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NORDWEST Handel AG

Annual Report Mar 29, 2018

310_10-k_2018-03-29_461a20c9-fe78-47fb-b285-3524b4de6762.pdf

Annual Report

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NORDWEST Handel AG 3
Brief an die Aktionäre 3
Bericht des Aufsichtsrats
6
Die NORDWEST-Aktie
14
Unsere Organisation
18
Finanzkalender 2018 19
Glossar 20
Lagebericht NORDWEST Handel AG24
Grundlagen der AG
24
Wirtschaftsbericht
34
Prognosebericht 44
Chancen-
und Risikobericht
50
Internes Kontroll-
und Steuerungssystem
58
Erklärung zur Unternehmensführung
60
Vergütungsbericht 60
Angaben nach §
289a
Abs.
1
HGB
66
Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht 69
Versicherungen der gesetzlichen Vertreter70
Jahresabschluss NORDWEST Handel AG71
Bilanz
71
Gewinn-
und Verlustrechnung
73
Kapitalflussrechnung 74
Anhang
75
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 94
Konzernlagebericht
103
Grundlagen des Konzerns 103
Wirtschaftsbericht
113
Prognosebericht 123
Chancen-
und Risikobericht
129
Internes Kontroll-
und Steuerungssystem
137
Erklärung zur Unternehmensführung
140
Vergütungsbericht 140
Angaben nach §
315a
Abs.
1
HGB
146
Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht 149
Versicherungen der gesetzlichen Vertreter150
Konzernabschluss
151
Konzernbilanz 151
Konzern-Gewinn-
und Verlustrechnung
153
Konzern-Gesamtergebnisrechnung 154
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 155
Konzern-Kapitalflussrechnung 156
Konzernanhang 157
Entsprechenserklärung
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
215
216

Brief an die Aktionäre

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

gestern, heute, morgen - immer positive Ergebnisse und Aussichten!

Gestern war 2017 und das war ein Geschäftsjahr voll mit Rekorden. Heute ist 2018 und das ist ein Geschäftsjahr, in das wir wieder sehr erfolgreich gestartet sind. Morgen ist 2019 und dann feiern wir gemeinsam mit Ihnen unser 100jähriges Firmenjubiläum und sind auf dem besten Weg Richtung 3 Mrd. €. Insgesamt geben uns die unvermindert positiven Ergebnisse und Ausblicke weiteren Schwung auf unserem Wachstumskurs.

Die für 2017 erneut hoch gesteckten Ziele haben wir ausnahmslos erreicht oder sogar übertroffen. Verbindlichkeit und Verlässlichkeit, wenn es um Leistung geht, sind die Kerneigenschaften von NORDWEST auf die alle unsere Fachhandels- und Industriepartner zählen können.

Wir haben uns ambitionierte Wachstumsziele für die Entwicklung des Geschäftsvolumens in 2017 gesetzt und diese sogar übertroffen. Mit einem Geschäftsvolumen von 2.510,5 Mio. € und einer Steigerung von 17% wurde ein Anstieg deutlich über Marktniveau erreicht. Ein Rekord in zweierlei Hinsicht. Zum einen hat NORDWEST mit Blick auf das gesamte Geschäftsvolumen erstmalig in der Firmengeschichte die 2,5 Mrd. €-Marke überschritten, zum anderen konnte im Lagergeschäft mit über 150 Mio. € ebenfalls eine neue Bestmarke erzielt werden. Und diese Entwicklung ist noch lange nicht zu Ende. Neue Erfolge sind in 2018 bereits erzielt worden und weitere Rekorde werden anvisiert.

Auch im Ergebnis (EBIT) haben wir eine deutliche Steigerung erzielt. Trotz erheblicher Investitionen in die Leistungsfähigkeit von NORDWEST und einer deutlich ausgeweiteten Ausschüttung zur Stärkung der Marktposition unserer Fachhandelspartner konnten wir unser Ergebnis um über 18% auf 8,3 Mio. € steigern.

Wie haben wir das alles erreicht und wie sollen die neuen Bestleistungen erzielt werden? Mit Leistung! Diese haben wir in der jüngeren Vergangenheit bewiesen und werden sie in der Zukunft weiter ausbauen. Der Beweis dafür sind die mittlerweile über 1.000 angeschlossenen Fachhandelspartner, die sich durch unsere Leistungen von NORDWEST haben überzeugen lassen.

Die Geschäftsbereiche

Im Fokus unserer Handlungen steht nach wie vor, unsere Fachhandelspartner erfolgreich zu machen. Daher arbeiten wir auch weiterhin in allen Geschäftsbereichen an innovativen und zukunftsträchtigen Konzepten, um unsere mittel- und langfristigen Zielsetzungen in gewohnter Form zu erreichen. Neben den Erfolgen im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie tragen die Bereiche TeamFaktor/Services und Stahl einen wesentlichen Anteil am deutlichen Ausbau der Geschäftsvolumina.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie übertrifft die allgemeine Marktentwicklung deutlich und erreicht mit einer Steigerung von 8,5% ein Gesamtvolumen von 913,5 Mio. €. Besonders hervorzuheben ist der Geschäftsverlauf im nordwesteigenen Lagergeschäft, welches sich mit rd. 120,5 Mio. € (+12,6%) überdurchschnittlich positiv entwickelt und auch zukünftig durch die Fachhandelspartner verstärkt genutzt wird. Treiber dieser Entwicklung ist die Systemlösung zur kundenindividuellen Logistik und das in 2017 etablierte Konzept Fachhandelspartner 4.0. Die Vorteile für unsere Fachhandelspartner in einem herausfordernden Marktumfeld liegen in beiden Fällen in der Generierung von Prozess- und Einkaufsvorteilen.

Im Geschäftsbereich Haustechnik wird ein positiver Geschäftsverlauf durch Umsatzverluste ausgeschiedener Fachhandelspartner verhindert. Mit 202,7 Mio. € wird zwar ein Minus von 17,8% erzielt, bereinigt um diese Volumina konnte zusammen mit den Fachhandelspartnern allerdings ein zweistelliges Wachstum von rd. 11% erreicht werden.

Im Geschäftsbereich Stahl führt ein Anstieg der abgesetzten Tonnage zusammen mit einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Preisniveau zu einem Geschäftsvolumen von 940,9 Mio. € und damit zu einer Steigerungsrate von 17,2% gegenüber 2016. Die neuen maßgeschneiderten Lösungen des Stahlverbundes Phoenix werden für unsere Fachhandelspartner in einem stark umkämpften Markt zukunftsfähige Lösungen gegenüber unseren Wettbewerbern bieten.

Wachstumsmotor im NORDWEST-Konzernverbund in 2017 ist weiterhin der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Durch den Ausbau des Kundenstamms wird mit einem Geschäftsvolumen von 453,4 Mio. € das Vorjahr um 77,4% übertroffen. Die Lösungen, die TeamFaktor insbesondere für die NORDWEST Fachhandelspartner bietet, sind insgesamt weiterhin einmalig in der Branche und stehen unseren Fachhandelspartnern bei dem täglichen Kampf um Marktanteile unterstützend zur Seite.

Die erzielten Erfolge zeigen ihre Wirkung auch am Kapitalmarkt. Erstmals seit der Erstnotierung der NORDWEST-Aktie im amtlichen Handel 1999 stieg der Kurs der Aktie über 20,00 €. Auf Jahressicht bedeutet das einen Anstieg um rund 47% auf 19,51 € zum 31.12.2017. Am 13.10. und am 26.10.2017 wurde mit 21,95 € nicht nur der Jahreshöchststand markiert, sondern auch der höchste Tagesschlusskurs in diesem Jahrtausend erreicht.

Angesichts der Geschäftsentwicklung in 2017 wollen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,55 € je Aktie, nach 0,43 € je Aktie im Vorjahr, vorschlagen.

Ausblick 2018

Der Start in 2018 ist erfolgreich gelungen. Die anhaltend positiven Wachstumssignale erlauben auch für das Geschäftsjahr 2018 eine positive Umsatz- und Ergebnisprognose. Der weitere Ausbau von Leistungen in den verschiedenen Unternehmensbereichen und die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

Insgesamt sind wir für das Geschäftsjahr 2018 optimistisch gestimmt und erwarten beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von +2% bis +10% ggü. VJ. Das operative Ergebnis (EBIT) wollen wir nochmals um rund 15% steigern und erwarten ein Ergebnis mit einer gewissen Bandbreite von rund 9,5 Mio. €.

Wir möchten uns abschließend bei allen unseren Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitern für das entgegengebrachte Vertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2017 bedanken und begrüßen an dieser Stelle die neuen zahlreichen Fachhandelspartner die bereits in 2018 zu uns gestoßen sind. Wir hoffen, Sie alle am 17. Mai 2018 bei unserer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in unserer Konzernzentrale in Dortmund begrüßen zu dürfen.

Dortmund, 22.03.2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG ("NORDWEST") hat im Berichtsjahr 2017 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2017 intensiv befasst. In sämtliche Entscheidungen, die für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST Konzern von grundlegender Bedeutung waren, war der Aufsichtsrat unmittelbar eingebunden.

Grundlage der Tätigkeit des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form zeitnah und umfassend erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands über die Geschäftsentwicklung und die Geschäfts- und Finanzlage, die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung, die unter anderem die Einführung des Konzeptes "Fachhandelspartner 4.0", die Reduzierung der Logistikkosten, die Neuausrichtung des Vertriebes, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement, Compliance-Fragen und die Rentabilität des NORDWEST Konzerns umfasste. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und Geschäftsentwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des

6

Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, da aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

Tätigkeit des Aufsichtsrats, Sitzungen

Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr 2017 umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit der strategischen Ausrichtung der Gesellschaft. Insbesondere die DRIVE-Strategie und die turnusgemäße Überprüfung der strategischen Erfolgsfaktoren standen dabei im Mittelpunkt. Auch der Ausbau der Marktanteile je Produktbereich sowie die strategische Personalplanung und Positionierung in zentralen Unternehmensbereichen wurden im Gremium eingehend behandelt und die entsprechende Umsetzung durch den Vorstand regelmäßig überprüft.

Das Konzept "Fachhandelspartner 4.0" stellt einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtszeitraum dar. In diesem Zusammenhang begleitete der Aufsichtsrat insbesondere die Entwicklung und Einführung des neuen Lagerpreismodelles sowie der kundenindividuellen Logistik.

Der Aufsichtsrat beschäftigte sich weiter mit der gemeinsamen Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrats zu dem freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus) an die Aktionäre der NORDWEST und hat die Stellungnahme sowie deren Veröffentlichung am 21.11.2017 beschlossen.

Zudem befasste sich das Gremium mit der Digitalisierung der Geschäftsprozesse und mit der IT-Sicherheit von NORDWEST. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus das Kooperationskonzept zum Sportsponsoring der deutschen Handball-Nationalmannschaft beratend begleitet, das auf die Steigerung der Bekanntheit der Exklusivmarke PROMAT in der Zielgruppe Handwerk und Industrie abzielt.

Der Aufsichtsrat hat mit dem Vorstand den aktuell bestehenden Versicherungsschutz erörtert und die Neuausschreibung des gesamten Versicherungspaketes befürwortet.

Das Gremium hat sich darüber hinaus mit der strategischen Weiterentwicklung und der Finanzierung der TeamFaktor NW GmbH detailliert beschäftigt und hat diese Themen eingehend mit dem Vorstand erörtert.

Der Aufsichtsrat hat sich im Berichtsjahr zudem eingehend mit dem Kauf eines Nachbargrundstückes am Verwaltungssitz unserer Gesellschaft in Dortmund als räumliche Expansionsmöglichkeit und mit dessen geplanter Bebauung als Parkplatzanlage befasst. Er ließ sich vom Vorstand regelmäßig über den aktuellen Stand, die Zeit-, Investitions- und Budgetplanung und alle wesentlichen Entwicklungen berichten und befasste sich mit diesen ausführlich. Darüber hinaus beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Immobilie in Herford und erteilte seine Zustimmung zu deren Veräußerung. Das Gremium ließ sich über die Gestaltung der Einweihungsfeier der Konzernzentrale sowie die Planungen für die 100-Jahr-Feier informieren. Des Weiteren verfolgte der Aufsichtsrat die Konzeption und Fertigstellung des NORDWEST-eigenen Showrooms und überprüfte fortlaufend die Budgeteinhaltung.

Das Gremium hat außerdem die Zielgrößen für den jeweiligen Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand sowie die jeweilige Frist zu ihrer Erreichung festgelegt.

Weiterhin befasste sich der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2017 - unter Zuhilfenahme externer Rechtsanwälte - mit der juristischen Verfolgung des begründeten Verdachts von unzulässigen Wettbewerbsaktivitäten von ehemaligen Mitgliedern des Vorstands (Abwerben von Führungskräften für eine Konkurrenztätigkeit). Das Gesamt-Gremium hat dabei auch fortlaufend die angefallenen Kosten überprüft und freigegeben.

Der Aufsichtsrat hat sich zudem regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement und die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft informiert und diese mit dem Vorstand eingehend erörtert. In diesem Zusammenhang hat der Aufsichtsrat auch die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft mit dem Vorstand thematisiert und die Budgetplanung des Vorstands für 2018 genehmigt. Ferner hat sich das Gremium über die Fachhandelspartner- und Konjunkturentwicklung sowie den Status laufender und potenzieller Kooperationen informiert.

Einen weiteren Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit stellte die Berichterstattung der Ausschüsse, insbesondere des Prüfungs- und des Nominierungsausschusses (für den in der ordentlichen Hauptversammlung zur Wahl stehenden Aufsichtsratskandidaten), und die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems, dar.

Weiter wurden im Berichtsjahr Änderungen an der Geschäftsordnung des Prüfungsausschusses vorgenommen. Ferner hat sich der Aufsichtsrat mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2017, seiner Effizienzprüfung, der Jahresabschlussprüfung, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung, der

Hauptversammlungsvorbereitung sowie der Entsprechenserklärung / Erklärung zur Unternehmensführung befasst.

Schließlich hat der Aufsichtsrat fortlaufend die Einhaltung insbesondere aktien- und kapitalmarktrechtlicher Pflichten durch die Organe der Gesellschaft überwacht; er hat dazu auch Rücksprache mit dem Vorstand gehalten und zudem die Wahrung der Vertraulichkeit seiner Arbeit überprüft.

Insgesamt fanden im Berichtsjahr 2017 sieben Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats, davon sechs Präsenzsitzungen (am 25.01.2017, am 22.03.2017 (Bilanzsitzung), am 17.05.2017, am 18.05.2017 (konstituierende Sitzung), ferner am 23.08.2017 und am 15.11.2017) sowie eine telefonische Sitzung (am 21.11.2017) statt. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr 2017 drei Beschlüsse außerhalb von Sitzungen des Aufsichtsrats gefasst.

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr 2017 aus seiner Mitte drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss.

Im Berichtsjahr 2017 fand eine Sitzung des Personalausschusses am 25.01.2017 statt. Mitglieder des Personalausschusses waren im gesamten Berichtsjahr 2017 die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Rüdiger Bäcker.

Zweimal, am 21.03.2017 und am 14.11.2017, tagte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats. Er befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung (auch mit den unterjährigen Finanzinformationen, mithin dem Konzern-Halbjahresfinanzbericht und den Konzern-Quartalsfinanzberichten) bzw. der Abschlussprüfung sowie den gesetzlichen Regelungen der Verordnung über spezifische Anforderungen an die Abschlussprüfung bei Unternehmen von öffentlichem Interesse (Abschlussprüferrichtlinie (APrVO)), die an den Abschlussprüfer gestellt werden. Dabei wurde auch die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung von ihm zusätzlich erbrachter Leistungen überprüft. Weitere Gegenstände waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Vorjahr gewählten Abschlussprüfers. Gegenstand der Diskussion mit dem Abschlussprüfer war insbesondere auch die Erweiterung des Prüfungsurteils für den Einzel- und Konzernabschluss 2017 um die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte ("Key Audit Matters"). Ferner beschäftigte sich das Gremium mit den Anforderungen, die durch die 2020 in Kraft tretende EU-Transparenzrichtlinie an die Gesellschaft gestellt werden. Zudem standen die Prüfung der internen Revision und des internen Kontrollsystems im Fokus der Tätigkeit des Prüfungsausschusses. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende und Einzelfragen zu Themen der Abschlussprüfung erörtert.

Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die Erörterungen des aktuellen Standes der Compliance der Gesellschaft. Zudem wurden das Risikomanagement der Gesellschaft und die Geschäftsrisiken der verschiedenen Warenbereiche sowie Fragen zur Geldwäscheprävention behandelt. Ferner beschäftigte sich der Prüfungsausschuss mit der Finanzlage des Konzerns und dem Finanzierungsmanagement (mittelfristige Kapitalbedarfsprognose und -planung) sowie der steuerlichen Lage. Ebenfalls befasste sich der Prüfungsausschuss mit der erfolgten IT-Systemprüfung, der Entwicklung und der Finanzierung der TeamFaktor sowie der Investition in den Grundstückskauf zur Parkplatzerweiterung. Darüber hinaus bildete die Prüfung und Umsetzung einer planmäßigen Abschreibung auf den Kundenstamm der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH im Konzernabschluss 2017 einen Schwerpunkt der Arbeit. Zudem befasste sich das Gremium eingehend mit der Angemessenheit der Gegenleistung, die im freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebot von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH angeboten worden war, unter Berücksichtigung der Fairness Opinion, die durch die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Auftrag unserer Gesellschaft erstellt wurde. Mitglieder des Prüfungsausschusses waren im gesamten Berichtsjahr die Herren Norbert Unterharnscheidt (als Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth.

Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal (am 22.03.2017) und befasste sich mit dem Vorschlag zur Wahl eines Aufsichtsratsmitgliedes durch die Hauptversammlung. Mitglieder des Nominierungsausschusses waren im gesamten Berichtsjahr die Herren Martin Bertinchamp (als Ausschussvorsitzender), Hans Stumpf und Norbert Unterharnscheidt.

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die personelle Zusammensetzung von Aufsichtsrat und Vorstand war im Geschäftsjahr 2017 gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtsjahr aus den Herren Martin Bertinchamp, Eberhard Frick, Norbert Unterharnscheidt und Hans Stumpf (als Anteilseignervertretern) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertretern). Am 18.05.2017 wurde durch die Hauptversammlung Herr Eberhard Frick wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Herr Andreas Rüth war im April 2017 von den Arbeitnehmern als deren Vertreter erneut in den Aufsichtsrat gewählt worden. In seiner konstituierenden Sitzung am 18.05.2017 wählte der Aufsichtsrat sodann Herrn Martin Bertinchamp wieder zu seinem Vorsitzenden und Herrn Eberhard Frick zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Der Vorstand bestand im Berichtsjahr aus den Herren Bernhard Dressler (Vorstandsvorsitzender) und Jörg Axel Simon.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2017, die Lageberichte für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2017 (die jeweils den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a Abs. 1 bzw. § 315a Abs. 1 HGB umfassen) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.

Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss, der Lage- und der Konzernlagebericht sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Jahres- bzw. zum Konzernabschluss aufgeführten, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters).

Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 21.03.2018 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Hierbei beantworteten der Abschlussprüfer und der Vorstand Fragen seitens des Aufsichtsrats. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen.

11

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2017 durch Beschluss vom 22.03.2018 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.

Gegenstand einer eigenständigen Prüfung durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2017. Der Abhängigkeitsbericht war ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk versehen worden:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

    1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
    1. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind."

Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat ebenfalls vor. Die genannten Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss in seiner vorgenannten Sitzung mit Abschlussprüfer und Vorstand erörtert und geprüft. Das Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen erhoben.

In der Sitzung des Aufsichtsrats am 22.03.2018 haben Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,55 € pro Aktie vorzuschlagen. Hierbei wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft.

Corporate Governance

Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen. Die Präsenzquote im Einzelnen lag bei Sitzungen des Aufsichtsrats mit 97,2 Prozent und bei Sitzungen der Ausschüsse mit jeweils 100 Prozent erfreulich hoch.

Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit, namentlich die Frequenz seiner Sitzungen, deren Vorbereitung und Durchführung mithilfe eines Fragebogens überprüft. Die Ergebnisse der Effizienzprüfung wurden in der Sitzung am 30.01.2018 im

Gesamt-Gremium vorgestellt und erörtert. Der Aufsichtsrat ist insgesamt zu einer positiven Einschätzung seiner Effizienz gelangt.

Der Aufsichtsrat prüft kontinuierlich, ob es etwaige Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern während des Geschäftsjahres gibt, über deren Auftreten und Behandlung gemäß Nummer 5.5.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex zu berichten ist. Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat gemäß Nummer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat haben im März 2017 und aktuell im März 2018 gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG abgegeben, wonach den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in dessen jeweils gültiger Fassung weitgehend Rechnung getragen wird. Die Erklärungen nebst dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht. Im Übrigen wird auf die Ausführungen im Corporate Governance-Bericht verwiesen, der in der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz im Geschäftsjahr 2017.

Den Fachhandelspartnern und Aktionären gilt unser herzlicher Dank für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.

Dortmund, 22.03.2018

Für den Aufsichtsrat

Martin Helmut Bertinchamp Vorsitzender des Aufsichtsrats

Die NORDWEST-Aktie

Basisdaten

Aktienart Nennwertlose Inhaber-Stammaktien
Zulassungssegment General Standard (Frankfurt)
Regulierter Markt (Düsseldorf)
WKN (Wertpapierkennnummer) 677 550
ISIN (International Securities Identification Number) DE0006775505
Börsenkürzel NWX
Reuters-Kürzel NWXG
Bloomberg-Kürzel NWX:GR
Börsenplätze Frankfurt am Main
Düsseldorf
München
Berlin
Stuttgart
Hamburg
Geschäftsjahr 31.12.
Börsengang 19. August 1999

Kursdaten

2015 2016 2017
Schlusskurs 31.12. (Frankfurt) in € 12,20 13,30 19,51
Höchstkurs (Frankfurt) in € 16,70 14,30 21,95
Tiefstkurs (Frankfurt) in € 11,70 12,00 13,30
Anzahl der emittierten Aktien Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Anzahl der Aktien im Eigenbestand Stück 0 0 0
Anzahl
der Aktien im Umlauf
Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Marktkapitalisierung 31.12. in Mio. € 39,1 42,6 62,5
Grundkapital in Mio. € 16,5 16,5 16,5
Dividende je Aktie in € 0,30 0,43 0,55*
Dividendenrendite in % 2,46 3,23 2,82*
* Dividendenvorschlag

Entwicklung des globalen Aktienmarktes

Zu Beginn des vergangenen Jahres war die Skepsis der Marktteilnehmer gegenüber einer weiteren positiven Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte groß. Insbesondere politische Ereignisse sorgten für Misstrauen bei den Anlegern. Die politischen Auswirkungen des neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika auf die eigene und auf die globale Wirtschaft waren ebenso schwer einzuschätzen, wie die Parlamentswahlen in einigen europäischen Ländern. Der flächendeckende Rechtsruck in Europa und die dadurch befürchtete Abkehr von internationalen Vereinbarungen zur politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit ist dabei größtenteils ausgeblieben. Vielmehr hat die weltweit gute Wirtschaftsentwicklung und der Anstieg der Verbraucherpreise zu einer positiven Entwicklung der Aktienmärkte beigetragen.

Kursverlauf der NORDWEST-Aktie

Erstmals seit der Erstnotierung der NORDWEST-Aktie im amtlichen Handel 1999 stieg der Kurs der Aktie über 20,00 €. Der Preis des Wertpapiers ist auf Jahressicht deutlich gestiegen und notierte am 31.12.2017 bei 19,51 € um 46,7% höher als zu Jahresbeginn (31.12.2016: 13:30 €). Insbesondere nach einer kurzen Kurskorrektur zum Ende der ersten Jahreshälfte, gewann die Kursentwicklung in der zweiten Jahreshälfte wieder deutlich an Dynamik hinzu. Die NORDWEST-Aktie lag zum Schluss des ersten Halbjahres bei einem Kurs von 15,10 € und damit 13,5% über dem Schlusskurs des vergangenen Jahres. Der Kurs bewegte sich dabei zwischen 13,30 € und 17,40 €. In der zweiten Jahreshälfte konnte der Wert der Aktie nochmal rund 29,0% zulegen. Mit 15,00 € lag der Tiefstkurs nur 0,10 € unter dem Schlusskurs vom 30.06.2017. Am 13.10. und am 26.10.2017 wurde mit 21,95 € nicht nur der Jahreshöchststand markiert, sondern auch der höchste Tagesschlusskurs in diesem Jahrtausend erreicht. Zum Jahresende nahm der Wert wieder etwas ab und schloss das Jahr 2017 bei 19,51 €.

Angesichts der Geschäftsentwicklung in 2017 wollen wir gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,55 € je Aktie, nach 0,43 € je Aktie im Vorjahr, vorschlagen.

Freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus)

Am 11.10.2017 erreichte uns die Mitteilung über die Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots gemäß § 10 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3 Satz 1, 2 in Verbindung mit §§ 34, 29 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG) durch die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim. Die Bieterin teilte mit, für sämtliche auf den Inhaber lautende Stückaktien der NORDWEST Handel AG als Gegenleistung einen Geldbetrag je NORDWEST-Aktie in Höhe des während der letzten drei Monate vor dieser Veröffentlichung nach Umsätzen gewichteten Durchschnittskurses der der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht nach § 9 des Wertpapierhandelsgesetzes als börslich gemeldeten Geschäfte in NORDWEST-Aktien (Mindestpreis gemäß § 5 Abs. 1, Abs. 3 WpÜG-Angebotsverordnung) anzubieten. Dieser Preis wurde am 19.10.2017 durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht mit 18,25 € festgesetzt. Das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot liegt uns seit dem 14.11.2017 vor. Die gemeinsame Stellungnahme des Vorstands und des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel AG gemäß §§ 34, 27 des WpÜG haben wir am 24.11.2017 veröffentlicht. Die Stellungnahme ist auf unserer Homepage unter http://www.investor-relations.nordwest.com/websites/nordwest/German/ 7900/uebernahmeangebot.html als PDF-Dokument abrufbar. Die Frist für die Annahme des Übernahmeangebots endete am 12. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Die weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 WpÜG endete am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr

(MEZ). Bis zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ) ist das Übernahmeangebot für insgesamt 110.719 NORDWEST Aktien angenommen worden. Das entspricht einem Anteil von rund 3,45 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Gesamtzahl der NORDWEST-Aktien, für die das Übernahmeangebot bis zum Meldestichtag angenommen wurde, zuzüglich der 960.000 unmittelbar von der Bieterin zum Meldestichtag gehaltenen NORDWEST-Aktien beläuft sich auf 1.070.719 NORDWEST-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 33,41 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG.

Aktionärsstruktur

Angaben zur Aktionärsstruktur haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Aktie publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vorstandsvorsitzender
Bernhard Dressler
Vorstand Stahl/
Finanzen/Administration
Jörg Simon
HAGRO
nexMart*
NORDWEST Handel Österreich
Nürnberger Bund
Produktionsverbindungshandel
TeamFaktor NW
e-direct Datenportal
Handwerk & Industrie Stahl
Bau Finanzen
Haustechnik IT & E-Business
Europa Finanzdienstleistungen
Vertrieb Rechnungswesen/
Logistik Controlling & Steuern
Recht & Compliance
Marketing Interne Revision/OM
Personal

Finanzkalender 2018

13. April 2018 Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 31.03.2018
11. Mai 2018 Veröffentlichung Zwischenbericht per 31.03.2018
17. Mai 2018 Hauptversammlung 2018, Dortmund
13. Juli 2018 Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.06.2018
15. August 2018 Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.06.2018
12. Oktober 2018 Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.09.2018
16. November 2018 Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.09.2018

Glossar

AG

Aktiengesellschaft. Rechtsform der Gesellschaft.

BHI

Geschäftsbereich "Bau-Handwerk-Industrie".

BMEcat

"BMEcat" ist ein Datenaustauschformat für elektronische Kataloge. "BME" steht für Bundesverband Materialeinkauf und Logistik, unter dessen Federführung diese Normung entstanden ist. Und "cat" steht schlicht für "catalog". Die Norm beschreibt den Aufbau bzw. die Hierarchie eines Katalogs und definiert die Detailangaben der Katalogartikel wie Artikellang und -kurztext, Preis, Preiseinheit, Verpackungseinheit, Inhaltseinheit, beschreibende Artikelmerkmale oder Bildverweise. Weitere Informationen unter www.bme.de.

Delkredere

Die Delkrederehaftung bezeichnet die Garantie von NORDWEST, für Verbindlichkeiten der Fachhandelspartner gegenüber Industriepartnern für im Zentralregulierungsgeschäft über NORDWEST abgerechnete Warenbezüge und Leistungen einzustehen.

E-Procurement

Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen unter Nutzung des Internets bzw. von Informationstechnologien. Beinhaltet neben dem Sourcing (z. B. über Online- Ausschreibungen oder Reverse Auctions) auch die operative Bestellabwicklung mit dem Industriepartner. Oft auch E-Purchasing genannt.

eLOGS

Scanner gestützte Regalsysteme eLOGS steht für "elektronisches Lagerorganisationsystem" und kombiniert ein modulares Regalsystem mit einem Scanner und einer Bestellsoftware. Der Kunde kann mit Hilfe des Scanners seinen Bedarf sammeln und schnell und einfach beim NORDWEST Handelspartner per Email bestellen. Das erspart Zeit und somit Kosten auf beiden Seiten. Ein weiteres Feature ist die Warenkorbbefüllung des eSHOP: Mit der Bestellsoftware kann der Kunde seinen eSHOP-Warenkorb befüllen und weitere Produkte auswählen. So können unsere Handelspartner mit dem eLOGS-Konzept ihre "Konsignationsläger" optimieren.

ERP-Software

Steht für Enterprise Resource Planning und ist der Oberbegriff für eine Software, die alle Unternehmensbereiche vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zum Verkauf abdeckt.

eSHOP

Ein Konzept, nicht nur ein Onlineshop: eCommerce ist nicht mehr aus dem Vertriebsalltag eines Handelspartners wegzudenken. eCommerce ist neben dem stationären Handel und den Katalogen ein wesentlicher Teil des Multi-Channel-Auftritts. Hinter eSHOP verbirgt sich ein komplettes eCommerce-Konzept. Dazu gehören neben dem innovativen Onlineshop auch ein eMarketing-Tool, IT-Rechtsberatung, eine moderne Suche, blätterbarer Katalog, eCommerce- Consulting und ein zentral über NORDWEST organisiertes Betreuungskonzept.

eTRADE

Die Vereinfachung des Bestellablaufs und die Organisation der Geschäftsprozesse sind heutzutage Anforderungen, die der PVH bei großen Industrieunternehmen erfüllen muss. Einsparpotentiale aufzeigen und realisieren: dafür steht eTRADE. Mit dem NORDWEST eProcurement Konzept eTRADE können Anforderungen wie Genehmigungsverfahren. Budgetierungen und die Kontierung auf Sachkonten elektronisch abgebildet werden. Durch eine Kooperation mit einem Verband der Papier, Büro und Schreibwarenbranche können NORDWEST Handelspartner ihren Kunden ein "Rund-um-sorglos"-Paket im Bereich der Versorgung bieten.

eVEND

ln größeren Betrieben verursacht die Ausgabe und Rücknahme von Ge- und Verbrauchsmaterialien einen hohen Organisationsaufwand, umso mehr, wenn im Mehrschichtbetrieb gearbeitet wird. Um dort Einsparpotenziale realisieren zu können, wurde das eVEND Konzept entwickelt. Vier alternative Ausgabeautomaten für Werkzeuge, spanabhebende Werkzeuge, Messtechnik, Verbindungstechnik, Arbeitsschutz und vieles mehr bieten für jede Anforderung eine flexible Lösung: Mit detaillierten Zugriffsberechtigungen für jeden einzelnen Mitarbeiter, mechanischem Schutz gegen unbefugte Entnahme, automatischer Nachbestellung bei Erreichen eines definierten Mindestbestandes sowie einer Integration in das ERP-System des Kunden.

