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NORDWEST Handel AG

Annual Report Mar 30, 2017

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Annual Report

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NORDWEST Handel AG 3
Brief an die Aktionäre 3
Bericht des Aufsichtsrats 6
Die NORDWEST-Aktie 14
Unsere Organisation 17
Finanzkalender 2017 18
Glossar 19
Lagebericht NORDWEST Handel AG 23
Grundlagen der AG 23
Wirtschaftsbericht 33
Prognosebericht 42
Chancen- und Risikobericht 49
Internes Kontroll- und Steuerungssystem 58
Erklärung zur Unternehmensführung 60
Vergütungsbericht 60
Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB 67
Versicherungen der gesetzlichen Vertreter 68
Jahresabschluss NORDWEST Handel AG 69
Bilanz 69
Gewinn- und Verlustrechnung 71
Kapitalflussrechnung 72
Anhang 73
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 91
Konzernlagebericht 92
Grundlagen des Konzerns 92
Wirtschaftsbericht 102
Prognosebericht 111
Chancen- und Risikobericht 118
Internes Kontroll- und Steuerungssystem 127
Erklärung zur Unternehmensführung 129
Vergütungsbericht 129
Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB 136
Versicherungen der gesetzlichen Vertreter 137
Konzernabschluss 138
Bilanz 138
Gewinn- und Verlustrechnung 139
Gesamtergebnisrechnung 141
Eigenkapitalveränderungsrechnung 142
Kapitalflussrechnung 143
Konzernanhang 144
Entsprechenserklärung 205

NORDWEST Handel AG

Brief an die Aktionäre

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

um es vorwegzunehmen. Das zurückliegende Geschäftsjahr 2016 war ein erfolgreiches Jahr für die NORDWEST Handel AG.

Was hatten wir uns für 2016 vorgenommen: wir wollten Wachstum. Wachstum im Geschäftsvolumen, im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner und im Ergebnis.

Was haben wir erreicht: Das Geschäftsvolumen stieg deutlich über Marktniveau um fast 10%, die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner stieg von 921 auf 957 und im Ergebnis (EBIT) sind wir um mehr als 40% auf über 7,0 Mio. € gewachsen.

Fassen wir zusammen. NORDWEST hat gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern und Mitarbeitern alle anvisierten Ziele in 2016 vollumfänglich erreicht und in Teilen sogar übertroffen. Für unsere Fachhandels- und Industriepartner sowie unsere Aktionäre sind wir somit DER verlässliche Partner im Produktionsverbindungshandel.

Ein weiterer Meilenstein war in 2016 sicherlich der Umzug in unsere neue Konzernzentrale nach Dortmund. Auch hier gibt es mit uns keine Überraschungen. Sowohl der ambitionierte Zeitplan als auch das im Vorfeld abgesteckte Budget wurden exakt eingehalten. Bereits jetzt freuen wir uns auf die in 2017 stattfindende Einweihungsfeier und die Eröffnung des Benchmark setzenden Showrooms.

Die Geschäftsbereiche

Im Fokus stehen nach wie vor unsere Fachhandelspartner und unsere Aktivitäten für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft. Daher arbeiten wir auch weiterhin in allen Geschäftsbereichen an innovativen und zukunftsträchtigen Konzepten, um unsere mittelund langfristigen Zielsetzungen in gewohnter Form zu erreichen.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie übertrifft die allgemeine Marktentwicklung deutlich und erreicht mit einer Steigerung von 7,4% ein Gesamtvolumen von 842,1 Mio. €. Hervorzuheben ist hier, dass im Kernbereich Handwerk & Industrie sogar ein Wachstum

knapp unter 10% gelungen ist. Dass in diesem Segment die Ideen und Lösungen für unsere Fachhandelspartner flächendeckend angenommen und umgesetzt werden, haben nicht zuletzt die große Teilnahme und der intensive Austausch an dem im September stattgefundenen Logistikevent in Gießen gezeigt. Insbesondere die neuen Konzepte zur kundenindividuellen Logistik, Fachhandelspartner 4.0 und Digitalisierung sind intensiv diskutiert worden.

Der Geschäftsbereich Haustechnik steigerte, bereinigt um die Auswirkungen angepasster Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden, sein Geschäftsvolumen um 5,1%. Unberücksichtigt dieser Tatsache erreichte der Haustechnikbereich insgesamt ein Gesamtvolumen von 246,5 Mio. € (-11,2% ggü. VJ). Mit über 40 Mio. € ist dabei das Lagergeschäft weiterhin sehr erfolgreich.

Im Geschäftsbereich Stahl führte, nach einer unterjährig eher verhaltenen Preisentwicklung, der spürbare Anstieg der Stahlpreise zu Beginn des vierten Quartals, zu einer deutlichen Steigerung der Einkaufsvolumina unserer Fachhandelspartner, die bis in das neue Jahr hineinreicht. Somit konnte das Vorjahresvolumen mit über 800 Mio. € auch im Geschäftsjahr 2016 wieder erreicht werden. Dabei gleicht ein deutliches Mengenwachstum von nahezu 7% die insgesamt doch negative Preisentwicklung des Jahres vollständig aus. Ein außergewöhnlich gutes Ergebnis, welches am oberen Rand aller unserer Prognosen liegt.

Ungebrochen erfolgreich entwickelt sich der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Der durch die Factoring-Aktivitäten geprägte Bereich erreicht zum Jahresende mit 255,6 Mio. € einen deutlichen Anstieg von 163,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung steht aber erst am Anfang und wird sich auch in den Folgejahren fortsetzen.

Darüber hinaus haben sich auch in 2016 wieder zahlreiche Fachhandelspartner NORDWEST angeschlossen. Zum Jahreswechsel wuchs die Anzahl auf insg. 957 Fachhandelspartner. Dies bedeutet einen Anstieg um insgesamt 36 Partner (75 Zugänge, 39 Abgänge). Für diese äußerst positive Entwicklung zeichnen sich insbesondere die angebotenen Leistungen in unserem Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie das nordwesteigene Lager verantwortlich.

Die NORDWEST-Aktie hat sich im Geschäftsjahr 2016 positiv entwickelt. Gerade im ersten Halbjahr legte der Wert der Aktie deutlich zu und erreichte am 23.06.2016 den Jahreshöchststand von 14,30 €. Im weiteren Jahresverlauf folgte eine eher seitwärts geprägte Bewegung. Das Wertpapier schloss zum Jahresende bei 13,30 € und verzeichnete auf Jahressicht eine Kurssteigerung von 8,2% (04.01.2016: 12,29 €). Angesichts der Geschäftsentwicklung in 2016 wollen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der

Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,43 € je Aktie, nach 0,30 € je Aktie im Vorjahr, vorschlagen.

Ausblick 2017

Bereits die ersten Monate des laufenden Geschäftsjahres haben gezeigt, dass auch 2017 ein Jahr voller Herausforderungen und Chancen sein wird. Vor allem im Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie rechnen wir mit einer weiterhin guten Entwicklung über Markt. Das Marktumfeld im Stahlgeschäft dürfte dagegen spannend bleiben. Für den Bereich Haustechnik sind wir trotz einer Erweiterung des originären Geschäftsmodells nur zurückhaltend optimistisch. Im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services rechnen wir mit einer sehr guten Entwicklung des Geschäftsvolumens und weiteren deutlichen Steigerungen.

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen sind wir für das Geschäftsjahr 2017 verhalten optimistisch und erwarten beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung am oberen Rand von bis zu 6% bis hin zu -4% am unteren Rand ggü. Vorjahr. Hier wird viel von der Entwicklung im Stahlbereich abhängen, insbesondere von der Preisentwicklung in 2017. Das operative Ergebnis sehen wir mit einer gewissen Bandbreite bei rund 8,0 Mio. €, was einer Steigerung von 14% entspricht.

Wir möchten uns bei Ihnen - unseren Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitern - für das entgegengebrachte Vertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2016 bedanken. Wir hoffen, Sie am 18. Mai 2017 bei unserer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in unserer Konzernzentrale in Dortmund begrüßen zu dürfen.

Dortmund, 22.03.2017

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG hat im Berichtsjahr 2016 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2016 intensiv befasst. In sämtliche Entscheidungen, die für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST Konzern von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Grundlage der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und die Geschäfts- und Finanzlage, die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung, die unter anderem die Umsetzung der Logistikerweiterung und modernisierung, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement, Compliance-Fragen und die Rentabilität des NORDWEST Konzerns umfasste. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und Geschäftsentwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der

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Planung sowie der Compliance beraten. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

Tätigkeit des Aufsichtsrats, Sitzungen

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2016 umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft. Insbesondere die Zwischenzielerreichung der DRIVE-Strategie und die turnusgemäße Überprüfung und Anpassung der strategischen Erfolgsfaktoren standen dabei im Mittelpunkt. Auch die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Fachhandelspartner durch Konditionsverbesserungen, der Ausbau der Marktanteile je Produktbereich sowie die strategische Personalplanung und Positionierung in zentralen Unternehmensbereichen wurden im Gremium eingehend behandelt und die entsprechende Umsetzung durch den Vorstand regelmäßig überprüft.

Das Konzept "Fachhandelspartner 4.0" und die kundenindividuelle Logistik stellten einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtszeitraum dar. In diesem Zusammenhang begleitete der Aufsichtsrat auch die Planung der Erweiterung und Modernisierung des NORDWEST-Zentrallagers in Gießen, die plan- und fristgerecht im Sommer 2016 fertiggestellt wurde.

Zudem befasste sich das Gremium mit der Aufnahme verschiedener Kooperationen. Ebenso standen die Digitalisierung der Geschäftsprozesse sowie die Weiterentwicklung der Exklusivmarken PROMAT und Delphis im Fokus.

Der Aufsichtsrat prüfte und erörterte die Verschlankung der Konzernstruktur sowie die damit verbundenen Ziele. Die Umsetzung erfolgte im Berichtsjahr.

Das Gremium hat sich darüber hinaus mit den mittel- und langfristigen Planungen des Vorstands sowie der strategischen Weiterentwicklung und der Finanzierung der TeamFaktor NW GmbH detailliert beschäftigt und hat diese Themen eingehend mit dem Vorstand erörtert.

Schwerpunktmäßig hat sich der Aufsichtsrat im Berichtsjahr zudem eingehend mit der Fertigstellung des Neubauprojektes am Standort Dortmund und dem damit verbundenen

Umzug befasst. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig über den aktuellen Stand, die Zeit-, Investitions- und Budgetplanung und alle wesentlichen Entwicklungen berichten und befasste sich mit diesen ausführlich. In diesem Zusammenhang beschäftigte sich das Gremium detailliert mit der Konzeption und Finanzierung des NORDWEST-eigenen Showrooms. Darüber hinaus erteilte er die Freigabe zum Erwerb des Nachbargrundstücks als räumliche Expansionsmöglichkeit für den NORDWEST Konzern.

Der Aufsichtsrat befasste sich weiterhin im Geschäftsjahr 2016 regelmäßig - unter Zuhilfenahme externer Rechtsanwälte - mit der juristischen Verfolgung des begründeten Verdachts von unzulässigen Wettbewerbsaktivitäten von ehemaligen Mitgliedern des Vorstands (Abwerben von Führungskräften für eine Konkurrenztätigkeit). Das Gesamt-Gremium hat dabei auch fortlaufend die angefallenen Kosten überprüft und freigegeben.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement und die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft informiert und diese mit dem Vorstand eingehend erörtert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft mit dem Vorstand thematisiert und die Budgetplanung des Vorstands für 2017 genehmigt. Ferner hat sich der Aufsichtsrat über die Fachhandelspartner- und Konjunkturentwicklung sowie ausgewählte Projekte informiert.

Einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Berichterstattung der Ausschüsse, insbesondere des Prüfungs- und des Nominierungsausschusses (für den in der ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl stehenden Aufsichtsratskandidaten), und die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems, dar.

Weiter wurden im Berichtsjahr Änderungen in den Geschäftsordnungen des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses vorgenommen. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2016, seiner Effizienzprüfung, der Jahresabschlussprüfung, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung, der Hauptversammlungsvorbereitung sowie der durchgeführten Verkleinerung des Aufsichtsrats und der Entsprechenserklärung / Erklärung zur Unternehmensführung befasst.

Schließlich hat der Aufsichtsrat fortlaufend die Einhaltung insbesondere aktien- und kapitalmarktrechtlicher Pflichten durch die Organe der Gesellschaft überwacht; er hat dazu auch Rücksprache mit dem Vorstand gehalten und zudem die Wahrung der Vertraulichkeit seiner Arbeit überprüft.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2016 neun Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats, davon sechs Präsenzsitzungen (am 27.01.2016, am 16.03.2016 (Bilanzsitzung), am 18.05.2016, am 19.05.2016 (konstituierende Sitzung nach der Wahl eines Aufsichtsratsmitgliedes)), ferner am 25.08.2016 und am 15.11.2016) sowie drei telefonische Sitzungen (am 04.05.2016, am 05.07.2016 und am 04.10.2016) statt. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 2016 zwei Beschlüsse außerhalb von Sitzungen des Aufsichtsrats gefasst.

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr 2016 aus seiner Mitte drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss.

Im Berichtsjahr 2016 fand keine Sitzung des Personalausschusses statt. Mitglieder des Personalausschusses waren im Berichtsjahr 2016 bis zur Hauptversammlung die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick, Andreas Rüth und Dr. Sebastian Reschke. Anlässlich der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 19.05.2016 wurden die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Rüdiger Bäcker in den Personalausschuss gewählt.

Zweimal, am 15.03.2016 und am 14.11.2016, tagte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung bzw. der Abschlussprüfung sowie den gesetzlichen Anforderungen, die durch die Neuerung der Abschlussprüferrichtlinie (AP-RiLi) an die Gesellschaft gestellt werden. Zudem standen die Prüfung der internen Revision und des internen Kontrollsystems im Fokus der Tätigkeit des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende und Einzelfragen zu Themen der Abschlussprüfung erörtert. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Erörterungen des aktuellen Standes der Compliance der Gesellschaft. Zudem wurden das Risikomanagement der Gesellschaft und Fragen zu Warenkreditrisiken sowie Maßnahmen zur Risikominderung durch Kredit- und Versicherungsmanagement behandelt. Ferner beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Finanzlage des Konzerns und dem Finanzierungsmanagement (mittelfristige Kapitalbedarfsprognose und -planung); hierbei wurde auch die Finanzierung des Neubauprojekts behandelt. Ebenfalls Gegenstand der Beratungen war die Entwicklung der Betriebskosten, das Outsourcing der IT-Systeme und die Entwicklung der TeamFaktor. Mitglieder des Prüfungsausschusses waren bis zur Hauptversammlung am 19.05.2016 die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick, Hans Stumpf und Andreas Rüth. In der konstituierenden Sitzung des Aufsichtsrats am 19.05.2016 wurden die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth in den Prüfungsausschuss gewählt.

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal (am 16.03.2016) und befasste sich mit dem Vorschlag zur Wahl eines Aufsichtsratsmitgliedes durch die Hauptversammlung. Mitglieder des Nominierungsausschusses waren im Berichtsjahr bis zur Hauptversammlung 2016 die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Norbert Unterharnscheidt. In seiner konstituierenden Sitzung am 19.05.2016 hat der Aufsichtsrat die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzenden), Hans Stumpf und Norbert Unterharnscheidt gewählt.

Personelle Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat

Gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung vom 12.05.2015 sowie der entsprechenden Satzungsänderung vollzog sich mit dem Ende der Hauptversammlung am 19.05.2016 die Verkleinerung des Aufsichtsrates von neun auf sechs Mitglieder. Für die Aktionärsvertreter Herren Dr.-Ing. Sebastian Reschke und Hans Stumpf sowie den Arbeitnehmervertreter Herrn Peter Weiß endeten die Amtszeiten und der Aktionärsvertreter Herr Jörg Throm schied aufgrund seiner am 16.03.2016 erklärten Amtsniederlegung mit Wirkung zum Schluss der Hauptversammlung am 19.05.2016 vorzeitig aus dem Aufsichtsrat aus. Die Hauptversammlung hatte in 2016 nur einen Aktionärsvertreter zu wählen; gewählt wurde Herr Hans Stumpf.

In seiner konstituierenden Sitzung am 19.05.2016 wählte der Aufsichtsrat sodann Herrn Martin Bertinchamp wieder zu seinem Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Herren Martin Bertinchamp, Eberhard Frick, Norbert Unterharnscheidt und Hans Stumpf (als Anteilseignervertreter) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertreter) im gesamten Berichtsjahr 2016 Mitglieder des Aufsichtsrats waren, ferner, dass die Aktionärsvertreter Herren Dr.-Ing. Sebastian Reschke und Jörg Throm sowie der Arbeitnehmervertreter Herr Peter Weiß dem Aufsichtsrat im Berichtsjahr bis zur Beendigung der Hauptversammlung am 19.05.2016 angehörten. Der Aufsichtsrat bedankt sich bei den vorgenannten, endgültig aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen Herren sehr herzlich für die Zusammenarbeit und für ihr Engagement im Interesse der Gesellschaft.

Der Vorstand bestand im Berichtsjahr aus den Herren Bernhard Dressler (Vorstandsvorsitzender) und Jörg Axel Simon.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2016, die Lageberichte für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2016 (die jeweils den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289 Abs. 4 bzw. § 315 Abs. 4 HGB umfassen) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss, der Lage- und der Konzernlagebericht sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte bei der Auftragserteilung waren insbesondere für den Einzelabschluss das Sach- und Finanzanlagevermögen, die Bewertung der Vorräte, die Forderungen (inkl. Risikomanagement und Risikocontrolling), die sonstigen Rückstellungen, die korrekte Abgrenzung der Umsatzerlöse, die Plausibilisierung der Logistikkosten und der Lagebericht sowie ausgewählte IT-Systeme. Für den Konzernabschluss waren insbesondere Kundenstämme bzw. Firmenwerte, das Vorratsvermögen, die Erstkonsolidierung der Datenportal GmbH, sowie die Vollständigkeit der Angaben im Konzernanhang Schwerpunkte der Prüfung.

Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 21.03.2017 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen seitens des Aufsichtsrats. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung,

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die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2016 durch Beschluss vom 22.03.2017 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 22.03.2017 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,43 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der Sitzung am 25.01.2017 im Gesamt-Gremium vorgestellt und erörtert. Der Aufsichtsrat ist insgesamt zu einer positiven Einschätzung seiner Effizienz gelangt.

Der Aufsichtsrat prüft kontinuierlich, ob es etwaige Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern während des Geschäftsjahres gibt, über deren Auftreten und Behandlung gemäß Nummer 5.5.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex zu berichten ist. Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Nummer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2016 und aktuell im März 2017 gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG abgegeben, wonach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex weitgehend Rechnung getragen wird. Die Erklärungen nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz im Geschäftsjahr 2016.

Den Fachhandelspartnern und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

Dortmund, 22.03.2017

Für den Aufsichtsrat

Martin Helmut Bertinchamp Vorsitzender des Aufsichtsrats

Die NORDWEST-Aktie

Basisdaten

Aktienart Nennwertlose Inhaber-Stammaktien
Zulassungssegment General Standard (Frankfurt)
Regulierter Markt (Düsseldorf)
WKN (Wertpapierkennnummer) 677 550
ISIN (International Securities Identification Number) DE0006775505
Börsenkürzel NWX
Reuters-Kürzel NWXG
Bloomberg-Kürzel NWX:GR
Börsenplätze Frankfurt am Main
Düsseldorf
München
Berlin
Stuttgart
Geschäftsjahr 31.12.
Börsengang 19. August 1999

Kursdaten

2014 2015 2016
Schlusskurs 31.12. (Frankfurt) in € 13,51 12,20 13,30
Höchstkurs (Frankfurt) in € 16,80 16,70 14,30
Tiefstkurs (Frankfurt) in € 12,80 11,70 12,00
Anzahl der emittierten Aktien Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Anzahl der Aktien im Eigenbestand Stück 0 0 0
Anzahl der Aktien im Umlauf Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Marktkapitalisierung 31.12. in Mio. € 43,3 39,1 42,6
Grundkapital in Mio. € 16,5 16,5 16,5
Dividende je Aktie in € 0,55 0,30 0,43*
Dividendenrendite in % 4,07 2,46 3,23

* Dividendenvorschlag

Entwicklung des globalen Aktienmarktes

Der Globale Aktienmarkt erlebte eine turbulente Entwicklung im vergangenen Jahr. Geprägt war der Jahresverlauf durch eine Vielzahl an politischen und wirtschaftlichen Ereignissen, die für Verunsicherungen bei privaten und institutionellen Anlegern sorgten. Gleich zu Beginn des Jahres gab der chinesische Aktienmarkt spürbar nach, nachdem Anzeichen bekannt wurden, dass sich die chinesische Wirtschaft weniger dynamisch als erwartet entwickeln könnte. Dieser Abwärtstrend übertrug sich auch auf andere Börsen rund um den Globus, sodass die wichtigsten und bekanntesten Indizes ebenfalls deutliche Kursverluste verzeichnen mussten. Zu den globalen Talfahrten an den Aktienmärkten trugen auch die anhaltenden Spannungen zwischen Saudi-Arabien und Iran bei, infolge dessen die Ölpreise auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren fielen. Aber auch der zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststehende Ausgang des Referendums über einen Austritt Großbritanniens aus der EU sorgte zu Jahresbeginn für Unruhe an den Märkten. Im weiteren Jahresverlauf beruhigte sich die Stimmung an den Börsen wieder. Zur Jahresmitte erfolgte die bereits erwähnte Abstimmung und die Mehrheit der Briten war für einen Austritt aus der EU. Das erwartete globale Börsenbeben blieb jedoch größtenteils aus, abgesehen von spürbaren Kursverlusten an der Londoner Börse an den Tagen nach der Abstimmung. Der Herbst blieb ohne nennenswerte Kursausbrüche, bevor es während der Jahresendrallye zu deutlichen Kursgewinnen kam. Beflügelt wurde die Stimmung zum Jahresende durch wieder steigende Ölpreise, einer höheren Inflationsrate in der Eurozone und durch die Wahl von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA.

*Entwicklung des globalen Aktienmarktes anhand des MSCI World Index.

Kursverlauf der NORDWEST-Aktie

Die Aktie der NORDWEST Handel AG hat sich im Geschäftsjahr 2016 positiv entwickelt. Das Wertpapier schloss zum Jahresende bei 13,30 € und verzeichnete auf Jahressicht eine Kurssteigerung von 8,2% (04.01.2016: 12,29 €). Zum Jahresbeginn entwickelte sich der Kurs konstant und lag am Ende des ersten Quartals mit 1,3% (31.03.2016: 12,45€) leicht über dem Wert vom 04.01.2016. Ab dem darauffolgenden Quartal legte der Kurs der Aktie deutlich zu und erreichte am 23.06.2016 den Jahreshöchststand von 14,30 € je Aktie. Zum Halbjahr schloss die Aktie mit einem Kurs von 13,50 €. Dabei bewegte sich der Kurs der Aktie in der ersten Jahreshälfte zwischen 12,00 € und 14,30 €. Im weiteren Jahresverlauf folgte eine eher seitwärts geprägte Bewegung, der Schlusskurs zum Ende des dritten Quartals (30.09.2016: 13,39 €) und zum Jahresende (31.12.2016: 13,30 €) liegen leicht unter dem Kursniveau zum Halbjahr. In der zweiten Jahreshälfte bewegte sich der Kurs der Aktie zwischen 12,91 € und 13,95 €.

Aktionärsstruktur

Angaben zur Aktionärsstruktur haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Aktie publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Unsere Organisation

Vorstandsvorsitzender
Bernhard Dressler
Vorstand Stahl/
Finanzen/Administration
Jörg Simon
e-direct Datenportal NORDWEST Handel Osterreich
HAGRO Nürnberger Bund
nexMart* Produktionsverbindungshandel
TeamFaktor NW
Bau
Europa
Finanzen
Finanzdienstleistungen
Haustechnik Handwerk & Industrie Interne Revision/QM
IT/e-Business
Logistik IT/Geschäftsprozesse
Marketing Rechnungswesen/
Personal Controlling & Steuern
Vertrieb Recht & Compliance
Stahl
Zentraleinkauf

Finanzkalender 2017

13. April 2017 Veröffentlichung Geschäftsvolumen zum 31.03.2017
11. Mai 2017 Veröffentlichung Zwischenbericht zum 31.03.2017
18.
Mai 2017
Hauptversammlung 2017, Dortmund
14. Juli 2017 Veröffentlichung Geschäftsvolumen zum 30.06.2017
15. August 2017 Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30.06.2017
13. Oktober 2017 Veröffentlichung Geschäftsvolumen zum 30.09.2017
15. November 2017 Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30.09.2017

Glossar

AG

Aktiengesellschaft. Rechtsform der Gesellschaft.

BHI

Geschäftsbereich "Bau-Handwerk-Industrie".

BMEcat

"BMEcat" ist ein Datenaustauschformat für elektronische Kataloge. "BME" steht für Bundesverband Materialeinkauf und Logistik, unter dessen Federführung diese Normung entstanden ist. Und "cat" steht schlicht für "catalog". Die Norm beschreibt den Aufbau bzw. die Hierarchie eines Katalogs und definiert die Detailangaben der Katalogartikel wie Artikellang und -kurztext, Preis, Preiseinheit, Verpackungseinheit, Inhaltseinheit, beschreibende Artikelmerkmale oder Bildverweise. Weitere Informationen unter www.bme.de.

Delkredere

Die Delkrederehaftung bezeichnet die Garantie von NORDWEST, für Verbindlichkeiten der Fachhandelspartner gegenüber Industriepartnern für im Zentralregulierungsgeschäft über NORDWEST abgerechnete Warenbezüge und Leistungen einzustehen.

E-Procurement

Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen unter Nutzung des Internets bzw. von Informationstechnologien. Beinhaltet neben dem Sourcing (z. B. über Online- Ausschreibungen oder Reverse Auctions) auch die operative Bestellabwicklung mit dem Industriepartner. Oft auch E-Purchasing genannt.

eLOGS

Scanner gestützte Regalsysteme eLOGS steht für "elektronisches Lagerorganisationsystem" und kombiniert ein modulares Regalsystem mit einem Scanner und einer Bestellsoftware. Der Kunde kann mit Hilfe des Scanners seinen Bedarf sammeln und schnell und einfach beim NORDWEST Handelspartner per Email bestellen. Das erspart Zeit und somit Kosten auf beiden Seiten. Ein weiteres Feature ist die Warenkorbbefüllung des eSHOP: Mit der Bestellsoftware kann der Kunde seinen eSHOP-Warenkorb befüllen und weitere Produkte auswählen. So können unsere Handelspartner mit dem eLOGS-Konzept ihre "Konsignationsläger" optimieren.

ERP-Software

Steht für Enterprise Resource Planning und ist der Oberbegriff für eine Software, die alle Unternehmensbereiche vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zum Verkauf abdeckt.

eSHOP

Ein Konzept, nicht nur ein Onlineshop: eCommerce ist nicht mehr aus dem Vertriebsalltag eines Handelspartners wegzudenken. eCommerce ist neben dem stationären Handel und den Katalogen ein wesentlicher Teil des Multi-Channel-Auftritts. Hinter eSHOP verbirgt sich ein komplettes eCommerce-Konzept. Dazu gehören neben dem innovativen Onlineshop auch ein eMarketing-Tool, IT-Rechtsberatung, eine moderne Suche, blätterbarer Katalog, eCommerce- Consulting und ein zentral über NORDWEST organisiertes Betreuungskonzept.

eTRADE

Die Vereinfachung des Bestellablaufs und die Organisation der Geschäftsprozesse sind heutzutage Anforderungen, die der PVH bei großen Industrieunternehmen erfüllen muss. Einsparpotentiale aufzeigen und realisieren: dafür steht eTRADE. Mit dem NORDWEST eProcurement Konzept eTRADE können Anforderungen wie Genehmigungsverfahren. Budgetierungen und die Kontierung auf Sachkonten elektronisch abgebildet werden. Durch eine Kooperation mit einem Verband der Papier, Büro und Schreibwarenbranche können NORDWEST Handelspartner ihren Kunden ein "Rund-um-sorglos"-Paket im Bereich der Versorgung bieten.

eVEND

ln größeren Betrieben verursacht die Ausgabe und Rücknahme von Ge- und Verbrauchsmaterialien einen hohen Organisationsaufwand, umso mehr, wenn im Mehrschichtbetrieb gearbeitet wird. Um dort Einsparpotenziale realisieren zu können, wurde das eVEND Konzept entwickelt. Vier alternative Ausgabeautomaten für Werkzeuge, spanabhebende Werkzeuge, Messtechnik, Verbindungstechnik, Arbeitsschutz und vieles mehr bieten für jede Anforderung eine flexible Lösung: Mit detaillierten Zugriffsberechtigungen für jeden einzelnen Mitarbeiter, mechanischem Schutz gegen unbefugte Entnahme, automatischer Nachbestellung bei Erreichen eines definierten Mindestbestandes sowie einer Integration in das ERP-System des Kunden.

