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AUTO1 Group SE

Annual / Quarterly Financial Statement Jun 1, 2018

720_10-k_2018-06-01_b82bd776-9fde-4a9d-b66e-44b87d90f137.pdf

Annual / Quarterly Financial Statement

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Bilanz zum 31. Dezember 2017

A k t i v a

31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR EUR
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 32.636,72 45.625,72
II.
Sachanlagen
1.
Bauten auf fremden Grundstücken
75.680,00 80.618,00
2.
Andere Anlagen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung 394.127,00 469.807,00 411.092,00 491.710,00
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.121.898,27 1.088.897,27
1.624.341,99 1.626.232,99
B. Umlaufvermögen
I.
Vorräte
Waren 1.423.079,04 52.084.055,12
II.
Forderungen und sonstige Vermögens
gegenstände
1.
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen 1.245.507,34 9.723.171,04
2.
Foderungen gegen verbundene
Unternehmen 309.018.082,22 98.182.465,58
3.
Sonstige Vermögensgegenstände
12.247.149,55 322.510.739,11 9.769.425,54 117.675.062,16
III.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
45.688.230,74 49.967.984,19
369.622.048,89 219.727.101,47
C. Rechnungsabgrenzungsposten 52.894,90 262.193,06
371.299.285,78 221.615.527,52

P a s s i v a

31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR EUR
A. Eigenkapital
I. Ausgegebenes Kapital
1.
Gezeichnetes Kapital
3.219.557,00 3.079.017,00
2.
Nennbeträge eigener Anteile
-98.022,00 3.121.535,00 -98.022,00 2.980.995,00
II. Kapitalrücklage 370.511.569,85 270.637.948,46
III. Verlustvortrag -158.013.131,49 -87.414.431,08
IV. Jahresfehlbetrag -59.889.334,42 -70.598.700,41
155.730.638,94 115.605.811,97
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen 9.094.201,65 3.242.096,60
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 128.278.381,46 80.060.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 10.633.293,00 15.792.232,55
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen 67.470.976,13 6.721.082,67
4. Sonstige Verbindlichkeiten 91.794,60 194.303,73
– davon aus Steuern
EUR 17.428,30 (i. Vj. EUR 25.168,33) –
206.474.445,19 102.767.618,95

371.299.285,78 221.615.527,52

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017

2017 2016
EUR EUR EUR EUR
1. Umsatzerlöse 343.851.379,64 813.782.533,10
2. Sonstige betriebliche Erträge 704.097,49 1.110.494,36
3. Materialaufwand
a)
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
-80.960.737,00 -661.434.119,26
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b)
Aufwendungen für bezogene Leistungen
-36.197.106,43 -117.157.843,43 -46.626.755,80 -708.060.875,06
4. Personalaufwand
a)
Löhne und Gehälter
-500.543,91 -8.462.290,73
b)
Soziale Abgaben und Aufwendungen für
-238,00 -500.781,91 -1.646.696,52 -10.108.987,25
Altersversorgung und für Unterstützung
– davon für Altersversorgung EUR 0,00
(i. Vj. EUR 2.045,32) –
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens
gegenstände des Anlagevermögens -292.304,00 -495.845,46
und Sachanlagen
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen -283.861.255,59 -163.482.888,16
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 205,05 1.792,82
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -2.594.044,97 -3.330.602,26
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -14.385,41 -6.362,00
10. Ergebnis nach Steuern -59.864.933,13 -70.590.739,91
11. Sonstige Steuern -24.401,29 -7.960,50
12. Jahresfehlbetrag -59.889.334,42 -70.598.700,41

Anhang für das Geschäftsjahr 2017

A. Allgemeine Angaben

Die AUTO1 Group GmbH, Berlin, wird im Handelsregister des Amtsgerichts Charlottenburg unter der HRB-Nummer 143662 B geführt.

Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs und der ergänzenden Vorschriften des GmbHG.

Die AUTO1 Group GmbH ist i. S. d. § 267 Abs. 3 HGB eine große Kapitalgesellschaft.

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr und umfasst den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember.

Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte in Übereinstimmung mit § 275 Abs. 2 HGB nach dem Gesamtkostenverfahren.

Im Jahr 2017 hat die AUTO1 European Cars B.V. mit Sitz in den Niederlanden ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Diese, als Zweckgesellschaft ("special purpose vehicle") ausgeprägte Gesellschaft nimmt die Rolle einer "Europazentrale" für den An- und Verkauf von Fahrzeugen wahr. Sie ist damit quasi das "ausgelagerte Handelsbuch" der AUTO1 Gruppe. Die AUTO1 Group GmbH erzielt damit keine Umsatzerlöse mehr aus dem Verkauf von ab dem 17. Januar 2017 angekauften Fahrzeugen. Automotive Services werden weiterhin von der AUTO1 Group GmbH in Form von eigenständigen Leistungen erbracht und dem Händler gesondert fakturiert. Hieraus ergeben sich Auswirkungen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Zahlen des Geschäftsjahres zum Vorjahresabschluss.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und soweit abnutzbar abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet.

Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Den Abschreibungen liegen die folgenden Nutzungsdauern zugrunde, die im Wesentlichen den von der Finanzverwaltung anerkannten Abschreibungssätzen entsprechen:

Abschreibungssatz in %
Immaterielle Vermögensgegenstände 33,3
Bauten auf fremden Grundstücken 5 bis 50*
Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 bis 33,3

* Bei Mietereinbauten entsprechend der Laufzeit des zugrunde liegenden Mietvertrages

Die geringwertigen Vermögensgegenstände, mit Anschaffungskosten bis EUR 1.000 werden im Jahr des Zugangs und in den folgenden vier Jahren mit jeweils 20 % abgeschrieben. Eine Ausnahme bilden hier IT-Hardware und Telefone; diese werden mit 33,3 % p.a. abgeschrieben.

Geringwertige Vermögensgegenstände unter EUR 150 werden direkt als Aufwand erfasst.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. bei dauerhafter Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Die Bewertung der Vorräte erfolgt unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Erkennbare Ausfallrisiken werden durch angemessene Einzel- und Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt.

Die Forderungen und die Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden im Zugangszeitpunkt mit dem Geld- bzw. Briefkurs umgerechnet. Soweit ihre Restlaufzeit am Bilanztag unter einem Jahr beträgt, erfolgt die Bewertung entsprechend § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs. Bei einer Restlaufzeit über einem Jahr werden Forderungen entweder mit dem Kurs zum Zugangszeitpunkt oder dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs, Verbindlichkeiten entweder mit dem Kurs zum Zugangszeitpunkt oder dem höheren Devisenkassamittelkurs bewertet.

Die flüssigen Mittel sind zum Nominalwert bilanziert.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden für Ausgaben gebildet, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanztag darstellen.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nominalwert ausgewiesen.

Die Kapitalrücklagen beinhalten Agien im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB und Zuzahlungen der Gesellschafter zur Stärkung des Eigenkapitals der Gesellschaft im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB.

Die eigenen Anteile werden offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Die Rückstellungen werden für alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften gebildet. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung alle erkennbaren Risiken und Verpflichtungen, deren Höhe und/oder tatsächlicher Eintritt ungewiss sind. Die Bewertung erfolgt mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag unter Beachtung zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen. Die Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB abgezinst (Barwert). Effekte aus der Abzinsungssatzänderungen werden im Zinsergebnis erfasst.

