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Schwälbchen Molkerei AG

Earnings Release Oct 10, 2017

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Earnings Release

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SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG

Zwischenbericht zum 30. Juni 2017

Wirtschaftliches Umfeld

Der deutsche Milchmarkt zeigte sich seit dem Jahresanfang in einer weiterhin festen Verfassung. Ein wichtiger Grund für die allgemein bessere Marktlage waren die seit der Mitte letzten Jahres nach wie vor unter dem Vorjahr liegenden Rohstoffanlieferungen. Vor allem in den beiden großen Erzeugerländern Deutschland und Frankreich blieb das Milchaufkommen in der ersten Jahreshälfte hinter derVorjahreslinie zurück. Einhergehend mit dem im Vorjahresvergleich höheren Preisniveau von vielen Milch- und Käseerzeugnissen stiegen die Branchenumsätze teils deutlich an. Somit erhielten auch die Landwirte nach den schwierigen Jahren 2015 und 2016 wieder erheblich höhere und weit über dem Vorjahr liegendeAuszahlungspreise.

Die insgesamt positive Marktlage wurde jedoch nahezu ausschließlich vom Milchfettsektor getragen. Durch die zunehmende Knappheit an Milchfett kam es vor allem bei loser Sahne und Butter zu einem spürbaren Preisanstieg. Ab dem späten Frühjahr erreichten die Notierungen sogar historische Höchstwerte. Dem gegenüber blieb der Milcheiweißbereich schwach bewertet, wofür die EU-weit hohen Interventionsbestände an Magermilchpulver die wesentliche Ursache waren. Dadurch entstand zwischen der Fett- und Eiweiß-Bewertung eine Asymmetrie, die es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben hat.

Von der festen Marktlage konnten zunächst die kurzfristig kontrahierten Käsepreise profitieren. Erst ab Mai kam es zur Anhebung derAbgabepreise für Konsummilch und Frischprodukte beim Lebensmittelhandel. Dass die Hersteller von Konsummilch und Frischprodukten mit der Preisanhebung eher bedingt zufrieden waren, lag neben dem Verdrängungswettbewerb auf Handels- und Molkereiebene, vor allem an der weiter dynamischen Preishausse des Milchfettmarktes. Denn daraus resultierte für die Molkereien mit dem Schwerpunkt 'Frische' ein zunehmender Vermarktungsnachteil in Bezug auf die Rohstoffvergütung.

In Hinblick auf das für die Hersteller von Konsummilch und Frischprodukten etwas eingeschränkt positive Branchenumfeld verzeichnete die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im erstenHalbjahr2017einenakzeptablenoperativenGeschäftsverlauf. Insbesondere die Anfangsmonate waren schwierig. So kam es trotz eines höheren Beteiligungsertrages lediglich zu einer auf dem Vorjahresniveau liegenden Ertragsentwicklung. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich ein stabiles und damit zufrieden stellendes Ergebnis. Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH musste wegen des im Großverbraucherbereich immer stärkeren Konkurrenzdrucks sowie infolge höherer Wareneinstandspreise ein teilkonsolidiert leicht abgeschwächtes Ergebnis hinnehmen.

Produktion und Absatz

Die Milchverarbeitung der SCHWÄLBCHEN AG lag im ersten Halbjahr 2017 mit 67,3 Mio. kg etwas unter dem Vorjahr (Vj. 69,1 Mio. kg), was auf eine geringere Eigenanlieferung der Landwirte zurückzuführen war.

Sowohl die Betriebe der Milcherzeuger als auch der Molkereistandort in Bad Schwalbach wurden im Frühjahr gemäß der Qualifizierung "ohne-Gentechnik" zertifiziert. Die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI wurde Mitglied im "Verband für Lebensmittel ohne Gentechnik" und ist Lizenznehmer des entsprechenden "ohne-Gentechnik"-Zeichens für Frischmilch, Sahne- und Quarkprodukte sowie einige Sauermilchartikel.

Während die überaus niedrigen Temperaturen bis in den Mai keine Absatzimpulse für die saisonabhängigen Produkte der Grünen Linie, die Kaffeegetränke und Ayran brachten, sorgte eine danach frühsommerliche Witterung für vorteilhafte Absatzbedingungen.

Umsatz

Das im Vorjahresvergleich höhere Abgabepreisniveau für Konsummilch und Frischprodukte ließ die Umsatzerlöse der SCHWÄLBCHEN AG um 9,1% auf 46,6 Mio. € (Vj. 42,8 Mio. €) steigen. Vor allem im Mai und Juni lagen die Umsätze deutlich über Vorjahr. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich eine Umsatzverminderung um 4,8% auf 2,9 Mio. € (Vj. 3,0 Mio. €).

Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH erhöhte die Umsätze teilkonsolidiert um 5,0% auf 48,0 Mio. € (Vj. 45,7 Mio. €).

In der Unternehmensgruppe nahm der konsolidierte Halbjahresumsatz auf 89,1 Mio. € (Vj. 83,7 Mio. €) zu.

