Annual Report • Nov 2, 2022
Annual Report
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der Josef Manner & Comp. AG
| Konzernkennzahlen nach IFRS | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Umsatzerlöse | 217.278 | 200.165 |
| Exportquote | 63,0 % | 62,6 % |
| Betriebsergebnis | 5.095 | 3.274 |
| Betriebsergebnis-Marge (ROS) | 2,3 % | 1,6 % |
| Ergebnis vor Steuern | 3.882 | 1.897 |
| Jahresüberschuss | 3.000 | 1.224 |
| Eigenkapitalrentabilität (ROE) | 8,4 % | 5,6 % |
| Gesamtkapitalrentabilität (ROI) | 3,0 % | 2,1 % |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 20.565 | 8.365 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -8.668 | -8.283 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 571 | -121 |
| Mitarbeiter in Jahresdurchschnitt | 830 | 806 |
| Bilanzsumme | 170.131 | 154.821 |
| Eigenkapital | 60.626 | 58.258 |
| Eigenkapitalquote | 35,6 % | 37,6 % |
| Nettoverschuldung | 44.550 | 52.895 |
| Nettoverschuldungsgrad (Gearing) | 73,5 % | 90,8 % |
| Stammaktien zum 31. Dezember | EUR | EUR |
| 2021 | 2020 | |
| ISIN | AT0000728209 | |
| Anzahl der Aktien (Stück) | 1.890.000 | 1.890.000 |
| Höchstkurs | 119,00 | 110,00 |
| Tiefstkurs | 98,00 | 83,00 |
| Schlusskurs | 111,00 | 109,00 |
| Durchschnittskurs | 106,00 | 103,00 |
| Dividende je Aktie 1 | 0,00 | 0,80 |
1 Laut Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung der Josef Manner & Comp. AG wird für das Geschäftsjahr 2021 keine Dividende bezahlt.
| Kennzahlen2 | |
|---|---|
| Vorwort des Vorstands 4 | |
| Konzernorganigramm 5 | |
| Corporate-Governance-Bericht6 | |
| Bericht des Aufsichtsrats 13 | |
| Konzernlagebericht16 | |
| Konzernabschluss 49 | |
| Bestätigungsvermerk 103 | |
| Erklärung des Vorstands zum Konzernabschluss 108 | |
| Jahresabschluss 109 |
Sehr geehrte Aktionär*innen,
Sehr geehrte Leser*innen,
vorliegend finden Sie den ersten Konzernabschluss der Josef Manner & Comp. AG, der nach den Regelungen des International Financial Reporting Standards (IFRS) verfasst wurde. Nach einer Prüfung der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) und einer daraufhin in Auftrag gegebenen Analyse wurde dieser vorliegende Bericht für das Jahr 2021 erstellt.
2021 war auch für Manner ein herausforderndes Jahr. Während umsatzseitig die Erwartungen übertroffen wurden, waren kostenseitig erhebliche Steigerungen zu verzeichnen. Zu Beginn des Jahres war die Stimmung hinsichtlich des vermeintlichen Endes der Pandemie ausgesprochen positiv, doch rasch wurde offenkundig, dass COVID-19 noch längere Zeit Teil unserer privaten und beruflichen Realität sein wird. Für Manner hatte das zur Folge, dass auch 2021 die Shops aufgrund von Einschränkungen und ausbleibender Tourist*innen die Umsätze der Jahre vor der Pandemie nicht einholen konnten.
Dennoch haben wir mit unseren starken Marken 2021 einen Rekordumsatz erzielt – trotz dieses sehr herausfordernden Umfelds. Das EBT konnte ebenfalls gesteigert werden, allerdings ist hier der Vergleichswert das verhaltene Corona-Jahr 2020. Vor allem am deutschen Markt konnten wir 2021 ein ausgezeichnetes Wachstum mit unseren starken Marken erzielen. Sowohl die erfreulich gestiegene Exportquote als auch die gute Performance unserer Innovationen machen uns zuversichtlich für die Zukunft. Besonders positiv und im Einklang mit unseren stetig ausgebauten Nachhaltigkeitsbestrebungen ist die 2021 erfolgte Umstellung des Manner Schnitten- und Waffelsortiments auf Fairtradezertifizierten Kakao.
Mein Dank gilt den engagierten Mitarbeiter*innen des Unternehmens. Ihrem außergewöhnlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass Manner auch in schwierigen Zeiten Konsument*innen süße Genussmomente bieten kann.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Kutil
CEO Josef Manner & Comp. AG
der Josef Manner & Comp. AG, Wien, Österreich als Muttergesellschaft
der Josef Manner & Comp. AG für das Geschäftsjahr 2021 (nach § 267b UGB)
Die Josef Manner & Comp. AG ist verpflichtet, einen konsolidierten Corporate-Governance-Bericht gemäß § 267b UGB zu erstellen. Da der konsolidierte Corporate-Governance-Bericht gemäß § 267b UGB im Wesentlichen dem Corporate-Governance-Bericht gemäß § 243c UGB entspricht, werden diese beide Berichte gemäß § 267b UGB in Verbindung mit § 251 Abs. 3 UGB in einem gemeinsamen Bericht zusammengefasst.
Die Josef Manner & Comp. AG verfolgt eine Strategie der nachhaltigen Wert- und Ertragssteigerung. Auf die langfristige Steigerung des Unternehmenswerts ausgerichtete Managementgrundsätze und die permanente Weiterentwicklung der Systeme zur Bereitstellung vollständiger und transparenter Informationen bilden die Grundlage des Handelns. In diesem Sinne bekennen sich Vorstand und Aufsichtsrat zum Regelungsziel des Österreichischen Corporate Governance Kodex (§ 243c Abs. 1 Z. 1 UGB), welcher im Oktober 2002 in Kraft gesetzt und zuletzt in der Fassung Jänner 2021 angepasst wurde.
Alle vom Österreichischen Corporate Governance Kodex geforderten Informationen sind in diesem Bericht und entsprechend der thematischen Zugehörigkeit entweder im Geschäftsbericht, Lagebericht, oder auf der Webseite des Unternehmens ersichtlich.
Die 83 Regeln des bestehenden Kodex können in drei Regelkategorien eingeteilt werden, wobei die erste Kategorie, die L-Regeln (Legal Requirements), auf zwingenden Rechtsvorschriften beruhen und somit verpflichtend anzuwenden sind.
Die zweite Kategorie, die C-Regeln (Comply or Explain), sollten eingehalten oder bei Abweichung begründet werden. Erläuterungen bzw. Begründungen für die Abweichungen zu C-Regeln finden Sie in diesem Bericht.
Von R-Regeln, die einen reinen Empfehlungscharakter haben, können die Unternehmen ohne Erklärung abweichen.
Der Österreichische Corporate Governance Kodex ist auf der Webseite des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance (www.corporate-governance.at) veröffentlicht.
Die im Kodex definierten Grundsätze sind Bestandteil der Unternehmenskultur. Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben sich mit dem Kodex befasst und ihre Geschäftsordnungen entsprechend angepasst. Die Erläuterungen und die Abweichungen zu den C-Regeln sind nachstehend dargestellt:
Regel 18: In Abhängigkeit von der Größe des Unternehmens ist eine interne Revision an eine geeignete externe Institution ausgelagert.
Der Vorstand berichtet zumindest einmal jährlich im Prüfungsausschuss über Revisionsplan, Ergebnisse der internen Revision, den Status des Risikomanagements und über wesentliche Risiken des Unternehmens.
Regel 18a: Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat nicht gesondert jährlich über die Vorkehrungen zur Bekämpfung von Korruption im Unternehmen, da Korruptionsbekämpfung als Teil des allgemeinen Risikomanagements gesehen wird.
Regel 39: Der Aufsichtsrat hat keinen Ausschuss bestellt, der in dringenden Fällen zu Entscheidungen befugt ist.
In dringenden Fällen kontaktiert der Vorstand den Aufsichtsratsvorsitzenden, der eine Entscheidung mittels Rundumlaufverfahren herbeiführen kann.
Entsprechend der geographischen Herkunft der Aktionäre besteht keine Notwendigkeit, die Berichte auch in englischer Sprache zu verfassen.
Regel 77: Die Prüfung des Abschlusses erfolgt nach den im Fachgutachten für Wirtschaftsprüfer (IWP) festgelegten Standards.
CEO, Vorstand für Marketing & Verkauf Geburtsjahr: <=>= erstmals bestellt ab A<.AC.DAD<; bestellt bis D=.AD.DADF keine Aufsichtsratsmandate in anderen Unternehmen
Vorstand für Einkauf, Materialwirtschaft & Logistik Geburtsjahr: <=>< erstmals bestellt ab A<.AL.<==D; bestellt bis CA.A>.DADF keine Aufsichtsratsmandate in anderen Unternehmen
Thomas Gratzer
Vorstand für Produktion & Technik Geburtsjahr: <=>L erstmals bestellt ab A<.A>.DA<F; bestellt bis C<.AO.DADC keine Aufsichtsratsmandate in anderen Unternehmen
Vorstand für Finanzen & Personal Geburtsjahr: <=OL erstmals bestellt ab A<.A<.DAAR; bestellt bis C<.<D.DADD Verwaltungsrat in der Hoerbiger Holding AG
Vorstand für Marketing & Verkauf Geburtsjahr: <=L< erstmals bestellt ab A<.A=.DAA=; ausgeschieden mit C<.AC.DAD< keine Aufsichtsratsmandate in anderen Unternehmen
2021 verfügten die Vorstände über ein Grundgehalt und eine erfolgsabhängige variable Vergütung.
Des Weiteren wird hier auf den veröffentlichten Vergütungsbericht des entsprechenden Geschäftsjahres verwiesen.
Dr. Ernst Burger
Vorsitzender unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK vertritt die Interessen eines Anteilseigners mit einer Beteiligung ><A % Geburtsjahr: <=FR erstmals bestellt ab D=.A>.DAAF; bestellt bis zur <AL. o. HV (DADD) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Stellvertreter des Vorsitzenden vertritt die Interessen eines Anteilseigners mit einer Beteiligung ><A % Geburtsjahr: <=OD erstmals bestellt ab DL.A>.DAAD; bestellt bis zur <AR. O. HV (DADC) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Mitglied Geburtsjahr: <=>F erstmals bestellt ab DR.AO.DA<=; bestellt bis zur <AL. o. HV (DADD); keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=>A erstmals bestellt ab DO.AO.DAD<; bestellt bis zur <A=. o. HV (DADF) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=>F erstmals bestellt ab DO.AO.DAD<; bestellt bis zur <A=. o. HV (DADF) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=OF erstmals bestellt ab D=.AO.DA<R; bestellt bis zur <A=. o. HV (DADF) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Mag. Florian Jonak
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=>L erstmals bestellt ab CA.AO.DA<L; bestellt bis zur <AR. o. HV (DADC) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=LA erstmals bestellt ab DR.AO.DA<=; bestellt bis zur <AL. o. HV (DADD); ein weiteres Aufsichtsratsmandat in einem börsennotierten Unternehmen (Palfinger AG)
Mag. Dipl. Ing. Robert Ottel, MBA (bis 25.05.2021)
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=>L erstmals bestellt ab DR.A>.DAA>; bestellt bis zur . o. HV (DAD<) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Dipl. Ing. Mag. Markus Wiesner (bis 25.05.2021)
Mitglied unabhängig gem. Anhang < des ÖCGK Geburtsjahr: <=O> erstmals bestellt ab DR.A>.DAA>; bestellt bis zur . o. HV (DAD<) keine weiteren Aufsichtsratsmandate in börsennotierten Unternehmen
Peter Freudenschuss
Mitglied; Betriebsrat Geburtsjahr: <=>R bestellt vom Betriebsrat der Angestellten in Wien
Peter Habel
Mitglied; Betriebsrat Geburtsjahr: <=O= bestellt vom Betriebsrat der Angestellten in Wien
Mitglied; Betriebsrat Geburtsjahr: <=>= bestellt vom Betriebsrat der Arbeiter in Wien
Gerda Erika Clementi
Mitglied; Betriebsrat Geburtsjahr: <=>< bestellt vom Betriebsrat der Arbeiter in Wolkersdorf
Der Aufsichtsrat hat die im Österreichischen Corporate Governance Kodex (Anhang 1) enthaltenen Leitlinien für die Unabhängigkeit als Kriterien der Unabhängigkeit festgelegt.
Die Vergütung der gewählten Aufsichtsräte erfolgt nach den in der 103. o. HV. beschlossenen Kriterien. Die Vergütung setzt sich aus einer vom Unternehmensergebnis abhängigen Aufsichtsratvergütung und einem Sitzungsgeld zusammen.
Des Weiteren wird hier auf den veröffentlichten Vergütungsbericht des entsprechenden Geschäftsjahres verwiesen.
Da hohe Transparenz und umfassende und zeitgleiche Information aller relevanten Interessensgruppen ein wichtiges Anliegen ist, überwacht ein Compliance-Verantwortlicher die Einhaltung der Compliance-Richtlinie der Josef Manner & Comp. AG, welche auf der Marktmissbrauchsverordnung des Europäischen Parlaments und des Rates basiert.
Im Sinne des Kodex pflegen Vorstand und Aufsichtsrat zusätzlich zu den vier ordentlichen Aufsichtsratssitzungen einen regen Gedankenaustausch zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens, Geschäftsentwicklung, Risikomanagement und wesentlichen Geschäftsfällen. Bei wichtigen Anlässen erfolgt eine unverzügliche Information an den Vorsitzenden des Aufsichtsrats.
Im Jahr 2021 haben vier ordentliche Sitzungen des Aufsichtsrats stattgefunden. Es hat kein Mitglied des Aufsichtsrats an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats nicht persönlich teilgenommen.
Der Aufsichtsrat entscheidet in Fragen grundsätzlicher Bedeutung und über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Seine Kontrolltätigkeit übt er auch durch Ausschüsse aus und hat dafür einen Prüfungsausschuss und einen Nominierungs- & Vergütungsausschuss eingerichtet. Zusätzlich befasst sich der Aufsichtsrat jährlich mit der Effizienz seiner Tätigkeit und führt eine Selbstevaluierung durch.
Der Prüfungsausschuss befasst sich, gem. § 92 (4a) 4 AktG, mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Überwachung der Arbeit des Abschlussprüfers, der Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des Vorschlags für die Gewinnverteilung und des Lageberichts. Darüber hinaus überwacht er die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und Risikomanagementsystems und hat einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers zu erstatten und darüber dem Aufsichtsrat zu berichten.
Dem Prüfungsausschuss gehören folgende Mitglieder des Aufsichtsrats an:
Dr. Michael Grahammer (Vorsitzender) Mag. Florian Jonak (Stellvertreter des Vorsitzenden) Dr. Ernst Burger (Finanzexperte) Dr. Martina Andres Peter Freudenschuss Gerda Erika Clementi
Der Ausschuss hat im Geschäftsjahr 2021 drei Sitzungen abgehalten. Bei allen Sitzungen war der Wirtschaftsprüfer anwesend.
Der Nominierungs- und Vergütungsausschuss unterbreitet dem Aufsichtsrat Vorschläge zur Besetzung frei werdender Mandate im Vorstand, befasst sich weiter mit Fragen der Nachfolgeplanung und unterbreitet der Hauptversammlung Vorschläge zur Besetzung frei werdender Mandate im Aufsichtsrat. Darüber hinaus befasst er sich mit dem Inhalt von Vorstandsverträgen und überprüft die Vergütungspolitik für Vorstandsmitglieder in regelmäßigen Abständen.
Dem Nominierungs- und Vergütungsausschuss gehören folgende Mitglieder des Aufsichtsrats an:
Dr. Ernst Burger (Vorsitzender) Mag. Dr. Wolfgang Hötschl (Stellvertreter des Vorsitzenden) Peter Habel
Der Ausschuss hat im Geschäftsjahr 2021 zwei Sitzungen abgehalten.
Der Digitalisierungsausschuss beschäftigt sich mit der ganzheitlichen Transformation des Unternehmens mit dem Ziel, den internen und externen Kundennutzen zu erhöhen. Darüber hinaus befasst er sich sowohl bei dem Kerngeschäft als auch bei neuen Geschäftsfeldern mit der Optimierung von Aufbau- und Prozessorganisation und Modernisierung der Unternehmenskultur.
Dem Digitalisierungsausschuss gehören folgende Mitglieder des Aufsichtsrats an:
Prof. Dr. Sita Monica Mazumder (Vorsitzende) Mag. Dr. Wolfgang Hötschl (Stellvertreter der Vorsitzenden) Dr. Martina Andres Mag. Florian Jonak Peter Habel Christian Hackl
Der Ausschuss hat im Geschäftsjahr 2021 vier Sitzungen abgehalten.
Im Jahr 2012 gab es einen gem. L-Regel 48 zustimmungspflichtigen Vertrag mit Werkstatt Wien Spiegelfeld, Holnsteiner + Co Gesellschaft m.b.H. & Co. KG, der im Jahr 2021 eine Zahlung in der Höhe von € 5.000,00 zur Folge hatte.
Die CENTURION Wirtschaftsprüfungs GmbH wurde von der 105. ordentlichen Hauptversammlung zum Abschlussprüfer bestellt.
Im Jahr 2021 lagen die Honorare von CENTURION Wirtschaftsprüfungs GmbH für die Abschlussprüfung 2020 bei € 130.500,--
Im Rahmen der unternehmensweit einheitlichen Personalpolitik, die für alle Mitarbeiter*innen gleiche Chancen und Rechte sicherstellt, bemüht sich die Gesellschaft um die Entwicklung und Weiterbildung von Frauen. Die Gesellschaft verfolgt das Ziel, den Anteil der Frauen in leitenden Stellungen mittelfristig auf ein ausgewogenes Niveau zu heben. Derzeit sind drei Mitglieder der Organe Vorstand und Aufsichtsrat weiblich. Der Frauenanteil in leitenden Stellungen (§ 80 AktG) im Unternehmen beträgt 20 % (2020: 20 %). Mit Ende des Geschäftsjahres 2021 beschäftigt die Gesellschaft 777 Mitarbeiter*innen, wovon 38 % weiblich sind.
Sowohl für den Aufsichtsrat als auch für den Vorstand gelten bei Personalentscheidungen und bei der Entlohnung ausschließlich fachliche Fähigkeiten und persönliche Kompetenzen; hohes Augenmerk wird auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter gelegt.
In zahlreichen Bereichen konnten sich Frauen für Führungsaufgaben in der ersten und zweiten Berichtsebene qualifizieren.
Ein aus der Unternehmenspolitik bzw. aus dem Code of Conduct der Gesellschaft herausgelöstes Diversitätskonzept besteht nicht. Die Josef Manner & Comp. AG verfolgt seit vielen Jahren das Ziel, die Vielfältigkeit der Mitarbeiter*innen in Bezug auf Ausbildung, Erfahrung und Alter, kulturelle Herkunft, Geschlecht und ähnliche Gesichtspunkte zu fördern.
Gem. R-Regel 62 wird die Einhaltung der C- und R-Regeln des Kodex alle drei Jahre durch eine externe Institution evaluiert.
Die letztmalige Evaluierung wurde durch TPA Wirtschaftsprüfung GmbH durchgeführt und betraf das Geschäftsjahr 2019. Diese ergab keine Sachverhalte, die zu der Annahme führten, dass der Corporate-Governance-Bericht der Josef Manner & Comp. AG für das Geschäftsjahr 2019 in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften (§ 243c UGB) aufgestellt wurde.
Die nächste Evaluierung betrifft somit das Geschäftsjahr 2022.
Nach dem Abschlussstichtag wurden Sachverhalte bzw. Änderungen in den vorliegenden Corporate-Governance Bericht aufgenommen. Albin Hahn, Finanz- und Personalvorstand, wird nach Erreichung seines 65. Lebensjahres seine operative Tätigkeit im Vorstand mit 31.03.2022 beenden und nach Konsumation des offenen Urlaubsanspruchs aus dem Vorstand ausscheiden.
der Josef Manner & Comp. AG für das Geschäftsjahr 2021
Aus Anlass der Erstellung des Konzernabschlusses aufgrund der Prüfung durch die Österreichische Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) wurde in der heutigen Sitzung des Aufsichtsrates der Josef Manner & Comp. AG einstimmig nachstehender Bericht gemäß § 96 AktG beschlossen:
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben im Rahmen von vier Plenarsitzungen, drei Sitzungen des Prüfungsausschusses, zwei Sitzungen des Vergütungs- und Nominierungsausschusses und drei Sitzungen des Digitalisierungsausschusses wahrgenommen. Er hat sich dabei vom Vorstand über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft schriftlich und mündlich umfassend Auskunft geben lassen. Einer der Schwerpunkte des Aufsichtsrates lag auf der COVID-19 Pandemie und ihrem Einfluss auf die Geschäftsgebarung, Personalsituation und Wertschöpfungskette.
Der Prüfungsausschuss ist seinen Überwachungs- und Prüfaufgaben gem. § 92 Abs. 4a Z 4 AktG nachgekommen. Insbesondere befasste sich der Prüfungsausschuss mit dem nach den International Financial Reporting Standards ("IFRS") zu erstellenden Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2021.
Weitere Überprüfungen betrafen unter anderem den Corporate Governance Bericht 2021, die Jahresabschlüsse 2021 der Tochtergesellschaften, die Finanzierungssituation und allgemeine Zinsänderungsrisiken.
Der Abschlussprüfer stand dem Prüfungsausschuss in zwei Sitzungen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung und der Prüfungsausschuss überwachte die Arbeiten des Abschlussprüfers.
Der Vergütungs- und Nominierungsausschuss befasste sich unter anderem mit dem Vergütungssystem, der Vereinbarung sowie der Erreichung von Zielen und den Vergütungen der Aufsichtsräte der Josef Manner & Comp. AG.
Der Digitalisierungsausschuss befasste sich im Jahr 2021 insbesondere mit der Vorbereitung von Entscheidungen für die kontinuierliche Effizienzsteigerung durch Prozessoptimierungen. Das wichtigste Vorhaben dafür war der Start der Einführung von SAP S/4HANA als unternehmensweit einheitliches ERP-System. Außerdem wurden im Berichtsjahr auf Empfehlung des Digitalisierungsausschusses eine unternehmensweite eLearning Plattform implementiert sowie Maßnahmen zur Einschätzung und Milderung von Risiken aus Cyber Kriminalität bearbeitet.
Details zur Zusammensetzung und Arbeitsweise der Ausschüsse und des Aufsichtsrates können dem Corporate Governance Bericht entnommen werden.
Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss zum 31.12.2021 der Josef Manner & Comp. AG, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang samt Lagebericht, wurde gemäß den österreichischen Rechnungslegungsbestimmungen erstellt, und von dem nach § 270 UGB gewählten Abschlussprüfer, CENTURION Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH., 1010 Wien, geprüft. Die nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 243b UGB als Teil des Lageberichts des Jahresabschlusses wurde angelehnt an den GRI-Standard (Global Reporting Initiative) und entsprechend den Anforderungen des Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetzes (NaDiVeG) erstellt. Die Prüfung durch den Abschlussprüfer ergab, dass die Buchführung und der Jahresabschluss samt Lagebericht den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und die Bestimmungen der Satzung beachtet wurden. Die Prüfung ergab ferner,
dass den Kriterien des § 269 UGB in vollem Umfang entsprochen wurde, sodass der Abschlussprüfer den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilte.
Der Prüfbericht des Abschlussprüfers und der Jahresabschluss samt Lagebericht wurden vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates in seiner Sitzung am 29.03.2022 behandelt, umfassend mit dem Abschlussprüfer erörtert und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat prüfte und billigte in seiner Sitzung am 05.04.2022 den Jahresabschluss sowie den Lagebericht. Zudem prüfte und genehmigte der Aufsichtsrat, nach vorheriger Befassung und Empfehlung des Prüfungsausschusses, den Corporate Governance Bericht gemäß § 243c UGB. Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG festgestellt.
In seiner Sitzung am 05.04.2022 prüfte der Aufsichtsrat ferner den Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung für das Geschäftsjahr 2021. Dabei stellte er fest, dass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Bilanzgewinn von € 1.513.670,74 schließt und billigte den Vorschlag des Vorstandes, keine Dividende an die Aktionäre auszuschütten und den gesamten Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Aufgrund einer Fehlerfeststellung im Rahmen einer tourlichen Prüfung durch die OePR zur finanziellen Berichterstattung 2020 bestellte der Vorstand einen Gutachter, um die Sach- und Rechtslage für das Geschäftsjahr 2020 zu überprüfen. Auf Basis des Sachverständigengutachtens kam der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat zur Kenntnis, dass ein Konzernabschluss für das Jahr 2020 nicht aufgestellt werden muss, weshalb die Fehlerfeststellung der OePR nicht anerkannt und ein formales Prüfverfahren nach dem Rechnungslegungs-Kontrollgesetz durch die Finanzmarktaufsichtsbehörde eingeleitet wurde. Unabhängig vom Ausgang dieses Prüfverfahrens ging der Vorstand, in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat, auf Basis des Gutachtens davon aus, dass für das Jahr 2021 ein Konzernabschluss zu erstellen ist. Bedingt durch die Börsennotierung ist dieser Konzernabschluss zwingend nach den Regelungen gemäß IFRS zu erstellen. Aus diesem Grund wurde die für den 24.05.2022 anberaumte Hauptversammlung abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Die neuerliche Einberufung wird innerhalb der gesetzlichen Fristen bekanntgegeben werden.
Der vom Vorstand vorgelegte Konzernabschluss 2021, bestehend aus der Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung sowie dem Konzernanhang samt Konzernlagebericht wurde gemäß IFRS erstellt und durch die CENTURION Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbH., 1010 Wien, geprüft. Die nichtfinanzielle Erklärung wurde als Teil des Konzernlageberichts des Konzernabschlusses aufgenommen. Nach Überzeugung des Abschlussprüfers vermittelt der Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme in Übereinstimmung mit den IFRS. Der Abschlussprüfer bestätigte, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss im Einklang steht und erteilte den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.
Der Prüfbericht des Abschlussprüfers über die Prüfung des Konzernabschlusses sowie der Konzernabschluss zum 31.12.2021 samt Konzernlagebericht wurden im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates am 24.10.2022 eingehend mit dem Abschlussprüfer behandelt. Der Prüfungsausschuss empfahl die Genehmigung des Konzernabschlusses zum 31.12.2021 samt Konzernlagebericht, welcher dem Aufsichtsrat mit dem Prüfbericht des Abschlussprüfers in der Sitzung am 25.10.2022 vorgelegt wurde.
Nach der Prüfung der vorgelegten Unterlagen durch den Aufsichtsrat wird festgestellt, dass die Geschäftsführung durch den Vorstand und der vorgelegte Konzernabschluss samt Konzernlagebericht zu keiner Beanstandung Anlass geben. Der Aufsichtsrat billigt daher den Konzernabschluss zum 31.12.2021 samt Konzernlagebericht. Der Corporate Governance Bericht wird vom Aufsichtsrat, nach vorheriger Befassung und Empfehlung des Prüfungsausschusses, ebenfalls geprüft und genehmigt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates danken dem Vorstand sowie sämtliche Mitarbeiter*innen der Manner Gruppe für die hervorragenden Leistungen und den großen Einsatz in dem herausfordernden Geschäftsjahr 2021. Darüber hinaus bedankt sich der Aufsichtsrat bei den Aktionär*innen für das entgegengebrachte Vertrauen.
Wien, am 25. Oktober 2022
Für den Aufsichtsrat
Dr. Ernst Burger
Vorsitzender
der Josef Manner & Comp. AG, Wien
| 1 Bericht über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage16 | |
|---|---|
| 2 Bericht über die voraussichtliche Entwicklung und Risiken der Manner-Gruppe 26 | |
| 3 Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems30 | |
| 4 Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten und damit verbundenen Verpflichtungen31 | |
| 5 Nichtfinanzielle Erklärung 32 |
Die Josef Manner Manner & Comp. AG (kurz: Manner) ist in den Geschäftsfeldern Süßwaren Österreich, Süßwaren Deutschland, Süßwaren Rest, Mietshäuser und Haselnussanbau tätig. Die wichtigsten Konzerngesellschaften sind die Josef Manner & Comp. AG als Muttergesellschaft, die Josef Manner s.r.o., die Geblergasse 116 GmbH & Co KG sowie die Manner Azerbaijan LLC.
Umsatz mit e D
Nachdem sich die Wirtschaft im 2. Quartal 2021 vom Einbruch der COVID-Krise bereits leicht erholt hatte, wurde dieser Aufschwung in den Sommermonaten gedämpft. Die Konjunkturerholung wurde im zweiten Halbjahr durch den neuerlichen Lockdown, Lieferengpässe und steigende Rohstoff- und Energiepreise deutlich gebremst. Die Inflation hat sich im Jahr 2021 stark beschleunigt, von 1,0 % im Jänner auf ca. 4,3 % zu Jahresende. Der starke Zuwachs ist insbesondere auf die Entwicklung der Energiepreise und einige wesentliche Rohstoffpreise zurückzuführen.
Der Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2021 sehr gut erholt und das schwierige zweite Halbjahr hatte für den Arbeitsmarkt keinen wesentlichen negativen Effekt und die Arbeitslosenzahlen liegen unter dem Vorkrisenjahr. Die Anzahl der offenen Stellen erreichte einen Rekordwert und es ist schwierig, qualifizierte, aber auch angelernte Arbeitskräfte für offene Positionen zu bekommen. Wie schon in vergangenen Öffnungsphasen werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Aufhebung der Einschränkungen zunehmen. Die Lebensmittelindustrie wird jedoch im Vergleich zu anderen Sektoren in einem geringeren Ausmaß profitieren.
Die Rohstoff- und Energiepreise werden für das gesamte Jahr 2022 auf einem hohen Niveau erwartet. Mit einem weiteren kontinuierlichen Anstieg der Energiepreise ist auch nach 2022 zu rechnen.
Als wesentliches Risiko für 2022 wird zum Zeitpunkt des Konzernabschlusses die Omikron-Variante des COVID-Virus beurteilt. Erneute Einschränkungen wegen des neuerlichen Aufflammens der Pandemie sowie Produktionsausfälle wegen Ausfall von Produktionspersonal sind wesentliche, vom Unternehmen nicht abwendbare Risiken, die einen negativen Einfluss auf den Geschäftsverlauf in Q4 2022 haben können.
Aufgrund des andauernden Kriegs Russlands in der Ukraine ist die Gruppe im Bereich Süßwaren derzeit mit überdurchschnittlich hohen und sprunghaft steigenden Rohstoff- und Energiepreisen konfrontiert. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich dieses Ereignis 2022 negativ auf die Ergebnisse auswirken kann und entsprechende Verkaufspreissteigerungen unabdingbar sind.
| Finanzielle Leistungsindikatoren | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Umsatzerlöse | 217.278 | 200.165 |
| Betriebsergebnis | 5.095 | 3.274 |
| Betriebsergebnis-Marge (ROS) | 2,3 % | 1,6 % |
| Ergebnis vor Steuern | 3.882 | 1.897 |
| Return of Investment (ROI) | 3,0 % | 2,1 % |
| Return on Equity (RoE) | 8,4 % | 5,6 % |
| Nettoverschuldung | 44.550 | 52.895 |
| Eigenkapital | 60.626 | 58.258 |
| Eigenkapitalquote | 35,6 % | 37,6 % |
Bei den angeführten Verkaufszahlen handelt es sich um konsolidierte Verkaufszahlen, das bedeutet, dass Verkäufe zwischen den Geschäftsfeldern in dieser Darstellung bereinigt dargestellt sind.
Im Geschäftsjahr 2021 ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,5 % von TEUR 200.165 auf TEUR 217.278 gestiegen. Die sehr erfreuliche Steigerung konnte sowohl am Heimatmarkt als auch im EU-Ausland realisiert werden.
Die Folge ist eine auf 63,0 % gesteigerte Exportquote, verglichen zum Wert des Vorjahres von 62,6 %.
2021 ergab sich das EBT mit TEUR 3.882 (Vorjahr: TEUR 1.897) über Vorjahreslevel, der Betriebserfolg (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) mit TEUR 5.095 (Vorjahr: TEUR 3.274) erhöhte sich in Relation zum Wert aus 2020.
Die auslaufenden staatlichen Zuschüsse betreffend die COVID-19-Kurzarbeit führten zu einer Abnahme der sonstigen betrieblichen Erträge.
Neben den Preisen für Kakao, Haselnuss und Milchprodukte sind auch nahezu alle anderen eingesetzten Rohstoffe im Preisniveau angestiegen. Der Anteil der Rohstoffkosten in Prozent zu den Umsatzerlösen steigt daher auf 36%, verglichen mit 35% in der Vorperiode.
Die Veränderung des Personalaufwands von -1,7 % (Vorjahr: -3,0 %) ergibt sich aus Schließungen von Shop-Standorten und einem Abbau von Personalrückstellungen. Die gegenläufigen Kollektivvertragserhöhungen konnten daher entsprechend kompensiert werden.
Die Stärkung der Unternehmensmarken durch Werbung und Verkaufsförderungen wird als langfristiges strategisches Engagement erachtet. Insofern wurde der dafür vorgesehene Etat in unveränderter Höhe veranschlagt und auch umgesetzt.
Den weiterhin schwierigen Marktbedingungen geschuldet, ergaben sich sowohl im laufenden Betrieb während des Jahres als auch zum Jahresultimo höhere Bankverbindlichkeiten, jedoch konnte durch striktes Cash-Management die Nettoverschuldung inkl. Leasing per Jahresultimo gegenüber dem Vorjahr auf TEUR 44.550 (2020: TEUR 52.895) verbessert werden. Durch den Neuabschluss von Kreditlinien wurde die Zinssituation gegenüber dem Vorjahr weiter optimiert.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit abzüglich des Cashflows aus Investitionstätigkeit ergab sich mit TEUR 11.897, um TEUR 11.815 über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Sowohl der Beitrag aus dem Ergebnis als auch die Veränderungen der Vorräte wirken sich positiv aus. Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhte sich aufgrund der starken Aktivität per Jahresende deutlich, dies konnte aber durch gestiegene Lieferantenverbindlichkeiten überkompensiert werden. Zudem wurde die Investitionstätigkeit, verglichen mit 2020, leicht erhöht.
Nach Ausschüttung der Dividende für das Wirtschaftsjahr 2020, aber auch durch die Rückführung von Krediten und als Vorbereitung auf weitere Rückführungen 2022 war es notwendig, die Bankverbindlichkeiten in der zu dem Zeitpunkt noch erfreulichen Zinslandschaft im Stichtagsvergleich zu erhöhen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden demnach von letztjährigen TEUR 47.825 auf TEUR 53.004 zum aktuellen Bilanzstichtag erhöht. Striktes Cash-Management resultierte in ebenfalls deutlich angestiegenen frei verfügbaren Barmittelbeständen.
Folglich ergibt sich, dass sich die Nettoverschuldung (Net Debt), der Saldo der Bankschulden plus Leasingverbindlichkeiten und flüssigen Mittel von TEUR 52.895 zum 31.12.2020 auf TEUR 44.550 zum aktuellen Bilanzstichtag reduziert. Aus dieser Reduktion ergibt sich, auch wegen leichter Steigerung des Eigenkapitals, der Nettoverschuldungsgrad (Gearing), dass sich das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital, von letztjährigen 90,8 % auf 73,5 % merklich verbessert.
Der Anstieg bei den immateriellen Vermögensgegenständen steht im Zusammenhang mit den geleisteten Anzahlungen für eine neue ERP-Software (Enterprise-Resource-Planning), die Anfang 2023 planmäßig in Betrieb genommen wird. Durch einen Überhang der laufenden Abschreibungen hat sich der Buchwert der Sachanlagen entsprechend verringert.
Die Vorräte haben sich im Vergleich zum Vorjahr stabil entwickelt und gleichzeitig sind zum Stichtag insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen merklich gestiegen, was vor allem mit der starken Geschäftsgebarung gegen Ende des Jahres zusammenhängt. In Zusammenhang mit dem vorher beschriebenen hohen und vor allem temporären Guthabenbestand bei den Banken hat es insgesamt eine Steigerung des kurzfristigen Vermögens von TEUR 16.970 (+30,9 %) gegeben.
Die Eigenkapitalquote liegt mit 35,6 % um zwei Prozentpunkte unter den 37,6 % des Vorjahres, was aber mit den temporären Guthaben bei Kreditinstituten und deren bilanzverlängernder Auswirkung sowie gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zusammenhängt. Eine Eigenkapitalquote von eindeutig über 40 % ist weiterhin ein Fixpunkt der Unternehmensplanung und des Risikomanagements der Manner-Gruppe. Dies insbesondere, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten und wirtschaftlich schwierige Perioden unbeschadet überbrücken zu können.
Das Nettoumlaufvermögen, die Differenz des kurzfristigen Vermögens und der kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde von TEUR 1.916 (2020) auf TEUR 1.693 (2021) gesenkt, da das kurzfristige Vermögen vor allem aufgrund der Lieferantenforderungen und hohen Barbestände gestiegen ist, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten in geringerem Ausmaß gestiegen sind.
Das Management nichtfinanzieller Themen ist in der Manner-Gruppe integraler Bestandteil des Managementverständnisses und Basis für eine ertragreiche Zukunft, denn die finanzielle Gebarung zeigt in der Regel die Ergebnisauswirkungen nichtfinanzieller Entscheidungen. Umso wichtiger ist es deshalb, als Unternehmen die internen und externen Auswirkungen des unternehmerischen Handelns zu beschreiben und zu dokumentieren. Nachfolgend sind Arbeitnehmerbelange, Marketing, Markenthemen, Sponsoring, sowie Forschung und Entwicklung auszugsweise dargelegt.
In herausfordernden Zeiten gilt es umso mehr, dass qualifizierte, engagierte Mitarbeiter*innen die Erfolge des Unternehmens ermöglichen. Die Manner-Gruppe fördert die eigenen Mitarbeiter*innen und ist bestrebt, ein motivierendes und leistungsorientiertes Arbeitsumfeld anzubieten. Bei der Personalauswahl wird neben hoher fachlicher Qualifikation auch insbesondere die soziale Kompetenz berücksichtigt. Bei Personalentscheidungen gelten ausschließlich fachliche Fähigkeiten und persönliche Kompetenz. Auf Gleichbehandlung wird zudem hohes Augenmerk gelegt.
Mit entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen wird den geänderten Anforderungen der Arbeitswelt Rechnung getragen. Schulungen waren auch 2021 entsprechend den eingeschränkten Möglichkeiten nur in reduziertem Umfang möglich. Um gewährleisten zu können, dass die Mitarbeiter*innen über das notwendige Fachwissen und die erforderlichen Kompetenzen verfügen, wird auf die gezielte Weiterbildung auch in den nächsten Jahren ein Fokus gelegt. Im Herbst 2021 wurde ein E-learning-Tool (J.O.S.E.F.) eingeführt, welches eine gezielte und moderne Aus- und Weiterbildung ermöglicht.
Zusätzlich hat die Lehrlingsausbildung einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2021 gab es im Unternehmen 13 Ausbildungsplätze (Vorjahr: 11) mit unterschiedlichen Berufsbildern. Auch im Jahr 2022 wird man, zur Sicherstellung der notwendigen Fachkräfte, die Lehrlingsausbildung entsprechend fortsetzen und auch weitere Lehrberufe, die für die Manner-Gruppe in Zukunft relevant sind, definieren.
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand im Jahr 2021 betrug 447 Arbeiter*innen (2020: 431) und 383 Angestellte (2020: 375). Mit Stichtag 31.12.2021 hat die Manner-Gruppe um 24 Mitarbeiter*innen mehr beschäftigt als zum 31.12.2020. Dies entspricht einer Erhöhung von 3 Prozent.
Die Auswirkungen der Pandemie und dadurch veränderte Konsument*innenbedürfnisse und Mediennutzung waren auch 2021 Thema im Marketing. Zentrale Exportmärkte wie Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn litten erneut unter den Corona-Wellen und den damit zusammenhängenden Einschränkungen im Geschäft. Zusätzlich gab es auch im zweiten "Coronajahr" 2021 eine vergleichsweise geringe Mobilität und einen merkbaren Tourismusausfall. Insbesondere außereuropäische Tourist*innen sind ausgeblieben. Auch das Verhalten heimischer Konsument*innen hat sich verändert: Haushalte sparen vermehrt und sind zunehmend an Großgebinden und Vorratspackungen interessiert. Trotz dieser erschwerten Bedingungen freut sich die Manner-Gruppe über zahlreiche Innovationen und erfolgreiche Kampagnen in diesem Jahr und nutzt die aktuelle Krise auch als Chance, sich "fit for the future" zu machen. Beispielsweise hat Corona mehr Flexibilität in Hinblick auf Arbeitsweisen gebracht, Modelle wie Homeoffice oder hybrides Arbeiten wurden die Norm.
Das Jahr 2021 ist mit der internationalen Promotion "Abheben mit Manner" (AT/DE/CZ/SK/SLO/HU) gestartet. Der Kern dieser Aktivität war ein Gewinnspiel rund um das Skispringen, in dem es darum ging, den "Weitenkaiser" der Manner-Athleten digital zu erraten. Zahlreiche POS(Point of Sale)-Platzierungen sowie sieben VIP-Familien-Urlaubsreisen regten in den Ländern zum Kauf an. Das langjährige Skisprung-Sponsoring-Engagement von Manner wurde in diese Aktivität stimmig integriert und sorgte für zusätzliche Sichtbarkeit am POS. Im Februar wurde zur weiteren Bekanntmachung der "Manner-Waffelvielfalt" die 8er-Geschenkpackung "Mag man eben Mix" gelauncht. Diese Taschenpackungsvielfalt wurde von den Konsument*innen sehr gut angenommen und konnte wesentlich zum Umsatzerhalt im Kernsortiment beitragen.
Im Frühjahr 2021 wurde das Sortiment der Manner Snack Minis um zwei Sorten im 300g-Beutel erweitert. Dieser internationale Launch ist bis dato sehr erfolgreich und setzt sich im Bereich der Manner-Beutel "on top". Darüber hinaus
schafft es die Sub-Marke Snack Minis in Österreich, das übergeordnete Markenziel der Verjüngung zu erreichen und stellt sich als "Brückenbauer" zwischen Tradition und Moderne dar.
Sportlich durch den Sommer 2021 ging es mit der international durchgeführten Manner-Sommerpromotion unter dem Motto "Radl'n mit Manner". Ausgehend von dem starken und durch Corona angefachten Trend "Radfahren" wurde eine aufmerksamkeitsstarke Promotion am POS, online und bei den Manner-Sommertouren in Österreich sowie den angrenzenden Zielmärkten umgesetzt. In den österreichischen Supermärkten weisen attraktive Promotion-Sticker auf der Manner-Range und eigene Promotion-Vorratspacks wie die 8er Manner Original Neapolitaner Schnitten und die 6er Vollkorn Schnitten eigens auf die Promotion hin.
Von Juni bis Ende September gab es zahlreiche spannende Aktivitäten, allen voran aufmerksamkeitsstarke Großplatzierungen am POS und das Online-Gewinnspiel: Allen Teilnehmer*innen des Promotion-Gewinnspiels winkte die Chance auf insgesamt zehn unvergessliche Familien-Radurlaube in den schönsten Regionen Österreichs, die gemeinsam mit den Kooperationspartnern "Österreich Werbung" und den Tourismusorganisationen aus den jeweiligen Bundesländern verlost wurden.
Grundsätzlich stand das gesamte Jahr 2021 für Manner unter dem Motto der Nachhaltigkeit. Es ist gelungen, sowohl den Bereich der Schnitten und Waffeln als auch alle Manner-Saisonartikel auf das für Konsument*innen relevante Fairtrade-Kakao-Siegel umzustellen und alle betreffenden Artikel mit dem Lizenzlogo auszustatten. Start der Marketingaktivitäten war in Österreich der Juli und in Deutschland der September, als wesentliche Produkte des Manner-Sortiments im Handel bereits sichtbar waren. Konsument*innen wurden mit einer Kampagne, basierend auf den drei Säulen Regionalität, nachhaltiger Kakao und vegan informiert: TV-Spots, Citylights, Manner-Onlinekanäle inkl. Social Media sowie umfassende internationale Pressearbeit stellten die 360°-Bekanntmachung des Themas sicher.
Im Herbst wurde die trendige Sorte Schoko-Brownie im Taschenpackungsformat gelauncht und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Ein besonders geschmackvoller Start in einen gemütlichen Herbst/Winter 2021 ist durch den Launch der Manner Winter Glück Waffel-Range gelungen – ein wahres Genuss-Highlight für alle Fans herbst-winterlicher Gebäckkreationen in den Sorten "À la Spekulatius", "Bratapfel-Zimt" und "Gebrannte Mandel". Ein rosa Waffel-Highlight im klassischen Beutel für die traditionell im Süßgebäck wichtigen Monate September bis Dezember.
Im Manner Club Österreich und Deutschland konnten die Mitgliederzahlen 2021 stetig ausgebaut werden (> 40.000 Mitglieder gesamt) und auch für 2022 sind zahlreiche Aktivitäten geplant, die dieses Wachstum weiter vorantreiben. Gleichzeitig wurde 2021 auch der Manner Clubshop (clubshop.manner.com) gelauncht und diente als Vorbereitung für den Launch des B2C-Online-shops, der bereits live ist: www.shop.manner.com. Die Teilnahmezahlen aller digitalen Promotions der Marken Manner und Casali konnten auch in diesem Jahr deutlich gesteigert werden.
Das Konsumentenservice wickelte 2021 im direkten Kontakt mit Endkonsument*innen mehr als 15.000 Anfragen über Telefon, Brief, E-Mail und Onlineformulare erfolgreich ab.
Trotz der diversen Corona-Maßnahmen im Jahr 2021 hat die Marke Casali eine starke Performance im Heimatmarkt Österreich gezeigt. Casali hat dabei sowohl im Schaum- als auch im Dragee-Bereich ein wert- und mengenmäßiges Wachstum erzielt. Als Treiber für diese Entwicklung ist u. a. die bewährte Casali-Dachmarken-TV-Kampagne verantwortlich, die im ersten Halbjahr 2021 geschaltet wurde. Diese thematisiert die Sehnsucht nach Urlaub und einer süßen Auszeit in einer authentischen Manier und vermittelt dadurch exotische Lebensfreude.
Der "Shot of the Year" 2021 in der Sorte Rum-Kokos Ananas konnte sich gegenüber der Vorjahressorte Orange weiter "on top" setzen. Darüber hinaus hat die Limited Edition auch wesentlich zur Markenverjüngung beigetragen und maßgeblich geholfen, neue Zielgruppensegmente zu erschließen.
Der allgemeine Trend zu Großgebinden schlägt sich auch bei Casali nieder und Produkte wie der Rum-Kokos-1kg-Sack und die Rum-Kokos-300g-Dose zählen neben den Klassikern wie der 300g-Schoko-Banane zu den Casali-Gewinnerprodukten 2021.
Für ein weiteres exotisches Highlight am POS hat zudem die jährliche Casali Promotion gesorgt, die gemeinsam mit dem Kooperationspartner Jollydays erfolgreich umgesetzt wurde.
Zu guter Letzt wurden die Weichen für einen Casali-Design-Relaunch zur Belebung und Verjüngung der Marke gelegt. Gemäß den Ergebnissen einer Marktforschung trägt der Relaunch zur Steigerung der Markenattraktivität bei und zeigt die größte Hebelwirkung bei der jüngeren Zielgruppe. Die neuen Designs fließen ab Anfang 2022 sukzessive ein und werden am POS für die Konsument*innen im Laufe des Jahres sichtbar.
Bei den Napoli Dragee Keksi wurde die erfolgreiche Keksi-des-Jahres-Reihe mit der Sorte Cranberry im Mix aus Milchschokolade und dunkler Schokolade 2021 fortgeführt. Auch in diesem Marktsegment setzt sich der Trend zu Großgebinden fort und zeigt sich in einer starken Performance des 650g-Winak-Packs. In Hinblick auf die Markenkommunikation des Napoli Dragee Keksis ist die bewährte Hörfunk- & Onlinekampagne im März 2021 erneut zum Einsatz gekommen.
Insbesondere die Marke Victor Schmidt hat der plötzliche Ausfall von Tourist*innen hart getroffen und vor große Herausforderungen gestellt. Gemäß aktuellen Zahlen zeigt sich jedoch, dass Victor Schmidt im kompetitiven Mozartpralinenmarkt wächst (Nielsen AT, LEH exkl. H/L, KW 52 2021) und somit Grund zur Zuversicht besteht. Im April 2021 konnte die "White Edition" in der Trendgeschmacksrichtung weiße Schokolade gelauncht werden, um neue Impulse im Mozartpralinenmarkt zu setzen und Umsätze anzukurbeln.
Die bereits 2020 veranlasste Fairtrade-Kakao-Zertifizierung des gesamten Victor-Schmidt-Sortiments wurde im Laufe des Jahres 2021 am POS sichtbar und hat nicht nur ein wichtiges Signal in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt, sondern schafft auch einen unmittelbaren Mehrwert für die Verwender*innen.
Best Launch DAD< – Platz < für Manner Snack Minis im Beutel CAA g (Produkt Handelsmagazin) German Brand Award für "Radl'n mit Manner" und für die Marke Manner
<. Platz für die Victor Schmidt "White Edition" in der HIT-Studie des österreichischen Handelsmagazins REGAL für Produkteinzigartigkeit und Kaufanreiz
<. Platz für die Victor Schmidt "White Edition" bei der Auszeichnung Top-Innovationen DAD< des Handelsmagazins CASH
2021 war erneut ein herausforderndes Jahr für die Manner Shops. Auch wenn 2021 in Österreich kein Lockdown aktiv die Shops betroffen hat und die Manner Shops offenhalten durften, war die ausbleibende Frequenz spürbar. Die fehlenden Umsätze führten dazu, dass das einmalige Sonderkündigungsrecht bei drei Standorten in Anspruch genommen wurde, und diese im Frühjahr 2021 schließen mussten. Die positive Zukunftsprognose führte im ersten Halbjahr dazu, dass zur Jahresmitte eine neuer Standort am Flughafen F-Gate erfolgreich eröffnen konnte und mit diesem bereits im Eröffnungsjahr die Erwartungen übertroffen wurden. Zusätzlich gelang es in zwei Shops, trotz der äußeren Umstände, nahezu das Umsatzniveau von 2019 zu erwirtschaften.
Die Manner-Gruppe ist seit über zehn Jahren aktiver Sponsor im Skisprung-Sport und als Kopfsponsor mit den markanten rosa Manner-Helmen sowie bei ausgewählten Skisprungevents sichtbar. Langfristige Partnerschaften mit den Sportler*innen, die als Teil der Manner-Familie gesehen werden, zeichnen die Sponsoringstrategie aus.
Neben dem österreichischen Ausnahmesportler Stefan Kraft verstärkten 2021 Jan Hörl sowie Daniel Huber das österreichische Team. Erstmals war auch eine Skispringerin unter den erfolgreichen Manner-Adlern im Weltcup: Sara Marita Kramer sprang als Neuzugang seit November 2021 mit rosa Helm. Für die deutschen Athleten Karl Geiger, Severin Freund und Pius Paschke hieß es auch diese Saison wieder: "Schanze frei". Der polnische Weltmeister und Vierschanzentournee-Gewinner 2020 Dawid Kubacki komplettierte die internationale rosa Manner-Equipe. Manner-
Testimonials im Skisprungbereich waren auch der ehemalige Springer und ORF-Moderator Martin Koch sowie Lukas Müller, der nach seinem schweren Sturz als Vorspringer wieder ins Manner-Team aufgenommen wurde.
2021 war Manner erneut bei zahlreichen Skisprung-Events als Sponsor sichtbar und sorgte mit der riesigen aufblasbaren Manner Schnitte und Banden im Auslauf für beste "rosa" Aussichten. Damit schafft Manner die perfekte Verknüpfung der Emotionen im Skispringen mit der rosa Kult-Marke. Highlight 2021 waren die FIS Nordischen Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf/Deutschland vom 23.02. bis 07.03.2021, bei denen über 750 Athlet*innen aus 65 Ländern antraten. Die "Manner Adler" schafften 5 x Gold, 4 x Silber und 3 x Bronze auf den Schanzen und sorgten so für enorme Visibilität. Die Skisprungbewerbe erreichten über 87 Millionen Zuseher*innen (live/delayed TV-Reichweite) in 16 Ländern weltweit. Auch das Weltcupfinale in Planica/Slowenien wurde von Manner gesponsert.
Manner weist folgende wesentliche Vertriebsstandorte auf:
Im Vergleich zum Vorjahr gab es hier keine Veränderungen.
Die Schwerpunkte im Bereich Forschung und Entwicklung lagen in Österreich im Jahr 2021 in der Umsetzung von Produktinnovations- und Produktoptimierungsprojekten, sowie in der Unterstützung bei Prozess- und Rohstoffoptimierungsprojekten.
Mit den Snack Minis Milch Haselnuss und Milch Schoko wurde die Manner-Beutelvielfalt um zwei weitere Waffelkreationen bestehend aus je drei Lagen besonders knuspriger Waffeln mit zwei Schichten feiner Creme ergänzt. Die Sorte Milch Schoko sticht durch ihre schokobraunen Kakaowaffeln und durch die unwiderstehliche Kakaocreme (36 %) hervor. Die Snack Minis Milch Haselnuss zeichnen sich durch extra viel Haselnuss (10 %) aus. Speziell für die kalte Jahreszeit wurden außerdem die Sorten Bratapfel-Zimt, gebrannte Mandel und à la Spekulatius (80 % Creme) im wiederverschließbaren 200g-Beutel entwickelt. Sowohl bei den Snack Minis als auch bei den neuen Winter-Glück-Sorten kommt ausschließlich Fairtrade-Kakao zum Einsatz.