Die AUTO1 Group GmbH hat mehrere Mitarbeiteroptionsprogramme aufgelegt. Mit Gesellschafterbeschluss vom 28. Oktober 2016 haben die Gesellschafter übereingestimmt, dass die Gesellschaft vollständig von den durch die Optionsprogramme entstehenden Kosten für die Gesellschaft im Fall der Ausübung virtueller Optionen bei einem Exit-Ereignis gemäß § 5 Abs. 2 der Optionsbedingungen (z. B. im Fall des Verkaufs von Geschäftsanteilen der Gesellschaft oder bei Maßnahmen nach dem Umwandlungsgesetz) durch die unterzeichnenden Gesellschafter pro rata im Verhältnis ihrer Beteiligung am Stammkapital der Gesellschaft freigestellt wird. Dieser Beschluss ersetzt den Gesellschafterbeschluss vom 19. August 2015. Die die Optionsprogramme betreffenden Verträge bleiben weiterhin wirksam. Nach den Grundsätzen der Nettobilanzierung wurde aus diesem Grund keine Rückstellung passiviert.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Für die Berechnung der latenten Steuern wird das Temporary-Konzept angewendet. Soweit zwischen den steuerlichen und den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten Differenzen bestehen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen werden, wird eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung als passive latente Steuer angesetzt. Eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerentlastung kann als aktive latente Steuer angesetzt werden. Steuerliche Verlustvorträge werden bei der Berechnung der aktiven latenten Steuern in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung berücksichtigt. Ergibt sich insgesamt ein Überhang aktiver latenter Steuern wird das Wahlrecht, diesen aktiven Überhang zu bilanzieren, nicht in Anspruch genommen.

Für das Berichtsjahr mussten keine latenten Steuern erfasst werden.

Der Ausweis von internen Logistikkosten (TEUR 24.428, i. Vj. TEUR 16.753) erfolgt seit diesem Geschäftsjahr unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Diese Änderung im Ausweis soll die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bildes der Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage verbessern. Im Vorjahr sind die entsprechenden Aufwendungen unter den bezogenen Leistungen im Materialaufwand ausgewiesen. Bei einer Anpassung der Vorjahreszahlen hätten die bezogenen Leistungen im Vorjahr TEUR 29.874, der Materialaufwand TEUR 691.308 und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen TEUR 180.236 betragen.

C. Erläuterungen zur Bilanz

  1. Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) ersichtlich.
2. Die Finanzanlagen setzen sich zum 31. Dezember 2017 aus den folgenden Beteiligungen zusam
men:
Anteil am
Kapital (%)
Eigenkapital
(EUR)
Jahresergebnis
(EUR)
WKDA GmbH, Berlin
5)
100,00 -126.316,00 -151.545,38
AUTO1 Markting Services GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 133.903,49 24.731,89
WKDA Services GmbH, Berlin
5)
100,00 11.473,73 2.419,78
AUTO1 Global Services GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 180.931,56 56.834,07
AUTO1.com GmbH, Berlin
5)
100,00 -259.670,32 -272.111,24
AUTO1 European Auctions Verwaltungs GmbH, Berlin
5)
100,00 30.000,00 2.500,00
WKDA Deutschland GmbH, Berlin
5)
100,00 4.637,04 1.727,94
WKDA Automobile GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 540.942,17 386.272,30
AUTO1 Sales Services Veswaltungs GmbH, Berlin
5)
100,00 30.000,00 2.500,00
AUTO1 Sales Services GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 104.952,35 5.532,99
WKDA Booking Services Verwaltungs GmbH, Berlin
5)
100,00 30.000,00 2.500,00
WKDA Booking Services GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 51.598,85 -11.603,63
AUTO1 Operation Services Vewaltungs GmbH, Berlin
5)
100,00 30.000,00 2.500,00
AUTO Operation Services GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 117.877,34 29.237,22
AUTO1 IT Services Verwaltungs GmbH, Berlin
5)
100,00 30.000,00 2.500,00
AUTO1 IT Services GmbH & Co.KG, Berlin
5)
100,00 334.239,56 165.265,28
WKDA FRSM UG, Berlin
5)
62,65 1.604,89 -133,55
Autohero GmbH, Berlin
5)
100,00 -194.358,06 -248.963,27
L&L Auto Info GmbH, Berlin
5)
100,00 137.457,04 82.791,50
GAB Service UG, Berlin
5)
100,00 7.456,87 2.626,06
WKDA France S.A.S., Issy-les-Moulienaux (Frankreich)
1)
92,53 52.894,00 534.552,00
WKDA Österreich GmbH, Wien (Österreich)
4)
100,00 21.631,91 525,42
WKA BVBA, Antwerpen (Belgien)
1)
100,00 33.988,00 15.438,00
AUTO1 Tschechien s.r.o. (vorher WKDA s.r.o.), Prag (Tschechische Republik)
5)
6)
100,00 -493.518,70 -412.747,85
Autowholesale Automotive Finland Oy, Tampere (Finnland)
2)
100,00 26.193,06 23.650,47
NOI COMPRIAMO AUTO.IT S.R.L., Mailand (Italien)
4)
100,00 -158.483,00 -170.808,00
AUTO1 Italia Commercia S.R.L., Mailand (Italien)
4)
100,00 70.599,00 69.599,00
WijKopenAutos B.V., Amsterdam (Niederlande)
1)
100,00 68.262,00 565.382,00
AUTO1 Polska Sp.z o.o. (voher KTS Holding Sp. z o.o.), Warschau (Polen)
4)
7)
100,00 -1.129.141,32 -1.146.536,79
WKDA Automotive SRL, Bukarest (Rumänien)
4)
8)
100,00 -118.069,62 -70.122,48
VAMANCIA S.L., Madrid (Spanien)
3)
100,00 -151.716,50 -4.436,21
VKDA Sverige AB, Stockholm (Schweden)
1)
9)
100,00 283.279,35 -57.172,64
WKDA Schweiz GmbH, Zürich (Schweiz)
4)
10)
100,00 13.822,60 1.479,55
US Car Buying DBA Autohero, Inc., Delaware (USA)
5)
11)
100,00 -9.067.453,98 -2.999.352,21
AUTO1 European Cars B.V., Amsterdam (Niederlande)
5)
100,00 118.433,21 117.433,21
AUTO1 N.V., Amsterdam (Niederlande)
5)
100,00 44.854,02 -145,98
Autohero Plus Spain S.L., Madrid (Spanien) – 2017 neu gegründet 100,00 3.000,00 n/a
WKDA Portugal, Unipessoal Lda., Carnaxide (Portugal) – 2017 neu gegründet 100,00 5.000,00 n/a
AUTO1 Fintech GmbH, Berlin – 2017 neu gegründet 100,00 25.000,00 n/a

1) Die Daten zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis sind dem testierten Jahresabschluss zum 31.12.2016 zu entnehmen.

2) Die Daten zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis sind dem testierten Jahresabschluss zum 31.12.2017 zu entnehmen.

3) Die Daten zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis sind dem zuletzt aufgestellten Jahresabschluss zum 31.12.2015 zu entnehmen.

4) Die Daten zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis sind dem zuletzt aufgestellten Jahresabschluss zum 31.12.2016 zu entnehmen. 5) Die Daten zum Eigenkapital und zum Jahresergebnis sind dem zuletzt aufgestellten Jahresabschluss zum 31.12.2017 zu entnehmen. 6) Der Umrechnungskurs zum 31.12.2017 betrug 25,535 CZK/EUR. Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Durchschnittskurs 26,326 CZK/EUR. 7) Der Umrechnungskurs zum 31.12.2016 betrug 4,4103 PLN/EUR. Im Geschäftsjahr 2016 betrug der Durchschnittskurs 4,3632 PLN/EUR. 8) Der Umrechnungskurs zum 31.12.2016 betrug 4,539 RON/EUR. Im Geschäftsjahr 2016 betrug der Durchschnittskurs 4,4904 RON/EUR. 9) Der Umrechnungskurs zum 31.12.2016 betrug 9,5525 SEK/EUR. Im Geschäftsjahr 2016 betrug der Durchschnittskurs 9,4689 SEK/EUR. 10) Der Umrechnungskurs zum 31.12.2016 betrug 1,0739 CHF/EUR. Im Geschäftsjahr 2016 betrug der Durchschnittskurs 1,0902 CHF/EUR. 11) Der Umrechnungskurs zum 31.12.2017 betrug 1,1993 USD/EUR. Im Geschäftsjahr 2017 betrug der Durchschnittskurs 1,1297 USD/EUR.