Wirtschafts- und Ertragslage

Die SCHWÄLBCHEN AG konnte von der allgemeinen Markterholung im ersten Halbjahr 2017 kaum profitieren. Vielmehr entstand ein zunehmender Margendruck durch die zu den anderen Rohstoffvergütungen ungenügenden Konsummilchund Frischprodukte-Erlöse bei zugleich gestiegenem Milchgeldaufwand, auch für den Qualitätszuschlag "ohne-Gentechnik". Des Weiteren wurde die operative Ertragslage sowohl von höheren Energie- und Instandhaltungskosten beeinflusst als auch von beachtlichen Vertriebs- und Marketingleistungen für die Grüne Linie® und Caffreddo®.

Selbst in Verbindung mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen nahm der Rohertrag geringfügig auf 13,29 Mio. € (Vj. 13,38 Mio. €) ab, hierbei verringerte sich auch die Rohertragsspanne. Nur durch den auf 1,42 Mio. € (Vj. 1,14 Mio. €) erhöhten Beteiligungsertrag konnte der Halbjahresüberschuss in Höhe von 1,33 Mio. € (Vj. 1,32 Mio. €) wieder den Vorjahreswert erreichen. Die Harzmolkerei GmbH kam auf ein stabiles Halbjahresergebnis von 84 T€ (Vj. 85 T€).

Bei der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH lag der Halbjahresüberschuss mit teilkonsolidiert 1,05 Mio. € (Vj. 1,19 Mio. €) leicht niedriger.

Gemäß der Einzelergebnisse ging das konsolidierte Halbjahresergebnis auf 1,04 Mio. € (Vj. 1,45 Mio. €) zurück.

Vermögens- und Finanzlage

Sowohl bei der SCHWÄLBCHEN AG als auch in der Unternehmensgruppe war die Vermögens- und Finanzlage geordnet und die Liquidität jederzeit ausreichend gegeben.

Ausblick

Am deutschen Milchmarkt hat sich im Sommer 2017 das ganzheitlich höhere Erlösniveau stabilisiert. Obgleich dem noch immer zurückbleibenden Rohstoffaufkommen hält die Unsicherheit über den weiteren Marktverlauf an, zumal der Rückstand zur Vorjahreslinie kleiner geworden ist. Gleichzeitig ist die Asymmetrie zwischen der Milchfett- und Milcheiweiß-Bewertung so groß wie nie, wobei lose Sahne und Butter auch über die Jahresmitte hinweg rekordhohe Notierungen aufweisen. Dem entgegen wurden die großen Interventionsbestände an eiweißkonzentriertem Milchpulver erst wenig von der EU-Kommission reduziert. Somit wird die derzeit feste Marktverfassung fast ausschließlich von derFett-Komponente getragen.

Bei rund 50 % Exportanteil der deutschen Milchindustrie wird auch in den kommenden Monaten vor allem das internationale Umfeld bestimmend sein, das im Drittlandsbereich zudem vom Euro-Dollar-Kurs abhängt und von unwägbaren politischen Einflussfaktoren mitbestimmt wird.

Als positive Folge der seit Mai für Konsummilch und Frischprodukte höheren Abgabepreise wird die SCHWÄLBCHEN AG auf Jahressicht einen Umsatzanstieg verzeichnen können.Allerdings haben die für das Gesamtsortiment wertmäßig wichtigen sahnehaltigen Produkte den Anschluss an die hohen Notierungen der anderen fetthaltigen Erzeugnisse verloren. Es bleibt abzuwarten, in welchem Maße der dadurch entstandene Vermarktungsnachteil fortbesteht und das Ergebnis belastet wird. Insofern ist mit den besserenAbgabepreisen bei dazu überproportional höherenAuszahlungspreisen kaum ein vorteilhafter Effekt für die Rohertragsspanne verbunden.

Umso größere Bedeutung hat vor diesem Hintergrund die eigenständige konsequente Qualitäts- und Markenstrategie der SCHWÄLBCHEN AG. Durch den kontinuierlichenAusbau der margenstärkeren Produktgruppen sowie mit weiter verbesserten Prozessabläufen und Kostenoptimierungen soll sich in der zweiten Jahreshälfte ein stabilisierter Geschäftsverlauf einstellen. Dahingegen werden sich absehbar höhere Energie- und Instandhaltungskosten nachteilig auf die operative Ertragslage auswirken.

Die Harzmolkerei GmbH sollte beim Geschäftsverlauf etwas zulegen können und damit das Ertragsniveau vom Vorjahr erreichen. Bei der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH ist auf Basis der anerkannten Sortiments- und Logistikleistungen auch im zweiten Halbjahr von einer Umsatzerhöhung auszugehen. InAnbetracht der intensiven Wettbewerbsverhältnisse wird es aber kaum möglich sein, beim Ergebnis wieder das hohe Vorjahresniveau darzustellen.

Sonstige Mitteilungen

Seit dem Jahresanfang haben sich keine wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Chancen und Risiken zur künftigen Entwicklung ergeben.NachAblauf des erstenHalbjahres 2017 sind bis zur Aufstellung des Zwischenberichts keine wesentlichen Ereignisse bekannt geworden, die die Vermögens- und Ertragslage sowie das Risiko-/Chancenprofil wesentlich verändern. Dem Zwischenbericht zum 30.06.2017 liegen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde wie dem Jahresabschluss 2016. Der Zwischenbericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer.

Bad Schwalbach, im August 2017

Der Vorstand

Günter Berz-List

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