Geschäftsart

Die NORDWEST-Geschäftsarten sind: Zentralregulierung, Strecke und Lager.

Geschäftsbereich

Die NORDWEST-Geschäftsbereiche sind: BHI (Bau-Handwerk-Industrie), Haustechnik, Stahl und TeamFaktor/Services.

IT-Beratung/Betriebsorganisation

Die Auswahl eines geeigneten WWS/ERP- System stellt für viele Handelspartner eine große Herausforderung dar: Die Vielzahl an Anbietern, das Angebot an Branchenfunktionen und nicht zuletzt das Projekt an sich. NORDWEST hat den WWS/ERP-Markt sondiert und eine Vorauswahl an Anbietern ausgewählt. Diese Anbieter halten alle notwendigen Standard-NORDWEST-Schnittstellen bereit. NORDWEST unterstützt die Handelspartner bei der Auswahl und der Aufnahme der Betriebsorganisation.

Lagergeschäft

Das Lagergeschäft betreibt NORDWEST in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Die durch den Handelspartner bestellte Ware wird direkt über das Lager in Gießen spediert. Im Lager in Gießen werden u. a. Eigenimporte und die NORDWEST Marken geführt.

Leistungsgemeinschaften

Leistungsgemeinschaften sind von NORDWEST initiierte und geleitete branchenspezifische Zusammenschlüsse leistungsstarker Fachhandelspartner, die auf diesem Weg wertvolle Zusatznutzen bündeln. Dabei geht es nicht nur um eine möglichst günstige Beschaffung, sondern um die Optimierung aller Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. So können die Handelspartner ihre Position gegenüber der Industrie und dem Wettbewerb entscheidend verbessern.

NIS

NORDWEST Informations-System im Extranet. Kommunikations- und Informationsplattform zwischen Handelspartnern und NORDWEST zur Übermittlung und Bereitstellung von Informationen und Daten sowie Basis zur Abwicklung von Prozessen, z. B. Lagerbestellungen.

Produktionsverbindungshandel (PVH)

Bezeichnet den Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden.

proficl@ss

Eingetragener Verein mit dem Ziel, ein branchenübergreifendes, internationales Datenmodell für sachliche Merkmale einzuführen, um den elektronischen Austausch von strukturierten Produktkatalogen für den Produktionsverbindungshandel zu standardisieren. Weitere Informationen finden Sie unter www.proficlass.de.

Qualifizierte elektronische Signatur

Von den Steuerbehörden anerkanntes Verfahren zum elektronischen Austausch von Rechnungs- und Gutschriftsdokumenten.

Streckengeschäft

Das Streckengeschäft besteht zwischen NORDWEST, Handelspartnern und Industriepartnern. Es ist eine Form des Eigengeschäfts, wobei die NORDWEST Handel AG als Beschaffungszentrale in eigenem Namen Ware für ihre Handelspartner beschafft, diese aber direkt vom Industriepartner an den Handelspartner fließt und über NORDWEST abgerechnet wird.

Zentralregulierung

Im Rahmen der Zentralregulierung bestellen die NORDWEST Handelspartner bei NORDWEST Industriepartnern und erhalten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rechnungen schicken die Industriepartner zur Abrechnung an NORDWEST. Aufgrund dort erstellter Sammelrechnungen zahlen die Handelspartner an NORDWEST, und NORDWEST zahlt an die lndustriepartner.

ZR.online

IT-Anwendung zur Online-Abwicklung der Zentralregulierung, die den Handelspartnern unter anderem permanente Änderungen in ihren Buchungsbestand bei NORDWEST ermöglicht und Prozesskosten reduziert.

Lagebericht NORDWEST Handel AG

Grundlagen der AG

1. Geschäftsmodell

Die NORDWEST Handel AG (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit nahezu 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 787 Fachhandelspartner (+57 ggü. VJ) und im Konzern 1.002 Fachhandelspartner (+45 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

NIMZNORDWEST Geschäftsbereiche
BHI Haustechnik Stahl TF/S
Zentralregulierung
Geschäftsart Strecke nein
Lager nein nein

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund Phoenix. Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen selten ist.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner

vor Ort. In den produktfeldspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u.a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein "Rundumsorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke "Delphis", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner zu stärken.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

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Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 170.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 45.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Handelsverbundes wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und -maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den

kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT-& E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST- Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 200.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Das ZR-Online rundet als ein onlinebasiertes Abrechnungssystem das NIS-Servicepaket ab.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg

des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

"Der Erfolg unserer Fachhandelspartner ist unser wichtigstes Ziel. Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten, nachhaltige Unternehmenswertsteigerung und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wurde die Unternehmensstrategie im Jahr 2015 weiter entwickelt: "NORDWEST ist die erfolgreichste Verbundgruppe im Produktionsverbindungshandel mit nachhaltigem, wirtschaftlichem Wachstum. Das Geschäftsvolumen in Europa wird 2020 über 3 Mrd. € betragen mit einem EBIT größer als 0,5%." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises beleuchtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG als auch auf Konzernebene, ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2017 des Lageberichts.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit

NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2017

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen konjunkturellen Aufschwung. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vergangenen Jahr um 2,2% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. In den letzten zehn Jahren ist das BIP in Deutschland um durchschnittlich 1,3% gestiegen. Damit ist die Wirtschaft der Bundesrepublik das achte Jahr in Folge gewachsen und konnte die Wachstumsrate im vergangenen Jahr nochmal erhöhen. Die Inflation lag bei 1,8%. Die deutsche Preissteigerungsrate näherte sich damit der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank für das gesamte Eurowährungsgebiet von 2,0%. Die positive Entwicklung basiert derzeit auf dem allgemeinen weltwirtschaftlichen Wachstum. Als exportorientierte Nation profitiert Deutschland von dem positiven Umfeld im Außenhandel, da die Ausfuhren deutlicher steigen als die Einfuhren. Zusätzlich wird die Entwicklung durch die gute Lage am Arbeitsmarkt gestärkt. Die Arbeitslosenquote sank zum Jahresende auf 5,3% und befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Reallöhne führt dies zu steigenden Konsumausgaben. Ebenso tragen eine hohe Auslastung der Industrie und des Handwerks, aber auch die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und eine daraus resultierende hohe Investitionsbereitschaft zu dem Wachstum bei.

Die europäische Wirtschaftsentwicklung legte im vergangenen Jahr ebenfalls an Dynamik zu. Alle 28 EU-Mitglieder verzeichneten ein Wirtschaftswachstum, das insbesondere auf die hohe Industrieproduktion und auf die niedrige Arbeitslosenquote zurückzuführen ist. Auf Jahressicht erhöhte sich das preisbereinigte BIP um 2,5% und die Arbeitslosenquote konnte auf 7,3% zum Jahresende gesenkt werden. Auch die Entwicklung der Weltwirtschaft hat im vergangenen Jahr an Fahrt aufgenommen. Nach Angaben der OECD betrug das Weltwirtschaftswachstum in 2017 3,6%. Neben der guten Wirtschaftsentwicklung in Europa, befinden sich große Volkswirtschaften wie die USA und China in einem konjunkturellen Aufschwung.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2018 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2018 der Bundesregierung

2. Geschäftsverlauf in 2017

Mit einem Geschäftsvolumen von 2.398,5 Mio. € im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um rund 19% deutlich übertroffen. Neben den Erfolgen im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie tragen die Bereiche TeamFaktor/Services und Stahl einen wesentlichen Anteil am deutlichen Ausbau der Geschäftsvolumina.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

Geschäftsvolumen NORDWEST Handel AG 2016 2017 Veränderung
(brutto inkl. MwSt.) in Mio. € in Mio. € zum Vorjahr
Stahl 802,7 940,8 17,2%
Bau-Handwerk-Industrie 775,8 847,4 9,2%
Haustechnik 183,5 157,2 -14,3%
TeamFaktor/Services 255,4 453,2 77,4%
Summe 2.017,4 2.398,5 18,9%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in Mio. € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Ein Grundstein für diesen erfolgreichen Geschäftsverlauf bildet dabei die stets vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2017 weiter gestiegen ist. Dabei zeichnet es NORDWEST aus, durch Leistung zu überzeugen und diese in gleichem Maße auch zu honorieren. Nicht zuletzt die Zuwachsraten im BHI-Lagergeschäft verdeutlichen dieses Wechselspiel.

Durch neue Konzepte, kundenindividuelle Dienstleistungen und durch Abschlüsse von wesentlichen Kooperationsverträgen konnten in 2017 saldiert 57 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen werden, sodass am Jahresende nunmehr 787 Häuser der NORDWEST Handel AG angeschlossen sind.

Anzahl
01.01.2017 730
Saldo Zu-/Abgänge 57
31.12.2017 787

Stahl

Ein Anstieg der abgesetzten Tonnage führte im Geschäftsbereich Stahl zusammen mit einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Preisniveau zu einem Geschäftsvolumen von 940,8 Mio. € und damit zu einer Steigerungsrate von 17,2% gegenüber 2016 (802,7 Mio. €). Die abgesetzte Tonnage konnte im selben Zeitraum um 4,3% gesteigert werden. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2016 veröffentlichte Prognose, die für das best-case-Szenario eine Tonnageentwicklung von -5% bis +1% bei einer leicht rückläufigen Preisentwicklung und einer daraus resultierenden positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens deutlich übertroffen.

Wachstumstreiber ist nach wie vor der Bereich Bewehrungsstahl. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die hohe Nachfrage aufgrund intensiver Bautätigkeiten zurückzuführen. NORDWEST geht von einer Fortführung der Entwicklung aus. Die allgemeine Nachfragesituation wird jedoch maßgeblich von der nur schwer vorhersehbaren Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise abhängig sein. Mit dem neuen Stahlkonzept "Stahlverbund Phoenix", welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird, aber auch durch den personellen Ausbau des schlagkräftigen Stahlteams stärkt NORDWEST die Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern.

Bau-Handwerk-Industrie

Die konstant positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre setzte der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie auch in diesem Jahr fort. Das Geschäftsvolumen in Höhe von 847,4 Mio. € übertrifft mit einer Steigerung von 9,2% das vorjährige Volumen (2016: 775,8 Mio. €) deutlich. Die im Lagebericht 2016 prognostizierte Geschäftsentwicklung von +/-0% bis +4% wurde klar übertroffen. Wesentlichen Anteil an der sehr guten Entwicklung haben die Produktfelder Schweißtechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge, Bauelemente und Arbeitsschutz.

Der Geschäftsbereich Bau hat mit einem Geschäftsvolumen von 211,8 Mio. € und einer Steigerung von 7,2% (2016: 197,7 Mio. €) das Vorjahresvolumen deutlich übertroffen. Nach wie vor ist das verarbeitende Handwerk des Baugewerbes ausgelastet. Trotz der hohen Anzahl an Baugenehmigungen und der allgemein guten Auftragslage lassen sich aus den erhöhten Auftragsvolumina aufgrund fehlender Kapazitäten im verarbeitenden Handwerk nur langsam zusätzliche Umsatzzuwächse realisieren. Ferner wird die Entwicklung des Geschäftsbereiches Bau durch die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der VBH Deutschland GmbH getragen. Die seit langem erfolgreiche Zusammenarbeit im Lagergeschäft konnte im letzten Quartal auch auf das Zentralregulierungsgeschäft ausgeweitet werden. Die zielorientierte Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern in den Leistungsgemeinschaften, aber auch die sinnvolle Erweiterung der Vertragslieferanten bilden die Basis für eine gute Geschäftsentwicklung auch im neuen Jahr.

Der Geschäftsbereich Handwerk & Industrie steigerte das Geschäftsvolumen um 9,9% auf 635,5 Mio. € (2016: 578,1 Mio. €). Nach wie vor bildet das Zentrallager mit zweistelligen Wachstumsraten das Fundament für diesen Erfolg. Die deutliche Verbesserung der Lager-Performance führt zu einer immer größeren Zustimmung bei den Fachhandelspartnern. Auch die deutlich positive Entwicklung der NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT hat in 2017 zu dem überdurchschnittlichen Ausbau des Lagergeschäfts beigetragen. Im vergangenen Jahr konnten bei PROMAT-Artikeln Umsatzzuwächse in Höhe von 10,8% verzeichnet werden. Auch in 2018 soll diese Entwicklung durch gezielte Marketingmaßnahmen weiter ausgebaut werden. Hierzu gehört insbesondere die im vergangenen Oktober gestartete Sponsoring-Partnerschaft mit dem Deutschen Handballbund (DHB) und die zusätzliche PROMAT-Vermarktung von Fachhändlern der NORDWEST-Kooperationspartner. Die Herausforderungen der Branche liegen wie in den Jahren zuvor auch in dem immer stärker werdenden Preisdruck und in den deutlich gewachsenen Anforderungen der Industriekunden der angeschlossenen Fachhandelspartner. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Einkaufskonditionen, durch das Lagervertriebskonzept "FHP 4.0" und durch die Listung attraktiver Lieferanten sowohl für das Lagergeschäft als auch für die Zentralregulierung trägt NORDWEST den gestiegenen Marktanforderungen Rechnung. Dies bewirkt, dass das Leistungsportfolio immer stärker am Markt wahrgenommen und dadurch auch zukünftig weitere Partner für eine Zusammenarbeit mit NORDWEST gewonnen werden können. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern E.I.S. und Eurobaustoff weiter ausgebaut.

Haustechnik

Im Geschäftsbereich Haustechnik wurde ein positiver Geschäftsverlauf durch das Ausscheiden von Fachhandelspartnern in der Zentralregulierung und im Lagergeschäft verhindert. Mit 157,2 Mio. € wird zwar ein Minus von 14,3% im Vergleich zum

Vorjahr (2016: 183,5 Mio. €) erzielt, bereinigt um die Volumina der ausgeschiedenen Händler konnte mit den verbliebenen Fachhandelspartnern zusammen jedoch ein zweistelliges Wachstum von rd. 19% erreicht werden. Die im Lagebericht 2016 veröffentlichte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von -25% bis -15% ist nahezu eingetroffen. Die NORDWEST-Haustechnik hat neben den Auswirkungen der Fachhandelspartner-Abgänge auch mit Montageengpässen im verarbeitenden Handwerk und mit einem erhöhten Preisdruck durch Online-Händler zu kämpfen. Die hohe Auslastung der Handwerker in dem verarbeitenden Haustechnik-Gewerbe führt dazu, dass in diesem Bereich Umsatzzuwächse aufgrund fehlender Kapazitäten erst zeitlich verzögert realisiert werden. Die überarbeitete Exklusivmarke Delphis wurde am 21. und 22. Februar 2018 auf dem HAGRO Handelstag vorgestellt. Der Relaunch der Marke und die attraktive Sortimentsgestaltung stärken die Position der Fachhandelspartner am Markt.

TeamFaktor/Services

Wachstumsmotor der NORDWEST Handel AG ist weiterhin der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Der Geschäftsbereich umfasst hauptsächlich die Factoring-Aktivitäten der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Durch den Ausbau des Kundenstamms wurde mit einem Geschäftsvolumen von 453,2 Mio. € das Vorjahr um 77,4% und die allgemeine Marktentwicklung der Factoring-Branche deutlich übertroffen. Auch die Prognose für den Geschäftsverlauf in 2017, die einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +35% bis +55% gegenüber dem Vorjahr vorgesehen hat, wurde deutlich überschritten. Die TeamFaktor NW GmbH hat sich als Spezialdienstleister für das Factoring des PVH am Markt etabliert. Insbesondere das Factoring-Angebot für breit gefächerte Debitorenportfolien mit kleinen Rechnungsgrößen findet bei den Fachhandelspartnern großen Zuspruch. Das Interesse mittelständischer Unternehmen an Factoring-Angeboten ist weiterhin hoch und externe Partner werden zunehmend auf die angebotenen Dienstleistungen aufmerksam, sodass NORDWEST auch für das Jahr 2018 von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung ausgeht.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der NORDWEST Handel AG im Geschäftsjahr 2017

3.1. Ertragslage der NORDWEST Handel AG

Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2017 einen Jahresüberschuss in Höhe von 4,2 Mio. € aus und bewegt sich mit 22,4% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem damit verbundenen Anstieg des Rohergebnisses und einer konstanten Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2017 um 24,8% von 5,4 Mio. € auf jetzt 6,7 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie liegt bei 1,29 € nach 1,07 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2016 dargestellten Prognosen führt die NORDWEST Handel AG wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss und das erreichte EBIT entsprechen den für 2017 veröffentlichten positiven Szenarien der Prognosewerte. Das Geschäftsvolumen der NORDWEST Handel AG hat mit +18,9% ggü. VJ. die Erwartungen deutlich übertroffen.

Die Umsatzerlöse setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes - abgerechneten Provisionen zusammen. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten, spiegelt sich das deutliche Wachstum der Geschäftsvolumina nur in einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse wider. Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

2016 2017 Abw.
in %
Streckengeschäft 265.148 269.506 1,64%
Lagergeschäft 126.267 128.176 1,51%
Delkredereprovision 35.485 38.442 8,33%
Sonstige Erlöse 4.342 4.299 -0,99%
Eigenumsatz 431.242 440.422 2,13%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -45.323 -49.131 8,40%
Umsatzerlöse lt. GuV 385.919 391.291 1,39%
Die gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2017 zeigt sich dann in der
Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen der deutliche Ausbau im Zentralregulierungs
geschäft sowie die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches Bau
Handwerk-Industrie zu einer Steigerung von rd. 7,8% gegenüber dem Vorjahr.

Die gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2017 zeigt sich dann in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft sowie die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches Bau-

Die Gesellschaft beschäftigte am 31.12.2017 321 Mitarbeiter (VJ: 308). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf 22,1 Mio. € (VJ: 19,9 Mio. €). Der Anstieg des Personalaufwandes um 2,2 Mio. € resultiert zum einen aus bereits in der zweiten Jahreshälfte 2016 und zum Jahresbeginn 2017 getätigten Personalrekrutierungen, die insbesondere auf die Nachbesetzung von zeitnah aus Altersgründen ausscheidenden Führungskräften zurückgehen. Zum anderen bewirken die im Mai 2016 sowie im August 2017 gewährten Tariferhöhungen einen Anstieg des Personalaufwandes gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus führten im Geschäftsjahr 2017 notwendige Dotierungen von Rückstellungen im Rahmen von getätigten Maßnahmen zur Verschlankung der Personalhierarchie zu dem Anstieg von insgesamt 11,0%.

Während sich die Einsparung der Fremdmiete für die Immobilie in Hagen positiv auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auswirkte, führte die im Rahmen des Umzuges nach Dortmund abgeschlossene Auslagerung der IT-Systeme zu einer Erhöhung dieser Position. Bei einer insgesamt sehr stabilen Entwicklung der Lagervolumina konnten die Kosten für Lagerung und Transport leicht gesenkt werden. Aufgrund der vorgenannten Effekte bewegen sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, beläuft sich gegenüber dem Vorjahr unverändert auf -1,1 Mio. €. Während sich aufgrund der Umsatzausweitung zum Jahresende hin eine leichte Erhöhung der pauschalen Risikovorsorge ergab, bewegte sich die Erhöhung der Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

Das Finanzergebnis ist insbesondere durch die Zinsen für die Finanzierung des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund in Höhe von 176 T€ (VJ: 191 T€) belastet. Darüber hinaus führten Zinsaufwendungen im Hinblick auf die Dotierung der Pensionsrückstellungen zu einem negativen Zinsergebnis.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von -2,3 Mio. € beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2017.

3.2. Vermögenslage der NORDWEST Handel AG

Die Bilanzsumme zum 31.12.2017 beläuft sich auf 195 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 21 Mio. € angestiegen. Während das Anlagevermögen nur leicht angestiegen ist, führte die Umsatzausweitung insbesondere im letzten Quartal 2017 zu einer deutlichen Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Im Bereich IT wurde insbesondere in eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, sowie in die Implementierung eines Datenmanagementsund Archivierungssystems investiert.

Die Sachanlagen enthalten den Kauf eines weiteren Grundstückes am neuen Standort in Dortmund. Dieser soll zur Erweiterung der bestehenden Parkplatzfläche insbesondere im Hinblick auf Großveranstaltungen dienen.

Den Investitionen im Geschäftsjahr 2017 in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von 1,0 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,9 Mio. € gegenüber.

Das Finanzanlagevermögen entwickelt sich annähernd konstant zum Vorjahr. In dieser Position ist insbesondere ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5,0 Mio. € enthalten, das zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt.

Bei einer konstant guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum steigt das Vorratsvermögen um rund 23,1% an. Dies ist insbesondere der weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2017 aufgrund der erheblichen Ausweitung des Umsatzvolumens im letzten Quartal 2017 ebenfalls erheblich angestiegen.

Die deutliche Erhöhung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen ergibt sich aus dem im Dezember 2017 begonnenen Cash-Pooling innerhalb der NORDWEST-Gruppe. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Geschäftsartenbedingt wurde die Teamfaktor NW GmbH mit Liquidität ausgestattet, insbesondere um Zinsaufwendungen im Konzern zu reduzieren.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zugesagten Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2017 beläuft sich auf 1.862 T€. Der Wert der Rückdeckungsversicherung übersteigt diese Verpflichtung zum Stichtag um 172 T€.

Aufgrund der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit der Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Hinblick auf steigende Umsatzvolumina sowie dem oben beschriebenen Anstieg des Vorratsvermögens steht, sinkt die Eigenkapitalquote durch die gute Ergebnissituation der Gesellschaft nur leicht von 32,3% auf jetzt 30,2%.

Bedingt durch den Rückgang des Zinsniveaus, welches weiter deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, ergeben sich Zuführungen im Sollwert der Pensionsrückstellung trotz des Alters der Anspruchsberechtigten. Änderungen im Kreise der anspruchsberechtigten Personen hat es nicht gegeben.

Darüber hinaus führt die beträchtliche Ausweitung der Geschäftsvolumina auch zu einer deutlichen Erhöhung der Rückstellung für leistungsbezogene Ausschüttungen an die Fachhandelspartner. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen begründet sich in erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich ansteigen.

Mit der beträchtlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina steigen auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - korrespondierend zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – ebenfalls deutlich an.

Seit dem Dezember des Geschäftsjahres 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Aufgrund der guten Liquiditätssituation einiger Tochtergesellschaften werden die Guthaben nun bei der NORDWEST Handel AG gepoolt. Hieraus ergeben sich entsprechende Verbindlichkeiten gegenüber Tochtergesellschaften.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr geht zurück auf Einzahlungen, die die Unterstützung der Einrichtung des Showrooms in der neuen Konzernzentrale betreffen.

3.3. Finanzlage der NORDWEST Handel AG

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden durch die NORDWEST Handel AG die zur Verfügung stehenden Kontokorrentlinien nur an wenigen Tagen in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019.

Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Cash-Pooling sind Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit.

Während sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit trotz des guten Jahresergebnisses aufgrund der deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und des Anstiegs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen negativ entwickelte, enthält der Cashflow aus Investitionstätigkeit neben den Auszahlungen für das oben beschriebene Cash-Pooling, Auszahlungen für den Zukauf des Grundstückes am neuen Standort sowie planmäßige Investitionen in das IT-Umfeld. Die erhöhten Auszahlungen zur Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund sowie die erhöhte Auszahlung der Dividende an die Aktionäre der Gesellschaft lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr auf 2,9 Mio. € sinken.

3.4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2017

Das Geschäftsjahr 2017 war mit Blick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sehr erfolgreich. NORDWEST konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Bestmarken sowohl im Lagergeschäft, als auch im Hinblick auf das gesamte Geschäftsvolumen erzielen. Einen wesentlichen Anteil an diesem Anstieg trugen neben dem Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie die Bereiche Stahl und TeamFaktor/Services. Die deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens konnte auch durch eine von Sondereffekten geprägte Entwicklung im Bereich Haustechnik nicht merklich gedämpft werden. Die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2017 weiter gestiegen ist, die deutlichen Zuwachsraten im Lagergeschäft Bau-Handwerk-

Industrie sowie das angebotene breite Leistungsspektrum werden auch zukünftig für eine Steigerung des EBITs sorgen.

Prognosebericht

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 konnte durch eine positive Entwicklung der Geschäftsvolumina und ein daraus resultierendes gestiegenes Ergebnis überzeugen. Der Schwung des abgelaufenen Geschäftsjahres und die weiterhin positiven Wachstumssignale erlauben auch für das folgende Geschäftsjahr 2018 eine positive Umsatz- und Ergebnisprognose. Der weitere Ausbau der verschiedenen Unternehmensbereiche, die konsequente Umsetzung neuer Geschäftsideen sowie die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei, eingebettet in einem stabilen konjunkturellen Umfeld, das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

1. Konjunkturprognose

In der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Januar 2018 veröffentlichten Konjunkturprognose, wird für das kommende Geschäftsjahr von einer weiteren Fortführung des Expansionskurses der binnenwirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen. Gleichlautend positiv sind die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sowie das Ifo-Institut gehen in den jeweils im Dezember 2017 veröffentlichten Prognosen davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr deutlich um 2,5 % bzw. 2,6% steigen wird.

2016 Ist Prognose 2017 2017 Ist* Prognose 2018
BMWi 1,9% 1,4% 2,2% 2,4%
ifo 1,9% 1,5% 2,3% 2,6%
IfW 1,9% 1,7% 2,3% 2,5%

BIP Wachstum in Deutschland in 2017: Soll-Ist-Prognosevergleich

*Schätzungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 haben das Expansionstempo sowie die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts die zum Jahresbeginn veröffentlichten Prognosen überschritten. Zur Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik dürfte beigetragen haben, dass die negativen Auswirkungen für eine Vielzahl von Risiken im Verlauf des Jahres hinter den Voraussagungen zurück geblieben sind. So ist der seit langem befürchtete Wachstumseinbruch in China ausgeblieben. Ebenfalls wurden tiefgreifende wirtschaftspolitische Maßnahmen in den USA aus unterschiedlichsten Gründen nicht

umgesetzt und schwerwiegende Auswirkungen des Brexit-Votums auf wichtige britische Handelspartner blieben bislang aus.

Daran anknüpfend weisen die konjunkturellen Frühindikatoren im Prognosezeitraum übereinstimmend auf eine positive Fortsetzung des Aufschwungs hin. Mit Blick auf die binnenwirtschaftliche Entwicklung dürften insbesondere die Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt sowie die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen die Inlandsnachfrage weiter anregen, während zeitgleich der positive Ausblick der Weltwirtschaft für eine steigende Exportnachfrage sorgt. In Folge dessen ist mit einer steigenden Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten zu rechnen und einer sich daraus ergebenen Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach Abschluss eines erfolgreichen Geschäftsjahres 2017 rechnet das Management insgesamt mit einer Fortführung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Die Geschäftsbereiche unterliegen dabei unterschiedlichen Einflussfaktoren, die zu einer teilweise heterogenen Entwicklung in den Bereichen führt. In den Geschäftsbereichen Bau-Handwerk-Industrie und TeamFaktor/Services tragen neue Kooperationen sowie der weitere Ausbau der Anzahl der Fachhandelspartner zu steigenden Wachstumsraten bei, während sich im Bereich Haustechnik eine veränderte Fachhandelspartnerstruktur belastend auf die weitere Entwicklung auswirken wird. Im Geschäftsbereich Stahl erfolgt mit Beginn des kommenden Geschäftsjahres der Startschuss für die Konzeptidee Stahlverbund Phoenix. Durch die Erschließung neuer Lieferanten soll zusammen mit einem transparenten Anreizsystem der Konzentrationsgrad auf NORDWEST erhöht und damit der Geschäftsverlauf 2018 und in den Folgejahren positiv gestützt werden.

Darüber hinaus hat NORDWEST bereichsübergreifend in 2017 per Saldo 57 neue Fachhandelspartner aufgenommen, deren Engagement erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr vollumfänglich zum Tragen kommt. Eine weitere Säule, die das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, bildet das nordwesteigene Lagergeschäft. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts im Kerngeschäftsbereich BHI zeigt, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und durch Prozessvorteile ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Die für die Planung 2018 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Für den Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2018 von einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ausgegangen. Die Geschäftsentwicklung insbesondere im letzten Quartal 2017 hat gezeigt, dass die auf den Weg gebrachten neuen Geschäftsideen an Fahrt aufgenommen haben und bei den angeschlossenen Fachhandelspartnern mehr und mehr zur Umsetzung gelangen. Darüber hinaus konnte durch neue Kooperationspartner zusätzliches Volumen über NORDWEST gebündelt werden. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bildet weiterhin das nordwesteigene Lagergeschäft. Neben dem Angebot einer maßgeschneiderten kundenindividuellen Logistik steht hier insbesondere der weitere Ausbau des Produktportfolios sowohl in Sortimentsbreite als auch in Sortimentstiefe im Vordergrund. Dies ermöglicht es NORDWEST seinen Fachhandelspartnern ein noch umfangreichreicheres Warensortiment, mit einer im Vergleich zum Markt einmaligen Performance, anzubieten.

Zusammen mit einer weiterhin stabilen konjunkturellen Entwicklung sowie den erzielten Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises wird für 2018 von einer Entwicklung der Geschäftsvolumina von +8% bis +17% ggü. VJ ausgegangen.

Mit Blick auf den Geschäftsbereich Stahl fußt die Prognose 2018 auf zwei wesentlichen Einflussfaktoren, die eine separate Betrachtung erfordern. Zum einen ist es NORDWEST im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, mit der Gründung des Stahlverbunds Phoenix den Geschäftsbereich neu aufzustellen. Kernpunkt der Neuausrichtung ist dabei ein auf die Ansprüche und Größenverhältnisse der Fachhandelspartner zugeschnittenes Leistungsportfolio, welches neben einer verlässlichen und leistungsorientierten Bonifizierung die Erschließung von zusätzlichen Beschaffungsoptionen und die Erweiterung des Lieferantenportfolios beinhaltet. Durch das überarbeitete Leistungsangebot hat NORDWEST bestmögliche Voraussetzungen für einen erfolgreichen weiteren Geschäftsverlauf geschaffen.