    1. Die Vorräte betreffen angekaufte Fahrzeuge.
    1. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus der Erbringung von Transportleistungen.
    1. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren wie im Vorjahr im Wesentlichen aus dem zentralen Cash Management des Mutterunternehmens AUTO1 Group GmbH.
    1. Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen Umsatzsteuerforderungen in Höhe von TEUR 10.632 (i. Vj. TEUR 8.221) und Kautionen in Höhe von TEUR 1.472 (i. Vj. TEUR 1.264).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie auch im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

  1. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt TEUR 3.220 (i. Vj. TEUR 3.079), das ausgegebene Kapital beträgt TEUR 3.122 (i. Vj. TEUR 2.981). Im Geschäftsjahr wurde das Stammkapital der AUTO1 Group GmbH von TEUR 3.079 um TEUR 140,5 erhöht.

Zum Stichtag werden 98.022 eigene Geschäftsanteile mit einem Nennbetrag von EUR 1,00 und einem Anteil am Stammkapital von 3,04 % gehalten.

Die Veränderung im Eigenkapital betreffen im Wesentlichen die im Geschäftsjahr erfolgten Einstellungen der Gesellschafter der AUTO1 Group GmbH in die Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB von TEUR 99.874. Damit erhöht sich die Kapitalrücklage auf TEUR 370.512.

    1. Die sonstigen Rückstellungen resultieren zum überwiegenden Teil aus Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Wachstum der Gesellschaft in Höhe von TEUR 4.400 (i. Vj. TEUR 2.000) und Rückstellungen für ausstehende Transportrechnungen in Höhe von TEUR 2.680 (i. Vj. TEUR 132). Ferner wurden Rückstellungen für Umsatzschmälerungen in Höhe von TEUR 1.578 (i. Vj. TEUR 0) gebildet. Die restlichen Rückstellungen entfallen im Wesentlichen auf Rückstellungen für die Abschlusserstellung und -prüfung, Archivierung und stornierte Transportaufträge.
    1. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten resultieren (wie im Vorjahr) aus einem Facility Agreement mit einem institutionellen Investor mit einer Laufzeit von mehr als einem und weniger als 5 Jahren über Kreditlinien in Höhe von insgesamt EUR 160 Mio. Die Inanspruchnahme zum Bilanzstichtag betrug, einschließlich abgegrenzter Zinsverbindlichkeiten EUR 128,3 Mio (i. Vj. 80,1 Mio.). Für diese Kreditlinien sind Sicherheiten über das Umlaufvermögen der AUTO1 European Cars B.V. sowie der AUTO1 Italia Commercio S.R.L. gestellt und betreffen die Verpfändung der laufenden Kontokorrentkonten, die Sicherungsübereignung der Vorräte und die Globalzession der Forderungen.
    1. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus bezogenen Leistungen und haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
  • Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Verrechnungskonten von Tochtergesellschaften aufgrund von Leistungsbeziehungen. Die Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

D. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

  1. Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus den Kanälen Fahrzeugverkauf inkl. Servicegebühren in Höhe von TEUR 306.482 (i. Vj. TEUR 787.242) und der Erbringung von Logistikdienstleistungen in Höhe von TEUR 44.348 (i. Vj. TEUR 29.509) zusammen. In den Umsatzerlösen sind Erlöskorrekturen in Höhe von rd. TEUR 7.086 (i. Vj. TEUR 3.165).

Bei einer Betrachtung in Bezug auf die Verkaufsmärkte ergibt sich das folgende Bild (%-Angaben beziehen sich auf den Wert der erwirtschafteten Umsatzerlöse mit Fahrzeugverkäufen):

Verkaufsmärkte 2017 (in %) 2016 (in %)
Deutschland 57 57
Sonstiges Europa 43 43
Gesamt 100 100

Der starke Rückgang der Umsätze aus Fahrzeugverkäufen ist auf die Gründung der AUTO1 European Cars B. V. zurückzuführen (vgl. Abschnitt A).

    1. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Fremdwährungsumrechnungen von TEUR 53 (i. Vj. TEUR 652). Diese sind im Wesentlichen auf das zentrale Cash Management der Zahlungseingänge und -ausgänge der schwedischen Tochtergesellschaft zurückzuführen. Weiterhin enthält der Posten Erträge aus Schadenersatz in Höhe von TEUR 504 (i. Vj. TEUR 250) und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 135 (i. Vj. TEUR 202).
    1. Die Materialaufwendungen resultieren im Wesentlichen aus dem Ankauf von Fahrzeugen in Höhe von TEUR 80.880 (i. Vj. TEUR 662.140) und Transportkosten in Höhe von TEUR 31.259 (i. Vj. TEUR 42.951). Die Materialaufwendungen enthalten im Vorjahr Logistikkosten in Höhe von TEUR 16.753, welche seit diesem Geschäftsjahr unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden.
  • 4.- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich im Wesentlichen aus Kosten im Rahmen von Leistungsverträgen mit Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 168.586 (i. Vj. TEUR 91.320), Marketingaufwendungen von TEUR 59.124 (i. Vj. TEUR 38.054), Mietaufwendungen von TEUR 5.688 (i. Vj. TEUR 4.896) und Rechts- und Beratungskosten in Höhe von TEUR 3.197 (i. Vj. TEUR 4.502) zusammen. Die Aufwendungen aus Fremdwährungsumrechnungen betragen TEUR 142 (i. Vj. TEUR 656) und sind im Wesentlichen auf das zentrale Cash Management der Zahlungseingänge und -ausgänge der schwedischen Tochtergesellschaft zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten zudem periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 9.557 (i. Vj. TEUR 0). Diese resultieren aus der Ausbuchung vorgetragener Intercompany-Differenzen. Die Differenzen entfallen auf die Jahre 2014 – 2016, d. h. vor Gründung der AUTO1 European Cars B.V. Sie sind aus der zeitlich und inhaltlich asynchronen Abbildung von Buchungsvorgängen zwischen Muttergesellschaft und den ausländischen Tochtergesellschaften entstanden. Die folgende Tabelle zeigt die Entstehung der Differenzen nach Geschäftsjahren:

TEUR 2014 2015 2016 Total
830 1.838 6.890 9.557
    1. Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen von TEUR 2.594 (i. Vj. TEUR 3.331) sind im Wesentlichen auf die Verzinsung aus dem Facility Agreement zurückzuführen. Die Zinsaufwendungen enthalten dabei noch nicht zahlungswirksam gewordene Zinsabgrenzungen in Höhe von TEUR 277 (i. Vj. TEUR 60). Im Vorjahr waren in den Zinsen zudem nicht zahlungswirksame Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 2.058 enthalten. Diese erhöhten im Vorjahr das Wandeldarlehen und wurden im Zeitpunkt der Wandlung in Eigenkapital gewandelt.
    1. Die sonstigen Steuern betreffen ausschließlich Kfz-Steuern.

E. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Mietverträgen für 116 Filialen und Büros in Deutschland. Darüber hinaus bestehen für über 60 Fahrzeuge Leasingverträge.

Fälligkeit
in EUR weniger 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Gesamt
Miete 4.432.461,19 3.867.605,78 0,00 8.300.066,97
Leasing 223.691,74 192.151,72 0,00 415.843,46
Summe 4.656.152,93 4.059.757,50 0,00 8.715.910,43

Die Gesellschaft hat mit den Tochtergesellschaften in Europa eine Vereinbarung getroffen, dass die Tochtergesellschaften die Entwicklung des An- und Verkaufsmarktes unter der Anleitung und Überwachung der AUTO1 Group GmbH durchführen. Hieraus sowie aus weiteren Servicegesellschaften resultieren ebenso materielle sonstige finanzielle Verpflichtungen für die AUTO1 Group GmbH.

F. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB bestehen nicht.

G. Sonstige Angaben

1. Die Zahl der im Geschäftsjahr durchschnittlich beschäftigen Arbeitnehmer betrug:
2017 2016
Kaufmännische Mitarbeiter 2 183
davon leitende Angestellte 2 15
Praktikanten 0 8
Gesamt 2 191

Der starke Rückgang ist auf die Verlagerung der Mitarbeiter in andere neu gegründete deutsche Gesellschaften zurückzuführen. Die AUTO1 Group GmbH beschäftigt seit dem Jahresende 2016 lediglich noch die beiden Geschäftsführer.

