Annual Report • Mar 9, 2023
Annual Report
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Jahresfinanzbericht 2022
Lenzing Gruppe
| Lagebericht 2022 | 2 |
|---|---|
| Allgemeines Marktumfeld | 3 |
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 5 |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 6 |
| Forschung und Entwicklung | 11 |
| Investitionen | 13 |
| Nichtfinanzielle Erklärung | 14 |
| Risikobericht | 15 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems (§ 243a Abs. 2 UGB) |
20 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 22 |
| Ausblick | 23 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
24 |
| Konzernabschluss 2022 | 29 |
| Inhalt Notes | 30 |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 31 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 32 |
| Konzern-Bilanz | 33 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 34 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 36 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 37 |
| Bestätigungsvermerk | 109 |
| Erklärung des Vorstandes | 113 |
| Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe | 114 |
| Einzelabschluss 2022 | 115 |
| Lagebericht 2022 | 116 |
| Jahresabschluss 2022 | 149 |
| Bestätigungsvermerk | 178 |
| Erklärung des Vorstandes | 181 |
| Impressum | 182 |
KAPITEL 1 /3
| Allgemeines Marktumfeld | 3 |
|---|---|
| Geschäftsentwicklung der Lenzing Gruppe | 5 |
| Geschäftsentwicklung der Divisions | 6 |
| Investitionen | 11 |
| Forschung und Entwicklung | 13 |
| Nichtfinanzielle Erklärung | 14 |
| Risikobericht | 15 |
| Bericht über wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems |
|
| (§ 243a Abs. 2 UGB) | 20 |
| Aktionärsstruktur & Angaben zum Kapital | 22 |
| Ausblick | 23 |
| Beilage: Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe |
24 |
Die Entwicklung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 bescherte der Weltwirtschaft einen vielversprechenden Start in das Jahr 2022. Noch im Januar erwartete der Internationale Währungsfonds ein Wachstum von 4,4 Prozent (2021: 6,2%). Der Krieg in der Ukraine, die europäische Energiekrise und die hohe Inflation in weiten Teilen der Welt sowie Chinas Zero-Covid-Politik wirkten sich in weiterer Folge deutlich negativ auf das weltweite wirtschaftliche Geschehen aus. Das Verbrauchervertrauen erreichte zunächst in Europa und den USA, später auch in China langjährige Tiefstände und erholt sich seither nur langsam.
Der IWF revidierte seine Wachstumsprognosen im Jahresverlauf mehrmals nach unten. Nach letzten Berechnungen wird für 2022 von einem weltweiten Wachstum von 3,4 Prozent ausgegangen. Das Wachstum in den USA lag mit 2 Prozent (2021: 5,9%) ebenso wie in der Eurozone mit 3,5 Prozent (2021: 5,3%) weit unter den Erwartungen. Die chinesische Wirtschaft schwächte sich insbesondere aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie auf 3 Prozent (2021: 8,4%) ab. Für 2023 geht der IWF aufgrund der anhaltenden multiplen Krisen von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 2,9 Prozent aus.
Die Stimmung in der Textil- und Vliesstoffindustrie verschlechterte sich im dritten Quartal 2022 abrupt und die Zufriedenheit mit der Geschäftslage erreichte im weiteren Jahresverlauf immer neue historische Tiefstände3 . Zuletzt hellte sich der Ausblick wieder etwas auf, wenngleich sich die Marktakteure weiterhin über die verhaltene Nachfrage besorgt zeigten.
Die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung lagen 2022 nach vorläufigen Berechnungen 8 Prozent über dem Vorjahresund 5 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Wie in den Jahren zuvor gab es dabei große regionale Unterschiede: In den USA entwickelten sich die Umsätze weiterhin positiv und legten gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent, gegenüber dem Vorkrisenniveau um 16 Prozent zu. Auch in Europa konnten sich die Umsätze nach dem von COVID-19 geprägten Vorjahr deutlich erholen und lagen mehr als 20 Prozent über dem Vorjahres- und 4 Prozent über dem Vorkrisenniveau. In beiden Regionen gaben die Umsätze allerdings gegen Ende 2022 nach. In China entwickelte sich der Bekleidungsabsatz aufgrund der großflächigen Lockdowns im zweiten Quartal und gegen Ende 2022 rückläufig und verlor 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bzw. 5 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Infolge des positiven Ausblicks zu Beginn des Jahres und Die Nachfrage nach Medizin- und Hygieneprodukten sowie die damit verbundene Nachfrage nach Fasern für Vliesstoffe normalisierte sich, nachdem die Pandemie in vielen Regionen zunehmend in den Hintergrund getreten war.

Das Produktionsniveau am Weltfasermarkt dürfte sich 2022 laut ersten Schätzungen um 1 Prozent auf 119 Mio. Tonnen erhöht haben. Die Baumwollproduktion stieg nach vorläufigen Schätzungen in der Saison 2021/2022 um 5 Prozent auf 25,2 Mio. Tonnen an. Dies ist vor allem auf eine Ausweitung der Anbauflächen zurückzuführen. Die Nachfrage stieg leicht um 1 Prozent auf 25,7 Mio. Tonnen. Die Baumwollbestände gingen infolgedessen zurück, blieben aber sowohl in absoluten Zahlen als auch im Vergleich zum Verbrauch (engl. "stocks-to-use ratio") weiter über dem Vorkrisennvieau.
Die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern ging 2022 insbesondere aufgrund der rückläufigen Nachfrage im vierten Quartal leicht um 1 Prozent auf 7,3 Mio. Tonnen zurück und blieb damit nur
2 Sämtliche Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2021 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert. Quellen: ICAC, IWF, Cotton Outlook, CCFG, FAO
3 Quelle: ITMF, 18th Global Textile Industry Survey, Januar 2023
um Versorgungsengpässe zu vermeiden, hatten viele Handelsunternehmen als Reaktion auf die Lieferketstenschwierigkeiten hohe Lagerstände an Bekleidung und Textilien aufgebaut. In Kombination mit wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten im dritten Quartal führte dies zu einem Einbruch der Nachfrage entlang der textilen Wertschöpfungskette.
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Januar 2023
geringfügig hinter dem Rekordjahr 2021 zurück. Im Gegensatz dazu nahm die weltweite Produktion von Lyocellfasern deutlich zu.
Bei Fasern aus synthetischen Polymeren betrug die Produktionsmenge nach ersten Schätzungen unverändert 80,9 Mio. Tonnen.

1
Die Entwicklung der Märkte für Stapelfasern war 2022 bei einer durchwegs hohen Volatilität von steigenden Preisen im ersten Halbjahr sowie einem deutlichen Rückgang der Nachfrage und Preise im zweiten Halbjahr geprägt.
Die Baumwollpreise entwickelten sich im Verlauf des Jahres äußerst volatil. Der Cotlook A-Index erreichte im Mai – im Sog steigender Rohstoffpreise und einer lockeren Geldpolitik – einen langjährigen Höchstwert von 173 US-Cent pro Pfund. Im dritten Quartal führten die restriktivere Geldpolitik vieler Notenbanken und die nachlassende Nachfrage wie auch an den internationalen Rohstoffmärkten zu Preisrückgängen. Diese Entwicklung setzte sich im vierten Quartal fort. Auf Jahressicht gaben die Baumwollpreise um 22 Prozent auf 99 US-Cent pro Pfund nach. Im historischen Vergleich bewegen sie sich jedoch weiterhin auf erhöhtem Niveau.
Der Preis für Polyester-Stapelfasern in China veränderte sich im Vorjahresvergleich kaum und legte per Ende Dezember um 2 Prozent auf RMB 7.175 zu. Unterjährig folgte der Preis den zwischenzeitlich gestiegenen Rohölpreisen und erreichte im Juni einen Höchststand von RMB 9.295 pro Tonne. Ab dem dritten Quartal sorgten nachgebende Rohölpreise für einen Preisrückgang.
Die Viscosepreise in China verzeichneten einen kontinuierlichen Anstieg im ersten Halbjahr und erreichten im Juni mit RMB 15.400 pro Tonne ihren Höchstwert. Im zweiten Halbjahr gerieten die Preise aufgrund der sinkenden Nachfrage zunehmend unter Druck. In Erwartung weiterer Preisrückgänge hielten sich die Garnspinnereien mit Käufen zurück und die Lagerbestände stiegen weiter. Erst nach den langsamen Öffnungsschritten in China und einer Reduktion der Produktiosmengen im Dezember setzte eine leichte Stabilisierung ein. Trotz des weitgehend negativen Preisverlaufs im zweiten Halbjahr verzeichneten die Preise für herkömmliche Viscose im Berichtsjahr einen Anstieg von 7 Prozent auf RMB 12.800 pro Tonne. Die hohen Kosten für Faserzellstoff und Chemikalien belasteten 2022 insbesondere nicht rückwärts integrierte Viscosehersteller. In Europa war der Anstieg der Produktionskosten aufgrund der deutlich gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten stärker als in China.
Die Preise für holzbasierte Spezialfasern wie jene der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ entwickelten sich bis ins dritte Quartal positiv, konnten sich aber dem negativen Markttrend im weiteren Verlauf des Jahres nicht entziehen.
Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern, lag per Ende Dezember mit USD 900 pro Tonne 1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Allerdings stieg der Preis infolge von angebotsseitigen Problemen Ende August auf USD 1.220 pro Tonne und erreichte damit einen langjährigen Höchststand. Vor allem im vierten Quartal gab der Preis in einem Umfeld eines sich ausweitenden Angebots und sinkender Nachfrage wieder deutlich nach. Die chinesischen Preise für Papierzellstoff konnten ihr hohes Niveau länger halten. Dies war vor allem auf eine andauernde Angebotsknappheit zurückzuführen. Die Preise lagen per Ende 2022 um 44 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Aufpreis von Faserzellstoff im Vergleich zu Papierzellstoff erreichte im Berichtsjahr einen langjährigen Tiefstand.

1 Quellen: ICAC, Cotton Outlook, CIRFS, TFY, Lenzing Estimates 2 Quellen: CCFG, CCA
Die Lenzing Gruppe war 2022 wie der Großteil der verarbeitenden Industrie in Europa zunehmend von den extremen Entwicklungen an den globalen Energie- und Rohstoffmärkten betroffen. Im dritten und vierten Quartal verschlechterte sich das Marktumfeld deutlich und das sich eintrübende Konsumklima belastete die Geschäftsentwicklung der Lenzing zusätzlich.
Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtsjahr um 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,57 Mrd. Dieser Anstieg ist primär auf höhere Faserpreise zurückzuführen, wobei Währungseffekte diese Preisentwicklung begünstigten. Die verkaufte Fasermenge verringerte sich, während die verkaufte Zellstoffmenge einen Anstieg verzeichnete.
Die Ergebnisentwicklung spiegelt neben dem Nachfragerückgang insbesondere die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten wider. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ging 2022 um 33,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 241,9 Mio. zurück. Die EBITDA-Marge verringerte sich von 16,5 auf 9,4 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 16,5 Mio. (nach EUR 200,6 Mio. 2021) und die EBIT-Marge bei 0,6 Prozent (nach 9,1 Prozent 2021). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 10,1 Mio. (nach EUR 182,9 Mio. 2021).
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und des deutlich verschlechterten Marktumfelds startete Lenzing im dritten Quartal ein Programm zur Reorganisation und Kostensenkung. Die Umsetzung des Programms verläuft planmäßig und soll nach vollständiger Implementierung annualisiert mindestens EUR 70 Mio. an Kosten einsparen.
Der Steueraufwand in Höhe von EUR 27,2 Mio. (nach EUR 55,2 Mio. 2021) ist durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung und durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen beeinflusst.
Der Brutto-Cashflow verringerte sich 2022 um 34,2 Prozent auf EUR 244,8 Mio. Dieser Rückgang ist vor allem auf die negative Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag aufgrund des gestiegenen Working Capital bei minus EUR 43,2 Mio. (nach EUR 394 Mio. 2021). Maßnahmen, die im vierten Quartal 2022 eingeleitet wurden, minderten den Anstieg des Working Capital bis zum Jahresende. Der Free Cashflow lag insbesondere aufgrund der hohen Investitionstätigkeit in Verbindung mit den Schlüsselprojekten in Thailand und Brasilien bei minus EUR 740,7 Mio. (nach minus EUR 445,5 Mio. 2021). Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr auf EUR 698,9 Mio. Dies ist zwar ein Rückgang von 17,2 Prozent im Vorjahresvergleich, aber immer noch einer der höchsten Werte in der Unternehmensgeschichte. Der Liquiditätsbestand verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 59,7 Prozent auf EUR 453,3 Mio. per Ende Dezember 2022.
Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 3,8 Prozent auf EUR 5,53 Mrd. per Ende 2022. Die wesentlichsten Veränderungen betreffen die Erhöhung des Sachanlagevermögens aufgrund der Investitionstätigkeiten und die damit einhergehende Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten.
Das bereinigte Eigenkapital ging aufgrund der operativen Ergebnisentwicklung um 1,3 Prozent auf EUR 2,09 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote liegt infolgedessen bei 37,8 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung lag Ende 2022 bei EUR 1,87 Mrd. (nach EUR 977 Mio. per 31. Dezember 2021). Dieser Anstieg ist insbesondere auf die Finanzierung des Zellstoffprojekts in Brasilien zurückzuführen. Das Net Gearing erhöhte sich infolgedessen auf 89,5 Prozent zum Stichtag (nach 46,2 Prozent per 31. Dezember 2021). Das Trading Working Capital stieg um 47,3 Prozent auf EUR 570,7 Mio., darin enthalten sind im Wesentlichen ein Anstieg des Vorrätevermögens in Höhe von EUR 235,6 Mio. infolge gestiegener Herstellungskosten sowie der Inbetriebnahme der neuen Werke in Thailand und Brasilien und ein gegenläufiger positiver Effekt aus dem Factoring-Programm in Höhe von EUR 38 Mio.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:
| Verlustrechnung1 EUR Mio. |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Veränderung | ||||||
| 2022 | 2021 | Absolut | Relativ | |||
| Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 371,1 | 16,9% | ||
| Umsatzkosten | -2.162,6 | -1.692,8 | -469,8 | 27,8 % | ||
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
403,1 | 501,9 | -98,7 | -19,7% | ||
| Sonstige betriebliche Erträge |
73,1 | 78,0 | -4,9 | -6,3 % | ||
| Vertriebs aufwendungen |
-286,7 | -234,0 | -52,8 | 22,6 % | ||
| Verwaltungs aufwendungen |
-137,2 | -117,5 | -19,6 | 16,7 % | ||
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
-29,2 | -24,0 | -5,2 | 21,8 % | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-6,6 | -3,8 | -2,9 | 77,1 % | ||
| EBIT | 16,5 | 200,6 | -184,2 | -91,8% | ||
| Finanzerfolg | -26,5 | -17,7 | -8,8 | 49,9 % | ||
| EBT | -10,1 | 182,9 | -193,0 | n/a | ||
| Steueraufwand | -27,2 | -55,2 | 28,0 | -50,8 % | ||
| Jahresüberschuss/- fehlbetrag |
-37,2 | 127,7 | -165,0 | n/a |
1) Seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 berichtet die Lenzing Gruppe ihre Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren. Die bisherige Darstellung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren. Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe wird in die zwei Divisions "Fiber" und "Pulp" gegliedert.
Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellten im Geschäftsjahr 2022 die Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.
Im Berichtsjahr wurden auch wesentliche Änderungen im Lenzing Vorstand beschlossen. Stephan Sielaff folgte per 1. April 2022 als Vorstandsvorsitzender auf Cord Prinzhorn, der im vierten Quartal 2021 den Vorstandsvorsitz interimistisch übernommen hatte. Der Vorstand wurde gleichzeitig auf vier Personen reduziert. Nico Reiner wurde per 1. Januar 2023 zum neuen Chief Financial Officer bestellt. Thomas Obendrauf setzte den Aufsichtsrat im März des Berichtsjahres darüber in Kenntnis, für eine weitere Verlängerung seines Vertrages nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Bis zum Eintritt von Nico Reiner übte Stephan Sielaff die Aufgaben des Finanzvorstands interimistisch aus, Thomas Obendrauf stand dem Unternehmen beratend zur Seite. Das Vorstandsmandat von Chief Pulp Officer Christian Skilich wurde indes vorzeitig um weitere drei Jahre bis 31. Mai 2026 verlängert.
Zudem wurde auch eine umfassende Überprüfung der Unternehmensstrategie durchgeführt. Infolgedessen wird Lenzing ihren profitablen Wachstumskurs nach der erfolgreichen Umsetzung der beiden Schlüsselprojekte in Thailand und Brasilien fortsetzen, ihren Fokus auf nachhaltige und hochwertige Premium-Fasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren. Lenzing passte basierend auf dieser weiterentwickelten Unternehmensstrategie auch ihre finanziellen Ziele an und wird, ein gesundes wirtschaftliches Umfeld vorausgesetzt, ihr EBITDA bis 2027, bei einem ROCE von über 12 Prozent1 , auf über EUR 1 Mrd. deutlich steigern.
In der Division Fiber werden alle Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit den unterschiedlichen Generationen von holzbasierten Cellulosefasern zusammengefasst.
Spezialfasern sind die große Stärke von Lenzing. Mit der Eröffnung des Lyocellwerks in Thailand sowie den Investitionen in die bestehenden Produktionsstandorte wird Lenzing 100 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit holzbasierten, biologisch abbaubaren Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erzielen.
Lenzing investiert derzeit mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende KapazitäNeben dem neuen Lyocellwerk in Thailand, das CO2-neutral betrieben wird, stehen auch die Investitionen an den bestehenden Standorten im Einklang mit den Zielen der Lenzing, die CO2-Emissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2050 eine CO2-neutrale Produktion zu erreichen.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen steigerte Lenzing auch 2022 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Die Marke TENCEL™ bleibt die am stärksten wachsende Ingredient Brand der Textil- und Bekleidungsindustrie und erreichte bereits den zweiten Platz im weltweiten Bekanntheits-Ranking.
Die externen Umsatzerlöse der Division Fiber erreichten 2022 einen Wert von EUR 2,09 Mrd. 64,9 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 35,1 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und Spezialanwendungen. Die Faserverkaufsmenge ging aufgrund des deutlich verschlechterten Marktumfelds insbesondere im Verlauf des dritten Quartals und im vierten Quartal auf ca. 814.000 Tonnen (nach ca. 909.000 Tonnen 2021) zurück. Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte sich auf 73,7 Prozent (nach 72,5% 2021). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 32,9 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 92,8 Mio.
Ein sehr schwieriges Umfeld bestimmte den Markt für Textilfasern im zweiten Halbjahr 2022. Im ersten Halbjahr entwickelte sich die Nachfrage nach holzbasierten Spezialfasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ noch sehr gut. Die steigenden Produktionskosten konnten größtenteils noch an die Kunden weitergegeben werden, belasteten die Entwicklung aber bereits ab dem ersten Quartal. Der im März verhängte Lockdown in Shanghai stellte weitere Herausforderungen in Bezug auf die Lieferkette in China dar.
Im Juli verlangsamte sich die weltweite Fasernachfrage dann als Folge des verschlechterten Konsumklimas, der unsicheren Marktaussichten und der hohen Lagerbestände in der gesamten textilen Wertschöpfungskette wesentlich. Im Zuge dieser Entwicklungen
ten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing steht Lenzing kurz vor der erfolgreichen Konvertierung einer Linie auf TENCEL™ Modalfasern. Im Zuge der erheblichen Investitionen am indonesischen Standort in Purwakarta schafft Lenzing zusätzliche Kapazitäten für LENZING™ ECOVERO™ Fasern. Der Standort wird damit noch 2023 zum reinen Spezialviscose-Anbieter.
1 Bereinigt um große Anlagen im Bau und in der Anlaufphase
ging im zweiten Halbjahr auch die Nachfrage nach Lenzing Fasern zurück und lag deutlich unter dem Niveau des ersten Halbjahres.
Lenzing baute auch in diesem sehr schwierigen Marktumfeld ihre Vorreiterrolle bei Nachhaltigkeit, Innovation und Transparenz im Textilbereich weiter aus. Mit der Präsentation der CO2-neutralen Fasern der Marke LENZING™ FR erweiterte Lenzing etwa ihr CO2 neutrales Faserportfolio für die Segmente Schutz- und Arbeitsbekleidung. Lenzing erhielt den ITMF Award 2022 der International Textile Manufacturers Federation (ITMF) für ihre ressourcenschonende Indigo Color Technologie, die seit 2021 bei der Erzeugung von TENCEL™ Modalfasern speziell für Denim-Stoffe zur Anwendung kommt. Darüber hinaus erreichte das Unternehmen mit 300.000 Tonnen Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ einen echten Meilenstein in der Produktion von ökologisch verantwortungsbewusster Viscose.
Das Geschäft mit TENCEL™ Luxe Filamentgarnen entwickelte sich 2022 erfolgreich weiter. Das Interesse von Designern und Marken der Haute Couture, im Luxus- und Premiumsegment sowie im klassischen Bekleidungssegment wächst stetig. Auch das innovative Lyocell-Filamentgarn wurde im Berichtsjahr gleich mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ISPO Award und PETA India Awards in zwei Kategorien.
Mit einer Reihe globaler Kampagnen und Initiativen steigerte Lenzing auch weiter die Bekanntheit und Sichtbarkeit ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™. Die Marke TENCEL™ unterstützt seit 1992 Kunden und Partner der Textil- und Bekleidungsindustrie mit nachhaltigen Faserinnovationen. 2022 setzte Lenzing anlässlich des Markenjubiläums unter dem Motto "Feel Good Fibers Since 1992" Kunden- und Mitarbeiteraktivitäten in verschiedenen Regionen. In den ersten sechs Monaten erreichte die Kampagne weltweit mehr als 110 Mio. Konsument:innen.
Der Erfolg der Marke TENCEL™ spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit mehr als 650 Markenpartnern wider, darunter internationale Marken wie Aramis, Calzedonia, Intimissimi, Levi's, Marc O'Polo, Timberland und Vogue sowie aufstrebende Marken wie BN3TH, Calla The Label, Indian Terrain, Mother of Pearl, Muun und Taneira.
Lenzing und die Marke TENCEL™ durften sich auch bei der Oscarverleihung 2022 wieder über international sehr positive Aufmerksamkeit freuen. Gemeinsam mit der Organisation RCGD Global (vormals Red Carpet Green Dress™) wurden drei maßgeschneiderte Kleider aus TENCEL™ Lyocellfasern und TENCEL™ Luxe Filamenten einer Welt-Öffentlichkeit präsentiert. Im Dezember folgte die Kooperation der Marke TENCEL™ mit RCGD Global bei der Filmpremiere von "Avatar: The Way of Water". Bis heute wurden im Rahmen der Zusammenarbeit mit RCGD Global über Social Media und Öffentlichkeitsarbeit mehr als 2,1 Mrd. Impressions erzielt.
Der Bereich Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) ist eine wichtige strategische Säule der Lenzing Gruppe und wird kontinuierlich ausgebaut. Lenzing verstärkte im Berichtsjahr ihre Entwicklungsaktivitäten in Hygiene- wie auch in technischen Anwendungen, um das Einsatzgebiet ihrer Lyocell- und Viscosefasern zu erweitern und neue nachhaltige Innovationen in der Vliesstoffindustrie voranzutreiben. Zu diesem Zweck arbeitete Lenzing in ihrem Vliesstoff-Innovationszentrum 2022 intensiv mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungskette zusammen.
Das Bewusstsein der Verbraucher:innen für verantwortungsbewusst hergestellte Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wächst stetig. Dieser weltweite Konsumtrend zu weniger Plastik und mehr umweltschonenden und CO2-neutralen Produkten gepaart mit Gesetzen und Richtlinien zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit unterstützen das Wachstum der Lenzing in diesem Bereich weiter.
Lenzing verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 eine solide Geschäftsentwicklung im Bereich Fasern für Vliesstoffe, sah sich im zweiten Halbjahr aber mit deutlich gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten konfrontiert. Diese konnten nur verzögert an den Markt weitergegeben werden. In Summe entwickelte sich die Nachfrage stabil, während sich der Umsatz aufgrund höherer Faserpreise deutlich erhöhte.
Nach Einführung der ersten CO2-neutralen Cellulosefasern am weltweiten Vliesstoffmarkt im Vorjahr, unterstütze Lenzing den finnischen Vliesstoffhersteller Suominen in der Entwicklung und Vermarktung des ersten CO2-neutralen Vliesstoffes, hergestellt ausschließlich aus VEOCEL™ Fasern. Mit der Marke Naif konnte Lenzing außerdem einen weiteren Co-Branding-Partner für ihre CO2-neutralen VEOCEL™ Fasern in Babywischtüchern gewinnen.
Lenzing steigerte im Berichtsjahr auch die Bekanntheit und Sichtbarkeit ihrer Marke VEOCEL™ weiter. Die Zahl der lizenzierten Produkte vervierfachte sich im Vorjahresvergleich, das Netzwerk an Co-Branding-Partnern und das Social-Media-Engagement wurden deutlich ausgebaut. Nach der erfolgreichen #ItsInOurHands Initiative, die sich zum Ziel setzte, das Bewusstsein der Konsument:innen für die Verwendung von biologisch abbaubaren Feuchttüchern zu steigern, unterstreicht die neue globale VEOCEL™ Kampagne "Cares for the Future" die Mission der Marke einer nachhaltigen Zukunft für kommende Generationen. Mit dem Schwerpunkt "Cares for Forests" machte sie die Bedeutung einer nachhaltigen Rohstoffbeschaffung deutlich. Ende 2022 startete Lenzing außerdem mit "Cares for the Climate" eine Social-Media-Kampagne, die Konsument:innen in Europa, den USA und Asien über die Reduktion von CO2-Emissionen und klimaschonende Lösungen aufklärt und beim Kauf ihrer Produkte unterstützt.
Die holzbasierten Cellulosefasern der Lenzing werden aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften auch in einer breiten Palette von technischen Spezialanwendungen eingesetzt. Das Anwendungsspektrum reicht von industriellen Hochtemperatur-Dämmstoffen bis hin zu biologisch abbaubaren, spülbaren Einwegtüchern. Zu weiteren Anwendungen gehören Kunstledersubstrate mit hohen Feuchtigkeitsmanagement-Eigenschaften, nachhaltige Verpackungsmaterialien, Materialien zur Maximierung der Sicherheit von wiederaufladbaren Batterien und Filtermedien mit verbesserten Trenneigenschaften.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im Berichtsjahr entwickelte sich die Verkaufsmenge analog zur Faserproduktion leicht rückläufig.
Die Division Pulp bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Neben den Produktionsaktivitäten in Paskov (Tschechien) und Lenzing richtete sich der Fokus der Division 2022 auf die Inbetriebnahme und das Hochfahren des Zellstoffwerks in Brasilien. Dieses größte Investitionsprojekt der Unternehmensgeschichte konnte trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im vorgegebenen Kostenrahmen realisiert werden. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde.
Mit dem neuen Zellstoffwerk, das mit einer Nennkapazität von 500.000 Tonnen pro Jahr das weltweit größte seiner Art ist, stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und damit auch das Spezialfaserwachstum im Sinne der Unternehmensstrategie. Es zählt darüber hinaus zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt und speist überschüssigen Strom als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz ein. Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC®-zertifizierte Waldfläche zu verfügen1 . Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
Im Oktober wurde das Zellstoffprojekt von Lenzing und LD Celulose beim Transformational Business Award 2022 der Financial Times und der International Finance Corporation (IFC), einem Mitglied der Weltbankgruppe, mit einem Sonderpreis in der Kategorie "Transformative Lösungen für den Klimawandel" ausgezeichnet.
Im Sinne ihrer weiterentwickelten Unternehmensstrategie wird Lenzing das Thema Recycling weiter verstärken und damit die Transformation der Textil- und Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft beschleunigen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen im Bereich Recycling (z.B. REFIBRA™ und Eco Cycle Technologie), um Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien zu entwickeln. Die beiden Unternehmen planen eine Erweiterung der Kapazitäten für die Zellstoffgewinnung aus Alttextilien. Ziel ist es, bis 2025 in der Lage zu sein, ca. 25.000 Tonnen Alttextilien pro Jahr zu recyceln. Um den Wandel zu beschleunigen, unterzeichnete Lenzing im Berichtsjahr eine mehrjährige Liefervereinbarung mit dem schwedischen Recyclingpionier Renewcell. Die Vereinbarung gilt für einen Zeitraum von fünf Jahren und beinhaltet den Kauf von 80.000 bis 100.000 Tonnen des zu 100 Prozent recyceltem Textilzellstoffs der Marke Circulose®.