Gleichwohl bewegt sich der Geschäftsbereich in einem volatilen Markt. Durch das Ineinandergreifen von globalen Einflussfaktoren wie der Marktentwicklung in China, hohen Schwankungsbreiten in der Rohstoffbeschaffung und einer stärker werdenden protektionistischen Handelspolitik der Europäischen Union und der USA, ist ein verlässlicher Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung der binnenwirtschaftlichen Entwicklung in diesem Bereich nur schwer möglich. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche begegnet das NORDWEST-Management unter Verwendung einer Szenariobetrachtung.

Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäfts-

volumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen sowie eines steigenden Konzentrationsgrades hinzugezogen werden. Für das ermittelte Basisszenario wird ein Anstieg der abgesetzten Tonnage von bis zu 5% in Verbindung mit einer stabilen Preisentwicklung unterstellt, auf dessen Grundlage eine positive Entwicklung des Geschäftsvolumens in identischer Größenordnung impliziert wird. Daneben zeigt das ermittelte Positivszenario, mit einer Tonnageentwicklung von größer 5% und einer leicht steigenden Preisentwicklung, eine mögliche positive Entwicklung des Geschäftsvolumens von bis zu 10% an. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer bis zu -5% rückläufigen Preis- und Mengenentwicklung, eine in dieser Größenordnung abweichende Geschäftsvolumenentwicklung prognostiziert.

In einem schwierigen Marktumfeld wird die Entwicklung im Bereich Haustechnik in 2018 durch Veränderungen im Fachhandelspartnerkreis spürbar belastet. Dies umfasst sowohl das Zentralregulierungs- als auch das Lagergeschäft. Im Rahmen der Prognose ergibt sich eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -5% bis +/-0% ggü. dem Vorjahr.

Auch im kommenden Jahr wird die Haustechnikbranche durch einen starken Preisdruck und akuter Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten ist weiterhin auf den Vormarsch und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf. Trotz der herausfordernden Marktlage sieht das Management das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein konkurrenzfähiges Preis-/Leistungsverhältnis aus. Der Relaunch der Exklusivmarke in 2018 soll die Attraktivität für die angeschlossenen Fachhandelspartner weiter steigern und deren Position im Markt weiter stärken.

Die rasante Entwicklung im Geschäftsjahr 2017 im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services wird in abgeschwächter Form voraussichtlich auch in 2018 fortgeführt. Wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, deren Entwicklung auch in 2018 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis positiv beeinflusst werden wird. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen

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hat. Für 2018 wird für den gesamten Geschäftsbereich ein Anstieg des Geschäftsvolumens von +5% bis +10% ggü. dem Vorjahr erwartet.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Das NORDWEST-Management stellt im Folgenden seine Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Für das Lagergeschäft wird auch im kommenden Geschäftsjahr mit einer Ausweitung der Geschäftsvolumina gerechnet. Durch punktuelle Verbesserungen der NORDWEST-Zentrallagerlösung, wie beispielsweise die Einbindung des Fachhandelspartner 4.0 Konzeptes oder das Angebot maßgeschneiderter kundenindividueller Logistiklösungen, hat NORDWEST bestmögliche Voraussetzungen geschaffen, um den eingeschlagenen Wachstumskurs auch zukünftig voranzutreiben. Darüber hinaus soll der stetige Ausbau der angebotenen Sortimente, eine Steigerung der Lieferfähigkeit sowie die konsequente dauerhafte Überwachung der Prozessketten sicherstellen, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner auch zukünftig auf eines der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche zugreifen können.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Das NORDWEST-Management rechnet für 2018 mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung und die geplanten Werte überschreiten.

NORDWEST Handel AG: Eckdaten-Prognose 2018

Unter Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2018 optimistisch gestimmt und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von +2% bis +10% ggü. VJ, insbesondere in Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) wird rund 7,7 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,4 Mio. € betragen. Das Jahresergebnis wird sich vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Bereits in den letzten Jahren ist es NORDWEST gelungen die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner kontinuierlich zu steigern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leitungsindikatoren wie Umsatz- oder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch in 2017 ist es NORDWEST erneut gelungen per Saldo 57 neue Fachhandelspartner zu gewinnen (84 Zugänge, 27 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Per 31.12.2017 gehören insgesamt 787 Fachhandelspartner der NORDWEST Handel AG an. Auch in 2018 wird von einer weiteren Ausweitung des Fachhandelspartnerkreises ausgegangen.

Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen man die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber ablesen kann, ist die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2017 belief sich in der AG die Anzahl der Stellen auf 321 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 13 Stellen mehr als im Vorjahr (zum 31.12.2016: 308 Stellen).

4. Fazit

Der eingeschlagene Wachstumskurs konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber äußeren Einflüssen behaupten und hat sich als robust und nachhaltig in seiner Entwicklung gezeigt. Oberstes Ziel für 2018 ist es, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Im Fokus dabei steht die bestmögliche Unterstützung aller angeschlossenen Fachhandelspartner. Um dies zu gewährleisten wurden bereits neue Konzepte, wie das Fachhandelspartner 4.0 Konzept oder die Konzeptidee Stahlverbund Phoenix, umgesetzt. Darüber hinaus bestehen weitere innovative Ideen, die NORDWEST für die weitere Entwicklung in 2018 positiv stimmen.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquisition von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts verwiesen.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im

Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei

insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden seit 2013 Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes, durch Ausweitung der Zentralregulierung, besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden

Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, welches im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und in den vergangenen Geschäftsjahren umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus

problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen. Bedingt durch den geplanten Verzicht auf Papierrechnungen bietet NORDWEST stetig mehr Archivdienstleistungen an und baut in diesem Zusammenhang ein internes Kontrollsystem (IKS) inklusive Zertifizierung auf.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.

Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denkund Handlungsweise ihrer Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST die bereits seit 2012 bestehende Vertrauensschadenversicherung um weitere 3 Jahre verlängert. Von dieser Versicherung sind sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.) umfasst, welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden dem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Allen diese Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider, dass der NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als tausend Fachhandelspartner angehörten. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen der NORDWEST Handel AG gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiter entwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in das Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen

den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems stellt das interne Kontrollsystem (IKS) zur Überwachung des Rechnungslegungsprozesses durch technische und organisatorische Maßnahmen sicher, dass die Geschäftsvorfälle ordnungsgemäß und vollständig verarbeitet und dokumentiert werden. Hierbei ist das Risikomanagement auf das Risiko der Falschaussage in der Buchführung sowie in der externen Berichterstattung ausgerichtet. Die Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Unternehmens und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet und bezüglich seiner Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit periodisch vom Risikomanagement überprüft und angepasst worden. Das rechnungslegungsbezogene IKS beinhaltet die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Jahresabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und ITgestützte Auswertungen. Im Bedarfsfall bedient sich NORDWEST externer Dienstleister, zum Beispiel für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult.

Zur Sicherstellung der ordnungsgemäßen und vollständigen Erfassung der buchhalterischen Vorgänge bei NORDWEST erfolgt der Einsatz von IT-Systemen. Als lokales Buchhaltungssystem wird das System des Herstellers SAP eingesetzt.

In den Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das rechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen oder ein Veränderungsmanagement sowie deren Überwachung gehören.

Das eingesetzte Risikomanagementsystem wird auch in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess permanent überwacht und an die aktuellen externen und internen Entwicklungen angepasst. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht. Der Umfang und die Ausgestaltung an die spezifischen Anforderungen der NORDWEST Handel AG liegen im Ermessen und in der Verantwortung des Vorstands.

In diesem Zusammenhang ist die interne Revision verantwortlich für die unabhängige Überprüfung der Funktionsfähigkeit des IKS. Zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben verfügt die interne Revision über umfassende Informations-, Prüf- und Eintrittsrechte. Zur Qualitätssicherung ist die interne Revision über alle Stufen des Verfahrens zur Überwachung der Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen IKS eng einbezogen. Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr beziehungsweise aufgrund einer Vertragsergänzung für ein Vorstandsmitglied im vierten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler und Herrn Simon enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den ausgeschiedenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst, tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100% von A7). Das Witwengeld beträgt 60% des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB die Rückstellung im Geschäftsjahr 2017 um einen Betrag in Höhe von 32 T€ auf 338 T€ (Vorjahr: Auflösung 6 T€) erhöht.

Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 311 T€ (VJ: 301 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,7 Mio. € (VJ: 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 172 T€ nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung von 100 T€ (VJ: 162 T€) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,8 Mio. € (VJ: 7,9 Mio. €). Die für Herrn

Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2017

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2017 und 2016 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbaren Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler
Vorsitzender des Vorstands
seit 01.02.2015
in € 2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.)
Festvergütung 310.277 310.620 310.620 310.620
Nebenleistung 11.796 13.355 13.355 13.355
Summe 322.073 323.975 323.975 323.975
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 140.000 167.000 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 – 2018)) 0 165.000 0 200.000
Gesamtvergütung 462.073 655.975 323.975 723.975

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2017 amtierende Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
seit 10.06.2015
in € 2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.)
Festvergütung 251.266 251.901 251.901 251.901
Nebenleistung 14.534 15.906 15.906 15.906
Summe 265.800 267.807 267.807 267.807
Einjährige variable Vergütung 70.000 84.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 – 2018)) 35.000 49.000 0 100.000
Gesamtvergütung 370.800 400.807 267.807 467.807
Bernhard Dressler Jörg Axel Simon
Zufluss Vorsitzender des
Vorstands
Finanzvorstand
in € Eintritt 01.02.2015 Eintritt 10.06.2015
2016 2017 2016 2017
Festvergütung 310.277 310.620 251.266 251.901
Nebenleistung 11.796 13.355 14.534 15.906
Summe 322.073 323.975 265.800 267.807
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1)
109.659 140.416 25.000 70.208
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 431.732 464.391 290.800 338.015

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2017 amtierende Vorstände)

Aufsichtsratsvergütung 2017

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2017 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 210 T€ (VJ: 234 T€) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2017

Bertinchamp Frick Unterharnscheidt
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss))
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0
Summe
Sitzungsgeld
7,0 6,0 6,5
Summe
AR-Vergütung 2017
61,0 42,0 42,5
Stumpf Rüth Bäcker
in T€
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe
Sitzungsgeld
3,0 4,0 3,0
Summe

AR-Vergütung 2017 21,0 22,0 21,0

AR-Vergütung 2016

Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Throm Dr. Reschke Weiß
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss)
(bis
19.05.2016)
(bis
19.05 .2016)
(bis
19.05.2016)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 6,9 6,9 6,9
Summe
Sitzungsgeld
6,0 5,5 6,5 1,5 1,5 1,0
Summe
AR-Vergütung 2016
60,0 41,5 42,5 8,4 8,4 7,9
Stumpf Rüth Bäcker
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe
Sitzungsgeld
4,0 4,0 3,0
Summe
AR-Vergütung 2016
22,0 22,0 21,0

Angaben nach § 289a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), (die "Bieterin") hat am 14. November 2017 die Angebotsunterlage für ihr öffentliches Übernahmeangebot in Form eines Barangebots (das "Übernahmeangebot") an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG, Dortmund, ("NORDWEST Handel AG") zum Erwerb aller sich nicht unmittelbar im Eigentum der Bieterin befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien der NORDWEST Handel AG (ISIN DE0006775505) (die "NORDWEST-Aktien") zum Preis von 18,25 € je NORDWEST-Aktie veröffentlicht. Die Frist für die Annahme des Übernahmeangebots endete am 12. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Die weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 WpÜG endete am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Bis zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ) (der "Meldestichtag") ist das Übernahmeangebot für insgesamt 110.719 NORDWEST-Aktien angenommen worden. Das entspricht einem Anteil von rund 3,45 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Bieterin hielt zum Meldestichtag unmittelbar 960.000 NORDWEST-Aktien. Das entspricht einem Anteil von 29,95 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Stimmrechte aus diesen NORDWEST-Aktien werden gemäß § 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Satz 3 WpÜG der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung sowie der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, jeweils mit Sitz in Anif, Österreich, zugerechnet, die gemäß § 2 Abs. 5 Satz 3 WpÜG als mit der Bieterin gemeinsam handelnde Personen gelten. Darüber hinaus hielten weder die Bieterin noch mit der Bieterin im Sinne des § 2 Abs. 5 Satz 1, 3 WpÜG gemeinsam handelnde Personen oder deren Tochterunternehmen im Sinne des § 2 Abs. 6 WpÜG zum Meldestichtag NORDWEST-Aktien oder waren nach §§ 25, 25a Wertpapierhandelsgesetz in der bis zum 2. Januar 2018 geltenden Fassung bzw. §§ 38, 39 Wertpapierhandelsgesetz in der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung verpflichtet, Stimmrechtsanteile in Bezug auf NORDWEST Handel AG mitzuteilen. Ihnen wurden darüber hinaus zum Meldestichtag auch keine Stimmrechte aus NORDWEST-Aktien gemäß § 30 WpÜG zugerechnet.

Die Gesamtzahl der NORDWEST-Aktien, für die das Übernahmeangebot bis zum Meldestichtag angenommen wurde, zuzüglich der 960.000 unmittelbar von der Bieterin zum Meldestichtag gehaltenen NORDWEST-Aktien beläuft sich auf 1.070.719 NORDWEST-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 33,41 % des zum Meldestichtag bestehenden

Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Herr Roland Oetker hat der Gesellschaft am 17.08.2017 mitgeteilt, dass er die Schwelle von 10% der Stimmrechte am 16.08.2017 überschritten hat und zu diesem Zeitpunkt insgesamt direkt und zugerechnet 10,45% der Stimmrechte hält.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2017 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots vom 14. November 2017 durch die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus) wurden die vorgenannten gesetzlichen Vorgaben eingehalten.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.

Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2017 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

"Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften und getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde."

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahresabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bilanz Aktiva

31.12.2017 31.12.2016
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und Werte 400.303,91 318.534,91
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
1.163.368,09 867.943,09
3. Geleistete Anzahlungen auf Software 217.753,25 467.483,04
1.781.425,25 1.653.961,04
II. Sachanlagen
1.
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 19.793.492,95 19.356.464,86
2.
Technische Anlagen und Maschinen
1.341.980,00 1.512.347,00
3.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
2.355.216,00 1.986.553,00
4.
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
73.581,37 118.929,60
23.564.270,32 22.974.294,46
III. Finanzanlagen
1.
Anteile an verbundenen Unternehmen
2.206.625,75 2.206.625,75
2.
Ausleihungen an verbundene Unternehmen
5.815.888,30 5.803.748,83
3.
Geschäftsguthaben bei Genossenschaften
9.828,08 9.828,08
8.032.342,13 8.020.202,66
33.378.037,70 32.648.458,16
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1.
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen
87.423,69 178.532,09
2.
Fertige Erzeugnisse und Waren
26.578.836,78 21.484.804,58
26.666.260,47 21.663.336,67
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
103.558.235,73 87.830.171,60
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr:
31.12.2017 € 822.787,49
31.12.2016 € 332.000,00
2.
Forderungen gegen verbundene Unternehmen
6.952.502,24 1.955.665,91
3.
Sonstige Vermögensgegenstände
14.680.938,16 12.011.341,26
125.191.676,13 101.797.178,77
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 8.779.057,52 17.052.407,90
C. Rechnungsabgrenzungsposten 375.727,14 195.422,38
D. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der 172.107,74 258.459,19
Vermögensverrechnung
194.562.866,70 173.615.263,07

Bilanz

Passiva

31.12.2017 31.12.2016
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 16.500.000,00 16.500.000,00
II.
III.
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
671.500,09 671.500,09
1. Gesetzliche Rücklage 3.273.000,00 3.273.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 20.577.914,71 20.577.914,71
IV. Bilanzgewinn 17.819.866,95 15.017.344,44
58.842.281,75 56.039.759,24
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 8.203.060,00 7.890.208,00
2. Steuerrückstellungen 2.016.856,08 452.318,59
3. Sonstige Rückstellungen 7.072.511,71 5.441.046,31
17.292.427,79 13.783.572,90
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12.676.544,00 13.840.416,00
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2017 €
1.163.872,00
31.12.2016 €
1.163.872,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 98.407.753,60 83.225.537,95
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2017 €
98.407.753,60
31.12.2016 €
83.225.537,95
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 3.565.934,41 178.075,15
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2017 €
3.565.934,41
31.12.2016 €
178.075,15
4. Sonstige Verbindlichkeiten 2.920.121,22 6.005.102,87
davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:
31.12.2017 €
2.225.709,74
31.12.2016 €
5.306.320,87
davon aus Steuern:
31.12.2017 €
1.116.251,31
31.12.2016 €
3.772.044,89
117.570.353,23 103.249.131,97
D. Rechnungsabgrenzungsposten 857.803,93
194.562.866,70
542.798,96
173.615.263,07

Gewinn- und Verlustrechnung

2017 2016
1. Umsatzerlöse
Erhöhung des Bestandes an fertigen und
391.291.043,67 385.918.699,62
2. unfertigen Erzeugnissen -91.108,40 46.535,04
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 311.226,70 387.689,39
4. Sonstige betriebliche Erträge 1.257.520,75 1.658.190,73
davon aus Währungsumrechnung
2017 €
191.184,08
2016 €
75.044,64
392.768.682,72 388.011.114,78
5. Materialaufwand
a)
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren
-333.239.189,18 -332.408.614,52
b)
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-1.746.985,50 -2.038.792,13
-334.986.174,68 -334.447.406,65
6. Rohergebnis 57.782.508,04 53.563.708,13
7. Personalaufwand
a)
Löhne und Gehälter
b)
Soziale Abgaben und Aufwendungen
-18.521.692,09 -17.157.040,60
für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung
-3.619.510,72 -2.790.933,12
2017 €
486.148,42
2016 €
55.467,45
-22.141.202,81 -19.947.973,72
8. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-2.281.185,41 -1.476.037,31
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen -26.612.476,90 -26.733.584,79
10. EBIT 6.747.642,92 5.406.112,31
11. Erträge aus Beteiligungen 225,00 275,00
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen
2017 €
143.891,44
496.171,99 727.668,37
13. 2016 €
230.983,24
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-639.571,43 -661.384,87
davon aus Aufzinsungen:
2017 €
377.688,00
2016 €
426.846,00
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2.338.526,91 -1.955.735,19
15. Ergebnis nach Steuern 4.265.941,57 3.516.935,62
16. Sonstige Steuern -85.269,06 -101.505,67
17. Jahresüberschuss 4.180.672,51 3.415.429,95
18. Gewinnvortrag 15.017.344,44 12.563.414,49
19. Ausschüttungen an Anteilseigner - 1.378.150,00 -961.500,00
20. Bilanzgewinn 17.819.866,95 15.017.344,44

Kapitalflussrechnung

2017
T€
2016
T€
Periodenergebnis vor Verwendung 4.181 3.415
+ Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen
2.281 1.476
-/+ Abnahme / Zunahme der Rückstellungen 3.204 1.045
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge -192 -468
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
-23.233 -3.189
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die
nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
zuzuordnen sind
10.670 4.622
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des
Anlagevermögens
2 54
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge 143 -67
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag 2.339 1.956
-/+ Ertragsteuerzahlungen -774 -1.579
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -1.379 7.265
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle
Anlagevermögen
-1.002 -1.195
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Sachanlagevermögens
2 0
- Auszahlungen für Investitionen in das
Sachanlagevermögen
-2.000 -15.137
- Auszahlungen für Investitionen in das
Finanzanlagevermögen
0 -79
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des
Finanzanlagevermögen
0 4.000
+ Einzahlung Körperschaftssteuerguthaben 419 397
+ Erhaltene Zinsen 484 656
+/- Einzahlungen/Auszahlungen aus Cash-Pooling -2.112 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -4.209 -11.358
- Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten -1.164 -920
- Gezahlte Dividenden -1.378 -962
- Gezahlte Zinsen -334 -313
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.876 -2.195
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -8.464 -6.288
Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds 192 74
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 17.052 23.266
Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 8.780 17.052
* davon verfügungsbeschränkt 1.500 1.500

Anhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2, 266 ff. HGB).

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, bewertet. Sofern erforderlich sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Immaterielle Vermögensgegenstände und Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens werden linear abgeschrieben. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt und bewegt sich in der Regel zwischen drei und sechs Jahren

Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Die Ausleihungen werden zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter

Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.

Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bilanziert. Im Berichtsjahr wurden liquide Mittel in Höhe von 1,5 Mio. € (Vorjahr 1,5 Mio. €) zugunsten eines Lieferanten verpfändet und stehen damit nicht in der Verfügungsmacht von NORDWEST.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Der auf der Aktivseite ausgewiesene Unterschiedsbetrag in Höhe von 172 T€ aus der Vermögensverrechnung betrifft den aktivischen Überhang aus der nach § 246 Abs. 2 HGB vorgeschriebenen Verrechnung der Rückdeckungsversicherung mit der Pensionsverpflichtung eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes. Die Bewertung der Rückdeckungsversicherung erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein – nicht bilanzierter – Überhang aktiver latenter Steuern.

Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.

Die Pensionsrückstellung in Höhe von 8.203 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der

Versicherungsmathematik mittels der sogenannten "Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit abgeleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.

Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 3,71% p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB a.F. erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 2,81% durchgeführt (Stand Dezember 2017, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S.1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 1.022 T€.

Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5% p.a., ein Rententrend von 1,25% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2005G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln.

Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet

Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Sie wurden gebildet für ungewisse Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017
A
nschaffungs-/
H
erstellungsko
sten A bschreibungen B uchwert
01.01.2017 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2017 01.01.2017 Zugänge Zuschreibung Abgänge 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2016
I. Immaterielle
Vermö
gegengegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte
813.113,30 311.226,70 0,00 149.773,61 974.566,39 494.578,39 229.457,70 0,00 149.773,61 574.262,48 400.303,91 318.534,91
2. Entgeltlich erworbene Konzes
sionen, gewerbliche Schutz
rechte und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an sol
chen Rechten und Werten
8.924.120,09 586.820,99 353.879,79 118.594,31 9.746.226,56 8.056.177,00 645.275,78 0,00 118.594,31 8.582.858,47 1.163.368,09 867.943,09
3. Geleistete Anzahlungen
auf Software
467.483,04 104.150,00 -353.879,79 0,00 217.753,25 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 217.753,25 467.483,04
Summe immaterielle
Vermö
gensgegenstände
10.204.716,43 1.002.197,69 0,00 268.367,92 10.938.546,20 8.550.755,39 874.733,48 0,00 268.367,92 9.157.120,95 1.781.425,25 1.653.961,04
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücks
gleiche Rechte und Bauten
einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und
19.494.902,31 1.191.990,19 0,00 0,00 20.686.892,50 138.437,45 754.962,10 0,00 0,00 893.399,55 19.793.492,95 19.356.464,86
M
aschinen
1.601.034,00 11.779,54 0,00 0,00 1.612.813,54 88.687,00 182.146,54 0,00 0,00 270.833,54 1.341.980,00 1.512.347,00
3. Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
2.597.906,13 723.137,69 118.929,60 107.013,97 3.332.959,45 611.353,13 469.343,29 0,00 102.952,97 977.743,45 2.355.216,00 1.986.553,00
4. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen in Bau
118.929,60 73.581,37 -118.929,60 0,00 73.581,37 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 73.581,37 118.929,60
Summe Sachanlagen 23.812.772,04 2.000.488,79 0,00 107.013,97 25.706.246,86 838.477,58 1.406.451,93 0,00 102.952,97 2.141.976,54 23.564.270,32 22.974.294,46
III. F
inanzanlagen
1. Anteile an verbundenen
Unternehmen
2.206.625,75 0,00 0,00 0,00 2.206.625,75 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.206.625,75 2.206.625,75
2. Ausleihungen
an verbundene Unternehmen
5.803.748,83 12.139,47 0,00 0,00 5.815.888,30 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 5.815.888,30 5.803.748,83
3. Beteiligungen 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 0,00 0,00
4. Geschäftsguthaben bei
Genossenschaften
9.828,08 0,00 0,00 0,00 9.828,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 9.828,08 9.828,08
Summe F
inanzanlagen
8.840.399,88 12.139,47 0,00 0,00 8.852.539,35 820.197,22 0,00 0,00 0,00 820.197,22 8.032.342,13 8.020.202,66
Summe A
nlagevermö
gen
42.857.888,35 3.014.825,95 0,00 375.381,89 45.497.332,41 10.209.430,19 2.281.185,41 0,00 371.320,89 12.119.294,71 33.378.037,70 32.648.458,16

C. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt. Im Geschäftsjahr 2017 hat die NORDWEST Handel AG das an die Betriebsimmobilie in Dortmund angrenzende Grundstück zu einem Preis von 862 T€ erworben. Auf dieser Fläche werden insbesondere Parkflächen für Mitarbeiter und Gäste entstehen. Aufgrund ausstehender gutachterlicher Arbeiten wurde die Baugenehmigung bisher noch nicht erteilt. Hinsichtlich des Grundstückes und der Immobilie in Herford besteht eine Eigentumsübertragungsvormerkung zu Gunsten der MISG Grundstücksgesellschaft mbH, Minden. Der Besitzübergang findet vertragsgemäß mit Kaufpreiszahlung durch die Käuferin statt. Für diese Immobilie wurde im Geschäftsjahr eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 362 T€ erfasst.

Die NORDWEST Handel AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und einen Betrag von 311 T€ (VJ 276 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufen Geschäftsjahr um eine planmäßige Abschreibung von 229 T€ (VJ 270 T€). Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.

Für eine an die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2017 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens NORDWEST vor. Das Risiko eines Ausfalls dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen zum einen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zum anderen betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung seit Dezember 2017 innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling; diese Forderungen sind mit 5,7 Mio. € dem Posten Sonstige Vermögensgegenstände zuzuordnen.

Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, hält 29,95% der Stimmrechte. Für insgesamt 110.719 Stückaktien wurde das öffentliche Übernahmeangebot vom 14.11.2017 der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG angenommen. Hieraus ergäbe sich ein Stimmrechtsanteil der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), Deutschland, in Höhe von 33,41 % (dies entspricht 1.070.719 Stückaktien). Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum

Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Der Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung setzt sich aus der Pensionsverpflichtung auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung zum 31. Dezember 2017 in Höhe von 1.862 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 2.034 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen in Höhe von 165 T€ mit den Erträgen des verrechneten Vermögens in Höhe von 72 T€ im Finanzergebnis saldiert.

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt. Der Ausweis erfolgt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 685 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechneten Steueraufwand der Geschäftsjahre 2016 und 2017.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hier angemessene Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen enthalten.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2015 eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren. Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 12,7 Mio. € besichert.

Die Restlaufzeiten für diese Darlehen ergeben sich wie folgt:

Darlehensbetrag in €
31.12.2017
Restlaufzeit
Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe
Darlehensgeber
Sparkasse Hagen 653.280,00 93.360,00 373.440,00 186.480,00 653.280,00
Sparkasse Hagen 3.639.998,00 297.144,00 1.188.576,00 2.154.278,00 3.639.998,00
Commerzbank 449.990,00 85.720,00 342.880,00 21.390,00 449.990,00
Commerzbank 3.639.998,00 297.144,00 1.188.576,00 2.154.278,00 3.639.998,00
Deutsche Bank 653.280,00 93.360,00 373.440,00 186.480,00 653.280,00
Deutsche Bank 3.639.998,00 297.144,00 1.188.576,00 2.154.278,00 3.639.998,00
Stand zum 31.12.2017 12.676.544,00 1.163.872,00 4.655.488,00 6.857.184,00 12.676.544,00
Stand zum 31.12.2016 13.840.416,00 1.163.872,00 4.655.488,00 8.021.056,00 13.840.416,00

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann. Darüber hinaus besteht für einen Lieferanten eine Absicherung in Höhe von 1,5 Mio. € in Form eines zu seinen Gunsten verpfändeten Tagesgeldkontos.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling.

Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:

2017 2016
Vortrag 01.01. 15.017.344,44 12.563.414,49
Zahlung einer Dividende -1.378.150,00 -961.500,00
Jahresergebnis 4.180.672,51 3.415.429,95
Stand 31.12. 17.819.866,95 15.017.344,44

NORDWEST Handel AG

Gewinnverwendungsvorschlag

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 1.762.750,00 € auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,55 € je dividendenberechtigter Aktie.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:

2017 2016
T€ T€
Streckengeschäft 269.506 265.148
Lagergeschäft 128.176 126.267
Delkredereprovision 38.442 35.485
Sonstige Erlöse 4.299 4.342
Eigenumsatz 440.422 431.242
./. Skonto, Umsatzvergütungen -49.131 -45.323
Umsatzerlöse lt. GuV 391.291 385.919

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erträge (Bonusabgrenzungen) von 201 T€ (VJ 73 T€).

Im Geschäftsjahr 2017 wurden in den aktivierten Eigenleistungen Entwicklungskosten in Höhe von 311 T€ (VJ 276 T€) ertragswirksam erfasst. Die Entwicklungen betreffen weit überwiegend die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Zuschreibungen auf Finanzanlagen sowie sonstige Erträge. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 14 T€ (VJ 134 T€),die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 275 T€ (VJ 16 T€) sowie sonstige Erträge in Höhe von 94 T€ (VJ 0 T€) sind anderen Perioden zuzurechnen.

Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 378 T€ (VJ 427 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.

in €
Aktivierung selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände 400.303,91
Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs.8 S. 3 HGB 612.302,61
Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs.6 S. 3 HGB n.F. 1.021.788,00
Ausschüttungsgesperrter Betrag 2017 2.034.394,52

E § 285 Nr. 28 HGB: Angaben zu ausschüttungsgesperrten Beträgen

F § 285 Nr. 29 HGB: Angaben zu latenten Steuern

31.12.2017 31.12.2016
Aktive latente Passive latente Aktive latente Passive latente
Steuern Steuern Steuern Steuern
in € in € in € in
Immaterielle Vermögensgegenstände 131.319,70 104.495,38
Beteiligungen 122.049,95 122.049,95
Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung 610.886,24 590.213,69
Pensionsrückstellungen 228.289,60 119.756,95
Sonstige Verbindlichkeiten 36.702,97 42.164,31
Summe latente Steuern 997.928,77 131.319,70 874.184,90 104.495,38
./. Saldierung -131.319,70 -131.319,70 -104.495,38 -104.495,38
Latente Steuern nach Saldierung (= Aktivüberhang) 866.609,07 0,00 769.689,52 0,00

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.

G Erklärung gemäß § 161 AktG zum Deutschen Corporate Governance Kodex

Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investor-relations. nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.

H Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstige betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Einzel- und Konzernabschlusses betragen:

2017 2016
T€ T€
Abschlussprüferleistungen 169 184
Steuerberatungsleistungen 126 89
sonstige Leistungen 30 63
Summe Honorare des Abschlussprüfers 325 336

Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des Geschäftsjahres enthalten. Die sonstigen Leistungen enthalten Leistungen, die im Zusammenhang mit der Fairness Opinion zum Übernahmeangebot für NORDWEST-Aktien der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH erbracht wurden. Die Steuerberatungsleistungen umfassen Leistungen im Zusammenhang mit der Erstellung einer Steuererklärung für das Geschäftsjahr 2017 sowie umsatzsteuerliche Beratung, die sich aus der Durchführung des Zentralregulierungs- und Streckengeschäftes ergeben. Diese Leistungen betreffen im Wesentlichen die Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Fachhandels- und Industriepartner und haben deshalb keinen unmittelbaren Einfluss auf den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG. Ferner erfolgte eine Begleitung in einem außergerichtlichen Verfahren zur Lohnsteuer. Daneben besteht zwischen dem Abschlussprüfer und der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH noch eine Vereinbarung zur Durchführung der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2017 (13 T€). Die Honorare (T€ 23) für die Durchsicht der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Tochtergesellschaften sowie die Honorare für die Steuerdeklarationen nebst steuerlicher Beratung (T€ 24) sind im jeweiligen Jahresabschluss erfasst.

I Anteilsbesitzliste gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:

Firma Sitz Anteile der
NORDWEST
Handel AG
Eigen
kapital
31.12.2017
Jahres
ergebnis
2017
% T€ T€
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0 1.699 174
Nürnberger Bund Produktions
verbindungshandels GmbH
Dortmund, Deutschland 100,0 1.630 1.113
nexMart Beteiligungs GmbH &
Co. KG
Stuttgart, Deutschland 9,9 *5.617 *-1
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 873 76
HAGRO Haustechnik
Großhandels GmbH
Dortmund, Deutschland 100,0 9 -403
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0 628 158

* 31.12.2016

Am Abschlussstichtag liegen Anzeichen für eine vorübergehende Wertminderung der Anteile an der Hagro Haustechnik GmbH vor. Der Buchwert der Anteile beträgt T€ 250, wobei T€ 175 von der NORDWEST Handel AG und T€ 75 von der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH gehalten werden. Das Eigenkapital zum 31. Dezember 2017 der Gesellschaft beträgt T€ 9 und liegt damit deutlich unterhalb der Beteiligungsbuchwerte. Die vorübergehende Wertminderung ergibt sich insbesondere aus Kundenabgängen zum Ende des Geschäftsjahres 2016. Aufgrund des nahezu abgeschlossenen Relaunches der Eigenmarke "Delphis" und den damit bereits im Geschäftsjahr 2017 erfassten Anlaufkosten sowie den für 2018 neu abgeschlossenen Kooperationen ist lediglich von einer vorübergehenden Wertminderung auszugehen; wir gehen daher von einer Verbesserung der Ertragssituation bereits im Geschäftsjahr 2018 aus. Vom Wahlrecht zur außerplanmäßigen Abschreibung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB wird kein Gebrauch gemacht, weil der beizulegende Zeitwert basierend auf der mittelfristigen Unternehmensplanung die Beteiligungsbuchwerte übersteigt.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2017

A = AR-Mandate

B = Beiratsmandate

C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

Vorstandsvorsitzender

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender

Inhaber der MB Prochairman Consulting, München

Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A

Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Beurer GmbH, Ulm (bis September 2017) A Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B

Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B

Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B

Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirats (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG
Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf A
Mitglied des Beirats der KAEFER Stahl+Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg B

Norbert Unterharnscheidt

Geschäftsführer der e.systeme21 GmbH, Dornstadt

Geschäftsführer der Fachhandel für autarke Energiesysteme GmbH, Bellenberg

Geschäftsführer der UHS Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Ulm

Kaufmännischer Leiter für Rechnungswesen und Controlling (Prokurist) bei der LEISTRITZ Turbinentechnik GmbH, Remscheid

Mitglied des Verwaltungsrats des Verbands Deutscher Treasurer e.V., Limburg (bis Dezember 2017) C

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling

Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C

Rüdiger Bäcker *)

Kaufm. Angestellter

Andreas Rüth *)

Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

J Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat

Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2017 Gesamtbezüge von 1.057 T€ (VJ 833 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 311 T€ (VJ 301 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,7 Mio. € (VJ 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates betragen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 210 T€ (VJ 234 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

K Sonstiges

Die Zahl der in 2017 beschäftigten Mitarbeiter betrug:

NORDWEST Handel AG
Vollzeit Teilzeit
beschäftigte beschäftigte Auszubildende
2017 (2016) 2017 (2016) 2017 (2016)
kaufm. Mitarbeiter 259 (247) 43 (37) 16 (22)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 261 (249) 43 (37) 16 (22)

Haftungsverhältnisse

Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2017 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 13,9 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft sowie der regulatorisch bedingten und umfassend implementierten Risikofrüherkennungssysteme nicht gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:

  • Hinsichtlich des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. In 2017 sind dafür 65 T€ aufgewendet worden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von 59 T€.
  • Hinsichtlich des Kaufs des an die Betriebsimmobilie angrenzenden Grundstücks und der damit verbundenen Erweiterung der Parkplätze besteht ein Vertrag mit der Meyer Tochtrup Bauunternehmen GmbH hinsichtlich der funktionalen Generalunternehmer Ausschreibung zur Erweiterung einer PKW-Stellplatzanlage. Die Beauftragung erfolgte vorbehaltlich der Erteilung der Baugenehmigung und Freigabe der Kaufsache durch den Wirtschaftsausschuss der Stadt Dortmund. Die Baugenehmigung ist bisher nicht erfolgt. Die Honorarsumme beläuft sich auf insgesamt 699 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurden hierfür 33 T€ als Anzahlung geleistet.
  • Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.09.2018. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Die monatlichen Aufwendungen betragen rund 12 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt 141 T€ abgerechnet.
  • Dauerschuldverhältnisse (Pkw-Leasing): Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 511 T€ (VJ 659 T€), davon sind 310 T€ (VJ 355 T€) innerhalb eines Jahres fällig. Die Verträge haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Risiken bestehen bei einer vorzeitigen Auflösung eines Leasingvertrages, bei einer Rückgabe von Pkw mit Feststellungen von Schäden oder einer höheren Kilometerleistung als im Vertrag vorgesehen.
  • Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands.
  • Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag über Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung bei der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2018 beläuft sich auf rund 1.025 T€.

Für die Geschäftsjahre 2019 bis 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 2.050 T€.

  • Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2019. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 91 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.
  • Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2018 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 933 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 370 T€.
  • Es besteht ein Werbevertrag mit dem Deutschen Handballbund e.V. und der HMG Handball Marketing Gesellschaft mbH. Für den Zeitraum vom 15.10.2017 bis zum 31.12.2020 ist die NORDWEST Handel AG "Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes". Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 585 T€. Hiervon sind 195 T€ innerhalb eines Jahres und weitere 390 T€ innerhalb von 3 Jahren fällig.

Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote zu erreichen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.

Angaben über das Bestehen einer Beteiligung an der Gesellschaft nach § 160 Nr. 8 AktG, § 21 WpHG:

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), (die "Bieterin") hat am 14. November 2017 die Angebotsunterlage für ihr öffentliches Übernahmeangebot in Form eines Barangebots (das "Übernahmeangebot") an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG, Dortmund, ("NORDWEST Handel AG") zum Erwerb aller sich nicht unmittelbar im Eigentum der Bieterin befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien der NORDWEST Handel AG (ISIN DE0006775505) (die "NORDWEST-Aktien") zum Preis von EUR 18,25 je NORDWEST-Aktie veröffentlicht. Die Frist für die Annahme des Übernahmeangebots endete am 12. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Die weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 WpÜG endete am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Bis zum Ablauf der weiteren

Annahmefrist am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ) (der "Meldestichtag") ist das Übernahmeangebot für insgesamt 110.719 NORDWEST-Aktien angenommen worden. Das entspricht einem Anteil von rund 3,45 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Bieterin hielt zum Meldestichtag unmittelbar 960.000 NORDWEST-Aktien. Das entspricht einem Anteil von 29,95 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Stimmrechte aus diesen NORDWEST-Aktien werden gemäß § 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Satz 3 WpÜG der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung sowie der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH., jeweils mit Sitz in Anif, Österreich, zugerechnet, die gemäß § 2 Abs. 5 Satz 3 WpÜG als mit der Bieterin gemeinsam handelnde Personen gelten. Darüber hinaus hielten weder die Bieterin noch mit der Bieterin im Sinne des § 2 Abs. 5 Satz 1, 3 WpÜG gemeinsam handelnde Personen oder deren Tochterunternehmen im Sinne des § 2 Abs. 6 WpÜG zum Meldestichtag NORDWEST-Aktien oder waren nach §§ 25, 25a Wertpapierhandelsgesetz in der bis zum 2. Januar 2018 geltenden Fassung bzw. §§ 38, 39 Wertpapierhandelsgesetz in der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung verpflichtet, Stimmrechtsanteile in Bezug auf die NORDWEST Handel AG mitzuteilen. Ihnen wurden darüber hinaus zum Meldestichtag auch keine Stimmrechte aus NORDWEST-Aktien gemäß § 30 WpÜG zugerechnet.

Die Gesamtzahl der NORDWEST-Aktien, für die das Übernahmeangebot bis zum Meldestichtag angenommen wurde, zuzüglich der 960.000 unmittelbar von der Bieterin zum Meldestichtag gehaltenen NORDWEST-Aktien beläuft sich auf 1.070.719 NORDWEST-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 33,41 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Die LRI Invest S.A., Munsbach, Luxemburg, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 20.03.2017 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 20.03.2017 die Schwelle von 3% der Stimmrechte unterschritten hat und an diesem Tag 2,34% (das entspricht 75.000 Stimmrechten) betragen hat.

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Am 16.08.2017 hat uns Herr Roland Oetker gemäß § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuhman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, die Schwelle von 10% der Stimmrechte überschritten und an diesem Tag 10,45% (das entspricht 335.032 Stimmrechten) betragen hat.

Dortmund, 20.03.2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES UND DES LAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2017 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und
  • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Jahresabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

  • I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • II. Realisierung von Bonusforderungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

    1. Sachverhalt und Problemstellung
    1. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
    1. Verweis auf weitergehende Informationen

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

  1. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen insgesamt Mio. € 104 (Vorjahr: Mio. € 88) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.

NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer für ihre Forderungen geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit erhebliche Bedeutung im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind in hohem Maße ermessensabhängig und basieren auf künftigen Erwartungen. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung von Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG zu.

  1. Wir haben den Prozess zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen einer Systemprüfung und anhand von aussagebezogenen Prüfungshandlungen insbesondere hinsichtlich der Bonitätsüberwachung und der Ermittlung von Sicherheiten beurteilt.

Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu überprüfen.

Die getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

  1. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt B. Der Chancen- und Risikobericht als Teil des Lageberichts enthält weitergehende Informationen zum internen Risikomanagement-Prozess bezüglich des Kreditrisikos.

II. Realisierung von Bonusforderungen

  1. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände Bonusansprüche gegen Vertragslieferanten ausgewiesen, die vertragsartenbedingt mit Bonusansprüchen der Fachhandelspartner verrechnet werden.

NORDWEST Handel AG schließt Vereinbarungen mit Lieferanten über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Gleichzeitig bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und seinen Fachhandelspartnern zur Weitergabe von Bonusvergütungen. Im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG erfolgt der Ausweis in dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände.

Die Ermittlung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl von entsprechenden Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen des bonusrelevanten Abrechnungsvolumens und ist damit ermessensabhängig.

  1. Wir haben den Prozess zur Erfassung und Dokumentation der Bonusvereinbarungen im Rahmen einer Systemprüfung überprüft.

Für stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen haben wir darüber hinaus die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.

Darüber hinaus haben wir mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch

hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.

Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt in Einklang mit den zugrunde gelegten Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.

  1. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Anhang unter Abschnitt B.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 1 HGB.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen,

der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger

Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschluss relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige

Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
  • beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass zukünftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 3. Juli 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Abschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.

Düsseldorf, den 21. März 2018

Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf) (vormals Baker Tilly AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Thomas Gloth Kathrin Jaeger

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

Konzernlagebericht

Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Der NORDWEST–Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit nahezu 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.

NORDWEST beliefert in der AG 787 Fachhandelspartner (+57 ggü. VJ) und im Konzern 1.002 Fachhandelspartner (+45 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie, sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und die Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.

Geschäftsmatrix

Das operative Geschäft von NORDWEST wird unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften. Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt.

NIMZNORDWEST Geschäftsbereiche
BHI
Haustechnik
Stahl
TF/S
Zentralregulierung $\checkmark$
Geschäftsart Strecke nein
Lager nein nein

In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:

Geschäftsbereiche

Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 130 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund Phoenix. Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppenselten ist.

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der

Fachhandelspartner vor Ort. In den produktspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u.a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.

Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein "Rundumsorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das führende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarke "Delphis", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner zu stärken.

Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft von NORDWEST, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.

Geschäftsarten

Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und erhalten diese auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten geliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht zunehmend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.

Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verbucht. Datenaustauschlieferanten, die das

Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.

Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen können auch Rechnungen (sofern ein Rechnungsimage vorliegt) elektronisch zur Verfügung gestellt werden und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.

NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass lediglich die Delkredereprovision aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben wird. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt ca. 170.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 45.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.

Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht praktizieren.

Vertriebsunterstützung: Kataloge, Marketing, IT- und Datenservices

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Konzerns wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.

Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und –maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren mit dem Aufbau einer eigenen Katalogproduktion begonnen und erstellt aktuell über 20.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen

Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.

Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT-& E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST- Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.

Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für Katalogdaten rund 200.000 Artikel bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.

Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Das ZR-Online rundet als ein onlinebasiertes Abrechnungssystem das NIS-Servicepaket ab.

2. Ziele und Strategien

NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg

des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.

Die aktuelle Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:

"Der Erfolg unserer Fachhandelspartner ist unser wichtigstes Ziel. Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten, nachhaltige Unternehmenswertsteigerung und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner."

Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.

Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wird die Unternehmensstrategie kontinuierlich weiter entwickelt: "NORDWEST ist die erfolgreichste Verbundgruppe im Produktionsverbindungshandel mit nachhaltigem, wirtschaftlichem Wachstum. Das Geschäftsvolumen in Europa wird 2020 über 3 Mrd. € betragen mit einem EBIT größer als 0,5%." Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Neuausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.

Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.

3. Steuerungssystem

Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.

3.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich über die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises berichtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG als auch auf Konzernebene, ist das um das Finanzergebnis und Ertragssteuern bereinigte Jahresergebnis.

Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit dem Umsatz aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleich zu setzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Umsatz aus dem Lagerund Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovision für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen des Konzernanhangs nach IFRS und in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses Konzernlageberichts.

3.2 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.

Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende Veranstaltungen durchzuführen.

Wirtschaftsbericht

1. Wirtschaftsentwicklung in 2017

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem kräftigen konjunkturellen Aufschwung. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im vergangenen Jahr um 2,2% gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen. In den letzten zehn Jahren ist das BIP in Deutschland um durchschnittlich 1,3% gestiegen. Damit ist die Wirtschaft der Bundesrepublik das achte Jahr in Folge gewachsen und konnte die Wachstumsrate im vergangenen Jahr nochmal erhöhen. Die Inflation lag bei 1,8%. Die deutsche Preissteigerungsrate näherte sich damit der Zielinflationsrate der Europäischen Zentralbank für das gesamte Eurowährungsgebiet von 2,0%. Die positive Entwicklung basiert derzeit auf dem allgemeinen weltwirtschaftlichen Wachstum. Als exportorientierte Nation profitiert Deutschland von dem positiven Umfeld im Außenhandel, da die Ausfuhren deutlicher steigen als die Einfuhren. Zusätzlich wird die Entwicklung durch die gute Lage am Arbeitsmarkt gestärkt. Die Arbeitslosenquote sank zum Jahresende auf 5,3% und befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Bei einem gleichzeitigen Anstieg der Reallöhne führt dies zu steigenden Konsumausgaben.

Ebenso tragen eine hohe Auslastung der Industrie und des Handwerks, aber auch die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten und eine daraus resultierende hohe Investitionsbereitschaft zu dem Wachstum bei.

Die europäische Wirtschaftsentwicklung legte im vergangenen Jahr ebenfalls an Dynamik zu. Alle 28 EU-Mitglieder verzeichneten ein Wirtschaftswachstum, das insbesondere auf die hohe Industrieproduktion und auf die niedrige Arbeitslosenquote zurückzuführen ist. Auf Jahressicht erhöhte sich das preisbereinigte BIP um 2,5% und die Arbeitslosenquote konnte auf 7,3% zum Jahresende gesenkt werden. Auch die Entwicklung der Weltwirtschaft hat im vergangenen Jahr an Fahrt aufgenommen. Nach Angaben der OECD betrug das Weltwirtschaftswachstum in 2017 3,6%. Neben der guten Wirtschaftsentwicklung in Europa, befinden sich große Volkswirtschaften wie die USA und China in einem konjunkturellen Aufschwung.

Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 02-2018 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Jahreswirtschaftsbericht 2018 der Bundesregierung

2. Geschäftsverlauf in 2017

Mit einem Geschäftsvolumen von 2.510,5 Mio. € im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um rund 17% deutlich übertroffen. Neben den Erfolgen im Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie tragen die Bereiche TeamFaktor/Services und Stahl einen wesentlichen Anteil am deutlichen Ausbau der Geschäftsvolumina.

Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:

Geschäftsvolumen NORDWEST-Konzern 2016 2017 Veränderung
(brutto inkl. MwSt.) in Mio. € in Mio. € zum Vorjahr
Stahl 803,0 940,9 17,2%
Bau-Handwerk-Industrie 842,1 913,5 8,5%
Haustechnik 246,5 202,7 -17,8%
TeamFaktor/Services 255,6 453,4 77,4%
Summe 2.147,2 2.510,5 16,9%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in Mio. € kann es zu

Rundungsdifferenzen kommen.

Ein Grundstein für diesen erfolgreichen Geschäftsverlauf bildet dabei die stets vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern, deren Anzahl auch in 2017 weiter gestiegen ist. Dabei zeichnet es NORDWEST aus, durch Leistung zu überzeugen und diese in gleichem Maße auch zu honorieren. Nicht zuletzt die Zuwachsraten im BHI-Lagergeschäft verdeutlichen dieses Wechselspiel. Durch neue Konzepte, kundenindividuelle Dienstleistungen und durch

Abschlüsse von wesentlichen Kooperationsverträgen konnten in 2017 saldiert 45 neue Fachhandelspartner hinzugewonnen werden, sodass am Jahresende nunmehr 1.002 Häuser dem NORDWEST-Konzernverbund angeschlossen sind.

Anzahl
01.01.2017 957
Saldo Zu-/Abgänge 45
31.12.2017 1.002

Stahl

Ein Anstieg der abgesetzten Tonnage führte im Geschäftsbereich Stahl zusammen mit einem im Vergleich zum Vorjahr höheren Preisniveau zu einem Geschäftsvolumen von 940,9 Mio. € und damit zu einer Steigerungsrate von 17,2% gegenüber 2016 (803,0 Mio. €). Die abgesetzte Tonnage konnte im selben Zeitraum um 4,3% gesteigert werden. Mit dieser Geschäftsentwicklung wurde die im Lagebericht 2016 veröffentlichte Prognose, die für das bestcase-Szenario eine Tonnageentwicklung von -5% bis +1% bei einer leicht rückläufigen Preisentwicklung und einer daraus resultierenden positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens deutlich übertroffen.

Wachstumstreiber ist nach wie vor der Bereich Bewehrungsstahl. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf die hohe Nachfrage aufgrund intensiver Bautätigkeiten zurückzuführen. NORDWEST geht von einer Fortführung der Entwicklung aus. Die allgemeine Nachfragesituation wird jedoch maßgeblich von der nur schwer vorhersehbaren Entwicklung der Schrott- und Rohstoffpreise abhängig sein. Mit dem neuen Stahlkonzept "Stahlverbund Phoenix", welches den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird, aber auch durch den personellen Ausbau des schlagkräftigen Stahlteams stärkt NORDWEST die Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern.

Bau-Handwerk-Industrie

Die konstant positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre setzte der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie auch in diesem Jahr fort. Das Geschäftsvolumen in Höhe von 913,5 Mio. € übertrifft mit einer Steigerung von 8,5% das vorjährige Volumen (2016: 842,1 Mio. €) deutlich. Die im Lagebericht 2016 prognostizierte Geschäftsentwicklung von +/-0% bis +4% wurde klar übertroffen. Wesentlichen Anteil an der sehr guten Entwicklung haben die Produktfelder Schweißtechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge, Baugeräte und Arbeitsschutz.

Der Geschäftsbereich Bau hat mit einem Geschäftsvolumen von 239,6 Mio. € und einer Steigerung von 7,1% (2016: 223,8 Mio. €) das Vorjahresvolumen deutlich übertroffen. Nach wie vor ist das verarbeitende Handwerk des Baugewerbes ausgelastet. Trotz der hohen Anzahl an Baugenehmigungen und der allgemein guten Auftragslage lassen sich aus den erhöhten Auftragsvolumina aufgrund fehlender Kapazitäten im verarbeitenden Handwerk nur langsam zusätzliche Umsatzzuwächse realisieren. Ferner wird die Entwicklung des Geschäftsbereiches Bau durch die Ausweitung der Zusammenarbeit mit der VBH Deutschland GmbH getragen. Die seit langem erfolgreiche Zusammenarbeit im Lagergeschäft konnte im letzten Quartal auch auf das Zentralregulierungsgeschäft ausgeweitet werden. Die zielorientierte Zusammenarbeit mit den Fachhandelspartnern in den Leistungsgemeinschaften, aber auch die sinnvolle Erweiterung der Vertragslieferanten bilden die Basis für eine gute Geschäftsentwicklung auch im neuen Jahr.

Der Geschäftsbereich Handwerk & Industrie steigerte das Geschäftsvolumen um 9,0% auf 673,9 Mio. € (2016: 618,3 Mio. €). Nach wie vor bildet das Zentrallager mit zweistelligen Wachstumsraten das Fundament für diesen Erfolg. Die deutliche Verbesserung der Lager-Performance führt zu einer immer größeren Zustimmung bei den Fachhandelspartnern. Auch die deutlich positive Entwicklung der NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT hat in 2017 zu dem überdurchschnittlichen Ausbau des Lagergeschäfts beigetragen. Im vergangenen Jahr konnten bei PROMAT-Artikeln Umsatzzuwächse in Höhe von 10,8% verzeichnet werden. Auch in 2018 soll diese Entwicklung durch gezielte Marketingmaßnahmen weiter ausgebaut werden. Hierzu gehört insbesondere die im vergangenen Oktober gestartete Sponsoring-Partnerschaft mit dem Deutschen Handballbund (DHB) und die zusätzliche PROMAT-Vermarktung von Fachhändlern der NORDWEST-Kooperationspartner. Die Herausforderungen der Branche liegen wie in den Jahren zuvor auch in dem immer stärker werdenden Preisdruck und in den deutlich gewachsenen Anforderungen der Industriekunden der angeschlossenen Fachhandelspartner. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Einkaufskonditionen, durch das Lagervertriebskonzept "FHP 4.0" und durch die Listung attraktiver Lieferanten sowohl für das Lagergeschäft als auch für die Zentralregulierung trägt NORDWEST den gestiegenen Marktanforderungen Rechnung. Dies bewirkt, dass das Leistungsportfolio immer stärker am Markt wahrgenommen und dadurch auch zukünftig weitere Partner für eine Zusammenarbeit mit NORDWEST gewonnen werden können. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern E.I.S. und Eurobaustoff weiter ausgebaut.

Haustechnik

Im Geschäftsbereich Haustechnik wurde ein positiver Geschäftsverlauf durch das Ausscheiden von Fachhandelspartnern in der Zentralregulierung und im Lagergeschäft verhindert. Mit 202,7 Mio. € wird zwar ein Minus von 17,8% im Vergleich zum

Vorjahr (2016: 246,5 Mio. €) erzielt, bereinigt um die Volumina der ausgeschiedenen Händler konnte mit den verbliebenen Fachhandelspartnern zusammen jedoch ein zweistelliges Wachstum von rd. 11% erreicht werden. Die im Lagebericht 2016 veröffentlichte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von -25% bis -15% ist eingetroffen. Die NORDWEST-Haustechnik hat neben den Auswirkungen der Fachhandelspartner-Abgänge auch mit Montageengpässen im verarbeitenden Handwerk und mit einem erhöhten Preisdruck durch Online-Händler zu kämpfen. Die hohe Auslastung der Handwerker in dem verarbeitenden Haustechnik-Gewerbe führt dazu, dass in diesem Bereich Umsatzzuwächse aufgrund fehlender Kapazitäten erst zeitlich verzögert realisiert werden. Die überarbeitete Exklusivmarke Delphis wurde am 21. und 22. Februar 2018 auf dem HAGRO Handelstag vorgestellt. Der Relaunch der Marke und die attraktive Sortimentsgestaltung stärken die Position der Fachhandelspartner am Markt.

TeamFaktor/Services

Wachstumsmotor des NORDWEST-Konzerns ist weiterhin der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services. Der Geschäftsbereich umfasst hauptsächlich die Factoring-Aktivitäten der Konzern-Gesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Durch den Ausbau des Kundenstamms wurde mit einem Geschäftsvolumen von 453,4 Mio. € das Vorjahr um 77,4% und die allgemeine Marktentwicklung der Factoring-Branche deutlich übertroffen. Auch die Prognose für den Geschäftsverlauf in 2017, die einen Anstieg des Geschäftsvolumens von +35% bis +55% gegenüber dem Vorjahr vorgesehen hat, wurde deutlich überschritten. Die TeamFaktor NW GmbH hat sich als Spezialdienstleister für das Factoring des PVH am Markt etabliert. Insbesondere das Factoring-Angebot für breit gefächerte Debitorenportfolien mit kleinen Rechnungsgrößen findet bei den Fachhandelspartnern großen Zuspruch. Das Interesse mittelständischer Unternehmen an Factoring-Angeboten ist weiterhin hoch und externe Partner werden zunehmend auf die angebotenen Dienstleistungen aufmerksam, sodass NORDWEST auch für das Jahr 2018 von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung ausgeht.

3. Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns im Geschäftsjahr 2017

3.1. Ertragslage des NORDWEST-Konzerns

Der NORDWEST-Konzern weist für das Jahr 2017 ein Konzernperiodenergebnis in Höhe von 5,3 Mio. € aus und bewegt sich mit 12,9% deutlich über dem Vorjahr. Bei einer steigenden Geschäftsvolumenentwicklung und dem damit verbundenen Anstieg des Rohergebnisses und einer konstanten Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigt auch das EBIT im Geschäftsjahr 2017 um 18,9% von 7,0 Mio. € auf

jetzt 8,3 Mio. €. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 1,66 € nach 1,47 € im Vorjahr.

Hinsichtlich der im Lagebericht 2016 dargestellten Prognosen führt der NORDWEST-Konzern wie folgt aus:

Der Jahresüberschuss und das erreichte EBIT entsprechen den für 2017 veröffentlichten positiven Szenarien der Prognosewerte. Das Geschäftsvolumen des NORDWEST-Konzerns hat mit +16,9% ggü. VJ. die Erwartungen deutlich übertroffen.

Die Umsatzerlöse setzen sich aus den Eigenumsätzen aus dem Strecken-, Lager- und Dienstleistungsgeschäft sowie aus den - im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisionen zusammen. Bedingt durch die ungleiche Entwicklung der einzelnen Geschäftsarten spiegelt sich das deutliche Wachstum der Geschäftsvolumina nur in einem leichten Anstieg der Umsatzerlöse wider. Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt:

Umsatzerlöse lt. GuV 391.839 396.635 1,22%
./. Skonto, Umsatzvergütungen -47.100 -50.179 6,54%
Eigenumsatz 438.939 446.814 1,79%
Sonstige Erlöse 8.552 7.693 -10,04%
Delkredereprovision 38.972 41.440 6,33%
Lagergeschäft 126.267 128.176 1,51%
Streckengeschäft 265.148 269.506 1,64%
in %

Die gute Entwicklung der Geschäftsvolumina im Gesamtjahr 2017 zeigt sich dann in der Steigerung des Rohergebnisses. Hier führen der deutliche Ausbau im Zentralregulierungsgeschäft sowie die starke Umsatzentwicklung im Lagergeschäft des Bereiches Bau-Handwerk-Industrie zu einer Steigerung von rd. 6,6% gegenüber dem Vorjahr.

Der Konzern beschäftigte am 31.12.2017 359 Mitarbeiter (VJ: 338). Der Personalaufwand im Geschäftsjahr 2017 beläuft sich auf 24,2 Mio. € (VJ: 22,1 Mio. €). Der Anstieg des Personalaufwandes um 2,1 Mio. € resultiert zum einen aus bereits in der zweiten Jahreshälfte 2016 und zum Jahresbeginn 2017 getätigten Personalrekrutierungen, die insbesondere auf die Nachbesetzung von zeitnah aus Altersgründen ausscheidenden Führungskräften zurückgehen. Zum anderen bewirken die im Mai 2016 sowie im August 2017 gewährten Tariferhöhungen einen Anstieg des Personalaufwandes gegenüber dem 2016 2017 Abw.

Vorjahr. Darüber hinaus führten im Geschäftsjahr 2017 notwendige Dotierungen von Rückstellungen im Rahmen von getätigten Maßnahmen zur Verschlankung der Personalhierarchie zu einem Anstieg von insgesamt 9,6%.

Während sich die Einsparung der Fremdmiete für die Immobilie in Hagen positiv auf die sonstigen betrieblichen Aufwendungen auswirkte, führte die im Rahmen des Umzuges nach Dortmund abgeschlossene Auslagerung der IT-Systeme zu einer Erhöhung dieser Position. Bei einer insgesamt sehr stabilen Entwicklung der Lagervolumina konnten die Kosten für Lagerung und Transport leicht gesenkt werden. Aufgrund der vorgenannten Effekte bewegen sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im aktuellen Berichtszeitraum insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres.

Der Anstieg der Aufwendungen für Abschreibungen geht zum einen zurück auf die erst im September 2016 aufgenommenen Abschreibungen für den Neubau der Konzernzentrale sowie eine außerplanmäßige Abschreibung auf das Grundstück und die Immobilie in Herford. Es besteht eine Eigentumsübertragungsvormerkung zu Gunsten des Erwerbers. Der Besitzübergang findet vertragsgemäß mit Kaufpreiszahlung durch die Käuferin statt. Die Abschreibung erfolgte auf den Kaufpreis des gesamten Objektes.

Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt, die innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen gezeigt werden, beläuft sich gegenüber dem Vorjahr unverändert auf -1,3 Mio. €. Während sich aufgrund der Umsatzausweitung zum Jahresende hin eine leichte Erhöhung der Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen (Skonto etc.) ergab, bewegte sich die Erhöhung der Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements leicht unter dem Niveau des Vorjahres.

Das Finanzergebnis ist belastet durch Zinsen im Hinblick auf die Finanzierung des Neubaus der Konzernzentrale in Dortmund in Höhe von 177 T€ (VJ: 191 T€). Darüber hinaus führten Zinsaufwendungen im Hinblick auf die Dotierung der Pensionsrückstellungen zu einem negativen Zinsergebnis.

Die Ertragsteuern in Höhe von -2,7 Mio. € beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2017.

