmbH, München, und langjährig erfahrener Corporate Finance Spezialist.
Die Travel24 hat im Juli 2016 beschlossen, ein Rückkaufprogramm für die ausstehenden Inhaber-Teilschuldverschreibungen der Gesellschaft aufzulegen und unter bestimmten Voraussetzungen von dem ihr nach § 18 der Anleihebedingungen zustehenden Rückkaufsrecht Gebrauch zu machen. Demnach ist die Gesellschaft jederzeit berechtigt, Teilschuldverschreibungen im Markt oder anderweitig zu jedem beliebigen Preis zu kaufen und zu verkaufen. Das Rückkaufprogramm ist hinsichtlich des zurück zu erwerbenden Volumens der Teilschuldverschreibungen keiner festen Begrenzung unterworfen. Nach Auffassung der Gesellschaft bietet das derzeit niedrige Kursniveau der Teilschuldverschreibungen eine wirtschaftlich sinnvolle Gelegenheit, Teilschuldverschreibungen zurückzukaufen und so die Verschuldung und Zinsbelastung der Gesellschaft zu reduzieren. Der Rückkauf wird über die Frankfurter Wertpapierbörse erfolgen.
Mit Vorbehaltsurteil des Landgerichts Leipzig vom 22. Juli 2016 wurde die Beklagte LOET Trading AG zur Zahlung von TEUR 200 nebst Zinsen seit dem 12. Oktober 2015 an Travel24 verurteilt. Die Travel24 hatte im März 2016 Teilklage auf Zahlung der genannten Summe eingereicht und machte damit ihren Anspruch auf Rückzahlung eines Teilbetrages des zur Verfügung gestellten Darlehensbetrages geltend, weil die LOET Trading AG es unterließ, die Zinsraten aus dem ausgereichen Darlehen zu zahlen. Aufgrund ausbleibender Zahlung auch des vom Amtsgericht Leipzig festgesetzten Betrages leitete die Travel24 die Erhöhung der als Sicherheit für das gewährte Darlehen eingetragenen Grunddienstbarkeiten in Höhe des genannten Betrages ein. Die Eintragung erfolgte am 30. August 2016.
Mit notariellem Kauf- und Übertragungsvertrag vom 22. November 2016 veräußerte die Travel24 die Darlehensforderung gegen die LOET Trading AG nebst Abtretung aller damit verbundenen Rechte sowie der als Sicherheit bestellten Grundschuld verlustfrei an einen konzernfremden Dritten. Der Kaufpreis wurde zu einem Teil durch Geldleistung und zu einem anderen Teil durch Übertragung von Inhaberschuldverschreibungen der Travel24 beglichen.
Am 24. August 2016 teilte Herr Hans-Jörg Schimanek, Österreich, der Travel24 mit, dass sein Stimmrechtsanteil an der Travel24 am 19. Juli 2016 die Schwelle von 10 % überschritten und an diesem Tag 14,42 % (292.800 Stimmrechte) betragen hat, die direkt von Herrn Schimanek gehalten wurden. Ausweislich der Stimmrechtsmitteilung wurden die Stimmrechte gemäß Option aus dem Firmenvermögen der LOET Trading AG, Schweiz, in sein Privatvermögen übernommen. Am 29. August 2016 teilte uns die LOET Trading AG hierzu korrespondierend mit, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Travel24 am 19. Juli .2016 die Schwelle von 3 % unterschritten und an diesem Tag 0 % (0 Stimmrechte) betragen hat. Ausweislich der Stimmrechtsmitteilung wurden die Stimmrechte durch den Eigentümer der LOET Trading AG übernommen.
Anfang August 2016 hat der Vorstand der Travel24 im Rahmen von Restrukturierungsmaßnahmen beschlossen, sich mit ihren Reise- und Flugvermittlungsangeboten vorerst aus dem französischen Markt zurückzuziehen. Hiervon betroffen sind das Reiseportal Travel24.fr sowie die Flugportale Vol24.fr und Vols24.fr. Die Portale haben Ende August 2016 ihre Vermittlungsdienste eingestellt. Per 31. Oktober 2016 endeten die Arbeitsverträge der Mitarbeiter der französischen Tochtergesellschaft in Paris und die operativen Tätigkeiten wurden abgeschlossen. Die Vollbeendigung der französischen Gesellschaft erfolgt 2017. Infolge der Einstellung ist von einer Minderung des Gesamtumsatzes auszugehen. Aufgrund des Rückzuges aus dem französischen Markt wurden die Finanzmittel eines als Sicherheit dienenden Bankavals freigegeben und wieder dem frei verfügbaren Zahlungsmittelbestand zugeführt.
Ebenfalls im August 2016 ist die Travel24 mit einem möglichen Investor für die Entwicklung der geplanten Hotelkette im Segment Hotellerie in konkretere Gespräche eingetreten. Derzeit stehen die Parteien bezüglich der Möglichkeiten einer Sale-and-Lease-Back-Transaktion in Bezug auf das erste Hotel in Leipzig in Vertragsverhandlungen, das derzeit im Bau begriffen ist. Mit Blick auf weitere Verhandlungen wurde am 22. August 2016 ein Letter of Intent (LOI) geschlossen.
Im Dezember 2016 wurde die steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2011 abgeschlossen. Die Steuerbescheide für einen Zwischenstand wurden im August 2016 erlassen und im Rahmen der Steuerschulden berücksichtigt. Die geänderten Steuerbescheide nach Beendigung der Betriebsprüfung stehen noch aus. Travel24 rechnet daraus nicht mit Mehrbelastungen. Für die festgesetzte Zahllast wurde der Travel24 gegen eine Teilleistung in Höhe von jeweils TEUR 300 für die Körperschaftsteuer (inkl. Solidaritätszuschlag) sowie die Gewerbesteuer bereits die Aussetzung der Vollziehung gewährt, die zunächst bis zum 30. Juni 2017 befristet sind. Travel24 geht zum jetzigen Zeitpunkt von einer Verlängerung der Aussetzung der Vollziehung bis zur höchstrichterlichen Entscheidung zur Sanierungsklausel aus, die derzeit nach Einschätzung des steuerlichen Beraters nicht vor 2019 erwartet wird. Travel24 hat die Sicherheitsleistungen im November 2016 hinterlegt. Das Finanzamt bzw. die Gemeinde behalten sich vor die Sicherheitsleistung ggf. anzupassen.
Die die Jahre 2012 bis 2014 umfassende steuerliche Betriebsprüfung dauert an. Bis dato wurden lediglich Auskunftsersuchen an die Travel24 gestellt, so dass Ergebnisse aus der Betriebsprüfung noch nicht absehbar sind.
Mit Bescheid vom 3. November 2016 erteilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) der Travel24 die Anordnung zur Erfüllung der Finanzberichterstattungspflichten nach §§ 37v ff. WpHG (Vorabbekanntmachung von Finanzberichten) bis zum 12. Januar 2017 unter Androhung eines Zwangsgeldes in Höhe von insgesamt TEUR 140.
Am 6. Januar 2017 hat die Travel24 in Rücksprache mit der Deutsche Börse AG die Einbeziehung der Anleihe in das Handelssegment Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse mit Wirkung zum Ablauf des 17. Februar 2017 gekündigt. Nach Wirksamwerden der Kündigung wird die Anleihe nicht mehr im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden. Der Vorstand beabsichtigt, rechtzeitig vor Ablauf der Kündigungsfrist die Einbeziehung der Anleihe in das Quotation Board der Frankfurter Wertpapierbörse zu beantragen und geht davon aus, dass die Handelbarkeit der Anleihe nicht eingeschränkt sein wird.
Der folgende Prognosebericht gibt die Prognosen des Travel24-Vorstands hinsichtlich des künftigen Geschäftsverlaufs wieder und beschreibt die erwartete Entwicklung der maßgeblichen volkswirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen. Er entspricht dem Kenntnisstand des Vorstands zum Zeitpunkt der Berichterstellung, wohl wissend, dass die tatsächliche Entwicklung aufgrund des Eintretens von Chancen und Risiken, wie im Chancen- und Risikobericht beschrieben, positiv wie negativ wesentlich von diesen Prognosen abweichen kann.
Im Euro-Raum ließ im 1. Halbjahr 2016 nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank (Monatsbericht August 2016) der Schwung nach, mit dem die Wirtschaft in das Jahr 2016 gestartet war. Im Durchschnitt der ersten beiden Quartale entsprach das Wachstum hier in etwa dem Grundtempo, das seit Längerem taktgebend ist und immerhin ausreicht, die Arbeitslosigkeit nach und nach zu reduzieren.
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft verlangsamte sich im Frühjahr 2016 wie erwartet nach einem außerordentlich starken ersten Quartal. Gemäß Statistischen Bundesamtes stieg das reale BIP im zweiten Vierteljahr gegenüber dem Vorquartal um 0,4 %. Der Auslastungsgrad der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten befindet sich damit weiterhin auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Ausschlaggebend für die geringere wirtschaftliche Dynamik war ein deutlicher Rückgang der Investitionsaktivität sowohl bei den Ausrüstungen als auch im Baubereich. Aber auch der private Konsum ist schwächer als zu Jahresbeginn gewachsen.
Gleichwohl bleiben gemäß Bundesbank die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft grundsätzlich günstig. Für 2016 wird ein Wachstum des preisbereinigten deutschen BIP von 1,7 %, für 2017 in Höhe von 1,4 % prognostiziert. Das sind 0,1 bzw. 0,3 %-Punkte weniger als noch zu Beginn des Jahres 2016 angenommen. Diese Korrektur geht laut Bundesbank insbesondere auf ein weniger günstiges internationales Umfeld zurück. Für 2018 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,6 % erwartet.
Über einen zukünftigen Verkauf der im Bestand unserer Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG befindlichen Hotelimmobilie und der damit verbundenen Rückführung des gewährten Kredits soll die Rückzahlung der noch im Umlauf befindlichen Anleihe (zum Aufstellungszeitpunkt 16.073) zum Jahr 2017 gewährleistet werden. Ein etwaiger Differenzbetrag aus dem Verkaufswert der Hotelimmobilie Leipzig und dem Gesamtrückzahlungsbetrag soll aus dem operativen Cash Flow beglichen werden.
Aus den geplanten Anleiherückkäufen rechnet die Travel24 für 2016 mit einem Ertrag von rund TEUR 770. Für 2017 geht Travel24 derzeit davon aus, einen Ertrag von rund TEUR 1.000 realisieren zu können.
Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland und die damit einhergehende Zahlungsbereitschaft und Konsumlaune für touristische Dienstleistungen, halten wir für gedämpft. Wir rechnen mit einem Rückgang der Inanspruchnahme touristischer Dienstleistungen in den nächsten zwei bis drei Jahren; insbesondere Verschiebungen zwischen einzelnen Leistungskategorien sind zu erwarten (bspw. von der Pauschalreise hin zur kombinierten Buchung von Flug und Hotel oder Eigenanreisebuchungen).
Nachdem wir bereits 2015 in Summe aller betriebenen Portale einen deutlichen Umsatzrückgang auf TEUR 14.590 im Vergleich zum Vorjahr (2014: TEUR 25.190) hinnehmen mussten, gehen wir ebenfalls für das Geschäftsjahr 2016 davon aus, einen weiteren, spürbaren Umsatzrückgang zu verzeichnen. Travel24 erwartet eine spürbare Verringerung des Umsatzes aus Provisionseinnahmen aus Vermittlung von Pauschalreisen, Flügen, Hotels und weiteren Reisedienstleistungen, wie Versicherungen und Mietwagen, zwischen ca. TEUR 6.500 und TEUR 6.800. Für das gesamte Segment Internet wird ein Umsatz 2016 in Höhe von ca. TEUR 8.100 erwartet. Zum zweiten Quartal 2016 konnte ein Umsatz von TEUR 5.533 realisiert werden. Analog gehen wir von einer deutlichen Reduzierung des Marketinginvestments in allen Bereichen aus. Insgesamt erwarten wir hier eine Verringerung zwischen TEUR 3.500 und TEUR 3.800. Hinsichtlich der Aufwendungen für bezogene Leistungen erwarten wir diese jedoch korrespondierend dazu auf einem erheblich geringeren Niveau von TEUR 6.200 gegenüber TEUR 10.016 in 2015. Zum zweiten Quartal 2016 lagen die Aufwendungen für bezogene Leistungen bei ca. TEUR 4.800.