    1. Die Geschäftsführer sind Herr Hakan Koc, Jurist, Berlin, und Herr Christian Bertermann, Dipl.- Kaufmann, München. Eine Offenlegung der Gehälter unterbleibt mit Bezug auf die Befreiungsvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB.
    1. Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für Abschlussprüferleistungen beträgt TEUR 155, für sonstige Beratungsleistungen TEUR 0 und für Steuerberaterleistungen TEUR 273, insgesamt TEUR 428.

H. Nachtragsbericht

Im Wege einer Kapitalerhöhung 2018 hat sich ein neuer Gesellschafter an der AUTO1 Group GmbH beteiligt. Die Kapitalerhöhung wurde am 12. Januar 2018 wirksam. Hiermit verbunden war eine Einzahlung in die Kapitalrücklage der AUTO1 Group GmbH, welche deutlich über den Einzahlungen des Geschäftsjahres 2017 lag. Durch den neuen Gesellschafter sowie die zugeführte Liquidität ist es der AUTO1 Gruppe möglich, ihre finanziellen Steuerungsgrößen weiter deutlich und schneller zu verbessern.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des Geschäftsjahres nicht eingetreten.

Berlin, den 1. Juni 2018

AUTO1 Group GmbH Geschäftsführung

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Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2017

Anschaffungs- und Herstellungskosten
1.1.2017 Zugänge 31.12.2017
EUR EUR EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten 62.059,48 0,00 62.059,48
II. Sachanlagen
1.
Bauten auf fremden Grundstücken
142.313,07 4.047,30 146.360,37
2.
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.122.142,61 253.364,70 1.375.507,31
1.264.455,68 257.412,00 1.521.867,68
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen 1.088.897,27 33.001,00 1.121.898,27
2.415.412,43 290.413,00 2.705.825,43
Kumulierte Abschreibungen
Abschrei
bungen des
Geschäfts
Buchwerte
1.1.2017 jahres 31.12.2017 31.12.2017 31.12.2016
EUR EUR EUR EUR EUR
16.433,76 12.989,00 29.422,76 32.636,72 45.625,72
61.695,07 8.985,30 70.680,37 75.680,00 80.618,00
711.050,61 270.329,70 981.380,31 394.127,00 411.092,00
772.745,68 279.315,00 1.052.060,68 469.807,00 491.710,00
0,00 0,00 0,00 1.121.898,27 1.088.897,27
789.179,44 292.304,00 1.081.483,44 1.624.341,99 1.626.232,99

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017

I. Geschäftsmodell

Die AUTO1 Group GmbH ist das Mutterunternehmen der AUTO1 Gruppe. Die AUTO1 Gruppe ist ein europäischer Online-Marktplatz für die Vermarktung von Gebrauchtwagen. Die Fahrzeuge, welche im Wesentlichen aus dem privaten Sektor, aber zum Teil auch von gewerblichen Anbietern angekauft werden, werden an den gewerblichen Gebrauchtwagenhandel weiterveräußert ("C2B"- bzw. "B2B"- Geschäfte). Im Zuge des Fahrzeugkaufs hat der erwerbende Händler zudem die Möglichkeit, weitere automotive Dienstleistungen (wie bspw. Logistikdienstleistungen) von der AUTO1 Group GmbH zu beziehen.

Für den strukturierten Fahrzeugankaufsprozess wird dabei in Deutschland die Internetplattform "wirkaufendeinauto.de" genutzt. Für die Weiterveräußerung an die gewerblichen Händler kommt die Plattform "AUTO1.com" zum Einsatz. Die ausländischen Geschäftseinheiten führen, in Form von technischen Ablegern, eigene länderspezifische Einkaufs-Plattformen im Internet. Die Administration der einzelnen Plattformen erfolgt dabei jedoch komplett zentralisiert.

Die AUTO1 Gruppe bietet ihren Kunden (d. h. Händlern) eine stark diversifizierte und sich täglich erneuernde Angebotsauswahl an, so dass jeder Partner – stets zu marktgerechten Einkaufskonditionen – das passende Fahrzeug für seinen individuellen Bedarf findet.

Der Händler erwirbt die Fahrzeuge dabei auf unkomplizierte und nahezu vollautomatisierte Weise online; der Anteil telefonisch gehandelter Direkt-Verkäufe nimmt mittlerweile nur noch einen sehr unbedeutenden Anteil ein. Die Fahrzeuge werden hierbei in verschiedenen Angebotsfenstern im Wege von Online-Auktionen veräußert. Es gibt für die Händler weder Mindestabnahmemengen/ -quoten noch Provisionsentgelte. Es werden, zusätzlich zum Kaufpreis des Fahrzeugs, lediglich Handlingkosten in Form verschiedener Gebühren und Serviceentgelte berechnet. Das mittlerweile über 40.000 Partner (i. Vj. über 30.000 Partner) starke Händlerportfolio (Stand Ende 2017) ist dabei, wie am Markt üblich, in verschiedene Segmente gegliedert.

Im Jahr 2017 hat die AUTO1 European Cars B.V. mit Sitz in den Niederlanden ihre Geschäftstätigkeit aufgenommen. Diese, als Zweckgesellschaft ("special purpose vehicle") ausgeprägte Gesellschaft nimmt die Rolle einer "Europazentrale" für den An- und Verkauf von Fahrzeugen wahr. Sie ist damit quasi das "ausgelagerte Handelsbuch" der AUTO1 Gruppe. Die AUTO1 Group GmbH erzielt damit keine eigenen Umsatzerlöse mehr aus dem Verkauf von ab dem 17. Januar 2017 angekauften Fahrzeugen. Die oben beschriebenen automotiven Services werden weiterhin von der AUTO1 Group GmbH in Form von eigenständigen Leistungen erbracht und dem Händler gesondert fakturiert.

II. Ziele und Strategien

Die systemseitig sehr enge, und im Wirtschaftsjahr nochmals verbesserte und erweiterte, zeitliche und technische Verzahnung zwischen den Ankaufs- und Verkaufsvorgängen ermöglicht eine sehr effiziente und weitreichende Steuerung sämtlicher operativer Prozesse und eine großenteils automatisierte Abwicklung der Verkaufsprozesse.

Die AUTO1 Gruppe nimmt die Rolle eines herstellerunabhängigen Multimarken-Großhändlers für den Gebrauchtwagengroßhandel ein und hat damit in Deutschland und Europa eine herausragende Stellung. Die Entwicklung hin zu einem Intermediär, welcher die Zukäufe nachfrageadäquat abbildet ("buy-on-demand") und bedarfsgerecht Einkäufe steuert, ähnlich einem Online-Broker, wird auch in 2018 weiter vorangetrieben. Die Gründung der oben genannten AUTO1 European Cars B.V. unterstreicht die gesamthafte Europastrategie der Gruppe zudem. Die AUTO1 Group GmbH hat dabei im Hinblick auf die Steuerung der Tochtergesellschaften eine zentrale Bedeutung. Die Zusammenarbeit mit den Gesellschaften ist u.a. in Service-Agreements geregelt.

Das Wirtschaftsjahr 2018 wird vor allen Dingen durch den Ausbau der Kernmärkte durch stringente Weiterentwicklung automotiver Zusatzprodukte und das Kerngeschäft sinnvoll arrondierender Leistungen geprägt sein. Darüber hinaus wird der weiterführende Aufbau des in 2017 begonnenen "C2C"-Geschäfts mittels eines vertikal gefächerten Produkt- und Dienstleistungsportfolios in seinen verschiedenen Ausprägungsformen in den engeren strategischen Fokus genommen.

III. Wirtschaftsbericht

A. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Als Ergebnis der in den vergangenen Jahren sukzessive durchgeführten Reformen und strukturellen Offensiven, verzeichnet die Wirtschaft der Europäischen Union auch in 2017 eine gewisse Erholung, was sich auch weiterhin in einer schrittweisen Beschleunigung der Wirtschaftstätigkeit sowie einem Rückgang der Arbeitslosigkeit widerspiegelt.