3.2. Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns

Die Bilanzsumme zum 31.12.2017 beläuft sich auf rd. 226 Mio. € und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 23 Mio. € angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte nur leicht angestiegen sind, führten insbesondere die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund der steigenden Umsatzvolumina sowie der Anstieg des Vorratsvermögens zu einer deutlichen Ausweitung der kurzfristigen Vermögenswerte. Die Immobilie in Herford, für die bereits eine Eigentumsübertragungsvormerkung eingetragen ist, wurden in den Posten "Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte" umgegliedert.

Im Bereich IT wurde insbesondere in eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, sowie in die Implementierung eines Datenmanagementsund Archivierungssystems investiert. Die planmäßigen Abschreibungen übersteigen die Investitionen um rund 0,2 Mio. €.

Die Sachanlagen enthalten den Kauf eines weiteren Grundstückes am neuen Standort in Dortmund. Dieser soll zur Erweiterung der bestehenden Parkplatzfläche insbesondere im Hinblick auf Großveranstaltungen dienen.

Den Investitionen im Geschäftsjahr 2017 in immaterielle Vermögensgegenstände und insbesondere in Sachanlagen in Höhe von 3,0 Mio. € stehen planmäßige Abschreibungen in Höhe von 2,1 Mio. € gegenüber.

Aufgrund der oben beschriebenen Ausweisänderung bei gleichzeitigem Aufbau des Sachanlagevermögens und der finanziellen Vermögenswerte sind die langfristigen Vermögenswerte insgesamt nur leicht gestiegen.

Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte ergibt sich insbesondere aus der deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina. Bei einer konstant guten Entwicklung der Geschäftsvolumina im BHI-Lagergeschäft gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum steigt das Vorratsvermögen um rund 21,2% an. Dies ist insbesondere der weiteren Optimierung der Lieferfähigkeit sowie dem Ausbau der Sortimentstiefe geschuldet. Die starke Entwicklung der ZR- und Streckenvolumina und die deutliche Ausweitung der Factoring-Volumina insbesondere im letzten Quartal des Geschäftsjahres führten zu einem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um rund 27 Mio. € (+24,2% ggü. dem Vorjahr). Beeinflusst wurde diese Entwicklung auch durch die Neu-Aufnahme der VBH-Gruppe.

Aufgrund der deutlich Ausweitung des Vorratsvermögens, die Ausweitung der Geschäftsvolumina bei der TeamFaktor NW GmbH sowie die Auszahlungen für den Zukauf des Grundstückes am neuen Standort führen zu einem Rückgang der Zahlungsmittel. Diese zeigen sich allerdings nach wie vor mit einem Guthaben von rund 11,4 Mio. € sehr komfortabel.

Die Erhöhung der übrigen Forderungen und Vermögenswerte ergibt aus der umsatzabhängigen Abgrenzung von Vergütungen der Industriepartner sowie steigenden Guthaben-Salden bei diesen.

Aufgrund der Bilanzausweitung, die insbesondere im Zusammenhang mit der Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Hinblick auf steigende Umsatzvolumina sowie dem oben beschriebenen Anstieg des Vorratsvermögens steht, sinkt die Eigenkapitalquote durch die gute Ergebnissituation des Konzerns nur leicht von 29,1% auf jetzt 27,8%.

Bei einem konstanten Referenzzinssatz für die Bewertung der Pensionsrückstellungen gehen diese aufgrund der geleisteten Zahlungen an den Kreis der Anspruchsberechtigten leicht zurück.

Die beträchtliche Ausweitung der Geschäftsvolumina führt auch zu einer deutlichen Erhöhung der Rückstellung für leistungsbezogene Ausschüttungen an die Fachhandelspartner, darüber hinaus ergibt sich der Anstieg der sonstigen Rückstellungen aus erfolgsbezogenen Rückstellungen für Personal, die aufgrund der guten Ergebnissituation der AG und des Konzerns erheblich ansteigen.

Durch das vorgenommene cash-pooling im NORDWEST Konzern konnten die im Vorjahr noch extern für die TeamFaktor NW GmbH aufgenommenen Fremdmittel durch konzerneigene Mittel abgelöst werden.

Der Ausbau der Geschäftsvolumina führte korrespondierend zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um rund 22 Mio. € (25,2 %).

Bei deutlicher Ausweitung der Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen führt der gleichzeitige Rückgang der Verbindlichkeiten aus Umsatz- und Lohnsteuern zu einer deutlichen Reduzierung der sonstigen Verbindlichkeiten.

3.3. Finanzlage des NORDWEST-Konzerns

Die sich ergebenden Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihren Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Lediglich bei der TeamFaktor NW GmbH und an wenigen Tagen bei der NORDWEST Handel AG wurden Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit verwendet.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019.

Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Kreditinanspruchnahmen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Cash-Pooling sind Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit.

Während sich der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit trotz des guten Jahresergebnisses aufgrund der deutlichen Ausweitung des Vorratsvermögens und des Anstiegs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen negativ entwickelte, ist der Cashflow aus Investitionstätigkeit trotz der Auszahlungen für den Zukauf des Grundstückes am neuen Standort sowie den planmäßigen Investitionen in das IT-Umfeld weit weniger negativ als im Vorjahr. Die erhöhten Auszahlungen zur Rückführung der Darlehen für das Neubauvorhaben in Dortmund, die Rückführung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten bei der TeamFaktor NW GmbH sowie die erhöhte Auszahlung der Dividende an die Konzernanteilseigner lassen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr auf - 6,3 Mio. € sinken.

3.4 Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 2017

Das Geschäftsjahr 2017 war mit Blick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung sehr erfolgreich. NORDWEST konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr neue Bestmarken sowohl im Lagergeschäft, als auch im Hinblick auf das gesamte Geschäftsvolumen erzielen. Einen wesentlichen Anteil an diesem Anstieg trugen neben dem Kerngeschäftsbereich Bau-

Handwerk-Industrie die Bereiche Stahl und TeamFaktor/Services. Die deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens konnte auch durch eine von Sondereffekten geprägte Entwicklung im Bereich Haustechnik nicht merklich gedämpft werden. Die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartner, deren Anzahl auch in 2017 weiter gestiegen ist, die deutlichen Zuwachsraten im Lagergeschäft Bau-Handwerk-Industrie sowie das angebotene breite Leistungsspektrum werden auch zukünftig für eine Steigerung des EBITs sorgen.

Prognosebericht

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 konnte durch eine positive Entwicklung der Geschäftsvolumina und ein daraus resultierendes gestiegenes Ergebnis überzeugen. Der Schwung des abgelaufenen Geschäftsjahres und die weiterhin positiven Wachstumssignale erlauben auch für das folgende Geschäftsjahr 2018 eine positive Umsatz- und Ergebnisprognose. Der weitere Ausbau der verschiedenen Unternehmensbereiche, die konsequente Umsetzung neuer Geschäftsideen sowie die kooperative Zusammenarbeit mit neuen und alten Geschäftspartnern bilden dabei, eingebettet in einem stabilen konjunkturellen Umfeld, das Kernstück der zukünftigen Entwicklung.

1. Konjunkturprognose

In der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Januar 2018 veröffentlichten Konjunkturprognose, wird für das kommende Geschäftsjahr von einer weiteren Fortführung des Expansionskurses der binnenwirtschaftlichen Entwicklung ausgegangen. Gleichlautend positiv sind die Prognosen der führenden Forschungsinstitute für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Das Institut für Weltwirtschaft (IfW) sowie das Ifo-Institut gehen in den jeweils im Dezember 2017 veröffentlichten Prognosen davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr deutlich um 2,5% bzw. 2,6% steigen wird.

2016 Ist Prognose 2017 2017 Ist* Prognose 2018
BMWi 1,9% 1,4% 2,2% 2,4%
ifo 1,9% 1,5% 2,3% 2,6%
IfW 1,9% 1,7% 2,3% 2,5%

BIP Wachstum in Deutschland in 2017: Soll-Ist-Prognosevergleich

*Schätzungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017 haben das Expansionstempo sowie die Entwicklung des realen Bruttoinlandsprodukts die zum Jahresbeginn veröffentlichten Prognosen überschritten. Zur Beschleunigung der konjunkturellen Dynamik dürfte beigetragen haben,

dass die negativen Auswirkungen für eine Vielzahl von Risiken im Verlauf des Jahres hinter den Voraussagungen zurück geblieben sind. So ist der seit langem befürchtete Wachstumseinbruch in China ausgeblieben. Ebenfalls wurden tiefgreifende wirtschaftspolitische Maßnahmen in den USA aus unterschiedlichsten Gründen nicht umgesetzt und schwerwiegende Auswirkungen des Brexit-Votums auf wichtige britische Handelspartner blieben bislang aus.

Daran anknüpfend weisen die konjunkturellen Frühindikatoren im Prognosezeitraum übereinstimmend auf eine positive Fortsetzung des Aufschwungs hin. Mit Blick auf die binnenwirtschaftliche Entwicklung dürften insbesondere die Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt sowie die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen die Inlandsnachfrage weiter anregen, während zeitgleich der positive Ausblick der Weltwirtschaft für eine steigende Exportnachfrage sorgt. In Folge dessen ist mit einer steigenden Überauslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten zu rechnen und einer sich daraus ergebenen Investitionsbereitschaft der Unternehmen.

2. NORDWEST: erwartete Entwicklung

Nach Abschluss eines erfolgreichen Geschäftsjahres 2017 rechnet das Management insgesamt mit einer Fortführung des eingeschlagenen Wachstumskurses. Die Geschäftsbereiche unterliegen dabei unterschiedlichen Einflussfaktoren, die zu einer teilweise heterogenen Entwicklung in den Bereichen führt. In den Geschäftsbereichen Bau-Handwerk-Industrie und TeamFaktor/Services tragen neue Kooperationen sowie der weitere Ausbau der Anzahl der Fachhandelspartner zu steigenden Wachstumsraten bei, während sich im Bereich Haustechnik eine veränderte Fachhandelspartnerstruktur belastend auf die weitere Entwicklung auswirken wird. Im Geschäftsbereich Stahl erfolgt mit Beginn des kommenden Geschäftsjahres der Startschuss für die Konzeptidee Stahlverbund Phoenix. Durch die Erschließung neuer Lieferanten soll zusammen mit einem transparenten Anreizsystem der Konzentrationsgrad auf NORDWEST erhöht und damit der Geschäftsverlauf 2018 und in den Folgejahren positiv gestützt werden.

Darüber hinaus hat NORDWEST bereichsübergreifend in 2017 per Saldo 45 neue Fachhandelspartner aufgenommen, deren Engagement erfahrungsgemäß erst ab dem zweiten Jahr vollumfänglich zum Tragen kommt. Eine weitere Säule, die das Management für die Zukunft optimistisch stimmt, bildet das nordwesteigene Lagergeschäft. Die sehr erfolgreiche Entwicklung des Lagergeschäfts im Kerngeschäftsbereich BHI zeigt, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner die Vorzüge des Lagers verstärkt nutzen und durch Prozessvorteile ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken. Der weitere Ausbau des Lagergeschäfts liegt unverändert im Fokus der Unternehmensstrategie.

Die für die Planung 2018 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die operative Entwicklung der einzelnen Kerngeschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.

Erwartete Entwicklung der Kerngeschäftsbereiche

Für den Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird für das Jahr 2018 von einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses ausgegangen. Die Geschäftsentwicklung insbesondere im letzten Quartal 2017 hat gezeigt, dass die auf den Weg gebrachten neuen Geschäftsideen an Fahrt aufgenommen haben und bei den angeschlossenen Fachhandelspartnern mehr und mehr zur Umsetzung gelangen. Darüber hinaus konnte durch neue Kooperationspartner zusätzliches Volumen über NORDWEST gebündelt werden. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bildet weiterhin das nordwesteigene Lagergeschäft. Neben dem Angebot einer maßgeschneiderten kundenindividuellen Logistik steht hier insbesondere der weitere Ausbau des Produktportfolios sowohl in Sortimentsbreite als auch in Sortimentstiefe im Vordergrund. Dies ermöglicht es NORDWEST seinen Fachhandelspartnern ein noch umfangreichreicheres Warensortiment, mit einer im Vergleich zum Markt einmaligen Performance, anzubieten.

Zusammen mit einer weiterhin stabilen konjunkturellen Entwicklung sowie den erzielten Erfolgen beim Ausbau des Fachhandelspartnerkreises wird für 2018 von einer Entwicklung der Geschäftsvolumina von +8% bis +17% ggü. VJ ausgegangen.

Mit Blick auf den Geschäftsbereich Stahl fußt die Prognose 2018 auf zwei wesentlichen Einflussfaktoren, die eine separate Betrachtung erfordern. Zum einen ist es NORDWEST im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen, mit der Gründung des Stahlverbunds Phoenix den Geschäftsbereich neu aufzustellen. Kernpunkt der Neuausrichtung ist dabei ein auf die Ansprüche und Größenverhältnisse der Fachhandelspartner zugeschnittenes Leistungsportfolio, welches neben einer verlässlichen und leistungsorientierten Bonifizierung die Erschließung von zusätzlichen Beschaffungsoptionen und die Erweiterung des Lieferantenportfolios beinhaltet. Durch das überarbeitete Leistungsangebot hat NORDWEST bestmögliche Voraussetzungen für einen erfolgreichen weiteren Geschäftsverlauf geschaffen.

Gleichwohl bewegt sich der Geschäftsbereich in einem volatilen Markt. Durch das Ineinandergreifen von globalen Einflussfaktoren wie der Marktentwicklung in China, hohen Schwankungsbreiten in der Rohstoffbeschaffung und einer stärker werdenden protektionistischen Handelspolitik der Europäischen Union und der USA, ist ein verlässlicher Ausblick auf die voraussichtliche Entwicklung der binnenwirtschaftlichen Entwicklung in

diesem Bereich nur schwer möglich. Der unsicheren Entwicklung der Stahlbranche begegnet das NORDWEST-Management unter Verwendung einer Szenariobetrachtung.

Die folgende Prognose der Preis- und Mengenentwicklung erfolgt mit Blick auf den aktuellen Bestand an Fachhandelspartnern, während für die Prognose des gesamten Geschäftsvolumens zusätzlich Potentiale aus Neukundenakquisitionen sowie eines steigenden Konzentrationsgrades hinzugezogen werden. Für das ermittelte Basisszenario wird ein Anstieg der abgesetzten Tonnage von bis zu 5% in Verbindung mit einer stabilen Preisentwicklung unterstellt, auf dessen Grundlage eine positive Entwicklung des Geschäftsvolumens in identischer Größenordnung impliziert wird. Daneben zeigt das ermittelte Positivszenario, mit einer Tonnageentwicklung von größer 5% und einer leicht steigenden Preisentwicklung, eine mögliche positive Entwicklung des Geschäftsvolumens von bis zu 10% an. Dem gegenüber wird im Negativszenario, bei einer bis zu -5% rückläufigen Preis- und Mengenentwicklung, eine in dieser Größenordnung abweichende Geschäftsvolumenentwicklung prognostiziert.

In einem schwierigen Marktumfeld wird die Entwicklung im Bereich Haustechnik in 2018 durch Veränderungen im Fachhandelspartnerkreis spürbar belastet. Dies umfasst sowohl das Zentralregulierungs- als auch das Lagergeschäft. Im Rahmen der Prognose ergibt sich eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von -5% bis +/-0% ggü. dem Vorjahr.

Auch im kommenden Jahr wird die Haustechnikbranche durch einen starken Preisdruck und akuter Unruhe infolge von Fusions- und Übernahmeaktivitäten belastet. Große Händler übernehmen starke lokale Händler und setzen den Fachgroßhandel weiter unter Druck. Der Internetvertrieb mit Sanitärprodukten ist weiterhin auf den Vormarsch und immer mehr Anbieter stellen sich auch online auf. Trotz der herausfordernden Marktlage sieht das Management das NORDWEST-Haustechnikgeschäft für die Zukunft gut aufgestellt. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik Sanitärprodukte und Heizungstechnik an sowie ein breites Portfolio an Dienstleistungen vom Einkauf über Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Die NORDWEST-Exklusivmarke Delphis für Sanitärkeramik, Sanitärarmaturen und Badmöbel zeichnet sich durch ein konkurrenzfähiges Preis-/Leistungsverhältnis aus. Der Relaunch der Exklusivmarke in 2018 soll die Attraktivität für die angeschlossenen Fachhandelspartner weiter steigern und deren Position im Markt weiter stärken.

Die rasante Entwicklung im Geschäftsjahr 2017 im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services wird in abgeschwächter Form voraussichtlich auch in 2018 fortgeführt. Wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, deren Entwicklung auch in 2018 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-

Händlerkreis positiv beeinflusst werden wird. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2018 wird für den gesamten Geschäftsbereich ein Anstieg des Geschäftsvolumens von +5% bis +10% ggü. dem Vorjahr erwartet.

Erwartete Entwicklung der Geschäftsarten

Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Das NORDWEST-Management stellt im Folgenden seine Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vor. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig.

Für das Lagergeschäft wird auch im kommenden Geschäftsjahr mit einer Ausweitung der Geschäftsvolumina gerechnet. Durch punktuelle Verbesserungen der NORDWEST-Zentrallagerlösung, wie beispielsweise die Einbindung des Fachhandelspartner 4.0 Konzeptes oder das Angebot maßgeschneiderter kundenindividueller Logistiklösungen, hat NORDWEST bestmögliche Voraussetzungen geschaffen, um den eingeschlagenen Wachstumskurs auch zukünftig voranzutreiben. Darüber hinaus soll der stetige Ausbau der angebotenen Sortimente, eine Steigerung der Lieferfähigkeit sowie die konsequente dauerhafte Überwachung der Prozessketten sicherstellen, dass die angeschlossenen Fachhandelspartner auch zukünftig auf eines der besten und funktionsfähigsten Läger in der Branche zugreifen können.

In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Das NORDWEST-Management rechnet für 2018 mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Rückversicherung und die geplanten Werte überschreiten.

NORDWEST-Konzern: Eckdaten-Prognose 2018

Unter Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen ist das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2018 optimistisch gestimmt und erwartet beim Geschäftsvolumen eine Entwicklung von +2% bis +10% ggü. VJ, insbesondere in

Abhängigkeit des eingetretenen Stahl-Szenarios. Das operative Ergebnis (EBIT) wird rund 9,5 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,5 Mio. € betragen. Das Jahresergebnis wird sich vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln.

3. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Bereits in den letzten Jahren ist es NORDWEST gelungen die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner kontinuierlich zu steigern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leitungsindikatoren wie Umsatz- oder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch in 2017 ist es NORDWEST erneut gelungen per Saldo 45 neue Fachhandelspartner zu gewinnen (84 Zugänge, 39 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Per 31.12.2017 gehören insgesamt 1.002 Fachhandelspartner dem NORDWEST-Konzern an. Auch in 2018 wird von einer weiteren Ausweitung des Fachhandelspartnerkreises ausgegangen.

Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen man die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber ablesen kann, ist die Entwicklung der Mitarbeiteranzahl. NORDWEST will die Mitarbeiter- und die Auszubildendenanzahl weiter ausbauen und hat dies auch in der Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST verankert. Für NORDWEST sind motivierte Mitarbeiter ein Kernerfolgsfaktor - nicht nur für die Erreichung der Ergebnisziele für das laufende Jahr, sondern für den langfristigen Unternehmenserfolg. Zum 31.12.2017 belief sich im NORDWEST-Konzern die Anzahl der Stellen auf 359 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 21 Stellen mehr als im Vorjahr (zum 31.12.2016: 338 Stellen).

4. Fazit

Der eingeschlagene Wachstumskurs konnte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr gegenüber äußeren Einflüssen behaupten und hat sich als robust und nachhaltig in seiner Entwicklung gezeigt. Oberstes Ziel für 2018 ist es, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Im Fokus dabei steht die bestmögliche Unterstützung aller angeschlossenen Fachhandelspartner. Um dies zu gewährleisten wurden bereits neue Konzepte, wie das Fachhandelspartner 4.0 Konzept oder die Konzeptidee Stahlverbund Phoenix, umgesetzt. Darüber hinaus bestehen weitere innovative Ideen, die NORDWEST für die weitere Entwicklung in 2018 positiv stimmen.

Chancen- und Risikobericht

Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen.

Organisation

Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierende Bereiche.

Chancenmanagement-Prozess

Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren, welche durch den Vorstand im abgelaufenen Jahr im Kern bestätigt, jedoch im Detail überarbeitet und erweitert wurden. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern wie z.B. der Marktentwicklung oder der Fachhandelspartnerstruktur zu reagieren.

Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau bestehender Produktfelder sowie in der Steigerung von Marktanteilen durch die Akquisition von neuen Fachhandelspartnern, durch das Hinzugewinnen von neuen Kooperationspartnern oder der Erschließung von neuen Leistungsfeldern wie dem Onlinegeschäft.

Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts verwiesen.

Risikomanagement-Prozess

Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.

Risikoklassen:

1 unbedeutend
2 mittel
3 bedeutend
4 schwerwiegend
5 bestandsgefährdend

Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im

Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Abb. Ablauf Risikoinventur

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche

Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das in das Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Kreditrisiko

Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei

insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.

Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt, das insbesondere Verschlechterungen im Zahlungsverhalten und Limit-Überschreitungen von zugesagten Wechsel- und Darlehenszusagen erkennbar werden lässt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden seit 2013 Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.

Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen geprüft und deren Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird.

Auf der Grundlage der eingeleiteten Vertriebsoffensive, insbesondere auch der Forcierung des Auslandsgeschäftes, durch Ausweitung der Zentralregulierung, besteht konsequenter Weise auch weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländischen Debitoren mit einschließt.

Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von mehr als einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden

Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.

Marktrisiko

Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.

Ein strategisches Wachstumsfeld, welches im Rahmen der Ausrichtung DRIVE NORDWEST identifiziert und in den vergangenen Geschäftsjahren umgesetzt wurde, betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST, hin zum Direktbezug der Exklusivmarke PROMAT. Eine mögliche wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns.

Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.

Liquiditätsrisiko

Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.

Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus

problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit drei Kernbanken mittelfristige Finanzierungszusagen bis zum 31.12.2019 getroffen. Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschlusses eines Forward-Darlehns in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.

Operationelles Risiko / Betriebsrisiko

Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.

Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen. Bedingt durch den geplanten Verzicht auf Papierrechnungen bietet NORDWEST stetig mehr Archivdienstleistungen an und baut in diesem Zusammenhang ein internes Kontrollsystem (IKS) inklusive Zertifizierung auf.

Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.

Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.

Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarke in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.

Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denkund Handlungsweise seiner Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.

Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.

Des Weiteren hat NORDWEST die bereits seit 2012 bestehende Vertrauensschadens-Versicherung um weitere 3 Jahre verlängert. Von dieser Versicherung sind sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.) umfasst, welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.

Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und damit verbunden dem Logistikdienstleister dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies hinaus ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert würde, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen.

Unternehmensstrategisches Risiko

Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.

Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. Allen diese Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und dem damit verbundenen Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider,

dass der NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als tausend Fachhandelspartner angehörten. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.

In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten, bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.

Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die somit identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten vorgenommen werden müssen, welche die Vermögens- und Ertragslage von NORDWEST negativ beeinträchtigen würde. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich selbstverständlich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.

Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.

Internes Kontroll- und Steuerungssystem

Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen des NORDWEST-Konzerns gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiter entwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im

Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.

Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.

Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie möglichen Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.

Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.

NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des konzernrechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.

Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.

Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft wird sichergestellt, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden fortlaufend durch die Hauptbuchhaltung zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil des Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.

Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die interne Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.

Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung möglich.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Vergütungsbericht

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.

Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.

Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).

Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.

Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr beziehungsweise aufgrund einer Vertragsergänzung

für ein Vorstandsmitglied im vierten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.

Der Vorstandsdienstvertrag von Herrn Dressler und Herrn Simon enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.

Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.

Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.

Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.

Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.

Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.

Für den ausgeschiedenen Vorstand, Herrn Peter Jüngst, tritt der Pensionsfall mit Ablauf des 60. Lebensjahres ein; bei dauernder Arbeitsunfähigkeit ggf. auch früher. Die Höhe der Pension bestimmt sich dabei nach einer individuell zugrunde gelegten Besoldungsgruppe nach Maßgabe des Bundesbesoldungsgesetzes (100% von A7). Das Witwengeld beträgt 60% des Ruhegeldes und kann in vertraglich vereinbarten Einzelfällen gekürzt werden bzw. entfallen. Für diese Pensionszusage wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des HGB die Rückstellung im Geschäftsjahr 2017 um einen Betrag in Höhe von 32 T€ auf 338 T€ (Vorjahr: Auflösung 6 T€) erhöht.

Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 3,7 Mio. € (VJ: 3,5 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als aktivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 172 T€ nach HGB ausgewiesen wird.

Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung von 100 T€ (VJ: 162 T€) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 7,8 Mio. € (VJ: 7,9 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Vorstandsvergütung 2017

In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2017 und 2016 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbaren Minimal- und Maximalvergütungen.

Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.

Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

Gewährte Zuwendungen gemäß DCGK (zum 31.12.2017 amtierende Vorstände)

Gewährte Zuwendungen Bernhard Dressler
Vorsitzender des Vorstands
seit 01.02.2015
in € 2016 2017 2017 (Min.) 2017 (Max.)
Festvergütung 310.277 310.620 310.620 310.620
Nebenleistung 11.796 13.355 13.355 13.355
Summe 322.073 323.975 323.975 323.975
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 140.000 167.000 0 200.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 – 2018)) 0 165.000 0 200.000
Gesamtvergütung 462.073 655.975 323.975 723.975
Gewährte Zuwendungen Jörg Axel Simon
Finanzvorstand
seit 10.06.2015
in € 2016
2017
2017 (Min.)
2017 (Max.)
Festvergütung 251.266 251.901 251.901 251.901
Nebenleistung 14.534 15.906 15.906 15.906
Summe 265.800 267.807 267.807 267.807
Einjährige variable Vergütung 70.000 84.000 0 100.000
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2 (2016 – 2018)) 35.000 49.000 0 100.000
Gesamtvergütung 370.800 400.807 267.807 467.807

Zufluss gemäß DCGK (zum 31.12.2017 amtierende Vorstände)

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon
Zufluss Vorsitzender des
Vorstands Finanzvorstand
in € Eintritt 01.02.2015 Eintritt 10.06.2015
2016 2017 2016 2017
Festvergütung 310.277 310.620 251.266 251.901
Nebenleistung 11.796 13.355 14.534 15.906
Summe 322.073 323.975 265.800 267.807
Einjährige variable Vergütung
(Tantieme 1) 109.659 140.416 25.000 70.208
Mehrjährige variable Vergütung
(Tantieme 2) 0 0 0 0
Sonstiges 0 0 0 0
Gesamtvergütung 431.732 464.391 290.800 338.015

Aufsichtsratsvergütung 2017

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende

und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschussvorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.

Die Vergütung des Aufsichtsrats für 2017 beträgt auf der Grundlage des Beschlusses der Hauptversammlung vom 15. Mai 2012 insgesamt 210 T€ (VJ: 234 T€) und setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

AR-Vergütung 2017

Bertinchamp Frick Unterharnscheidt
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss))
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0
Summe
Sitzungsgeld
7,0 6,0 6,5
Summe
AR-Vergütung 2017
61,0 42,0 42,5
Stumpf Rüth Bäcker
in T€
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe
Summe
AR-Vergütung 2017 21,0 22,0 21,0

Sitzungsgeld 3,0 4,0 3,0

AR-Vergütung 2016

Bertinchamp Frick Unterharnscheidt Throm Dr. Reschke Weiß
in T€ (Vorsitzender) (Stellv.
Vorsitzender)
(Vorsitzender
Prüfungsausschuss)
(bis
19.05.2016)
(bis
19.05 .2016)
(bis
19.05.2016)
Basisvergütung 54,0 36,0 36,0 6,9 6,9 6,9
Summe
Sitzungsgeld
6,0 5,5 6,5 1,5 1,5 1,0
Summe
AR-Vergütung 2016
60,0 41,5 42,5 8,4 8,4 7,9
Stumpf Rüth Bäcker
Basisvergütung 18,0 18,0 18,0
Summe
Sitzungsgeld
4,0 4,0 3,0
Summe
AR-Vergütung 2016
22,0 22,0 21,0

Angaben nach § 315a Abs. 1 HGB

Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus), (die "Bieterin") hat am 14. November 2017 die Angebotsunterlage für ihr öffentliches Übernahmeangebot in Form eines Barangebots (das "Übernahmeangebot") an die Aktionäre der NORDWEST Handel AG, Dortmund, ("NORDWEST Handel AG") zum Erwerb aller sich nicht unmittelbar im Eigentum der Bieterin befindlichen auf den Inhaber lautenden Stückaktien der NORDWEST Handel AG (ISIN DE0006775505) (die "NORDWEST-Aktien") zum Preis von 18,25 € je NORDWEST-Aktie veröffentlicht. Die Frist für die Annahme des Übernahmeangebots endete am 12. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Die weitere Annahmefrist gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 WpÜG endete am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ). Bis zum Ablauf der weiteren Annahmefrist am 29. Dezember 2017, 24:00 Uhr (MEZ) (der "Meldestichtag") ist das Übernahmeangebot für insgesamt 110.719 NORDWEST-Aktien angenommen worden. Das entspricht einem Anteil von rund 3,45 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Bieterin hielt zum Meldestichtag unmittelbar 960.000 NORDWEST-Aktien. Das entspricht einem Anteil von 29,95 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST Handel AG. Die Stimmrechte aus diesen NORDWEST-Aktien werden gemäß § 30 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, Satz 3 WpÜG der Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung sowie der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, jeweils mit Sitz in Anif, Österreich, zugerechnet, die gemäß § 2 Abs. 5 Satz 3 WpÜG als mit der Bieterin gemeinsam handelnde Personen gelten. Darüber hinaus hielten weder die Bieterin noch mit der Bieterin im Sinne des § 2 Abs. 5 Satz 1, 3 WpÜG gemeinsam handelnde Personen oder deren Tochterunternehmen im Sinne des § 2 Abs. 6 WpÜG zum Meldestichtag NORDWEST-Aktien oder waren nach §§ 25, 25a Wertpapierhandelsgesetz in der bis zum 2. Januar 2018 geltenden Fassung bzw. §§ 38, 39 Wertpapierhandelsgesetz in der seit dem 3. Januar 2018 geltenden Fassung verpflichtet, Stimmrechtsanteile in Bezug auf NORDWEST Handel AG mitzuteilen. Ihnen wurden darüber hinaus zum Meldestichtag auch keine Stimmrechte aus NORDWEST-Aktien gemäß § 30 WpÜG zugerechnet.