Die externen Umsatzerlöse der Division Pulp erreichten 2022 einen Wert von EUR 466,9 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 310 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 221,1 Mio.
Die negativen Entwicklungen an den Energiemärkten infolge des Ukraine-Kriegs beeinflussten auch maßgeblich den Holzmarkt. Die erhöhte Nachfrage nach Brennholz, Pellets und forstlicher Biomasse schränkte die Verfügbarkeit von Industrieholz deutlich ein, wodurch auch die Preise stark zulegten.
Erst gegen Ende des Berichtsjahres setzte eine leichte Stabilisierung der Preisentwicklung ein.
Die aktuelle Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) in der Berichtsperiode daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigte auch 2022 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC- und FSC-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen2 .
Die Division Pulp versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Das neue Zellstoffwerk in Brasilien wurde 2022 erfolgreich in Betrieb genommen. Das Hochfahren der Produktion erfolgte erwartungsgemäß bis Ende 2022. Der Eigenversorgungsgrad erhöhte sich damit auf mehr als 75 Prozent und Lenzing etablierte sich auch als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2022 ca. 790.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.
Der Preis für importierten laubholzbasierten Faserzellstoff in China stieg 2022 um 6 Prozent auf ca. USD 1.045 pro Tonne im Durchschnitt. Dieser Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf die hohe Nachfrage im ersten Halbjahr, Kapazitätsverknappungen und anhaltende Probleme in der gesamten Lieferkette zurückzuführen.
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948
Lenzing profitierte auch 2022 vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit und regionalen Lieferketten. Eine vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.
Die Umsätze der Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased entwickelten sich analog zur allgemeinen Preisentwicklung positiv. Die hohen Energiepreise führten auch bei LENZING™ Magnesium-Lignosulphonate Biobased zu einem Preis- und Nachfrageanstieg. Lenzing stärkte damit im Berichtsjahr eine weitere Säule ihres Produktportfolios.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisions "Fiber" und "Pulp" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an den anderen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Lenzing bereitet sich bestmöglich auf die Situation langfristig erhöhter Energiepreise und akuter Energieknappheit vor. Im Berichtsjahr wurde intensiv daran gearbeitet, die Energievorräte aufzufüllen. Lenzing ist ein Unternehmen mit internationalem Footprint und daher teilweise in der Lage, bestimmte lokale Herausforderungen, wenn auch zu höheren Kosten, global auszugleichen. Die aktuelle Kosten- und Versorgungssituation beeinflusst die mitteleuropäischen Standorte, insbesondere den Standort Heiligenkreuz (Österreich), wo derzeit an einem nachhaltigen Energiekonzept gearbeitet wird, am stärksten.
In Europa sind die Energiepreise 2022 ausgehend von einem bereits historischen Preisniveau im Vorjahr weiter deutlich gestiegen. Die Preisentwicklung in Europa ist insbesondere auf die Gasverknappung durch Russland zurückzuführen, wodurch sich der Gaspreis im Spotmarkt bei teilweise extremer Volatilität um 168 Prozent im Vorjahresvergleich auf durchschnittlich EUR 123,4 pro MWh erhöhte. Die Vorbereitungen auf den Winter kennzeichneten die Einspeicheraktivitäten im Sommer 2022 und ließen den Gaspreis zeitweise auf bis zu EUR 236 pro MWh im monatlichen Durchschnitt steigen.
Der Strompreis entwickelte sich ähnlich der Gaspreisentwicklung, auch weil die Produktion von erneuerbaren Energien im Sommer schwächer war als in den Vorjahren. Der Preisanstieg bei Strom lag bei 145 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Gasverknappung in Europa führte zu hohen Flüssiggasimporten, die wiederum anderswo durch Kohle ersetzt werden mussten. Damit stieg auch der Kohlepreis um 139 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Preise für CO2-Zertifikate und Rohöl erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 52 Prozent bzw. 40 Prozent.
Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Gas basiert größtenteils auf einer Beschaffung über den Spotmarkt. Die Preisanstiege an den globalen Energiemärkten resultierten daher 2022 auch in einer deutlichen Erhöhung der Energiekosten des Unternehmens.
Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode überwiegend im Normalbetrieb. Lenzing eröffnete im Oktober auf einer Fläche von 55.000 m² die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage des Landes Oberösterreich. Darüber hinaus wurden mehrere Dachanlagen installiert. Die gesamte Leistung der PV-Anlagen beläuft sich auf mehr als 7 MWp. Lenzing unterzeichnete darüber hinaus einen Stromliefervertrag mit dem Grünstromerzeuger Enery und Energie Steiermark und finanziert damit eine Photovoltaikanlage im Bezirk Deutschlandsberg. Mit dem daraus erzeugten Strom wird nach erfolgter Inbetriebnahme ab dem vierten Quartal 2023 das Faser- und Zellstoffwerk am Standort in Lenzing versorgt. Die Leistung der Anlage wird sich auf 5,5 MWp belaufen. Mit dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien macht sich Lenzing unabhängiger von globalen Energiemärkten und reduziert weiter ihre CO2-Emissionen entsprechend der strategischen Zielvorgaben.
Die Energieanlagen in Paskov liefen ebenfalls im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Energiepreise in Nordamerika folgten basierend auf einem niedrigeren Niveau und bei deutlich geringerer Volatilität dem internationalen Trend. Am Standort Mobile (USA) erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent (Erdgas) bzw. 20 Prozent (Strom).
Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Der Kohlepreis stieg im Vorjahresvergleich um 50 Prozent, wobei der Preis im zweiten Halbjahr um 9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr zurückging. Der Netzstrompreis lag im Berichtsjahr im Durchschnitt 14 Prozent über dem Vorjahresniveau. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit Juli des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen.
Die Dampfkosten am Standort Nanjing (China) folgten dem steigenden Kohlepreis und lagen 25 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Netzstrompreis lag 27 Prozent darüber. Die Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren wurde 2022 weiter erfolgreich vorangetrieben.
Im ersten Halbjahr 2022 wurde die Lyocellanlage am Standort Prachinburi (Thailand) in Betrieb genommen. Die Strom- und Dampfpreise befinden sich seither auf ähnlichem Niveau wie am Standort Nanjing. Der neue Standort in Thailand wird CO2-neutral betrieben.
Der starke Anstieg der Energiepreise infolge der Pandemie und des Ukraine-Kriegs verursachte auch eine Verknappung des Angebots und deutliche Preisanstiege an den globalen Rohstoffmärkten.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge erhöhten sich im Berichtsjahr um ein Vielfaches und erreichten weltweit ein neues Rekordniveau. Grund dafür ist eine stabil hohe Nachfrage bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge der hohen Energiepreise und einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise stiegen im ersten Halbjahr 2022 deutlich und erreichten ebenfalls neue Rekordwerte. Maßgeblich dafür waren eine erhöhte Nachfrage und geringere Produktionsmengen infolge der Pandemie – mit zwischenzeitlich negativen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit am Markt. Im zweiten Halbjahr 2022 reduzierte sich die Schwefelnachfrage deutlich und die Preise stabilisierten sich in weiterer Folge.
In Others sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Die Umsatzerlöse in Others erreichten 2022 einen Wert von EUR 5 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 100,3 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 111,2 Mio.
Die Kursentwicklung der Lenzing Aktie spiegelte das allgemeine negative Marktumfeld im Geschäftsjahr 2022 wider. Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 120,00 in das Börsenjahr 2022, erreichte im Januar das Jahreshoch von EUR 133,00 und am 19. Oktober das Jahrestief von EUR 45,35. Zum Ende des Berichtsjahres notierte die Lenzing Aktie bei EUR 54,80. Dies entspricht einem Kursrückgang von minus 54,3 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Jahr mit einem Minus von 19,1 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn.
Für das Geschäftsjahr 2021 wurde im Berichtsjahr eine Dividende von EUR 4,35 ausgeschüttet. Der Vorstand der Lenzing hat außerdem beschlossen, die Dividendenpolitik anzupassen. Ab dem Geschäftsjahr 2023 (mit Ausschüttung 2024) plant Lenzing eine jährliche Dividende von mindestens EUR 4,50 (inflationsbereinigt) pro Aktie. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt vorbehaltlich spezifischer Dividendenvorschläge des Vorstands und des Aufsichtsrates. Diese Vorschläge können von der neuen Dividendenpolitik abweichen, sofern dies unter den dann herrschenden Umständen angemessen ist, und unterliegen der Entscheidung der Hauptversammlung.
Der Bereich "Research & Development" spielt für die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe eine zentrale Rolle. Ende 2022 waren in diesem Bereich 218 Mitarbeiter:innen beschäftigt (2021: 222). Ein Großteil der Entwicklungstätigkeit erfolgt allerdings in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen des Unternehmens sowie mit externen Partnern. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 34,8 Mio. (nach EUR 31,6 Mio. 2021). Per Ende 2022 verfügte Lenzing über 1.574 Patente und Patentanmeldungen (aus 182 Patentfamilien) in 53 Ländern.
Nachhaltigkeit mit besonderem Fokus auf Recycling und Kreislaufwirtschaft ist bei Lenzing nicht nur ein Kernwert in der Strategie, sondern auch Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. So enthalten beinahe alle Entwicklungsprojekte wesentliche Aspekte in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit. Der Bereich R&D arbeitet sowohl in der Produkt- als auch in der Prozessentwicklung kontinuierlich an Lösungen, die das ehrgeizige Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 weiter unterstützen. Dazu gehören unter anderem Projekte zur Schließung von Produktionskreisläufen und der Reduktion von Abwässern sowie der Steigerung der Energieeffizienz und der Reduktion von CO2-Emissionen.
Das Thema Textilrecycling und die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft war auch 2022 ein Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing. Mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra wurde auch im Berichtsjahr intensiv am gemeinsam Ziel gearbeitet, einen Prozess für das Recycling von Alttextilien zu entwickeln und eine Pilotanlage zu errichten. Gleichzeitig wurden auch die Entwicklungen der REFIBRA™ und Eco Cycle Technologien weiter vorangetrieben. Die Aktivitäten der Lenzing im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft wurden 2022 mit dem renommierten Umweltpreis der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) in der Kategorie "World without Waste" ausgezeichnet.
Neben dem Recycling von Alttextilien beschäftigt sich Lenzing auch verstärkt mit der Evaluierung weiterer Cellulosequellen als Rohstoffalternative – darunter Reststoffe aus dem Agrar- und Lebensmittelbereich. Nach der Präsentation einer TENCEL™ Limited Edition gemeinsam mit Orange Fiber 2021, ließ Lenzing im Berichtsjahr eine TENCEL™ Limited Edition mit Hanf als alternative Zellstoffquelle folgen. Hanf gilt als äußerst nachhaltige Faser und als Alternative zu vielen klassischen Textilfasern. Im umweltverträglichen Lyocell-Herstellungsprozess der Lenzing wurde damit erstmals auch Zellstoff auf Hanfbasis zu Lyocellfasern verarbeitet. Diese waren Grundlage für das weltweit erste biologisch abbaubare Stretch-Denim-Gewebe von Candiani Denim.
Lenzing erweiterte im Berichtsjahr auch ihr Angebot an nachhaltigen Spezialfasern für die Textil- und Vliesstoffbranchen. Der Einsatz von hydrophoben Fasern im Bereich der Hygieneprodukte ermöglichte die Herstellung von biologisch abbaubaren Prototypen für Hygieneanwendungen. Im Bereich der Wischtücher konnte der Trend hin zu 100 Prozent cellulosischen Produkten auf mehreren Ebenen unterstützt werden.
Die neuen matten TENCEL™ Lyocellfasern wurden speziell dafür entwickelt, um Licht zu streuen und den Glanz bei Denim-Anwendungen zu verringern. Durch die Kombination von Funktionalität und Ästhetik erhöhen matte Lyocellfasern die Vielseitigkeit von Denim-Designs und reduzieren gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der entstehenden Stoffe und Kleidungsstücke. Hergestellt im ressourcenschonenden Lyocellprozess bieten die neuen Fasern alle Komfortvorteile von klassischen TENCEL™ Lyocellfasern und verleihen dunklen, indigogefärbten, Stoffen ein tiefes und glanzreduziertes Aussehen.
TENCEL™ Modalfasern mit Indigo Color Technologie etablierten sich im Berichtsjahr weiter als umweltschonende Faseralternative im Denim-Segment. Dafür wurden sie auf der ITMF Jahreskonferenz in Davos (Schweiz) mit dem Preis für Nachhaltigkeit und Innovation ausgezeichnet. Bei der neuen Technologie wird das Indigo-Pigment in einem einstufigen Spinnfärbeverfahren direkt in die TENCEL™ Modalfasern eingearbeitet. Dieses Verfahren bietet eine bessere Farbechtheit als die herkömmliche Indigofärbung. Im Vergleich zu herkömmlichen Indigo-Garnen spart die Produktion von TENCEL™ Modalfasern mit Indigo Color Technologie ca. 99 Prozent Strom und Wasser, 80 Prozent Chemikalien und 100 Prozent Wärmeenergie, wodurch der ökologische Fußabdruck von Denim-Produkten deutlich reduziert wird.
Die beiden Projekte zur Vorwärtsintegration des Lyocellverfahrens, TENCEL™ Luxe und LENZING™ Web Technology, kombinieren die Prozess- und Produktentwicklung der Lenzing. Beide Projekte wurden im Berichtsjahr erfolgreich fortgeführt. Für die Entwicklung und die Produktion erster kommerzieller Volumina stehen beim Cellulose-Filament der Marke TENCEL™ Luxe zwei Pilotanlagen zur Verfügung. 2022 wurde das Verfahren weiterentwickelt, und Applikationsfelder wurden erschlossen. Diese reichen von Haute-Couture über Denim bis zu Active Wear, wobei etliche dieser gemeinsam mit Partnern durchgeführten Entwicklungen auch ausgezeichnet wurden, etwa mit dem ISPO Award 2022 für neu entwickelte elastanfreie Stretchfasern auf Basis von TENCEL™ Luxe Filamenten.
Die LENZING™ Web Technology stellt cellulosische Vliesstoffe direkt aus der Spinnmasse her. Diese Technologie wurde nun erfolgreich mit dem Zellstoff-Nasslegeverfahren verbunden, wodurch Vliesstoffe mit bis zu 60 Prozent Recyclinggehalt bei gleichzeitiger Reduktion des spezifischen Energiebedarfs hergestellt werden können. Die LENZING™ Web Technology wird im Markt für Hygiene- und Wischtuchanwendungen sowie in technischen Anwendungen eingesetzt.
Know-How-Transfer und Cross-Learning innerhalb der Lenzing Gruppe sind wesentliche Bestandteile der Tätigkeit der R&D Labor-und Pilotanlagenteams, die etwa auch bei der Inbetriebnahme der beiden Schlüsselprojekte in Thailand und in Brasilien eine zentrale Rolle spielten. Die In-House-Entwicklung neuer bzw. genauerer analytischer Methoden, die Entwicklung neuer Messverfahren und die Weitergabe dieser innerhalb der Produktionsbereiche sind ebenfalls wesentliche Aufgaben der R&D.
Kooperationen sind ein wesentlicher Teil der R&D Aktivitäten, sowohl innerhalb als außerhalb der Lenzing Gruppe. Es gibt einen intensiven Austausch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Gemeinsam mit Kunden werden vor Ort neue Anwendungen für Textilfasern entwickelt. Lenzing intensiviert dadurch die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Werschöpfungskette. Im Vliesstoff-Entwicklungszentrum an der Hochschule Hof (Deutschland) werden neue innovative Anwendungen für nachhaltig erzeugte Vliesstoff-Fasern entwickelt.
Um Strukturen in der Textil- und Bekleidungsindustrie aufzubauen und damit eine gesamtheitliche Lösung für die Kreislaufwirtschaft zu erarbeiten, setzt Lenzing über die Kooperation mit Södra hinaus noch weitere Aktivitäten. Lenzing ist Partner im Horizon Europe Projekt CISUTAC (Circular and Sustainable Textile and Clothing) als auch im österreichischen Projekt EnzATex, die sich beide mit der Kreislaufführung von Textilien beschäftigen.
Lenzing treibt auch im Bereich Digitalisierung Entwicklungen im Rahmen von kooperativen Projekten voran. 2022 startete das FFGgeförderte Projekt REWAI (Reducing Energy and Waste using AI) mit Pro²Future, Universität Linz und TU Graz als Partnern. Ziel ist die Entwicklung einer Methode zur Vorhersage der Faserqualität auf Basis vorhandener Sensordaten (über die gesamte Produktion). Damit sollen notwendige Prozessänderungen frühzeitig erkannt und Minderqualitäten vermieden werden.
Neben Kooperationen zu konkreten Fragestellungen setzt Lenzing auch Aktivitäten, die zu einer vermehrten Bewusstseinsbildung beitragen sollen und speziell den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mehr Sichtbarkeit verschaffen. 2022 wurden erstmals junge Forscher:innen mit dem Lenzing Young Scientist Award für exzellente Forschungsarbeiten in den Kategorien Fashion und Kreislaufwirtschaft, Textilrecycling sowie innovative Nutzung biobasierter Fasern von der Lenzing Gruppe ausgezeichnet. Ziel war es, Studierende zu fördern und eine Plattform zur Vernetzung mit der Textilindustrie zu schaffen. Bachelor- und Masterstudierende konnten sich mit ihren Arbeiten einer Jury aus namhaften Expert:innen der Industrie stellen. Die drei Gewinnerprojekte wurden bei der 61. Global Fiber Conference in Dornbirn mit einem Preisgeld von je EUR 5.000 prämiert.
Die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit in diversen Initiativen und Netzwerken dient einerseits dazu, Themen, vor allem im Bereich Nachhaltigkeit, breiter zu platzieren und gemeinsam voranzutreiben, andererseits ergeben sich daraus oft konkrete Projekte wie EPNOE (European Polysaccharide Network of Excellence) und RCI (Renewable Carbon Initiative), von denen Lenzing jeweils Gründungsmitglied ist.
Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellten 2022 die Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) gingen um 17,2 Prozent auf EUR 698,9 Mio. zurück. Das weiterhin hohe Niveau des Investitionsvolumens ist primär auf die Fertigstellung des Zellstoffprojekts in Brasilien zurückzuführen.
Mit dem neuen Zellstoffwerk, das über eine Nennkapazität von 500.000 to pro Jahr verfügt, stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und damit auch das Spezialfaserwachstum im Sinne der Unternehmensstrategie. Es zählt darüber hinaus zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt und speist überschüssigen Strom als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz ein. Der Start der Inbetriebnahme erfolgte pünktlich im ersten Halbjahr. Die Phase des Hochfahrens konnte Ende 2022 abgeschlossen und die ersten produzierten Mengen erfolgreich am Markt platziert werden. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde. Die Baukosten für dieses größte Projekt in der Unternehmensgeschichte der Lenzing liegen bei USD 1,38 Mrd. Die Finanzierung erfolgte im Wesentlichen mittels langfristigem Fremdkapital. IFC, ein Mitglied der World Bank Group, und IDB Invest, ein Mitglied der IDB Group, unterstützen das Investitionsprogramm. Die Exportkreditagentur Finnvera und sieben Geschäftsbanken beteiligten sich ebenfalls am Finanzierungspaket in Höhe von USD ca. 1,15 Mrd.
In Thailand wurde im ersten Quartal 2022 die weltweit größte Lyocell-Produktionsanlage eröffnet. Damit kann Lenzing ihren Spezialitätenanteil deutlich erhöhen und die strukturell wachsende Nachfrage nach Lyocellfasern der Marke TENCEL™ noch besser bedienen. Das Projekt konnte trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im geplanten Kostenrahmen realisiert, die bisher produzierten Mengen erfolgreich am Markt platziert werden. Die Produktionsanlage ist mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr die größte ihrer Art weltweit. Das Investitionsvolumen lag bei etwa EUR 400 Mio.
In China und Indonesien investiert Lenzing derzeit mehr als EUR 200 Mio., um bestehende Kapazitäten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing arbeitet Lenzing an der Konvertierung einer Linie auf die Herstellung von Modalfasern. Das Produktportfolio des chinesischen Standortes wird damit gänzlich aus Spezialfasern bestehen. In Purwakarta schafft Lenzing zusätzliche Kapazitäten für Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™. Der indonesische Standort wird damit 2023 zum reinen Spezialviscose-Anbieter.
Im Zuge dieser Investitionen werden beide Standorte schrittweise auf erneuerbare Energie umgestellt; im dritten Quartal 2022 erfolgte in China und in Indonesien die Umstellung auf Grünstrom. Sowohl das neue Lyocellwerk in Thailand, das CO2-neutral betrieben wird, als auch die Investitionen in die bestehenden Standorte helfen Lenzing bei der Erreichung ihrer ambitionierten Klimaziele. Lenzing will ihre CO2-Emissionen bis 2030 halbieren und bis 2050 eine Netto-Null erreichen.
Um die Unabhängigkeit von den globalen Energiemärkten zu erhöhen und die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, setzt Lenzing auch in Österreich noch stärker auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Im Berichtsjahr hat Lenzing mehrere Photovoltaikanlagen am oberösterreichischen Standort in Betrieb genommen und einen langfristigen Stromliefervertrag zur Finanzierung einer weiteren Anlage unterzeichnet.
Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Kernwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der Better Growth Strategie verankert. Aktuelle Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht im Sinne des §267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.
Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu Beginn des Jahres 2022 hatte die vermeintliche Rückkehr zu einer "neuen Normalität" nach der COVID-19-Pandemie abrupt unterbrochen und führte in weiterer Folge zu einer Reihe neuer globaler Krisen. Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2022 mit einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts von 3,4 Prozent.
Eine beispiellose Verknappung und damit verbundene Verteuerung insbesondere bei Rohstoffen und Energie, haben das globale Risikoumfeld 2022 wesentlich beeinflusst. Die Lenzing Gruppe war dadurch 2022 unmittelbar von den massiv gestiegenen Energiekosten, vor allem an den europäischen Produktionsstandorten, betroffen. Der aus den gestiegenen Energiekosten resultierende signifikante Anstieg an Chemikalien- und Logistikkosten sowie Verknappungen in diesem Bereich, haben das Geschäftsergebnis der Lenzing Gruppe im Jahr 2022 zusätzlich belastet.
Die globale Teuerung als auch Chinas Zero-Covid-Politik haben die weltweite Textil- und Bekleidungsindustrie massiv beeinträchtigt.
Risiken wie Unterbrechungen in der Lieferkette, Cyberangriffe sowie die Folgen des Klimawandels gewinnen stetig an Bedeutung.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Die zunehmende Volatiltät in vielen Bereichen steigert das weltweite Risiko von Poly-Krisen und beeinflusst die Lenzing Gruppe in unterschiedlichem Maße.
Für 2023 prognostiziert der IWF ein Weltwirschaftswachstum von 2,9 Prozent. Die globale Inflation wird laut IWF voraussichtlich von 8,8 Prozent im Jahr 2022 auf 6,6 Prozent im Jahr 2023 und 4,3 Prozent im Jahr 2024 sinken.
Risiken für das operative Ergebnis ergeben sich insbesondere aus dem Nachfragerückgang am Weltfasermarkt und den damit verbundenen niedrigen Faserpreisen, sowie aus Preisschwankungen bei wichtigen Rohstoffen und Energie. Die hohe Inflation und die daraus resultierenden steigenden Zinsen stellen für zukünftige Finanzierungen ein zusätzliches Risiko dar. Der wachsende Bedarf an nachhaltigen Lösungen in der Welt erhöht den Druck auf das Segment der herkömmlichen Viscose zusätzlich.
Das Unternehmen sieht sich daher mit seiner adaptierten Strategie und dem Fokus auf nachhaltigem Wachstum mit Spezialfasern weiterhin sehr gut positioniert.
Die Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist aufgrund der stetigen Kapaztiätserweiterungen, insbesondere der erfolgreichen Inbetriebnahme des Zellstoffwerks in Brasilien 2022, und eines ausreichenden Marktangebotes langfristig gesichert.
Nach historischen Höhepunkten bei Preisen für Energie, Rohstoffe und Logistik im ersten Halbjahr, zeichnete sich zum Ende des Geschäftsjahres ein leichter Preisrückgang in diesen Segmenten ab. Aus heutiger Sicht werden diese Märkte auch weiterhin sehr volatil eingeschätzt.
Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 15 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 7 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken. Das Liquiditätsrisiko wird für 2023 moderat eingeschätzt, wobei sich die steigenden Zinsen jedoch belastend auf das Ergebnis auswirken können.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen wesentlichen Schadensereignissen aus Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken.
Nicht-operative Risiken wie Cyber- und Compliance-Risiken und ein damit verbundener potenzieller Reputationsschaden sind für Lenzing von steigender Relevanz. Risiken aufgrund von "Green Claims" als auch Herausforderungen in der nachhaltigen Personalbeschaffung, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels, spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine immer größer werdende Rolle. Lenzing wirkt diesen Risiken mit gruppenweiten Standards und Trainings sowie einer globalen Organisationsstruktur kontinuierlich entgegen.
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine adäquate, objektive und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken einschließlich jener in Bezug auf den ESG-Themenbereich. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den leitenden Personen der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing bedient sich eines etablierten, unternehmensweiten Risikomanagementprozesses, welcher die zentrale Koordination von Risiken und deren Überwachung in einem umfassenden Risikomanagementsystem für den gesamten Konzern sicherstellt. Gemeinsam mit den operativen Einheiten werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet und in weiterer Foge dem Vorstand und dem Management kommuniziert und transparent dargestellt. Eine proaktive Analyse von potenziellen Risiken oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements, wie die Aufgabe, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden seit 2020 im Risikomanagement auch klimabezogene Risiken und Chancen sowie deren kurz-, mittel und langfristige Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe identifiziert, bewertet und entsprechende Mitigationsmaßnahmen abgeleitet. Damit wird den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climaterelated Financial Disclosures) als auch der EU-Taxonomie und den damit verbundenen zukünftigen Berichtspflichten zu klimabezogenen Chancen und Risiken Rechnung getragen.
Die Lenzing Gruppe verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risikogespräche mit sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten mit einem Zeithorizont von fünf Jahren durch. Im Zusammenhang mit ESG-Themen werden auch langfristige Chancen und Risiken analysiert. Die wesentlichen Risiken, und auch immer mehr Chancen werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und quantitativ bewertet. Es werden sämtliche Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen das geplante EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko) oder einen risikoadjustierten ROCE errechnet. Risiken, die nicht monetär bewertbar sind, werden qualitativ erfasst.
Je nach Auswirkung auf das Unternehmen wird versucht, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren, zu transferieren oder, in bestimmten Fällen und wenn erforderlich und sinnvoll, diese auch bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Vorstand als "Risk owner" sowie einem Risikobeauftragten zugewiesen.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit auditiert und bestätigt.
Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen. Der Risikobericht wird ebenso dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, zusätzlich zur Erhöhung des Spezialfaseranteils die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Faserbereich weiter auszubauen. Auch im Bereich herkömmlicher Fasern bieten Lenzing Fasern mit ihren hohen Nachhaltigkeits- und Qualitätsstandards in Verbindung mit kundennahem, lösungsorientiertem technischem Support ein Differenzierungsmerkmal.
Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Die Lenzing Gruppe erzielt rund 40 Prozent des Faserumsatzes mit einer mittleren zweistelligen Anzahl an Kunden. Im Zellstoffbereich ist die Kundenkonzentration vergleichsweise höher als im Faserbereich. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein klares Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe
1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Verordnungen und Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe unterhält zertifizierte Managementsysteme für Qualitätsmanagement nach ISO 9001, für Umweltmanagement nach ISO 14001 und für Sicherheitsmanagement nach ISO 45001. Die Rechtskonformität im Zusammenhang mit diesen Managementsystemen wird regelmäßig intern als auch extern auditiert.
Die Lenzing Gruppe verfügt mit einer eigenen Rechts- und Compliance-Abteilung über einen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf Gesellschaft und Ökosysteme ist damit zu rechnen, dass Regierungen oder weitere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. So werden u.a. neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch neue Steuern auf CO2- Emissionen eingeführt. Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben ist derzeit auch in anderen Regionen und Ländern geplant. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.