Der Umsatzrückgang 2015 und unsere Erwartung deutlich geringerer Aufwendungen für bezogene Leistungen sind im Wesentlichen durch die Optimierung der Marketingausgaben mit unserem Fulfilment-Partner entstanden. In diesem Zuge erfolgte ein Rückgang von Umsatzbeiträgen, für die vergleichsweise intensive Marketingaufwendungen notwendig gewesen wären, welche reduziert wurden. Dieser Prozess wurde 2016 weiter fortgesetzt. Ab dem Zeitpunkt des vorläufigen Insolvenzverfahrens des Fulfilment-Partners Unister Travel wurden die Marketingaufwendungen drastisch reduziert. Unsere Flugvermittlungsportale werden 2016 voraussichtlich auf einem geringeren Niveau als 2015 zum Ergebnis beitragen. Grund hierfür ist, dass die Maßnahmen für notwendige Produktanpassungen die Buchungsrückgänge weniger kompensieren konnten als erwartet. Bedingt durch gesetzliche Veränderungen im französischen Reiserecht Ende 2015 hat Travel24 Anfang August 2016 den Rückzug vom französischen Markt aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen. Damit entfällt ab dem 4. Quartal 2016 der diesbezügliche Umsatz und Ergebnisbeitrag.
Insbesondere aufgrund der skizzierten Sondereffekte des Jahres 2015 durch Wertberichtigungen von Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen in erheblichem Umfang wurde das EBIT 2015 stark belastet.
In Zusammenfassung der Effekte auf der Erlös- und Marketingaufwandsseite kam es zu einer erkennbaren Verbesserung der Rohmarge und es ergibt sich für das Geschäftsjahr 2016 im Segment Internet ein erwartetes EBIT von rund TEUR 100, welches unter dem Niveau von 2015 (Konzern-EBIT Internet TEUR 899) prognostiziert wird. Zum zweiten Quartal 2016 lag das Segment-EBIT bei TEUR 387. Für das Geschäftsjahr 2017 prognostizieren wir ein für das Segment erwartetes EBIT, das sich ungefähr zwischen TEUR 200 bis TEUR 300 bewegen wird. Die prognostizierten Segment-EBITs speisen sich aus rein operativen Quellen und berücksichtigen nicht den oben skizzierten Ertragseffekt aus den geplanten Anleiherückkäufen.
Für die Planung des Betriebsstarts unseres Hotels in Leipzig rechnen wir mit Umsätzen aus Hotelbetrieb erst ab Frühjahr 2017. Das Geschäftsjahr 2016 stellt somit für das Segment Hotellerie eine reine Investitionsperiode dar.
Wir rechnen derzeit damit, im ersten Quartal 2017 noch ca. TEUR 2.400 bis TEUR 2.600 durch unsere Tochtergesellschaft Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG zu investieren und gehen davon aus, dass die Eröffnung zum zweiten Quartal 2017 stattfinden kann.
Für 2016 erwarten wir insgesamt ein positives Jahresergebnis von rund TEUR 500, welches damit deutlich besser als 2015 ausfällt (Vj.: TEUR -366). Zum zweiten Quartal 2016 lag das Halbjahresergebnis bei TEUR -182. Für 2017 prognostizieren wir ein Jahresergebnis, das sich zwischen TEUR 800 und TEUR 900 bewegen wird.
Im Folgenden werden die wirtschaftlichen Chancen für die Travel24 beschrieben. Die Darstellung der Chancen erfolgt je Segment in der Rangfolge ihrer Bedeutung, beginnend mit den bedeutendsten.
Durch die optimierten Strukturen und Prozesse sowie Konzentration wesentlicher Funktionen bei unserem Fulfilment-Partner Unister Travel am Hauptsitz Leipzig profitieren wir von Skaleneffekten und reduzierten Overheadkosten aufgrund günstiger Vertragsbedingungen durch Rahmenverträge unseres Fulfilment-Partners Unister Travel. Durch eine fortbestehende Dienstleistungsbeziehung mit unseren Fulfilment-Partner Unister Travel steht uns weiterhin ein erfahrener Partner zur Seite, der entsprechende Unterstützung im Bereich von Management, Marketing, Service und IT liefern kann. Daneben besteht die Möglichkeit, dass die eingeleiteten Restrukturierungen beim Fulfilmentpartner und die erfolgte Veräußerung des Geschäftsbereichs aus dem
Insolvenzverfahren der Unister Travel heraus zu Effizienzsteigerungen im operativen Geschäft führen könnten.
Für das im Aufbau begriffene Segment der Budget Hotellerie sehen wir nach wie vor exzellente Wachstumschancen.
profitables Geschäftsmodell nachweisen zu können, um so zusätzliche Finanzmittel zur weiteren Expansion zu sammeln und entsprechend schnell zu skalieren. Dadurch erwarten wir eine diversifizierte Cash- und Erlösstruktur, die es uns ermöglicht, langfristig aus eigener Kraft weiteres Wachstum des Hotelbetriebs zu generieren.
Durch den voraussichtlich längerfristig bestehenden Anlagedruck auf internationalen Kapitalmärkten bzw. bei Investoren aufgrund der Niedrigzinsphase und der gleichzeitigen Suche nach relativ sicheren Investitionsalternativen erwarten wir, dass Hotelimmobilien als Anlagealternative gefragt sein werden. Diese Entwicklung sehen wir vor dem Hintergrund unseres geplanten Betreibermodells mit Blick auf die Akquise von Investorengeldern zum Aufbau einer Hotelgruppe positiv, da die Lifestyle-Hotellerie eine vergleichsweise krisenresistente Branche darstellt. Wir sehen dadurch perspektivisch verbesserte Möglichkeiten und Konditionen in der Kapitalakquise, was wiederum dem Aufbau einer Hotelgruppe zuträglich ist.
Die Travel24 ist wesentlich von der wirtschaftlichen Entwicklung und den strategischen Entscheidungen ihrer Muttergesellschaft Unister Holding sowie von der Entwicklung und den Risiken, denen die gesamte Travel24-Gruppe ausgesetzt ist, abhängig. Insbesondere vor dem Hintergrund des über das Vermögen der Unister Holding verhängten Insolvenzverfahrens sieht sich der Vorstand noch größeren Herausforderungen ausgesetzt. Zum aktuellen Zeitpunkt ist ein wieder stabiler Geschäftsbetrieb der Unister Travel zu beobachten.
Die Risikopolitik der Travel24 orientiert sich an dem Ziel, den Wert des Unternehmens stetig und nachhaltig zu steigern, die mittelfristigen finanziellen Ziele zu erreichen und den Fortbestand des Unternehmens und des Konzerns langfristig zu sichern. Damit bildet sie einen wesentlichen Bestandteil der Unternehmenspolitik.
Travel24 ist im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Risiken werden im weitesten Sinne als die Gefahr, unsere finanziellen, operativen, rechtlichen oder strategischen Ziele nicht wie geplant zu erreichen, definiert. Das Management von Risiken liegt dabei in erster Linie beim Vorstand. Travel24 verfügt über ein konzernweites Berichtswesen, das ein Controlling aller wirtschaftlich relevanten Eckdaten ermöglicht. Es wird durch eine ständige Verfolgung der Finanzströme ergänzt.
Durch die kontinuierliche Früherkennung sowie die Erfassung, Bewertung und Überwachung potenzieller Risiken ermöglichen wir eine systematische Analyse der aktuellen Risikosituation. Im Geschäftsjahr 2015 fanden vier Sitzungen zum Risikomanagement statt.
Im Folgenden werden die wirtschaftlichen Risiken für die Travel24 beschrieben. Die Darstellung der Risiken erfolgt zunächst in Form einer Kategorisierung in bestandsgefährdende, wesentliche und übrige generelle Risiken. Die bestandsgefährdenden Risiken sind Ausfluss der integrierten Unternehmensplanung und als segmentübergreifend zu qualifizieren. Die anschließende Darstellung der wesentlichen und übrigen generellen Risiken erfolgt je Segment.
Die Gesellschaft sieht sich einem bestandsgefährdenden Liquiditätsrisiko aus der Tilgungsverpflichtung der im Jahr 2012 begebenen Unternehmensanleihe ausgesetzt. Die Tilgung ist im September 2017 fällig und beträgt unter Berücksichtigung der bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung durch Travel24.com AG, Leipzig, zurückerworbenen Anleihen TEUR 16.073. Die Gesellschaft hat auf Basis einer integrierten Konzernplanung eine Liquiditätsplanung für das Jahr 2017 abgeleitet. Bei der Aufstellung der Unternehmensplanung wurden bezüglich der zukünftigen Entwicklung verschiedene Annahmen getroffen. Gemäß den Prämissen dieser Planung kann die Gesellschaft ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen und der Verpflichtung zur Anleihetilgung im September 2017 nachkommen. Das Nichteintreten bestimmter Annahmen stellt bereits jeweils für sich genommen ein bestandsgefährdendes Risiko dar. In diesem Fall müsste die Travel24 alternative liquiditätssichernde Maßnahmen ergreifen, um den Bestand der Gesellschaft zu sichern.
Eine wesentliche Annahme ist die erfolgreiche Fertigstellung und Veräußerung des Hotelbaus in Leipzig und der Zufluss des geplanten Veräußerungserlöses vor dem Rückzahlungstermin der Anleihe. Als wesentliches liquiditätssteuerndes Instrument wird das Anleiherückkaufprogramm gesehen, da nur die dauerhaft freie Liquidität zum Rückkauf eingesetzt werden kann, um bei angespannter Liquiditätslage temporäre Liquiditätslücken bis zum Zahlungseingang des Veräußerungserlöses aus dem Hotelverkauf und der Tilgung der Anleihe zu vermeiden.
Wenn die in 2017 geplanten vorzeitigen Anleiherückkäufe nicht getätigt werden, werden Ergebnis- und Liquiditätsabweichungen größer als TEUR 500 als bestandsgefährdend beurteilt. Im Falle der Verwendung der liquiden Mittel zur Durchführung der in 2017 geplanten Anleiherückkäufe reduziert sich der Schwellenwert der als bestandsgefährdend beurteilten Ergebnis- und Liquiditätsabweichungen zeitweise bis auf größer TEUR 100.
Die wesentlichen Annahmen und die damit einhergehenden bestandsgefährdenden Risiken sowie die übrigen zentralen Sachverhalte, die dieser Unternehmensplanung zu Grunde liegen, werden im Folgenden dargestellt. Bestandsgefährdende Risiken werden als solche jeweils benannt:
Das an die Unister Holding ausgereichte Darlehen wird aufgrund des eröffneten Insolvenzverfahrens der Unister Holding nicht bis zum Rückzahlungstermin der Anleihe in 2017 beglichen. Die Rückzahlung des als werthaltig angesehen Betrags in Höhe von TEUR 577 wird im Dezember 2017 erwartet.
Segments Internet ab dem Veröffentlichungszeitpunkt durch eine Kündigung des zugrundeliegenden Fulfilmentvertrages mit nachfolgender Beendigung der Dienstleistungen und des Fulfilments durch Unister stellen ein bestandsgefährdendes Risiko dar, sofern die Travel24 nicht rechtzeitig die relevanten Dienstleistungen durch eine eigenständige oder teilweise eigene Struktur sowie durch weitere Dienstleister erbringen kann.
Das Eintreten einer erheblichen Bauzeitenverzögerung von 3 Monaten oder mehr wäre als bestandsgefährdend einzustufen, da dann nicht die erforderlichen Cashflows in der Gruppe zur Verfügung stehen würden.
Kreditkarte gezahlt wird, potenziell von diesem Risiko betroffen. Um die Sicherheit von Kunden- bzw. Kreditkartendaten zu gewährleisten, folgt Unister den hohen PCI-Sicherheitsstandards2 der Kreditkartenindustrie und ist entsprechend zertifiziert. Der Nachweis über diese Zertifizierung wird von Travel24 jährlich bei Unister angefordert und dient uns als Nachweis für die Sicherheit von Kundendaten. Dieses Risiko lässt sich aus seiner Natur heraus nur schwer quantifizieren, aufgrund der Stärke der Abhängigkeit und potenzieller Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb der Travel24 ist es jedoch wesentlich. Momentan sind wir der Meinung, dass die durch die Beziehung zu Unister realisierten Vorteile das durch eine solche Abhängigkeit entstehende Risiko rechtfertigt.