Die Gesamtzahl der NORDWEST-Aktien, für die das Übernahmeangebot bis zum Meldestichtag angenommen wurde, zuzüglich der 960.000 unmittelbar von der Bieterin zum Meldestichtag gehaltenen NORDWEST-Aktien beläuft sich auf 1.070.719 NORDWEST-Aktien. Dies entspricht einem Anteil von rund 33,41 % des zum Meldestichtag bestehenden Grundkapitals und der zum Meldestichtag bestehenden Stimmrechte an der NORDWEST

Handel AG. Das Übernahmeangebot steht noch unter dem Vorbehalt des Eintritts der in Ziffer 13.1.1 der Angebotsunterlage beschriebenen Vollzugsbedingung (keine finanzaufsichtsrechtliche Untersagung), die noch bis zum Ablauf des 12. Juni 2018 eintreten kann. Die Abwicklung des Übernahmeangebots erfolgt unverzüglich, spätestens aber am achten Bankarbeitstag, nachdem die Bieterin bekanntgegeben hat, dass diese Vollzugsbedingung eingetreten ist (oder auf sie verzichtet wurde).

Herr Roland Oetker hat der Gesellschaft am 17.08.2017 mitgeteilt, dass er die Schwelle von 10% der Stimmrechte am 16.08.2017 überschritten hat und zu diesem Zeitpunkt insgesamt direkt und zugerechnet 10,45% der Stimmrechte hält.

Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2017 nicht gemeldet.

Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.

Im Rahmen des öffentlichen Übernahmeangebots vom 14. November 2017 durch die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim (Taunus) wurden die vorgenannten gesetzlichen Vorgaben eingehalten.

Vorstand

Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.

Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.

Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.

Satzung

Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.

Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.

Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.

Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2017 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:

"Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften und getroffenen oder unterlassenen Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurde, nicht benachteiligt wurde."

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Versicherungen der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft beschrieben sind.

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Konzernbilanz Aktiva

31.12.2017 31.12.2016
Langfristige Vermögenswerte 32.826.208,78 32.770.140,29
Immaterielle Vermögenswerte (10) 6.105.962,83 6.310.024,74
Sachanlagen (11) 22.513.621,69 21.513.864,85
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (12) 0,00 1.418.857,84
Finanzielle Vermögenswerte (13) 2.124.485,04 1.402.930,14
Latente Steueransprüche (8) 2.082.139,22 2.124.462,72
Kurzfristige Vermögenswerte 192.118.717,55 169.913.505,79
Vorräte (14) 26.960.940,52 22.241.760,01
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (16) 137.279.197,32 110.538.792,58
Übrige Forderungen und Vermögenswerte (17) 16.342.446,31 12.164.385,53
Steuererstattungsansprüche (18) 99.198,41 847.573,39
Zahlungsmittel 11.436.934,99 24.120.994,28
Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte (19) 980.000,00 0,00
225.924.926,33 202.683.646,08

Konzernbilanz

Passiva
--------- --
31.12.2017 31.12.2016
Eigenkapital (20) 62.820.112,12 58.904.023,23
den Anteilseignern des Mutterunternehmens
zuzurechnendes Eigenkapital
62.820.112,12 58.904.023,23
Langfristige Schulden 26.237.802,07 27.704.141,94
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (21) 12.713.026,93 13.864.298,21
Rückstellungen für Pensionen (22) 12.438.954,00 12.659.431,00
Latente Steuerschulden (8) 1.085.821,14 1.180.412,73
Kurzfristige Schulden 136.867.012,14 116.075.480,91
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (21) 220,37 3.682.391,38
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (23) 109.184.385,78 87.215.300,35
Sonstige Verbindlichkeiten (24) 17.990.263,11 19.181.719,08
Steuerschulden (25) 2.572.414,23 740.337,00
Sonstige Rückstellungen (26) 7.119.728,65 5.255.733,10
225.924.926,33 202.683.646,08

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

2017 2016
Umsatzerlöse (1) 396.634.753,98 391.839.103,79
Veränderung des Bestandes an Fertigerzeugnissen -91.108,40 46.535,04
Aktivierte Eigenleistungen (10) 369.934,70 446.397,39
Sonstige Erträge (2) 1.473.632,03 1.398.167,50
Gesamtleistung 398.387.212,31 393.730.203,72
Materialaufwand (3) -335.322.058,37 -334.581.236,84
Rohergebnis 63.065.153,94 59.148.966,88
Personalaufwand (4) -24.166.950,50 -22.057.985,61
Abschreibungen / Wertminderungen (5) -2.648.729,39 -1.700.131,25
Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) -27.922.086,47 -28.387.454,59
Betriebsergebnis (EBIT) 8.327.387,58 7.003.395,43
Ergebnis aus Finanzinvestitionen (7) 225,00 275,00
Finanzierungserträge (7) 359.631,47 507.943,88
Finanzierungsaufwendungen (7) -655.863,52 -714.245,81
Finanzergebnis (7) -296.007,05 -206.026,93
Ergebnis vor Steuern 8.031.380,53 6.797.368,50
Ertragsteuern (8) -2.701.133,18 -2.076.926,47
Periodenergebnis der NORDWEST Handel AG Aktionäre 5.330.247,35 4.720.442,03
Ergebnis je Aktie (9) 1,66 1,47

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

2017 2016
T€ T€
Periodenergebnis 5.330 4.720
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
5.330 4.720
Komponenten des Sonstigen Ergebnisses,
die künftig nicht aufwands- oder
ertragswirksam werden
Neubewertungen der Netto-Verpflichtungen aus
leistungsorientierten Versorgungsplänen
(22) -54 -1.106
Hierauf entfallene Ertragsteuern (8) 18 363
Sonstiges Ergebnis -36 -743
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
-36 -743
Gesamtergebnis 5.294 3.977
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
5.294 3.977

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklage
Neubewertungs
rücklage
Latente
Steuern auf
sonstiges
Ergebnis
Übrige
Gewinn
rücklagen
Gewinnrücklagen
gesamt inkl.
Perioden-ergebnis
Summe
Eigenkapital
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
Stand am 31.12.2015 16.500 672 -2.270 746 39.931 38.407 55.579
Gesamtergebnis 2016 -1.106 363 4.720 3.977 3.977
Konsolidierungskreisänderungen 310 310 310
Ausschüttung
(Dividende)
-962 -962 -962
Stand am 31.12.2016 16.500 672 -3.376 1.109 43.999 41.732 58.904
Gesamtergebnis
2017
-54 18 5.330 5.313 5.294
Ausschüttung
(Dividende)
-1.378 -1.378 -1.378
Stand am 31.12.2017 16.500 672 -3.430 1.127 47.951 45.667 62.820

Konzern-Kapitalflussrechnung

Anhang 2017
T€
2016
T€
Periodenergebnis 5.330 4.720
-/+ Abnahme / Zunahme latenter Steuern -52 -431
+ Abschreibungen 2.648 1.700
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte 2 53
-/+ Abnahme / Zunahme langfristiger Rückstellungen -221 870
-/+ Zunahme / Abnahme langfristiger finanzieller Vermögenswerte -140 -1.061
-/+ Zunahme / Abnahme von kurzfristigen Vermögenswerten -34.888 -17.377
-/+ Abnahme / Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten 24.592 19.428
+ sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und Steuern auf Posten, die direkt
im Eigenkapital erfasst wurden
-205 -422
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit G -2.934 7.480
+ Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens 2 0
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -1.008 -1.217
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -2.002 -13.618
+/- Einzahlungen / Auszahlungen aus langfristigen finanziellen
Vermögenswerten
-581 -286
Cashflow aus Investitionstätigkeit G -3.589 -15.121
- Dividendenzahlung an Gesellschafter -1.378 -962
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen
Finanzverbindlichkeiten
0 2.525
- Auszahlungen für die Tilgung von kurz- und langfristigen
Finanzverbindlichkeiten
-4.846 -920
+ Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungs
Leasingverträgen
-104 -61
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit G -6.328 582
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds G -12.851 -7.059
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 24.121 30.921
+ Konsolidierungskreisbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 185
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 166 74
Finanzmittelfonds am Ende der Periode * 11.436 24.121
* davon verfügungsbeschränkt G 1.500 1.500

Konzernanhang

A. Allgemeine Angaben

Die NORDWEST Handel AG ("NORDWEST Handel AG" oder "NORDWEST") ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die vier Segmente Haustechnik, Stahl, BHI (Bau-Handwerk-Industrie) sowie TeamFaktor/Services. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Handelspartnern.

Die Gesellschaft hat seit September 2016 ihren Sitz in Dortmund, Robert-Schuman-Straße 17, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Dortmund eingetragen.

Die vier bereits oben genannten Geschäftsbereiche der NORDWEST Handel AG betreiben ihr Geschäft in den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden - den Fachhandelspartnern - ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.

Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat den Konzernabschluss am 20. März 2018 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigeben.

Der zum 31. Dezember 2017 aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 und der Konzernlagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers nach § 325 HGB bekannt gemacht.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2017 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.

Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können insoweit Rundungsdifferenzen enthalten. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.

Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG.

Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2017 basieren grundsätzlich auf denselben Bilanzierungsund Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 zugrunde lagen.

Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften

Die folgenden Verlautbarungen des IASB, die durch die EU bereits erfolgreich übernommen wurden, sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2017 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards haben keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.

Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden für
Geschäftsjahre, die
am oder nach
beginnen
Inhalt und Bedeutung
Jährliche
Verbesserungen der
IFRS 2014 - 2016
(8. Dezember 2016)
1. Januar 2017 Die Änderungen betreffen die Standards:
-
IFRS 1 "Erstmalige Anwendung der International
Financial Reporting Standards"
-
IFRS 12 "Angaben zu Beteiligungen an anderen
Unternehmen"
-
IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen
und Joint Ventures"
In
diesem
Zusammenhang
ergeben
sich
keine
Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie.
Änderungen zu
IAS 7"Kapitalfluss
rechnung"
(29. Januar 2016)
1. Januar 2017 Mit den Änderungen werden die bislang nach IAS 7
erforderlichen
Angaben
um
Angaben
zu
Veränderungen
von
Schulden
aus
Finanzierungsaktivitäten
erweitert.
Die
folgenden
Veränderungen im Fremdkapital als Ergebnis von
Finanzierungstätigkeiten sind zukünftig anzugeben:
(a)
Veränderungen
bei
den
Cash
Flows
aus
Finanzierungstätigkeit;
(b)
Veränderungen
als
Ergebnis der Erlangung bzw. des Verlusts von
Beherrschung
über
Tochter-
oder
anderen
Unternehmen;
(c)
Auswirkungen
von
Wechselkursänderungen;
(d)
Änderungen
von
beizulegenden Zeitwerten; (e) sonstige Änderungen.
Der Konzern hat die Angaben in der Anhangangabe
G gemacht.
Änderungen zu
IAS 12
"Ertragsteuern" (19.
Januar 2016)
1. Januar 2017 Die Änderungen betreffen Klarstellungen zu der
Bilanzierung
latenter
Steueransprüche
aus
unrealisierten
Verlusten
bei
zum
beizulegenden
Zeitwert bilanzierten Vermögenswerten. Aus diesen
Änderungen haben sich keine Auswirkungen auf die
Darstellung
der
Vermögens-,
Finanz-
und
Ertragslage oder das Ergebnis je Aktie ergeben.

Folgende vom IASB neu herausgegebenen bzw. überarbeiteten Standards oder Interpretationen, die im vorliegenden Konzernabschluss indes noch nicht verpflichtend anzuwenden waren, hat NORDWEST nicht freiwillig vorzeitig angewandt; z.T. steht die EU-Übernahme noch aus. Der Konzern prüft derzeit, ob die Änderungen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben werden.

Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden
für
Geschäftsjahre,
die am oder
nach beginnen
Inhalt und Bedeutung
Endgültige Fassung
IFRS 9 "Finanz
instrumente"
(24. Juli 2014);
Übernahme in
europäisches Recht
im November 2016
1. Januar 2018 Mit IFRS 9 bestimmt sich die Klassifizierung und
Bewertung von finanziellen Vermögenswerten nach
dem Geschäftsmodell des Unternehmens und der Art
der Zahlungsströme des jeweiligen Vermögenswertes.
Nach bisheriger Prüfung gehen wir davon aus, dass
zum Umstellungszeitpunkt auf IFRS 9 die finanziellen
Vermögenswerte
(insbes.
die
Forderungen
aus
Lieferungen und Leistungen) weiterhin zu fortgeführten
Anschaffungskosten
bewertet
werden.
Die
Neuregelung
zur
Ermittlung
der Wertminderungen
sieht das "Expected Loss Model" vor. Auf Grundlage
einer vorläufigen Beurteilung ist NORDWEST der
Auffassung,
dass
es
im
Vergleich
zum
bisher
anzuwendenden
"Incurred
Loss
Model"
keine
wesentlichen
Auswirkungen
auf
die
Höhe
der
kumulierten
Wertberichtigungen
zum
Erstanwendungszeitpunkt des IFRS 9 geben wird. In
Einzelfällen
kann
es
möglich
sein,
dass
Wertminderungen frühzeitiger als unter IAS 39 zu
erfassen
sind.
Im
Rahmen
des
Forderungsmanagements werden bereits Erwartungen
über künftige Wertminderungen berücksichtigt.
IFRS 15 "Erlöse aus
Verträgen mit
Kunden" (28. Mai
2014) einschließlich
der Änderungen zu
IFRS 15
(11. September
1. Januar 2018 NORDWEST hat sich für die Erstanwendung von IFRS
15
für
die
modifizierte
retrospektive
Anwendung
entschieden, so dass die Vergleichszahlen für das
Geschäftsjahr
2017
nicht
angepasst
werden.
Im
Geschäftsjahr 2017 hat NORDWEST die möglichen
Auswirkungen von IFRS 15 auf die verschiedenen
Geschäftsarten analysiert.
2015). Übernahme in
europäisches Recht
im Oktober 2016 und
die Klarstellungen im
Die bisherige Einschätzung, dass voraussichtlich keine
wesentlichen Auswirkungen für die Umsatzrealisierung
zu erwarten sind, hat sich bestätigt.
November 2017 NORDWEST Handel AG tritt als Full-Service-Anbieter
gegenüber ihren Fach- und Industriehandelspartnern
auf. Für die Geschäftsart Zentralregulierung besteht
nach
heutigem
Kenntnisstand
kein
wesentlicher
Änderungsbedarf. Allerdings gehen wir davon aus,
dass es im Rahmen der Halbjahresberichterstattung zu
höheren
Aufwendungen
aus
der
Zuführung
von
Rückstellungen für Leistungsprämien kommt, die sich
im
Geschäftsjahresverlauf wieder ausgleichen. Für das
Lager- und das Streckengeschäft erwarten wir keine
wesentlichen Auswirkungen.
Standard
(veröffentlicht am)
Anzuwenden
für
Geschäftsjahre,
die am oder
nach beginnen
Inhalt und Bedeutung
IFRS 16
"Leasingverhältnisse"
(13. Januar 2016)
Übernahme in
europäisches Recht
im Oktober 2017
voraussichtlich
1. Januar 2019
Die Vorschrift ersetzt den bisherigen Standard zur
Leasingbilanzierung IAS 17 sowie die Interpretationen
IFRIC
4,
SIC-2
und
SIC-27.
Die
wesentlichen
Neuerungen
betreffen
die
Bilanzierung
beim
Leasingnehmer.
Ein
Bilanzansatz
der
erlangten
Nutzungsrechte
und
der
dafür
eingegangenen
Zahlungsverpflichtungen hat zukünftig grundsätzlich für
alle
als
Leasingverhältnisse
qualifizierten
Nutzungsüberlassungsverträge zu erfolgen, soweit sie
nicht unwesentlich sind. Die bisherige Qualifizierung in
Finanzierungs-
und
Operating-Leasingverhältnisse
entfällt für den Leasingnehmer. Die neuen Vorschriften
führen tendenziell zu einer Bilanzverlängerung beim
Leasingnehmer mit entsprechender Auswirkung auf
finanzielle Kennzahlen. Die Auswirkungen auf die
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
werden
noch
geprüft.
Wir
verweisen
in
diesem
Zusammenhang auf die Anhangangabe (27) zu den
sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus operating
Leasingverträgen.
IFRIC 23
"Unsicherheit
bezüglich der
ertragsteuerlichen
Behandlung"
(7. Juni 2017)
voraussichtlich
1. Januar 2019
Mit
der
Vorschrift
wird
die
Bilanzierung
von
Unsicherheit in Bezug auf Ertragsteuern klargestellt.
Die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage werden derzeit noch geprüft.

B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Ertragsrealisation

Bei der NORDWEST Handel AG gelten Umsätze aus dem Strecken- und Lagergeschäft dann als realisiert, wenn dem entsprechenden Vertragspartner die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft wurde. Diese Fiktion gilt auch für Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung. Sobald der Industriepartner dem Kunden die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft hat, gilt der Umsatz als realisiert und hieraus entstehende Provisionsansprüche der NORDWEST Handel AG werden periodengerecht abgegrenzt. Etwaige Skontoansprüche aus dem Zentralregulierungs-, Strecken- und Lagergeschäft gelten dann als realisiert, wenn feststeht, unter welchen Abzügen eine Zahlung geleistet wird. Dies ist bei der NORDWEST Handel AG regelmäßig der Zeitpunkt der Einbuchung der Rechnung.

Bei der TeamFaktor NW GmbH gelten Umsatzerlöse in Form von Factoringgebühren dann als realisiert, wenn die entsprechende Rechnung durch den Factoringnehmer angedient und durch die TeamFaktor NW GmbH eingebucht wurde. Dies geschieht in jedem Fall beim Ankauf der Forderung. Für Forderungen, die aufgrund von definierten Kriterien nicht angekauft werden, erfolgt zum Teil ebenfalls die Erhebung einer Gebühr. Dies insbesondere in den Fällen, in denen das Debitorenmanagement für die Factoringnehmer übernommen wird. Die Factoringgebühren werden dabei unmittelbar von der Auszahlung in Abzug gebracht. Zinsen werden über den maßgeblichen Zeitraum der Kreditgewährung gegenüber dem Factoringnehmer vereinnahmt und monatlich nachträglich in Rechnung gestellt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Konzerns zur Erfassung von Erträgen aus Operating Leasingverhältnissen ist unter dem Gliederungspunkt als Finanzinvestition gehaltene Immobilie beschrieben.

Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden erfasst, sofern das Ergebnis eines Dienstleistungsgeschäfts verlässlich geschätzt werden kann.

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte und Entwicklungskosten werden entsprechend den Regelungen des IAS 38 aktiviert. Dies ist der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen.

Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aller kumulierten Amortisationen und Wertminderungen angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Zugangszeitpunkt in Höhe des Überschusses der Anschaffungskosten über das erworbene Nettovermögen angesetzt.

Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software/Datenbanken und die Entwicklung elektronischer Kataloge enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten.

Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben; diese basiert auf Erfahrungswerten im Konzern und beginnt mit Erreichen der Betriebsbereitschaft. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden entsprechend berücksichtigt. Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Finanzmittelflüsse der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden mindestens einmal jährlich auf Ebene der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit in Form eines Werthaltigkeitstests überprüft. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte zu schätzen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem Vergleich von beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten wird im Konzern grundsätzlich der Nutzungswert für die zahlungsmittelgenerierende Einheit herangezogen. Dazu muss der Vorstand die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen. Die Berechnung der Barwerte der Cashflows beruht auf Annahmen über Entwicklungen des Geschäftsvolumens, der zukünftigen Umsatzentwicklungen und Aufwendungen, die vergangene Erfahrungen widerspiegeln. Den Cashflow-Schätzungen liegen vom Vorstand aufgestellte Planungen, die einen Detailplanungszeitraum von vier Jahren umfassen, zu Grunde. Darüber hinaus ist ein angemessener Zinssatz zu ermitteln, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich der spezifischen Risiken des Bewertungsobjektes widerspiegelt.

Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang oder wenn kein wirtschaftlicher Nutzen erwartet wird, auszubuchen. Die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert wird unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Sachanlagen

Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.

Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Zahlungsströme zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Zahlungsströme der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.

Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.

Die Anschaffungs- / Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können in die Anschaffungs- / Herstellungskosten einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

2017 2016
Gebäude 25 bis 50 25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 15 5 bis 15
Personenkraftwagen 4 4
Sonstige Fahrzeuge 5 bis 8 5 bis 8
EDV-technische Ausstattung 3 bis 8 3 bis 8
Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 20 3 bis 20

Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Leasing

Als Leasingverhältnis gilt eine Vereinbarung, bei der der Leasinggeber dem Leasingnehmer gegen Zahlung das Recht auf Nutzung an einem Vermögenswert für einen vereinbarten Zeitraum überlässt.

Sofern das wirtschaftliche Eigentum an dem Leasingobjekt nicht auf den Leasingnehmer übertragen wird, liegt ein Operating-Leasingverhältnis vor. Hierbei weist der Leasingnehmer keinen Vermögenswert aus, sondern zeigt die über die Laufzeit des Leasingvertrages linearisierten Mietaufwendungen bzw. die vom Leasinggeber erhaltenen Leasingraten als Ertrag.

NORDWEST hat als Leasingnehmer mehrere Verträge zur Anmietung von Kraftfahrzeugen und Büromaschinen abgeschlossen, die als Operating-Leasingverhältnis qualifiziert werden, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken bei dem Leasinggeber verbleiben.

Seit dem Geschäftsjahr 2016 hat NORDWEST als Leasingnehmer einen Vertrag zur Anmietung von exklusiven Tablar-Lift-Lagerflächen abgeschlossen, der als Finanzierungsleasingverhältnis qualifiziert wurde, da die mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf NORDWEST übergegangen sind. Es besteht jedoch keine hinreichende Sicherheit, dass das Eigentum am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses auf NORDWEST über geht, sodass der Vermögenswert über die Laufzeit des Leasingverhältnisses abgeschrieben wird. Zum Beginn des Leasingverhältnisses wurde der Vermögenswert mit seinem beizulegenden Zeitwert beziehungsweise mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen als niedrigerem Wert erfasst.

NORDWEST hat als Leasinggeber einen Leasingvertrag zur gewerblichen Vermietung einer Immobilie in Herford geschlossen. Alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken an der Immobilie verbleiben bei NORDWEST. Bezüglich der in diesem Zusammenhang angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf den nachstehenden Abschnitt.

165

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien umfasste bisher ein nicht operativ oder administrativ genutztes Grundstück und Gebäude. Immobilien werden unter den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen, wenn sie zur Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden und der Anteil der Selbstnutzung 10 % bezogen auf die Mietfläche nicht übersteigt. Im Geschäftsjahr 2017 erfolgte eine Umgliederung in die Kategorie zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte. Auf die entsprechenden Erläuterungen unter (12) und (19) wird verwiesen.

Finanzinstrumente

Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments ist. Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 werden in Abhängigkeit des Einzelfalls entweder als finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Kredite und Forderungen, als bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen oder als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert.

Als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte werden insbesondere Beteiligungen dann klassifiziert, wenn eine kurzfristige Veräußerung nicht geplant ist und eine feste Laufzeit des Engagements sowie bestimmbare oder feste Zahlungen nicht vorliegen.

Die unter den (langfristigen) finanziellen Vermögenswerten ausgewiesenen Beteiligungen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden im Wesentlichen zu Anschaffungskosten bewertet, soweit deren beizulegende Zeitwerte nicht verlässlich ermittelbar sind.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden bei der erstmaligen Erfassung als Kredite und Forderungen mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen.

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Abschlussstichtag auf mögliche Wertminderungsindikatoren untersucht. Finanzielle Vermögenswerte werden als wertgemindert betrachtet, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswerts eintraten, ein objektiver Hinweis dafür vorliegt, dass sich die erwarteten künftigen Zahlungsströme der Finanzlage negativ verändert hat.

Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise (z.B. Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder signifikante Schwierigkeiten des Schuldners) dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß der ursprünglich vereinbarten Konditionen eingehen werden, erfolgt eine ergebniswirksame Erfassung einer Wertminderung. Werden Forderungen als uneinbringlich eingestuft, werden diese ausgebucht.

Finanzielle Vermögenswerte, bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, werden in Gruppen mit gleichartigen Risiken zusammengefasst und auf Wertminderung untersucht. Sofern für Vermögenswerte eine individuelle Wertminderung erfasst wurde, werden diese nicht in die pauschale Wertberichtigung auf Portfoliobasis einbezogen.

Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.

Der Konzern ist bei den Finanzinstrumenten einem Ausfallrisiko ausgesetzt, das aus der möglichen Nichterfüllung einer Vertragspartei resultiert. Das maximale Ausfallrisiko der im Konzern bilanzierten Finanzinstrumente besteht grundsätzlich in Höhe des Buchwerts, der sich entweder aus den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert ergibt. Die Ausbuchung von Finanzinstrumenten erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung erloschen oder übertragen sind oder wenn die finanziellen Vermögenswerte mit allen wesentlichen Chancen und Risiken übertragen sind. Wenn NORDWEST weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswertes verbundene Chancen und Risiken überträgt noch behält und weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert inne hat, werden der verbleibende Anteil am Vermögen und eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe der wahrscheinlich zu zahlenden Beträge bilanziert. Falls NORDWEST im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des übertragenen

Vermögenswertes verbundene Chancen und Risiken zurückbehält, wird der finanzielle Vermögenswert weiterhin erfasst.

Bei vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes ist die Differenz zwischen dem Buchwert und der Summe aus dem erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelt und allen kumulierten Gewinnen/Verlusten, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert wurden, in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Bei nicht vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes, wird der alte Buchwert des übertragenen finanziellen Vermögenswertes zwischen dem Teil, der nicht länger erfasst wird, und dem Teil, der aufgrund des anhaltenden Engagements weiter erfasst wird, auf Grundlage der relativen beizulegenden Zeitwerte dieser Teile am Übertragungstag aufgeteilt. Die Differenz zwischen dem Buchwert, der dem nicht länger erfassten Teil zugeordnet wurde, und der Summe aus dem für den nicht länger erfassten Teil erhaltenen Entgelt und allen ihm zugeordneten kumulierten Gewinnen/Verlusten, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital kumuliert wurden, ist in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Die Ausbuchung der Finanzinstrumente erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.

Vorräte

Unter den Vorräten sind diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren) oder die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.

Zahlungsmittel

Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit - gerechnet vom Erwerbszeitpunkt - von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Im Berichtsjahr wurden liquide Mittel in Höhe von 1,5 Mio. € zugunsten eines Lieferanten verpfändet und stehen damit nicht in der Verfügungsmacht von NORDWEST.

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Die Klassifizierung eines Vermögenswerts als zur Veräußerung gehalten erfolgt gemäß IFRS 5, sofern der zugehörige Buchwert vornehmlich durch Veräußerung und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Ein langfristiger Vermögenswert gilt als zur Veräußerung gehalten, wenn der gegenwärtige Zustand des Vermögenswerts für den Verkauf eines solchen Vermögenswerts gängig und üblich ist und die Veräußerung höchstwahrscheinlich ist. Unmittelbar vor der erstmaligen Klassifizierung als zur Veräußerung gehalten sind die Buchwerte des Vermögenswerts entsprechend den einschlägigen IFRS zu bewerten. Bei Umklassifizierung wird der Vermögenswert zum niedrigeren Wert aus Buchwert und Fair Value abzüglich Veräußerungskosten angesetzt und in der Bilanz gesondert ausgewiesen. Ebenso werden Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten in der Bilanz separat gezeigt.

Währungsumrechnung

Die Konzernunternehmen stellen ihre Jahresabschlüsse auf Basis ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Fremdwährungsgeschäfte der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Die dabei entstehenden Währungsgewinne und verluste aus diesen Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen. Der im Konzernabschluss für die Umrechnung verwendete Umrechnungskurs des US-Dollar beträgt zum 31.12.2017 EUR/USD 1,1993 (VJ: EUR/USD 1,05330). Insgesamt ergaben sich 166 T€ Währungsgewinne.

Rückstellungen

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen.

Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens. Effekte aus Planänderungen werden erfolgswirksam im Dienstzeitaufwand berücksichtigt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Sofern sich Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoverpflichtung ergeben, dazu gehören versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und der Ertrag aus Planvermögen, werden die Effekte daraus unmittelbar erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis

erfasst. Latente Steuern in Bezug auf die Neubewertung werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.

Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung (Best Estimate) des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. -zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.

Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und als Ertrag erfasst.

Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn nach vernünftigem Ermessen eines dieser Verfahren wahrscheinlich zu bereits heute verlässlich messbaren Mittelabflüssen führen wird. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie eventuelle Vergleichskosten und werden auf Grund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.

Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden in Abhängigkeit des Einzelfalls entweder als finanzielle Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert oder zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, klassifiziert. Sie werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sofern die finanzielle Verbindlichkeit nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden Transaktionskosten beim erstmaligen Ansatz berücksichtigt.

Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie entweder unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Fair Value.

Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden in Zinsaufwendungen und Tilgung aufgeteilt, so dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten oder dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Zinsaufwendungen werden direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde liegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.

Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden

Die Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt.

Tatsächliche Steuern, die sich auf direkt im Eigenkapital erfasste Posten beziehen, werden nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im Eigenkapital erfasst.

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden

Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS- und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Saldierungen erfolgen für Steueransprüche und -verpflichtungen, die gegenüber der gleichen Steuerbehörde bestehen. Die Ermittlung der latenten Steuern beruht gemäß IAS 12 auf der Anwendung der zum Realisationszeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 32,8 % (VJ: 32,8 %) setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlages sowie einem durchschnittlich geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.

Aktive latente Steuern werden immer dann bilanzierungspflichtig, wenn im Vergleich zur Steuerbilanz Vermögenswerte niedriger oder Verbindlichkeiten höher bewertet werden und sich die Differenzen im Zeitablauf umkehren.

Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50 % betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.

Der Buchwert aller latenten Steuererstattungsansprüche wird zu jedem Bilanzstichtag überprüft. Sofern die Nutzung nicht mehr wahrscheinlich ist, erfolgt die Berücksichtigung einer Wertminderung in entsprechendem Umfang. Wertminderungen werden in dem Umfang wieder aufgehoben, in dem eine Nutzung wahrscheinlich ist.

Eventualverbindlichkeiten

Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.

Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Schätzungsänderungen

Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.

Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert.

Entwicklungskosten, Kundenstämme sowie der Geschäfts- oder Firmenwert sind entsprechend den Erläuterungen der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aktiviert. Für die Zwecke der Bewertung hat die Unternehmensleitung im Falle unbegrenzter Nutzungsdauer jährlich einen Impairment Test durchzuführen. Dabei sind Schätzungen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie der anzuwendenden Abzinsungssätzen

erforderlich. Wenn die tatsächlich erwarteten künftigen Cashflows geringer als bisher geschätzt ausfallen, kann sich eine wesentliche Wertminderung ergeben.

Im Vergleich zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2016 erfolgte eine Schätzungsänderung bezüglich der Beurteilung der Nutzungsdauer eines Kundenstamms. Während bislang zutreffend von einer unbestimmbaren Nutzungsdauer des Kundenstamms ausgegangen wurde, zeigte sich nunmehr, dass die Nutzbarkeit aufgrund von Entwicklungen am Zentralregulierungsmarkt und der Fachhandelspartnerstruktur zeitlich begrenzt ist. Die Nutzungsdauer wurde rückwirkend zum 1. Januar 2017 angepasst. Bei der nun bestimmten Nutzungsdauer von 18 Jahren wurden im Konzernabschluss erstmalig planmäßige Abschreibungen in Höhe von 179 T€ auf den Kundenstamm vorgenommen.

Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie erforderlich. Wenn die Höhe des tatsächlich zu versteuernden Einkommens wesentlich von dem erwarteten zu versteuernden Einkommen abweicht, können sich die aktiven latenten Steuern in wesentlichem Umfang als nicht werthaltig erweisen.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Der tatsächlich erzielte Nettoveräußerungswert kann von dem erwarteten Betrag abweichen.

Die Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Für die Ermittlung von evtl. Wertminderungen werden zunächst die aus Vorbehaltsrechten resultierenden Sicherheiten (Waren, Forderungen), ggf. ergänzt um sonstige Sicherheiten (z.B. Bürgschaften, Grundschulden, etc.), gewichtet mit einer kennzahlenbasierten Realisierungswahrscheinlichkeit des jeweiligen Fachhandelspartners bzw. Factoringnehmers ermittelt. Eine sich hiernach ergebende Unterdeckung zwischen laufendem Saldo und Sicherheiten wird mit einer bonitätsabhängigen Ausfallwahrscheinlichkeit bewertet. Die Ermittlung der evtl. Wertminderungen unterliegt daher wesentlichen Unsicherheiten.

173

Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige Rentensteigerungen. Die Bestimmung des Abzinsungssatzes basiert wie in den Vorjahren auch, auf einer Zinsstruktur, die sich an den Stichtagsrenditen von Euro-Staatsanleihen orientiert und unter Berücksichtigung der Währung und der Laufzeit der zugrunde liegenden Verpflichtungen ermittelt. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgt auf Basis einer bestmöglichen Schätzung. Mit dieser Schätzung sind unvermeidbar Annahmen über Risiken aus unsicheren Ereignissen und Umständen verbunden. Künftige Ereignisse, die den zur Erfüllung einer Verpflichtung erforderlichen Betrag beeinflussen können, werden bei der Bemessung der Höhe einer Rückstellung berücksichtigt, sofern es ausreichende objektive substanzielle Hinweise zu deren Eintritt gibt. Sofern der tatsächliche Verpflichtungsumfang aufgrund der eingetretenen Ereignisse und Umstände von dem geschätzten Verpflichtungsumfang abweicht, können sich hieraus wesentliche positive und negative Ergebnisauswirkungen ergeben.

C. Konsolidierungskreis

Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel AG hält die folgenden Beteiligungen mittelbar bzw. unmittelbar:

Anteil der
NORDWEST
Firma Sitz Handel AG
%
e-direct Datenportal GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
HAGRO Haustechnik
Großhandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
NORDWEST Handel Ges.m.b.H. Salzburg, Österreich 100,0
Nürnberger Bund
Produktionsverbindungshandels GmbH Dortmund, Deutschland 100,0
TeamFaktor NW GmbH Dortmund, Deutschland 100,0

An der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG ist NORDWEST mit 9,9 % beteiligt; die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten im Konzernabschluss. Der letzte nach HGB aufgestellte Abschluss zum 31. Dezember 2016 weist einen Jahresüberschuss von T€ -1 aus. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf die Tabelle Finanzielle Vermögenswerte (Beteiligungen) unter (13).

D. Konsolidierungsgrundsätze

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2017 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.

Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.

Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert, soweit sie wesentlich sind. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.

Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven und negativen Unterschiedsbeträgen, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden.

Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:

2017
T€
2016
T€
Umsatzerlöse Streckengeschäft 269.506 265.148
+ Umsatzerlöse Lagergeschäft 128.176 126.267
+ Delkredereprovision 41.440 38.972
+ sonstige Erlöse 7.693 8.552
= Eigenumsatz 446.814 438.939
-
Skonto, Umsatzrückvergütungen
-50.179 -47.100
396.635 391.839

(2) Sonstige Erträge

Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

2017
T€
2016
T€
Sachbezüge PKW 484 431
Auflösung sonstige Rückstellungen 372 27
Auflösung Einzelwertberichtigungen 154 452
Erträge aus Währungsumrechnungen 166 0
Erträge aus abgeschriebenen Forderungen 14 134
Übrige Erträge 284 354
1.474 1.398

(3) Materialaufwand

Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:

2017 2016
T€ T€
Materialaufwand Streckengeschäft 268.986 264.824
+ Materialaufwand Lagergeschäft 98.209 98.970
= Aufwendungen für RHB und bezogene Waren 367.195 363.794
+ Aufwendungen für bezogene Leistungen 1.804 2.124
- Skontoerträge -33.677 -31.337
335.322 334.581

Die im Materialaufwand ausgewiesenen Skontoerträge entfallen in Teilen auch auf das Zentralregulierungsgeschäft, für das geschäftsartenbedingt kein originärer Materialaufwand anfällt. Da die auf das Zentralregulierungsgeschäft entfallenen Skontoerträge nicht verlässlich ermittelbar sind und die lieferantenseitige Ermittlung auch unabhängig von der Geschäftsart erfolgt, wird unter diesem Posten der Skontoertrag insgesamt ausgewiesen.

(4) Personalaufwand

Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2017 2016
T€ T€
Entgelte (Löhne und Gehälter) 20.560 18.949
+ soziale Abgaben 3.450 3.023
+ Aufwendungen für Altersversorgung 157 86
24.167 22.058

Der Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen beträgt im Geschäftsjahr T€ 32 (VJ: T€ 32).

In den Entgelten sind Leistungen aus Anlass der Beendigung der Arbeitsverhältnisse in Höhe von 0,1 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) erfasst.

Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2017 betrug:

Vollzeit
beschäftigte
Teilzeit
beschäftigte
Auszubildende
2017 (2016) 2017 (2016) 2017 (2016)
kaufm. Mitarbeiter 291 (272) 47 (39) 16 (21)
gewerbl. Mitarbeiter 2 (2) 0 (0) 0 (0)
Gesamt 293 (274) 47 (39) 16 (21)

NORDWEST Handel Konzern

(5) Abschreibungen/Wertminderungen

Die Abschreibungen unterteilen sich wie folgt:

2017
T€
2016
T€
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 1.214 1.201
Abschreibungen auf Sachanlagen 1.435 499
- Abschreibungen auf Gebäude 317 116
- Abschreibungen auf Technische Anlagen und Maschinen 210 84
- Abschreibungen auf andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 469 257
- Abschreibungen auf Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden 39 42
- Abschreibungen auf zur Veräußerung gehaltene, langfristige Vermögenswerte 400 0
2.649 1.700

Die Abschreibungen entfallen mit T€ 229 (VJ: T€ 301) auf die nach IAS 38 erforderliche Aktivierung der Entwicklungskosten für SAP-Module, Kataloge und einen Internetshop.

(6) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

2017
T€
2016
T€
Kosten Lagergeschäft 16.192 16.202
Verwaltungs- und Beratungskosten 4.257 4.502
Reparatur und Wartung 2.626 2.546
Werbe- und Reisekosten 1.738 1.182
Zuführung zu Einzelwertberichtigungen 941 1.195
Forderungsverluste 366 196
Kosten der Gebäudeunterhaltung 370 1.120
Zuführung pauschalierte Wertberichtigung 152 223
Übrige Aufwendungen 1.247 1.221
27.922 28.387

Die Entwicklung der Wertberichtigungen ist bei (16) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt.

(7) Finanzergebnis

Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:

2017
T€
2016
T€
Diskonterträge 335 458
Zinserträge 11 44
Übrige Finanzierungserträge 14 6
Finanzierungserträge 360 508
Diskontaufwendungen 0 0
Zinsaufwendungen -655 -713
Bürgschaftsaufwendungen -1 -1
Finanzierungsaufwendungen -656 -714
-296 -206

In dem Zinsaufwand ist u.a. auch der Ertrag aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von T€ 72 (VJ: T€ 79) enthalten. Der auf die Pensionsrückstellungen entfallende Zinsaufwand beträgt T€ 263 (VJ: T€ 314).

(8) Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:

2017
T€
2016
T€
Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern 3.004 2.174
Erstattete / noch zu erstattende Steuern -267 -29
Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden -88 -61
Latente Steuern aus Verlustvorträgen 52 -7
2.701 2.077

Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:

2017 2016
T€ T€
Ergebnis vor Steuern 8.031 6.797
Erwartete Ertragsteuern 2.634 2.257
Steuereffekte auf
- latente Steuern auf temporäre Abweichungen zwischen
(IFRS-)Handels- und Steuerbilanz
-85 -38
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+)
auf Grund von steuerfreien Erträge
-44 -45
- Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+)
auf Grund von steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen
233 193
- Steuermehrungen aus sonstigen steuerpflichtigen Erträgen 0 139
- latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen
Verlustvorträgen (Ertrag (-), Aufwand (+))
92 -479
- Auswirkungen aus Steuersatzänderungen 0 0
- Ertragsteuern Vorjahre (Ertrag (-), Aufwand (+)) -108 71
- Abweichungen lokaler Steuersatz vom latenten Konzernsteuersatz -21 -21
Tatsächliche Ertragsteuern 2.701 2.077

Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2017 beträgt 33,6 % (VJ: 30,6 %).

Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Steueraufwand aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen um T€ 92 (VJ: T€ 503) gemindert. Dem steht ein Aufwand aus der Inanspruchnahme von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge von T€ 52 gegenüber. Ferner wurde auf im Berichtsjahr entstandene, nicht realisierbare Verlustvorträge die Aktivierung einer Latenz in Höhe von T€ 132 unterlassen.

Für Verlustvorträge von gesamt T€ 4.942 (VJ: T€ 4.463) für Körperschaftsteuer und von T€ 1.518 (VJ: T€ 1.039) für Gewerbesteuer wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist. Die vorhandenen Verlustvorträge sind nach heutiger Einschätzung unverfallbar.

Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern in Höhe von T€ 18 (VJ: T€ 363) entfällt auf versicherungsmathematische Verluste.

Die latenten Steuern lassen sich folgenden Bilanzposten zuordnen:

Aktive latente Steuern Passive latente Steuern
31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016
T€ T€ T€ T€
Immaterielle Vermögenswerte 0 0 1.217 1.284
Vorräte 0 0 97 190
Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0 0 19 24
Finanzierungsleasing 39 43 0 0
Pensionsrückstellungen 2.202 2.272 0 0
Bewertung IFRS 5 13 0 0 0
Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig
realisierbaren Verlustvorträgen
76 128 0 0
2.329 2.443 1.333 1.499
Saldierungen -247 -319 -247 -319
2.082 2.124 1.086 1.180

(9) Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Periodenergebnisses (vgl. Anlage 2) durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2017 bei € 1,66 (im Vorjahr € 1,47). Es wurde wie folgt berechnet:

2017 2016
gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien 3.205.000 3.205.000
Periodenergebnis 5.330 T€ 4.720 T€
unverwässertes Ergebnis je Aktie 1,66 € 1,47 €

Sowohl im Geschäftsjahr 2017 als auch in 2016 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.

F. Erläuterungen zur Bilanz

Langfristige Vermögenswerte

(10) Immaterielle Vermögenswerte

in T€ Software Kundenstamm Entwicklungs kosten Geschäfts
oder
Firmenwert
Geleistete
Anzahlungen
Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17
Zu-/ Abgänge durch
9.387 4.532 5.983 899 467 21.268
Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 593 0 311 0 104 1.008
Umbuchungen 354 0 0 0 -354 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 121 0 150 0 0 271
Stand: 31.12.17 10.213 4.532 6.144 899 217 22.005
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.17
Zu-/ Abgänge durch
8.542 810 5.606 0 0 14.958
Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0
Zugänge 658 324 229 0 0 1.211
Umbuchungen 0 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 0
Abgänge 121 0 150 0 0 271
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.17 9.079 1.134 5.685 0 0 15.898
Buchwerte
Stand: 31.12.17 1.134 3.398 459 899 217 6.106
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 9.626 4.532 6.421 899 222 21.700
Zu-/ Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 663 0 276 0 277
Umbuchungen 31 0 0 0 -31
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 934 0 714 0 0
Stand: 31.12.16 9.386 4.532 5.983 899 468
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.16 8.707 665 6.020 0 0
Zu-/ Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0
Zugänge 755 145 301 0 0
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 921 0 714 0 0
Zuschreibungen 0 0 0 0 0 0
1.216
0
0
1.648
21.268
15.392
0
1.201
0
0
1.635
0
Stand: 31.12.16 8.541 810 5.607 0 0 14.958
Buchwerte

Der Posten Software enthält erworbene Software, die über eine Nutzungsdauer von drei bis sieben Jahren abgeschrieben wird.

Der Kundenstamm enthält u.a. vertraglich fixierte Kundenbeziehungen der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (NBP) mit Anschaffungskosten in Höhe von T€ 3.226. In den vorrangegangenen Konzernabschlüssen wurde bisher von einer unbegrenzten Nutzungsdauer für diesen Kundenstamm ausgegangen. Im Gegensatz dazu erfolgt im aktuellen Konzernabschluss eine Schätzungsänderung bezüglich der Beurteilung der Nutzungsdauer. Diese beruht in wesentlichen Teilen auf neuen Entwicklungen am Zentralregulierungsmarkt und der Fachhandelspartnerstruktur im Bereich Haustechnik. Aufgrund dessen wurde die Werthaltigkeit des Kundenstamms in 2017 –wie im Vorjahr auchbestätigt, allerdings impliziert die zuvor genannte strukturelle Veränderung im Geschäftsbereich Haustechnik im Vergleich zu den Vorjahren eine bestimmte Nutzungsdauer von 18 Jahren. Darin begründet wird erstmalig eine Abschreibung des Kundenstamms in Höhe von T€ 179 vorgenommen.

Der Vorstand hat folgende Annahmen für die Nutzungswertbestimmung des Kundenstamms zugrunde gelegt, die auf internen und externen Quellen basieren:

Die Planungsrechnung zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Kundenstamms wird unter Berücksichtigung der Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit allen diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes erstellt. Dabei handelt es ausschließlich um Umsätze der Geschäftsart Zentralregulierung.

Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 8,2% vor Steuern (VJ: 8,5%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2017 5,8% (VJ: 5,7%)) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT Entwicklung im Detailplanungszeitraum basiert auf einer Abschmelzungsrate von 5,0 %. Die über die Detailplanungsphase von 5 Jahren hinausgehenden Cashflows werden mit einer Wachstumsrate von 1,0 % (VJ: 1,0 %) extrapoliert. Im Rahmen der ereignisinduzierten Überprüfung der Werthaltigkeit des bis dahin nicht abnutzbaren Kundenstamms wurde der Buchwert– wie im Vorjahr auch – bestätigt.

Darüber hinaus wird innerhalb dieses Postens ein weiterer Kundenstamm aus der Akquisition der TeamFaktor NW GmbH mit Anschaffungskosten in Höhe von T€ 1.306 ausgewiesen, bei dem es sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen handelt, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von 9 Jahren abgeschrieben werden. Dies waren im Geschäftsjahr T€ 145 (VJ: T€ 145). Der Buchwert beträgt zum 31. Dezember 2017 T€ 351 (VJ: T€ 496). Ein Wertminderungsbedarf besteht – wie auch im Vorjahr – nicht.

Die Aktivierung von Entwicklungskosten betrifft im Wesentlichen Katalogdatenbanken, den Internetshop sowie kleinere, selbst erstellte Softwarelösungen. Im Geschäftsjahr 2017 wurde ein Betrag von T€ 311 (VJ: T€ 276) aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen / Wertminderungen erfasst.

Die Entwicklungskosten werden mit Erreichen der Betriebsbereitschaft planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von 3 Jahren abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig überprüft. Sofern erforderlich, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Anhaltspunkte für Wertminderungen ergaben sich – wie im Vorjahr – nicht.

Über die Entwicklungskosten des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungsund Entwicklungskosten angefallen.

Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von T€ 899 stammt auch aus der in 2007 vollzogenen Akquisition der NBP. Jährlich wird auf Basis einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes getestet. Grundlage ist eine Detailplanung von vier Jahren. Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 8,2% vor Steuern (VJ: 8,5%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2017 5,8% (VJ: 5,7%)) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT Entwicklung im Detailplanungszeitraum basiert auf einer Abschmelzungsrate von 5,0%. Die über die Detailplanungsphase von 5 Jahren hinausgehendenden Cashflows werden mit einer Wachstumsrate von 1,0% (VJ: 1,0%) extrapoliert. Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts wurde der Buchwert –wie im Vorjahr auchbestätigt.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für den Geschäfts- oder Firmenwert wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0%-Punkte sowie eine Verminderung des geplanten Wachstums um 5% untersucht. Danach ergäben sich ebenfalls keine Wertminderungen.

Die geleisteten Anzahlungen auf Software betreffen insbesondere eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie das Redesign des NORDWEST-Informationssystems.

(11) Sachanlagen

Buchwerte

in T€ Grundstücke,
grundstücks
gleiche
Rechte und
Bauten inkl.
Bauten auf
fremden
Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäfts
ausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17
18.053 1.610 2.640 119 22.422
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0 0 0
Zugänge 1.192 12 724 74 2.002
Umbuchungen 0 0 119 -119 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 108 0 108
Stand: 31.12.17 19.245 1.622 3.375 74 24.316
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.17 116 140 650 0 906
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0 0 0
Zugänge 355 172 471 0 998
Umbuchungen 0 0 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 0 102 0 102
Zuschreibungen 0 0 0 0 0
Stand: 31.12.17 471 312 1.019 0 1.802
Buchwerte
Stand: 31.12.17 18.774 1.310 2.356 74 22.514
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 1.951 94 2.898 6.951 11.894
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0 0 0
Zugänge 10.247 826 1.663 119 12.855
Umbuchungen 5.855 709 388 -6.951 1
Währungsanpassungen 0 0 0 0 0
Abgänge 0 19 2.309 0 2.328
Stand: 31.12.16 18.053 1.610 2.640 119 22.422
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.16 0 75 2.663 0 2.738
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0 0 0
Zugänge 116 84 256 0 456

Stand: 31.12.16 17.937 1.470 1.990 119 21.514

Umbuchungen 0 0 0 0 0 Währungsanpassungen 0 0 0 0 0 Abgänge 0 19 2.269 0 2.288 Zuschreibungen 0 0 0 0 0 Stand: 31.12.16 116 140 650 0 906

Die Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren.

Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 12,7 Mio. € besichert.

Hinsichtlich der Konzernzentrale in Dortmund besteht ein Wartungsvertrag mit der Depenbrock Gebäudemanagement GmbH & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 hat. Die Höhe der Vergütung hängt jeweils von der Art der zu erbringenden Leistung ab und kann somit nicht verlässlich quantifiziert werden. Darüber hinaus gibt es eine jährliche Pauschalvergütung in Höhe von T€ 59. Weitere Verpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

Im Geschäftsjahr 2017 hat die NORDWEST Handel AG das an die Betriebsimmobilie in Dortmund angrenzende Grundstück zu einem Preis von 862 T€ erworben. Auf dieser Fläche werden insbesondere Parkflächen für Mitarbeiter und Gäste entstehen. Aufgrund ausstehender gutachterlicher Arbeiten wurde die Baugenehmigung bisher noch nicht erteilt. Hinsichtlich dieses Kaufes und der damit verbundenen Erweiterung der Parkplätze besteht ein Generalunternehmer Vertrag mit der Meyer Tochtrup Bauunternehmen GmbH über die Durchführung der Erweiterung einer PKW-Stellplatzanlage. Die Beauftragung erfolgte vorbehaltlich der Erteilung der Baugenehmigung und der Freigabe der Kaufsache "Grundstück" durch den Wirtschaftsausschuss der Stadt Dortmund. Diese ist bisher nicht erfolgt. Die Honorarsumme beläuft sich auf insgesamt 699 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurden hierfür 33 T€ als Anzahlung geleistet.

(12) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilie

in T€ in T€
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17 1.892 Stand: 01.01.16 1.892
Zu-/ Abgänge durch Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 Änderung des Konsolidierungskreises 0
Zugänge 0 Zugänge 0
Umbuchungen -1.892 Umbuchungen 0
Währungsanpassungen 0 Währungsanpassungen 0
Abgänge 0 Abgänge 0
Stand: 31.12.17 0 Stand: 31.12.16 1.892
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.17 473 Stand: 01.01.16 431
Zu-/ Abgänge durch Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 Änderung des Konsolidierungskreises 0
Zugänge 39 Zugänge 42
Umbuchungen -512 Umbuchungen 0
Währungsanpassungen 0 Währungsanpassungen 0
Abgänge 0 Abgänge 0
Zuschreibungen 0 Zuschreibungen 0
Stand: 31.12.17 0 Stand: 31.12.16 473
Buchwerte Buchwerte
Stand: 31.12.17 0 Stand: 31.12.16 1.419
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0

Für diese Immobilie werden T€ 161(VJ: T€ 161) als Mieteinnahmen erfasst; die damit im Zusammenhang stehenden Aufwendungen belaufen sich auf T€ 35 (VJ: T€ 14). Die Immobilie wurde bisher linear mit einer Nutzungsdauer von 50 Jahren abgeschrieben.

Da am 26. Oktober 2017 ein Kaufvertrag über diesen Vermögenswert abgeschlossen wurde, ist die Veräußerung höchstwahrscheinlich. Da der Besitzübergang voraussichtlich am 1. Januar 2019 mit Kaufpreiszahlung durch die Käuferin stattfinden wird, wurde bereits im Geschäftsjahr 2017 die Umgliederung in den Posten "Zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerte" durchgeführt.

(13) Finanzielle Vermögenswerte

Buchwerte
2017 2016
T€ T€
a) Finanzanlagen
Beteiligungen 0 0
Übrige finanzielle Vermögenswerte 10 10
10 10
b) Langfristige Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.021 332
Mietfactoring 938 932
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 156 129
2.124 1.403

Die Finanzanlagen haben sich wie folgt entwickelt:

Beteiligungen Übrige
finanzielle
Vermögens
werte
Summe
in T€
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17 850 10 860
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0
Zugänge 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Stand: 31.12.17 850 10 860
Kumulierte Abschreibungen / Wertberichtigungen
Stand: 01.01.17 850 0 850
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0
Zugänge 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0
Stand: 31.12.17 850 0 850
Buchwerte
Stand: 31.12.17 0 10 10
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.16 850 6 856
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises
0 0 0
Zugänge 0 4 4
Umbuchungen 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Stand: 31.12.16 850 10 860
Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen
Stand: 01.01.16 850 0 850
Zu-/ Abgänge durch
Änderung des Konsolidierungskreises 0 0 0
Zugänge 0 0 0
Umbuchungen 0 0 0
Währungsanpassungen 0 0 0
Abgänge 0 0 0
Zuschreibungen 0 0 0
Stand: 31.12.16 850 0 850
Buchwerte
Stand: 31.12.16 0 10 10

Die Entwicklung der (langfristigen) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist in nachfolgender Tabelle dargestellt:

in € in €
Anschaffungskosten Anschaffungskosten
Stand: 01.01.17 852 Stand: 01.01.16 169
Zugänge 774 Zugänge 754
Abgänge 213 Abgänge 71
Umgliederung 36 Umgliederung 0
Stand: 31.12.17 1.448 Stand: 31.12.16 852
Wertberichtigung Wertberichtigung
Stand: 01.01.17 519 Stand: 01.01.16 169
Zuführung 0 Zuführung 356
Abgänge 92 Abgänge 5
Umgliederung 0 Umgliederung 0
Stand: 31.12.17 427 Stand: 31.12.16 519
Buchwerte
Stand: 31.12.17 1.021 Stand: 31.12.16 332

Unter diesem Posten werden so genannte Warendarlehen ausgewiesen, die das Mutterunternehmen seinen Fachhandelspartnern verzinslich zur Verfügung gestellt hat. Die Wertberichtigung entfällt in voller Höhe auf die Warendarlehen.

Darüber hinaus sind in den langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen langfristige Forderungen aus einem Mietfactoring-Vertrag der Teamfaktor NW GmbH mit einem Factoringnehmer in Höhe von T€ 938 (VJ: T€ 932) enthalten.

Die Sonstigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von T€ 156 (VJ: T€ 129) betreffen den langfristigen Anteil einer Vergleichsforderung der Teamfaktor NW GmbH.

Kurzfristige Vermögenswerte

(14) Vorräte

Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2017
T€
31.12.2016
T€
Unfertige Erzeugnisse 87 179
Handelswaren 26.874 22.063
Vorratsvermögen 26.961 22.242

Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt T€ 919 (VJ: T€ 467).

Im Rahmen der Vertragsprolongation der Kontokorrentlinien im Herbst 2016, der seit dem 1. November 2011 vereinbarten, mittelfristigen Finanzierung, sind die Handelswaren der NORDWEST Handel AG den Banken als Sicherheit übertragen. Siehe dazu auch Erläuterungen unter (21) zu den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.

(15) Finanzinstrumente

a) Risikoarten und Risikomanagement

Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen Zinssatz- und Bonitätsrisiken als Marktrisiken sowie allgemeine Liquiditätsrisiken.

Zinsänderungsrisiken werden durch aktive Beobachtung des Marktes und permanente Überwachung von Zinsinstrumenten (soweit vorhanden) gesteuert.

Zur Steuerung der Bonitätsrisiken siehe Erläuterungen unter (16) und I. Sonstige Angaben.

Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten.

Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt. Für weitere Angaben verweisen wir auf den Konzernlagebericht.

b) Übersicht über die Finanzinstrumente

Zu
fortgeführten
Anschaffungs
Zum
beizulegenden
Buchwert
31.12.2017
kosten
bewertet
Zeitwert
bewertet
In T€
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene
finanzielle Vermögenswerte
10 10
Warendarlehen (Kredite und Forderungen) 1.021 1.021
Mietfactoring
(Kredite und Forderungen)
938 938
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
156 156
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen)
137.279 137.279
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen)*
11.436 11.436
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
16.342 16.342

*davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500

In T€ Buchwert
31.12.2017
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
bewertet
Zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertet
Passiva
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 12.713 12.713
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
109.184 109.184
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 17.990 17.990
In T€ Buchwert
31.12.2016
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
bewertet
Zum
beizulegende
n Zeitwert
bewertet
Aktiva
Langfristige finanzielle Vermögenswerte
Zur Veräußerung verfügbare/ gehaltene
finanzielle Vermögenswerte u.ä.
10 10
Warendarlehen (Kredite und Forderungen) 332 332
Mietfactoring
(Kredite und Forderungen)
932 932
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
129 129
Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(Kredite und Forderungen)
110.539 110.539
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
(Kredite und Forderungen)
24.121* 24.121
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
(Kredite und Forderungen)
12.164 12.164
*davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500
In T€ Buchwert
31.12.2016
Zu
fortgeführten
Anschaffungs
kosten
bewertet
Zum
beizulegenden
Zeitwert
bewertet
Passiva
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 13.864 13.864
Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3.683 3.683
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
87.215 87.215
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 19.182 19.182

Der Buchwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem beizulegenden Zeitwert.

Die Warendarlehen (T€ 1.021; Vorjahr T€ 332) sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf der Basis spezifischer Parameter wie Bonität und Risikostruktur des

Kunden bewertet. Entsprechend werden Wertberichtigungen für zu erwartende Forderungsausfälle gebildet.

Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich nach den folgenden Kategorien zuordnen:

in T€ Forderungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten
2017 bewertete Verbindlichkeiten
Zinserträge 18
Zinsaufwendungen -546
Diskonterträge 335
Diskontaufwendungen 0
in T€
Forderungen Zu fortgeführten Anschaffungskosten
2016 bewertete Verbindlichkeiten
Zinserträge 44
Zinsaufwendungen -448
Diskonterträge 458

Aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei den Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von T€ 12 (VJ: T€ 11).

(16) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertkorrekturen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt. Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:

31.12.2017
T€
31.12.2016
T€
Nominalwert der Forderungen 152.429 126.429
- Einzelwertberichtigungen -13.393 -14.285
- pauschalierte Risikovorsorge -1.757 -1.605
= Forderungen aus Lieferungen und Leistungen lt. Bilanz 137.279 110.539

Die Wertberichtigungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:

2017
T€
2016
T€
Stand 01.01. 16.408 16.972
Auflösungen -154 -452
Zuführungen 1.047 1.419
Inanspruchnahmen -1.724 -1.531
Zwischensumme 15.577 16.408
Wertberichtigungen auf langfristige Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
-427 -519
Stand 31.12. 15.150 15.890

Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Inanspruchnahmen mindern die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsausbuchungen. Die Auflösungen von Wertberichtigungen werden unter den sonstigen Erträgen erfasst.

Aufgrund der bestehenden spezifischen Rahmenbedingungen für das Factoring wird in den nachstehenden Ausführungen zwischen Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager sowie Forderungen im Zusammenhang mit Factoring unterschieden.

Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager

Die Abteilung Kreditmanagement ist verantwortlich für das gesamte Forderungsmanagement sowie die Einschätzung zur Aufnahme und Entwicklung von Fachhandelspartnern. Vor Aufnahme eines neuen Fachhandelspartners nutzt NORDWEST externe und interne Bonitätsprüfungsmechanismen, um die Kreditwürdigkeit des Interessenten zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Handelspartner werden darüber hinaus regelmäßig aktualisiert und überwacht. Dabei wird jeder Änderung der Bonität durch eine Veränderung des internen Ratings Rechnung getragen.

Forderungen gelten dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 60 Tagen beglichen werden. Zum Bilanzstichtag bestanden nach dieser Definition überfällige Forderungen in Höhe von T€ 1.849 (VJ: T€ 930), die nicht einzelwertberichtigt sind. Diese Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus Forderungen, die gegen krisenbehafteten Unternehmen bestehen. Für diese Forderungen stehen zum Teil Eigentumsvorbehaltsrechte, sowie darüber hinaus zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung. Zudem besteht teilweise Kreditversicherungsschutz einer renommierten deutschen Versicherungsgesellschaft.

Die einzelwertberichtigten Forderungen (brutto) der NORDWEST Handel AG belaufen sich zum Bilanzstichtag auf T€ 16.431 (VJ: T€ 20.210), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 13.574 (VJ: T€ 15.721), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 2.857 (VJ: T€ 4.489) ergibt. Einzelwertberichtigungen wurden vorgenommen bei Handelspartnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Forderungen gerechnet wird.

Es bestehen für diese Forderungen Sicherheiten (inklusive Eigentumsvorbehaltsrechten) in Höhe von rund 2,9 Mio. € (VJ: 4,4 Mio. €). Die Höhe der vorgenannten Sicherheiten ist maßgeblich davon abhängig, welche Verwertungseinschätzung/Erlöserwartung zum Bilanzstichtag auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bekannten Sachverhalte bestand. Darüber hinaus bestimmt die Höhe etwaigere Zahlungserwartungen gegenüber der Warenkreditversicherung die Höhe der Sicherheiten.

Rund 81% (VJ: 79%) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die weder überfällig noch wertberichtigt sind, wurden im Rahmen der durchgeführten Bonitätsprüfung mit einer mindestens befriedigenden Bonität beurteilt.