Es besteht das Risiko, dass das geistige Eigentum von Lenzing verletzt wird oder unvollständig geschützt ist. Die Lenzing Gruppe steuert diesen Risiken mittels einer eigenen Abteilung für den Schutz von geistigem Eigentum entgegen.
Durch das zunehmende Bewusstsein für Probleme, die durch den Klimawandel entstehen, wie dem Anstieg der Meeresspiegel, der Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen und einem zunehmenden Risiko durch die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik, entstehen große Risiken für die gesamte Faserindustrie. Durch die Herstellung biologisch abbaubarer Fasern sieht Lenzing diese Entwicklung als Chance für ihr Geschäftsmodell.
Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen. Bereits 2020 verpflichtete sich Lenzing als erster Faserhersteller zu einer neutralen CO2-Nettobilanz bis 2050.
Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse erhob Lenzing im Jahr 2021 in einem mehrstufigen und holistischen Ansatz die wesentlichen Themen in Bezug auf ihr nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell. Jedem ESG-Themenbereich sind relevante Chancen und Risiken zugeordnet, welche im Enterprise Risk Management System integriert und sukzessive in der langfristigen strategischen Geschäftsplanung von Lenzing berücksichtigt werden.
Im Bereich der ökologischen Verantwortung (Environment) sind vor allem die klimabezogenen Themen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung (CO2-Reduktion) sowie die nachhaltige Rohstoffbeschaffung (Holz, Chemikalien) und die zunehmende Wasserknappheit in gewissen Regionen Schwerpunktthemen in der Risikomatrix. Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Treibhausgasen und die Bepreisung von Kohlenstoff, stellt für Lenzing ein erhebliches Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstoffintensive Prozesse betreibt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt. Lenzing arbeitet konsequent an der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowie an der Reduktion der CO2-Emissionen, um die potenzielle Belastung durch Ökosteuern zu verringern.
Holz ist für Lenzing die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung ihrer biologisch abbaubaren Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht das inhärente Risiko, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung weiter steigen.
Die globale Textilindustrie, insbesondere die Modeindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig verwendet werden, wird wegen ihres teilweise ressourcenintensiven Rohstoffverbrauchs und ihrer Produktionsprozesse kritisch betrachtet. Lenzing sieht erhebliche Geschäftschancen durch den Zugang zu neuen und aufstrebenden Märkten mit innovativen neuen Produkten und Technologien. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie.
Die Herstellung von Zellstoff und Fasern ist mit hohem Wasserverbrauch und mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Lenzing betreibt ein sorgfältiges, globales Wassermanagement, das sowohl die Einhaltung von lokalen Gesetzen als auch weltweiter Standards gewährleistet. Der zunehmenden Wasserknappheit wirkt Lenzing durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourcennutzung und durch eine optimierte Standortauswahl für die Erweiterung der Produktionskapazitäten entgegen.
Im Bereich der sozialen Verantwortung (Social) sind die Hauptrisiken im Bereich der physichen aber auch der mentalen langfristigen Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter:innen als auch der Gesellschaft hervorzuheben, denen Lenzing verstärkt auch im HR Bereich mit einer eigenen Abteilung für "Social Sustainability" entgegenwirkt.
Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) sind Risiken wie Cyberangriffe (siehe "IT-Risiken") sowie eine mangelhafte Einhaltung der Corporate Governance und daraus resultierende Risiken wesentlich. Lenzing schärft kontinuierlich ihre internen Regeln nach und erweitert die Compliance-Organisation entsprechend.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen oder langfristen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind darüber hinaus verpflichtet, den Globalen Verhaltenskodex der Lenzing für Lieferanten einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit ausgewählten Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheits- und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie dem EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 35 bis 38, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Gesetzen oder Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bestechungs- und Korruptions-Richtlinie", einer "Anti-Geldwäsche Richtlinie" sowie einer "Kartellrechtsdirektive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".
Lenzing ist in ihrem täglichen Betrieb von Systemen für hochentwickelten Informationstechnologie (IT) abhängig. IT-Systeme sind anfällig für eine Reihe von Problemen, wie Software- oder Hardware-Fehlfunktionen, böswilliges Hacken oder Cyberangriffe, physische Schäden an wichtigen IT-Zentren und das Auftreten von Computerviren. Folglich kann jede größere Beschädigung, Unterbrechung und/oder Umgehung der bestehenden IT-Systeme den Geschäftsbetrieb von Lenzing beeinträchtigen.
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter:innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt sowie sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter:innen und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem potenziellen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung, denen Lenzing mit einem standardisierten Planungsprozess, konsequentem Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegenwirkt. Bei Projekten entsprechender Größenordnung werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagementprozess Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaften für den systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe wurde im Berichtsjahr erneut mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Die Bewertung deckt die wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) ab. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltige Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV. Der Vorstand ist für die Einrichtung und die Umsetzung des Internen Kontrollsystems der Lenzing Gruppe verantwortlich.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate-Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Corporate Accounting & Tax" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Corporate Accounting & Tax" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Corporate Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Der gesamte Prozess, von der Beschaffung bis zur Zahlung, unterliegt strengen konzerneinheitlichen Richtlinien. Die Vorgaben werden weitgehend durch ein gruppenweites IT-System unterstützt und sehen unter anderem eine strikte Funktionstrennung, ein klares Berechtigungskonzept zur Vermeidung von Berechtigungskonflikten, ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen, insbesondere bei Zahlungen, und laufende Informationen vor.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für bestimmte Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig: Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie bestimmte gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich deren Prävention. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken im engeren Sinn evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen (Prevent-Detect-Respond). Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien (z.B. Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive sowie Kartellrechtsdirektive) und organisiert zu diesen Angelegenheiten weltweite Schulungen von Mitarbeiter:innen. Die Abteilung unterstützt auch Fachabteilungen, die für die Einhaltung von anderen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften verantwortlich sind. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Die Abteilung "Corporate Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Corporate Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Die einzelnen Prüfungen erfolgen auf Basis des vom Lenzing Vorstand verabschiedeten Audit-Plans. Die Revisionsberichte enthalten unter anderem auch Empfehlungen und Maßnahmen, die von der Audit-Abteilung nachverfolgt werden. Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.
Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab. Es wird halbjährlich ein Risikobericht erstellt. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.
Das Enterprise Risk Management verfolgt dabei einen holistischen Ansatz. Der Fokus in der Weiterentwicklung des Lenzing Risikomanagements liegt neben in der Mittelfristplanung berücksichtigter Unternehmens- als auch Projektrisiken zunehmend auf der langfristigen Betrachtung und Bewertung von ESG-Kriterien und den damit verbundenen Chancen und Risiken für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmenserfolges der Lenzing Gruppe.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 52,25 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält 6,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei ca. 41 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 4 und 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen können ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Wandelschuldverschreibung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Krieg in der Ukraine und die restriktivere Geldpolitik vieler Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation werden das weltweite wirtschaftliche Geschehen weiterhin negativ beeinflussen. Die Lockerungen der chinesischen Zero-Covid-Politik könnten ein Katalysator für eine schneller als erwartete Erholung sein. Der IWF warnt aber davor, dass die Risiken insgesamt hoch bleiben, und geht für 2023 von einem Wachstum von 2,9 Prozent aus.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Dieses herausfordernde Marktumfeld belastet auch weiterhin das Konsumklima und die Stimmung in den für Lenzing relevanten Industrien. Zuletzt hellte sich der Ausblick wieder etwas auf und eine Normalisierung der Lagerbestände entlang der Wertschöpfungskette setzte ein. Die verhaltene Nachfrage bereitet Marktakteuren jedoch weiterhin Sorgen.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle gingen die Lagermengen zuletzt zurück, blieben aber weiter über dem Vor-Corona-Niveau. In der laufenden Erntesaison 2022/2023 zeichnet sich ein Rückgang der Bestände ab.
Die deutlich erhöhten Preise an den Energie- und Rohstoffmärkten sorgen weiterhin für ein sehr herausforderndes Marktumfeld.
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer "Better Growth" Strategie sehr gut positioniert, und wird sowohl das Spezialitätenwachstum als auch ihre Nachhaltigkeitsziele einschließlich der Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren und unter der Voraussetzung einer erheblichen Markterholung im zweiten Halbjahr geht die Lenzing Gruppe für 2023 von einem deutlich höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Lenzing, am 1. März 2023 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Fiber Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Officer
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 | |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
227,6 | 164,3 | 160,4 | 167,0 | 147,2 | |
| - Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | -2,1 | -1,9 | -2,0 | -2,4 | -2,8 | |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| / Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 | 2.176,0 |
| EBITDA-Marge | 9,4% | 16,5% | 11,8%1 | 15,7%1 | 17,6%1 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| / Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 | 2.176,0 |
| EBIT-Marge | 0,6% | 9,1% | 2,1%1 | 7,9%1 | 11,0%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | -43,2 | 394,0 | 48,9 | 244,6 | 280,0 |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -687,4 | -841,3 | -666,2 | -254,7 | -261,8 |
| - Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,1 |
| + Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
0,3 | 7,3 | 4,1 | 15,6 | 8,0 |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
-10,4 | -5,6 | -1,5 | -4,7 | -2,6 |
| Free Cashflow | -740,7 | -445,5 | -614,8 | 0,8 | 23,5 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 446,9 | 1.113,3 | 1.070,0 | 571,5 | 243,9 |
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und + Leistungen) |
6,4 | 10,8 | 11,1 | 9,5 | 10,5 |
| Liquiditätsbestand | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 | 581,0 | 254,4 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 712,5 | 477,0 | 329,4 | 395,7 | 396,5 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 293,6 | 325,2 | 249,7 | 251,4 | 299,6 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 | -251,7 |
| Trading Working Capital | 570,7 | 387,4 | 383,8 | 403,5 | 444,4 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
595,5 | 606,1 | 437,7 | 487,3 | 539,8 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.382,2 | 2.424,5 | 1.750,9 | 1.949,3 | 2.159,1 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
24,0% | 16,0% | 21,9% | 20,7% | 20,6% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 2.025,9 | 2.072,1 | 1.881,4 | 1.537,9 | 1.533,9 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 15,0 | 13,7 | 14,2 | 15,4 | 16,9 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 67,7 | 44,2 | 19,9 | 13,1 | 8,4 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 | -6,3 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| / Bilanzsumme | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 37,8% | 39,7% | 45,8% | 50,0% | 59,0% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 250,3 | 120,1 | 105,6 | 129,6 | 166,2 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.071,9 | 1.981,0 | 1.446,9 | 852,0 | 307,6 |
| - Liquiditätsbestand | -453,3 | -1.124,1 | -1.081,1 | -581,0 | -254,4 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 7,7 | 2,7 | 2,51 | 1,21 | 0,61 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Net Gearing | 89,5% | 46,2% | 24,7% | 25,7% | 14,1% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 | 103,4 |
| Nettoverschuldung | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 | 511,4 | 322,8 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 | -57,8 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
71,2 | 148,6 | -11,21 | 104,71 | 180,61 |
| / Durchschnittliches Capital Employed | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 | 1.750,3 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 2,0% | 5,4% | -0,5%1 | 5,4%1 | 10,3% |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 | -57,8 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | -87,6 | 3,7 | 23,01 | 0,0 | 3,5 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -32,8 | -48,4 | -22,1 | -60,7 | -54,3 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 | -251,7 |
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile | -266,1 | -234,4 | -140,3 | 0,0 | 0,0 |
| - Langfristige sonstige Verbindlichkeiten | -3,6 | -6,7 | -26,9 | -5,52 | -5,32 |
| - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | -133,0 | -180,4 | -141,8 | -118,82 | -141,02 |
| - Verbindlichkeiten für laufende Steuern | -27,9 | -38,3 | -2,4 | -20,7 | -10,4 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | -70,2 | -59,8 | -42,4 | -41,9 | -50,4 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 | -6,3 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | -66,3 | -39,1 | -25,7 | -14,42 | -13,82 |
| - Langfristige Rückstellungen | -91,5 | -118,2 | -120,4 | -128,32 | -125,42 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 | 103,4 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -446,9 | -1.113,3 | -1.070,0 | -571,5 | -243,9 |
| - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -26,5 | -24,8 | -29,1 | -29,2 | -13,4 |
| - Finanzanlagen | -41,4 | -71,1 | -40,9 | -41,8 | -36,7 |
| Stand zum 31.12. | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 | 1.836,3 |
| Stand zum 01.01. | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 | 1.836,3 | 1.664,4 |
| Durchschnittliches Capital Employed | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 | 1.750,3 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
2) Umgliederung zwischen sonstigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen gemäß IAS 1 (siehe Note 2 im Konzern-Anhang 2020).
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 | 1.527,7 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 | 1.540,3 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -10,1 | 182,9 | 22,3 | 163,8 | 199,1 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 | 1.540,3 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -0,5% | 9,1% | 1,3% | 10,5% | 12,9% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Bilanzsumme 01.01. | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 | 2.497,3 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 | 2.564,1 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 | 2.564,1 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 0,3% | 4,2% | 0,9%1 | 5,7%1 | 9,3% |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
KAPITEL 2/3
| Inhalt Notes | 30 |
|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 31 |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung | 32 |
| Konzern-Bilanz | 33 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | 34 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | 36 |
| Konzern-Anhang: Erläuterungen (Notes) | 37 |
| Allgemeine Erläuterungen | 37 | |
|---|---|---|
| Note 1. | Grundlagen | 37 |
| Note 2. | Änderung der Rechnungslegungsmethoden | 39 |
| Note 3. | Konsolidierung | 43 |
| Note 4. | Segmentbericht | 44 |
| Note 5. | Umsatzerlöse | 47 |
|---|---|---|
| Note 6. | Funktionskosten | 47 |
| Note 7. | Sonstige betriebliche Erträge | 47 |
| Note 8. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | 47 |
| Note 9. | Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
48 |
| Note 10. Personalaufwand | 48 | |
| Note 11. Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing |
48 | |
| Note 12. Honorare des Abschlussprüfers | 51 | |
| Note 13. Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
51 | |
| Note 14. Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten |
51 | |
| Note 15. Finanzierungskosten | 51 | |
| Note 16. Ertragsteueraufwand | 52 | |
| Note 17. | Ergebnis je Aktie | 53 |
| und zur Entwicklung des Konzern- Eigenkapitals | 54 | |
|---|---|---|
| Note 18. Immaterielle Anlagen | 54 | |
| Note 19. Sachanlagen | 55 | |
| Note 20. Biologische Vermögenswerte | 58 | |
| Note 21. Nutzungsrechte Leasing | 59 | |
| Note 22. Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
61 | |
| Note 23. Finanzanlagen | 63 | |
| Note 24. Vorräte | 64 | |
| Note 25. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 64 | |
| Note 26. Sonstige Vermögenswerte | 64 | |
| Note 27. Eigenkapital | 65 | |
| Note 28. Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 69 | |
| Note 29. Finanzverbindlichkeiten | 70 | |
| Note 30. Steuerabgrenzung (aktive und passive latente Steuern) und laufende Steuern |
71 | |
| Note 31. Rückstellungen | 74 | |
| Note 32. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 80 | |
| Note 33. Sonstige Verbindlichkeiten | 81 | |
| Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung | 82 |
|---|---|
| Note 34. Angaben zur Konzern -Kapitalflussrechnung | 82 |
| Erläuterungen zum Risikomanagement | 83 |
| Note 35. Kapitalrisikomanagement | 83 |
| Note 36. Angaben zu Finanzinstrumenten | 84 |
| Note 37. Zins- und Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten sowie Fremdwährungsergebnis |
94 |
| Note 38. Finanzrisikomanagement | 95 |
| Erläuterungen zu den nahestehenden Unternehmen und Personen sowie zu den Organen Note 39. Angaben über Geschäftsfälle mit nahestehenden |
103 |
| Unternehmen und Personen Note 40. Organe der Gesellschaft |
103 105 |
| Sonstige Erläuterungen | 106 |
| Note 41. Finanzielle Garantieverträge, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen sowie rechtliche Risiken |
106 |
| Note 42. Konzernunternehmen | 107 |
| Note 43. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag | 108 |
| Note 44. Freigabe des Konzernabschlusses | 108 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2022 | 2021 | |
| Umsatzerlöse | (5) | 2.565.692 | 2.194.624 |
| Umsatzkosten | (6) | -2.162.561 | -1.692.760 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 403.131 | 501.864 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | (7) | 73.096 | 78.026 |
| Vertriebsaufwendungen | (6) | -286.747 | -233.981 |
| Verwaltungsaufwendungen | (6) | -137.164 | -117.547 |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | (6) | -29.214 | -23.993 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (8) | -6.649 | -3.753 |
| Betriebsergebnis (EBIT)1 | 16.453 | 200.615 | |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (13) | -222 | -3.541 |
| Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten | (14) | 10.208 | 7.881 |
| Finanzierungskosten | (15) | -36.498 | -22.029 |
| Finanzerfolg | -26.512 | -17.689 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -10.059 | 182.926 | |
| Ertragsteueraufwand | (16) | -27.182 | -55.212 |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | -37.241 | 127.714 | |
| Anteil am Jahresüberschuss/-fehlbetrag: | |||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | -73.086 | 110.346 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | 7.095 | -11.382 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | (17) | 28.750 | 28.750 |
| Ergebnis je Aktie | EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | (17) | -2,75 | 4,16 |
1) EBIT: Betriebsergebnis bzw. Ergebnis vor Zinsen und Steuern.
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Note | 2022 | 2021 | |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | -37.241 | 127.714 | |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | |||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen | (31) | 11.655 | -1.691 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(27) | -16.830 | 32.926 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (27) | 937 | -7.802 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) | (22) | 641 | 105 |
| -3.597 | 23.537 | ||
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können | |||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
(27) | 62.412 | 107.394 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte (Fremdkapitalinstrumente) – während der Berichtsperiode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
(27) | 0 | -36 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte (Fremdkapitalinstrumente) – Umgliederung von Beträgen aus der Neubewertung von in der Berichtsperiode abgegangenen nanziellen Vermögenswerten |
(27) | 0 | 124 |
| Cashow Hedges – eektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen und nicht designierte Komponenten |
(36) | 41.260 | -23.337 |
| Cashow Hedges – Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung | (36) | 21.453 | 3.173 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern | (27) | -21.535 | -3.575 |
| Ergebnisanteil von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden (nach Steuern) | (27) | 2.064 | 79 |
| 105.654 | 83.822 | ||
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 102.057 | 107.359 | |
| Gesamtergebnis | 64.817 | 235.073 | |
| Anteil am Gesamtergebnis: | |||
| Davon Aktionäre der Lenzing AG | 4.385 | 211.065 | |
| Davon nicht beherrschende Gesellschafter | 31.682 | -4.743 | |
| Davon vorgesehener Anteil der Hybridkapitalbesitzer | 28.750 | 28.750 |
zum 31. Dezember 2022
| TEUR | |||
|---|---|---|---|
| Vermögenswerte | Note | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
| Immaterielle Anlagen | (18) | 43.825 | 36.049 |
| Sachanlagen | (19) | 3.413.106 | 2.877.606 |
| Biologische Vermögenswerte | (20) | 127.735 | 95.767 |
| Nutzungsrechte Leasing | (21) | 72.761 | 70.129 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | (22) | 26.483 | 24.840 |
| Finanzanlagen | (23) | 28.969 | 38.869 |
| Steuerabgrenzung (aktive latente Steuern) | (30) | 1.716 | 3.581 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | (30) | 15.904 | 14.937 |
| Sonstige Vermögenswerte | (26) | 123.135 | 42.723 |
| Langfristige Vermögenswerte | 3.853.634 | 3.204.501 | |
| Vorräte | (24) | 712.522 | 476.956 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (25) | 293.611 | 325.172 |
| Forderungen aus laufenden Steuern | (30) | 5.210 | 1.921 |
| Sonstige Vermögenswerte | (26) | 200.758 | 168.710 |
| Finanzanlagen | (23) | 12.395 | 32.232 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | (34) | 446.873 | 1.113.279 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 1.671.368 | 2.118.270 | |
| Bilanzsumme | 5.525.002 | 5.322.771 | |
| Eigenkapital und Verbindlichkeiten | Note | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
| Grundkapital | 27.574 | 27.574 | |
| Kapitalrücklagen | 133.919 | 133.919 | |
| Hybridkapital | 496.582 | 496.582 | |
| Andere Rücklagen | 90.161 | 15.134 | |
| Gewinnrücklagen | 991.702 | 1.206.359 | |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG | 1.739.938 | 1.879.568 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 285.957 | 192.517 | |
| Eigenkapital | (27) | 2.025.895 | 2.072.085 |
| Finanzverbindlichkeiten | (29) | 2.071.948 | 1.981.036 |
| Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | (28) | 15.034 | 13.688 |
| Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | (30) | 70.240 | 59.806 |
| Rückstellungen | (31) | 91.547 | 118.180 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | (36) | 266.085 | 234.409 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (33) | 3.615 | 6.740 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 2.518.469 | 2.413.860 | |
| Finanzverbindlichkeiten | (29) | 250.282 | 120.125 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | (32) | 435.433 | 414.768 |
| Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | (28) | 67.741 | 44.168 |
| Verbindlichkeiten für laufende Steuern | 27.883 | 38.293 | |
| Rückstellungen | (31) | 66.295 | 39.088 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (33) | 133.005 | 180.382 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 980.638 | 836.826 | |
| Bilanzsumme | 5.525.002 | 5.322.771 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| Note | Grundkapital | Kapitalrücklagen | Hybridkapital | |||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungs umrechnungs rücklage |
||||||
| Stand zum 01.01.2021 | 27.574 | 133.919 | 496.582 | -41.069 | ||
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0 | 0 | 0 | 89.522 | ||
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 89.522 | ||
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Erwerb/Abgang nicht beherrschender Anteile und sonstige Änderungen im Konsolidierungskreis |
(3,27) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Kapitalzuführung | (27) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(36) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand zum 31.12.2021 = 01.01.2022 | 27.574 | 133.919 | 496.582 | 48.452 | ||
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 0 | 0 | 0 | 49.064 | ||
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 49.064 | ||
| Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften und Kosten der Absicherung, die in die langfristigen Vermögenswerte und in die Vorräte umgegliedert worden sind |
0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Übertragung von Gewinnen aus dem Abgang von erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten in die Gewinnrücklagen |
(36) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Kapitalzuführung | (27) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
(36) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (27) | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Transaktionen mit Anteilsinhabern | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand zum 31.12.2022 | (27) | 27.574 | 133.919 | 496.582 | 97.517 |
| Andere Rücklagen | Gewinnrücklagen | Anteile der Aktionäre der Lenzing AG und der Hybrid kapitalbesitzer |
Nicht beherr schende Anteile |
Eigenkapital | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögens werte |
Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve und nicht designierte Komponenten) |
Versicherungs mathematische Gewinne/Verluste |
||||
| 8.687 | -38.695 | -46.851 | 1.192.800 | 1.732.947 | 148.480 | 1.881.427 |
| 0 | 0 | 0 | 139.096 | 139.096 | -11.382 | 127.714 |
| 24.760 | -12.441 | -1.122 | 0 | 100.719 | 6.640 | 107.359 |
| 24.760 | -12.441 | -1.122 | 139.096 | 239.815 | -4.743 | 235.073 |
| 0 | 32.342 | 0 | 0 | 32.342 | 30.559 | 62.901 |
| 0 | 0 | 0 | -2.718 | -2.718 | 2.718 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 15.678 | 15.678 |
| 0 | 0 | 0 | -94.068 | -94.068 | 0 | -94.068 |
| 0 | 0 | 0 | -28.750 | -28.750 | -175 | -28.925 |
| 0 | 0 | 0 | -125.536 | -125.536 | 18.221 | -107.316 |
| 33.448 | -18.794 | -47.973 | 1.206.359 | 1.879.568 | 192.517 | 2.072.085 |
| 0 | 0 | 0 | -44.336 | -44.336 | 7.095 | -37.241 |
| -12.216 | 32.113 | 8.509 | 0 | 77.471 | 24.587 | 102.057 |
| -12.216 | 32.113 | 8.509 | -44.336 | 33.135 | 31.682 | 64.817 |
| 0 | 3.153 | 0 | 0 | 3.153 | 4.476 | 7.629 |
| -5.597 | 0 | 0 | 5.597 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 57.432 | 57.432 |
| 0 | 0 | 0 | -31.676 | -31.676 | 0 | -31.676 |
| 0 | 0 | 0 | -144.243 | -144.243 | -150 | -144.393 |
| 0 | 0 | 0 | -175.918 | -175.918 | 57.282 | -118.636 |
| 15.635 | 16.473 | -39.463 | 991.702 | 1.739.938 | 285.957 | 2.025.895 |
TEUR
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|
| Note | 2022 | 2021 | ||
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | -37.241 | 127.714 | ||
| + | Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische | |||
| Vermögenswerte | (11) | 227.589 | 164.269 | |
| +/– Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten | (20) | -17.009 | -2.258 | |
| – | Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen | -2.126 | -1.944 | |
| +/– Veränderung langfristiger Rückstellungen –/+ Ertrag / Aufwand aus latenten Steuern |
-13.162 -5.579 |
-4.908 6.838 |
||
| +/– Veränderung Forderungen und Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | -15.495 | 42.727 | ||
| +/– Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 1.062 | 4.431 | ||
| –/+ Sonstige unbare Erträge / Aufwendungen | (34) | 106.743 | 35.128 | |
| Brutto-Cashow | 244.783 | 371.999 | ||
| +/– Veränderung Vorräte | -295.952 | -144.902 | ||
| +/– Veränderung Forderungen | 10.581 | -75.115 | ||
| +/– Veränderung Verbindlichkeiten | -2.657 | 242.049 | ||
| Veränderung des Working Capital | -288.028 | 22.032 | ||
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | -43.246 | 394.030 | ||
| – | Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten (CAPEX) | -698.894 | -844.333 | |
| – | Erwerb von nanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -303 | -7.328 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten | 1.443 | 4.810 | |
| + | Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von nanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
10.368 | 5.567 | |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | -687.387 | -841.285 | ||
| + | Einzahlungen von Eigenkapital in vollkonsolidierte Gesellschaften von nicht beherrschenden Gesellschaftern | 56.673 | 15.577 | |
| – | Gezahlte Dividenden (inklusive Hybridkupon) | (27) | -144.393 | -28.925 |
| + | Investitionszuschüsse | 1.469 | 1.095 | |
| + | Aufnahme von übrigen Finanzverbindlichkeiten | (34) | 258.907 | 626.384 |
| – | Rückzahlung von Anleihen und Schuldscheindarlehen | (34) | -72.000 | -56.000 |
| – | Rückzahlung von übrigen Finanzverbindlichkeiten | (34) | -46.601 | -87.584 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | 54.056 | 470.548 | ||
| Veränderung der liquiden Mittel gesamt | -676.576 | 23.293 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresbeginn | 1.113.279 | 1.069.998 | ||
| Währungsdierenz auf liquide Mittel | 10.170 | 19.987 | ||
| Liquide Mittel zu Jahresende | 446.873 | 1.113.279 | ||
| Ergänzende Informationen zu Zahlungen im Cashow aus der Betriebstätigkeit: | ||||
| Zinseinzahlungen | 10.756 | 3.963 | ||
| Zinsauszahlungen | 74.631 | 34.315 | ||
| Gezahlte Ertragsteuern | 48.474 | 9.087 | ||
| Erhaltene Ausschüttungen von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 840 | 890 |
zum Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022
Die Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG), Sitz in 4860 Lenzing, Werkstrasse 2, Österreich, ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe (die "Gruppe" bzw. der "Konzern"). Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Die Hauptaktionärin der Lenzing AG zum 31. Dezember 2022 ist die B&C Gruppe, welche direkt und indirekt mit rund 52,25 Prozent (31. Dezember 2021: 50 Prozent plus zwei Aktien) am Grundkapital der Lenzing AG beteiligt ist. Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C KB Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Das Kerngeschäft der Lenzing Gruppe liegt in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellsto wird zu einem gewichtigen Teil in eigenen Zellstowerken hergestellt bzw. teilweise zugekauft.
Der Konzernabschluss für den Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 wurde unter Beachtung aller zum Bilanzstichtag verpichtenden International Financial Reporting Standards ("IFRS") und Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dabei wurden auch die zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 öUGB (österreichisches Unternehmensgesetzbuch) erfüllt.
Die Berichtswährung ist der Euro (EUR), der auch funktionale Währung der Lenzing AG ist. Die funktionale Währung der wesentlichen Tochterunternehmen ist der Euro (EUR) oder der US-Dollar (USD). Die Zahlenangaben im vorliegenden Konzernabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendierenzen auftreten.
Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden erfolgt überwiegend zu fortgeführten Anschaungskosten. Davon abweichend kommen für folgende wesentliche Posten andere Bewertungsmethoden zur Anwendung:
Zur Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verwendet der Vorstand der Lenzing AG Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen. Diese Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen richten sich nach den angenommenen Verhältnissen zum Bilanzstichtag und können einen erheblichen Ein uss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Sie betreen den Ansatz und den Wert von Vermögenswerten und Schulden, Eventualforderungen und -verbindlichkeiten, den Ausweis von Cashows sowie Erträgen und Aufwendungen (einschließlich sonstiger Ergebnisse) und die Darstellung von Angaben im Konzernanhang.
Die folgenden zukunftsbezogenen Annahmen und sonstigen am Bilanzstichtag bestehenden Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten können wesentliche Auswirkungen auf den vorliegenden Konzernabschluss der Lenzing Gruppe haben:
Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Überlegungen, die vom Vorstand für angemessen erachtet werden. Die letztlich realisierten Beträge können aber von diesen Annahmen und Schätzungen abweichen, wenn sich die angenommenen Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln.
Bei der Anwendung der Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe folgende bedeutende Ermessensentscheidungen getroen, die die Beträge im Konzernabschluss wesentlich beeinussen:
● Verbindlichkeiten im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen (siehe Note 32): Beurteilung des Vorliegens der Ausbuchungsvoraussetzungen im Sinne des IFRS 9 (Finanzinstrumente).
Der Krieg in der Ukraine, Chinas Zero-Covid-Politik sowie der Anstieg der Ination in vielen Ländern hatten wesentliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft im Geschäftsjahr 2022. Die Lenzing Gruppe verzeichnete sowohl absatz- als auch beschaungsseitig deutliche Preissteigerungen, getrieben durch stark steigende Energie-, Rohsto- und Logistikkosten. Die derzeit bestehenden Unsicherheiten in der europäischen Erdgasversorgung betreffen derzeit nur einen Produktionsstandort in wesentlichem Umfang. Andere Standorte haben von russischer Produktion unabhängige Erdgasbezugsquellen oder agieren bereits weitgehend energieautark. Um die Versorgung der europäischen Faserproduktionsstandorte mit Energie und Rohstoen sicherzustellen, wurden sowohl kurz- und mittelfristige physische und nanzielle Absicherungen durchgeführt als auch mittel- und langfristige Strategien zum Umstieg auf alternative Energieversorgung eingeleitet. Den durch die Krisensituation teilweise verschärften Problemen in globalen Lieferketten konnte durch gezielte Maßnahmen entgegengewirkt werden.
Im Rahmen der Aufstellung des Konzernabschlusses ist es die Aufgabe des Managements die Fähigkeit der Unternehmensfortführung zu beurteilen. Wenn wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf Ereignisse oder Bedingungen vorliegen, die signikante Zweifel an der Fähigkeit der Unternehmensfortführung aufwerfen, dann sind diese Unsicherheiten zu erläutern. Nach Einschätzungen des Managements der Lenzing Gruppe und unter Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen über die Zukunft, die mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag umfasst, liegen solche Unsicherheiten nicht vor. Auf Grund einer gesicherten Liquiditätssituation und einer weiterhin starken Position auf den für Lenzing relevanten Märkten hat das Management die Einschätzung getroen, dass der Konzern zum Zeitpunkt seiner Genehmigung über ausreichende Ressourcen verfügt, um in absehbarer Zukunft operativ weiter bestehen zu können. Daher wurde der Konzernabschluss unter Zugrundelegung der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.
Zusätzliche Angaben zu den Auswirkungen der COVID-19-Krise und Ukraine-Krise sowie den von der Lenzing Gruppe gesetzten Maßnahmen nden sich im Konzernlagebericht.
Die COVID-19-Krise und Ukraine-Krise haben Auswirkungen auf den Konzernabschluss nach IFRS, insbesondere auf Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses hat der Vorstand Entwicklungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise und Ukraine-Krise berücksichtigt. Die unsichere Versorgungslage, stark gestiegene Preise an den Energie- und Rohstomärkten, anhaltende Störungen in der Lieferkette sowie Änderungen der Zinslandschaft und der Wechselkurse beeinussen im Konzernabschluss vor allem:
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist ressourcenintensiv. Die Lenzing Gruppe bekennt sich zu einer ökologisch verantwortungsvollen Produktion von Fasern aus dem nachwachsenden Rohsto Holz und ist um Klimaschutz sehr bemüht. Die Lenzing Gruppe will ihre CO2-Emissionen bis 2030 halbieren und bis 2050 eine Netto-Null erreichen. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie. Die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellt einen der Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2022 dar. In diesem Zusammenhang arbeitet die Lenzing Gruppe kontinuierlich daran, Rohstoe ezienter einzusetzen, Produktionsprozesse zu verbessern und einen Prozess für das Recycling von Alttextilien zu entwickeln. Da trotz der aktuellen negativen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, der europäischen Energiekrise und der hohen Ination in weiten Teilen der Welt sowie Chinas Zero-Covid-Politik auf das weltweite wirtschaftliche Geschehen, die Umsetzung der Klimaziele weiterverfolgt wird, führen aktuelle Entwicklungen und Maßnahmen bezüglich Klimawandel und Nachhaltigkeit nicht zu grundlegend geänderten Annahmen und Schätzungen im Hinblick auf Nutzungsdauern oder Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte. Der Vorstand schätzt die potenziellen Auswirkungen klimabedingter Chancen und Risiken auf den Konzernabschluss nach IFRS wie folgt ein:
● Nutzungsdauer von Vermögenswerten (siehe Note 19): Die Lenzing Gruppe hat evaluiert, inwiefern die Nutzungsdauer von Sachanlagen aufgrund von klimabezogenen Risiken beein usst sein könnten. Eine Beurteilung erfolgte insbesondere dahingehend, ob auf Basis bestehender und angekündigter gesetzlicher und regulatorischer Vorgaben das Verschmutzungspotential einzelner Industrieanlagen (beispielsweise durch Überschreitung von Emissionsgrenzwerten) für die Erteilung von Betriebsgenehmigungen ein Risiko darstellt. Eine Beein ussung von Nutzungsdauern durch externe oder interne Verpichtungen konnte dabei nicht abgeleitet werden.
Die Rechnungslegungsmethoden wurden in der Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr, mit Ausnahme der in diesem Abschnitt erläuterten Änderungen, beibehalten.
Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden von der EU in den Rechtsbestand übernommen und waren im Geschäftsjahr 2022 von der Lenzing Gruppe erstmalig verpichtend anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröent lichung durch das IASB |
Anwen dungspicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2022 |
||
|---|---|---|---|---|---|
| IFRS 3 | Verweis auf das Rahmenkonzept |
14.05.2020 | 01.01.2022 | ja | |
| IAS 16 | Sachanlagen – Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung |
14.05.2020 | 01.01.2022 | ja | |
| IAS 37 | Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrages |
14.05.2020 | 01.01.2022 | ja | |
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS 2018-2020 |
14.05.2020 | 01.01.2022 | ja |
Die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen, welche ab dem 1. Jänner 2022 anzuwenden sind, führen zu keinen wesentlichen Änderungen des Abschlusses der Lenzing Gruppe.
Die folgenden bei Aufstellung des Konzernabschlusses bereits vom IASB veröentlichten neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren auf Geschäftsjahre, die am oder vor dem 1. Jänner 2022 begannen, noch nicht zwingend von der Lenzing Gruppe anzuwenden:
| Standards/Interpretationen | Veröent lichung durch das IASB |
Anwen dungspicht laut IASB für Geschäfts jahre ab |
Übernahme durch die EU zum 31.12.2022 |
|
|---|---|---|---|---|
| IFRS 10, IAS 28 |
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture |
11.09.2014 | unbekannt1 | nein |
| IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten |
30.01.2014 | 01.01.2016 nein2 | ||
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit in einer Sale-and Leaseback-Transaktion |
22.09.2022 | 01.01.2024 nein | |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 18.05.2017 | 01.01.2023 ja | |
| IFRS 17 | Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 – Vergleichs informationen |
09.12.2021 | 01.01.2023 ja | |
| IAS 1 | Klassizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
23.01.2020 | 01.01.2024 nein | |
| IAS 1 | Klassizierung von Schulden mit Nebenbedingungen als kurz- oder langfristig |
31.10.2022 | 01.01.2024 nein | |
| IAS 1 | Angaben zu Rechnungslegungs methoden |
12.02.2021 | 01.01.2023 ja | |
| IAS 8 | Denition von rechnungslegungs bezogenen Schätzungen |
12.02.2021 | 01.01.2023 ja | |
| IAS 12 | Latente Steuern für Vermögenswerte und Schulden aus derselben Transaktion |
07.05.2021 | 01.01.2023 ja |
1) Anwendungsbeginn durch das IASB auf unbestimmte Zeit verschoben.
2) Die Europäische Kommission schlägt den Interimsstandard IFRS 14 derzeit nicht zur Übernahme in EU-Recht vor.
Die obigen neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen wurden nicht vorzeitig von der Lenzing Gruppe angewendet und sind entweder nicht relevant für die Gruppe oder haben keinen wesentlichen Einuss auf das Ergebnis, das Vermögen oder die Verbindlichkeiten sowie die Cashows der Lenzing Gruppe.
Die Anwendung des jeweiligen Standards bzw. der jeweiligen Interpretation ist grundsätzlich mit der verpichtenden Anwendung in der EU geplant (nach dem sogenannten "Endorsement").
Es gab im Geschäftsjahr 2022 keine freiwilligen Änderungen der Rechnungslegungsmethoden.
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 berichtet die Lenzing Gruppe ihre Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren. Die bisherige Darstellung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren. Die Änderung der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung soll die internationale Vergleichbarkeit der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung der Lenzing Gruppe erhöhen. Im Rahmen der Umstellung wurden einige bisherige EBIT/EBITDA-wirksame Beträge in das Finanzergebnis umgegliedert (aktivierte Fremdkapitalkosten für die Herstellung langfristiger Vermögenswerte in Höhe von TEUR 21.166 in 2021, 2020: TEUR 8.429, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen in Höhe von TEUR minus 1.757 in 2021, 2020: TEUR minus 2.144, und Kreditbereitstellungsprovisionen in Höhe von TEUR minus 2.432 in 2021, 2020: TEUR minus 2.033). Alle Beträge wurden retrospektiv angepasst. Zur Performancemessung der Lenzing Gruppe wird weiterhin das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auösung von Investitionszuschüssen) herangezogen (Überleitungsrechnung siehe Note 4). Die nachfolgende Tabelle stellt die Überleitung vom Gesamtkosten- auf das Umsatzkostenverfahren dar:
| 2021 | Konzern-Gewinn und Verlustrechnung nach Umsatzkosten verfahren |
Umsatzerlöse | Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
Andere aktivierte Eigenleistungen |
Sonstige betriebliche Erträge |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach Gesamtkostenverfahren |
2.194.624 | 54.587 | 56.938 | 78.026 | ||
| Umsatzerlöse | 2.194.624 | 2.194.624 | ||||
| Umsatzkosten | -1.692.760 | 54.587 | 56.938 | |||
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 501.864 | |||||
| Sonstige betriebliche Erträge | 78.026 | 78.026 | ||||
| Vertriebsaufwendungen | -233.981 | |||||
| Verwaltungsaufwendungen | -117.547 | |||||
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | -23.993 | |||||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -3.753 | |||||
| Betriebsergebnis (EBIT) | 200.615 |
| 2020 | Konzern-Gewinn und Verlustrechnung nach Umsatzkosten verfahren |
Umsatzerlöse | Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
Andere aktivierte Eigenleistungen |
Sonstige betriebliche Erträge |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach Gesamtkostenverfahren |
1.632.607 | -41.299 | 52.0801 | 59.1451 | ||
| Umsatzerlöse | 1.632.607 | 1.632.607 | ||||
| Umsatzkosten | -1.386.412 | -41.299 | 52.080 | |||
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 246.195 | |||||
| Sonstige betriebliche Erträge | 59.145 | 59.145 | ||||
| Vertriebsaufwendungen | -156.932 | |||||
| Verwaltungsaufwendungen | -88.236 | |||||
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | -16.181 | |||||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -10.133 | |||||
| Betriebsergebnis (EBIT) | 33.858 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis.
| Gewinne und Verluste aus der Ver änderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten |
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungs leistungen |
Personalaufwand | Sonstige betriebliche Aufwendungen |
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing |
Erträge aus der Auösung von Investitions zuschüssen |
Betriebsergebnis (EBIT) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2.258 | -1.203.153 | -452.617 | -367.721 | -164.269 | 1.944 | 200.615 |
| 2.258 | -1.198.921 | -329.344 | -128.984 | -151.118 | 1.825 | |
| -1.575 | -41.619 | -186.684 | -4.103 | |||
| -1.333 | -68.632 | -39.592 | -8.100 | 112 | ||
| -1.324 | -13.021 | -8.707 | -948 | 7 | ||
| -3.753 | ||||||
TEUR
| Gewinne und Verluste aus der Ver änderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten |
Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungs leistungen |
Personalaufwand | Sonstige betriebliche Aufwendungen |
Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing |
Erträge aus der Auösung von Investitions zuschüssen |
Betriebsergebnis (EBIT) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| -10.334 | -898.392 | -353.6091 | -247.8721 | -160.448 | 1.979 | 33.858 |
| -10.334 | -870.705 | -255.046 | -114.701 | -148.232 | 1.825 | |
| -1.249 | -32.717 | -119.300 | -3.721 | 55 | ||
| -25.847 | -57.904 | 3.224 | -7.808 | 99 | ||
| -455 | -7.942 | -7.098 | -687 | |||
| -136 | -9.997 | |||||
In den Konzernabschluss der Lenzing Gruppe sind die Lenzing AG als Mutterunternehmen und ihre Tochterunternehmen jeweils auf Basis von Abschlüssen zum 31. Dezember 2022 einbezogen.
Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen hat sich wie folgt verändert:
| 2022 | 2021 | |||
|---|---|---|---|---|
| Voll- | Equity- | Voll- | Equity | |
| konsolidierung | konsolidierung | |||
| Stand zum 01.01. | 28 | 7 | 31 | 8 |
| Im Berichtsjahr verschmolzen | -1 | 0 | -1 | 0 |
| Im Berichtsjahr endkonsolidiert | 0 | 0 | -2 | -1 |
| Stand zum 31.12. | 27 | 7 | 28 | 7 |
| Davon in Österreich | 7 | 3 | 7 | 3 |
| Davon im Ausland | 20 | 4 | 21 | 4 |
Eine Aufstellung aller Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2022 ndet sich in Note 42. Die wesentlichen Konzernunternehmen sind in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern (Segment Division Fiber) und teilweise von Zellsto tätig (Segment Division Pulp).
Im Jänner 2022 wurde das Tochterunternehmen Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechische Republik, auf die Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechische Republik, verschmolzen.
Im März 2021 wurden die Anteile an dem bisher at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen Hygiene Austria LP GmbH, Wiener Neudorf, Österreich, (siehe Note 22) verkauft und endkonsolidiert.
Im Oktober 2021 wurde das Tochterunternehmen Nanjing Fabor Waste Water Treatment Co., Ltd, Nanjing, China, auf die Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China, verschmolzen.
Im November 2021 wurden die bisher vollkonsolidierten Tochterunternehmen Avit Investments Limited, Providenciales, Turks & Caicos, und Penique S.A., Panama, Panama, liquidiert und endkonsolidiert.
Tochterunternehmen sind Unternehmen, die unter dem beherrschenden Einuss des Mutterunternehmens stehen. Die Lenzing Gruppe entscheidet bei jedem Erwerb von Tochterunternehmen individuell, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder auf Basis des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Tochterunternehmens erfasst werden. Die nicht beherrschenden Anteile (Anteile nicht beherrschender Gesellschafter) werden beim Zugang entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil der bilanzierten Beträge des Nettovermögens bewertet. Sie werden grundsätzlich im Eigenkapital und im Ergebnis als "Anteil anderer Gesellschafter" ausgewiesen.
Die Lenzing AG verfügt mit 51 Prozent über die Mehrheit der Anteile und beherrscht somit die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien. Die Dexco-Gruppe verfügt über 49 Prozent der Anteile an der LD Celulose S.A. und eine Put-Option zur Veräußerung ihrer Anteile (kündbare nicht beherrschende Anteile). Zur Bilanzierung der aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen resultierenden Verbindlichkeit wendet die Lenzing AG die Present-Access-Methode an. Bei dieser Methode werden die nicht beherrschenden Anteile der Dexco-Gruppe an der LD Celulose S.A. weiterhin im Eigenkapital ausgewiesen und zusätzlich eine nanzielle Verbindlichkeit für kündbare nicht beherrschende Anteile angesetzt (siehe Note 36). Der erstmalige Ansatz und die Folgebewertung der Verbindlichkeit erfolgt über die Gewinnrücklagen (erfolgsneutral) zum beizulegenden Zeitwert.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert.
Die Lenzing Gruppe hat im Jänner 2021 100 Prozent der Anteile an einer Versicherungszelle der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta, erworben. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing Gruppe, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen eektiver zu administrieren. Zum Erwerbsstichtag verfügte die Versicherungszelle über keine wesentlichen Vermögenswerte und Schulden. Sie wird ab dem Erwerbszeitpunkt als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollständig in den Konzernabschluss einbezogen.
Bis zum März 2021 beherrschte die Lenzing AG aufgrund ihrer umfassenden Mitbestimmungsrechte Vermögen am Großanlegerfonds GF 82, einem Sondervermögen gemäß § 20a öInvFG (österreichisches Investmentfondsgesetz). Der Fonds war als strukturiertes Unternehmen eingestuft und vollkonsolidiert. Die im Fonds enthaltenen Wertpapiere dienten insbesondere der nach § 14 öEStG (österreichisches Einkommensteuergesetz) erforderlichen steuerlichen Wertpapierdeckung der Pensionsrückstellungen aus österreichischen Pensionsplänen. Die wesentlichen, unveränderten Risiken des Fonds bestanden in den klassischen Veranlagungsrisiken (insbesondere Ausfalls- und Marktpreisrisiken). Im März 2021 wurden die Anteile am Großanlegerfonds GF 82 verkauft und endkonsolidiert.
Bei den strukturierten Unternehmen werden jene Vermögenswerte und Schulden einbezogen, über die die Lenzing Gruppe verfügt.
Die Berichtswährung der Lenzing AG und der Lenzing Gruppe ist der Euro. Die Tochterunternehmen stellen die Jahresabschlüsse in ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Als funktionale Währung gilt die Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das betreende Unternehmen tätig ist. Die funktionale Währung ist, mit Ausnahme der nachfolgend genannten Tochterunternehmen, jeweils die Währung des Landes bzw. der Region, in dem das Tochterunternehmen ansässig ist. Für die LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, die Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand, die Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur und die PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien ist die funktionale Währung der US-Dollar.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in die Berichtswährung Euro herangezogen:
| 2022 | 2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Einheit | Währung | Stichtag | Durch schnitt |
Stichtag | Durch schnitt |
|
| 1 EUR USD US-Dollar | 1,0666 | 1,0539 | 1,1334 | 1,1835 | ||
| 1 EUR GBP | Britisches Pfund |
0,8869 | 0,8526 | 0,8393 | 0,8600 | |
| 1 EUR CZK | Tschechi sche Krone |
24,1160 | 24,5602 | 24,9170 | 25,6468 | |
| 1 EUR CNY | Renminbi Yuan |
7,3582 | 7,0801 | 7,2230 | 7,6340 | |
| 1 EUR BRL | Brasilian ischer Real |
5,6386 | 5,4432 | 6,3734 | 6,3814 |
Auf Grund der Einführung einer neuen konzernweit geltenden Organisation hat sich die Zusammensetzung der Segmente ab dem Geschäftsjahr 2021 geändert. Die interne Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger Gesamtvorstand wurde dem entsprechend mit dem 1. Jänner 2021 angepasst.
Die berichtspflichtigen Segmente sind die "Division Fiber", "Division Pulp" und "Others". In der Lenzing Gruppe werden die Segmente aufgrund der Unterschiede zwischen den Produkten eingeteilt; sie erfordern unterschiedliche Technologien und Marktstrategien.
In der Division Fiber werden alle drei Generationen der holzbasierten Cellulosefasern erzeugt und unter den Produktmarken TENCEL™, VEOCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und LENZING™ vermarktet. Die erzeugten Produkte aus den Lyocell-, Modal- und Viscosefasern werden zur Produktion von Textilien sowie Vliesstoffen und Spezialanwendungen eingesetzt.
In der Division Pulp wird der Faserzellsto hergestellt bzw. beschat, der das notwendige Vor- bzw. Zwischenprodukt für die Faserproduktion darstellt. Der Zellsto wird für die eigene Produktion für Cellulosefasern verwendet und extern vermarktet. Der Einsatz bzw. die Steuerung der Anlagen für die Faser- und Zellstoproduktion erfolgt unabhängig voneinander.
In Others werden im Wesentlichen zentrale Headquarterfunktionen, übergreifende Tätigkeiten und die Geschäftstätigkeit der BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing (Ausbildung und Personalentwicklung) dargestellt.
| 2022 | Division Fiber |
Division Pulp |
Others | Segment summe |
Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 2.093.762 | 466.900 | 5.029 | 2.565.692 | 0 | 2.565.692 |
| Innenumsätze | 11.017 | 485.134 | 0 | 496.151 | -496.151 | 0 |
| Summe Umsatzerlöse | 2.104.779 | 952.035 | 5.029 | 3.061.843 | -496.151 | 2.565.692 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 32.923 | 309.968 | -100.305 | 242.587 | -671 | 241.916 |
| EBIT | -92.752 | 221.134 | -111.241 | 17.142 | -689 | 16.453 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
127.209 | 89.237 | 11.125 | 227.571 | 18 | 227.589 |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -1.198 | -4.126 | 5.102 | -222 | 0 | -222 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 62.602 | -18.605 | 17.859 | 61.857 | 0 | 61.857 |
| Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten (CAPEX) |
246.188 | 437.182 | 7.061 | 690.432 | 8.462 | 698.894 |
| EBITDA-Marge1 | 1,6 % | 32,6 % | n/a | 7,9 % | - | 9,4 % |
| EBIT-Marge2 | -4,4 % | 23,2 % | n/a | 0,6 % | - | 0,6 % |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
| 2021 | Division Fiber |
Division Pulp |
Others | Segment summe |
Überleitung | Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse von externen Kunden | 1.904.323 | 284.177 | 6.124 | 2.194.624 | 0 | 2.194.624 |
| Innenumsätze | 0 | 475.149 | 0 | 475.149 | -475.149 | 0 |
| Summe Umsatzerlöse | 1.904.323 | 759.326 | 6.124 | 2.669.773 | -475.149 | 2.194.624 |
| EBITDA (Segmentergebnis) | 214.042 | 210.080 | -58.415 | 365.707 | -2.767 | 362.941 |
| EBIT | 107.423 | 164.176 | -68.190 | 203.409 | -2.794 | 200.615 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
107.987 | 46.239 | 10.016 | 164.242 | 27 | 164.269 |
| Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 809 | -454 | -3.896 | -3.541 | 0 | -3.541 |
| Sonstige wesentliche zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge | 22.873 | -5.127 | 4.404 | 22.149 | 0 | 22.149 |
| Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten (CAPEX) |
298.741 | 577.838 | 5.740 | 882.319 | -37.986 | 844.333 |
| EBITDA-Marge1 | 11,2 % | 27,7 % | n/a | 13,7 % | - | 16,5 % |
| EBIT-Marge2 | 5,6 % | 21,6 % | n/a | 7,6 % | - | 9,1 % |
1) EBITDA-Marge = EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht). 2) EBIT-Marge = EBIT (Betriebsergebnis) im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (hier: laut Segmentbericht).
Bei den sonstigen wesentlichen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträgen handelt es sich um unbare Bewertungseffekte aus biologischen Vermögenswerten, Forderungen, Vorräten und Rückstellungen.
Zur Performancemessung der Segmente und im Konzern wird das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte und vor Erträgen aus der Auösung von Investitionszuschüssen) herangezogen.
Die Überleitungsrechnung vom Betriebsergebnis (EBIT) auf das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) und das Ergebnis vor Steuern (EBT) stellt sich wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16.453 | 200.615 |
| Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
227.589 | 164.269 |
| Erträge aus der Auösung von Investitions zuschüssen |
-2.126 | -1.944 |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241.916 | 362.941 |
| Segmentabschreibungen | -227.571 | -164.242 |
| Konsolidierung | -18 | -27 |
| Erträge aus der Auösung von Investitions zuschüssen |
2.126 | 1.944 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16.453 | 200.615 |
| Finanzerfolg | -26.512 | -17.689 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -10.059 | 182.926 |
Die Wertansätze für die Segmentberichterstattung entsprechen den auf den IFRS-Konzernabschluss angewendeten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden setzen sich nach Produkten bzw. Dienstleistungen gegliedert wie folgt zusammen:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Holzbasierte Cellulosefasern | 2.013.761 | 1.833.623 |
| Co-Produkte der Faserproduktion | 55.917 | 52.811 |
| Maschinen- und Anlagenbau, Engineering Dienstleistungen sowie Sonstige |
24.084 | 17.890 |
| Division Fiber | 2.093.762 | 1.904.323 |
| Zellsto | 272.065 | 162.176 |
| Bioranerie-Produkte und Energie | 160.323 | 94.412 |
| Holz und Sonstige | 34.512 | 27.590 |
| Division Pulp | 466.900 | 284.177 |
| Others | 5.029 | 6.124 |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und | ||
| Verlustrechnung | 2.565.692 | 2.194.624 |
Es gibt keinen einzelnen externen Kunden, der mehr als 10 Prozent zu den externen Umsätzen beiträgt.
Die Umsatzerlöse von externen Kunden nach Absatzmärkten, gegliedert nach geograschen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| Umsatzerlöse von externen Kunden nach geograschen Gebieten |
TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | ||
| Österreich | 132.345 | 83.866 | |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 744.880 | 635.420 | |
| Asien | 1.433.169 | 1.286.462 | |
| Amerika | 239.718 | 177.760 | |
| Restliche Welt | 15.580 | 11.115 | |
| Umsatzerlöse laut Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung |
2.565.692 | 2.194.624 |
Die Umsätze werden nach dem Standort der geograschen Region der Kunden zugordnet.
Das langfristige Vermögen (ohne Finanzinstrumente und Steueransprüche; übergeleitet auf die Konzernwerte des gesamten langfristigen Vermögens) sowie das Gesamtvermögen (entspricht der Bilanzsumme) und die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX), gegliedert nach geografischen Gebieten, stellen sich wie folgt dar:
| Langfristige Vermögenswerte | Gesamtvermögen | CAPEX | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Österreich | 983.437 | 991.183 | 1.614.939 | 1.447.738 | 79.625 | 73.442 |
| Europa (ohne Österreich inkl. Türkei) | 195.879 | 188.492 | 345.322 | 285.917 | 20.415 | 9.367 |
| Asien | 954.894 | 758.622 | 1.244.721 | 1.108.474 | 195.520 | 229.434 |
| Amerika | 1.672.835 | 1.208.818 | 1.808.954 | 1.287.797 | 403.336 | 532.090 |
| Zwischensumme | 3.807.045 | 3.147.115 | 5.013.937 | 4.129.926 | 698.894 | 844.333 |
| Überleitung auf Konzernwerte | 46.589 | 57.386 | 511.065 | 1.192.844 | 0 | 0 |
| Konzernsumme | 3.853.634 | 3.204.501 | 5.525.002 | 5.322.771 | 698.894 | 844.333 |
Die obigen Werte umfassen alle Segmente der Lenzing Gruppe. Weitere Ausführungen zu den Segmenten sind dem Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2022 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Aufgliederungen der Umsatzerlöse sind im Segmentbericht ersichtlich (siehe Note 4, insbesondere die Informationen über Produkte und Dienstleistungen sowie über geograsche Gebiete).
Die Umsätze resultieren ausschließlich aus Verträgen mit Kunden im Sinne des IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Die Umsatzerlöse enthalten alle Erträge, die aus der typischen Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe resultieren.