Prozyklische Faktoren, wie u. a. ein relativ schwacher Euro während des Jahres und eine nach wie vor akkommodierende Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, förderten diesen Trend. Das daraus resultierende, nach wie vor historisch niedrige Zinsniveau stellt einen wesentlichen Treiber für privaten Konsum und günstigere Kreditbedingungen dar.

Gleichzeitig haben sich jedoch die Verschärfung der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Faktoren, wie bspw. die Flüchtlingsfrage, sowie allgemeine innen- und außenpolitische Spannungen mitunter negativ auf die generelle positive Stimmung in den Märkten niedergeschlagen, was die weltwirtschaftlichen Aussichten insgesamt negativ beeinflusst. Das gilt insbesondere auch für die Schwellenländer.

Für 2017 betrug das BIP-Wachstum der EU nach vorläufigen Werten 2,4 % (i. Vj. 1,9 %). Für 2018 wird mit einem Wachstum von 2,3 % gerechnet. Hauptmotor für das BIP-Wachstum ist nach wie vor die Binnennachfrage.

B. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Volumen des Gebrauchtwagenmarktes in Europa ist höher als das Volumen des Neuwagenmarktes. Setzt man die verkauften Einheiten an Gebrauchtwagen ins Verhältnis zu den verkauften Neuwagen, entstanden 2016 für die wesentlichen Märkte in Europa folgende Verhältnisse:

Deutschland 2,2 - Frankreich 2,8 - Italien 1,6 - Spanien 1,5 - Niederlande 4,7 - Polen 2,3 - jeweils zu 1

Die AUTO1 Gruppe ist mit einem einheitlichen Markenauftritt in all diesen Ländern aktiv. Die dargestellten sechs Märkte zählten 2016 ein Volumen von nahezu 20,2 Millionen Gebrauchtwagen.

Die Umsätze der Gesellschaft werden derzeit zu ca. 57 % (i. Vj. 57 %) in Deutschland erzielt. Die Umsätze werden bei dieser Betrachtung dem Land zugeschlüsselt, in welchem das Fahrzeug erworben wurde. Der Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland ist im Jahr 2017 leicht zurückgegangen, verblieb aber auf hohem Niveau. Der Absatz sank um 1,4 % auf rund 7,3 Millionen (i. Vj. 7,4 Millionen) Einheiten nachdem in den Jahren 2010 bis 2016 ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen war. Der Umsatz mit gebrauchten Personenwagen reduzierte sich nach Daten der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) im Vorjahresvergleich um 3 % auf 82,1 Milliarden Euro (i. Vj. 84,6 Milliarden Euro). Zum einen reduzierte sich die Häufigkeit der Besitzerwechsel leicht, zum anderen verringerte sich der Durchschnittspreis der Gebrauchten laut Studie um knapp 2 % auf EUR 11.2501 . Die Landschaft der Autohändler, die in direktem Kundenkontakt stehen, ist dabei sehr diversifiziert. Im Jahr 2016 verkauften die Top Ten der Gebrauchtwarenhändler insgesamt 251.538 Einheiten, was lediglich einem Anteil von 3,4 % entspricht.2 In den übrigen Teilen Europas sieht es ähnlich aus, in Italien, Frankreich und Spanien sind ähnlich viele Unternehmen in der Branche tätig.3

C. Geschäftsverlauf

Hinsichtlich der Darstellung des Geschäftsverlaufs wird im Folgenden zwischen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren unterschieden.

1. Finanzielle Leistungsindikatoren

Zur Darstellung des Geschäftsverlaufs werden die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse und Rohergebnis (d. h. Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) erläutert. Diese Leistungsindikatoren spiegeln das nach wie vor klare Wachstumsziel des Konzerns und der Gesellschaft wider. Weiterhin wird für die interne Steuerung im Hinblick auf die Entwicklung von Kosteneffizienzpotentialen auch das Jahresergebnis als Leistungsindikator herangezogen.

Die AUTO1 Group GmbH erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz in Höhe von TEUR 343.851 (i. Vj. TEUR 813.783). Umsatz bzw. Materialaufwand spiegeln dabei neben dem reinen Fahrzeuganbzw. -verkauf auch anschaffungsnahe Leistungen (wie u. a. Transporterlöse bzw. -kosten) wider. Der starke Umsatzrückgang resultiert im Wesentlichen aus der Verlagerung des An- und Verkaufs von Fahrzeugen auf die AUTO1 European Cars B.V.

Der Ausweis von internen Logistikkosten von TEUR 24.428 (i. Vj. TEUR 16.753) erfolgt seit diesem Geschäftsjahr unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Entsprechend wurden in den folgenden Erläuterungen die Materialaufwendungen und sonstige betrieblichen Aufwendungen des Vorjahres sowie die Vorjahresquoten angepasst.

Der Materialaufwand beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 117.158 (i. Vj. TEUR 708.061) und die Materialaufwandsquote beträgt damit 34,1 % (i. Vj. 87,0 %). Das Rohergebnis errechnet sich damit auf TEUR 226.694 und 65,9 % der Umsatzerlöse (i. Vj. TEUR 105.722 und 13,0%). Die starke Veränderung der Materialaufwandsquote und des Rohergebnisses resultiert ebenso aus der Verlagerung des Anund Verkaufs von Fahrzeugen auf die 100%-ige Tochtergesellschaft AUTO1 European Cars B.V. mit Wirkung zum 17. Januar 2017.

Im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftete die AUTO1 Group GmbH einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 59.889 (i. Vj. TEUR 70.599). Der Rückgang ist zum einen auf die Verlagerung des Kerngeschäfts auf die AUTO1 European Cars B.V. zurückzuführen. Zum anderen sind die Personalkosten um TEUR 9.608 aufgrund der Verlagerung der Mitarbeiter in neugegründete Gesellschaften gesunken.

1 Vgl. DAT Report 2018.

2 Vgl. Statista Branchenreport 2016 Gebrauchtwagenhandel.

3 Vgl. Statista Branchenreport 2016 Autohändler.

Diese Tendenzen werden kompensiert durch gestiegene Ausgaben aus Service Agreements mit verbundenen Unternehmen. Der Jahresfehlbetrag resultiert unverändert aus dem Wachstumskurs der Gesellschaft.

2. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Das Wachstumsziel wird, wie in der Vergangenheit, für die nächsten Jahre im Vordergrund stehen. Dies bestätigt sich insbesondere im weitergehenden Ausbau des Einkaufsnetzes, d. h. von Standorten und anderen Zukaufskanälen, über die potentiellen Anbieter ihre Fahrzeuge bewerten lassen und veräußern können.

Die AUTO1 Group GmbH verwendet neben den finanziellen auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens. Die Anzahl der angekauften und verkauften Autos stellt den wesentlichen nichtfinanziellen Leistungsindikator dar.

Die Anzahl der im Geschäftsjahr durch die AUTO1 Group GmbH angekauften und verkauften Autos ist tabellarisch dargestellt.

2017 2016
Angekaufte Autos 6.299 155.007
Verkaufte Autos 14.093 152.576

D. Lage der Gesellschaft

1. Ertragslage

Die AUTO1 Group GmbH weist für das Geschäftsjahr 2017 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 59.889 (i. Vj. TEUR 70.599) aus.

Die Umsatzerlöse sind um 57,7 % also TEUR 469.931 auf TEUR 343.851 gesunken. Dieser Rückgang ist auf die neu gegründete AUTO1 European Cars B.V. mit Sitz in den Niederlanden zurückzuführen, über die seit dem 17. Januar 2017 der klassische An- und Verkauf der Fahrzeuge betrieben wird.

Die Umsatzerlöse setzen sich im Wesentlichen aus der Auktionsgebühr in Höhe von TEUR 214.735 (i. Vj. TEUR 92.517), dem Fahrzeugverkauf inklusive Servicegebühren in Höhe von TEUR 91.357 (i. Vj. TEUR 694.725) und der Erbringung von Logistikdienstleistungen in Höhe von TEUR 44.348 (i. Vj. TEUR 29.509) zusammen. In den Umsatzerlösen sind Erlöskorrekturen in Höhe von TEUR 7.086 (i. Vj. TEUR 3.165) enthalten.