Gegen den ehemaligen Vorstand sowie den ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Travel24 wurde im Januar 2014 Anklage wegen angeblicher Steuerhinterziehung aufgrund abweichender umsatzsteuerrechtlicher Behandlung einer Flugdienstleistung eingereicht. Der Anklage gegen den derzeitigen Vorstand wurde zu Beginn 2016 nicht stattgegeben. Etwaige verbleibende Risiken für den Konzern betreffen mögliche Steuernachzahlungen. Im Jahresabschluss 2012 wurde hierfür in angemessenem Umfang Vorsorge (TEUR 300) getroffen und teilweise bereits in Anspruch genommen, erfolgswirksame Auswirkungen auf zukünftige Geschäftsjahre werden insofern nicht erwartet. Eine mögliche Liquiditätsbelastung in oben genanntem Umfang ist als wesentlich für die Travel24 anzusehen.
2 PCI DSS - Payment Card Industry Data Security Standard
Allgemeines steuerliches Betriebsstättenrisiko: Die Travel24 war seit 2013 mit einer Niederlassung in Paris im französischen Pauschalreisegeschäft tätig. Daraus können vielfältige steuerliche Risiken erwachsen. Nationales deutsches und französisches Steuerrecht sowie das bilaterale Steuerrecht der Doppelbesteuerungsabkommen können unterschiedliche Definitionen einer Betriebsstätte vorsehen und damit zu unterschiedlichen Auslegungen hinsichtlich der Existenz einer Betriebsstätte gelangen. Des Weiteren können das nationale wie das bilaterale Steuerrecht voneinander abweichende steuerliche Konsequenzen an die Existenz von einer Betriebsstätte knüpfen. Wesentliche daraus
resultierende Risiken betreffen Art und Umfang der Besteuerungsbefugnisse der beteiligten Staaten, die Gewinnabgrenzung für ertrag- und umsatzsteuerliche Zwecke sowie daraus resultierende finanzielle Folgen (Höhe von Steuerzahlungen, Doppelbesteuerungstatbestände).
Gesellschaften der Unister-Gruppe sind derzeit noch keine den Bestand der Travel24 gefährdende Auswirkungen aus Reputationsrisiken auf den Geschäftsbetrieb zu beobachten. Der deutliche Umsatzrückgang resultiert wie bereits beschrieben im Wesentlichen aus einer starken Reduzierung des Marketingbudgets. Mit Blick auf Rohmarge und EBIT konnten sogar Verbesserungen verzeichnet werden.
Konjunkturelle Abschwungphasen wirken sich dabei in aller Regel negativ auf die Nachfrage nach Urlaubsreisen aus. Auch soziale Einflüsse wirken sich auf das Konsumund somit auf das Buchungsverhalten der Kunden aus. Politische Ereignisse, Seuchen, Pandemien, Naturkatastrophen oder terroristische Anschläge nehmen dabei Einfluss auf Urlaubsentscheidungen und können die Nachfrage auf dem Reisemarkt sowie den Geschäftsverlauf der Travel24 beeinflussen, indem sie zu Umsatzeinbrüchen führen können. Die Travel24 ist darauf vorbereitet, indem sie ein kontinuierliches Monitoring der Kundenpräferenzen sowie eine entsprechende Berücksichtigung von saisonalen Hochzeiten im betrieblichen Ablauf bei ihrem Fulfilment-Partner Unister Travel anstrebt, ggf. detaillierte Vertriebsanalysen durch ihren Fulfilment-Partner durchführen lässt und dieser dadurch in der Lage ist, Trends im Buchungsverhalten sehr rasch zu erkennen und diesen kurzfristig mit geeigneten Mitteln zu begegnen (z.B. Verkaufskampagnen, Nachkalkulationen, Nachverhandlungen mit Lieferanten oder Kostensparmaßnahmen).
Ein Risiko besteht in der unzureichenden oder nicht zeitgerechten Akquise von Personal für unsere Tochtergesellschaft Travel24 Hotel Betriebs- und Verwaltungs GmbH. Für den Fall, dass es nicht gelingt, ausreichend qualifiziertes Personal zu rekrutieren, besteht Gefahr für den planmäßigen Betriebsprozess des Hotels. Für den reibungslosen Betrieb planen wir ab Frühjahr 2017 mit einer Mitarbeiterzahl im Hotel Leipzig von fünfzehn. Einen kleinen Teil davon (zwei bis drei Mitarbeiter) werden wir bereits zum Pre-Opening, d.h. einige Monate vor Eröffnung, einstellen. Weiterhin begegnen wir diesem Risiko durch die frühzeitige Einstellung von geeignetem Führungs- und Fachpersonal, um mindestens vier Wochen vor Inbetriebnahme des Hotels Leipzig um die Besetzung sämtlicher Funktionen sichergestellt zu haben.
Die originären Finanzinstrumente des Konzerns bestehen in erster Linie aus Zahlungsmitteln, Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Anleiheverbindlichkeiten sowie aus sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten.
Travel24 ist durch den Gebrauch seines Finanzinstrumentariums Risiken ausgesetzt, die sich insbesondere aus der Veränderung der Zinssätze, der Liquidität und durch Ausfallrisiken der beteiligten Vertragspartner ergeben.
Zinstragende Finanzinstrumente bestehen im Wesentlichen aus Anleiheverbindlichkeiten, Ausleihungen sowie aus sonstigen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Marktzinsänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken.
Liquiditätsrisiken bestehen vorrangig in der Rückzahlung der im III. Quartal 2017 fällige Anleiheverbindlichkeit in Höhe von TEUR 16.073 zzgl. Zinsen zum Stichtag. In Bezug auf dieses Risiko wird auf den Risikobericht unter G.3.2. "Risiken" verwiesen.
Aufgrund des bestehenden Fulfilment-Vertrages mit der Unister Travel besteht das grundlegende Risiko, dass Leistungsforderungen des Travel24-Konzerns ausfallen und sich damit deutlich spürbar auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gruppe auswirken. Insoweit besteht ein überdurchschnittliches Adressausfallrisiko. Aufgrund der Insolvenz der Unister Travel stellen die bis zur Verfahrenseröffnung entstandenen Forderungen Insolvenzforderungen dar, inwieweit eine Befriedigung durch die Insolvenzquote erfolgt, ist derzeit nicht abschätzbar.
Nachdem über das Vermögen der Unister Holding und weiterer Tochtergesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet worden ist, besteht auch ein überdurchschnittliches Bonitätsrisiko, d.h. aktuelle und potenzielle Kreditgeber der Travel24 könnten ihre Finanzierungszusagen zurückhalten bzw. von der Stellung von Kreditsicherheiten abhängig machen, die seitens Travel24 nicht zu erbringen sind. Bis zum Zeitpunkt der Berichterstattung sind hieraus noch keine wesentlichen Finanzierungsengpässe zu beobachten gewesen.
Travel24 finanziert zum Bilanzstichtag ihre eigenen Tochtergesellschaften durch Kredite in Höhe von TEUR 20.916. Auf diese Forderungen wurden Einzelwertberichtigungen von TEUR 2.784 gebildet. Für Forderungen von TEUR 10.753 zum Bilanzstichtag bestehen Rangrücktritte. Bei Eintritt negativer Entwicklungen können weitere Wertberichtigungen erforderlich werden.
Soweit bei den einzelnen finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertminderungen erfasst. Die Geschäftsleitung ist regelmäßig in die diesbezüglichen Entscheidungen zur Risikovorsorge eingebunden. Wesentliche Forderungen sind vertraglich durch Forderungsausfallgarantien des Fulfilment-Partners besichert. Ob dies zukünftig weiterhin noch durchsetzbar sein wird, ist ungewiss. Ausleihungen sind und werden durch Grunddienstbarkeiten oder Pfandrechte mit hoher Bonität besichert.
Die Travel24 betreibt ein finanzielles Risikomanagement, dessen vorrangiges Ziel darin besteht, notwendige Liquidität bereitzustellen und die finanzwirtschaftlichen Risiken zu begrenzen. Die Verantwortung hierfür obliegt dem Vorstand der Travel24.
Im Hinblick auf rechnungslegungsbezogene Prozesse ist es das Ziel, Risiken zu identifizieren, die einer regelkonformen Erstellung des Jahresabschlusses sowie des Lageberichts entgegenstehen. Das interne Kontrollsystem soll durch Implementierung entsprechender Kontrollen mit hinreichender Sicherheit gewährleisten, dass trotz identifizierter Risiken ein regelkonformer Jahresabschluss erstellt wird.
Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für Umfang und Ausrichtung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems auch im Bereich Rechnungslegung und übernimmt im Zuge der Verselbstständigung der Rechnungslegungs- und Berichterstattungsprozesse alle wesentlichen Kontrolltätigkeiten selbst.
Die zentrale Organisation, die Einheitlichkeit der verwendeten EDV-Programme, die eindeutige Zuordnung der Verantwortlichkeiten innerhalb des Rechnungswesens, der Unternehmensfinanzierung und des Controllings sowie geeignete Kontrollen sollen die Risikosteuerung, Kontrolle und Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sicherstellen bzw. erleichtern. Auch sind die Prozesse im internen Kontroll- und Risikomanagementsystem definiert.
Umfang und Effektivität des internen Kontroll- und Risikofrüherkennungssystems werden im Hinblick auf die Rechnungslegung im Rahmen der jährlichen Jahresabschlusserstellung beurteilt. Die interne Überwachung wird vom Unternehmenscontrolling der Travel24 durchgeführt, das direkt an den Vorstand berichtet, oder vom Vorstand selbst durchgeführt.
Trotz der bisherigen Verzögerungen sind wir der Auffassung, dass das eingerichtete interne Kontrollsystem und Risikomanagement, bezogen auf den Rechnungslegungsprozess, grundsätzlich geeignet ist, das erforderliche Kontrollumfeld vorzuhalten und wesentliche Risiken zeitnah zu identifizieren.
Für die Gesellschaft ist Corporate Governance ein Anspruch, der alle Bereiche des Unternehmens umfasst. Transparente Berichterstattung und eine an den Interessen der Aktionäre ausgerichtete Unternehmensführung ist Gegenstand der Unternehmenspolitik, die verantwortungsbewusste und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist Basis für das unternehmerische Handeln.
Vorstand und Aufsichtsrat der Travel24 erklären gemäß § 161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz am 4. Juli 2003 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 24. Juni 2014, bekannt gemacht am 30. September 2014, seit der letzten Entsprechenserklärung bis zum 11. Juni 2015 (einschließlich) und ab dem 12. Juni 2015 den vom Bundesministerium der Justiz am 12. Juni 2015 im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 5. Mai 2015 entsprochen wurde und wird, bzw. welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.
Diese Erklärung - nebst Erläuterung - ist dauerhaft auf der Homepage der Travel24 unter der Internetadresse www.travel24.com zugänglich.
Das Grundkapital der Travel24 ist, unverändert zum vorangegangenen Geschäftsjahr 2014, auf 2.033.585 nennwertlose Stückaktien mit gleichen Rechten zu einem rechnerischen Betrag von je 1 EUR aufgeteilt und war voll eingezahlt. Mit der Inhaberschaft an den Aktien verbunden sind das Stimmrecht in der Hauptversammlung sowie das Gewinnbezugsrecht bei beschlossenen Ausschüttungen.
Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.
Es bestanden nach Kenntnis der Travel24 zum angegebenen Stichtag nur folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die insgesamt 10 % der Stimmrechte überschreiten:
| Prozent | |
|---|---|
| Unister Holding, Leipzig | 78,76 |
| Herr Hans-Jörg Schimanek, Wien/Österreich | 14,97 |
| 93,73 |
Herr Hans-Jörg Schimanek, Wien/Österreich hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22. Dezember 2015 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG, Leipzig, Deutschland am 18. Januar 2013 die Schwelle von 3 %, 5 %, 10 % und 15 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 16,34 % (das entspricht 332.300 Stimmrechten) betragen hat. 16,34 % der Stimmrechte (das entspricht 332300 Stimmrechten) sind Herrn Schimanek gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei gehalten über folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG jeweils 3 % oder mehr beträgt: LOET TRADING AG.