Geschäftsart

Die NORDWEST-Geschäftsarten sind: Zentralregulierung, Strecke und Lager.

Geschäftsbereich

Die NORDWEST-Geschäftsbereiche sind: BHI (Bau-Handwerk-Industrie), Haustechnik, Stahl und TeamFaktor/Services.

IT-Beratung/Betriebsorganisation

Die Auswahl eines geeigneten WWS/ERP- System stellt für viele Handelspartner eine große Herausforderung dar: Die Vielzahl an Anbietern, das Angebot an Branchenfunktionen und nicht zuletzt das Projekt an sich. NORDWEST hat den WWS/ERP-Markt sondiert und eine Vorauswahl an Anbietern ausgewählt. Diese Anbieter halten alle notwendigen Standard-NORDWEST-Schnittstellen bereit. NORDWEST unterstützt die Handelspartner bei der Auswahl und der Aufnahme der Betriebsorganisation.

Lagergeschäft

Das Lagergeschäft betreibt NORDWEST in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Die durch den Handelspartner bestellte Ware wird direkt über das Lager in Gießen spediert. Im Lager in Gießen werden u. a. Eigenimporte und die NORDWEST Marken geführt.

Leistungsgemeinschaften

Leistungsgemeinschaften sind von NORDWEST initiierte und geleitete branchenspezifische Zusammenschlüsse leistungsstarker Fachhandelspartner, die auf diesem Weg wertvolle Zusatznutzen bündeln. Dabei geht es nicht nur um eine möglichst günstige Beschaffung, sondern um die Optimierung aller Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. So können die Handelspartner ihre Position gegenüber der Industrie und dem Wettbewerb entscheidend verbessern.

NIS

NORDWEST Informations-System im Extranet. Kommunikations- und Informationsplattform zwischen Handelspartnern und NORDWEST zur Übermittlung und Bereitstellung von Informationen und Daten sowie Basis zur Abwicklung von Prozessen, z. B. Lagerbestellungen.

Produktionsverbindungshandel

Bezeichnet den Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden.

proficl@ss

Eingetragener Verein mit dem Ziel, ein branchenübergreifendes, internationales Datenmodell für sachliche Merkmale einzuführen, um den elektronischen Austausch von strukturierten Produktkatalogen für den Produktionsverbindungshandel zu standardisieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.proficlass.de.

Qualifizierte elektronische Signatur

Von den Steuerbehörden anerkanntes Verfahren zum elektronischen Austausch von Rechnungs- und Gutschriftsdokumenten.

Streckengeschäft

Das Streckengeschäft besteht zwischen NORDWEST, Handelspartnern und Industriepartnern. Es ist eine Form des Eigengeschäfts, wobei die NORDWEST Handel AG als Beschaffungszentrale in eigenem Namen Ware für ihre Handelspartner beschafft, diese aber direkt vom Industriepartner an den Handelspartner fließt und über NORDWEST abgerechnet wird.

Zentralregulierung

Im Rahmen der Zentralregulierung bestellen die NORDWEST Handelspartner bei NORDWEST Industriepartnern und erhalten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rechnungen schicken die Industriepartner zur Abrechnung an NORDWEST. Aufgrund dort erstellter Sammelrechnungen zahlen die Handelspartner an NORDWEST, und NORDWEST zahlt an die lndustriepartner.

ZR.online

IT-Anwendung zur Online-Abwicklung der Zentralregulierung, die den Handelspartnern unter anderem permanente Änderungen in ihren Buchungsbestand bei NORDWEST ermöglicht und Prozesskosten reduziert.

Lagebericht NORDWEST Handel AG

Grundlagen der AG

1. Geschäftsmodell

Die NORDWEST Handel AG (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit fast 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 730 Fachhandelspartner (+47 ggü. VJ) und im Konzern 957 Fachhandelspartner (+36 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitärund Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST ihren Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

NIWANORDWEST Geschäftsbereiche
BHI Haustechnik Stahl TF/S
Zentralregulierung V V V V
Geschäftsart Strecke V V V nein
Lager V V nein nein

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft (IG-Stahl). Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen einmalig ist. Die Treuhandabrechnung ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, das NORDWEST seinen Fachhandelspartnern anbietet: Seit 2013 werden auch die Boni der Stahllieferanten abgesichert. Hintergrund ist das nach wie vor volatile und schwierige Marktumfeld für die Stahlproduzenten und Stahlhändler verbunden mit einem hohen Preisdruck. Die Stahlhändler sind zur Ergebnissicherung auf die Bonuszahlungen der Lieferanten angewiesen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Bonuszahlungen der Stahlwerke garantiert werden können. Die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH bietet in der Verbundlandschaft ein Angebot, mit dem erstmalig ein Verbund für die Bonusansprüche der Händler bei der Industrie haftet. Die Bonusabsicherung macht die Händler wettbewerbsfähiger und ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit bei der Ergebniskalkulation.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschläge und Sicherheit, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Werkzeug-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet ihren Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein "Rundumsorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. spezialisierte Fachhandelspartnergemeinschaften, Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke "Delphis".

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

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Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 148.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 41.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware von Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Handelsverbundes wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 15.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den

kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Das Angebot an IT-Dienstleistungen umfasst vor allem das eSHOP-Konzept und die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI).

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 180.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Das ZR-Online rundet als ein onlinebasiertes Abrechnungssystem das NIS-Servicepaket ab.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

"Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner. Der Erfolg unserer

Fachhandelspartner und die nachhaltige Unternehmenswertsteigerung sind unsere wichtigsten Ziele."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: "NORDWEST ist die erfolgreichste PVH-Verbundgruppe mit nachhaltigem, wirtschaftlichen Wachstum. Das Geschäftsvolumen beträgt in 2020 über 3 Mrd. € mit > 0,5% EBT." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1. Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG als auch auf Konzernebene, (Betriebsergebnis, EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2016 des Lageberichts.

3.2. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Händler mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-

Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfinden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2016

Die deutsche Wirtschaft hat sich auch im vergangenen Jahr 2016 positiv entwickelt. Diversen außenpolitischen Einflüssen zum Trotz steigerte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,9% gegenüber dem Vorjahreswert.

Das erste Quartal hat mit einem Wachstum von 0,7% gegenüber dem Vorquartal maßgeblich zu der positiven Gesamtentwicklung beigetragen. Im weiteren Jahresverlauf verlor die Entwicklung jedoch an Dynamik und steigerte sich um 0,5% im zweiten Quartal und 0,1% im dritten Quartal. Zum Jahresende nahm die Konjunktur wieder an Fahrt auf und legte 0,4% gegenüber dem Vorquartal zu.

Getragen wird die positive Gesamtentwicklung im besonderen Maße durch gesteigerte staatliche und private Konsumausgaben, ebenso durch stärker nachgefragte Bauinvestitionen und Investitionen in Ausrüstungen. Aufgrund der erhöhten Binnennachfrage legten die Importe im Vergleich zu den Exporten stärker zu.

Auch auf dem nationalen Arbeitsmarkt hat eine ähnliche Entwicklung stattgefunden. Saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit weiter zu und liegt im Jahresdurchschnitt auf einem konstant hohen Niveau. Jedoch verlor der Aufschwung seit der Jahresmitte an Dynamik, unter anderem bedingt durch den Eintritt von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Begründet durch diverse arbeitspolitische Maßnahmen geht man dagegen von einer anhaltend positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes aus.

Die moderate Entwicklung im Euroraum setzte sich auch in 2016 fort. Auf Jahressicht erhöhte sich das preisbereinigte BIP um 1,7% und die Arbeitslosenquote konnte auf 9,6% (VJ: 10,4%) zum Jahresende gesenkt werden. Das Wachstum der globalen Weltwirtschaft hat im vergangenen Jahr an Dynamik verloren. Nach Angaben der OECD betrug das Weltwirtschaftswachstum in 2016 2,9% und war damit das schwächste Wachstum seit 2009.

Ein Grund dafür ist u. a. das immer noch hohe, aber inzwischen abgeschwächte Wachstum in China.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2017 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

2. Geschäftsverlauf in 2016

Getragen durch einen deutlich positiven Geschäftsverlauf im vierten Quartal konnte die bis dahin bereits gute Entwicklung des Geschäftsvolumens nochmals gesteigert werden. Insbesondere die zum Jahresende gestiegenen Stahlpreise führten im selbigen Geschäftsbereich zu deutlichen Umsatzzuwächsen. Daneben konnte der Bereich TeamFaktor/Services durch den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten zusätzliches Geschäftsvolumen generieren. Zusammen mit einer im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung überdurchschnittlichen Entwicklung im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie, erreicht die NORDWEST Handel AG im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt ein Gesamtvolumen in Höhe von 2.017,4 Mio. € und übersteigt damit das Vorjahr um 10,5%.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

Geschäftsvolumen NORDWEST Handel AG 2015 2016 Veränderung
(brutto inkl. MwSt.) in Mio. € in Mio. € zum Vorjahr
Stahl 802,9 802,7 0,0%
Bau-Handwerk-Industrie 714,3 775,8 8,6%
Haustechnik 211,3 183,5 -13,2%
TeamFaktor/Services 96,7 255,4 164,1%
Summe 1.825,2 2.017,4 10,5%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in Mio. € kann es zu

Rundungsdifferenzen kommen.

Darüber hinaus haben sich auch in 2016 wieder zahlreiche Fachhandelspartner der NORDWEST Handel AG angeschlossen. Zum Jahreswechsel wuchs die Anzahl auf insgesamt 730 Fachhandelspartner, was einen Anstieg um 47 Partner bedeutet (75 Zugänge, 28 Abgänge). Für diese äußerst positive Entwicklung zeichnen sich insbesondere die angebotenen Leistungen in unserem Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie das nordwesteigene Lager verantwortlich.

Anzahl
01.01.2016 683
Saldo Zu-/Abgänge 47
31.12.2016 730

Stahl

Getragen durch einen spürbaren Anstieg der Stahlpreise zum Beginn des vierten Quartals 2016, welcher zu einer vorgezogenen Bevorratung bei den Fachhandelspartnern führte, erzielte der Geschäftsbereich Stahl trotz einer unterjährig eher verhaltenen Preisentwicklung ein Geschäftsvolumen von 802,7 Mio. € auf Vorjahresniveau (2015: 802,9 Mio. €). Eingebettet in ein fortwährend schwieriges Marktumfeld, geprägt durch Überkapazitäten seitens der Hersteller, Einführung von Antidumping-Zöllen auf Stahlimporte aus nicht EU-Staaten und eine nur schwer vorhersehbare Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise, ist eine Prognose für das folgende Geschäftsjahr schwierig. Ungeachtet dessen sehen wir uns durch ein breites und ausgewogenes Produktportfolio und durch eine hohe Konzentration auf strategische Lieferanten für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt.

Bau-Handwerk-Industrie

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie setzte seine positive Geschäftsentwicklung auch im Geschäftsjahr 2016 fort. Das Geschäftsvolumen in Höhe von 775,8 Mio. € übertrifft mit einer Steigerung von 8,6% im Vergleich zum Vorjahr (2015: 714,3 Mio. €) die allgemeine Marktentwicklung deutlich. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognose, die eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -1% bis 4% ggü. Vorjahr vorsah, deutlich übertroffen.

Der Bereich Bau hat mit einem Geschäftsvolumen von 197,7 Mio. € und einer Steigerung des Vorjahresvolumens um 3,4% (2015: 191,2 Mio. €) zu der positiven Entwicklung des gesamten Geschäftsbereiches beigetragen. Die erfreuliche Entwicklung begründet sich hauptsächlich in der stabilen Auftragslage und der guten Auslastung des verarbeitenden Handwerks. Wir sehen uns durch die Überarbeitung und Intensivierung der Vertriebskonzepte, insbesondere der der Leistungsgemeinschaft Baugeräte, sowie durch den der kontinuierlichen Ausbau der Lieferantenstruktur im Bereich Bau für den weiteren Geschäftsverlauf gut aufgestellt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Bereich Handwerk & Industrie erneut sehr gut entwickelt. Das Geschäftsvolumen verbesserte sich um 10,5% auf 578,1 Mio. € (2015: 523,1 Mio. €). Besonders positiv entwickelten sich hierbei die Fachbereiche Arbeitsschutz, Elektrowerkzeuge, Oberflächentechnik sowie Schweißtechnik. Neben dem immer stärker werdenden Preiskampf und der zunehmenden Preistransparenz durch das Internet, stellen auch die wachsenden Anforderungen der Industriekunden die Herausforderungen der Branche dar. Doch wir sehen uns auch in diesem Bereich absolut wettbewerbsfähig aufgestellt. Neben kontinuierlichen Verbesserungen der Konditionen und Kostenstrukturen,

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verfügt NORDWEST über eines der besten und funktionsfähigsten Läger und bietet den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Branche.

Haustechnik

Der Geschäftsbereich Haustechnik steigerte, bereinigt um die Auswirkungen angepasster Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden, das Geschäftsvolumen um 5,1%. Insgesamt erreichte der Bereich ein Geschäftsvolumen von 183,5 Mio. € (-13,2% ggü. Vorjahr). Damit hat der Geschäftsbereich die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognosebandbreite eingehalten. Mit der überarbeiteten Exklusivmarke Delphis, personeller Verstärkung im Außendienst und in der Sortimentsbetreuung, sowie durch unsere Leistungsfähigkeit im Zentrallager vom Großabnehmer über "Onliner" auch kleinere Händler bedienen zu können, werden wir unsere Position am Markt stärken und den Herausforderungen der Zukunft positiv entgegen-blicken.

TeamFaktor/Services

Ungebrochen positiv entwickelte sich der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Der durch die Factoring-Aktivitäten geprägte Bereich erreichte zum Jahresende mit 255,4 Mio. € einen deutlichen Anstieg von 164,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2015: 96,7 Mio. €). Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognose, die eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von 70% bis 80% ggü. Vorjahr vorsah, deutlich übertroffen. Im vergangenen Jahr wurde wieder eine Vielzahl an Neukunden aufgenommen. Gerade die Bedienung größerer Kunden gilt dabei nach wie vor als Wachstumstreiber. Trotz zunehmender Regulierung und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld erwarten wir weiterhin eine positive Entwicklung. Darauf deuten die vorliegenden Neu-Anfragen aber auch der positive Zuspruch unserer Fachhandelspartner hin. Neben dem Branchen-Know-how zeichnet sich unsere Factoring-Gesellschaft TeamFaktor NW GmbH auch durch individuelle Angebote für unsere Fachhandelspartner aus. Hervorzuheben ist dabei das speziell entwickelte Angebot für kleinvolumige Strukturen. Die starke Gesellschafterin NORDWEST stellt zudem die enge Verbindung zu den Fachhandelspartnern her.

Zur positiven Entwicklung hat auch die gute Nachfrage der Fachhandelspartner nach unseren Rahmenabkommen aus dem Bereich Services beigetragen. So haben wir für unsere Partner in vielen Bereichen, wie z. B. Fuhrparkmanagement, Mietfahrzeuge, Telefonie und Versicherungen, attraktive Konditionen ausgehandelt. Das abgewickelte Volumen konnte insbesondere bei der Vermittlung von Fahrzeugen und Tankkarten gesteigert werden.

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3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2016

3.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2016 einen Jahresüberschuss in Höhe von 3,4 Mio. € aus und bewegt sich mit 64,2% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem gleichzeitigen Wegfall von erheblichen Sonderbelastungen aus einer Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten steigt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2016 um 54,3% von 3,5 Mio. € auf jetzt 5,4 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie liegt bei 1,07 € nach 0,65 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2015 dargestellten Prognosen führen wir wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss und das erreichte EBIT entsprechen den für 2016 veröffentlichten Prognosewerten vollumfänglich. Das Geschäftsvolumen der NORDWEST Handel AG hat mit +10,5% ggü. VJ. die Erwartungen deutlich übertroffen.

2016 2015 Abw. 2015
HGB n.F. HGB n.F.* in % HGB a.F.
Streckengeschäft 265.148 271.071 -2,19 271.071
Lagergeschäft 126.267 122.000 3,50 122.000
Delkredereprovision 35.485 34.492 2,88 34.492
Sonstige Erlöse 4.342 4.442 -2,23 2.599
Eigenumsatz 431.242 432.005 -0,18 430.162
./. Skonto, Umsatzvergütungen -45.323 -44.419 2,04 -44.419
Umsatzerlöse lt. GuV 385.919 387.586 -0,43 385.743

Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

* angepasst nach BilRUG

Nach der Neudefinition durch BilRUG haben sich die Umsatzerlöse um 1.666 T€ vermindert, im Vorjahresvergleich nach alter Definition ergibt sich hingegen eine leicht positive Entwicklung der Umsatzerlöse. Die Veränderung ergibt sich maßgeblich aus dem Stahl-Streckengeschäft, gleichwohl sinkt das Rohergebnis unterproportional um nur 0,4%. Bei weiterer Ausweitung des Lagergeschäftes im Geschäftsbereich BHI bei gleichzeitigem Umsatzrückgang im Stahlgeschäft sinkt das Rohergebnis unterproportional zu den Umsatzerlösen. Weiterhin sind im Vorjahr Erträge aus Standmieten für die im bisher 2- Jahres-Rhythmus durchgeführte NORDWEST-Messe in Höhe von 813 T€ Bestandteil des Rohergebnisses 2015. Die korrespondierenden Aufwendungen zu den Erträgen aus

Standmieten finden sich nach alter Rechtslage in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wieder. Unter Eliminierung dieser Erträge im Vorjahr ergibt sich für das Geschäftsjahr 2016 eine Verbesserung des Rohergebnisses um 1,1%.

Die Gesellschaft beschäftigte am 31.12.2016 308 Mitarbeiter (VJ: 301). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2016 beläuft sich auf 19,9 Mio. € (VJ: 19,5 Mio. €). Der Anstieg des Personalaufwandes um 0,4 Mio. € resultiert aus einer Ganzjahresberücksichtigung unterjähriger Einstellungen des Vorjahres und aus Neueinstellungen im aktuellen Geschäftsjahr. Die Erweiterung der erfolgreichen Geschäftsmodelle und das erreichte Wachstum begründen diese Personalmaßnahmen. Ferner führen die im Mai 2016 gewährte Tariferhöhung von 2,0% und Personalmaßnahmen im Rahmen der Anpassung der Unternehmensstruktur zur Erhöhung des Personalaufwandes gegenüber dem Vorjahr.

Die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport sind aufgrund des weiteren Ausbaus des Lagergeschäftes im Geschäftsjahr 2016 nochmals angestiegen. Darüber hinaus belasteten zusätzliche Mietaufwendungen, die NORDWEST für die weitere Nutzung der Alt-Immobilie in Hagen bis zum Umzug nach Dortmund geleistet hat, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 465 T€. Gegenläufig wirkte der Wegfall der Kosten für die NORDWEST-Messe, die nur im 2-Jahresrhythmus veranstaltet wurde, und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Geschäftsjahres 2015 belastete. Ferner enthält diese Position im Vorjahr Rechtsberatungskosten für die durchgeführte Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten in Höhe von rund 1,0 Mio. €. Aufgrund der vorgenannten Effekte ergibt sich ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum um rund -8%.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, beläuft sich auf -1,1 Mio. € nach -0,6 Mio. € im Vorjahr. Während sich aufgrund der Umsatzausweitung insbesondere zum Jahresende hin eine deutliche Erhöhung der pauschalen Risikovorsorge ergab, bewegte sich die Erhöhung der Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements nur leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Das Finanzergebnis ist insbesondere durch die Zinsen für die Finanzierung des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund in Höhe von 191 T€ (VJ: 196 T€) belastet.

Das Steuerergebnis in Höhe von -2,0 Mio. € beinhaltet neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2016. Die

gesunkene Ertragssteuerquote im Verhältnis zum Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 35,5% (Vorjahr: 38,9%) resultiert insbesondere aus Erträgen im Zusammenhang mit der Dotierung der Pensionsrückstellungen nach HGB, die im Rahmen der Steuerberechnung aufgrund der gesonderten steuerlichen Berechnung der Pensionsrückstellungen (Zinssatz 6%) zu keiner Steuerbelastung führen.

3.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2016 beläuft sich auf 174 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 7,2 Mio. € angestiegen. Während das Anlagevermögen angestiegen ist, bewegt sich das Umlaufvermögen auf nahezu konstantem Vorjahresniveau. Die Umsatzausweitung insbesondere im letzten Quartal 2016 führte zu einer deutlichen Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen während der Rückgang der liquiden Mittel, der durch die Verwendung der Darlehenszahlungen für den Neubau der Konzernzentrale bedingt ist, kompensatorisch wirkte.

Im Bereich IT wurde insbesondere in eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie ein Programm zur Dispositionsoptimierung investiert.

Die deutliche Erhöhung des Sachanlagevermögens geht auf die planmäßig fertiggestellte Konzernzentrale in Dortmund zurück. Insgesamt belaufen sich die Anschaffungskosten für die Immobilie und das Grundstück auf rund 18,1 Mio. €. Für weitere Investitionen in den Neubau, die insbesondere die Posten "Technische Anlagen und Maschinen" sowie die "Büro- und Geschäftsausstattung" betreffen wurden rund 1,6 Mio. € ausgegeben.

Darüber hinaus führte der Erwerb einer Immobilie nebst Grundstück von der Heller & Köster Vermögensverwaltungs GmbH zu einer Ausweitung des Sachanlagevermögens. Für diese Immobilie besteht aktuell eine stabile Vermietungssituation.

Den Investitionen im Geschäftsjahr 2016 in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 15,6 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,5 Mio. € gegenüber.

Das Finanzanlagevermögen entwickelt sich deutlich rückläufig. Dies ist insbesondere auf die Tilgung einer Ausleihung an verbundene Unternehmen zurückzuführen; gegenläufig wirkte sich eine Zuschreibung in Höhe von 0,4 Mio. € aus. Weiterhin enthalten ist ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5,0 Mio. €, dass zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Aufgrund der weiterhin äußerst positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes, mit einem Umsatzanstieg von rund 3,5% im Geschäftsjahr 2016, stieg auch das Vorratsvermögen deutlich an. Der überproportionale Anstieg begründet sich vor allem durch die Sortimentserweiterung.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2016 aufgrund der erheblichen Ausweitung des Umsatzvolumens im letzten Quartal 2016 ebenfalls deutlich angestiegen.

Der Rückgang der liquiden Mittel gegenüber dem 31.12.2015 ergibt sich maßgeblich aus der Inanspruchnahme der bereits in 2015 abgerufenen Darlehensmittel für das Neubauvorhaben in Dortmund. Diese Mittel wurden im Geschäftsjahr 2016 nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes bzw. der Fertigstellung entsprechend abverfügt.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zugesagten Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2016 beläuft sich auf 1.799 T€. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um 258 T€.

Trotz der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Neubau der Konzernzentrale in Dortmund sowie der Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund steigender Umsatzvolumina steht, steigt die Eigenkapitalquote aufgrund der guten Ergebnissituation der Gesellschaft von 32,2% auf jetzt 32,3%.

Aufgrund der Umstellung des Rechnungszinses von einem Sieben-Jahresdurchschnitt auf einen Zehn-Jahresdurchschnitt bei einem konstanten Bestand an Anspruchsberechtigten bewegen sich die Pensionsrückstellungen auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen begründet sich insbesondere in erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns deutlich ansteigen. Darüber hinaus tragen zum Ende des Jahres durchgeführte Personalmaßnahmen in Höhe von 0,2 Mio. € zum Anstieg dieses Postens bei.

Mit der deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina steigen auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - korrespondierend zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - ebenfalls deutlich an.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr geht zurück auf Einzahlungen, die die Unterstützung der Einrichtung des Showrooms in der neuen Konzernzentrale betreffen.

3.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Im Herbst 2016 wurde der Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € neu verhandelt. Die Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Als Sicherheit dient eine Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Darüber hinaus wurde bereits im Vorjahr eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund abgeschlossen. Die Finanzierung in einer ursprünglichen Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Im Geschäftsjahr wurden planmäßig 920 T€ getilgt.

Während sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit aufgrund des guten Jahresergebnisses positiv entwickelte, ist der Cashflow aus Investitionstätigkeit geprägt durch die Auszahlungen für den Neubau der Unternehmenszentrale in Dortmund in Höhe von 14,6 Mio. €. Die Einzahlungen im Vorjahr aus Darlehensgewährungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr deutlich auf 2,2 Mio. € sinken.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2016

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 war sowohl mit Blick auf die Umsatz- als auch auf die Ergebnisentwicklung ein erfolgreiches Jahr. NORDWEST ist es gelungen am Wachstumskurs festzuhalten und das operative Geschäft insbesondere im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie weiter auszubauen. An der positiven Gesamtentwicklung konnte auch die unverändert schwierige Lage in der Stahlbranche und eine durch Sondereffekte geprägte Entwicklung im Haustechnikbereich nichts ändern. Die stetig wachsende Anzahl an Fachhandelspartnern, die ungebrochen positive Entwicklung im

Lagergeschäft sowie das angebotene breite Leistungsspektrum werden auch zukünftig zu einer Verbesserung der Ertragslage beitragen.

Prognosebericht

Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 hat NORDWEST die prognostizierte Umsatz- und Ergebnisentwicklung vollumfänglich erreicht. Für das nun folgende Geschäftsjahr 2017 wird eine konsequente Verfolgung des eingeschlagenen Wachstumskurses avisiert und eine daraus resultierende positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung prognostiziert. Die Ergebnisprognose 2017 basiert dabei nicht nur auf dem stabilen nationalen Konjunkturumfeld, sondern berücksichtigt ebenfalls die antizipierten Erfolge aus den Maßnahmen im Rahmen der weiterentwickelten Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST. Der weitere Ausbau der verschiedenen Unternehmensbereiche, die konsequente Umsetzung neuer Geschäftsideen sowie die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

1. Konjunkturprognose

Die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für 2017 sind positiv formuliert. Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem unruhigen internationalen Umfeld auf Expansionskurs. Begleitet wird dieser Verlauf von einer leicht positiven Entwicklung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften weltweit. In der Prognose aus Dezember 2016 geht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr um 1,7% zulegen wird. Dem Ifo-Institut zur Folge entwickelt sich das Bruttoinlandsprodukt etwas verhaltener mit 1,5%. Diese geringere Einschätzung, die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gestützt wird, beruht auf der geringeren Anzahl an Arbeitstagen im Vergleich zu 2016.

2015 Ist Prognose 2016 2016 Ist* Prognose 2017
ifo 1,7% 1,9% 1,9% 1,5%
IfW 1,7% 2,2% 1,9% 1,7%
IWF 1,7% 1,6% 1,7% 1,4%

BIP Wachstum in Deutschland in 2016: Soll-Ist-Prognosevergleich

*Schätzungen

Nachdem im letzten Quartal 2016 die Exporte stark angestiegen sind, wird die weitere Entwicklung aufgrund der hohen politischen Unsicherheiten verhalten betrachtet. Neben dem Regierungswechsel in den USA und dem Brexit tragen die im kommenden Jahr anstehenden

Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und nicht zuletzt in Deutschland dazu bei, dass die Unsicherheiten bestehen bleiben.

Der prognostizierte Aufschwung in Deutschland wird, unberührt von der internationalen Entwicklung, vor allem von den binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften getragen. Aufgrund der günstigen Finanzierungsbedingungen dürften die Bauinvestitionen im gesamten Prognosezeitraum mit hohen Raten expandieren. Die günstige Arbeitsmarktsituation, sowie die recht hohen Anstiege bei staatlichen Transferzahlungen tragen dazu bei, dass sich auch der private Konsum weiter positiv entwickeln wird. Diese Entwicklung wird sich jedoch im Zeitablauf abschwächen, da die Verbraucherpreise mit dem Auslaufen der preisdämpfenden Effekte seitens der Ölpreise wieder anziehen werden und so die Kaufkraft der privaten Haushalte negativ beeinflussen.

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe trübt sich, laut Veröffentlichungen des Ifo-Instituts, zum Jahresbeginn 2017 etwas ein, es bleibt jedoch günstig. Die teilnehmenden Unternehmen bewerten ihre momentane Geschäftslage so positiv wie noch nie, blicken aber skeptisch in die Zukunft. Im verarbeitenden Gewerbe wurde die momentane Geschäftslage erneut günstig eingestuft. Die Geschäftserwartungen sind jedoch, trotz besserer Exportaussichten, verhalten.