Der Personalaufwand ist um 95,0 %, also um TEUR 9.608 auf TEUR 501, durch die Verlagerung der Mitarbeiter in andere deutsche Gesellschaften im Vorjahr gesunken. Die Mitarbeiter wurden zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 2016 in neu gegründete Gesellschaften verlagert. Im Berichtsjahr waren in der AUTO1 Group GmbH lediglich die beiden Geschäftsführer angestellt.

Der Ausweis von internen Logistikkosten von TEUR 24.428 (i. Vj. TEUR 16.753) erfolgt seit diesem Geschäftsjahr unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Diese Änderung im Ausweis soll die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bildes der Vermögens-, Finanzoder Ertragslage verbessern. Im Vorjahr sind die entsprechenden Aufwendungen unter den bezogenen Leistungen im Materialaufwand ausgewiesen. Bei einer Anpassung der Vorjahreszahlen hätten die bezogenen Leistungen im Vorjahr TEUR 29.874 und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen TEUR 180.236 betragen.

Gleichsam zu den Umsatzerlösen sind die Materialaufwendungen um 83,5%, also TEUR 590.903, gesunken. Der Posten enthält externe Transportkosten in Höhe von TEUR 31.254 (i. Vj. TEUR 42.951 inklusive internen Logistikkosten von TEUR 16.753) und Kosten für den Bereich der An- und Abmeldungen sowie weitere Dienstleistungen im Zusammenhang mit der operativen Abwicklung von Fahrzeugan- bzw. -verkauf.

Durch die positive Entwicklung der Auktionsgebühren stieg das Rohergebnis trotz Rückgang der Fahrzeugverkäufe um TEUR 120.972 deutlich an.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 73,6 % also insgesamt um TEUR 120.378 auf TEUR 283.861 gestiegen. Dieser Anstieg resultiert neben den internen Logistikkosten in Höhe von TEUR 24.428 im Wesentlichen aus um TEUR 77.267 auf TEUR 168.586 gestiegenen Kosten im Rahmen Leistungsverträgen mit lokalen Tochterunternehmen zum Aufbau der ausländischen Märkte. Zudem erhöhen periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt TEUR 9.557 (i. Vj. TEUR 0) aus der Ausbuchung vorgetragener Intercompany-Differenzen und gestiegene Marketingaufwendungen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

2. Finanzlage und Liquidität

Die AUTO1 Group GmbH weist für das Geschäftsjahr 2017 einen Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR 676 aus. Der Jahresfehlbetrag von TEUR -59.889 wird durch den starken Rückgang der Mittelbindung im Umlaufvermögen, verursacht vor allem durch den mit der Verlagerung des An- und Verkaufs von Fahrzeugen verbundenen Rückgang der Vorräte um TEUR 50.661, kompensiert.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich für das Jahr 2017 auf TEUR -150.376 und resultiert aus dem Anstieg der Forderungen im Verbundbereich durch das zentrale Cash Management (TEUR 210.836). Gegenläufig wirkt sich der Anstieg der Verbindlichkeiten im Verbundbereich um TEUR 60.750 aus, die ebenfalls aus dem zentralen Cash Management resultieren.

Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beläuft sich für das Geschäftsjahr auf TEUR 145.420. Dieser resultiert im Wesentlichen aus Kapitalerhöhungen, im Zuge derer TEUR 100.014 in die Kapitalrücklage und das gezeichnete Kapital eingezahlt worden sind. Zusätzlich wurden Darlehen in Höhe von nominal TEUR 48.000 aufgenommen.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Ende des Berichtsjahres 41,9 % (i. Vj. 52,2 %).

Die Gesellschaft war unter Berücksichtigung der Einzahlungen in das Eigenkapital und der Fremdkapitalaufnahmen jederzeit in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten zu erfüllen.

Der Bestand an liquiden Mitteln betrug zum Jahresende TEUR 45.688 (i. Vj. TEUR 49.968) und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.280 zurück.

3. Vermögenslage

Das Anlagevermögen verblieb mit TEUR 1.624 auf Vorjahresniveau. Die Finanzanlagen stiegen um TEUR 33 bedingt durch die Neugründung von drei Gesellschaften.

Der Bestand an Vorräten hat sich um TEUR 50.661 auf TEUR 1.423 stark reduziert. Dies ist auf den Übergang der Fahrzeuge in die neu gegründete AUTO1 European Cars B.V. mit Sitz in den Niederlanden zurückzuführen, über die seit dem 17. Januar 2017 das klassische An- und Verkaufsgeschäft für Deutschland betrieben wird. In der AUTO1 Group GmbH verbleiben lediglich die Fahrzeuge, die vor diesem Datum angekauft und bis zum Jahresende nicht verkauft wurden.

Der Rückgang der Forderungen aus Fahrzeugverkäufen resultiert aus oben genannten Gründen.

Der Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen um TEUR 210.836 auf TEUR 309.018 ist im Wesentlichen durch den Anstieg der Forderungen aus dem zentralen Cash Management im Zuge der gestiegenen Geschäftstätigkeit der Unternehmen innerhalb der AUTO1 Gruppe bedingt.

Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände resultiert aus den infolge der gesteigerten Geschäftsaktivität angestiegenen Umsatzsteuerforderungen.

Das Eigenkapital erhöhte sich um TEUR 40.125 gegenüber dem Vorjahr. Dies resultiert vor allem aus dem Anstieg der Kapitalrücklage in Folge von Einzahlungen in die Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 99.874. Der Jahresfehlbetrag wirkte diesem Anstieg entgegen.

Die sonstigen Rückstellungen stiegen im Zusammenhang mit dem starken Wachstum der Gesellschaft.

Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wird ein Facility Agreement mit einem institutionellen Investor mit einer Kreditlinie von EUR 160 Mio ausgewiesen. Die Laufzeit wurde im Dezember 2017 bis zum 23. Dezember 2020 verlängert. Die Kreditlinie wird mit einem Liborabhängigen-Satz verzinst. Die Inanspruchnahme beträgt zum Jahresende TEUR 128.277. Die Kreditlinie ist vollständig gesichert und dient der Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten aus bezogenen Leistungen.

Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 60.750 ist im Wesentlichen bedingt durch gestiegene Leistungsbeziehungen.

Das Net-Working-Capital beträgt TEUR 236.644 (i. Vj. TEUR 143.809). Die Berechnung beinhaltet die Posten Vorräte, Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten unter einem Jahr, also ohne die Kreditverbindlichkeiten und ohne die flüssigen Mittel von TEUR 45.688 (i. Vj. TEUR 49.968).

4. Gesamtaussage

Die wirtschaftliche Lage der AUTO1 Group GmbH ist insgesamt geprägt von dem starken Wachstum der AUTO1 Gruppe. Insgesamt sind die gesteckten Erwartungen zu Umsatzerlösen und Rohergebnis im Wesentlichen erreicht worden, so dass die Gesamtentwicklung des Geschäftsjahres 2017 als positiv bezeichnet werden kann. Die Gesellschaft ist durch die Eigen- und Fremdkapitalmaßnahmen solide finanziert.

IV. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

A. Risikobericht und Risikomanagementsystem

Die AUTO1 Group GmbH ist in die Risikomanagementsysteme der AUTO1 Gruppe eingebunden. Über die mit den Tochtergesellschaften abgeschlossenen Verträge und vereinbarten Vergütungsstrukturen partizipiert die AUTO1 Group GmbH an positiven und negativen Entwicklungen der Tochtergesellschaften. Die folgenden Schilderungen beziehen sich daher auch auf über die Tochtergesellschaften wirkenden Chancen und Risiken.

