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Gigaset AG

Interim / Quarterly Report Sep 28, 2017

183_10-q_2017-09-28_2946765b-5a91-4dde-8149-b8cb64c73f36.pdf

Interim / Quarterly Report

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kennzahlen

EUR MIO. 01.01.-30.06.2017 01.01.-30.06.2016
Konzernumsatz 128,3 133,0
Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen
Abschreibungen ( EBITDA )
5,7 10,3
Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) 0,5 1,2
Konzernjahresfehlbetrag -1,3 -0,6
Free Cashflow -24,2 -13,1
Ergebnis je Aktie (verwässert in EUR) 0,0 0,0
EUR MIO. 30.06.2017 31.12.2016
Bilanzsumme 204,8 221,8
Konzerneigenkapital 16,8 17,9
Eigenkapitalquote (in %) 8,2 8,0
Informationen zur Aktie Q2 2017 Q2 2016
Schlusskurs (Periodenende) in EUR 0,79 0,45
Höchstkurs der Periode in EUR 0,85 0,60
Tiefstkurs der Periode in EUR 0,71 0,45
Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien (Periodenende) 132.455.896 132.455.896
Marktkapitalisierung (Periodenende) in EUR Mio. 104,64 59,6

Zwischenlagebericht zum 30. Juni 2017

1 Geschäftsmodell

Die Gigaset AG ist ein weltweit agierender Konzern im Bereich der Telekommunikation. Mit den entwickelten und gefertigten Schnurlostelefonen auf Grundlage des "Digital Enhanced Cordless Telecommunications" ("DECT")-Standards ist das Unternehmen mit Stammsitz in München und dem Hauptproduktionsstandort in Bocholt eine führende Marke in West-Europa. Als Premium-Anbieter verfügt Gigaset über eine überwiegend hohe Marktpräsenz in ca. 70 Ländern und zum 30. Juni 2017 waren ca. 941 Mitarbeiter für Gigaset tätig.

Mit Aktivitäten in den vier Geschäftsbereichen: Consumer Products, Business Customers, Home Networks und Mobile Devices ist der Konzern am Markt breit aufgestellt. Das Kerngeschäft ist aktuell unverändert das Consumer Products-Geschäft mit Schnurlostelefonen. Die Marke Gigaset steht für qualitativ hochwertige und zukunftsweisende Produkte in der Telekommunikation, was sich auch in der neuen Vision des Unternehmens ausdrückt, die im Juni 2017 vorgestellt wurde: "We create best in class communication solutions for your life!"

Der Gigaset Konzern ist weltweit in regionale Segmente unterteilt. Der Großteil der Umsatzerlöse wird in Europa, insbesondere in Deutschland und Frankreich erzielt. Der überwiegende Anteil am Gesamtumsatz resultiert auch heute noch aus dem Bereich Consumer Products und damit aus dem Geschäft mit Cordless-Voice-Telefonie.

1.1 Consumer Products

Gigaset ist europäischer Marktführer in der DECT-Telefonie. DECT ist weltweit der erfolgreichste Telekommunikationsstandard für Schnurlostelefone. Gigaset hatte in den 1990er Jahren diesen Standard maßgeblich geprägt. Seither behauptet das Unternehmen kontinuierlich seine Stellung als Premium-Anbieter im europäischen Markt. Eine hohe Marktdurchdringung kennzeichnet den Erfolg des Unternehmens. Die Herstellung der eigenen Produkte erfolgt überwiegend in der mehrfach ausgezeichneten, hochautomatisierten Fabrik in Bocholt.

1.2 Business Customers

Mit der Produktlinie "Gigaset pro" (pro = professional) hat der Geschäftsbereich Business Customers ein attraktives Angebot an schnurgebundenen Telefonen, Telefonanlagen (sogenannte Private Branch Exchanges "PBX"), professionellen DECT-Systemen und Handsets für den Mittelstand geschaffen. Mit einem stetig wachsenden Portfolio richtet sich Gigaset pro an kleine und mittelgroße Unternehmen, die sogenannten KMUs. Die pro-Reihe bietet Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit, wie sie gewerbliche Nutzer im wirtschaftlichen Alltag benötigen. Die einfache Administrierbarkeit und Installation zeichnen diese Geräte aus. Die besondere Beratungsintensität von gewerblichen Produkten bedingt, dass Gigaset die pro-Linie ausschließlich über Systemhäuser (Value-Added-Reseller, VAR) vertreibt. Die Produktlinie Gigaset pro wird derzeit ausschließlich in europäischen Märkten vertrieben, wobei die wichtigsten Märkte Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande sind. In diesem mittelständisch geprägten Wachstumsmarkt entwickelt sich Gigaset pro immer stärker zum zweiten Standbein des Unternehmens und liefert schon heute einen signifikanten Umsatzbeitrag.

1.3 Home Networks

Gigaset elements ist ein modulares und sensorbasiertes Smart Home Alarmsystem für Privathaushalte, das es dem Nutzer ermöglich cloudgestützt und via Smartphone eine permanente Verbindung zum System und damit zu seinem Zuhause zu halten. Das System ermöglicht es dem Nutzer, auf unvorhergesehene Ereignisse, z.B. einen Einbruchsversuch oder Gefahr durch Feuer, sofort und von unterwegs zu reagieren. Das Portfolio an Sensoren für den Sicherheitsfall wird kontinuierlich erweitert. Auf weitere Anwendungen zu Themen wie Energiemanagement oder Hilfe für ältere Menschen ist das System grundsätzlich vorbereitet. Entsprechende Sensoren oder Aktuatoren können dem System ergänzend hinzugefügt werden.

1.4 Mobile Devices

Seit Ende 2016 ist Gigaset auch im Bereich der mobilen Endgeräte aktiv. Mit dem GS160 sowie dem Nachfolgemodell GS170 positionierte sich das Unternehmen im Einstiegssegment, bzw. der Preisklasse von unter 150 Euro. Ziel der aktuellen Produktstrategie ist es, den Markt sukzessive vom Einstiegssegment her zu betreten und mit umfangreich ausgestatteten Smartphones zu attraktiven Preisen das Vertrauen und Interesse der Kunden zu gewinnen. Wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist das Versprechen der gewohnt hohen Markenqualität auch bei Smartphones sowie Vorteile bei Garantie und Service direkt durch das Werk in Bocholt, Deutschland.

2 Markt und Branchenumfeld

2.1 Gesamtwirtschaft1

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hält auch in seiner aktuellen Prognose vom Juli 2017 an seiner Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft von +3,5 % für das Jahr 2017 fest. Leichte Verschiebungen gegenüber der April-Schätzung gab es insbesondere hinsichtlich der Erwartungen einiger entwickelter Volkswirtschaften. So nehmen nach Angaben der Experten die Risiken für die US-Wirtschaft deutlich zu. Entsprechend reduzierte der IWF seine Aussage für die dortige Volkswirtschaft von bislang +2,3 % auf nur noch +2,1 %. Auch für Großbritannien (+1,8 % nach zuvor +2,1 %) trüben sich die Aussichten zunehmend ein angesichts steigender Unsicherheiten hinsichtlich der Brexit-Auswirkungen. Für den Euroraum sieht der IWF dagegen eine leicht höhere Wachstumsdynamik von +1,9 %. Deutschland kann auf ein Plus von 1,8 % und Frankreich auf plus 1,5 % hoffen. Für Italien (+1,3 % statt +0,8 %) und Spanien (+3,1 % statt +2,6 %) sind die Experten deutlich zuversichtlicher als im ersten Quartal. Insgesamt können die entwickelten Volkswirtschaften mit einem Wachstum von +2,0 % rechnen. Getrieben vom Wachstumsmotor Asien (+6,5 %) geht der IWF für die Schwellen- und Entwicklungsländer von einer anhaltend soliden Aufwärtsentwicklung von +4,6 % aus. Chinas Wirtschaft soll mit +6,7 % dabei erneut das Tempo vorgeben. Die russische Konjunktur kann nach mehreren rückläufigen Jahren ebenfalls wieder mit einer Expansion von +1,4 % rechnen. Für die gesamte Region Zentral- und Osteuropa schlägt sich dies in einer Heraufstufung der IWF-Prognosen von zuvor +3,0 % auf jetzt +3,5 % für 2017 nieder.

Risiken sieht der IWF vor allem aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Wirtschafts- und Fiskalpolitik in den USA und wegen der nicht genau abschätzbaren Auswirkungen aus dem Ende der Niedrigzinspolitik der Notenbanken.

Deutschland

Der Markt für Schnurlostelefone in Deutschland ist - bezogen auf Einheiten - im ersten Halbjahr 2017 um 6,9 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 zurückgegangen. Bezogen auf den Umsatz beträgt der Marktrückgang 6,8 % gegenüber dem letzten Vergleichshalbjahr. Gigaset konnte in diesem Markt seinen sehr guten Marktanteil auf 44,3 % in Einheiten und 45,3 % bei Umsatz steigern2 .

Frankreich

Der Markt für Schnurlostelefone in Frankreich ist - bezogen auf Umsatz - im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 10,4% zurückgegangen. Gigaset hatte sich in diesem schwierigen Umfeld aber behaupten können indem der Marktanteil im ersten Halbjahr 2017 um 0,9% gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 gesteigert werden konnte3 .

2.2 Telekommunikationsmarkt

Der Markt in den von Gigaset beobachteten Märkten in Europa ist im ersten Halbjahr 2017 um 8,3 % - bezogen auf Einheiten und auch Umsatz - im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 geschrumpft. Insgesamt konnte Gigaset seinen Marktanteil in Einheiten und Umsatz verteidigen4 .

2.2.1 Consumer Products Markt

In Summe konnte Gigaset seine klare Premium-Position gegenüber dem Wettbewerb behaupten. Allerdings leidet die Consumer-Sparte auch weiterhin unter dem Rückgang in den von Gigaset beobachteten Märkten Deutschland, Frankreich Italien und den Niederlanden von 8,3 %5 sowie dem weiter zu beobachtenden Verzicht auf Festnetztelefone zugunsten von Smartphones oder anderer textbasierter Kommunikationsformen. Diesem Trend begegnet Gigaset durch die Einführung neuer IP- und Router-basierter Produktlinien (Gigaset HX) sowie deren konsequenter und zielgerichteter Vermarktung und Positionierung gegenüber Kunden und Handel. Gigaset verspricht sich durch die von der Deutschen Telekom und anderen europäischen Telekommunikationsanbietern angestoßenen Umstellung auf IP-Technologie sowie die zunehmende Verbreitung von DECT- und CAT-iq-fähigen Routern in privaten Haushalten weitere Zuwächse in diesen Segmenten.

2.2.2 Business Customers Markt

Der Telekommunikationsmarkt für Geschäftskunden wird auch in Europa weiterhin durch einen anhaltenden Trend zugunsten der IP-Telefonie geprägt.

Der für das Gigaset Geschäftskundenportfolio wichtige Teilmarkt der SIP-Endgeräte wächst. Die Erwartung für 2017 im europäischen Markt liegt bei einem herstellerbezogenen Marktwert von ca. EUR 340 Mio. in 2017 respektive EUR 458 Mio. in 20216 .

Der europäische Markt für schnurlose Endgeräte auf DECT-Basis - bezogen auf die im Geschäftskundensegment typischen Multizell-Installationen - zeigt eine leicht rückläufige Tendenz. Prognosen zufolge erreicht der Markt in 2017 ein Volumen von ca. 1,3 Mio. Endgeräten, bis zum Jahr 2021 wird sich das Marktvolumen auf ca. 1,1 Mio. Endgeräte verringern.

Die Konkurrenztechnologie VoWLAN (Voice over Wireless LAN) verbleibt dagegen bei vergleichsweise kleinen Marktanteilen mit einem prognostizierten Marktvolumen von ca. 120 Tsd. VoWLAN-Endgeräten in 2017 und voraussichtlich 160 Tsd. Endgeräten in 20217 .

2.2.3 Home Networks Markt

Der Markt für Smart Home Systems & Services (SHSS) in West-Europa gilt weiterhin als überaus zukunftsträchtig. Das Marktforschungsinstitut Dr. Grieger & Cie. hat in Zusammenarbeit mit der SmartHome Initiative Deutschland e.V. 1.017 Deutsche zum Thema Smart Home befragt. Den Ergebnissen der repräsentativen Studie zufolge nutzen bereits 30 % der befragten

3 POS Measurement GfK Consumer Choices, GfK Panelmarkt, Europe 4 beinhaltet die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande. 4 IWF World Economic Outlook, 24. Juli 2017

5 POS Measurement GfK Consumer Choices, GfK Panelmarkt, Europe 4 beinhaltet die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande. 6 Quelle:MZA Business Terminals Forecast 2016 - Europe – Excel (Table1/Chart 1, Table 4/Chart 4) 7 Quelle: MZA Onsite Business Voice Mobility Forecast 2016 - Gigaset – Excel (Table 5/Chart 5)

Haushalte Smart Home-Anwendungen8 . Bis Ende 2019 soll die Anzahl der Smart Home-Haushalte in Westeuropa auf ca. 50 Mio. ansteigen. Da der Standard DECT-ULE von immer mehr Anbietern im Smart Home Bereich eingesetzt wird, erwartet das Marktforschungsinstitut Strategy Analytics für West-Europa mindestens eine Verdopplung des Umsatzes in diesem Geschäftsbereich bis 20199 . Wichtig für die Akzeptanz der Geräte und der Dienste für intelligentes Wohnen ist ein für den Nutzer erkennbarer Mehrwert, der die Lebensqualität erhöht. Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Plug & Play-Fähigkeit, die Zuverlässigkeit und die einfache Bedienung. Da der Anteil der Neubauten verglichen mit dem Altbestand an Immobilien in Deutschland verschwindend gering ist, ist dieser Markt insbesondere mit erschwinglichen kabellosen Nachrüst-Paketen für Bestandsgebäude zu erobern.

Eine von Gigaset Ende 2016 beim Beratungshaus Deloitte in Auftrag gegebene Studie hat zudem gezeigt, dass Gigaset im Bereich smarter Sicherheit hervorragend positioniert ist. Sowohl das aktuelle Portfolio, als auch die preisliche Positionierung treffen den Bedarf des Massenmarktes10.

2.2.4 Mobile Devices Markt11

Für das Gesamtjahr 2016 wiesen die Point-of-Sales-Daten von GfK – wie prognostiziert – einen weltweiten Absatz von insgesamt 1,41 Mrd. Smartphones aus. Für 2017 rechnet GfK mit einem moderaten weltweiten Wachstum des Smartphone-Marktes um 5 % sowie mit einer Gesamtnachfrage von bis zu 1,48 Mrd. Stück.

Seit zehn Jahren gibt es Smartphones und der Markt wuchs seitdem Jahr um Jahr kräftig. In 2016 wurden in Deutschland erstmals weniger Geräte verkauft als im Vorjahr. Trotz höherer Preise ging auch der Umsatz zurück. Laut Zahlen des Branchenverbands gfu wurden im vergangenen Jahr mit rund 23,2 Mio. Geräten etwa 2 Mio. Smartphones weniger als 2015 verkauft. Trotz leicht gestiegenem Durchschnittspreis ging auch der Smartphone-Umsatz um 2,7 % auf EUR 9,6 Mrd. zurück. Für 2017 erwartet Gigaset eine Stabilisierung des Smartphone-Marktes auf hohem Niveau. Der Verband Bitkom verweist auf aktuelle Prognosen des European Information Technology Observatory (EITO), wonach 2016 in Deutschland 25,1 Mio. Geräte abgesetzt wurden, 4,4 % weniger als im Vorjahr. In 2015 war mit 26,2 Mio. der bisherige Spitzenwert erzielt worden. Der Umsatz sank 2016 um 6 % auf EUR 10 Mrd.