Für die Marken Casali und Napoli wurden die Jahressorten Shot of the Year Rum-Kokos Ananas und das Keksi des Jahres Cranberry entwickelt und gelauncht.
In Aserbaidschan wurde 2021 eine Bewässerungsanlage angelegt. Dazu mussten ein riesiges Wasserreservoir ausgehoben werden, ein Vorklärbecken sowie eine Pumpstation errichtet und im Erdreich Wasser-Rohrleitungen zu den Pflanzen verlegt werden. Auch die Montage des Bewässerungssystems stand 2021 im Fokus. Bis Jahresende 2021 konnten bereits 45.000 Jung-Haselnussbäume gepflanzt werden. Bis zum Frühjahr 2023 sollen weitere 100.000 Bäume folgen. Auch Infrastruktur (Strom, Gas und Internet) wurde 2021 am Gelände eingerichtet und drei Traktoren angeschafft. 2022 steht neben der Betreuung der bereits gepflanzten und dem Einsetzen neuer Bäume die Schaffung einer effizienten Farm-Organisation im Fokus.
Um die Produkt- und Prozessqualität laufend zu verbessern, wurde im Jahr 2021 intensiv an definierten Maßnahmen und Projekten sowie strategischen Aufgaben gearbeitet. Gesamt konnten über 65 Projekte an den Standorten Wien und Wolkersdorf erfolgreich umgesetzt werden. Wie auch in den Vorjahren, wurde im berichteten Geschäftsjahr großes Augenmerk auf die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduktion von Verschwendung gelegt. So konnte der Druckluft- und Energieverbrauch erheblich reduziert werden. Im Zuge des Manner-Produktionssystems wurde weiter in die Qualifikation von Mitarbeiter*innen investiert, um insbesondere den Schwerpunkt auf Produkt- und Prozessqualität zu legen. Über 130 Mitarbeiter*innen haben mittlerweile erfolgreich das Manner-Qualifikationsprogramm durchlaufen und Optimierungen im Unternehmen umgesetzt. Um in den administrativen Bereichen Prozesse und Durchlaufzeiten zu verbessern, wurde im vergangenen Jahr ein Manner-Office-Qualifizierungsprogramm im Unternehmen gestartet. Ziel ist,
in allen Unternehmensbereichen die kontinuierliche Verbesserungsarbeit zu manifestieren, um langfristig eine hohe Produkt- und Prozessqualität zu gewährleisten.
2018 wurde aus Überlegungen der Rückwärtsintegration – also der Übernahme von Fertigungsstufen von Zulieferern – die Tochterfirma Manner Azerbaijan LLC gegründet und 2019 erste Anbaugebiete in Aserbaidschan erworben. Damit setzte die Gruppe einen wichtigen Schritt in Richtung Versorgungsicherheit und Preisstabilität. Insgesamt wurden bisher ca. 318 Hektar Agrarland im Norden Aserbaidschans für den geplanten Anbau von rund 200.000 Haselnusspflanzen gekauft. Im Spätsommer 2024 ist mit einer ersten, kleinen Ernte zu rechnen. Bei vollem Ertrag wird zukünftig rund 20 Prozent des Bedarfs an Haselnüssen von der eigenen Haselnuss-Farm gedeckt.
Die Manner-Gruppe produziert und vertreibt als österreichisches Familienunternehmen fünf der bekanntesten und beliebtesten Süßwarenmarken Österreichs (Manner, Casali, Victor Schmidt, Ildefonso und Napoli). Manner ist ein starkes Markenartikelunternehmen für Süßwaren und die Marken verbinden beste Qualität mit höchstem Genuss. Die Produktion findet ausschließlich an österreichischen Standorten statt, am Standort Wien im 17. Wiener Gemeindebezirk und am Standort Wolkersdorf in Niederösterreich. Ausgehend vom Stammmarkt Österreich erfolgt der Ausbau des internationalen Geschäfts in ausgewählten Märkten, vorwiegend in Zentral- und Osteuropa.
Der Umsatz im österreichischen Markt ist im Vergleich zum Vorjahr zwar deutlich gewachsen, konnte jedoch nicht das Vorkrisenniveau von 2019 erreichen. Der Verkauf an den Großhandel hat in Summe stark zugelegt, wurde aber vor allem durch die nach wie vor geringe Tourismusaktivität insbesondere bei den Mozartkugeln der Marke Victor Schmidt gebremst. Das Shop-Geschäft konnte nur in geringerem Ausmaß wachsen und liegt noch deutlich hinter dem umsatzstärksten Jahr 2019 zurück. Auch hier spielen die pandemiebedingten Effekte die Hauptrolle. Die steigenden Rohstoffkosten und Energiepreise konnten nicht gänzlich durch Verkaufspreiserhöhungen abgedeckt werden, wodurch das Gesamtergebnis rückläufig ist.
| 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|
| Abgesetzte Menge | in Tonnen | 18.286 | 17.051 |
| Umsatzerlöse | in TEUR | 80.385 | 74.953 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | in TEUR | 2.365 | 2.558 |
| Betriebsergebnis-Marge | in % | 2,9 % | 3,4 % |
In Deutschland konnte sowohl der Vorjahresumsatz mit einer zweistelligen Wachstumsquote als auch der Umsatz von 2019 signifikant übertroffen werden. Hauptgrund dafür sind zusätzliche Absatzkanäle bei der Manner-Beutelware sowie die erfolgreiche Einführung der Manner Snack Minis in Beutelform. Auch in Deutschland konnten nicht alle Preissteigerungen auf die Wareneinsatzsätze an die Kund*innen weitergegeben werden und führten somit zu einer Belastung des Ergebnisses.
| 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|
| Abgesetzte Menge | in Tonnen | 18.786 | 17.450 |
| Umsatzerlöse | in TEUR | 69.911 | 62.560 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | in TEUR | 1.739 | 2.828 |
| Betriebsergebnis-Marge | in % | 2,5 % | 4,5 % |
Das Geschäftsfeld außerhalb Österreichs und Deutschlands konnte sich sehr stark im Vergleich zum Vorjahr entwickeln und liegt auch mit einem mehr als zweistelligen Wachstum über dem Jahr 2019. Dabei konnte vor allem in Ländern wie Spanien, Libyen, Ungarn und Großbritannien stark expandiert werden. Aufgrund des starken Wachstums hat sich das Ergebnis trotz gestiegener Einsatzkosten im Vergleich zum Vorjahr gesteigert.
| 2021 | 2020 | ||
|---|---|---|---|
| Abgesetzte Menge | in Tonnen | 18.653 | 17.913 |
| Umsatzerlöse | in TEUR | 67.245 | 62.902 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | in TEUR | 105 | -1.624 |
| Betriebsergebnis-Marge | in % | 0,2 % | -2,6 % |
Im Bereich Mietshäuser konnten die Umsatzerlöse aufgrund der Mieterbestandssituation bei gleichzeitig sinkenden betrieblichen Aufwendungen deutlich erhöht werden. Derzeit ist über 95 Prozent der verfügbaren Fläche langfristig vermietet.
| Mietshäuser Österreich | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Investment Property | 14.240 | 13.710 |
| Mieterlöse | 446 | 257 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 978 | -63 |
Qualitativ hochwertige Haselnüsse sind für den Geschmack zahlreicher Produkte aus dem Hause Manner ausschlaggebend. Die Qualität und Verfügbarkeit des Rohstoffs ist für das Unternehmen wesentlich. 2018 wurde aus Überlegungen der Rückwärtsintegration – also der Übernahme von Fertigungsstufen von Zulieferern – die Tochterfirma Manner Azerbaijan LLC gegründet und 2019 erste Anbaugebiete in Aserbaidschan erworben. Damit setzte die Gruppe einen wichtigen Schritt in Richtung Versorgungsicherheit und Preisstabilität. Insgesamt wurden bisher ca. 318 Hektar
Agrarland (das entspricht ca. 445 Fußballfeldern) im Norden Aserbaidschans für den geplanten Anbau von rund 200.000 Haselnusspflanzen gekauft. Im Spätsommer 2024 ist mit einer ersten, kleinen Ernte zu rechnen. Bei vollem Ertrag wird zukünftig rund 20 Prozent des Bedarfs an Haselnüssen von der eigenen Haselnuss-Farm gedeckt.
Die größte Herausforderung 2021 war der Bau einer Bewässerungsanlage. Dazu mussten ein riesiges Wasserreservoir ausgehoben werden, ein Vorklärbecken sowie eine Pumpstation errichtet und im Erdreich Wasser-Rohrleitungen zu den Pflanzen verlegt werden. Auch die Montage des Bewässerungssystems stand 2021 im Fokus. Dafür wird eine Tröpfchenbewässerung zuerst "überboden" und dann, wenn die Pflanzen größer sind, "unterboden" verlegt. Nach Fertigstellung wird das gesamte Bewässerungssystem eine Länge von ca. 1.500 km aufweisen. Teilweise muss das Wasser zu den Pflanzen hinaufgepumpt werden, an anderen Stellen ist die Haselnussfarm aber abschüssig gelegen, sodass mit reiner Schwerkraft bewässert werden kann. Bis Jahresende 2021 konnten bereits 45.000 Jung-Haselnussbäume gepflanzt werden. Bis zum Frühjahr 2023 sollen weitere 100.000 Bäume folgen.
Auch Infrastruktur (Strom, Gas und Internet) wurde 2021 am Gelände eingerichtet und drei Traktoren angeschafft. 2021 arbeiteten ca. 30 fixe Arbeiter*innen auf der Haselnussfarm, temporär werden noch einmal so viele Kräfte für das Setzen der Jungpflanzen im Einsatz sein. Herausfordernd war in diesem Jahr auch der Transport der Pflanzen und der dazugehörigen Teile für die Bepflanzung. 2022 steht neben der Betreuung der bereits gepflanzten und dem Einsetzen neuer Bäume die Schaffung einer effizienten Farm-Organisation im Fokus.
| Geschäftsfeld Haselnussplantagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Sachanlagevermögen | 6.263 | 4.290 |
| Umsatzerlöse | 0 | 0 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | -307 | -219 |
Als Line Extension zum bestehenden Manner Knuspino-Sortiment im 110g-Flowpack wird im Februar 2022 die neue Sorte Manner Knuspino Limette gelauncht – die Sortimentsbelebung soll insbesondere im deutschen Markt für weiteres Umsatzwachstum bei Manner Knuspino sorgen. Ebenso als Sortimentserweiterung und zur Belebung der Marke kommt Manner Snack Mini Schoko in der 3x75g-Packung in KW 17 in den Handel. Diese hochattraktive Sorte wird bereits im Beutel sehr gut angenommen und werblich mittels zweier TV-Spots Anfang des Jahres unterstützt. Darüber hinaus werden im Sommer 2022 drei limitierte sommerliche Waffelsorten den Gaumen der Konsument*innen erfreuen und für fruchtige Abwechslung sorgen: Im Mai ist der Launch des Manner "Sommer-Glücks" in den Sorten Mango, Himbeere und Pfirsich im 200g-Beutel geplant, um Konsument*innen mit fruchtiger Vielfalt zu erfreuen und für zusätzliche Kaufimpulse vorrangig in den Märkten Österreich und Deutschland zu sorgen.
Die beiden internationalen Promotions der Marke Manner im Jahr 2022 stehen im Winter unter dem Motto "Rosa Glückssprung", während der Sommer-Promotionschwerpunkt dem Thema "Wandern mit Manner" gewidmet ist.
Auch die Casali-Promotion wird im Herbst 2022 wie gehabt im österreichischen Handel stattfinden. Bei Casali geht die Limited Edition "Shot of the Year" mit der Sorte Casali Rum-Kokos Banane in der Trendgeschmacksrichtung weiße Schokolade in die nächste Runde. Das Napoli Dragee Keksi des Jahres 2022 ist eine Dessertvariation à la Crème Caramel mit einer Dragierung aus Milchschokolade. Beide Limited Editions der Marken Casali und Napoli Dragee Keksi werden im Jänner in Österreich gelauncht. Im Rahmen des bestehenden Risiko- & Krisenmanagements wurde bereits in einem Frühstadium des Auftretens von COVID-19 2020 ein Krisenteam eingesetzt. Dieses Team hat nach wie vor die Aufgabe, die aktuelle Lage laufend zu beurteilen. Zahlreiche Maßnahmenpläne wurden erarbeitet und umgesetzt, stets mit dem Ziel, das Risiko für das Unternehmen und seine Mitarbeiter*innen zu reduzieren. Die Auswirkungen dieser Pandemie haben auch noch 2021 merklichen Einfluss auf den Geschäftsgang gehabt und es werden auch im Geschäftsjahr 2022 noch teilweise negative Folgen auf den Tourismus und somit auf die Ertragslage der Gruppe erwartet. Aus heutiger Sicht jedoch in deutlich geringerem Ausmaß als noch im Geschäftsjahr 2021.
Aktuell ist für 2022 absehbar, dass sämtliche Ergebnisse und Kennzahlen in Relation zu 2021 stark von den Ereignissen in der Ukraine beeinflusst werden und das Unternehmen mit sprunghaft steigenden Rohstoff-, Verpackungs- und Energiepreisen konfrontiert ist. Damit sind weitere Verkaufspreissteigerungen zwingend notwendig. Aufgrund der Erwartungen in den einzelnen Geschäftsfeldern wird für die Manner-Gruppe für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Anstieg der Umsatzerlöse gerechnet. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen wird ein deutlich positives Betriebsergebnis angestrebt und erwartet. Dies wird aber maßgeblich von der weiteren Entwicklung auf den Beschaffungsmärkten in Bezug auf den Ukraine-Krieg abhängen und auch inwieweit die Kostensteigerungen durch weitere Anhebungen der Verkaufspreise an die Kund*innen weitergegeben werden können bzw. durch Effizienzmaßnahmen teilweise kompensiert werden. Die Ergebnisverbesserungen können auch nur dann möglich sein, wenn es bis Ende 2022 keine wesentlichen negativen COVID-19-Effekte bzw. ein neues Aufflammen der Pandemie gibt.
Die Geschäftsfelder der Manner-Gruppe sind von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine in unterschiedlichem Ausmaß betroffen.
Die Finanzierung insbesondere der Manner Azerbaijan LLC wird, zusätzlich zu den laufend für den Betrieb notwendigen Investitionen, den Cash Flow entsprechend beeinflussen.
Der Ausblick ist trotz weiter steigender Bezugskosten (Rohstoffe, Verpackungsmaterial, Energie) positiv, da Preiserhöhungen am Markt umgesetzt werden konnten und vor allem das Shop-Geschäft wieder auf Vorkrisen-Niveau zurückkehrt. Des Weiteren konnten bei Kund*innen Aktionslistungen durch dauerhafte Listungen ersetzt werden, wodurch ein weiteres Umsatzwachstum ermöglicht wird.
Auch in Deutschland wurden Preiserhöhungen erfolgreich implementiert. Zudem kann in weiten Teilen des Kundenportfolios der Umsatz deutlich gesteigert werden.
Obwohl auch in diesem Geschäftsfeld mit einem deutlichen Umsatzwachstum gerechnet werden kann, sind bei einem großen internationalen Kunden Preiserhöhung erst verspätet abgeschlossen worden, wodurch das Ergebnis sich noch nicht wie erwartet entwickelt.
Im Bereich der Mietshäuser sind keine wesentlichen Veränderungen zum Vorjahr zu erwarten und es wird prognostiziert, die geplanten Ergebnisse im Bereich des vorangegangenen Jahres zu erreichen.
2022 sind trotz weiterer baulicher Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Wasserversorgung, keine wesentlichen Abweichungen zum Businessplan zu erwarten. Mehrkosten werden soweit möglich durch Einsparung anderer laufender Kosten kompensiert.
Die Geschäftstätigkeit der Manner-Gruppe ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, die sich trotz aller Sorgfalt nicht gänzlich ausschließen lassen. Das Handeln der am Risikomanagementprozess beteiligten Personen ist von der festgelegten Risikopolitik bestimmt. Die verfolgte Strategie basiert auf einer nachhaltigen Sicherung von Erfolg und Eigenständigkeit der Gruppe als börsennotierte, österreichische Familienunternehmensgruppe.
Dabei ist der Unternehmenswert die zentrale Steuerungs- und Messgröße des Unternehmenserfolgs. Dies bedeutet für die Risikopolitik, dass die Gruppe bereit ist, unternehmerische Risiken einzugehen, sofern durch die damit eingeleiteten Geschäftsaktivitäten und die daraus resultierenden zusätzlichen Ertragschancen eine Steigerung des Unternehmenswerts zu erwarten ist. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden somit unternehmerische Risiken durch ein Gegenüberstellen von Chancen und Gefahren abgewogen.
Die bewusste Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken ist daher ein essenzieller Teil der Unternehmensführung. Ziel ist es, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten und Maßnahmen einzuleiten. Die regelmäßige Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen resultiert in einer verantwortungsbewussten Risikokultur des Unternehmens.
Die Manner-Gruppe versteht damit Risikomanagement als integrierten Teil aller Prozesse und Abläufe. Für das Risikomanagement besteht daher keine eigene Aufbauorganisation, denn Risiko- & Krisenmanagement ist eine wesentliche Aufgabe aller Führungskräfte. Die Koordination erfolgt durch ein Risiko-Krisen-Management-Team.
Alle nicht zu den Kerntätigkeitsfeldern der Unternehmensgruppe gehörenden Risiken, wie z. B. Zinsänderungs-, Währungs-, Haftpflicht- oder Sachschadenrisiken, werden tendenziell und nach Möglichkeit auf Dritte (z. B. Versicherungsgesellschaften) übertragen.
Unternehmerische Kernrisiken, insbesondere die Risiken von Seiten des Marktes (z. B. Nachfrageschwankungen) trägt das Unternehmen selbst und werden nicht versichert. Ebenso zu den Kernrisiken gehören die Risiken aus der Entwicklung neuer Produkte oder Märkte. Die Handelskonzentrationen in den jeweiligen Märkten stellen ein systemimmanentes Risiko in der Lebensmittelindustrie dar. Diesem Risiko wird sowohl durch die konsequente Pflege der einzelnen Marken der Gruppe im Süßwarenbereich als auch durch die Verstärkung der Exportaktivitäten gegengesteuert. Die fortgesetzte Konzentration im Bereich des Handels führt zu einem erhöhten Druck auf die Abgabepreise.
Es besteht generell das Risiko von Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Produktionsmaterialien, Verpackungen und Energie, das nicht zeitgerecht oder im vollen Umfang an die Abnehmer*innen weitergegeben werden kann. Diese Kostensteigerungen werden sich immer wieder aufgrund von Währungsschwankungen, Angebotsengpässen (Ernteausfälle oder erhöhte Nachfrage) oder Preisspitzen bei Rohöl und Erdgas ergeben. Die Gruppe ist bestrebt, mit Vorkontrakten und rechtzeitiger Eindeckung gegenzusteuern. Lieferengpässe bei Rohstoffen, Energie, Verpackungen und Produktionsmaterialien können zu Produktionsausfällen führen.
Gegen Elementarrisiken (z. B. Feuer, Wasser) besteht Versicherungsschutz, dasselbe gilt auch für Produktrisiken (Produkthaftpflicht).
Gegen Finanzrisiken wird laufend Vorsorge getroffen, etwa gegen das Risiko von Zinsänderungen durch entsprechende Vereinbarungen mit den finanzierenden Bankinstituten und durch eine hohe Eigenkapitalquote. Das Risiko einer Zinsänderung besteht für Finanzanlagen und Finanzschulden und wird ständig überwacht. Bei den Wertpapieren der Finanzanlagen handelt es sich überwiegend um Anteile an Investmentfonds, die kurzfristig veräußert werden können. Ein Fremdwährungsrisiko besteht derzeit nur in einem sehr geringen Ausmaß. Die bestehenden Bankverbindlichkeiten sind überwiegend fix verzinst. Aufgrund des Saisongeschäftes kommt es unterjährig zu einer Ausnutzung von Kontokorrentlinien, die variabel verzinst sind.
Die in den Finanzanlagen enthaltenen Wertpapiere, die in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie Guthaben bei Kreditinstituten stellen das maximale Kreditrisiko dar. Das Risiko umfasst insbesondere das Ausfallrisiko. Dieses Ausfallrisiko bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird durch bestehende Kreditversicherungen reduziert, wobei jedoch nur ein Teil der Forderungen versichert ist. Das Ausfallrisiko bei den Forderungen verteilt sich über eine große Anzahl von Kund*innen, die aufgrund der Bonität aller großen Handelspartner das Risiko insgesamt reduziert. Das Kreditrisiko wird weiter reduziert durch ein konsequentes Forderungsmanagement. Die Wertpapiere unterliegen den Risiken des Kapitalmarkts.
Das Liquiditätsrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass finanzielle Verpflichtungen zur Fälligkeit nicht erfüllt werden können. Dieses Risiko wird als gering eingestuft, aufgrund der vorhandenen Barbestände per Bilanzstichtag sowie die nicht ausgenutzten Kreditlinien bei den finanzierenden Banken.
Durch den Einsatz einer integrierten Unternehmenssoftware (ERP) bestehen für das Unternehmen Risiken in Zusammenhang mit dem Ausfall des Systems (Verfügbarkeit, Datensicherheit), Performance des Systems sowie der Richtigkeit der Daten (Fehleingaben). Um die Verfügbarkeit des Systems und die Datensicherheit zu gewährleisten, sind entsprechende Notfallsysteme implementiert. Das Risiko von Fehleingaben wird durch Schulung von Mitarbeiter*innen und durch Plausibilitätsüberprüfungen eingeschränkt. Hinsichtlich der Performance von Systemen besteht ein permanenter Verbesserungsprozess, der gemeinsam mit externen EDV-Partner*innen betrieben wird.
Das Personalrisiko ist durch die geringe Personalfluktuation und die lange Firmenzugehörigkeit von Mitarbeiter*innen als gering einzustufen. Augenmerk wird auf das Übertragen von Unternehmenswissen und professionelle Aus- und Weiterbildung gelegt. Nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeiter*innen sind die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu bewältigen.
Es besteht das Risiko, dass trotz laufender und umfassender Qualitätskontrollen und eines etablierten Wareneingangsprozesses nicht erkennbare Mängel bei Rohstoffen auftreten. Diesem Risiko wird durch eine laufende Weiterentwicklung der Wareneingangsprüfung entgegengewirkt.
Als wesentliches Risiko für 2022 werden neue Varianten des COVID-Virus beurteilt. Erneute Einschränkungen wegen des neuerlichen Aufflammens der Pandemie sowie Produktionsausfälle wegen Ausfall von Produktionspersonal sind wesentliche, vom Unternehmen nicht abwendbare Risiken, die einen negativen Einfluss auf den Geschäftsverlauf 2022 haben können.
Aufgrund des andauernden Krieges Russlands in der Ukraine ist die Gruppe im Bereich Süßwaren derzeit mit überdurchschnittlich hohen und sprunghaft steigenden Rohstoff- und Energiepreisen konfrontiert. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich dieses Ereignis 2022 negativ auf die Ergebnisse auswirken kann und deshalb sind Verkaufspreissteigerungen, um diese Beschaffungspreissteigerungen abfedern zu können, unumgänglich. Einschränkungen und Verzögerungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr bzw. in der Energieverfügbarkeit können einen Engpass bei Rohstoffen, Energie, Verpackungsmaterialien sowie Ersatzteilen verursachen und dadurch zu Einschränkungen bzw. Ausfällen in der Produktion führen.
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine ist deutlich ersichtlich, dass das Verhältnis ehemaliger Soviet-Länder zu Russland nicht ganz frei von Spannungen ist. Einerseits gibt es Konkurrenz um die Energielieferungen nach Europa und andererseits spielt das Verhältnis zu Armenien um die autonome Berg-Karabach-Region eine prominente Rolle. Mit dem Beitritt Armeniens zur russisch geführten Zollunion hat sich das Land unter den Schutz Russlands gestellt, wodurch jederzeit mit neuen bewaffneten Auseinandersetzungen zu rechnen ist. Dazu kommt, dass die Animositäten zwischen Aserbaidschan und Armenien immer wieder kurzfristig aufflammen. Die Gruppe stuft das aktuelle Risiko als gering ein, deswegen werden derzeit keine weitergehenden Maßnahmen für notwendig erachtet.
In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurde die Manner-Gruppe trotz eines umfassend etablierten Wareneingangsprozesses von einem nicht erkennbaren Mangel in einer Rohware getroffen, der sich in einer sensorischen Geschmacksveränderung in einigen Produkten äußerte. Durch eine intensive Ursachenanalyse und mit Unterstützung von externen Expert*innen und aufwändigen analytischen Prüfungen konnte diese Veränderung auf ein Fehlaroma in einer Zutat zurückgeführt werden, welches im Zuge der gängigen Wareneingangsprüfung nicht erkannt werden kann. Da die Geschmacksveränderung auch innerhalb des Sensorik-Teams unterschiedlich stark in der Intensität wahrgenommen wurde, gestaltete sich die sensorische Prüfung als äußerst schwierig. Aufgrund der festgestellten Geschmacksabweichung wurden daher vorsorglich bestimmte Chargen von Casali Rum-Kokos sowie Napoli Dragee Keksi nicht ausgeliefert bzw. aus den Vertriebskanälen zurückgeholt. Durch diesen Vorfall wurden in sämtlichen Verarbeitungsstufen der betroffenen Zutat prozessbegleitende Prüfungen aufgestockt bzw. etabliert, bei denen auch speziell auf diese Geschmacksveränderung kontrolliert wird. Diese vorbeugenden Maßnahmen wurden in der Organisation verankert.
Die Verantwortung für die Errichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie die Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen und internen Richtlinien liegen beim Vorstand der Manner AG.
Das interne Kontrollsystem der Manner-Gruppe besteht aus sämtlichen vom Vorstand sowie dem Management vorgegebenen Grundsätzen, Abläufen und sonstigen Regelungen, die zu Folgendem dienen:
Sicherung der vorhandenen Vermögenswerte; Steigerung der betrieblichen Leistungsfähigkeit; Einhaltung der erteilten Kompetenzen; Einhaltung des vorgegebenen Budgets; Gewährleistung der Vollständigkeit sowie Richtigkeit der Rechnungslegung; Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften; Unterstützung des Managements bei der Überwachung.
Das IKS gewährleistet die Ordnungsmäßigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der internen Abläufe und bietet dem Management eine verlässliche Grundlage für dessen Entscheidungen. Das IKS ist direkt in die Organisation eingebunden und nicht Aufgabenbereich einer speziellen Abteilung, wobei die interne Revision die Einhaltung und Wirksamkeit des IKS überprüft. Die Grundlage des IKS ist ein durchgängiges "Vier-Augen-Prinzip". Die interne Revision in der Manner-Gruppe ist an ein externes Dienstleistungsunternehmen ausgelagert und berichtet direkt an den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.
Das Rechnungswesen sämtlicher inländischen Gesellschaften wird von der Abteilung Finanzbuchhaltung entsprechend der unternehmensrechtlichen und sonstigen relevanten Vorschriften geführt. Das Rechnungswesen der ausländischen Gesellschaften der Gruppe ist an mittelständische bzw. größere Wirtschaftsprüferkanzleien ausgelagert.
Das implementierte Berechtigungskonzept sieht vor, dass die für den Zahlungsverkehr zuständige Abteilung Finanzbuchhaltung keine zahlungsrelevanten Stammdaten, insbesondere Bankverbindungen bei im System angelegten Lieferanten, verändern können. Im Fakturierungsprozess werden nicht fakturierte Lieferungen in einem Fehlerprotokoll aufgezeichnet. Bei der Prüfung der Eingangsrechnungen gewährleistet die Verknüpfung von Bestellung, Wareneingang und Eingangsrechnung eine durchgängige Rechnungsprüfung.
Der Konzernabschluss nach IFRS wird von einem externen Dienstleister erstellt. Die konzerneinheitliche Bilanzierung sowie die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung werden vom Konzernabschlussprüfer jährlich im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.
Das Controlling ist für das interne Berichtswesen verantwortlich.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt wie im Vorjahr € 13.740.300 und ist in 1.890.000 nennbeitragslose Stückaktien zerlegt. Die Aktien der Gesellschaft lauten auf Inhaber (244.638 Stück; Vorjahr: 360.319 Stück) oder auf Namen (1.645.362 Stück; Vorjahr: 1.529.681 Stück). Die Inhaberaktien notieren an der Wiener Börse (amtlicher Handel im Marktsegment Standard Market Auction).
Folgende direkte Beteiligungen am Kapital, die zumindest zehn Prozent betragen, sind dem Unternehmen mit Stichtag 31.12.2021 bekannt:
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |||
|---|---|---|---|---|
| Privatstiftung Manner |
Andres Holding Gesellschaft m.b.H. |
Privatstiftung Manner |
Andres Holding Gesellschaft m.b.H. |
|
| Aktien Stückanzahl | 931.465 | 453.533 | 804.448 | 453.533 |
| Anteil | 49,3 % | 24,0 % | 42,6 % | 24,0 % |
Die Privatstiftung Manner mit 815.023 Stück ihrer Aktien (Vorjahr 803.458) und die Andres Holding Gesellschaft m.b.H gehören dem "Manner"-Syndikat an. In Summe hält dieses Syndikat 1.670.870 (Vorjahr: 1.670.870) Stammaktien (= 88,4 %). Bei dem Syndikat handelt es sich um ein zweistufiges Syndikat, bestehend aus dem Manner/Riedl-Syndikat (= 57,4 %; wie im Vorjahr) und der Andres-Gruppe (= 31,0 %; wie im Vorjahr). Entsprechend der Syndikatsverträge unterliegen die syndizierten Aktien Beschränkungen, die das Stimmrecht und die Übertragung von Aktien betreffen.
Das weitere nicht syndizierte Aktienkapital von 11,6 % (= 219.130 Stück; wie im Vorjahr) verteilt sich, soweit dem Unternehmen bekannt, auf die Privatstiftung Manner mit 116.442 Stammaktien (= 6,2 %) und eine Vielzahl von Kleinaktionär*innen mit 102.688 Stammaktien (= 5,4 %).
Das Unternehmen besitzt keine eigenen Aktien und hat auch keine eigenen Aktien erworben oder verkauft. Die dem Unternehmen bekannten Directors Dealings des Jahres 2021 wurden auf der Webseite der Gesellschaft sowie über ein elektronisches Informationsverbreitungssystem veröffentlicht.
| Börsenkennzahlen | EUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Umsatz | 569.864 | 803.897 |
| Kapitalisierung | 209.790.000 | 206.010.000 |
| Schlusskurs per 31.12 | 111 | 109 |
| Umsatz Stück | 5.386 | 8.072 |
Konsolidierte nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB der Josef Manner & Comp. AG für das Geschäftsjahr 2021
Josef Manner & Comp. AG produziert und vertreibt als österreichisches Familienunternehmen fünf der bekanntesten und beliebtesten Süßwarenmarken Österreichs (Manner, Casali, Victor Schmidt, Ildefonso und Napoli).
Manner ist ein starkes Markenartikelunternehmen für Süßwaren und die Marken verbinden beste Qualität mit höchstem Genuss. Die Produktion findet ausschließlich an österreichischen Standorten statt, am Standort Wien im 17. Wiener Gemeindebezirk und am Standort Wolkersdorf in Niederösterreich. Ausgehend vom Stammmarkt Österreich erfolgt der Ausbau des internationalen Geschäfts in ausgewählten Märkten, vorwiegend in Zentral- und Osteuropa. Die Haselnussplantage in Aserbaidschan ist in Anbau und es wird 2024 mit einer ersten kleinen Ernte gerechnet.
Das Management nichtfinanzieller Themen ist bei Manner integraler Bestandteil des Managementverständnisses und Basis für eine ertragreiche Zukunft, denn die finanzielle Gebarung zeigt in der Regel die Ergebnisauswirkungen nichtfinanzieller Entscheidungen. Umso wichtiger ist es deshalb, als Unternehmen die internen und externen Auswirkungen des unternehmerischen Handelns zu beschreiben und zu dokumentieren.
Risiko- & Krisenmanagement sind wesentliche Aufgaben aller Führungskräfte. Die Koordination erfolgt durch ein Risiko-Krisenmanagement-Team. Risiken werden durch diese nichtfinanzielle Erklärung sowie den Risikobericht im Geschäftsbericht erläutert.
Manner veröffentlicht für das Geschäftsjahr 2021 eine nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 267a UGB, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage der Gesellschaft sowie der Auswirkungen der Tätigkeiten erforderlich und wesentlich ist.
Mit dieser nichtfinanziellen Erklärung erläutert Manner die wesentlichen Aspekte gemäß § 267a UGB sowie darüber hinaus die Themen Produktverantwortung und Lieferkette als wesentliche Bestandteile der Wertschöpfungskette. Manner gibt einen Einblick in die Unternehmensführung (Governance), indem der Managementansatz, die Geschäftsprozesse und Risiken sowie die wesentlichen damit zusammenhängenden nichtfinanziellen Kennzahlen beschrieben werden. Der vorliegende Bericht entspricht nicht den GRI-Standards (Global Reporting Initiative). Es wird jedoch darauf geachtet, dass diese als Orientierung für die Kennzahlen und die Management-Ansätze verwendet werden.
Gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852 ist Manner verpflichtet, drei wesentliche Leistungsindikatoren (Umsatz, CAPEX und OPEX) im Zusammenhang mit den für die EU-Taxonomie in Frage kommenden wirtschaftlichen Aktivitäten offenzulegen. Die EU-Taxonomie ist Teil der umfassenden Bemühungen der EU, die Ziele des europäischen "Green Deals" zu verwirklichen und Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Es handelt sich dabei um ein Klassifizierungsinstrument, das Unternehmen und Investoren bei nachhaltigen Investitionsentscheidungen unterstützen soll.
Laut EU-Taxonomie und dem damit verbundenen Delegierten Rechtsakt (EU) 2021/2139 liegt eine nachhaltige Investition dann vor, wenn sie wesentlich zur Verwirklichung von mindestens einem Umweltziel der EU beiträgt. Für das Geschäftsjahr 2021 sind Vorgaben zu den ersten beiden Umweltzielen – Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – in Kraft. Die Pflichtangabe für das Berichtsjahr 2021 umfasst jeweils den Anteil der identifizierten taxonomiefähigen sowie nichttaxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten gemessen an Umsatz, CapEx und OpEx. Ab 2022 erfolgt die Berichterstattung zu taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten. Zusätzlich sollen im Jahr 2022 auch Kriterien der vier weiteren Umweltziele von der EU-Kommission festgelegt werden, zu denen ebenfalls in den folgenden Jahren berichtet wird.
Es wurden alle wirtschaftlichen Tätigkeiten, die im Delegierten Rechtsakt (EU) 2021/2139 inkl. Anhänge I und II aufgeführt sind, analysiert. Der Delegierte Rechtsakt zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Aktivitäten und Sektoren, die das größte Potenzial haben, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz
oder zur Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Zu den erfassten Sektoren gehören im Wesentlichen Energie, ausgewählte verarbeitende Gewerbe, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Verkehr und Gebäude.
Nach einer gründlichen internen Überprüfung, an der alle relevanten Abteilungen und Funktionen beteiligt waren, kamen wir zu dem Schluss, dass unsere wirtschaftlichen Kernaktivitäten nicht unter den Delegierten Rechtsakt zum Klimawandel bzw. Klimawandelanpassung fallen und folglich nicht taxonomiefähig sind. Es kann daher schlussgefolgert werden, dass die Produktion von Lebensmitteln im Rahmen der EU-Taxonomie nicht als relevante Quelle von THG-Emissionen identifiziert wurde. Unsere Bewertung der Taxonomiefähigkeit konzentrierte sich daher auf wirtschaftliche Aktivitäten, die nicht das Kerngeschäft, sondern andere Unternehmensbereiche betreffen, und in die Investitionen getätigt werden oder bei denen Betriebskosten anfallen.
| Wirtschaftstätigkeit nach | Relevanz für Manner |
|---|---|
| Sektor | |
| Energie | Bau und Betrieb von Anlagen, die thermische Energie speichern und sie zu einem späteren Zeitpunkt in Form von thermischer Energie oder anderen Energievektoren wieder abgeben (Schichtwasserspeicher: nach dem Blockheizkraftwerk zur Zwischenspeicherung von Thermalenergie). Bau, Sanierung und Betrieb von Rohrleitungen und der zugehörigen Infrastruktur für die Verteilung von Wärme und Kälte, die an der Unterstation oder dem Wärmetauscher endet – von einem zentralen Punkt wird Wärme und Kälte an die Produktion verteilt. |
| Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen |
Bau, Erweiterung und Betrieb von Wassersammel-, -aufbereitungs und -versorgungssystemen (Wasseraufbereitung für Kühltürme). Erneuerung von Wassersammel-, -aufbereitungs- und - versorgungssystemen, einschließlich der Erneuerung der Infrastrukturen für die Sammlung, Aufbereitung und Verteilung von Wasser für den häuslichen und industriellen Bedarf (getrennte Sammlung und Beförderung von nicht gefährlichen Abfällen in einzelnen oder gemischten Fraktionen zur Vorbereitung auf die Wiederverwendung oder das Recycling). |
| Verkehr | Kauf, Finanzierung, Vermietung, Leasing und Betrieb von Fahrzeugen der Klassen M1, N1, die beide in den Anwendungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates fallen, oder L (2- und 3-rädrige Fahrzeuge und vierrädrige Kraftfahrzeuge) – hier E-Autos (Dienstwagen) und auch alle anderen Benzin- und Dieselfahrzeuge |
| Baugewerbe und Immobilien |
Individuelle Renovierungsmaßnahmen, die in der Installation, Wartung oder Reparatur von energieeffizienten Geräten wie Dämmung vorhandener Hüllenkomponenten; Austausch vorhandener Fenster durch neue energieeffiziente Fenster; Austausch vorhandener Außentüren durch neue energieeffiziente Türen; Installation und Austausch energieeffizienter Lichtquellen; Installation, Austausch, Wartung und Reparatur von Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) |
Folgende taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten wurden für das Jahr 2021 identifiziert:
| Wirtschaftstätigkeit nach | Relevanz für Manner | ||
|---|---|---|---|
| Sektor | |||
| und Warmwasserbereitungsanlagen, einschließlich Geräten für |
|||
| Fernwärmedienstleistungen, durch hocheffiziente Technologien; |
|||
| Installation wasser- und energiesparender Küchen- und |
|||
| Sanitärarmaturen. | |||
| Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für |
|||
| Elektrofahrzeuge in Gebäuden und auf Parkplätzen an Gebäuden | |||
| (sieben Ladestationen in Wien Hernals / eine in Wolkersdorf). | |||
| Installation, Wartung und Reparatur von Instrumenten und Geräten zur | |||
| Messung, Regelung und Kontrolle der Energieeffizienz von Gebäuden | |||
| wie Installation, Wartung und Reparatur zonierter Thermo-state, | |||
| intelligenter Thermostatsysteme und Sensoren, einschließlich |
|||
| Bewegungs- und Tageslichtsteuerung; Installation, Wartung und |
|||
| Reparatur von Systemen zur Gebäudeautomatisierung und - |
|||
| steuerung, Systemen für Gebäudeenergiemanagement, |
|||
| Beleuchtungssteuerungs- und Energiemanagementsystemen; Installation, Wartung und Reparatur intelligenter Zähler für Gas, |
|||
| Wärme, Kälte und Strom; Installation, Wartung und Reparatur von | |||
| Fassaden- und Dachelementen mit Sonnenschutz- oder |
|||
| Sonnenregulierungsfunktion, einschließlich solcher, die das |
|||
| Pflanzenwachstum unterstützen. Manner hat eine Gebäudeleittechnik | |||
| installiert. | |||
Künftige Entwicklungen in der Gesetzgebung können den Umfang der für die Taxonomie in Frage kommenden Tätigkeiten in Zukunft ändern. Sobald die weiteren Kriterien zu den restlichen Umweltzielen verabschiedet wurden, ist es möglich, dass größere Teile unserer Geschäftsaktivitäten als taxonomiefähig zu betrachten sind.
Bei Manner wurde zur Umsetzung der damit verbundenen Anforderungen ein interdisziplinäres Projektteam installiert, welches sich mit der Identifikation von taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten beschäftigt. Das Projektteam setzt sich im Wesentlichen aus Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Reporting, Controlling und Finanzen zusammen und wird durch technische Fachbereiche unterstützt.
Um die gemäß EU-Taxonomie darzustellenden Wirtschaftstätigkeiten zu erheben, wurde im Rahmen des Projekts in einem dreistufigen Prozess vorgegangen:
1 vgl. Delegierter Rechtsakt (EU) 5657/579: Anhang I und II (Climate Delegated Act)
Die Systemgrenzen der Berichterstattung sind ident mit denen des Einzelabschlusses der Josef Manner & Comp. AG. Die benötigten Daten werden aus Microsoft Dynamics AX 2012 (ERP-System) und PST-BI (Data Warehouse) entnommen. Im Rahmen des Datenerhebungsprozesses sind mehrere Kontrollschritte implementiert, um die Validität und Konsistenz der Datenerhebung sicherzustellen.
Die herangezogenen Kennzahlen und deren Darstellung basieren auf den Vorgaben der Anhänge I "KPI von Nicht-Finanzunternehmen" und II "Meldebogen für die KPI von Nicht-Finanzunternehmen" des Disclosure Delegated Act zur EU-Taxonomie2.
Taxonomiefähige Umsätze berechnen sich aus dem Teil des Nettoumsatzes mit Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. Die Summe der Umsätze entspricht den im Einzelabschluss ausgewiesenen Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kund*innen gem. IAS 1.82 (a). Siehe dazu die Angaben in der GuV.
Als taxonomiefähige CapEx werden Investitionen ausgewiesen, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. Die Summe der CapEx entspricht den in Erläuterungen zur Bilanz ausgewiesenen gesamten Anlagenzugängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, siehe Anlagespiegel.
Als taxonomiefähige OpEx werden Betriebsausgaben ausgewiesen, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. Die Summe der OpEx ist in der EU-Taxonomie nur als ein ausgewählter Teil der Betriebskosten definiert. Davon umfasst sind direkte, nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, Leasing sowie Wartung und Reparatur von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens beziehen.
Für das Geschäftsjahr 2021 sind die Leistungsindikatoren der taxonomiefähigen und nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten in untenstehender Tabelle dargestellt. Die Berichterstattung gemäß der Taxonomie-Verordnung betrifft die Josef Manner & Comp. AG. Eine doppelte Zuordnung zu wirtschaftlichen Aktivitäten wird vermieden, jede Aktivität wird individuell betrachtet. Wesentlichkeitsgrenzen wurden in dieser Betrachtungsperiode nicht eingezogen, sämtliche Aktivitäten wurden mit aufgenommen.
| Turnover | |||
|---|---|---|---|
| Economic activities (1) | $Code(s)$ (2) | Absolute turnover (3) Currency |
Proportion of turnover (4) % |
| A. Taxonomy-eligible activities | |||
| Turnover of Taxonomy-eligible activities (A) | € 30.572 | 0.01% | |
| B. TAXONOMY-NON-ELIGIBLE ACTIVITIES | |||
| Turnover of Taxonomy-non-eligible activities (B) | € 239.395.447 | 99,99% | |
| Total (A+B) | € 239.426.019 | 100,00% |
2 vgl. Delegierter Rechtsakt (EU) 5657/57BC zu den Artikel-C-Kennzahlen (Disclosure Delegated Act)
| CapEx | |||
|---|---|---|---|
| Economic activities (1) | $Code(s)$ (2) | Absolute CapEx | Proportion of CapEx |
| (3) Currency |
(4) % |
||
| A. Taxonomy-eligible activities | |||
| CapEx of Taxonomy-eligible activities (A) | € 195.547 | 3,64% | |
| B. TAXONOMY-NON-ELIGIBLE ACTIVITIES | |||
| CapEx of Taxonomy-non-eligible activities (B) | € 5.171.606 | 96,36% | |
| Total (A+B) | € 5.367.153 | 100,00% |
| OpEx | |||
|---|---|---|---|
| Economic activities (1) | $Code(s)$ (2) | Absolute OpEx (3) |
Proportion of OpEx (4) |
| Currency | % | ||
| A. Taxonomy-eligible activities | |||
| OpEx of Taxonomy-eligible activities (A) | € 2.713.578 | 21,82% | |
| B. TAXONOMY-NON-ELIGIBLE ACTIVITIES | |||
| OpEx of Taxonomy-non-eligible activities (B) | €9.725.238 | 78,18% | |
| Total (A+B) | € 12.438.817 | 100,00% |
Manner versteht sich als Familienunternehmen und handelt stets im Einklang mit den Unternehmenswerten und der definierten Strategie "MANNER 2025":
Manner hält sich intern und extern an Zusagen und stellt Qualität an oberste Stelle. Manner legt Wert auf einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit allen Ressourcen.
Als Organisation wird Manner von vier Vorständen geführt. Seit 01.03.2021 ist die Position des Marketing- und Vertriebsvorstands gleichzeitig CEO des Unternehmens. Die Berichtsebene darunter umfasst 16 Bereichsleiter*innen, auf der nächsten Ebene finden sich die Abteilungsleiter*innen, dann Sachbearbeiter*innen und das Fachpersonal. Mit Stichtag 31.12.2021 waren bei Manner 777 Mitarbeiter*innen beschäftigt, davon 298 Frauen und 479 Männer. Alle Mitarbeiter*innen im Inland sind in Kollektivvertragsvereinbarungen (Kollektivvertrag der Nahrungs- und Genussmittel / Bereich Süßwaren sowie Kollektivvertrag für Angestellte und Lehrlinge in Handelsbetrieben) erfasst. In der Regel werden bei Manner unbefristete Verträge ausgestellt.
Im Rahmen der unternehmensweit einheitlichen Personalpolitik, die für alle Mitarbeiter*innen gleiche Chancen und Rechte sicherstellt, bemüht sich die Gesellschaft um die Entwicklung und Weiterbildung von Frauen. Die Gesellschaft verfolgt das Ziel, den Anteil der Frauen in leitenden Stellungen mittelfristig auf ein ausgewogenes Niveau zu heben. Derzeit sind drei Mitglieder der Organe Vorstand und Aufsichtsrat weiblich. Für den Aufsichtsrat wie auch für den Vorstand gelten bei Personalentscheidungen und bei der Entlohnung ausschließlich fachliche Fähigkeiten und persönliche Kompetenzen. Hohes Augenmerk wird auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter gelegt. In zahlreichen Bereichen konnten sich Frauen für Führungsaufgaben in der ersten und zweiten Berichtsebene qualifizieren.
Die "Wahrnehmung der Produktverantwortung gegenüber Kund*innen durch Berücksichtigung von Ernährungstrends" und auch die "Reduktion des Zuckeranteils in Produkten" stehen neben rein technischen sowie umwelt- und ethisch relevanten
Aspekten im Zentrum des Innovationsprozesses. Manner integriert aktuelle Ernährungstrends in die Produktentwicklung, um die Gesundheits- und Ernährungsbedürfnisse der Verbraucher*innen zu berücksichtigen und in neuen, marktreifen Produkten umzusetzen. Beispielhaft hat sich der vegane Lebensstil zu einem Trend etabliert und ist für zahlreiche Manner-Konsument*innen wichtig. In der Produktentwicklung greift das Unternehmen dieses Thema auf und setzt es bei zahlreichen Produkten um.
Sowohl bei der Entwicklung von Neuprodukten als auch bei der Optimierung von bestehenden Produkten hat Manner sich für Schnitten- und Waffelprodukte der Marke Manner zum Ziel gesetzt, den Zuckergehalt um 10 Prozent – bezogen auf das Benchmark-Produkt Manner Original Neapolitaner Schnitten – zu senken. 2021 schafften sämtliche Markeninnovationen wie die Manner Snack Minis Milch Haselnuss (-31,9 %), Manner Snack Minis Milch Schoko (-21,2 %), Manner Winter Glück Bratapfel-Zimt (-21,2 %), Winter Glück à la Spekulatius (-21,2 %) und die Sorte Winter Glück gebrannte Mandel (-14,9 %) dieses Ziel. Sowohl bei den Snack Minis als auch bei den neuen Winter-Glück-Sorten kommt ausschließlich Fairtrade-Kakao zum Einsatz.
In den vergangenen Jahren wurde an dieser Stelle auch die "Bewusste Linie" von Manner kommuniziert, mit Produkten wie Manner Neapolitaner Vollkorn, Manner Biskotten Vollkorn, Manner Knusper Müsli und die Manner Milch Haselnuss Vollkornflakes. Diese Produkte gab es auch 2021 weiterhin am Markt. Jedoch setzt Manner zukünftig den Fokus auf Produktinnnovationen, um Ernährungstrends aufzugreifen und kommuniziert keine eigene Produkt-Range mit diesen Eigenschaften. Daher wird an dieser Stelle sowie in den folgenden Berichten die Menge der "Bewussten Linie" nicht abgebildet.
Das im Jahr 2020 gestartete Projekt, spezielle Getreidesorten im österreichischen Vertragsanbau für eine besonders hohe und gleichmäßige Waffelmehlqualität anbauen zu lassen, wurde im Jahr 2021 fortgesetzt. Das externe Forschungsprojekt alternative Getreidesorten, die regional in Österreich angebaut und für die Backwarenherstellung bislang kaum eingesetzt werden, wird ebenso fortgesetzt. Die Ergebnisse aus den ersten Versuchen sind vielversprechend. Hier könnten sich interessante Ansätze für neue Innovationen und Alternativen zu konventionellen Rohstoffen ergeben.
"Gemeinsam Kindern das Leben versüßen" lautet das Motto der Kooperation von Manner mit dem SOS-Kinderdorf. Manner hat unter anderem ein Haus für eine Kinderdorf-Familie im SOS-Kinderdorf Abobo Gare an der Elfenbeinküste finanziert und übernahm auch 2021 erneut die jährlichen Kosten für die dort lebende Familie sowie die Ausbildung und Versorgung der Kinder. 2021 erhielten alle Kinder in SOS-Kinderdörfern zum Nikolofest eine süße Überraschung. Als langjährige Partner von SOS-Kinderdorf haben sich Manner und Interspar 2021 zusammengetan, um mit einer gemeinsamen Aktion das SOS-Kinderdorf zu unterstützen. Exklusiv bei Interspar gab es österreichweit in allen Filialen eine Manner 8x75g-Geschenkpackung mit einer "Tausend Dank"-Botschaft. Ein grüner Aufkleber wies darauf hin, dass die/der Konsument*in beim Kauf einer Geschenkpackung das SOS-Kinderdorf unterstützt.
Seit der Gründung von Manner im Jahr 1890 nimmt auch soziales Engagement eine zentrale Rolle ein. Nachhaltige Partnerschaften im Sportsponsoring sind Manner als Unternehmen mit hohen Wertevorstellungen wichtig. Mit Athlet*innen und Markenbotschafter*innen verbindet Manner eine langjährige Zusammenarbeit, genauso wie mit der Österreichischen Sporthilfe. Die Österreichische Sporthilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation. Sie leistet durch ihre finanzielle und ideelle Unterstützung einen wichtigen Beitrag zur sozialen Absicherung von Spitzensportler*innen mit und ohne körperliche Behinderung. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch nachhaltige Partnerschaften mit der Wirtschaft, Benefizveranstaltungen oder Fundraising-Aktivitäten. Auch 2021 gab es zahlreiche gemeinsame Aktionen, wie etwa Ware in Paketen an Athlet*innen, Teilnahme an der Sporthilfe-Auktion sowie die finanzielle Unterstützung des jährlichen Sporthilfe-Charity-Kalenders.
Seit 2012 unterstützt Manner bereits das Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy der FHWien der WKW. Manner nimmt damit seine volkswirtschaftliche Verantwortung wahr, unabhängig von Parteien und Interessensgemeinschaften. Am 21. Oktober 2020 wurde im Zuge dieser Kooperation das Josef-Ressel-Zentrum für Collective Action und Responsible Partnerships gegründet.
Das Ziel von Manner als Unternehmenspartner des Zentrums ist es, besser zu verstehen, wie Collective-Action-Initiativen wirkungsvoll greifen, um zusammen in der Praxis gesellschaftlich relevante Probleme zu lösen. Denn Megatrends wie Fachkräftemangel oder Digitalisierung betreffen auch Manner. Wie diese Herausforderungen gemeinsam mit anderen Unternehmen adressiert werden können, das ist Inhalt der gemeinsamen Arbeit. In den ersten eineinhalb Jahren der Projektlaufzeit hat das Team um Zentrumsleiter FH-Prof. Dr. Markus Scholz bereits umfangreiche Aktivitäten gesetzt. Bisher wurden im Rahmen des Projekts sechs Beiträge für internationale wissenschaftliche Konferenzen, ein Buchbeitrag, eine Praxisstudie sowie drei Publikationen in international führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften erarbeitet. Hinzu kommen zahlreiche hochkarätige Keynote-Präsentationen von Prof. Scholz, Workshops mit Manner zusammen mit den weiteren Unternehmenspartnern des Zentrums, Vorträge sowie Interviews, Podcasts und Gastbeiträge in Printmedien.
Manner setzt einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und heißt seit 2021 zwölf Bienenvölker an den Produktionsstandorten Wien und Wolkersdorf willkommen. Der Honig der Manner-Bienen wird in den eigenen Manner Shops in Wien und Wolkersdorf verkauft, die ca. 800.000 Bienen werden von Imkermeister Thomas Zelenka betreut.
Qualität bedeutet, dass Manner-Konsument*innen zu jeder Zeit Produkte aus dem Hause Manner in konstant hoher Qualität genießen können. Jedes Genussmittel ist aber nur so gut wie die Summe seiner Einzelteile. Aus diesem Grund legt Manner höchsten Wert auf ausgewählte, hochqualitative Zutaten. Alle Rohstoffe werden nach der Anlieferung im hauseigenen Betriebslabor entsprechend eines risikobasierten Prüfplans bemustert, analysiert und nur nach Übereinstimmung mit der Spezifikation zur Verarbeitung in der Produktion freigegeben.