Forderung aus Factoring

Die Forderungen aus Factoring werden durch eine eigene Abteilung Kreditmanagement bei der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH überwacht. Diese führt im Bestandskundengeschäft laufend und stets vor Geschäftsanbahnungen Bonitätsprüfungen der Factoringnehmer durch. Hierzu bedient sie sich der Jahresabschlüsse- und BWA-Analysen sowie externer Auskunfteien. Zudem wird das Veritätsrisiko (das Risiko des rechtlichen Bestandes und der Realisierbarkeit der angekauften Forderungen) durch so genannte Audits vor Ort bei den Factoringnehmern analysiert. Das Adressenausfallrisiko der Debitoren (Schuldner der angekauften Forderungen) wird durch Kreditversicherungen unter Berücksichtigung von Selbstbehalten gedeckt. Die vorstehenden Informationen werden systematisiert erfasst und zu einem eigenen Rating zusammengeführt.

Beim Factoring gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 30 Tagen nach dem vereinbarten Zahlungsziel beglichen werden.

Zum Bilanzstichtag bestanden bei der TeamFaktor NW GmbH insgesamt überfällige Forderungen in Höhe von T€ 7.269 (VJ: T€ 4.924), die nicht einzelwertberichtigt sind. Diese Forderungen unterfallen – unter Berücksichtigung von Bagatellgrenzen und Selbstbehalten – grundsätzlich dem Kreditversicherungsschutz von namhaften Warenkreditversicherungen.

Die einzelwertberichtigten Forderungen (brutto) zum Bilanzstichtag belaufen sich auf T€ 2.616 (VJ: T€ 1.837), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 243 (VJ: T€ 167), so dass sich ein Nettobuchwert von T€ 2.373 (VJ: T€ 1.670) ergibt. Einzelwertberichtigungen wurden vorgenommen bei Debitoren, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Forderungen gerechnet wird.

Übertragungen von finanziellen Vermögenswerten

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden zwischen der TeamFaktor NW GmbH und zwei Finanzdienstleistern unverändert Forderungsrahmenkaufverträge, die die Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von insgesamt 25 Mio. € verpflichten.

Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen gegen Debitoren, die die TeamFaktor NW GmbH im Rahmen ihrer originären Geschäftstätigkeit als Finanzdienstleister von ihren Factoringnehmern angekauft hat. Zur Refinanzierung der eigenen Finanzdienstleistungen überträgt die TeamFaktor NW GmbH ihrerseits die angekauften Forderungen an diese Finanzdienstleister. Im Rahmen des unechten Factorings trägt die TeamFaktor NW GmbH das Ausfallrisiko. Weitergehende Rechtsgeschäfte sind in Bezug auf die übertragenen finanziellen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des jeweiligen Finanzdienstleisters möglich. Die als Gegenleistung von den Finanzdienstleistern erhaltenen Zahlungsmittel werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Zum 31. Dezember 2017 wurden Forderungen mit einem Buchwert in Höhe von T€ 18.479 (VJ: T€ 13.658) übertragen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 13.863 (VJ: T€ 12.220) angesetzt.

Im Jahr 2017 wurden insgesamt T€ 172 (VJ: T€ 107) als Factoringgebühren und Zinskosten aus der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten aufwandswirksam erfasst.

(17) Übrige Forderungen und Vermögenswerte

Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

31.12.2017
T€
31.12.2016
T€
Boni-Forderungen 4.967 5.523
Delkredereprovisionen 2.247 2.282
Skontoerträge 2.204 1.971
Debitorische Kreditoren 3.076 510
WKZ-Forderungen 1.415 1.113
Vermittlungsumlagen 1.056 155
Rechnungsabgrenzungsposten 376 202
Übrige Vermögenswerte 1.001 408
Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz 16.342 12.164

Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten oder zum Barwert bilanziert.

Die Boni und die WKZ-Forderungen werden zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt, sofern sie vertraglich vereinbart sind und die Realisation wahrscheinlich ist. Die Abgrenzungen basieren auf Hochrechnungen, soweit es um Lieferantenvergütungen geht, die an gewisse Kalenderjahresziele gekoppelt sind.

(18) Kurzfristige Steuererstattungsansprüche

Das sogenannte Körperschaftsteuerguthaben wurde letztmalig in 2017 in Höhe von T€ 419 ausbezahlt.

Darüber hinaus werden in diesem Posten Körperschaftsteuer- und Gewerbesteueransprüche aus Überzahlungen von T€ 99 (VJ: T€ 494) ausgewiesen.

(19) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

Bei den zur Veräußerung gehaltenen langfristigen Vermögenswerten handelt es sich um ein bebautes Grundstück, durch dessen Nutzung bislang Mieteinnahmen in Höhe von T€ 161 p.a. erzielt wurden. Der Vermögenswert wurde bisher in den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausgewiesen. Da am 26. Oktober 2017 ein Kaufvertrag über den Vermögenswert abgeschlossen wurde, ist die Veräußerung nach IFRS 5 als "höchstwahrscheinlich" einzustufen. Der Besitzübergang wird gemäß Kaufvertrag voraussichtlich am 1. Januar 2019 mit Kaufpreiszahlung durch die Käuferin stattfinden. Der Ansatz dieses Vermögenswerts zum beizulegenden Zeitwert führt zu einer Wertminderung in Höhe von T€ 400, die in den Abschreibungen enthalten ist.

in €
Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
Stand: 01.01.17 0
Umbuchungen 1.892
Abgänge 0
Stand: 31.12.17 1.892
Kumulierte Abschreibungen
Stand: 01.01.17 0
Abschreibungen des Berichtsjahres 400
Umbuchungen 512
Abgänge 0
Stand: 31.12.17 912
Buchwerte
Stand: 31.12.17 980

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

(20) Eigenkapital

Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).

Die Kapitalrücklage in Höhe von T€ 672 (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.

Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage in Höhe von T€ 3.273 (unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die Anpassungen aus der Umstellung der Konzernrechnungslegung auf die IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, die erfolgsneutral erfassten Aufwendungen und Erträge und die angesammelten thesaurierten Ergebnisse.

Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn des gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschlusses der NORDWEST Handel AG. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn 2017 einen Betrag von € 1.762.750,00 auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von € 0,55 je dividendenberechtigter Aktie.

Zur Entwicklung der direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Gesamtergebnisrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Kapitalmanagement

Ziele der Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums sowie die Gewährleistung attraktiver Dividendenzahlungen und des Kapitaldienstes. Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso wird hierdurch die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns erhöht und der Kapitaldienst optimiert.

(21) Langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat im Geschäftsjahr 2015 Ratentilgungsdarlehen mit einem Gesamtvolumen von 14,76 Mio. Euro aufgenommen, die Laufzeiten bis 2030 haben. Die Darlehen werden zu Zinssätzen zwischen 0,76% und 1,35% gewährt und haben unterschiedliche Restlaufzeiten. Die Finanzmittel sind zweckgebunden und werden ausschließlich zur Finanzierung der Errichtung der neuen Konzernzentrale am Standort Dortmund verwendet.

Im Geschäftsjahr 2017 wurden planmäßig T€ 1.164 getilgt.

Für drei Tilgungsdarlehen reicht die Zinsbindung bis zum Ende der Laufzeit, für die übrigen drei Tilgungsdarlehen wurde eine Zinsbindungsfrist bis zum 31.03.2025 vereinbart.

Aufgrund der Anwendung der Effektivzinsmethode ergibt sich zum 31.12.2017 ein Unterschied von insgesamt T€ 57 zwischen der noch zu tilgenden Kreditsumme in Höhe von T€ 12.677 und den ausgewiesenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von T€ 12.619.

Beim erstmaligen Ansatz wurden die den Verbindlichkeiten direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von T€ 90 entsprechend in Abzug gebracht. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Differenz wird über die Laufzeit verteilt und im Zinsergebnis erfasst.

Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €, die sich aufgrund der Tilgung auf 12,7 Mio. € reduziert haben.

In der nachfolgenden Tabelle ist die Fälligkeitsstruktur mit vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:

Cash Flow (T€)
Gesamt
Cash Flow (T€)
2018
Cash Flow (T€)
2019 –
2022
Cash Flow (T€)
2023 -
2030
Zins und Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung Zins Tilgung
Finanz
verbindlichkeiten
13.670 163 1.164 499 4.655 332 6.857

Weiterhin sind in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten Einbehalte der TeamFaktor NW GmbH in Höhe von T€ 94 (VJ: T€ 94) enthalten, die aus einem in 2016 abgeschlossenen Mietfactoring-Vertrag resultieren.

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die NORDWEST Handel AG hat ihre Kontokorrentlinie unterjährig nur an wenigen Tagen teilweise in Anspruch genommen.

Mit Wirkung zum 01.01.2011 wurde ein Poolvertrag mit insgesamt drei Kreditinstituten geschlossen und eine neue mittelfristige Finanzierung mit einem Gesamtvolumen von 21 Mio. € vereinbart. Diese Finanzierung wurde im Herbst 2016 verlängert. Die nunmehr zugesagten Kreditlinien haben eine Laufzeit bis zum 31.12.2019. Hierfür wird folgende Sicherheit gestellt:

  • Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen mit Ausnahme von freigegebenen Einzelforderungen bei namentlich benannten Debitoren.

Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die variabel verzinslichen Verbindlichkeiten wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital konstant geblieben (Vorjahr: Minderung um T€ 93).

(22) Rückstellungen für Pensionen

Rückstellungen für Pensionen

Die Leistungen des Konzerns umfassen unmittelbare Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrente in Deutschland. Versorgungsberechtigt sind alle am 15.11.1987 bzw. bis zum 31.08.1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.

Pensionsrückstellungenen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme nach der Projected-Unit-Credit-Method ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.

Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:

-
Zinssatz:
1,80 % (VJ: 1,80 %)
-
Gehaltstrend:
2,50 % (VJ: 2,50 %)
-
Rententrend
1,25 % (VJ: 1,25 %)
-
Fluktuation
0,00 % (VJ: 0,00 %)

Es wurden die "Richttafeln 2005 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet.

Der Versorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

2017
T€
2016
T€
Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 32 32
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 263 314
= Versorgungsaufwand des Geschäftsjahres 295 336

Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:

2017
T€
2016
T€
Verpflichtungen 01.01. 14.865 13.919
+ Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres 32 32
+ Zinsaufwand des Geschäftsjahres 263 314
- Pensionszahlungen -625 -627
-/+ versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 71 1.227
= Verpflichtungen 31.12. 14.605 14.865

NORDWEST hat aufgrund einer einzelvertraglichen Zusage an einen ehemaligen Vorstand zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.

Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:

2017
T€
2016
T€
Beizulegender Zeitwert zum 01.01. 2.206 2.130
+ Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen 39 48
- gezahlte Versorgungsleistungen -95 -95
+/- Neubewertungseffekte 17 122
= Beizulegender Zeitwert zum 31.12. 2.165 2.206

Der beizulegende Zeitwert des Plan Assets entspricht dazugehörigen DBO mit Mio. € 2,1 (VJ: Mio. € 2,5).

Der tatsächliche Gewinn aus dem Planvermögen beträgt im Geschäftsjahr T€ 17 (VJ: Aufwand T€ -16).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:

2017
T€
2016
T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 14.605 14.865
Beizulegender Zeitwert des Planvermögens -2.165 -2.206
Pensionsrückstellungen 12.440 12.659

Für das Geschäftsjahr 2018 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. T€ 533 geschätzt.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen beträgt ca. 15 Jahre.

Für die Sensitivitätsberechnungen wurden die Pensionsverpflichtungen zum Stichtag angesetzt und die Zinssätze bzw. die Rententrends um 0,25%-Punkte nach oben und unten verändert. Der Barwert der Pensionsverpflichtung entwickelt sich wie folgt:

Zinssatz 1,55 %; Zinssatz 2,05 %;
R-Trend 1,25 % R-Trend 1,25%
T€ T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 15.301 14.114
Zinssatz 1,8 %; Zinssatz 1,8 %;
R-Trend 1,00 % R-Trend 1,50%
T€ T€
Barwert der Pensionsverpflichtungen 14.169 15.110

(23) Lieferantenverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig und unterliegen bei den Eigengeschäften den üblichen Eigentumsvorbehalten.

(24) Sonstige Verbindlichkeiten

Die übrigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeiten betragen grundsätzlich nicht mehr als ein Jahr. Sie teilen sich wie folgt auf:

31.12.2017
T€
31.12.2016
T€
Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen 13.863 12.220
Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer 1.243 3.830
Kreditorische Debitoren 794 1.073
Rechnungsabgrenzungsposten 858 543
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 668 763
Ausstehende Kundenboni 269 356
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 233 304
Übrige Verbindlichkeiten 62 93
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz 17.990 19.182

Zu dem unter den Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen ausgewiesenen Betrag verweisen wir auf unsere Ausführungen unter (16).

Aus den unter den Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing enthaltenen Leasingverhältnissen werden in den Folgeperioden folgende Leasingzahlungen fällig:

in T€ Bis 1 Jahr Bis 5 Jahre > 5 Jahre Summe
Leasingzahlungen 104 415 182 701
Abzinsungsbeträge 9 21 2 32
Barwerte 95 394 180 669

Bei diesem Leasingobjekt handelt es sich um eine Erweiterung am Logistikstandort in Gießen der Rhenus SE & Co. KG. Die Erweiterung betrifft die ausschließlich durch die NORDWEST Handel AG genutzten Flächen und wurde in enger Abstimmung zwischen beiden Gesellschaften durchgeführt.

Die Übrigen Verbindlichkeiten weisen in voller Höhe eine Fälligkeit von ein bis fünf Jahren auf.

(25) Steuerschulden

Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:

31.12.2017
T€
31.12.2016
T€
Gewerbesteuer 1.964 458
Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag 608 282
Steuerschulden lt. Bilanz 2.572 740

(26) Sonstige Rückstellungen

Die Entwicklung der Rückstellungen ergibt sich wie folgt:

01.01.2017
T€
Inanspruchn
ahme
T€
Auflösung
T€
Zuführung
T€
31.12.2017
T€
Leistungsprämie 2.686 2.680 6 3.615 3.615
Personalrückstellungen 1.519 1.064 258 1.942 2.139
Aufsichtsratsbezüge 234 234 0 210 210
Übrige Rückstellungen 817 347 108 794 1.156
5.256 4.325 372 6.561 7.120

Die sonstigen Rückstellungen sind grundsätzlich kurzfristig mit Ausnahme der erfolgsabhängigen Komponenten der Vorstandsvergütung in Höhe von T€ 249 (Vorjahr T€ 35), die erst im dritten bzw. vierten Jahr nach dem Bezugsjahr zur Auszahlung gelangen (weitere Informationen siehe Vergütungsbericht im Konzernlagebericht). Der Ausweis dieser langfristigen Rückstellungen erfolgt in den Personalrückstellungen.

Die Übrigen Rückstellungen umfassen auch solche für Rechts- und Prozessrisiken in Höhe von T€ 65. Aktuell bestehen mehrere Rechtsstreitigkeiten in denen NORDWEST sowohl Klägerin als auch Beklagte ist.

(27) Sonstige Haftungsverhältnisse, sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf (21).

Die Gesellschaft least 66 Fahrzeuge für ihren Fuhrpark. Diese Leasingverhältnisse sind nach IAS 17.10 als Operating-Leasingverhältnisse zu klassifizieren. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus zum Bilanzstichtag unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen beträgt mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr T€ 331 (VJ: T€ 400) und mit einer Laufzeit von 1 bis 5 Jahren T€ 201 (VJ: T€ 326). Mit einer Laufzeit von mehr als 5 Jahren bestehen keine Leasingverbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2017 wurden an Leasingaufwendungen T€ 531 (VJ: T€ 481) erfasst.

Die Gebäudereinigung für den Neubau Dortmund wird durch die Linder GmbH erbracht, der Vertrag hat eine Laufzeit bis zum 30.09.2018. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig von der gereinigten Fläche. Die monatlichen Aufwendungen betragen rund 12 T€. Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt 141 T€ abgerechnet.

Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung ist der Höhe nach abhängig vom Lagervolumen und der Umschlagshäufigkeit des gelagerten Bestands.

Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht ein Vertrag über Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2018 beläuft sich auf rund 1.025 T€. Für die Geschäftsjahre 2019 bis 2020 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 2.050 T€.

Es besteht ein Mietvertrag für den Gewerberaum am Niedersachsenweg 23 in Dortmund mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2019. Der zukünftige Aufwand beläuft sich auf 91 T€, davon sind 61 T€ innerhalb eines Jahres fällig.

Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2018 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 933 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 370 T€.

Es besteht ein Werbevertrag mit dem Deutschen Handballbund e.V. und der HMG Handball Marketing Gesellschaft mbH. Für den Zeitraum vom 15.10.2017 bis zum 31.12.2020 ist die NORDWEST Handel AG "Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes". Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 585 T€. Hiervon sind 195 T€ innerhalb eines Jahres und weitere 390 T€ innerhalb von 3 Jahren fällig.

G. Angaben zur Kapitalflussrechnung

Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten sind:

  • erhaltene Zinsen von T€ 387 (Vorjahr: T€ 461) und
  • gezahlte Zinsen von T€ 546 (Vorjahr: T€ 391)
  • gezahlte Ertragsteuern von T€ 857 (Vorjahr: T€ 1.813) und
  • erhaltene Ertragsteuern von T€ 317 (Vorjahr: T€ 7)

Der Finanzmittelfonds entspricht den flüssigen Mitteln. Innerhalb der flüssigen Mittel sind solche in Höhe von T€ 1.500 (Vorjahr: T€ 1.500) verfügungsbeschränkt.

Die Finanzverbindlichkeiten betragen T€ 12.713 (VJ: T€ 17.547). Die Veränderung von T€ 4.834 resultiert aus T€ 4.846 Tilgung und nicht zahlungswirksamen Effekten in Höhe von T€ 12 aus der Effektivzinsmethode. Die Leasingverbindlichkeit beträgt T€ 669 (VJ: T€ 763). Die Veränderung von T€ 94 resultiert zu T€ 104 aus Tilgungen und nicht zahlungswirksamen Effekten in Höhe von T€ 10 aus der Effektivzinsmethode.

H. Segmentberichterstattung

NORDWEST berichtet über vier Berichtssegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.

Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.

In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (=EBIT). Die Überleitung umfasst deshalb neben den bereits beschriebenen Inhalten auch das Finanzergebnis und die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die bewertungsrelevanten Einflüsse der Rechnungslegung nach IFRS.

Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.

Die Position der Segmentgemeinkosten enthält die Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.

Bei der Ermittlung der einzelnen Segmentergebnisse erfolgt die Darstellung der Streckenboni in Abweichung zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns nicht in den Segmenterlösen, sondern wird in den Segmenteinzelaufwendungen gezeigt.

B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
107.269 27.117 264.359 2.630 478 401.853
14 149 0 316 287 766
107.283 27.266 264.359 2.946 765 402.619
69.866 22.069 262.070 2.963 2.488 359.456
233 45 6 64 1.112 1.460
27.244 4.785 2.186 438 0 34.653
652 119 65 0 0 836
97.110 26.854 264.256 3.401 2.488 394.109
10.173 412 103 -455 -1.723 8.510
- - - - -476 -476
- - - - -2.736 -2.736
- - - - 31 31

Konzernergebnis 5.330

2016

Konzern B-H-I H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 95.364 36.168 262.920 2.287 323 397.062
Sonstige Erlöse 2 61 0 166 -86 143
Gesamterlöse 95.366 36.229 262.920 2.453 237 397.205
Segmenteinzelaufwand 62.646 29.623 260.402 2.650 1.950 357.271
davon Abschreibungen 235 52 3 86 361 737
Segmentgemeinaufwand 24.132 5.781 2.445 420 0 32.778
davon Abschreibungen 647 91 55 0 0 793
Gesamtaufwand 86.778 35.404 262.847 3.070 1.950 390.049
Segmentergebnis 8.588 825 73 -617 -1.713 7.156
Finanzergebnis - - - - -293 -293
Steuern - - - - -2.146 -2.146
IFRS-Effekte - - - - 3 3

Konzernergebnis 4.720

Die sehr gute Geschäftsentwicklung spiegelt sich in der Segmentergebnisrechnung wider. Im Segment BHI folgt die Erlös- und Ergebnisentwicklung dem gestiegenen Umsatzvolumen,

sodass das Segmentergebnis deutlich gesteigert werden kann. Auch im Segment S sorgt ein gestiegenes Geschäftsvolumen für eine positive Entwicklung des Ergebnisses. Das Segment DL profitiert von der positiven Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und kann sein Segmentergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessern. Einzig im Segment H wird das Segmentergebnis durch den Verlust von Fachhandelspartnern belastet. Insgesamt folgt die Entwicklung der Segmentergebnisse damit dem im Wirtschaftsbericht beschriebenen Geschäftsverlauf in den einzelnen Geschäftsbereichen.

I. Sonstige Angaben

Nahestehende Personen

Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahe stehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahe stehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3 %, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert.

Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST Konzern und nahe stehenden Personen fanden im Geschäftsjahr 2017 statt:

In zwei (Vorjahr drei) Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2017 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von T€ 124.117 (VJ: T€ 108.646) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 4.264 (VJ: T€ 4.385).

In einem Fall unterhielten Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3 % bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartner- und Lieferantenvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihren Anteilsbesitz kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2017 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von T€ 8.262 (VJ: T€ 8.165) abgewickelt. Die zum

Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen T€ 420 (VJ: T€ 399). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen T€ 393 (VJ: T€ 193).

Hinsichtlich der Nutzung von artikelbezogenen Daten besteht ein Vertrag mit dem Beteiligungsunternehmen nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG. Die Geschäfte in Höhe von T€ 135 (VJ: T€ 143) zwischen diesem Unternehmen und dem NORDWEST Konzern wurden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Aus diesen Geschäften bestehen zum 31. Dezember 2017 keine offenen Forderungen (VJ: T€ 0).

Risikomanagement

Die durch den Konzern verwendeten Finanzinstrumente - mit Ausnahme derivativer Finanzinstrumente - umfassen im Wesentlichen Kontokorrentkredite und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. In 2015 hat NORDWEST ein verfügungsbeschränktes Darlehen zur Finanzierung der in 2016 fertiggestellten Konzernzentrale aufgenommen, dieses wird zum 31.12.2017 mit T€ 12.619 (VJ: T€ 13.771) in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

Zum 31.12.2017 standen NORDWEST Kontokorrent-Kreditlinien von drei (Vorjahr vier) Banken mit einem Gesamtvolumen von T€ 21.000 (VJ: T€ 29.500) zur Verfügung. Bei der NORDWEST Handel AG wurden die gewährten Linien in Höhe von T€ 21.000 zum Bilanzstichtag nicht in Anspruch genommen. Die TeamFaktor NW GmbH hat zum 31.12.2017 ebenfalls keine Inanspruchnahme (Vorjahr Inanspruchnahme T€ 3.682). Die Konditionen richten sich nach dem 3-Monats-Euribor zuzüglich eines 2 %-prozentigen Aufschlages. Ein Risiko weiteres Fremdkapital zu erhalten, sehen wir aus heutiger Sicht nicht. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns.

Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren. Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Konzerns umfassen Cashflow-Risiken sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken.

Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Die Kreditlinien der NORDWEST Handel AG sind bis zum 31. Dezember 2019 gewährt. Feste Zinsanpassungstermine liegen nicht vor, vielmehr erfolgt eine Anpassung bei Veränderung der Marktzinsen. Hieraus ergibt sich das mögliche Risiko einer jederzeit bzw. vorzeitigen Kündigung bei entsprechend negativer

Unternehmensentwicklung. Covenants sind bei der NORDWEST Handel AG nicht vereinbart.

Eine Ausnahme bilden die für den Neubau der Konzernzentrale aufgenommenen Finanzmittel, für die eine Zinsbindung bis in das Jahr 2025 vereinbart wurde. Die Zinssätze für diese langfristigen Kredite betragen zwischen 0,76 - 1,35 % p.a.

Der Konzern schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Die Gesamtheit der bei den Aktiva (15) ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente.

Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist es, sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und seine finanzielle Substanz erhalten bleiben, siehe dazu (20).

Vergütung des Vorstands/Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2017 auf T€ 1.057 (VJ: T€ 833). Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden Aufwendungen innerhalb der Gewinn-und Verlustrechnung für die erworbenen Versorgungsansprüche von T€ 100 (VJ: T€ 162) erfasst. Zahlungen wurden für diesen Personenkreis in Höhe von T€ 311 (VJ: T€ 301) geleistet. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs beläuft sich auf insgesamt Mio. € 7,8 (VJ: Mio. € 7,9). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.

Die langfristigen Rückstellungen enthalten Zuführungen zu den erfolgsbezogenen Komponenten der Vorstandsvergütung in Höhe von T€ 214 (Vorjahr T€ 35), die erst im dritten bzw. vierten Jahr nach dem Bezugsjahr zur Auszahlung gelangen.

Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden T€ 210 (VJ: T€ 234) zurückgestellt. Für die individualisierte Einzelaufstellung der Bezüge der Vorstandsmitglieder wird auf die Angaben im Konzernlagebericht verwiesen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstige betriebliche Aufwendungen erfassten Honorare unseres Abschlussprüfers betragen:

2017 2016
T€ T€
Abschlussprüfungsleistungen 205 227
Steuerberatungsleistungen 151 109
sonstige Leistungen 30 62
386 398

Die Abschlussprüfungsleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG und ihrer Tochtergesellschaften. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des Geschäftsjahres enthalten und die Prüfung des Abhängigkeitsberichtes. Die sonstigen Leistungen enthalten Leistungen, die im Zusammenhang mit der Fairness Opinion zum Übernahmeangebot für NORDWEST-Aktien der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH erbracht wurden. Die Steuerberatungsleistungen umfassen Leistungen im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuerklärungen für das Geschäftsjahr 2017 sowie umsatzsteuerliche Beratung, die sich aus der Durchführung des Zentralregulierungs- und Streckengeschäftes ergeben. Diese Leistungen betreffen im Wesentlichen die Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Fachhandels- und Industriepartner und haben deshalb keinen unmittelbaren Einfluss auf den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG. Darüber hinaus hat Baker Tilly GmbH & Co. KG uns in einem außergerichtlichen Verfahren zur Lohnsteuer beraten.

Aufsichtsrats-, Beirats- und andere Mandate der Aufsichtsratsmitglieder sowie des Vorstandes der NORDWEST Handel AG per 31.12.2017

A = AR-Mandate

B = Beiratsmandate

C = andere Mandate

Mitglieder des Vorstandes der NORDWEST Handel AG

Bernhard Dressler

Vorstandsvorsitzender

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Mitglied des Aufsichtsrates der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart A

Jörg Axel Simon

Vorstand Stahl, Finanzen & Administration

Mitglieder des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG

Martin Helmut Bertinchamp, Vorsitzender

Inhaber der MB Prochairman Consulting, München

Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen A

Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim A

Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim A Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Beurer GmbH, Ulm (bis September 2017) A

Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl B

Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen B

Mitglied des Verwaltungsrats der Paul Bauder GmbH & Co. KG, Stuttgart B Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Werner International Holding SARL., Luxemburg B

Mitglied und Vorsitzender (Chairman) des Beirats (Board of Directors) der WernerCo, Greenville, USA B

Eberhard Frick, stellv. Vorsitzender

Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen
Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG A
Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf
Mitglied des Beirats der KAEFER Stahl+Baustoffe GmbH & Co. KG, Brilon B
Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH &
Co. KG, Stolberg
B

Norbert Unterharnscheidt

Geschäftsführer der e.systeme21 GmbH, Dornstadt

Geschäftsführer der Fachhandel für autarke Energiesysteme GmbH, Bellenberg

Geschäftsführer der UHS Verwaltungs- und Beteiligungs-GmbH, Ulm

Kaufmännischer Leiter für Rechnungswesen und Controlling (Prokurist) bei der LEISTRITZ Turbinentechnik GmbH, Remscheid

Mitglied des Verwaltungsrats des Verbands Deutscher Treasurer e.V., Limburg (bis Dezember 2017) C

Hans Stumpf

Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der IBS GmbH, Plattling Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf C

214

Rüdiger Bäcker *)
Kaufm. Angestellter
Andreas Rüth *)
Kaufm. Angestellter

*) Arbeitnehmervertreter

Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.

Entsprechenserklärung

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2016 ist abgegeben und wurde den Aktionären unterhttp://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.

Dortmund, den 20. März 2018

NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Bernhard Dressler Jörg Axel Simon

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund

VERMERK ÜBER DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2017, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU- APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2017 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:

  • I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • II. Realisierung von Bonusforderungen

Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:

    1. Sachverhalte und Problemstellung
    1. Prüferisches Vorgehen und Erkenntnisse
    1. Verweis auf weitergehende Informationen

I. Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

  1. Im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen insgesamt 137 Mio. € (Vorjahr 111 Mio. €) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.

NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer für ihre Forderungen geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit erhebliche Bedeutung im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind in hohem Maße ermessensabhängig und basieren auf künftigen Erwartungen. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung von Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG zu.

  1. Wir haben den Prozess zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen einer Systemprüfung und anhand von aussagebezogenen Prüfungshandlungen insbesondere hinsichtlich der Bonitätsüberwachung und der Ermittlung von Sicherheiten beurteilt.

Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu überprüfen.

Die getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

  1. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang unter B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und zu den Erläuterungen zur Bilanz, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, (16). Der Chancen- und Risikobericht als Teil des Konzernlageberichts enthält weitergehende Informationen zum internen Risikomanagement-Prozess bezüglich des Kreditrisikos.

II. Realisierung von Bonusforderungen

  1. Im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG werden unter dem Bilanzposten Sonstige Vermögensgegenstände Bonusansprüche gegen Vertragslieferanten ausgewiesen, die vertragsartenbedingt mit Bonusansprüchen der Fachhandelspartner verrechnet werden.

NORDWEST Handel AG schließt Vereinbarungen mit Lieferanten über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Gleichzeitig bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und seinen Fachhandelspartnern zur Weitergabe von Bonusvergütungen.

Die Ermittlung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl von entsprechenden Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen des bonusrelevanten Abrechnungsvolumens und ist damit ermessensabhängig.

  1. Wir haben den Prozess zur Erfassung und Dokumentation der Bonusvereinbarungen im Rahmen einer Systemprüfung überprüft.

Für stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen haben wir darüber hinaus die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.

Darüber hinaus haben wir mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch

hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.

Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt in Einklang mit den zugrunde gelegten Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.

  1. Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden verweisen wir auf die Angaben im Konzernanhang unter B. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und zu den Erläuterungen zur Bilanz, Übrige Forderungen und Vermögenswerte, (17).

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die folgenden sonstigen Informationen verantwortlich:

  • Erklärung zur Unternehmensführung nach § 315d Abs. 5 i.V.m. § 289f Abs. 1 HGB
  • die Corporate Governance Erklärung im Geschäftsbericht 2017
  • sonstige nicht prüfungspflichtige Teile des Geschäftsberichts der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für das zum 31. Dezember 2017 endende Geschäftsjahr.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zum Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der

zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 18. Mai 2017 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 3. Juli 2017 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Konzernabschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

VERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER

Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.

Düsseldorf, den 21. März 2018

Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf) (vormals Baker Tilly AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)

Thomas Gloth Kathrin Jaeger

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

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