1. Wesentliche Risiken, die sich insgesamt bedeutsam auf die VFE-Lage und die beschriebenen Leistungsindikatoren auswirken können

Marktrisiken

Die Treiber der Risikoeinschätzung im Automobilhandel sind nach wie vor die Entwicklung der Inlandsnachfragen im jeweiligen Land. Dies hängt zurzeit noch unmittelbar mit der konjunkturellen Entwicklung in Europa zusammen. Der Autokauf ist getrieben von der Konsumbereitschaft des Endkunden. Unsicherheiten bezüglich des zukünftigen Konsumverhaltens scheinen laut Studien jedoch relativ begrenzt und eine spürbar negative Entwicklung des Marktes ist derzeit nicht absehbar. Daher wird das Risiko eines schrumpfenden Marktes und damit eines Umsatzeinbruches als gering eingeschätzt.

Branchenspezifische Risiken

Ein wesentlicher Risikofaktor im Automobilhandel ist das nachhaltige Management der Gebrauchtwagenbestandsstruktur hinsichtlich deren Zusammensetzung (Fabrikate / Preise) und Alter.

Hier werden beispielsweise die Vorteile der zentral gesteuerten Einkaufsplattform genutzt, indem der einzelne Händler (Abnehmer) über einen Echtzeit-Zugriff auf sämtliche im Bestand befindlichen Fahrzeugen verfügt, d. h. diesem sind europaweite Einkäufe möglich. So kann jedem Händler eine breite Angebotspalette an Gebrauchtwagen, frei von nationalen oder regionalen Barrieren, präsentiert werden. Ein etabliertes, europaweit ausgerolltes und im Geschäftsjahr nochmals hinsichtlich der Dienstleisterstruktur und -qualität getrimmtes Logistikkonzept rundet die Funktionalität als europäische Online-Drehscheibe darüber hinaus ab.

Auf operativer Ebene wird dem Lagerbestandsrisiko mittels täglichen Monitorings und, daraus abgeleitet, laufender und konsequenter Bestandsbereinigungsmaßnahmen ("Langsteher") begegnet; die Grenze für die Einstufung als "Altbestand" wird dabei bewusst deutlich aggressiver als branchenüblich angesetzt. Unter bilanziellen Gesichtspunkten betrachtet, bildet AUTO1 in ausreichendem Maße Wertberichtigungen auf Waren. Das Bestandsrisiko als solches ist jedoch ein inhärentes Risiko unseres Geschäftsmodells und des Gebrauchtwagenmarktes an sich, welches nie vollständig ausgeschaltet werden kann. Dem Ausfallrisiko von Kundenforderungen, das negative Auswirkungen auf das Jahresergebnis haben kann, wird durch ein striktes Händlerauswahlverfahren sowie entsprechend eindeutige Vorkehrungen in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen zur Wiedervermarktung proaktiv entgegengewirkt.

Insgesamt steuert die AUTO1 Gruppe die Risiken so, dass negative Entwicklungen auf das Rohergebnis als gering bzw. hinreichend antizipierbar eingeschätzt werden.

2. Risiken von untergeordneter Bedeutung

Logistikrisiken

Die Logistikprozesse sind stark von der Koordination der IT-Systemen, dem Logistikteam und der Kommunikation mit den Logistik-Partnern abhängig. Das starke Wachstum des Geschäftsvolumens verlangt dabei den ständigen Ausbau und die kontinuierliche Optimierung der Logistikprozesse. Ineffiziente Logistikprozesse, inakkurate Planung oder das Versagen von IT-Systemen bergen das Risiko erhöhter Logistik- und Personalkosten und verspäteter Lieferungen, die sich auf das Rohergebnis und das Jahresergebnis auswirken können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird aufgrund des Marktvolumens der AUTO1 Gruppe als gering eingeschätzt.

IT-Risiken

Als Internetdienstleister mit E-Commerce-Komponente ist AUTO1 maßgeblich von der Leistungsfähigkeit und Stabilität der verschiedenen Online-Plattformen sowie Schnittstellen zu Tools von Fremdanbietern abhängig. Sowohl der Ankauf als auch der Verkauf funktionieren in hohem Maße online-gestützt. Technische Störungen oder Ausfälle würden die gesamte Wertschöpfungskette unmittelbar in Mitleidenschaft ziehen.

Um die Sicherheit und Stabilität der Systeme zu gewährleisten, ist AUTO1 an geographisch getrennte und redundante Server-Zentren angebunden. Der Betrieb der Plattform wird permanent überwacht, um im Störfall geeignete Maßnahmen mit sehr kurzer Reaktionszeit einleiten zu können. Eine umfangreiche, mehrstufige Absicherung der Systeme sowie personalisierte, rollenbasierte Zugänge bieten zudem Schutz vor unautorisierten Zu- und Angriffen. Insbesondere der Prozess der Benutzeradministration hinsichtlich Dokumentation von ein- sowie ausgetretenen Mitarbeitern wird kontinuierlich verbessert. Den in der Presse vielfach diskutierten "Cyber-Risiken" sah sich die AUTO1 Gruppe nicht ausgesetzt.

Das erhebliche Wachstum des Konzerns und der Gesellschaft verlangt den ständigen Ausbau der IT-Systeme, um der steigenden Komplexität und Größe gerecht zu werden. Hierzu werden zusätzlich Cloud-Dienste von einem etablierten Dienstleister genutzt, um die notwendige Skalierbarkeit jederzeit nutzen zu können. Dabei ist das bestehende Qualitätslevel aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern. Nur so kann gewährleistet werden, dass eine steigende Anzahl An- und Verkäufen abgewickelt werden kann. Um der Wachstumsgeschwindigkeit gerecht zu werden, setzt die Technology-Abteilung von AUTO1 auf kurze Entwicklungszeiten.

Die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfordern auch entsprechende Anpassungen bei den IT-Systemen. Entsprechende Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr eingeleitet. Die Nichteinhaltung der DSGVO kann hohe Bußgelder zur Folge haben.

Aufgrund der essenziellen Bedeutung der IT-Risiken unterliegt die IT-Entwicklung und IT-Pflege einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle. Für dringende Fälle besteht ein Prozess, in dem kurzfristige Umpriorisierungen von Themen abbildbar sind. Die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Bedeutung der IT-Risiken wird unter Berücksichtigung der o. g. Maßnahmen als gering eingeschätzt.

Finanzwirtschaftliches Risiko

Die Gruppe verfügt über eine detaillierte Liquiditätsplanung, welche regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird. Die Finanzierung der Muttergesellschaft erfolgt neben den eigenen Einnahmen aus der weiteren Inanspruchnahme des Darlehensrahmens, der unter Zugrundelegung der gegenwärtigen Liquiditätsplanung als ausreichend eingeschätzt wird.

Im Hinblick auf die variable Verzinsung des Darlehens besteht ein Zinsänderungsrisiko. Erhöhte Zinsaufwendungen würden sich negativ auf das prognostizierte Jahresergebnis auswirken, aber würden in einem stärkeren Wirtschaftsumfeld wahrscheinlich stattfinden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit und damit Bedeutung wird jedoch gegenwärtig als gering eingeschätzt.

Die Finanzierung der Tochtergesellschaften ist stark geprägt von deren Einbindung in den Konzernverbund der Muttergesellschaft. Mit der detaillierten Analyse und Freigabe der von den Tochtergesellschaften monatlich zu erstellenden Budgets stellt die Konzernführung die Finanzierbarkeit des operativen Geschäftes sowie geplanter Investitionen sicher.

Die Gesellschaft verfügt durch Kapitalmaßnahmen und Kreditaufnahmen am 31. Dezember 2017 über einen Finanzmittelbestand von insgesamt TEUR 45.688. Hinzu kommen Spielräume aus der oben genannten, zum Stichtag nicht in voller Höhe in Anspruch genommenen Kreditlinie in Höhe von TEUR 32.000. Der Eintritt eines weiteren Gesellschafters Ende 2017/Anfang 2018 hat den finanziellen Spielraum weiter deutlich erhöht. Die Einzahlungen lagen deutlich über denen des Geschäftsjahres 2017.