Das Manner-Labor wurde 2014 unter Berücksichtigung aller gängiger Standards errichtet und wird laufend mit "State of the art"-Technologien ausgestattet. Die Manner-Philosophie ist es, mit den Rohstofflieferant*innen eine langfristige partnerschaftliche Geschäftsbeziehung einzugehen und die Qualität der Produkte auch während der laufenden Herstellung zu kontrollieren: So werden zum Beispiel täglich in sämtlichen Produktionsschichten von jeder Produktions-Charge Muster gezogen und von einem Team geschulter Sensoriker*innen verkostet und bewertet. Die kontinuierliche Verbesserung der Qualitätsstandards gehört zu den Grundpfeilern des Unternehmenserfolgs.
Manner hat durch die Einführung von HACCP-gestützten Verfahren ein System zur Eigenkontrolle für die Erfassung, Bewertung und Reduktion von Gefahren implementiert. Dieses nach den Forderungen der VO(EG) Nr. 852/2004 ausgerichtete Verfahren zur Gefahrenanalyse und Ableitung geeigneter Kontrollpunkte und deren Beherrschung entlang der Wertschöpfungskette – von der Entwicklung über die Produktion bis zum Versand – trägt wesentlich zur Erhöhung der Lebensmittelsicherheit bei.
Sowohl die gesetzlichen Anforderungen als auch das Bestreben, die Sorgfaltspflicht in Bezug auf das Inverkehrbringen von sicheren Lebensmitteln zu erfüllen, haben dazu geführt, dass Präventionsmaßnahmen implementiert wurden, die eine gute Hygienepraxis und eine gute Herstellungspraxis gewährleisten. Eine regelmäßige Verifizierung des Systems deckt Verbesserungspotenziale auf und trägt zur ständigen Weiterentwicklung sowie zur Erfüllung der Anforderungen für die Erzeugnis-Sicherheit bei.
Stark getrieben von der kontinuierlichen Verbesserung und dem in der Strategie verankerten "Streben nach Exzellenz" setzt Manner seit 2018 die Röntgentechnologie zur Fremdkörperdetektion ein und bleibt damit zur Einhaltung der Lebensmittelsicherheit am Stand der Technik. Insgesamt sind neun Röntgengeräte zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und Steigerung der Kundenzufriedenheit im Einsatz, denn mit den zum Einsatz kommenden Röntgengeräten können nicht nur kleinere Fremdkörper, sondern auch ausgewählte Qualitätsmerkmale erkannt werden.
Am Produktionsstandort Wien sind derartige Geräte für Taschenpackungen, Schnittenblöcke und auch für Standbeutel installiert. Dort wo der Einsatz von Metalldetektoren weiterhin sinnvoll ist, werden die Geräte gegen Detektoren der neuesten Generation getauscht. Ausgebaut und werksübergreifend standardisiert wurde auch der strategische Einsatz von Sieben und Magneten zur Absicherung von Produktionsstufen und zur zusätzlichen Steigerung der Lebensmittelsicherheit.
Seit Dezember 2004 ist Manner nach dem Standard "IFS Food" (International Featured Standards) zertifiziert und seit 2019 nimmt Manner freiwillig am Programm zur unangekündigten Auditierung teil. Gerade dieser Ansatz verdeutlicht das Streben nach nachhaltigen Lebensmittelsicherheitsstandards. Die Erfüllung der Standardvorgaben wird nach wie vor von externen, zertifizierten Auditor*innen überprüft. Bei der Verlängerung des Zertifikats im Jahr 2020 konnte Manner so wie in den Vorjahren wieder ein Ergebnis auf hohem Niveau (Higher Level) für alle Produktionsstandorte erreichen.
Die Deklaration der Manner-Produkte basiert auf der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) und diese sieht detaillierte Deklarationspflichten für alle Zutaten vor. Das heißt, alle Bestandteile, die rezepturmäßig enthalten sind, werden in der Zutatenliste aufgelistet. Alle anderen Bestandteile, die nicht als Zutat einzustufen sind, jedoch in Spuren, beispielsweise durch Überschneidung von Produktionsprozessen vorhanden sein können, werden durch eine freiwillige "Kann-Kennzeichnung" (z. B.: "Kann Spuren von Milchbestandteilen enthalten") abgedeckt. Sollten gesetzliche Anforderungen an herkunfts- oder gesundheitsbezogene Angaben zutreffen, werden die gesetzlichen Vorgaben umgesetzt. Es gab im Jahr 2021 zwei behördliche Beanstandungen hinsichtlich Deklaration. Ein Fall betraf die Manner-Kuvertüren, weil die Angaben zu Mindesthaltbarkeitsdatum und Aufbewahrungsanweisung ("Lagerbedingungen") nicht in unmittelbarer Nähe zueinander abgedruckt waren. Das Layout wurde überarbeitet und bei nächster Folienbestellung der Druck angepasst. Im zweiten Fall wurde die Angabe "Inulinballaststoff" in der Zutatenliste der Manner-Vollkornschnitten beanstandet, die korrekt "Inulinpulver" heißen muss. Gemeinsam mit dem Lieferanten für den Rohstoff wurde diese Rezeptur optimiert und die neue Zutat wird als Oligofructose deklariert. Die Verpackungsmaterialien wurden laufend im Zuge der Nachbestellungen angepasst.
Die Fokussierung auf hygienisch einwandfreie Prozesse sowie qualitativ hochwertige Produkte steht im Zentrum des Handelns und wird durch regelmäßige Audits abgesichert. Das zur Aufrechterhaltung der Produktsicherheit und zur Minimierung der Reklamationen erarbeitete Konzept wurde auch 2021 fortgeführt und erweitert. Insgesamt wurden unternehmensweit 71 Audits zu den Schwerpunkten IFS und 5S von der Qualitätsabteilung und zahlreiche 5S-Selbstüberprüfungsaudits sowie Muda Walks durch die jeweiligen Fachabteilungen des P&T-Bereichs durchgeführt.
Alle Konsumentenreklamationen sowie Feedback vom Handel werden statistisch erfasst und monatlich bewertet. Unter Berücksichtigung der im Vergleichszeitraum verkauften Menge ergibt sich ein sogenannter Reklamationsfaktor. Als permanente Inputgeber für die kontinuierliche Verbesserung dienen neben der Reklamationsstatistik (Auswertung aller eingehenden Konsumentenreklamationen), die Rückmeldungen von Kund*innen (Handel) sowie die internen Reklamationen und Fehler (Kennzahl: Quarantäne Setzungen).
Trotz der positiven Auswirkung einzelner KVPs und Verbesserungsprojekte auf die Reklamationsstatistik erreicht der Reklamationsfaktor unternehmensweit betrachtet noch nicht den Zielwert. Die intensive Fokussierung auf die Sicherstellung der Produktqualität wird auch 2022 fortgeführt.
Die Visualisierung der Reklamationsstatistik am Shopfloor schafft bei Mitarbeiter*innen Bewusstsein für dieses Thema, das durch das tägliche Besprechen aktueller Cases in den Daily Morning Meetings verstärkt wird. Alle eingehenden Reklamationen werden einer Risikozahl zugeordnet, entsprechend intern eskaliert und über einen 8D-Report bearbeitet. Auf Basis der Reklamationsstatistik werden laufend Optimierungsmaßnahmen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses gestartet und mit Hilfe der PDCA-Systematik umgesetzt.
Zur nachhaltigen Absicherung der Produktsicherheit wurden 2021 über 320 KVPs eingeleitet und über ein Prämiensystem die besten ausgewählt. Die Abarbeitung der KVPs wird über eine Kennzahl verfolgt; diese gibt Auskunft über die Anzahl der eingereichten KVPs im Themenspeicher und in den Phasen Plan, Do, Check und Act, sowie über die Durchdringung der KVP-Arbeit in den Abteilungen (KVPs pro MA und Prozent der MA, die KVP eingereicht haben) und wird monatlich an die Geschäftsführung berichtet.
Eine positive Auswirkung einzelner KVPs und Verbesserungsprojekte auf die Reklamationsstatistik – insbesondere auf die Fremdkörpervermeidung – konnte auch 2021 beobachtet werden. Trotz eines punktuell deutlichen Rückgangs der Reklamationen erreicht der Reklamationsfaktor unternehmensweit betrachtet noch nicht den Zielwert und die intensive Fokussierung auf die Sicherstellung der Produktqualität wird auch 2022 fortgeführt.
Auch im Jahr 2021 wurden Trainings zur Vertiefung der Lean-Philosophie in der Belegschaft angeboten und so weitere 29 Lean Green Belts ausgebildet und mit dem universitären Zertifikat der Donau Uni Krems ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde 2021 auch die Ausbildung von Lean Admin Green Belts gestartet. Eine Gruppe von 15 Verantwortlichen aus den
Bereichen Einkauf, Planung, IT, Vertrieb sowie Produktionsadministration und Qualitätsmanagement belegten erfolgreich das Training zum Lean Admin Green Belt, ebenfalls bestätigt durch das Zertifikat der Donau Uni Krems. Durch die parallele Ausbildung von Green Belts sowohl im Produktions- als auch im Verwaltungsbereich ergibt sich eine Optimierung der unternehmensweiten Abläufe.
Das Prinzip
nach dem jetzt schon die Kennzahlen am Shopfloor aufgebaut sind, muss in das Bewusstsein aller Mitarbeiter*innen dringen und deren Handeln leiten.
Die "Sicherstellung geringer gesellschaftlicher und ökologischer Auswirkung der Lieferkette" ist für Manner ein zentrales Anliegen. "Wir streben eine Balance von Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung an" – so ist es im Manner-Verhaltenskodex festgehalten.
Im Bereich der Rohstoffe gibt es seit einigen Jahren einen Schwerpunkt in puncto Nachhaltigkeit. Das betrifft auch das Palmöl, das Manner bezieht. Bezüglich der Herkunft der gekauften Mengen an Palmöl bestätigt Manner, dass das Palmöl direkt von europäischen Herstellern, die alle zertifizierte RSPO-Mitglieder (Roundtable on Sustainable Palm Oil) sind, ohne Zwischenhändler angekauft wird.
Die Einhaltung der nationalen und internationalen Standards wird durch interne und externe Audits inklusive unangekündigter Kundenaudits laufend überprüft. Um den hohen Qualitätsstandard über die gesamte Supply Chain zu garantieren, werden in einem definierten Intervall risikobasiert Lieferantenaudits (Rohstoff, Verpackung, Logistikpartner, Co-Packer) durchgeführt. Die zuständigen Fachabteilungen vergewissern sich in regelmäßigen Abständen bei den Lieferanten vor Ort über die Einhaltung aller wesentlichen GMP-Anforderungen (Good Manufacturing Practice).
Als einer der ersten der Branche hat Manner 2020 alle Markenprodukte auf 100 Prozent zertifiziert nachhaltigen Kakao umgestellt. Dieses Ziel wurde 2012 gesetzt und gemeinsam mit den Partnern UTZ und FAIRTRADE auch in diesem Jahr erreicht. 2021 lag der Anteil des eingekauften zertifizierten Kakaos bei 98 Prozent. Lagerbestände und ein Überschuss von Zertifikaten aus den letzten Jahren erlauben einen hundertprozentigen Einsatz von zertifiziertem Kakao in der Produktion in den Markenprodukten.
Auf dem Weg hin zu 100 Prozent nachhaltigem Kakao bis 2020 gab es zahlreiche Meilensteine:
Nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen ist ein wichtiger Pfeiler der Manner-Strategie. Klimaschutz sowie der sparsame Umgang mit Ressourcen sind dabei zentral. Ressourcenschonende Produktion, Effizienzsteigerungen, Steigerung des
Anteils von zertifiziert nachhaltigen Rohstoffen sowie Maßnahmen im Bereich Verpackung, Abfallreduktion und Logistik stehen dabei im Zentrum unserer Bemühungen.
2020 wurde in einer Projektgruppe das Thema Einwegpaletten und Mehrwegsysteme bei Manner behandelt. In einem vorgelagerten Schritt wurden bereits die Holz-Einwegpaletten auf Mehrweg bzw. auf Pressholz umgestellt. In einem weiteren Schritt hat sich Manner zum Ziel gesetzt, One-way-Pressholzpaletten stark zu reduzieren. Gemeinsam mit CHEP, einem der größten Anbieter von Mehrwegpaletten, wurden 2020 nahezu alle neuen Display-Artikel nur mehr auf CHEP-Mehrwegpaletten umgesetzt. Die CHEP-Mehrwegpalette wird CO2-neutral hergestellt und nach einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren im Recycling-Prozess wiederaufbereitet. Damit schafft es das Unternehmen, CO2 einzusparen und gleichzeitig wird das Handling und die Abwicklung vereinfacht.
Mit Ende 2020 wurde begonnen, auch die weiteren Artikel umzustellen, 2021 zeigt sich mit einem Anteil von 96 Prozent (vgl. 2019: 63 %, 2020: 71 %) von Mehrwegpaletten am Gesamtvolumen eine massive Steigerung.
Nachstehend ein Überblick über interne und externe Audits, Produkt-, Beschaffungsrisiken und Kundenakzeptanzrisiken:
Darüber hinaus finden auf Basis der Kundenverträge auch unangekündigte Kundenaudits sowie zur Erfüllung konkreter Kundenanforderungen auch Audits statt, die sich am Zielmarkt orientieren (z. B.: FDA). Des Weiteren werden auch Rohstofflieferanten risikobasiert bzw. anlassbezogen auditiert. Auslöser und Ziele von Lieferantenaudits sind neben der Überprüfung der Erfüllung der Standardanforderungen (bspw. IFS) auch die Potenzialerhebung hinsichtlich Entwicklungsmöglichkeiten und Absicherung der Versorgungssicherheit. Die Erweiterung des Rohstoff-Know-hows und das Schaffen bzw. Fördern einer gemeinsamen Vertrauensbasis zwischen Lieferant*innen und Manner sind weitere Eckpfeiler der Lieferantenaudits und tragen zu einer stetigen Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und Qualität bei. Zur Lenkung fehlerhafter Produkte wurde bereits 2018 ein automatisierter Workflow installiert, der sicherstellt, dass Produkte, die aufgrund eines Fehlers nicht in den Verkauf gelangen dürfen, schnellstmöglich einem alternativen Verwendungszweck zugeordnet werden. Zum Beispiel werden die Produkte je nach Art und Ausprägung des Fehlers als B-Ware im Shop, "Rework", Wertstoff, verschenken/Spenden etc. weiterverwendet. Ziel dieses workflowgeführten Prozesses ist es, dass ein hoher Anteil der investierten Wertschöpfung erhalten beziehungsweise rückgewonnen wird.
Manner ist auf Energie als primären Input für die Produktion angewiesen. Der Stromverbrauch und der Wassereinsatz sind wesentliche Ressourcen, deren Einsatz Manner laufend optimiert.
Das Thema Umweltbelange wird bei Manner auf Vorstandsebene wahrgenommen. Dabei fokussiert sich Manner auf Prozesse und Systeme, die wirtschaftlich sinnvoll sind und gleichzeitig mit einer geringen Umweltbelastung und einem geringen Energie- sowie Ressourceneinsatz einhergehen. Regelmäßig gibt es in der Vorstandssitzung Vorgaben und
Updates zu umweltrelevanten Themen. Zwei für das Unternehmen maßgebende Bereiche stehen dabei bei Manner im Fokus:
Bei den Maßnahmen zur Prozessoptimierung werden unzählige technische und organisatorische Optimierungen durchgeführt, die zur Steigerung der Energieeffizienz führen. Es werden nach wie vor Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsprozesse gesetzt. Durch die Bewertung der Produktion vor und nach der Maßnahmenumsetzung ist eine Effizienzmaßnahme plausibel nachzuweisen.
Die Feststellung der Größe der Einsparung erfolgt durch genaue Aufzeichnung der Produktionsmengen und der dafür erforderlichen Endenergie. Hierfür wird ein Energieleistungskennzahlenmodell zur energetischen Bewertung herangezogen.
Das Manner-Energiemanagementsystem führt zur Transparenz der Energieströme und des Energieeinsatzes, ermöglicht das Erkennen von signifikanten Änderungen im Energiebedarf und ist Basis für die Optimierung der Anlagentechnik. Zusätzlich können CO2-Emissionen verringert und Energiekosteneinsparungen erzielt werden. Durch kontinuierliche Verbesserungen im Bereich Energieeffizienz können langfristig Wettbewerbsvorteile durch energetisch optimierte Produktion geschaffen, die Wertschätzung des Bereichs Energie erhöht und die Umsetzbarkeit von Effizienzmaßnahmen gefördert werden. Aktuell umgesetzte Maßnahmen zur Vermeidung von Compliance- und operativen Risiken und Steigerung der Energieeffizienz sind:
Die Wien Energie GmbH nutzt Abwärme aus industriellen Prozessen von Manner und speist diese seit 1. Oktober 2016 in das Fernwärme-Sekundärnetz ein, um Fernwärmekund*innen mit Abwärme zu versorgen. Es waren zu Beginn des Projekts mindestens 3.600 MWh pro Jahr an Abwärme Einspeisung vorgesehen. Im Rahmen dieses Projekts wurden Verbindungsleitungen zwischen dem Pufferspeicher und dem Wärmetauscher von Wien Energie, inklusive Pumpenstation, sowie der dazu notwendigen Elektrik für zwei Temperaturebenen errichtet. Nach Behebung aller im Jahr 2018 aufgetretenen Startschwierigkeiten konnte 2019 erstmals die geplante Abnahmemenge von 3.600 MWh erreicht werden.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte war eine Erweiterung der Einspeisemöglichkeiten seitens Fernwärme für 2021 geplant, um auch in den Sommermonaten dementsprechend zur Verfügung stehende Wärmemengen abnehmen zu können. Es ist gelungen, auch ohne diese geplante Maßnahme die jährliche Liefermenge 2021 auf einen Höchstwert von über 4.600 MWh zu erhöhen. Die geplante Erweiterung konnte 2021 aufgrund von COVID nicht umgesetzt werden und ist für 2022 vorgesehen.
Ziel waren Verbesserungen im Bereich Leckagen, der Reinigungsluft und des Leitungsnetzes. Es werden Anlagengruppen, wenn nicht benötigt, mittels eines eigenen Schalters komplett vom DL-Netz getrennt. Damit sollte eine massive Verbesserung im Bereich der Leckagen während des Produktionsstillstands erreicht werden. Weiters wurde ein Pilotprojekt gestartet, mit welchem während des laufenden Betriebs überdurchschnittliche Abweichungen mittels Sensorik erkannt und aufgezeigt werden. Mit dieser Maßnahme soll auch die Laufzeit der Kompressoren, speziell im Zeitraum von Produktionsstillständen, reduziert werden. Mit diesen Maßnahmen konnte der Leckagenverlust um mehr als zehn Prozent reduziert werden. Ein weiteres Ziel ist es, bis 2022 mit einem weiteren ölfreien Kompressor den gesamten Druckluftbedarf auf höchstem Niveau der Sauberkeit bereitzustellen. Die Energiesaving-Gruppe wird auch in weiterer Zukunft großes Augenmerk auf das Thema "Druckluftverbrauch" legen.
Im Zuge der fortlaufenden Bestandssanierung wurden auch 2021 weitere Produktionsflächen mit energieeffizienten LED-Beleuchtungen samt Lichtsteuerung ausgestattet. Sowohl im Objekt 1 als auch im Objekt 2 am Produktionsstandort Wien
wurden die betroffenen Bereiche auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die Beleuchtung in LED-Technik ausgeführt beziehungsweise umgerüstet.
Ein Energieeinsparungs-Team prüft Potenziale und setzt konkrete Maßnahmen um. Dieses Team wird kontinuierlich erweitert.
Es haben 2021 COVID-konforme Schulungen, sowohl im fachlichen als auch im Bereich Bewusstseinsbildung stattgefunden, z. B. Nutzung von Druckluft, Greenbelt, 5S, MPS etc.
2020 wurden weiterhin die im Projekt "Zero Waste" erarbeiteten Vorgaben umgesetzt und optimiert. Ziel des Projekts war es, Wertstoffe, die in der Produktion anfallen, aber im Produktionsprozess nicht mehr eingesetzt werden können, möglichst effizient zu verwerten. Dies beinhaltete unter anderem die sorgfältige Trennung der Wertstoffe vor Ort, Weiterführung von Wertstoffen zur Aufbereitung, sowie die jährlich wiederkehrende Schulung der Mitarbeiter*innen. In diesem Sinne wurde als erster Teil des Projekts im Sommer 2021 ein Pilot in Wolkersdorf gestartet. Im zweiten Teil wurde die bestehende Situation – mit Fokus auf das Werk Wien – analysiert und alle relevanten internen und externen Daten erhoben. Im dritten Teil des Projekts wurden interne und externe Optimierungspotenziale erhoben und werden ab 2022 schrittweise umgesetzt. 2021 wurden die beschlossenen Maßnahmen evaluiert und als wirksam bewertet, sodass sie als neuer Standard in das Managementsystem eingeführt werden konnten.
Am Dach der MANNER-Produktionsstätte Wolkersdorf wurde 2021 auf 6.000 Quadratmetern ein riesiges Solarkraftwerk in Betrieb genommen. Die Photovoltaikanlage erzeugt mit 500 Kilowattpeak Leistung etwa 500.000 Kilowattstunden Ökostrom jährlich und liefert so den Strombedarf, mit dem zum Beispiel die gesamte Produktion der beliebten Napoli Dragee Keksi erfolgen kann. MANNER reduziert dadurch seine CO2-Emissionen um über 170 Tonnen pro Jahr.
Alles fängt mit den Menschen an: Menschen mit Freude an der Arbeit stehen im Mittelpunkt der Strategie "MANNER 2025" und stellen damit einen wesentlichen Erfolgsfaktor des Unternehmens dar. Daher bildet auch der MENSCH die Basis in der Manner-Wertepyramide. Fairness & Toleranz, Vertrauen & Integrität sowie Wertschätzung sind wesentliche Bestandteile der gelebten Unternehmenskultur.
Die Menschen bei Manner sind der Schlüssel, um Unternehmensziele zu erreichen. Sie machen Erfolg erst möglich, denn sie prägen das Unternehmen nach innen wie nach außen. Der tägliche Einsatz der Mitarbeiter*innen ist damit der entscheidende Beitrag zum Geschäftserfolg. Menschen und Erfolg gehören bei Manner untrennbar zusammen.
Volles Engagement ist nur möglich, wenn der Umgang miteinander wertschätzend ist. Wertbasierte Führung und Zusammenarbeit sowie transparente Kommunikation haben deshalb einen hohen Stellenwert im Geschäftsalltag und zeichnen die Unternehmenskultur von Manner aus. Die Werte sind niedergeschrieben und in der Manner-Wertepyramide verankert. Der Mensch steht bei Manner im Zentrum und bildet die Basis der Wertepyramide. Die Beschreibung der Kompetenzen wird regelmäßig bei Mitarbeitergesprächen verwendet, um fundiertes Feedback dahingehend zu geben.
Manner ist bestrebt, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial entwickeln und in den Job einbringen können, in dem die Arbeit von Vertrauen geprägt ist und jeder in seinem Job Akzeptanz, Wertschätzung und Respekt erfährt.
Als Familienunternehmen sind diese Werte sozusagen in der DNA und darin sieht Manner auch einen Wettbewerbsvorteil. Auch Dr. Carl Manner (†) hat die respektvolle Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel zum Wohle des Unternehmens in den Mittelpunkt gestellt. Dies bedeutet ein höfliches, offenes und faires Verhalten, bei dem der Mensch nie Mittel zum Zweck ist.
Manner versteht, dass Menschen unterschiedlich sind, schätzt unterschiedliche Meinungen und bezieht diese in den Arbeitsalltag ein.
Die 2017 von Manner begonnene Kooperation mit REiNTEGRA, einer Organisation, die sich seit über 30 Jahren für die berufliche Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen engagiert, wurde auch 2021 erfolgreich weitergeführt. Dabei wurden von REiNTEGRA Fertigungsarbeiten für Manner durchgeführt. Auch im vergangenen Jahr waren durchschnittlich mehr als 40 Mitarbeiter*innen für Manner tätig.
Manner hat im Jahr 2010 die HAY-Stellenbewertung eingeführt. Dieses international anerkannte und bei zahlreichen Unternehmen angewandte System unterteilt Stellen in verschiedene Funktionsgruppen.
Schulungen wurden im Jahr 2021 aufgrund der COVID-Situation leider wieder nur in sehr eingeschränktem Maße durchgeführt. Schwerpunkte waren u. a. Führungskräfte-Workshops, um die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern und den Teamzusammenhalt zu stärken sowie fachspezifische Schulungen im technischen Bereich.
Im Oktober 2021 wurde die E-learning-Plattform J.O.S.E.F. (Josef Manner Online Schulungen Erleichtern Fortbildung) ins Leben gerufen. Diese eröffnet nun breite Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen. Es werden sowohl vorgefertigte Schulungsinhalte zu zahlreichen Soft-Skills-Themen angeboten, die Plattform wird in Zukunft aber auch für interne Trainings und Standardschulungen genutzt.
Ende 2019 initialisiert, wurde Anfang 2020 mit dem Thema Employer Branding gestartet. Hier wurde eine Steuergruppe gebildet und gemeinsam mit den Führungskräften im Februar 2020 erste Themenschwerpunkte identifiziert. Leider konnte auch hier aufgrund von COVID das Projekt nicht in vollem Umfang weiterverfolgt werden. Ein Neustart ist für 2022 unter dem von Manner-Mitarbeiter*innen entwickelten Titel "Miteinander Manner" geplant.
Fit2work wurde in Wolkersdorf durch die Steuergruppe verfolgt und weitere Verbesserungsmaßnahmen bei Arbeitsbedingungen gesetzt sowie Mitarbeiter*innen Unterstützung durch Arbeitsmedizin oder Coaching angeboten. Das Gütesiegel für betriebliche Gesundheitsförderung, welches Manner aufgrund von Fit2work erhalten hat, war bis 2021 gültig und wurde für die Jahre 2022 bis 2024 wieder zuerkannt. In Wien startete Fit2work mit der Erhebung des Arbeitsbewältigungsindex, auf dessen Basis im Jahr 2022 Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.
Seit März 2021 wurde am Standort Wien 17 durch die neue Arbeitsmedizinerin Dr. Sigrid Köbl-Klufa eine enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Arbeitssicherheit gestartet. Betriebsbegehungen, Arbeitsplatzevaluierungen, die Neuorganisation der Ersten Hilfe sowie arbeitsmedizinische Untersuchungen wurden durchgeführt. Parallel dazu stellte die Mitarbeit im COVID-Krisenteam (Beratung Risikogruppen, Bestellung Impfstoff, Impfberatung, Impfen, Antigen-/PCR-Testungen) einen großen Schwerpunkt dar.
Der Schwerpunkt bei Manner bezüglich der Ausbildung der Mitarbeiter*innen im MPS (Manner Produktions-System) wurde weiterverfolgt. Im Rahmen dieser Ausbildung wurden im Sinne des Lean-Gedankens weitere Green Belts ausgebildet. Mit Ende 2021 hat Manner bereits 107 ausgebildete Green Belts, die nun eigenständig weiter interne Verbesserungsprojekte durchführen und vorantreiben. Die Schulungskosten haben sich generell im Jahr 2021 nicht erhöht.
Manner legt großen Wert auf Arbeitnehmerschutz. Dies beginnt bei Sicherheitsunterweisungen bei Eintritt, regelmäßigen Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit und vertieft sich durch regelmäßige Jour fixes der Führungskräfte sowie Meetings und Begehungen mit Arbeitsmediziner*innen und Betriebsrat. Darüber hinaus werden die Anlagen laufend an die aktuellen Sicherheitsstandards angepasst. Wichtig ist für Manner auch der Erhalt der Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit im Alter. Dazu wurden Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung gesetzt und in Wolkersdorf das Projekt Fit2work gestartet. Es wurden Rahmenbedingungen geschaffen, die Arbeitsbedingungen optimieren und den Mitarbeiter*innen die Arbeit erleichtern.
Die Lehrlingsausbildung wurde im Jahr 2021 fortgesetzt. 13 Lehrlinge waren 2021 in Ausbildung (Mechatronik bzw. Lebensmitteltechnik). Manner sieht hierin eine Chance, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es werden nach Lehrzeitende daher auch alle Lehrlinge in ein Dienstverhältnis übernommen. Ein Ausbau auf weitere Lehrberufe ist in Planung. Gemäß der Vision der Lehrlingsausbildung, "leistungsorientierte Jugendliche zu hochqualifizierten und werteorientierten Führungs- und Fachkräften zu entwickeln" wurden zahlreiche zusätzliche Ausbildungsangebote wahrgenommen. Schulungsschwerpunkte bei den Lehrlingen gab es 2021 unter anderem zum Thema IT (Datenschutz
und -sicherheit, IT-Sicherheit, Social Media Awareness). Es gab eine QS-Ausbildung in Kooperation mit den Firmen EVVA und Hörbiger sowie eine Ausbildung im LEAN-Bereich.
Auch für Manner brachte die COVID-19-Pandemie 2021 einiges an Aufgaben mit sich. 2021 stand das Thema Impfen stark im Fokus des Krisenmanagements. Manner hat sich schon sehr früh bewusst dazu entschieden, Impfungen aktiv zu forcieren und im Unternehmen anzubieten. Durch eine gute Impfkampagne, ein unternehmensinternes Impfangebot und zahlreiche Aufklärungsgespräche durch die Arbeitsmedizinerin und die Betriebsräte ist es gelungen, mit Juli 2021 eine Impfquote von ca. 72 Prozent in der Belegschaft an den Standorten zu erzielen. Gegen Ende des Jahres wurden die Impfpläne für den dritten Stich ausgearbeitet und bis Jahresende bereits in Wien realisiert. Für den Standort Wolkersdorf ist eine 3.-Stich-Kampagne für das Q1/2022 geplant.
Darüber hinaus wurden die bereits bewährten Hygiene- und Entkoppelungsmaßnahmen (Homeoffice) fallzahlgetrieben eingesetzt. Über die Sommermonate bis in den Herbst hinein war es möglich, aufgrund der hohen Immunisierungsrate die meisten Präventionsmaßnahmen auszusetzen. Mit dem Beginn der vierten COVID-Welle Anfang Oktober wurden die Maßnahmen wieder schrittweise hochgefahren. Auch die Testungen wurden weiter angepasst. Bis Jahresende 2021 konnten beide Standorte auf "ALLES GURGELT" umstellen, um ein zuverlässigeres und breit anerkanntes Testverfahren zum Einsatz zu bringen.
Als wesentlich wurde auch weiterhin die interne Kommunikation erachtet, um wichtige Maßnahmen zielgruppengerecht zu vermitteln. Über den gesamten Krisenzeitraum bis Ende Dezember 2021 gab es 58 interne Informationen (interne Newsletter an alle Mitarbeiter*innen). Somit wurden im Durchschnitt alle ein bis zwei Wochen Informationen ausgegeben, mit leichten Häufungen rund um die bekannten Wellen, interne Fälle und zu Beginn der Manner-Impfkampagne.
Für das Jahr 2022 wird die Omikron-Variante des SARS-CoV2-Virus genau verfolgt. Das Krisenteam erwartet, dass es zu weiteren omikron-getriebenen Infektionswellen kommt.
Die Arbeit des COVID-Krisenteams 2021 in Zahlen:
Zur Absicherung einer nachhaltigen Wertschöpfung sowie zur Erfüllung der jährlichen Vorgaben bezüglich Effizienzsteigerung wurde 2015 ein Projekt gestartet mit dem Ziel, das Manner-Produktions-System (MPS) durch den Einsatz von Lean-Methoden zu integrieren. Zur Erreichung der Projektziele, wie zum Beispiel die Optimierung der Arbeitsplätze hinsichtlich Sicherheit und Ergonomie und die Gestaltung von effizienteren Prozessen, oder die Reduktion
von Fehlchargen wurden Leanmanagement-Tools wie 5S, KVP, TPM, SFM usw. implementiert und laufend weiterentwickelt. Dies bedarf intensiver Schulungen und Trainings aller Mitarbeiter*innen. Insgesamt wurden bisher über 100 Führungskräfte zu Lean Production Green Belts oder Lean Admin Green Belts ausgebildet und mit einem Zertifikat der Donau Universität Krems ausgezeichnet. Für das Training aller Mitarbeiter*innen aus den produzierenden Bereichen, das in einem Tagesworkshop abgehalten wird, wurde ein eigenes Manner-Planspiel entwickelt. Seit der Einführung haben über 400 Personen dieses Training absolviert.
Verstärkt angewendet wurde die Lean-Methode "Muda Walk", bei der ein Prozess mit dem Fokus auf Verschwendungen analysiert wird. Diese Methode vermittelt den Mitarbeiter*innen die Bedeutung und Auswirkung von Verschwendungen und wie diese konsequent erkannt und beseitigt werden können.
Der Arbeitssicherheits-Jour-Fixe (ASJF) ist ein Gremium bestehend aus dem Vorstand Produktion & Technik, den Produktionsleiter*innen, der Leiterin Personal, der Leiterin "Qualität, Sicherheit, Umwelt", dem Leiter "Integriertes Management System", dem Leiter Technik Wien, dem Leiter Materialwirtschaft, der Sicherheitsfachkraft und dem Brandschutzbeauftragten, das alle sechs Wochen zusammenkommt. Seit 2019 nehmen auch die Betriebsräte regelmäßig teil.
Im ASJF werden alle aktuellen Themen des Arbeitnehmerschutzes und auch des Brandschutzes besprochen, Maßnahmen präsentiert und freigegeben sowie die grundsätzlichen Zielsetzungen und Schwerpunkte des Arbeitnehmerschutzes festgelegt.
Darüber hinaus finden jährlich in den Werken Wien und Wolkersdorf Arbeitsschutzausschuss-Sitzungen (ASA) gemäß § 88 ASchG statt. Zusätzlich findet einmal im Jahr eine Zentrale Arbeitsschutzausschuss-Sitzung (ZASA) am Unternehmenssitz in Wien gemäß § 88a ASchG statt. Zusätzlich zum ASFJ ist der Vorstand bei der ASA und ZASA anwesend.
Arbeitsunfälle, und damit auch hohe Ausfallsraten, Risiken aus Haftungen und Reputationsrisiken werden vermieden durch:
Täglich gibt es am Shopfloor ein Daily Morning Meeting, bei dem unter anderem auch Sicherheitskennzahlen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung besprochen werden. Darüber hinaus werden alle Mitarbeiter*innen aus Produktion/Technik/Materialwirtschaft einmal pro Jahr auf Hygiene, Arbeitssicherheit und Brandschutz geschult. Die Wirksamkeitsüberprüfung der Schulung erfolgt per Test: Die Mindestanforderung von 60 Prozent richtigen Antworten wurde auch 2020 in allen Bereichen im Durchschnitt erreicht.
Alle Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Produktion/Technik/Materialwirtschaft erhalten einen individuell angepassten Gehörschutz. Hierbei wird ein Abdruck des äußeren Gehörgangs genommen und der Gehörschutz individuell an die Mitarbeiter*innen angepasst. Dies ermöglicht einen deutlich verbesserten Tragekomfort sowie durch den Einsatz spezieller Filter die Anpassung der Dämpfungsleitung an den Umgebungslärm.
Das im Jahr 2017 eingeführte Meldesystem für Unfälle erfasst auch "Beinahe-Unfälle" und "unsichere Zustände". Damit soll die Sicherheitskultur im Unternehmen weiter positiv entwickelt werden. Alle Maßnahmen gemeinsam haben das Ziel, zur Reduktion des Abwesenheitsprozentsatzes beizutragen. Mit dem Ende des Jahres 2020 zeigt sich eine deutliche Verbesserung der Meldekultur auch in Bezug auf Beinahe-Unfälle.
Manner spricht sich strikt gegen Korruption und unsaubere Geschäfte aus und begegnet diesen Risiken mit mehreren Vorkehrungen: Interne Kontrollsysteme, Richtlinien und Berechtigungssysteme wurden aufgesetzt, um gesetzwidrige Handlungen zu vermeiden. So ist beispielsweise ab einer gewissen Rechnungssumme das Vier-Augen-Prinzip vorgesehen und in der 2014 eingeführten "Anti-Korruptionsrichtlinie" wurden intern höhere Standards als gesetzlich vorgeschrieben gesetzt. In dieser Richtlinie werden rechtlich unlautere Handlungen definiert, untersagt und für alle Bereichsleiter Meldepflichten verankert, sodass jährlich über Zuwendungen, Geschenke und Einladungen Bericht zu erstatten ist. Folgende Maßnahmen wurden gesetzt, um finanzielle Risiken (Betrugsrisiken) und Reputationsschäden zu vermeiden:
Durch die oben genannten Prozesse, Richtlinien und Maßnahmen sind alle Mitarbeiter*innen der Gesellschaft dazu verpflichtet, Korruption und andere unlautere Handlungen zu unterlassen.
Die Einhaltung der Menschenrechte ist für Manner eine Grundvoraussetzung unternehmerischer Verantwortung. Seit Gründung des Unternehmens besteht das Ziel, die Vielfältigkeit der Mitarbeiter*innen in Bezug auf Ausbildung, Erfahrung und Alter, kulturelle Herkunft, Geschlecht und ähnliche Gesichtspunkte zu fördern. Freie Arbeitnehmervertretungswahlen finden in regelmäßigen Abständen statt. Die Achtung der Menschenrechte ist die Basis, um geschäftlich tätig zu sein (licence-to-operate).
Maßnahmen sind:
Manner bekennt sich darüber hinaus allumfassend zu den Arbeitnehmerrechten. Als wesentliches Instrument zur Meldung von Verstößen gegen diese Rechte existiert bei Manner eine etablierte Arbeitnehmervertretung. Diese fungiert als zentrales Bindeglied zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmer*innen.
Es sind der Gesellschaft keine Verstöße gegen die Menschenrechte bekannt. Österreich schützt Menschenrechte in der Verfassung und in zahlreichen einfachen Gesetzen. Die Europäische Menschenrechtskonvention, die das maßgebende Instrument für den Menschenrechtsschutz in Europa darstellt, hat Verfassungsrang. Neben den Hauptübereinkommen des internationalen Menschenrechtssystems bestehen auch zahlreiche Übereinkommen zu speziellen Menschenrechtsfragen. Der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der Europarats-Kommissar für Menschenrechte, die OSZE sowie die Agentur der EU für Grundrechte wachen unter anderem über die Einhaltung der Menschenrechte in der EU.
Dieser Lagebericht enthält unter anderem Aussagen über mögliche zukünftige Entwicklungen, die basierend auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen erstellt wurden. Diese Aussagen, welche die gegenwärtige Einschätzung des Vorstands hinsichtlich zukünftiger Ereignisse widerspiegeln, sind nicht als Garantien zukünftiger Leistungen zu verstehen und beinhalten schwer vorhersehbare Risiken und Unsicherheiten. Verschiedenste Ursachen könnten dazu führen, dass tatsächliche Ergebnisse oder Umstände grundlegend von den in den Aussagen getroffenen Annahmen abweichen.
Wien, am 14. Oktober 2022
Der Vorstand der Josef Manner & Comp. AG
Mag. Andreas Kutil
CEO
Dr. Hans Peter Andres
Einkauf, Materialwirtschaft & Logistik
Thomas Gratzer
Produktion & Technik
nach IFRS
(International Financial Reporting Standards)
Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft
| Abkürzungsverzeichnis52 | |
|---|---|
| Konzerngewinn- und -verlustrechnung 53 | |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung54 | |
| Konzernbilanz 55 | |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung57 | |
| Konzern-Kapitalflussrechnung58 | |
| 1 Grundlagen 59 | |
| 2 Änderungen der Rechnungslegungsmethoden62 | |
| 3 Konsolidierung 63 | |
| 4 Währungsumrechnung64 | |
| Angaben zur Konzerngewinn- und -verlustrechnung65 | |
| 5 Umsatzerlöse 65 | |
| 6 Segmentberichtserstattung 66 | |
| 7 Sonstige betriebliche Erträge 67 | |
| 8 Materialaufwand und bezogene Leistungen 68 | |
| 9 Personalaufwand 68 | |
| 10 Sonstige betriebliche Aufwendungen69 | |
| 11 Finanzerträge 69 | |
| 12 Finanzaufwendungen70 | |
| 13 Ertragsteuern 70 | |
| 14 Ergebnis je Aktie 71 | |
| Angaben zur Konzernbilanz72 | |
| 15 Sachanlagen 72 | |
| 16 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 74 | |
| 17 Immaterielle Vermögenswerte 76 | |
| 18 Finanzanlagen77 | |
| 19 Vorräte 78 | |
| 20 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 78 | |
| 21 Sonstige Forderungen79 | |
| 22 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 79 | |
| 23 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 79 | |
| 24 Eigenkapital79 | |
| 25 Rückstellungen80 | |
| 26 Finanzielle Verbindlichkeiten83 | |
| 27 Sonstige Verbindlichkeiten85 | |
| 28 Latente Steuern85 | |
| Sonstige Angaben 87 | |
| 29 Leasingverhältnisse 87 | |
|---|---|
| 30 Finanzinstrumente91 | |
| 31 Risikoberichterstattung94 | |
| 32 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen 98 | |
| 33 Organe 100 | |
| 34 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag 100 | |
| 35 Freigabe des Konzernabschlusses 102 |
| Abkürzung | Bezeichnung |
|---|---|
| AC | measured at amortised cost – zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
| FVPL | measured at fair value through profit or loss – erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
| WACC | Weighted average cost of capital – gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten |
| WKZ | Werbekostenzuschüsse |
| GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| Note | 2021 | 2020 | |
| Umsatzerlöse | 5 | 217.278 | 200.165 |
| Bestandsveränderungen | -469 | 2.241 | |
| Aktivierte Eigenleistungen | 18 | 51 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 7 | 1.571 | 2.382 |
| Materialaufwand und bezogene Leistungen | 8 | -121.886 | -113.204 |
| Personalaufwand | 9 | -46.118 | -46.901 |
| Abschreibungen | 15, 16 | -9.712 | -9.792 |
| Bewertungsergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien | 17 | 481 | -109 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 10 | -36.068 | -31.559 |
| Betriebsergebnis | 5.095 | 3.274 | |
| Finanzerträge | 11 | 155 | 124 |
| Finanzaufwendungen | 12 | -1.368 | -1.500 |
| Finanzergebnis | -1.213 | -1.377 | |
| Ergebnis vor Steuern | 3.882 | 1.897 | |
| Ertragsteuern | 13 | -882 | -673 |
| Periodenergebnis | 3.000 | 1.224 | |
| Eigentümer des Mutterunternehmens | 3.000 | 1.224 | |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | 1,59 | 0,65 |
| SONSTIGES ERGEBNIS | TEUR | |
|---|---|---|
| Note | 2021 | 2020 |
| Periodenergebnis | 3.000 | 1.224 |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 25 |
575 | -782 |
| Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste | -123 | 174 |
| 451 | -608 | |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
||
| Währungsumrechnungsdifferenzen 4 |
429 | -224 |
| Sonstiges Ergebnis | 880 | -832 |
| GESAMTERGEBNIS | 3.880 | 393 |
| Eigentümer des Mutterunternehmens | 3.880 | 393 |
| AKTIVA | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Note | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| LANGFRISTIGES VERMÖGEN | ||||
| Sachanlagen | 15 | 77.027 | 80.261 | 82.776 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 16 | 14.240 | 13.710 | 13.080 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 17 | 2.594 | 1.397 | 1.042 |
| Finanzanlagen | 18 | 3.611 | 3.688 | 3.670 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 22 | 851 | 844 | 797 |
| Latente Steueransprüche | 28 | 4 | 86 | 14 |
| Summe langfristiges Vermögen | 98.326 | 99.986 | 101.379 | |
| KURZFRISTIGES VERMÖGEN | ||||
| Vorräte | 19 | 32.084 | 32.219 | 27.338 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 20 | 20.503 | 17.049 | 20.449 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 22 | 613 | 320 | 1.235 |
| Ertragsteuerforderungen | 133 | 132 | 547 | |
| Sonstige Forderungen | 21 | 4.197 | 3.273 | 2.562 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 23 | 14.275 | 1.842 | 1.730 |
| Summe kurzfristiges Vermögen | 71.805 | 54.835 | 53.861 | |
| SUMME AKTIVA | 170.131 | 154.821 | 155.239 |
| PASSIVA | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Note | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| EIGENKAPITAL | ||||
| Eigenkapital (Eigentümer des Mutterunternehmens) | 24 | 60.626 | 58.258 | 58.621 |
| LANGFRISTIGE SCHULDEN | ||||
| Kreditverbindlichkeiten | 26 | 20.581 | 23.551 | 20.185 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 26 | 6.390 | 7.874 | 9.692 |
| Rückstellungen | 25 | 11.444 | 12.219 | 12.356 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 27 | 645 | 0 | 0 |
| Latente Steuerschulden | 28 | 333 | 0 | 172 |
| Summe langfristige Schulden | 39.393 | 43.644 | 42.404 | |
| KURZFRISTIGE SCHULDEN | ||||
| Kreditverbindlichkeiten | 26 | 32.423 | 24.273 | 24.831 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 26 | 3.767 | 4.085 | 3.706 |
| Rückstellungen | 25 | 1.710 | 1.761 | 1.482 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten | 587 | 708 | 274 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 27 | 25.347 | 15.043 | 15.265 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 27 | 6.279 | 7.047 | 8.656 |
| Summe kurzfristige Schulden | 70.112 | 52.918 | 54.214 | |
| SUMME PASSIVA | 170.131 | 154.821 | 155.239 |
TEUR
| 2020 | Grundkapital | Kapital rücklagen |
Währungs umrechnungs differenzen |
IAS 19- Rücklagen |
Gewinn rücklagen |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner | 13.740 | 1 | 0 | 0 | 44.880 | 58.621 |
| Periodenergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 1.224 | 1.224 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | -224 | -608 | 0 | -832 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | -224 | -608 | 1.224 | 393 |
| Dividende | 0 | 0 | 0 | 0 | -756 | -756 |
| Stand zum 31. Dezember | 13.740 | 1 | -224 | -608 | 45.349 | 58.258 |
| TEUR | ||
|---|---|---|
| Note | 2021 | 2020 |
| Cashflow aus dem operativen Bereich | ||
| Periodenergebnis | 3.000 | 1.224 |
| Ertragsteuern 13 |
882 | 673 |
| Finanzaufwendungen 12 |
1.368 | 1.500 |
| Finanzerträge 11 |
-155 | -124 |
| Bewertungsergebnis aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 16 |
-481 | 109 |
| Abschreibungen von Sachanlagen (inklusive Nutzungsrechte) und 15, 16 immateriellen Vermögenswerten |
9.712 | 9.792 |
| Zuschreibungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | -69 | -30 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Transaktionen | 442 | -2.459 |
| Gezahlte Ertragsteuern | -712 | 106 |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 13.988 | 10.792 |
| Veränderung von Vorräten | -316 | -2.589 |
| Veränderung von Forderungen und sonstigen Vermögenswerten | -4.309 | 2.719 |
| Veränderung von Verbindlichkeiten | 11.355 | -2.033 |
| Veränderung von Rückstellungen | -153 | -523 |
| Veränderung aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 6.577 | -2.426 |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 20.565 | 8.365 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | ||
| Erwerb von Sachanlagen | -5.981 | -7.653 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen | 131 | 51 |
| Erwerb von Immateriellen Vermögenswerte | -1.690 | -886 |
| Investitionen in als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien | -768 | -19 |
| Erwerb von finanziellen Vermögenswerten | -392 | -52 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von finanziellen Vermögenswerten | 9 | 213 |
| Erhaltene Zinsen | 24 | 63 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -8.668 | -8.283 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | ||
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Kreditverbindlichkeiten 26 |
25.439 | 7.694 |
| Auszahlungen für die Tilgung von Kreditverbindlichkeiten 26 |
-20.273 | -4.886 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten 26 |
6 | 102 |
| Auszahlungen für die Tilgung sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten 26 |
-610 | -309 |
| Auszahlungen für Leasingverbindlichkeiten 26 |
-1.285 | -1.180 |
| Gezahlte Zinsen | -1.194 | -788 |
| Gezahlte Dividenden | -1.512 | -756 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 571 | -121 |
| Währungsdifferenzen | -35 | 151 |
| Cashflow gesamt | 12.433 | 112 |
| Stand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 1. Jänner | 1.842 | 1.730 |
| Stand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember |
14.275 | 1.842 |
Die Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft, Wien Hernals, Wilhelminenstraße 6, 1170 Wien ("Mutterunternehmen", "Gesellschaft", "Manner AG" oder "Unternehmen") und deren sieben Tochterunternehmen bilden die "Manner Gruppe" (die "Gruppe" oder der "Konzern"). Das Mutterunternehmen verfügt zum 31. Dezember 2021 über elf Zweigniederlassungen in Österreich und zwei Zweigniederlassungen in Deutschland (Vertrieb in Köln und ein Shop in Berlin).
Die Tätigkeit der Manner Gruppe besteht in der Erzeugung von und dem Handel mit Schokolade-, Zucker- und Dauerbackwaren (gemeinsam "Süßwaren"). Die erzeugten Süßwaren werden an den Lebensmitteleinzelhandel in Österreich, Deutschland und im Rest der Welt verkauft. Ein geringer Teil der erzeugten Süßwaren wird in eigenbetriebenen Shops in Österreich, Deutschland und Tschechien verkauft.
Die Produktion der Süßwaren findet in den Standorten Wien Hernals und Wolkersdorf, Niederösterreich, statt. Ausgehend vom Stammmarkt Österreich erfolgt der Ausbau des internationalen Geschäfts in ausgewählten Märkten, vorwiegend in Zentral- und Osteuropa.
Als Nebentätigkeit vermietet die Manner Gruppe eine Immobilie in Wien. Außerdem betreibt die Manner Gruppe eine Haselnussplantage (in Entstehung) in Aserbaidschan.
Die Manner AG hat Aktien begeben, die an der Wiener Börse zum amtlichen Handel zugelassen sind (näheres dazu siehe Note 24). Die Manner AG gilt somit als börsennotiertes oder kapitalmarktorientiertes Unternehmen.
Das Geschäftsjahr der Gesellschaft und aller Tochterunternehmen ist das Kalenderjahr. Der Abschlussstichtag der Gesellschaft und aller Tochterunternehmen ist somit der 31. Dezember.
Der vorliegende Konzernabschluss der Manner Gruppe wurde nach den International Financial Reporting Standards, wie sie in der Europäischen Union zum 31. Dezember 2021 anzuwenden sind, sowie den zusätzlichen Bestimmungen von § 245a UGB erstellt.
Die Manner AG erstellt zum ersten Mal einen IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021. Der Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS ist der 1. Jänner 2020.
Die Gesellschaft hat bislang Einzelabschlüsse nach lokalem Recht (Jahresabschlüsse nach UGB), aber keine Konzernabschlüsse veröffentlicht. Da sie für frühere Perioden keine (Konzern-) Abschlüsse veröffentlichte, legt die Gesellschaft keine Überleitungsrechnungen von den vorherigen Rechnungslegungsgrundsätzen auf IFRS gemäß IFRS 1.23 bis 28 vor.
Im vorliegenden Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 werden Vergleichswerte zum 31. Dezember 2020 und zum 1. Jänner 2020 sowie für die Perioden 2021 und 2020 angegeben. Auf sämtliche Stichtage und Perioden wurde der Rechtsstand der IFRS zum 31. Dezember 2021 angewendet.
Am 11. März 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation Covid-19 zu einer Pandemie erklärt. Seither sind mehrere Infektionswellen ausgebrochen. Der Ausbruch von Covid-19 hat die wirtschaftlichen Aktivitäten in Österreich, Europa und
auf der ganzen Welt vor signifikante Herausforderungen gestellt. Sicherheitsmaßnahmen haben zu Einschränkungen in Produktion, Lieferketten und Dienstleistungen geführt. Als Ergebnis davon sind der Konsum und die Reiseaktivitäten zurückgegangen und der stationäre Einzelhandel wurde geschwächt.
Die Auswirkungen für die Manner Gruppe bestanden in erhöhten Krankenständen sowie Einschränkungen durch Quarantänen. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 musste die Produktion der Manner Gruppe jedoch nur geringfügig eingeschränkt werden, da der Abnehmer der Waren – der Lebensmitteleinzelhandel – während den Lockdowns durchgehend geöffnet hatte.
Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die erhaltenen Covid-19-Förderungen und -Zuschüsse insgesamt TEUR 521 (2020: TEUR 1.136). Darin enthalten sind Zuschüsse für Kurzarbeit von TEUR 79 (2020: TEUR 956) sowie Investitionsprämien von TEUR -33 (2020: TEUR 39), die in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen sind und Arbeitsmarktservicevergütungen von TEUR 475 (2020: 141), die im Personalaufwand enthalten sind.
Die eigenbetriebenen Manner Shops waren jedoch stark betroffen von Covid-19, nicht zuletzt dadurch, dass die internationalen Touristen ausgeblieben sind, was vereinzelt zu Schließungen von Manner Shops geführt hat.
Die Manner Gruppe hat den Einfluss der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Unsicherheiten bezüglich Annahmen und Schätzungen in Verbindung mit der Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeit analysiert. Es wurden keine maßgeblichen Covid-19-bedingten Einflussfaktoren identifiziert und daher mussten keine zusätzlichen wesentlichen Ermessensentscheidungen getroffen werden. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Kunden der Manner Gruppe, der Lebensmitteleinzelhandel, zu den systemrelevanten Branchen zählt und während der Pandemie durchgehend geöffnet hatte. Es wird davon ausgegangen, dass auch künftig keine wesentlichen Corona-bedingten Änderungen von Schätzungen notwendig sein werden.