Die LOET Trading AG hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 27. Mai 2015 mitgeteilt, dass ihre Stimmrechte an der Travel24.com AG, Leipzig, Deutschland, am 21. Mai 2015 die Schwelle von 15 % unterschritten haben und an diesem Tag 14,97 % (das entspricht 304.350 Stimmrechten) betragen hat.
Herr Hans-Jörg Schimanek, Wien/Österreich, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 24. August 2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG, Leipzig, Deutschland, am 19. Juli 2016 die Schwelle von 3 %, 5 % und 10 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 14,4236 % (das entspricht 292.800 Stimmrechten) betragen hat. 14,4236 % der Stimmrechte (das entspricht 292.800 Stimmrechten) werden von Herrn Schimanek gemäß § 21 WpHG direkt gehalten. 14,4236 % der Stimmrechte (das entspricht 292.800 Stimmrechten) wurden durch Herrn Schimanek gemäß Option aus dem Firmenvermögen der LOET TRADING AG in sein Privatvermögen übernommen.
Es existieren keine Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen.
Dem Vorstand ist nicht bekannt, dass Arbeitnehmer am Kapital der Travel24.com AG beteiligt sind. Soweit Arbeitnehmer als Aktionäre am Kapital beteiligt sind, können sie daraus keine besonderen Rechte herleiten.
Die Ernennung und die Abberufung der Mitglieder des Vorstands der Travel24 richten sich nach §§ 84 und 85 AktG in Verbindung mit § 6 Nr. 1 der Satzung. Die maßgeblichen Vorschriften zur Änderung der Satzung sind in §§ 133, 179 AktG und § 12 Nr.1 der Satzung der Travel24 niedergelegt.
Die Satzung enthält keine Regelungen die gesetzliche Vorschriften ergänzen oder in diesen abweichen.
Bis zum Stichtag 30. Juli 2015 bestand ein genehmigtes Kapital, welches nicht im Rahmen einer Kapitalerhöhung genutzt wurde und somit verfallen ist.
Mit Beschluss in der Hauptversammlung vom 6. Juni 2012 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu EUR 203.358,50 beschränkt. Die Ermächtigung kann im Rahmen des vorstehend bezeichneten Gesamtvolumens ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Der Ermächtigung gilt bis zum Ablauf des 6. Juni 2017.
Wesentliche Vereinbarungen, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge eines Übernahmeangebots stehen, sind von der Travel24 in 2015 nicht geschlossen worden.
Es existieren keine Entschädigungsvereinbarungen der Travel24, die für den Fall eines Übernahmeangebots mit den Mitgliedern des Vorstands oder Arbeitnehmern getroffen worden sind.
Der Vergütungsbericht ist nach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex und nach den Regelungen des deutschen Rechnungslegungsstandards in der 2011 geänderten Fassung Nr. 17 (DRS 17) aufgestellt. Er beinhaltet die Angaben, die nach dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) beziehungsweise den International Financial Reporting Standards (IFRS) erforderlich sind. Er stellt einen Bestandteil des Lageberichts dar. Der Vergütungsbericht enthält die Grundsätze der Vergütungssysteme für den Vorstand und Aufsichtsrat und weist die Höhe und Struktur der Vergütung aus. Die Vergütung der Organmitglieder wird dargestellt als Gesamtvergütung unter Angabe des Verhältnisses der einzelnen Vergütungsbestandteile zueinander sowie aufgeteilt nach Festbezügen, erfolgsbezogenen Komponenten und Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung.
Der Vorstand der Travel24 erhielt im abgelaufenen Geschäftsjahr für seine Vorstandstätigkeit weder von der Gesellschaft selbst noch von einer ihrer Tochtergesellschaften eine variable oder feste Vergütung. Der Vorstand stand in einem Anstellungsverhältnis mit der Unister Holding (Mehrheitsgesellschafter) und wurde für seine arbeitsvertraglichen Pflichten, zu denen auch die Vorstandsfunktion zählt, insgesamt vergütet. Gemäß der Vorgabe des DRS 17.66 erfolgt im Vergütungsbericht die vollständige Angabe aller Vergütungen die durch die Muttergesellschaft gewährt wurden, da sich bei diesen ein Zusammenhang mit der Tätigkeit als Vorstand nicht ausschließen lässt. Die Aufwendungen der Muttergesellschaft sind nach Auslegung der Travel24 durch die monatliche Pauschalvergütung im Rahmen des beiderseitigen Dienstleistungsvertrages abgegolten und werden der Travel24 nicht direkt oder indirekt weiterbelastet.
Die Vergütungsbestandteile des aktiven Vorstandes für das Geschäftsjahr setzen sich wie folgt zusammen (alle Angaben in TEUR):
| erfolgsunabhängige Vergütung | 164 |
|---|---|
| erfolgsabhängige Vergütung | 40 |
| weitere Vergütungsbestandteile | 26 |
Die Summe aller Vorstandsbezüge für das Geschäftsjahr 2015 belief sich somit auf TEUR 230. Das Festgehalt wird in Form von gleichen monatlichen Teilbeträgen ausgezahlt.
Die erfolgsabhängige Vergütung berechnet sich auf Basis von persönlichen Zielen, die für das Geschäftsjahr vereinbart wurden. Dabei wurden sechs individuelle Ziele vereinbart, deren Erreichung jeweils mit festen EURO-Prämienbeträgen versehen wurde. Der vereinbarte Zielerreichungsgrad kann für jedes Ziel zwischen 0 % und 100 % betragen, womit auch Prämienbeträge von bis zu 100 % des vereinbarten Betrages möglich sind. Insgesamt betrug das mögliche Prämienvolumen für das Geschäftsjahr 2015 TEUR 60.
Die weiteren Vergütungsbestandteile betreffen eine Übernahme der monatlichen Zahlungen zur privaten Altersvorsorge (Direktversicherung) und Dienstwagen, welche in Form einer monatlichen Kostenübernahme erbracht werden.
Das Unternehmen betreibt zum Zeitpunkt der Berichterstattung eine Niederlassung mit Sitz in Paris, Frankreich unter der Adresse:
Travel24 France SAS 6, rue du General Clergerie 75016 Paris
Ich erkläre, dass die Travel24.com AG, Leipzig, bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften, nach den Umständen die in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat.
Eine Vergütung mit langfristiger Anreizwirkung, bspw. in Form von Aktien oder Aktienoptionen, erfolgte nicht. Kapitalbeteiligungsleistungen bestehen somit nicht.
Sonstige Vergütungskomponenten des Vorstands bestehen nicht. Da das Arbeitsverhältnis weiterhin besteht, fallen auch keinen Leistungen an den Vorstand aus Anlass oder nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses an. Regelungen hierzu bestehen nicht.
Der Aufsichtsrat erhielt für seine Tätigkeit keine Vergütung.
Leipzig, 12. Januar 2017
Travel24.com AG
Armin Schauer
Vorstand
| 31. Dezember | 31. Dezember | |
|---|---|---|
| AKTIVA | 2015 | 2014 |
| EUR | EUR | |
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Entgeltlich erw orbene Konzessionen, gew erbliche Schutzrechte | ||
| und ähnliche Rechte und Werte | 2.680.884,60 | 2.860.974,60 |
| 2. Geleistete Anzahlungen | 950.000,00 | 950.000,00 |
| 3.630.884,60 | 3.810.974,60 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.711,00 | 1.885,00 |
| 2. Geleistete Anzahlungen | 65.005,47 | 4.770,90 |
| 66.716,47 | 6.655,90 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 105.447,33 | 105.447,33 |
| 2. Sonstige Ausleihungen | 2.000.000,00 | 0,00 |
| 2.105.447,33 | 105.447,33 | |
| Summe Anlagevermögen | 5.803.048,40 | 3.923.077,83 |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 205.060,47 | 899.721,17 |
| 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 26.135.592,20 | 24.292.580,00 |
| 3. Sonstige Vermögensgegenstände | 744.660,69 | 2.515.550,47 |
| 27.085.313,36 | 27.707.851,64 | |
| II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 1.455.954,21 | 874.786,72 |
| Summe Umlaufvermögen | 28.541.267,57 | 28.582.638,36 |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 99.176,98 | 140.941,87 |
| - davon Disagio EUR 64.167,16 (Vj.: EUR 151.188,49) | ||
| D. Aktive latente Steuern | 110.101,00 | 823.832,73 |
| Summe Aktiva | 34.553.593,95 | 33.470.490,79 |
| 31. Dezember | 31. Dezember | |
|---|---|---|
| PASSIVA | 2015 | 2014 |
| EUR | EUR | |
| A. Eigenkapital | ||
| I. Gezeichnetes Kapital | 2.033.585,00 | 2.033.585,00 |
| II. Kapitalrücklage | 2.913.974,00 | 2.913.974,00 |
| III. Bilanzverlust | -1.959.734,47 | -1.400.350,76 |
| - Verlustvortrag EUR 1.400.350,76 (Vj.: EUR 1.750.888,44) | ||
| 2.987.824,53 | 3.547.208,24 | |
| B. Rückstellungen | ||
| 1. Steuerrückstellungen | 2.474.245,53 | 2.297.871,20 |
| 2. Sonstige Rückstellungen | 1.258.634,42 | 940.252,11 |
| 3.732.879,95 | 3.238.123,31 | |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Anleihen | 20.839.000,00 | 25.000.000,00 |
| - davon konvertibel EUR 0,00 (Vj.: EUR 0,00) | ||
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 307,80 | 57,15 |
| 3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 191.794,64 | 85.460,30 |
| 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 669.487,78 | 609.043,92 |
| 5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 5.503.275,10 | 325.571,45 |
| 6. Sonstige Verbindlichkeiten | 629.024,15 | 665.026,42 |
| - davon aus Steuern EUR 175.058,92 (Vj.: EUR 29.442,76) | ||
| 27.832.889,47 | 26.685.159,24 |
Summe Passiva 34.553.593,95 33.470.490,79
| 1. Januar - 31. Dezember | ||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| EUR | EUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 14.590.387,20 | 25.417.404,69 |
| 2. Sonstige betriebliche Erträge | 5.724.432,25 | 169.543,85 |
| davon aus der Währungsumrechnung EUR 38.708,32 (Vj.: EUR 52.545,78) | ||
| 3. Materialaufw and | ||
| Aufw endungen für bezogene Leistungen | -10.015.704,81 | -20.452.834,89 |
| 4. Personalaufw and | ||
| a) Löhne und Gehälter | -326.904,11 | -218.046,76 |
| b) Soziale Abgaben | -58.204,57 | -35.324,77 |
| davon aus der Altersversorgung EUR -2.244,00 (Vj.: EUR 0,00) | ||
| 5. Abschreibungen a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des |
||
| Anlagevermögens und Sachanlagen | -180.264,00 | -188.441,54 |
| b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, sow eit diese die in | ||
| der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen übersteigen | -6.737.615,60 | 0,00 |
| 6. Sonstige betriebliche Aufw endungen | -3.362.076,98 | -3.416.934,39 |
| davon aus der Währungsumrechnung EUR -9.330,30 (Vj.: EUR -14.962,63) | ||
| 7. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des |
||
| Finanzanlagevermögens | 50.000,00 | 0,00 |
| 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 2.216.233,45 | 1.434.754,07 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.212.639,87 (Vj.: EUR 1.433.695,26) | ||
| davon aus der Aufzinsung von Forderungen EUR 0,00 (Vj.: EUR 207.740,87) | ||
| 9. Zinsen und ähnliche Aufw endungen | -1.929.008,21 | -2.032.199,92 |
| davon an verbundene Unternehmen EUR -146.843,01 (Vj.: EUR -146.590,33) | ||
| 10. Ergebnis der gew öhnlichen Geschäftstätigkeit | -28.725,38 | 677.920,34 |
| 11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -530.658,33 | -327.382,66 |
| davon aus latenten Steuern EUR -713.731,73 (Vj.: EUR -171.872,96) | ||
| 12. Jahresfehlbetrag/Jahresüberschuss | -559.383,71 | 350.537,68 |
| 13. Verlustvortrag aus dem Vorjahr | -1.400.350,76 | -1.750.888,44 |
| 14. Bilanzverlust | -1.959.734,47 | -1.400.350,76 |
Der Jahresabschluss der Gesellschaft (kurz: Travel24), welche unter HRB 25538 beim Amtsgericht Leipzig eingetragen ist, zum 31. Dezember 2015 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB und den ergänzenden Bestimmungen des Aktiengesetzes aufgestellt.