Entgegen der internationalen Unsicherheiten, insbesondere durch den politischen Richtungswechsel in der US-Politik, sieht der internationale Währungsfonds (IWF) die Vereinigten Staaten als Treiber für eine anziehende Weltwirtschaft. Das globale Wachstum wird für 2017 mit 3,4% prognostiziert. Wesentliche Treiber werden die USA und die Entwicklung in China sein, Europa und Japan tragen jedoch auch maßgeblich ihren Teil dazu bei. Die Eurozone sieht der IWF als Konstante mit einer Entwicklung von 1,6%.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 rechnet das Management mit einer Fortführung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Dabei wird von einer heterogenen Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen ausgegangen. Während insbesondere in den Geschäftsbereichen Bau-Handwerk-Industrie und TeamFaktor/Services eine Fortsetzung der dynamischen Entwicklung angezeigt wird, werden sich Veränderungen der Fachhandelspartnerstruktur insbesondere im Geschäftsbereich Haustechnik belastend auswirken. Der Geschäftsverlauf im Bereich Stahl wird maßgeblich durch die Stahlpreisentwicklung geprägt, dessen volatiler Verlauf in einer Szenario-Betrachtung berücksichtigt wird. Darüber hinaus hat NORDWEST bereichsübergreifend in 2016 per Saldo 47 neue Fachhandelspartner aufgenommen, deren Engagement erfahrungsgemäß erst ab

dem zweiten Jahr vollumfänglich zum Tragen kommt. Eine weitere Säule, die das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, bildet das nordwesteigene Lagergeschäft. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts zeigt, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und damit nicht nur ihre Liquidität, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Eingefasst in einer durch den Vorstand weiterentwickelten Vision DRIVE NORDWEST wird für die zukünftige Entwicklung davon ausgegangen, dass sich die Erfolge der Wachstumsstrategie in 2017 und in den kommenden Jahren vermehrt in den Ergebnissen des Unternehmens widerspiegeln werden.

Die für die Planung 2017 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Die Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl ist nach wie vor maßgeblich von der Preisentwicklung abhängig. Auch für 2017 ist diese Entwicklung mit einer hohen Unsicherheit verbunden. Das Zusammenspiel von zahlreichen Einflussfaktoren, die sich teilweise wechselseitig beeinflussen und in unterschiedliche Richtungen zeigen können, erschwert eine zuverlässige Prognose. Insgesamt rechnen wir für 2017 mit einem schwierigen Jahr für den Stahlhandel. Zusätzlich belasten Veränderungen im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner die Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Die Gefahr, dass sich die Ergebnissituation verschlechtert, ist vorhanden.

Gleichwohl sind wir davon überzeugt, dass der Bereich NORDWEST-Stahl durch Investitionen in das Bestands- und Neugeschäft sowie durch den weiteren Ausbau vorhandener Beschaffungswege, eine bestmögliche Unterstützung für die angeschlossenen Fachhandelspartner bietet. Den Kern bilden dabei unsere Wettbewerbsvorteile in der Treuhandabrechnung Stahl, das Bonusabsicherungsmodell sowie die Breite und die Ausgewogenheit der Produktbereiche. NORDWEST bietet den Fachhandelspartnern die Absicherung der Lieferantenboni, die branchenweit zuerst über die NORDWEST Tochter-Gesellschaft TeamFaktor NW GmbH als Dienstleistung angeboten wurde und mit Blick auf die Risiken unter den Stahllieferanten verstärkt an Bedeutung gewinnt.

Nachdem das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 zunächst durch eine rückläufige bzw. stagnierende Preisentwicklung geprägt war, führte ein temporärer Anstieg der Stahlpreise zu Beginn des vierten Quartals zu einer vorgezogenen Bevorratung bei den Fachhandelspartnern. Eine nachhaltige Belebung des Stahlmarkts wird allerdings weiterhin

durch die globalen Überkapazitäten, Dumpingstahl aus Fernost sowie die Hinwendungen zu einer stärker werdenden protektionistischen Handelspolitik, unterbunden. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche möchten wir unter Verwendung einer Szenariobetrachtung begegnen. Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen hinzugezogen werden. Als Basisszenario sehen wir eine Entwicklung der abgesetzten Tonnage von -5% bis -10%, die in Verbindung mit einer um 10% rückläufigen Preisentwicklung einen Umsatzrückgang von bis zu 10% impliziert. Daneben zeigt das ermittelte Positivszenario, mit einer Tonnageentwicklung von -5% bis +1% bei einer leicht rückläufigen Preisentwicklung, eine mögliche positive Umsatzentwicklung an. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer bis zu -15% deutlich rückläufigen Preis- und Mengenentwicklung, eine in dieser Größenordnung abweichende Umsatzentwicklung prognostiziert.

Für den Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2017 mit einer positiven Geschäftsentwicklung gerechnet. Insbesondere die weiterhin sehr gute Auftragsauslastung im Bereich Bau sowie die Erfolge beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises führen dazu, dass von einer Geschäftsvolumenentwicklung in 2017 von +/-0% bis +4% ggü. VJ ausgegangen wird. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass die angebotenen Leistungen am Markt wahrgenommen werden, und eine Partnerschaft mit NORDWEST entsprechend attraktiv machen. Dazu zählt auch der weitere Ausbau der Lagersortimente sowie die in 2016 durchgeführte Weiterentwicklung und technische Modernisierung des Zentrallagers in Gießen. Dies ermöglicht es NORDWEST den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein noch umfangreichreicheres Produktportfolio, mit einer im Vergleich zum Markt einmaligen Performance, anzubieten. Weitere positive Effekte sind aus der in 2016 umgestellten "Ein-Marken-Exklusivmarken-Strategie" zu erwarten. Die Konzentration auf die Exklusivmarke PROMAT soll, zusammen mit einer Intensivierung des Brand-Marketings, den Bekanntheitsgrad der Marke weiter steigern und den Marktanteil erhöhen.

Die Haustechnikbranche wird auch im kommenden Geschäftsjahr durch einen starken Preisdruck und die akute Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Der Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange: Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Zudem weitet sich der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten aus und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf.

Ferner wird die geänderte Zusammenfassung des Fachhandelspartnerkreises Auswirkungen auf das Zentralregulierungs- und das Lagergeschäft haben. Im Rahmen der

Umsatzprognose ergibt sich eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -25% bis -15% ggü. dem Vorjahr.

Trotz der herausfordernden Marktlage sehen wir das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis aus.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services sieht auch für das kommende Jahr einen Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten vor. Die größten Wachstumschancen ergeben sich nach wie vor aus dem Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, für das auch in 2017 mit einem unverändert großen Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis gerechnet wird. Darüber hinaus werden die angebotenen Leistungen auch vermehrt von externen Partnern erkannt. Die sich daraus ergebenen Möglichkeiten einer kooperativen Zusammenarbeit bieten weitere Wachstumschancen. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2017 erwarten wir für den gesamten Geschäftsbereich einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +35% bis +55% ggü. VJ.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Mit Blick auf die Geschäftsarten rechnen wir in 2017 vor allem im Lagergeschäft mit einer weiteren Ausweitung des Geschäfts. Seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern bietet NORDWEST die Möglichkeit, sich aus einem der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche zu bedienen. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Vorteile der NORDWEST-Zentrallagerlösung hinsichtlich Kapitalbindung, Effizienz, geringer Fehlerquote und dem 24-

Stunden-Lieferservice in Deutschland immer mehr Fachhandelspartner überzeugen werden. Zusammen mit der Sortimentsausweitung und der Umstellung von Handelshäusern auf das NORDWEST-Zentrallager wird die außerordentlich positive Entwicklung des Lagergeschäftes anhalten und zu weiteren spürbaren Umsatzsteigerungen im Lagerbereich führen.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2017 mit keinen Forderungsausfällen, welche in ihrem Ausmaß die Erreichung unserer Planergebnisse gefährden könnten.

NORDWEST Handel AG: Eckdaten-Prognose 2017

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2017 verhalten optimistisch und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von -4% bis +6% ggü. VJ, insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 6,2 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,4 Mio. €. Aus heutiger Sicht wird sich das Jahresergebnis analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Attraktivität eines Handelsverbundes spiegelt sich nicht nur in dessen Leistungen, sondern auch in der Größe des Fachhandelspartnerkreises wider. Das Fachhandelspartner-Wachstum des NORDWEST-Handelsverbundes verdeutlicht die erfolgreiche Positionierung und die erfolgversprechenden Potenziale für die Fachhandelspartner. Trotz des hohen Branchenwettbewerbs konnte im letzten Jahr die Anzahl angeschlossener Fachhandelspartner erweitert werden: Im Geschäftsjahr 2016 wurden per Saldo 47 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen (75 Zugänge, 28 Abgänge). Damit gehören NORDWEST per 31.12.2016 insgesamt 730 Fachhandelspartner an. Wir rechnen auch in 2017 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2016 belief sich in der AG die Anzahl der Stellen auf 308 und damit auf 7 Stellen mehr als im Vorjahr (zum 31.12.2015: 301 Stellen).

Im September 2016 erfolgte der erfolgreiche Umzug in die neue Konzernzentrale nach Dortmund, Phoenix West, bei dem sowohl Budget also auch Zeitplan exakt eingehalten werden konnten. Der neue Standort mit seinem Benchmark setzenden Showroom bietet NORDWEST für die Zukunft eine Vielzahl von Wachstums- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Der Showroom wird am 26. und 27. April 2017 im Rahmen der Einweihungsfeier für die neue Konzernzentrale eröffnet.

Neben der Einweihungsfeier sind in 2017 viele weitere Veranstaltungen geplant. So findet im Juli 2017 das traditionelle Treffen der NORDWEST-Fachhandelspartner und Lieferanten der Interessengemeinschaft Stahl (IG Stahl-Treffen) statt. Neben dem intensiven und konstruktiven Branchenaustausch ist ein wichtiges Ziel der Interessengemeinschaft Stahl ein verlässlicher Partner für die Lieferanten im Bereich Stahl zu sein. Daneben hält NORDWEST mit Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst weiterhin am Konzept Zukunftskreis fest, das insbesondere auf die Belange von jungen Führungskräften unserer Fachhandelspartner zugeschnitten ist, und diese auf ihre Führungsaufgabe vorbereiten soll. Im Oktober 2017 wird die Kompassgruppe (Interessengemeinschaft Arbeitsschutz) als Aussteller auf der Messe A+A vertreten sein und für November ist eine eShop-Veranstaltung geplant.

4. Fazit

Die Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ist das erklärte Ziel für 2017. Demgegenüber stehen Veränderungen im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner sowie verschiedenste Herausforderungen in den einzelnen Geschäftsbereichen, die es erfolgreich zu bewältigen gilt. Wir sind davon überzeugt, dass uns dies gelingen wird. Insbesondere die erfolgreiche Entwicklung im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie der deutliche Ausbau im Bereich TeamFaktor/Services zeigen, dass der eingeschlagene Kurs nachhaltiges Wachstum nach sich zieht, und auch externe Einflüsse keinen Richtungswechsel bewirken.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Unser Handelsgeschäft wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch die Unternehmensleitung im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen. Dies ermöglicht es, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquise von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche verweisen wir auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

  • 1 unbedeutend
  • 2 mittel
  • 3 bedeutend
  • 4 schwerwiegend
  • 5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller

schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Des Weiteren erfolgt zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Entscheidungen eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt. Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung besteht konsequenter

Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivtäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, das im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und im vergangenen Geschäftsjahr umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu unseren Industriepartnern sind daher unerlässlicher Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten sehen wir uns auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten unsere Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an unsere Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist. Um die Risiken aus Zahlungsströmen in unterschiedlichen Währungen – vor allem in US-Dollar – zu begrenzen, haben wir konzerneinheitliche Richtlinien für das Devisenmanagement entwickelt. Alle Gesellschaften des Konzerns müssen Fremdwährungspositionen im

Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Es wurden zur Sicherung in 2016 keine Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Translationsrisiken, also Bewertungsrisiken für Bilanzbestände aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen, werden grundsätzlich nicht abgesichert. Aufgrund des geringen Volumens der abgewickelten Geschäfte in US-Dollar wird dieses Risiko als gering eingeschätzt.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im aktuellen Geschäftsjahr und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme

angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit existenzbedrohenden Charakter.

Als Handelsunternehmen gehen wir speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. Wir achten insbesondere auf die Verlässlichkeit unserer Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die

Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Diese Versicherung umfasst sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.), welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden unserem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischem Risiko werden sämtliche Gefahren subsummiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In unseren Geschäftsbereichen sind wir mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnten Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Diesen Auswirkungen auf unsere bestehende Fachhandelspartnerstruktur tragen wir

Rechnung durch ein intensives Monitoring unserer Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb von NORDWEST. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein existenzbedrohendes Risiko darstellen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass unsere Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung von unserem Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Aufund Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich unserer Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur unserer Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten für uns eine enorme Vielfalt bezüglich unseres Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Fachhandelspartner abhängt.

Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass wir Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vornehmen, welche unsere Vermögens- und

Ertragslage negativ beeinträchtigen würden. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzen wir ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Unternehmens und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom

Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und ITgestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich NORDWEST externer Dienstleister, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge bei NORDWEST erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird das System des Herstellers SAP eingesetzt.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Handel AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen. Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen

bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler und Herrn Simon enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den im Vorjahr ausgeschiedenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100% von A7). Das Witwengeld beträgt 60% des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB die Rückstellung im Geschäftsjahr 2016 um einen Betrag in Höhe von 6 T€ auf 328 T€ (Vorjahr: Zuführung 30 T€) gemindert. Die Minderung ergibt sich maßgeblich aus der Ausdehnung des Referenzzeitraums für die Durchschnittsbildung von 7 Jahren auf 10 Jahre.

Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 301 T€ (VJ: 294 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,5 Mio. € (VJ: 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 258 T€ nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung von T€ 162 (VJ: 214) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,9 Mio. € (VJ: 7,2 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2016

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2016 und 2015 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2016 amtierende Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler
Vorsitzender des Vorstands
seit 1.02.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 281.256 310.277 310.277 310.277
Nebenleistung 9.821 11.796 11.796 11.796
Summe 291.077 322.073 322.073 322.073
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 110.000 140.000 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2015 – 2017)) 0 0 0 100.000
Gesamtvergütung 401.077 462.073 322.073 622.073
Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
seit 10.06.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 129.064 251.266 251.266 251.266
Nebenleistung 8.093 14.534 14.534 14.534
Summe 137.157 265.800 265.800 265.800
Einjährige variable Vergütung 25.000 70.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 – 2018)) n.a. 35.000 0 50.000
Gesamtvergütung 162.157 370.800 265.800 415.800

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2016 amtierende Vorstände)

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon
Zufluss Vorsitzender des
Vorstands Finanzvorstand
in € Eintritt 1.02.2015 Eintritt 10.06.2015
2015 2016 2015 2016
Festvergütung 281.256 310.277 129.064 251.266
Nebenleistung 9.821 11.796 8.093 14.534
Summe 291.077 322.073 137.157 265.800
Einjährige variable Vergütung 0
(Tantieme 1) 109.659 0 25.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 291.077 431.732 137.157 290.800

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2016 nicht mehr amtierende

Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Peter Jüngst
Vertriebsvorstand
Austritt 11.05.2015
in € 2015
2016
2016 (Min.)
2016 (Max.)
Festvergütung 114.154 0 0 0
Nebenleistung 6.843 0 0 0
Summe 120.997 0 0 0
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2013 – 2015)) 0 0 0 0
Summe 120.997 0 0 0
Versorgungsaufwand 29.707 0 0 0
Gesamtvergütung 150.704 0 0 0
Gewährte Zuwendungen Annegret Franzen
Finanzvorstand
Austritt 10.06.2015
in € 2015
2016
2016 (Min.)
2016 (Max.)
Festvergütung 137.368 0 0 0
Nebenleistung 10.929 0 0 0
Summe 148.297 0 0 0
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 1.469 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2012 – 2015)) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 149.766 0 0 0

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 nicht mehr amtierende Vorstände)

Peter Jüngst Annegret Franzen
Zufluss Vertriebsvorstand Finanzvorstand
in € Austritt 11.05.2015 Austritt 10.06.2015
2015 2016 2015 2016
Festvergütung 103.548 0 137.368 0
Nebenleistung 17.449 0 10.929 0
Summe 120.997 0 148.296 0
Einjährige variable Vergütung 0 0 70.192 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 120.997 0 218.489 0

Aufsichtsratsvergütung 2016

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende

Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2016 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 234 T€ (VJ: 272 T€) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2016

Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Throm Dr. Reschke Weiß
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
ab 12.05.2015)
(bis
19.05.2016)
(bis 19.05.2016) (bis
19.05.2016)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 6,9 6,9 6,9
Summe
Sitzungsgeld
6,0 5,5 6,5 1,5 1,5 1,0
Summe
AR-Vergütung 2016
60,0 41,5 42,5 8,4 8,4 7,9
Stumpf Rüth Bäcker
in T€
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe
Sitzungsgeld
4,0 4,0 3,0
Summe
AR-Vergütung 2016
22,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2015

Prof. Feuerstein Bertinchamp Frick Dr. Winkels Unterharnscheidt Dr. Weiß
in T€ (Vorsitzender
bis 31.01.2015)
(Vorsitzender
ab 17.02.2015)
(Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
bis 12.05.2015)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
ab 12.05.2015)
(bis
12.05.2015)
Basisvergütung 4,6 47,1 36,0 12,9 23,1 6,5
Summe
Sitzungsgeld
0,0 6,0 5,0 3,3 4,0 1,0
Summe
AR-Vergütung 2015
4,6 53,1 41,0 16,2 27,1 7,5
Stumpf Throm Rüth Weiß Stöcker Bäcker Dr. Reschke
in T€ bis 12.05.2015 ab 12.05.2015 ab 12.05.2015
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0 18,0 6,5 11,5 11,5
Summe
Sitzungsgeld
4,5 3,5 5,0 3,5 1,5 2,0 2,0
Summe
AR-Vergütung 2015
22,5 21,5 23,0 21,5 8,0 13,5 13,5

Angaben nach § 289 Abs. 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält seit dem 12.05.2014 29,95% (960.000 Stimmrechte) dieser Stimmrechte. In 2015 wurde die meldepflichtige Schwelle von 30% nicht erreicht und es lag damit keine Pflicht zur Abgabe eines Pflichtangebotes bei Kontrollübernahme vor.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2016 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Dortmund, den 27. Februar 2017

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bilanz Aktiva

Jahresabschluss NORDWEST Handel AG

Jahresabschluss NORDWEST Handel AG

31.12.2016 31.12.2015
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte 318.534,91 312.753,70
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 867.943,09 932.274,30
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 467.483,04 221.950,73
1.653.961,04 1.466.978,73
II. Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.356.464,86 1.950.991,25
2.
Technische Anlagen und Maschinen
1.512.347,00 0,00
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.986.553,00 232.346,00
4.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
118.929,60 6.951.461,45
22.974.294,46 9.134.798,70
III. Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen
2.206.625,75 2.131.625,75
2.
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
5.803.748,83 9.311.376,67
3.
Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
9.828,08 5.573,08
8.020.202,66 11.448.575,50
32.648.458,16 22.050.352,93
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 131.997,05
1.
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
2.
Fertige Erzeugnisse und Waren
178.532,09
21.484.804,58
18.772.637,91
21.663.336,67 18.904.634,96
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
87.830.171,60 79.773.362,49
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2016 € 332.000,00
31.12.2015 €
0,00
2.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
1.955.665,91 1.592.829,45
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2016 €
0,00
31.12.2015 €
0,00
3.
Sonstige Vermögensgegenstände
12.011.341,26 20.386.672,01
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2016 €
0,00
31.12.2015 € 397.225,06 101.797.178,77 101.752.863,95
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 17.052.407,90 23.265.757,97
C. Rechnungsabgrenzungsposten 195.422,38 207.755,31
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 258.459,19 257.303,54
173.615.263,07 166.438.668,66

Passiva

Bilanz

31.12.2016 31.12.2015
A. Eigenkapital
I. Ausgegebenes Kapital
Gezeichnetes Kapital 16.500.000,00 16.500.000,00
16.500.000,00 16.500.000,00
671.500,09
II. Kapitalrücklage 671.500,09
III. Gewinnrücklagen
1.
Gesetzliche Rücklage
3.273.000,00 3.273.000,00
2.
Andere Gewinnrücklagen
20.577.914,71 20.577.914,71
IV. Bilanzgewinn 15.017.344,44 12.563.414,49
56.039.759,24 53.585.829,29
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 7.890.208,00 7.935.045,01
2. Steuerrückstellungen 452.318,59 65.000,00
3. Sonstige Rückstellungen 5.441.046,31 4.390.057,94
13.783.572,90 12.390.102,95
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 13.840.416,00 14.760.000,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2016 €
1.163.872,00
31.12.2015 €
945.294,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 83.225.537,95 77.715.731,39
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2016 €
83.225.537,95
31.12.2015 €
77.715.731,39
13.264,03
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
178.075,15
31.12.2016 €
178.075,15
31.12.2015 €
13.264,03
4. Sonstige Verbindlichkeiten 6.005.102,87 7.943.230,21
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2016 €
5.306.320,87
31.12.2015 €
7.943.230,21
davon aus Steuern:
31.12.2016 €
3.772.044,89
31.12.2015 €
301.522,47
103.249.131,97 100.432.225,63
D. Rechnungsabgrenzungsposten 542.798,96 30.510,79
173.615.263,07 166.438.668,66

Gewinn- und Verlustrechnung

2016 2015
1. Umsatzerlöse 385.918.699,62 385.743.304,20
Erhöhung des Bestandes an fertigen und
2. unfertigen Erzeugnissen 46.535,04 67.092,28
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 387.689,39 342.424,24
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.658.190,73 4.108.520,63
388.011.114,78 390.261.341,35
5. Materialaufwand
a)
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren -332.408.614,52 -336.489.982,12
b)
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-2.038.792,13 0,00
-334.447.406,65 -336.489.982,12
6. Rohergebnis 53.563.708,13 53.771.359,23
7. Personalaufwand
a)
Löhne und Gehälter
b)
Soziale Abgaben und Aufwendungen
-17.157.040,60 -16.278.915,96
für Altersversorgung und für Unterstützung -2.790.933,12 -3.200.750,02
davon für Altersversorgung
2016 €
55.467,45
2015 €
632.677,26
-19.947.973,72 -19.479.665,98
8. Abschreibungen
a)
auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen -1.476.037,31 -1.698.487,11
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.733.584,79 -29.090.278,03
10. EBIT 5.406.112,31 3.502.928,11
11. Erträge aus Beteiligungen 275,00 200.275,00
davon aus verbundenen Unternehmen
2016 €
275,00
2015 €
200.000,00
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 727.668,37 760.039,17
davon aus Aufzinsungen:
2016 €
0,00
2015 €
68.690,19
davon aus verbundenen Unternehmen
2016 €
230.983,24
2015 €
233.537,21
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -661.384,87 -807.665,50
davon aus Aufzinsungen:
2016 €
426.846,00
2015 €
498.260,00
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.955.735,19 -1.423.166,26
15. Ergebnis nach Steuern 3.516.935,62 2.232.410,52
16. Sonstige Steuern -101.505,67 -152.185,64
17. Jahresüberschuss 3.415.429,95 2.080.224,88
18. Gewinnvortrag 12.563.414,49 12.245.939,61
19. Ausschüttungen an Anteilseigner - 961.500,00 -1.762.750,00
20. Bilanzgewinn 15.017.344,44 12.563.414,49

Kapitalflussrechnung

2016
T€
2015
T€
Periodenergebnis vor Verwendung 3.415 2.080
+ Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
1.476 1.698
-/+ Abnahme / Zunahme der Rückstellungen 1.045 -1.889
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -468 -1.129
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
-3.189 -6.283
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
4.622 5.278
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens
54 -636
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge -67 48
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag 1.956 1.423
-/+ Ertragsteuerzahlungen -1.579 -1.773
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 7.265 -1.183
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle
Anlagevermögen
-1.195 -650
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Sachanlagevermögens
0 3.225
- Auszahlungen für Investitionen in das
Sachanlagevermögen
-15.137 -6.235
- Auszahlungen für Investitionen in das
Finanzanlagevermögen
-79 0
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Finanzanlagevermögen
4.000 1.580
+ Einzahlung Körperschaftssteuerguthaben 397 386
+ Erhaltene Zinsen 656 131
+ Erhaltene Dividenden 0 400
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -11.358 -1.163
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten 0 15.000
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -920 -240
- Gezahlte Dividenden -962 -1.763
- Gezahlte Zinsen -313 -323
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.195 12.674
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -6.288 10.328
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 74 0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 23.266 12.938
Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 17.052 23.266
* davon verfügungsbeschränkt 1.500 9.449

Anhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2016 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2, 266 ff. HGB). Die Vorjahres-Anpassungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund der erstmaligen Anwendung des Bilanzrichtlinien-Umsetzungsgesetzes im Geschäftsjahr 2016 werden im Anhang dargestellt; eine Anpassung der Vorjahreszahlen in der Gewinn-und Verlustrechnung erfolgt nicht.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, bewertet. Fremdkapitalzinsen werden - soweit zulässig - aktiviert. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Immaterielle Vermögensgegenstände werden linear abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt.

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

73

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Die liquiden Mittel des Vorjahres enthalten unter anderem die Darlehensauszahlungen der beteiligten Kreditinstitute für das Neubauvorhaben in Dortmund. Die Mittel sind vollständig abgerufen und im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend ab verfügt worden. Im Berichtsjahr wurden liquide Mittel in Höhe von 1,5 Mio. € zugunsten eines Lieferanten verpfändet und stehen damit nicht in der Verfügungsmacht von NORDWEST.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag in Höhe von 258 T€ aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Bewertung erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von 7.890 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels der sogenannten "Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.

Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 4,01% p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB a.F. erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 3,24% durchgeführt (Stand Dezember 2016, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S.1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 842 T€.

Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5%, ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein – nicht bilanzierter – Überhang aktiver latenter Steuern.

Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet

Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2016

Anschaffungs-/Herstellungskosten Abschreibungen Buchwert
I. Immaterielle
V
ermögegengegenstände
01.01.2016 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2016 01.01.2016 Zugänge Zuschreibung Abgänge 31.12.2016 31.12.2016 31.12.2015
1. Selbst geschaffene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und W
erte
1.251.191,14 276.250,36 0,00 714.328,20 813.113,30 938.437,44 270.469,15 0,00 714.328,20 494.578,39 318.534,91 312.753,70
2. Entgeltlich erworbene Konzes
sionen, gewerbliche Schutz
rechte und ähnliche Rechte und
W
erte sowie Lizenzen an sol
chen Rechten und W
erten
9.185.236,72 641.289,78 31.480,00 933.886,41 8.924.120,09 8.252.962,42 724.049,99 0,00 920.835,41 8.056.177,00 867.943,09 932.274,30
3. Geleistete Anzahlungen
auf Software
221.950,73 277.012,31 -31.480,00 0,00 467.483,04 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 467.483,04 221.950,73
S
umme immaterielle
V
ermögensgegenstände
10.658.378,59 1.194.552,45 0,00 1.648.214,61 10.204.716,43 9.191.399,86 994.519,14 0,00 1.635.163,61 8.550.755,39 1.653.961,04 1.466.978,73
II. S
achanlagen
1. Grundstücke, grundstücks
gleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und
1.950.991,25 11.688.599,61 * 5.855.311,45 0,00 19.494.902,31 0,00 138.437,45 0,00 0,00 138.437,45 19.356.464,86 1.950.991,25
Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs
18.611,03 892.384,00 708.650,00 18.611,03 1.601.034,00 18.611,03 88.687,00 0,00 18.611,03 88.687,00 1.512.347,00 0,00
und Geschäftsausstattung 2.790.607,18 1.661.517,72 387.500,00 2.241.718,77 2.597.906,13 2.558.261,18 254.393,72 0,00 2.201.301,77 611.353,13 1.986.553,00 232.346,00
4. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
6.951.461,45 118.929,60 -6.951.461,45 0,00 118.929,60 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 118.929,60 6.951.461,45
S
umme S
achanlagen
11.711.670,91 14.361.430,93 0,00 2.260.329,80 23.812.772,04 2.576.872,21 481.518,17 0,00 2.219.912,80 838.477,58 22.974.294,46 9.134.798,70
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen
Unternehmen
2.131.625,75 75.000,00 0,00 0,00 2.206.625,75 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.206.625,75 2.131.625,75
2. Ausleihungen
an verbundene Unternehmen
9.731.376,67 72.372,16 0,00 4.000.000,00 5.803.748,83 420.000,00 0,00 420.000,00 0,00 0,00 5.803.748,83 9.311.376,67
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 0,00 0,00
4. Geschäftsguthaben bei
Genossenschaften
5.573,08 4.255,00 0,00 0,00 9.828,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.828,08 5.573,08
S
umme Finanzanlagen
12.688.772,72 151.627,16 0,00 4.000.000,00 8.840.399,88 1.240.197,22 0,00 420.000,00 0,00 820.197,22 8.020.202,66 11.448.575,50
S
umme Anlagevermögen
35.058.822,22 15.707.610,54 0,00 7.908.544,41 42.857.888,35 13.008.469,29 1.476.037,31 420.000,00 3.855.076,41 10.209.430,19 32.648.458,16 22.050.352,93

* die ausgewiesene Summe enthält aktivierte Fremdkapitalzinsen in Höhe von T€ 111.

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt.