Der Klimawandel und seine Folgen für unsere Umwelt sind eine globale Bedrohung, deren vielfältige Auswirkungen bereits heute in vielen Ländern spürbar sind. Die Manner Gruppe ist auf Energie als primären Inputfaktor für die Produktion von Süßwaren angewiesen. Der Stromverbrauch und der Wassereinsatz sind wesentliche Ressourcen, deren Einsatz die Manner Gruppe laufend optimiert.
Das Thema Umweltbelange wird bei der Manner Gruppe auf Vorstandsebene wahrgenommen. Dabei fokussiert sich die Gruppe auf die Optimierung von Prozessen und Systemen, die wirtschaftlich sinnvoll sind und die gleichzeitig mit einer geringen Umweltbelastung sowie einem geringen Energie- und Ressourceneinsatz einhergehen. Regelmäßig gibt es in der Vorstandssitzung Vorgaben und Updates zu umweltrelevanten Themen.
Besonders hervorzuheben ist die Wiedergewinnung von Energie bei der Produktion. Die Manner Gruppe speist Wärme, die bei der Produktion von Süßwaren entsteht, in das Fernwärmenetz der Wiener Stadtwerke ein.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:
Latente Steueransprüche und -schulden werden mit dem Nominalwert angesetzt und auf Basis der bestehenden temporären Differenzen zum Bilanzstichtag und des Steuersatzes zum Zeitpunkt der erwarteten Realisierung der bestehenden Differenzen ermittelt.
Derivative Finanzinstrumente werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 wurden derivative Finanzinstrumente freistehend bilanziert und nicht in eine Sicherungsbeziehung einbezogen. Zum 31. Dezember 2021 liegen keine derivativen Finanzinstrumente vor.
Die Konzerngewinn- und -verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Alle Beträge wurden auf Tausend Euro (TEUR) gerundet, soweit nicht anders angegeben. Bei der Summierung gerundeter Beträge und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechenhilfen Rundungsdifferenzen auftreten.
Die Beschreibung der Rechnungslegungsmethoden befindet sich jeweils an der Stelle, wo der betreffende Abschlussposten erläutert wird. Die Manner Gruppe konzentriert sich auf die Beschreibung der Bilanzierungswahlrechte und wie diese innerhalb des IFRS-Regelwerks ausgeübt wurden. Die Wiederholung von IFRS-Texten wird vermieden, außer die Gruppe erachtet es als wichtig für das Verständnis einer Angabe.
Die Rechnungslegungsmethoden befinden sich an folgenden Stellen:
| Standard | Note | |
|---|---|---|
| Konsolidierung | IFRS 10 | 3 |
| Umsatzerlöse | IFRS 15 | 5 |
| Segmentberichterstattung | IFRS 8 | 6 |
| Ertragsteuern | IAS 12 | 13 |
| Sachanlagen, biologische Vermögenswerte | IAS 16, IAS 36, IAS 41 | 15 |
| Immaterielle Vermögenswerte | IAS 38, IAS 36 | 17 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | IAS 40 | 16 |
| Vorräte | IAS 2 | 19 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | IFRS 15 | 20 |
| Rückstellungen | IAS 37, IAS 19 | 25 |
| Latente Steuern | IAS 12 | 28 |
| Leasingverhältnisse | IFRS 16 | 29 |
| Finanzinstrumente | IFRS 7, IFRS 9 | 30 |
| Wertminderungen von Forderungen | IFRS 7, IFRS 9 | 31 |
Die Anwendung der Rechnungslegungsmethoden erfordert Ermessensentscheidungen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, Erträgen und Aufwendungen sowie auf die Angaben im Anhang auswirken.
Die Manner Gruppe hat folgende wesentliche Ermessensentscheidungen getroffen:
| Ermessensentscheidungen | ||||
|---|---|---|---|---|
| Abschlussposten | Kriterium | Standard | Note | Buchwert zum 31.12.2021 |
| Leasingverhältnisse | Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen |
IFRS 16 | 15, 29 | 4.129 |
| Leasingverhältnisse | Klassifizierung von Leasingverträgen | IFRS 16 | 29 | 4.129 |
| Covid-19-bedingte Unsicherheiten | Identifizierung von Covid-19-bedingten Einflussfaktoren zur Bewertung von Vermögenswerten und Schulden |
diverse | 1 | n.a. |
| Nahestehende Unternehmen | Oberstes beherrschendes Unternehmen | IAS 24 | 32 | n.a. |
Für Details zu den einzelnen Ermessensentscheidungen wird auf die Ausführungen im jeweiligen Notes-Kapitel verwiesen.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, die sich auf den Ansatz und die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, Erträgen und Aufwendungen sowie auf die Angaben im Anhang auswirken. Die künftigen tatsächlichen Werte können von den getroffenen Schätzungen abweichen. Schätzungen und die zugrunde liegenden Annahmen werden laufend überprüft. Änderungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.
Die Manner Gruppe hat folgende wesentliche Schätzungen und Annahmen getroffen:
| Schätzungen und Annahmen | |||
|---|---|---|---|
| Abschlussposten | Kriterium | Standard | Note |
| Wertminderung von nicht-finanziellen Vermögenswerten |
Bewertung des erzielbaren Betrags | IAS 36 | 15 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien |
Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts | IAS 40 | 17 |
| Leistungsorientierte Verpflichtungen | Festlegung versicherungsmathematischer Annahmen | IAS 19 | 25 |
| Leasingverhältnisse | Schätzung des Grenzfremdkapitalzinssatzes | IFRS 16 | 29 |
| Finanzinstrumente | Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts | IFRS 9 | 30 |
Für Details zu den einzelnen Schätzungen und Annahmen wird auf die Ausführungen im jeweiligen Notes-Kapitel verwiesen.
Aufgrund der erstmaligen Anwendung der IFRS hat die Gruppe in der Eröffnungsbilanz und in allen anderen dargestellten Perioden einheitlich die am 31. Dezember 2021 geltenden Rechnungslegungsmethoden angewendet. Die ansonsten übliche Rubrik "erstmalig angewendete Standards", in der die Neuerungen der Rechnungslegungsmethoden für Berichtsperiode und Vergleichsperiode offengelegt werden, entfällt somit bei einem Erstanwender.
Folgende vom IASB verlautbarte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende neue oder geänderte Standards werden von der Manner Gruppe erst zum Zeitpunkt des Inkrafttretens angewendet. Durch diese Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.
| Zukünftig anzuwendende Standards | Inkrafttreten |
|---|---|
| Leasingverbindlichkeiten in Sale-and-Leaseback-Vereinbarungen (Änderung an IFRS 16) | 1.1.2024 |
| Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig – Verschiebung des Zeitpunkts des Inkrafttretens (Änderung an IAS 1) |
offen |
| Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 – Vergleichsinformationen (Änderung an IFRS 17) | 1.1.2023 |
| Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer einzigen Transaktion bestehen (Änderung an IAS 12) |
1.1.2023 |
| Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden (Änderung an IAS 1 und am IFRS-Leitliniendokument 2 zur Wesentlichkeit) |
1.1.2023 |
| Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen (Änderung an IAS 8) | 1.1.2023 |
| Versicherungsverträge (IFRS 17) | 1.1.2023 |
| Auf die Covid-19-Pandemie bezogene Mietkonzessionen nach dem 30. Juni 2021 (Änderung an IFRS 16) | 1.4.2021 |
| Verweis auf das Rahmenkonzept (Änderung an IFRS 3), Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung (Änderung an IAS 16), Kosten für die Erfüllung eines belastenden Vertrags (Änderung an IAS 37), jährliche |
1.1.2022 |
Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2018-2020
Das Inkrafttreten bezieht sich auf Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen. Die verlautbarten Änderungen wurden bis auf die ersten zwei Änderungen von der Europäischen Union übernommen.
Der Konsolidierungskreis der Manner Gruppe besteht aus dem Mutterunternehmen und folgenden Tochterunternehmen:
| Gesellschaft | Sitz |
|---|---|
| Manner Management GmbH | Wien |
| Compliment Süßwaren Vertriebs GmbH | Wolkersdorf |
| Geblergasse 116 GmbH & Co KG | Wien |
| Unterstützungseinrichtung der Josef Manner Comp. AG GmbH | Wien |
| Manner Azerbaijan LLC | Aserbaidschan |
| Josef Manner s.r.o. | Tschechien |
| Josef Manner d.o.o. | Slowenien |
Die Manner AG hielt vom 1. Jänner 2020 bis zum 31. Dezember 2021 durchgehend 100 % der Anteile an jedem seiner Tochterunternehmen. Alle Tochterunternehmen wurden vor dem 1. Jänner 2020 gegründet. Es gab keine Unternehmenserwerbe.
Der Konzernabschluss der Manner Gruppe umfasst die Abschlüsse der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft (Mutterunternehmen) und ihrer Tochterunternehmen (gemeinsam die "Konzerngesellschaften"). Für die Konzerngesellschaften kommen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zur Anwendung. Wahlrechte für Rechnungslegungsmethoden, Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen werden einheitlich für alle Konzerngesellschaften ausgeübt.
Das Mutterunternehmen und sämtliche Tochterunternehmen haben alle den gleichen Abschlussstichtag, nämlich dem 31. Dezember.
Ein Mutterunternehmen ist ein Unternehmen, das ein oder mehrere Unternehmen beherrscht. Ein Tochterunternehmen ist ein Unternehmen, das durch ein anderes Unternehmen beherrscht wird. Ein Investor beherrscht ein Beteiligungsunternehmen, wenn er schwankenden Renditen in seinem Engagement in dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Ein Investor besitzt Verfügungsgewalt über ein Beteiligungsunternehmen, wenn er über bestehende Rechte verfügt, die ihm die gegenwärtige Fähigkeit verleihen, die maßgeblichen Tätigkeiten, d. h. die Tätigkeiten, die die Renditen des Beteiligungsunternehmens wesentlich beeinflussen, zu lenken.
Die Manner AG beherrscht ihre Beteiligungsunternehmen, weil sie an ihnen jeweils 100 % der Stimmrechte hält und ihren Einfluss ausschließlich über die Stimmrechte ausübt. Es bestehen keine anderslautenden Vereinbarungen, die der ausschließlichen Einflussnahme über die Stimmrechte entgegenstehen.
Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, und bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die Beherrschung endet, im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Bei der Vollkonsolidierung werden alle konzerninternen Forderungen und Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie Zwischenergebnisse eliminiert.
Die Manner AG hat zum 31. Dezember 2021 erstmalig IFRS angewendet und erstmalig einen Konzernabschluss erstellt. Daher wurden die Konzerngesellschaften zum 1. Jänner 2020 erstmalig konsolidiert (Erstkonsolidierung).
Die Manner Gruppe hat seit ihrem Bestehen weder andere Unternehmen erworben noch Tochterunternehmen veräußert.
Die Konzernberichtswährung ist der Euro. Bei in Fremdwährung bilanzierenden Tochterunternehmen wird die funktionale Währung grundsätzlich anhand des primären (volks-)wirtschaftlichen Umfelds, in dem das jeweilige Konzernunternehmen tätig ist, bestimmt. Eine wesentliche Determinante ist hierbei jene Währung, in welcher der überwiegende Teil der Wirtschafts-, Waren- und Dienstleistungsströme in dem jeweiligen Land abgewickelt wird. Bei allen Tochterunternehmen der Gruppe entspricht die funktionale Währung der Landeswährung.
Gemäß IAS 21 erfolgt die Umrechnung der Abschlüsse von Tochterunternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Dabei werden in den zu konsolidierten Abschlüssen enthaltenen Vermögenswerte und Schulden mit dem Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit dem gewichteten durchschnittlichen Devisenmittelkurs des Geschäftsjahres umgerechnet.
Die Währungsumrechnung erfolgt zu den von der Europäischen Zentralbank sowie von den lokalen Nationalbanken veröffentlichten Kursen.
Die Stichtags- und Durchschnittskurse der Manner Gruppe stellen sich wie folgt dar:
| Stichtagskurs | Stichtagskurs | Stichtagskurs | Durchschnitts kurs |
Durchschnitts kurs |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Währung | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | 2021 | 2020 |
| CZK | 24,8580 | 26,2420 | 25,4110 | 25,6405 | 26,4551 |
| AZN | 1,9265 | 2,0890 | 1,9025 | 2,0099 | 1,9448 |
Für die Erfassung von Wechselkursdifferenzen im sonstigen Ergebnis wird auf die Ausführungen zur Währungsumrechnungsrücklage in Note 24 verwiesen.
Die Umsatzerlöse stellen sich wie folgt dar:
| Umsatzerlöse | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Bruttoverkaufserlöse | 269.291 | 243.481 |
| Erlösschmälerungen | -54.570 | -45.460 |
| Übrige Umsatzerlöse | 2.557 | 2.144 |
| Summe | 217.278 | 200.165 |
Die Bruttoverkaufserlöse betreffen den Verkauf von Süßwaren vor Abzug von Erlösschmälerungen.
Die Erlösschmälerungen betreffen Boni und Werbekostenzuschüsse (siehe Rechnungslegungsmethoden).
Im Geschäftsjahr 2021 betrafen die übrigen Umsatzerlöse Auflösungen von Rückstellungen für Saisonware, Boni und Werbekostenzuschüsse TEUR 1.913 (2020: TEUR 1.586) sowie Rückeinspeisungen von aus der Produktion gewonnener Energie.
Für die Untergliederung der Umsatzerlöse nach Regionen wird auf die Segmentberichterstattung in Note 6 verwiesen.
Die Manner Gruppe produziert Süßwaren und verkauft diese an den Lebensmitteleinzelhandel. Der Lebensmitteleinzelhandel erbringt Werbeleistungen, wie die Platzierung von Produkten (z.B. nahe der Kassa), die Regalpflege oder den Einbezug der Waren in Verkaufsaktionen und Flugblätter. Die Werbeleistungen dienen der Verkaufsförderung und damit sowohl dem Produzenten als auch dem Kunden. Die Werbeleistungen sind vertraglich geregelt. Die Manner Gruppe leistet sogenannte Werbekostenzuschüsse ("WKZ"), die zum größten Teil als Prozentsatz der Bruttoerlöse von den Kunden verrechnet werden.
Der Verkauf von Süßwaren fällt in den Anwendungsbereich von IFRS 15. Die Manner Gruppe schließt Verträge über den Verkauf von Süßwaren mit seinen Kunden, dem Lebensmitteleinzelhandel, ab. Die Verträge enthalten durchsetzbare Rechte und Pflichten. Die Zusage von der Manner Gruppe, Süßwaren an Kunden zu übertragen, stellt ein eigenständig abgrenzbares Gut dar. Die Manner Gruppe erbringt keine Dienstleistungen. Die zugesagte Leistung besteht somit einzig aus der Übertragung von Gütern.
Die vom Kunden erbrachte Werbeleistung steht hingegen in engem Zusammenhang mit den verkauften Süßwaren. Ohne die Süßwaren fände die Werbeleistung nicht statt. Das in IFRS 15.27 enthaltene Kriterium der eigenständigen Abgrenzbarkeit ist somit für Werbeleistungen nicht gegeben.
Der Transaktionspreis ist die Gegenleistung, die ein Unternehmen für die Übertragung zugesagter Güter oder Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Bei der Bestimmung des Transaktionspreises hat ein Unternehmen folgenden Faktoren Rechnung zu tragen: Variable Gegenleistungen, Begrenzung der Schätzung variabler Gegenleistungen und an einen Kunden zu zahlende Gegenleistungen. Der Transaktionspreis der Süßwaren ist von variablen Faktoren, wie Skonti, Rabatte, Boni und WKZ abhängig, die auf der Grundlage von Bruttoerlösen berechnet werden. Ein Unternehmen darf eine geschätzte variable Gegenleistung nur dann in den Transaktionspreis einbeziehen, wenn hochwahrscheinlich ist, dass es nicht zu einer signifikanten Stornierung kommt. WKZ stellen eine an einen Kunden zu zahlende Gegenleistung dar, die als Verringerung des Transaktionspreises und damit als Verringerung der Erlöse zu erfassen sind. Die Manner Gruppe erfasst daher Skonti, Rabatte, Boni und WKZ als Erlösschmälerung uns stellt damit sicher, dass die Gegenleistung für den Verkauf von Süßwaren unter Abzug von WKZ insgesamt nicht zu hoch bestimmt wird.
Die Erfüllung der Leistungsverpflichtung erfolgt im Fall der Süßwaren zum Zeitpunkt der Übergabe an den Kunden. Die Werbeleistungen werden über einen Zeitraum erbracht (Nutzung bei Zufluss), stellen aber kein Leistungsbündel mit den Süßwaren dar, sondern an einen
Kunden zu zahlende Gegenleistung. Die Verrechnung von bis zum Abschlussstichtag gelieferten Süßwaren erfolgt jedoch nur mit bis zum Abschlussstichtag bezogenen Werbeleistungen, womit die periodenreine Erfassung gewahrt ist.
Die Manner Gruppe verwendet folgende Geschäftssegmente in der Segmentberichterstattung:
| Segmentberichterstattung | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | Süßwaren Österreich |
Süßwaren Deutschland |
Süßwaren Rest der Welt |
Mietshäuser Österreich |
Haselnuss anbau Aserbaid schan |
Konsoli dierung |
Konzern |
| Umsatzerlöse internes Reporting | 85.714 | 86.189 | 69.390 | 0 | 0 | -263 | 241.029 |
| IFRS-Anpassungen | -5.329 | -16.278 | -2.145 | 0 | 0 | 0 | -23.752 |
| Umsatzerlöse | 80.385 | 69.911 | 67.245 | 0 | 0 | -263 | 217.278 |
| davon Außenumsätze | 80.385 | 69.911 | 66.982 | 0 | 0 | 0 | 217.278 |
| davon Innenumsätze | 0 | 0 | 263 | 0 | 0 | -263 | 0 |
| Betriebsergebnis | 2.365 | 1.739 | 105 | 978 | -307 | 214 | 5.095 |
| Finanzergebnis internes Reporting | 66 | 64 | 75 | -93 | -104 | -1.096 | -1.088 |
| IFRS-Anpassungen | -46 | -41 | -38 | 0 | 0 | 0 | -125 |
| Finanzergebnis | 19 | 24 | 36 | -93 | -104 | -1.096 | -1.213 |
| Ergebnis vor Steuern | 2.384 | 1.763 | 141 | 885 | -410 | -881 | 3.882 |
| Segmentberichterstattung | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2020 | Süßwaren Österreich |
Süßwaren Deutschland |
Süßwaren Rest der Welt |
Mietshäuser Österreich |
Haselnuss anbau Aserbaid schan |
Konsoli dierung |
Konzern |
| Umsatzerlöse internes Reporting | 80.410 | 73.921 | 64.841 | 0 | 0 | -249 | 218.922 |
| IFRS-Anpassungen | -5.458 | -11.361 | -1.939 | 0 | 0 | 0 | -18.757 |
| Umsatzerlöse | 74.953 | 62.560 | 62.902 | 0 | 0 | -249 | 200.165 |
| davon Außenumsätze | 74.953 | 62.560 | 62.653 | 0 | 0 | 0 | 200.165 |
| davon Innenumsätze | 0 | 0 | 249 | 0 | 0 | -249 | 0 |
| Betriebsergebnis | 2.558 | 2.828 | -1.624 | -63 | -219 | -206 | 3.274 |
| Finanzergebnis internes Reporting | -150 | -133 | -142 | -73 | -614 | 472 | -641 |
| IFRS-Anpassungen | -275 | -233 | -228 | 0 | 0 | 0 | -736 |
| Finanzergebnis | -426 | -365 | -370 | -73 | -614 | 472 | -1.377 |
| Ergebnis vor Steuern | 2.132 | 2.462 | -1.994 | -137 | -833 | 267 | 1.897 |
Als operative Geschäftssegmente wurden die Geschäftsfelder Süßwaren Österreich, Süßwaren Deutschland, Süßwaren Rest, Mietshäuser Österreich und Haselnussanbau Aserbaidschan festgelegt. Sämtliche Unternehmen der Gruppe sind einem bestimmten Segment zugeordnet. In der Spalte Konsolidierung wird die Eliminierung der Beziehungen zwischen den Segmenten vorgenommen. Weiters dient die Konsolidierung der Überleitung von Segmentzahlen auf Konzernzahlen.
Die interne Berichterstattung an den Vorstand basiert auf lokalen Rechnungslegungsvorschriften. Aus diesem Grund werden in der Segmentberichterstattung die Werte gemäß interner Berichterstattung auf IFRS-Werte übergeleitet.
Die wesentlichen Unterschiede zwischen der internen Berichterstattung und den Konzernwerten nach IFRS bestehen vor allem bei den Umsatzerlösen. Gemäß IFRS 15 werden Zahlungen an Kunden ohne eigenständige Gegenleistung durch den Kunden, abweichend von den lokalen Rechnungslegungsvorschriften, erlösmindernd erfasst. Davon betroffen sind
die Werbekostenzuschüsse (siehe Note 5). Die IFRS-Anpassungen im Finanzergebnis resultieren im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für Leasing sowie Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzinstrumenten.
Das Segmentvermögen sowie die dazugehörigen Abschreibungen, die Segmentschulden und die Investitionen sind nicht Bestandteile der internen Berichterstattung und werden aus diesem Grund nicht in der Segmentberichterstattung angeführt.
In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 gab es drei Kunden, mit denen jeweils Umsatzerlöse von mehr als 10 % der gesamten Umsatzerlöse erzielt wurden. Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die kumulierten Umsatzerlöse mit diesen drei Kunden TEUR 129.890 (2020: TEUR 120.067) und wurden in den Segmenten Süßwaren Österreich, Süßwaren Deutschland und Süßwaren Rest der Welt ausgewiesen.
Die Segmentberichterstattung beruht auf der internen Finanzberichterstattung des Unternehmens an die verantwortliche Unternehmensinstanz. Dabei handelt es sich um die höchste Managementebene, die für die Allokation der Ressourcen und die Bewertung der Ertragskraft verantwortlich ist. Die verantwortliche Unternehmensinstanz der Manner Gruppe ist der Vorstand der Manner AG, an den regelmäßig berichtet wird.
Die Geschäftssegmente wurden auf Basis der internen Berichterstattung an den Vorstand festgelegt. Aus Vertriebssicht ergibt sich bei der Manner AG primär eine Orientierung nach regionalen Gesichtspunkten. Neben der zentralen Vertriebssteuerung in Österreich wird für andere Märkte jeweils ein eigenes Vertriebssystem aufrechterhalten und darüber an den Vorstand berichtet. Dies betrifft neben Österreich auch Deutschland mit einer relevanten Anzahl an lokalen Vertriebsmitarbeitern sowie die österreichischen Nachbarländer und den Rest der Welt. Die Betrachtung der Segmente nach regionalen Gesichtspunkten wird dadurch unterstützt, dass nach dieser Segmentierung eine eindeutige Zuordnung der Umsatzerlöse möglich ist, sowie eine Darstellung der Betriebsergebnisse erfolgt. Aus diesem Grund wurden die Produkte der Manner AG folgenden regionalen Segmenten zugeordnet: Süßwaren Österreich, Süßwaren Deutschland und Süßwaren Rest der Welt.
Das Segment Mietshäuser Österreich enthält eine als Finanzinvestition gehaltene Immobilie, die in einem Tochterunternehmen gehalten und vermietet wird. Das Mietshaus steht in keiner betriebswirtschaftlichen Verbindung zum Süßwarengeschäft der Manner Gruppe. Der Buchwert der Immobilie stellt aber einen bedeutenden Teil der Vermögenswerte der Manner Gruppe dar. Das Immobilieninvestment wird daher außerhalb der Süßwaren-Segmente als eigenes Segment geführt.
Die Haselnussplantage in Aserbaidschan wird von einem Tochterunternehmen gehalten und betrieben. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 fielen in der Haselnussplantage noch keine Umsatzerlöse an, da sich die Plantage in Entstehung befindet. Es ist geplant, dass die Haselnussernte in Zukunft sowohl zum eigenen Verbrauch als auch zum Verkauf am Weltmarkt dienen soll. Die Haselnussplantage unterscheidet sich daher grundlegend von den Süßwarensegmenten, die sich am Vertrieb orientieren. Daher wird die Haselnussplantage als eigenes berichtspflichtiges Segment ausgewiesen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stellen sich wie folgt dar:
| Sonstige betriebliche Erträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Mieterlöse | 446 | 257 |
| Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen | 131 | 51 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 4 | 117 |
| Übrige betriebliche Erträge | 988 | 1.958 |
| Summe | 1.571 | 2.382 |
Die Mieterlöse werden durch die Vermietung einer Immobilie in Wien Hernals erzielt. Die Immobilie wird in als Finanzinvestition gehaltene Immobilien gemäß IAS 40 eingestuft (siehe Note 17). Mieterlöse werden gemäß IFRS 16
linear erfasst. In den Mieterlösen sind keine Erlöse aus weiterverrechneten Betriebskosten erfasst. Betriebskostenerlöse werden mit den angefallenen Betriebskosten im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.
Im Geschäftsjahr 2021 waren in den übrigen betrieblichen Erträgen Kursdifferenzen von TEUR 336 (2020: TEUR 270), Erlöse aus Schadensfällen von TEUR 196 (2020: TEUR 293), Zuwendungen der öffentlichen Hand (Annuitätenzuschüsse) von TEUR 178 (2020: TEUR 90) sowie Zuschüsse für Kurzarbeit aufgrund Covid-19 von TEUR 79 (2020: TEUR 956) enthalten.
Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Kompensation von Kosten für Vermögenswerte (Vermögenszuschüsse), werden als passiver Abgrenzungsposten zum beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und der Empfänger die mit der Zuwendung verbundenen Bedingungen erfüllen wird. In der Folge wird der Abgrenzungsposten über den Zeitraum der Nutzungsdauer des Vermögenswerts in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Kompensation von Aufwendungen (Aufwandszuschüsse), werden in den Zeiträumen, in denen die Aufwendungen erfasst werden, als sonstige betriebliche Erträge erfasst, wenn die Zuwendungsbedingungen erfüllt sind.
Die Manner Gruppe hat Annuitätenzuschüsse von der öffentlichen Hand zur Rückzahlung von Darlehen erhalten. Die Annuitätenzuschüsse wurden als Aufwandszuschüsse eingestuft und in denjenigen Perioden in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst, in denen die entsprechenden geförderten Aufwendungen erfasst wurden.
Die Manner Gruppe weist Covid-19-Förderungen und -Zuschüsse (siehe Note 1) sowie Investitionszuschüsse (siehe Note 27) aus.
Der Materialaufwand und die bezogenen Leistungen stellen sich wie folgt dar:
| 2021 | 2020 |
|---|---|
| -77.885 | -70.867 |
| -22.774 | -21.510 |
| -18.387 | -17.732 |
| -2.841 | -3.095 |
| -121.886 | -113.204 |
In den bezogenen Leistungen sind unter anderem Aufwendungen für Reparatur und Wartung, Leihpersonal, Gas, Instandhaltung, Strom, Wasser, Werbematerial, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten.
Der Personalaufwand stellt sich wie folgt dar:
| Personalaufwand | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Löhne | -14.140 | -13.842 |
| Gehälter | -20.764 | -21.300 |
| Gesetzliche Sozialabgaben und Pflichtbeiträge | -10.223 | -10.980 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | -991 | -780 |
| Summe | -46.118 | -46.901 |
Im Geschäftsjahr 2021 waren in den gesetzlichen Sozialabgaben und Pflichtbeiträgen Zahlungen an Mitarbeitervorsorgekassen von TEUR 404 (2020: TEUR 409) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2021 waren in der Manner Gruppe durchschnittlich 830 Arbeitnehmer (2020: 806 Arbeitnehmer) beschäftigt.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stellen sich wie folgt dar:
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Logistik | -14.067 | -12.592 |
| Marketing | -13.090 | -12.241 |
| Reparatur, Entsorgung, Reinigung | -2.130 | -652 |
| Verwaltungsaufwand | -1.769 | -1.844 |
| Beratungsaufwendungen | -1.221 | -1.239 |
| Mietaufwand | -1.188 | -816 |
| Versicherungen | -728 | -662 |
| Sonstige Steuern und Abgaben | -365 | -313 |
| Bilanzierung und Abschlussprüfung | -336 | -61 |
| Zuschreibungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 69 | 30 |
| Finanzierung | 13 | -420 |
| Übrige betriebliche Aufwendungen | -1.257 | -751 |
| Summe | -36.068 | -31.559 |
Der Mietaufwand betrifft variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind (das sind vor allem Umsatzmieten), Betriebskosten und kurzfristige Mietverträge, welche die Ansatzerfordernisse von IFRS 16 nicht erfüllen. Für weitere Informationen zu Leasing siehe Note 29.
Im Geschäftsjahr 2021 waren in den Aufwendungen für Bilanzierung und Abschlussprüfung Aufwendungen für den Abschlussprüfer von TEUR 131 (2020: TEUR 66) enthalten, die ausschließlich Prüfungsleistungen betreffen.
Die Zuschreibungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten Auflösungen von Wertberichtigungen aufgrund nachträglich eingegangener Zahlungen für in Vorperioden wertberichtigter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Die übrigen betrieblichen Aufwendungen betreffen Schadensfälle aus dem Kundengeschäft von TEUR 1.244 (2020: TEUR 188), Versicherungen von TEUR 728 (2020: TEUR 662), sonstige Steuern und Abgaben von TEUR 365 (2020: TEUR 313) und Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen von TEUR 210 (2020: TEUR 5).
Die Finanzerträge stellen sich wie folgt dar:
| Finanzerträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Zinserträge | 24 | 45 |
| Sonstige Finanzerträge | 131 | 79 |
| Summe | 155 | 124 |
Im Geschäftsjahr 2021 waren in den sonstigen Finanzerträgen Erträge aus der Bewertung von Derivaten von TEUR 105 (2020: TEUR 61) sowie Kursdifferenzen von TEUR 26 (2020: TEUR 0) enthalten.
Die Finanzaufwendungen stellen sich wie folgt dar:
| Finanzaufwendungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Zinsaufwendungen Banken | -539 | -601 |
| Transaktionskosten aus der Finanzierung | -385 | -37 |
| Zinsaufwendungen Leasing | -99 | -101 |
| Sonstige Zinsaufwendungen | -5 | -7 |
| Sonstige Finanzaufwendungen | -339 | -755 |
| Summe | -1.368 | -1.500 |
Transaktionskosten aus der Finanzierung betreffen Geldbeschaffungskosten, die mittels Effektivzinsmethode über die Laufzeit der Finanzierungen verteilt werden.
Die sonstigen Finanzaufwendungen betreffen nicht ausgenutzte Lieferantenskonti von TEUR 168 (2020: TEUR 42) sowie die Bewertung von Derivaten von TEUR 92 (2020: TEUR 707).
Die nachstehende Tabelle zeigt die Bestandteile des Steueraufwands:
| Ertragsteuern | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Tatsächlicher Steueraufwand | -589 | -743 |
| Latenter Steueraufwand / (-ertrag) | -293 | 70 |
| Gesamter Steueraufwand | -882 | -673 |
Die nachstehende Tabelle zeigt die Überleitung des erwarteten Steueraufwands auf den tatsächlichen Steueraufwand:
| Steuerüberleitung | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Ergebnis vor Steuern | 3.882 | 1.897 |
| Steuersatz | 25 % | 25 % |
| Erwarteter Steueraufwand | -970 | -474 |
| Sonstige steuerfreie Einkünfte | 61 | 58 |
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen | -45 | -33 |
| Steuerbefreiung von Tochtergesellschaften | -74 | -142 |
| Ausländische Steuersätze | 129 | -94 |
| Nicht angesetzte latente Steuer auf temporäre Differenzen und Verlustvorträge | 17 | 10 |
| Sonstige Effekte | 1 | 2 |
| Summe | -882 | -673 |
In der Manner Gruppe stellt jede Gesellschaft ein gesondertes Steuersubjekt dar, da keine Unternehmensgruppe im Sinne von § 9 KStG gebildet wurde. Für zwei der Tochtergesellschaften besteht eine Steuerbefreiung, weshalb für diese kein Ertragsteueraufwand berücksichtigt wurde. Betreffend latente Steuern wird auf Note 28 verwiesen.
Das Ergebnis je Aktie stellt sich wie folgt dar:
| Ergebnis je Aktie | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Periodenergebnis | 3.000 | 1.224 |
| Anzahl der Aktien (in Stück) | 1.890.000 | 1.890.000 |
| EUR | EUR | |
| Ergebnis je Aktie | 1,59 | 0,65 |
Das Periodenergebnis ist zur Gänze den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen. Die Anzahl der Aktien entspricht der durchschnittlich im Geschäftsjahr im Umlauf gewesenen Stammaktien. Das Ergebnis je Aktie ist unverwässert, da keine verwässernden Bestandteile bestehen.
Die Entwicklung der Sachanlagen stellt sich wie folgt dar:
| Sachanlagen | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | Grund stücke und Gebäude |
Technische Anlagen und Maschinen |
Geschäfts ausstattung |
Haselnuss plantage |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Nutzungs rechte |
Gesamt |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten |
|||||||
| Stand zum 1. Jänner | 62.159 | 158.377 | 19.008 | 4.300 | 656 | 8.182 | 252.682 |
| Zugänge | 11 | 539 | 1.157 | 1.570 | 2.580 | 209 | 6.067 |
| Abgänge | 0 | -507 | -1.234 | 0 | 0 | 0 | -1.741 |
| Umbuchungen | 46 | 1.081 | 180 | 0 | -1.308 | 0 | 0 |
| Wechselkursdifferenzen | 3 | 16 | 0 | 431 | 0 | 30 | 479 |
| Stand zum 31. Dezember | 62.219 | 159.506 | 19.111 | 6.301 | 1.928 | 8.421 | 257.486 |
| Abschreibungen | |||||||
| Stand zum 1. Jänner | 25.166 | 128.278 | 15.640 | 10 | 0 | 3.327 | 172.421 |
| Zugänge | 1.414 | 5.396 | 1.644 | 26 | 0 | 961 | 9.440 |
| Abgänge | 0 | -496 | -921 | 0 | 0 | 0 | -1.417 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | 8 | 0 | 2 | 0 | 5 | 14 |
| Stand zum 31. Dezember | 26.580 | 133.186 | 16.363 | 38 | 0 | 4.292 | 180.459 |
| Buchwerte | |||||||
| Stand zum 1. Jänner | 36.993 | 30.099 | 3.369 | 4.290 | 656 | 4.855 | 80.261 |
| Stand zum 31. Dezember | 35.639 | 26.320 | 2.748 | 6.263 | 1.928 | 4.129 | 77.027 |
| 2020 | Grund stücke und Gebäude |
Technische Anlagen und Maschinen |
Geschäfts ausstattung |
Haselnuss plantage |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Nutzungs rechte |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten |
|||||||
| Stand zum 1. Jänner | 62.047 | 152.983 | 19.819 | 1.821 | 2.912 | 8.200 | 247.782 |
| Zugänge | 73 | 599 | 757 | 2.838 | 2.946 | 0 | 7.212 |
| Abgänge | 0 | -39 | -1.886 | 0 | 0 | 0 | -1.925 |
| Umbuchungen | 38 | 4.846 | 318 | 0 | -5.202 | 0 | 0 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | -11 | 0 | -359 | 0 | -18 | -387 |
| Stand zum 31. Dezember | 62.159 | 158.377 | 19.008 | 4.300 | 656 | 8.182 | 252.682 |
| Abschreibungen | |||||||
| Stand zum 1. Jänner | 23.731 | 123.111 | 15.884 | 0 | 0 | 2.280 | 165.006 |
| Zugänge | 1.435 | 5.212 | 1.575 | 11 | 0 | 1.047 | 9.280 |
| Abgänge | 0 | -38 | -1.819 | 0 | 0 | 0 | -1.858 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | -7 | 0 | -1 | 0 | 0 | -8 |
| Stand zum 31. Dezember | 25.166 | 128.278 | 15.640 | 10 | 0 | 3.327 | 172.421 |
| Buchwerte | |||||||
| Stand zum 1. Jänner | 38.317 | 29.871 | 3.935 | 1.821 | 2.912 | 5.920 | 82.776 |
| Stand zum 31. Dezember | 36.993 | 30.099 | 3.369 | 4.290 | 656 | 4.855 | 80.261 |
Die Grundstücke und Gebäude sowie die technischen Anlagen und Maschinen betreffen die Produktionsstandorte in Wien Hernals und Wolkersdorf.
Die Nutzungsrechte betreffen gemäß IFRS 16 aktivierte Mietverträge über Manner Shops, Firmenautos und Büros. Näheres zu Leasingverhältnissen siehe Note 29.
Die Haselnussplantage beinhaltet Grundstücke, ein Bewässerungssystem inklusive Brunnen, Haselnussbäume und sonstige Anlagen betreffend die Haselnussplantage in Aserbaidschan.
Zum 1. Jänner 2020 wurden im Zuge der Erstkonsolidierung Wertminderungsaufwendungen bei den Manner Shops von insgesamt TEUR 2.754 erfasst, die mit TEUR 2.204 in den Abschreibungen von Nutzungsrechten und mit TEUR 551 in den Abschreibungen von Geschäftsausstattung dieser Shops ausgewiesen wurden. Die Wertminderungsaufwendungen betrafen das Segment Süßwaren Österreich.
Bei den Zugängen zu den Abschreibungen handelt es sich ausschließlich um planmäßige Abschreibungen.
Die anlassbezogene Überprüfung der Werthaltigkeit von abnutzbaren Vermögenswerten basiert auf wesentlichen Annahmen und Schätzungen. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist abhängig von verfügbaren Daten aus bindenden Veräußerungsgeschäften zwischen unabhängigen Geschäftspartnern über ähnliche Vermögenswerte oder beobachtbare Marktpreise abzüglich geschätzter Veräußerungskosten (beizulegender Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten) oder von dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungssatz sowie von den erwarteten künftigen Mittelzuflüssen und der für Zwecke der Extrapolation verwendeten Wachstumsrate (Nutzungswert).
Sachanlagen werden beim erstmaligen Ansatz mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfasst. Die Manner Gruppe hat für die Folgebewertung von Sachanlagen das Anschaffungskostenmodell gewählt. Demnach werden Sachanlagen nach dem erstmaligen Ansatz zu ihren Anschaffungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und kumulierten Wertminderungsaufwendungen angesetzt.
Die Gruppe hat als Abschreibungsmethode für die planmäßige Abschreibung die lineare Abschreibung gewählt und überprüft die Sachanlagen regelmäßig auf Werthaltigkeit.
Bei der Ermittlung der Abschreibungssätze wurden folgende Nutzungsdauern angenommen:
| Gebäude: | 10 bis 40 Jahre |
|---|---|
| Technische Anlagen und Maschinen: | 3 bis 10 Jahre |
| Geschäftsausstattung: | 2 bis 5 Jahre |
Vermögenswerte mit Anschaffungskosten unter EUR 800 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und in der Entwicklung des Anlagevermögens sofort als Abgang behandelt.
Die Manner Gruppe besitzt und betreibt eine Haselnussplantage (in Entstehung) in Aserbaidschan. Im Jahr 2019 wurde ein Grundstück in Aserbaidschan erworben und im Jahr 2021 wurden darauf die ersten 45.000 Haselnussbäume gepflanzt. Im Jahr 2021 wurde eine Bewässerungsanlage angeschafft. Die Haselnussbäume befinden sich seither und zum 31. Dezember 2021 in einem Wachstumszustand, in dem die Pflanzen noch keine Früchte tragen. Es wird erwartet, dass die ersten Früchte im Jahr 2024 geerntet werden.
Haselnusspflanzen (ohne Früchte) sind fruchttragende Pflanzen gemäß IAS 16 und können zu Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Manner Gruppe hat sich dafür entschieden, fruchttragende Pflanzen zu Anschaffungskosten zu bewerten.
Haselnüsse sind landwirtschaftliche Erzeugnisse gemäß IAS 41 und werden, sofern die Voraussetzungen gemäß IAS 41 erfüllt sind, zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 haben die Haselnusspflanzen noch keine Früchte getragen. Daher wurde noch keine Bewertung von Haselnüssen zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen.
Sachanlagen werden bei Vorliegen von Indikatoren für eine Wertminderung einmal jährlich nach den Bestimmungen von IAS 36 einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Anzeichen für eine Wertminderung sind dann gegeben, wenn in Folge eines oder mehrerer Ereignisse ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Zahlungsströme von Vermögenswerten negativ verändert haben. Ist dies der Fall, wird der erzielbare Betrag, das ist der höhere Betrag aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert, für die jeweiligen Sachanlagen ermittelt.
Der Nutzungswert wird als Barwert der geschätzten zukünftigen Mittelüberschüsse aus der Verwendung der zusammengefassten Vermögenswerte unter Zugrundelegung eines marktüblichen Zinssatzes ermittelt. Der Zeitwert stellt den Erlös für Vermögenswerte dar, welcher am Markt unter unabhängigen Dritten abzüglich anfallender Veräußerungskosten erzielt werden kann.
Zur Prüfung, ob eine Wertminderung vorliegt, werden die Sachanlagen in der kleinsten identifizierbaren Gruppe von Vermögenswerten (cash generating unit – CGU) zusammengefasst, die Mittelzuflüsse aus der fortgesetzten Nutzung erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder CGUs sind.
Ist der erzielbare Betrag einer CGU geringer als deren Buchwert, wird eine erfolgswirksame Wertminderung erfasst. Sollte sich ein späterer Wegfall der Wertminderung ereignen, führt dies zu einer erfolgswirksamen Wertaufholung bis zur Höhe der fortgeschriebenen ursprünglichen Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Zum Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS am 1. Jänner 2020 wurden die gemäß IFRS 16 angesetzten Nutzungsrechte (Shops) einem Wertminderungs-Test unterzogen. Die einzelnen Shops stellen jeweils eine CGU dar. Der erzielbare Betrag wurde durch Bestimmung des Nutzungswerts unter der Anwendung des WACC ermittelt. Zum 1. Jänner 2020 betrug der WACC vor Steuern 5,8 %.
Der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien entwickelte sich wie folgt:
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Stand zum 1. Jänner | 13.710 | 13.080 |
| Zugänge | 49 | 739 |
| Bewertungsergebnis | 481 | -109 |
| Stand zum 31. Dezember | 14.240 | 13.710 |
Die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien betreffen ein im Eigentum der Manner Gruppe stehendes Wohnhaus in Wien Hernals, das vermietet wird und mit dem Mieteinahmen erzielt werden. Die Zugänge betreffen Investitionen (Gebäudesanierungen). Das Bewertungsergebnis ergibt sich aus den unterschiedlichen gutachterlichen Marktwerten zum 31. Dezember 2021, 31. Dezember 2020 und 1. Jänner 2020, abzüglich der getätigten Investitionen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden mit den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien Mieteinnahmen von TEUR 446 (2020: TEUR 257) erzielt. Die direkten betrieblichen Aufwendungen (Betriebskosten) betrugen TEUR 118 (2020: TEUR 243).
Die Manner Gruppe bewertet als Finanzinvestition gehaltene Immobilien unter Anwendung des Modells des beizulegenden Zeitwerts. Die Gruppe hat einen externen Gutachter mit der Bewertung des Mietshauses in Wien Hernals beauftragt. Als beizulegender Zeitwert wird der Marktwert der Immobilie angesehen. Der Bestimmung des Marktwerts erfolgt unter Zugrundelegung bestimmter Inputfaktoren, wie die marktkonforme Miete und die Zinssätze für die Abzinsung der zukünftigen Zahlungsströmen (siehe unten, Tabellen Inputfaktoren und Sensitivitätsanalyse).
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien, die zur Erzielung von Mieteinnahmen oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten und nicht selbst genutzt oder zum Verkauf im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit gehalten werden. Zu den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien zählen unbebaute Grundstücke, Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Bauten und Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden bei Zugang mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Transaktionskosten sind in die erstmalige Bewertung einzubeziehen. Transaktionskosten sind direkt zurechenbare Kosten, wie Beratungskosten oder Grunderwerbsteuer.
Für die Folgebewertung der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien hat die Manner Gruppe das Modell des beizulegenden Zeitwerts gewählt. Nach dem Modell des beizulegenden Zeitwerts werden alle Immobilien nach dem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Ein Gewinn oder Verlust, der durch die Änderung des beizulegenden Zeitwerts entsteht, wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in der Periode erfasst, in der er entstanden ist.
Die Gruppe aktiviert nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten auf die Immobilie. Zum Bewertungsstichtag beträgt der Buchwert der als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien dem mittels Marktwertgutachten bestimmten beizulegenden Zeitwert. Die Manner Gruppe hat für die Ermittlung des Marktwerts einen externen Gutachter bestellt. Die Veränderungen des Buchwerts zur Vergleichsperiode können sowohl durch Aktivierungen von Investitionen (Sanierungen) als auch durch Bewertungen entstehen.
Die Bewertung von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt mittels der Kapitalisierung erwarteter zukünftiger Zahlungsströme, die sich aus den zukünftigen marktkonformen Mieteinnahmen ergeben. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts von als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien erfolgt unter Zugrundelegung von beobachtbaren und nicht beobachtbaren Inputfaktoren, die nicht aus einem aktiven Markt ableitbar sind (Inputfaktoren auf der Stufe 3). Für die wesentlichen Inputfaktoren, die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts einfließen, wird auf die nachstehende Tabelle Inputfaktoren und Sensitivitätsanalyse verwiesen.
Die folgende Tabelle zeigt die wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren für die Bewertung von Immobilien:
| Inputfaktoren | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 1.1.2020 | |
| Marktmiete (EUR/m2 p.m.) | 10,99 | 10,99 | 10,99 |
| Liegenschaftszinsatz | 1,5% | 1,6% | 1,7% |
| Kapitalisierungszinssatz | 2,0% | 2,0% | 2,0% |
Die folgenden Tabellen zeigen die Sensitivität des beizulegenden Zeitwerts von Immobilien bei der Veränderung wesentlicher Inputfaktoren:
| Sensitivitätsanalyse | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | Veränderung | Erhöhung | Verminderung |
| Marktmiete | +/- 5,0 % | 780 | -790 |
| Liegenschaftszinssatz | +/- 0,5 % | -1.760 | 2.150 |
| Kapitalisierungszinssatz | +/- 0,5 % | -880 | 950 |
| Sensitivitätsanalyse (Vorjahr) | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2020 | Veränderung | Erhöhung | Verminderung |
| Marktmiete | +/- 5,0 % | 760 | -770 |
| Liegenschaftszinssatz | +/- 0,5 % | -1.700 | 2.080 |
| Kapitalisierungszinssatz | +/- 0,5 % | -910 | 980 |
| Sensitivitätsanalyse (Vorvorjahr) | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 1.1.2020 | Veränderung | Erhöhung | Verminderung |
| Marktmiete | +/- 5,0 % | 730 | -720 |
| Liegenschaftszinssatz | +/- 0,5 % | -1.590 | 1.960 |
| Kapitalisierungszinssatz | +/- 0,5 % | -930 | 1.010 |
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| Immaterielle Vermögenswerte | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 2021 | Lizenzen und Software |
geleistete Anzahlungen |
Sonstige | Gesamt |
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 1. Jänner | 7.601 | 1.089 | 1.559 | 10.249 |
| Zugänge | 6 | 1.609 | 76 | 1.690 |
| Abgänge | 0 | -222 | 0 | -222 |
| Umbuchungen | 485 | -485 | 0 | 0 |
| Wechselkursdifferenzen | 1 | 0 | 0 | 1 |
| Stand zum 31. Dezember | 8.093 | 1.991 | 1.634 | 11.718 |
| Abschreibungen | ||||
| Stand zum 1. Jänner | 7.468 | 0 | 1.384 | 8.852 |
| Zugänge | 136 | 0 | 135 | 272 |
| Wechselkursdifferenzen | 1 | 0 | 0 | 1 |
| Stand zum 31. Dezember | 7.605 | 0 | 1.520 | 9.125 |
| Buchwerte | ||||
| Stand zum 1. Jänner | 134 | 1.089 | 174 | 1.397 |
| Stand zum 31. Dezember | 488 | 1.991 | 114 | 2.594 |
| 2020 | Lizenzen und Software |
geleistete Anzahlungen |
Sonstige | Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 1. Jänner | 7.645 | 392 | 1.459 | 9.496 |
| Zugänge | 35 | 795 | 38 | 868 |
| Abgänge | -114 | 0 | 0 | -114 |
| Umbuchungen | 37 | -98 | 61 | 0 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember | 7.601 | 1.089 | 1.559 | 10.249 |
| Abschreibungen | ||||
| Stand zum 1. Jänner | 7.234 | 0 | 1.221 | 8.455 |
| Zugänge | 349 | 0 | 163 | 512 |
| Abgänge | -114 | 0 | 0 | -114 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand zum 31. Dezember | 7.468 | 0 | 1.384 | 8.852 |
| Buchwerte | ||||
| Stand zum 1. Jänner | 411 | 392 | 238 | 1.042 |
| Stand zum 31. Dezember | 134 | 1.089 | 174 | 1.397 |
Die geleisteten Anzahlungen betreffen Investitionen in ein Softwaresystem (SAP).
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Die planmäßige Abschreibung orientiert sich an der bestimmbaren Nutzungsdauer. Firmenwerte werden keine ausgewiesen, da sämtliche Tochtergesellschaften gegründet wurden.
Bei der Ermittlung der Abschreibungssätze wurden Nutzungsdauern zwischen drei und 15 Jahren angenommen. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden linear abgeschrieben. Bei Anzeichen einer Wertminderung werden immaterielle Vermögenswerte einem Wertminderungstest unterzogen. Übersteigt der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag, ist auf den niedrigeren Wert abzuschreiben.
Vermögenswerte mit Anschaffungskosten unter EUR 800 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und in der Entwicklung des Anlagevermögens sofort als Abgang behandelt.
Die Finanzanlagen stellen sich wie folgt dar:
| Finanzanlagen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Anleihen | 1.500 | 1.500 | 1.500 |
| Übrige Wertpapiere | 2.111 | 2.188 | 2.170 |
| Summe | 3.611 | 3.688 | 3.670 |
Die Anleihen betreffen eine 6-jährige Anleihe (2017-2023), fix verzinst mit 0,55 % p.a., einer Kapitalgarantie und einer 50 % Beteiligung an der positiven Wertentwicklung des Indexes. Bei den übrigen Wertpapieren handelt es sich um gängige Rentenfonds. Die Finanzanlagen werden zur Vorsorge für Abfertigungs- und Pensionszahlungen gehalten.
Die Vorräte stellen sich wie folgt dar:
| Vorräte | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Rohstoffe | 4.691 | 5.089 | 3.572 |
| Verpackungsmaterial | 4.826 | 4.648 | 4.300 |
| Hilfs- und Betriebsstoffe | 1.235 | 1.041 | 862 |
| Unfertige Erzeugnisse | 5.137 | 4.741 | 4.093 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 16.195 | 16.700 | 14.510 |
| Summe | 32.084 | 32.219 | 27.338 |
Die Rohstoffe betreffen bezogene Verbrauchsgüter wie Kakao, Nüsse und Fette, die unmittelbar in das Fertigerzeugnis eingehen.
Zum 31. Dezember 2021 sind in den fertigen Erzeugnissen und Waren Handelswaren von TEUR 190 (2020: TEUR 343, 1. Jänner 2020: TEUR 209) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden Bestandsveränderungen von TEUR -469 (2020: TEUR 2.241) erfasst.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden unter anderem aufgrund verdorbener Vorräte Wertminderungen auf Vorräte von TEUR 3.750 (2020: TEUR 1.302) erfasst. Davon wurden Wertminderungen von Rohstoffen und Verpackungsmaterial von TEUR 1.208 (2020: TEUR 584) im Materialaufwand und Wertminderungen von unfertigen Erzeugnissen sowie fertigen Erzeugnissen und Waren von TEUR 2.542 (2020: TEUR 718) in den Bestandsveränderungen erfasst.
Vorräte werden gemäß IAS 2 mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und dem Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag bewertet. Die Anschaffungskosten beinhalten alle Kosten, die angefallen sind, um die Waren in den erforderlichen Zustand und an den jeweiligen Ort zu bringen. Die Herstellungskosten umfassen alle Einzelkosten sowie angemessene Teile der in Zusammenhang mit der Herstellung angefallenen Gemeinkosten auf Basis einer normalen Auslastung der Produktionsanlagen. Die Bewertung der Rohstoffe und der Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt nach dem Durchschnittspreisverfahren.
Unfertige Erzeugnisse sowie fertige Erzeugnisse und Waren werden mit den Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten werden anhand angefallener Materialkosten, Fertigungslöhne, Fertigungsgemeinkosten und anteiliger Verwaltungsgemeinkosten der Produktion ermittelt.
Die im gewöhnlichen Geschäftsverlauf erzielbaren Verkaufserlöse abzüglich der geschätzten Kosten für die Fertigstellung und der bis zum Verkauf anfallenden Kosten bilden den Nettoveräußerungswert.
Zum 31. Dezember 2021 betrugen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen TEUR 20.503 (2020: TEUR 17.049, 1. Jänner 2020: TEUR 20.449).
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entstehen aus der Lieferung von Süßwaren an Kunden. Die Kunden sind zum größten Teil der Lebensmitteleinzelhandel in Österreich, Deutschland und im Rest der Welt. Für weitere Informationen zu Erlösen aus Verträgen mit Kunden wird auf Note 5 verwiesen.
Die in der Praxis übliche Verrechnung von Rabatten, Skonti, Boni und WKZ mit den Erlösen führt dazu, dass auch bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entsprechende Kürzungen stattfinden. Für die Erfassung von Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird auf Note 31, Kreditrisiko, verwiesen.
| Sonstige Forderungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Forderungen aus sonstigen Steuern | 933 | 474 | 145 |
| Aktive Rechnungsabgrenzungen | 2.039 | 1.691 | 1.683 |
| Übrige sonstige Forderungen | 1.225 | 1.109 | 734 |
| Summe | 4.197 | 3.273 | 2.562 |
Die sonstigen Forderungen enthalten ausschließlich nicht finanzielle Vermögenswerte.