3 Geschäftsverlauf

3.1 Consumer Products

Gigaset konnte seine klare Premium-Position gegenüber dem Wettbewerb behaupten. Im Kernmarkt Europa wurden die ambitionierten Ziele für das erste Halbjahr 2017 nahezu erreicht. Besonders zu erwähnen sind die Märkte Schweiz, Spanien und Italien: hier wurde der Umsatz vom ersten Halbjahr 2016 erreicht bzw. überschritten. Der durchschnittliche Verkaufspreis des Produkt-Portfolios lag im ersten Halbjahr 2017 im Schnitt EUR 9,00 über dem der Wettbewerber12.

Basierend auf dem jetzt nahezu kompletten Portfolio an universellen Handsets (Gigaset HX) ist es gelungen in diesem Marktsegment ein leichtes Wachstum zu generieren. Ebenso wurde das Portfolio von Seniorentelefonen um Varianten erweitert, dieses Marktsegment wächst ebenfalls13.

8 Quelle: https://www.grieger-cie.de/smarthome

9 Quelle: Strategy Analystics – Smart Home Systems and Services Forecast Western Europe, Q4 2014

10 Deloitte – Smart Home Marktstudie

11 (Quelle: European Information Technology Observatory (EITO); gfu) 12 Gigaset Auswertung "Sales by Region" über das erste Halbjahr 2017

13 POS Measurement GfK Consumer Choices, GfK Panelmarkt, Europe 4 beinhaltet die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande.

3.2 Business Customers

Der Umsatz des Bereichs Business Customers verbesserte sich im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr um circa 25 %. Dazu hat insbesondere auch der deutlich gestiegene Absatz kundenspezifischer Produkte beim größten deutschen OEM-Kunden beigetragen.

Trotz der wachsenden Penetration des Geschäftskundentelefonie-Marktes durch Smartphones konnte der Absatz von DECT-basierten Schnurlos-Endgeräten für den professionellen Einsatz weiter gesteigert werden. So verzeichnete der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 eine Steigerung um rund 26 %. Ebenso konnte der steigende Absatz IP-basierter Multi-Cell-Systeme zur positiven Umsatzentwicklung beitragen, basierend auf einer produktbezogenen Umsatzsteigerung von ca. 6 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016.

Auch die im Jahr 2016 neu eingeführten schnurgebundenen IP-Tischtelefone der Maxwell Serie (Modelle 3 und Basic) werden vom Markt zunehmend angenommen.

Die Weiterentwicklung des Produktportfolios insbesondere auch im Bereich schnurgebundener IP-Telefone (Maxwell-Produktreihe) wird weiterhin vorangetrieben und auch im laufenden Geschäftsjahr noch zu weiteren Produkteinführungen und Funktionserweiterungen führen.

Die höchsten Umsatzbeiträge wurden im ersten Halbjahr 2017 durch die Regionen Deutschland, Frankreich, Italien und den Niederlanden erbracht14.

3.3 Home Networks

Der Umsatz im ersten Halbjahr 2017 ist im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 30 % gestiegen, wobei die durchschnittlich erwirtschaftete Marge von 39 % im ersten Halbjahr 2016 auf 19 % im ersten Halbjahr 2017 gesunken ist. Ursache dafür war primär der Abverkauf alter Kamerabestände. Die in 2016 begonnene Reorganisation des Geschäftsbereiches und die strategische Neuausrichtung auf das Thema Sicherheit beginnt sich umsatzseitig positiv auszuwirken.

Gigaset elements wird über das Fachhandelsnetz und den Onlinehandel vertrieben. Das System ist momentan in Deutschland, Frankreich, Schweiz, Osterreich, den Niederlanden, Schweden, Norwegen, Finnland und in Tschechien erhältlich.

Seit Anfang des Jahres sind zudem drei dedizierte Sicherheitslösungspakete verschiedenen Umfangs in ausgewählten Kanälen erhältlich, die interessierten Kunden einen komfortablen Einstieg in das System erlauben: Mit den Sicherheitslösungen S (UVP EUR 199,99), M (UVP EUR 279,99) bis L (UVP EUR 349,99) werden verschiedene Wohnsituationen abgedeckt. Jede der Sicherheitslösungen ist mit allen Sensoren und Aktoren aus dem umfangreichen und stetig wachsenden elements Portfolio erweiterbar.

3.4 Mobile Devices

Der Umsatz mit Mobile Devices konnte im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr auf EUR 3,7 Mio. mehr als verdoppelt werden. In Deutschland ist das Smartphone GS160 in nahezu allen Netzbetreiber-unabhängigen Vertriebskanälen verfügbar. Ebenfalls wurde GS160 in den wichtigen Kernmärkten Europas wie Frankreich, Italien und Spanien eingeführt. Mit der Einführung des Smartphones GS170 im Juli 2017 und weiterer Modelle im laufenden Jahr erwartet Gigaset eine deutlicheUmsatzsteigerung im zweiten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

4 Die Gigaset Aktie

Die Aktie der Gigaset AG ist verhalten ins zweite Quartal 2017 gestartet: Das Kursniveau reduzierte sich im April zunächst auf EUR 0,70. Im weiteren Verlauf erholte sich der Anteilschein in einem freundlichen Börsenumfeld wieder und kletterte bis Mitte Mai auf EUR 0,85. Damit hatte der Aktienkurs den höchsten Stand des Berichtszeitraumes erreicht und notierte nahe des Jahreshochs von EUR 0,869. Die Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals am 19. Mai 2017 sorgte für Gewinnmitnahmen und der Aktienkurs fiel bis Anfang Juni auf EUR 0,73 zurück. Trotz massiver Kursrückschläge an den internationalen Finanzmärkten konnte die Gigaset Aktie im Juni erneut Kursgewinne verbuchen und verbesserte sich bis zum Ende des zweiten Quartals auf einen Schlussstand von EUR 0,79. Auch die Entwicklung der Xetra-Umsätze zeigte eine sehr erfreuliche Tendenz. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich diese mit einem täglichen Durchschnitt der gehandelten Aktien von 28.956 Stück mehr als verdoppelt. Beim Freefloat laut Definition der Deutschen Börse AG gibt es mit 26,5 % keine Veränderung.

5 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

5.1 Ertragslage

Der Gigaset Konzern hatte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2017 in einem weiterhin schwierigen Branchenumfeld Umsatzerlöse in Höhe von EUR 128,3 Mio. (Vj. EUR 133,0 Mio.) erwirtschaftet. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 3,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse aus dem Kerngeschäft unterliegen dabei den im Konsumentengeschäft üblichen saisonalen Schwankungen.

Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2017 war dabei auf einen weiteren Rückgang im Bereich Consumer Products von EUR 12,6 Mio. um 11,4 % auf EUR 98,1 Mio. zurückzuführen. Im Geschäftsbereich Business Customers wurde im ersten Halbjahr 2017 ein Umsatz von EUR 25,4 Mio. erzielt. Dies entspricht einer deutlichen Umsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr von 25,7 %. Der Umsatz im Bereich Home Networks konnte im Vergleich zum Vorjahr um 10,0 % auf EUR 1,1 Mio. gesteigert werden. Der Bereich Mobile Devices lag mit EUR 3,7 Mio. Umsatz im ersten Halbjahr deutlich über dem Halbjahreswert des Vorjahres (Vj. EUR 1,1 Mio.). Über alle Geschäftsbereiche betrachtet, sank der Umsatz zwar um 3,6 %, allerdings konnte die Margenqualität verbessert werden.

Umsatzerlöse in EUR Mio. Q2 2017 Q2 2016 Veränderung
Consumer Products 98,1 110,7 -11,4 %
Business Customers 25,4 20,2 25,7 %
Home Networks 1,1 1,0 10,0 %
Mobile Devices 3,7 1,1 236,4 %
Gigaset Total 128,3 133,0 -3,6 %

Der Umsatzrückgang im Bereich Consumer Products folgte der allgemeinen Marktentwicklung in Europa. Allerdings konnte Gigaset im Markt für Schnurlostelefone im EU4-Raum seine Marktanteile um 2,1 % in Einheiten und um 1,0 % bezogen auf den Umsatz erhöhen. Dabei konnte in den Niederlanden der Marktanteil um 5,7 % in Einheiten und um 5,0 % bezogen auf den Umsatz gesteigert werden. Auch in Deutschland konnte Gigaset Marktanteile hinzugewinnen (um 3,9 % in Einheiten und um 1,1 % bezogen auf den Umsatz). In Italien erhöhte sich der Marktanteil um 2,8 % in Einheiten und um 3,2 % bezogen auf den Umsatz. Damit unterstreicht Gigaset auch weiterhin seine Premium-Position im EU4-Raum mit einem Marktanteil von 37,1 % in Einheiten und 41,4 % bezogen auf den Umsatz.

Der Geschäftskundenbereich verzeichnete eine positive Entwicklung. Hierbei hatte vor allem die Umsatzsteigerung in Deutschland mit einem Plus von EUR 3,0 Mio. maßgeblichen Einfluss. Der Fokus liegt derzeit auf der Optimierung des Produktportfolios und dem kontinuierlichen Ausbau der Vertriebskanäle, hauptsächlich im europäischen Raum.

Im Bereich Home Networks wurde eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnet. Dies ist auf erste Auswirkungen der neu aufgesetzten Marketingstrategie und der optimierten Produktpositionierung zurückzuführen. Das Wachstum im Smart Home Markt wird weiterhin vorausgesagt. Durch die Neupositionierung und das erwartete Marktwachstum, wird mit einer weiterhin positiven Entwicklung in den nächsten Quartalen gerechnet.

Der Bereich Mobile Devices befindet sich weiterhin im Prozess der Neuausrichtung. Durch den Aufbau eines neuen Produktpotfolios und der Optimierung der Vertriebsstrategie lassen sich bereits erste positive Entwicklungen im Vergleich zum Vorjahr erkennen. Der Fokus liegt derzeit auf der Positionierung des Produktportfolios und dem Markteintritt in verschiedenen europäischen Ländern. Auch in diesem Bereich wird auf die Fortsetzung des positiven Trends in den nächsten Quartalen gesetzt.

Umsatzerlöse in EUR Mio. Q2 2017 Q2 2016 Veränderung
Deutschland 67,4 69,0 -2,3 %
Europa 49,8 52,7 -5,6 %
Rest der Welt 11,1 11,3 -1,6 %
Gigaset Total 128,3 133,0 -3,6 %

Der Umsatz nach Verkaufsregionen entwickelte sich wie folgt:

Der Umsatzrückgang in Deutschland war weitesgehend auf das negative Marktwachstum im Bereich Consumer Products zurückzuführen. Dennoch konnte die gute Performance im Bereich Business Customers die Auswirkungen abmildern. Der Marktrückgang im Bereich Consumer Products ist auch in Europa zu spüren. Um den Rückgang in diesem Segment zunehmend kompensieren zu können, müssen die übrigen Bereiche weiter ausgebaut werden.

Der Umsatz nach Herkunftsregionen entwickelte sich wie folgt:

Umsatzerlöse in EUR Mio. Q2 2017 Q2 2016 Veränderung
Deutschland 56,2 54,3 3,5 %
Europa 64,0 66,5 -3,8 %
Rest der Welt 8,1 12,2 -33,6 %
Gigaset Total 128,3 133,0 -3,6 %

Der Materialaufwand für Rohstoffe, Waren, Fertigerzeugnisse und bezogene Leistungen lag im ersten Halbjahr 2017 bei EUR 64,0 Mio. und hatte sich gegenüber dem Vorjahresvergleichswert von EUR 65,3 Mio. um 2,0 % reduziert. Die Materialeinsatzquote war unter Einbeziehung der Bestandsveränderung von 48,4 % auf 49,8 % gestiegen. Dieser Anstieg lag im Wesentlichen an höherpreisigen Einkaufskonditionen und aufgrund des veränderten Produktmix.

Das Rohergebnis bestehend aus den Umsatzerlösen abzüglich der Materialaufwendungen und unter Berücksichtigung der Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen war gegenüber dem Vorjahr von EUR 68,6 Mio. auf EUR 64,4 Mio. gesunken. Die Rohergebnismarge verringerte sich im ersten Halbjahr 2017 auf 50,2 % gegenüber 51,6 % im Vorjahreszeitraum.

Die anderen aktivierten Eigenleistungen blieben mit EUR 4,7 Mio. in etwa auf Vorjahresniveau und beinhalten im Wesentlichen die Kosten im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Produkte.

Die sonstigen Erträge aus dem Kerngeschäft belaufen sich auf EUR 1,8 Mio. (Vj. EUR 2,6 Mio.).

Der Personalaufwand vor Restrukturierung für Löhne, Gehälter, Sozialabgaben und Altersversorgung lag mit EUR 34,7 Mio. um 17,8 % unter dem Wert des ersten Halbjahres 2016 (EUR 42,1 Mio.). Der Rückgang resultiert aus der Ende 2015 eingeleiteten Restrukturierung. Die Personalkostenquote reduzierte sich auf 27,0 % (Vj. 31,7 %).

Die sonstigen Aufwendungen aus dem Kerngeschäft erhöhten sich in dem ersten halben Jahr 2017 auf EUR 30,4 Mio. nach EUR 23,4 Mio. im ersten Halbjahr 2016. Der Anstieg resultiert aus höheren Marketing- und Repräsentationskosten in Höhe von EUR 3,5 Mio., gestiegenen allgemeinen Verwaltungskosten in Höhe von EUR 1,0 Mio., erhöhten Aufwendungen aus der Arbeitnehmerüberlassung in Höhe von EUR 0,6 Mio. und einem höheren Beratungsaufwand in Höhe von EUR 0,6 Mio..

Das Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen (EBITDA) lag mit EUR 5,7 Mio. deutlich unter dem Wert des Vorjahreszeitraumes 2016 (EUR 10,3 Mio.). Unter Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibungen in Höhe von EUR 7,4 Mio. (Vj. EUR 8,9 Mio.) ergibt sich ein operatives Ergebnis nach Abschreibungen in Höhe von EUR -1,6 Mio. (Vj. 1,4 Mio.).

Das zusätzliche ordentliche Ergebnis beträgt EUR 2,1 Mio. (Vj. EUR -0,2 Mio.) und umfasst die Ergebnispositionen, die nicht notwendigerweise aus dem Kerngeschäft resultieren. Die Wechselkurseffekte haben sich anders als im Vorjahreszeitraum nahezu ausgeglichen. Wechselkursgewinnen in Höhe von EUR 2,8 Mio. (Vj. EUR 3,0 Mio.) standen Wechselkursverluste in Höhe von EUR 2,8 Mio. (EUR 2,7 Mio.) gegenüber.

Das Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern, EBIT) beläuft sich auf EUR 0,5 Mio. (Vj. 1,2 Mio.). In Verbindung mit dem Finanzergebnis in Höhe von EUR -0,5 Mio. (Vj. EUR -0,6 Mio.) ergibt sich ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 0,0 Mio. (Vj. EUR 0,6 Mio.).