Die NORDWEST Handel AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und einen Betrag von 276 T€ (VJ 176 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von 270 T€ (VJ 501 T€). Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Im Zusammenhang mit der Errichtung des Neubaus in Dortmund hat die NORDWEST Handel AG die auf den Herstellungszeitraum entfallenden Fremdkapitalzinsen (111 T€; VJ 166 T€) als Herstellungskosten aktiviert.

Auf Grund des endgültigen Wegfalls der Gründe für eine dauerhafte Wertminderung der Ausleihung an verbundene Unternehmen wurde im Geschäftsjahr eine Zuschreibung in Höhe von 420 T€ (VJ 1.000 T€) vorgenommen.

Für eine gegen die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2016 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens NORDWEST vor. Das Risiko eines Ausfallrisikos dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt, eine Wertberichtigung ist nicht erforderlich.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält 29,95% der Stimmrechte.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Der Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung setzt sich aus der Pensionsverpflichtung auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zum 31. Dezember 2016 in Höhe von 1.799 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwerts bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 2.058 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen in

Höhe von 83 T€ mit den Erträgen des verrechneten Vermögens in Höhe von 79 T€ im Finanzergebnis saldiert.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt.

Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 785 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechneten Steueraufwand der Geschäftsjahre 2015 und 2016.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hier angemessene Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen und Aufwendungen aus der Compliance-Untersuchung enthalten.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 13,8 Mio. € besichert.

Die Restlaufzeiten für diese Darlehen ergeben sich wie folgt:

Darlehensbetrag in €
31.12.2016
Restlaufzeit
Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe
Darlehensgeber
Sparkasse Hagen 746.640,00 93.360,00 373.440,00 279.840,00 746.640,00
Sparkasse Hagen 3.937.142,00 297.144,00 1.188.576,00 2.451.422,00 3.937.142,00
Commerzbank 535.710,00 85.720,00 342.880,00 107.110,00 535.710,00
Commerzbank 3.937.142,00 297.144,00 1.188.576,00 2.451.422,00 3.937.142,00
Deutsche Bank 746.640,00 93.360,00 373.440,00 279.840,00 746.640,00
Deutsche Bank 3.937.142,00 297.144,00 1.188.576,00 2.451.422,00 3.937.142,00
13.840.416,00 1.163.872,00 4.655.488,00 8.021.056,00 13.840.416,00
Stand zum 31.12.2015 14.760.000,00 945.294,00 4.792.608,00 9.022.098,00 14.760.000,00

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann. Darüber hinaus besteht für einen Lieferanten eine Absicherung in Höhe von 1,5 Mio. € in Form eines zu seinen Gunsten verpfändeten Tagesgeldkontos.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten.

Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

2016 2015
Vortrag 01.01. 12.563.414,49 12.245.939,61
Zahlung einer Dividende -961.500,00 -1.762.750,00
Jahresergebnis 3.415.429,95 2.080.224,88
Stand 31.12. 15.017.344,44 12.563.414,49

NORDWEST Handel AG

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 1.378.150,00 € auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,43 € je dividendenberechtigter Aktie.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

2016 2015 2015
HGB n.F. HGB n.F. HGB a.F.
Streckengeschäft 265.148 271.071 271.071
Lagergeschäft 126.267 122.000 122.000
Delkredereprovision 35.485 34.492 34.492
Sonstige Erlöse 4.342 4.442 2.599
Eigenumsatz 431.242 432.005 430.162
./. Skonto, Umsatzvergütungen -45.323 -44.419 -44.419
Umsatzerlöse lt. GuV 385.919 387.586 385.743

Die Spalte "2015 HGB n.F." enthält die gemäß den neuen Ausweisregelungen durch das BilRUG angepassten Umsatzerlöse. Hierbei ergibt sich die Veränderung der sonstigen Erlöse zum einen aus der Zuordnung von Dienstleistungserträgen, die nach der Neudefinition der Umsatzerlöse gemäß § 277 Abs. 1 HGB n.F. als Umsatzerlöse auszuweisen sind, sowie der Zuordnung der Mieterträge, zu diesem Posten.

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erträge (Bonusabgrenzungen) von 73 T€.

Im Geschäftsjahr 2016 wurden aktivierte Eigenleistungen auf Entwicklungskosten in Höhe von 276 T€ ertragswirksam erfasst. Die Entwicklungen betreffen weit überwiegend die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie Zuschreibungen auf Finanzanlagen. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 134 T€, die Zuschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 420 T€ sowie die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 16 T€ sind anderen Perioden zuzurechnen.

Die Materialaufwendungen enthalten ebenfalls Anpassungen aufgrund der neuen Ausweisregelungen durch das BilRUG. Im Berichtsjahr sind dies 2.034 T € für das Vorjahr ergäbe sich eine Erhöhung der Materialaufwendungen in Höhe von 1.451 T €.

Außerdem sind innerhalb dieses Postens Materialaufwendungen periodenfremde Aufwendungen von 250 T€ enthalten.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 427 T€ (VJ 498 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten periodenfremde Steuern in Höhe von 71 T€.

in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 318.534,91
Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs.8 S. 3 HGB 635.637,80
Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs.6 S. 3 HGB n.F. 842.080,00
Ausschüttungsgesperrter Betrag 2016 1.796.252,71

E § 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

F § 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

31.12.2016 31.12.2015
Aktive latente Passive latente Aktive latente Passive latente
Steuern Steuern Steuern Steuern
in € in € in € in
Immaterielle Vermögensgegenstände 104.495,38 102.583,21
Beteiligungen 122.049,95 122.031,35
Sonstige Vermögensgegenstände 0,00 3.123,65
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 590.213,69 569.235,67
Pensionsrückstellungen 119.756,95 132.243,70
Sonstige Verbindlichkeiten 42.164,31 0,00
Summe latente Steuern 874.184,90 104.495,38 826.634,37 102.583,21
./. Saldierung -104.495,38 -104.495,38 -102.583,21 -102.583,21
Latente Steuern nach Saldierung (= Aktivüberhang) 769.689,52 0,00 724.051,16 0,00

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

G Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter

http://www.investor-relations.nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporategovernance.html dauerhaft zugänglich gemacht.

H Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die Angaben zur Honorierung des Abschlussprüfers entfallen auf Grund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG.

I Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

Anteile der
NORDWEST
Eigen
kapital
Jahres
ergebnis
Firma Sitz Handel AG 31.12.2016 2016
% T€ T€
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0 1.526 180
Nürnberger Bund Produktions
verbindungshandels GmbH
Dortmund, Deutschland 100,0 517 3.253
nexMart Beteiligungs GmbH &
Co. KG
Stuttgart, Deutschland 9,9 *5.618 *31
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 797 107
HAGRO Haustechnik
Großhandels GmbH
Dortmund, Deutschland 100,0 412 -94
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 470 78

* 31.12.2015

Im Zuge einer konzerninternen Umstrukturierung wurden im Geschäftsjahr 2016 die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die Heller + Köster Vermögensverwaltungs GmbH auf die NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH verschmolzen. In der Folge wurde die NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH in die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH umbenannt.

Darüber hinaus wurde die e-direct Datenservice GmbH auf die Datenportal GmbH verschmolzen. In der Folge wurde die Datenportal GmbH in die e-direct Datenportal GmbH umbenannt. Alle Gesellschaften haben ihren Geschäftssitz im September 2016 nach Dortmund verlegt. Die Anteilsquote wird unter Berücksichtigung der direkt und indirekt gehaltenen Anteile ermittelt. Aufgrund der vorgenommenen "side-stream"-Verschmelzung der e-direct Datenservice GmbH auf die Datenportal GmbH ohne Kapitalerhöhung hat die NORDWEST Handel AG die bisher an der e-direct Datenportal GmbH (vormals e-direct Datenservice GmbH) gehaltenen Anteile nunmehr auf die Anteile der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (vormals NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH) umgebucht.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2016

A = AR-Mandate

B = Beiratsmandate

C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

Vorstandsvorsitzender

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender

Inhaber der MB Prochairman Consulting, München

Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main

Vorsitzender der Geschäftsführung der COMPO Holding GmbH und der COMPO GmbH, beide in Münster (bis 30.06.2016)

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEURER GmbH, Ulm A Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A

Mitglied des Aufsichtsrates der Kontron AG, Augsburg (bis 30.11.2016) A

Mitglied des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A

Mitglied und Vorsitzender des Beirates der COMPO Holding GmbH, Münster (bis 30.06.2016) B Mitglied des Beirates der Rhodius GmbH, Ansbach B

Mitglied des Verwaltungsrates der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart C

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
stellvertr. Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG, Düsseldorf
(Bundesverband Deutscher Stahlhandel) A
sowie Vorsitzender des Vorstandsrates der BDS AG C
Mitglied des Beirates bei der Firma KAEFER, Stahl + Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Vorsitzender des Beirates bei der Firma Kerschgens, Stahl & Mehr GmbH, Stolberg B

Dr.-Ing. Sebastian Reschke (ausgeschieden am 19.05.2016)

Ingenieur

Mitglied des Beirates bei der GEBHARDT Logistic Solutions GmbH, Cham B Mitglied des Beirates bei der DINSE G.m.b.H., Norderstedt B

Norbert Unterharnscheidt

Vorstand der e.systeme21 AG, Bellenberg

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der e.sets21 AG, Bellenberg A
Verwaltungsrat des VDT (Verbandes Deutscher Treasurer e. V.), Limburg C

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C

Jörg Throm (ausgeschieden am 19.05.2016) Geschäftsführender Gesellschafter der Throm GmbH, Büdingen

Rüdiger Bäcker *)

Kaufm. Angestellter

Peter Weiß *) (ausgeschieden am 19.05.2016) Kaufm. Angestellter

Andreas Rüth *)

Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

J Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2016 Gesamtbezüge von 833 T€ (VJ 926 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 301 T€ (VJ 294 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 5,3 Mio. € (VJ 5,3 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Geschäftsjahr 2016 insgesamt 234 T€ (VJ 272 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

K Sonstiges

Die Zahl der 2016 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

NORDWEST Handel AG
Vollzeit Teilzeit
beschäftigte beschäftigte Auszubildende
2016 (2015) 2016 (2015) 2016 (2015)
kaufm. Mitarbeiter 247 (242) 37 (38) 22 (20)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 249 (244) 37 (38) 22 (20)

Haftungsverhältnisse

Es bestehen selbstschuldnerische Bürgschaften in Höhe von Mio. € 5,1 zugunsten von drei namhaften, deutschen Kreditinstituten für die Einräumung von Kontokorrentkrediten gegenüber einer Tochtergesellschaft der NORDWEST Handel AG. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der positiven Ertragslage sowie der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft nicht gerechnet.

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2016 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 12,2 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft nicht gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:

  • Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Generalunternehmervertrag mit der Depenbrock Systembau GmbH & Co. KG. Hieraus ergeben sich in 2017 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von 713 T€. Darüber hinaus besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 58 T€.
  • Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis 30.09.2018. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Wir schätzen die monatlichen Aufwendungen auf rund 10 T€.
  • Dauerschuldverhältnisse (Pkw-Leasing): Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 659 T€ (VJ 678 T€), davon sind 355 T€ (VJ 350 T€) innerhalb eines Jahres fällig. Die Verträge haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Risiken bestehen bei einer vorzeitigen Auflösung eines Leasingvertrages, bei einer Rückgabe von Pkw mit Feststellungen von Schäden oder einer höheren Kilometerleistung als im Vertrag vorgesehen.

  • Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands.

  • Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf rund 1.027 T€. Für die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 3.081 T€.
  • Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2019. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 152 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.
  • Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2017 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 983 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 575 T€.

Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote einzugehen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 Nr. 8 AktG, § 21 WpHG:

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hat unserer Gesellschaft am 13. Mai 2014 gemäß § 21 Abs.1 Satz 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 12. Mai 2014 die Schwellen von 3%, 5%, 10%, 15%, 20% und 25% überschritten hat und zu diesem Tag 29,95% (960.000 Stimmrechte) beträgt.

Zur Erläuterung hat die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, weiter mitgeteilt, dass sie diese 960.000 Aktien im Rahmen einer

konzerninternen Umstrukturierung von ihrer Muttergesellschaft, der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Anif, Österreich, übernommen habe.

Die LRI Invest S.A., Munsbach, Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 27.07.2015 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 24.07.2015 die Schwelle von 5% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 4,99% (das entspricht 160.000 Stimmrechten) betragen hat.

Am 21.02.2017 hat uns Herr Roland Oetker gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuhman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, die Schwelle von 5% der Stimmrechte überschritten und an diesem Tag 5,10% (das entspricht 163.566 Stimmrechten) betragen hat.

Herr Karl Poerzgen, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 11.07.2016 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 01.07.2016 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 1,87% (das entspricht 60.000 Stimmrechten) betragen hat.

Dortmund, 27. Februar 2017

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, den 28. Februar 2017

Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Gloth Kathrin Jaeger

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Der NORDWEST–Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit fast 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 730 Fachhandelspartner (+47 ggü. VJ) und im Konzern 957 Fachhandelspartner (+36 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

NIW NORDWEST Geschäftsbereiche
BHI Haustechnik Stahl TF/S
Zentralregulierung V V V V
Geschäftsart Strecke V V V nein
Lager V V nein nein

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich des NORDWEST-Konzerns der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft (IG-Stahl). Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen einmalig ist. Die Treuhandabrechnung ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, das NORDWEST seinen Fachhandelspartnern anbietet: Seit 2013 werden auch die Boni der Stahllieferanten abgesichert. Hintergrund ist das nach wie vor volatile und schwierige Marktumfeld für die Stahlproduzenten und Stahlhändler verbunden mit einem hohen Preisdruck. Die Stahlhändler sind zur Ergebnissicherung auf die Bonuszahlungen der Lieferanten angewiesen. Umso wichtiger ist es daher, dass die Bonuszahlungen der Stahlwerke garantiert werden können. Die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH bietet in der Verbundlandschaft ein Angebot, mit dem erstmalig ein Verbund für die Bonusansprüche der Händler bei der Industrie haftet. Die Bonusabsicherung macht die Händler wettbewerbsfähiger und ermöglicht ein hohes Maß an Sicherheit bei der Ergebniskalkulation.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschläge und Sicherheit, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Werkzeug-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein "Rundumsorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. spezialisierte Fachhandelspartnergemeinschaften, Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke "Delphis".

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 148.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 41.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware von Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Konzerns wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und –maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 15.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen

Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Das Angebot an IT-Dienstleistungen umfasst vor allem das eSHOP-Konzept und die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI).

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 180.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Das ZR-Online rundet als ein onlinebasiertes Abrechnungssystem das NIS-Servicepaket ab.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

"Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner. Der Erfolg unserer Fachhandelspartner und die nachhaltige Unternehmenswertsteigerung sind unsere wichtigsten Ziele."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: "NORDWEST ist die erfolgreichste PVH-Verbundgruppe mit nachhaltigem, wirtschaftlichen Wachstum. Das Geschäftsvolumen beträgt in 2020 über 3 Mrd. € mit > 0,5% EBT." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

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3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG als auch auf Konzernebene, (Betriebsergebnis, EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lagerund Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen des Konzernanhangs nach IFRS und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses Konzernlageberichts.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Händler mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfinden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2016

Die deutsche Wirtschaft hat sich auch im vergangenen Jahr 2016 positiv entwickelt. Diversen außenpolitischen Einflüssen zum Trotz steigerte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,9% gegenüber dem Vorjahreswert.

Das erste Quartal hat mit einem Wachstum von 0,7% gegenüber dem Vorquartal maßgeblich zu der positiven Gesamtentwicklung beigetragen. Im weiteren Jahresverlauf verlor die Entwicklung jedoch an Dynamik und steigerte sich um 0,5% im zweiten Quartal und 0,1% im dritten Quartal. Zum Jahresende nahm die Konjunktur wieder an Fahrt auf und legte 0,4% gegenüber dem Vorquartal zu.

Getragen wird die positive Gesamtentwicklung im besonderen Maße durch gesteigerte staatliche und private Konsumausgaben, ebenso durch stärker nachgefragte Bauinvesti-

tionen und Investitionen in Ausrüstungen. Aufgrund der erhöhten Binnennachfrage legten die Importe im Vergleich zu den Exporten stärker zu.

Auch auf dem nationalen Arbeitsmarkt hat eine ähnliche Entwicklung stattgefunden. Saisonbereinigt nahm die Erwerbstätigkeit weiter zu und liegt im Jahresdurchschnitt auf einem konstant hohen Niveau. Jedoch verlor der Aufschwung seit der Jahresmitte an Dynamik, unter anderem bedingt durch den Eintritt von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Begründet durch diverse arbeitspolitische Maßnahmen geht man dagegen von einer anhaltend positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes aus.

Die moderate Entwicklung im Euroraum setzte sich auch in 2016 fort. Auf Jahressicht erhöhte sich das preisbereinigte BIP um 1,7% und die Arbeitslosenquote konnte auf 9,6% zum Jahresende (VJ: 10,4%) gesenkt werden. Das Wachstum der globalen Weltwirtschaft hat im vergangenen Jahr an Dynamik verloren. Nach Angaben der OECD betrug das Weltwirtschaftswachstum in 2016 2,9% und war damit das schwächste Wachstum seit 2009. Ein Grund dafür ist u. a. das immer noch hohe, aber inzwischen abgeschwächte Wachstum in China.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2017 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

2. Geschäftsverlauf in 2016

Getragen durch einen deutlich positiven Geschäftsverlauf im vierten Quartal 2016 konnte die bis dahin bereits gute Entwicklung des Geschäftsvolumens nochmals gesteigert werden. Insbesondere die zum Jahresende gestiegenen Stahlpreise führten im selbigen Geschäftsbereich zu deutlichen Umsatzzuwächsen. Daneben konnte der Bereich TeamFaktor/Services durch den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten zusätzliches Geschäftsvolumen generieren. Zusammen mit einer im Vergleich zur allgemeinen Marktentwicklung überdurchschnittlichen Entwicklung im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie, erreicht der NORDWEST-Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt ein Gesamtvolumen in Höhe von 2.147,2 Mio. € und übersteigt damit das Vorjahr um 9,4%.

Geschäftsvolumen im Konzern 2015 2016 Veränderung
(brutto inkl. MwSt.) in Mio. € in Mio. € zum Vorjahr
Stahl 803,2 803,0 0,0%
Bau-Handwerk-Industrie 783,8 842,1 7,4%
Haustechnik 277,7 246,5 -11,2%
TeamFaktor/Services 97,1 255,6 163,2%
Summe 1.961,8 2.147,2 9,4%

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in Mio. € kann es zu

Rundungsdifferenzen kommen.

Darüber hinaus haben sich auch in 2016 wieder zahlreiche Fachhandelspartner dem NORDWEST-Konzern angeschlossen. Zum Jahreswechsel wuchs die Anzahl auf insgesamt 957 Fachhandelspartner, was einen Anstieg um 36 Partner bedeutet (75 Zugänge, 39 Abgänge). Für diese äußerst positive Entwicklung zeichnen sich insbesondere die angebotenen Leistungen in unserem Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie das nordwesteigene Lager verantwortlich.

Anzahl
01.01.2016 921
Saldo Zu-/Abgänge 36
31.12.2016 957

Stahl

Getragen durch einen spürbaren Anstieg der Stahlpreise zum Beginn des vierten Quartals, welcher zu einer vorgezogenen Bevorratung bei den Fachhandelspartnern führte, erzielte der Geschäftsbereich Stahl trotz einer unterjährig eher verhaltenen Preisentwicklung ein Geschäftsvolumen von 803,0 Mio. € auf Vorjahresniveau (2015: 803,2 Mio. €). In diesem Geschäftsbereich wurde entgegen der zum Halbjahr 2016 veröffentlichten Bestätigung des Negativszenarios die Prognose, aufgrund von Preisanstiegen zum Jahresende mit einem Geschäftsvolumen auf Vorjahresniveau, überflügelt und damit das im Konzern-Lagebericht 2015 dargestellte Positivszenario erreicht.

Eingebettet in ein fortwährend schwieriges Marktumfeld, geprägt durch Überkapazitäten seitens der Hersteller, Einführung von Antidumping-Zöllen auf Stahlimporte aus nicht EU-Staaten und eine nur schwer vorhersehbare Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise, ist eine Prognose für das folgende Geschäftsjahr schwierig. Ungeachtet dessen sehen wir uns durch ein breites und ausgewogenes Produktportfolio und durch eine hohe Konzentration auf strategische Lieferanten für die anstehenden Aufgaben gut aufgestellt.

Bau-Handwerk-Industrie

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie setzte seine positive Geschäftsentwicklung auch im Geschäftsjahr 2016 fort. Das Geschäftsvolumen in Höhe von 842,1 Mio. € übertrifft mit einer Steigerung von 7,4% im Vergleich zum Vorjahr (2015: 783,8 Mio. €) die allgemeine Marktentwicklung deutlich. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Konzern-Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognose, die eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -1% bis 4% ggü. Vorjahr vorsah, deutlich übertroffen.

Der Bereich Bau hat mit einem Geschäftsvolumen von 223,8 Mio. € und einer Steigerung des Vorjahresvolumens um 2,4% (2015: 218,5 Mio. €) zu der positiven Entwicklung des gesamten Geschäftsbereiches beigetragen. Die erfreuliche Entwicklung begründet sich hauptsächlich in der stabilen Auftragslage und der guten Auslastung des verarbeitenden Handwerks. Wir sehen uns durch die Überarbeitung und Intensivierung der Vertriebskonzepte, insbesondere der der Leistungsgemeinschaft Baugeräte, sowie durch den kontinuierlichen Ausbau der Lieferantenstruktur im Bereich Bau für den weiteren Geschäftsverlauf gut aufgestellt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sich der Bereich Handwerk & Industrie erneut sehr gut entwickelt. Das Geschäftsvolumen verbesserte sich um 9,4% auf 618,3 Mio. € (2015: 565,3 Mio. €). Besonders positiv entwickelten sich hierbei die Fachbereiche Arbeitsschutz, Elektrowerkzeuge, Oberflächentechnik sowie Schweißtechnik. Neben dem immer stärker werdenden Preiskampf und der zunehmenden Preistransparenz durch das Internet, stellen auch die wachsenden Anforderungen der Industriekunden die Herausforderungen der Branche dar. Doch wir sehen uns auch in diesem Bereich absolut wettbewerbsfähig aufgestellt. Neben kontinuierlichen Verbesserungen der Konditionen und Kostenstrukturen, verfügt NORDWEST über eines der besten und funktionsfähigsten Läger und bietet den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein Alleinstellungsmerkmal in dieser Branche.

Haustechnik

Der Geschäftsbereich Haustechnik steigerte, bereinigt um die Auswirkungen angepasster Beschaffungswege des größten Haustechnikkunden, das Geschäftsvolumen um 5,1%. Insgesamt erreichte der Bereich ein Geschäftsvolumen von 246,5 Mio. € (-11,2% ggü. Vorjahr). Damit hat der Geschäftsbereich die im Konzern-Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognosebandbreite eingehalten.

Mit der überarbeiteten Exklusivmarke Delphis, personeller Verstärkung im Außendienst und in der Sortimentsbetreuung, sowie durch unsere Leistungsfähigkeit im Zentrallager vom Großabnehmer über "Onliner" auch kleinere Händler bedienen zu können, werden wir unsere Position am Markt stärken und den Herausforderungen der Zukunft positiv entgegenblicken.

TeamFaktor/Services

Ungebrochen positiv entwickelte sich der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Der durch die Factoring-Aktivitäten geprägte Bereich erreichte zum Jahresende mit 255,6 Mio. € einen deutlichen Anstieg von 163,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2015: 97,1 Mio. €). Im vergangenen Jahr wurde wieder eine Vielzahl an Neukunden aufgenommen. Gerade die

Bedienung größerer Kunden gilt dabei nach wie vor als Wachstumstreiber. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2015 veröffentlichte Prognose, die eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von 70% bis 80% ggü. Vorjahr vorsah, deutlich übertroffen.

Trotz zunehmender Regulierung und einem anhaltenden Niedrigzinsumfeld erwarten wir weiterhin eine positive Entwicklung. Darauf deuten die vorliegenden Neu-Anfragen, aber auch der positive Zuspruch unserer Fachhandelspartner hin.

Neben dem Branchen-Know-how zeichnet sich unsere Factoring-Gesellschaft TeamFaktor NW GmbH auch durch individuelle Angebote für unsere Fachhandelspartner aus. Hervorzuheben ist dabei das speziell entwickelte Angebot für kleinvolumige Strukturen. Die starke Konzernmutter NORDWEST stellt zudem die enge Verbindung zu den Fachhandelspartnern her.

Zur positiven Entwicklung hat auch die Nachfrage der Fachhandelspartner nach unseren Rahmenabkommen aus dem Bereich Services beigetragen. So haben wir für unsere Partner in vielen Bereichen, wie z. B. Fuhrparkmanagement, Mietfahrzeuge, Telefonie und Versicherungen, attraktive Konditionen ausgehandelt. Das abgewickelte Volumen konnte insbesondere bei der Vermittlung von Fahrzeugen und Tankkarten gesteigert werden.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns im Geschäftsjahr 2016

3.1. Ertragslage des NORDWEST-Konzerns

Der NORDWEST-Konzern weist für das Geschäftsjahr 2016 ein Konzernperiodenergebnis in Höhe von 4,7 Mio. € aus, nachdem im Vorjahr ein Konzernergebnis in Höhe von 2,9 Mio. € erzielt wurde. Bei steigender Geschäftsvolumenentwicklung und deutlich rückläufigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2016 um rund 40% von 5,0 Mio. € auf jetzt 7,0 Mio. €. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 1,47 € nach 0,90 € im Vorjahr. Das Gesamtergebnis der Periode beträgt 4,0 Mio. € nach 3,3 Mio. € im Vorjahr und der Unterschied zum Konzern-Periodenergebnis ist geprägt durch versicherungsmathematische Verluste, die sich aus der Bewertung der Pensionsrückstellungen ergeben.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2015 dargestellten Prognosen führen wir wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss und das erreichte EBIT entsprechen den für 2016 veröffentlichten Prognosewerten vollumfänglich. Das Geschäftsvolumen des NORDWEST-Konzerns hat mit +9,4% ggü. VJ. die Erwartungen deutlich übertroffen.

Die Umsatzerlöse gemäß der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

2016 2015 n. F. Abw. 2015 a. F.
T
T
in % T
Streckengeschäft 265.148 271.070 -2,19 271.070
Lagergeschäft 126.267 122.001 3,50 122.001
Delkredereprovision 38.972 39.243 -0,70 39.243
Sonstige Erlöse 8.552 6.201 39,91 5.230
Eigenumsatz 438.939 438.515 0,10 437.544
./. Skonto, Umsatzvergütungen -47.100 -45.435 3,66 -45.435
Umsatzerlöse lt. GuV 391.839 393.080 -0,32 392.109

Die Spalte "2015 n. F." enthält die gemäß den neuen Ausweisregelungen durch das BilRUG angepassten Umsatzerlöse. Hierbei ergibt sich die Veränderung der sonstigen Erlöse zum einen aus der Zuordnung von Dienstleistungserträgen, die nach der Neudefinition als Umsatzerlöse auszuweisen sind, sowie der Zuordnung der Mieterträge, die nunmehr ebenfalls den Umsatzerlösen zuzuordnen sind.

Trotz des leichten Umsatzrückgangs steigt das Rohergebnis um rund 1,4% an. Dies begründet sich insbesondere durch die weitere Ausweitung des Lagergeschäftes im Geschäftsbereich BHI bei gleichzeitigem Rückgang des Geschäftsvolumens im Stahlgeschäft. Weiterhin sind im Vorjahr Erträge aus Standmieten für die bisher im 2-Jahres-Rhythmus durchgeführte NORDWEST-Messe in Höhe von 813 T€ Bestandteil des Rohergebnisses 2015. Die korrespondierenden Aufwendungen zu diesen Erträgen finden sich in den Materialaufwendungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen wieder.

Der NORDWEST Konzern beschäftigte am 31.12.2016 (Stichtag, Kopfzahl) 338 Mitarbeiter (VJ: 328). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2016 beläuft sich auf 22,1 Mio. € (VJ: 20,9 Mio. €). Der Anstieg des Personalaufwandes um 5,6% resultiert aus einer Ganzjahresberücksichtigung unterjähriger Einstellungen des Vorjahres und aus Neueinstellungen im aktuellen Geschäftsjahr. Die Erweiterung der erfolgreichen Geschäftsmodelle und das erreichte Wachstum begründen diese Personalmaßnahmen. Ferner führen die im Mai 2016 gewährte Tariferhöhung von 2,0% und Personalmaßnahmen im Rahmen der Anpassung der Unternehmensstruktur zur Erhöhung des Personalaufwands gegenüber dem Vorjahr.