Die aktiven Rechnungsabgrenzungen betreffen diverse im Geschäftsjahr angefallene Kosten, die Folgejahre betreffen.
Die übrigen sonstigen Forderungen betreffen Antizipationen von Erträgen, die in Folgejahren zahlungswirksam werden und betreffen unter anderem Rückvergütungen aus Energieabgaben.
Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Langfristig | |||
| Kautionen | 818 | 817 | 781 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 32 | 26 | 16 |
| Summe | 851 | 844 | 797 |
| Kurzfristig | |||
| Positive Marktwerte von Derivaten | 0 | 92 | 799 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 613 | 227 | 436 |
| Summe | 613 | 320 | 1.235 |
| Gesamt | 1.464 | 1.164 | 2.032 |
Zum 31. Dezember 2021 betrugen die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente TEUR 14.275 (2020: TEUR 1.842, 1. Jänner 2020: TEUR 1.730) und bestehen aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 14.202 (2020: TEUR 1.779, 1. Jänner 2020: TEUR 1.571) und einem Kassenbestand von TEUR 72 (2020: TEUR 63, 1. Jänner 2020: TEUR 159). Es bestehen keine Verfügungsbeschränkungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente.
Zum 31. Dezember 2021 betrug das Grundkapital der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft EUR 13.740.300,00 (2020 und 1.1.2020: EUR 13.740.300,00) und ist in 1.890.000 nennbetragslose Stückaktien (2020 und 1.1.2020: 1.890.000 Stückaktien) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt EUR 7,27 (vormals: ATS 100). Die Aktien der Gesellschaft lauten auf Inhaber (244.638 Stück, 2020: 360.319 Stück) oder auf Namen (1.645.362 Stück, 2020: 1.529.681 Stück). Die Inhaberaktien notieren an der Wiener Börse (amtlicher Handel).
In der Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen zum 31. Dezember 2021 von TEUR 205 (2020: TEUR -224, 1. Jänner 2020: TEUR 0) sind Effekte aus der Umrechnung von Investitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb
enthalten. Die Manner AG hat ein an das Tochterunternehmen in Aserbaidschan vergebenes Darlehen als Teil der Nettoinvestition eingestuft. Das Tochterunternehmen rechnet die Euro-Kreditverbindlichkeit gegenüber der Manner AG zu verschiedenen Stichtagen mit unterschiedlichen Kursen in die aserbaidschanische Währung um, woraus Kurs-Differenzen entstehen. Kursdifferenzen aus der Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb sind gemäß IAS 21.35 im sonstigen Ergebnis zu erfassen und in eine Rücklage im Eigenkapital zu kumulieren. Für weitere Informationen zu Währungsumrechnung siehe Note 4.
Zum 31. Dezember 2021 betrugen die IAS-19-Rücklagen TEUR -157 (2020: TEUR -608, 1. Jänner 2020: TEUR 0). In den IAS-19-Rücklagen sind kumulierte Gewinne und Verluste aus der Bewertung leistungsorientierter Verpflichtungen (Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen) enthalten.
Zum 31. Dezember 2021 betrugen die Gewinnrücklagen TEUR 46.836 (2020: TEUR 45.349, 1. Jänner 2020: TEUR 44.880). In den Gewinnrücklagen sind gesetzliche Rücklagen von TEUR 1.374 (2020: TEUR 1.374, 1. Jänner 2020: TEUR 1.374) enthalten.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2020 von EUR 0,80 EUR je Aktie (2020: EUR 0,40 je Aktie) beschlossen und ausgezahlt, was einem Gesamtbetrag von TEUR 1.512 (2020: TEUR 756) entspricht.
Ziel des Konzerns ist es, eine starke Kapitalbasis beizubehalten, um das Vertrauen der Anleger, Gläubiger und Märkte zu wahren und die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen. Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31. Dezember 2021 35,6 % (2020: 37,6 %, 1. Jänner 2020: 37,8 %). Eine Eigenkapitalquote von über 40 % ist weiterhin ein Fixpunkt der Unternehmensplanung und des Risikomanagements der Manner Gruppe.
Der Konzern überwacht das Eigenkapital mithilfe der Nettoverschuldung und des Nettoverschuldungsgrads (gearing). Die Nettoverschuldung ergibt sich als dem Saldo der Kreditverbindlichkeiten zuzüglich Leasingverbindlichkeiten und abzüglich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente und beträgt zum 31. Dezember 2021 TEUR 44.550 (2020: TEUR 52.895, 1. Jänner 2020: TEUR 51.371). Der Nettoverschuldungsgrad ergibt sich aus dem Quotienten von Nettoverschuldung durch Eigenkapital und beträgt zum 31. Dezember 2021 73,5 % (2020: 90,8%, 1. Jänner 2020: 87,6 %).
Die Entwicklung der Rückstellungen stellt sich wie folgt dar:
| Rückstellungen | TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 1. Jänner |
Zuführung | Auflösung | Verbrauch | Stand zum 31. Dezember |
|
| Langfristig | |||||
| Abfertigungsrückstellungen | 5.821 | 155 | 0 | -284 | 5.692 |
| Pensionsrückstellungen | 5.143 | 0 | 0 | -862 | 4.281 |
| Jubiläumsgeldrückstellungen | 1.255 | 219 | 0 | -2 | 1.471 |
| Summe | 12.219 | 374 | 0 | -1.149 | 11.444 |
| Kurzfristig | |||||
| Abfertigungsrückstellungen | 455 | 178 | 0 | -455 | 178 |
| Pensionsrückstellungen | 651 | 145 | 0 | -274 | 522 |
| Jubiläumsgeldrückstellungen | 118 | 66 | 0 | -118 | 66 |
| Sonstige Rückstellungen | 538 | 835 | -4 | -423 | 945 |
| Summe | 1.761 | 1.223 | -4 | -1.270 | 1.710 |
| Gesamt | 13.980 | 1.597 | -4 | -2.419 | 13.154 |
| Stand zum 1. Jänner |
Zuführung | Auflösung | Verbrauch | Stand zum 31. Dezember |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Langfristig | |||||
| Abfertigungsrückstellungen | 5.905 | 143 | 0 | -227 | 5.821 |
| Pensionsrückstellungen | 5.264 | 0 | -103 | -18 | 5.143 |
| Jubiläumsgeldrückstellungen | 1.187 | 96 | 0 | -28 | 1.255 |
| Summe | 12.356 | 239 | -103 | -272 | 12.219 |
| Kurzfristig | |||||
| Abfertigungsrückstellungen | 236 | 455 | 0 | -236 | 455 |
| Pensionsrückstellungen | 638 | 515 | 0 | -502 | 651 |
| Jubiläumsgeldrückstellungen | 44 | 118 | 0 | -44 | 118 |
| Sonstige Rückstellungen | 564 | 428 | -64 | -390 | 538 |
| Summe | 1.482 | 1.515 | -64 | -1.172 | 1.761 |
| Gesamt | 13.838 | 1.754 | -167 | -1.444 | 13.980 |
Die Rückstellungen bestehen zum größten Teil aus Personalrückstellungen und betreffen Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder. Die sonstigen Rückstellungen von TEUR 945 (2020: TEUR 538) betreffen diverse Vorsorgen, wie Prämien für Skispringer, Pönalen von Kunden oder Abschlagszahlungen an Vertriebsagenturen.
Die Entwicklung der Barwerte leistungsorientierter Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:
| Barwerte leistungsorientierter Verpflichtungen TEUR |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |||||
| Abfertigungen | Pensionen | Abfertigungen | Pensionen | |||
| Stand am 1. Jänner | 6.276 | 5.794 | 6.141 | 5.902 | ||
| Dienstzeitaufwand | 233 | 0 | 247 | 0 | ||
| Zinsaufwand | 54 | 25 | 73 | 42 | ||
| Auszahlungen | -588 | -547 | -459 | -659 | ||
| Neubewertungen | ||||||
| Erfahrungsbedingte Anpassungen | -116 | -358 | 79 | 386 | ||
| Veränderung finanzieller Annahmen | 10 | -110 | 194 | 123 | ||
| Stand an 31. Dezember | 5.869 | 4.803 | 6.276 | 5.794 |
Das Fälligkeitsprofil leistungsorientierter Verpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:
| Fälligkeiten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | < 1 Jahr | 1–5 Jahre | 6–10 Jahre |
| Abfertigungsrückstellungen | 178 | 1.469 | 2.532 |
| Pensionsrückstellungen | 522 | 1.683 | 1.341 |
| Fälligkeiten (Vorjahr) | TEUR | ||
| 31.12.2020 | < 1 Jahr | 1–5 Jahre | 6–10 Jahre |
| Abfertigungsrückstellungen | 455 | 1.114 | 2.692 |
| Pensionsrückstellungen | 651 | 2.070 | 1.575 |
| Fälligkeiten (Vorvorjahr) | TEUR | ||
| 1.1.2020 | < 1 Jahr | 1–5 Jahre | 6–10 Jahre |
| Abfertigungsrückstellungen | 236 | 1.128 | 2.798 |
| Pensionsrückstellungen | 638 | 2.075 | 1.643 |
Der Barwert der Verpflichtungen für Abfertigungen, Pensionen und Jubiläumsgelder wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Eine versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage diverser Annahmen, die von den tatsächlichen Entwicklungen in der Zukunft abweichen können. Hierzu zählt die Festlegung des Rechnungszinssatzes, künftiger Lohnund Gehaltssteigerungen, der Sterblichkeitsrate und künftiger Pensionssteigerungen. Aufgrund der Komplexität in der Bewertung und ihrer Langfristigkeit reagiert eine leistungsorientierte Verpflichtung sensibel auf Änderungen dieser Annahmen. Sämtliche Annahmen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft. Zudem werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Für weiterführende Informationen zu den versicherungsmathematischen Annahmen siehe unten, Unterkapitel Versicherungsmathematische Annahmen und Sensitivitätsanalyse.
Rückstellungen sind rechtliche oder faktische gegenwärtige Verpflichtungen, die aus Ereignissen der Vergangenheit entstehen und deren Erfüllung erwartungsgemäß mit einem Abfluss von Ressourcen in der Zukunft verbunden ist. Die verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung ist eine Voraussetzung für den Ansatz einer Rückstellung.
Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen sind leistungsorientierte Verpflichtungen und unterliegen umfangreichen Angaben gemäß IAS 19. Die Bewertung der künftigen Verpflichtungen erfolgt nach der Projected Unit Credit Method. Dabei wird unterstellt, dass dem Arbeitnehmer sein Anspruch jährlich gleichmäßig verteilt zuwächst. Die bis zum Bilanzstichtag erworbenen Ansprüche werden auf den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung abgezinst.
Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis österreichischem Recht unterliegt und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, haben einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (Abfertigung alt). Als Bemessungsgrundlage für den am Abschlussstichtag erreichten Anspruch gilt die voraussichtliche Bemessungsgrundlage bei Leistungsanfall für die Berechnung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung.
Rückstellungen für Jubiläumsgelder sind andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer und unterliegen nicht den Angaben leistungsorientierter Verpflichtungen.
Die Personalrückstellungen werden von einem externen Aktuar berechnet.
Für die Ermittlung der Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen wurden folgende versicherungsmathematischen Annahmen zugrunde gelegt:
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Abferti gungen |
Pensionen | Abferti gungen |
Pensionen | Abferti gungen |
Pensionen | |
| Diskontierungszinssatz | 1,2 % | 0,7 - 0,9 % | 0,9 % | 0,3 - 0,6 % | 1,2 % | 0,6 - 0,9 % |
| Gehaltssteigerungen | 1,8 % | 0,0 % | 1,5 % | 0,0 % | 1,5 % | 0,0 % |
| Pensionsalter Männer (Jahre) | 65 | 65 | 65 | 65 | 65 | 65 |
| Pensionsalter Frauen (Jahre) | 60/65 | 60/65 | 60/65 | 60/65 | 60/65 | 60/65 |
Die Annahmen bezüglich Sterblichkeit, Invalidisierung und Witwenvorsorge wurden den Pensionstafeln AVÖ 2018-P entnommen. Im Geschäftsjahr 2021 betrug die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit (duration) der Abfertigungsrückstellungen 12 Jahre (2020: 13 Jahre, 1. Jänner 2020: 13 Jahre) und der Pensionsrückstellungen 6 bis 8 Jahre (2020: 6 bis 9 Jahre, 1. Jänner 2020: 6 bis 9 Jahre).
Eine Änderung des Diskontierungszinssatzes oder der Gehaltssteigerungen hätte jeweils bei Gleichbleiben der übrigen Parameter folgende Auswirkungen auf die Höhe der Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen:
| Sensitivitätsanalyse | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | ||||
| Abferti gungen |
Pensionen | Abferti gungen |
Pensionen | Abferti gungen |
Pensionen | |
| Diskontierungszinssatz | ||||||
| -0,25 % | 151 | 0 | 163 | 0 | 167 | 0 |
| +0,25 % | -146 | -84 | -157 | -101 | -161 | -106 |
| Gehaltssteigerungen | ||||||
| -0,25 % | -144 | -85 | -155 | -53 | -160 | -56 |
| +0,25 % | 149 | 87 | 161 | 105 | 166 | 110 |
Die finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| Finanzielle Verbindlichkeiten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Langfristig | |||
| Kreditverbindlichkeiten | 20.581 | 23.551 | 20.185 |
| Leasingverbindlichkeiten | 4.546 | 5.608 | 7.037 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.844 | 2.266 | 2.655 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.390 | 7.874 | 9.692 |
| Kurzfristig | |||
| Kreditverbindlichkeiten | 32.423 | 24.273 | 24.831 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.274 | 1.305 | 1.049 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.493 | 2.675 | 2.491 |
| Negative Marktwerte von Derivaten | 0 | 105 | 166 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3.767 | 4.085 | 3.706 |
| Summe | 63.161 | 59.784 | 58.413 |
Die Leasingverbindlichkeiten betreffen Manner Shops, Bürogebäude und Firmenautos.
Die übrigen finanzielle Verbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen ein Darlehen von der Stadt Wien.
Die finanziellen Verbindlichkeiten haben sich unter Berücksichtigung der Veränderungen der Cashflows wie folgt entwickelt:
| Finanzielle Verbindlichkeiten | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 2021 | Kredite | Leasing verbindlichkeiten |
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten |
Gesamt |
| Stand zum 1. Jänner | 47.825 | 6.912 | 5.047 | 59.784 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme | 25.439 | 0 | 6 | 25.445 |
| Auszahlungen für die Tilgung | -20.273 | -1.285 | -610 | -22.168 |
| Stand nach Cashflows | 5.166 | -1.285 | -604 | 3.277 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | -24 | -1 | -24 |
| Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten |
0 | 0 | -105 | -105 |
| Veränderungen aus Leasingverhältnissen | 0 | 217 | 0 | 217 |
| Zinsabgrenzungen | 14 | 0 | 0 | 14 |
| Stand zum 31.12. | 53.004 | 5.820 | 4.337 | 63.161 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 2020 | Kredite | Leasing verbindlichkeiten |
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten |
Gesamt |
| Stand zum 1. Jänner | 45.015 | 8.085 | 5.312 | 58.413 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme | 7.694 | 0 | 102 | 7.796 |
| Auszahlungen für die Tilgung | -4.886 | -1.180 | -309 | -6.374 |
| Stand nach Cashflows | 2.808 | -1.180 | -206 | 1.422 |
| Wechselkursdifferenzen | 0 | 17 | 1 | 18 |
| Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten |
0 | 0 | -61 | -61 |
| Veränderungen aus Leasingverhältnissen | 0 | -10 | 0 | -10 |
| Zinsabgrenzungen | 1 | 0 | 0 | 1 |
| Stand zum 31.12. | 47.825 | 6.912 | 5.047 | 59.784 |
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten (nicht finanziell), und stellen sich wie folgt dar:
| finanzielle Verbindlichkeiten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten, langfristig | |||
| Investitionszuschüsse | 645 | 0 | 0 |
| Summe | 645 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristig | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - Dritte | 25.347 | 15.043 | 15.265 |
| Summe | 25.347 | 15.043 | 15.265 |
| Sonstige Verbindlichkeiten, kurzfristig | |||
| Verbindlichkeiten aus Personalabgrenzungen | 4.346 | 4.761 | 6.313 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit | 1.340 | 1.576 | 1.233 |
| Verbindlichkeiten aus übrigen Steuern | 400 | 371 | 536 |
| Abgegrenzte Schulden und passive Rechnungsabgrenzung | 41 | 201 | 220 |
| Übrige Verbindlichkeiten (nicht-finanziell) | 151 | 139 | 354 |
| Summe | 6.279 | 7.047 | 8.656 |
| Gesamt | 32.271 | 22.091 | 23.921 |
Die latenten Steueransprüche und Steuerschulden setzen sich wie folgt zusammen:
| Steuerabgrenzung | TEUR | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | ||||||
| Bilanzposition | Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
||
| Immobilienvermögen | 0 | -2.572 | 0 | -2.425 | 0 | -2.074 | ||
| Sachanlagen | 611 | -1.466 | 556 | -1.430 | 515 | -1.733 | ||
| Forderungen | 538 | 0 | 578 | -23 | 233 | -200 | ||
| Verbindlichkeiten | 1.605 | -10 | 1.852 | -77 | 2.164 | -22 | ||
| Rückstellungen | 964 | 0 | 1.057 | 0 | 959 | 0 | ||
| Summe | 3.719 | -4.048 | 4.042 | -3.956 | 3.871 | -4.029 | ||
| Saldierung | -3.715 | 3.715 | -3.956 | 3.956 | -3.857 | 3.857 | ||
| Gesamt | 4 | -333 | 86 | 0 | 14 | -172 |
Zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld im IFRS-Konzernabschluss und seinem steuerlichen Wert können temporäre Differenzen entstehen. Wenn in zukünftigen Perioden der Buchwert des Vermögenswerts realisiert oder eine Schuld erfüllt wird, führt dies bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Ergebnisses zu steuerpflichtigen oder abzugsfähigen Beträgen. Zukünftig wahrscheinlich eintretende steuerliche Be- und Entlastungen werden bereits zum Abschlussstichtag als latente Steuern erfasst. Erwartete Steuerersparnisse aus der Nutzung von als zukünftig realisierbar eingeschätzten Verlustvorträgen werden aktiviert. Die Steuerabgrenzung erfolgt nach der bilanzorientierten Sichtweise.
Für die Ermittlung der Abgrenzung werden die bei der Auflösung der Unterschiede erwarteten künftigen Steuersätze angewendet. Zukünftige Steuersätze werden berücksichtigt, sofern die Steuersatzänderung zum Bilanzstichtag bereits beschlossen ist.
Für die Ermittlung der Steuerabgrenzung zum 31. Dezember 2021, 31. Dezember 2020 und 1. Jänner 2020 wurden folgende Steuersätze zugrunde gelegt:
Latente Steueransprüche wurden nur in jenem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass in einem absehbaren Zeitraum ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen bzw. noch nicht genutzten Verlustvorträge verwendet werden können.
Für zum 31. Dezember 2021 noch nicht genutzte Verlustvorträge von TEUR 32 (2020: TEUR 24, 1. Jänner 2020: TEUR 21) wurden keine latenten Steueransprüche von TEUR 8 (2020: TEUR 6, 1. Jänner 2020: TEUR 5) angesetzt. Die Verlustvorträge der Manner Azerbaijan LLC belaufen sich zum 31. Dezember 2021 auf TEUR 2.886, welche im Hinblick auf die latente Steuer aufgrund der Steuerbefreiung der Gesellschaft keine Relevanz haben. Darüber hinaus bestehen keine Verlustvorträge, für die latente Steuern angesetzt wurden.
In Übereinstimmung mit IAS 12.74 werden latente Steueransprüche und -schulden je Gesellschaft saldiert ausgewiesen.
Aufgrund der derzeit geltenden steuerlichen Bestimmungen kann davon ausgegangen werden, dass die aus einbehaltenen Gewinnen resultierenden Unterschiedsbeträge zwischen dem steuerlichen Beteiligungsansatz und dem anteiligen Eigenkapital der im Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften im Wesentlichen steuerfrei bleiben. Daher wurde dafür keine Steuerabgrenzung vorgenommen.
Die Manner Gruppe hat Leasingverträge über die Anmietung von Geschäftsräumlichkeiten (Manner Shops), Betriebsräumlichkeiten (Bürogebäuden) und Firmen-PKWs abgeschlossen.
Die Nutzungsrechte für Immobilien (Shops, Büros) und PKWs werden in den Sachanlagen ausgewiesen und haben sich wie folgt entwickelt:
| Nutzungsrechte – Immobilien | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Stand zum 1. Jänner | 4.494 | 5.483 |
| Abschreibungen | -817 | -990 |
| Stand zum 31.12. | 3.676 | 4.494 |
| Nutzungsrechte – PKWs | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Stand zum 1. Jänner | 362 | 437 |
| Zugänge | 209 | 0 |
| Abschreibungen | -118 | -75 |
| Stand zum 31.12. | 453 | 362 |
Die Gruppe hat in der Gewinn- und Verlustrechnung folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen erfasst:
| Erfolgswirksame Beträge aus Leasingverhältnissen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2021 | 2020 | |
| Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten | 99 | 101 |
| Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse | 714 | 428 |
Der Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse betrifft vor allem den Mietaufwand für zwei Shops, die nicht als Leasingverhältnis identifiziert wurden.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden in der Kapitalflussrechnung Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse von TEUR 1.384 (2020: TEUR 1.280) erfasst. Darin sind Tilgungen von TEUR 1.285 (2020: TEUR 1.180) und Zinsen von TEUR 99 (2020: TEUR 101) enthalten.
Die Fälligkeitsanalyse der nicht abgezinsten vertraglichen Leasingzahlungen stellt sich wie folgt dar:
| Fälligkeiten zu leistender Leasingzahlungen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |||
| Bis 1 Jahr | 1.274 | 1.305 | 1.049 | ||
| In 1 bis 5 Jahren | 3.338 | 3.828 | 4.623 | ||
| Nach 5 Jahren | 1.208 | 1.780 | 2.414 | ||
| Summe | 5.820 | 6.912 | 8.085 |
Die Manner Gruppe vermietet eine Immobilie in Wien Hernals zu Wohnzwecken. Die Vermietung der Immobilie wurde als Operating-Leasing eingestuft (siehe Rechnungslegungsmethoden) und wurde in den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen (siehe Note 16).
Die Manner Gruppe hat für zwei in Wien Hernals im Eigentum stehende Grundstücke langfristige Baurechte vergeben. Die Baurechtnehmer haben auf den Grundstücken eine Tiefgarage und ein Bürogebäude errichtet. Das Bürogebäude wird von Manner angemietet. Die Baurechte wurden als Operating-Leasing eingestuft (siehe Rechnungslegungsmethoden) und sind in den Sachanlagen (Grundstücke und Gebäude) ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden Mieterlöse von TEUR 446 (2020: TEUR257) erzielt (siehe Note 7).
Die folgende Tabelle zeigt die nach dem Bilanzstichtag zu erhaltenden nicht diskontierten Leasingzahlungen.
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Bis 1 Jahr | 24 | 24 | 24 | |||||
| In 1 bis 2 Jahren | 47 | 47 | 47 | |||||
| In 2 bis 3 Jahren | 47 | 47 | 47 | |||||
| In 3 bis 4 Jahren | 47 | 47 | 47 | |||||
| In 4 bis 5 Jahren | 47 | 47 | 47 | |||||
| Über 5 Jahren | 693 | 716 | 740 | |||||
| Gesamt | 906 | 930 | 953 |
| Fälligkeiten zu erhaltender Leasingzahlungen – Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (IAS 40) |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |||
| Bis 1 Jahr | 446 | 446 | 223 | ||
| In 1 bis 2 Jahren | 446 | 446 | 446 | ||
| In 2 bis 3 Jahren | 446 | 446 | 446 | ||
| In 3 bis 4 Jahren | 446 | 446 | 446 | ||
| In 4 bis 5 Jahren | 446 | 446 | 446 | ||
| Über 5 Jahren | 3.795 | 4.242 | 4.688 | ||
| Gesamt | 6.027 | 6.474 | 6.697 |
Die Verträge sind überwiegend auf bestimmte Laufzeiten abgeschlossen. Die zukünftigen Zahlungen sind indexiert.
Die Manner Gruppe hat Mietverträge über Shops, PKWs und Bürogebäude abgeschlossen. Die Manner Gruppe bestimmt die Leasinglaufzeit als unkündbare Grundlaufzeit unter Berücksichtigung von Zeiträumen, die sich aus Verlängerungs- und Kündigungsoptionen ergeben, sofern eine Ausübung hinreichend sicher ist.
Die Gruppe hat bei der Beurteilung, ob die Ausübung der Optionen hinreichend sicher ist, dahingehend Ermessen ausgeübt, dass im Fall von PKW-Leasing der Vertrag bei Ablauf endet (keine Kündigungsoption) und im Fall von Shops und Büros die erst mögliche Kündigungsfrist wahrgenommen wird, die frühestens nach fünf Jahren eintritt. Im Fall der unbestimmten vertraglichen Laufzeit eines Shops wurde die Kündigung nach zehn Jahren angenommen, da dies dem Re-Investitionszyklus des Handels entspricht.
Die Manner Gruppe tritt als Leasinggeber zweier Grundstücke mittels langfristiger Baurechtsverträge auf. Auf einem Grundstück wurde ein Bürogebäude errichtet, das die Manner Gruppe anmietet – auf dem anderen Grundstück wurde eine öffentliche Parkgarage errichtet. In beiden Fällen ist die Manner Gruppe zu dem Schluss gekommen, dass das wirtschaftliche Eigentum nicht an den Baurechtsnehmer übergeht, da die Grundstücke am Ende der Laufzeit des Baurechts vertraglich an die an die Manner Gruppe zurückgehen.
Die Manner Gruppe verwendet den Grenzfremdkapitalzinssatz zur Berechnung der Leasingverbindlichkeit, da sie den impliziten Zinssatz des Leasingverhältnisses nicht bestimmen kann. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz, den das Unternehmen zahlen müsste, wenn es einen Kredit mit vergleichbarer Laufzeit und vergleichbarer Besicherung aufnehmen würde, um einen Vermögenswert mit einem dem Nutzungsrecht vergleichbaren Wert in einem ähnlichen ökonomischen Umfeld zu erwerben. Der Grenzfremdkapitalzinssatz spiegelt daher die Zinsen wider, welche die Manner Gruppe für eine Kreditaufnahme zu zahlen hätte. Die Manner Gruppe hat ihre zum 1. Jänner 2020, 31. Dezember 2020 und 31. Dezember 2021 bestehenden Kredite betrachtet und daraus einen laufzeitkongruenten, gewichteten Zinssatz abgeleitet.
Die Manner Gruppe wendet die IFRS erstmalig an. Der Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS ist der 1.1.2020. IFRS 1 sieht einige Erleichterungen hinsichtlich der Bilanzierung von Leasingverhältnissen vor (IFRS 1.D9-D9E). Die Manner Gruppe hat diese Erleichterungen in Anspruch genommen.
Ein Unternehmen beurteilt bei Vertragsbeginn, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren.
Die Manner Gruppe hat die Erleichterung in IFRS 1.D9 in Anspruch genommen und Verträge, die vor dem 1.1.2020 abgeschlossen wurden, zum 1.1.2020 beurteilt.
Beim Immobilienleasing fallen Betriebskosten an. Die Betriebskosten sind (für sich allein) keine Leasingkomponente, da sie den Leasingnehmer nicht dazu berechtigen, die Nutzung der Immobilie zu kontrollieren. Die Manner Gruppe bilanziert Betriebskosten als Nichtleasingkomponente und nimmt den Behelf nach IFRS 16.15, von einer Trennung von Leasing- und Nichtleasingkomponenten abzusehen, nicht in Anspruch. Die Betriebskosten werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen unter Mietaufwand erfasst.
Die Laufzeit des Leasingverhältnisses umfasst die unkündbare Grundlaufzeit zuzüglich der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung oder Kündigung ergeben, für die es hinreichend sicher ist, dass der Leasingnehmer diese Option ausüben oder, im Fall der Kündigung, nicht ausüben wird.
Die Manner Gruppe hat bei der Bestimmung der Laufzeit gemäß IFRS 1.D9D(e) spätere Erkanntnisse berücksichtigt. Konkret wurden Schließungen von Manner Shops, die zwischen dem 1.1.2020 und dem Tag der Erstellung des Konzernabschlusses stattgefunden haben, bei der Bestimmung der Laufzeit der Leasingverhältnisse aus Sicht zum 1.1.2020 berücksichtigt.
Die Laufzeit der Leasingverträge beträgt bei den Manner Shops und den PKWs fünf Jahre. Die Manner Gruppe hat bei einem Shop, bei dem die Laufzeit vertraglich unbestimmt ist, die Laufzeit aufgrund des im Einzelhandel üblichen Reinvestitionszyklus mit zehn Jahren festgelegt.
Die Manner Gruppe ist bei zwei Manner Shops zu dem Schluss gekommen, dass aufgrund beidseitiger Kündigungsrechte kein Leasingverhältnis entstanden ist. Die Zahlungen für diese beiden Shops wurden im sonstigen betrieblichen Aufwand erfasst.
Am Bereitstellungsdatum (bzw. zum Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS) erfasst ein Leasingnehmer ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit. Beim erstmaligen Ansatz wird das Nutzungsrecht zu Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten ergeben sich aus der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit abzüglich erhaltener Leasinganreize und zuzüglich anfänglicher direkter Kosten.
Nach dem Bereitstellungsdatum (bzw. nach dem Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS) werden Nutzungsrechte zu Anschaffungskosten bewertet, abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungen sowie berichtigt um Neubewertungen aus Veränderungen der Laufzeit oder der veränderten Beurteilung einer Kaufoption.
Am Bereitstellungsdatum (bzw. zum Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS) wird die Leasingverbindlichkeit zum Barwert der noch nicht geleisteten Leasingzahlungen bewertet, abgezinst mit dem, dem Leasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssatz. Lässt sich dieser
Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmen, ist der Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers – gegebenenfalls zum Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS – heranzuziehen.
Die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit zu berücksichtigenden Leasingzahlungen umfassen feste Zahlungen und variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind; Restwertgarantien; den Ausübungspreis einer hinreichend sicheren Kaufoption; Strafzahlungen für Kündigungen.
Die Manner Gruppe hat bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit feste Zahlungen und variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind, berücksichtigt. Dabei wurden aufgrund von IFRS 1.D9D(e) bei der Bestimmung der zu berücksichtigenden Leasingzahlungen spätere Erkenntnisse berücksichtigt. Konkret wurden Leasingzahlungen für Shops, die zwischen dem 1.1.2020 und den Tag der Erstellung des Konzernabschlusses geschlossen wurden, nur im tatsächlich stattgefundenen Ausmaß berücksichtigt.
Variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder Zinssatz gekoppelt sind – wie Umsatzmieten – werden im Aufwand erfasst.
Nach dem Bereitstellungsdatum wird die Leasingverbindlichkeit zum fortgeführten Buchwert unter Nutzung der Effektivzinsmethode bewertet. Die Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Indexanpassung verändern oder wenn der Konzern seine Einschätzung hinsichtlich der relevanten Parameter ändert. Bei einer solchen Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird das Nutzungsrecht angepasst. Eine erfolgswirksame Anpassung erfolgt dann, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechts auf null verringert hat. Im vorliegenden Abschluss ist es zu keinen Neubewertungen gekommen.
In der Bilanz weist die Manner Gruppe Nutzungsrechte, die nicht die Definition einer als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie erfüllen, in den Sachanlagen und Leasingverbindlichkeiten in den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten aus.
Die Manner Gruppe hat Baurechtsverträge als Baurechtsgeber abgeschlossen. Die Gruppe vermietet Grundstücke an Dritte zwecks Errichtung eines Bürogebäudes sowie einer Tiefergarage. Diese Baurechtsverträge stellen Leasinggeberverhältnisse im Sinne von IFRS 16 dar und werden als Operating-Leasing dargestellt (siehe unten, "Leasinggeber").
Ein Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasing eingestuft, wenn es im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen überträgt. Ist dies nicht der Fall, wird ein Leasingverhältnis als Operating-Leasingverhältnis eingestuft. IFRS 16 führt beispielhaft fünf Fälle an, die für den Leasinggeber zur Einstufung eines Vertrags als Finanzierungsleasing führen würden (Eigentumsübergang, günstige Kaufoption, Laufzeittest, Barwerttest oder Spezialleasing).
Die Manner Gruppe tritt hinsichtlich als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und Grundstücken des Sachanlagevermögens als Leasinggeber auf. Die Gruppe ist zu dem Schluss gekommen, dass für alle Mietverträge das wirtschaftliche Eigentum an den Objekten bei der Manner Gruppe verbleibt und damit die wesentlichen Risiken und Chancen nicht übertragen werden. Dies ergibt sich insbesondere daraus, dass die Laufzeit der Mietverträge deutlich kürzer ist als die wirtschaftliche Nutzungsdauer einer Immobilie oder Grundstücks (Laufzeittest). Außerdem entspricht zu Beginn des Mietvertrags der Barwert der Leasingzahlungen nicht dem nahezu gesamten beizulegenden Zeitwerts der Immobilie oder Grundstücks (Barwerttest). Somit werden alle Mietverträge, bei denen die Manner Gruppe als Leasinggeber auftritt, als Operating-Leasingverträge eingestuft.
Die folgenden Tabellen zeigen für jede Klasse von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten die Bewertungskategorie gemäß IFRS 9 und die Buchwerte.
| Kategorien und Buchwerte | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| Kategorie | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Anleihen | AC | 1.500 | 1.500 | 1.500 |
| Übrige Wertpapiere und Anteile | FVPL | 2.111 | 2.188 | 2.170 |
| Kautionen | AC | 818 | 817 | 781 |
| Sonstige langfristige Forderungen | AC | 32 | 26 | 16 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Positive Marktwerte von Derivaten | FVPL | 0 | 92 | 799 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | AC | 613 | 227 | 436 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | AC | 20.503 | 17.049 | 20.449 |
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Kreditverbindlichkeiten | AC | 20.581 | 23.551 | 20.185 |
| Leasingverbindlichkeiten | n.a. | 4.546 | 5.608 | 7.037 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | 1.844 | 2.266 | 2.655 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Kreditverbindlichkeiten | AC | 32.423 | 24.273 | 24.831 |
| Leasingverbindlichkeiten | n.a. | 1.274 | 1.305 | 1.049 |
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | AC | 2.493 | 2.675 | 2.491 |
| Negative Marktwerte von Derivaten | FVPL | 0 | 105 | 166 |
Die Stufen in der Bemessungshierarchie und die Buchwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente TEUR |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stufe | Buchwert | |||||
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | ||||
| Übrige Wertpapiere und Anteile | 1 | 2.111 | 2.188 | 2.170 | ||
| Negative Marktwerte von Derivaten | 2 | 0 | 105 | 166 | ||
| Positive Marktwerte von Derivaten | 2 | 0 | 92 | 799 |
Die Manner Gruppe geht davon aus, dass für kurzfristige finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten sowie für variabel verzinste finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
Die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Finanzinstrumente stellen sich wie folgt dar:
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente TEUR |
|||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |||||||||
| Beizulegender Buchwert Zeitwert |
Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
Beizulegender Zeitwert |
||||||||
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||||||||
| Anleihen | 1.500 | 1.528 | 1.500 | 1.498 | 1.500 | 1.515 | |||||
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 818 | 818 | 817 | 817 | 781 | 781 | |||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||||||
| Kreditverbindlichkeiten | 20.581 | 20.866 | 23.551 | 24.182 | 20.185 | 20.592 | |||||
| Übrige finanzielle Verbindlichkeiten | 1.844 | 1.779 | 2.266 | 1.940 | 2.655 | 2.400 |
Sämtliche Instrumente in der vorstehenden Tabelle wurden der Stufe drei der Bemessungshierarchie zugeordnet.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien zusammengefasst. Erträge werden ohne Vorzeichen und Aufwendungen mit negativem Vorzeichen dargestellt.
| Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | Zins erträge |
Zinsauf wen dungen |
Bewer tungen |
Währungs differenzen |
Wertauf holungen |
Sonstige | Gesamt |
| Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten FVPL |
0 | 0 | -8 | 0 | 0 | 0 | -8 |
| Finanzielle Vermögenswerte AC | 24 | 0 | 0 | 26 | 69 | 0 | 118 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten AC | 0 | -930 | 0 | 0 | 0 | -325 | -1.255 |
| Gesamt | 24 | -930 | -8 | 26 | 69 | -325 | -1.144 |
| Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten (Vorjahr) Zinsauf Zins Bewer Währungs Wertauf 2020 wen Sonstige erträge tungen differenzen holungen |
TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| dungen | Gesamt | ||||||
| Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten FVPL |
0 | 0 | -646 | 0 | 0 | 0 | -646 |
| Finanzielle Vermögenswerte AC | 45 | 0 | 0 | -4 | 30 | 0 | 70 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten AC | 0 | -645 | 0 | 0 | 0 | -126 | -771 |
| Gesamt | 45 | -645 | -646 | -4 | 30 | -126 | -1.347 |
Die Wertaufholungen ergeben sich aus dem Saldo von Zuführungen und Auflösungen von Wertberichtigungen, wobei in den Geschäftsjahren 2021 und 2020 ein Überschuss der Auflösungen über die Zuführungen bestand (siehe Note 31, Ausfallsrisiko).
Im Geschäftsjahr 2021 enthält das sonstige Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten Zinsaufwendungen für Leasing von TEUR 99 (2020: TEUR 101) sowie nicht ausgenützte Lieferantenskonti von TEUR 168 (2020: TEUR 42).
Sofern die beizulegenden Zeitwerte von angesetzten finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nicht mithilfe von notierten Preisen in aktiven Märkten bemessen werden können, werden sie unter Verwendung von Bewertungsverfahren, darunter der Discounted-Cashflow-Methode, ermittelt. Die in das Modell eingehenden Inputparameter stützen sich soweit möglich auf beobachtbare
Marktdaten. Liegen diese nicht vor, gründet sich die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts im hohen Maße auf Annahmen und Schätzungen des Managements. Die Annahmen betreffen Inputfaktoren wie Liquiditätsrisiko, Ausfallrisiko, Volatilität, Diskontierungssatz oder Wachstumsraten. Änderung der getroffenen Annahmen für diese Faktoren können sich auf die angesetzten beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente auswirken.
Die Manner Gruppe hat den beizulegenden Zeitwert von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Banken derart bestimmt, dass an Stelle des vertraglichen Zinssatzes ein marktkonformer Zinssatz zugrunde gelegt wurde. Der marktkonforme Zinssatz bestimmt sich aus dem risikolosen Zinssatz zuzüglich eines unternehmensspezifischen Aufschlags. Der unternehmensspezifische Aufschlag wurde anhand der Bonität des Mutterunternehmens festgestellt.
Die erstmalige Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten erfolgt zum beizulegenden Zeitwert sowie bei Finanzinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zuzüglich oder abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Transaktionspreis angesetzt.
Die Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte erfolgt, wenn das vertragliche Anrecht auf Zahlungsströme ausläuft oder übertragen wird. Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, sobald diese getilgt wurden.
IFRS 9 unterscheidet bei der Klassifizierung finanzieller Vermögenswerte drei Kategorien: finanzielle Vermögenswerte, die für die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Unter die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte fallen jene Vermögenswerte, die im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten werden, dessen Ziel das Halten dieser Instrumente ist, um daraus vertragliche Zahlungsströme zu generieren. Zudem muss das Zahlungsstromkriterium erfüllt werden, wonach die Vereinnahmung von Zahlungsströmen ausschließlich aus Tilgungen und Zinsen besteht.
Für Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken gehalten werden, besteht das einmalig ausübbare Wahlrecht, diese Instrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ohne anschließende Umgliederung in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Manner Gruppe hat dieses Wahlrecht dahingehend ausgeübt, Eigenkapitalinstrumente erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Davon ausgenommen sind zum FVPL bewertete finanzielle Verbindlichkeiten, wie beispielsweise freistehende Derivate mit negativem Marktwert.
Die von der Manner Gruppe vorgenommene Klassifizierung von Finanzinstrumenten ist dem vorstehenden Kapitel "Kategorien und Buchwerte" zu entnehmen.
Die Folgebewertung finanzieller Vermögenswerte erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Zudem unterliegen solche Vermögenswerte den Bestimmungen zu Wertminderungen gemäß IFRS 9.
Hinsichtlich der Wertminderung finanzieller Vermögenswerte sieht IFRS 9 das Modell der erwarteten Kreditausfälle (expected credit losses) vor. Demnach ist eine Wertminderung entweder in Höhe der Kreditausfälle zu erfassen, deren Eintritt innerhalb der nächsten zwölf Monate erwartet wird, oder es ist eine Wertminderung in Höhe der Kreditausfälle zu erfassen, die über die Gesamtlaufzeit des Vermögenswerts erwartet werden. Ersteres ist der Fall, wenn sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswerts nicht signifikant erhöht hat; der zweite Fall tritt ein, wenn sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat oder wenn infolge eines Ausfallereignisses objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die keine signifikante Finanzierungskomponente enthalten, sowie wahlweise für Forderungen aus Leasingverhältnissen kommt die vereinfachte Vorgehensweise (simplified approach) zur Anwendung, die eine Bemessung der Wertminderungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste vorsieht. Die Manner Gruppe bewertet Forderungen aus Leasingverhältnissen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste.
In den zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts von Finanzinstrumenten eingesetzten Bewertungstechniken fließen Inputfaktoren ein. Die Manner Gruppe verwendet dabei so weit wie möglich beobachtbare Inputfaktoren. Die in den Bewertungstechniken verwendeten Inputfaktoren werden in drei Stufen innerhalb der Bemessungshierarchie eingeordnet.
In den zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eingesetzten Bewertungstechniken werden Inputfaktoren verwendet. Die sogenannte Bemessungshierarchie teilt die verwendeten Inputfaktoren in drei Stufen ein.
Inputfaktoren der Stufe 1 sind in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden notierte, nicht berichtigte Preise. Dies betrifft zum Beispiel Aktien.
Inputfaktoren der Stufe 2 sind andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind, zum Beispiel Zinsswaps. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps wird durch die Abzinsung zukünftiger erwarteter Cashflows und nach Optionspreismodellen ermittelt. Dem Kontrahentenrisiko wird durch Credit Valuation Adjustments und Debit Valuation Adjustments Rechnung getragen.
Inputfaktoren der Stufe 3 sind Inputfaktoren, die für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbar sind, zum Beispiel Genussscheine oder Kreditverbindlichkeiten. Der beizulegende Zeitwert dieser Finanzinstrumente wird durch Abzinsung der künftig erwarteten Cashflows ermittelt. In die Bewertung fließen beobachtbare Inputfaktoren (Zinssätze, Wechselkurse) und nicht beobachtbare Inputfaktoren (eigenes Bonitätsrisiko) ein.
Wenn die für die Bestimmung des beizulegenden Zeitwerts eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedlichen Stufen der Bemessungshierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Bemessungshierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist. Umgliederungen zwischen den Stufen werden am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist, erfasst.
Die Geschäftstätigkeit der Manner Gruppe ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, die sich trotz aller Sorgfalt nicht gänzlich ausschließen lassen. Das Handeln der am Risikomanagementprozess beteiligten Personen ist von der festgelegten Risikopolitik bestimmt. Die verfolgte Strategie basiert auf einer nachhaltigen Sicherung von Erfolg und Eigenständigkeit der Gruppe als börsennotierte, österreichische Familienunternehmensgruppe.
Dabei ist der Unternehmenswert die zentrale Steuerungs- und Messgröße des Unternehmenserfolgs. Dies bedeutet für die Risikopolitik, dass die Gruppe bereit ist, unternehmerische Risiken einzugehen, sofern durch die damit eingeleiteten Geschäftsaktivitäten und die daraus resultierenden zusätzlichen Ertragschancen eine Steigerung des Unternehmenswerts zu erwarten ist. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden somit unternehmerische Risiken durch ein Gegenüberstellen von Chancen und Gefahren abgewogen.
Die bewusste Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken ist daher ein essenzieller Teil der Unternehmensführung. Ziel ist es, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten und Maßnahmen einzuleiten. Die regelmäßige Sensibilisierung der Mitarbeiter resultiert in einer verantwortungsbewussten Risikokultur des Unternehmens.
Die Manner Gruppe versteht damit Risikomanagement als integrierten Teil aller Prozesse und Abläufe. Für das Risikomanagement besteht daher keine eigene Aufbauorganisation, denn Risiko- und Krisenmanagement ist eine wesentliche Aufgabe aller Führungskräfte. Die Koordination erfolgt durch ein Risiko-Krisen-Management-Team.
Alle nicht zu den Kerntätigkeitsfeldern der Unternehmensgruppe gehörenden Risiken, wie z. B. Zinsänderungs-, Währungs-, Haftpflicht- oder Sachschadenrisiken, werden tendenziell und nach Möglichkeit auf Dritte (z.B. Versicherungsgesellschaften) übertragen.
Unternehmerische Kernrisiken, insbesondere die Risiken von Seiten des Marktes (z. B. Nachfrageschwankungen) trägt das Unternehmen selbst und werden nicht versichert. Ebenso zu den Kernrisiken gehören die Risiken aus der Entwicklung neuer Produkte oder Märkte. Die Handelskonzentrationen in den jeweiligen Märkten stellen ein systemimmanentes Risiko in der Lebensmittelindustrie dar. Diesem Risiko wird sowohl durch die konsequente Pflege der einzelnen Marken der Gruppe im Süßwarenbereich als auch durch die Verstärkung der Exportaktivitäten gegengesteuert. Die fortgesetzte Konzentration im Bereich des Handels führt zu einem erhöhten Druck auf die Abgabepreise.
Es besteht generell das Risiko von Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Produktionsmaterialien, Verpackungen und Energie, das nicht zeitgerecht oder im vollen Umfang an die Abnehmer*innen weitergegeben werden kann. Diese Kostensteigerungen werden sich immer wieder aufgrund von Währungsschwankungen, Angebotsengpässen (Ernteausfälle oder erhöhte Nachfrage) oder Preisspitzen bei Rohöl und Erdgas ergeben. Die Gruppe ist bestrebt, mit Vorkontrakten und rechtzeitiger Eindeckung gegenzusteuern. Lieferengpässe bei Rohstoffen, Energie, Verpackungen und Produktionsmaterialien können zu Produktionsausfällen führen.
Gegen Finanzrisiken wird laufend Vorsorge getroffen, etwa gegen das Risiko von Zinsänderungen durch entsprechende Vereinbarungen mit den finanzierenden Bankinstituten und durch eine hohe Eigenkapitalquote. Das Risiko einer Zinsänderung besteht für Finanzanlagen und Finanzschulden und wird ständig überwacht. Bei den Wertpapieren der Finanzanlagen handelt es sich überwiegend um Anteile an Investmentfonds, die kurzfristig veräußert werden können. Ein Fremdwährungsrisiko besteht derzeit nur in einem sehr geringen Ausmaß.
Die Manner Gruppe schätzt die Risikokonzentration von Guthaben bei Banken als gering ein, da die Guthaben auf mehrere Banken verteilt sind.
Die in den Finanzanlagen enthaltenen Wertpapiere, die in den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie Guthaben bei Kreditinstituten stellen das maximale Kreditrisiko dar. Das Risiko umfasst insbesondere das Ausfallrisiko. Die Wertpapiere unterliegen den Risiken des Kapitalmarkts.
Die nachstehende Tabelle enthält die Bruttoforderungen, die Wertberichtigungen und die sich daraus ergebenden Nettoforderungen der finanziellen Vermögenswerte, für die der Konzern Wertberichtigungen gemäß IFRS 9 zu erfassen hat:
| Finanzielle Vermögenswerte | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttobuchwert | Wertberichtigung | Nettobuchwert | |||||
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
| Anleihen | 1.500 | 1.500 | 0 | 0 | 1.500 | 1.500 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
20.570 | 17.182 | 67 | 132 | 20.503 | 17.049 | |
| Sonstige finanzielle Forderungen | 1.464 | 1.164 | 0 | 0 | 1.464 | 1.164 | |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 14.202 | 1.779 | 0 | 0 | 14.202 | 1.779 | |
| Summe | 37.736 | 21.624 | 67 | 132 | 37.669 | 21.491 |
Für Anleihen, sonstige finanzielle Forderungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten wurden aus Wesentlichkeitsgründen keine Wertberichtigungen erfasst. Aufgrund der hohen Bonität der Gegenparteien ergeben sich nur marginale Ausfallswahrscheinlichkeiten. Für weiterführende Informationen zu den Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird auf das nachstehende Kapitel verwiesen.
Das Ausfallrisiko von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen besteht darin, dass Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen gänzlich oder teilweise nicht nachkommen. Dem Ausfallrisiko wird durch Kreditversicherungen begegnet, die für einen großen Teil der Forderungen abgeschlossen wurden. Für den nicht versicherten Teil der Forderungen werden Wertberichtigungen gebildet.
Das Ausfallrisiko bei den Forderungen verteilt sich über eine große Anzahl von Kunden, die aufgrund der Bonität aller großen Handelspartner das Risiko insgesamt reduziert. Das Kreditrisiko wird weiter reduziert durch ein konsequentes Forderungsmanagement.
Die Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen sich wie folgt dar:
| Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Erwartete Kreditverluste |
Eingetretene Kreditverluste |
Gesamt | ||||
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | |
| Stand zum 1. Jänner | 9 | 8 | 123 | 152 | 132 | 161 |
| Zuführung | 3 | 1 | 32 | 35 | 35 | 36 |
| Verwendung | 0 | 0 | -94 | -49 | -94 | -49 |
| Auflösung | 0 | 0 | -7 | -15 | -7 | -15 |
| Umrechnungsdifferenzen | 0 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 |
| Stand zum 31. Dezember | 12 | 9 | 55 | 123 | 67 | 132 |
Erwartete Kreditverluste werden aufgrund der Bonität der Kunden unter Berücksichtigung von Versicherungen gebildet.
Eingetretene Kreditverluste werden für überfällige Forderungen gebildet. Zuführungen zu Wertberichtigungen werden gebildet, wenn Forderungen eine bestimmte Überfälligkeitsdauer überschreiten. Verwendungen treten ein, wenn bei Zahlungseingang einer wertberichtigten Forderung ein Abgang der Wertberichtigungen stattfindet. Auflösungen treten ein, wenn eine wertberichtigte Forderung abgeschrieben wird.
Die Manner Gruppe schätzt die Risikokonzentration bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen als gering ein, weil sich die Forderungen auf mehrere Kunden in mehreren Ländern verteilen und zu einem großen gegen das Ausfallsrisiko Teil versichert sind.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind finanzielle Vermögenswerte und fallen unter die Wertminderungsbestimmungen von IFRS 9.5.5. Demnach sind Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste zu erfassen. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kommt die vereinfachte Vorgehensweise zur Anwendung, die darin besteht, dass die Wertberichtigungen stets in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste zu bemessen sind.
Ein Unternehmen kann für die Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vereinfachte Methoden anwenden, beispielsweise mittels einer Wertberichtigungstabelle, bei der historische Ausfallsraten nach Überfälligkeitsklassen zur Anwendung kommen.
Die Manner Gruppe verwendet jedoch keine Wertberichtigungsmatrix, sondern einen bonitätsbasierten Ansatz. Manner unterteilt seine Kunden in Kundengruppen, wobei die fünf größten Kunden für rund drei Viertel der Umsatzerlöse verantwortlich sind. Durch Zugrundelegung der Ratings (Ausfallswahrscheinlichkeiten) dieser Kunden kann ein Großteil der Forderungen wertberichtigt werden. Außerdem wurden bei der Berechnung der erwarteten Kreditverluste die Versicherung von Forderungen berücksichtigt.
Erwartete Kreditverluste ergeben sich aus dem Produkt von Ausfallswahrscheinlichkeit, Versicherungsanteil und Buchwert. Bei einer vollständigen Besicherung fallen somit keine Kreditverluste an. Für einen großen Teil der Forderungen bestehen Versicherungen. Für den übrigen Teil der Forderungen wurden die Ratings der Kunden herangezogen. Die großen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels in Österreich und Deutschland haben sehr gute Ratings. Die gewichtete Ausfallswahrscheinlichkeit beträgt 0,04 %. Das führt dazu, dass die erwarteten Kreditverluste sehr niedrig sind.
Der Konzern verwendet angemessene und belastbare Informationen, die über vergangene Ereignisse, gegenwärtige Bedingungen und künftige wirtschaftliche Bedingungen verfügbar sind, indem er die Prognosen über die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) in den Regionen, wo die Schuldner der finanziellen Verbindlichkeiten ansässig sind, berücksichtigt.
Das Liquiditätsrisiko bezieht sich auf das Risiko, dass die Manner Gruppe ihre finanziellen Verpflichtungen zur Fälligkeit nicht erfüllen kann. Dieses Risiko wird als gering eingestuft, aufgrund der vorhandenen Barbestände per Bilanzstichdatum sowie die nicht ausgenutzten Kreditlinien bei den finanzierenden Banken.