Der Konzernjahresfehlbetrag beträgt zum 30. Juni 2017 EUR -1,3 Mio. (Vj. EUR -0,6 Mio.).

Daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie in Höhe von EUR -0,01 (unverwässert/verwässert) (Vj. EUR 0,00 (unverwässert/ verwässert)).

5.2 Finanzlage

Cashflow

in EUR Mio. Q2 2017 Q2 2016
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -18,6 -8,0
Cashflow aus Investitionstätigkeit -5,5 -5,0
Free Cashflow -24,2 -13,1
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit 0,0 -0,4

Im ersten Halbjahr hatte der Gigaset Konzern einen Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR -18,6 Mio. (Vj.: EUR -8,0 Mio.) zu verzeichnen. Der im ersten Halbjahr übliche Mittelabfluss ist durch das saisonale Geschäft geprägt. Während im ersten Quartal die Mittelabflüsse auf Grund der Rückführung von Lieferantenverbindlichkeiten aus dem Weihnachtsgeschäft am Größten sind, ist der Mittelbedarf im zweiten Quartal geringer. Im zweiten Halbjahr werden im Weihnachtsgeschäft traditionell die Zahlungsmittelüberschüsse erwirtschaftet. Der im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr deutlich höhere Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit ist insbesondere durch die Anlaufphase des neuen Segments Mobile Devices geprägt.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit beträgt EUR -5,5 Mio. und liegt damit über dem Vorjahresniveau in Höhe von EUR -5,0 Mio. Der deutlich überwiegende Teil der Auszahlungen des laufenden und vergangenen Geschäftsjahres umfassen dabei Investitionen in das Anlagevermögen.

Der Free Cashflow beträgt damit EUR -24,2 Mio. gegenüber EUR -13,1 Mio. im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit beträgt zum 30. Juni 2017 EUR 0,0 Mio. (Vj.: EUR -0,4 Mio.).

Für eine detaillierte Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente verweisen wir auf die im Anhang dargestellte Kapitalflussrechnung.

Im Cashflow sind Wechselkursveränderungen in Höhe von EUR -0,1 Mio. (Vj.: EUR -0,1 Mio.) enthalten.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente belaufen sich am 30. Juni 2017 auf EUR 23,2 Mio. (Vj.: EUR 27,4 Mio.).

5.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme des Gigaset Konzerns beträgt zum 30. Juni 2017 EUR 204,8 Mio. und ist damit im Vergleich zum 31. Dezember 2016 um 7,6 % zurückgegangen.

Die langfristigen Vermögenswerte sind gegenüber dem 31. Dezember 2016 auf EUR 88,6 Mio. um EUR 2,0 Mio. zurückgegangen. Die planmäßigen Abschreibungen und die Abgänge übersteigen die Investitionen in die immateriellen Vermögenswerte und das Sachanlagevermögen, sodass die immateriellen Vermögenswerte leicht um EUR 0,3 Mio. auf EUR 33,4 Mio. und das Sachanlagevermögen um EUR 1,4 Mio. auf EUR 23,8 Mio. gesunken sind. Die latenten Steueransprüche lagen zum Stichtag 30. Juni 2017 bei EUR 13,0 Mio. nach EUR 13,2 Mio. zum 31. Dezember 2016.

Die kurzfristigen Vermögenswerte stellen 56,7 % des Gesamtvermögens dar. Diese sind im Vergleich zum 31. Dezember 2016 um EUR 15,0 Mio. gesunken und belaufen sich auf EUR 116,2 Mio. Das Vorratsvermögen ist um EUR 5,5 Mio. auf EUR 29,0 Mio. gestiegen. Die Lager der Gigaset sind nach dem Weihnachtsgeschäft zum Jahresende traditionell auf dem Tiefstand, sodass diese unterjährig wieder aufgefüllt werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um EUR 12,9 Mio. auf EUR 43,3 Mio. gestiegen, was im Wesentlichen auf einen zum Quartalsende überproportional starken Abverkauf zurückzuführen ist. Die sonstigen Vermögenswerte sanken um EUR 9,0 Mio. auf EUR 20,0 Mio. Der Bestand an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten im Vergleich zum 31. Dezember 2016 von EUR 47,5 Mio. auf nunmehr EUR 23,2 Mio. gesunken. Für die detaillierte Entwicklung der liquiden Mittel verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung im Anhang.

Das Eigenkapital des Gigaset Konzerns beträgt zum 30. Juni 2017 EUR 16,8 Mio. und ist somit um EUR 1,1 Mio. geringer als zu Jahresbeginn. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote in Höhe von 8,2 %. Auf Grund des Anstiegs des Diskontierungssatzes für die bilanzierten Pensionsverpflichtungen von 1,85 % auf nunmehr 2,07 % wurden versicherungsmathematische Gewinne in Höhe von netto EUR 3.143 Mio. im Eigenkapital erfasst. Ferner wurden Wechselkursveränderungen in Höhe von EUR -0,2 Mio. erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Aus dem neu eingeführten Cashflow Hedging resultieren Verluste in Höhe von EUR -2,8 Mio. die erfolgsneutral erfasst wurden. Zusätzlich wird das Eigenkapital vom Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von EUR 1,3 Mio. belastet.

Die Gesamtschulden betragen EUR 188,0 Mio. (Vj. EUR 203,9 Mio.) und sind zu 51,9 % kurzfristiger Natur.

Die langfristigen Schulden umfassen im Wesentlichen die Pensionsverpflichtungen, die Rückstellung für Restrukturierung, die latenten Steuerschulden sowie langfristige Personalrückstellungen und Rückstellungen für Garantien. Die langfristigen Schulden sanken um EUR 4,2 Mio. auf EUR 90,4 Mio. Der Rückgang der langfristigen Schulden ist im Wesentlichen auf die Bewertung der Pensionsverpflichtungen auf der Basis des gestiegenen Zinsniveaus zurückzuführen. Dieser Diskontierungseffekt beträgt EUR 4,6 Mio..

Die kurzfristigen Schulden sind mit EUR 97,6 Mio. rund 10,7 % geringer als noch zum Jahresabschluss am 31. Dezember 2016. Der Rückgang der Rückstellungen in Höhe von EUR 6,4 Mio. resultiert vornehmlich aus der Verminderung des kurzfristigen Anteils der Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von EUR 4,4 Mio. und geringeren Rückstellungen für Umsatzboni in Höhe von EUR 1,8 Mio.. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind saisonal bedingt von EUR 51,0 Mio. auf EUR 44,4 Mio. gesunken.

6 Chancen- und Risikobericht zum 30. Juni 2017

Risiken sind grundsätzlich Bestandteil jeder unternehmerischen Geschäftstätigkeit. Diese beinhalten die Gefahr, dass durch externe oder interne Ereignisse sowie durch Handlungen und Entscheidungen Unternehmensziele nicht erreicht werden oder im Extremfall der Fortbestand eines Unternehmens gefährdet ist. Das Risikomanagementsystem der Gigaset hat zum Ziel, Chancen und Risiken frühestmöglich zu identifizieren und zu bewerten sowie durch geeignete Maßnahmen Chancen wahrzunehmen.

Die Risikobewertung erfolgt quantitativ für die Faktoren Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß. Aus der Multiplikation dieser Faktoren resultiert ein Erwartungswert.

Mögliche Ergebniswirkung auf Basis der Erwartungswerte Risikobewertung
< EUR 1,0 Mio. *
> EUR 1,0 Mio. ≤ EUR 5,0 Mio. **
> EUR 5,0 Mio. ***

Die mögliche kurzfristige Ergebnisauswirkung stellt sich in den einzelnen Risikokategorien wie folgt dar:

Kategorie / Sub-Kategorie Risikobewertung
Marktrisiken
Produkte Patente Zertifikate *
Gesetzliche Rahmenbedingungen *
Kunden *
Unternehmens- und Prozessrisiken
Informationstechnik *
Personal **
Finanzrisiken
Liquidität *
Steuern **
Kategorie / Sub-Kategorie Risikobewertung
Haftungsverhältnisse
Garantien Eventualverbindlichkeiten **
Rechtsstreitigkeiten *

6.1 Marktbezogene Risiken

Die allgemeine konjunkturelle Entwicklung in Deutschland, der EU und weltweit hat vielfältige Einflüsse auf die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft. So hängt die Nachfrage nach den Produkten von Gigaset stark von der allgemeinen Wirtschaftslage ab.

Branchenrisiken sind Risiken, die einen bestimmten Markt bzw. einen bestimmten Industriezweig betreffen. Auf Grund der Konzentration auf den Bereich Telekommunikation und Zubehör besteht eine besondere Abhängigkeit von der Entwicklung in dieser Branche. Gigaset ist dabei einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Grundsätzlich bestehen auch hier Abhängigkeiten von der Rohstoffpreisentwicklung und das Risiko des Eintritts neuer, aggressiver Wettbewerber. Des Weiteren unterliegt Gigaset dem Einfluss eines veränderten Konsumentenverhaltens im Bereich der Telekommunikation und Information.

Festnetzanschlüsse werden in Abhängigkeit der Tarifangebote der Netzbetreiber zunehmend durch Mobilfunkanschlüsse ersetzt. Auch führt der vermehrte Einsatz von multifunktionalen Smartphones zu einem veränderten Verhalten der Endverbraucher. Mit dem Einstieg Gigasets in das Geschäft mit mobilen Endgeräten begibt sich das Unternehmen in die Vermarktung neuer Produktgruppen. Dieser Einstieg ist mit Risiken behaftet, da Gigaset ein neuer Wettbewerber eines existierenden Marktes ist. Mit dem Einstieg Gigasets in das Geschäft mit Produkten für die Heimvernetzung begibt sich das Unternehmen in die Vermarktung neuer Produktgruppen. Dieser Einstieg ist mit Risiken behaftet, da Gigaset einen neuen Markt betritt, dessen zukünftige Entwicklung noch mit erheblichen Ungewissheiten behaftet ist.

Die Produkte des Gigaset Konzerns haben eine hohe Verbreitung und werden von ihren Kunden aus den Bereichen Retail, Operator/Internet Service Provider (ISP) und Distributoren auf Grund des starken Markennamens, der hohen Qualität, sowie des innovativen Produktportfolios geschätzt. Die sehr gute Marktpositionierung spiegelt nicht zuletzt diese hohe Produktakzeptanz wider. Da es sich hierbei in der Regel um kontinuierliche, langanhaltende Partnerschaften handelt, ist die Abhängigkeit von einzelnen Retailern, Operators/ISP und Distributoren in der Regel gering. Beim Eintritt in neue Märkte kann jedoch vor allem am Anfang eine größere Abhängigkeit von einzelnen Abnehmern vorhanden sein. Der Eintritt in das Geschäftsfeld für mobile Endgeräte ist mit solchen Risiken behaftet, die mit einem neuen Markteintritt stets verbunden sind. Insbesondere besteht das Risiko, dass die neuen Produkte nicht die gewünschte Marktakzeptanz erreichen, der neue Marktteilnehmer dem Wettbewerbsdruck der etablierten Marktteilnehmer nicht gewachsen ist oder die bestehende Vertriebsorganisation nicht in der erwarteten Form in der Lage ist, die Produkte am Markt zu platzieren.

Neue Produkte, wie Smartphones, erfordern zusätzlich und grundsätzlich eine neue Vertriebsstrategie. Im Rahmen dieser gilt es neue Vertriebskanäle, Kooperationspartner und Absatzmodelle zu etablieren und entsprechend zu bedienen.

Aufgrund rückläufiger Marktentwicklung der DECT-Telefone in Zielmärkten besteht grundsätzlich das Risiko des allgemeinen Preisverfalls für das Produktsortiment sowie eines rückläufigen Marktvolumens. Dem wird mit einem konsequenten Kostenmanagement, Verdrängung kleinerer Wettbewerber mittels innovativen Produktportfolios in einem mehrfach prämierten Produktdesign begegnet sowie mit der Weiterentwicklung bestehender Geschäftsbereiche wie beispielsweise Gigaset Pro.

Ein sinkendes Vertrauen der Verbraucher in die technische Qualität und Sicherheit (Abhörsicherheit, Strahlung) der Produkte von Gigaset könnte die Geschäftsentwicklung beeinträchtigen. Der von Gigaset in seinen Produkten genutzte DECT-Standard könnte durch andere Technologien zur Sprach- oder Datenübertragung verdrängt werden. Durch die Integration von Funktionen von DECT-Telefonen in andere Geräte könnte die Nachfrage nach DECT-Telefonen sinken.

Aufgrund möglicher Importbeschränkungen sowie Inflations- und Wechselkursrisiken überprüft Gigaset die Marktbearbeitungsstrategien in den Überseeländern wie auch in Russland und der angrenzenden ehemaligen Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und trifft entsprechende Vorbereitungen. Aus Unternehmenssicht sorgen politische Entwicklungen, wie in der Türkei, für eine Destabilisierung etablierter Märkte.

6.2 Unternehmerische Chancen

Unternehmerische Chancen bestehen aus Sicht der Gesellschaft im Geschäftsbereich Business Customers mit dem Produktportfolio Gigaset Pro. Neben dem traditionellen Geschäftsbereich Consumer adressiert die Gesellschaft mit Gigaset Pro damit einen weiteren Kundenbereich, die "Small Offices and Home Offices" Kunden (kurz: SOHO) sowie KMU-Kunden (Kleine und Mittlere Unternehmen) und erschließt das entsprechende Umsatzpotential.

Mit seinem Geschäftsbereich Home Networks hat Gigaset ein modulares, intelligentes System, genannt Gigaset elements auf den Markt gebracht. Die Produkte und Dienstleistungen decken zunächst den Bereich Sicherheitslösungen im häuslichen Umfeld ab und sollen später auf Themen wie z.B. Home Automation, selbstbestimmtes Wohnen im Alter und andere Bereiche ausgedehnt werden.

Außerdem sieht die Gesellschaft weitere Chancen durch die Markteinführung der universellen Mobilteile aus der sogenannten HX-Serie, welche nicht nur an den Gigaset-Basisstationen, sondern auch an Routern mit integrierter DECT- oder CAT-iq-Technologie betrieben werden können. Solche Router werden insbesondere von Netzbetreibern, wie z.B. der Deutschen Telekom oder der Swisscom aber auch vom Marktführer im Retail, AVM, in den Markt gebracht. Ferner lassen sich die HX-Mobilteile auch an Basisstationen fremder Hersteller betreiben, wodurch sie sich weitere Marktchancen erobern können. Mit der neuen HX-Serie kann Gigaset somit am Trend der sogenannten All-IP-Anschlüsse und der Abschaltung des ISDN-Netzwerkes sowie am Betrieb hinter fremden Anlagen partizipieren.

Parallel zu den universellen Mobilteilen gibt es die universellen Basisstationen aus der "GO-Familie". Diese Basisstationen können wie ganz normale analoge Basisstationen am analogen Telefonnetz betrieben werden aber auch nach Umstellung des Kunden auf IP als moderne VoIP-Basen. Dann ermöglichen sie bis zu zwei gleichzeitig führbare Gespräche bei insgesamt bis zu sechs möglichen Telefonnummern. Zusätzlich werden noch Dienste wie z.B. lokaler Wetterbericht als Bildschirmschoner, bis zu drei Anrufbeantworter, öffentliche Telefonbücher, Meldung verpasster Anrufe auf das Smartphone, Synchronisation des Telefonbuches mit dem des Smartphones u.v.m. angeboten. Damit bietet die "GO-Familie" eine deutliche funktionale Erweiterung gegenüber den jetzt auslaufenden ISDN-Produkten dar.