Die Erfassung der Erträge erfolgt zeitpunktbezogen und somit dann, wenn das Eigentum an den Produkten auf den Kunden übertragen wurde (somit mit Gefahrenübergang), die Höhe der Erträge bzw. die zugehörigen Kosten zuverlässig ermittelbar sind und der wirtschaftliche Nutzen aus dem Geschäft wahrscheinlich zuießen wird.
Da in der Lenzing Gruppe ausschließlich Leistungsverpichtungen mit einer Laufzeit von maximal einem Jahr bestehen, wird von der Angabe der verbleibenden Leistungsverpflichtungen abgesehen.
Die Vertragsverbindlichkeiten sind unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen und setzen sich aus den erhaltenen Anzahlungen von TEUR 12.298 (31. Dezember 2021: TEUR 14.526) und abgegrenzten Schulden aus Nachlässen und Rabatten von TEUR 2.976 (31. Dezember 2021: TEUR 2.681) zusammen (siehe Note 33). Der zum 31. Dezember 2021 in den Vertragsverbindlichkeiten enthaltene Betrag von TEUR 16.330 wurde im Geschäftsjahr 2022 als Umsatzerlöse erfasst (2021: TEUR 21.637).
Die Umsatzkosten betreen im Wesentlichen Aufwendungen für Materialaufwand und sonstige bezogene Herstellungsleistungen, Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten, Personalaufwand, Abschreibungen und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung, sonstige Fremdleistungen und Aufwendungen für Abfallentsorgung. Die Aufwendungen für Instandhaltung und Wartung betragen TEUR 52.894 (2021: TEUR 35.049) und für Wartungsmaterial sowie Reinigung TEUR 105.855 (2021: TEUR 103.630).
Die Vertriebsaufwendungen betreen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Aufwendungen für Ausgangsfrachten sowie Miet- und Leasingaufwendungen.
Die Verwaltungsaufwendungen betreen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen.
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betreen im Wesentlichen Personalaufwand und übrige operative Aufwendungen, insbesondere Anmelde- und Verteidigungskosten für Patente und Marken. In den Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen sind Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte in Höhe von TEUR 4.206 (2021: TEUR 948) und Erträge aus der Auösung von Investitionszuschüssen in Höhe von TEUR 177 (2021: TEUR 7) enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 sind in der Lenzing Gruppe Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen nach Frascati in Höhe von TEUR 34.817 (2021: TEUR 31.625) angefallen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige betriebliche Erträge | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Erträge aus Ökostromvergütung | 13.623 | 20.030 |
| Erträge aus Leistungsverrechnungen und sonstigen Produkten |
15.042 | 14.785 |
| Erträge aus der Auösung des Passivpostens für Emissionszertikate sowie aus Förderungen |
23.406 | 17.133 |
| Mieterträge | 5.645 | 5.812 |
| Fremdwährungsgewinne | 4.922 | 11.557 |
| Übrige | 10.457 | 8.710 |
| Summe | 73.096 | 78.026 |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen TEUR 6.649 (2021: TEUR 3.753) und betreen im Wesentlichen Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Material | 1.434.476 | 1.017.914 |
| Sonstige bezogene Herstellungsleistungen | 305.207 | 185.239 |
| Summe | 1.739.683 | 1.203.153 |
Die Aufwendungen für Material betreffen im Wesentlichen die verbrauchten Einsatzfaktoren, nämlich Zellstoff (bzw. Holz bei Eigenproduktion von Zellstoff), Schlüsselchemikalien (Natronlauge, Kohlenstoffdisulfid und Schwefelsäure) und Handelswaren. Die Aufwendungen für bezogene Herstellungsleistungen betreffen im Wesentlichen die verbrauchte Energie.
Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt.
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Personalaufwand | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Löhne und Gehälter | 332.366 | 351.119 |
| Aufwendungen für Abfertigungen und Abndungen |
21.145 | 5.253 |
| Aufwendungen für Altersversorgung | 8.759 | 8.224 |
| Gesetzlicher Sozialaufwand | 85.104 | 81.313 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 9.700 | 6.708 |
| Summe | 457.074 | 452.617 |
Im Geschäftsjahr 2022 wurden Zuschüsse aus öentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 975 (2021: TEUR 245) erfolgswirksam mit dem Personalaufwand saldiert, die aus einmaligen Kurzarbeitsbeihilfen in Österreich stammen. Die wesentliche Bedingung für die Kurzarbeitsbeihilfen ist die temporäre Verringerung der Arbeitszeit bestimmter Mitarbeiter:innen. Im Geschäftsjahr 2022 nahm die Lenzing Gruppe die Zuschüsse von Oktober bis Dezember (2021: Jänner bis März) in Anspruch.
Die Aufwendungen für Abfertigungen enthalten vor allem jene für die gesetzlichen Verpichtungen der Lenzing AG und ihrer österreichischen Tochterunternehmen gegenüber ihren Arbeitnehmern sowie freiwillige Abndungen und Abfertigungen im Rahmen der Restrukturierungsrückstellungen (siehe Note 31).
Der Mitarbeiter:innenstand in der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Durchschnitt | 8.205 | 7.614 |
| Stand zum 31.12. | 8.301 | 7.958 |
Der Mitarbeiter:innenstand in der Lenzing AG und in den österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe stellt sich wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Arbeiter:innen | 1.939 | 1.912 |
| Angestellte | 1.618 | 1.514 |
| Summe | 3.556 | 3.426 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Planmäßige Abschreibungen | 205.882 | 164.269 |
| Verbrauchsabhängige Abschreibungen | 21.707 | 0 |
| Summe | 227.589 | 164.269 |
Bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 werden immaterielle Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing sowie die umfassenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Cash Generating Units/CGUs) auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Zum Stichtag jedes Konzernabschlusses bzw. jedes Konzernzwischenabschlusses erfolgt eine qualitativ ausgerichtete Analyse, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung bestehen beziehungsweise bei wertgeminderten CGUs wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr eingetreten sind. Die Grundlage für diese Analyse folgt den Vorgaben des Managements der Lenzing AG. Sind die immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing einer CGU mit Firmenwert zugeordnet, werden die immateriellen Anlagen, Sachanlagen sowie Nutzungsrechte Leasing im Rahmen des jährlichen Wertminderungstests für den Firmenwert mitgeprüft. In der Lenzing Gruppe sind die CGUs insbesondere die einzelnen Produktionsstandorte.
Die Lenzing Gruppe ermittelt den erzielbaren Betrag zunächst auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten. Vorstand und Aufsichtsrat bewilligen das Budget. Die Mittelfristpläne für die nächsten fünf Jahre werden vom Vorstand bewilligt und vom Aufsichtsrat zur Kenntnis genommen. Diese bilden den Ausgangspunkt für die Cashow-Prognosen auf Nachsteuerbasis für die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte abzüglich Veräußerungskosten. Das Management erstellt Planungsrechnungen grundsätzlich über einen Detailplanungszeitraum von fünf Jahren. Sollte der eingeschwungene Zustand nicht bereits am Ende des fünfjährigen Detailplanungszeitraums erreicht sein, wird dieser soweit verlängert, bis von einem eingeschwungenen Zustand der Zahlungsströme ausgegangen werden kann. Anschließend wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet. Als Schätzwert für die nachhaltige langfristige Wachstumsrate wird grundsätzlich die halbe Inationsrate der nächsten Jahre im jeweiligen Land verwendet, die von einem internationalen Wirtschaftsauskunftsbüro erwartet wird. Dieser Wert gleicht tendenziell die allgemeine Teuerung aus. Eine wachstumsbedingte Thesaurierung nanzieller Überschüsse in der ewigen Rente wird in den Planungsrechnungen berücksichtigt. Die geplanten bzw. prognostizierten Cashows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cashflow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashows) nicht am Markt beobachtbar sind. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischsatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital / WACC). Für die Wertminderungstests 2022 von firmenwerttragenden CGUs wurden WACCs nach Steuern zwischen 7,6 Prozent und 9,4 Prozent verwendet (2021: zwischen 6,0 Prozent und 7,1 Prozent).
Bei der Bestimmung der WACCs wurden großteils extern verfügbare Kapitalmarktdaten von Vergleichsunternehmen verwendet (insbesondere zur Bestimmung der Risikoprämie). Die Planungen bzw. Prognosen von Free Cashflows basieren insbesondere auf internen und externen Annahmen über die künftig erwarteten Absatzpreise und -mengen (insbesondere Faser und Zellsto) sowie die dazu notwendigen Kosten (insbesondere Rohstoe wie Zellsto, Holz und Energie, daneben auch Personal und Steuern) unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung. Daneben spielen auch die angenommenen Investitionen und die Veränderungen des Working Capital eine Rolle. Diese internen Annahmen basieren auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen. Sie werden um externe Marktannahmen ergänzt, etwa branchenspezische Marktstudien und Konjunkturaussichten.
Im aktuellen Geschäftsjahr und im Geschäftsjahr 2021 wurden keine Wertminderungen gemäß IAS 36 bei CGUs erfasst.
Aufgrund der Entwicklung der Kapitalmärkte sank im 4. Quartal 2022 der Marktwert des Eigenkapitals unter dessen Buchwert, sodass ein Anhaltspunkt für die Wertminderung aller zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ausgelöst wurde. Die aktuell bestehenden Unsicherheiten (beispielsweise Chinas Zero-Covid-Politik, Ukraine-Krieg, Verwerfungen an den Energiemärkten, Entwicklung der Nachfrage nach Fasern) betreen insbesondere die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten CGU Fiber Site China, CGU Fiber Site Indonesia und CGU Fiber Site Heiligenkreuz. Alle für die Wertminderungstests wesentlichen Annahmen wurden überprüft und die erwarteten Auswirkungen in den für die Cash-Flow-Prognosen notwendigen Budgets und den Mittelfristplanungen berücksichtigt. Bei den WACCs (Weighted Average Cost of Capital) wurde die verschärfte Situation auf den Kapitalmärkten berücksichtigt.
Der Buchwert der in vorhergehenden Geschäftsjahren wertgeminderten immateriellen Anlagen, Sachanlagen und Nutzungsrechte Leasing der CGU Fiber Site China beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 59.159 (31. Dezember 2021: TEUR 57.081). Darin berücksichtigt sind kumulierte fortgeschriebene Wertminderungen in Höhe von TEUR 9.386 (31. Dezember 2021: TEUR 13.586) aus den bisherigen durchgeführten Wertminderungstests.
Die Verschlechterung des Marktumfeldes hat für die CGU Fiber Site China zu wesentlichen Verlusten geführt. Da die Lenzing Gruppe derzeit in China investiert, um bestehende Kapazitäten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern (Konvertierung einer Linie auf die Herstellung von Modalfasern) umzuwandeln, wird eine positive Entwicklung des Standortes für die Zukunft erwartet. Darüber hinaus wurde der Standort China im Zuge dieser Investitionen auf Grünstrom umgestellt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/ fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 3.431 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 5.779 bzw. fällt um TEUR 5.459.
Die CGU Fiber Site Indonesia als bisheriger Viscose-Standort wurde von der negativen Entwicklung des Marktumfeldes bedeutsam getroen und weist ebenso wesentliche Verluste auf. Da die Lenzing Gruppe derzeit in Indonesien investiert, um bestehende Kapazitäten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln, wird eine positive Entwicklung des Standortes für die Zukunft erwartet. In Purwakarta schat Lenzing zusätzliche Kapazitäten für Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™. Der indonesische Standort wird damit 2023 zum reinen Spezialviscose-Anbieter. Darüber hinaus wurde der Standort Indonesien im Zuge dieser Investitionen auf Grünstrom umgestellt. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 6.154 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 11.166 bzw. fällt um TEUR 10.625.
Die CGU Fiber Site Heiligenkreuz ist maßgeblich von den Verwerfungen der Energiemärkte in Europa betroen und weist daher im Geschäftsjahr 2022 wesentliche Verluste aus. Als Reaktion auf diese Verwerfungen wird derzeit an einem nachhaltigen Energiekonzept gearbeitet, das in der Planung berücksichtigt wurde. Der erzielbare Betrag ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte. Die Buchwerte würden insbesondere dann steigen/fallen, wenn das geplante EBITDA oder der Abzinsungssatz (WACC) sich verringert (erhöht). Der ermittelte erzielbare Betrag würde bei einer Erhöhung (Verringerung) des geplanten EBITDA um 1 Prozent um TEUR 5.310 steigen (fallen). Bei einer Verringerung (Erhöhung) des Abzinsungssatzes (WACC) um 0,25 Prozentpunkte steigt der erzielbare Betrag um TEUR 12.273 bzw. fällt um TEUR 11.540.
Die Firmenwerte sind zum Bilanzstichtag folgenden Segmenten bzw. CGUs zugeordnet:
| Firmenwerte nach Segmenten bzw. CGUs | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| Segment Division Pulp | |||
| CGU Pulp Site Czech Republic | 10.951 | 10.599 | |
| Segment Division Fiber | |||
| Übrige CGUs | 3.499 | 3.525 | |
| Summe | 14.450 | 14.124 |
Der erzielbare Betrag der im Geschäftsjahr 2022 größten rmenwerttragenden CGU – der CGU Pulp Site Czech Republic – wird auf Basis des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten bestimmt. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie
eingeordnet. Folgende individuelle Annahmen aus den zuletzt erstellten Wertminderungstests wurden beim jährlichen Test verwendet:
| Geschäftsjahr 2022 |
Geschäftsjahr 2021 |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Durchschnittliche operative Marge im Planungszeitraum p.a. |
11,8 % | 13,3 % |
| Langfristige Wachstumsrate der ewigen Rente | 2,0 % | 1,1 % |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,4 % | 7,1 % |
Das durchschnittliche Umsatzwachstum der CGU Pulp Site Czech Republic beträgt im Detailplanungszeitraum 2,2 Prozent p. a. (2021: 1,4 Prozent p. a.).
Die vorgenommene Schätzung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten der CGU Pulp Site Czech Republic übersteigt den Buchwert um TEUR 33.504 (2021: TEUR 78.558). Die Schätzung wird für angemessen erachtet. Geänderte Annahmen oder veränderte Umstände können allerdings Korrekturen notwendig machen. Die folgende Tabelle zeigt im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hypothetische Szenarien wesentlicher Annahmen und jene mögliche wertmäßige Veränderung zum Bilanzstichtag, bei deren Eintreten der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert der CGU zuzüglich des Firmenwerts wäre.
Für die übrigen CGUs mit Firmenwert wurde eine langfristige Wachstumsrate von 1,2 Prozent bis zu 1,8 Prozent (2021: von 1,1 Prozent bis zu 1,3 Prozent) in der ewigen Rente berücksichtigt.
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentli chen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 11,8 % | minus 0,9 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 9,4 % | plus 0,7 Prozentpunkte |
| Wertmäßige Ausprägung der wesentlichen Annahmen |
Wertmäßige Veränderung der wesentli chen Annahmen, bei der der erzielbare Betrag gleich dem Buchwert wäre |
|
|---|---|---|
| CGU Pulp Site Czech Republic | ||
| Operative Marge | 13,3 % | minus 3,1 Prozentpunkte |
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern | 7,1 % | plus 3,0 Prozentpunkte |
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz, setzen sich wie folgt zusammen:
| 2022 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
385 | 140 | 525 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 199 | 0 | 199 |
| Sonstige Leistungen | 162 | 0 | 162 |
| Summe | 747 | 140 | 886 |
Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers (Vorjahr) TEUR
| 2021 | Lenzing AG | Tochter unternehmen |
Summe |
|---|---|---|---|
| Prüfung der Jahresabschlüsse (inkl. Konzernabschluss) |
310 | 132 | 442 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 152 | 1 | 152 |
| Sonstige Leistungen | 173 | 0 | 173 |
| Summe | 635 | 133 | 768 |
Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen betreen vor allem Entgelte für die prüferische Durchsicht des Konzernhalbjahresabschlusses.
Das Ergebnis in Höhe von TEUR minus 222 (2021: TEUR minus 3.541) resultiert aus dem Anteil der Gruppe am laufenden Ergebnis der assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2021 war die Abschreibung und der Abgang der Hygiene Austria LP GmbH (HGA), deren Anteile im Geschäftsjahr 2021 verkauft wurden, in Höhe von TEUR minus 4.536 enthalten (siehe Note 22).
Das Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten setzt sich wie folgt zusammen:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Erträge aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten |
||
| Zinserträge aus Bankguthaben, Ausleihungen und Forderungen |
10.907 | 4.111 |
| Zinserträge und Erträge aus dem Abgang von Fremdkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
0 | 37 |
| Dividendenerträge aus gehaltenen Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
140 | 960 |
| Bewertung von nanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
600 | 796 |
| Netto-Fremdwährungsgewinne aus nanziellen Vermögenswerten |
3.567 | 5.203 |
| 15.215 | 11.106 | |
| Aufwendungen aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten |
||
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von nanziellen Vermögenswerten zu fortgeführten Anschaungskosten |
-3.605 | -2.021 |
| Bewertung und Verluste aus dem Abgang von nanziellen Vermögenswerten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert |
-1.401 | -1.066 |
| Verluste aus dem Abgang von Fremdkapitalinstrumenten erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
0 | -138 |
| -5.007 | -3.225 | |
| Summe | 10.208 | 7.881 |
Die Finanzierungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| Finanzierungskosten | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste aus nanziellen Verbindlichkeiten |
-3.341 | -4.405 |
| Zinsaufwand aus Schuldscheindarlehen | -9.189 | -9.214 |
| Zinsaufwand aus Bankkrediten, sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
-63.530 | -34.418 |
| Aktivierte Fremdkapitalkosten für Sachanlagen und biologische Vermögenswerte |
39.562 | 26.008 |
| Summe | -36.498 | -22.029 |
Als Ertragsteueraufwand werden der laufende Ertragsteueraufwand und der Ertrag/Aufwand aus der Steuerabgrenzung (Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern) ausgewiesen. Der Ertragsteueraufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| Ertragsteueraufwand nach Herkunft | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Österreich | 14.847 | 15.893 |
| Ausland | 17.914 | 32.481 |
| 32.761 | 48.374 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung | -5.579 | 6.838 |
| Summe | 27.182 | 55.212 |
| Ertragsteueraufwand nach Ursachen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Laufender Ertragsteueraufwand | ||
| Steueraufwand laufendes Jahr | 44.464 | 51.018 |
| Minderung aufgrund der Nutzung steuerlicher Verluste |
-6.647 | -7.846 |
| Anpassung für periodenfremde Ertragsteuern | -5.056 | 5.203 |
| 32.761 | 48.374 | |
| Ertrag/Aufwand aus Steuerabgrenzung | ||
| Entstehung und Umkehrung temporärer Dierenzen |
1.939 | 712 |
| Auswirkungen von Steuersatzänderungen | -2.598 | 849 |
| Veränderung der aktivierten Verlustvorträge | -5.778 | 4.524 |
| Auswirkungen bisher nicht berücksichtigter temporärer Dierenzen früherer Perioden |
102 | 846 |
| Veränderung der Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche (ohne Verlustvorträge) |
756 | -93 |
| -5.579 | 6.838 | |
| Summe | 27.182 | 55.212 |
Der Posten "Veränderung der aktivierten Verlustvorträge" betrit den Verbrauch von Verlustvorträgen in Höhe von TEUR 566 (2021: TEUR 3.271) sowie eine Anpassung der aktiven latenten Steuern für noch nicht verwertete Verlustvorträge in Höhe von TEUR minus 6.344 (2021: TEUR plus 1.253).
Die Überleitung vom errechneten Ertragsteueraufwand gemäß österreichischem Körperschaftsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2021: 25 Prozent) zum eektiven Ertragsteueraufwand stellt sich wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -10.059 | 182.926 |
| Errechneter Ertragsteueraufwand (25 % des Ergebnisses vor Steuern) |
-2.515 | 45.732 |
| Abzugsfähige Ausschüttung Hybridkupon | -7.188 | -7.188 |
| Steuerfreie Erträge und Steuerfreibeträge (insbesondere Forschungsfreibetrag) |
-2.086 | -2.055 |
| Nicht abzugsfähige Aufwendungen, Quellen steuern und ähnliche permanente Dierenzen |
8.722 | 2.313 |
| Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen |
56 | 468 |
| Steuersatzunterschiede | 5.847 | -5.374 |
| Steuersatzänderungen | -5.111 | 849 |
| Steuern aus Vorperioden | -4.954 | 6.049 |
| Wechselkursdierenzen aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von lokaler in funktionale Währung |
-1.282 | 7.902 |
| Veränderung des in Bezug auf Verlustvorträge, Steuergutschriften und temporäre Dierenzen nicht angesetzten Aktivpostens |
34.345 | 6.637 |
| Sonstige | 1.347 | -121 |
| Eektiver Ertragsteueraufwand | 27.182 | 55.212 |
Die Relation zwischen dem eektiven Ertragsteueraufwand und dem Ergebnis vor Steuern ist im Geschäftsjahr 2022 wie im Vorjahr überproportional hoch. Es liegen hohe Überleitungsposten vor, die aus Wertberichtigungen von Steueraktivposten (insbesondere aus nicht aktivierten Verlusten) entstanden sind (insbesondere Indonesien, China und Thailand). Zusätzlich gab es wie im Geschäftsjahr 2021 eine Ausschüttung an Hybridkapitalbesitzer, die steuerlich abzugsfähig ist.
Der Posten "Steuersatzänderungen" umfasst im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen eine gesetzliche Steuersatzsenkung in Österreich. Der Ertragsteuersatz in Österreich wird mit Wirkung ab 1. Jänner 2023 stufenweise von 25 Prozent auf 24 Prozent und ab 1. Jänner 2024 von 24 Prozent auf 23 Prozent gesenkt. Dies führte im Geschäftsjahr 2022 zu einem Ertrag von TEUR 5.224 aus der Bewertung von latenten Steueransprüchen und latenten und laufenden Steuerschulden der österreichischen Konzerngesellschaften. Im Geschäftsjahr 2021 umfasste der Posten "Steuersatzänderungen" im Wesentlichen eine gesetzliche Steuersatzerhöhung in UK. Der Ertragsteuersatz in Großbritannien wird mit Wirkung ab 1. April 2023 von 19 Prozent auf 25 Prozent erhöht. Dies führte im Geschäftsjahr 2021 zu einem Aufwand von TEUR 941 aus der Bewertung von latenten Steueransprüchen und latenten Steuerschulden der britischen Konzerngesellschaften.
In dem Posten "Steuern aus Vorperioden" ist eine Steuergutschrift von TEUR 2.660 (2021: TEUR 747) aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe enthalten (siehe auch Note 39).
Die Lenzing AG und die österreichischen Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe unterliegen einem Ertragsteuersatz von 25 Prozent (31. Dezember 2021: 25 Prozent). Die angewandten Ertragsteuersätze für ausländische Gesellschaften liegen zwischen 11 Prozent und 34 Prozent (31. Dezember 2021: zwischen 11 Prozent und 34 Prozent).
Im Dezember 2021 wurden die OECD-Musterregelungen für ein globales Mindestbesteuerungsregime veröentlicht. Durch das Mindestbesteuerungsregime soll bei Konzernen mit weltweiten Umsätzen von mindestens TEUR 750.000 sichergestellt werden, dass diese in jenen Staaten, in denen sie tätig sind, einer eektiven Steuerbelastung von mindestens 15 Prozent unterliegen. Das OECD-Abkommen wird in den nächsten Jahren voraussichtlich zu Änderungen der Körperschaftssteuersätze etlicher Länder führen. Die sich hieraus ergebenden Auswirkungen auf die Bewertung von Steuerforderungen und -verbindlichkeiten hängen von Art und Zeitpunkt der Gesetzesänderungen in den einzelnen Ländern ab.
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich wie folgt:
| Ergebnis je Aktie | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| In der Berechnung des Ergebnisses je Aktie verwendeter Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag |
-73.086 | 110.346 |
| Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück |
26.550.000 26.550.000 | |
| EUR | EUR | |
| Verwässert = unverwässert | -2,75 | 4,16 |
Bei der Berechnung des Ergebnisses je Aktie wird der den Aktionären der Lenzing AG zuzurechnende Anteil am Jahresüberschuss/ -fehlbetrag, reduziert um den Anteil der Hybridkapitalbesitzer in Höhe von TEUR 28.750 (2021: TEUR 28.750), durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien in Stück, die sich während des Jahres im Umlauf benden, geteilt.
Die immateriellen Anlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2022 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | 93.085 | 27.215 | 29.310 | 149.610 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 5.271 | 100 | 0 | 5.371 |
| Zugänge | 0 | 3.506 | 7.351 | 10.857 |
| Abgänge | 0 | -863 | -97 | -960 |
| Stand zum 31.12.2022 | 98.356 | 29.959 | 36.564 | 164.879 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | -78.960 | -20.552 | -14.049 | -113.561 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | -4.945 | -39 | 0 | -4.984 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | -2.472 | -912 | -3.385 |
| Abgänge | 0 | 860 | 16 | 876 |
| Stand zum 31.12.2022 | -83.906 | -22.203 | -14.945 | -121.054 |
| Buchwert zum 01.01.2022 | 14.124 | 6.663 | 15.261 | 36.049 |
| Buchwert zum 31.12.2022 | 14.450 | 7.756 | 21.619 | 43.825 |
| 2021 | Firmenwerte | Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen und ähnliche Rechte |
Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2021 | 86.199 | 24.494 | 23.128 | 133.820 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 6.886 | 255 | 0 | 7.141 |
| Zugänge | 0 | 2.495 | 6.182 | 8.677 |
| Abgänge | 0 | -28 | 0 | -28 |
| Stand zum 31.12.2021 | 93.085 | 27.215 | 29.310 | 149.610 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2021 | -72.872 | -18.057 | -13.223 | -104.151 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | -6.089 | -112 | 0 | -6.201 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0 | -2.411 | -826 | -3.237 |
| Abgänge | 0 | 28 | 0 | 28 |
| Stand zum 31.12.2021 | -78.960 | -20.552 | -14.049 | -113.561 |
| Buchwert zum 01.01.2021 | 13.327 | 6.437 | 9.905 | 29.669 |
| Buchwert zum 31.12.2021 | 14.124 | 6.663 | 15.261 | 36.049 |
Die Zugänge im Geschäftsjahr 2022 betreen mit TEUR 3.506 (2021: TEUR 2.495) entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte und mit TEUR 7.351 (2021: TEUR 6.182) selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte (das sind im Wesentlichen Prozessund Produktentwicklungen). Entwicklungskosten werden als immaterielle Vermögenswerte angesetzt, wenn die spezischen Voraussetzungen des IAS 38 erfüllt sind, insbesondere die Erzielbarkeit eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens.
Das Wahlrecht zur Neubewertung wird nicht ausgeübt. Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Software/Computerprogramme | 3 bis 7 |
| Lizenzen und sonstige immaterielle Vermögenswerte | |
| Entgeltlich erworbene | 4 bis 25 |
| Aus eigener Entwicklung | 7 bis 15 |
Alle immateriellen Anlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 11).
Die Abschreibungen auf Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Lizenzen, ähnlichen Rechte und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden in den Umsatzkosten, Vertriebsaufwendungen, Verwaltungsaufwendungen sowie Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen dargestellt.