Er ist in EUR (€) aufgestellt. Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.
Es wird kaufmännisch gerundet, weshalb es insofern zu Rundungsdifferenzen kommen kann.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die Travel24.com AG ist eine "mittelgroße" Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB. Die Gesellschaft gilt jedoch als große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 Satz 2 HGB i. V. mit § 264d HGB, da sie einen organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetzes durch von ihr ausgegebene Wertpapiere im Sinne des § 2 Abs. 1 Satz 1 des Wertpapierhandelsgesetzes in Anspruch nimmt.
Im Vorjahr wurden die Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens nicht entsprechend § 275 Abs. 2 Nr. 12 HGB gesondert angegeben. Die Erträge betrugen im Vorjahr TEUR 120. Auf eine Anpassung des Vorjahresausweises wurde verzichtet.
Für die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wurden im Vorjahr Einzelwertberichtigungen für die Travel24 Hotel AG, Leipzig, die Travel24 Hotel Grundbesitz Holding GmbH, Leipzig, die Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co. KG, Leipzig, und die Hotel Ringmessehaus GmbH & Co. KG, Leipzig, von insgesamt TEUR 2.253 unterlassen. Die Einzelwertberichtigungen wurden im Berichtsjahr nachgeholt.
Im Jahr 2015 wurde uns durch den Hauptgesellschafter Unister Holding mitgeteilt, dass eine bis jetzt als nicht nahestehende Person bewertete Gesellschaft als nahestehendes Unternehmen für den Zeitraum August 2012 bis März 2013, in denen Geschäfte mit dieser Gesellschaft getätigt wurden, zu werten ist.
Dabei handelt es sich um die LOET Trading AG, Baar/Schweiz. Demnach stellt die LOET Trading AG für den Zeitraum August 2012 bis März 2013 eine Zweckgesellschaft dar und war in diesen beiden Geschäftsjahren in den Konzernabschluss der Unister Holding einzubeziehen. Für die Travel24 liegt somit für den o.g. Zeitraum ebenfalls ein verbundenes Unternehmen vor.
Der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Unternehmensfortführung gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB aufgestellt.
Die Gesellschaft sieht sich einem bestandsgefährdenden Liquiditätsrisiko aus der Tilgungsverpflichtung der im Jahr 2012 begebenen Unternehmensanleihe ausgesetzt. Die Tilgung ist im September 2017 fällig und beträgt unter Berücksichtigung der bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung durch Travel24 zurückerworbenen Anleihen TEUR 16.073. Die Gesellschaft hat auf Basis einer integrierten Konzernplanung eine Liquiditätsplanung für das Jahr 2017 abgeleitet. Gemäß den Prämissen dieser Planung kann die Gesellschaft ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen und der Verpflichtung zur Anleihetilgung im September 2017 nachkommen. Bei der Aufstellung der Unternehmensplanung wurden bezüglich der zukünftigen Entwicklung verschiedene Annahmen getroffen. Als wesentliches liquiditätssteuerndes Instrument wird das Anleiherückkaufprogramm gesehen, da nur die dauerhaft freie Liquidität zum Rückkauf eingesetzt werden kann, um bei angespannter Liquiditätslage temporäre Liquiditätslücken bis zum Zahlungseingang des Veräußerungserlöses und der Tilgung der Anleihe zu vermeiden. Das Nichteintreten bestimmter Annahmen stellt bereits jeweils für sich genommen ein bestandsgefährdendes Risiko dar. Eine wesentliche Annahme ist die erfolgreiche Fertigstellung und Veräußerung des Hotelbaus in Leipzig und der Zufluss des geplanten Veräußerungserlöses vor dem Rückzahlungstermin der Anleihe.
Die Annahme der Unternehmensfortführung wird dabei u.a. auf die folgenden wesentlichen Sachverhalte gestützt:
Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Nebenkosten angesetzt. Die nicht abnutzbaren immateriellen Rechte wie z. B. Internetdomains unterliegen keiner Abnutzung und werden daher nicht planmäßig abgeschrieben. Das entgeltlich erworbene Markenrecht wird mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren linear abgeschrieben. Diese Nutzungsdauer berücksichtigt den voraussichtlichen Mindestzeitraum zur Nutzung der Wortmarke "Travel 24".
Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten bewertet. Bei dauernden Wertminderungen werden Abschreibungen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag angesetzt. Bei zweifelhaften und mit erkennbaren Risiken behafteten Forderungen werden direkte Wertabschläge vorgenommen, uneinbringliche Forderungen werden sofort ergebniswirksam abgeschrieben. Das strenge Niederstwertprinzip wird beachtet. In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden auch Forderungen aus Darlehen ausgewiesen, soweit diese nicht dazu bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäftsbetrieb zu dienen. Von einer dauerhaften Nutzung für den Geschäftsbetrieb wird immer dann ausgegangen, wenn das Darlehen in mehr als einem Jahr fällig wird.
Flüssige Mittel werden zu Nominalwerten bewertet.
Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
Gemäß dem Aktivierungswahlrecht des § 274 HGB werden aktive latente Steuern angesetzt.
Die Rückstellungen sind zum Erfüllungsbetrag bewertet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in der Höhe des Betrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.
Steuerrückstellungen für noch nicht abgeschlossene Betriebsprüfungen werden unter Hinzuziehung steuerlicher Berater geschätzt. Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten werden auf der Grundlage der Einschätzung und Beurteilungen der hinzugezogenen Rechtsanwälte und Sachverständigen geschätzt.
Die Anleihen sind verzinslich und zum Erfüllungsbetrag bewertet.
Verbindlichkeiten werden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.
Vermögensgegenstände und Schulden werden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Transaktionskurs umgerechnet.
Die Folgebewertung der Vermögensgegenstände und Schulden in fremder Währung erfolgt zum Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag. Das Realisations-, Imparitäts- und Anschaffungskostenprinzip kommt bei einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr nicht zur Anwendung.
Eine von den gesamten Anschaffungskosten ausgehende Darstellung der Entwicklung der Posten des Anlagevermögens ist als Anlage zum Anhang dargestellt.
Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden Internetdomains und Markenrechte ausgewiesen. Während Internetdomains keiner Abnutzung unterliegen und nicht planmäßig abgeschrieben werden, werden die Anschaffungskosten für die Marke "Travel24" (TEUR 2.700) linear über 15 Jahre abgeschrieben. Das entgeltlich erworbene Hotelkonzept (TEUR 950) wird erst abgeschrieben, wenn das erste Hotel fertiggestellt ist. Das Konzept wird unter dem Posten "Geleistete Anzahlungen" ausgewiesen, da der § 266 HGB keinen Posten für noch nicht genutzte Vermögensgegenstände vorsieht. Das Konzept ist vollständig bezahlt und befindet sich im Eigentum der Gesellschaft.
Auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Kunden und Inkassopartnern wurden Einzelwertberichtigungen von TEUR 510 gebildet, da die Werthaltigkeit der Forderungen selbst durch den Regressanspruch gegen den Fulfilmentpartner nicht vollständig gegeben scheint.
Ab dem Geschäftsjahr 2015 werden die bisher innerhalb der Ausleihungen an verbundene Unternehmen ausgewiesenen Forderungen aufgrund neuer vertraglicher Vereinbarungen innerhalb der Forderungen gegen verbundene Unternehmen ausgewiesen. Durch das Inkrafttreten der Inhouse Bank Agreements (IHBA) zum 1. Juli 2014 wurden alle bestehenden Forderungen mit Unternehmen der Unister Gruppe an die Unister Holding abgetreten, die diese Abtretung angenommen hat. Zum 29. Mai 2015 wurde eine Änderungsvereinbarung zum bestehenden Vertrag getroffen und u.a. die vereinbarte Abtretung der Forderungen beendet. Damit wurden ab 1. Juli 2015 seitens der Travel24 Forderungen und Verbindlichkeiten gegen bzw. gegenüber den einzelnen Gesellschaften der Unister Gruppe bilanziert. Die IHBA-Konten werden weiterhin als Abwicklungskonten der bestehenden Salden verwendet. Die IHBA Verträge der Travel24 mit ihren Tochtergesellschaften bleiben unverändert bestehen.
Die Forderungen aus Finanzierung der Tochtergesellschaften wurden insoweit einzelwertberichtigt, wie zum Zeitpunkt der Abschlussaufstellung nicht mit einer Rückzahlung der Kredite gerechnet werden kann. Es wurden dafür insgesamt TEUR 2.783 Einzelwertberichtigungen gebildet, welche aufgrund ihrer Größenordnung unter den Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, ausgewiesen.
Die Wertberichtigungen auf die Forderungen gegen die Unister Holding und die Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH, beide Leipzig, über insgesamt TEUR 3.955 wurden ebenfalls unter den Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten, erfasst.
Für die Forderungen gegen die Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH (Nominalwert TEUR 7.155) wurde auf eine Rückforderung von TEUR 3.345 für das laufende Kalenderjahr sowie Vorjahre, welche teilweise strittig ist, aufgrund der Insolvenz dieser Gesellschaft im Jahr 2016 eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 3.345 vorgenommen.
Die Forderungen aus der Darlehensgewährung und Abwicklungssalden (Nominalwert TEUR 2.552 bzw. TEUR 508) gegen die Unister Holding sind durch den Verwertungserlösanspruch aus Aktien und durch ein Pfandrecht an Anleihen besichert. Aufgrund des Aktienwertes zum Zeitpunkt der Bilanzaufstellung, wurde die Forderung um TEUR 610 wertberichtigt.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen gliedern sich wie folgt:
| TEUR | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||
| Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co.KG | 10.473 | 9.499 | |
| Darlehensgewährung | 10.773 | ||
| Wertberichtigung | -300 | ||
| Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co.KG | 7.489 | 4.895 | |
| Darlehensgewährung | 8.379 | ||
| Wertberichtigung | -890 | ||
| Unister Travel Betriebsgesell.mbH | 3.810 | 0 | |
| Leistungsverkehr | 7.155 | ||
| Wertberichtigung | -3.345 | ||
| Unister Holding GmbH | 2.449 | 8.198 | |
| Darlehensgewährung | 2.552 | ||
| Zinsforderungen | 419 | ||
| Wertberichtigung | -610 | ||
| Clearing | 88 | ||
| Travel24 Hotel Grundbesitz Holding GmbH | 0 | 1.544 | |
| Darlehensgewährung | 1.528 | ||
| Wertberichtigung | -1.528 | ||
| versicherungen.de GmbH | 1.182 | 0 | |
| Leistungsverkehr | 1.182 | ||
| Unister Travel Retail GmbH & Co.KG | 559 | 0 | |
| Leistungsverkehr | 559 | ||
| Travel24 France SAS | 74 | 9 | |
| Darlehensgewährung | 74 | ||
| Travel24 Hotel AG | 98 | 147 | |
| Darlehensgewährung | 163 | ||
| Wertberichtigung | -65 | ||
| U-Deals GmbH | 2 | 0 | |
| Leistungsverkehr | 2 | ||
| Summe Forderungen verbund. UN | 26.136 | 24.293 | |
| davon aus Lieferungen und Leistungen | 5.551 | 0 |
Die versicherungen.de GmbH, Leipzig, entstand durch Umfirmierung der Geld.de GmbH, Leipzig.
Aufgrund der Änderungsvereinbarung zum Darlehensvertrag mit der Unister Holding, welche eine kontinuierliche Rückführung der Forderungen vorsieht, haben diese Forderungen eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.