Die folgende Tabelle zeigt die Fälligkeiten finanzieller Verbindlichkeiten nach Zeitbändern:
| Fälligkeitsanalyse | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 2022 | 2023–2026 | Ab 2027 | ||||
| Buchwert | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | |
| Kreditverbindlichkeiten | 53.004 | 428 | 32.423 | 715 | 9.543 | 267 | 11.074 |
| Leasingverbindlichkeiten | 5.820 | 81 | 1.274 | 168 | 3.338 | 26 | 1.208 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
25.347 | 0 | 25.347 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.337 | 20 | 2.493 | 64 | 567 | 55 | 1.277 |
| Summe | 88.508 | 529 | 61.537 | 947 | 13.447 | 347 | 13.560 |
| Fälligkeitsanalyse (Vorjahr) | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2020 | 2021 | 2022–2025 | Ab 2026 | ||||
| Buchwert | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | |
| Kreditverbindlichkeiten | 47.825 | 380 | 24.273 | 500 | 17.707 | 219 | 5.882 |
| Leasingverbindlichkeiten | 6.913 | 99 | 1.305 | 226 | 3.828 | 49 | 1.780 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
15.043 | 0 | 15.043 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 4.941 | 21 | 2.675 | 70 | 1.060 | 49 | 1.205 |
| Summe | 74.722 | 500 | 43.297 | 795 | 22.596 | 317 | 8.867 |
| Fälligkeitsanalyse (Vorvorjahr) | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | 2020 | 2021–2024 | Ab 2025 | ||||
| Buchwert | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | Zinsen | Tilgung | |
| Kreditverbindlichkeiten | 45.015 | 397 | 24.831 | 662 | 15.175 | 232 | 5.046 |
| Leasingverbindlichkeiten | 8.085 | 101 | 1.049 | 291 | 4.534 | 84 | 2.502 |
Lieferungen und Leistungen 15.265 0 15.265 0 0 0 0 Sonstige Verbindlichkeiten 5.146 22 2.491 75 1.093 83 1.562 Summe 73.512 519 43.636 1.028 20.803 398 9.110
Die Fälligkeitsanalyse stellt die künftigen nicht abgezinsten vertraglichen Zahlungsströme finanzieller Verbindlichkeiten dar. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten wurden dem frühesten Laufzeitband zugeordnet.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten der Manner Gruppe sind nach Kontrahenten breit gestreut, sodass die Exposition gegenüber einer geänderten Risikopolitik einzelner Kreditinstitute als gering angesehen werden kann, womit das Konzentrationsrisiko adressiert wird.
Verbindlichkeiten aus
Die Manner Gruppe unterliegt in geringem Ausmaß dem Fremdwährungsrisiko, wenn Transaktionen und Zahlungen nicht in der Darstellungswährung Euro getätigt werden. Dies ist der Fall in Tschechien und Aserbaidschan.
Bis Mitte des Geschäftsjahrs 2021 bestanden Währungssicherungen des britischen Pfunds, um den Einkauf von Kakao abzusichern. Zu keinem Zeitpunkt wurden Sicherungsinstrumente in eine Sicherungsbeziehung einbezogen. Zum 31. Dezember 2021 war das Sicherungsinstrument abgelaufen und das dazugehörige derivative Finanzinstrument ausgebucht.
Langfristige Finanzierungen unterliegen dem Risiko sich ändernder Zinsen, vor allem bei Bankkrediten. Der Bereich Konzernfinanzen legt zur Begrenzung der Zinsänderungsrisiken regelmäßig die Zusammensetzung aus fest und variabel verzinsten finanziellen Vermögenswerten und Schulden fest. In den Geschäftsjahren 2020 und 2021 waren die langfristigen Kreditverbindlichkeiten zum größten Teil fix verzinst. Zinsänderungsrisiken können durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften abgesichert werden. Die Manner Gruppe ist zum 31. Dezember 2021 Zinsänderungsrisiken ausgesetzt, die im Wesentlichen aus nicht derivativen variabel verzinsten Finanzinstrumenten resultieren. Zum 31. Dezember 2021 bestehen jedoch keine wesentlichen Sicherungsrisiken, weshalb die Manner Gruppe keine Sicherungsgeschäfte abgeschlossen hat.
Für die Zinsänderungsrisiken dieser Finanzinstrumente wurden Sensitivitätsanalysen durchgeführt, die die Auswirkungen von hypothetischen Änderungen des Marktzinsniveaus auf das Ergebnis nach Steuern und das Eigenkapital zeigen. Als Basis wurden die betroffenen Bestände zum Bilanzstichtag herangezogen. Dabei wurde unterstellt, dass das Risiko am Bilanzstichtag im Wesentlichen das Risiko während des Geschäftsjahres repräsentiert. Als Steuersatz wurde der Konzernsteuersatz von 25 % verwendet. Außerdem wurde bei der Analyse unterstellt, dass alle anderen Variablen, insbesondere Wechselkurse, konstant bleiben.
| Zinssensitivitäten | TEUR | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | 1.1.2020 | |||||
| Verän derung Zinsniveau |
Erhöhung | Ver minderung |
Erhöhung | Ver minderung |
Erhöhung | Ver minderung |
|
| Jahresergebnis | +/- 0.5 % | 56 | -56 | 9 | -9 | -6 | 6 |
| Konzerneigenkapital | 56 | -56 | 9 | -9 | -6 | 6 |
Die Manner Gruppe ist neben Zinsänderungsrisiken auch anderen Preisrisiken ausgesetzt (etwa Kursrisiken aus Wertpapieren im Eigenbestand), die aber insgesamt von untergeordneter Bedeutung sind.
Zur Absicherung gegen Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinsten Krediten wurde vor dem 1. Jänner 2020 ein Zinsswap abgeschlossen, der als freistehendes Derivat erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bilanziert wurde. Zum 31. Dezember 2021 war dieser Zinsswap abgelaufen. Der beizulegende Zeitwert zum 31. Dezember 2020 betrug TEUR - 105 (1. Jänner 2020: TEUR -166).
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken im Zusammenhang mit Rohstoffeinkäufen wurden in Vorjahren Kaufoptionen auf britische Pfund abgeschlossen, wovon zum 31. Dezember 2021 keine Kaufoptionen mehr vorhanden waren. Diese Derivate wurden ebenfalls als freistehende Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert zum 31. Dezember 2020 betrug TEUR 92 (1. Jänner 2020: TEUR 799).
Eine Saldierung in der Bilanz gemäß IAS 32 wird in der Manner Gruppe nicht vorgenommen, da es im laufenden Geschäftsbetrieb in der Regel nicht zu einem Nettoausgleich mehrerer Transaktionen kommt.
Zum 31. Dezember 2021 bestanden eingetragene Hypotheken ausschließlich für das Mietshaus in Wien Hernals (Geblergasse 116 GmbH & Co KG) in Höhe von TEUR 7.508 (2020: TEUR 7.508, 1. Jänner 2020: TEUR 7.508). Für einen Teil der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde eine Globalzession abgeschlossen.
Im Geschäftsjahr 2021 sind in der Manner Gruppe Aufwendungen aus Geschäftsvorfällen mit Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen von TEUR 150 (2020: TEUR 71) angefallen. Zum 31. Dezember 2021 bestanden in der Manner Gruppe Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen von TEUR 109
(2020: TEUR 7, 1. Jänner 2020: TEUR 18). Ansonsten bestanden keine Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen oder Personen.
Die folgende Tabelle zeigt die Vergütungen der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen:
| Vergütungen der Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen TEUR |
|||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vorstände | Aufsichtsräte | Leitende Angestellte | Gesamt | ||||||
| 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | 2021 | 2020 | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer |
1.527 | 1.379 | 158 | 150 | 1.544 | 2.023 | 3.229 | 3.552 | |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
5 | 5 | 0 | 0 | 19 | 21 | 24 | 26 | |
| Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer |
0 | 3 | 0 | 0 | 8 | 6 | 8 | 8 | |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
53 | 289 | 0 | 0 | 16 | 0 | 69 | 289 | |
| Summe | 1.586 | 1.676 | 158 | 150 | 1.587 | 2.050 | 3.331 | 3.875 |
Die Manner Gruppe definiert die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen als Vorstände, Aufsichtsräte und leitende Angestellte (Prokuristen und Bereichsleiter).
Gemäß IAS 24 ist das oberste beherrschende Unternehmen (ultimate controlling party) anzugeben. Die Eigentümer der Manner Gruppe setzen sich aus der Manner Privatstiftung, Wien, der Andres Holding GmbH, Wien, und einer Reihe von Einzelpersonen zusammen. Die Manner Privatstiftung und eine Reihe von Personen haben sich zum Manner/Riedl-Syndikat zusammengeschlossen. Das Manner/Riedl-Syndikat hält über die Hälfte der Stimmrechte an der Manner AG. Beschlüsse des Syndikats führen gemäß Syndikatsvertrag dazu, dass die Stimmrechte des Syndikats einheitlich ausgeübt werden.
Weiters besteht das Manner-Syndikat, das sich aus dem Manner/Riedl-Syndikat und der Andres Gruppe zusammensetzt. Das Manner-Syndikat hält über drei Viertel der Stimmrechte an der Manner AG.
Die Manner Gruppe ist zu dem Schluss gekommen, dass das Manner/Riedl-Syndikat die Mehrheit der Stimmrechte hält und über seine Stimmrechte Verfügungsmacht ausübt und damit die Manner AG kontrolliert. Die Manner Gruppe ist somit zu dem Schluss gekommen, dass das Manner/Riedl-Syndikat, obwohl es kein Unternehmen ist, als oberstes beherrschendes Unternehmen (ultimate controlling party) gemäß IAS 24 einzustufen ist. Das Manner-Syndikat kommt nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.
Für weiterführende Informationen betreffend die Eigentümerstruktur der Manner AG wird auf die Berichterstattung gemäß § 243a UGB im Lagebericht des Einzelabschlusses der Manner AG verwiesen (siehe Jahresfinanzbericht 2021).
Im Geschäftsjahr 2021 waren folgende Personen für die Josef Männer & Comp. Aktiengesellschaft, Wien, in einer Organfunktion tätig.
Vorstand
Im Geschäftsjahr 2021 sind folgende Vorstände ausgeschieden:
• Dr. Alfred SCHROTT (Marketing und Verkauf, bis 28. Februar 2021)
Im Geschäftsjahr 2021 sind folgende Aufsichtsräte ausgeschieden:
Im Zeitraum von 1. Jänner 2022 bis zum Datum der Freigabe des Konzernabschlusses gab es folgende wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag:
Am 24. Februar 2022 hat Russland einen Angriff auf die Ukraine begonnen. Seither befindet sich die Russische Föderation mit der Ukraine im Kriegszustand mit vielfältigen, auch wirtschaftlichen Auswirkungen auf lokale und westliche Unternehmen ("Ukraine-Krise").
Die Ukraine-Krise hat vor allem durch die sich daraus ergebenden erhöhten Energiepreise und Lieferengpässe von Rohstoffen Auswirkungen auf Abschlüsse der Manner Gruppe, die sich auf Perioden nach dem 24. Februar 2022 beziehen.
Auf den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 hat die Ukraine-Krise keine unmittelbare Auswirkung (kein werterhellendes Ereignis).
Die Gruppe hat die Fähigkeit des Unternehmens, den Geschäftsbetrieb fortzuführen, einzuschätzen. Bei der Einschätzung der Unternehmensfortführung sind auch Ereignisse nach dem Abschlussstichtag zu berücksichtigen. Den durch die Ukraine-Krise verursachten höheren Energiepreisen begegnet die Gruppe unter anderem durch die Verhandlung erhöhter Verkaufspreise. Die allgemeine Energieversorgungssicherheit sowie mögliche Lieferengpässe bei Rohstoffen können sich nicht nur auf Unternehmensebene auswirken, sondern sind auf gesamtwirtschaftlicher Ebene zu beurteilen.
Die Manner Gruppe kommt zu dem Schluss, dass der Fortbestand des Unternehmens trotz der Ukraine-Krise gegeben ist. Der vorliegende Konzernabschluss wird auf der Grundlage der Unternehmensfortführung erstellt.
Am 20. Jänner 2022 wurde in dritter Lesung im Nationalrat eine Senkung des österreichischen Körperschaftsteuersatzes auf 24 % ab 2023 und auf 23 % ab 2024 beschlossen. Dies hat in den Folgejahren voraussichtlich nur geringfügige Auswirkungen auf die Bewertung der latenten Steuern.
Am 9 Mai 2022 hat die Österreichische Prüfgesellschaft für Rechnungslegung (OePR) festgestellt, dass die Manner AG aufgrund einer Tochtergesellschaft in Aserbaidschan zum 31. Dezember 2020 einen IFRS-Konzernabschluss hätte aufstellen müssen. Zur Berichterstattung 2020 hat der Vorstand einen Gutachter bestellt, um die Sachlage für 2020 und ebenfalls 2021 zu überprüfen. Auf Basis dieser Untersuchung ist der Vorstand in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat zur Erkenntnis gekommen, dass für das Jahr 2021 ein Konzernabschluss zu erstellen ist. Bedingt durch die Börsennotierung muss dieser Konzernabschluss zwingend nach den Regelungen gemäß IFRS erstellt werden. Aus diesem Grund wurde die für den 24. Mai 2022 anberaumte Hauptversammlung abgesagt und auf das vierte Quartal 2022 verschoben. Die neuerliche Einberufung wird innerhalb der gesetzlichen Fristen bekanntgegeben.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft am 14. Oktober 2022 aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.
Wien, am 14. Oktober 2022
Der Vorstand der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft
Mag. Andreas Kutil Dr. Hans Peter Andres Thomas Gratzer
Wir haben den Konzernabschluss der
Wien,
und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Geldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Die Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft hat per 31. Dezember 2021 erstmalig einen IFRS Konzernabschluss in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), aufgestellt. Im Zusammenhang mit der erstmaligen Anwendung der IFRS bestehen komplexe Vorschriften zum erstmaligen Ansatz der Vermögenswerte und Schulden, die (teilweise) vom Management Annahmen und Schätzungen erfordern und sich auf ausgewiesene Beträge und dazugehörige Angaben auswirken. Es besteht das Risiko für den Konzernabschluss, dass erforderliche Umwertungen von statutarischen Rechnungslegungsbestimmungen auf IFRS nicht vollständig und korrekt erfasst werden bzw. dass erforderliche Angaben in den Notes fehlen.
Im Zusammenhang mit der erstmaligen Aufstellung eines Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den anzuwendenden IFRS verweisen wir auf die Ausführungen in den Notes in Abschnitt 2.
Die erstmalige Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS wurde von uns wie folgt geprüft:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im integrierten Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Den konsolidierten Corporate Governance-Bericht gemäß § 267b UGB haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erhalten, die übrigen Teile des integrierten Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus,
von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Zu der im Konzernlagebericht enthaltenen konsolidierten nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnisse aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. Mai 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 3. Juli 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Jahresabschluss 31. Dezember 2020 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Mario Zagiczek.
Wien, am 14. Oktober 2022
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Mag. Mario Zagiczek Dr. Andreas Staribacher
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
der Josef Manner & Comp. AG zum 31. Dezember 2021
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wien, am 14. Oktober 2022
Der Vorstand der Josef Manner & Comp. AG
Mag. Andreas Kutil
CEO
Dr. Hans Peter Andres
Einkauf, Materialwirtschaft & Logistik
Thomas Gratzer
Produktion & Technik
der Josef Manner & Comp. AG
| Unternehmens-Kennzahlen111 | |
|---|---|
| Organe der Gesellschaft Geschäftsjahr 2021113 | |
| Lagebericht 114 | |
| Nichtfinanzielle Erklärung 124 | |
| Bilanz 142 | |
| Gewinn- und Verlustrechnung 144 | |
| Anhang 146 | |
| I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 147 | |
| II. Erläuterung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung149 | |
| III. Sonstige Angaben153 | |
| Anlagespiegel 155 | |
| Bestätigungsvermerk 158 | |
| Bericht zum Lagebericht 162 | |
| Bericht des Aufsichtsrates über das Geschäftsjahr 2021165 |
| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse (T€) | 239.426 | 217.222 | 222.056 | 209.882 | 203.530 |
| Exportquote | 63,8% | 62,5% | 58,1% | 58,4% | 57,5% |
| Betriebsleistung (T€) | 239.890 | 221.525 | 224.069 | 211.890 | 199.821 |
| EBITDA (T€) | 11.614 | 11.842 | 16.130 | 16.186 | 12.296 |
| EBIT (T€) | 2.836 | 3.050 | 7.363 | 8.127 | 4.998 |
| EBT (T€) | 3.034 | 2.630 | 7.118 | 7.636 | 4.072 |
| Jahresüberschuss (T€) | 2.484 | 1.912 | 5.237 | 5.708 | 3.206 |
| Jahresgewinn (T€) | 1.512 | 757 | 1.512 | 1.508 | 756 |
| ROS (Umsatzrentabilität) | 1,2% | 1,4% | 3,3% | 3,9% | 2,5% |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 5,1% | 4,5% | 12,5% | 14,3% | 8,4% |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 1,8% | 2,1% | 5,1% | 5,8% | 3,5% |
| Kennzahlen zur Vermögens- und | |||||
| Finanzlage | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | 2017 |
| Bilanzsumme (T€) | 160.988 | 146.604 | 145.427 | 139.971 | 143.430 |
| Anlagevermögen (T€) | 82.785 | 83.535 | 82.919 | 80.629 | 80.228 |
| Umlaufvermögen (T€) | 74.838 | 60.121 | 59.515 | 56.905 | 61.338 |
| Eigenkapital nach § 23 URG (T€) | 59.126 | 58.154 | 56.998 | 53.273 | 48.321 |
| Verbindlichkeiten (T€) | 82.663 | 72.305 | 70.317 | 68.438 | 78.163 |
| Cash Flow aus lfd. Geschäftstätigkeit (T€) | 16.670 | 7.793 | 12.245 | 15.598 | 10.643 |
| Free Cash Flow | 8.341 | -1.773 | 1.235 | 10.992 | 317 |
| Net Debt / Nettoverschuldung (T€) | 35.795 | 42.535 | 39.862 | 39.365 | 49.174 |
| Working Capital / Nettoumlaufvermögen (T€) | 20.964 | 4.285 | 525 | 1.283 | 1.713 |
| Equity Ratio (Eigenkapitalquote) | 36,7% | 39,7% | 39,2% | 38,1% | 33,7% |
| Gearing (Nettoverschuldungsgrad) | 60,5% | 73,1% | 69,9% | 73,9% | 101,8% |
Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und der Umwelt zuliebe wird auf die gedruckte Version des Geschäftsberichts 2021 verzichtet.
Mag. Andreas KUTIL (CEO, Marketing & Verkauf) ab 01.03.2021 Dr. Hans Peter ANDRES (Einkauf, Materialwirtschaft & Logistik) Thomas GRATZER (Produktion & Technik) Mag. Albin HAHN (Finanzen, Personal & IT) Dr. Alfred SCHROTT (Marketing & Verkauf) bis 28.02.2021
Dr. Ernst BURGER, Vorsitzender DI Markus SPIEGELFELD, Vorsitzender Stellvertreter Dr. Martina ANDRES Dr. Josef DOPPLER ab 25.05.2021 Dr. Michael GRAHAMMER ab 25.05.2021 Mag. Dr. Wolfgang HÖTSCHL Mag. Florian JONAK Prof. Dr. Sita Monica MAZUMDER Mag. Dipl. Ing. Robert OTTEL, MBA bis 25.05.2021 Dipl. Ing. Mag. Markus WIESNER bis 25.05.2021
Gerda CLEMENTI (vom Betriebsrat der Arbeiter, Wolkersdorf) Peter FREUDENSCHUSS (vom Betriebsrat der Angestellten, Wien) Peter HABEL (vom Betriebsrat der Angestellten, Wien) Christian HACKL (vom Betriebsrat der Arbeiter, Wien)
Wien, am 17.03.2022
der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2021
Nachdem sich die Wirtschaft im 2. Quartal 2021 vom Einbruch der COVID-Krise bereits leicht erholt hatte, wurde dieser Aufschwung in den Sommermonaten gedämpft. Die Konjunkturerholung wurde im zweiten Halbjahr durch den neuerlichen Lockdown, Lieferengpässe und steigende Rohstoff- und Energiepreise deutlich gebremst. Die Inflation hat sich im Jahr 2021 stark beschleunigt, von 1,0 % im Jänner auf ca. 5,0 % zu Jahresende. Der stake Zuwachs ist insbesondere auf die Entwicklung der Energiepreise und einige wesentliche Rohstoffpreise zurückzuführen.
Der Arbeitsmarkt hat sich im Jahr 2021 sehr gut erholt und das schwierige zweite Halbjahr hatte für den Arbeitsmarkt keinen wesentlichen negativen Effekt und die Arbeitslosenzahlen liegen unter dem Vorkrisenjahr. Die Anzahl der offenen Stellen erreichte einen Rekordwert und es ist schwierig, qualifizierte, aber auch angelernte Arbeitskräfte für offene Positionen zu bekommen. Wie schon in vergangenen Öffnungsphasen werden die Konsumausgaben der privaten Haushalte nach Aufhebung der Einschränkungen zunehmen. Die Lebensmittelindustrie wird jedoch im Vergleich zu anderen Sektoren in einem geringeren Ausmaß profitieren.
Die Rohstoff- und Energiepreise werden für das gesamte Jahr 2022 auf einem hohen Niveau erwartet. Mit einem weiteren kontinuierlichen Anstieg der Energiepreise ist auch nach 2022 zu rechnen.
Für die Finanzierung besteht die Annahme, dass vor 2024 keine wesentliche Leitzinserhöhung durch die EZB erfolgt.
Die Aussichten und Planung für 2022 beruhen auf der Annahme, dass die Umsetzung der Impfpflicht einen Anstieg der Impfquote nach sich zieht, sodass die negativen Auswirkungen von COVID auf die Konjunktur abgeschwächt werden können. Als wesentliches Risiko für 2022 wird zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses die Omikron-Variante des COVID-Virus beurteilt. Erneute Einschränkungen wegen des neuerlichen Aufflammens der Pandemie sowie Produktionsausfälle wegen Ausfall von Produktionspersonal sind wesentliche, vom Unternehmen nicht abwendbare Risiken, die einen negativen Einfluss auf den Geschäftsverlauf 2022 haben können.
Aufgrund der kurz vor Fertigstellung des vorliegenden Berichts entstandenen Eskalation des Russland – Ukraine Konflikts ist das Unternehmen derzeit mit überdurchschnittlich hohen und sprunghaft steigenden Rohstoff- und Energiepreisen konfrontiert. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich dieses Ereignis 2022 negativ auf die Ergebnisse auswirken wird.
Im Geschäftsjahr 2021 ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 10,2 % von T€ 217.222 auf T€ 239.426 gestiegen. Die sehr erfreuliche Steigerung konnte sowohl am Heimatmarkt als auch im EU-Ausland realisiert werden.
Die Folge ist eine auf 63,8 % gesteigerte Exportquote, verglichen zum Wert des Vorjahres von 62,5 %.
2021 ergab sich das EBT mit T€ 3.034 (Vorjahr: T€ 2.630) über Vorjahreslevel, der Betriebserfolg (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) mit T€ 2.836 (Vorjahr: T€ 3.050) reduzierte sich in Relation zum Wert aus 2020. Vorrangig COVID-19, gestiegene Energie- und Rohstoffpreise und auch eine minderwertige Lieferung eines Rohstoffes, begründen diesen Rückgang gegenüber 2020.
Durch die gestiegenen Umsatzerlöse ist ebenfalls die Betriebsleistung im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 % gestiegen. Die nachfragebedingte Erhöhung der Warenbestände zum Ende des Jahres 2020 hat sich 2021 stabilisiert. Die auslaufenden staatlichen Zuschüsse betreffend die COVID-19-Kurzarbeit führten zu einer Abnahme der sonstigen betrieblichen Erträge.
Neben den Preisen für Kakao, Haselnuss und Milchprodukte sind auch nahezu alle anderen eingesetzten Rohstoffe im Preisniveau angestiegen. Der Anteil der Rohstoffkosten in Prozent zur Betriebsleistung steigt daher auf 33,7 %, verglichen mit 33,4 % in der Vorperiode.
Die Veränderung des Personalaufwands von -0,8 % (Vorjahr: -2,9 %) ergibt sich aus Schließungen von Shop-Standorten und einem Abbau von Personalrückstellungen. Die gegenläufigen Kollektivvertragserhöhungen konnten daher entsprechend kompensiert werden.
Die Stärkung der Unternehmensmarken durch Werbung und Verkaufsförderungen wird als langfristiges strategisches Engagement erachtet. Insofern wurde der dafür vorgesehene Etat in unveränderter Höhe veranschlagt und auch umgesetzt.
Den weiterhin schwierigen Marktbedingungen geschuldet, ergaben sich sowohl im laufenden Betrieb während des Jahres als auch zum Jahresultimo höhere Bankverbindlichkeiten, jedoch konnte durch striktes Cash-Management die Nettoverschuldung per Jahresultimo gegenüber dem Vorjahr verbessert werden. Durch den Neuabschluss von Kreditlinien wurde die Zinssituation gegenüber dem Vorjahr weiter optimiert.
Der "Free" Cash-Flow (= Summe aus Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit und Netto-Geldfluss aus Investitionstätigkeit, nach Schema "KFS/BW II") ergab sich mit T€ 8.341, um T€ 10.114 über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Sowohl der Beitrag aus dem Ergebnis als auch die Veränderungen der Vorräte wirken sich positiv aus. Die Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhte sich aufgrund der starken Aktivität per Jahresende deutlich, dies konnte aber durch gestiegene Lieferantenverbindlichkeiten überkompensiert werden. Zudem wurde die Investitionstätigkeit, verglichen mit 2020, leicht reduziert.
Nach Ausschüttung der Dividende für das Wirtschaftsjahr 2020 aber auch durch die Rückführung von Krediten und als Vorbereitung auf weitere Rückführungen 2022 war es notwendig, die Bankverbindlichkeiten in der derzeitig noch erfreulichen Zinslandschaft im Stichtagsvergleich zu erhöhen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurden demnach von letztjährigen T€ 43.546 auf T€ 48.996 zum aktuellen Bilanzstichtag erhöht. Striktes Cash-Management resultierte in ebenfalls deutlich angestiegenen frei verfügbaren Barmittelbeständen.
Folglich ergibt sich, dass sich die Nettoverschuldung (Net Debt), der Saldo der Bankschulden und flüssigen Mittel von T€ 42.535 zum 31.12.2020 auf T€ 35.795 zum aktuellen Bilanzstichtag reduziert. Aus dieser Reduktion ergibt sich, auch wegen leichter Steigerung des Eigenkapitals, der Nettoverschuldungsgrad (Gearing), dass sich das Verhältnis der Nettoverschuldung zum Eigenkapital gem. § 23 URG, von letztjährigen 73,1% auf 60,5% merklich verbessert.
Der Anstieg bei den immateriellen Vermögensgegenständen steht im Zusammenhang mit den geleisteten Anzahlungen für eine neue ERP-Software (Enterprise-Resource-Planning), die 2022 planmäßig in Betrieb genommen wird. Durch einen Überhang der laufenden Abschreibungen hat sich der Buchwert der Sachanlagen entsprechend verringert. Die Finanzanlagen haben sich erhöht, was auf eine Ausdehnung der Darlehen der Manner Azerbaijan Limited Liability Company und auch der Geblergasse 116 GmbH & Co KG zurückzuführen ist. Ziel der Manner Azerbaijan Limited Liability Company ist es, die künftige Versorgungssituation betreffend Haselnüssen merklich zu verbessern. Das gesamte Anlagevermögen hat sich um T€ 749 (-0,9%) leicht verringert.
Die Vorräte haben sich im Vergleich zum Vorjahr stabil entwickelt und gleichzeitig sind zum Stichtag insbesondere die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen merklich gestiegen, was vor allem mit der starken Geschäftsgebarung gegen Ende des Jahres zusammenhängt. In Zusammenhang mit dem vorher beschriebenen hohen und vor allem temporären Guthabenbestand bei den Banken hat es insgesamt eine Steigerung des Umlaufvermögens von T€ 14.737 (+24,5 %) gegeben.
Die Eigenkapitalquote (gem. § 23 URG) liegt mit 36,7 % um 3,0 Prozentpunkte unter den 39,7 % des Vorjahres, was aber mit den temporären Guthaben bei Kreditinstituten und deren bilanzverlängernder Auswirkung sowie die gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zusammenhängt. Eine Eigenkapitalquote von eindeutig über 40 % ist weiterhin ein Fixpunkt der Unternehmensplanung und des Risikomanagements von MANNER. Dies insbesondere, um die finanzielle Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten und wirtschaftlich schwierige Perioden unbeschadet überbrücken zu können.
Das Nettoumlaufvermögen, die Differenz des kurzfristigen Umlaufvermögens und des kurzfristigen Fremdkapitals wurde von T€ 4.285 (2020) auf T€ 20.964 (2021) gesteigert, da das Umlaufvermögen vor allem aufgrund der Lieferantenforderungen und hohen Barbestände gestiegen ist, während das kurzfristige Fremdkapital nur in geringerem Ausmaß gestiegen ist. Insbesondere ist von Bedeutung, dass seit 2021 die Verbindlichkeiten aus Umsatzprämien sowie Werbekostenzuschüsse erstmalig statt in den sonstigen Verbindlichkeiten nun mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen saldiert bzw. in den Rückstellungen ausgewiesen werden. Dadurch sinkt das kurzfristige Fremdkapital.
In herausfordernden Zeiten gilt es umso mehr, dass qualifizierte, engagierte Mitarbeiter*innen die Erfolge des Unternehmens ermöglichen. MANNER fördert die eigenen Mitarbeiter*innen und ist bestrebt, ein motivierendes und leistungsorientiertes Arbeitsumfeld anzubieten. Bei der Personalauswahl wird neben hoher fachlicher Qualifikation auch insbesondere die soziale Kompetenz berücksichtigt. Bei Personalentscheidungen gelten ausschließlich fachliche Fähigkeiten und persönliche Kompetenz. Auf Gleichbehandlung wird zudem hohes Augenmerk gelegt.
Mit entsprechenden Fortbildungsmaßnahmen wird den geänderten Anforderungen der Arbeitswelt Rechnung getragen. Schulungen waren auch 2021 entsprechend den eingeschränkten Möglichkeiten wiederum nur in reduziertem Umfang möglich. Um gewährleisten zu können, dass die Mitarbeiter*innen über das notwendige Fachwissen und die erforderlichen Kompetenzen verfügen, wird auf die gezielte Weiterbildung auch in den nächsten Jahren ein Fokus gelegt. Im Herbst 2021 wurde ein e-learning Tool (J.O.S.E.F.) eingeführt, welches eine gezielte und moderne Aus-und Weiterbildung bei MANNER ermöglicht.
Zusätzlich hat die Lehrlingsausbildung bei MANNER einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2021 gab es im Unternehmen 13 Ausbildungsplätze (Vorjahr 11) mit unterschiedlichen Berufsbildern. Auch im Jahr 2022 wird man, zur Sicherstellung der notwendigen Fachkräfte, die Lehrlingsausbildung entsprechend fortsetzen und auch weitere Lehrberufe, die für MANNER in Zukunft relevant sind, definieren.
Der durchschnittliche Mitarbeiterstand im Jahr 2021 betrug 416,0 Arbeiter*innen (2020: 415,0) und 355,0 Angestellte (2020: 349,9). Mit Stichtag 31.12.2021 hat MANNER um 13 Mitarbeiter*innen weniger beschäftigt als zum 31.12.2020. Dies entspricht einer Minderung von 1,65 Prozent.
Die Betriebsleistung pro durchschnittlicher Beschäftigter hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent exklusive Leihpersonal erhöht, während sie bei Betrachtung inklusive Leihpersonal um 6,3 Prozent gesteigert werden konnte.
Die Auswirkungen der Pandemie und dadurch veränderte Konsumentenbedürfnisse und Mediennutzung waren auch 2021 Thema im Marketing bei MANNER. Zentrale Exportmärkte wie Deutschland, Tschechien, Slowakei und Ungarn litten erneut unter den Corona-Wellen und den damit zusammenhängenden Einschränkungen im Geschäft. Zusätzlich gab es auch im zweiten "Coronajahr" 2021 eine vergleichsweise geringe Mobilität und einen merkbaren Tourismusausfall. Insbesondere außereuropäischer Tourist*innen sind ausgeblieben. Auch das Verhalten heimischer Konsument*innen hat sich verändert: Haushalte sparen vermehrt und sind zunehmend an Großgebinden und Vorratspackungen interessiert. Trotz dieser erschwerten Bedingungen freut sich das Haus MANNER über zahlreiche Innovationen und erfolgreiche Kampagnen in diesem Jahr und nutzt die aktuelle Krise auch als Chance, sich "fit for the future" zu machen. Beispielsweise hat Corona mehr Flexibilität in Hinblick auf Arbeitsweisen gebracht, Modelle wie Homeoffice oder hybrides Arbeiten wurden die Norm.
Das Jahr 2021 ist mit der internationalen Promotion "Abheben mit Manner" (AT/DE/CZ/SK/SLO/HU) gestartet. Der Kern dieser Aktivität war ein Gewinnspiel rund um das Skispringen in dem es darum ging, den "Weitenkaiser" der MANNER-Athleten digital zu erraten. Zahlreiche POS (Point of Sale)-Platzierungen sowie sieben VIP-Familien-Urlaubsreisen regten in den Ländern zum Kauf an. Das langjährige Skisprung-Sponsoring-Engagement von MANNER wurde in diese Aktivität stimmig integriert und sorgte für zusätzliche Sichtbarkeit am POS. Im Februar wurde zur weiteren Bekanntmachung der "Manner Waffelvielfalt" die 8er-Geschenkpackung "Mag man eben Mix" gelauncht. Diese Taschenpackungsvielfalt wurde von den Konsument*innen sehr gut angenommen und konnte wesentlich zum Umsatzerhalt im Kernsortiment beitragen.
Im Frühjahr 2021 wurde das Sortiment der Manner Snack Minis um zwei Sorten im 300-g-Beutel erweitert. Dieser internationale Launch ist bis dato sehr erfolgreich und setzt sich im Bereich der Manner Beutel "on top". Darüber hinaus schafft es die Sub-Marke Snack Minis in Österreich, das übergeordnete Markenziel der Verjüngung zu erreichen und stellt sich als "Brückenbauer" zwischen Tradition und Moderne dar.
Sportlich durch den Sommer 2021 ging es mit der international durchgeführten Manner Sommerpromotion unter dem Motto "Radl'n mit Manner". Ausgehend von dem starken und durch Corona angefachten Trend "Radfahren" wurde eine aufmerksamkeitsstarke Promotion am POS, online und bei den Manner Sommertouren in Österreich sowie den angrenzenden Zielmärkten umgesetzt. In den österreichischen Supermärkten weisen attraktive Promotion-Sticker auf der Manner Range und eigene Promotion-Vorratspacks wie die 8er Manner Original Neapolitaner Schnitten und die 6er Vollkorn Schnitten eigens auf die Promotion hin.
Von Juni bis Ende September gab es zahlreiche spannende Aktivitäten. Allen voran aufmerksamkeitsstarke Großplatzierungen am POS und das Online-Gewinnspiel: Allen Teilnehmer*innen des Promotion-Gewinnspiels winkte die Chance auf insgesamt zehn unvergessliche Familien-Radurlaube in den schönsten Regionen Österreichs, die gemeinsam mit den Kooperationspartnern "Österreich Werbung" und den Tourismusorganisationen aus den jeweiligen Bundesländern verlost wurden.
Grundsätzlich stand das gesamte Jahr 2021 für Manner unter dem Motto der Nachhaltigkeit. Es ist gelungen, sowohl den Bereich der Schnitten und Waffeln, als auch alle Manner Saisonartikel auf das für Konsument*innen relevante Fairtrade-Kakao-Siegel umzustellen und alle betroffenen Artikel mit dem Lizenzlogo auszustatten. Start der Marketingaktivitäten war in Österreich der Juli und in Deutschland der September, als wesentliche Produkte des Manner-Sortiments im Handel bereits sichtbar waren. Konsument*innen wurden mit einer Kampagne, basierend auf den drei Säulen Regionalität, nachhaltiger Kakao und vegan informiert: TV-Spots, Citylights, Manner-Onlinekanäle inkl. Social Media sowie umfassende internationale Pressearbeit stellten die 360°-Bekanntmachung des Themas sicher.
Im Herbst wurde die trendige Sorte Schoko-Brownie im Taschenpackungsformat gelauncht und erfreut sich seither großer Beliebtheit. Ein besonders geschmackvoller Start in einen gemütlichen Herbst/Winter 2021 ist durch den Launch der Manner Winter Glück Waffel-Range gelungen – ein wahres Genuss-Highlight für alle Fans herbst-winterlicher Gebäckkreationen in den Sorten "À la Spekulatius", "Bratapfel-Zimt" und "Gebrannte Mandel". Ein rosa Waffel-Highlight im klassischen Beutel für die traditionell im Süßgebäck wichtigen Monate September bis Dezember.
Im Manner Club Österreich und Deutschland konnten die Mitgliederzahlen 2021 stetig ausgebaut werden (> 40.000 Mitglieder gesamt) und auch für 2022 sind zahlreiche Aktivitäten geplant, die dieses Wachstum weiter vorantreiben. Gleichzeitig wurde 2021 auch der Manner Clubshop (clubshop.manner.com) gelauncht und diente als Vorbereitung für den Launch des B2C Onlineshops, der bereits live ist: www.shop.manner.com. Die Teilnehmerzahlen aller digitalen Promotions der Marken Manner und Casali konnten auch in diesem Jahr deutlich gesteigert werden.
Das Konsumentenservice wickelte 2021 im direkten Kontakt mit Endkonsument*innen mehr als 15.000 Anfragen über Telefon, Brief, E-Mail und die Onlineformulare erfolgreich ab.
Trotz der diversen Corona-Maßnahmen im Jahr 2021 hat die Marke Casali eine starke Performance im Heimatmarkt Österreich gezeigt. Casali hat dabei sowohl im Schaum-, als auch im Dragee-Bereich ein wert- und mengenmäßiges Wachstum erzielt. Als Treiber für diese Entwicklung ist u. a. die bewährte Casali-Dachmarken-TV-Kampagne verantwortlich, die im ersten Halbjahr 2021 geschaltet wurde. Diese thematisiert die Sehnsucht nach Urlaub und einer süßen Auszeit in einer authentischen Manier und vermittelt dadurch exotische Lebensfreude.
Der "Shot of the Year" 2021 in der Sorte Rum-Kokos Ananas konnte sich gegenüber der Vorjahressorte Orange weiter "on top" setzen. Darüber hinaus hat die Limited Edition auch wesentlich zur Markenverjüngung beigetragen und maßgeblich geholfen, neue Zielgruppensegmente zu erschließen.
Der allgemeine Trend zu Großgebinden schlägt sich auch bei Casali nieder und Produkte wie der Rum-Kokos-1-kg-Sack und die Rum-Kokos-300-g-Dose zählen neben den Klassikern wie der 300-g-Schoko-Banane zu den Casali-Gewinnerprodukten 2021.
Für ein weiteres exotisches Highlight am POS hat zudem die jährliche Casali Promotion gesorgt, die gemeinsam mit dem Kooperationspartner Jollydays erfolgreich umgesetzt wurde.
Zu guter Letzt wurden die Weichen für einen Casali-Design-Relaunch zur Belebung und Verjüngung der Marke gelegt. Gemäß den Ergebnissen einer Marktforschung trägt der Relaunch zur Steigerung der Markenattraktivität bei und zeigt die größte Hebelwirkung bei der jüngeren Zielgruppe. Die neuen Designs fließen ab Anfang 2022 sukzessive ein und werden am POS für die Konsument*innen im Laufe des Jahres sichtbar.
Bei den Napoli Dragee Keksi wurde die erfolgreiche Keksi-des-Jahres-Reihe mit der Sorte Cranberry im Mix aus Milchschokolade und dunkler Schokolade 2021 fortgeführt. Auch in diesem Marktsegment setzt sich der Trend zu Großgebinden fort und zeigt sich in einer starken Performance des 650-g-Winak-Packs. In Hinblick auf die Markenkommunikation des Napoli Dragee Keksis ist die bewährte Hörfunk- & Onlinekampagne im März 2021 erneut zum Einsatz gekommen.
Insbesondere die Marke Victor Schmidt hat der plötzliche Ausfall von Tourist*innen hart getroffen und vor große Herausforderungen gestellt. Gemäß aktuellen Zahlen zeigt sich jedoch, dass Victor Schmidt im kompetitiven Mozartpralinenmarkt wächst (Nielsen AT, LEH exkl. H/L, KW 52 2021) und somit Grund zur Zuversicht besteht. Im April 2021 konnte die "White Edition" in der Trendgeschmacksrichtung weiße Schokolade gelauncht werden, um neue Impulse im Mozartpralinenmarkt zu setzen und Umsätze anzukurbeln.
Die bereits 2020 veranlasste Fairtrade-Kakao-Zertifizierung des gesamten Victor-Schmidt-Sortiments wurde im Laufe des Jahres 2021 am POS sichtbar und hat nicht nur ein wichtiges Signal in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt, sondern schafft auch einen unmittelbaren Mehrwert für die Verwender*innen.
2021 war erneut ein herausforderndes Jahr für die MANNER Shops. Auch wenn 2021 in Österreich kein Lockdown aktiv die Shops betroffen hat und die MANNER Shops offenhalten durften, war die ausbleibende Frequenz spürbar. Die fehlenden Umsätze führten dazu, dass das einmalige Sonderkündigungsrecht bei drei Standorten in Anspruch genommen wurde, und diese im Frühjahr 2021 schließen mussten. Die positive Zukunftsprognose führte im ersten Halbjahr dazu, dass zur Jahresmitte eine neuer Standort am Flughafen F-Gate erfolgreich eröffnen konnte und mit diesem bereits im Eröffnungsjahr die Erwartungen übertroffen wurden. Zusätzlich gelang es in zwei Shops trotz der äußeren Umstände nahezu das Umsatzniveau von 2019 zu erwirtschaften.
MANNER ist seit über zehn Jahren aktiver Sponsor im Skisprung-Sport und als Kopfsponsor mit den markanten rosa MANNER-Helmen sowie bei ausgewählten Skisprungevents sichtbar. Langfristige Partnerschaften mit den Sportler*innen, die als Teil der MANNER-Familie gesehen werden, zeichnen die Sponsoringstrategie aus.
Neben dem österreichischen Ausnahmesportler Stefan Kraft verstärkten 2021 Jan Hörl sowie Daniel Huber das österreichische Team. Erstmals war auch eine Skispringerin unter den erfolgreichen MANNER-Adlern im Weltcup: Sara Marita Kramer sprang als Neuzugang seit November 2021 mit rosa Helm. Für die deutschen Athleten Karl Geiger, Severin Freund und Pius Paschke hieß es auch diese Saison wieder: "Schanze frei". Der polnische Weltmeister und Vierschanzentournee-Gewinner 2020 Dawid Kubacki komplettierte die internationale rosa MANNER-Equipe. MANNER-Testimonials im Skisprungbereich waren auch der ehemalige Springer und ORF-Moderator Martin Koch sowie Lukas Müller, der nach seinem schweren Sturz als Vorspringer wieder ins MANNER-Team aufgenommen wurde.
2021 war MANNER erneut bei zahlreichen Skisprung-Events als Sponsor sichtbar und sorgte mit der riesigen aufblasbaren MANNER Schnitte und Banden im Auslauf für beste "rosa" Aussichten. Damit schafft MANNER die perfekte Verknüpfung der Emotionen im Skispringen mit der rosa Kult-Marke. Highlight 2021 waren die FIS Nordische Skiweltmeisterschaften in Oberstdorf/Deutschland vom 23.2. bis 7.3.2021, bei denen über 750 Athlet*innen aus 65 Ländern antraten. Die "MANNER Adler" schafften 5 x Gold, 4 x Silber und 3 x Bronze auf den Schanzen und sorgten so für enorme Visibilität. Die Skisprungbewerbe erreichten über 87 Millionen Zuseher*innen (live/delayed TV-Reichweite) in 16 Ländern weltweit. Auch das Weltcupfinale in Planica/Slowenien wurde von MANNER gesponsert.
MANNER weist folgende wesentliche Zweigniederlassung auf:
Josef Manner & Comp. AG Zweigniederlassung Deutschland, Köln
Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei der Zweigniederlassung keine Veränderungen.
Die Schwerpunkte im Bereich Forschung und Entwicklung lagen im Jahr 2021 in der Umsetzung von Produktinnovationsund Produktoptimierungsprojekten, sowie in der Unterstützung bei Prozess- und Rohstoffoptimierungsprojekten.
Mit den Snack Minis Milch Haselnuss und Milch Schoko wurde die Manner-Beutelvielfalt um zwei weitere Waffelkreationen bestehend aus je drei Lagen besonders knuspriger Waffeln mit zwei Schichten feiner Creme ergänzt. Die Sorte Milch Schoko sticht durch ihre schokobraunen Kakaowaffeln und durch die unwiderstehliche Kakaocreme (36 %) hervor. Die Snack Minis Milch Haselnuss zeichnen sich durch extra viel Haselnuss (10 %) aus. Speziell für die kalte Jahreszeit wurden außerdem die Sorten Bratapfel-Zimt, gebrannte Mandel und à la Spekulatius (80 % Creme) im wiederverschließbaren 200 g-Beutel entwickelt. Sowohl bei den Snack Minis als auch bei den neuen Winter-Glück-Sorten kommt ausschließlich Fairtrade-Kakao zum Einsatz.
Für die Marken Casali und Napoli wurden die Jahressorten Shot of the Year Rum Kokos Ananas und das Keksi des Jahres Cranberry entwickelt und gelauncht.
Um die Produkt- und Prozessqualität laufend zu verbessern, wurde im Jahr 2021 intensiv an definierten Maßnahmen und Projekten sowie strategischen Aufgaben gearbeitet. Gesamt konnten über 65 Projekte an den Standorten Wien und Wolkersdorf erfolgreich umgesetzt werden. Wie auch in den Vorjahren, wurde im berichteten Geschäftsjahr großes Augenmerk auf die Steigerung der Energieeffizienz und die Reduktion von Verschwendung gelegt. So konnte der Druckluft- und Energieverbrauch erheblich reduziert werden. Im Zuge des MANNER-Produktionssystems wurde weiter in die Qualifikation von Mitarbeiter*innen investiert, um insbesondere den Schwerpunkt auf Produkt- und Prozessqualität zu legen. Über 130 Mitarbeiter*innen haben mittlerweile erfolgreich das MANNER-Qualifikationsprogramm durchlaufen und Optimierungen im Unternehmen umgesetzt. Um in den administrativen Bereichen Prozesse und Durchlaufzeiten zu verbessern, wurde im vergangenen Jahr ein MANNER-Office-Qualifizierungsprogramm im Unternehmen gestartet. Ziel ist in allen Unternehmensbereichen die kontinuierliche Verbesserungsarbeit zu manifestieren, um langfristig eine hohe Produkt- und Prozessqualität zu gewährleisten.
Die Geschäftstätigkeit von MANNER ist unvermeidlich mit Risiken verbunden, die sich trotz aller Sorgfalt nicht gänzlich ausschließen lassen. Das Handeln der am Risikomanagementprozess beteiligten Personen ist von der festgelegten Risikopolitik bestimmt. Die verfolgte Strategie basiert auf einer nachhaltigen Sicherung von Erfolg und Eigenständigkeit von MANNER als börsennotiertes, österreichisches Familienunternehmen. Dabei ist der Unternehmenswert die zentrale Steuerungs- und Messgröße des Unternehmenserfolgs. Dies bedeutet für die Risikopolitik, dass MANNER bereit ist, unternehmerische Risiken einzugehen, sofern durch die damit eingeleiteten Geschäftsaktivitäten und den daraus resultierenden zusätzlichen Ertragschancen eine Steigerung des Unternehmenswerts zu erwarten ist. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden somit unternehmerische Risiken durch ein Gegenüberstellen von Chancen und Gefahren abgewogen.
Die bewusste Auseinandersetzung mit Chancen und Risiken ist daher ein essenzieller Teil der Unternehmensführung. Ziel ist es, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, sie zu bewerten und Maßnahmen einzuleiten. Die regelmäßige Sensibilisierung der Mitarbeiter*innen resultiert in einer verantwortungsbewussten Risikokultur des Unternehmens. MANNER versteht damit Risikomanagement als integrierten Teil aller Prozesse und Abläufe. Für das Risikomanagement besteht daher keine eigene Aufbauorganisation, denn Risiko- & Krisenmanagement ist eine wesentliche Aufgabe aller Führungskräfte. Die Koordination erfolgt durch ein Risiko-Krisen-Management Team.
Unternehmerische Kernrisiken, insbesondere also die Risiken von Seiten des Marktes (z. B. Nachfrageschwankungen) trägt das Unternehmen selbst. Ebenso zu den Kernrisiken gehören die Risiken aus der Entwicklung neuer Produkte oder Märkte. Alle nicht zu diesen Kerntätigkeitsfeldern des Unternehmens gehörenden Risiken, wie z. B. Zinsänderungs-, Währungs-, Haftpflicht- oder Sachschadenrisiken, werden tendenziell auf Dritte (z. B. Versicherungen) übertragen.
Es besteht generell das Risiko von Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Materialien und Energie, das nicht zeitgerecht oder im vollen Umfang an die Abnehmer*innen weitergegeben werden kann. Diese Kostensteigerungen werden sich
immer wieder aufgrund von Währungsschwankungen, Angebotsengpässen (Ernteausfälle oder erhöhte Nachfrage) oder Preisspitzen bei Rohöl und Erdgas ergeben. MANNER ist hier bestrebt, mit Vorkontrakten und rechtzeitiger Eindeckung gegenzusteuern.
Die fortgesetzte Konzentration im Bereich des Handels führt zu einem erhöhten Druck auf die Abgabepreise. Gleichzeitig ist aber aufgrund der Bonität aller großen Handelspartner das Ausfallsrisiko als gering einzustufen, überdies wird diesem durch entsprechendes Debitorenmanagement und marktübliche Absicherungen Rechnung getragen.
Gegen Elementarrisiken (z. B. Feuer, Wasser) besteht Versicherungsschutz, dasselbe gilt auch für Produktrisiken (Produkthaftpflicht).
Gegen Finanzrisiken wird laufend Vorsorge getroffen, etwa gegen das Risiko von Zinsänderungen durch entsprechende Vereinbarungen mit den finanzierenden Bankinstituten und durch eine hohe Eigenkapitalquote. Ein Fremdwährungsrisiko besteht derzeit nur in einem sehr geringen Ausmaß. Größere Fremdwährungsverbindlichkeiten werden durch Kurssicherungsgeschäfte abgesichert.
Durch den Einsatz einer integrierten Unternehmenssoftware (ERP) bestehen für das Unternehmen Risiken in Zusammenhang mit dem Ausfall des Systems (Verfügbarkeit, Datensicherheit), Performance des Systems sowie der Richtigkeit der Daten (Fehleingaben). Um die Verfügbarkeit des Systems und die Datensicherheit zu gewährleisten, sind entsprechende Notfallsysteme implementiert. Das Risiko von Fehleingaben wird durch Schulung von Mitarbeiter*innen und durch Plausibilitätsüberprüfungen eingeschränkt. Hinsichtlich der Performance von Systemen besteht ein permanenter Verbesserungsprozess, der gemeinsam mit externen EDV Partner*innen betrieben wird.
Das Personalrisiko ist durch die geringe Personalfluktuation und die lange Firmenzugehörigkeit von Mitarbeiter*innen als gering einzustufen. Augenmerk wird auf das Übertragen von Unternehmenswissen und professionelle Aus- und Weiterbildung gelegt. Nur mit qualifizierten und motivierten Mitarbeiter*innen sind die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich zu bewältigen.
Es besteht das Risiko, dass trotz laufender und umfassender Qualitätskontrollen und eines etablierten Wareneingangsprozesses nicht erkennbare Mängel bei Rohstoffen auftreten. Diesem Risiko wird durch eine laufende Weiterentwicklung der Wareneingangsprüfung entgegengewirkt.
In der ersten Hälfte des Jahres 2021 wurde MANNER trotz eines umfassend etablierten Wareneingangsprozesses von einem nicht erkennbaren Mangel in einer Rohware getroffen, der sich in einer sensorischen Geschmacksveränderung in einigen Produkten äußerte. Durch eine intensive Ursachenanalyse und mit Unterstützung von externen Expert*innen und aufwändigen analytischen Prüfungen konnte diese Veränderung auf ein Fehlaroma in einer Zutat zurückgeführt werden, welches im Zuge der gängigen Wareneingangsprüfung nicht erkannt werden kann. Da die Geschmacksveränderung auch innerhalb des Sensorik Teams unterschiedlich stark in der Intensität wahrgenommen wurde, gestaltete sich die sensorische Prüfung als äußerst schwierig. Aufgrund der festgestellten Geschmacksabweichung wurden daher vorsorglich bestimmte Chargen von Casali Rum Kokos sowie Napoli Dragee Keksi nicht ausgeliefert bzw. aus den Vertriebskanälen zurückgeholt. Durch diesen Vorfall wurden in sämtlichen Verarbeitungsstufen der betroffenen Zutat prozessbegleitende Prüfungen aufgestockt bzw. etabliert, bei denen auch speziell auf diese Geschmacksveränderung kontrolliert wird. Diese vorbeugenden Maßnahmen wurden in der Organisation verankert.
Das Unternehmen besitzt keine eigenen Aktien und hat auch keine eigenen Aktien erworben oder verkauft. Die dem Unternehmen bekannten Directors Dealings des Jahres 2021 wurden auf der Homepage der Gesellschaft sowie über ein elektronisches Informationsverbreitungssystem veröffentlicht.
| Börsenkennzahlen | € | € |
|---|---|---|
| 2020 | 2021 | |
| Umsatz | 569.864 | 803.897 |
| Kapitalisierung | 209.790.000 | 206.010.000 |
| Schlusskurs per 31.12 | 111 | 109 |
| Umsatz Stück | 5.386 | 8.072 |
Das Unternehmen hat gemäß § 243c UGB einen Corporate-Governance-Bericht erstellt, der auf der Homepage des Unternehmens veröffentlicht wurde. In diesem Bericht bekennen sich Vorstand und Aufsichtsrat zum Regelungsziel des Österreichischen Corporate Governance Kodex. Die im Kodex definierten Grundsätze sind Bestandteil der Unternehmenskultur. Die Erläuterungen und die Abweichungen zu den C-Regeln sind im Bericht dargestellt. Der Corporate-Governance-Bericht ist auf der Webseite des Unternehmens (josef.manner.com) veröffentlicht.