Die Sachanlagen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2022 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | 721.290 | 3.157.287 | 1.520.285 | 5.398.862 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 17.246 | 22.553 | 87.255 | 127.054 |
| Zugänge | 131.460 | 455.365 | 46.2591 | 633.083 |
| Abgänge | -1.620 | -44.317 | -2.444 | -48.381 |
| Umbuchungen | 279.453 | 960.267 | -1.239.721 | 0 |
| Stand zum 31.12.2022 | 1.147.829 | 4.551.155 | 411.633 | 6.110.618 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2022 | -341.457 | -2.155.288 | -24.511 | -2.521.255 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | -2.653 | -22.590 | -1.186 | -26.429 |
| Planmäßige Abschreibungen | -29.735 | -163.289 | 0 | -193.024 |
| Abgänge | 1.413 | 41.785 | 0 | 43.197 |
| Stand zum 31.12.2022 | -372.433 | -2.299.382 | -25.697 | -2.697.512 |
| Buchwert zum 01.01.2022 | 379.833 | 1.001.999 | 1.495.774 | 2.877.606 |
| Buchwert zum 31.12.2022 | 775.396 | 2.251.773 | 385.936 | 3.413.106 |
1) In den Zugängen ist im Vergleich zur Vorperiode ein Rückgang der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR 4.283 enthalten.
| 2021 | Grundstücke und Bauten | Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Anschaungs- und Herstellungskosten | ||||
| Stand zum 01.01.2021 | 641.066 | 2.975.353 | 762.018 | 4.378.437 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 20.411 | 74.888 | 93.090 | 188.389 |
| Zugänge | 28.877 | 53.793 | 755.6961 | 838.366 |
| Abgänge | -440 | -5.891 | 0 | -6.331 |
| Umbuchungen | 31.376 | 59.143 | -90.519 | 0 |
| Stand zum 31.12.2021 | 721.290 | 3.157.287 | 1.520.285 | 5.398.862 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||
| Stand zum 01.01.2021 | -313.744 | -1.973.967 | -22.668 | -2.310.379 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | -9.051 | -53.668 | -1.843 | -64.562 |
| Planmäßige Abschreibungen | -18.959 | -133.087 | 0 | -152.046 |
| Abgänge | 297 | 5.434 | 0 | 5.730 |
| Stand zum 31.12.2021 | -341.457 | -2.155.288 | -24.511 | -2.521.255 |
| Buchwert zum 01.01.2021 | 327.323 | 1.001.386 | 739.350 | 2.068.059 |
| Buchwert zum 31.12.2021 | 379.833 | 1.001.999 | 1.495.774 | 2.877.606 |
1) In den Zugängen ist im Vergleich zur Vorperiode ein Rückgang der geleisteten Anzahlungen in Höhe von TEUR 106.538 enthalten.
Sachanlagen werden zu Anschaungs- oder Herstellungskosten, einschließlich aktivierter Fremdkapitalkosten, abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet.
Die Abschreibungen werden auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern nach der linearen Methode ermittelt. Die geschätzten Nutzungsdauern für die wichtigsten Vermögenswerte betragen:
| Jahre | |
|---|---|
| Landnutzungsrechte | 30 bis 50 |
| Gebäude | 10 bis 50 |
| Faserproduktionslinien | 5 bis 15 |
| Energieanlagen | 4 bis 25 |
| Sonstige maschinelle Anlagen | 4 bis 20 |
| Fahrzeuge | 4 bis 20 |
| Büroeinrichtungen und sonstige Einbauten | 2 bis 10 |
| EDV-Hardware | 2 bis 7 |
Alle Sachanlagen werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 11).
Zum 31. Dezember 2022 bestehen für Grundstücke und Bauten mit Anschaungs- und Herstellungskosten von TEUR 38.350 (31. Dezember 2021: TEUR 38.224) Operating-Leasingverhältnisse. Der Buchwert dieser Grundstücke und Bauten beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 7.819 (31. Dezember 2021: TEUR 8.282). Im Geschäftsjahr 2022 wurden aus diesen Vermögenswerten Abschreibungen in Höhe von TEUR 694 (2021: TEUR 692) erfasst. Details zu den Mieterträgen aus Operating-Leasingverhältnissen werden in Note 21 erläutert.
Im Geschäftsjahr 2022 werden TEUR 33.316 (2021: TEUR 21.166) an Fremdkapitalkosten auf Sachanlagen aktiviert. Dabei wird ein gewichteter Durchschnittszinssatz in Höhe von 3,14 Prozent (2021: 2,23 Prozent) verwendet.
Die Lenzing Gruppe deniert qualizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die Aktivierung erfolgt über den Posten "Finanzierungskosten" sowie das zugehörige Anlagenbestandskonto. Alle anderen Fremdkapitalkosten werden in der Periode im Finanzergebnis erfasst, in der sie anfallen.
Die biologischen Vermögenswerte bestehen aus stehenden Bäumen einer Plantage in Minas Gerais, Brasilien, die als Rohsto für die Zellstoproduktion verwendet werden. Nach IAS 41 (Landwirtschaft) müssen biologische Vermögenswerte in der Konzern-Bilanz zum beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden. Die Plantage wird auf Stufe 3 des beizulegenden Zeitwerts abzüglich der geschätzten Verkaufskosten bei der Ernte bilanziert. Es wird davon ausgegangen, dass beizulegende Zeitwerte gemessen werden können. Die Bewertung der biologischen Vermögenswerte wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Die Bewertung basiert auf einem Discounted-Cashow-Modell auf der Grundlage nachhaltiger Waldbewirtschaftungspläne, Branchenbenchmarks für Holzpreise und Lieferkosten sowie unter Berücksichtigung des Wachstumspotenzials. Für die Bewertung wird ein Holzpreis, basierend auf einem mehrjährigen Durchschnitt der Branchenbenchmarks, herangezogen. Die jährliche Ernte aus dem prognostizierten Baumwachstum wird mit den Holzpreisen multipliziert und die Kosten für Waldbau und Ernte werden abgezogen. Der beizulegende Zeitwert der Plantage wird als Barwert der Ernte aus einem Wachstumszyklus auf der Grundlage des produktiven Waldgebiets unter Berücksichtigung von Umwelteinschränkungen und anderen Vorbehalten gemessen. Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn der Holzpreis und das Holzvolumen steigen (fallen). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der Abzinsungssatz steigt (fällt).
Junges stehendes Holz, das jünger als ein Jahr ist, gilt als unreifer Vermögenswert und wird zu Anschaungskosten bilanziert. Bei der Ernte werden die biologischen Vermögenswerte in die Position Vorräte der Konzern-Bilanz überführt. Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den Umsatzkosten erfasst.
Am 31. Dezember 2022 standen in der Plantage rund 40.669 Hektar Eukalyptusholz (31. Dezember 2021: 40.115 Hektar) und 899 Hektar Pinienholz (31. Dezember 2021: 975 Hektar). Das Holz ist bis zu 14 Jahre (31. Dezember 2021: 13 Jahre) alt. Holz im Wert von TEUR 5.540 (31. Dezember 2021: TEUR 2.163) ist jünger als ein Jahr und gilt daher als unreifer Vermögenswert.
Die biologischen Vermögenswerte haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der biologischen Vermögenswerte |
TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Stand zum 01.01. | 95.767 | 84.254 |
| Käufe | 4.602 | 1.469 |
| Verkäufe | 0 | -6.923 |
| Aktivierte Herstellkosten | 21.902 | 12.037 |
| Verbrauchsabhängige Abschreibungen | -21.707 | 0 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts | 20.268 | -2.001 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | 6.904 | 7.071 |
| Sonstige Änderungen | 0 | -138 |
| Stand zum 31.12. | 127.735 | 95.767 |
Die Gewinne und Verluste aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von biologischen Vermögenswerten in Höhe von TEUR 17.009 (31. Dezember 2021: TEUR 2.258) setzen sich zusammen aus der regelmäßigen Neubewertung in Höhe von TEUR 20.268 (31. Dezember 2021: TEUR minus 2.001) sowie aus Wertänderungen von Sicherungsgeschäften in Bezug auf das Wechselkursrisiko in Höhe von TEUR minus 3.259 (31. Dezember 2021: TEUR 4.259). Sie sind in den Umsatzkosten erfasst.
Folgende Annahmen wurden verwendet:
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Marktpreis EUR/m3 | 11,94 | 8,16 |
| Abzinsungssatz | 7,96 % | 5,48 % |
| Holzvolumen m3 | 11.821.960 | 11.725.725 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der biologischen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
| Vermögenswerte zum 31.12.2022 | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| Steigerung | Rückgang | ||
| Marktpreisveränderung (+/- 1 %) | 1.375 | -1.375 | |
| Abzinsungssatz (+/- 1 %) | -368 | 390 | |
| Holzvolumen (+/- 5 %) | 6.880 | -6.880 |
| Steigerung | Rückgang | |
|---|---|---|
| Marktpreisveränderung (+/- 1 %) | 952 | -952 |
| Abzinsungssatz (+/- 1 %) | -787 | 837 |
| Holzvolumen (+/- 5 %) | 4.967 | -4.967 |
Es bestehen Verpichtungen aus Leasing-, Miet- und Pachtverträgen für Sachanlagen, die als Nutzungsrechte Leasing in der Konzern-Bilanz ausgewiesen werden. Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden als Teil der Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen (siehe Note 29).
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing je Anlagenklasse:
| Entwicklung der Nutzungsrechte Leasing | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2022 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
| Buchwerte zum 01.01. | 58.568 | 11.562 | 70.129 |
| Zugänge | 5.540 | 8.649 | 14.189 |
| Abgänge | -3.844 | -1.343 | -5.187 |
| Abschreibungen im Geschäftsjahr |
-4.743 | -4.730 | -9.473 |
| Währungsumrechnungs dierenzen |
3.077 | 25 | 3.103 |
| Buchwerte zum 31.12. | 58.598 | 14.163 | 72.761 |
| (Vorjahr) | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 2021 | Grundstücke und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Summe |
| Buchwerte zum 01.01. | 53.618 | 12.143 | 65.761 |
| Zugänge | 6.231 | 3.864 | 10.095 |
| Abgänge | -490 | 0 | -490 |
| Abschreibungen im Geschäftsjahr |
-4.449 | -4.538 | -8.987 |
| Währungsumrechnungs dierenzen |
3.657 | 93 | 3.749 |
| Buchwerte zum 31.12. | 58.568 | 11.562 | 70.129 |
Im Geschäftsjahr 2022 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 4.861 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte, in Höhe von TEUR 4.213 für Maschinen, in Höhe von TEUR 3.894 für Stapler, PKWs und sonstige Fahrzeuge sowie in Höhe von TEUR 434 für Waggons erfasst. Die Abgänge betreffen im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 3.788 für Lagerräumlichkeiten sowie in Höhe von TEUR 1.269 für Waggons.
Im Geschäftsjahr 2021 wurden im Wesentlichen Nutzungsrechte Leasing in Höhe von TEUR 4.014 für Büroräumlichkeiten, in Höhe von TEUR 2.927 für Waggons sowie in Höhe von TEUR 2.217 aus der Indexerhöhung für Landnutzungsrechte erfasst.
Die Konditionen der wesentlichen Leasing-Vereinbarungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Kündigungs- und Verlängerungsoptionen werden bei der Einschätzung der voraussichtlichen Laufzeit der Leasingverhältnisse berücksichtigt, sofern deren Ausübung beziehungsweise Nichtausübung hinreichend sicher ist. Die Lenzing Gruppe schätzt, dass mögliche künftige Zahlungsabüsse aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, zu einer Erhöhung der Leasingverbindlichkeit und damit einhergehenden künftigen Zahlungsmittelabüssen von TEUR 1.189 (31. Dezember 2021: TEUR 1.286) führen würden.
Im Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen aus Leasingverhältnissen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
| Aufwendungen aus Leasingverhältnissen | TEUR |
|---|---|
| --------------------------------------- | ------ |
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Kurzfristige Leasingverhältnisse | 10.853 | 8.492 |
| Variable Leasingaufwendungen | 10.796 | 5.992 |
| Leasingaufwendungen mit geringem Wert | 690 | 229 |
| Nichtleasingkomponenten | 793 | 751 |
| Miet- und Leasingaufwendungen | 23.132 | 15.465 |
| Zinsaufwendungen aus Leasingver bindlichkeiten = Finanzierungskosten |
6.766 | 5.581 |
Als kurzfristige Leasingverhältnisse wurden jene Leasingverhältnisse erfasst, deren Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt. Bei Verträgen ohne Laufzeit sind jene Leasingverhältnisse als kurzfristig eingestuft, bei denen für beide Parteien ein Kündigungsrecht vorliegt, welches ohne Zustimmung der Gegenpartei durchgesetzt werden kann und keine Kündigungsstrafen sowie wirtschaftlichen Barrieren vorhanden sind. Die Leasingverhältnisse mit ausschließlich variablen Leasingzahlungen, ohne Koppelung an einen Index oder (Zins-)Satz, werden nicht als Nutzungsrechte Leasing aktiviert.
In den variablen Leasingaufwendungen sind im Wesentlichen variable Mietzahlungen für Lagerhallen basierend auf monatlichen Lagermengen enthalten.
Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern. Da die Zahlungen zur Gänze variabel sind und keine günstigen Kaufoptionen bestehen, sind sie in den variablen Leasingzahlungen enthalten.
Die gesamten Zahlungsmittelabüsse für Leasingverhältnisse betragen TEUR 36.983 (2021: TEUR 28.592). Hierin sind kurzfristige, variable und Leasingaufwendungen für Vermögenswerte mit geringem Wert enthalten.
Die Miet- und Leasingaufwendungen sind zur Gänze zahlungswirksam und im Cashow aus der Betriebstätigkeit enthalten. Die im Zusammenhang mit der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten anfallenden Cashows werden in Note 34 erläutert.
Alle Nutzungsrechte Leasing werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung gemäß IAS 36 auf ihre Werthaltigkeit überprüft (siehe Note 11).
Die künftigen undiskontierten Mindestleasingzahlungen während der unkündbaren Laufzeit der Leasingverträge betreen im Wesentlichen Grundstücke und Gebäude und stellen sich, aufgegliedert nach Jahren, wie folgt dar:
| Undiskontierte jährlich fällige Mindestleasingzahlungen als Leasinggeber |
TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| Im Folgejahr | 3.730 | 3.486 | |
| In den folgenden 1 bis 2 Jahren | 3.380 | 3.239 |
| Summe | 19.692 | 19.780 |
|---|---|---|
| Danach | 2.442 | 3.562 |
| In den folgenden 4 bis 5 Jahren | 3.380 | 3.164 |
| In den folgenden 3 bis 4 Jahren | 3.380 | 3.164 |
| In den folgenden 2 bis 3 Jahren | 3.380 | 3.164 |
Der wesentlichste Leasingvertrag betrit ein Grundstück, auf dem eine Reststoverwertungsanlage betrieben wird. Die Leasingzahlungen sind indexgesichert. Der Vertrag wurde auf unbestimmte Laufzeit abgeschlossen und ist unter Einhaltung einer sechsjährigen Kündigungsfrist, erstmals zum 31. Dezember 2029, kündbar.
Die Mieterträge für das Geschäftsjahr 2022 sind in Note 7 ersichtlich.
Die Lenzing Gruppe klassiziert diese Leasingverhältnisse als Operating Leasing, da die wesentlichen mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken zurückbehalten werden.
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB) | 4.193 | 4.777 |
| Lenzing Papier GmbH (LPP) | 4.270 | 0 |
| Übrige assoziierte Unternehmen | 4.813 | 4.853 |
| LD Florestal S.A. (LDF) | 13.079 | 15.092 |
| Übrige Gemeinschaftsunternehmen | 127 | 117 |
| Summe | 26.483 | 24.840 |
Die Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, haben sich wie folgt entwickelt:
| 2022 | EFB | LPP | Übrige assoziierte Unter nehmen |
HGA | LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.777 | 0 | 4.853 | 0 | 15.092 | 117 | 24.840 |
| Ergebnis aus Bewertung der Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-913 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -913 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-286 | 5.062 | 40 | 0 | -4.134 | 8 | 691 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
633 | 8 | 0 | 0 | 0 | 0 | 641 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind und Sonstiges |
-18 | 0 | -40 | 0 | 2.120 | 2 | 2.064 |
| Buchwertabgang | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Ausschüttungen | 0 | -800 | -40 | 0 | 0 | 0 | -840 |
| Stand zum 31.12. | 4.193 | 4.270 | 4.813 | 0 | 13.079 | 127 | 26.483 |
| 2021 | EFB | LPP | Übrige assoziierte Unter nehmen |
HGA | LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.137 | 0 | 4.714 | 4.536 | 15.595 | 106 | 29.088 |
| Anteil am Gewinn oder Verlust von Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
785 | 600 | 63 | 0 | -461 | 8 | 995 |
| Sonstiges Ergebnis – Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen und Sonstiges |
105 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 105 |
| Sonstiges Ergebnis – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
0 | 0 | 116 | 0 | -41 | 3 | 79 |
| Buchwertabgang | 0 | 0 | 0 | -4.536 | 0 | 0 | -4.536 |
| Ausschüttungen | -250 | -600 | -40 | 0 | 0 | 0 | -890 |
| Stand zum 31.12. | 4.777 | 0 | 4.853 | 0 | 15.092 | 117 | 24.840 |
Die wesentlichen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, betreen insbesondere die Beteiligung an der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH (EFB), Kelheim, Deutschland, die dem Segment Division Fiber zugeordnet ist, die Lenzing Papier GmbH (LPP), Lenzing, die dem Segment "Others" zugeordnet ist, sowie die LD Florestal S.A. (LDF), Indianópolis, Brasilien, die dem Segment Division Pulp zugeordnet ist. Zur strategischen Bedeutung der übrigen Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren Beziehungen zur Lenzing Gruppe siehe Note 39.
Bewertungseffekte und Ergebnisse aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, erfasst die Lenzing Gruppe gemeinsam im Ergebnis aus Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden.
Im Geschäftsjahr 2022 wurde bei den ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) eine Abschreibung in Höhe von TEUR 3.114 (2021: TEUR 0) erfasst (siehe Note 38 Abschnitt "Ausfallsrisiko"). Die Buchwerte der ausstehenden Kaufpreisforderungen bzw. langfristigen Darlehen gegenüber dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) betragen per 31. Dezember 2022 insgesamt TEUR 7.564 (31. Dezember 2021: TEUR 10.678) und sind unter den Finanzanlagen ausgewiesen. Sie sind bankmäßig verzinst.
Im März 2021 wurden die Anteile an dem bisher at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen Hygiene Austria LP GmbH, Wiener Neudorf, Österreich, verkauft. Der Verkauf führte zur Endkonsolidierung der Beteiligung. Aus dem Abgang resultierte ein Verlust in Höhe von TEUR 4.536. Es wurde ein Barkaufpreis von EUR 1 bezahlt. Zusätzlich wurde ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil vereinbart (Earn-Out). Er hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und wurde zum 31. Dezember 2022 mit TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 0) angesetzt. Auf das im Geschäftsjahr 2020 an die Hygiene Austria LP GmbH vergebene Darlehen wurde im Rahmen des Verkaufs verzichtet und ein Verlust in Höhe von TEUR 2.000 erfasst (siehe Note 39). Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten HGA bestand in Erzeugung und Vertrieb von Schutzmasken, insbesondere Mund-Nasen-Schutz-Masken sowie FFP2-Masken.
Die Lenzing Gruppe besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EFB. Zusätzlich besteht ein langfristiger erfolgsabhängiger Kaufpreisbestandteil, dieser hängt von der künftigen wirtschaftlichen Ertragskraft der Gesellschaft ab und ist per 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 4.087 (31. Dezember 2021: TEUR 4.087) als Barwert diskontiert und unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 3.091 (31. Dezember 2021: TEUR 5.379) eingeräumt, der im Fall von vordenierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EFB am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2022 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2021 nicht ausgenützt.
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2022 20 Prozent (31. Dezember 2021: 20 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Das Kerngeschäft der nicht börsennotierten EFB besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von holzbasierten Cellulosefasern. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 39 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der EFB nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der EFB | TEUR |
|---|---|
| ---------------------------------------------- | ------ |
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 143.479 | 127.871 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 88.324 | 81.282 |
| Eigenkapital | 62.981 | 61.336 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 59.294 | 54.513 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 109.529 | 93.303 |
| 2022 | 2021 | |
| Umsatzerlöse | 193.240 | 151.231 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -383 | 6.044 |
| Gesamtergebnis | 1.644 | 4.450 |
| Davon Jahresüberschuss/-fehlbetrag | -1.431 | 3.926 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 3.075 | 523 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der EFB stellt sich wie folgt dar:
| Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der | |
|---|---|
| Beteiligung an der EFB | TEUR |
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 62.981 | 61.336 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (20 %; Vorjahr: 20 %) |
12.596 | 12.267 |
| Konsolidierungs- und sonstige Eekte | -63 | -63 |
| Wertminderungen | -8.340 | -7.427 |
| Buchwert | 4.193 | 4.777 |
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2022 an der LPP 40 Prozent (31. Dezember 2021: 40 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LPP besteht in der Erzeugung von auf Zellulose basierenden Produkten, insbesondere Papier. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 39 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LPP nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der LPP | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 10.103 | 10.832 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 34.103 | 25.312 |
| Eigenkapital | 21.206 | 10.530 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 5.601 | 6.861 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 17.399 | 18.753 |
| 2022 | 2021 | |
| Umsatzerlöse | 126.864 | 82.281 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 16.916 | 2.588 |
| Gesamtergebnis | 12.676 | 1.950 |
| Davon Jahresüberschuss | 12.655 | 2.588 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 21 | -638 |
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LPP stellt sich wie folgt dar:
| Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der | |
|---|---|
| Beteiligung an der LPP | TEUR |
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 21.206 | 10.530 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (40 %; Vorjahr: 40 %) |
8.482 | 4.212 |
| Konsolidierungs- und sonstige Eekte | -112 | -112 |
| Wertminderungen | -4.100 | -4.100 |
| Buchwert | 4.270 | 0 |
Die Lenzing Gruppe hält per 31. Dezember 2022 an der LDF 50 Prozent (31. Dezember 2021: 50 Prozent) am Kapital und an den Stimmrechten. Die Haupttätigkeit der nicht börsennotierten LDF besteht in der Überlassung von Nutzungsrechten. Die Beziehungen der Lenzing Gruppe zu diesem Unternehmen werden in Note 39 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDF nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der LDF | TEUR |
|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 92.275 | 78.404 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 2.712 | 5.545 |
| Eigenkapital | 26.157 | 30.185 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 66.999 | 51.647 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 1.830 | 2.117 |
| 2022 | 2021 | |
| Umsatzerlöse1 | 6.466 | 4.946 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -8.126 | 922 |
| Gesamtergebnis | -4.028 | -1.004 |
| Davon Jahresfehlbetrag | -8.267 | -922 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 4.240 | -82 |
1) Die Umsatzerlöse der LDF beinhalten insbesondere Mieterträge.
Die Überleitung vom Eigenkapital zum Buchwert der Beteiligung an der LDF stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Eigenkapital | 26.157 | 30.185 |
| Davon: | ||
| Beteiligungsquote des Konzerns (50 %; Vorjahr: 50 %) |
13.079 | 15.092 |
| Buchwert | 13.079 | 15.092 |
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreen Anteile an Unternehmen, bei denen ein maßgeblicher Einuss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik durch die Lenzing Gruppe ausgeübt werden kann. Gemeinschaftsunternehmen sind gemeinsame Vereinbarungen, bei denen die Lenzing Gruppe gemeinsam mit einem oder mehreren Partnern die gemeinschaftliche Führung ausübt und Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung hat.
Die langfristigen Finanzanlagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Langfristige Finanzanlagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Langfristige Wertpapiere | 20.554 | 19.423 |
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 7.097 |
| Ausleihungen | 8.403 | 12.348 |
| Summe | 28.969 | 38.869 |
Die Lenzing Gruppe hat Eigenkapitalinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert von TEUR 14.369 zum 31. Dezember 2022 als "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet" designiert (31. Dezember 2021: TEUR 19.899). Die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten langfristigen Wertpapiere und sonstige Beteiligungen beinhalten Anteile an Gesellschaften mit einem Beteiligungsausmaß von weniger als 20 Prozent. Das Wahlrecht zur erfolgsneutralen Bewertung für diese Eigenkapitalinstrumente wurde aufgrund der langfristigen Halteabsicht ausgeübt.
Unter den langfristigen Wertpapieren werden im Wesentlichen die Oberbank-Stammaktien in Höhe von TEUR 14.356 (31. Dezember 2021: TEUR 12.802) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2022 gab es Dividendenausschüttungen der sonstigen Beteiligungen und sonstigen Wertpapiere in Höhe von TEUR 140 (31. Dezember 2021: TEUR 960). Unter den sonstigen Beteiligungen per 31. Dezember 2021 wurde im Wesentlichen die Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Lenzing ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Veräußerung der Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Lenzing zum beizulegenden Zeitwert von TEUR 7.700. Der realisierte Gewinn in Höhe von TEUR 6.650 war bereits im sonstigen Ergebnis enthalten und wurde abzüglich von Steuern in Höhe von TEUR 1.662 in die Gewinnrücklagen umgegliedert.
Die kurzfristigen Finanzanlagen beinhalten die Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland in Höhe von TEUR 12.395 (31. Dezember 2021: TEUR 32.232), die im Geschäftsjahr 2021 aus den sonstigen Beteiligungen in die kurzfristigen Wertpapiere umgegliedert wurden (siehe Note 36). Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte eine teilweise Veräußerung der Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland zum beizulegenden Zeitwert von TEUR 837. Der realisierte Gewinn in Höhe von TEUR 812 war bereits im sonstigen Ergebnis enthalten und wurde abzüglich von Steuern in Höhe von TEUR 203 in die Gewinnrücklagen umgegliedert.
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
| Vorräte | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoe | 373.272 | 274.152 |
| Unfertige Erzeugnisse | 22.542 | 8.974 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 312.493 | 187.674 |
| Geleistete Vorauszahlungen | 4.215 | 6.156 |
| Summe | 712.522 | 476.956 |
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz für die Zellstoffproduktion, Zellstoff und Chemikalien für die Cellulosefasererzeugung und diverse Kleinmaterialien. Der Einsatz für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wird nach der Methode der gewichteten Durchschnittskosten ermittelt. Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse umfassen Cellulosefasern, Co-Produkte der Faserproduktion, Zellstoff und Bioraffinerie-Produkte.
Im Geschäftsjahr wurden aufwandswirksam TEUR 84.180 an Wertberichtigungen auf Vorräte gebildet (2021: TEUR 16.841). Der Buchwert der zum Nettoveräußerungswert angesetzten Vorräte beträgt TEUR 320.235 (31. Dezember 2021: TEUR 186.751). Die Vorräte, die als Materialaufwand in der Berichtsperiode erfasst werden, betragen TEUR 1.434.476 (2021: TEUR 1.017.914).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (brutto) |
301.543 | 335.685 | |
| Wertberichtigungen | -7.932 | -10.513 | |
| Summe | 293.611 | 325.172 |
Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte eingestuft. Weitere Ausführungen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind der Note 36 (Abschnitt "Übertragung von nanziellen Vermögenswerten (Verkauf von Forderungen / Factoring)") und Note 38 (Abschnitt "Ausfallsrisiko") zu entnehmen.
Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| Sonstige langfristige nanzielle Vermögenswerte (insbesondere aus Derivaten und sonstige nanzielle Forderungen) |
47.992 | 4.944 | |
| Sonstige langfristige nicht nanzielle Vermögenswerte (insbesondere aus sonstigen Steuern) |
75.143 | 37.779 | |
| Summe | 123.135 | 42.723 |
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| Sonstige kurzfristige nanzielle Vermögenswerte |
|||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (oene Positionen) |
14.090 | 1.950 | |
| Verrechnung Instandhaltung | 10.354 | 5.825 | |
| Forderungen aus Förderzusagen | 673 | 733 | |
| Übrige | 20.425 | 6.074 | |
| Summe | 45.542 | 14.581 | |
| Sonstige kurzfristige nicht nanzielle Vermögenswerte |
|||
| Forderungen aus sonstigen Steuern und Abgaben | 63.091 | 91.723 | |
| Geleistete Vorauszahlungen | 4.391 | 6.255 | |
| Emissionszertikate | 78.219 | 48.763 | |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 9.205 | 7.294 | |
| Übrige | 311 | 93 | |
| Summe | 155.216 | 154.129 | |
| Summe | 200.758 | 168.710 |
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2022 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2021: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2021: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am genehmigten Kapital beträgt etwa EUR 1,04. Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 18. Juni 2020 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsentage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 öUGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2022 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Bei den Kapitalrücklagen handelt es sich um gebundene Rücklagen der Lenzing AG, die nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes der Lenzing AG verwendet werden dürfen. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus der Lenzing AG zugeossen sind.
Die anderen Rücklagen enthalten alle kumulierten sonstigen Ergebnisse und setzen sich aus der Fremdwährungsumrechnungsrücklage, der Rücklage für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte, der Hedging-Reserve und den versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten zusammen.