Der Auf- und Ausbau des Smartphone Geschäftes stellen ebenfalls eine Chance dar. Im neuen Smartphone Ansatz für den Einsteigerbereich sind keine Aktivitäten mit der Gigaset Mobile - Gruppe, dem ursprünglichen Kooperationspartner der Gigaset AG geplant. Die Planungs-, Herstellungs- und Vertriebshoheit der neuen Produkte liegt nun bei der Gigaset AG. Diese verfolgt einen Low Risk Ansatz und versucht in diesem Segment Fuß zu fassen und das Geschäftsfeld langsam von unten aufzubauen. Dabei sind die hohe Markenbekanntheit, das Markenvertrauen sowie der vertriebliche Zugang zu den wichtigsten Zielmärkten gute Voraussetzungen. Nach dem Verkaufsstart im Dezember 2016 mit ausgesuchten Vertriebspartnern und im Gigaset Online Shop werden im Folgejahr weitere Gigaset Vertriebskanäle in Retail und Distribution mit Smartphone Produkten beliefert. Der Vermarktungsstart erfolgt mit einem Produkt im Einsteiger Segment und wird sukzessive mit weiteren Modellen ausgebaut.

Sollte sich die Wahrnehmung der unternehmerischen Chancen nicht im angestrebten Umfang realisieren lassen, besteht ein Ergebnisrisiko aus schwächeren Verkaufszahlen.

6.3 Unternehmensbezogene Risiken

6.3.1 Informationssysteme und Reportingstruktur

Zur Überwachung und Steuerung des Konzerns und der Entwicklung der Tochtergesellschaften sind verlässliche, konsistente und aussagekräftige Informationssysteme und Reportingstrukturen notwendig. Gigaset verfügt über professionelle Buchhaltungs-, Controlling-, Informations- und Risikomanagementsysteme und hat ein unternehmensweites, regelmäßiges Beteiligungscontrolling und Risikomanagement etabliert. Die technische Funktionsfähigkeit wird durch einen entsprechenden IT-Support unterstützt und in Abhängigkeit von entsprechenden Dienstleistern gewährleistet. Der Vorstand wird regelmäßig und zeitnah über nachhaltige Entwicklungen in den Ländern und Regionen informiert.

Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Informationssystem in Einzelfällen versagt oder von den betroffenen Mitarbeitern nicht korrekt bedient wird und deshalb negative wirtschaftliche Entwicklungen in einer Region nicht rechtzeitig angezeigt werden.

Eine ausgeprägte Integration der Prozesse sowie die globale Ausrichtung von Gigaset erfordern ein hohes Maß an Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen. Die stetige Professionalisierung der Cyberkriminalität führt dabei zu einer sich stetig verstärkenden Bedrohungslage für die IT-Sicherheit mit möglichen Folgen für maßgebliche Unternehmensprozesse.

Wir stellen uns diesem Risiko durch den Einsatz von unternehmensweiten Sicherheitsrichtlinien und aktueller Informationssicherheitstechnik ergänzt durch deren stetige Weiterentwicklung. Dennoch kann auch in unserem Unternehmen ein unbefugter Zugriff auf Daten oder Systeme mit der Folge der Verminderung oder des Verlusts der Vertraulichkeit, Integrität oder Verfügbarkeit nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.

6.3.2 Sonstige unternehmensbezogene Risiken

Die wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland und den von Gigaset bedienten Märkten haben unmittelbare Auswirkungen auf das Geschäft von Gigaset. Der geplante Eintritt von Gigaset in neue Märkte ist mit besonderen Risiken behaftet. Dies gilt insbesondere für den bereits erfolgten Markteintritt in den Smartphone-Markt. Hier besteht für die Gigaset als ImportEUR der Geräte in den jeweiligen regionalen Märkten in Abhängigkeit von der lokalen Gesetzgebung möglicherweise eine Verpflichtung zur Zahlung von Urheberrechtsabgaben. Für dieses Risiko hat Gigaset abhängig von der juristischen Einzelfallprüfung entsprechende Rückstellungen auf Ebene der Tochtergesellschaften gebildet.

Im Geschäftsbereich Home Networks könnte Gigaset zusätzlichen Risiken, insbesondere Haftungsrisiken, ausgesetzt sein.

Die Erweiterung der Geschäftstätigkeit in Zusammenarbeit mit Geschäftspartnern, wie z.B. im Geschäftsbereich Mobile Devices, ist mit besonderen unternehmerischen Risiken behaftet, die etwa aus kulturellen oder sprachlichen Gründen oder auf Grund unterschiedlicher Geschäftsgepflogenheiten entstehen und die Entwicklung des Geschäftsbereiches und damit auch die von Gigaset beeinträchtigen könnten.

Gigaset könnte nicht in der Lage sein, weiterhin innovative Produkte zu entwickeln bzw. rechtzeitig auf den technischen Fortschritt und auf die sich dadurch wandelnden Anforderungen zu reagieren.

Gigaset könnte außerstande sein, eigenes geistiges Eigentum und Know-How in ausreichendem Maße zu schützen.

Auch wenn Gigaset in erheblichem Maße über eigene gewerbliche Schutzrechte auch im Mobilfunkbereich verfügt, lässt sich nicht ausschließen, dass Gigaset geistiges Eigentum Dritter verletzt bzw. auf die kostenpflichtige Nutzung geistigen Eigentums Dritter angewiesen ist. Dies gilt insbesondere im Bereich von Smartphones, wo wichtige Marktteilnehmer in erhebliche rechtliche Auseinandersetzungen verstrickt sind.

Qualitätsmängel der Produkte von Gigaset können zu Umsatzausfällen und Gewährleistungs- und Produkthaftungsansprüchen führen, die das Ergebnis von Gigaset belasten. Im Einkauf von Rohstoffen und Materialien wird überwiegend mit mindestens zwei Lieferanten zusammengearbeitet. Eine Lieferantenabhängigkeit bezüglich Preisen, Stückzahlen und Innovationen versucht die Gesellschaft durch eine breite Zusammenarbeit zu vermeiden. Beim Einkauf der Zukaufprodukte, wie z.B. Smartphones, besteht ein latentes Risiko durch die plattformbedingte Konzentration des Zukaufes auf einen Lieferanten. Regelmäßige Kontrollmechanismen, wie z.B. Beobachtung der Märkte, Finanzkennzahlen und Tracking der Lieferungen, zur Vermeidung eines Lieferausfalles sind eingeleitet worden.

Außerhalb des Spektrums der Zukaufprodukte, besteht ein latentes Risiko durch die Konzentration der Produktion an dem einzigen Produktionsstandort in Bocholt. Ein standortbedingter Fertigungsausfall könnte die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft erheblich beeinträchtigen. Der regelmäßig sehr geringe Auftragsbestand von wenigen Wochen erschwert die Planbarkeit von Umsätzen und kann dazu führen, dass Gigaset eine erhöhte Nachfrage nach bestimmten Produkten kurzfristig nicht bedienen kann und umgekehrt bestimmte Produkte in zu großem Umfang herstellt. Gigaset könnte gezwungen sein, Abschreibungen auf Vorräte vorzunehmen. Auflagen aufgrund umweltrechtlicher Bestimmungen oder die Verursachung oder Entdeckung etwaiger Bodenverunreinigungen oder Altlasten könnten erhebliche Kosten verursachen.

Dem Risiko von Forderungsausfällen begegnet die Gesellschaft durch den Abschluss von Warenkreditversicherungen, einem straffen Forderungsmanagement und einem konsequenten Mahnwesen. Auf Basis von Vergangenheitsdaten ist das Risiko von Forderungsausfällen als gering einzuschätzen.

Für bestehende Forderungen einzelner Gigaset Gesellschaften gegenüber Konzernunternehmen bestehen Ausfallrisiken im Falle der Nicht-Rückführbarkeit durch die jeweils schuldende Gesellschaft. Mit Ausnahme der unter den "Risiken aus Haftungsverhältnissen, Rechtsstreitigkeiten und Eventualverbindlichkeiten" im Abschnitt 4.6 aufgeführten wesentlichen Sachverhalte, gibt es soweit ersichtlich keine Sachverhalte, welche eine Inanspruchnahme der Gigaset AG für Verbindlichkeiten der Tochtergesellschaften begründen könnten.

Der zukünftige Erfolg von Gigaset hängt von qualifizierten Führungskräften und qualifizierten Mitarbeitern ab. Können ausreichend qualifizierte Führungskräfte oder qualifizierte Mitarbeiter nicht gewonnen bzw. gehalten werden, könnte dies die Entwicklung des Gigaset Konzerns nachteilig beeinflussen.

Die Umsetzung des seit Anfang 2016 eingeleiteten Restrukturierungsprogramms verläuft bisher planmäßig, sodass aktuell kein negativer Einfluss bei Kunden, Lieferanten und der Belegschaft mehr erwartet wird.

Der für den Gigaset-Konzern bestehende Versicherungsschutz könnte für verschiedene mit der Geschäftstätigkeit verbundene Risiken nicht ausreichend sein. Auch könnte künftig kein ausreichender Versicherungsschutz zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen erhältlich sein.

6.4 Finanzielle Risiken

Die Steuerung von Liquiditätsrisiken und die Überprüfung der Liquiditätsplanung und Finanzierungsstruktur erfolgt nach Absprache mit den Tochtergesellschaften vor Ort durch die zentrale Finanzabteilung.

6.4.1 Liquidität des Gigaset Konzerns

Die Finanzierung der Geschäftstätigkeit erfolgt durch Eigenmittel. Der Konzern ist seit Rückführung der Konsortialkreditverbindlichkeiten im Juli 2014 vollständig bankschuldenfrei.

Für das Geschäftsjahr 2017 und das darauffolgende Geschäftsjahr 2018 ist der Konzern durchfinanziert und nicht auf zusätzliche Liquidität angewiesen. Aufgrund der konsequenten Kosteneinsparungen können Einmalzahlungen für die beschlossenen Restrukturierungen sowie die zurückgestellten Beträge für Risiken von Steuerverbindlichkeiten aus zurückliegenden Betriebsprüfungen in 2017 beglichen werden.

Das zum 1. Oktober 2008 begonnene Factoring der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird weiterhin als kurzfristiges Finanzierungsinstrument genutzt und ist langfristig verlängert worden.

6.4.2 Verschuldung und Liquidität der Gigaset AG

Seit Rückführung des Konsortialkredits im Juli 2014 ist die Gigaset AG frei von Bankschulden. Für das Geschäftsjahr 2017 sowie darüber hinaus auch für das Geschäftsjahr 2018 verfügt die Gesellschaft nach interner Planung über ausreichend liquide Mittel.

6.4.3 Zins-, Währungs- und Liquiditäts-Risiken

Der Konzern optimiert ständig die Konzernfinanzierung und begrenzt die finanzwirtschaftlichen Risiken mit dem Ziel, die Sicherung der finanziellen Unabhängigkeit des Konzerns zu wahren. Die finanzwirtschaftlichen Risiken sind Bestandteil des Risikomanagementsystems und werden zusätzlich im Rahmen des Liquiditätsmanagements detailliert überwacht. Im Gigaset-Konzern fallen sowohl Erträge als auch Aufwendungen in Fremdwährungen an, z.B. für die Beschaffung einer Vielzahl der Bauteile für die Produktion, die in US-Dollar bezahlt werden. Die damit verbundenen Fremdwährungsrisiken werden in der Regel durch eine währungskongruente Finanzierung der internationalen Geschäftstätigkeiten oder durch derivative Währungssicherungsinstrumente abgesichert.

Aus der Veränderung von Kapitalmarktzinsen können sich Änderungen des Planvermögens zur Deckung von Pensionsverpflichtungen ergeben.

Gigaset führt im Einzelfall bankübliche Geschäfte zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken durch.

Zur Absicherung von Cashflow-Risiken und zur Sicherung der Konzern-Liquidität setzt der Konzern verschiedene Instrumente zur Refinanzierung und Absicherung des Forderungsbestandes ein, wie z. B. Factoring oder Kreditausfallversicherungen.

Die Steuerung von Zins-, Währungs- und Liquiditäts-Risiken erfolgt nach Absprache zentral durch die Finanzabteilung.

6.5 Steuerrisiken

6.5.1 Steuerrisiken in der Gigaset AG

Die Gigaset AG lässt sich laufend steuerlich beraten, um etwaige Risiken frühzeitig erkennen zu können. Die Gesellschaft hat eine Prüfungsanordnung im Bereich der Umsatz- und Ertragsteuern für die Geschäftsjahre 2010 bis 2013 im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016 erhalten und die Betriebsprüfung ist offiziell am 13. Dezember 2016 gestartet. Die eigentliche Prüfung startete aber erst im 1. Quartal 2017 und zum jetzigen Zeitpunkt sind demzufolge noch keine wesentlichen Risiken ableitbar bzw. erkennbar.

Aufgrund der durch den Einstieg der Goldin Fund Pte. Ltd., Singapur, veränderten Mehrheitsverhältnisse (Change-of-Control-Klausel), ist der zu diesem Zeitpunkt bestehende steuerliche Verlust der Gigaset AG und damit die Möglichkeit, zukünftige Gewinne mit Verlusten zu verrechnen, vollständig entfallen. Zukünftige steuerliche Gewinne der Gigaset AG werden damit in voller Höhe zu einem zahlungswirksamen Steueraufwand führen. Aus der Übernahme der Gigaset Gruppe von Siemens im Jahre 2008 besteht ein gewisses Risiko, das eine Nachzahlung erheblicher Steuern auslösen kann. Gigaset diskutiert dieses Risiko derzeit mit der diesen Zeitraum prüfenden Steuerverwaltung.

6.5.2 Sonstige Risiken in der Gigaset Gruppe

Steuerliche Risiken sind wie alle anderen betrieblichen Risiken auf Ebene der einzelnen Gesellschaften isoliert und werden nicht, beispielsweise durch eine Organschaft oder Gruppenbesteuerung, auf Ebene der Muttergesellschaft kumuliert.

Zur Begrenzung möglicher steuerlicher Risiken aus dem konzerninternen Verrechnungsverkehr mit und zwischen den Auslandsgesellschaften wird grundsätzlich jährlich eine Verrechnungspreisdokumentation zusammen mit einer Steuerkanzlei erstellt.

Weitere mögliche steuerliche Risiken auf Ebene von Untergesellschaften resultieren aus dem Unternehmenserwerb der Gigaset Communications Gruppe im Jahr 2008.

6.6 Risiken aus Haftungsverhältnissen, Rechtsstreitigkeiten und Eventualverbindlichkeiten

6.6.1 Garantien der Muttergesellschaft

Die Gigaset AG hat in der Vergangenheit diverse Garantien und Gewährleistungen im Rahmen von Unternehmenskäufen und -verkäufen abgegeben. Zusätzlich übernahm die Konzernmuttergesellschaft in der Vergangenheit auch Finanzierungsgarantien für Tochtergesellschaften. Im vergangenen Geschäftsjahr konnten die latenten Risiken aus diesen Gewährleistungen und Garantien – nicht zuletzt infolge Verjährungseintritts – weiter reduziert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Gigaset AG aus solchen Garantien und Gewährleistungen erfolgreich in Anspruch genommen wird, wird seitens des Vorstands als zunehmend geringer werdend eingeschätzt.