Als Line Extension zum bestehenden Manner Knuspino-Sortiment im 110-g-Flowpack wird im Februar 2022 die neue Sorte Manner Knuspino Limette gelauncht – die Sortimentsbelebung soll insbesondere im deutschen Markt für weiteres Umsatzwachstum bei Manner Knuspino sorgen. Ebenso als Sortimentserweiterung und zur Belebung der Marke kommen die Manner Snack Mini Schoko in der 3x75-g-Packung in KW 17 in den Handel. Diese hochattraktive Sorte wird bereits im Beutel sehr gut angenommen und werblich mittels zweier TV-Spots Anfang des Jahres unterstützt. Darüber hinaus werden im Sommer 2022 drei limitierte sommerliche Waffelsorten den Gaumen der Konsumtent*innen erfreuen und für fruchtige Abwechslung sorgen: Im Mai ist der Launch des Manner "Sommer-Glücks" in den Sorten Mango, Himbeere und Pfirsich im 200-g-Beutel geplant, um Konsument*innen mit fruchtiger Vielfalt zu erfreuen und für zusätzliche Kaufimpulse vorrangig in den Märkten Österreich und Deutschland zu sorgen.
Die beiden internationalen Promotions der Marke Manner im Jahr 2022 stehen im Winter unter dem Motto "Rosa Glückssprung", während der Sommer-Promotionschwerpunkt dem Thema "Wandern mit Manner" gewidmet ist.
Auch die Casali-Promotion wird im Herbst 2022 wie gehabt im österreichischen Handel stattfinden. Bei Casali geht die Limited Edition "Shot of the Year" mit der Sorte Casali Rum-Kokos Banane in der Trendgeschmacksrichtung weiße Schokolade in die nächste Runde. Das Napoli Dragee Keksi des Jahres 2022 ist eine Dessertvariation à la Crème Caramel mit einer Dragierung aus Milchschokolade. Beide Limited Editions der Marken Casali und Napoli Dragee Keksi werden im Jänner in Österreich gelauncht.
Außerdem darf sich das gesamte Napoli-Dragee-Keksi-Sortiment über eine Fairtrade-Kakao-Zertifizierung freuen. Die Umstellung wird im Laufe des neuen Jahres sukzessive am POS ersichtlich und mit Werbeaktivitäten unterstützt.
Die Finanzierung der Tochterunternehmen, wie insbesondere der Manner Azerbaijan LLC wird, zusätzlich zu den laufend für den Betrieb notwendigen Investitionen, den Cash Flow entsprechend beeinflussen.
Im Rahmen des bestehenden Risiko- & Krisenmanagements wurde bereits in einem Frühstadium des Auftretens von COVID-19 2020 ein Krisenteam eingesetzt. Dieses Team hat nach wie vor die Aufgabe, die aktuelle Lage laufend zu beurteilen. Zahlreiche Maßnahmenpläne wurden erarbeitet und umgesetzt, stets mit dem Ziel, das Risiko für das Unternehmen und seine Mitarbeiter*innen zu reduzieren. Die Auswirkungen dieser Pandemie haben auch noch 2021 merklichen Einfluss auf den Geschäftsgang von MANNER gehabt.
Die Ergebnisplanung für 2022 hat, soweit dies unter den gegebenen Umständen möglich ist, die Rahmenbedingungen berücksichtigt. Aktuell geht das Management für 2022 davon aus, dass sämtliche Ergebnisse und Kennzahlen in Relation zu 2021 stark von den Ereignissen in der Ukraine beeinflusst werden und das Unternehmen mit stark steigenden Rohstoffund Energiepreisen konfrontiert sein wird. Damit sind weitere Verkaufspreissteigerungen zwingend notwendig.
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt wie im Vorjahr € 13.740.300 und ist in 1.890.000 nennbeitragslose Stückaktien zerlegt. Die Aktien der Gesellschaft lauten auf Inhaber (244.638 Stück; Vorjahr: 360.319 Stück) oder auf Namen (1.645.362 Stück; Vorjahr: 1.529.681 Stück). Die Inhaberaktien notieren an der Wiener Börse (amtlicher Handel im Marktsegment Standard Market Auction).
Folgende direkte Beteiligungen am Kapital, die zumindest zehn Prozent betragen, sind dem Unternehmen mit Stichtag 31.12.2021 bekannt:
| Privatstiftung Manner | 931.465 Stück | (= 49,28%; Vorjahr: 804.448) |
|---|---|---|
| Andres Holding Gesellschaft m.b.H. | 453.533 Stück | (= 24,00%; Vorjahr: 453.533) |
Die Privatstiftung Manner mit 815.023 Stück ihrer Aktien (Vorjahr 803.458) und die Andres Holding Gesellschaft m.b.H gehören dem "Manner"-Syndikat an. In Summe hält dieses Syndikat 1.670.870 (Vorjahr: 1.670.870) Stammaktien (=88,41 %). Bei dem Syndikat handelt es sich um ein zweistufiges Syndikat, bestehend aus dem Manner/Riedl-Syndikat (=57,41 %; wie im Vorjahr) und der Andres-Gruppe (= 31,00 %; wie im Vorjahr). Entsprechend der Syndikatsverträge unterliegen die syndizierten Aktien Beschränkungen, die das Stimmrecht und die Übertragung von Aktien betreffen.
Das weitere nicht syndizierte Aktienkapital von 11,59 % (= 219.130 Stück; wie im Vorjahr) verteilt sich, soweit dem Unternehmen bekannt, auf die Privatstiftung Manner mit 116.442 Stammaktien (= 6,16 %) und eine Vielzahl von Kleinaktionär*innen mit 102.688 Stammaktien (= 5,43 %).
Zu den weiteren Punkten des § 243a (2 bis 9) UGB bestehen keine Offenlegungsnotwendigkeiten.
Josef MANNER & Comp. AG produziert und vertreibt als österreichisches Familienunternehmen fünf der bekanntesten und beliebtesten Süßwarenmarken Österreichs (Manner, Casali, Victor Schmidt, Ildefonso und Napoli).
MANNER ist ein starkes Markenartikelunternehmen für Süßwaren und die Marken verbinden beste Qualität mit höchstem Genuss. Die Produktion findet ausschließlich an österreichischen Standorten statt, am Standort Wien im 17. Wiener Gemeindebezirk und am Standort Wolkersdorf in Niederösterreich. Ausgehend vom Stammmarkt Österreich erfolgt der Ausbau des internationalen Geschäfts in ausgewählten Märkten, vorwiegend in Zentral- und Osteuropa.
Das Management nichtfinanzieller Themen ist bei MANNER integraler Bestandteil des Managementverständnisses und Basis für eine ertragreiche Zukunft, denn die finanzielle Gebarung zeigt in der Regel die Ergebnisauswirkungen nichtfinanzieller Entscheidungen. Umso wichtiger ist es deshalb, als Unternehmen die internen und externen Auswirkungen des unternehmerischen Handelns zu beschreiben und zu dokumentieren. Risiko- & Krisenmanagement sind wesentliche Aufgaben aller Führungskräfte. Die Koordination erfolgt durch ein Risiko-Krisenmanagement-Team. Risiken werden durch diese nichtfinanzielle Erklärung sowie den Risikobericht im Geschäftsbericht erläutert. MANNER veröffentlicht für das Geschäftsjahr 2021 eine nichtfinanzielle Erklärung gemäß § 243b UGB, die für das Verständnis des Geschäftsverlaufs, des Geschäftsergebnisses, der Lage der Gesellschaft sowie der Auswirkungen der Tätigkeiten erforderlich und wesentlich ist. Mit dieser nichtfinanziellen Erklärung erläutert MANNER die wesentlichen Aspekte gemäß § 243b UGB sowie darüber hinaus die Themen Produktverantwortung und Lieferkette als wesentliche Bestandteile der Wertschöpfungskette. MANNER gibt einen Einblick in die Unternehmensführung (Governance), indem der Managementansatz, die Geschäftsprozesse und Risiken sowie die wesentlichen damit zusammenhängenden nichtfinanziellen Kennzahlen beschrieben werden. Der vorliegende Bericht entspricht nicht den GRI-Standards (Global Reporting Initiative). Es wird jedoch darauf geachtet, dass diese als Orientierung für die Kennzahlen und die Management-Ansätze verwendet werden.
Gemäß der EU-Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852 ist MANNER verpflichtet, drei wesentliche Leistungsindikatoren (Umsatz, CAPEX und OPEX) im Zusammenhang mit den für die EU-Taxonomie in Frage kommenden wirtschaftlichen Aktivitäten offenzulegen. Die EU-Taxonomie ist Teil der umfassenden Bemühungen der EU, die Ziele des europäischen "Green Deals" zu verwirklichen und Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Es handelt sich dabei um ein Klassifizierungsinstrument, das Unternehmen und Investoren bei nachhaltigen Investitionsentscheidungen unterstützen soll.
Laut EU-Taxonomie und dem damit verbundenen Delegierten Rechtsakt (EU) 2021/2139 liegt eine nachhaltige Investition dann vor, wenn sie wesentlich zur Verwirklichung von mindestens einem Umweltziel der EU beiträgt. Für das Geschäftsjahr 2021 sind Vorgaben zu den ersten beiden Umweltzielen – Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – in Kraft. Die Pflichtangabe für das Berichtsjahr 2021 umfasst jeweils den Anteil der identifizierten taxonomiefähigen sowie nichttaxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten gemessen an Umsatz, CapEx und OpEx. Ab 2022 erfolgt die Berichterstattung zu taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten. Zusätzlich sollen im Jahr 2022 auch Kriterien der vier weiteren Umweltziele von der EU-Kommission festgelegt werden, zu denen ebenfalls in den folgenden Jahren berichtet wird.
Es wurden alle wirtschaftlichen Tätigkeiten, die im Delegierten Rechtsakt (EU) 2021/2139 inkl. Anhänge I und II aufgeführt sind, analysiert. Der Delegierte Rechtsakt zu Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel konzentriert sich auf die wirtschaftlichen Aktivitäten und Sektoren, die das größte Potenzial haben, einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel zu leisten. Zu den erfassten Sektoren gehören im Wesentlichen Energie, ausgewählte verarbeitende Gewerbe, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung sowie Verkehr und Gebäude.
Nach einer gründlichen internen Überprüfung, an der alle relevanten Abteilungen und Funktionen beteiligt waren, kamen wir zu dem Schluss, dass unsere wirtschaftlichen Kernaktivitäten nicht unter den Delegierten Rechtsakt zum Klimawandel bzw. Klimawandelanpassung fallen und folglich nicht taxonomiefähig sind. Es kann daher schlussgefolgert werden, dass die Produktion von Lebensmitteln im Rahmen der EU-Taxonomie nicht als relevante Quelle von THG-Emissionen identifiziert wurde. Unsere Bewertung der Taxonomiefähigkeit konzentrierte sich daher auf wirtschaftliche Aktivitäten, die nicht das Kerngeschäft, sondern Unternehmensbereiche betreffen, und in die Investitionen getätigt werden oder Betriebskosten anfallen.
Folgende taxonomiefähige Wirtschaftstätigkeiten wurden für das Jahr 2021 identifiziert:
| Wirtschaftstätigkeit nach | Relevanz für MANNER |
|---|---|
| Sektor | |
| Energie | Bau und Betrieb von Anlagen, die thermische Energie speichern und sie zu einem späteren Zeitpunkt in Form von thermischer Energie oder anderen Energievektoren wieder abgeben (Schichtwasserspeicher: nach dem Blockheizkraftwerk zur Zwischenspeicherung von Thermalenergie). Bau, Sanierung und Betrieb von Rohrleitungen und der zugehörigen Infrastruktur für die Verteilung von Wärme und Kälte, die an der Unterstation oder dem Wärmetauscher endet – von einem zentralen Punkt wird Wärme und Kälte an die Produktion verteilt. |
| Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und |
Bau, Erweiterung und Betrieb von Wassersammel-, -aufbereitungs- und - versorgungssystemen (Wasseraufbereitung für Kühltürme). |
| Beseitigung von Umweltverschmutzungen |
Erneuerung von Wassersammel-, -aufbereitungs- und - versorgungssystemen, einschließlich der Erneuerung der Infrastrukturen für die Sammlung, Aufbereitung und Verteilung von Wasser für den häuslichen und industriellen Bedarf (getrennte Sammlung und Beförderung von nicht gefährlichen Abfällen in einzelnen oder gemischten Fraktionen zur Vorbereitung auf die Wiederverwendung oder das Recycling). |
| Verkehr | Kauf, Finanzierung, Vermietung, Leasing und Betrieb von Fahrzeugen der Klassen M1, N1, die beide in den Anwendungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates fallen, oder L (2- und 3-rädrige Fahrzeuge und vierrädrige Kraftfahrzeuge) – hier E-Autos (Dienstwagen) und auch alle anderen Benzin- und Dieselfahrzeuge |
| Baugewerbe und Immobilien |
Individuelle Renovierungsmaßnahmen, die in der Installation, Wartung oder Reparatur von energieeffizienten Geräten wie Dämmung vorhandener Hüllenkomponenten; Austausch vorhandener Fenster durch neue energieeffiziente Fenster; Austausch vorhandener Außentüren durch neue energieeffiziente Türen; Installation und Austausch energieeffizienter Lichtquellen; Installation, Austausch, Wartung und Reparatur von Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) und Warmwasserbereitungsanlagen, einschließlich Geräten für Fernwärmedienstleistungen, durch hocheffiziente Technologien; Installation wasser- und energiesparender Küchen- und Sanitärarmaturen. |
| Installation, Wartung und Reparatur von Ladestationen für |
|---|
| Elektrofahrzeuge in Gebäuden und auf Parkplätzen an Gebäuden (sieben |
| Ladestationen in Wien Hernals / eine in Wolkersdorf). |
| Installation, Wartung und Reparatur von Instrumenten und Geräten zur |
| Messung, Regelung und Kontrolle der Energieeffizienz von Gebäuden wie |
| Installation, Wartung und Reparatur zonierter Thermostate, intelligenter |
| Thermostatsysteme und Sensoren, einschließlich Bewegungs- und |
| Tageslichtsteuerung; Installation, Wartung und Reparatur von Systemen |
| zur Gebäudeautomatisierung und -steuerung, Systemen für |
| Gebäudeenergiemanagement, Beleuchtungssteuerungs- und |
| Energiemanagementsystemen; Installation, Wartung und Reparatur |
| intelligenter Zähler für Gas, Wärme, Kälte und Strom; Installation, Wartung |
| und Reparatur von Fassaden- und Dachelementen mit Sonnenschutz- oder |
| Sonnenregulierungsfunktion, einschließlich solcher, die das |
| Pflanzenwachstum unterstützen. MANNER hat eine Gebäudeleittechnik |
| installiert. |
Künftige Entwicklungen in der Gesetzgebung können den Umfang der für die Taxonomie in Frage kommenden Tätigkeiten in Zukunft ändern. Sobald die weiteren Kriterien zu den restlichen Umweltzielen verabschiedet wurden, ist es möglich, dass größere Teile unserer Geschäftsaktivitäten als taxonomiefähig zu betrachten sind.
Bei MANNER wurde zur Umsetzung der damit verbundenen Anforderungen ein interdisziplinäres Projektteam installiert, welches sich mit der Identifikation von taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten beschäftigt. Das Projektteam setzt sich im Wesentlichen aus Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Reporting, Controlling und Finanzen zusammen und wird durch technische Fachbereiche unterstützt.
Um die gemäß EU-Taxonomie darzustellenden Wirtschaftstätigkeiten zu erheben, wurde im Rahmen des Projekts in einem dreistufigen Prozess vorgegangen:
Die Systemgrenzen der Berichterstattung sind ident mit denen des Einzelabschlusses der Josef MANNER & Comp. AG. Die benötigten Daten werden aus Microsoft Dynamics AX 2012 (ERP-System) und PST-BI (Data Warehouse) entnommen. Im Rahmen des Datenerhebungsprozesses sind mehrere Kontrollschritte implementiert, um die Validität und Konsistenz der Datenerhebung sicherzustellen.
3 vgl. Delegierter Rechtsakt (EU) 5657/579: Anhang I und II (Climate Delegated Act)
Die herangezogenen Kennzahlen und deren Darstellung basieren auf den Vorgaben der Anhänge I "KPI von Nicht-Finanzunternehmen" und II "Meldebogen für die KPI von Nicht-Finanzunternehmen" des Disclosure Delegated Act zur EU-Taxonomie4.
Taxonomiefähige Umsätze berechnen sich aus dem Teil des Nettoumsatzes mit Dienstleistungen, die mit taxonomiekonformen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. Die Summe der Umsätze entspricht den im Einzelabschluss ausgewiesenen Umsatzerlösen aus Verträgen mit Kund*innen gem. IAS 1.82 (a). Siehe dazu die Angaben in der GuV.
Als taxonomiefähige CapEx werden Investitionen ausgewiesen, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. Die Summe der CapEx entspricht den in Erläuterungen zur Bilanz ausgewiesenen gesamten Anlagenzugängen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen, siehe Anlagespiegel.
Als taxonomiefähige OpEx werden Betriebsausgaben ausgewiesen, die sich auf Vermögenswerte oder Prozesse beziehen, die mit taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten verbunden sind. Die Summe der OpEx ist in der EU-Taxonomie nur als ein ausgewählter Teil der Betriebskosten definiert. Davon umfasst sind direkte, nicht kapitalisierte Kosten, die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, Leasing sowie Wartung und Reparatur von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens beziehen.
Für das Geschäftsjahr 2021 sind die Leistungsindikatoren der taxonomiefähigen und nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten in untenstehender Tabelle dargestellt. Die Berichterstattung gemäß der Taxonomie-Verordnung betrifft die Josef MANNER & Comp. AG. Eine doppelte Zuordnung zu wirtschaftlichen Aktivitäten wird vermieden, jede Aktivität wird individuell betrachtet. Wesentlichkeitsgrenzen wurden in dieser Betrachtungsperiode nicht eingezogen, sämtliche Aktivitäten wurden mit aufgenommen.
4 vgl. Delegierter Rechtsakt (EU) 5657/57BC zu den Artikel-C-Kennzahlen (Disclosure Delegated Act)
| Turnover | |||
|---|---|---|---|
| Economic activities (1) | $Code(s)$ (2) | Absolute turnover |
Proportion of turnover |
| (3) Currency |
(4) % |
||
| A. Taxonomy-eligible activities | |||
| Turnover of Taxonomy-eligible activities (A) | € 30.572 | 0.01% | |
| B. TAXONOMY-NON-ELIGIBLE ACTIVITIES | |||
| Turnover of Taxonomy-non-eligible activities (B) | € 239.395.447 | 99,99% | |
| Total $(A+B)$ | € 239.426.019 | 100,00% | |
| CapEx | |||
| Economic activities (1) | $Code(s)$ (2) | Absolute CapEx | Proportion of CapEx |
| (3) Currency |
(4) % |
||
| A. Taxonomy-eligible activities | |||
| CapEx of Taxonomy-eligible activities (A) | € 195.547 | 3.64% | |
| B. TAXONOMY-NON-ELIGIBLE ACTIVITIES | |||
| CapEx of Taxonomy-non-eligible activities (B) | € 5.171.606 | 96,36% | |
| Total $(A+B)$ | € 5.367.153 | 100,00% |
| OpEx | |||
|---|---|---|---|
| Economic activities (1) | Absolute OpEx | Proportion of OpEx |
|
| $Code(s)$ (2) | (3) | (4) | |
| Currency | % | ||
| A. Taxonomy-eligible activities | |||
| OpEx of Taxonomy-eligible activities (A) | € 2.713.578 | 21,82% | |
| B. TAXONOMY-NON-ELIGIBLE ACTIVITIES | |||
| OpEx of Taxonomy-non-eligible activities (B) | €9.725.238 | 78,18% | |
| Total (A+B) | € 12.438.817 | 100,00% | |
MANNER versteht sich als Familienunternehmen und handelt stets im Einklang mit den Unternehmenswerten und der definierten Strategie "MANNER 2025":
Bei MANNER steht der Mensch im Zentrum erfolgreichen Handelns MANNER ist ein internationales, weltoffenes und innovatives Unternehmen MANNER hat eine umsetzungsstarke Organisation mit Streben nach Exzellenz und Freude an der Arbeit
MANNER hält sich intern und extern an Zusagen und stellt Qualität und an oberste Stelle. MANNER legt Wert auf einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit allen Ressourcen.
Als Organisation wird MANNER von vier Vorständen geführt. Seit 01.03.2021 ist die Position des Marketing- und Vertriebsvorstands gleichzeitig CEO des Unternehmens. Die Berichtsebene darunter umfasst 16 Bereichsleiter*innen, auf der nächsten Ebene finden sich die Abteilungsleiter*innen, dann Sachbearbeiter*innen und das Fachpersonal. Mit Stichtag 31.12.2021 waren bei MANNER 777 Mitarbeiter*innen beschäftigt, davon 298 Frauen und 479 Männer. Alle Mitarbeiter*innen sind in Kollektivvertragsvereinbarungen (Kollektivvertrag der Nahrungs- und Genussmittel / Bereich Süßwaren sowie Kollektivvertrag für Angestellte und Lehrlinge in Handelsbetrieben) erfasst. In der Regel werden bei MANNER unbefristete Verträge ausgestellt.
Im Rahmen der unternehmensweit einheitlichen Personalpolitik, die für alle Mitarbeiter*innen gleiche Chancen und Rechte sicherstellt, bemüht sich die Gesellschaft um die Entwicklung und Weiterbildung von Frauen. Die Gesellschaft verfolgt das Ziel, den Anteil der Frauen in leitenden Stellungen mittelfristig auf ein ausgewogenes Niveau zu heben. Derzeit sind drei Mitglieder der Organe Vorstand und Aufsichtsrat weiblich. Für den Aufsichtsrat wie auch für den Vorstand gelten bei Personalentscheidungen und bei der Entlohnung ausschließlich fachliche Fähigkeiten und persönliche Kompetenzen. Hohes Augenmerk wird auf die strenge Gleichbehandlung der Geschlechter gelegt. In zahlreichen Bereichen konnten sich Frauen für Führungsaufgaben in der ersten und zweiten Berichtsebene qualifizieren.
Die "Wahrnehmung der Produktverantwortung gegenüber Kund*innen durch Berücksichtigung von Ernährungstrends" und auch die "Reduktion des Zuckeranteils in Produkten" stehen neben rein technischen sowie umwelt- und ethisch relevanten Aspekten im Zentrum des Innovationsprozesses. MANNER integriert aktuelle Ernährungstrends in die Produktentwicklung, um die Gesundheits- und Ernährungsbedürfnisse der Verbraucher*innen zu berücksichtigen und in neuen, marktreifen Produkten umzusetzen. Beispielhaft hat sich der vegane Lebensstil zu einem Trend etabliert und ist für zahlreiche MANNER-Konsument*innen wichtig. In der Produktentwicklung greift das Unternehmen dieses Thema auf und setzt es bei zahlreichen Produkten um.
Sowohl bei der Entwicklung von Neuprodukten als auch bei der Optimierung von bestehenden Produkten hat MANNER sich für Schnitten- und Waffelprodukte der Marke Manner zum Ziel gesetzt, den Zuckergehalt um 10 Prozent – bezogen auf das Benchmark-Produkt Manner Original Neapolitaner Schnitten – zu senken. 2021 schafften sämtliche Markeninnovationen wie die Manner Snack Minis Milch Haselnuss (-31,9 %), Manner Snack Minis Milch Schoko (-21,2 %), Manner Winter Glück Bratapfel-Zimt (-21,2 %), Winter Glück à la Spekulatius (-21,2 %) und die Sorte Winter Glück gebrannte Mandel (-14,9 %) dieses Ziel. Sowohl bei den Snack Minis als auch bei den neuen Winter-Glück-Sorten kommt ausschließlich Fairtrade-Kakao zum Einsatz.
In den vergangenen Jahren wurde an dieser Stelle auch die "Bewusste Linie" von Manner kommuniziert, mit Produkten wie Manner Neapolitaner Vollkorn, Manner Biskotten Vollkorn, Manner Knusper Müsli und die Manner Milch Haselnuss Vollkornflakes. Diese Produkte gab es auch 2021 weiterhin am Markt. Jedoch setzt Manner zukünftig den Fokus auf Produktinnnovationen, um Ernährungstrends aufzugreifen und kommuniziert keine eigene Produkt-Range mit diesen Eigenschaften. Daher wird an dieser Stelle sowie in den folgenden Berichten die Menge der "Bewussten Linie" nicht abgebildet.
Das im Jahr 2020 gestartete Projekt, spezielle Getreidesorten im österreichischen Vertragsanbau für eine besonders hohe und gleichmäßige Waffelmehlqualität anbauen zu lassen, wurde im Jahr 2021 fortgesetzt. Das externe Forschungsprojekt alternative Getreidesorten, die regional in Österreich angebaut und für die Backwarenherstellung bislang kaum eingesetzt
werden, wird ebenso fortgesetzt. Die Ergebnisse aus den ersten Versuchen sind vielversprechend. Hier könnten sich interessante Ansätze für neue Innovationen und Alternativen zu konventionellen Rohstoffen ergeben.
"Gemeinsam Kindern das Leben versüßen" lautet das Motto der Kooperation von MANNER mit dem SOS-Kinderdorf. MANNER hat unter anderem ein Haus für eine Kinderdorf-Familie im SOS-Kinderdorf Abobo Gare an der Elfenbeinküste finanziert und übernahm auch 2021 erneut die jährlichen Kosten für die dort lebende Familie sowie die Ausbildung und Versorgung der Kinder. 2021 erhielten alle Kinder in SOS-Kinderdörfern zum Nikolofest eine süße Überraschung. Als langjährige Partner von SOS- Kinderdorf haben sich MANNER und INTERSPAR 2021 zusammengetan, um mit einer gemeinsamen Aktion das SOS-Kinderdorf zu unterstützen. Exklusiv bei INTERSPAR gab es österreichweit in allen Filialen eine Manner 8 x 75-g-Geschenkpackung mit einer "Tausend Dank"-Botschaft. Ein grüner Aufkleber wies darauf hin, dass die/der Konsument*in beim Kauf einer Geschenkpackung das SOS-Kinderdorf unterstützt.
Seit der Gründung von MANNER im Jahr 1890 nimmt auch soziales Engagement eine zentrale Rolle ein. Nachhaltige Partnerschaften im Sportsponsoring sind MANNER als Unternehmen mit hohen Wertevorstellungen wichtig. Mit Athlet*innen und Markenbotschafter*innen verbindet MANNER eine langjährige Zusammenarbeit, genauso wie mit der Österreichischen Sporthilfe. Die Österreichische Sporthilfe ist eine gemeinnützige und unabhängige Organisation. Sie leistet durch ihre finanzielle und ideelle Unterstützung einen wichtigen Beitrag zur sozialen Absicherung von Spitzensportler*innen mit und ohne körperliche Behinderung. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch nachhaltige Partnerschaften mit der Wirtschaft, Benefizveranstaltungen oder Fundraising-Aktivitäten. Auch 2021 gab es zahlreiche gemeinsame Aktionen, wie etwa Ware in Paketen an Athlet*innen, Teilnahme an der Sporthilfe-Auktion sowie die finanzielle Unterstützung des jährlichen Sporthilfe Charity-Kalenders.
Seit 2012 unterstützt MANNER bereits das Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy der FHWien der WKW. MANNER nimmt damit seine volkswirtschaftliche Verantwortung wahr, unabhängig von Parteien und Interessensgemeinschaften. Am 21. Oktober 2020 wurde im Zuge dieser Kooperation das Josef-Ressel-Zentrum zu Collective Action und Responsible Partnerships gegründet.
Das Ziel von MANNER als Unternehmenspartner des Zentrums ist es, besser zu verstehen, wie Collective-Action-Initiativen wirkungsvoll greifen, um zusammen in der Praxis gesellschaftlich relevante Probleme zu lösen. Denn Megatrends wie Fachkräftemangel oder Digitalisierung betreffen auch MANNER. Wie diese Herausforderungen gemeinsam mit anderen Unternehmen adressiert werden, das ist Inhalt der gemeinsamen Arbeit. In den ersten eineinhalb Jahren der Projektlaufzeit hat das Team um Zentrumsleiter FH-Prof. Dr. Markus Scholz bereits umfangreiche Aktivitäten gesetzt. Bisher wurden im Rahmen des Projekts sechs Beiträge für internationale wissenschaftliche Konferenzen, ein Buchbeitrag, eine Praxisstudie sowie drei Publikationen in international führenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften erarbeitet. Hinzu kommen zahlreiche hochkarätige Keynote-Präsentationen von Prof. Scholz, Workshops mit MANNER zusammen mit den weiteren Unternehmenspartnern des Zentrums, Vorträge sowie Interviews, Podcasts und Gastbeiträge in Printmedien.
Manner setzt einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und heißt seit 2021 zwölf Bienenvölker an den Produktionsstandorten Wien und Wolkersdorf willkommen. Der Honig der Manner-Bienen wird in den eigenen Manner-Shops in Wien und Wolkersdorf verkauft, die ca. 800.000 Bienen werden von Imkermeister Thomas Zelenka betreut.
Qualität bedeutet, dass MANNER-Konsument*innen zu jeder Zeit Produkte aus dem Hause MANNER in der konstant hohen Qualität genießen können. Jedes Genussmittel ist aber nur so gut wie die Summe seiner Einzelteile. Aus diesem Grund legt MANNER höchsten Wert auf ausgewählte, hochqualitative Zutaten. Alle Rohstoffe werden nach der Anlieferung
im hauseigenen Betriebslabor entsprechend eines risikobasierten Prüfplans bemustert, analysiert und nur nach Übereinstimmung mit der Spezifikation zur Verarbeitung in der Produktion freigegeben.
Das MANNER-Labor wurde 2014 unter Berücksichtigung aller gängiger Standards errichtet und wird laufend mit "State of the art"-Technologien ausgestattet. Die MANNER-Philosophie ist es, mit den Rohstofflieferant*innen eine langfristige partnerschaftliche Geschäftsbeziehung einzugehen und die Qualität der Produkte auch während der laufenden Herstellung zu kontrollieren: So werden zum Beispiel täglich in sämtlichen Produktionsschichten von jeder Produktions-Charge Muster gezogen und von einem Team geschulter Sensoriker*innen verkostet und bewertet. Die kontinuierliche Verbesserung der Qualitätsstandards gehört zu den Grundpfeilern des Unternehmenserfolgs.
MANNER hat durch die Einführung von HACCP-gestützten Verfahren ein System zur Eigenkontrolle für die Erfassung, Bewertung und Reduktion von Gefahren implementiert. Dieses nach den Forderungen der VO(EG) Nr. 852/2004 ausgerichtete Verfahren zur Gefahrenanalyse und Ableitung geeigneter Kontrollpunkte und deren Beherrschung entlang der Wertschöpfungskette – von der Entwicklung über die Produktion bis zum Versand – trägt wesentlich zur Erhöhung der Lebensmittelsicherheit bei.
Sowohl die gesetzlichen Anforderungen als auch das Bestreben, die Sorgfaltspflicht in Bezug auf das Inverkehrbringen von sicheren Lebensmitteln zu erfüllen, haben dazu geführt, dass Präventionsmaßnahmen implementiert wurden, die eine gute Hygienepraxis und eine gute Herstellungspraxis gewährleisten. Eine regelmäßige Verifizierung des Systems deckt Verbesserungspotenziale auf und trägt zur ständigen Weiterentwicklung sowie zur Erfüllung der Anforderungen für die Erzeugnis-Sicherheit bei.
Stark getrieben von der kontinuierlichen Verbesserung und dem in der Strategie verankerten "Streben nach Exzellenz" setzt MANNER seit 2018 die Röntgentechnologie zur Fremdkörperdetektion ein und bleibt damit zur Einhaltung der Lebensmittelsicherheit am Stand der Technik. Insgesamt sind neun Röntgengeräte zur Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und Steigerung der Kundenzufriedenheit im Einsatz, denn mit den zum Einsatz kommenden Röntgengeräten können nicht nur kleinere Fremdkörper, sondern auch ausgewählte Qualitätsmerkmale erkannt werden.
Am Produktionsstandort Wien sind derartige Geräte für Taschenpackungen, Schnittenblöcke und auch für Standbeutel installiert. Dort wo der Einsatz von Metalldetektoren weiterhin sinnvoll ist, werden die Geräte gegen Detektoren der neuesten Generation getauscht. Ausgebaut und werksübergreifend standardisiert wurde auch der strategische Einsatz von Sieben und Magneten zur Absicherung von Produktionsstufen und zur zusätzlichen Steigerung der Lebensmittelsicherheit.
Seit Dezember 2004 ist MANNER nach dem Standard "IFS Food" (International Featured Standards) zertifiziert und seit 2019 nimmt MANNER freiwillig am Programm zur unangekündigten Auditierung teil. Gerade dieser Ansatz verdeutlicht das Streben nach nachhaltigen Lebensmittelsicherheitsstandards. Die Erfüllung der Standardvorgaben wird nach wie vor von externen, zertifizierten Auditor*innen überprüft. Bei der Verlängerung des Zertifikats im Jahr 2020 konnte MANNER so wie in den Vorjahren wieder ein Ergebnis auf hohem Niveau (Higher Level) für alle Produktionsstandorte erreichen.
Die Deklaration der MANNER-Produkte basiert auf der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV) und diese sieht detaillierte Deklarationspflichten für alle Zutaten vor. Das heißt, alle Bestandteile, die rezepturmäßig enthalten sind, werden in der Zutatenliste aufgelistet. Alle anderen Bestandteile, die nicht als Zutat einzustufen sind, jedoch in Spuren, beispielsweise durch Überschneidung von Produktionsprozessen vorhanden sein können, werden durch eine freiwillige "Kann-Kennzeichnung" (z. B.: "Kann Spuren von Milchbestandteilen enthalten") abgedeckt. Sollten gesetzliche Anforderungen an herkunfts- oder gesundheitsbezogene Angaben zutreffen, werden die gesetzlichen Vorgaben umgesetzt. Es gab im Jahr 2021 zwei behördliche Beanstandungen hinsichtlich Deklaration. Ein Fall betraf die Manner-Kuvertüren, weil die Angaben zu Mindesthaltbarkeitsdatum und Aufbewahrungsanweisung ("Lagerbedingungen") nicht in unmittelbarer Nähe zueinander abgedruckt waren. Das Layout wurde überarbeitet und bei nächster Folienbestellung der Druck angepasst. Im zweiten Fall wurde die Angabe "Inulinballaststoff" in der Zutatenliste der Manner-Vollkornschnitten beanstandet, die korrekt "Inulinpulver" heißen muss. Gemeinsam mit dem Lieferanten für den Rohstoff wurde diese Rezeptur optimiert und die neue Zutat wird als Oligofructose deklariert. Die Verpackungsmaterialien wurden laufend im Zuge der Nachbestellungen angepasst.
Die Fokussierung auf hygienisch einwandfreie Prozesse sowie qualitativ hochwertige Produkte steht im Zentrum des Handelns und wird durch regelmäßige Audits abgesichert. Das zur Aufrechterhaltung der Produktsicherheit und zur
Minimierung der Reklamationen erarbeitete Konzept wurde auch 2021 fortgeführt und erweitert. Insgesamt wurden unternehmensweit 71 Audits zu den Schwerpunkten IFS und 5S von der Qualitätsabteilung und zahlreiche 5S-Selbstüberprüfungsaudits sowie Muda Walks durch die jeweiligen Fachabteilungen des P&T-Bereichs durchgeführt.
Alle Konsumentenreklamationen sowie Feedback vom Handel werden statistisch erfasst und monatlich bewertet. Unter Berücksichtigung der im Vergleichszeitraum verkauften Menge ergibt sich ein sogenannter Reklamationsfaktor. Als permanente Inputgeber für die kontinuierliche Verbesserung dienen neben der Reklamationsstatistik (Auswertung aller eingehenden Konsumentenreklamationen), die Rückmeldungen von Kund*innen (Handel) sowie die internen Reklamationen und Fehler (Kennzahl: Quarantäne Setzungen).
Trotz der positiven Auswirkung einzelner KVPs und Verbesserungsprojekte auf die Reklamationsstatistik erreicht der Reklamationsfaktor unternehmensweit betrachtet noch nicht den Zielwert. Die intensive Fokussierung auf die Sicherstellung der Produktqualität wird auch 2022 fortgeführt.
Die Visualisierung der Reklamationsstatistik am Shopfloor schafft bei Mitarbeiter*innen Bewusstsein für dieses Thema, das durch das tägliche Besprechen aktueller Cases in den Daily Morning Meetings verstärkt wird. Alle eingehenden Reklamationen werden einer Risikozahl zugeordnet, entsprechend intern eskaliert und über einen 8D-Report bearbeitet. Auf Basis der Reklamationsstatistik werden laufend Optimierungsmaßnahmen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses gestartet und mit Hilfe der PDCA-Systematik umgesetzt.
Zur nachhaltigen Absicherung der Produktsicherheit wurden 2021 über 320 KVPs eingeleitet und über ein Prämiensystem die besten ausgewählt. Die Abarbeitung der KVPs wird über eine Kennzahl verfolgt; diese gibt Auskunft über die Anzahl der eingereichten KVPs im Themenspeicher und in den Phasen Plan, Do, Check und Act, sowie über die Durchdringung der KVP-Arbeit in den Abteilungen (KVPs pro MA und Prozent der MA, die KVP eingereicht haben) und wird monatlich an die Geschäftsführung berichtet.
Eine positive Auswirkung einzelner KVPs und Verbesserungsprojekte auf die Reklamationsstatistik – insbesondere auf die Fremdkörpervermeidung – konnte auch 2021 beobachtet werden. Trotz eines punktuell deutlichen Rückgangs der Reklamationen erreicht der Reklamationsfaktor unternehmensweit betrachtet noch nicht den Zielwert und die intensive Fokussierung auf die Sicherstellung der Produktqualität wird auch 2022 fortgeführt.
Auch im Jahr 2021 wurden Trainings zur Vertiefung der Lean-Philosophie in der Belegschaft angeboten und so weitere 29 Lean Green Belts ausgebildet und mit dem universitären Zertifikat der Donau Uni Krems ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde 2021 auch die Ausbildung von Lean Admin Green Belts gestartet. Eine Gruppe von 15 Verantwortlichen aus den Bereichen Einkauf, Planung, IT, Vertrieb sowie Produktionsadministration und Qualitätsmanagement belegten erfolgreich das Training zum Lean Admin Green Belt, ebenfalls bestätigt durch das Zertifikat der Donau Uni Krems. Durch die parallele Ausbildung von Green Belts sowohl im Produktions- als auch im Verwaltungsbereich ergibt sich eine Optimierung der unternehmensweiten Abläufe.
Das Prinzip
nach dem jetzt schon die Kennzahlen am Shopfloor aufgebaut sind, muss in das Bewusstsein aller Mitarbeiter*innen dringen und deren Handeln leiten.
Die "Sicherstellung geringer gesellschaftlicher und ökologischer Auswirkung der Lieferkette" ist für MANNER ein zentrales Anliegen. "Wir streben eine Balance von Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlicher Verantwortung an" – so ist es im MANNER-Verhaltenskodex festgehalten.
Im Bereich der Rohstoffe gibt es seit einigen Jahren einen Schwerpunkt in puncto Nachhaltigkeit. Das betrifft auch das Palmöl, das MANNER bezieht. Bezüglich der Herkunft der gekauften Mengen an Palmöl bestätigt MANNER, dass das
Palmöl direkt von europäischen Herstellern, die alle zertifizierte RSPO-Mitglieder (Roundtable on Sustainable Palm Oil) sind, ohne Zwischenhändler angekauft wird.
Die Einhaltung der nationalen und internationalen Standards wird durch interne und externe Audits inklusive unangekündigter Kundenaudits laufend überprüft. Um den hohen Qualitätsstandard über die gesamte Supply Chain zu garantieren, werden in einem definierten Intervall risikobasiert Lieferantenaudits (Rohstoff, Verpackung, Logistikpartner, Co-Packer) durchgeführt. Die zuständigen Fachabteilungen vergewissern sich in regelmäßigen Abständen bei den Lieferanten vor Ort über die Einhaltung aller wesentlichen GMP-Anforderungen (Good Manufacturing Practice).
Als einer der ersten der Branche hat MANNER 2020 alle Markenprodukte auf 100 Prozent zertifiziert nachhaltigen Kakao umgestellt. Dieses Ziel wurde 2012 gesetzt und gemeinsam mit den Partnern UTZ und FAIRTRADE auch in diesem Jahr erreicht. 2021 lag der Anteil des eingekauften zertifizierten Kakaos bei 98 Prozent. Lagerbestände und ein Überschuss von Zertifikaten aus den letzten Jahren erlauben einen hundertprozentigen Einsatz von zertifiziertem Kakao in der Produktion in den Markenprodukten.
Auf dem Weg hin zu 100 Prozent nachhaltigem Kakao bis 2020 gab es zahlreiche Meilensteine:
DA<D wurden alle Waffel- und Schnittenprodukte der Marke Manner auf nachhaltigen, UTZ-zertifizierten Kakao umgestellt. DA<O wurde die Schokobananen-Range auf FAIRTRADE umgestellt – mit dem All-that-can-be-Siegel, da sowohl Zucker als auch Banane sowie der Kakao aus FAIRTRADE-Anbau sind.
DADA erhielt die gesamte Victor-Schmidt-Mozartkugel-Range das FAIRTRADE-Siegel.
DAD< war ein weiterer wichtiger Schritt für das Thema fairer Kakao bei Manner, denn sämtliche Manner Waffel- und Schnittenprodukte wurden auf FAIRTRADE-zertifizierten Kakao umgestellt. Diese Maßnahme wurde Anfang des Jahres kommuniziert und schrittweise auf dem Verpackungsmaterial ausgelobt. Somit wurde es für Konsument*innen sichtbar und die sukzessive Umstellung verhinderte eine Vernichtung von Verpackungsmaterial.
Qualitativ hochwertige Haselnüsse sind für den Geschmack zahlreicher Produkte aus dem Hause MANNER ausschlaggebend. Die Qualität und Verfügbarkeit des Rohstoffs ist für das Unternehmen wesentlich. 2018 wurde aus Überlegungen der Rückwärtsintegration – also der Übernahme von Fertigungsstufen von Zulieferern – die Tochterfirma Manner AZERBAIJAN LLC gegründet und 2019 erste Anbaugebiete in Aserbaidschan erworben. Damit setzte MANNER einen wichtigen Schritt in Richtung Versorgungsicherheit und Preisstabilität. Insgesamt wurden bisher ca. 318 Hektar Agrarland (das entspricht ca. 445 Fußballfeldern) im Norden Aserbaidschans für den geplanten Anbau von rund 200.000 Haselnusspflanzen gekauft. Im Spätsommer 2024 ist mit einer ersten, kleinen Ernte zu rechnen. Bei vollem Ertrag wird zukünftig rund 20 bis 25 Prozent des Bedarfs an Haselnüssen von der MANNER Haselnuss-Farm gedeckt.
Die größte Herausforderung 2021 war der Bau einer Bewässerungsanlage. Dazu musste ein riesiges Wasserreservoir ausgehoben werden, ein Vorklärbecken sowie eine Pumpstation errichtet und im Erdreich Wasser-Rohrleitungen zu den Pflanzen verlegt werden. Auch die Montage des Bewässerungssystems stand 2021 im Fokus. Dafür wird eine Tröpfchenbewässerung zuerst "überboden" und dann, wenn die Pflanzen größer sind, "unterboden" verlegt. Nach Fertigstellung wird das gesamte Bewässerungssystem eine Länge von ca. 1.500 km, also ungefähr einmal die Strecke Wien – Barcelona, aufweisen. Teilweise muss das Wasser zu den Pflanzen hinaufgepumpt werden, an anderen Stellen ist die Haselnussfarm aber abschüssig gelegen, sodass mit reiner Schwerkraft bewässert werden kann. Bis Jahresende 2021 konnten bereits 45.000 Jung-Haselnussbäume gepflanzt werden. Bis zum Frühjahr 2023 sollen weitere 100.000 Bäume folgen.
Auch Infrastruktur (Strom, Gas und Internet) wurden 2021 am Gelände eingerichtet und drei Traktoren angeschafft. 2021 arbeiteten ca. 30 fixe Arbeiter*innen auf der Haselnussfarm, temporär werden noch einmal so viele Kräfte für das Setzen der Jungpflanzen im Einsatz sein. Herausfordernd war in diesem Jahr auch der Transport der Pflanzen und der dazugehörigen Teile für die Bepflanzung. 2022 steht neben der Betreuung der bereits gepflanzten und dem Einsetzen neuer Bäume die Schaffung einer effizienten Farm-Organisation im Fokus.
2020 wurde in einer Projektgruppe das Thema Einwegpaletten und Mehrwegsysteme bei MANNER behandelt. In einem vorgelagerten Schritt wurden bereits die Holz-Einwegpaletten auf Mehrweg bzw. auf Pressholz umgestellt. In einem weiteren Schritt hat sich MANNER zum Ziel gesetzt, One-way-Pressholzpaletten stark zu reduzieren. Gemeinsam mit CHEP, einem der größten Anbieter von Mehrwegpaletten, wurden 2020 nahezu alle neuen Display-Artikel nur mehr auf CHEP-Mehrwegpaletten umgesetzt. Die CHEP-Mehrwegpalette wird CO2-neutral hergestellt und nach einer Lebensdauer von bis zu zehn Jahren im Recycling-Prozess wiederaufbereitet. Damit schafft es das Unternehmen, CO2 einzusparen und gleichzeitig wird das Handling und die Abwicklung vereinfacht.
Mit Ende 2020 wurde begonnen, auch die weiteren Artikel umzustellen, 2021 zeigt sich mit einem Anteil von 96 Prozent (vgl. 2019: 63 %, 2020: 71 %) von Mehrwegpaletten am Gesamtvolumen eine massive Steigerung.
| MANNER Paletten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2019 | ||||
| % Einweg am Gesamtvolumen |
4% | 29% | 37% | |||
| % Mehrweg am Gesamtvolumen |
96% | 71% | 63% |
Interne Systemaudits Interne Revision Interne Prozess- und Produktaudits IFS (externes Audit) OS (internes Audit) TPM (internes Audit) iUTZ (internes UTZ-Audit) UTZ (externes UTZ-Audit) Fairtrade (externes Audit) iRSPO (internes RSPO-Audit) RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil – externes Audit) HG Audit (Herkunftssicherung für Ei und Eiprodukte) Bio (zur Aufrechterhaltung des Zertifikats, zurzeit keine Produktionen) Kosher Vegan Non-GMO
Darüber hinaus finden auf Basis der Kundenverträge auch unangekündigte Kundenaudits sowie zur Erfüllung konkreter Kundenanforderungen auch Audits statt, die sich am Zielmarkt orientieren (z. B.: FDA). Des Weiteren werden auch Rohstofflieferanten risikobasiert bzw. anlassbezogen auditiert. Auslöser und Ziele von Lieferantenaudits sind neben der Überprüfung der Erfüllung der Standardanforderungen (bspw. IFS) auch die Potenzialerhebung hinsichtlich Entwicklungsmöglichkeiten und Absicherung der Versorgungssicherheit. Die Erweiterung des Rohstoff-Know-hows und das Schaffen bzw. Fördern einer gemeinsamen Vertrauensbasis zwischen Lieferant*innen und MANNER sind weitere Eckpfeiler der Lieferantenaudits und tragen zu einer stetigen Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und Qualität bei. Zur Lenkung fehlerhafter Produkte wurde bereits 2018 ein automatisierter Workflow installiert, der sicherstellt, dass
Produkte, die aufgrund eines Fehlers nicht in den Verkauf gelangen dürfen, schnellstmöglich einem alternativen Verwendungszweck zugeordnet werden. Zum Beispiel werden die Produkte je nach Art und Ausprägung des Fehlers als B-Ware im Shop, "Rework", Wertstoff, verschenken/Spenden etc. weiterverwendet. Ziel dieses workflowgeführten Prozesses ist es, dass ein hoher Anteil der investierten Wertschöpfung erhalten beziehungsweise rückgewonnen wird.
MANNER ist auf Energie als primären Input für die Produktion angewiesen. Der Stromverbrauch und der Wassereinsatz sind wesentliche Ressourcen, deren Einsatz MANNER laufend optimiert.
Das Thema Umweltbelange wird bei MANNER auf Vorstandsebene wahrgenommen. Dabei fokussiert sich MANNER auf Prozesse und Systeme, die wirtschaftlich sinnvoll sind und gleichzeitig mit einer geringen Umweltbelastung und einem geringen Energie- sowie Ressourceneinsatz einhergehen. Regelmäßig gibt es in der Vorstandssitzung Vorgaben und Updates zu umweltrelevanten Themen. Zwei für das Unternehmen maßgebende Bereiche stehen dabei bei MANNER im Fokus:
Energieverbrauch, d. h. die Nutzung der Energie, die aus dem Produktionsprozess entsteht KVP (Kontinuierlicher Verbesserungs-Prozess), bei dem es unter anderem um die kontinuierliche Energieversorgung geht
Bei den Maßnahmen zur Prozessoptimierung werden unzählige technische und organisatorische Optimierungen durchgeführt, die zur Steigerung der Energieeffizienz führen. Es werden nach wie vor Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsprozesse gesetzt. Durch die Bewertung der Produktion vor und nach der Maßnahmenumsetzung ist eine Effizienzmaßnahme plausibel nachzuweisen.
Die Feststellung der Größe der Einsparung erfolgt durch genaue Aufzeichnung der Produktionsmengen und der dafür erforderlichen Endenergie. Hierfür wird ein Energieleistungskennzahlenmodell zur energetischen Bewertung herangezogen.
Das MANNER-Energiemanagementsystem führt zur Transparenz der Energieströme und des Energieeinsatzes, ermöglicht das Erkennen von signifikanten Änderungen im Energiebedarf und ist Basis für die Optimierung der Anlagentechnik. Zusätzlich können CO2-Emissionen verringert und Energiekosteneinsparungen erzielt werden. Durch kontinuierliche Verbesserungen im Bereich Energieeffizienz können langfristig Wettbewerbsvorteile durch energetisch optimierte Produktion geschaffen, die Wertschätzung des Bereichs Energie erhöht und die Umsetzbarkeit von Effizienzmaßnahmen gefördert werden. Aktuell umgesetzte Maßnahmen zur Vermeidung von Compliance und operativen Risiken und Steigerung der Energieeffizienz sind:
Die Wien Energie GmbH nutzt Abwärme aus industriellen Prozessen von MANNER und speist diese seit 1. Oktober 2016 in das Fernwärme-Sekundärnetz ein, um Fernwärmekund*innen mit Abwärme zu versorgen. Es waren zu Beginn des Projekts mindestens 3.600 MWh pro Jahr an Abwärme Einspeisung vorgesehen. Im Rahmen dieses Projekts wurden Verbindungsleitungen zwischen dem Pufferspeicher und dem Wärmetauscher von Wien Energie, inklusive Pumpenstation, sowie der dazu notwendigen Elektrik für zwei Temperaturebenen errichtet. Nach Behebung aller im Jahr 2018 aufgetretenen Startschwierigkeiten konnte 2019 erstmals die geplante Abnahmemenge von 3.600 MWh erreicht werden.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungswerte war eine Erweiterung der Einspeisemöglichkeiten seitens Fernwärme für 2021 geplant, um auch in den Sommermonaten dementsprechend zur Verfügung stehende Wärmemengen abnehmen zu können. Es ist gelungen, auch ohne diese geplante Maßnahme die jährliche Liefermenge 2021 auf einen Höchstwert von über 4.600 MWh zu erhöhen. Die geplante Erweiterung konnte 2021 aufgrund von COVID nicht umgesetzt werden und ist für 2022 vorgesehen.
Ziel waren Verbesserungen im Bereich Leckagen, der Reinigungsluft und des Leitungsnetzes. Es werden Anlagengruppen, wenn nicht benötigt, mittels eines eigenen Schalters komplett vom DL-Netz getrennt. Damit sollte eine massive Verbesserung im Bereich der Leckagen während des Produktionsstillstands erreicht werden. Weiters wurde ein Pilotprojekt gestartet, mit welchem während des laufenden Betriebs überdurchschnittliche Abweichungen mittels Sensorik erkannt und aufgezeigt werden. Mit dieser Maßnahme soll auch die Laufzeit der Kompressoren, speziell im Zeitraum von Produktionsstillständen, reduziert werden. Mit diesen Maßnahmen konnte der Leckagenverlust um mehr als zehn Prozent reduziert werden. Ein weiteres Ziel ist es, bis 2022 mit einem weiteren ölfreien Kompressor den gesamten Druckluftbedarf auf höchstem Niveau der Sauberkeit bereitzustellen. Die Energiesaving-Gruppe wird auch in weiterer Zukunft großes Augenmerk auf das Thema "Druckluftverbrauch" legen.
Im Zuge der fortlaufenden Bestandssanierung wurden auch 2021 weitere Produktionsflächen mit energieeffizienten LED-Beleuchtungen samt Lichtsteuerung ausgestattet. Sowohl im Objekt 1 als auch im Objekt 2 am Produktionsstandort Wien wurden die betroffenen Bereiche auf den neuesten Stand der Technik gebracht und die Beleuchtung in LED-Technik ausgeführt, beziehungsweise umgerüstet.
Ein Energieeinsparungs-Team prüft Potenziale und setzt konkrete Maßnahmen um. Dieses Team wird kontinuierlich erweitert.