Die umsatzabhängigen Kosten für Lagerung und Transport sind aufgrund des weiteren Ausbaus des Lagergeschäftes im Geschäftsjahr 2016 nochmals angestiegen. Darüber hinaus belasteten zusätzliche Mietaufwendungen, die der Konzern für die weitere Nutzung der Alt-Immobilie in Hagen bis zum Umzug nach Dortmund geleistet hat, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 465 T€. Im Vorjahr enthält diese Position Rechtsberatungskosten für die durchgeführte Compliance-Untersuchung hinsichtlich unzulässiger Wettbewerbsaktivitäten in Höhe von rund 1,0 Mio. €. Aufgrund der vorgenannten Effekte ergibt sich ein Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum um rund -6% auf 28,4 Mio. €.

Der Rückgang der Aufwendungen für Abschreibungen ergibt sich insbesondere aus dem Auslaufen von Abschreibungen für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände. Gegenläufig wirkte die Aufnahme der Abschreibungen für den Neubau der Konzernzentrale ab dem September 2016.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, beläuft sich auf -1,4 Mio. € nach -0,7 Mio. € im Vorjahr. Während sich aufgrund der Umsatzausweitung insbesondere zum Jahresende hin eine deutliche Erhöhung der Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen (Skonto etc.) ergab, bewegte sich die Erhöhung der Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements nur leicht über dem Niveau des Vorjahres.

Das Finanzergebnis ist insbesondere durch die Zinsen für die Finanzierung des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund in Höhe von 191 T€ (VJ: 196 T€) belastet. Ferner sind hier der Ankauf von Wechselpapieren und die Zinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen erfasst. Darüber hinaus führt die deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens in der Teamfaktor NW GmbH geschäftsmodellbedingt zu einer Verschlechterung des Finanzergebnisses.

Das Steuerergebnis in Höhe von -2,1 Mio. € (VJ: -2,0 Mio. €) enthält insbesondere die Ertragsteuern für das Geschäftsjahr 2016.

3.2. Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns

Die Bilanzsumme zum 31.12.2016 beläuft sich auf 203 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 24 Mio. € angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte um rund 13,8 Mio. € angestiegen sind, ergibt sich aus den kurzfristigen Vermögenswerten ein Anstieg von rund 10,6 Mio. €.

Die deutliche Erhöhung des Sachanlagevermögens geht auf die planmäßig fertiggestellte Konzernzentrale in Dortmund zurück. Insgesamt belaufen sich die Anschaffungskosten für die Immobilie und das Grundstück auf rund 18,1 Mio. €. Für weitere Investitionen in den Neubau, die insbesondere die Posten "Technische Anlagen und Maschinen" sowie die Büro- und Geschäftsausstattung betreffen, wurden rund 1,6 Mio. € ausgegeben.

Im Bereich IT wurde insbesondere in eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie ein Programm zur Dispositionsoptimierung investiert.

Den Investitionen im Geschäftsjahr 2016 in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 14,1 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,7 Mio. € gegenüber.

Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte ergibt sich insbesondere aus der deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina. Die gute Entwicklung des Lagergeschäftes mit einem Anstieg von 3,5% gegenüber dem Vorjahr führte aufgrund von Sortimentsausweitungen zu einem Aufbau des Vorratsvermögens von 2,7 Mio. €, dies entspricht einem Anstieg von 13,9%. Die starke Entwicklung der ZR- und Streckenvolumina insbesondere im letzten Quartal des Geschäftsjahres führte zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 23 Mio. € (+25,7% ggü. dem Vorjahr).

Gegenläufig entwickelten sich die Zahlungsmittel, die um rund 6,8 Mio. € gesunken sind. Dies ergibt sich maßgeblich aus der Inanspruchnahme der bereits in 2015 abgerufenen Darlehensmittel für das Neubauvorhaben in Dortmund. Diese Mittel wurden im Geschäftsjahr 2016 nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes bzw. der Fertigstellung entsprechend ab verfügt.

Der aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der e-direct Datenportal GmbH in den Konzernabschluss 2016 ermittelte negative Unterschiedsbetrag in Höhe von 310 T€ erhöhte das Eigenkapital.

Aufgrund der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit dem Neubau der Konzernzentrale in Dortmund sowie der Ausweitung der Geschäftsvolumina im Bereich Zentralregulierung sowie Factoring steht, sinkt die Eigenkapitalquote von 31,2% auf jetzt 29,1%.

Bedingt durch das absinkende Zinsniveau, welches maßgeblich auch auf den IFRS-Rechnungszins durchschlägt, ergeben sich erhebliche Zuführungen im Sollwert der

Pensionsrückstellung trotz des Alters der Anspruchsberechtigten. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben.

Der starke Anstieg der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten um 2,5 Mio. € geht geschäftsmodellbedingt auf die erhebliche Ausweitung der Geschäftsvolumina in der TeamFaktor NW GmbH zurück. Der Ausbau der Geschäftsvolumina führte zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 7,4 Mio. € bei der NORDWEST Handel AG, sowie zu einem Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten um 9,7 Mio. € bei der TeamFaktor NW GmbH.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen begründet sich insbesondere in erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die sich aufgrund der guten Ergebnissituation des Konzerns deutlich erhöhten. Darüber hinaus tragen zum Ende des Jahres durchgeführte Personalmaßnahmen in Höhe von 0,2 Mio. € zum Anstieg dieses Postens bei.

3.3. Finanzlage des NORDWEST-Konzerns

Die sich ergebenden operativen Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihrer Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel der Gesellschaft abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um jederzeit den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Lediglich bei der TeamFaktor NW GmbH wurden Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit verwendet.

Im Herbst 2016 hat die Muttergesellschaft den Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € neu verhandelt. Die Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Als Sicherheit dient eine Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Darüber hinaus wurde bereits im Vorjahr eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund abgeschlossen. Die Finanzierung in einer ursprünglichen Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Im Geschäftsjahr wurden planmäßig 920 T€ getilgt.

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2016 eine zweite Re-Factoringlinie für ein unechtes Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 12,2 Mio. €.

Trotz des gestiegenen Konzernergebnisses entwickelte sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit aufgrund der starken Ausweitung der Volumina bei der Teamfaktor NW GmbH und einem korrespondierenden Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stark rückläufig. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beinhaltet insbesondere Auszahlungen für den Neubau der Unternehmenszentrale in Dortmund. Die Mittel für dieses Projekt waren bereits im Vorjahr vollständig abgerufen und wurden nunmehr im Rahmen des Baufortschrittes entsprechend ab verfügt.

3.4 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2016

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 war sowohl mit Blick auf den Umsatz- als auch auf den Ergebnisanstieg ein erfolgreiches Jahr. NORDWEST ist es gelungen am Wachstumskurs festzuhalten und das operative Geschäft insbesondere im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie im Bereich TeamFaktor/Services weiter auszubauen. An der positiven Gesamtentwicklung konnte auch die unverändert schwierige Lage in der Stahlbranche und eine durch Sondereffekte geprägte Entwicklung im Haustechnikbereich nichts ändern. Die stetig wachsende Anzahl an Fachhandelspartnern, die ungebrochen positive Entwicklung im Lagergeschäft sowie das angebotene breite Leistungsspektrum werden auch zukünftig zu einer Verbesserung der Ertragslage beitragen.

Prognosebericht

Mit Blick auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 hat NORDWEST die prognostizierte Umsatz- und Ergebnisentwicklung vollumfänglich erreicht. Für das nun folgende Geschäftsjahr 2017 wird eine konsequente Verfolgung des eingeschlagenen Wachstumskurses avisiert und eine daraus resultierende positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung prognostiziert. Die Ergebnisprognose 2017 basiert dabei nicht nur auf dem stabilen nationalen Konjunkturumfeld, sondern berücksichtigt ebenfalls die antizipierten Erfolge aus den Maßnahmen im Rahmen der weiterentwickelten Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST. Der weitere Ausbau der verschiedenen Unternehmensbereiche, die konsequente Umsetzung neuer Geschäftsideen sowie die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

1. Konjunkturprognose

Die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland für 2017 sind positiv formuliert. Die deutsche Wirtschaft bleibt in einem unruhigen internationalen Umfeld auf Expansionskurs. Begleitet wird dieser Verlauf von einer leicht positiven Entwicklung der fortgeschrittenen Volkswirtschaften weltweit. In der Prognose aus Dezember 2016 geht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr um 1,7% zulegen wird. Dem Ifo-Institut zur Folge entwickelt sich das Bruttoinlandsprodukt etwas verhaltener mit 1,5%. Diese geringere Einschätzung, die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) gestützt wird, beruht auf der geringeren Anzahl an Arbeitstagen im Vergleich zu 2016.

2015 Ist Prognose 2016 2016 Ist* Prognose 2017
ifo 1,7% 1,9% 1,9% 1,5%
IfW 1,7% 2,2% 1,9% 1,7%
IWF 1,7% 1,6% 1,7% 1,4%

BIP Wachstum in Deutschland in 2016: Soll-Ist-Prognosevergleich

*Schätzungen

Nachdem im letzten Quartal 2016 die Exporte stark angestiegen sind, wird die weitere Entwicklung aufgrund der hohen politischen Unsicherheiten verhalten betrachtet. Neben dem Regierungswechsel in den USA und dem Brexit tragen die im kommenden Jahr anstehenden Wahlen in Frankreich, den Niederlanden und nicht zuletzt in Deutschland dazu bei, dass die Unsicherheiten bestehen bleiben.

Der prognostizierte Aufschwung in Deutschland wird, unberührt von der internationalen Entwicklung, vor allem von den binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften getragen. Aufgrund der günstigen Finanzierungsbedingungen dürften die Bauinvestitionen im gesamten Prognosezeitraum mit hohen Raten expandieren. Die günstige Arbeitsmarktsituation, sowie die recht hohen Anstiege bei staatlichen Transferzahlungen tragen dazu bei, dass sich auch der private Konsum weiter positiv entwickeln wird. Diese Entwicklung wird sich jedoch im Zeitablauf abschwächen, da die Verbraucherpreise mit dem Auslaufen der preisdämpfenden Effekte seitens der Ölpreise wieder anziehen werden und so die Kaufkraft der privaten Haushalte negativ beeinflussen.

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe trübt sich, laut Veröffentlichungen des Ifo-Instituts, zum Jahresbeginn 2017 etwas ein, es bleibt jedoch günstig. Die teilnehmenden Unternehmen bewerten ihre momentane Geschäftslage so positiv wie noch nie, blicken aber skeptisch in die Zukunft. Im verarbeitenden Gewerbe wurde die momentane Geschäftslage

erneut günstig eingestuft. Die Geschäftserwartungen sind jedoch, trotz besserer Exportaussichten, verhalten.

Entgegen der internationalen Unsicherheiten, insbesondere durch den politischen Richtungswechsel in der US-Politik, sieht der internationale Währungsfonds (IWF) die Vereinigten Staaten als Treiber für eine anziehende Weltwirtschaft. Das globale Wachstum wird für 2017 mit 3,4% prognostiziert. Wesentliche Treiber werden die USA und die Entwicklung in China sein, Europa und Japan tragen jedoch auch maßgeblich ihren Teil dazu bei. Die Eurozone sieht der IWF als Konstante mit einer Entwicklung von 1,6%.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 rechnet das Management mit einer Fortführung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Dabei wird von einer heterogenen Entwicklung in den einzelnen Geschäftsbereichen ausgegangen. Während insbesondere in den Geschäftsbereichen Bau-Handwerk-Industrie und TeamFaktor/Services eine Fortsetzung der dynamischen Entwicklung angezeigt wird, werden sich Veränderungen der Fachhandelspartnerstruktur insbesondere im Geschäftsbereich Haustechnik belastend auswirken. Der Geschäftsverlauf im Bereich Stahl wird maßgeblich durch die Stahlpreisentwicklung geprägt, dessen volatiler Verlauf in einer Szenario-Betrachtung berücksichtigt wird. Darüber hinaus hat NORDWEST bereichsübergreifend in 2016 per Saldo 36 neue Fachhandelspartner aufgenommen, deren Engagement erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr vollumfänglich zum Tragen kommt. Eine weitere Säule, die das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, bildet das nordwesteigene Lagergeschäft.

Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts zeigt, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und damit nicht nur ihre Liquidität, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Eingefasst in einer durch den Vorstand weiterentwickelten Vision DRIVE NORDWEST wird für die zukünftige Entwicklung davon ausgegangen, dass sich die Erfolge der Wachstumsstrategie in 2017 und in den kommenden Jahren vermehrt in den Ergebnissen des Unternehmens widerspiegeln werden.

Die für die Planung 2017 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Die Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl ist nach wie vor maßgeblich von der Preisentwicklung abhängig. Auch für 2017 ist diese Entwicklung mit einer hohen Unsicherheit verbunden. Das Zusammenspiel von zahlreichen Einflussfaktoren, die sich teilweise wechselseitig beeinflussen und in unterschiedliche Richtungen zeigen können, erschwert eine zuverlässige Prognose. Insgesamt rechnen wir für 2017 mit einem schwierigen Jahr für den Stahlhandel. Zusätzlich belasten Veränderungen im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner die Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Die Gefahr, dass sich die Ergebnissituation verschlechtert, ist vorhanden.

Gleichwohl sind wir davon überzeugt, dass der Bereich NORDWEST-Stahl durch Investitionen in das Bestands- und Neugeschäft sowie durch den weiteren Ausbau vorhandener Beschaffungswege, eine bestmögliche Unterstützung für die angeschlossenen Fachhandelspartner bietet. Den Kern bilden dabei unsere Wettbewerbsvorteile in der Treuhandabrechnung Stahl, das Bonusabsicherungsmodell sowie die Breite und die Ausgewogenheit der Produktbereiche. NORDWEST bietet den Fachhandelspartnern die Absicherung der Lieferantenboni, die branchenweit zuerst über die NORDWEST-Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH als Dienstleistung angeboten wurde und mit Blick auf die Risiken unter den Stahllieferanten verstärkt an Bedeutung gewinnt.

Nachdem das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 zunächst durch eine rückläufige bzw. stagnierende Preisentwicklung geprägt war, führte ein temporärer Anstieg der Stahlpreise zu Beginn des vierten Quartals zu einer vorgezogenen Bevorratung bei den Fachhandelspartnern. Eine nachhaltige Belebung des Stahlmarkts wird allerdings weiterhin durch die globalen Überkapazitäten, Dumpingstahl aus Fernost sowie die Hinwendungen zu einer stärker werdenden protektionistischen Handelspolitik, unterbunden. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche möchten wir unter Verwendung einer Szenariobetrachtung begegnen. Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen hinzugezogen werden. Als Basisszenario sehen wir eine Entwicklung der abgesetzten Tonnage von -5% bis -10%, die in Verbindung mit einer um 10% rückläufigen Preisentwicklung einen Rückgang des Geschäftsvolumens von bis zu 10% impliziert. Daneben zeigt das ermittelte Positivszenario, mit einer Tonnageentwicklung von -5% bis +1% bei einer leicht rückläufigen Preisentwicklung, eine mögliche positive Entwicklung des Geschäftsvolumens an. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer bis zu -15% deutlich rückläufigen Preis- und Mengenentwicklung, eine in dieser Größenordnung abweichende Entwicklung des Geschäftsvolumens prognostiziert.

Für den Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2017 mit einer positiven Geschäftsentwicklung gerechnet. Insbesondere die weiterhin sehr gute Auftragsauslastung im Bereich Bau sowie die Erfolge beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises führen dazu, dass von einer Entwicklung des Geschäftsvolumens in 2017 von +/-0% bis +4% ggü. VJ ausgegangen wird. Das abgelaufene Geschäftsjahr hat gezeigt, dass die angebotenen Leistungen am Markt wahrgenommen werden, und eine Partnerschaft mit NORDWEST entsprechend attraktiv machen. Dazu zählt auch der weitere Ausbau der Lagersortimente sowie die in 2016 durchgeführte Weiterentwicklung und technische Modernisierung des Zentrallagers in Gießen. Dies ermöglicht es NORDWEST den angeschlossenen Fachhandelspartnern ein noch umfangreichreicheres Produktportfolio, mit einer im Vergleich zum Markt einmaligen Performance anzubieten. Weitere positive Effekte sind aus der in 2016 umgestellten "Ein-Marken-Exklusivmarken-Strategie" zu erwarten. Die Konzentration auf die Exklusivmarke PROMAT soll, zusammen mit einer Intensivierung des Brand-Marketings, den Bekanntheitsgrad der Marke weiter steigern und den Marktanteil erhöhen.

Die Haustechnikbranche wird auch im kommenden Geschäftsjahr durch einen starken Preisdruck und akute Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Der Verdrängungswettbewerb ist im vollen Gange: Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Zudem weitet sich der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten aus und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf. Ferner wird die geänderte Zusammensetzung des Fachhandelspartnerkreises Auswirkungen auf das Zentralregulierungs- und Lagergeschäft haben. Im Rahmen der Umsatzprognose ergibt sich insgesamt eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -25% bis -15% ggü. dem Vorjahr. Trotz der herausfordernden Marktlage sehen wir das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketingund Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein attraktives Preis-/Leistungsverhältnis aus.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services sieht auch für das kommende Jahr einen Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten vor. Die größten Wachstumschancen ergeben sich nach wie vor aus dem Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, für das auch in 2017 mit einem unverändert großen Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis gerechnet wird. Darüber hinaus werden die angebotenen Leistungen auch vermehrt von externen Partnern erkannt. Die sich daraus ergebenen Möglichkeiten einer kooperativen Zusammenarbeit bieten weitere Wachstumschancen. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf

vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2017 erwarten wir für den gesamten Geschäftsbereich einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +35% bis +55% ggü. VJ.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen des Konzerns erläutert. Wir stellen im Folgenden unsere Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Mit Blick auf die Geschäftsarten rechnen wir in 2017 vor allem im Lagergeschäft mit einer weiteren Ausweitung des Geschäfts. Seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern bietet NORDWEST die Möglichkeit, sich aus einem der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche zu bedienen. Wir gehen unverändert davon aus, dass die Vorteile der NORDWEST-Zentrallagerlösung hinsichtlich Kapitalbindung, Effizienz, geringer Fehlerquote und dem 24- Stunden-Lieferservice in Deutschland immer mehr Fachhandelspartner überzeugen werden. Zusammen mit der Sortimentsausweitung und der Umstellung von Handelshäusern auf das NORDWEST-Zentrallager wird die außerordentlich positive Entwicklung des Lagergeschäftes anhalten und zu weiteren spürbaren Umsatzsteigerungen im Lagerbereich führen.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Wir rechnen für 2017 mit keinen Forderungsausfällen, die das Ausmaß der vorhandenen Rückversicherung überschreiten.

NORDWEST-Konzern: Eckdaten-Prognose 2017

Mit Blick auf die geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2017 verhalten optimistisch und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von -4% bis +6% ggü. VJ, insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) sehen wir bei rund 8,0 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,5 Mio. €. Aus heutiger Sicht wird sich das Jahresergebnis analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die Attraktivität eines Handelsverbundes spiegelt sich nicht nur in dessen Leistungen, sondern auch in der Größe des Fachhandelspartnerkreises wider. Das Fachhandelspartner-Wachstum des NORDWEST-Handelsverbundes verdeutlicht die erfolgreiche Positionierung und die erfolgversprechenden Potenziale für die Fachhandelspartner. Trotz des hohen Branchenwettbewerbs konnte im letzten Jahr die Anzahl angeschlossener Fachhandelspartner erweitert werden: Im Geschäftsjahr 2016 wurden per Saldo 36 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen (75 Zugänge, 39 Abgänge). Damit gehören NORDWEST per 31.12.2016 insgesamt 957 Fachhandelspartner an. Wir rechnen auch in 2017 mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises.

Die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl ist ein wichtiger Indikator für die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2016 belief sich im Konzern die Anzahl der Stellen auf 338 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 10 Stellen mehr als im Vorjahr (zum 31.12.2015: 328 Stellen).

Im September 2016 erfolgte der erfolgreiche Umzug in die neue Konzernzentrale nach Dortmund, Phoenix West, bei dem sowohl Budget also auch Zeitplan exakt eingehalten werden konnten. Der neue Standort mit seinem Benchmark setzenden Showroom bietet NORDWEST für die Zukunft eine Vielzahl von Wachstums- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Der Showroom wird am 26. und 27. April 2017 im Rahmen der großen Einweihungsfeier für die neue Konzernzentrale eröffnet.

Neben der Einweihungsfeier sind in 2017 viele weitere Veranstaltungen geplant. So findet im Juli das traditionelle Treffen der NORDWEST-Fachhandelspartner und Lieferanten der Interessengemeinschaft Stahl (IG Stahl-Treffen) statt. Neben dem intensiven und konstruktiven Branchenaustausch ist ein wichtiges Ziel der Interessengemeinschaft Stahl ein verlässlicher Partner für die Lieferanten im Bereich Stahl zu sein. Daneben hält NORDWEST mit Veranstaltungen im Frühjahr und Herbst weiterhin am Konzept Zukunftskreis fest, das insbesondere auf die Belange von jungen Führungskräften unserer Fachhandelspartner zugeschnitten ist, und diese auf ihre Führungsaufgabe vorbereiten soll. Im Oktober 2017 wird die Kompassgruppe (Interessengemeinschaft Arbeitsschutz) als Aussteller auf der Messe A+A vertreten sein und für November ist eine eShop-Veranstaltung geplant.

4. Fazit

Die Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ist das erklärte Ziel für 2017. Dem gegenüber stehen Veränderungen im Kreise der angeschlossenen Fachhandelspartner sowie verschiedenste Herausforderungen in den einzelnen Geschäftsbereichen, die es erfolgreich zu bewältigen gilt. Wir sind davon überzeugt, dass uns dies gelingen wird. Insbesondere die erfolgreiche Entwicklung im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie sowie der deutliche Ausbau im Bereich TeamFaktor/Services zeigen, dass der eingeschlagene Kurs nachhaltiges Wachstum nach sich zieht, und auch externe Einflüsse keinen Richtungswechsel bewirken.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten des NORDWEST-Konzerns Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Unser Handelsgeschäft wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch die Unternehmensleitung im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen. Dieser ermöglicht es, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquise von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche verweisen wir auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Kreditrisiko Marktrisiko Liquiditätsrisiko Operationelles
Risiko/
Betriebsrisiko
Unternehmens-
strategisches
Risiko
Risikobereiche Risikobereiche Risikobereiche Risikobereiche Risikobereiche
- Debitorenrisiken
- Kreditorenrisiken
- Zinsrisiken
- Preisrisiken
- Wechselkursrisiken
- Finanzierungsrisiken
- Zinsänderungs-
risiken
- IT-Risiken
- Rechtsrisiken
- Technik-/
Infrastrukturrisiken
- Personalrisiken
- Logistikrisiken
- Beteiligungsrisiken/
Konzerntöchter
- Vertriebsrisiken
- Einkaufsrisiken

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen unseres unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Des Weiteren erfolgt zur Früherkennung von Debitorenrisiken eine Überwachung des gesamten Forderungsbestandes über das @rating-Monitoring der Coface Rating GmbH. Die bonitätsrelevanten Entscheidungen eines der größten deutschen Kreditversicherungsunternehmen werden uns laufend übermittelt. Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregu-

lierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes durch Ausweitung der Zentralregulierung besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen tragen wir in unserer Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivtäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, das im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und im vergangenen Geschäftsjahr umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu unseren Industriepartnern sind daher unerlässlicher Bestandteil unseres unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten sehen wir uns auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausge-

setzt. Diesen Druck könnten unsere Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an unsere Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist. Um die Risiken aus Zahlungsströmen in unterschiedlichen Währungen – vor allem in US-Dollar – zu begrenzen, haben wir konzerneinheitliche Richtlinien für das Devisenmanagement entwickelt. Alle Gesellschaften des Konzerns müssen Fremdwährungspositionen im Zeitpunkt ihrer Entstehung sichern. Es wurden zur Sicherung in 2016 keine Devisentermingeschäfte abgeschlossen. Translationsrisiken, also Bewertungsrisiken für Bilanzbestände aus der Umrechnung von Fremdwährungspositionen, werden grundsätzlich nicht abgesichert. Aufgrund des geringen Volumens der abgewickelten Geschäfte in US-Dollar wird dieses Risiko als gering eingeschätzt.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im aktuellen Geschäftsjahr und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit unseren Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen

und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-upund Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit existenzbedrohenden Charakter.

Als Handelsunternehmen gehen wir speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. Wir achten insbesondere auf die Verlässlichkeit unserer Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treiben wir die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem wir unternehmensinterne Quali-

fizierungsmaßnahmen individuell anbieten. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denk- und Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung mit einer Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Von dieser Versicherung sind sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.) umfasst, welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden unserem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischem Risiko werden sämtliche Gefahren subsummiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In unseren Geschäftsbereichen sind wir mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnten Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt

werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Diese Auswirkungen auf unsere bestehende Fachhandelspartnerstruktur tragen wir Rechnung durch ein intensives Monitoring unserer Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb von NORDWEST. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein existenzbedrohendes Risiko darstellen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass unsere Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung von unserem Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Aufund Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich unserer Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur unserer Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten für uns eine enorme Vielfalt bezüglich unseres Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen, deren Erfolg wesentlich von der Akquisition neuer Fachhandelspartner abhängt.

Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass wir Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vornehmen, welche unsere Vermögens- und Ertragslage negativ beeinträchtigen würden. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzen wir ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der

NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwenden wir quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu unseren Grundsätzen gehört, dass wir unser unternehmensinternes Steuerungssystem permanent weiter entwickeln und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüfen, damit wir diese bei Bedarf an sich ändernde Marktgegebenheiten anpassen können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung

im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des konzernrechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.

Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft stellen wir sicher, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden fortlaufend von uns zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil unseres Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.

Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im

Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler und Herrn Simon enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen

Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den im Vorjahr ausgeschiedenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100% von A7). Das Witwengeld beträgt 60% des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB die Rückstellung im Geschäftsjahr 2016 um einen Betrag in Höhe von 6 T€ auf 328 T€ (Vorjahr: Zuführung 30 T€) gemindert. Die Minderung ergibt sich maßgeblich aus der Ausdehnung des Referenzzeitraums für die Durchschnittsbildung von 7 Jahren auf 10 Jahre.

Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,5 Mio. € (VJ: 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 258 T€ nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung von T€ 162 (VJ: 214) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,9 Mio. € (VJ: 7,2 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2016

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2016 und 2015 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbare Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichts-

jahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler
Vorsitzender des Vorstands
seit 1.02.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 281.256 310.277 310.277 310.277
Nebenleistung 9.821 11.796 11.796 11.796
Summe 291.077 322.073 322.073 322.073
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 110.000 140.000 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2015 – 2017)) 0 0 0 100.000
Gesamtvergütung 401.077 462.073 322.073 622.073

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2016 amtierende Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
seit 10.06.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 129.064 251.266 251.266 251.266
Nebenleistung 8.093 14.534 14.534 14.534
Summe 137.157 265.800 265.800 265.800
Einjährige variable Vergütung 25.000 70.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 – 2018)) n.a. 35.000 0 50.000
Gesamtvergütung 162.157 370.800 265.800 415.800

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2016 amtierende Vorstände)

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon
Zufluss Vorsitzender des
Vorstands
Finanzvorstand
in € Eintritt 1.02.2015 Eintritt 10.06.2015
2015 2016 2015 2016
Festvergütung 281.256 310.277 129.064 251.266
Nebenleistung 9.821 11.796 8.093 14.534
Summe 291.077 322.073 137.157 265.800
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
0 109.659 0 25.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 291.077 431.732 137.157 290.800

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2016 nicht mehr amtierende

Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Peter Jüngst
Vertriebsvorstand
Austritt 11.05.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 114.154 0 0 0
Nebenleistung 6.843 0 0 0
Summe 120.997 0 0 0
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 0 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2013 – 2015)) 0 0 0 0
Summe 120.997 0 0 0
Versorgungsaufwand 29.707 0 0 0
Gesamtvergütung 150.704 0 0 0
Gewährte Zuwendungen Annegret Franzen
Finanzvorstand
Austritt 10.06.2015
in € 2015 2016 2016 (Min.) 2016 (Max.)
Festvergütung 137.368 0 0 0
Nebenleistung 10.929 0 0 0
Summe 148.297 0 0 0
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 1.469 0 0 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2012 – 2015)) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 149.766 0 0 0

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2015 nicht mehr amtierende Vorstände)

Peter Jüngst Annegret Franzen
Zufluss Vertriebsvorstand Finanzvorstand
in € Austritt 11.05.2015 Austritt 10.06.2015
2015 2016 2015 2016
Festvergütung 103.548 0 137.368 0
Nebenleistung 17.449 0 10.929 0
Summe 120.997 0 148.296 0
Einjährige variable Vergütung 0 0 70.192 0
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Gesamtvergütung 120.997 0 218.489 0

Aufsichtsratsvergütung 2016

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2016 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 234 T€ (VJ: 272 T€) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2016

Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Throm Dr. Reschke Weiß
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
ab 12.05.2015)
(bis
19.05.2016)
(bis 19.05.2016) (bis
19.05.2016)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 6,9 6,9 6,9
Summe
Sitzungsgeld
6,0 5,5 6,5 1,5 1,5 1,0
Summe
AR-Vergütung 2016
60,0 41,5 42,5 8,4 8,4 7,9
Stumpf Rüth Bäcker
in T€
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe
Sitzungsgeld
4,0 4,0 3,0
Summe
AR-Vergütung 2016
22,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2015

Prof. Feuerstein Bertinchamp Frick Dr. Winkels Unterharnscheidt Dr. Weiß
in T€ (Vorsitzender
bis 31.01.2015)
(Vorsitzender
ab 17.02.2015)
(Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
bis 12.05.2015)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss
ab 12.05.2015)
(bis
12.05.2015)
Basisvergütung 4,6 47,1 36,0 12,9 23,1 6,5
Summe
Sitzungsgeld
0,0 6,0 5,0 3,3 4,0 1,0
Summe
AR-Vergütung 2015
4,6 53,1 41,0 16,2 27,1 7,5
Stumpf Throm Rüth Weiß Stöcker Bäcker Dr. Reschke
in T€ bis 12.05.2015 ab 12.05.2015 ab 12.05.2015
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0 18,0 6,5 11,5 11,5
Summe
Sitzungsgeld
4,5 3,5 5,0 3,5 1,5 2,0 2,0
Summe
AR-Vergütung 2015
22,5 21,5 23,0 21,5 8,0 13,5 13,5

Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält seit dem 12.05.2014 29,95% (960.000 Stimmrechte) dieser Stimmrechte. Im Berichtszeitraum wurde die meldepflichtige Schwelle von 30% nicht erreicht und es lag damit keine Pflicht zur Abgabe eines Pflichtangebotes bei Kontrollübernahme vor.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte übersteigen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2016 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Dortmund, den 8. März 2017

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Konzernabschluss Bilanz Aktiva

31.12.2016 31.12.2015
Langfristige Vermögenswerte 32.770.140,29 18.936.366,63
Immaterielle Vermögenswerte (10) 6.310.024,74 6.307.890,59
Sachanlagen (11) 21.513.864,85 9.156.067,70
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (12) 1.418.857,84 1.460.913,84
Finanzielle Vermögenswerte (13) 1.402.930,14 5.573,59
Steuererstattungsansprüche (18) 0,00 397.225,06
Latente Steueransprüche (8) 2.124.462,72 1.608.695,85
Kurzfristige Vermögenswerte 169.913.505,79 159.322.339,08
Vorräte (14) 22.241.760,01 19.530.242,10
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (16) 110.538.792,58 87.913.206,71
Forderungen gegen verbundene
Unternehmen
0,00 65.104,64
Übrige Forderungen und Vermögenswerte (17) 12.164.385,53 20.130.144,52
Steuererstattungsansprüche (18) 847.573,39 762.896,48
Zahlungsmittel 24.120.994,28 30.920.744,63
202.683.646,08 178.258.675,71

Konzernabschluss Bilanz Passiva

31.12.2016 31.12.2015
Eigenkapital (19) 58.904.023,23 55.578.587,79
den Anteilseignern des Mutterunternehmens
zuzurechnendes Eigenkapital
58.904.023,23 55.578.587,79
Langfristige Schulden 27.704.141,94 27.684.857,84
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (20) 13.864.298,21 14.679.793,34
Rückstellungen für Pensionen (21) 12.659.431,00 11.788.845,00
Latente Steuerschulden (8) 1.180.412,73 1.216.219,50
Kurzfristige Schulden 116.075.480,91 94.995.230,08
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (20) 3.682.391,38 1.158.264,82
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
(22) 87.215.300,35 79.840.448,32
Sonstige Verbindlichkeiten (23) 19.181.719,08 9.468.701,68
Steuerschulden (24) 740.337,00 280.725,32
Sonstige Rückstellungen (25) 5.255.733,10 4.247.089,94
202.683.646,08 178.258.675,71

Gewinn- und Verlustrechnung

2016 2015 angepasst 2015 wie berichtet
Umsatzerlöse* (1) 391.839.103,79 393.080.839,10 392.109.496,69
Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen 46.535,04 67.092,28 67.092,28
Aktivierte Eigenleistungen (10) 446.397,39 401.132,24 401.132,24
Sonstige Erträge* (2) 1.398.167,50 1.691.806,92 2.663.149,33
Gesamtleistung 393.730.203,72 395.240.870,54 395.240.870,54
Materialaufwand* (3) -334.581.236,84 -338.470.173,07 - 336.928.612,16
Rohergebnis 59.148.966,88 56.770.697,47 58.312.258,38
Personalaufwand (4) -22.057.985,61 -20.894.246,22 - 20.894.246,22
Abschreibungen / Wertminderungen (5) -1.700.131,25 -2.086.772,51 - 2.086.772,51
Sonstige betriebliche Aufwendungen* (6) -28.387.454,59 -28.765.470,06 - 30.307.030,97
Betriebsergebnis (EBIT) 7.003.395,43 5.024.208,68 5.024.208,68
Ergebnis aus Finanzinvestition (7) 275,00 275,00 275,00
Finanzierungserträge (7) 507.943,88 497.089,27 497.089,27
Finanzierungsaufwendungen (7) -714.245,81 -637.809,41 - 637.809,41
Finanzergebnis (7) -206.026,93 -140.445,14 -140.445,14
Ergebnis vor Steuern 6.797.368,50 4.883.763,54 4.883.763,54
Ertragsteuern (8) -2.076.926,47 -2.009.118,87 - 2.009.118,87
Periodenergebnis der
NORDWEST Handel AG Aktionäre
4.720.442,03 2.874.644,67 2.874.644,67
Ergebnis je Aktie (9) 1,47 0,90 0,90

*Erläuterungen zur Ausweisänderung mit Vorjahresanpassung siehe Konzernanhang

Gesamtergebnisrechnung

2016 2015
T€ T€
Periodenergebnis 4.720 2.875
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
4.720 2.875
Komponenten des Sonstigen Ergebnisses,
die künftig nicht aufwands-
oder etrags
wirksam werden
Neubewertungen der Netto-Verpflichtungen aus
leistungsorientierten Versorgungsplänen
(21) -1.106 739
Hierauf entfallene Ertragsteuern (8) 363 -279
Sonstiges Ergebnis -743 460
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
-743 460
Gesamtergebnis 3.977 3.335
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
3.977 3.335

Eigenkapitalveränderungsrechnung

Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklage
Neubewertungs
rücklage
Latente
Steuern auf
sonstiges
Ergebnis
Übrige
Gewinn
rücklagen
Gewinnrücklagen
gesamt inkl.
Periodenergebnis
Summe
Eigenkapital
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
Stand am 31.12.2014 16.500 672 -3.009 1.025 38.819 36.835 54.007
Gesamtergebnis 2015 739 -279 2.875 3.335 3.335
Ausschüttung (Dividende) -1.763 -1.763 -1.763
Stand am 31.12.2015 16.500 672 -2.270 746 39.931 38.407 55.579
Gesamtergebnis 2016 -1.106 363 4.720 3.977 3.977
Konsolidierungskreisänderungen 310 310 310
Ausschüttung (Dividende) -962 -962 -962
Stand am 31.12.2016 16.500 672 -3.376 1.109 43.999 41.732 58.904

Kapitalflussrechnung

Anhang 2016
T€
2015
T€
Periodenergebnis 4.720 2.875
-/+ Abnahme / Zunahme latenter Steuern -431 425
+ Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
1.700 2.087
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang langfristiger
Vermögenswerte
53 -637
-/+ Abnahme / Zunahme langfristiger Rückstellungen 870 -911
-/+ Zunahme / Abnahme langfristiger finanzieller Vermögenswerte -1.061 125
-/+ Zunahme / Abnahme von kurzfristigen Vermögenswerten -17.377 -8.691
-/+ Abnahme / Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten 19.428 3.345
+ sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und Steuern auf
Posten, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden
-422 346
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit G 7.480 -1.036
+ Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens 0 3.225
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte
-1.217 -665
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -13.618 -6.234
+/- Einzahlungen / Auszahlungen aus langfristigen finanziellen
Vermögenswerten
-286 386
Cashflow aus Investitionstätigkeit G -15.121 -3.288
- Dividendenzahlung an Gesellschafter -962 -1.763
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen
Finanzverbindlichkeiten
2.525 15.000
- Auszahlungen für die Tilgung von langfristigen
Finanzverbindlichkeiten
-920 -240
+ Einzahlungen aus der Aufnahme / Auszahlungen für die
Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten
0 1.048
+ Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus
Finanzierungs-Leasingverträgen
-61 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit G 582 14.045
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -7.059 9.721
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 30.921 21.200
+ Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds
185 0
Wechselkursbedingte Veränderungen des
Finanzmittelfonds
74 0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode ** 24.121 30.921
** davon verfügungsbeschränkt 1.500 9.449

Konzernanhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG ("NORDWEST Handel AG" oder "NORDWEST") ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die vier Segmente Haustechnik, Stahl, BHI (Bau-Handwerk-Industrie) sowie TeamFaktor/Services. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Handelspartnern.

Die Gesellschaft hat seit September 2016 ihren Sitz in Dortmund, Robert-Schuman-Straße 17, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Dortmund eingetragen.

Die vier bereits oben genannten Geschäftsbereiche der NORDWEST Handel AG betreiben ihr Geschäft in den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden - den Fachhandelspartnern - ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.

Der Vorstand der NORDWEST Handel AG wird den Konzernabschluss am 21. März 2017 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigeben. Dieser hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen, und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. Der Konzernabschluss wird am 22. März 2017 durch den Aufsichtsrat zur Veröffentlichung freigegeben.

Der zum 31. Dezember 2016 aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 und der Konzernlagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers nach § 325 HGB bekannt gemacht.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2016 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.

Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können insoweit Rundungsdifferenzen enthalten. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG.

Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2016 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungsund Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 zugrunde lagen. Die Vorjahres-Anpassungen in der Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund einer Änderung der lokalen Rechnungslegungsvorschrift werden im Konzernanhang an entsprechender Stelle dargestellt. Betroffen sind die Posten Umsatzerlöse, sonstige Erträge, Materialaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen.

Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden Verlautbarungen des IASB, die durch die EU bereits erfolgreich übernommen wurden, sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2016 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards haben keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.

Anzuwenden für
Geschäftsjahre, die
Standard am oder nach
(veröffentlicht am) beginnen Inhalt und Bedeutung
Jährliche 1. Januar 2016 Die Änderungen betreffen die Standards:
Verbesserungen der IFRS 5 "Zur Veräußerung gehaltene langfristige
IFRS 2012 - 2014 Vermögenswerte und aufgegebene
(25. September Geschäftsbereiche"
2014) IFRS 7 "Finanzinstrumente: Angaben"
IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer"
IAS 34 "Zwischenberichterstattung"
In diesem Zusammenhang werden keine
wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder das
Ergebnis je Aktie erwartet.
Änderungen zu IAS 1 1. Januar 2016 Die Änderungen zielen darauf ab, die Angaben zu
"Angabeninitiative" verbessern und die Unternehmen zur Ermessens
(18. Dezember ausübung zu ermutigen, wenn diese bestimmen,
2014) welche Angaben für ihren Abschluss wesentlich sind.
Durch die Änderungen zu IAS 1 wurden die Angaben
im vorliegenden Konzernabschluss auf
unternehmensspezifische Information beschränkt,
die unter Berücksichtigung der Wesentlichkeit für die
Adressaten des Abschlusses relevant sind.
Änderungen zu 1. Januar 2016 Die Änderungen betreffen Klarstellungen zu
IAS 16 "Sachan akzeptablen Abschreibungsmethoden. Es werden
lagen" und zu IAS 38 keine wesentlichen Auswirkungen auf die
"Immaterielle Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Vermögenswerte" Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie erwartet.
(12. Mai 2014)

Folgende vom IASB neu herausgegebenen bzw. überarbeiteten Standards oder Interpretationen, die im vorliegenden Konzernabschluss indes noch nicht verpflichtend anzuwenden waren, hat NORDWEST nicht freiwillig vorzeitig angewandt; z.T. steht die EU-Übernahme noch aus. Der Konzern prüft derzeit, ob die Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

Anzuwenden für
Geschäftsjahre,
Standard die am oder
(veröffentlicht am) nach beginnen Inhalt und Bedeutung
Endgültige Fassung 1. Januar 2018 Die Vorschrift ersetzt zukünftig die Regelungen des
IFRS 9 "Finanz IAS 39 mit Regelungen zur Kategorisierung und
instrumente" Bewertung finanzieller Vermögenswerte und
(24. Juli 2014) Verbindlichkeiten sowie zum Hedge Accounting.
Wertminderungen sind nunmehr nach Maßgabe des
"Expected Loss Models" (zuvor "Incurred Loss Model")
zu erfassen. Im Vergleich zum bisher anzuwendenden
Incurred Loss Model wird daher tendenziell eine

Anzuwenden für
Geschäftsjahre,
Standard die am oder
(veröffentlicht am) nach beginnen Inhalt und Bedeutung
Erhöhung der Risikovorsorge erwartet. Da einerseits
die Analyse noch andauert und andererseits bestimmte
Sachverhalte einer weitergehenden Würdigung
bedürfen, können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine
spezifischen Aussagen bezüglich der Wesentlichkeit
von Auswirkungen des IFRS 9 auf die Darstellung der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage getroffen
werden.
IFRS 15 "Erlöse aus 1. Januar 2018 Die Vorschrift ersetzt eine Vielzahl bestehender
Verträgen mit Kunden" Regelungen zur Umsatzrealisierung in diversen
(28. Mai 2014) Standards und Interpretationen. Demnach hat ein
einschließlich der Unternehmen zeitgleich mit der Übertragung der
Änderungen zu Verfügungsmacht an Gütern oder der Erbringung von
IFRS 15 Dienstleistungen den erwarteten Gegenwert für die
(11. September 2015) Übertragung bzw. Erbringung als Umsatzerlös zu
erfassen. Dieses Prinzip wird in fünf Schritten um
gesetzt. In Schritt 1 wird der Vertrag mit einem Kunden
identifiziert. In Schritt 2 werden die im Vertrag
enthaltenen eigeständigen Leistungsverpflichtungen
ermittelt. In Schritt 3 wird der Transaktionspreis
bestimmt, der im 4. Schritt auf die separaten
Leistungsverpflichtungen aufgeteilt wird. In Schritt 5
erfolgt bei Erfüllung der identifizierten eigenständigen
Leistungsverpflichtungen schließlich die Um
satzrealisierung entweder zu einem bestimmten
Zeitpunkt oder über einen Zeitraum hinweg. Des
Weiteren veröffentlichte das IASB am 12. April 2016
mit "Clarifications to IFRS 15 – Revenue from
Contracts with Customers" eine Änderung an IFRS 15.
Diese dient insbesondere der Klarstellung bestimmter
Vorschriften von IFRS 15 und betrifft die Identifizierung
von Leistungsverpflichtungen in Verträgen, die
Festlegung, ob ein Unternehmen Prinzipal oder Agent
ist, sowie Lizenzierungen. Zudem wurden mit der
Änderung die Vorschriften für die erstmalige

Anzuwenden für
Geschäftsjahre,
Standard die am oder
(veröffentlicht am)

nach beginnen Inhalt und Bedeutung

Anwendung von IFRS 15 ergänzt. Der Konzern hat noch nicht entschieden, welcher der zur Verfügung stehenden Übergangsmethoden und Vereinfachungen in Anspruch genommen werden sollen. Im Rahmen der Einführung von IFRS 15 analysieren wir zurzeit die Auswirkungen auf unsere Geschäftsbereiche bzw. Geschäftsarten. Insgesamt sehen wir uns als Prinzipal, da wir als Full-Service-Anbieter gegenüber unseren Fach- und Industriehandelspartnern auftreten. Für die Geschäftsart Zentralregulierung besteht nach erster Einschätzung kein Änderungsbedarf. Allerdings gehen wir davon aus, dass es im Rahmen der Halbjahresberichterstattung zu höheren Aufwendungen aus der Zuführung von Rückstellungen für Leistungsprämien kommt, die sich im Geschäftsjahresverlauf wieder ausgleichen. Für das Lager- und das Streckengeschäft erwarten wir keine wesentlichen Auswirkungen. Insgesamt können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine spezifischen Aussagen bezüglich der Wesentlichkeit der Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage getroffen werden.

Anzuwenden für
Geschäftsjahre,
Standard die am oder
(veröffentlicht am) nach beginnen Inhalt und Bedeutung
IFRS 16 voraussichtlich Die Vorschrift ersetzt den bisherigen Standard zur
"Leasingverhältnisse" 1. Januar 2019 Leasingbilanzierung IAS 17 sowie die Interpretationen
(13. Januar 2016) IFRIC 4, SIC-2 und SIC-27. Die wesentlichen
Neuerungen betreffen die Bilanzierung beim
Leasingnehmer. Ein Bilanzansatz der erlangten
Nutzungsrechte und der dafür eingegangenen
Zahlungsverpflichtungen hat zukünftig grundsätzlich für
alle als Leasingverhältnisse qualifizierten
Nutzungsüberlassungsverträge zu erfolgen, soweit sie
nicht unwesentlich sind. Die bisherige Qualifizierung in
Finanzierungs- und Operating-Leasingverhältnisse
entfällt für den Leasingnehmer. Die neuen Vorschriften
führen tendenziell zu einer Bilanzverlängerung beim
Leasingnehmer mit entsprechender Auswirkung auf
finanzielle Kennzahlen. Die Übernahme in
europäisches Recht steht noch aus. Die Auswirkungen
auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage werden noch geprüft.
Änderungen zu IAS 7 1. Januar 2017 Mit den Änderungen werden die bislang nach IAS 7
"Kapitalflussrechnung" erforderlichen Angaben um Angaben zu
(29. Januar 2016) Veränderungen von Schulden aus
Finanzierungsaktivitäten erweitert. Die folgenden
Veränderungen im Fremdkapital als Ergebnis von
Finanzierungstätigkeiten sind zukünftig anzugeben: (a)
Veränderungen bei den Cash Flows aus
Finanzierungstätigkeit; (b) Veränderungen als Ergebnis
der Erlangung bzw. des Verlusts von Beherrschung
über Tochter- oder anderen Unternehmen; (c)
Auswirkungen von Wechselkursänderungen; (d)
Änderungen von beizulegenden Zeitwerten; (e)
sonstige Änderungen. Die Übernahme in europäisches
Recht steht noch aus.

Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Ertragsrealisation

Bei der NORDWEST Handel AG gelten Umsätze aus dem Strecken- und Lagergeschäft dann als realisiert, wenn dem entsprechenden Vertragspartner die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft wurde. Diese Fiktion gilt auch für Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung. Sobald der Industriepartner dem Kunden die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft hat, gilt der Umsatz als realisiert und hieraus entstehende Provisionsansprüche der NORDWEST Handel AG werden periodengerecht abgegrenzt. Etwaige Skontoansprüche aus dem Zentralregulierungs-, Strecken – und Lagergeschäft gelten dann als realisiert, wenn feststeht, unter welchen Abzügen eine Zahlung geleistet wird. Dies ist bei der NORDWEST Handel AG regelmäßig der Zeitpunkt der Einbuchung der Rechnung.

Bei der TeamFaktor NW GmbH gelten Umsatzerlöse in Form von Factoringgebühren dann als realisiert, wenn die entsprechende Rechnung durch den Factoringnehmer angedient und durch die TeamFaktor NW GmbH eingebucht wurde. Dies geschieht in jedem Fall beim Ankauf der Forderung. Für Forderungen, die aufgrund von definierten Kriterien nicht angekauft werden, erfolgt zum Teil ebenfalls die Erhebung einer Gebühr. Dies insbesondere in den Fällen, in denen das Debitorenmanagement für die Factoringnehmer übernommen wird. Die Factoringgebühren werden dabei unmittelbar von der Auszahlung in Abzug gebracht. Zinsen werden über den maßgeblichen Zeitraum der Kreditgewährung gegenüber dem Factoringnehmer vereinnahmt und monatlich nachträglich in Rechnung gestellt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns zur Erfassung von Erträgen aus Operating Leasingverhältnissen ist unter dem Gliederungspunkt als Finanzinvestition gehaltene Immobilie beschrieben.

Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden erfasst, sofern das Ergebnis eines Dienstleistungsgeschäfts verlässlich geschätzt werden kann.

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte und Entwicklungskosten werden entsprechend den Regelungen des IAS 38 aktiviert. Dies ist der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen.

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aller kumulierten Amortisationen und Wertminderungen angesetzt. Geschäfts- oder

Firmenwerte werden im Zugangszeitpunkt in Höhe des Überschusses der Anschaffungskosten über das erworbene Nettovermögen angesetzt.

Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software/Datenbanken und die Entwicklung elektronischer Kataloge enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten.

Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben; diese basiert auf Erfahrungswerten im Konzern und beginnt mit Erreichen der Betriebsbereitschaft. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden entsprechend berücksichtigt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Geschäfts- oder Firmenwerte und übrige immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden mindestens einmal jährlich auf Ebene der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit in Form eines Werthaltigkeitstests überprüft. Ebenfalls wird geprüft, ob die Annahme einer unbegrenzten Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte zu schätzen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem Vergleich von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit unbegrenzter Nutzungsdauer wird im Konzern grundsätzlich der Nutzungswert für die zahlungsmittelgenerierende Einheit herangezogen. Dazu muss der Vorstand die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen. Die Berechnung der Barwerte der Cashflows beruht auf Annahmen über Entwicklungen des Geschäftsvolumens, der zukünftigen Umsatzentwicklungen und Aufwendungen, die vergangene Erfahrungen widerspiegeln. Den Cashflow-Schätzungen liegen vom Vorstand aufgestellte Planungen, die einen Detailplanungszeitraum von 4 bzw. 5 Jahren umfassen, zu Grunde. Darüber hinaus ist ein angemessener Zinssatz zu ermitteln, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich der spezifischen Risiken des Bewertungsobjektes widerspiegelt.

Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang oder wenn kein wirtschaftlicher Nutzen erwartet wird, auszubuchen. Die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert wird unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Sachanlagen

Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.

Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Zahlungsströme zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Zahlungsströme der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Anschaffungs- / Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können in die Anschaffungs- / Herstellungskosten einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

2016 2015
Gebäude 25 bis 50 25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15 3 bis 14
Personenkraftwagen 4 4
Sonstige Fahrzeuge 5 bis 8 5 bis 8
EDV-technische Ausstattung 3 bis 8 3 bis 6
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 3 bis 20

Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Leasing

Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen Zahlung das Recht auf Nutzung an einem Vermögenswert für einen vereinbarten Zeitraum überlässt.

Sofern das wirtschaftliche Eigentum an dem Leasingobjekt nicht auf den Leasingnehmer übertragen wird, liegt ein Operating-Leasingverhältnis vor. Hierbei weist der Leasingnehmer keinen Vermögenswert aus, sondern zeigt die über die Laufzeit des Leasingvertrages linearisierten Mietaufwendungen bzw. der Leasinggeber erhaltene Leasingrate als Ertrag.

NORDWEST hat als Leasingnehmer mehrere Verträge zur Anmietung von Kraftfahrzeugen und Büromaschinen abgeschlossen, die als Operating-Leasingverhältnis qualifiziert werden, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben.

Seit dem Geschäftsjahr 2016 hat NORDWEST als Leasingnehmer einen Vertrag zur Anmietung von exklusiven Tablar-Lift-Lagerflächen abgeschlossen, der als Finanzierungs-Leasingverhältnis qualifiziert wurde, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf NORDWEST übergegangen sind. Es besteht jedoch keine hinreichende Sicherheit, dass das Eigentum am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf NORDWEST über geht, sodass der Vermögenswert über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben wird. Zum Beginn des Leasingverhältnisses wurde der Vermögenswert mit seinem beizulegenden Zeitwert beziehungsweise mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als niedrigerem Wert erfasst.

NORDWEST hat als Leasinggeber einen Leasingvertrag zur gewerblichen Vermietung einer Immobilie in Herford geschlossen. Alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken an der Immobilie verbleiben bei NORDWEST. Bezüglich der in diesem Zusammenhang angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf den nachstehenden Abschnitt.

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien umfassen nicht operativ oder administrativ genutzte Grundstücke und Gebäude. Immobilien werden unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen, wenn sie zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder

zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden und der Anteil der Selbstnutzung 10% bezogen auf die Mietfläche nicht übersteigt. Andernfalls erfolgt ein Ausweis unter dem Sachanlagevermögen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Auf die entsprechenden Erläuterungen unter (12) wird verwiesen.

Die Ermittlung eines beizulegenden Zeitwertes erfolgt auf der Grundlage einer ertragswertorientierten Grundstückswertermittlung.

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments ist. Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 werden in Abhängigkeit des Einzelfalls entweder als finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Kredite und Forderungen, als bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen oder als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert.

Als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden insbesondere Beteiligungen dann klassifiziert, wenn eine kurzfristige Veräußerung nicht geplant ist und eine feste Laufzeit des Engagements sowie bestimmbare oder feste Zahlungen nicht vorliegen.

Die unter den (langfristigen) finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Beteiligungen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden im Wesentlichen zu Anschaffungskosten bewertet, soweit deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich ermittelbar sind.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei der erstmaligen Erfassung als Kredite und Forderungen mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen.

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Abschlussstichtag auf mögliche Wertminderungsindikatoren untersucht. Finanzielle Vermögenswerte werden als wertgemindert betrachtet, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem

erstmaligen Ansatz des Vermögenswerts eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Zahlungsströme der Finanzlage negativ verändert hat.

Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise (z.B. Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder signifikante Schwierigkeiten des Schuldners) dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß der ursprünglich vereinbarten Konditionen eingehen werden, erfolgt eine ergebniswirksame Erfassung einer Wertminderung. Werden Forderungen als uneinbringlich eingestuft, werden diese ausgebucht.

Finanzielle Vermögenswerte, bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, werden in Gruppen mit gleichartigen Risiken zusammengefasst und auf Wertminderung untersucht. Sofern für Vermögenswerte eine individuelle Wertminderung erfasst wurde, werden diese nicht in die pauschale Wertberichtigung auf Portfoliobasis einbezogen.

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.

Der Konzern ist bei den Finanzinstrumenten einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert. Das maximale Ausfallrisiko der im Konzern bilanzierten Finanzinstrumente besteht grundsätzlich in Höhe des Buchwerts, der sich entweder aus den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert ergibt. Die Ausbuchung von Finanzinstrumenten erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung erloschen oder übertragen sind oder wenn die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Chancen und Risiken übertragen sind. Wenn NORDWEST weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswertes verbundene Chancen und Risiken überträgt noch behält und weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert inne hat, werden der verbleibende Anteil am Vermögen und eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe der wahrscheinlich zu zahlenden Beträge bilanziert. Falls NORDWEST im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des übertragenen Vermögenswertes verbundene Chancen und Risiken zurückbehält, wird der finanzielle Vermögenswert weiterhin erfasst.

Bei vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes ist die Differenz zwischen dem Buchwert und der Summe aus dem erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelt und allen

kumulierten Gewinnen/Verlusten, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Bei nicht vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes, wird der alte Buchwert des übertragenen finanziellen Vermögenswertes zwischen dem Teil, der nicht länger erfasst wird, und dem Teil, der aufgrund des anhaltenden Engagements weiter erfasst wird, auf Grundlage der relativen beizulegenden Zeitwerte dieser Teile am Übertragungstag aufgeteilt. Die Differenz zwischen dem Buchwert, der dem nicht länger erfassten Teil zugeordnet wurde, und der Summe aus dem für den nicht länger erfassten Teil erhaltenen Entgelt und allen ihm zugeordneten kumulierten Gewinnen/Verlusten, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert wurden, ist in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Die Ausbuchung der Finanzinstrumente erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Vorräte

Unter den Vorräten sind diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren) oder die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.

Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Im Berichtsjahr wurden liquide Mittel in Höhe von 1,5 Mio. € zugunsten eines Lieferanten verpfändet und stehen damit nicht in der Verfügungsmacht von NORDWEST.

Währungsumrechnung

Die Konzernunternehmen stellen ihre Jahresabschlüsse auf Basis ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Fremdwährungsgeschäfte der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Die dabei entstehenden Währungsgewinne und verluste aus diesen Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie

auftreten. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen. Der im Konzernabschluss für die Umrechnung verwendete Umrechnungskurs des US-Dollar beträgt zum 31.12.2016 EUR/USD 1,05330 (VJ: EUR/USD 1,3405).

Eigenkapital

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der ein Residualanspruch an dem Vermögen eines Unternehmens nach Abzug aller dazugehörigen Schulden begründet. Eigenkapitalinstrumente werden zu erhaltenen Ausgabeerlösen abzüglich direkt zurechenbarer Ausgabekosten erfasst.

Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen.

Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens. Effekte aus Planänderungen werden erfolgswirksam im Dienstzeitaufwand berücksichtigt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Sofern sich Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoverpflichtung ergeben, dazu gehören versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und der Ertrag aus Planvermögen, werden die Effekte daraus unmittelbar erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst. Latente Steuern in Bezug auf die Neubewertung werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung (Best Estimate) des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.

Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und als Ertrag erfasst.

Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn nach vernünftigem Ermessen eines dieser Verfahren wahrscheinlich zu bereits heute verlässlich messbaren Mittelabflüssen führen wird. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten und werden auf Grund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.

Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden in Abhängigkeit des Einzelfalls entweder als finanzielle Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sofern die finanzielle Verbindlichkeit nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden Transaktionskosten beim erstmaligen Ansatz berücksichtigt.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie entweder unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value.

Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden in Zinsaufwendungen und Tilgung aufgeteilt, so dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Zinsaufwendungen werden direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt. Tatsächliche Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS- und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Saldierungen erfolgen für Steueransprüche und -verpflichtungen, die gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern beruht gemäß IAS 12 auf der Anwendung der zum Realisationszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 32,8% (VJ: 32,8%) setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlages sowie einem durchschnittlich geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.

Aktive latente Steuern werden immer dann bilanzierungspflichtig, wenn im Vergleich zur Steuerbilanz Vermögenswerte niedriger oder Verbindlichkeiten höher bewertet werden und sich die Differenzen im Zeitablauf umkehren.

Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50% betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.

Der Buchwert aller latenten Steuererstattungsansprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Sofern die Nutzung nicht mehr wahrscheinlich ist, erfolgt die Berücksichtigung einer Wertminderung in entsprechendem Umfang. Wertminderungen werden in dem Umfang wieder aufgehoben, in dem eine Nutzung wahrscheinlich ist.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.

Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Schätzungsänderungen

Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Entwicklungskosten, der Kundenstamm sowie der Geschäfts- oder Firmenwert sind entsprechend den Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aktiviert. Für die Zwecke der Bewertung hat die Unternehmensleitung Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten, die anzuwendenden Abzinsungssätze, die Sensitivitäten und den Zeitraum des Zuflusses von erwarteten Cashflows, die die Vermögenswerte generieren, vorzunehmen.

Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie erforderlich.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte anhand der erwarteten Erlöse und den noch anfallenden Kosten. Die tatsächlichen Erlöse und Kosten könnten von den erwarteten Beträgen abweichen.

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Für die Ermittlung von evtl. Wertminderungen werden zunächst die aus Vorbehaltsrechten resultierenden Sicherheiten (Waren, Forderungen), ggf. ergänzt um sonstige Sicherheiten (z.B. Bürgschaften, Grundschulden, etc.), gewichtet mit einer kennzahlenbasierten Realisierungswahrscheinlichkeit des jeweiligen Fachhandelspartners bzw. Factoringnehmers ermittelt. Eine sich hiernach ergebende Unterdeckung zwischen laufendem Saldo und Sicherheiten wird mit einer bonitätsabhängigen

Ausfallwahrscheinlichkeit bewertet. Die Ermittlung der evtl. Wertminderungen unterliegt daher wesentlichen Unsicherheiten.

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Die Bestimmung des Abzinsungssatzes basiert wie in den Vorjahren auch, auf einer Zinsstruktur, die sich an den Stichtagsrenditen von Euro-Staatsanleihen orientiert und unter Berücksichtigung der Währung und der Laufzeit der zugrunde liegenden Verpflichtungen ermittelt. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

C. Konsolidierungskreis

Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel AG hält die folgenden Beteiligungen mittelbar bzw. unmittelbar:

Anteil der
NORDWEST
Firma Sitz Handel AG
%
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0
Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG Stuttgart, Deutschland 9,9
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
* 31.12.2015

Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2016 und das Periodenergebnis 2016 werden bei den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen aus den Abschlüssen entnommen, die nach den einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Einbeziehung in den Konzernabschluss aufgestellt wurden. Die Jahresergebnisse entsprechen den Beträgen vor konzerninternen Eliminierungen.

Bei der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG wurde der nach HGB aufgestellte Abschluss zugrunde gelegt, da dieses Unternehmen nicht in den Konzernabschluss einbezogen wird (Eigenkapital T€ 5.618, Jahresüberschuss T€ 31).

Im Zuge einer konzerninternen Umstrukturierung wurden im Geschäftsjahr 2016 die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die Heller+Köster Vermögenserwaltungs GmbH auf die NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH verschmolzen. In der Folge wurde die NORDWEST Handel Beteiligungsgesellschaft mbH dann in die Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH umbenannt.

Die bisher nicht konsolidierte 100%-ige Tochtergesellschaft Datenportal GmbH wurde im Geschäftsjahr 2016 aufgrund der Verschmelzung der bereits voll konsolidierten Tochtergesellschaft e-direct Datenservice GmbH auf diese Gesellschaft erstmalig zum 31. Juli 2016 konsolidiert. Zuvor wurde die Datenportal GmbH als Anteil an verbundenen Unternehmen mit € 0,51 im Konzernabschluss erfasst.

Die Verschmelzungen haben keine wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens, -Finanzund Ertragslage des Konzerns.

D. Konsolidierungsgrundsätze

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2016 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert, soweit sie wesentlich sind. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Für Unternehmenszusammenschlüsse, die vor dem Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS erfasst wurden, sind die Vorschriften des IFRS 1 Anhang C derart angewendet worden, dass für den Erwerb dieselbe Klassifizierung wie im Konzernabschluss nach den deutschen Rechnungslegungsgrundsätzen vorgenommen wird. Darüber hinaus gehende Anpassungen für frühere Erwerbsvorgänge waren nicht erforderlich. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven

und negativen Unterschiedsbeträgen, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden.

Das Vermögen und die Schulden der Datenportal GmbH wurden im Wege einer vereinfachten Ermittlung als Differenz zwischen dem Beteiligungsbuchwert der NORDWEST und dem neubewerteten Vermögen zum 31.07.2016 in den Konzernabschluss einbezogen.

Der Buchwert des Vermögens betrug zum 31.07.2016 T€ 190 und erhöhte sich durch den Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 120 auf T€ 310. Der aus der Aufrechnung resultierende negative Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 310 resultiert nicht aus Aspekten, wie z.B. Verlusterwartungen oder stillen Lasten bei der Tochtergesellschaft, so dass das Management diesen Unterschiedsbetrag unmittelbar in die Gewinnrücklagen eingestellt hat.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

2015
2016 angepasst 2015
T€ T€ T€
Umsatzerlöse Streckengeschäft 265.148 271.070 271.070
+
Umsatzerlöse Lagergeschäft
126.267 122.001 122.001
+
Delkredereprovision
38.972 39.243 39.243
+
sonstige Erlöse
8.552 6.201 5.230
=
Eigenumsatz
438.939 438.515 437.544
-
Skonto, Umsatzrückvergütungen
-47.100 -45.435 -45.435
391.839 393.080 392.109

Die Spalte "2015 angepasst" enthält Ausweisanpassungen aufgrund der Umgliederung von Dienstleistungserträgen, insbesondere für Standmieten in Zusammenhang mit der NORDWEST-Messe, die bisher in den sonstigen Erträgen enthalten waren. Dies geschieht zum einen aufgrund Änderungen der lokalen Rechnungslegungsvorschriften sowie vor dem Hintergrund der Weiterentwicklung der Kernkompetenzen des NORDWEST-Konzerns. War NORDWEST in der Vergangenheit vornehmlich durch das Zentralregulierungsgeschäft geprägt, so hat sich der Konzern in den letzten Jahren zu einem Full-Service-Anbieter für die Fachhandelspartner entwickelt. Insoweit fällt in das Aufgabenspektrum auch das Anbieten von entsprechenden Plattformen zum Informationsaustausch zwischen den Industrie – und Fachhandelspartnern. Daher werden die Standmieterträge aus solchen Veranstaltungen den Umsatzerlösen zugeordnet.

(2) Sonstige Erträge

Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

2015
2016 angepasst 2015
T€ T€ T€
Auflösung Einzelwertberichtigungen 452 102 102
Sachbezüge PKW 431 540 540
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 134 154 154
Auflösung sonstige Rückstellungen 27 45 45
Messeerträge 0 0 812
Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen 0 677 677
Mieterträge 0 0 12
Übrige Erträge 354 174 321
1.398 1.692 2.663

Die Messeerträge werden entsprechend den Erläuterungen unter (1) Umsatzerlöse ausgewiesen. Da die Messe in einem 2- Jahres- Rhythmus stattgefunden hat, sind im aktuellen Jahr keine Messeerträge erfasst.

(3) Materialaufwand

Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:

2015
2016 angepasst 2015
T€ T€ T€
Materialaufwand Streckengeschäft 264.824 270.945 270.945
+ Materialaufwand Lagergeschäft 98.970 95.588 95.588
= Aufwendungen für RHB und bezogene Waren 363.794 366.533 366.533
+ Aufwendungen für bezogene Leistungen 2.124 2.020 478
- Skontoerträge -31.337 -30.083 -30.082
334.581 338.470 336.929

Die im Materialaufwand ausgewiesenen Skontoerträge entfallen in Teilen auch auf das Zentralregulierungsgeschäft, für das geschäftsbedingt kein originärer Materialaufwand anfällt. Da die auf das Zentralregulierungsgeschäft entfallenen Skontoerträge nicht verlässlich ermittelbar sind und die lieferantenseitige Ermittlung auch unabhängig von der Geschäftsart erfolgt, wird unter diesem Posten der Skontoertrag insgesamt ausgewiesen. Hinsichtlich der Anpassung der Materialaufwendungen handelt es sich um bezogene Leistungen im Zusammenhang mit der Katalogherstellung.

(4) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2016 2015
T€ T€
Entgelte (Löhne und Gehälter) 18.949 17.901
+ soziale Abgaben 3.023 2.890
+ Aufwendungen für Altersversorgung 86 103
22.058 20.894

Der Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen beträgt im Geschäftsjahr T€ 32 (VJ: T€ 84); siehe dazu (21).

In den Entgelten sind Leistungen aus Anlass der Beendigung der Arbeitsverhältnisse in Höhe von 0,2 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) erfasst.

Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2016 betrug:

NORDWEST Handel Konzern
Vollzeit
beschäftigte
Teilzeit
beschäftigte Auszubildende
2016 (2015) 2016 (2015) 2016 (2015)
kaufm. Mitarbeiter 272 (270) 39 (40) 21 (21)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 274 (272) 39 (40) 21 (21)

(5) Abschreibungen/Wertminderungen

Die Abschreibungen unterteilen sich wie folgt:

2016 2015
T€ T€
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.201 1.729
Abschreibungen auf Sachanlagen 499 358
- Abschreibungen auf Gebäude 116 52
- Abschreibungen auf Technische Anlagen und Maschinen 84 4
- Abschreibungen auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 257 263
- Abschreibungen auf Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden 42 39
1.700 2.087

Die Abschreibungen entfallen mit T€ 301 (VJ: T€ 745) auf die nach IAS 38 erforderliche Aktivierung der Entwicklungskosten für SAP-Module, Kataloge und einen Internetshop.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2015
2016 angepasst 2015
T€ T€ T€
Kosten Lagergeschäft 16.202 15.146 15.146
Verwaltungs- und Beratungskosten 4.502 6.495 6.495
Reparatur und Wartung 2.546 1.991 1.991
Zuführung zu Einzelwertberichtigungen 1.195 730 730
Werbe- und Reisekosten 1.182 1.887 3.429
Kosten der Gebäudeunterhaltung 1.120 1.084 1.084
Zuführung pauschalierte Wertberichtigung 223 0 0
Forderungsverluste 196 254 254
Übrige Aufwendungen 1.221 1.178 1.178
28.387 28.765 30.307

Hinsichtlich der Anpassung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen wird auf die Erläuterungen unter (3) Materialaufwendungen verwiesen. Die Entwicklung der Wertberichtigungen ist bei (16) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt.

(7) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:

2016 2015
T€ T€
Diskonterträge 458 435
Zinserträge 44 41
Beteiligungserträge 0 19
Übrige Finanzierungserträge 6 2
Finanzierungserträge 508 497
Diskontaufwendungen 0 -63
Zinsaufwendungen -713 -570
Bürgschaftsaufwendungen -1 -5
Finanzierungsaufwendungen -714 -638
-206 -140

In dem Zinsaufwand ist u.a. auch der Ertrag aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von T€ 79 (VJ: T€ 48) enthalten. Der auf die Pensionsrückstellungen entfallende Zinsaufwand beträgt T€ 314 (VJ: T€ 324).

(8) Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:

2016 2015
T€ T€
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern 2.174 1.906
Erstattete / noch zu erstattende Steuern -29 -42
Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden -61 -79
Latente Steuern aus Verlustvorträgen -7 224
2.077 2.009

Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:

2016 2015
T€ T€
Ergebnis vor Steuern 6.797 4.884
Erwartete Ertragsteuern 2.257 1.662
Steuereffekte auf
- latente Steuern auf temporäre Abweichungen zwischen
(IFRS-)Handels- und Steuerbilanz -38 -287
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von
steuerfreien Erträge -45 -425
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von
steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen 193 781
- Steuermehrungen aus sonstigen steuerpflichtigen Erträgen 139 340
- latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen
Verlustvorträgen (Ertrag (-), Aufwand (+)) -479 -5
- Auswirkungen aus Steuersatzänderungen 0 -19
- Gezahlte/Geschuldete Ertragsteuern Vorjahre 71 -11
- Abweichungen lokaler Steuersatz vom latenten Konzernsteuersatz -21 -27
Tatsächliche Ertragsteuern 2.077 2.009

Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2016 beträgt 30,6% (VJ: 41,1%).

Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Steueraufwand aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen um T€ 503 (VJ: T€ 252) gemindert. Dem stehen ein Aufwand aus der Inanspruchnahme von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge von T€ 19 sowie ein Ertrag aus der Aktivierung von Steuerlatenzen auf Verlustvorträge in Höhe von T€ 26 gegenüber. Ferner wurde auf im Berichtsjahr entstandene, nicht realisierbare Verlustvorträge die Aktivierung einer Latenz in Höhe von T€ 31 unterlassen.

Für Verlustvorträge von T€ 4.463 (VJ: T€ 2.141) für Körperschaftsteuer und von T€ 1.039 (VJ: T€ 1.552) für Gewerbesteuer wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist. Die vorhandenen Verlustvorträge sind nach heutiger Einschätzung unverfallbar.

Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern in Höhe von T€ 363 (VJ: T€ -279) entfällt auf versicherungsmathematische Verluste (Vorjahr: Gewinne).

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015
T€ T€ T€ T€
Immaterielle Vermögenswerte 0 0 1.284 1.329
Vorräte 0 0 190 205
Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0 0 24 28
Finanzierungsleasing 43 0 0 0
Pensionsrückstellungen 2.272 1.954 0 0
Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig 128 0 0 0
realisierbaren Verlustvorträgen*
2.443 1.954 1.499 1.767
Saldierungen -319 -345 -319 -345
2.124 1.609 1.180 1.216

Die latenten Steuern lassen sich folgenden Bilanzposten zuordnen:

* darin T€ 120 aus Erstkonsolidierung Datenportal GmbH

(9) Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Periodenergebnisses (vgl. Anlage 2a) durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2016 bei € 1,47 (im Vorjahr € 0,90). Es wurde wie folgt berechnet:

2016 2015
gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien 3.205.000 3.205.000
Periodenergebnis 4.720 T€ 2.875 T€
unverwässertes Ergebnis je Aktie 1,47 € 0,90 €

Sowohl im Geschäftsjahr 2016, als auch in 2015 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.

F. Erläuterungen zur Bilanz

Langfristige Vermögenswerte

(10) Immaterielle Vermögenswerte

in T€ Software Kundenstamm Entwicklungs kosten Geschäfts
oder
Firmenwert
Geleistete
Anzahlungen
Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 9.626 4.532 6.421 899 222 21.700
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 663 0 276 0 277 1.216
Umbuchungen 31 0 0 0 -31 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 934 0 714 0 0 1.648
Stand: 31.12.16 9.386 4.532 5.983 899 468 21.268
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.16 8.707 665 6.020 0 0 15.392
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 755 145 301 0 0 1.201
Umbuchungen 0 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 921 0 714 0 0 1.635
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.16 8.541 810 5.607 0 0 14.958
Buchwerte
Stand: 31.12.16 845 3.722 376 899 468 6.310
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 9.748 4.532 6.828 899 212 22.219
Zu-/ Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 208 0 235 0 222 665
Umbuchungen 193 0 0 0 -193 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 524 0 642 0 19 1.185
Stand: 31.12.15 9.625 4.532 6.421 899 222 21.699
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.15 8.288 520 6.000 0 0 14.808
Zu-/ Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 923 145 661 0 0 1.729
Umbuchungen 0 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 503 0 642 0 0 1.145
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.15 8.708 665 6.019 0 0 15.392
Buchwerte

Es bestehen entgegen zum Vorjahr keine Verpflichtungen zum Erwerb von Immateriellen Vermögenswerten. Im Vorjahr bestanden Verpflichtungen in Höhe von T€ 568.

Der Posten Software enthält erworbene Software, die über eine Nutzungsdauer von drei bis sieben Jahren abgeschrieben wird.

Der Kundenstamm enthält u.a. mit Anschaffungskosten in Höhe von T€ 3.226 vertraglich fixierte Kundenbeziehungen. Die Nutzungsdauer für diesen Kundenstamm ist unbegrenzt, da die geschäftsartbedingten Besonderheiten des Zentralregulierungsgeschäftes eine Begrenzung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer nicht zuverlässig ermöglichen. Ferner ist ein Ende der Generierung von positiven Cashflows nicht voraussehbar.

Der Vorstand hat folgende Annahmen für die Nutzungswertbestimmung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Segment BHI und Haustechnik - Bereich Kunden der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH) zugrunde gelegt, die auf internen und externen Quellen basieren:

Die Planungsrechnung zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Kundenstamms wird unter Berücksichtigung der Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit allen diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes erstellt. Dabei handelt es ausschließlich um Umsätze der Geschäftsart Zentralregulierung.

Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 8,5% vor Steuern (VJ: 11,0%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2016 5,7%, (VJ: 7,5%) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT Entwicklung im Detailplanungszeitraum basiert auf einer Abschmelzungsrate von 5,0%. Die über die Detailplanungsphase von 5 Jahren hinausgehendenden Cashflows werden mit einer Wachstumsrate von 1,0% (VJ: 1,0%) extrapoliert. Der Kapitalkostensatz wurde sowohl für den Werthaltigkeitstest des Kundenstamms als auch des Geschäfts- und Firmenwerts verwendet.

Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Werthaltigkeit des nicht abnutzbaren Kundenstamms und des Geschäfts- und Firmenwerts wurde der Buchwert –wie im Vorjahr auch- bestätigt.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0%-Punkte sowie eine Verminderung des geplanten Wachstums um 25% untersucht. Danach ergäben sich ebenfalls keine Wertminderungen.

Darüber hinaus wird innerhalb dieses Postens ein weiterer Kundenstamm aus der Akquisition der TeamFaktor NW GmbH mit Anschaffungskosten in Höhe von T€ 1.306 ausgewiesen, bei dem es sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen handelt, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von 9 Jahren abgeschrieben werden. Dies waren im Geschäftsjahr T€ 145 (VJ: T€ 145). Der Buchwert beträgt zum 31. Dezember 2016 T€ 496 (VJ: T€ 641). Ein Wertminderungsbedarf besteht – wie auch im Vorjahr – nicht.

172

Die Aktivierung von Entwicklungskosten betrifft im Wesentlichen Katalogdatenbanken, den Internetshop sowie kleinere, selbst erstellte Softwarelösungen. Im Geschäftsjahr 2016 wurde ein Betrag von T€ 276 (VJ: T€ 235) aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen / Wertminderungen erfasst.

Die Entwicklungskosten werden mit Erreichen der Betriebsbereitschaft planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 Jahren abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Anhaltspunkte für Wertminderungen ergaben sich - wie im Vorjahr - nicht.

Über die Entwicklungskosten des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungsund Entwicklungskosten angefallen.

Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von T€ 899 stammt aus der in 2007 vollzogenen Akquisition der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandel GmbH.

Jährlich wird auf Basis einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Geschäftsart Zentralregulierung und Lager: Bereich Kunden der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH) die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes getestet.

Grundlage ist eine Detailplanung von fünf Jahren. Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit dem für den Kundenstamm verwendeten Kapitalkostensatz abgezinst. Ein Wertminderungsbedarf ergibt sich – wie im Vorjahr auch- nicht für den Geschäfts- oder Firmenwert.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für den Geschäfts-oder Firmenwert wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0%-Punkte sowie eine Verminderung des geplanten Wachstums um 25% untersucht. Danach ergäben sich ebenfalls keine Wertminderungen.

Die geleisteten Anzahlungen auf Software betreffen insbesondere eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie das Redesign des NORDWEST-Informationssystems.

(11) Sachanlagen

in T€ Grundstücke,
grundstücks
gleiche Rechte
und Bauten
inkl. Bauten
auf fremden
Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 1.951 94 2.898 6.951 11.894
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 10.247 826 1.663 119 12.855
Umbuchungen 5.855 709 388 -6.951 1
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 19 2.309 0 2.328
Stand: 31.12.16 18.053 1.610 2.640 119 22.422
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.16 0 75 2.663 0 2.738
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 116 84 256 0 456
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 19 2.269 0 2.288
Zuschreibungen 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.16 116 140 650 0 906
Buchwerte
Stand: 31.12.16 17.937 1.470 1.990 119 21.514
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 6.693 937 4.947 1.234 13.811
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 1.951 0 144 5.718 7.813
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 6.693 843 2.192 0 9.728
Stand: 31.12.15 1.951 94 2.899 6.952 11.896
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.15 5.407 915 4.555 0 10.877
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 52 3 263 0 318
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 5.459 843 2.154 0 8.456
Zuschreibungen 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.15
Buchwerte
0 75 2.664 0 2.739

Die Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren.

Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 13,8 Mio. € besichert.

Im Zusammenhang mit der Finanzierung des Neubaus wurden im Geschäftsjahr Fremdkapitalkosten in Höhe von T€ 111 (VJ: T€ 166) als Anschaffungs- und Herstellungskosten qualifiziert. Zur Bestimmung der aktivierbaren Fremdkapitalkosten wurden je Darlehen individuelle Finanzierungskostensätze zwischen 1,37% und 1,52% angesetzt.

Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Generalunternehmervertrag mit der Depenbrock Systembau GmbH & Co. KG. Hieraus ergeben sich in 2017 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von T€ 713. Darüber hinaus besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 58 T€. Weitere Verpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

(12) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie

in T€ in T€
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 1.892 Stand: 01.01.15 1.892
Zu-/ Abgänge durch Änderung Zu-/ Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises 0 des Konsolidierungskreises 0
Zugänge 0 Zugänge 0
Umbuchungen 0 Umbuchungen 0
Währungsanpassungen 0 Währungsanpassungen 0
Abgänge 0 Abgänge 0
Stand: 31.12.16 1.892 Stand: 31.12.15 1.892
Kumulierte Abschreibungen / Kumulierte Abschreibungen /
Wertminderungen Wertminderungen
Stand: 01.01.16 431 Stand: 01.01.15 392
Zu-/ Abgänge durch Änderung Zu-/ Abgänge durch Änderung
des Konsolidierungskreises 0 des Konsolidierungskreises 0
Zugänge 42 Zugänge 39
Umbuchungen 0 Umbuchungen 0
Währungsanpassungen 0 Währungsanpassungen 0
Abgänge 0 Abgänge 0
Zuschreibungen 0 Zuschreibungen 0
Stand: 31.12.16 473 Stand: 31.12.15 431
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.16 1.419 Stand: 31.12.15 1.461

Für diese Immobilie werden T€ 161 (VJ: T€ 161) als Mieteinnahmen erfasst; die damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen belaufen sich auf T€ 14 (VJ: T€ 18).

Die Immobilie wird linear mit einer Nutzungsdauer von 50 Jahren abgeschrieben.

Der auf der Grundlage einer ertragswertorientierten Grundstückswertermittlung ermittelte Wert für das Grundstück liegt oberhalb der zum 31. Dezember 2016 bilanzierten fortgeführten Anschaffungskosten. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt auf Basis nicht beobachtbarer Inputfaktoren (Stufe 3), (Zinssatz 6,5% bei einer Restnutzungsdauer von 26 Jahren).

NORDWEST erwartet auf Grundlage der vertraglichen Regelungen mit dem Mieter für 2017 einen Gesamtbetrag an Mietzahlungen von T€ 161 sowie für das darauffolgende Jahr T€ 161. Sollte der Mietvertrag nicht durch eine der beiden Parteien bis Mitte des Geschäftsjahres 2018 gekündigt werden, verlängert sich das Mietverhältnis um drei weitere Jahre.

Verfügungsbeschränkungen in Form von Grundpfandrechten liegen für diese Immobilie nicht vor.

(13) Finanzielle Vermögenswerte

Buchwerte
2016 2015
T€ T€
a) Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 0 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 10 6
10 6
b) Langfristige Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 332 0
Mietfactoring 932 0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 129 0
1.403 6

Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Anteile an
Verbundenen
Unternehmen
Beteiligungen Übrige
finanzielle
Vermögens
werte
Summe
in T€
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 0 850 6 856
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0
Zugänge 0 0 4 4
Umbuchungen 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0
Stand: 31.12.16 0 850 10 860
Kumulierte Abschreibungen / Wertberichtigungen
Stand: 01.01.16 0 850 0 850
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0
Zugänge 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand: 31.12.16 0 850 0 850
Buchwerte
Stand: 31.12.16 0 0 10 10
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.15 0 850 6 856
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0
Zugänge 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0
Stand: 31.12.15 0 850 6 856
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.15 0 850 0 850
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0 0
Zugänge 0 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0
Abgänge 0 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0 0
Stand: 31.12.15 0 850 0 850
Buchwerte
Stand: 31.12.15 0 0 6 6

Die Entwicklung der (langfristigen) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

in T€ in T€
Anschaffungskosten Anschaffungskosten
Stand: 01.01.16 169 Stand: 01.01.15 761
Zugänge 754 Zugänge 0
Abgänge 71 Abgänge 0
Umgliederung 0 Umgliederung -592
Stand: 31.12.16 852 Stand: 31.12.15 169
Wertberichtigung Wertberichtigung
Stand: 01.01.16 169 Stand: 01.01.15 635
Zuführung 356 Zuführung 19
Abgänge 5 Abgänge 0
Umgliederung 0 Umgliederung -486
Stand: 31.12.16 520 Stand: 31.12.15 169
Stand: 31.12.16 332 Stand: 31.12.15 0

Unter diesem Posten werden so genannte Warendarlehen ausgewiesen, die das Mutterunternehmen seinen Fachhandelspartnern verzinslich zur Verfügung gestellt hat. Die Wertberichtigung entfällt in voller Höhe auf die Warendarlehen.

Darüber hinaus sind in den langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erstmalig langfristige Forderungen aus einem Mietfactoring-Vertrag der Teamfaktor NW GmbH mit einem Factoringnehmer in Höhe von T€ 932 (VJ: T€ 0) enthalten.

Die Sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von T€ 129 (VJ: T€ 0) betreffen den langfristigen Anteil einer Vergleichsforderung der Teamfaktor NW GmbH.

Kurzfristige Vermögenswerte

(14) Vorräte

Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2016 31.12.2015
T€ T€
Unfertige Erzeugnisse 179 132
Handelswaren 22.063 19.398
Vorratsvermögen 22.242 19.530

Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt T€ 467 (VJ: T€ 410).

Im Rahmen der Vertragsprolongation der Kontokorrentlinien im Herbst 2016, der seit dem 1. November 2011 vereinbarten, mittelfristigen Finanzierung, sind die Handelswaren der NORDWEST Handel AG den Banken als Sicherheit übertragen. Siehe dazu auch Erläuterungen unter (20) zu den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.

(15) Finanzinstrumente

a) Risikoarten und Risikomanagement

Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen Zinssatz- und Bonitätsrisiken als Marktrisiken sowie allgemeine Liquiditätsrisiken.

Zinsänderungsrisiken werden durch aktive Beobachtung des Marktes und permanente Überwachung von Zinsinstrumenten (soweit vorhanden) gesteuert.

Zur Steuerung der Bonitätsrisiken siehe Erläuterungen unter (16) und I. Sonstige Angaben.

Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten.

Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt. Für weitere Angaben verweisen wir auf den Konzernlagebericht.

b) Übersicht über die Finanzinstrumente

Zu
fortgeführten Zum
Anschaffungs beizulegenden
Buchwert kosten Zeitwert
In T€ 31.12.2016 bewertet bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene
finanzielle Vermögenswerte u.ä. 10 10
Warendarlehen (Kredite und Forderungen) 332 332
Mietfactoring
(Kredite und Forderungen) 932 932
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen) 129 129
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen) 110.539 110.539
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen) 24.121* 24.121
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen) 12.164 12.164
*davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500
Zum
Zu fortgeführten beizulegenden
Buchwert Anschaffungskosten Zeitwert
31.12.2016 bewertet bewertet
13.864 13.864
3.683 3.683
87.215 87.215
19.182 19.182
Zum
Zu fortgeführten beizulegenden
Buchwert Anschaffungskosten Zeitwert
In T€ 31.12.2015 bewertet bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene
finanzielle Vermögenswerte u.ä. 6 6
Warendarlehen 0 0
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen) 87.913 87.913
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
(Kredite und Forderungen) 65 65
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen) 30.921* 30.921
Sonstige kurzfristige finanzielle
Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen) 20.130 20.130
*davon verfügungsbeschränkt T€ 9.449
Zu fortgeführten Zum
Buchwert Anschaffungskosten beizulegenden
In T€ 31.12.2015 bewertet Zeitwert bewertet
Passiva
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 14.680 14.680
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 1.158 1.158
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 79.840 79.840
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 9.469 9.469

Der Buchwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem beizulegenden Zeitwert.

Die Warendarlehen (T€ 332; Vorjahr T€ 0) sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf der Basis spezifischer Parameter wie Bonität und Risikostruktur des Kunden bewertet. Entsprechend werden Wertberichtigungen für zu erwartende Forderungsausfälle gebildet.

Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich nach den folgenden Kategorien zuordnen:

in T€
Forderungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten
2016 bewertete Verbindlichkeiten
Zinserträge 44
Zinsaufwendungen -448
Diskonterträge 458
Diskontaufwendungen 0
in T€
Forderungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten
2015 bewertete Verbindlichkeiten
Zinserträge 41
Zinsaufwendungen 328
Diskonterträge 435
Diskontaufwendungen 63

Aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei den Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von T€ 11 (VJ: T€ 10).

(16) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertkorrekturen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt. Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:

31.12.2016 31.12.2015
T€ T€
Nominalwert der Forderungen 126.429 104.885
- Einzelwertberichtigungen -14.285 -15.570
- pauschalierte Risikovorsorge -1.605 -1.402
= Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lt. Bilanz 110.539 87.913

Die Wertberichtigungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:

2016 2015
T€ T€
Stand 01.01. 16.972 16.357
Auflösungen -452 -155
Zuführungen 1.419 770
Inanspruchnahmen -1.531 0
Zwischensumme 16.408 16.972
Wertberichtigungen auf langfristige Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen -519 -169
Stand 31.12. 15.890 16.803

Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Inanspruchnahmen mindern die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsausbuchungen. Die Auflösungen von Wertberichtigungen werden unter den sonstigen Erträgen erfasst.

Aufgrund der bestehenden spezifischen Rahmenbedingungen für das Factoring wird in den nachstehenden Ausführungen zwischen Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager sowie Forderungen im Zusammenhang mit Factoring unterschieden.

Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager

Die Abteilung Kreditmanagement ist verantwortlich für das gesamte Forderungsmanagement sowie die Einschätzung zur Aufnahme und Entwicklung von Fachhandelspartnern. Vor Aufnahme eines neuen Fachhandelspartners nutzt NORDWEST externe und interne Bonitätsprüfungsmechanismen, um die Kreditwürdigkeit des Interessenten zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Handelspartner werden darüber hinaus regelmäßig aktualisiert und überwacht. Dabei wird jeder Änderung der Bonität durch eine Veränderung des internen Ratings Rechnung getragen.

Forderungen gelten dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 60 Tagen beglichen werden. Zum Bilanzstichtag bestanden nach dieser Definition überfällige Forderungen in Höhe von 930 T€ (VJ: 543 T€), die nicht einzelwertberichtigt sind. Diese Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus Forderungen, die gegenüber krisenbehafteten Unternehmen bestehen. Für diese Forderungen stehen zum Teil Eigentumsvorbehaltsrechte, sowie darüber hinaus zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung.

Zudem besteht teilweise Kreditversicherungsschutz einer renommierten deutschen Versicherungsgesellschaft.

Die einzelwertberichtigten Forderungen (brutto) der übrigen Konzerngesellschaften (ohne TeamFaktor NW GmbH) belaufen sich zum Bilanzstichtag auf T€ 20.210 (VJ: T€ 19.250), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 15.721 (VJ: T€ 16.554), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 4.489 (VJ: T€ 2.696) ergibt. Einzelwertberichtigungen wurden vorgenommen bei Handelspartnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Forderungen gerechnet wird.

Es bestehen für diese Forderungen Sicherheiten (inklusive Eigentumsvorbehaltsrechten) in Höhe von rund 4,4 Mio. € (VJ: 3,8 Mio. €). Die Höhe der vorgenannten Sicherheiten ist maßgeblich davon abhängig, welche Verwertungseinschätzung/Erlöserwartung zum Bilanzstichtag auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bekannten Sachverhalte bestand. Darüber hinaus bestimmt die Höhe etwaigere Zahlungserwartungen gegenüber der Warenkreditversicherung die Höhe der Sicherheiten.

Rund 79% (VJ: 80%) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, wurden im Rahmen der durchgeführten Bonitätsprüfung mit einer mindestens befriedigenden Bonität beurteilt.

Forderung aus Factoring

Auch die Forderungen aus Factoring werden durch die Abteilung Kreditmanagement überwacht. Diese führt im Bestandskundengeschäft laufend und stets vor Geschäftsanbahnungen Bonitätsprüfungen der Factoringnehmer durch. Hierzu bedient sie sich der Jahresabschlüsse- und BWA-Analysen sowie externer Auskunfteien. Zudem wird das Veritätsrisiko (das Risiko des rechtlichen Bestandes und der Realisierbarkeit der angekauften Forderungen) durch so genannte Audits vor Ort bei den Factoringnehmern analysiert. Das Adressenausfallrisiko der Debitoren (Schuldner der angekauften Forderungen) wird durch Kreditversicherungen unter Berücksichtigung von Selbstbehalten gedeckt. Die vorstehenden Informationen werden systematisiert erfasst und zu einem eigenen Rating zusammengeführt.

Beim Factoring gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 30 Tagen nach dem vereinbarten Zahlungsziel beglichen werden.

Zum Bilanzstichtag bestanden bei der TeamFaktor NW GmbH insgesamt überfällige Forderungen in Höhe von T€ 4.924 (VJ: T€ 838), die nicht einzelwertberichtigt sind. Diese

Forderungen unterfallen – unter Berücksichtigung von Bagatellgrenzen und Selbstbehalten – grundsätzlich dem Kreditversicherungsschutz von namhaften Warenkreditversicherungen.

Die einzelwertberichtigten Forderungen (brutto) zum Bilanzstichtag belaufen sich auf T€ 1.837 (VJ: T€ 1.538), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 167 (VJ: T€ 416), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 1.670 (VJ: T€ 1.122) ergibt. Einzelwertberichtigungen wurden vorgenommen bei Debitoren, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Forderungen gerechnet wird.

Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestand zwischen der TeamFaktor NW GmbH und einem Finanzdienstleister unverändert ein Forderungsrahmenkaufvertrag, der den Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von 15 Mio. € verpflichtet. Darüber hinaus wurde ein weiterer Forderungsrahmenkaufvertrag mit einem zweiten Finanzdienstleister geschlossen, in dessen Rahmen sich dieser Partner verpflichtet, weitere Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von 10 Mio. € anzukaufen.

Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen gegen Debitoren, die die TeamFaktor NW GmbH im Rahmen ihrer originären Geschäftstätigkeit als Finanzdienstleister von ihren Factoringnehmern angekauft hat. Zur Refinanzierung der eigenen Finanzdienstleistungen überträgt die TeamFaktor NW GmbH ihrerseits die angekauften Forderungen an diese Finanzdienstleister. Im Rahmen des unechten Factorings trägt die TeamFaktor NW GmbH das Ausfallrisiko. Weitergehende Rechtsgeschäfte sind in Bezug auf die übertragenen finanziellen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des jeweiligen Finanzdienstleisters möglich. Die als Gegenleistung von den Finanzdienstleistern erhaltenen Zahlungsmittel werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Zum 31.12.2016 wurden Forderungen mit einem Buchwert in Höhe von T€ 13.658 (VJ: T€ 1.322) übertragen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 12.220 (VJ: T€ 1.108) angesetzt.

Im Jahr 2016 wurden insgesamt T€ 107 (VJ: T€ 64) als Factoringgebühren und Zinskosten aus der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten aufwandswirksam erfasst.

(17) Übrige Forderungen und Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2016 31.12.2015
T€ T€
Boni-Forderungen 5.523 7.057
Delkredereprovisionen 2.282 1.781
Skontoerträge 1.971 1.667
WKZ-Forderungen 1.113 919
Debitorische Kreditoren 510 7.742
Rechnungsabgrenzungsposten 202 234
Vermittlungsumlagen 155 0
Übrige Vermögenswerte 408 730
Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz 12.164 20.130

Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Barwert bilanziert.

Die Boni und die WKZ-Forderungen werden zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt, sofern sie vertraglich vereinbart sind und die Realisation wahrscheinlich ist. Die Abgrenzungen basieren auf Hochrechnungen, soweit es um Lieferantenvergütungen geht, die an gewisse Kalenderjahresziele gekoppelt sind.

(18) Lang- und kurzfristige Steuererstattungsansprüche

Bei dem langfristigen Steuererstattungsanspruch handelte es sich im Vorjahr um das sogenannte Körperschaftsteuerguthaben. Dieser ist zum Barwert unter Verwendung eines fristadäquaten risikolosen Zinssatzes bewertet worden. Die Rückzahlung erfolgt seit dem 30. September 2008 in zehn gleichen Raten.

Der im jeweilig folgenden Geschäftsjahr fällige Teilbetrag in Höhe von T€ 420 (VJ: T€ 409) wird unter den kurzfristigen Steuererstattungsansprüchen ausgewiesen. Darüber hinaus werden in diesem Posten Körperschaftsteuer- und Gewerbesteueransprüche aus Überzahlungen in Höhe von T€ 494 (VJ: T€ 354) ausgewiesen.

(19) Eigenkapital

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).

Die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 672 (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage in Höhe von T€ 3.273 (unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die Anpassungen aus der Umstellung der Konzernrechnungslegung auf die IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, die erfolgsneutral erfassten Aufwendungen und Erträge und die angesammelten thesaurierten Ergebnisse.

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn des gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschlusses der NORDWEST Handel AG. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn 2016 einen Betrag von € 1.378.150,00 auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von € 0,43 je dividendenberechtigter Aktie.

Zur Entwicklung der direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Gesamtergebnisrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Kapitalmanagement

Ziele der Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums sowie die Gewährleistung attraktiver Dividendenzahlungen und des Kapitaldienstes. Die Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

(20) Langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat im Vorjahr sechs festverzinsliche Ratentilgungsdarlehen mit einem Gesamtvolumen von 14,76 Mio. € aufgenommen, die Laufzeiten bis 2030 haben. Die Darlehen werden zu Zinssätzen zwischen 0,76% und 1,35% gewährt und haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Die Finanzmittel sind zweckgebunden und werden ausschließlich zur Finanzierung der Errichtung der neuen Konzernzentrale am Standort Dortmund verwendet.

Im Dezember 2015 hat bereits eine außerplanmäßige Tilgung in Höhe von T€ 240 stattgefunden. Im Geschäftsjahr 2016 wurden planmäßig T€ 920 getilgt.

Für drei Tilgungsdarlehen reicht die Zinsbindung bis zum Ende der Laufzeit, für die übrigen drei Tilgungsdarlehen wurde eine Zinsbindungsfrist bis zum 31.03.2025 vereinbart.

Aufgrund der Anwendung der Effektivzinsmethode ergibt sich zum 31.12.2016 ein Unterschied von insgesamt T€ 70 zwischen der noch zu tilgenden Kreditsumme in Höhe von T€ 13.840 und den ausgewiesenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von T€ 13.770.

Beim erstmaligen Ansatz wurden die den Verbindlichkeiten direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von T€ 90 entsprechend in Abzug gebracht. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Differenz wird über die Laufzeit verteilt und im Zinsergebnis erfasst.

Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €.

In der nachfolgenden Tabelle ist die Fälligkeitsstruktur mit vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

Cash Flow (T€) Cash Flow (T€) Cash Flow (T€) Cash Flow (T€)
Gesamt 2017 2018 – 2021 2022 - 2030
Zins und Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung
Finanz
verbindlichkeiten 15.015 179 1.164 562 4.655 434 8.021

Weiterhin sind in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten Einbehalte der TeamFaktor NW GmbH in Höhe von T€ 94 (VJ: T€ 0) enthalten, die aus einem unterjährig abgeschlossenen Mietfactoring-Vertrag resultieren.

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat ihre Kontokorrentlinie unterjährig nur an wenigen Tagen teilweise in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen

von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Bei den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten handelt es sich um geschäftsbedingte Inanspruchnahmen der TeamFaktor NW GmbH mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Die Zinssätze belaufen sich auf 1,79% bzw. 2,23%. Diese Finanzierung wird abgesichert durch eine Globalzession der angekauften Forderungen sowie eine Abtretung der Warenkreditversicherungsansprüche.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rd. T€ 93 (Vorjahr T€ 13) geringer ausgefallen.

(21) Rückstellungen für Pensionen

Die Leistungen des Konzerns umfassen unmittelbare Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrente in Deutschland. Versorgungsberechtigt sind alle am 15.11.1987 bzw. bis zum 31.08.1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.

Pensionsrückstellungenen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme nach der Projected-Unit-Credit-Method ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.

Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:

-
Zinssatz:
1,80% (VJ: 2,30%)
-
Gehaltstrend:
2,50% (VJ: 2,50%)
-
Rententrend
1,25% (VJ: 1,25%)
-
Fluktuation
0,00% (VJ: 0,00%)

Es wurden die "Richttafeln 2005 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet.

2016
T€
2015
T€
Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 32 84
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 314 324
= Versorgungsaufwand des Geschäftsjahres 336 408

Der Versorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

2016 2015
T€ T€
Verpflichtungen 01.01. 13.919 14.938
+ Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 32 84
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 314 324
- Pensionszahlungen -627 -626
-/+ versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 1.227 -801
= Verpflichtungen 31.12. 14.865 13.919

NORDWEST hat aufgrund einer einzelvertraglichen Zusage an einen ehemaligen Vorstand zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

2016 2015
T€ T€
Beizulegender Zeitwert zum 01.01. 2.130 2.238
+ Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen 48 48
- gezahlte Versorgungsleistungen -95 -94
+/- Neubewertungseffekte 122 -62
= Beizulegender Zeitwert zum 31.12. 2.206 2.130

Der beizulegende Zeitwert des Plan Assets beträgt rd. 89% der dazugehörigen DBO, die mit Mio. € 2,5 (VJ: Mio. € 2,2) bewertet wurde.

Der tatsächliche Aufwand aus dem Planvermögen beträgt im Geschäftsjahr T€ -16 (VJ: Aufwand T€ -14).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:

2016 2015
T€ T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 14.865 13.919
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -2.206 -2.130
Pensionsrückstellungen 12.659 11.789

Für das Geschäftsjahr 2017 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. T€ 529 geschätzt.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen beträgt ca. 15 Jahre.

(22) Lieferantenverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig und unterliegen bei den Eigengeschäften den üblichen Eigentumsvorbehalten.

(23) Sonstige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeiten betragen grundsätzlich nicht mehr als ein Jahr. Sie teilen sich wie folgt auf:

31.12.2016 31.12.2015
T€ T€
Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen 12.220 1.108
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer 3.830 461
Kreditorische Debitoren 1.073 7.357
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 763 0
Rechnungsabgrenzungsposten 543 30
Ausstehende Kundenboni 356 100
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 304 158
Übrige Verbindlichkeiten 93 255
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz 19.182 9.469

Zu dem unter den Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen ausgewiesenen Betrag verweisen wir auf unsere Ausführungen unter (16). Aus den unter den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthaltenen Leasingverhältnissen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig:

in T€ Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe
Leasingzahlungen 104 416 286 806
Abzinsungsbeträge 10 27 6 43
Barwerte 94 389 280 763

Bei diesem Leasingobjekt handelt es sich um eine Erweiterung am Logistikstandort in Gießen der Rhenus SE & Co. KG. Die Erweiterung betrifft die ausschließlich durch die NORDWEST Handel AG genutzten Flächen und wurde in enger Abstimmung zwischen beiden Gesellschaften durchgeführt.

Die Übrigen Verbindlichkeiten weisen in voller Höhe eine Fälligkeit von ein bis fünf Jahren auf.

(24) Steuerschulden

Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:

31.12.2016 31.12.2015
T€ T€
Gewerbesteuer 458 71
Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 282 194
Ausländische Körperschaftsteuer 0 16
Steuerschulden lt. Bilanz 740 281

(25) Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

Inanspruch
01.01.2016 nahme Auflösung Zuführung 31.12.2016
T€ T€ T€ T€ T€
Leistungsprämie 2.364 2.364 0 2.685 2.685
Personalrückstellungen 1.028 757 16 1.264 1.519
Aufsichtsratsbezüge 272 272 0 234 234
Übrige Rückstellungen 583 400 11 645 817
4.247 3.793 27 4.828 5.256

Die Übrigen Rückstellungen umfassen auch solche für Rechts- und Prozessrisiken in Höhe von T€ 40. Aktuell bestehen mehrere Rechtsstreitigkeiten in denen NORDWEST sowohl Klägerin als auch Beklagte ist. Hierbei handelt es sich um Verfahren im Zusammenhang mit unzulässigen Wettbewerbsaktivitäten.

(26) Sonstige Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf (22).

Die Gesellschaft least 69 Fahrzeuge für ihren Fuhrpark. Diese Leasingverhältnisse sind nach IAS 17.10 als Operating-Leasingverhältnisse zu klassifizieren. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus zum Bilanzstichtag unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen beträgt mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr T€ 400 (VJ: T€ 350) und mit einer Laufzeit von 1 bis 5 Jahren T€ 326 (VJ: T€ 328). Mit einer Laufzeit von mehr als 5 Jahren bestehen keine Leasingverbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2015 wurden an Leasingaufwendungen T€ 481 (VJ: T€ 478) erfasst.

Darüber hinaus gibt es einen Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG für die Nutzung des Zentrallagers in Gießen, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die zu vergütende Leistung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands.

Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende jährliche Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf rund 1.027 T€. Für die Geschäftsjahr 2018 bis 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 3.081 T€.

Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2019. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 152 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.

Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2017 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 983 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 575 T€.

G. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten sind:

  • erhaltene Zinsen von T€ 461 (Vorjahr: T€ 467) und
  • gezahlte Zinsen von T€ 391 (Vorjahr: T€ 348)
  • gezahlte Ertragsteuern von T€ 1.813 (Vorjahr: T€ 2.325) und
  • erhaltene Ertragsteuern von T€ 7 (Vorjahr: T€ 106)

Der Finanzmittelfonds entspricht den flüssigen Mitteln. Innerhalb der flüssigen Mittel sind solche in Höhe von T€ 1.500 (Vorjahr: T€ 9.449) verfügungsbeschränkt.

H. Segmentberichterstattung

NORDWEST berichtet über vier Berichtssegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, welche im Geschäftsjahr durch Verschmelzung der e-direct Datenservice GmbH auf die umbenannten und zuvor nicht konsolidierte Datenportal GmbH entstanden ist, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.

Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.

In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (=EBIT). Die Überleitung umfasst deshalb neben den bereits beschriebenen Inhalten auch

das Finanzergebnis und die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die bewertungsrelevanten Einflüsse der Rechnungslegung nach IFRS.

Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.

Die Position der Segmentgemeinkosten enthält die Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.

Bei der Ermittlung der einzelnen Segmentergebnisse erfolgt die Darstellung der Streckenboni in Abweichung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns nicht in den Segmenterlösen, sondern wird in den Segmenteinzelaufwendungen gezeigt.

Die aktuell ausgewiesenen Segmentergebnisse 2015 weichen von den im Geschäftsbericht 2015 veröffentlichten Werten ab. Dabei betreffen die Änderungen insb. die Segmente B-H-I, Haustechnik, DL sowie die Überleitungsrechnung, und resultieren im Wesentlichen aus der Berücksichtigung der aktuell gültigen Organisationsstruktur, die aufgrund der Verschmelzungsvorgänge unterjährig angepasst wurde.

2016

Konzern B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 95.364 36.168 262.920 2.287 323 397.062
Sonstige Erlöse 2 61 0 166 -86 143
Gesamterlöse 95.366 36.229 262.920 2.453 237 397.205
Segmenteinzelaufwand 62.646 29.623 260.402 2.650 1.950 357.271
davon Abschreibungen 235 52 3 86 361 737
Segmentgemeinaufwand 24.132 5.781 2.445 420 0 32.778
davon Abschreibungen 647 91 55 0 0 793
Gesamtaufwand 86.778 35.404 262.847 3.070 1.950 390.049
Segmentergebnis 8.588 825 73 -617 -1.713 7.156
Finanzergebnis - - - - -293 -293
Steuern - - - - -2.146 -2.146
IFRS-Effekte - - - - 3 3

Konzernergebnis 4.720

2015

Konzern B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 91.506 35.889 269.870 1.939 175 399.379
Sonstige Erlöse 10 136 0 59 377 582
Gesamterlöse 91.516 36.025 269.870 1.998 552 399.961
Segmenteinzelaufwand 60.636 29.922 266.947 2.294 2.611 362.410
davon Abschreibungen 367 49 3 154 291 864
Segmentgemeinaufwand 23.879 5.911 2.626 461 0 32.877
davon Abschreibungen 753 111 79 14 0 957
Gesamtaufwand 84.515 35.833 269.573 2.755 2.611 395.287
Segmentergebnis 7.001 192 297 -757 -2.059 4.674
Finanzergebnis - - - - -329 -329
Steuern - - - - -1.863 -1.863
IFRS-Effekte - - - - 393 393

Konzernergebnis 2.875

Mit Blick auf die einzelnen Segmente weisen die Bereiche B-H-I und H eine deutliche Steigerung der Segmentergebnisse auf. Die positive Entwicklung des Segmentes B-H-I wird mit dem weiteren Ausbau des Geschäftsvolumens in 2016 fortgesetzt. Im Segment H bewirkt insbesondere der Wegfall von Segmentsonderaufwendungen eine insgesamt positive Ergebnisentwicklung. Die deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens im vierten Quartal

führt im Segment S zu einer höheren Zuführung zur Risikovorsorge und insgesamt zu einem Segmentergebnis unter Vorjahr. Das Segment DL profitiert von der positiven Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und kann sein Segmentergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessern.

In Abweichung zum Geschäftsbericht 2015 wird im Rahmen der Segmentberichterstattung auf den weiteren Ausweis von Segmentvermögen und –schulden verzichtet, da diese der Unternehmensleitung nicht regelmäßig berichtet werden.

I. Sonstige Angaben

Nahestehende Personen

Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahe stehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahe stehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert.

Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST Konzern und nahe stehenden Personen fanden im Geschäftsjahr 2016 statt:

In drei Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2016 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von T€ 108.646 (VJ: T€ 116.494) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 4.385 (VJ: T€ 3.417).

In einem Fall unterhielten Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3% bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartner- und Lieferantenvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihren Anteilsbesitz kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2016 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von T€ 8.165 (VJ: T€ 7.943) abgewickelt. Die zum

Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen T€ 399 (VJ: T€ 417). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 193 (VJ: T€ 265).

Hinsichtlich der Nutzung von artikelbezogenen Daten besteht ein Vertrag mit dem Beteiligungsunternehmen nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG. Die Geschäfte in Höhe von T€ 143 (VJ: T€ 153) zwischen diesem Unternehmen und dem NORDWEST Konzern wurden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Aus diesen Geschäften bestehen zum 31. Dezember 2016 keine offenen Forderungen (VJ: T€ 0).

Risikomanagement

Die durch den Konzern verwendeten Finanzinstrumente - mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente - umfassen im Wesentlichen Kontokorrentkredite und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. In 2015 hat NORDWEST ein verfügungsbeschränktes Darlehen zur Finanzierung der in 2016 fertiggestellten Konzernzentrale aufgenommen, dieses wird zum 31.12.2016 mit T€ 13.771 (VJ: T€ 14.680) in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Zum 31.12.2016 standen NORDWEST Kontokorrent-Kreditlinien von vier Banken mit einem Gesamtvolumen von T€ 29.500 (VJ: T€ 24.000) zur Verfügung. Bei der NORDWEST Handel AG wurde die gewährten Linien in Höhe von T€ 21.000 zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen. Die TeamFaktor NW GmbH hat zum 31.12.2016 T€ 3.682 (VJ: T€ 1.560) in Anspruch genommen. Die Konditionen richten sich nach dem 3-Monats-Euribor zuzüglich eines 2%-prozentigen Aufschlages. Ein Risiko weiteres Fremdkapital zu erhalten, sehen wir aus heutiger Sicht nicht. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns.

Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cashflow-Risiken sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken.

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Die Kreditlinien der NORDWEST Handel AG sind bis zum 31. Dezember 2019 gewährt. Bei der TeamFaktor NW GmbH sind diese in Höhe von T€ 6.750 bis auf weiteres gewährt und in Höhe von T€ 1.750 bis zum 30.06.2017. Feste Zinsanpassungstermine liegen nicht vor, vielmehr erfolgt eine Anpassung bei Veränderung

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der Marktzinsen. Hieraus ergibt sich das mögliche Risiko einer jederzeit bzw. vorzeitigen Kündigung bei entsprechend negativer Unternehmensentwicklung. Covenants sind aber weder bei der NORDWEST Handel AG noch bei der TeamFaktor NW GmbH vereinbart.

Eine Ausnahme bilden die für den Neubau der Konzernzentrale aufgenommenen Finanzmittel, für die eine Zinsbindung bis in das Jahr 2025 vereinbart wurde. Die Zinssätze für diese langfristigen Kredite betragen zwischen 0,76 – 1,35% p.a.

Der Konzern schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Die Gesamtheit der bei den Aktiva (15) ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente.

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und seine finanzielle Substanz erhalten bleiben, siehe dazu (19).

Vergütung des Vorstands/Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2016 auf T€ 833 (VJ: T€ 926). Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung für die erworbenen Versorgungsansprüche von T€ 162 (VJ: T€ 214) erfasst. Zahlungen wurden für diesen Personenkreis in Höhe von T€ 301 (VJ: T€ 234) geleistet. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs beläuft sich auf insgesamt Mio. € 7,9 (VJ: Mio. € 7,2). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet. Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden T€ 234 (VJ: T€ 271) zurückgestellt. Für die

individualisierte Einzelaufstellung der Bezüge der Vorstandsmitglieder wird auf die Angaben im Konzernlagebericht verwiesen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Konzernabschlusses betragen:

2016 2015
T€ T€
Abschlussprüfungsleistungen 227 228
Steuerberatungsleistungen 109 117
sonstige Leistungen 62 25
398 370

Das Honorar für die Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2016

  • A = AR-Mandate
  • B = Beiratsmandate
  • C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

Vorstandsvorsitzender

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender

Inhaber der MB Prochairman Consulting, München

Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main

Vorsitzender der Geschäftsführung der COMPO Holding GmbH und der COMPO GmbH, beide in Münster (bis 30.06.2016)

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEURER GmbH, Ulm A

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A

Mitglied des Aufsichtsrates der Kontron AG, Augsburg (bis 30.11.2016) A

Mitglied des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A

Mitglied und Vorsitzender des Beirates der COMPO Holding GmbH, Münster (bis 30.06.2016) B

Mitglied des Beirates der Rhodius GmbH, Ansbach B

Mitglied des Verwaltungsrates der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart C

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender
Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
stellvertr. Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG, Düsseldorf (Bundesverband Deutscher
Stahlhandel) A
sowie Vorsitzender des Vorstandsrates der BDS AG C
Mitglied des Beirates bei der Firma KAEFER, Stahl + Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Vorsitzender des Beirates bei der Firma Kerschgens, Stahl & Mehr GmbH, Stolberg B
Dr.-Ing. Sebastian Reschke (ausgeschieden am 19.05.2016)
Ingenieur
Mitglied des Beirates bei der GEBHARDT Logistic Solutions GmbH, Cham B
Mitglied des Beirates bei der DINSE G.m.b.H., Norderstedt B
Norbert Unterharnscheidt
Vorstand der e.systeme21 AG, Bellenberg
Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der e.sets21 AG, Bellenberg A
Verwaltungsrat des VDT (Verbandes Deutscher Treasurer e. V.), Limburg C
Hans Stumpf
Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling
Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling
Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C
Jörg Throm (ausgeschieden am 19.05.2016)
Geschäftsführender Gesellschafter der Throm GmbH, Büdingen
Rüdiger Bäcker *)
Kaufm. Angestellter
Peter Weiß *) (ausgeschieden am 19.05.2016)
Kaufm. Angestellter
Andreas Rüth *)
Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

Entsprechenserklärung

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2016 ist abgegeben und wurde den Aktionären unterhttp://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.

Dortmund, den 8. März 2017

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der NORDWEST Handel Aktiengesellschaft, Dortmund, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dortmund, den 9. März 2017

Baker Tilly Roelfs AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Gloth Kathrin Jaeger

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

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