6.6.2 Rechtsstreitigkeiten der Gigaset AG

Die Gigaset AG ist im Rahmen des allgemeinen Geschäftsbetriebs an verschiedenen Rechtsstreitigkeiten, insbesondere Prozessen und Schiedsverfahren sowie behördlichen Verwaltungsverfahren beteiligt oder es könnten solche in der Zukunft eingeleitet oder geltend gemacht werden. Auch wenn der Ausgang der einzelnen Verfahren im Hinblick auf die Unwägbarkeiten, mit denen Rechtsstreitigkeiten immer behaftet sind, nicht mit Bestimmtheit vorhergesagt werden kann, wird sich nach derzeitiger Einschätzung über die im Abschluss als Verbindlichkeiten oder Rückstellungen berücksichtigten Risiken hinaus kein erheblich nachteiliger Einfluss auf die Ertragslage des Konzerns ergeben. Aktuell sind folgende wesentliche Rechtsstreitigkeiten bei der Gigaset AG anhängig:

Kartellsachen SKW:

Die Europäische Kommission hatte im Juli 2009 im Rahmen eines Kartellverfahrens gegen verschiedene Unternehmen des Kalziumkarbidsektors ein Gesamtbußgeld in Höhe von EUR 61,1 Mio. festgesetzt. Dabei wurde ein Bußgeld in Höhe von insgesamt EUR 13,3 Mio. gesamtschuldnerisch gegen die unmittelbar kartellbeteiligten Unternehmen SKW Stahl-Metallurgie GmbH sowie deren Muttergesellschaft SKW Stahl-Metallurgie Holding AG (beide zusammen nachstehend "SKW") verhängt. Für das gegen SKW verhängte Bußgeld ordnete die Kommission eine gesamtschuldnerische Haftung auch der heutigen Gigaset AG an, weil diese als seinerzeitige Konzernmuttergesellschaft mit SKW eine "wirtschaftliche Einheit" gebildet habe.

Die Gigaset AG bezahlte auf den Bußgeldbescheid hin in den Jahren 2009 bis 2010 vorläufig (d.h. für die Dauer des Rechtsmittelverfahrens) einen Betrag von EUR 6,65 Mio. an die EU-Kommission. Parallel dazu wehrte sie sich im Klagewege gegen den Bußgeldbescheid. Das Europäische Gericht Erster Instanz hat mit Urteil vom 23. Januar 2014 der Klage der Gigaset AG (vormals Arques Industries AG) gegen den Bußgeldbescheid der EU-Kommission in der Kartellsache SKW teilweise stattgegeben und das verhängte Bußgeld gegenüber der Gigaset AG um EUR 1,0 Mio. herabgesetzt. Im Übrigen wurde die Klage gegen den Bußgeldbescheid abgewiesen. Das Urteil ist gegenüber der Gigaset AG rechtskräftig. Die Gigaset erwartet nach vorläufiger rechtlicher Einschätzung, auf Grund des Urteils einen Teil des bereits bezahlten Bußgeldes zurückzuerhalten. Die Klage der SKW wurde abschlägig beschieden, d.h. das gegen sie verhängte Bußgeld wurde nicht reduziert. Gegen dieses Urteil hat SKW Rechtsmittel eingelegt, welches vom Europäischen Gerichtshof mit Urteil vom 16. Juni 2016 abgewiesen wurde. Damit sind auch die Bußgeldbescheide gegen die beiden SKW-Gesellschaften bestandskräftig.

Parallel zu dem entschiedenen Rechtsstreit erhob die Gigaset AG Klage vor den Zivilgerichten gegen SKW auf Erstattung der von Gigaset bezahlten Kartellbuße mit der Begründung, diese habe als unmittelbare Urheberin des Kartells das Bußgeld allein zu tragen und folglich das von der Gigaset AG bereits anteilig bezahlte Bußgeld zu erstatten. Gigaset geht unverändert weiterhin davon aus, dass SKW als unmittelbar Kartellbeteiligte im Innenverhältnis das Bußgeld allein zu bezahlen hat. In dem hierauf gerichteten Rechtsstreit zwischen Gigaset und SKW sieht Gigaset sich insoweit durch das Urteil des Bundesgerichtshofes vom 18. November 2014 bestätigt, der die Angelegenheit zur erneuten Verhandlung und Entscheidung an die Vorinstanz zurückverwiesen hat. Das nunmehr wieder zuständige Oberlandesgericht setzte daraufhin Anfang 2015 den Rechtsstreit der Gigaset gegen SKW aus, bis die Entscheidung des EuGHs über den Bestand (oder Nichtbestand) der SKW auferlegten Geldbuße vorliege. Denn die von Gigaset begehrte Erstattung im Wege des Gesamtschuldnerinnenregresses hänge von der logischen Vorfrage ab, ob (und inwieweit) SKW und Gigaset überhaupt Gesamtschuldner seien, mithin davon, dass die gegen Gigaset und die SKW-Gesellschaften erlassenen Bußgeldentscheidungen in Bestandskraft erwachsen. Mit dem Urteil des EuGHs vom 16. Juni 2016 (siehe oben) ist diese Vorfrage zugunsten Gigaset entschieden. Das OLG München hat das Verfahren bereits wieder aufgenommen. Ein Termin in dieser Sache fand im Juli 2017 statt; mit einer Entscheidung des OLG ist nicht vor 2018 zu rechnen. Gigaset erwartet nach wie vor, von SKW die gezahlte Geldbuße ganz oder teilweise erstattet zu bekommen.

Evonik in Sachen Oxxynova:

In dem Rechtsstreit mit der Evonik Degussa GmbH über eine Vertragsstrafe in Höhe von EUR 12,0 Mio. hatte ein Schiedsgericht die Gigaset AG im November 2013 unter Klageabweisung im Übrigen verurteilt, an die Evonik einen Betrag in Höhe von EUR 3,5 Mio. zuzüglich Zinsen zu bezahlen. Am 4. März 2015 bezahlte Gigaset den Hauptsachebetrag in Höhe von EUR 3,5 Mio. zuzüglich Zinsen an Evonik. Da hierfür bereits in den Vorjahren angemessene Rückstellungen gebildet worden waren, belastete der erfolgte Zahlungsabfluss das Ergebnis 2015 nicht. Wegen der garantiehalber gezahlten Beträge wandte Gigaset sich nunmehr im Regresswege an die Hauptschuldnerin OXY Holding GmbH und die weitere Freistellungsschuldnerin StS Equity Holding UG. Nachdem eine außergerichtliche Einigung nicht zustande kam, hat Gigaset mit Schiedsklage bzw. Mahnbescheid vom 29. Juni 2015 die Hauptschuldnerin OXY Holding GmbH sowie die Freistellungsschuldnerin StS Equity Holding UG im Klagewege auf Erstattung dieses Betrags in Anspruch genommen. Im weiteren Verlauf wurde über das Vermögen sowohl der OXY Holding GmbH als auch der StS Equity Holding UG das Insolvenzverfahren eröffnet. Gigaset ist in beiden Verfahren die Hauptgläubigerin. Zwischenzeitlich ist die Verwertung der Insolvenzmasse weitgehend abgeschlossen; Gigaset geht – nicht zuletzt aufgrund einer mit dem Insolvenzverwalter erzielten Einigung hierüber – davon aus, aus der Insolvenzmasse bis zu EUR 3,5 Mio. zu erhalten. Hiervon sind im 2. Quartal 2016 bereits EUR 2,0 Mio. im Wege einer Abschlagsverteilung an die Gesellschaft geflossen; weitere EUR 1,5 Mio. erwartet die Gesellschaft im Rahmen der Schlussverteilung. Im Gesamtergebnis wird der Gesellschaft daher aus der Transaktion ein Schaden von saldiert EUR 1,3 Mio. verbleiben; dabei handelt es sich im Wesentlichen um die an Evonik bezahlten Zinsen aus dem Hauptsachebetrag.

6.7 Gesamtaussage zum Chancen- und Risikobericht

Die wesentlichen Chancen der Gigaset liegen im weiteren Aufbau der Geschäftsbereiche Business Customer und Gigaset elements. Darüber hinaus hat die Gesellschaft beschlossen den Bereich Mobile Devices auszubauen und auch mit Partnern außerhalb der Goldin-Gruppe bei der Herstellung von Smartphones, die unter der Marke "Gigaset" vermarktet werden sollen, zusammenzuarbeiten. Hieraus verspricht sich die Gesellschaft ein entsprechendes Umsatzwachstum.

Das Kosteneinsparprogramm wurde 2016 bereits erfolgreich umgesetzt, um auf die sinkenden Umsätze im Kerngeschäft zu reagieren. Dies hat bereits zu deutlichen Kosteneinsparungen geführt. In 2017 werden die nächsten Schritte des Restrukturierungsprogramms umgesetzt. Bereits 2016 wurde im operativen Geschäft ein positiver Free Cashflow erwirtschaftet. Dies ist grundsätzlich auch für 2017 geplant, jedoch wird der Free Cashflow auf Grund von zu erwartenden Zahlungen für die beschlossenen Restrukturierungen sowie Steuerverbindlichkeiten aus zurückliegenden Betriebsprüfungen vermutlich negativ sein. Wenn der Gesamtumsatz der Gesellschaft im Kerngeschäft ohne das neustrukturierte Smartphone Geschäft sich weiter reduzieren sollte, wäre sie durch die konsequenten Kosteneinsparungen trotzdem ausreichend auf einen Umsatzrückgang im unteren zweistelligen Millionenbereich vorbereitet.

Die geplanten Umsätze aus dem neu strukturierten Smartphone Geschäft werden sogar die Chance auf eine Umsatzsteigerung eröffnen. Hinsichtlich der derzeitigen Stärke des US-Dollars, der sich kostensteigernd auf einen Großteil der bezogenen Bauteile in der Produktion ausgewirkt hat, ist die Gesellschaft für das Jahr 2017 ausreichend abgesichert und rechnet mit keinen negativen außerplanmäßigen Belastungen.

7 Wesentliche Ereignisse nach dem 30. Juni 2017

Hans-Henning Doerr verlässt den Vorstand der Gigaset AG

Herr Hans-Henning Doerr, Finanzvorstand der Gigaset AG, hat sich aus persönlichen Gründen entschlossen, seinen zum 31. Dezember 2017 auslaufenden Vorstandsvertrag nicht zu verlängern. Herr Doerr wurde mit sofortiger Wirkung freigestellt. Herr Doerr war in der Zeit vom 15. Dezember 2015 bis zum 24. Juli 2017 als Finanzvorstand der Gigaset AG tätig.

8 Ausblick

8.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung15,16

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) erwartet in seiner aktuellen Konjunkturprognose einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland um 1,7 % im Jahr 2017 und um 2 % im Jahr 2018. Insgesamt gewinnt der Aufschwung in Deutschland zunehmend an Breite. Zwar dürfte der private Konsum deutlich langsamer expandieren, da die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen durch den ölpreisbedingten Anstieg der Inflation auf knapp 2 % spürbar geschmälert wird. Auch wird der öffentliche Konsum nicht mehr ganz so rasch ausgeweitet werden, da es hier voraussichtlich zu keinen zusätzlichen Ausgaben im Zuge der Flüchtlingsmigration kommen wird. Dafür nimmt der Investitionsaufschwung jedoch Fahrt auf.

Die konjunkturelle Erholung im Euroraum setzt sich mit Zuwachsraten von etwa 2 % in diesem und im nächsten Jahr fort. Die Inflation wird im Jahresdurchschnitt 2017 voraussichtlich 1,5 % betragen und damit etwas höher ausfallen als in den vergangenen beiden Jahren. Im kommenden Jahr wird sie dann wieder leicht auf 1,3 % sinken.

15 https://www.ifw-kiel.de/medien/medieninformationen/2017/konjunkturprognose-deutsche-wirtschaft-mit-uberhohter-drehzahl 16 Institut für Wirtschaftsforschung Kiel, Konjunkturbericht Nr. 31 (2017/Q2)

Auch die Weltkonjunktur hat an Schwung gewonnen. Vor allem in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften ist die wirtschaftliche Stimmung gut. Der Anstieg der Weltproduktion, gerechnet auf Basis von Kaufkraftparitäten, dürfte sich von 3,1 % im Jahr 2016 auf 3,6 % bzw. 3,7 % in den Jahren 2017 und 2018 erhöhen.

8.2 Branchenentwicklung

Markt für Schnurlostelefone

Am Ausblick für den globalen Schnurlostelefonmarkt, wird sich auch in Zukunft – Experten zufolge – nichts ändern. Die zunehmende Konkurrenz durch die mobile Kommunikation wird bis 2018 weiter ansteigen und zu einer jährlichen Reduktion imvoraussichtlich mittleren einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich im Markt für Schnurlostelefone beitragen. Innerhalb des Marktes nimmt der DECT Standard – auf dem auch Gigaset operiert – einen immer größeren Stellenwert ein, während der analoge Standard und andere digitale Standards an Bedeutung verlieren. Während in 2012 der DECT Standard noch einen Anteil von ca. 70 % an der weltweit installierten Basis hatte, werden es im Jahr 2018 voraussichtlich bereits 90 % sein.

West-Europa wird Experten zufolge weiterhin der wichtigste Markt bleiben, gefolgt von Nordamerika und Asien-Pazifik

Über alle Standards zeichnet sich für die kommenden Jahre ein niedrigeres Preisniveau ab, wobei der Preisverfall beim analogen Standard und anderen digitalen Standards besonders deutlich sein wird17.

Markt für Geschäftskunden

Der Telekommunikationsmarkt im Geschäftskundenbereich zeigt einen anhaltenden Trend in Richtung IP-Telefonie, wobei die traditionelle TDM-Technologie zunehmend verdrängt wird.

In Europa wird, bezogen auf die installierte Basis, der Anteil von traditionellen (TDM-basierten) Anschlüssen in 2017 voraussichtlich nur noch ca. 48 % betragen. Bis zum Jahr 2021 soll dieser Anteil auf 34 % weiter sinken zugunsten eines entsprechend steigenden Anteils von IP-Anschlüssen18.

Ein deutliches Wachstum in der installierten Basis verzeichnen neben den stationären IP-Systemen insbesondere auch die Cloud-basierten oder gehosteten Telekommunikationslösungen. Alleine in diesem Bereich wird die gesamteuropäische installierte Basis im Jahr 2017 auf voraussichtlich 15,6 Mio. IP-Anschlüsse ansteigen. Die weiteren Prognosen zeigen ein stetiges Wachstum dieser Telekommunikationslösungen. Im Jahr 2021 beläuft sich installierte Basis auf geschätzte 26,8 Mio. IP-Anschlüsse19.