Die auf Bestandteile des sonstigen Ergebnisses des Geschäftsjahres entfallenden Beträge setzen sich wie folgt zusammen:
| 2022 | 2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vor Steuern | Steuereekt | Nach Steuern | Vor Steuern | Steuereekt | Nach Steuern | |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 62.412 | -3.423 | 58.988 | 107.394 | -4.418 | 102.976 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | 2.082 | 0 | 2.082 | 79 | 0 | 79 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | 64.494 | -3.423 | 61.070 | 107.473 | -4.418 | 103.055 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte |
-16.830 | 4.614 | -12.216 | 33.014 | -8.253 | 24.760 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 62.713 | -18.112 | 44.602 | -20.164 | 865 | -19.299 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
-18 | 0 | -18 | 0 | 0 | 0 |
| Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) | 62.696 | -18.112 | 44.584 | -20.164 | 865 | -19.299 |
| Vollkonsolidierte Tochterunternehmen | 11.655 | -3.677 | 7.978 | -1.691 | 429 | -1.262 |
| Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
641 | 0 | 641 | 105 | 0 | 105 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | 12.296 | -3.677 | 8.619 | -1.587 | 429 | -1.157 |
| Summe | 122.655 | -20.598 | 102.057 | 118.736 | -11.377 | 107.359 |
Die Rücklage zur Absicherung von Zahlungsströmen (Hedging Reserve) hat sich wie folgt entwickelt:
| Veränderungen der Hedging Reserve | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Während der Berichtsperiode erfasste Erträge/Aufwendungen aus Cashow Hedges |
||
| Aus Gasswaps | 823 | 0 |
| Aus Devisentermingeschäften | -6.150 | -25.474 |
| Aus Zins- und Zins-Währungsswaps | 46.569 | 2.137 |
| 41.242 | -23.337 | |
| Umgliederung von Beträgen aus Cashow Hedges, die ergebniswirksam erfasst wurden |
||
| Aus Gasswaps | -6.332 | 0 |
| Aus Devisentermingeschäften | 27.217 | 2.415 |
| Aus Zins- und Zins-Währungsswaps | 568 | 758 |
| 21.453 | 3.173 | |
| Summe | 62.696 | -20.164 |
Bei den in der Berichtsperiode erfassten Fair Value-Änderungen aus Cashow Hedges handelt es sich im Wesentlichen um die Absicherung von Fremdwährungsgeschäften zum Bau von Anlagen sowie die Absicherung von Umsatzerlösen in fremder Währung.
Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashow Hedges aus Gasswaps und Devisentermingeschäften werden im Betriebsergebnis (EBIT) vor allem in den Umsatzerlösen und Umsatzkosten ausgewiesen. Die obigen Beträge aus der ergebniswirksamen Umgliederung von Cashflow Hedges aus Zins- und Zins-Währungsswaps werden im Finanzerfolg ausgewiesen.
Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
| Gewinnrücklagen | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Freie Gewinnrücklagen der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
845.822 | 730.772 |
| Bilanzgewinn der Lenzing AG nach österreichischem Recht (öUGB) |
0 | 115.493 |
| Einbehaltene Gewinne der Tochterunternehmen einschließlich der Auswirkung der Anpassung der Abschlüsse der Lenzing AG und ihrer Tochterunternehmen von den lokalen Vorschriften auf IFRS |
145.879 | 360.095 |
| Summe (ohne andere Rücklagen) | 991.702 | 1.206.359 |
Die freien Gewinnrücklagen der Lenzing AG können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Nach österreichischem Recht können Dividenden nur jeweils aus dem Bilanzgewinn gemäß festgestelltem Jahresabschluss der Muttergesellschaft nach öUGB ausgeschüttet werden.
An die Aktionäre der Lenzing AG wurden folgende Dividenden beschlossen und gezahlt:
| Gesamt | Anzahl der Aktien |
Dividende je Aktie |
|
|---|---|---|---|
| TEUR | EUR | ||
| Für das Geschäftsjahr 2021 in der ordentlichen Hauptversammlung am 26. April 2022 beschlossene Dividende (Zahlung ab 3. Mai 2022) |
115.493 26.550.000 | 4,35 | |
| Für das Geschäftsjahr 2020 in der ordentlichen Hauptversammlung am 14. April 2021 beschlossene Dividende |
0 26.550.000 | 0,00 |
Der Jahresgewinn nach öUGB des Geschäftsjahres 2022 der Lenzing AG wird wie folgt verwendet:
| Verwendung des Ergebnisses 2022 | TEUR |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2022 der Lenzing AG endet mit einem Jahresgewinn nach österreichischem Recht (öUGB) von |
65.919 |
| nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von | -65.919 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 0 |
Im Dezember 2020 wurde eine nachrangige unbefristete Anleihe (Hybridkapital) mit einem Nominalvolumen von TEUR 500.000 und einer Verzinsung von 5,75 Prozent p.a. emittiert. Das Hybridkapital hat eine unendliche (ewige) Laufzeit und kann erstmals am 7. Dezember 2025 durch die Lenzing AG gekündigt und getilgt werden. Die Investoren haben kein Kündigungsrecht. Falls das Hybridkapital nicht gekündigt wird, wird das Hybridkapital ab dem 8. Dezember 2025 mit einem veränderten Zinssatz verzinst (dann geltender 5-Jahres Swapsatz plus Marge von 11,208 Prozent).
Die Zinsen sind nachträglich am 7. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die Lenzing AG nicht entscheidet, die betreende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der Lenzing AG beschließt, eine Dividende zu leisten.
Die Anleihe erfüllt die Kriterien nach IAS 32 (Finanzinstrumente: Ausweis) für Eigenkapital. Die Hybridkupons werden demgemäß als Teil der Ergebnisverwendung in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gezeigt.
Die Anteile anderer Gesellschafter betreen den Anteilsbesitz Dritter an den vollkonsolidierten Konzernunternehmen (nicht beherrschende Anteile bzw. Gesellschafter). Die Gesellschaften mit nicht beherrschenden Anteilen sind unter Note 42 im Abschnitt "vollkonsolidierte Gesellschaften" dargestellt und betreen dort jene Unternehmen, bei denen die Lenzing Gruppe einen Anteil unter 100 Prozent besitzt und die nicht unter den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen sind.
Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2022 mit TEUR 274.985 (31. Dezember 2021: TEUR 174.719) an der LD Celulose S.A. (LDC), Indianópolis, Brasilien, die dem Segment Division Pulp zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2022 49,0 Prozent (31. Dezember 2021: 49,0 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsennotierten LDC. Das Kerngeschäft der LDC besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von Zellsto.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der LDC nach IFRS (100 Prozent):
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Langfristige Vermögenswerte | 1.607.380 | 1.147.458 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 131.267 | 98.960 |
| Eigenkapital | 561.194 | 356.570 |
| Davon Anteil am Eigenkapital der Aktionäre der Lenzing AG |
286.209 | 181.851 |
| Davon Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
274.985 | 174.719 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 1.029.994 | 806.748 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 147.459 | 83.099 |
| 2022 | 2021 | |
| Umsatzerlöse | 164.269 | 10.586 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | 39.964 | -19.971 |
| Gesamtergebnis | 78.395 | 52.568 |
| Davon Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 30.857 | -20.564 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresüberschuss/-fehlbetrag |
15.737 | -10.488 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresüberschuss/-fehlbetrag |
15.120 | -10.076 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 47.538 | 73.132 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis |
24.244 | 37.297 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am sonstigen Ergebnis |
23.294 | 35.835 |
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | -27.007 | 11.474 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | -337.928 | -529.072 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | 324.319 | 478.252 |
| Veränderung der liquiden Mittel | -40.616 | -39.346 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden |
0 | 0 |
Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital bestehen per 31. Dezember 2022 mit TEUR 10.329 (31. Dezember 2021: TEUR 17.232) an der PT. South Pacic Viscose (SPV), Purwakarta, Indonesien, die dem Segment Division Fiber zugeordnet ist. Die nicht beherrschenden Gesellschafter halten per 31. Dezember 2022 8,13 Prozent (31. Dezember 2021: 8,13 Prozent) am Kapital und den Stimmrechten der nicht börsennotierten SPV. Das Kerngeschäft der SPV besteht in der Erzeugung und im Vertrieb von holzbasierten Cellulosefasern.
Die nachfolgende Tabelle zeigt zusammengefasste Finanzinformationen der SPV nach IFRS (100 Prozent):
| Zusammengefasste Finanzinformationen der SPV | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 312.391 | 221.551 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 126.365 | 166.130 |
| Eigenkapital | 127.043 | 211.952 |
| Davon Anteil am Eigenkapital der Aktionäre der Lenzing AG |
116.714 | 194.720 |
| Davon Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Eigenkapital |
10.329 | 17.232 |
| Langfristige Verbindlichkeiten | 121.872 | 17.705 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten | 189.841 | 158.025 |
| 2022 | 2021 | |
| Umsatzerlöse | 436.995 | 417.124 |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -102.121 | -19.395 |
| Gesamtergebnis | -85.591 | -9.643 |
| Davon Jahresfehlbetrag | -101.481 | -25.827 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am Jahresfehlbetrag |
-93.230 | -24.375 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am Jahresfehlbetrag |
-8.250 | -1.452 |
| Davon sonstiges Ergebnis | 15.889 | 16.184 |
| Anteil der Aktionäre der Lenzing AG am sonstigen Ergebnis |
14.598 | 14.831 |
| Anteil nicht beherrschender Gesellschafter am sonstigen Ergebnis |
1.292 | 1.353 |
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | -12.757 | -71.743 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | -98.821 | -29.474 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | 123.791 | 98.004 |
| Veränderung der liquiden Mittel | 12.212 | -3.214 |
| An die nicht beherrschenden Gesellschafter gezahlte Dividenden |
0 | 0 |
Auf die anderen Gesellschafter von Tochterunternehmen der Lenzing AG entfallen insgesamt folgende Anteile am sonstigen Ergebnis:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
||
| Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Plänen |
142 | -45 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
-32 | 10 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden können |
||
| Ausländische Geschäftsbetriebe – Kursdierenzen aus der Umrechnung, die während der Berichtsperiode eingetreten sind |
12.006 | 13.533 |
| Cashflow Hedges – effektiver Teil der in der Berichtsperiode erfassten Fair Value Änderungen und nicht designierte Komponenten |
18.793 | -6.858 |
| Auf diese Bestandteile des sonstigen Ergebnisses entfallende Ertragsteuern |
-6.322 | 0 |
| Sonstiges Ergebnis (netto) | 24.587 | 6.640 |
Der unter diesem Posten abgegrenzte Betrag resultiert im Wesentlichen aus gewährten Zuschüssen zur Förderung von Investitionen in den Umweltschutz und aus allgemein zur Investitionsförderung gewährten Zuschüssen.
Investitionszuschüsse werden als Passivposten ausgewiesen und entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Investitionen linear verteilt als "Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen" ergebniswirksam erfasst.
Zuschüsse der öffentlichen Hand für Kostenersätze werden in jener Periode als sonstiger Ertrag erfasst, in der die entsprechenden Kosten anfallen, außer der Zufluss des Zuschusses hängt von noch nicht mit ausreichender Wahrscheinlichkeit eintretenden Bedingungen ab.
In der Berichtsperiode wurden Zuschüsse aus öentlichen Mitteln in Höhe von TEUR 16.445 (2021: TEUR 12.755) erfolgswirksam erfasst, die überwiegend aus der Förderung von Forschungsaktivitäten und Qualizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter:innen resultieren. Mit diesen Zuschüssen allenfalls verbundene Auflagen wurden erfüllt, sodass es als unwahrscheinlich angesehen wird, dass diese auch nur teilweise wieder zurückzuzahlen sind.
Unter den Zuschüssen aus öentlichen Mitteln sind die Emissionszertikate zum 31. Dezember 2022 in Höhe von TEUR 65.893 enthalten (31. Dezember 2021: TEUR 42.254). Auf Basis der Richtlinie 2003/87/EG des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates über ein System für den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertikaten wurden durch nationale Zuteilungspläne den betroenen Gesellschaften in der Lenzing Gruppe für 2022 insgesamt 375.634 EU-Emissionszertikate und 23.794 UK-Emissionszerti kate unentgeltlich zugeteilt (2021: 369.863 EU-Emissionszertikate und 30.589 UK-Emissionszertikate).
Emissionszertikate werden mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Zuteilung aktiviert. Die Dierenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaung aufgewendeten Betrag wird in den Posten "Zuschüsse aus öentlichen Mitteln" eingestellt. Zu jedem Berichtsstichtag wird eine Rückstellung für die bis zu diesem Stichtag verbrauchten Zertikate gebildet. Die Rückstellung wird, soweit die verbrauchten Zertikate in den von der Gesellschaft zu diesem Stichtag gehaltenen Zertikaten Deckung nden, mit dem für diese Zertikate angesetzten Aktivwert bewertet. Soweit die verbrauchten Zertikate die im Bestand be ndlichen Zertikate übersteigen, wird die Rückstellung mit dem Zeitwert der (nachzuschaenden) Zertikate zu dem betreenden Stichtag bewertet. Künftige Verschärfungen von Gesetzen und Selbstverpichtungen zu den Emissionen, speziell in den Ländern der Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe, könnten in der Zukunft zu weiteren Vorsorgen führen.
Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Aufwendungen für Emissionszertikate TEUR 14.999 (2021: TEUR 6.557).
Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember wie folgt zusammen:
| Finanzverbindlichkeiten | 31.12.2022 | 31.12.2021 TEUR |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
Währung | Nominale | Buchwert | Durch schnittliche Verzinsung in % |
|
| Schuldscheindarlehen | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 290.500 | 290.110 | 1,5 | EUR | 362.500 | 361.965 | 1,5 |
| Variabel verzinst | EUR | 219.000 | 218.640 | 1,2 | EUR | 219.000 | 218.526 | 1,1 |
| Variabel verzinst1 | USD | 65.000 | 60.941 | 0,8 | USD | 65.000 | 57.350 | 0,8 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
569.691 | 637.841 | ||||||
| Darlehen: | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 428.809 | 428.809 | 1,1 | EUR | 428.809 | 428.809 | 1,0 |
| Fix verzinst | USD | 140.602 | 111.972 | 3,0 | USD | 91.457 | 69.287 | 2,8 |
| Variabel verzinst | EUR | 140.412 | 139.586 | 0,8 | EUR | 139.779 | 139.779 | 0,2 |
| Variabel verzinst1 | USD | 1.000.000 | 911.729 | 4,1 | USD | 789.000 | 670.175 | 2,2 |
| Betriebsmittelkredite2 : |
||||||||
| Variabel verzinst | IDR | 156.333.686 | 9.463 | 9,8 | IDR | 0 | 0 | 0,0 |
| Variabel verzinst | CNY | 250.000 | 33.976 | 3,7 | CNY | 250.000 | 34.612 | 4,0 |
| Variabel verzinst | USD | 4.876 | 4.572 | 7,2 | USD | 0 | 0 | 0,0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.640.106 | 1.342.661 | ||||||
| Fix verzinst | EUR | 69.590 | 69.590 | 10,2 | EUR | 63.475 | 63.475 | 9,0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber | 69.590 | 63.475 | ||||||
| sonstigen Darlehensgebern | ||||||||
| Fix verzinst | EUR | 10.603 | 10.603 | 0,7 | EUR | 8.622 | 8.622 | 0,7 |
| Teilweise x verzinst | EUR | 30.005 | 30.005 | 0,6 | EUR | 33.813 | 33.813 | 0,6 |
| Variabel verzinst | BRL | 12.445 | 2.236 | 10,4 | BRL | 93.279 | 14.748 | 3,9 |
| 42.843 | 57.183 | |||||||
| Summe | 2.322.230 | 2.101.161 | ||||||
| Davon kurzfristig | 250.282 | 120.125 | ||||||
| Davon langfristig | 2.071.948 | 1.981.036 |
1) Die zugrunde liegenden Verträge sind zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden noch nicht auf einen alternativen Referenzzinssatz umgestellt.
2) Revolvierende Kreditvereinbarungen und Kontokorrentkonten
Im Geschäftsjahr 2012 hat die Lenzing Gruppe Schuldscheine begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 200.000. Es wurden Laufzeiten von 4 und 7 Jahren mit jeweils xer und variabler Verzinsung und mit einer Laufzeit von 10 Jahren nur mit xer Verzinsung vereinbart. Die durchschnittliche Laufzeit beträgt ca. 6 Jahre. Im Geschäftsjahr 2016 hat die Lenzing Gruppe von den bestehenden Schuldscheinen TEUR 40.500 planmäßig zurückgezahlt. Im Geschäftsjahr 2015 hat sich die Lenzing Gruppe auf die Renanzierung der Schuldscheine samt Volumensausdehnung geeinigt. Bestehende Schuldscheine in Höhe von TEUR 89.500 wurden gekündigt und mit verlängerten Laufzeiten neu ausgegeben. Außerdem wurden zusätzlich Schuldscheine in Höhe von TEUR 60.500 ausgegeben. Insgesamt wurden somit TEUR 150.000 an Schuldscheinen platziert, welche eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben. Im Geschäftsjahr 2022 wurden TEUR 72.000 (2021: TEUR 56.000) zurückbezahlt.
Im Geschäftsjahr 2019 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 375.000 und TUSD 45.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 bis 15 Jahren mit xer und variabler Verzinsung vereinbart.
Im Geschäftsjahr 2020 hat die Lenzing Gruppe weitere Schuldscheindarlehen begeben. Das Emissionsvolumen beläuft sich auf TEUR 114.000 und TUSD 20.000. Es wurde eine Laufzeit von 5 bis 7 Jahren mit xer und variabler Verzinsung vereinbart.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine Finanzierung von der Oesterreichischen Kontrollbank AG in Höhe von TEUR 200.000 aufgenommen. Es wurde eine Laufzeit von 3 bis 7 Jahren mit xer und variabler Verzinsung vereinbart.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde eine weitere Finanzierung von der Oesterreichischen Kontrollbank AG in Höhe von TEUR 160.000 aufgenommen. Es wurde eine Laufzeit von 2 bis 7 Jahren mit xer und variabler Verzinsung vereinbart.
Die Finanzierung für die Errichtung des Zellstowerkes in Brasilien wurde im Geschäftsjahr 2020 in Form von Darlehen gesichert (Volumen in TUSD 1.147.200). Zum 31. Dezember 2022 sind von den Darlehen TEUR 1.023.700 (31. Dezember 2021: TEUR 739.462) ausgenutzt. Diese Verbindlichkeiten sind durch verpfändete Sachanlagen in Höhe von TEUR 34.922 (31. Dezember 2021: TEUR 9.558) sowie biologische Vermögenswerte in Höhe von TEUR 127.735 (31. Dezember 2021: 95.767) besichert. Zudem wurden für die Finanzierung des Zellstowerkes die Anteile an der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien verpfändet. Details zu den bestehenden Financial Covenants werden in Note 36 erläutert.
Die nächste Zinsanpassung bei den variablen und teilweise x verzinsten Darlehen erfolgt je nach Kreditvereinbarung innerhalb der nächsten sechs Monate. Die Konditionen für die mehrmals ausnutzbaren (revolvierenden) Kredite sind für eine bestimmte Zeit xiert und grundsätzlich variabel verzinst.
Die sonstigen Darlehen betreen vorwiegend die Verpichtungen gegenüber der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft und dem ERP-Fonds sowie Darlehen von nicht beherrschten Gesellschaften.
Die Steuerabgrenzung für aktive und passive latenten Steuern betrit folgende Bilanzposten:
| Aktive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 1.936 | 3.291 |
| Finanzanlagen | 2.664 | 3.745 |
| Vorräte | 17.010 | 10.506 |
| Sonstige Vermögenswerte | 1.254 | 1.604 |
| Rückstellungen | 13.331 | 20.665 |
| Investitionszuschüsse | 135 | 159 |
| Leasingverbindlichkeiten | 20.007 | 17.550 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 14.835 | 11.594 |
| Verlustvorträge | 73.941 | 37.908 |
| Aktive Steuerlatenz brutto – vor Ansatzkorrektur |
145.114 | 107.022 |
| Ansatzkorrektur auf latente Steueransprüche | -78.512 | -47.480 |
| Davon auf steuerliche Verlustvorträge | -62.989 | -32.671 |
| Aktive Steuerlatenz brutto | 66.602 | 59.542 |
| Verrechenbar mit passiver Steuerlatenz | -64.887 | -55.962 |
| Aktive Steuerlatenz netto | 1.716 | 3.581 |
| Passive Steuerlatenz | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Immaterielle Anlagen und Sachanlagen | 76.354 | 71.179 |
| Nutzungsrechte Leasing | 21.407 | 20.155 |
| Biologische Vermögenswerte | 6.229 | 2.613 |
| Finanzanlagen | 12.278 | 5.726 |
| Vorräte | 109 | 464 |
| Sonstige Vermögenswerte | 16.144 | 11.809 |
| Steuerliche Sonderabschreibungen | 0 | 2.632 |
| Investitionszuschüsse | 265 | 348 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 2.340 | 842 |
| Passive Steuerlatenz brutto | 135.127 | 115.768 |
| Verrechenbar mit aktiver Steuerlatenz | -64.887 | -55.962 |
| Passive Steuerlatenz netto | 70.240 | 59.806 |
Von den aktiven latenten Steuern brutto sind TEUR 34.254 (31. Dezember 2021: TEUR 22.501) innerhalb eines Jahres fällig. Von den passiven latenten Steuern brutto sind TEUR 4.937 (31. Dezember 2021: TEUR 12.416) innerhalb eines Jahres fällig. Die restlichen Beträge sind in mehr als einem Jahr fällig.
Die Steuerabgrenzungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung der Steuerabgrenzungen | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Stand zum 01.01. | -56.226 | -40.001 |
| Im Gewinn oder Verlust erfasst | 5.579 | -6.838 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasst | -18.347 | -7.857 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 469 | -1.530 |
| Stand zum 31.12. | -68.525 | -56.226 |
Im Konzern bestehen per 31. Dezember 2022 steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 333.554 (31. Dezember 2021: TEUR 166.812). Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:
| Verlustvorträge (Bemessungsgrundlage) | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Summe | 333.554 | 166.812 |
| Davon aktivierte Verlustvorträge | 46.644 | 20.359 |
| Davon nicht aktivierte Verlustvorträge | 286.910 | 146.453 |
| Möglicher Verfall von nicht aktivierten Verlustvorträgen |
||
| Innerhalb von 1 Jahr | 572 | 141 |
| Innerhalb von 2 Jahren | 26.820 | 557 |
| Innerhalb von 3 Jahren | 80.394 | 27.875 |
| Innerhalb von 4 Jahren | 43.195 | 83.703 |
| Innerhalb von 5 Jahren oder länger | 135.913 | 30.629 |
| Unbeschränkt vortragsfähig | 16 | 3.548 |
Per 31. Dezember 2022 wurden latente Steueransprüche von insgesamt TEUR 1.716 (31. Dezember 2021: TEUR 3.581) aktiviert. Davon entfallen TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 25) an aktiven Steuerlatenzen auf Konzerneinheiten, die im abgelaufenen Jahr oder im Vorjahr Verluste erwirtschaftet haben. In den betreenden Konzerneinheiten resultierten die steuerlichen Verluste im Wesentlichen aus einmaligen Ereignissen, welche in der Zukunft voraussichtlich nicht wiederkehren. Ansonsten erfolgte der Ansatz aktiver latenter Steuern, wenn ausreichend zu versteuernde temporäre Dierenzen vorliegen.
Bei den nicht aktivierten Verlustvorträgen bestehen Einschränkungen hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit. Wäre eine Nutzbarkeit aller steuerlicher Verlustvorträge in voller Höhe möglich, würden die aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge statt TEUR 10.952 (31. Dezember 2021: TEUR 5.236) TEUR 73.941 (31. Dezember 2021: TEUR 37.908) betragen.
In den aktiven Steuerlatenzen sind in den Posten Finanzanlagen und sonstige Vermögenswerte Beträge für oene Siebentel aus steuerlichen Teilwertabschreibungen in Zusammenhang mit Beteiligungen gemäß § 12 Abs. 3 Z. 2 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz) entsprechend einer Bemessungsgrundlage in Höhe von TEUR 11.090 (31. Dezember 2021: TEUR 14.994) enthalten. Im laufenden Jahr wurden Siebentel aus Teilwertabschreibungen in Höhe von TEUR 3.905 (2021: TEUR 4.612) steuerlich verwertet.
Die Basis für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sind grundsätzlich – nach Abzug der passiven temporären Dierenzen – die zukünftigen positiven steuerlichen Ergebnisse entsprechend den vom Vorstand genehmigten Planungen. Diese Planungen werden auch bei den Werthaltigkeitstests verwendet (siehe Note 11). Bei der Beurteilung der noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften werden ergänzend die Nutzungsvoraussetzungen berücksichtigt.
Auf temporäre Dierenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und dem anteiligen Nettovermögen, das von Konzerngesellschaften gehalten wird, mit einer Bemessungsgrundlage von TEUR 507.985 (31. Dezember 2021: TEUR 474.481) wurden keine latenten Steuerschulden erfasst, da die Lenzing Gruppe in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Auösung der temporären Dierenz zu steuern und sich die temporären Dierenzen in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht auösen werden.
In den Forderungen aus laufenden Steuern sind Steuerguthaben aus Vorauszahlungen gegenüber ausländischen Finanzbehörden enthalten. Wenn die Werthaltigkeit wahrscheinlich ist, werden die Werte angesetzt, andernfalls wird eine Ansatzkorrektur vorgenommen. Der Bruttobuchwert der langfristigen Forderungen aus laufenden Steuern beträgt per 31. Dezember 2022 TEUR 21.155 (31. Dezember 2021: TEUR 21.819). Die Zahlungen sind teilweise unsicher, insbesondere die Zeitpunkte der Zahlungen auf Grund der mitunter langen Verfahrensdauern. Deshalb wurden per 31. Dezember 2022 Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 5.250 (31. Dezember 2021: TEUR 6.882) erfasst.
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträgerin und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz). Der Steuerausgleichsvertrag wurde mit Wirkung ab dem Wirtschaftsjahr 2021 neu gefasst. Darin sind nunmehr auch Regelungen betreend Zinsschranke (§ 12a KStG) berücksichtigt.
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Aufgrund der gemeinsamen Veranlagung werden aktive und passive latente Steuern der einbezogenen Gruppenmitglieder saldiert. Zukünftige Steuerverpichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Konzernabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in der Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis eektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent (2021: 25 Prozent) des geltenden Körperschaftsteuersatzes (somit derzeit 6,25 Prozent; 2021: 6,25 Prozent) der in einem
Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge. Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Bei der Feststellung der Höhe von tatsächlichen und latenten Steuern berücksichtigt die Lenzing Gruppe die Auswirkungen von ungewissen Steuerpositionen. Ein Ansatz von davon betroenen Steueransprüchen erfolgt in Fällen, in denen der Anspruch hinreichend sicher ist, mit dem erwarteten Betrag der Rückerstattung. Die Steuererklärungen der Unternehmen der Lenzing Gruppe werden regelmäßig von den Steuerbehörden geprüft. Unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Faktoren, unter anderem der Auslegung, Kommentierung und Rechtsprechung zur jeweiligen Steuergesetzgebung sowie der Erfahrungen aus der Vergangenheit sind entsprechende Vorsorgen für zukünftig mögliche Steuerverpichtungen gebildet worden. Darüber hinaus erfolgt die Beurteilung ungewisser Steuerpositionen auf Basis von Schätzungen und Annahmen über künftige Ereignisse. Es können in der Zukunft neue Informationen zur Verfügung stehen, die die Gruppe dazu veranlassen, ihre Annahmen hinsichtlich der Angemessenheit der Steuerpositionen zu ändern. Solche Änderungen werden Auswirkungen auf den Steueraufwand in der Periode haben, in der eine solche Feststellung getroen wird.
Der Posten Rückstellungen der Lenzing Gruppe gliedert sich wie folgt:
| Gesamt | Davon kurzfristig | Davon langfristig | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpichtungen |
||||||
| Pensionen und Abfertigungen | 77.646 | 102.220 | 7.149 | 6.945 | 70.497 | 95.275 |
| Jubiläumsgelder | 14.899 | 18.812 | 936 | 1.314 | 13.963 | 17.498 |
| 92.544 | 121.032 | 8.084 | 8.259 | 84.460 | 112.773 | |
| Sonstige Rückstellungen | ||||||
| Restrukturierungsmaßnahmen | 21.125 | 0 | 21.125 | 0 | 0 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse | 23.545 | 25.978 | 23.545 | 22.231 | 0 | 3.746 |
| Emissionszertikate | 12.493 | 6.508 | 12.493 | 6.508 | 0 | 0 |
| Übrige | 8.134 | 3.750 | 1.047 | 2.089 | 7.087 | 1.661 |
| 65.297 | 36.236 | 58.210 | 30.829 | 7.087 | 5.407 | |
| Summe | 157.841 | 157.268 | 66.295 | 39.088 | 91.547 | 118.180 |
Die Lenzing Gruppe ist Verpichtungen für Pensionen und Abfertigungen aus leistungsorientierten Versorgungsplänen, die unter den Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen ausgewiesen sind, und beitragsorientierten Versorgungsplänen eingegangen.