Es haben 2021 COVID-konforme Schulungen, sowohl im fachlichen als auch im Bereich Bewusstseinsbildung stattgefunden, z. B. Nutzung von Druckluft, Greenbelt, 5S, MPS etc.
2020 wurden weiterhin die im Projekt "Zero Waste" erarbeiteten Vorgaben umgesetzt und optimiert. Ziel des Projekts war es, Wertstoffe, die in der Produktion anfallen, aber im Produktionsprozess nicht mehr eingesetzt werden können, möglichst effizient zu verwerten. Dies beinhaltete unter anderem die sorgfältige Trennung der Wertstoffe vor Ort, Weiterführung von Wertstoffen zur Aufbereitung, sowie die jährlich wiederkehrende Schulung der Mitarbeiter*innen. In diesem Sinne wurde als erster Teil des Projekts im Sommer 2021 ein Pilot in Wolkersdorf gestartet. Im zweiten Teil wurde die bestehende Situation – mit Fokus auf das Werk Wien – analysiert und alle relevanten internen und externen Daten erhoben. Im dritten Teil des Projekts wurden interne und externe Optimierungspotenziale erhoben und werden ab 2022 schrittweise umgesetzt. 2021 wurden die beschlossenen Maßnahmen evaluiert und als wirksam bewertet, sodass sie als neuer Standard in das Managementsystem eingeführt werden konnten.
Am Dach der MANNER-Produktionsstätte Wolkersdorf wurde 2021 auf 6.000 Quadratmetern ein riesiges Solarkraftwerk in Betrieb genommen. Die Photovoltaikanlage erzeugt mit 500 Kilowattpeak Leistung etwa 500.000 Kilowattstunden Ökostrom jährlich und liefert so den Strombedarf, mit dem zum Beispiel die gesamte Produktion der beliebten Napoli Dragee Keksi erfolgen kann. MANNER reduziert dadurch seine CO2-Emissionen um über 170 Tonnen pro Jahr.
Alles fängt mit den Menschen an: Menschen mit Freude an der Arbeit stehen im Mittelpunkt der Strategie "MANNER 2025" und stellen damit einen wesentlichen Erfolgsfaktor des Unternehmens dar. Daher bildet auch der MENSCH die Basis in der MANNER-Wertepyramide. Fairness & Toleranz, Vertrauen & Integrität sowie Wertschätzung sind wesentliche Bestandteile der gelebten Unternehmenskultur.
Die Menschen bei MANNER sind der Schlüssel, um Unternehmensziele zu erreichen. Sie machen Erfolg erst möglich, denn sie prägen das Unternehmen nach innen wie nach außen. Der tägliche Einsatz der Mitarbeiter*innen ist damit der entscheidende Beitrag zum Geschäftserfolg. Menschen und Erfolg gehören bei MANNER untrennbar zusammen.
Volles Engagement ist nur möglich, wenn der Umgang miteinander wertschätzend ist. Wertbasierte Führung und Zusammenarbeit sowie transparente Kommunikation haben deshalb einen hohen Stellenwert im Geschäftsalltag und zeichnen die Unternehmenskultur von MANNER aus. Die Werte sind niedergeschrieben und in der MANNER-Wertepyramide verankert. Der Mensch steht bei MANNER im Zentrum und bildet die Basis der Wertepyramide. Die Beschreibung der Kompetenzen wird regelmäßig bei Mitarbeitergesprächen verwendet, um fundiertes Feedback dahingehend zu geben.
MANNER ist bestrebt, ein Umfeld zu schaffen, in dem Mitarbeiter*innen ihr volles Potenzial entwickeln und in den Job einbringen können, in dem die Arbeit von Vertrauen geprägt ist und jeder in seinem Job Akzeptanz, Wertschätzung und Respekt erfährt.
Als Familienunternehmen sind diese Werte sozusagen in der DNA und darin sieht MANNER auch einen Wettbewerbsvorteil. Auch Dr. Carl Manner (†) hat die respektvolle Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel zum Wohle des Unternehmens in den Mittelpunkt gestellt. Dies bedeutet ein höfliches, offenes und faires Verhalten, bei dem der Mensch nie Mittel zum Zweck ist.
MANNER versteht, dass Menschen unterschiedlich sind, schätzt unterschiedliche Meinungen und bezieht diese in den Arbeitsalltag ein.
Die 2017 von MANNER begonnene Kooperation mit REiNTEGRA, einer Organisation, die sich seit über 30 Jahren für die berufliche Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen engagiert, wurde auch 2021 erfolgreich weitergeführt. Dabei wurden von REiNTEGRA Fertigungsarbeiten für MANNER durchgeführt. Auch im vergangenen Jahr waren durchschnittlich mehr als 40 Mitarbeiter*innen für MANNER tätig.
MANNER hat im Jahr 2010 die HAY-Stellenbewertung eingeführt. Dieses international anerkannte und bei zahlreichen Unternehmen angewandte System unterteilt Stellen in verschiedene Funktionsgruppen.
Schulungen wurden im Jahr 2021 aufgrund der COVID-Situation leider wieder nur in sehr eingeschränktem Maße durchgeführt. Schwerpunkte waren u. a. Führungskräfte-Workshops, um die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern und den Teamzusammenhalt zu stärken sowie fachspezifische Schulungen im technischen Bereich.
Im Oktober 2021 wurde die E-learning-Plattform J.O.S.E.F. (Josef Manner Online Schulungen Erleichtern Fortbildung) ins Leben gerufen. Diese eröffnet nun breite Möglichkeiten für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter*innen. Es werden sowohl vorgefertigte Schulungsinhalte zu zahlreichen Soft-Skills-Themen angeboten, die Plattform wird in Zukunft aber auch für interne Trainings und Standardschulungen genutzt.
Ende 2019 initialisiert, wurde Anfang 2020 mit dem Thema Employer Branding gestartet. Hier wurde eine Steuergruppe gebildet und gemeinsam mit den Führungskräften im Februar 2020 erste Themenschwerpunkte identifiziert. Leider konnte auch hier aufgrund von COVID das Projekt nicht in vollem Umfang weiterverfolgt werden. Ein Neustart ist für 2022 unter dem von MANNER-Mitarbeiter*innen entwickelten Titel "Miteinander Manner" geplant.
Fit2work wurde in Wolkersdorf durch die Steuergruppe verfolgt und weitere Verbesserungsmaßnahmen bei Arbeitsbedingungen gesetzt sowie Mitarbeiter*innen Unterstützung durch Arbeitsmedizin oder Coaching angeboten. Das Gütesiegel für betriebliche Gesundheitsförderung, welches Manner aufgrund von Fit2work erhalten hat, war bis 2021 gültig
und wurde für die Jahre 2022 bis 2024 wieder zuerkannt. In Wien startete Fit2work mit der Erhebung des Arbeitsbewältigungsindex, auf dessen Basis im Jahr 2022 Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt werden.
Seit März 2021 wurde am Standort Wien 17 durch die neue Arbeitsmedizinerin Dr. Sigrid Köbl-Klufa eine enge Zusammenarbeit mit dem Bereich Arbeitssicherheit gestartet. Betriebsbegehungen, Arbeitsplatzevaluierungen, die Neuorganisation der Ersten Hilfe sowie arbeitsmedizinische Untersuchungen wurden durchgeführt. Parallel dazu stellte die Mitarbeit im COVID-Krisenteam (Beratung Risikogruppen, Bestellung Impfstoff, Impfberatung, Impfen, Antigen-/PCR-Testungen) einen großen Schwerpunkt dar.
Der Schwerpunkt bei MANNER bezüglich der Ausbildung der Mitarbeiter*innen im MPS (MANNER Produktions-System) wurde weiterverfolgt. Im Rahmen dieser Ausbildung wurden im Sinne des Lean-Gedankens weitere Green Belts ausgebildet. Mit Ende 2021 hat MANNER bereits 107 ausgebildete Green Belts, die nun eigenständig weiter interne Verbesserungsprojekte durchführen und vorantreiben. Die Schulungskosten haben sich generell im Jahr 2021 nicht erhöht.
MANNER legt großen Wert auf Arbeitnehmerschutz. Dies beginnt bei Sicherheitsunterweisungen bei Eintritt, regelmäßigen Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit und vertieft sich durch regelmäßige Jour fixes der Führungskräfte sowie Meetings und Begehungen mit Arbeitsmediziner*innen und Betriebsrat. Darüber hinaus werden die Anlagen laufend an die aktuellen Sicherheitsstandards angepasst. Wichtig ist für MANNER auch der Erhalt der Gesundheit und der Arbeitsfähigkeit im Alter. Dazu wurden Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung gesetzt und in Wolkersdorf das Projekt Fit2work gestartet. Es wurden Rahmenbedingungen geschaffen, die Arbeitsbedingungen optimieren und den Mitarbeiter*innen die Arbeit erleichtern.
Die Lehrlingsausbildung wurde im Jahr 2021 fortgesetzt. 13 Lehrlinge waren 2021 in Ausbildung (Mechatronik bzw. Lebensmitteltechnik). MANNER sieht hierin eine Chance, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Es werden nach Lehrzeitende daher auch alle Lehrlinge in ein Dienstverhältnis übernommen. Ein Ausbau auf weitere Lehrberufe ist in Planung. Gemäß der Vision der Lehrlingsausbildung, "leistungsorientierte Jugendliche zu hochqualifizierten und werteorientierten Führungs- und Fachkräften zu entwickeln" wurden zahlreiche zusätzliche Ausbildungsangebote wahrgenommen. Schulungsschwerpunkte bei den Lehrlingen gab es 2021 unter anderem zum Thema IT (Datenschutz und -sicherheit, IT-Sicherheit, Social Media Awareness). Es gab eine QS-Ausbildung in Kooperation mit den Firmen EVVA und Hörbiger sowie eine Ausbildung im LEAN-Bereich.
Auch für MANNER brachte die COVID-19-Pandemie 2021 einiges an Aufgaben mit sich. 2021 stand das Thema Impfen stark im Fokus des Krisenmanagements. MANNER hat sich schon sehr früh bewusst dazu entschieden, Impfungen aktiv zu forcieren und im Unternehmen anzubieten. Durch eine gute Impfkampagne, ein unternehmensinternes Impfangebot und zahlreiche Aufklärungsgespräche durch die Arbeitsmedizinerin und die Betriebsräte ist es gelungen, mit Juli 2021 eine Impfquote von ca. 72 Prozent in der Belegschaft an den Standorten zu erzielen. Gegen Ende des Jahres wurden die Impfpläne für den dritten Stich ausgearbeitet und bis Jahresende bereits in Wien realisiert. Für den Standort Wolkersdorf ist eine 3.-Stich-Kampagne für das Q1/2022 geplant.
Darüber hinaus wurden die bereits bewährten Hygiene- und Entkoppelungsmaßnahmen (Homeoffice) fallzahlgetrieben eingesetzt. Über die Sommermonate bis in den Herbst hinein war es möglich, aufgrund der hohen Immunisierungsrate die meisten Präventionsmaßnahmen auszusetzen. Mit dem Beginn der vierten COVID-Welle Anfang Oktober wurden die Maßnahmen wieder schrittweise hochgefahren. Auch die Testungen wurden weiter angepasst. Bis Jahresende 2021 konnten beide Standorte auf "ALLES GURGELT" umstellen, um ein zuverlässigeres und breit anerkanntes Testverfahren zum Einsatz zu bringen.
Als wesentlich wurde auch weiterhin die interne Kommunikation erachtet, um wichtige Maßnahmen zielgruppengerecht zu vermitteln. Über den gesamten Krisenzeitraum bis Ende Dezember 2021 gab es 58 interne Informationen (interne Newsletter an alle Mitarbeiter*innen). Somit wurden im Durchschnitt alle ein bis zwei Wochen Informationen ausgegeben, mit leichten Häufungen rund um die bekannten Wellen, interne Fälle und zu Beginn der MANNER-Impfkampagne.
Für das Jahr 2022 wird die Omikron-Variante des SARS-CoV2-Virus genau verfolgt. Das Krisenteam erwartet, dass es zu weiteren omikron-getriebenen Infektionswellen kommt.
Die Arbeit des COVID-Krisenteams 2021 in Zahlen:
Meetings des Krisenteams mindestens alle zwei Wochen, seit Oktober DAD< wöchentlich OR Sonder-Newsletter für alle Mitarbeiter*innen Anzahl der Tests ca. F.OAA
Zur Absicherung einer nachhaltigen Wertschöpfung sowie zur Erfüllung der jährlichen Vorgaben bezüglich Effizienzsteigerung wurde 2015 ein Projekt gestartet mit dem Ziel, das MANNER-Produktions-System (MPS) durch den Einsatz von Lean-Methoden zu integrieren. Zur Erreichung der Projektziele, wie zum Beispiel die Optimierung der Arbeitsplätze hinsichtlich Sicherheit und Ergonomie und die Gestaltung von effizienteren Prozessen, oder die Reduktion von Fehlchargen wurden Leanmanagement-Tools wie 5S, KVP, TPM, SFM usw. implementiert und laufend weiterentwickelt. Dies bedarf intensiver Schulungen und Trainings aller Mitarbeiter*innen. Insgesamt wurden bisher über 100 Führungskräfte zu Lean Production Green Belts oder Lean Admin Green Belts ausgebildet und mit einem Zertifikat der Donau Universität Krems ausgezeichnet. Für das Training aller Mitarbeiter*innen aus den produzierenden Bereichen, das in einem Tagesworkshop abgehalten wird, wurde ein eigenes MANNER-Planspiel entwickelt. Seit der Einführung haben über 400 Personen dieses Training absolviert.
Verstärkt angewendet wurde die Lean-Methode "Muda Walk", bei der ein Prozess mit dem Fokus auf Verschwendungen analysiert wird. Diese Methode vermittelt den Mitarbeiter*innen die Bedeutung und Auswirkung von Verschwendungen und wie diese konsequent erkannt und beseitigt werden können.
Der Arbeitssicherheits-Jour-Fixe (ASJF) ist ein Gremium bestehend aus dem Vorstand Produktion & Technik, den Produktionsleiter*innen, der Leiterin Personal, der Leiterin "Qualität, Sicherheit, Umwelt", dem Leiter "Integriertes Management System", dem Leiter Technik Wien, dem Leiter Materialwirtschaft, der Sicherheitsfachkraft und dem Brandschutzbeauftragten, das alle sechs Wochen zusammenkommt. Seit 2019 nehmen auch die Betriebsräte regelmäßig teil.
Im ASJF werden alle aktuellen Themen des Arbeitnehmerschutzes und auch des Brandschutzes besprochen, Maßnahmen präsentiert und freigegeben sowie die grundsätzlichen Zielsetzungen und Schwerpunkte des Arbeitnehmerschutzes festgelegt.
Darüber hinaus finden jährlich in den Werken Wien und Wolkersdorf Arbeitsschutzausschuss-Sitzungen (ASA) gemäß § 88 ASchG statt. Zusätzlich findet einmal im Jahr eine Zentrale Arbeitsschutzausschuss-Sitzung (ZASA) am Unternehmenssitz in Wien gemäß § 88a ASchG statt. Zusätzlich zum ASFJ ist der Vorstand bei der ASA und ZASA anwesend.
Arbeitsunfälle, und damit auch hohe Ausfallsraten, Risiken aus Haftungen und Reputationsrisiken werden vermieden durch:
Präventivarbeit mittels regelmäßiger Schulungen inklusive abschließender Prüfungen, Begehungen vor Ort etc.
Aufstellung von Zielen zur Verringerung von Arbeitsunfällen, die entsprechend kommuniziert und evaluiert werden.
Täglich gibt es am Shopfloor ein Daily Morning Meeting, bei dem unter anderem auch Sicherheitskennzahlen und konkrete Maßnahmen zur Verbesserung besprochen werden. Darüber hinaus werden alle Mitarbeiter*innen aus Produktion/Technik/Materialwirtschaft einmal pro Jahr auf Hygiene, Arbeitssicherheit und Brandschutz geschult. Die Wirksamkeitsüberprüfung der Schulung erfolgt per Test: Die Mindestanforderung von 60 Prozent richtigen Antworten wurde auch 2020 in allen Bereichen im Durchschnitt erreicht.
Alle Mitarbeiter*innen aus den Bereichen Produktion/Technik/Materialwirtschaft erhalten einen individuell angepassten Gehörschutz. Hierbei wird ein Abdruck des äußeren Gehörgangs genommen und der Gehörschutz individuell an die Mitarbeiter*innen angepasst. Dies ermöglicht einen deutlich verbesserten Tragekomfort sowie durch den Einsatz spezieller Filter die Anpassung der Dämpfungsleitung an den Umgebungslärm.
Das im Jahr 2017 eingeführte Meldesystem für Unfälle erfasst auch "Beinahe-Unfälle" und "unsichere Zustände". Damit soll die Sicherheitskultur im Unternehmen weiter positiv entwickelt werden. Alle Maßnahmen gemeinsam haben das Ziel, zur Reduktion des Abwesenheitsprozentsatzes beizutragen. Mit dem Ende des Jahres 2020 zeigt sich eine deutliche Verbesserung der Meldekultur auch in Bezug auf Beinahe-Unfälle.
MANNER spricht sich strikt gegen Korruption und unsaubere Geschäfte aus und begegnet diesen Risiken mit mehreren Vorkehrungen: Interne Kontrollsysteme, Richtlinien und Berechtigungssysteme wurden aufgesetzt, um gesetzwidrige Handlungen zu vermeiden. So ist beispielsweise ab einer gewissen Rechnungssumme das Vier-Augen-Prinzip vorgesehen und in der 2014 eingeführten "Anti-Korruptionsrichtlinie" wurden intern höhere Standards als gesetzlich vorgeschrieben gesetzt. In dieser Richtlinie werden rechtlich unlautere Handlungen definiert, untersagt und für alle Bereichsleiter Meldepflichten verankert, sodass jährlich über Zuwendungen, Geschenke und Einladungen Bericht zu erstatten ist. Folgende Maßnahmen wurden gesetzt, um finanzielle Risiken (Betrugsrisiken) und Reputationsschäden zu vermeiden:
MANNER Code of Conduct (Verhaltensregeln) Einkaufs- und Rechnungsprozess-Richtlinie Anti-Korruptionsrichtlinie Interne Revision (mit Schwerpunkt Rechnungswesen, Vertrieb und Einkauf) Berechtigungssysteme des ERP-Programms Mitarbeiterschulungen
Durch die oben genannten Prozesse, Richtlinien und Maßnahmen sind alle Mitarbeiter*innen der Gesellschaft dazu verpflichtet, Korruption und andere unlautere Handlungen zu unterlassen.
Die Einhaltung der Menschenrechte ist für MANNER eine Grundvoraussetzung unternehmerischer Verantwortung. Seit Gründung des Unternehmens besteht das Ziel, die Vielfältigkeit der Mitarbeiter*innen in Bezug auf Ausbildung, Erfahrung und Alter, kulturelle Herkunft, Geschlecht und ähnliche Gesichtspunkte zu fördern. Freie Arbeitnehmervertretungswahlen finden in regelmäßigen Abständen statt. Die Achtung der Menschenrechte ist die Basis, um geschäftlich tätig zu sein (licence-to-operate).
Maßnahmen sind:
MANNER bekennt sich darüber hinaus allumfassend zu den Arbeitnehmerrechten. Als wesentliches Instrument zur Meldung von Verstößen gegen diese Rechte existiert bei MANNER eine etablierte Arbeitnehmervertretung. Diese fungiert als zentrales Bindeglied zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmer*innen.
Es sind der Gesellschaft keine Verstöße gegen die Menschenrechte bekannt. Österreich schützt Menschenrechte in der Verfassung und in zahlreichen einfachen Gesetzen. Die Europäische Menschenrechtskonvention, die das maßgebende Instrument für den Menschenrechtsschutz in Europa darstellt, hat Verfassungsrang. Neben den Hauptübereinkommen des internationalen Menschenrechtssystems bestehen auch zahlreiche Übereinkommen zu speziellen Menschenrechtsfragen. Der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der Europarats-Kommissar für Menschenrechte, die OSZE sowie die Agentur der EU für Grundrechte wachen unter anderem über die Einhaltung der Menschenrechte in der EU.
Dieser Lagebericht enthält unter anderem Aussagen über mögliche zukünftige Entwicklungen, die basierend auf derzeit zur Verfügung stehenden Informationen erstellt wurden. Diese Aussagen, welche die gegenwärtige Einschätzung des Vorstands hinsichtlich zukünftiger Ereignisse widerspiegeln, sind nicht als Garantien zukünftiger Leistungen zu verstehen und beinhalten schwer vorhersehbare Risiken und Unsicherheiten. Verschiedenste Ursachen könnten dazu führen, dass tatsächliche Ergebnisse oder Umstände grundlegend von den in den Aussagen getroffenen Annahmen abweichen.
Wien, am 17. März 2022
der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft
| AKTIVA | € | € | |
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | ||
| A. ANLAGEVERMÖGEN |
|||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände |
|||
| 1. gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen | 625.360,52 | 338.482,06 | |
| 2. geleistete Anzahlungen | 1.991.171,88 | 1.089.438,48 | |
| 2.616.532,40 | 1.427.920,54 | ||
| II. Sachanlagen |
|||
| 1. Grundstücke und Bauten | 35.591.290,26 | 36.944.732,16 | |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 26.268.611,13 | 30.009.064,85 | |
| 3. Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.093.264,64 | 3.813.035,74 | |
| 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 1.327.586,59 | 655.699,35 | |
| 66.280.752,62 | 71.422.532,10 | ||
| III. Finanzanlagen |
|||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 933.146,32 | 933.146,32 | |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 9.665.074,09 | 6.440.967,17 | |
| 3. Wertpapiere des Anlagevemögens | 3.289.827,92 | 3.310.054,50 | |
| 13.888.048,33 | 10.684.167,99 | ||
| 82.785.333,35 | 83.534.620,63 | ||
| B. UMLAUFVERMÖGEN |
|||
| I. Vorräte |
|||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 10.738.445,97 | 10.765.997,59 | |
| 2. unfertige Erzeugnisse | 5.137.157,98 | 4.740.698,25 | |
| 3. fertige Erzeugnisse und Waren | 16.162.887,36 | 16.682.889,99 | |
| 32.038.491,31 | 32.189.585,83 | ||
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
|||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 25.803.616,02 | 24.420.121,72 | |
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 0,00 | 0,00 | |
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 1.059.049,02 | 268.304,34 | |
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 0,00 | 0,00 | |
| 3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 2.736.535,41 | 2.211.604,45 | |
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 775.561,06 | 775.561,06 | |
| 29.599.200,45 | 26.900.030,51 | ||
| III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten |
13.200.795,52 | 1.011.740,96 | |
| 74.838.487,28 | 60.101.357,30 | ||
| C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN |
1.967.099,79 | 1.609.440,99 | |
| D. AKTIVE LATENTE STEUERN |
1.397.526,21 | 1.358.590,23 | |
| SUMME AKTIVA | 160.988.446,63 | 146.604.009,15 |
der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft
| PASSIVA | € | € | ||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 | 31.12.2020 | |||
| A. | EIGENKAPITAL | |||
| I. | eingefordertes und einbezahltes Grundkapital | 13.740.300,00 | 13.740.300,00 | |
| II. | Kapitalrücklagen | |||
| 1. gebundene | 675,00 | 675,00 | ||
| III. | Gewinnrücklagen | |||
| 1. gesetzliche Rücklagen | 1.374.030,00 | 1.374.030,00 | ||
| 2. andere Rücklagen (freie Rücklagen) | 42.497.816,06 | 41.525.816,06 | ||
| 43.871.846,06 | 42.899.846,06 | |||
| IV. | Bilanzgewinn | 1.513.670,74 | 1.513.365,97 | |
| davon Gewinnvortrag | 1.365,97 | 756.116,22 | ||
| 59.126.491,80 | 58.154.187,03 | |||
| B. | INVESTITIONSZUSCHÜSSE | 644.705,97 | 0,00 | |
| C. | RÜCKSTELLUNGEN | 5.936.721,00 | ||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 2.597.607,00 | 5.956.323,00 | ||
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 535.112,00 | 2.836.197,00 | ||
| 3. Steuerrückstellungen | 698.185,00 | |||
| 4. sonstige Rückstellungen | 9.484.797,40 | 6.491.301,11 | ||
| D. | VERBINDLICHKEITEN | 18.554.237,40 | 15.982.006,11 | |
| 48.996.029,34 | ||||
| 1. | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr |
34.353.172,16 | 43.546.310,20 19.546.029,34 |
|
| davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | 14.642.857,18 | 24.000.280,86 | ||
| 2. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 24.418.025,68 | 13.742.520,86 | |
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 0,00 | 0,00 | ||
| davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | 24.418.025,68 | 13.742.520,86 | ||
| 3. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 2.000.438,79 | 2.090.452,49 | |
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 1.728.211,81 | 1.845.851,20 | ||
| davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | 272.226,98 | 244.601,29 | ||
| 4. | sonstige Verbindlichkeiten | 7.248.517,65 | 12.925.776,46 | |
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 0,00 | 0,00 | ||
| davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | 7.248.517,65 | 12.925.776,46 | ||
| davon aus Steuern | 395.661,51 | 323.382,39 | ||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 1.323.668,31 | 1.558.107,80 | ||
| 82.663.011,46 | 72.305.060,01 | |||
| davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | 36.081.383,97 | 21.391.880,54 | ||
| davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | 46.581.627,49 | 50.913.179,47 | ||
| E. | RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 0,00 | 162.756,00 | |
| SUMME PASSIVA | 160.988.446,63 | 146.604.009,15 |
Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft
| € | € | ||
|---|---|---|---|
| 01-12 2021 | 01-12 2020 | ||
| 1. | Umsatzerlöse | 239.426.018,71 | 217.221.680,68 |
| 2. | Veränderung des Bestandes an fertigen und | ||
| unfertigen Erzeugnissen | -471.674,86 | 2.245.999,09 | |
| 3. | andere aktivierte Eigenleistungen | 18.372,33 | 50.818,06 |
| 4. | sonstige betriebliche Erträge | ||
| a. Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme | 131.386,05 | 50.957,72 | |
| der Finanzanlagen | |||
| b. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 98.890,22 | 244.992,30 | |
| c. übrige | 687.481,90 | 1.710.855,88 | |
| 917.758,17 | 2.006.805,90 | ||
| 5. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | ||
| a. Materialaufwand | -99.112.395,67 | -91.683.933,38 | |
| b. Aufwendungen für bezogene Leistungen | -22.914.968,74 | -21.656.252,27 | |
| -122.027.364,41 | -113.340.185,65 | ||
| 6. | Personalaufwand | ||
| a. Löhne | -13.692.192,64 | -13.441.826,68 | |
| b. Gehälter | -20.413.223,58 | -20.973.367,39 | |
| c. soziale Aufwendungen | -11.401.742,41 | -11.644.123,65 | |
| davon Aufwendungen für Altersversorgung | -129.499,95 | -69.802,80 | |
| aa) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche | |||
| Mitarbeitervorsorgekassen | -796.859,64 | -1.141.192,99 | |
| bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie | |||
| vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge | -9.690.664,37 | -9.857.535,05 | |
| -45.507.158,63 | -46.059.317,72 | ||
| 7. | Abschreibungen | ||
| a. auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen | -8.777.953,41 | -8.791.585,04 | |
| 8. | sonstige betriebliche Aufwendungen | -60.742.296,00 | -50.283.820,53 |
| davon Steuern, soweit sie nicht unter Z17 fallen | -134.947,43 | -121.444,90 | |
| 9. | Zwischensumme aus Z1 bis 8 (Betriebsergebnis) | 2.835.701,90 | 3.050.394,79 |
Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft
| € | € | ||
|---|---|---|---|
| 01-12 2021 | 01-12 2020 | ||
| 10. | Erträge aus Beteiligungen | 418.211,35 | 0,00 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen | 418.211,35 | 0,00 | |
| 11. | Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens |
617.057,32 | 393.388,09 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen | 595.581,30 | 358.065,44 | |
| 12. | sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 122,67 | 5.207,02 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | |
| 13. | Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und | ||
| Wertpapieren des Umlaufvermögens | 0,00 | 12.369,93 | |
| 14. | Abschreibung von Wertpapieren | -20.226,58 | 0,00 |
| 15. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -816.965,38 | -831.095,61 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen | 0,00 | 0,00 | |
| 15. | Zwischensumme aus Z10 bis 14 (Finanzergebnis) | 198.199,38 | -420.130,57 |
| 16. | Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z9 und Z15) | 3.033.901,28 | 2.630.264,22 |
| 17. | Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -549.596,51 | -718.014,47 |
| davon latente Steuern | 38.935,98 | -8.496,74 | |
| 18. | Jahresüberschuss | 2.484.304,77 | 1.912.249,75 |
| 19. | Zuweisung zu Gewinnrücklagen | -972.000,00 | -1.155.000,00 |
| 20. | Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 1.365,97 | 756.116,22 |
| 21. | Bilanzgewinn | 1.513.670,74 | 1.513.365,97 |
Der Jahresabschluss wurde entsprechend den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zu vermitteln, aufgestellt.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden blieben gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen unverändert.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.
Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt.
Dem Vorsichtsgrundsatz wurde entsprochen, indem insbesondere nur die am Bilanzstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die im Geschäftsjahr oder in einem früheren Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Die entgeltlich erworbenen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibung bewertet. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden gem. § 208 Abs. 1 UGB entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Den immateriellen Vermögensgegenständen wurde eine Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren zugrunde gelegt.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibung bewertet. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden gem. § 208 Abs. 1 UGB entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Folgende Nutzungsdauer wurde der planmäßigen Abschreibung zugrunde gelegt:
| Bauten | 33 bis 40 Jahre |
|---|---|
| Technische Anlagen und Maschinen | 10 Jahre |
| Betriebs- und Geschäftsausstattung | 5 Jahre |
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.
Das Finanzanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten bewertet. Wertpapiere des Anlagevermögens wurden zu den Anschaffungskosten bzw. niedrigeren Börsenkursen zum Bilanzstichtag bewertet.
Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für außerplanmäßige Abschreibungen werden gem. § 208 Abs. 1 UGB entsprechende Zuschreibungen vorgenommen.
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten unter Anwendung des gewogenen Durchschnittspreisverfahrens, wobei nach Maßgabe die niedrigeren Marktwerte zum Bilanzstichtag und nötige Abwertungen, die durch Überbestände bedingt sind, angemessen berücksichtigt werden.
Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten auf Basis der Einzelkosten zuzüglich angemessener Material- und Fertigungsgemeinkosten unter Bedachtnahme auf eine verlustfreie Bewertung zum Jahresende. Nötige Abwertungen, die durch Überbestände bedingt sind, wurden in angemessener Höhe vorgenommen.
Die Forderungen wurden mit dem Nennwert, die sonstigen Vermögensgegenstände mit den Anschaffungskosten angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wurde der niedrigere beizulegende Wert angesetzt. Pauschalwertberichtigungen wurden keine angesetzt.
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept gebildet und resultieren aus Differenzen zwischen unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen. Analog werden künftige Steuerentlastungen als aktive latente Steuern in der Bilanz berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt auf Basis des aktuellen Körpersteuersatzes von 25 %.
Die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgeldverpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen, nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (PUC-Methode) auf Basis einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 1,8 % (Vorjahr: 1,5 %) und des gesetzlichen Pensionsantrittsalters errechnet. Der verwendete Rechnungszinssatz ist jeweils ein 7-Jahres Durchschnittszinssatz von hochwertig verzinsten Unternehmensanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren in Höhe von 1,19 % (Vorjahr: 1,26 %). Für die Rückstellungen für Abfertigungen wurde wie im Vorjahr kein Fluktuationsabschlag berücksichtigt. Für die Jubiläumsgeldverpflichtungen wurde ein Fluktuationsabschlag, abhängig vom Dienstalter zwischen 1,5 und 15,0 % (Vorjahr: 2,0 – 16,3 %) berücksichtigt.
Die Rückstellungen für Pensionen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen in Höhe des unternehmensrechtlichen Erfordernisses nach dem Teilwertverfahren unter Verwendung der Generationentafeln "AVÖ 2018-P - Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung" und eines Rechnungszinssatzes von 0,67 % (Vorjahr: 0,85 %), errechnet. Das Pensionsantrittsalter wurde ab 2003 den Regelungen der Pensionsreform bzw. dem Pensionsharmonisierungsgesetz 2004 angepasst.
Bei Berechnung der sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe oder dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach bestmöglicher Schätzung zur Erfüllung der Verpflichtung aufgewendet werden müssen.
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sind zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren bzw. höheren Kurs am Bilanzstichtag bewertet.
Bezüglich der Entwicklung des Anlagevermögens verweisen wir auf den beiliegenden Anlagenspiegel (Beilage I).
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Der Grundwert in der Position Grundstücke und Bauten beträgt zum Stichtag T€ 3.168 (Vorjahr: T€ 3.168).
Die Wertpapiere des Anlagevermögens dienen zur Deckung der Rückstellungen für Pensionen (§ 14 EStG) und zur Nutzung von Ertragspotentialen.
Angaben zu verbundenen Unternehmen bzw. Beteiligungsunternehmen
| Anteile an verbundenen Unternehmen (Vorjahreswerte in Klammern) |
Sitz | Beteiligungs quote % |
Eigenkapital z. 31.12.2021 T€ |
Jahresergebnis 2021 T€ |
|---|---|---|---|---|
| Unterstützungseinrichtung der Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft, Gesellschaft m.b.H. *) |
Wien, A | 100 (100) |
0 (0) |
0 (0) |
| Manner Management GmbH *) | Wien, A | 100 (100) |
3 (7) |
-5 (-2) |
| Geblergasse 116 GmbH & Co KG *) | Wien, A | 100 (100) |
-1.314 (-1.485) |
170 (-162) |
| JOSEF MANNER, marketinske storitve, d.o.o. *) |
Ljubljana, SLO | 100 (100) |
149 (361) |
88 (83) |
| Manner Azerbaijan LLC *) | Khudat City, AZ |
100 (100) |
-2.947 (-1.600) |
-1.186 (-1.234) |
| Compliment Süßwaren Vertriebs Gesellschaft m. b. H. *) |
Wolkersdorf, A | 100 (100) |
9 (14) |
-6 (-3) |
| Josef Manner s.r.o. *) | Brno, CZ | 100 (100) |
259 (259) |
108 (115) |
31.12.2021: 1 EUR = 24,86 CZK; 31.12.2020: 1 EUR = 26,245 CZK
31.12.2021: 1 EUR = 1,8868 AZN; 31.12.2020: 1 EUR = 2,0763 AZN
*) vorläufige Werte
Zum 31.12.2021 wurden erstmals nachträgliche Bonifikationen soweit saldierungsfähig in Höhe von T€ 4.523 mit den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgerechnet. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis vollständig unter den sonstigen Verbindlichkeiten.
Von den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen T€ 1.035 (Vorjahr: T€ 252) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und T€ 24 (Vorjahr: T€ 16) sonstige Forderungen.
Im Posten sonstige Forderungen sind Erträge in Höhe von T€ 705 (Vorjahr: T€ 1.097) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
Zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bestehen folgende Unterschiedsbeträge bzw. Steuerlatenzen:
| in TEUR | 12/2021 Aktiv |
12/2021 Passiv |
12/2020 Aktiv |
12/2020 Passiv |
1-12/2021 Bewegungen |
|---|---|---|---|---|---|
| Anlagevermögen | 1.373 | 1.156 | 1.094 | 918 | 41 |
| Abfertigungsrückstellung | 2.273 | 2.181 | 92 | ||
| Pensionsrückstellung | 650 | 689 | -39 | ||
| Sonstige Rückstellungen | 1.033 | 1.051 | -18 | ||
| Verbindlichkeiten | 2.116 | 2.253 | -137 | ||
| Verlustanteil verb. Unt. | 693 | 1.393 | 650 | 1.566 | 216 |
| Summe aktive/passive Unterschiedsbeträge |
8.138 | 2.549 | 7.918 | 2.484 | 155 |
| Aktive(+)/passive(-) latente Steuerabgrenzung 25% |
2.035 | 637 | 1.980 | 621 | |
| Aktive/passive Saldogröße | 1.397 | 1.359 |
Das Grundkapital beträgt wie im Vorjahr € 13.740.300,- und ist in 1.890.000 nennbetragslose Stückaktien mit Stimmrecht zerlegt. Die Aktien der Gesellschaft lauten auf Inhaber oder auf Namen.
Die gesetzliche Rücklage ist in gefordertem Ausmaß dotiert.
Für nicht konsumierte Urlaube, Jubiläumsgelder und Zeitguthaben sind T€ 4.867 (Vorjahr: T€ 5.114) rückgestellt. Wesentliche sonstige Rückstellungen sind auch jene für variable Bezüge in Höhe von T€ 458 (Vorjahr: T€ 187). Schließung von Verkaufsstandorten T€ 0 (Vorjahr: T€ 205), Rechts- und Beratungskosten T€ 157 (Vorjahr: T€ 182) und am Bilanzstichtag noch ausständige Eingangsrechnungen T€ 431 (Vorjahr: T€ 306) getroffen.
In den sonstigen Rückstellungen sind erstmals sonstige Vergütungen an Kunden in Höhe von T€ 2.985 ausgewiesen, welche im Abschluss zum 31.12.2020 mit T€ 4.433 als sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen waren.
Gegenüber Kreditinstituten bestehen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren in der Höhe von T€ 8.458 (im Vorjahr T€ 1.929). Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren betragen T€ 974 (Vorjahr: T€ 1.018). Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beziehen sich so wie im Vorjahr keine auf Lieferungen und Leistungen, sämtliche T€ 2.000 (Vorjahr: T€ 2.090) sind sonstige Verbindlichkeiten.
Im Posten sonstige Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von T€ 5.871 (Vorjahr: T€ 12.743) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden.
Haftungsverhältnisse, Verpflichtungen aus der Nutzung nicht In der Bilanz ausgewiesener Sachanlagen
Die Verpflichtungen aus nicht in der Bilanz ausgewiesenem Sachanlagevermögen (Mietverträge) betragen für das kommende Geschäftsjahr T€ 2.529 (Vorjahr: T€ 2.039) und für die nächsten fünf Geschäftsjahre T€ 12.457 (Vorjahr: T€ 10.179).
Aus bestehenden Sponsorenverträgen ergeben sich Verpflichtungen in Höhe von T€ 1.457 (Vorjahr: T€ 1.410), die die Wirtschaftsjahre 2022 bis 2024 betreffen.
Darüber hinaus bestehen analog zum Vorjahr keine Haftungsverhältnisse nach § 199 UGB.
Im Geschäftsjahr 2013 bzw. 2014 wurden variabel verzinste Kredite in Höhe von T€ 20.000 aufgenommen. Zur Absicherung gegen aus diesem Kredit resultierende Zinsänderungsrisiken wurde zeitnahe ein Zinsswap mit einem Nominalwert in Höhe von T€ 20.000 abgeschlossen.
Zum Bilanzstichtag bestehen aus dieser Absicherung keine Interest Rate Swaps mehr, die Laufzeit ist mit Dezember 2021 ausgelaufen (Vorjahr: T€ 5.000) und die Kredite wurden zurückgeführt.
Die variabel verzinsten Kredite sowie der Zinsswap standen in einer effektiven Sicherungsbeziehung zueinander und bildeten bilanziell eine Bewertungseinheit. Der Nachweis der Bewertungseinheit wurde durch eine entsprechende Hedging-Dokumentation erbracht. Zum Designationszeitpunkt wurde der Effektivitätstest mittels der Critical Terms Match Methode durchgeführt. Die wesentlichen Vertragsbestandteile wie Nominale, Laufzeit, Referenzzinssatz und Währung des gesicherten Grundgeschäfts stimmten mit jenen des Sicherungsgeschäfts überein.
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken im Zusammenhang mit Rohstoffeinkäufen wurden in Vorjahren Kaufoptionen auf britische Pfund abgeschlossen, wovon zum Bilanzstichtag keine Kaufoptionen mehr vorhanden waren (Vorjahr: Nominale TGBP 8.050). Im Vorjahr waren Kaufoptionen mit einem positiven Marktwert in Höhe von T€ 92 und Kaufoptionen mit einem negativen Marktwert in Höhe von T€ -2 enthalten. Für diese Sicherungsgeschäfte wurden keine Bewertungseinheiten gebildet.
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
|---|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | |
| Österreich | 86.642 | 81.550 | 93.039 | 87.297 |
| EU | 146.006 | 130.138 | 122.743 | 117.089 |
| Drittländer | 6.627 | 5.534 | 6.273 | 5.496 |
| 239.276 | 217.222 | 222.056 | 209.882 |
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| € | € | |
|---|---|---|
| Österreich | Deutschland | |
| Körperschaftsteueraufwand 2021 | 436.403,12 | 70.328,00 |
| Solidaritätszuschlag 2021 | 0,00 | 3.868,37 |
| Gewerbesteuer 2021 | 0,00 | 77.933,00 |
| Zwischenergebnis | 436.403,12 | 152.129,37 |
| Bewegung latente Steuern | -38.935,98 | - |
| 397.467,14 | 152.129,37 |
| T€ | T€ | T€ | |
|---|---|---|---|
| 2021 | 2020 | 2019 | |
| Vorstände und ehemalige Vorstände | 441 | 514 | 433 |
| Angestellte und Arbeiter | 474 | 670 | 1.149 |
| 915 | 1.184 | 1.582 |
In den Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen sind Aufwendungen für Abfertigungen (Abfertigungszahlungen zuzüglich Veränderung der Abfertigungsrückstellung) in Höhe von T€ 393 (Vorjahr: T€ 732) enthalten.
Die Aufwendungen im Geschäftsjahr 2021 für die Prüfung des Jahresabschlusses 2021 belaufen sich auf T€ 66 (Vorjahr: T€ 66) sowie für andere Bestätigungsleistungen T€ 0 (Vorjahr: T€ 0) und sonstige Leistungen T€ 0 (Vorjahr: T€ 0).
Die Josef Manner & Comp. Aktiengesellschaft hat zum 31.12.2021 aufgrund der Bestimmungen des § 249 Abs. 2 UGB keinen Konzernabschluss erstellt.
Die Bezüge des Vorstands betrugen T€ 1.043 (Vorjahr: T€ 927). Weiters wurden variable Gehaltsbestandteile in Höhe von T€ 82 (Vorjahr: T€ 66) als Rückstellung berücksichtigt. Betreffend der Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder wird die Schutzklausel gemäß § 239 Abs. 1 Ziffer 4 UGB in Verbindung mit § 242 Abs. 4 UGB angewendet.
Die Mitglieder des Aufsichtsrates bezogen im Geschäftsjahr 2021 Sitzungsgelder für das laufende Jahr in Höhe von T€ 101 (Vorjahr: T€ 92). Für das Jahr 2021 wurden Vergütungen in Höhe von T€ 57 (Vorjahr: T€ 57) rückgestellt.
Im Geschäftsjahr waren im Durchschnitt 771 Dienstnehmer (Vorjahr: 765), davon 355 Angestellte (Vorjahr: 350) und 416 Arbeiter (Vorjahr: 415) beschäftigt.
Es wird vorgeschlagen, vom Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2021 (inkl. Gewinnvortrag) in Höhe von € 1.513.670,74 eine Dividende in Höhe von € 0,00 auszuschütten und den Restbetrag von € 1.513.670,74 auf neue Rechnung vorzutragen.
Aufgrund der kurz vor Fertigstellung des vorliegenden Berichts entstandenen Eskalation des Russland-Ukraine Konflikts ist das Unternehmen derzeit mit überdurchschnittlich hohen und sprunghaft steigenden Rohstoff- und Energiepreisen konfrontiert, was einen erheblichen Druck auf das erwartete Ergebnis erzeugt. Aus heutiger Sicht ist damit zu rechnen, dass sich dieses Ereignis 2022 negativ auf die Ergebnisse auswirken wird. Damit sind weitere Verkaufspreissteigerungen zwingend notwendig.
Abgesehen davon lagen keine weiteren wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.
Wien, am 17. März 2022
| Entwicklung zu Anschaffungs- und Herstellkosten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| € | € | € | € | € | ||
| Stand 01.01.21 |
Zugang | Umbuchung | Abgang | Stand 31.12.21 |
||
| A. | Anlagevermögen | |||||
| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände |
|||||
| 1. | gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen |
9.259.447,93 | 81.350,05 | 485.065,68 | 0,00 | 9.825.863,66 |
| 2. | geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
1.089.438,48 | 1.608.954,39 | -485.065,68 | 222.155,31 | 1.991.171,88 |
| 10.348.886,41 | 1.690.304,44 | 0,00 | 222.155,31 | 11.817.035,54 | ||
| II. | Sachananlagen | |||||
| 1. | Grundstücke und Bauten | 62.110.449,78 | 9.000,00 | 46.321,17 | 0,00 | 62.165.770,95 |
| 2. | Maschinen | 158.091.365,92 | 531.882,80 | 1.081.419,46 | 502.472,22 | 159.202.195,96 |
| 3. 4. |
Betriebs- und Geschäftsausstattung geleistete Anzahlungen und Anlagen |
18.961.077,52 | 1.156.153,33 | 180.184,83 | 1.231.333,65 | 19.066.082,03 |
| in Bau | 655.699,35 | 1.979.812,70 | -1.307.925,46 | 0,00 | 1.327.586,59 | |
| 239.818.592,57 | 3.676.848,83 | 0,00 | 1.733.805,87 | 241.761.635,53 | ||
| III. | Finanzanlagen | |||||
| 1. | Anteile an verbundenen Unternehmen | 940.288,96 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 940.288,96 |
| 2. | Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
6.440.967,17 | 3.224.106,92 | 0,00 | 0,00 | 9.665.074,09 |
| 3. | Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens |
3.317.336,09 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 3.317.336,09 |
| 10.698.592,22 | 3.224.106,92 | 0,00 | 0,00 | 13.922.699,14 | ||
| SUMME ANLAGENSPIEGEL | 260.866.071,20 | 8.591.260,19 | 0,00 | 1.955.961,18 | 267.501.370,21 |
| Entwicklung der Abschreibung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| € | € | |||||
| Stand 01.01.21 |
Zugang | Abgang | Zuschreibung | Stand 31.12.21 |
||
| A. | Anlagevermögen | |||||
| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände |
|||||
| 1. | gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile |
|||||
| sowie Lizenzen | 8.920.965,87 | 279.537,27 | 0,00 | 0,00 | 9.200.503,14 | |
| 2. | geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 8.920.965,87 | 279.537,27 | 0,00 | 0,00 | 9.200.503,14 | ||
| II. | Sachananlagen | |||||
| 1. | Grundstücke und Bauten | 25.165.717,62 | 1.408.763,07 | 0,00 | 0,00 | 26.574.480,69 |
| 2. | Maschinen | 128.082.301,07 | 5.347.013,78 | 495.730,02 | 0,00 | 132.933.584,83 |
| 3. 4. |
Betriebs- und Geschäftsausstattung geleistete Anzahlungen und |
15.148.041,78 | 1.742.639,29 | 917.863,68 | 0,00 | 15.972.817,39 |
| Anlagen in Bau | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
| 168.396.060,47 | 8.498.416,14 | 1.413.593,70 | 0,00 | 175.480.882,91 | ||
| III. | Finanzanlagen | |||||
| 1. | Anteile an verbundenen Unternehmen |
7.142,64 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 7.142,64 |
| 2. | Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 3. | Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens |
7.281,59 | 20.226,58 | 0,00 | 0,00 | 27.508,17 |
| 14.424,23 | 20.226,58 | 0,00 | 0,00 | 34.650,81 | ||
| SUMME ANLAGENSPIEGEL | 177.331.450,57 | 8.798.179,99 | 1.413.593,70 | 0,00 | 184.716.036,86 | |
| Buchwerte | ||||
|---|---|---|---|---|
| € | € | |||
| Stand | Stand | |||
| 31.12.20 | 31.12.21 | |||
| A. | Anlagevermögen | |||
| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| 1. | gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte | |||
| und Vorteile sowie Lizenzen | 338.482,06 | 625.360,52 | ||
| 2. | geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 1.089.438,48 | 1.991.171,88 | |
| 1.427.920,54 | 2.616.532,40 | |||
| II. | Sachananlagen | |||
| 1. | Grundstücke und Bauten | 36.944.732,16 | 35.591.290,26 | |
| 2. | Maschinen | 30.009.064,85 | 26.268.611,13 | |
| 3. | Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3.813.035,74 | 3.093.264,64 | |
| 4. | geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 655.699,35 | 1.327.586,59 | |
| 71.422.532,10 | 66.280.752,62 | |||
| III. | Finanzanlagen | |||
| 1. | Anteile an verbundenen Unternehmen | 933.146,32 | 933.146,32 | |
| 2. | Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 6.440.967,17 | 9.665.074,09 | |
| 3. | Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens |
3.310.054,50 | 3.289.827,92 | |
| 10.684.167,99 | 13.888.048,33 | |||
| SUMME ANLAGENSPIEGEL | 83.534.620,63 | 82.785.333,35 |
Wir haben den beigefügten Jahresabschluss der
Wien,
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2021 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Die Gesellschaft weist im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 einen Vorratsbestand in Höhe von TEUR 32.038 aus. Die Vorräte stellen einen wesentlichen Teil des Umlaufvermögens sowie der Aktiva der Gesellschaft dar.
Die Vorräte werden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Für die Bewertung werden als Zeitwerte Marktpreise zum Bilanzstichtag oder zu den letzten diesem Stichtag vorausgehenden Tagen herangezogen.
Es besteht das Risiko, dass Teile des Vorratsbestands nicht werthaltig sind.
Die in der Bilanz angesetzten Herstellungskosten für fertige und unfertige Erzeugnisse werden aus der Kostenrechnung abgeleitet. Aufgrund der Komplexität der Bewertung besteht das Risiko von Fehlbewertungen.
Die Qualität sowie die Versorgungssicherheit der im Produktionsprozess eingesetzten Rohstoffe erfordern den Abschluss wesentlicher langfristiger Kontrakte. Es besteht das Risiko, dass Wertschwankungen der Einkaufspreise den Ansatz wesentlicher Drohverlustrückstellungen erfordern.
Im Zusammenhang mit den Angaben der Gesellschaft zum Vorratsvermögen verweisen wir auf auf die Ausführungen im Anhang unter Abschnitt I/3.
Im Rahmen unserer Abschlussprüfung haben wir ein Verständnis über den Einkaufsprozess sowie der Materialwirtschaft sowie den relevanten internen Kontrollen erlangt.
Zusätzlich haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen gesetzt:
Die Gesellschaft weist im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 25.804 aus. Die Forderungen stellen einen wesentlichen Teil des Umlaufvermögens sowie der Aktiva der Gesellschaft dar.
Die sachgerechte Umsatzrealisation ist aufgrund von individuell verhandelten Bonifikationsvereinbarungen komplex. Es besteht das Risiko von Abgrenzungsfehler und damit von nicht periodengerecht ausgewiesenen Umsatzerlösen.
Im Zusammenhang mit den Angaben zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang unter Abschnitt I/3.
Im Rahmen unserer Abschlussprüfung haben wir ein Verständnis über den Verkaufsprozess einschließlich dem Abrechnungsprozess für Boni sowie den relevanten internen Kontrollen erlangt.
Zusätzlich haben wir unter anderem folgende Prüfungshandlungen gesetzt:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss deckt diese sonstigen Informationen nicht ab und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.
In Verbindung mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind und abzuwägen, ob sie angesichts des bei der Prüfung gewonnen Verständnisses wesentlich in Widerspruch zum Jahresabschluss stehen, oder sonst wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Zu der im Lagebericht enthaltenen nichtfinanziellen Erklärung ist es unsere Verantwortlichkeit zu prüfen, ob sie aufgestellt wurde, sie zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. Mai 2021 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 10. September 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Jahresabschluss 31. Dezember 2020 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Mario Zagiczek.
Wien, am 17. März 2022
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs GmbH
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Mag. Mario Zagiczek Dr. Andreas Staribacher
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
gemäß § 124 Börsegesetz
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Unternehmens entsteht und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Wien, am 17. März 2022
Der Vorstand:
Mag. Andreas Kutil CEO, Vorstand Marketing und Vertrieb
Dr. Hans Peter Andres
Einkauf, Materialwirtschaft & Logistik
Thomas Gratzer
Produktion & Technik
Mag. Albin Hahn
Finanzen und Personal
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2021 die ihm nach dem Gesetz und Satzung zukommenden Aufgaben im Rahmen von vier Plenarsitzungen, drei Sitzungen des Prüfungsausschusses, zwei Sitzungen des Vergütungs- und Nominierungsausschusses und drei Sitzungen des Digitalisierungsausschusses wahrgenommen. Er hat sich dabei vom Vorstand über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft schriftlich und mündlich umfassend Auskunft geben lassen.
Der Jahresabschluss zum 31.12.2021 wurde von dem nach § 270 UGB gewählten Abschlussprüfer, CENTURION Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mbh., Wien geprüft. Die Prüfung ergab, dass die Buchführung und der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und die Bestimmungen der Satzung beachtet wurden. Die Prüfung ergab ferner, dass den Bestimmungen des § 269 UGB in vollem Umfang entsprochen wurde, sodass der Abschlussprüfer den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.
Der Jahresabschluss wurde vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates in seiner Sitzung am 29.03.2022 behandelt und dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgeschlagen. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 05.04.2022 den Jahresabschluss sowie den Lagebericht und den Vorschlag für die Gewinnverteilung geprüft und gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 96 Abs. 4 AktG festgestellt.
Festgestellt wird, dass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Bilanzgewinn von € 1.513.670,74 schließt; es wird vorgeschlagen, eine Dividende von € 0,00 je Aktie an die Aktionäre auszuschütten und den gesamten Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Wien, am 5. April 2022
DER AUFSICHTSRAT
Dr. Ernst Burger Vorsitzender
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