Markt für Home Networks

Nach einer Marktanalyse von Strategy Analytics werden im laufenden Jahr weltweit EUR 11 Mrd. mit Smart Home-Produkten umgesetzt. In Gigasets Kernmarkt Deutschland werden im Jahr 2020 etwa 1 Mio. Haushalte eine Smart Home-Lösung mit einem durchschnittlichen Komponentenwert von EUR 2.500 besitzen. Dabei zeichnen sich zwei Kernbereiche ab: Laut Strategy Analytics wird rund die Hälfte des weltweiten Umsatzes mit Sicherheitslösungen, die andere Hälfte mit Lösungen für Hausautomatisierung gemacht. Des Weiteren ist davon auszugehen, dass ein wesentlicher Teil über Installationsbetriebe und nicht den klassischen Einzelhandel bzw. Online vertrieben wird. Eine Studie des Marktes von Sicherheitssystemen aus dem Jahr 2016 zeigt, dass 83 % der Installationen durch professionelle Installateure erfolgen.

17 Quelle MZA World - Consumer Cordless Telephony Market – 2013 Forecast Edition (published October 2013) 18 Quelle:MZA Hosted-Cloud Business Telephony - Total Europe 2016 – Powerpoint, Page 20 19 Quelle: MZA Hosted-Cloud Business Telephony 2016 - Europe – Excel (Table 2/Chart 2)

Markt für Mobile Devices

Seit der Einführung von Smartphones vor zehn Jahren wuchs der Markt von Jahr zu Jahr kräftig. In 2016 wurden in Deutschland erstmals weniger Geräte verkauft als im Vorjahr. Trotz höherer Preise ging auch der Umsatz zurück. Laut Zahlen des Branchenverbands gfu wurden im vergangenen Jahr mit rund 23,2 Mio. Geräten etwa 2 Mio. Smartphones weniger verkauft als 2015. Trotz leicht gestiegenem Durchschnittspreis ging auch der Smartphone-Umsatz um 2,7 % auf EUR 9,6 Mrd. zurück. Im ersten Halbjahr 2017 wurden EUR 8,7 Mio. Smartphones verkauft, was einen Rückgang um 2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Für 2017 erwartet Gigaset eine Stabilisierung des Smartphone-Marktes auf hohem Niveau.

8.3 Erwartete Umsatz- und Ertragslage

Der Gesamtmarkt für Schnurlostelefone in Europa geht auch im ersten Halbjahr 2017 weiter zurück, gemessen an den Umsätzen, um knapp 8,3 % in den von Gigaset beobachteten Märkten. Dieser Trend wird sich voraussichtlich auch in den kommenden Jahren im Markt fortsetzen. Die Geschäftsbereiche Business Customers, Home Networks und Mobile Devices werden erwartungsgemäß den Umsatzverlust im Kerngeschäft nicht kompensieren können, jedoch dazu beitragen, das Wachstum in neuen Geschäftsbereichen auszubauen.

Die Entwicklung im ersten Halbjahr ist wesentlich vom sich abzeichnenden und weiterhin prognostizierten Rückgang des klassischen Telekommunikationsmarktes, aber auch vom erfolgreichen Ausbau der Bereiche Business Customers, Home Networks und Mobile Devices abhängig. Die Experten gehen von einem weiter rückläufigen Markt im Bereich Schnurlostelefonie aus. Diesem Trend wird sich Gigaset nicht widersetzen können. Ziel ist es jedoch, das Geschäft mit Schnurlostelefonen zu stabilisieren und auch über die nächsten Jahre als wichtige Umsatzquelle zu sichern.

Wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei die Produktvarianz im Kerngeschäft mit nach Kundengruppen und Funktionalität variierenden Produkttypen. Mit der neuen Gigaset HX-Serie, die eine Premium-Alternative im wachsenden Mobilteilmarkt für Router bietet und in der ersten Jahreshälfte 2017 durch zusätzliche Modelle auf verschiedenen Preispunkten erweitert wurde, sollen Marktanteile gewonnen werden.

Gleichzeitig ist geplant, den Bereich Business Customers mit der Marke "Gigaset pro", der in den letzten beiden Jahren kontinuierlich gewachsen ist, weiter auszubauen. Der Vertrieb und vor allem Vertriebspartnerschaften sollen auch in 2017 weiter intensiviert werden. Eine Erweiterung der Maxwell-Produktlinie sowie ein breiteres Angebot an Telekommunikationsanlagen für Unternehmen sollen dazu beitragen, das zuletzt bereits zweistellige Umsatzwachstum weiter zu beschleunigen.

Im Geschäftsbereich Home Networks sind intensivierte und fokussierte Vermarktungsstrategien geplant, die noch in 2017 Umsetzung finden und so weiteres Umsatzwachstumgenerieren helfen werden.

Das in 2016 initiierte Restrukturierungsprogramm, das bis 2018 den Abau von rund 550 Stellen vorsieht, wird der Unternehmensumbau auch in 2017 konsequent vorangetrieben. Mit dieser Maßnahme wird den sinkenden Umsatzerlösen im Kerngeschäft Rechnung getragen. Die Anpassung der Belegschaft an die Marktgegebenheiten trägt somit auch zum profitablen Wachstum in der Zukunft bei.

Aufgrund der überwiegenden Fakturierung in US-Dollar an den Beschaffungsmärkten, wird ein anhaltender starker US– Dollar negative Auswirkungen auf die Profitabilität des Konzerns haben.

Dieser Prognose liegen die beschriebenen gesamtwirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklungen zugrunde. In der Prognose wird kein anorganisches Wachstum durch Zukäufe unterstellt. Die Prognose basiert darüber hinaus auf einem Wechselkurs von USD 1,10 pro Euro. Dieser abgesicherte Kurs wurde im ersten Halbjahr teilweise aufgrund der Entwicklung des Devisenmarkets leicht überschritten.

8.4 Erwartete Finanzlage, Liquiditätsentwicklung und Investitionen

Das Unternehmen finanziert sich derzeit im Wesentlichen über das implementierte Factoring. Zum 30. Juni 2017 ist Gigaset frei von Finanzverbindlichkeiten Die Planungen ziehen zukünftige Kreditaufnahmen auch wieder in Betracht. Es ist geplant, dass sich die Auszahlungen aus dem Restrukturierungprogramm im Jahr 2016 durch erzielte Einsparungen in den Personalaufwendungen finanzieren. Die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit des Konzerns ist insbesondere von der Erreichung der Umsatz- und Liquiditätsziele im Jahr 2017 und den bereits eingeleiteten liquiditätssichernden und kostensenkenden Maßnahmen abhängig. Der Fokus wird in den kommenden beiden Geschäftsjahren weiterhin auf der Liquiditätssteuerung liegen. Die Strategie des Unternehmens zur Sicherung der finanziellen Stabilität bleibt unverändert konservativ, um die operative und strategische Flexibilität des Konzerns zu wahren.

Im Rahmen der Investitionsplanung wird Gigaset weiterhin in etablierte Märkte investieren, um die Sicherung von Marktanteilen und Wettbewerbsvorteilen zu sichern bzw. auszubauen.

8.5 Gesamtaussage des Vorstandes zur voraussichtlichen Entwicklung

Die strategische Neuausrichtung des Unternehmens wird konsequent fortgesetzt. Dies bedeutet, Gewinnung von Markanteilen im Consumer Geschäft zwecks Minimierung des Umsatzrückganges im Kerngeschäft, Ausweitung des Umsatzes des Bereiches Business Customers, Verbesserung der Marktstellung des Bereiches Home Networks sowie den weiteren Aufbau des eigenen Smartphone-Geschäfts im Bereich Mobile Devices. Auch im 2. Halbjahr 2017 setzt Gigaset weiterhin einen erheblichen Fokus in den Aufbau neuer Produkte und Geschäftsfelder und erhöht hier Ausgaben im Wesentlichen für Marketing sowie für Investitionen. Gigaset erwartet daher für das gesamte Geschäftsjahr 2017:

  • Eine Steigerung des Umsatzes gegenüber 2016 im unteren zweistelligen Millionenbetrag durch das neustrukturierte Smartphone Geschäft.
  • Die Gesellschaft erwartet ein Ergebnis aus Kerngeschäft vor planmäßigen Abschreibungen zwischen EUR 15 Mio. und EUR 25 Mio. Die operative Entwicklung ist durch weiter rückläufige Rohergebnisse im Bereich Consumer Products, steigende Rohergebnisse im Bereich Business Customers und Home Networks sowie eine Ausweitung der Ausgaben für Entwicklung und Marketing beeinflusst.
  • Einen aufgrund der erheblichen Investitionen in die neuen Geschäftsfelder sowie Ausgaben für Sozialplan und aus zurückgestellten Beträge für Risiken aus zurückliegenden Betriebsprüfungen der Vorjahre erwartet die Gesellschaft einen negativen Free Cashflow in der Höhe eines mittleren einstelligen Millionenbetrages.

München, den 27. Juli 2017

Der Vorstand der Gigaset AG

Klaus Wessing Guoyu Du

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar - 30. Juni 2017

TEUR 01.01. - 30.06.2017 01.01. - 30.06.2016
Umsatzerlöse 128.263 133.006
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
95 893
Materialaufwand -63.996 -65.302
Rohergebnis 64.362 68.597
Andere aktivierte Eigenleistungen 4.704 4.638
Sonstige Erträge aus dem Kerngeschäft 1.754 2.557
Personalaufwand vor Restrukturierung -34.639 -42.125
Sonstige Aufwendungen aus dem Kerngeschäft -30.438 -23.411
Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen 5.743 10.256
Planmäßige Abschreibungen -7.337 -8.888
Ergebnis des Kerngeschäfts nach planmäßigen Abschreibungen -1.594 1.368
Zusätzliche ordentliche Erträge 3.390 1.803
Zusätzliche ordentliche Aufwendungen -1.253 -2.186
Personalaufwand aus Restrukturierung 0 -10
Wechselkursgewinne 2.805 2.960
Wechselkursverluste -2.807 -2.729
Zusätzliches ordentliches Ergebnis 2.135 -162
Betriebsergebnis 541 1.206
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 31 15
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -554 -635
Finanzergebnis -523 -620
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18 586
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -1.271 -1.234
Konzernjahresfehlbetrag -1.253 -648
Ergebnis je Stammaktie
- Unverwässert in EUR -0,01 0,00
- Verwässert in EUR -0,01 0,00

Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. April - 30. Juni 2017

TEUR 01.04. - 30.06.2017 01.04. - 30.06.2016
Umsatzerlöse 69.835 71.065
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
1.040 1.595
Materialaufwand -36.898 -34.373
Rohergebnis 33.977 38.287
Andere aktivierte Eigenleistungen 2.391 2.384
Sonstige Erträge aus dem Kerngeschäft 736 1.469
Personalaufwand vor Restrukturierung -16.383 -20.957
Sonstige Aufwendungen aus dem Kerngeschäft -18.054 -12.131
Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen 2.667 9.052
Planmäßige Abschreibungen -3.357 -4.381
Ergebnis des Kerngeschäfts nach planmäßigen Abschreibungen -690 4.671
Zusätzliche ordentliche Erträge 3.194 641
Zusätzliche ordentliche Aufwendungen -1.253 -2.186
Personalaufwand aus Restrukturierung 0 -9
Wechselkursgewinne -760 949
Wechselkursverluste 463 -1.000
Zusätzliches ordentliches Ergebnis 1.644 -1.605
Betriebsergebnis 954 3.066
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 27 13
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -296 -280
Finanzergebnis -269 -267
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 685 2.799
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -423 -875
Konzernjahresüberschuss 262 1.924
Ergebnis je Stammaktie
- Unverwässert in EUR 0,00 0,02
- Verwässert in EUR 0,00 0,02

Konzerngesamtergebnisrechnung vom 1. Januar - 30. Juni 2017

TEUR 01.01. - 30.06.2017 01.01. - 30.06.2016
Konzernjahresfehlbetrag -1.253 -648
Posten, die anschließend möglicherweise in den
Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Währungsveränderungen -195 -115
Cashflow Hedges -3.997 -1.275
Erfasste Ertragsteuern für diese Positionen 1.239 445
Posten, die anschließend nicht in den Gewinn
oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertungseffekt Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen 4.609 -17.706
Erfasste Ertragsteuern für diese Position -1.466 5.489
Summe ergebnisneutrale Veränderungen 190 -13.162
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen -1.063 -13.810

Konzerngesamtergebnisrechnung vom 1. April - 30. Juni 2017

TEUR 01.04. - 30.06.2017 01.04. - 30.06.2016
Konzernjahresüberschuss 262 1.924
Posten, die anschließend möglicherweise in den
Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Währungsveränderungen -173 -8
Cashflow Hedges -2.524 1.354
Erfasste Ertragsteuern für diese Positionen 782 -420
Posten, die anschließend nicht in den Gewinn
oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertungseffekt Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen 4.251 -8.513
Erfasste Ertragsteuern für diese Position -1.352 2.639
Summe ergebnisneutrale Veränderungen 984 -4.948
Summe der erfassten Erträge und Aufwendungen 1.246 -3.024

Konzernbilanz zum 30. Juni 2017

TEUR 30.06.2017 31.12.2016
AKTIVA
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte 33.408 33.757
Sachanlagen 23.846 25.267
Finanzielle Vermögenswerte 18.386 18.386
Latente Steueransprüche 13.008 13.204
Summe langfristige Vermögenswerte 88.648 90.614
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorratsvermögen 29.041 23.529
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 43.311 30.384
Sonstige Vermögenswerte 20.041 29.032
Steuererstattungsansprüche 598 696
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 23.168 47.490
Summe kurzfristige Vermögenswerte 116.159 131.131
Bilanzsumme 204.807 221.745

Konzernbilanz zum 30. Juni 2017

TEUR 30.06.2017 31.12.2016
PASSIVA
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 132.456 132.456
Kapitalrücklage 86.076 86.076
Gewinnrücklagen 68.979 68.979
Übriges kumuliertes Eigenkapital -270.732 -269.669
Summe Eigenkapital 16.779 17.842
Langfristige Schulden
Pensionsverpflichtungen 77.134 80.743
Rückstellungen 10.305 11.068
Latente Steuerschulden 2.970 2.833
Summe langfristige Schulden 90.409 94.644
Kurzfristige Schulden
Rückstellungen 22.160 28.571
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 44.441 51.026
Steuerverbindlichkeiten 14.447 15.093
Sonstige Verbindlichkeiten 16.571 14.569
Summe kurzfristige Schulden 97.619 109.259
Bilanzsumme 204.807 221.745

Entwicklung des Konzerneigenkapitals zum 30. Juni 2017

TEUR Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklage
Gewinn
rücklagen
Übriges Kumu
liertes
Eigenkapital
Konzern
Eigenkapital
1. Januar 2016 132.456 86.076 68.979 -269.655 17.856
1 Konzernjahresfehlbetrag 2016 0 0 0 -648 -648
2 Währungsveränderungen 0 0 0 -115 -115
3 Cashflow Hedges 0 0 0 -830 -830
4 Neubewertungseffekte
Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
0 0 0 -12.217 -12.217
5 Summe ergebnisneutrale
Veränderungen
0 0 0 -13.162 -13.162
6 Summe Nettoeinkommen
(1+5)
0 0 0 -13.810 -13.810
30. Juni 2016 132.456 86.076 68.979 -283.465 4.046
1. Januar 2017 132.456 86.076 68.979 -269.669 17.842
1 Konzernjahresfehlbetrag 2017 0 0 0 -1.253 -1.253
2 Währungsveränderungen 0 0 0 -195 -195
3 Cashflow Hedges 0 0 0 -2.758 -2.758
4 Neubewertungseffekte
Nettoschuld aus
leistungsorientierten Plänen
0 0 0 3.143 3.143
5 Summe ergebnisneutrale
Veränderungen
0 0 0 190 190
6 Summe Nettoeinkommen
(1+5)
0 0 0 -1.063 -1.063
30. Juni 2017 132.456 86.076 68.979 -270.732 16.779