In den Sonstigen Vermögensgegenständen befinden sich im wesentlichen Sicherheitshinterlegungen für Avalkredite und Kreditkarten in einer Höhe von TEUR 130 (Vj.: TEUR 220), die getrennt von den liquiden Mittel ausgewiesen wurden, da eine Liquidierung innerhalb von 3 Monaten nicht möglich ist und Forderungen gegen das Finanzamt aus Steuererstattungsansprüchen in Höhe von TEUR 274 und gegen die Stadt Leipzig aus Gewerbesteuer von TEUR 109. Die Steuererstattungsansprüche von TEUR 383 entstehen rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag.
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr ebenfalls eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Das Disagio resultiert aus den im Geschäftsjahr 2013 durch einen Zwischenhändler veräußerten Anleihen zu einem unter dem Rückzahlungsbetrag (Nennwert) der Anleihe liegenden Preis.
Temporäre Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten sowie Verlustvorträge bestehen wie folgt:
| Aktive latente | Passive latente | ||
|---|---|---|---|
| Differenz | Steuern | Steuern | |
| 31.12.2015 | 31.12.2015 | 31.12.2015 | |
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Verlustvorträge Körperschaftssteuer | 351 | 55 | |
| Verlustvorträge Gew erbesteuer | 129 | 21 | |
| Rückstellungen für Gutscheine | 106 | 34 | |
| 110 | 0 |
Bei der Bewertung der latenten Steuern auf Abweichungen zwischen handelsrechtlichen und steuerliche Wertansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden wurde unverändert zum Vorjahr ein individueller Steuersatz von 31,9 % (KSt 15,0 %; Soli 5,5 % von der KSt-Schuld; GewSt 16,1 %) zugrunde gelegt. Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Tochterkapitalgesellschaften und Rückstellungen für eine drohende Inanspruchnahme aus Patronatserklärungen wurden mit TEUR 1.724 gemäß § 8b Abs. 3 S. 4 Körperschaftsteuergesetz als steuerlich nicht abzugsfähig behandelt.
Die aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 110 (Vj.: TEUR 824) unterliegen der Ausschüttungssperre i. S. des § 268 Abs. 8 Satz 2 HGB.
Das Grundkapital der Gesellschaft in Höhe von EUR 2.033.585 ist gemäß § 4 der Satzung eingeteilt in 2.033.585 nennwertlose Stückaktien. Es handelt sich ausschließlich um Inhaberaktien.
Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen.
Es bestanden nach Kenntnis der Gesellschaft zum angegebenen Stichtag nur folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Gesellschaft, die insgesamt 10 % der Stimmrechte überschreiten:
| Prozent | ||
|---|---|---|
| Unister Holding, Leipzig (unmittelbar) | 78,76 | |
| LOET Trading AG, Baar in der Schweiz | 14,97 | |
| 93,73 |
Der Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversammlung vom 30. Juli 2010 ermächtigt worden, in der Zeit bis zum 30. Juli 2015 das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmal oder mehrfach um bis zu insgesamt EUR 90.170,00 durch Ausgabe von bis zu 90.170 neuen Stückaktien gegen Bar- oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2010). Aufgrund der nicht durchgeführten Kapitalerhöhung ist das genehmigte Kapital verfallen.
Das gezeichnete Kapital der Travel24 ist Gegenstand einer bedingten Erhöhung. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweit durchgeführt, wie Inhaber von Optionsscheinen und Wandlungsrechten von ihren Rechten Gebrauch machen. Gemäß der Eintragung in das Handelsregister vom 7. Dezember 2010 beträgt das bedingte Kapital 2004/ II noch EUR 8.213,00.
Die Kapitalrücklage ist zum Vorjahr unverändert.
Mit Beschluss in der Hauptversammlung vom 6. Juni 2012 wurde die Gesellschaft ermächtigt, eigene Aktien zu erwerben. Die Ermächtigung ist auf den Erwerb von eigenen Aktien mit einem anteiligen Betrag des Grundkapitals von insgesamt bis zu EUR 203.358,50 beschränkt. Die Ermächtigung kann im Rahmen des vorstehend bezeichneten Gesamtvolumens ganz oder in Teilbeträgen, einmal oder mehrmals ausgeübt werden. Der Ermächtigung gilt bis zum Ablauf des 6. Juni 2017.
Die Berechnung der Ertragssteuerrückstellungen wurde auch für das Geschäftsjahr 2015 ohne Berücksichtigung der vorhandenen steuerlichen Verlustvorträge vorgenommen, soweit diese vor dem Jahr 2012 begründet sind. Die Verlustvorträge belaufen sich per 31. Dezember 2012 auf TEUR 87.082 für Körperschaftsteuer und auf TEUR 88.706 für Gewerbesteuer. Die Gesellschaft ist der Auffassung, dass diese nach § 8c Abs. 1a KStG trotz Kauf durch die Unister-Gruppe erhalten geblieben sind, da unstreitig eine Sanierungsmaßnahme vorliegt. Die Sanierungsklausel des § 8c Abs. 1a im deutschen KStG wurde aber von der Europäischen Kommission durch Beschluss vom 26. Januar 2011 als unvereinbar mit dem Beihilferecht der EU erklärt. Gegen diesen Beschluss hat die Bundesrepublik Deutschland am 7. April 2011 Klage bei der Europäischen Union eingereicht (Rechtssache T-205/11). Diese Klage wurde zwischenzeitlich aus formellen Gründen abgewiesen. Es sind derzeit jedoch verschiedene weitere Verfahren hinsichtlich der Vereinbarkeit der Regelungen des § 8c KStG mit Grundgesetz und EU-Recht bei verschiedenen Gerichten anhängig, die nach Ansicht der Gesellschaft zum Erhalt der Verlustvorträge genutzt werden können. Die Steuerrückstellungen werden somit aus Gründen der kaufmännischen Vorsicht wie bisher ohne Berücksichtigung dieser Verlustvorträge gebildet. Diese steuerlichen Verlustvorträge wurden auch nicht in die Berechnung der aktiven latenten Steuern einbezogen.
Die Steuerrückstellungen betreffen mit TEUR 2.057 Ertragsteuern für Vorjahre und mit TEUR 416 Umsatzsteuern Deutschland und Frankreich sowie Versicherungssteuer.
Die sonstigen Rückstellungen zum 31. Dezember 2015 setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten (TEUR 136; Vj.: TEUR 482), ausstehende Rechnungen (TEUR 315; Vj.: TEUR 63), Rückstellungen für Verzinsung der Steuerrückstellungen (TEUR 330; Vj.: TEUR 250) und Aufwendungen in Verbindung mit der Jahresabschlussaufstellung und -prüfung (TEUR 325; Vj.: TEUR 102) zusammen. Ferner sind TEUR 106 Abgrenzungen für Gutscheine sowie TEUR 131 für die drohende Inanspruchnahme aus Patronatserklärung gebildet.
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| bis zu 1 Jahr | über 1 Jahr unter 5 Jahren |
Gesamt | |
|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | |
| Anleihen | 0,00 | 20.839.000,00 | 20.839.000,00 |
| (Vorjahr) | (0,00) | (25.000.000,00) | (25.000.000,00) |
| Verbindlichkeiten gegenüber | |||
| Kreditinstituten | 307,80 | 0,00 | 307,80 |
| (Vorjahr) | (57,15) | (0,00) | (57,15) |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und | |||
| Leistungen | 669.487,78 | 0,00 | 669.487,78 |
| (Vorjahr) | (609.043,92) | (0,00) | (609.043,92) |
| Verbindlichkeiten gegenüber | |||
| verbundenen Unternehmen | 5.545.590,10 | 0,00 | 5.545.590,10 |
| (Vorjahr) | (325.571,45) | (0,00) | (325.571,45) |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 586.709,15 | 0,00 | 586.709,15 |
| (Vorjahr) | (665.026,42) | (0,00) | (665.026,42) |
Die Anleihen sind durch Verpfändung der Aktien an der Travel24 Hotel AG an einen Treuhänder besichert. Die anderen Verbindlichkeiten sind unbesichert.
Die Anleihen resultieren aus der im Geschäftsjahr 2012 emittierten Unternehmensanleihe. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren, einen Zinskupon von 7,5 % p. a., ein Nominalvolumen von TEUR 25.000 und eine Stückelung von EUR 1.000/Stück. Im Geschäftsjahr gab es eine Rückübertragung der Anleihe aus dem Anleiheveräußerungsvertrag mit einem Nominalwert von TEUR 4.161 in das Depot der Travel24. Diese Anleihen sind eingezogen. Somit waren zum Stichtag nur noch 20.839 Stück im Umlauf.
| TEUR | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||
| Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH | 4.510 | 0 | |
| Leistung Portalabreichnung | 4.509 | ||
| Leistungen | 1 | ||
| Geld.de GmbH | 624 | 0 | |
| Leistungen aus Inkassoprovisonen | 614 | ||
| Leistungen Handlingfee | 10 | ||
| Travel24 France SAS | 252 | 247 | |
| Leistung weiterbelastete Kosten | 252 | ||
| Travel24 Hotel Betriebs- und Verwalt. GmbH | 14 | 15 | |
| Darlehensgewährung | 14 | ||
| Unister Holding | 33 | 0 | |
| Umsatzsteuer aus Organschaft | 33 | ||
| Perlengraben Besitz und Verwalt. GmbH | 29 | 29 | |
| Darlehensgewährung | 29 | ||
| Hotel Ringmessehaus Besitz und Verwalt. GmbH | 30 | 30 | |
| Darlehensgewährung | 30 | ||
| Unister Travel Retail GmbH & Co.KG | 11 | 0 | |
| Leistungen | 11 | ||
| Übrige | 0 | 5 | |
| Summe | 5.503 | 326 | |
| davon aus Lieferungen und Leistungen | 5.396 | 247 |
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten TEUR 452 Zinsabgrenzungen für die Anleihe, welche rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag zum Zinstermin 17. September 2016 entstehen.
Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt:
| Geschäftsjahr | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |||
| TEUR | TEUR | |||
| Erlöse aus der Vermittlung von Flügen | 5.537 | 13.813 | ||
| Provision aus Reisevermittlung | 6.024 | 8.394 | ||
| Provisionen für die Vermittlung von Reisenebenleistungen | 3.029 | 3.210 | ||
| Gesamt | 14.590 | 25.417 |
Nach geografisch bestimmten Märkten stellen sich die Umsatzerlöse wie folgt dar:
| Geschäftsjahr | ||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| TEUR | TEUR | |
| DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) | 11.523 | 16.716 |
| Internationaler Markt | 3.067 | 8.701 |
| Gesamt | 14.590 | 25.417 |
Die Umsatzerlöse werden im Wesentlichen in Deutschland erwirtschaftet. Innerhalb des internationalen Marktes wurden über die französischen Portale Umsätze in Höhe von TEUR 2.777 (Vj.: TEUR 8.082) realisiert.
Sofern es sich um Umsätze handelt, die über die von der Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH, Leipzig, abgerechneten Pauschalreise-Vermittlungsverträge generiert werden, erfolgt die Ermittlung des Stornorisikos monatlich unter Berücksichtigung einer historischen Stornoquote. Die Umsätze werden entsprechend dem ermittelten Stornorisiko korrigiert und so endabgerechnet. Weitere Risiken auf Erlösminderungen bestehen in diesem Zusammenhang nicht. Für die übrigen Umsätze bestehen keine Stornorisiken, da die Travel24 alle Leistungsverpflichtungen im Realisationszeitpunkt erfüllt hat. Bei den Umsätzen im französischen Pauschalreise-Markt erfolgt die Erlösrealisierung mit Abreise des Kunden, da erst in diesem Zeitpunkt der Vergütungsanspruch der Travel24 entsteht.
Die Gesellschaft gewährt den Reisenden bei der Vermittlung einer Pauschalreise über das Portal "Travel24.com" einen Gutschein, welcher bei der nächsten Reisebuchung über das Portal einlösbar ist. Zudem können durch die Kunden Gutscheine als Teil eines Servicepaketes im Bereich der Flugvermittlung erworben werden. Die Gutscheine stellen ein Kundenbindungsprogramm dar, da sie Anreize setzen sollen, dass der Verbraucher später erneut bei der Gesellschaft bucht. Die Prämiengutschrift stellt hierbei eine einzelne und abgrenzbare Leistung dar. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Leistung ist insbesondere die Wahrscheinlichkeit der Nichteinlösung zu schätzen. Die Gesellschaft nutzt hierfür eine Erfahrungskurve bezüglich des Einlöseverhaltens innerhalb der letzten zwei Jahre. Zum Stichtag beträgt der abgegrenzte Wert für die Gutscheine TEUR 106.