3. Veränderungen von Risiken nach dem Berichtszeitraum (Risiko "Dieselfahrverbot")

Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts aus 02/2018 hat die Automobil(bauer)-Branche, jedoch auch insbesondere die Eigentümer von Dieselfahrzeugen in hohem Masse verunsichert bzw. in Alarmbereitschaft und Aktionismus versetzt. Kurzfristig führt dies zu einer möglichen "Diesel-Schwemme" im Markt, welcher strategisch klug und überlegt begegnet werden muss. Gleichwohl sieht die AUTO1 Gruppe diese Entwicklung kurz- bis mittelfristig eher als Chance denn als Risiko. Das breitgefächerte und internationale Händlernetz in Europa bietet zum einen die Möglichkeit, das inhärente Bestandsrisiko eng und effektiv zu monitoren, und zum anderen, bedingt durch vorhandene Absatzstrukturen, das Preisniveau auf der Beschaffungsseite nicht unnötig zu Lasten potentieller Lieferanten dramatisch abzusenken, sondern diesen - wie auch in der Vergangenheit - als verlässlicher und insbesondere hinsichtlich der marktlichen Gegebenheiten transparenter Geschäftspartner adäquate Problemlösungen anbieten zu können. Wie oben erwähnt, wird das Risiko "Diesel" aufgrund der europaweiten Absatzmärkte als gering eingeschätzt.

4. Gesamtrisikoeinschätzung

Die aufgezeigten Risiken können die wirtschaftliche Entwicklung der AUTO1 Group GmbH beeinflussen. Aufgrund der Vielzahl der in der AUTO1 Gruppe etablierten Maßnahmen zur Überwachung der Unternehmensrisiken ist ein rechtzeitiges Gegensteuern und somit eine Vermeidung bzw. Verminderung der Ausprägung möglicher Risiken gegeben. Die Einschätzung der gesamten Risikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden können, liegen nicht vor.

B. Chancenbericht

Aus den nachfolgend beschriebenen Chancen können sich positive Auswirkungen auf die dargestellten Leistungsindikatoren ergeben.

Gesamtentwicklung

Nach Einschätzung des IWF wird Europa in 2018 immer mehr zur Zugmaschine der Weltwirtschaft. Die europäische Erholung hat sich dabei verstärkt und verbreitert. Das europäische Wachstum liefert dabei einen signifikanten Beitrag zur Steigerung der globalen Wirtschaftsleistung. Diese Aussagen beziehen sich nicht ausschließlich auf die Länder der EU, sondern auch Länder wie Russland und die Türkei. AUTO1 nutzt die wachsenden Märkte Osteuropas in hohem Masse für Absatzaktivitäten. Inwieweit sich die von der US-Regierung geplanten Schutzzölle negativ auf das Europageschäft der AUTO1 auswirken werden, kann nicht hinreichend beziffert werden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird als mittel und das Risiko als gering eingeschätzt.

Gebrauchtwagenmarkt

Für das Jahr 2018 wird mit konstanten Zahlen bei PKW-Besitzumschreibungen und damit dem Umlauf von Gebrauchtwagen gerechnet. Zudem wurden die bereits entwickelten Geschäftsmodelle weiter ausgebaut, um Autohändlern noch einfacher die Möglichkeit zu geben, europaweit Fahrzeuge zu marktgerechten Preisen direkt von AUTO1 erwerben und vermarkten zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Bedeutung werden als mittel eingeschätzt.

Skalierbarkeit

Schon heute ist die AUTO1 Gruppe in 17 Ländern mit Personal aktiv. Eine Ausdehnung des Geschäfts auf weitere Länder und Produkte ist grundsätzlich sehr effizient möglich. Die aufgebaute Technologieplattform ist sehr stabil, sicher und skalierbar. AUTO1 nutzt die selbstentwickelte Software ständig zur Optimierung des An- und Verkaufs und für die Einführung von neuen Produkten. Die Plattform lässt sich nach oben beliebig skalieren und wird durch die Nutzung von Vergleichsdaten stetig intelligenter. Der weitergehende Aufbau neuer Ankaufsfilialen, die Erweiterung des Händlernetzwerks und die Einführung neuer Produkte wie Händlerfinanzierung, Versicherungen und Retailgeschäft werden durch die zentrale technische Unterstützung nicht mit einem hohen Aufwand an IT-Infrastruktur verbunden sein. Es wird daher grundsätzlich mehr Umsatz erzielt werden können, ohne die Aufwandsseite in gleichem Maße zu belasten. Aus dieser Skalierung heraus werden bestehende und neue Märkte in Zukunft effizient erschlossen werden können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Bedeutung werden als hoch eingeschätzt.

Personal

Das erfolgreiche Wachstum von AUTO1 basiert auf den Kompetenzen und der Motivation der Mitarbeiter. Aufgrund des starken Wachstums des Kerngeschäfts, der Erschließung neuer Unternehmensbereiche und der schnellen internationalen Expansion ist AUTO1 stets auf Verstärkung seines erfolgreichen Teams angewiesen. Der Bereich Recruiting nimmt daher eine immer zentralere Position der Personalarbeit ein. Die Rekrutierung hochqualifizierter Mitarbeiter kann dabei helfen, Effizienzen zu steigern sowie Innovation und Kreativität zu fördern und somit Umsatz und Profitabilität zu steigern. Die Bedeutung wird als mittel eingeschätzt.

C. Prognosebericht

Im Berichtsjahr stand der Wachstumskurs der Gesellschaft im Fokus. Das Geschäftsjahr 2017 hat die Investitionen in den Bekanntheitsgrad der Marken "wirkaufendeinauto" bzw. "AUTO1" bestätigt.

Aktuell noch nicht abwägbare, gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Einflüsse können die tatsächliche zukünftige Entwicklung von Umsatz und Rohergebnis der AUTO1 Group GmbH und ihrer Tochtergesellschaften beeinflussen, jedoch wird insbesondere für den finanziellen Leistungsindikator Umsatz und den nichtfinanziellen Leistungsindikator Anzahl der angekauften und verkauften Autos eine klare Tendenz Richtung starkes Wachstum erwartet. Die Entwicklung der Vergangenheit zeigt, dass die Transparenz und schnelle Abwicklung beim Autoankauf dafür sorgt, dass dieses Modell von einer immer größeren Zahl an potentiellen Interessierten angenommen wird. Auf der anderen Seite sind die Kontakte zu Händlern in den letzten Jahren zum einen in ihrer Anzahl ausgebaut worden, zum anderen wurden den Händlern mehr Einheiten verkauft.

Durch die unter Abschnitt I. dargestellten Änderungen durch die Aufnahme der Geschäftstätigkeit der AUTO1 European Cars B.V. ist für das Geschäftsjahr 2017 ein starker Rückgang in den Umsatzerlösen aus Fahrzeugverkauf und den korrespondierenden Aufwendungen aus Fahrzeugankauf zu verzeichnen. Damit einhergehend war auch das Rohergebnis deutlich rückläufig. Das Jahresergebnis hat sich deutlich verbessert, liegt aber weiterhin im negativen Bereich.

Vor diesem Hintergrund prognostiziert die Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2018 einen weiteren deutlichen Rückgang der Umsatzerlöse aus Fahrzeugverkauf, jedoch deutlich wachsende Umsatzerlöse aus den automotiven Services, ein deutlich geringeres Rohergebnis und ein deutlich verbessertes aber noch negatives Jahresergebnis. Insgesamt werden die Umsatzerlöse in 2018 auf dem Niveau des Jahres 2017 erwartet. Die Steigerung der Umsatzerlöse aus automotiven Services resultiert aus einer deutlichen Steigerung der Anzahl der angekauften und verkauften Autos durch die AUTO1 European Cars B.V. und es wird erwartet, dass der Rückgang der Umsatzerlöse aus dem Fahrzeugverkauf dadurch insgesamt kompensiert wird.

Durch den Einstieg eines weiteren Gesellschafters Ende 2017/Anfang 2018 und die damit zur Verfügung gestellten Finanzmittel soll der Ausbau der finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren weiter vorangetrieben werden.

V. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Es wurden auch 2017 keine derivativen Finanzinstrumente eingesetzt.

Berlin, 1. Juni 2018

AUTO1 Group GmbH Geschäftsführung

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