Konzernkapitalflussrechnung vom 1. Januar - 30. Juni 2017

TEUR 01.01. - 30.06.2017 01.01. - 30.06.2016
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 18 586
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 7.337 8.888
Zu-(+)/ Abnahme (-) der Pensionsrückstellungen 1.000 1.294
Gewinn (-)/Verlust (+) aus dem Verkauf von langfristigen Vermögenswerten -29 -45
Gewinn (-)/Verlust (+) aus der Währungsumrechnung 421 -112
Zinsergebnis 523 620
Erhaltene Zinsen 7 13
Gezahlte Zinsen -181 -303
Gezahlte Ertragsteuern -2.057 -1.226
Zu-(-)/ Abnahme (+) der Vorräte -5.512 -916
Zu-(-)/ Abnahme (+) der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige Forderungen
-7.933 -4.615
Zu-(+)/ Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
sonstigen Verbindlichkeiten sowie sonstigen Rückstellungen
-12.105 -12.336
Zu-(+)/ Abnahme (-) der sonstigen Bilanzpositionen -125 132
Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus laufender Ge
schäftstätigkeit (Netto-Cashflow)
-18.636 -8.020
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 29 45
Auszahlungen für Investitionen des Anlagevermögens -5.567 -5.086
Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus Investitionstätigkeit -5.538 -5.041
Free Cashflow -24.174 -13.061
Pflichtwandelanleihe 0 -428
Mittelzu- (+)/-abfluss (-) aus Finanzierungstätigkeit 0 -428
Finanzmittelfonds am Beginn der Periode 39.993 35.409
Veränderungen durch Wechselkursänderungen -148 -82
Finanzmittelfonds am Beginn der Periode bewertet
zum Stichtagskurs des Vorjahres
40.141 35.491
Zu-(-)/ Abnahme (+) der Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit 2.497 -4
Veränderung des Finanzmittelfonds -24.174 -13.489
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 18.316 21.916
Zahlungsmittel mit eingeschränkter Verfügbarkeit 4.852 5.476
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente gemäß Bilanz 23.168 27.392

Anhang des Zwischenberichts zum 30. Juni 2017

1. Allgemeine Angaben zu Bilanzierungsund Bewertungsmethoden

Die Erstellung des Konzernabschlusses der Gigaset AG zum 30. Juni 2017 und die Angabe der Vorjahreszahlen erfolgte in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Accounting Standards (IAS) bzw. den International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Auslegung durch das Standard Interpretations Committee (SIC) bzw. des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der EU anzuwenden sind. Dementsprechend wurde der vorliegende, ungeprüfte und keiner prüferischen Durchsicht unterzogene Zwischenbericht zum 30. Juni 2017 in Übereinstimmung mit IAS 34 aufgestellt. Alle bis zum 30. Juni 2017 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Standards wurden berücksichtigt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Gigaset Konzerns.

Die Erläuterungen im Anhang des Konzernabschlusses 2016 gelten insbesondere im Hinblick auf die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechend. Der Konzernabschluss wird unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Darüber hinaus waren beginnend mit dem Geschäftsjahr 2017 folgende durch das IASB überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen verpflichtend anzuwenden:

IAS 12, Ertragsteuern

Die Anpassung des IAS 12 beinhaltet zusätzliche Leitlinien für den Ansatz von aktiven latenten Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen, die sich aus unrealisierten Verlusten aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten in Form von Schuldinstrumenten ergeben, wenn das Unternehmen die Fähigkeit und die Absicht hat, die Wertpapiere bis zu ihrer Wertaufholung (ggf. bis zur Endfälligkeit) zu halten. Es wird weiterhin klargestellt, dass für die Frage der Nutzbarkeit der aktiven latenten Steuern auf ein positives zu versteuerndes Einkommen vor Umkehr der abzugsfähigen temporären Differenzen abzustellen ist, sofern nicht ausreichend adäquate passive latente Steuern vorhanden sind. Für die Schätzung des künftigen zu versteuernden Einkommens ist dabei auch die Realisierung eines über dem IFRS-Buchwert liegenden Werts denkbar, sofern für dessen Wahrscheinlichkeit ausreichende Nachweise vorliegen. Die neuen Bestimmungen gelten für Geschäftsjahre die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Die Änderungen sind noch nicht endorsed, gemäß EFRAG wird jedoch bis Ende 2017 damit gerechnet. Die Änderungen hätten bzw. haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

IAS 7, Kapitalflussrechnungen

Die Anpassung des IAS 7 beinhaltet Änderungen hinsichtlich zusätzlicher Angaben bei Veränderung der Verschuldung des Unternehmens. Die Angaben betreffen jene Änderungen von Finanzverbindlichkeiten, deren Einzahlungen und Auszahlungen in der Kapitalflussrechnung im Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt werden. Dazugehörige finanzielle Vermögenswerte sind ebenfalls in die Angaben einzubeziehen (z.B. Vermögenswerte aus Absicherungsgeschäften). Anzugeben sind:

  • • Zahlungswirksame Veränderungen
  • • Änderungen aus dem Erwerb oder der Veräußerung von Unternehmen
  • • Währungskursbedingte Änderungen
  • • Änderungen der beizulegenden Zeitwerte
  • • Übrige Veränderungen

Die neuen Bestimmungen gelten für Geschäftsjahre die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Die Änderungen sind noch nicht endorsed, gemäß EFRAG wird jedoch bis Ende 2017 damit gerechnet. Die Änderungen hätten bzw. haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Jährlicher Verbesserungszyklus der International Financial Reporting Standards (Zyklus 2014-2016) – IFRS 12, Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen

Die Klarstellung in IFRS 12 regelt, dass für Anteile an Unternehmen (Tochterunternehmen, Joint Ventures, Gemeinschaftsunternehmen), die zur Veräußerung klassifiziert und ausgewiesen sind, alle Angaben mit Ausnahme der Angaben zu den zusammengefassten Finanzinformationen, wie diese in IFRS 12 B10 bis IFRS 12 B16 spezifiziert sind, zu erfolgen haben. Die neuen Bestimmungen gelten für Geschäftsjahre die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Die Änderungen sind noch nicht endorsed, gemäß EFRAG wird jedoch bis Ende 2017 damit gerechnet. Die Änderungen hätten bzw. haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss.

Die folgenden, bereits durch das IASB verabschiedeten, überarbeiteten bzw. neu erlassenen Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2017 noch nicht verpflichtend anzuwenden:

Standards Anwendungs
pflicht für
Gigaset ab
Übernahme
durch EU
Kommission
Div. Jährlicher Verbesserungszyklus der International Financial Reporting
Standards (Zyklus 2014-2016) (Änderungen an IFRS 1, Erstmalige
Anwendung der IFRS und IAS 28, Beteiligungen an assoziierten
Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen)
01.01.2018 Nein
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen 01.01.2018 Ja
IFRS 15 Klarstellungen zu IFRS 15, Umsatzerlöse aus Kundenverträgen 01.01.2018 Nein
IFRS 9 Finanzinstrumente 01.01.2018 Ja
IFRS 4 IFRS 4, Versicherungsverträge, - Anwendung des IFRS 9 mit IFRS 4 01.01.2018 Nein
IFRS 2 IFRS 2, Anteilsbasierte Vergütung, - Klassifizierung und
Bewertung von anteilsbasierten Vergütungen
01.01.2018 Nein
IAS 40 IAS 40, Als Finanzinvestitionen gehaltente Immobilien, - Übertragung
von als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
01.01.2018 Nein
IFRS 16 Leasing 01.01.2019 Nein
IFRS 10 /
IAS 28
Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung
in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen
unbestimmt Nein
IFRS 16 Leasing 01.01.2019 Nein
IFRS 10 /
IAS 28
Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung
in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen
unbestimmt Nein
Interpretationen
IFRIC 22 Vorauszahlungen im Zusammenhang mit Fremdwährungstransaktionen 01.01.2018 Nein
IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung 01.01.2019 Nein

Im Oktober 2015 hat die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) bekannt gegeben, dass die Europäische Kommission den IFRS 14, Regulatorische Abgrenzungsposten, nicht zur Übernahme in EU-Recht vorschlagen wird. Grund für die Nicht-Übernahme ist der stark begrenzte Kreis der Anwender für diesen Interim-Standard. Für Gigaset hätte die Beachtung des IFRS 14, welcher ab dem 1. Januar 2016 anzuwenden gewesen wäre, keine Auswirkungen auf die Bilanzierung gehabt.

Auf Grund eines laufenden Forschungsprojektes wurde die verpflichtende Erstanwendung der Änderungen von IFRS 10 und IAS 28 hinsichtlich der Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors an bzw. Einbringung in sein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen durch den Standardsetter auf unbestimmte Zeit verschoben. Daher wurde auch das Endorsement auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung der sonstigen überarbeiteten bzw. neu erlassenen Standards und Interpretationen, die erst ab dem Geschäftsjahr 2018 und 2019 anzuwenden sind, sind derzeit nicht verlässlich abzuschätzen.

Weiterführende Informationen zu veröffentlichten, aber noch nicht angewendeten Standards, Interpretationen und Änderungen, sowie Angaben zum Ansatz und zur Bewertung von Bilanzposten als auch zu Ermessensentscheidungen und Schätzungsunsicherheiten sind dem Kapitel "Grundlagen der Rechnungslegung" des Konzernanhangs im Geschäftsbericht 2016 den S. 105ff zu entnehmen.

2. Saisonale Einflüsse

Das Kerngeschäft der Gigaset unterliegt einer ausgeprägten Saisonalität aufgrund regelmäßig unterschiedlichen Kaufverhaltens der Endkunden innerhalb eines Kalenderjahres. Die höchsten Umsätze werden im Weihnachtsgeschäft erzielt, weshalb das vierte Quartal traditionell sehr stark ist. Das erste Quartal hingegen dient zum Auffüllen der Läger nach dem Weihnachtsgeschäft und bewegt sich erfahrungsgemäß in der Größenordnung des dritten Quartals. Im dritten Quartal läuft bereits der Verkauf für das Weihnachtsgeschäft in die Läger der Distributoren und Retailer an, jedoch zählen der Juli und August zu den schwachen Sommermonaten mit eher geringer Kauflust der Endkunden. Vor diesem Hintergrund verläuft das dritte Quartal in der Regel schwächer als das vierte Quartal. Im zweiten Quartal besteht bereits saisonale Kaufzurückhaltung der Kunden in den Frühsommermonaten Mai und Juni, zugleich stellen sich Distributoren und Retailer in der Lagerhaltung auf die schwachen Sommermonate ein. Daher ist das zweite Quartal traditionell das umsatzschwächste Quartal des gesamten Geschäftsjahres.

Neben den traditionellen allgemeinen saisonalen Schwankungen gibt es länder- und regionenbezogene Saisonalitäten wie z.B. Verkaufsaktionen im Zusammenhang mit spezifischen Messen (z.B. CEBIT, IFA), Back-to-School Aktivitäten oder Chinese New Year.

3. Restrukturierung

Die laufende Restrukturierung wurde wie geplant im ersten Halbjahr 2017 fortgeführt. Bis zum Ende des zweiten Quartals 2017 kam es auf Grund dieser Restrukturierungsmaßnahmen zu einem Zahlungsmittelabfluss in Höhe von EUR 5,0 Mio. (Vj. EUR 3,2 Mio.) im Wesentlichen aufgrund der Auszahlung von Abfindungen. Im Vorjahr waren zudem Zahlungsmittelabflüsse aus den Restrukturierungsmaßnahmen der Vorjahre in Höhe von EUR 0,9 Mio. zu verzeichnen. Wir erwarten in Summe zum Jahresende 2017 einen positiven Cash Effekt aus der Restrukturierung, im Wesentlichen aufgrund von Einsparungen aus Personalkosten.

4. Finanzielle Vermögenswerte und Schulden

Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden entsprechen zum 30. Juni im Wesentlichen den Buchwerten. Im Vergleich zum 31. Dezember des Vorjahres kam es zu Veränderungen bei den kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und kurzfristigen finanziellen Schulden auf Grund des Auslaufens von Fremdwährungssicherungsgeschäften als auch dem Abschluss neuer Fremdwährungssicherungsgeschäfte. Bei diesen Positionen gibt es jedoch keine wesentliche Abweichung der beizulegenden Zeitwerte im Vergleich zu den Buchwerten. Im Vergleich zum Jahresende kam es auch hinsichtlich der Bewertung und der "Fair Value" – Hierarchie der finanziellen Vermögenswerte und Schulden zu keinen Änderungen.

Am Bilanzstichtag sind die Fremdwährungsderivate mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR -1.730 im gesamten Umfang unter den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Zum 31.12.2016 waren die Fremdwährungsderivate mit TEUR 3.984 bewertet und vollumfänglich unter den sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.

Wie im Konzernabschluss 2016 erläutert, wendet Gigaset die Regelungen des Hedge Accounting für die Absicherung zukünftiger Wareneinkäufe an. Die Effektivitätsbeurteilung erfolgte im Zeitpunkt der Designation auf Basis eines prospektiven Effektivitätstests. Dieser führte zum Ergebnis, dass die definierten Sicherungsbeziehungen als effektiv anzusehen sind. Der retrospektive Effektivitätstest zum Berichtsstichtag, welcher nach dem Dollar-Offset-Verfahren ("Hypothetisches Derivat") ermittelt wurde, führte ebenfalls zum Ergebnis, dass die Sicherungsbeziehungen als effektiv anzusehen sind.

In der laufenden Periode wurde im Eigenkapital unter Berücksichtigung von latenten Steuern ein Betrag in Höhe von TEUR -2.758 (Vj. TEUR -830) erfasst.

Zum Bilanzstichtag bestehen 37 (31.12.2016 27) Fremdwährungsderivate. Davon bestehen zur Absicherung des US Dollar Kurses gegenüber dem Euro 25 (31.12.2016 27) Fremdwährungsderivate mit einem Nominalvolumen von USD 69,5 Mio. (31.12.2016 USD 78,0 Mio.). Für die Absicherung der Türkischen Lira bestehen 12 (31.12.2016 0) Fremdwährungsderivate mit einem Nominalvolumen von TRY 4,1 Mio. (31.12.2016 TRY 0,0 Mio.). Die Derivate zum Bilanzstichtag sind alle als "Plain Vanilla" Devisen Termingeschäfte ausgestaltet.

Die nachfolgenden Tabellen stellen die ermittelten beizulegenden Zeitwerte für die finanziellen Vermögenswerte und Schulden nach Hierarchiestufen für den Berichtsstichtag sowie die Vergleichsperiode dar:

30.06.2017 Hierarchiestufe
TEUR 1 2 3 Summe
Finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente 0 0 0 0
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente 0 1.730 0 1.730
31.12.2016 Hierarchiestufe
TEUR 1 2 3 Summe
Finanzielle Vermögenswerte
Derivative Finanzinstrumente 0 3.984 0 3.984
Finanzielle Verbindlichkeiten

Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente wurden mit Barwert- und Optionspreismodellen errechnet. Als Eingangsparameter für diese Modelle wurden, soweit wie möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet, die von anerkannten externen Quellen bezogen wurden. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte ist gemäß IFRS 7 der Hierarchiestufe 2 ("Level 2") der Bewertungskategorien für die Ermittlung beizulegender Zeitwerte zuzuordnen.