Darüber hinaus werden Abgrenzungen vorgenommen für durch Kunden erworbene Servicepakete, bei denen die Gegenleistung durch den Kunden bereits realisiert wurde, aber der Kunde bis zum Antritt seiner Reise über den Stichtag hinaus, Serviceleistungen in Anspruch nehmen kann. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes erfolgt ebenfalls anhand einer Erfahrenskurve. Zum Stichtag wurden diesbezüglich Abgrenzungen in Höhe von TEUR 78 vorgenommen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Geschäftsjahr | ||
|---|---|---|
| 2015 | 2014 | |
| TEUR | TEUR | |
| periodenfremde Erträge | 2.587 | 25 |
| davon ggü. UTB aus korr. Portalabrg. (2.581) | ||
| sonstige Erträge unregelmäßig | 1.808 | 19 |
| davon aus Wertaufholung Forderung LOET (1.776) | ||
| davon aus Weiterberechnung an LOET (32) | ||
| Weiterbelastung an UTB | 754 | 3 |
| davon aus Marketingrückvergütung (340) | ||
| davon Weiterbelastung von Kosten (414) | ||
| Erträge aus Herabsetzung von Verbindl. (LOET) | 529 | 0 |
| davon LOET (526) | ||
| Erträge aus Währungsumrechnung | 39 | 53 |
| Erträge aus Auflösung Rückstellungen | 7 | 70 |
| Gesamt | 5.724 | 170 |
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Wertberichtigungen und Forderungsverluste von TEUR 512 (Vj.: TEUR 1.820) sowie andere periodenfremde Aufwendungen von TEUR 29 (Vj.: TEUR 71) enthalten.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten latente Steuern in Höhe von TEUR 713 (Vj.: TEUR 172) und entfallen, da kein außerordentliches Ergebnis ausgewiesen wird, in voller Höhe auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Es sind Erträge für Ertragsteuern für Vorjahr von TEUR 287 enthalten.
An folgenden Gesellschaften hält die Gesellschaft direkt oder indirekt mindestens 20 % der Anteile:
| 2015 | ||
|---|---|---|
| Travel24 Hotel AG, Leipzig | EUR | |
| Direkter Anteil 100 % | ||
| Eigenkapital: | -12.717,98 EUR 45.301,78* |
|
| Jahresergebnis: | -17.320,98 EUR - 593,92* |
|
| Travel24 Hotel Betriebs- und Verwaltungs GmbH, Leipzig | ||
| Indirekter Anteil 100 %* | ||
| Eigenkapital: | 12.142,86 EUR 19.159,94* |
|
| Jahresergebnis: | -2.191,41 EUR - 3.186,16* |
|
| Travel24 Hotel Grundbesitz Holding GmbH, Leipzig | ||
| Indirekter Anteil 100 %* | ||
| Eigenkapital: | -1.634.648,29 EUR - 1.155,05* |
|
| Jahresergebnis: | -1.572.269,50 EUR 639,85* |
|
| Hotel Köln Perlengraben GmbH & Co. KG, Leipzig | ||
| Indirekter Anteil 94,9 %* | ||
| Eigenkapital: | -279.558,39 EUR 1.173.679,86* |
|
| Jahresergebnis: | -1.231.004,51 EUR - 83.271,92* |
|
| Perlengraben Besitz- und Verwaltungs GmbH, Leipzig | ||
| Indirekter Anteil 100 %* | ||
| Eigenkapital: | 27.214,28 EUR 26.801,24* |
|
| Jahresergebnis: | 510,16 EUR 1.694,30* |
|
| Hotel Leipzig Ringmessehaus GmbH & Co. KG, Leipzig | ||
| Indirekter Anteil 94,9 %* | ||
| Eigenkapital: | -884.199,76 EUR - 148.875,49* |
|
| Jahresergebnis: | -692.097,00 EUR - 77.428,04* |
|
| Hotel RMH Besitz- und Verwaltungs GmbH, Leipzig | ||
| Indirekter Anteil 100 %* | ||
| Eigenkapital: | 27.444,73 EUR 26.899,44* |
|
| Jahresergebnis: | 197,31 EUR 1.566,56* |
|
| Travel24.com France SAS, Paris (Frankreich) | ||
| Direkter Anteil 100 % | ||
| Eigenkapital : | 129.697,00 EUR 84.073,00 |
|
| Jahresergebnis: | 48.323,00 EUR 38.551,00 |
|
* Indirkete Beteiligung besteht über Travel24 Hotel AG, Leipzig
Für eine Tochtergesellschaft wurde eine Patronatserklärung abgegeben, die die Erfüllung ihrer Zahlungsverpflichtung gegenüber dem Finanzamt sicherstellen soll. Die Verpflichtung beträgt derzeit TEUR 170. Für die drohende Inanspruchnahme wurde eine Rückstellung von TEUR 131 gebildet. Darüber hinaus wird derzeit nicht mit einer Inanspruchnahme gerechnet.
Es bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 600 für 2016 gegenüber dem verbundenen Unternehmen Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH, Leipzig, aus fixen Verpflichtungen im Rahmen des Fulfilmentvertrages für das Internetgeschäft. Der Fulfilmentvertrag wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen und kann jeweils einmal im Jahr zum 30.11. angepasst werden. Der Vorteil liegt der Bereitstellung und dem Betrieb der Internetportale und die Nutzung der Vereinbarungen des Fulfilmentpartners mit den Reiseveranstaltern und Flugservice-Partnern. Das Vertragsentgelt ist monatlich zur Zahlung fällig. Risiken bestehen aufgrund der kurzen Kündigungsfristen im Wegfall des Fulfilmentpartners.
Die Travel24 finanziert über einen Kreditvertrag die Investitionskosten für das Hotelobjekt Ringmessehaus Leipzig. Aus diesem Vertrag werden für 2016 und 2017 weitere Zahlungsabflüsse von ca. TEUR 9.500 erwartet. Der Vorteil liegt in der Fertigstellung der Hotelimmobilie und dem Wertzuwachs bei der Tochtergesellschaft. Das Risiko besteht darin, dass die Tilgungsfähigkeit der Tochtergesellschaft durch vom erfolgreichen Verkauf der Hotelimmobilie zum erwarteten Kaufpreis abhängig ist.
Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber Dritten für die Grundmiete der angemieteten Geschäftsräume am Sitz der Gesellschaft in Leipzig über die vereinbarte Mindestvertragslaufzeit in Höhe von insgesamt TEUR 34.
Die durchschnittliche Zahl der Angestellten betrug 6,6 (Vj.: 5,8).
Die Angabe des Abschlussprüferhonorars erfolgt im Konzernabschluss der Travel24.
Die Gesellschaft stellt einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf, der im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht wird.
Die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften werden in den Konzernabschluss der Unister Holding, Leipzig, zum 31. Dezember 2015 für den größten Kreis von Unternehmen einbezogen. Der Konzernabschluss der Unister Holding wird im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemacht.
Für die Gesellschaft ist Corporate Governance ein Anspruch, der alle Bereiche des Unternehmens umfasst. Transparente Berichterstattung und eine an den Interessen der Aktionäre ausgerichtete Unternehmensführung ist Gegenstand der Unternehmenspolitik, die verantwortungsbewusste und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist Basis für das unternehmerische Handeln.
Vorstand und Aufsichtsrat der Travel24 erklären gemäß § 161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz am 4. Juli 2003 im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 24. Juni 2014, bekannt gemacht am 30. September 2014, seit der letzten Entsprechenserklärung bis zum 11. Juni 2015 (einschließlich) und ab dem 12. Juni 2015 den vom Bundesministerium der Justiz am 12. Juni 2015 im elektronischen Bundesanzeiger bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der Fassung vom 5. Mai 2015 entsprochen wurde und wird, bzw. welche Empfehlungen nicht angewendet wurden oder werden.
Diese Erklärung - nebst Erläuterung - ist dauerhaft auf der Homepage der Travel24 unter der Internetadresse www.travel24.com zugänglich.
Mitglied des Vorstands war im Geschäftsjahr 2015:
Armin Schauer, Langgöns
Der Vorstand der Travel24 erhält für seine Vorstandstätigkeit weder von der Gesellschaft selbst noch von einer ihrer Tochtergesellschaften eine variable oder feste Vergütung. Der Vorstand steht in einem Anstellungsverhältnis mit der Unister Holding (Muttergesellschaft) und wird für seine arbeitsvertraglichen Pflichten, zu denen auch die Vorstandsfunktion bei der Travel24 zählt, insgesamt vergütet. Die Angaben nach § 285 Nr. 9 HGB erfolgen im Lagebericht.
Der Aufsichtsrat der Travel24 besteht gemäß § 95 AktG i. V. mit § 8 der Satzung aus drei Mitgliedern. In der Zeit vom 1. Januar 2015 bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung setzte sich der Aufsichtsrat wie folgt zusammen:
Die Aufsichtsräte haben im Geschäftsjahr 2015 keine Vergütung von der Gesellschaft erhalten.
Markus Hennig und Christian Schilling sind daneben ebenfalls als Vorsitzender bzw. Stellvertreter Mitglieder des Aufsichtsrats der Travel24 Hotel AG, Leipzig. Markus Hennig ist weiterhin vorsitzendes Mitglied des Aufsichtsrats der Kilian Kerner AG, Potsdam.
Daniel Kirchhof und Herr Oliver Schilling waren ebenfalls Mitglieder des Aufsichtsrats der Travel24 Hotel AG, Leipzig. Daniel Kirchhof fungierte im Aufsichtsrat der Travel24 Hotel AG als Vorsitzender, Oliver Schilling als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.
Detlef Schubert war im Geschäftsjahr 2015 ebenfalls Mitglied in den Aufsichtsräten der Clean Energy Sourcing AG, Leipzig sowie der Preisvergleich.de Berlin AG.
Die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft sind nach § 15 a WpHG gesetzlich verpflichtet, den Erwerb bzw. die Veräußerung von Aktien der Travel24 unverzüglich der Gesellschaft mitzuteilen.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2015 verteilten sich die von den Vorständen und Aufsichtsräten gehaltenen Aktien wie folgt:
| Aktien | Optionen | ||
|---|---|---|---|
| Vorstand | |||
| Armin Schauer | 0 | 0 | |
| Aufsichtsrat | |||
| Daniel Kirchhof | 0 | 0 | |
| Oliver Schilling | 24.556 | 0 | |
| Detlef Kurt Schubert | 0 | 0 |
Der Travel24.com AG gingen bis zum Tag der Aufstellung der Bilanz folgende Mitteilungen von Anteilseignern der Gesellschaft nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) zu:
Uns wurde am 9. September 2013 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil der Unister Holding an der Travel24.com AG, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, Deutschland, ISIN: DE 000 A0L1NQ8, am 4. September 2013 die Schwelle von 50 % und 75 % überschritten hat und an diesem Tag 78,76 % (1.601.662 Stimmrechte) beträgt. Davon sind der Unister Holding 0,28 % (5.686 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 WpHG, weitere 1,21 % (24.556 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 sowie nach § 22 Abs. 2 WpHG und weitere 2,80 % (56.848 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen.
Uns wurde am 9. September 2013 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Thomas Wagner an der Travel24.com AG, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, Deutschland, ISIN: DE 000 A0L1NQ8, am 4. September 2013 die Schwelle von 50 % und 75 % überschritten hat und an diesem Tag 78,76 % (1.601.662 Stimmrechte) beträgt. Davon sind Herrn Thomas Wagner 74,47 % (1.514.422 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG als auch nach § 22 Abs. 2 WpHG von der Unister Holding zuzurechnen. Weitere 0,28 % (5.686 Stimmrechte) sind Herrn Thomas Wagner sowohl nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG als auch nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und zusätzlich noch nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen, weitere 1,21 % (24.556 Stimmrechte) sind Herrn Thomas Wagner nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG sowie nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen und weitere 0,01 % (150 Stimmrechte) sind Herrn Wagner nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Herrn Thomas Wagner zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihm kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Unister Holding.