Verpflichtungen aus Finanzierungsleasing fallen nicht in den Anwendungsbereich von IAS 39 und sind daher gesondert ausgewiesen. Allerdings bestanden zum Abschlussstichtag wie auch im Vorjahr keine Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing. Daher erfolgen auch keine gesonderten Angaben.

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten den Wertansatz für den Anteil an der Gigaset Mobile Pte. Ltd., Singapur, welcher der Kategorie Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) zugeordnet wurde. Da diese Gesellschaft weder börsennotiert ist noch ausreichende andere Informationen wie beispielsweise zuverlässig ermittelbare zukünftige Cashflows zur Bewertung des verbleibenden Anteils zur Verfügung standen, wurde der beizulegende Zeitwert für 2015 mit dem Anteil am Eigenkapital sowie der zustehenden Gewinnansprüche aus dem Geschäftsjahr 2014 unter Berücksichtigung der bereits reduzierten Anteilsquote ermittelt. Der unter Anwendung dieser Methode näherungsweise bestimmte beizulegende Zeitwert wurde mit TEUR 18.386 ermittelt. Dieser Wert stellt die Anschaffungskosten für den finanziellen Vermögenswert im Sinne des IAS 39 dar. Da weder ein beizulegender Zeitwert aus einem Börse- oder Marktpreis noch durch Diskontierung zuverlässig ermittelbarer zukünftiger Cashflows abgeleitet werden kann, wird dieser Eigenkapitaltitel zum Abschlussstichtag zu Anschaffungskosten bewertet. Für diese Unternehmensanteile besteht kein aktiver Markt und aus derzeitiger Sicht ist auch ein Verkauf der Anteile als nicht wahrscheinlich anzusehen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige finanzielle Vermögenswerte haben kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie kurzfristige Finanzverbindlichkeiten sind in voller Höhe innerhalb eines Jahres fällig. Daher entspricht der Nennbetrag bzw. Rückzahlungsbetrag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten mit Restlaufzeiten über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten und Schulden verbundenen Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche währungs-, zins- und partnerbezogene Veränderungen der Konditionen widerspiegeln. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte ist gemäß IFRS 7 der Hierarchiestufe 2 ("Level 2") der Bewertungskategorien für die Ermittlung beizulegender Zeitwerte zuzuordnen.

5. Pensionsverpflichtungen und aktive latente Steuern

Die Pensionsverpflichtungen wurden auf der Grundlage des aktuell relevanten Zinsniveaus zum 30. Juni 2017 auf Basis eines Näherungsverfahrens angepasst. Auf Grund eines Anstiegs des relevanten Zinsniveaus von 1,85% zum 31. Dezember 2016 auf 2,07% zum 30. Juni 2017 kam es zu einer Verringerung der Pensionsverpflichtungen aus diesem Effekt in Höhe von TEUR 4.609 und zu einer Verringerung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.466.

6. Rückstellungen

Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich im Vergleich zum 31. Dezember 2016 von TEUR 28.571 auf TEUR 22.160 verringert, was im Wesentlichen auf den Rückgang des kurzfristigen Anteils der Restrukturierungsrückstellungen in Höhe von rund EUR 4,4 Mio., den Rückgang der Rückstellungen für Umsatzboni in Höhe von EUR 1,8 Mio., den Rückgang von Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von EUR 0,7 Mio. sowie gegenläufige Effekten aus dem Anstieg der Rückstellungen für Lizenzkosten in Höhe von EUR 0,6 Mio. sowie der Erhöhung der Rückstellungen für Betriebsprüfungen in Höhe von EUR 0,4 Mio. zurückzuführen ist.

7. Sonstige Erträge aus dem Kerngeschäft, zusätzlich ordentliche Erträge und Wechselkursgewinne

Die sonstigen Erträge aus dem Kerngeschäft belaufen sich auf TEUR 1.754 (Vj. TEUR 2.557) und beinhalten im Wesentlichen Weiterberechnungen in Höhe von TEUR 1.221 (Vj. TEUR 593), Erträge aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 30 (Vj. TEUR 45) sowie sonstige übrige Erträge aus dem Kerngeschäft in Höhe von TEUR 503 (Vj. TEUR 1.919).

Die zusätzlichen ordentlichen Erträge in Höhe von TEUR 3.390 umfassen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.433 sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen auf sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 830. In der Vergleichsperiode des Vorjahres belaufen sich die zusätzlichen ordentlichen Erträge auf TEUR 1.803 und umfassen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten.

Die Wechselkursgewinne in Höhe von TEUR 2.805 (Vj. TEUR 2.960) setzen sich aus Erträgen von realisierten sowie unrealisierten Fremdwährungsgewinnen zusammen.

8. Personalaufwand

Der Personalaufwand ist auf Grund der laufenden Restrukturierungsprogramme im ersten Halbjahr 2017 auf TEUR 34.639 nach TEUR 42.125 im Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken.

9. Sonstige Aufwendungen aus dem Kerngeschäft, zusätzliche ordentliche Aufwendungen und Wechselkursverluste

Die sonstigen Aufwendungen aus dem Kerngeschäft belaufen sich auf TEUR 30.438 nach TEUR 23.411 im Vorjahr. Der Anstieg der Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von TEUR 7.027 resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des Marketing- und Repräsentationsaufwands in Höhe von TEUR 3.545, einem Anstieg der Verwaltungskosten in Höhe von TEUR 975, erhöhten Aufwendungen aus der Arbeitnehmerüberlassung in Höhe von TEUR 594 sowie einem höheren Beratungsaufwand in Höhe von TEUR 576.

Die zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.253 umfassen Aufwendungen resultierend aus einer Vergleichsvereinbarung in Höhe von TEUR 830 sowie die Zuführung von Rückstellungen für Betriebsprüfungen in Höhe von TEUR 423. In der Vergleichsperiode belaufen sich die zusätzlichen ordentlichen Aufwendungen auf TEUR 2.186 und betreffen eine Wertberichtigung von Forderungen in Höhe von TEUR 2.000 sowie Aufwendungen aus Umsatzsteuer für Vorperioden.

Die Wechselkursverluste in Höhe von TEUR 2.807 (Vj. TEUR 2.729) setzen sich aus Aufwendungen von realisierten sowie unrealisierten Fremdwährungsverlusten zusammen.

10. Segmentberichterstattung

Die Darstellung der Segmentberichterstattung folgt, entsprechend der internen Berichterstattung, geographischen Segmenten. Die Darstellung der Holding wird getrennt von den operativen Tätigkeiten der Gigaset dargestellt. Innerhalb der operativen Tätigkeiten wird bei den geographischen Bereichen zwischen den Regionen "Deutschland", "EU" und "Rest der Welt" unterschieden. Das berichtspflichtige Segment "EU" enthält mehrere geographische Bereiche, darunter auch den geographischen Bereich "Frankreich" als berichtspflichtiges Segment, welche zu diesem Segment aggregiert wurden. Die Aggregation der einzelnen Segmente im Segment "EU" wurde durchgeführt, da die vertriebenen Produkte und Dienstleistungen, die Kundenstrukturen, die Vertriebsstrukturen als auch die regulatorischen Rahmenbedingungen vergleichbar sind. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Kriterien erfolgte die Aggregation insbesondere auf Grund vergleichbarer Rohmargen in den einzelnen geographischen Bereichen.

Die geographischen Bereiche der Gigaset, deren Hauptaktivität im Bereich Kommunikationstechnologie liegt, umfassen die folgenden Bereiche:

"Deutschland"

Der geographische Bereich "Deutschland" umfasst die operativen Tätigkeiten in Deutschland.

"EU"

Der geographische Bereich "EU" umfasst die operativen Tätigkeiten in Polen, Großbritannien, Österreich, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien und Schweden.

"Rest der Welt"

Der geographische Bereich "Rest der Welt" umfasst die operativen Tätigkeiten in der Schweiz, Türkei, Russland und China.

Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten entsprechen den Preisen, die auch mit Dritten erzielt werden. Verwaltungsleistungen werden als Kostenumlagen weiterberechnet.

Das relevante Segmentergebnis ist das Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen.

Die Umsatzerlöse nach Ländern werden im Rahmen der internen Segmentberichterstattung sowohl nach empfangenden Einheiten als auch nach dem Sitz der jeweiligen Gesellschaften ("Sitzland") berichtet.

Die Umsatzerlöse nach empfangenden Einheiten stellen die Umsatzerlöse, die in die jeweiligen Regionen fakturiert werden, dar – und zwar unabhängig von dem Sitz der rechnungsstellenden Einheit. Stellt beispielsweise eine deutsche Gesellschaft eine Rechnung in die Niederlande, dann wird dieser Umsatz bei der Darstellung nach empfangenden Einheiten der Region "Europa – EU (ohne Deutschland)" zugewiesen. Die Umsatzerlöse in der nachfolgenden Tabelle werden, wie im vorangegangenen Absatz beschrieben, nach den Regionen der empfangenden Einheiten i.S.d. IFRS 8.33 a) gegliedert und stellen sich für das Geschäftsjahr 2016 und die Vergleichsperiode wie folgt dar:

TEUR 01.01.-30.06.2017 01.01.-30.06.2016
Deutschland 56.182 54.258
Europa - EU (ohne Deutschland) 53.869 59.017
Europa - Sonstige 10.157 7.511
Rest der Welt 8.055 12.220
Gesamt 128.263 133.006

Die Zurechnung zu den einzelnen geographischen Bereichen erfolgt für die laufende Segmentberichterstattung im Konzern zusätzlich noch nach dem Sitzland der jeweiligen legalen Einheit. Stellt beispielsweise eine deutsche Gesellschaft eine Rechnung in die Niederlande, dann wird dieser Umsatz für die Darstellung nach dem Sitzland der Region "Deutschland" zugewiesen. Die nachfolgenden Tabellen stellen den Umsatz auf Basis des Sitzlandes dar. Das relevante Segmentergebnis (Ergebnis des Kerngeschäfts vor planmäßigen Abschreibungen) wird auf Basis der Ergebnisse der jeweiligen Legaleinheiten (Sitzland) ermittelt.

1. Januar - 30. Juni 2017
in TEUR
Deutsch
land
EU Rest der
Welt
Gigaset
Total
Holding Konzern
Umsatzerlöse 64.368 49.589 14.306 128.263 0 128.263
Ergebnis des Kerngeschäfts vor
planmäßigen Abschreibungen
8.235 -350 136 8.021 -2.278 5.743
Planmäßige Abschreibungen -7.289 -37 -11 -7.337 0 -7.337
Ergebnis des Kerngeschäfts nach
planmäßigen Abschreibungen
946 -387 125 684 -2.278 -1.594
Zusätzliches ordentliches Ergebnis 790 1.011 224 2.025 110 2.135
Betriebsergebnis 1.736 624 349 2.709 -2.168 541
Sonstige Zinsen und
ähnliche Erträge
31
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
-554
Finanzergebnis -523
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
18
Steuern vom Einkommen
und Ertrag
-1.271
Konzernjahresfehlbetrag -1.253
1. Januar - 30. Juni 2016
in TEUR
Deutsch
land
EU Rest der
Welt
Gigaset
Total
Holding Konzern
Umsatzerlöse 66.669 52.622 13.715 133.006 0 133.006
Ergebnis des Kerngeschäfts vor
planmäßigen Abschreibungen
11.737 136 583 12.456 -2.200 10.256
Planmäßige Abschreibungen -8.833 -43 -12 -8.888 0 -8.888
Ergebnis des Kerngeschäfts nach
planmäßigen Abschreibungen
2.904 93 571 3.568 -2.200 1.368
Zusätzliches ordentliches Ergebnis -182 21 53 -108 -54 -162
Betriebsergebnis 2.722 114 624 3.460 -2.254 1.206
Sonstige Zinsen und
ähnliche Erträge
15
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
-635
Finanzergebnis -620
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
586
Steuern vom Einkommen
und Ertrag
-1.234
Konzernjahresfehlbetrag -648

11. Angaben zu nahe stehenden Personen

Gemäß IAS 24, Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen, waren ab 2014 die Geschäftsbeziehungen zur Gigaset Mobile Pte. Ltd., Singapur, und deren Tochtergesellschaften als Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Personen anzuführen. Aus Konzernsicht stellen sich die Transaktionen bzw. Salden für die Berichtsperiode bzw. zum Berichtsstichtag mit der Gigaset Mobile-Gruppe wie folgt dar:

in TEUR Aufwendungen
01.01.-30.06.2017
Umsätze/Erträge
01.01.-30.06.2017
Forderungen
30.06.2017
Verbindlichkeiten
30.06.2017
Gigaset 283 0 2.459 1.144
Gigaset Mobile-Gruppe 0 283 1.144 2.459
in TEUR Aufwendungen
01.01.-30.06.2016
Umsätze/Erträge
01.01.-30.06.2016
Forderungen
30.06.2016
Verbindlichkeiten
30.06.2016
Gigaset 1.340 1.553 5.574 2.777
Gigaset Mobile-Gruppe 1.553 1.340 2.777 5.574

Gemäß IAS 24, Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen, sind ab 2014 die Geschäftsbeziehungen zur Guangzhou Cyber Digital Technology Company Limited, Guangzhou/China, als Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Personen anzuführen. Dieses Unternehmen stellt ein sonstiges nahe stehendes Unternehmen gemäß IAS 24.19 (g) dar. Aus Konzernsicht sind für den Berichtszeitraum keine Geschäfte getätigt worden:

in TEUR Aufwendungen
01.01.-30.06.2017
Umsätze/Erträge
01.01.-30.06.2017
Forderungen
30.06.2017
Verbindlichkeiten
30.06.2017
Gigaset 0 0 1.397 347
Guangzhou Cyber Digital
Technology Company Limited
0 0 347 1.397
in TEUR Aufwendungen
01.01.-30.06.2016
Umsätze/Erträge
01.01.-30.06.2016
Forderungen
30.06.2016
Verbindlichkeiten
30.06.2016
Gigaset 0 355 1.397 347
Guangzhou Cyber Digital
Technology Company Limited
355 0 347 1.397

Für die bestehenden Forderungen wurden Wertberichtigungen gebildet. Es bestehen keine Besicherungen für die jeweiligen Forderungen.

Zwischen dem Konzern und nahe stehenden Personen fanden neben den aufgeführten Sachverhalten keine weiteren wesentlichen Geschäftsvorfälle statt.

12. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Hinsichtlich wesentlicher Ereignisse nach dem Bilanzstichtag verweisen wir auf die Ausführung im Konzernlagebericht.

13. Versicherung der gesetzlichen Vertreter

"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind."

München, den 27. Juli 2017

Der Vorstand der Gigaset AG

Klaus Wessing Guoyu Du

Impressum

Herausgeber

Gigaset AG Bernhard-Wicki-Str. 5 80636 München

Telefon: +49 (0) 89 / 444456-928 Telefax: +49 (0) 89 / 444456-930 [email protected], www. gigaset.ag

Redaktion

Gigaset AG Raphael Dörr Head of Corporate Communications & Investor Relations

Konzept, Gestaltung, Produktion

The Growth Group AG Telefon: +49 (0) 89 / 21557680-0 Telefax: +49 (0) 89 / 21557680-9 [email protected]

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