Uns wurde am 9. September 2013 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Oliver Schilling an der Travel24.com AG, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, Deutschland, ISIN: DE 000 A0L1NQ8, am 4. September 2013 die Schwelle von 50 % und 75 % überschritten hat und an diesem Tag 78,76 % (1.601.662 Stimmrechte) beträgt. Davon sind Herrn Oliver Schilling 74,47 % (1.514.422 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG als auch nach § 22 Abs. 2 WpHG von der Unister Holding zuzurechnen. Weitere 0,28 % (5.686 Stimmrechte) sind Herrn Oliver Schilling sowohl nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG als auch nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und zusätzlich noch nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Weitere 2,80 % (56.848 Stimmrechte) sind Herrn Oliver Schilling nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Herrn Oliver Schilling zugerechnete
Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihm kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Unister Holding.
Uns wurde am 9. September 2013 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Daniel Kirchhof an der Travel24.com AG, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, Deutschland, ISIN: DE 000 A0L1NQ8, am 4. September 2013 die Schwelle von 50 % und 75 % überschritten hat und an diesem Tag 78,76 % (1.601.662 Stimmrechte) beträgt. Davon sind Herrn Daniel Kirchhof 74,47 % (1.514.422 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG als auch nach § 22 Abs. 2 WpHG von der Unister Holding zuzurechnen. Weitere 0,28 % (5.686 Stimmrechte) sind Herrn Daniel Kirchhof sowohl nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG als auch nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und zusätzlich noch nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Weitere 1,21 % (24.556 Stimmrechte) sind Herrn Daniel Kirchhof nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG sowie nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen und weitere 2,80 % (56.848 Stimmrechte) sind Herrn Daniel Kirchhof nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Herrn Daniel Kirchhof zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihm kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Unister Holding.
Uns wurde am 9. September 2013 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Christian Schilling an der Travel24.com AG, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, Deutschland, ISIN: DE 000 A0L1NQ8, am 4. September 2013 die Schwelle von 50 % und 75 % überschritten hat und an diesem Tag 78,76 % (1.601.662 Stimmrechte) beträgt. Davon sind Herrn Christian Schilling 74,47 % (1.514.422 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG als auch nach § 22 Abs. 2 WpHG von der Unister Holding zuzurechnen. Weitere 0,28 % (5.686 Stimmrechte) sind Herrn Christian Schilling sowohl nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG als auch nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und zusätzlich noch nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Weitere 1,21 % (24.556 Stimmrechte) sind Herrn Christian Schilling nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG sowie nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen und weitere 2,80 % (56.848 Stimmrechte) sind Herrn Christian Schilling nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Herrn Christian Schilling zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihm kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Unister Holding.
Uns wurde am 9. September 2013 gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass der Stimmrechtsanteil von Sebastian Gantzckow an der Travel24.com AG, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, Deutschland, ISIN: DE 000 A0L1NQ8, am 4. September 2013 die Schwelle von 50 % und 75 % überschritten hat und an diesem Tag 78,76 % (1.601.662 Stimmrechte) beträgt. Davon sind Herrn Sebastian Gantzckow 74,47 % (1.514.422 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG als auch nach § 22 Abs. 2 WpHG von der Unister Holding zuzurechnen. Weitere 0,28 % (5.686 Stimmrechte) sind Herrn Sebastian Gantzckow sowohl nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG als auch nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG und zusätzlich noch nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Weitere 1,21 % (24.556
Stimmrechte) sind Herrn Sebastian Gantzckow nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 i. V. m. Satz 2 WpHG sowie nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen und weitere 2,80 % (56.848 Stimmrechte) sind Herrn Sebastian Gantzckow nach § 22 Abs. 2 WpHG zuzurechnen. Herrn Sebastian Gantzckow zugerechnete Stimmrechte werden dabei über folgendes von ihm kontrolliertes Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG 3 % oder mehr beträgt, gehalten: Unister Holding.
Die LOET Trading AG, Schweiz hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 24. August 2012 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG die Schwellen von 3 %, 5 %, 10 % und 15 % überschritten hat und seit diesem Tag 16,34 % (332.300 Stimmrechte) beträgt.
Herr Hans-Jörg Schimanek, Wien/Österreich hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22. Dezember 2015 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG, Leipzig, Deutschland am 18. Januar 2013 die Schwelle von 3 %, 5 %, 10 % und 15 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 16,34 % (das entspricht 332.300 Stimmrechten) betragen hat. 16,34 % der Stimmrechte (das entspricht 332300 Stimmrechten) sind Herrn Schimanek gemäß § 22 Abs. 1, Satz 1, Nr. 1 WpHG zuzurechnen. Zugerechnete Stimmrechte werden dabei gehalten über folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, deren Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG jeweils 3 % oder mehr beträgt: LOET TRADING AG.
Die LOET Trading AG hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 27. Mai 2015 mitgeteilt, dass ihre Stimmrechte an der Travel24.com AG, Leipzig, Deutschland, am 21. Mai 2015 die Schwelle von 15 % unterschritten haben und an diesem Tag 14,97 % (das entspricht 304.350 Stimmrechten) betragen hat.
Herr Hans-Jörg Schimanek, Wien/Österreich, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 22. August 2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Travel24.com AG, Leipzig, Deutschland, am 19. Juli 2016 die Schwelle von 3 %, 5 % und 10 % der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 14,4236 % (das entspricht 292.800 Stimmrechten) betragen hat. 14,4236 % der Stimmrechte (das entspricht 292.800 Stimmrechten) werden von Herrn Schimanek gemäß § 21 WpHG direkt gehalten. 14,4236 % der Stimmrechte (das entspricht 292.800 Stimmrechten) wurden durch Herrn Schimanek gemäß Option aus dem Firmenvermögen der LOET TRADING AG in sein Privatvermögen übernommen.
Leipzig, 12. Januar 2017
Travel24.com AG
Armin Schauer Vorstand
| Anschaffungskosten | Abschreibungen | Restbuchw erte | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2015 | Zugänge | Umgliederung | 31.12.2015 | 01.01.2015 | Zugänge | Umgliederung 31.12.2015 | 31.12.2015 | 31.12.2014 | ||
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||||||
| 1. Entgeltlich erw orbene Konzessionen, gew erbliche Schutzrechte und ähnliche |
||||||||||
| Rechte und Werte | 3.281.184,60 | 0,00 | 0,00 3.281.184,60 | 420.210,00 180.090,00 | 0,00 600.300,00 | 2.680.884,60 | 2.860.974,60 | |||
| 2. Geleistete Anzahlungen |
950.000,00 | 0,00 | 0,00 | 950.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 950.000,00 | 950.000,00 |
| 4.231.184,60 | 0,00 | 0,00 4.231.184,60 | 420.210,00 180.090,00 | 0,00 600.300,00 | 3.630.884,60 | 3.810.974,60 | ||||
| II. Sachanlagen | ||||||||||
| 1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsaustattung |
10.236,54 | 0,00 | 0,00 | 10.236,54 | 8.351,54 | 174,00 | 0,00 | 8.525,54 | 1.711,00 | 1.885,00 |
| 2. Geleistete Anzahlungen |
4.770,90 | 60.234,57 | 0,00 | 65.005,47 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 65.005,47 | 4.770,90 |
| 15.007,44 | 60.234,57 | 0,00 | 75.242,01 | 8.351,54 | 174,00 | 0,00 | 8.525,54 | 66.716,47 | 6.655,90 | |
| III. Finanzanlagen | ||||||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen |
105.447,33 | 0,00 | 0,00 | 105.447,33 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 105.447,33 | 105.447,33 |
| 2. Sonstige Ausleihungen |
0,00 2.000.000,00 | 0,00 2.000.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.000.000,00 | 0,00 | ||
| 105.447,33 2.000.000,00 | 0,00 2.105.447,33 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.105.447,33 | 105.447,33 | |||
| 4.351.639,37 2.060.234,57 | 0,00 6.411.873,94 | 428.561,54 180.264,00 | 0,00 608.825,54 | 5.803.048,40 | 3.923.077,83 |
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Travel24.com AG, Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2015 geprüft.
Die in Abschnitt J.1. des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung war nicht Gegenstand unserer Prüfungshandlungen.
Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Mit Ausnahme des im folgenden Absatz dargestellten Prüfungshemmnisses haben wir unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung mit der im nachfolgenden Absatz dargestellten Ausnahme eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat mit Ausnahme der folgenden Einschränkung zu keinen Einwendungen geführt: Für die Geschäftsbeziehungen mit den nahestehenden Unternehmen Unister Holding GmbH i.I., Unister GmbH i.I., Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH i.I., UNISTER Retail GmbH & Co. KG, versicherungen.de GmbH (vormals Geld.de GmbH) alle mit Sitz in Leipzig, hat Travel24.com AG, Leipzig, Bestätigungen für Forderungen, Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen angefordert aber nicht erhalten. Bezüglich der Unister Holding GmbH i.I., Unister GmbH i.I., Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH i.I. wurden im September 2016 die Insolvenzverfahren eröffnet. Die UNISTER Retail GmbH & Co. KG ist zum 1. Januar 2016 bei Unister Travel Betriebsgesellschaft mbH i.I. angewachsen. Der Insolvenzverwalter, beziehungsweise die Geschäftsführung, haben keinerlei
Bestätigungen abgegeben. Aufgrund der Komplexität der Vertragsbeziehungen (Fulfillment-Vertrag) sowie der vielfältigen durch die Gesellschaften der Unister-Gruppe erbrachten Dienstleistungen konnten wir trotz Ausschöpfung aller angemessenen Möglichkeiten alternativer Prüfungshandlungen zur Prüfung des Vorhandenseins der Forderungen und der Vollständigkeit der Verbindlichkeiten, wie diese im Anhang im Abschnitt 4.5.2 und 4.5.7 ausgewiesen sind, keine hinreichende Sicherheit über den Bestand der Forderungen und die Vollständigkeit der Verbindlichkeiten gegenüber den oben genannten Gesellschaften gewinnen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Jahresabschluss insoweit fehlerhaft ist.
Mit dieser Einschränkung entspricht der Jahresabschluss nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen des Vorstands im Lagebericht im Abschnitt G.3.2. Beschreibung der Risiken Teilabschnitt Bestandsgefährdende Risiken hin. Dort wird u. a. ausgeführt, dass sich die Gesellschaft einem bestandsgefährdenden Liquiditätsrisiko aus der Tilgungsverpflichtung der im Jahr 2012 begebenen Unternehmensanleihe ausgesetzt sieht. Die Tilgung ist im September 2017 fällig und beträgt unter Berücksichtigung der bis zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung durch Travel24.com AG, Leipzig, zurückerworbenen Anleihen T€ 16.073. Die Gesellschaft hat auf Basis einer integrierten Konzernplanung eine Liquiditätsplanung für das Jahr 2017 abgeleitet. Bei der Aufstellung der Unternehmensplanung wurden bezüglich der zukünftigen Entwicklung verschiedene Annahmen getroffen. Gemäß den Prämissen dieser Planung kann die Gesellschaft ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen und der Verpflichtung zur Anleihetilgung im September 2017 nachkommen. Das Nichteintreten bestimmter Annahmen stellt bereits jeweils für sich genommen ein bestandsgefährdendes Risiko dar. In diesem Fall müsste die Travel24.com AG, Leipzig, alternative liquiditätssichernde Maßnahmen ergreifen, um den Bestand der Gesellschaft zu sichern. Wenn die in 2017 geplanten vorzeitigen Anleiherückkäufe nicht getätigt werden, werden Ergebnis- und Liquiditätsabweichungen größer als T€ 500 als bestandsgefährdend beurteilt. Im Falle der Verwendung der liquiden Mittel zur Durchführung der in 2017 geplanten Anleiherückkäufe reduziert sich der Schwellenwert der als bestandsgefährdend beurteilten Ergebnisund Liquiditätsabweichungen zeitweise bis auf größer T€ 100.
Leipzig, 12. Januar 2017
Roever Broenner Susat Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
Udo Heckeler Mario Reinhardt
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
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