Die Versorgungsleistungen richten sich bei den leistungsorientierten Plänen für Pensionen und Abfertigungen nach dem letzten Aktivbezug und nach dem Dienstalter. Sie erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die leistungsorientierten Pensionspläne basieren auf vertraglichen Verpichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Pensionsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Dieser leistungsorientierte Pensionsplan gilt für Arbeitnehmer, die vor dem 1. Jänner 2000 eingetreten sind und sich für den Verbleib im Plan entschieden haben. Die Ansprüche entstanden im Allgemeinen nach einer Wartezeit von mindestens 10- bzw. 15-jähriger Dienstzeit. Bei den Anwartschaftsberechtigten wird von einem Pensionsalter von 58 bis 63 Jahren, abhängig vom Geschlecht, ausgegangen. Der Plan umfasst derzeit zum Großteil bereits pensionierte Arbeitnehmer. Es bestehen zum Teil qualifizierte Versicherungspolizzen, welche als Planvermögen erfasst sind, und Bedeckungen der Verpichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen.
Die leistungsorientierten Abfertigungspläne basieren auf gesetzlichen und kollektivvertraglichen Verpichtungen. Der bedeutendste leistungsorientierte Abfertigungsplan der Lenzing Gruppe besteht in Österreich. Nach diesem Plan haben Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und vor dem 1. Jänner 2003 begonnen haben, einen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfertigung in besonderen Fällen, insbesondere bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und im Fall der Dienstgeberkündigung (System "Abfertigung alt"). Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezugs zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Wesentliche ähnliche leistungsorientierte Abfertigungspläne bestehen auch in Indonesien und Tschechien. Sie gelten dort für alle Arbeitnehmer unabhängig vom Eintrittsdatum. Für die leistungsorientierten Abfertigungspläne bestehen keine Vermögenswerte zur Deckung, sie sind rein rückstellungsfinanziert.
Teile der rückgestellten leistungsorientierten Abfertigungen wurden im Geschäftsjahr 2022 in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliedert (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").
Die leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne sind im Wesentlichen mit folgenden Risiken verbunden, welche die Höhe der zu bilanzierenden Verpichtungen beeinussen:
Daneben ist die Lenzing Gruppe bei diesen Plänen auch Währungsrisiken ausgesetzt.
Die Lenzing Gruppe ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Risiken aus leistungsorientierten Plänen zu reduzieren. Dazu gehören insbesondere die Ausnanzierung der leistungsorientierten Pläne durch Planvermögen oder Bedeckung der Verpichtungen mit Wertpapieren, die sich nicht als Planvermögen eignen, und die Ab ndung von bestehenden leistungsorientierten Plänen durch Abschlagszahlungen. Zudem werden Pensions- und ähnliche Zusagen, soweit möglich und rechtlich zulässig, nur mehr in Form von beitragsorientierten Leistungszusagen abgeschlossen.
Die Ziele der Investitionspolitik sind beim Planvermögen ein optimierter Aufbau und die Deckung der bestehenden Ansprüche der betreenden Arbeitnehmer. Die Anlagestrategien (Asset Allocations) des Planvermögens sind vertraglich geregelt. Für einen Teil der Ansprüche des österreichischen Pensionsplanes wurde eine Rückdeckungsversicherung abgeschlossen und als Planvermögen in der Höhe von TEUR 2.469 (31. Dezember 2021: TEUR 2.598) dargestellt. Dabei handelt es sich um eine klassische Lebensversicherung, die entsprechend dem Fälligkeitsprol der zu Grunde liegenden Ansprüche mit dem Ziel hoher Sicherheit bei der Veranlagung vorwiegend in Schuldinstrumente investiert. Beiträge in die Versicherung werden durch die Lenzing Gruppe nicht mehr geleistet.
Der Fair Value der Versicherung wird nicht auf einem aktiven Markt festgelegt; er entspricht dem bilanzmäßigen Deckungskapital. Im Planvermögen sind keine eigenen Finanzinstrumente oder selbstgenutzte Vermögenswerte der Lenzing Gruppe enthalten. Die tatsächlichen Erträge aus dem Planvermögen betragen TEUR 155 (2021: TEUR 152). Der Nettozinsaufwand aus leistungsorientierten Plänen (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpichtungen und die Erträge aus dem Planvermögen) wird in den Finanzierungskosten erfasst.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2022 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Pensions steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|---|
| Österreich – Pensionen |
4,1 | 3,0 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
4,1 | 3,0 | N/A | 0,0 |
| Indonesien | 7,0 | 7,5 | N/A | 1,0-5,0 |
| Tschechien | 3,5 | 4,2 | N/A | 1,6 |
| 31.12.2021 | ||||
| Österreich – Pensionen |
0,9 | 2,5 | 0,0-3,0 | 0,0 |
| Österreich – Abfertigungen |
0,9 | 2,5 | N/A | 0,0 |
| Indonesien | 6,8 | 7,5 | N/A | 1,0-5,0 |
| Tschechien | 0,9 | 4,0 | N/A | 1,3 |
Die wesentlichen Verpichtungen aus leistungsorientierten Plänen bestehen aus Verpichtungen für Pensionen und Abfertigungen in österreichischen Konzernunternehmen der Lenzing Gruppe. Für diese Verpichtungen wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit zumindest AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpichtungen. Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. In den übrigen Ländern werden landesspezische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Gehaltssteigerungen, der Fluktuationsraten und des Pensionsantrittsalters verwendet.
Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne in Österreich werden die biometrischen Rechnungsgrundlagen von AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung verwendet.
In den übrigen Ländern gibt es folgende biometrische Rechnungsgrundlagen und Annahmen:
Die in der Konzern-Bilanz ausgewiesenen Verpichtungen (Buchwerte) aus leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsplänen setzen sich wie folgt zusammen:
| Barwert der Pensions- und Abfertigungsverpichtung (DBO) |
Beizulegender Wert des Planvermögens |
Buchwert der leistungsorientierten Pläne |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | |
| Stand zum 01.01. | 104.818 | 106.398 | 2.598 | 2.730 | 102.220 | 103.669 |
| Dienstzeitaufwand | ||||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 2.694 | 3.777 | 0 | 0 | 2.694 | 3.777 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Ergebnis aus Plankürzungen | 671 | 588 | 0 | 0 | 671 | 588 |
| Nettozinsen | 1.957 | 1.590 | 22 | 18 | 1.935 | 1.572 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne |
5.322 | 5.955 | 22 | 18 | 5.300 | 5.936 |
| Neubewertung der Periode | ||||||
| Aufgrund demograscher Annahmen | -35 | -77 | 0 | 0 | -35 | -77 |
| Aufgrund nanzieller Annahmen | -19.177 | -918 | 0 | 0 | -19.177 | -918 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 7.690 | 2.821 | 0 | 0 | 7.690 | 2.821 |
| Aufgrund von Erträgen aus Planvermögen exklusive Beträge, die in den Zinserträgen enthalten sind |
0 | 0 | 133 | 134 | -133 | -134 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Neubewertungen von leistungsorientierten Plänen |
-11.522 | 1.825 | 133 | 134 | -11.655 | 1.691 |
| Cashows | ||||||
| Aus dem Plan geleistete Zahlungen | -283 | -283 | -283 | -283 | 0 | 0 |
| Direkte Zahlungen und Beiträge des Arbeitgebers | -12.238 | -10.378 | 0 | 0 | -12.238 | -10.378 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | -250 | 1.302 | 0 | 0 | -250 | 1.302 |
| Sonstige Überleitungspositionen | -12.771 | -9.360 | -283 | -283 | -12.488 | -9.076 |
| Stand zum 31.12. | 85.847 | 104.818 | 2.469 | 2.598 | 83.377 | 102.220 |
| Davon Pensionen Österreich | 18.214 | 23.413 | 2.469 | 2.598 | 15.744 | 20.815 |
| Davon Abfertigungen Österreich | 42.636 | 58.583 | 0 | 0 | 42.636 | 58.583 |
| Davon Pensionen und Abfertigungen übrige Länder | 19.265 | 22.822 | 0 | 0 | 19.265 | 22.822 |
| Davon Restrukturierungsmaßnahmen | 5.732 | 0 | 0 | 0 | 5.732 | 0 |
Zur Beurteilung des Risikos der Veränderung versicherungsmathematischer Parameter hinsichtlich der Bewertung des Barwerts der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Plänen werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die Sensitivitätsanalysen stellen Auswirkungen aus hypothetischen Änderungen von wesentlichen Parametern auf den Barwert der Verpflichtungen dar, die sich bei vernünftiger Betrachtungsweise am Bilanzstichtag hätten ändern können. Es wurde jeweils ein Parameter verändert, während die übrigen Parameter konstant gehalten wurden. Als Basis für die Sensitivitätsanalysen werden die Barwerte der Verpflichtungen zum Bilanzstichtag vor Abzug der Planvermögen (Bruttoschuld bzw. DBO) und vor Umgliederung zu den sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen herangezogen.
Die Sensitivitäten der Parameter stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2022 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 6.542 | -5.760 |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | -4.714 | 5.263 |
| Pensionssteigerung | 1,0 | -1.084 | 1.203 |
Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen (Vorjahr)
| 31.12.2021 | Veränderung der Parameter (Prozentpunkte) |
Abnahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
Zunahme des Parameters / Veränderung des Barwerts der Verpich tung in TEUR |
|
|---|---|---|---|---|
| Zinssatz | 1,0 | 9.703 | -8.370 | |
| Gehaltssteigerung | 1,0 | -6.524 | 7.395 | |
| Pensionssteigerung | 1,0 | -1.689 | 1.915 |
Die oben dargestellten Sensitivitätsanalysen stellen hypothetische Änderungen aufgrund der getroenen Annahmen dar. Tatsächliche Abweichungen von den Annahmen führen zu anderen Auswirkungen. Insbesondere können die oben isoliert veränderten Parameter in der Realität miteinander korrelieren. Der Abzug der Planvermögen und des in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliederten Betrags wird zu einer weiteren Verringerung der Auswirkungen führen.
Die gewichteten durchschnittlichen Laufzeiten (Durationen) der leistungsorientierten Pensions- und Abfertigungsverpichtungen in Jahren stellen sich wie folgt dar:
| Abfertigungsverpichtungen | Jahre | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||
| Österreich – Pensionen | 7 | 9 | |||
| Österreich – Abfertigungen | 7-11 | 9-15 | |||
| Indonesien | 7 | 9 | |||
| Tschechien | 8 | 10 |
Für beitragsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne zahlt die Lenzing Gruppe in Pensionskassen und ähnliche externe Fonds ein. Die bedeutendsten beitragsorientierten Pensions- und Abfertigungspläne der Lenzing Gruppe bestehen in Österreich (System "Abfertigung neu" und einzelvertragliche Zusagen).
Die Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für beitragsorientierte Pläne | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Österreich – Pensionen | 2.098 | 1.804 |
| Österreich – Abfertigungen | 2.927 | 2.340 |
| Übrige Länder | 5.557 | 4.784 |
| Summe | 10.581 | 8.927 |
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen sind die Lenzing AG und einige, insbesondere österreichische und tschechische Tochterunternehmen, zu Geldzahlungen an Arbeitnehmer bei einer bestimmten Unternehmenszugehörigkeitsdauer verpichtet. Bei österreichischen Gesellschaften besteht eine Umwandlungsoption für Mitarbeiter:innen, das Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können. Es wurden keine Vermögenswerte aus dem Unternehmen ausgesondert und auch keine Beiträge an eine Pensionskasse oder einen anderen externen Fonds geleistet, um diese Verpichtungen abzudecken. Die Jubiläumsgeldansprüche erfordern keine Beitragsleistungen von den Arbeitnehmern.
Die Verpichtungen aus Jubiläumsgeldern an Arbeitnehmer (Gelder für Dienstnehmerjubiläen) sind nach IFRS als andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer anzusehen. Der Nettozinsaufwand aus Jubiläumsgeldern (Aufwendungen aus der Aufzinsung der Verpichtungen) wird in den Finanzierungskosten erfasst. Für die österreichischen Verpichtungen wurde ein Abzinsungssatz analog zu den obigen leistungsorientierten Plänen verwendet. Die Fluktuationsraten wurden je nach Gesellschaft in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Belegschaft und der Dauer von deren Unternehmenszugehörigkeit angesetzt. In den übrigen Ländern werden landesspezische Annahmen zur Festlegung des Abzinsungssatzes, der Fluktuationsraten und der Gehaltssteigerungen verwendet.
Die wichtigsten angewandten versicherungsmathematischen Parameter der Verpichtungen für Jubiläumsgelder stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2022 | Zinssatz | Gehalts steigerung |
Fluktuations abschläge |
|---|---|---|---|
| Österreich | 4,2 | 3,0 | 0,0-7,7 |
| Tschechien | 3,4 | 4,2 | 1,6 |
| 31.12.2021 | |||
| Österreich | 1,1 | 2,5 | 0,0-6,8 |
| Tschechien | 0,6 | 4,0 | 1,3 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Verpichtung (Rückstellung) für Jubiläumsgelder:
Entwicklung der Verpichtung (Rückstellung) für
| Jubiläumsgelder | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Stand zum 01.01. | 18.812 | 17.420 |
| Dienstzeitaufwand | ||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 1.234 | 1.212 |
| Nettozinsen | 201 | 169 |
| Neubewertung der Periode | ||
| Aufgrund demograscher Annahmen | 2 | -349 |
| Aufgrund nanzieller Annahmen | -5.078 | 327 |
| Aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 1.235 | 1.451 |
| In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Aufwendungen und Erträge für leistungsorientierte Pläne |
-2.406 | 2.810 |
| Cashows | ||
| Direkte Zahlungen des Arbeitgebers | -1.508 | -1.422 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 1 | 4 |
| Sonstige Überleitungspositionen | -1.507 | -1.418 |
| Stand zum 31.12. | 14.899 | 18.812 |
Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2022 | Stand zum 01.01. |
Währungs umrechnungs dierenzen |
Umglie derung |
Verbrauch | Auösung | Dotierung | Stand zum 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Restrukturierungs maßnahmen |
0 | 0 | 5.732 | 0 | 0 | 15.394 | 21.125 | 21.125 | 0 |
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
25.978 | 0 | 0 | 0 | -7.977 | 5.544 | 23.545 | 23.545 | 0 |
| Emissionszertikate | 6.508 | 14 | 0 | -10.742 | 0 | 16.713 | 12.493 | 12.493 | 0 |
| Übrige | 3.750 | 102 | 0 | -370 | -39 | 4.691 | 8.134 | 1.047 | 7.087 |
| Summe | 36.236 | 116 | 5.732 | -11.112 | -8.016 | 42.342 | 65.297 | 58.210 | 7.087 |
| 2021 | Stand zum 01.01. |
Währungs umrechnungs dierenzen |
Umglie derung |
Verbrauch | Auösung | Dotierung | Stand zum 31.12. |
Davon kurzfristig |
Davon langfristig |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Drohende Verluste und sonstige Wagnisse |
19.925 | 0 | 0 | 0 | -3.420 | 9.472 | 25.978 | 22.231 | 3.746 |
| Emissionszertikate | 4.362 | 7 | 0 | -4.290 | 0 | 6.429 | 6.508 | 6.508 | 0 |
| Übrige | 663 | 94 | 0 | -35 | -99 | 3.127 | 3.750 | 2.089 | 1.661 |
| Summe | 24.951 | 101 | 0 | -4.326 | -3.519 | 19.028 | 36.236 | 30.829 | 5.407 |
Bei der Bewertung von Rückstellungen werden Erfahrungswerte aus der Vergangenheit, aktuelle Kosten- und Preisinformationen sowie Einschätzungen bzw. Gutachten von internen und externen Sachverständigen und Experten genutzt. Die den Rückstellungen zugrunde liegenden Annahmen werden fortlaufend überprüft. Die tatsächlichen Werte können von den getroenen Annahmen abweichen, wenn sich die Rahmenbedingungen entgegen den Erwartungen zum Bilanzstichtag entwickeln. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt und die Prämissen entsprechend angepasst.
Die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen einer Reorganisation und eines Einsparprogramms. Vom Personalabbau sind weltweit alle Standorte der Lenzing Gruppe betroen, davon voraussichtlich 200 Mitarbeiter:innen am Standort Lenzing. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abndungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen (insbesondere aus der gesetzlichen Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "Leistungsorientierte Pläne (für Pensionen und Abfertigungen)") in Höhe von TEUR 5.732 (2021: TEUR 0) verwendet und sind nun in den Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen ausgewiesen. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 15.394 wurde im Wesentlichen über den Personalaufwand dotiert. Die gesamten Rückstellungen in Höhe von TEUR 21.125 sollen erwartungsgemäß innerhalb der nächsten 12 Monate vollständig verbraucht werden.
Die sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse enthalten vor allem Vorsorgen für belastende Beschaffungsverträge in Höhe von TEUR 23.300 (31. Dezember 2021: TEUR 21.200), Vorsorgen für Verpichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen in Höhe von TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 4.553) sowie für andere nachteilige Verträge. Die sonstigen Rückstellungen für Emissionszertikate enthalten den Gegenwert der verbrauchten Emissionszertikate.
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreen vor allem Verpichtungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von TEUR 3.940 (31. Dezember 2021: TEUR 0) und umfassen insbesondere die Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten in Zusammenhang mit einem Verfahren, bei dem unter anderen die Lenzing AG auf Schadenersatz geklagt wird (siehe Note 41). Der voraussichtliche Mittelab uss wird im Geschäftsjahr 2024 erwartet.
Bei den kurzfristigen sonstigen Rückstellungen wird der Mittelab uss innerhalb der nächsten zwölf Monate als wahrscheinlich eingeschätzt. Bei den langfristigen Teilen der sonstigen Rückstellungen hängt der Mittelabuss von verschiedenen Faktoren ab (insbesondere von Garantie- und Gewährleistungsfristen, Vertragslaufzeiten und anderen Ereignissen).
Bei den sonstigen Rückstellungen für drohende Verluste und sonstige Wagnisse wird der Mittelabuss voraussichtlich folgendermaßen erwartet:
| (langfristig) für drohende Verluste und sonstige Wagnisse (gerechnet vom Bilanzstichtag) TEUR |
||||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||
| Im 2. Jahr | 0 | 571 | ||
| Im 3. bis 5. Jahr | 0 | 1.926 | ||
| Im 6. bis 10. Jahr | 0 | 1.250 | ||
| Summe | 0 | 3.746 |
Sämtliche Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Verbindlichkeiten eingestuft.
Für Verbindlichkeiten, welche Teil von Reverse-Factoring-Vereinbarungen sind, wird untersucht, ob die ursprüngliche Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung weiterhin ausgewiesen werden muss oder ob sie aufgrund der Vereinbarung auszubuchen und eine neue nanzielle Verbindlichkeit zu erfassen ist. Maßgebend ist, ob die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpichtung entbunden wurde. Wurde die Lenzing Gruppe von ihrer ursprünglichen Verpichtung nicht entbunden, wird geprüft, ob die Lenzing Gruppe durch die Reverse-Factoring-Vereinbarung eine neue Verpichtung eingegangen ist, die zusätzlich zur Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung zu bilanzieren ist. Ist auch dies nicht der Fall, wird im Rahmen eines Barwerttests geprüft, ob es im Rahmen der Reverse-Factoring-Vereinbarung zu wesentlichen Änderungen der Vertragsbedingungen bei der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung kommt, die zu einer Ausbuchung der Verbindlichkeit aus Lieferung und Leistung und der Einbuchung einer neuen nanziellen Verbindlichkeit führt.
Lieferanten der Lenzing Gruppe nanzieren ihre Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Lenzing Gruppe im Rahmen von Reverse-Factoring-Vereinbarungen. Die Lieferanten dürfen dabei ihre Banken mit vorzeitigen Bezahlungen der Forderungen beauftragen. Bei den Vereinbarungen kommt es aufgrund des durchgeführten Barwerttests zu keiner wesentlichen Änderung der Vertragsbedingungen (insbesondere Zahlungsziele und Zinssätze). Diese Vereinbarungen führen aus Sicht der Lenzing Gruppe weder zivilrechtlich noch nach den Vorschriften der IFRS zu einer Umqualizierung der betroenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in eine andere Art von Verbindlichkeiten. Deshalb kommt es zu keiner Änderung im Ausweis in der Konzern-Bilanz (dort unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) und Konzern-Kapitalussrechnung (dort im Cashow aus der Betriebstätigkeit). Zum 31. Dezember 2022 waren davon potenziell insgesamt Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 116.391 (31. Dezember 2021: TEUR 126.693) betroffen. Der Buchwert der potenziell betroenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, für den die Lieferanten bereits Zahlungen von den Banken erhalten haben, beträgt TEUR 87.881 (31. Dezember 2021: TEUR 119.902). Die Lenzing Gruppe hat wie im Vorjahr keine Sicherheiten bestellt.
Das Liquiditätsrisiko der Reverse-Factoring-Vereinbarungen besteht in einer Konzentration, da die Reverse-Factoring-Vereinbarungen derzeit nur mit einem einzigen Finanzinstitut bestehen und das Risiko somit in der Widerrufung der Reverse-Factoring-Vereinbarung durch dasselbe Finanzinstitut besteht. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen. Die damit verbundenen, geschätzten Abüsse werden in der Liquiditätsplanung berücksichtigt. Die Lenzing Gruppe beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen eher als niedrig, weil die Risikostreuung bei den Finanzierungen der Lenzing Gruppe auf verschiedene Finanzinstitute gewahrt ist. Die Reverse-Factoring-Vereinbarungen beinhalten darüber hinaus keine wesentliche Finanzierungskomponente und ihr Wegfall hätte damit auch keine signikante Erhöhung des Finanzierungsbedarfs zur Folge. Die Verbindlichkeiten aus Reverse-Factoring-Vereinbarungen betragen zum Bilanzstichtag 5,0 Prozent (31. Dezember 2021: 6,0 Prozent) im Verhältnis zu den gesamten Finanzverbindlichkeiten des Konzerns.
Informationen zum Liquiditäts- und Fremdwährungsrisiko des Gruppenexposure sind in Note 38 dargestellt.
Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Sonstige langfristige nanzielle Verbindlichkeiten (insbesondere aus Derivaten) |
0 | 3.378 |
| Langfristige nicht nanzielle abgegrenzte Schulden für Personalaufwendungen |
609 | 2.045 |
| Sonstige langfristige nicht nanzielle Verbindlichkeiten (insbesondere aus Verpichtungen aus Altersteilzeit) |
3.006 | 1.316 |
| Summe | 3.615 | 6.740 |
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | TEUR | |
|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Sonstige kurzfristige nanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Noch nicht abgerechnete Derivate (oene Positionen) |
8.981 | 25.027 |
| Übrige abgegrenzte Schulden | 34.113 | 32.898 |
| Vertragsverbindlichkeiten – abgegrenzte Schulden aus Nachlässen und Rabatten (siehe Note 5) |
2.976 | 2.681 |
| Übrige kurzfristige nanzielle Verbindlichkeiten | 26.264 | 4.863 |
| 72.333 | 65.469 | |
| Sonstige kurzfristige nicht nanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern | 6.315 | 7.409 |
| Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten | 9.102 | 6.644 |
| Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit |
7.116 | 6.776 |
| Vertragsverbindlichkeiten – erhaltene Anzahlungen (siehe Note 5) |
12.298 | 14.526 |
| Abgegrenzte Schulden für Personalaufwendungen |
24.134 | 76.073 |
| Rechnungsabgrenzungsposten und Übrige | 1.706 | 3.484 |
| 60.671 | 114.913 | |
| Summe | 133.005 | 180.382 |
Die übrigen abgegrenzten Schulden enthalten vor allem Verbindlichkeiten für bereits von Dritten erbrachte, aber noch nicht abgerechnete Lieferungen und Leistungen.
Die abgegrenzten Schulden für Personalaufwendungen enthalten vor allem Verbindlichkeiten für kurzfristige Ansprüche von bestehenden und ehemaligen Mitarbeiter:innen (insbesondere für noch nicht konsumierten Urlaub und Zeitausgleich, Überstunden und Leistungsprämien).
Der Fonds der liquiden Mittel entspricht der Bilanzposition Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente betreen Kassenbestände, täglich fällige Gelder, Schecks und kurzfristige Termineinlagen bei Banken. Per 31. Dezember 2021 waren in den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zusätzlich liquide kurzfristige Wertpapiere mit einer Laufzeit von weniger als drei Monaten, die nur geringfügigen Wertschwankungen unterliegen (siehe Note 36), enthalten.
Die sonstigen unbaren Erträge bzw. Aufwendungen enthalten im Geschäftsjahr 2022 und im Vorjahr die Abschreibungen auf Vorräte
Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten TEUR
sowie die Zu- und Abschreibung auf Finanzanlagen und sonstige langfristige nanzielle Vermögenswerte. Darüber hinaus sind in den sonstigen unbaren Erträgen bzw. Aufwendungen unrealisierte Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste sowie Bewertungseffekte aus Forderungen enthalten.
Der Cashow aus der Investitionstätigkeit (Erwerb von immateriellen Anlagen, Sachanlagen und biologischen Vermögenswerten (CAPEX)) wird entweder um noch nicht erfolgte Zahlungen an Lieferanten der aktuellen Periode oder um Zahlungen an Lieferanten aus Vorperioden korrigiert. Im Geschäftsjahr 2022 sind das im Wesentlichen Zahlungen an Lieferanten aus Vorperioden in Höhe von TEUR 28.458 (2021: noch nicht erfolgte Zahlungen an Lieferanten der aktuellen Periode in Höhe von TEUR 16.180).
| 2022 | Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegen über Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegen über sonstigen Darlehens gebern |
Leasing verbindlich keiten |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 637.841 | 1.342.661 | 57.183 | 63.475 | 1.463.320 | 2.101.161 | |
| Zahlungs wirksam |
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 0 | 255.777 | 3.130 | 0 | 258.907 | 258.907 |
| Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten | -72.000 | -10.871 | -21.085 | -14.644 | -46.601 | -118.601 | |
| Nicht zahlungs wirksam |
Währungsumrechnungsdierenzen | 3.592 | 47.440 | 2.611 | 4.989 | 55.040 | 58.631 |
| Auf-/Abzinsung | 258 | 5.099 | 1.004 | 7.025 | 13.128 | 13.386 | |
| Zugänge zu Leasingverbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 14.191 | 14.191 | 14.191 | |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -5.446 | -5.446 | -5.446 | |
| Stand zum 31.12. | 569.691 | 1.640.106 | 42.843 | 69.590 | 1.752.539 | 2.322.230 |
| 2021 | Schuldschein darlehen |
Verbindlich keiten gegen über Kredit instituten |
Verbindlich keiten gegen über sonstigen Darlehens gebern |
Leasing verbindlich keiten |
Zwischen summe übrige Finanz verbindlich keiten |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 689.114 | 733.188 | 69.300 | 60.890 | 863.378 | 1.552.492 | |
| Zahlungs wirksam |
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 0 | 622.844 | 3.539 | 0 | 626.384 | 626.384 |
| Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten | -56.000 | -60.668 | -13.037 | -13.879 | -87.584 | -143.584 | |
| Nicht zahlungs wirksam |
Währungsumrechnungsdierenzen | 4.422 | 44.360 | 120 | 828 | 45.308 | 49.730 |
| Auf-/Abzinsung | 305 | 2.936 | -2.739 | 5.581 | 5.778 | 6.083 | |
| Zugänge zu Leasingverbindlichkeiten | 0 | 0 | 0 | 10.095 | 10.095 | 10.095 | |
| Sonstige Veränderungen | 0 | 0 | 0 | -40 | -40 | -40 | |
| Stand zum 31.12. | 637.841 | 1.342.661 | 57.183 | 63.475 | 1.463.320 | 2.101.161 |
Die Lenzing Gruppe steuert ihr Eigen- und Fremdkapital mit dem klaren Ziel, Erträge, Aufwendungen und Assets der einzelnen Operations/Bereiche bzw. der gesamten Gruppe im Sinne einer nachhaltig hohen Ertragskraft und soliden Bilanzstruktur zu optimieren. Hierfür spielen nanzielle Leveragefähigkeiten, jederzeit ausreichende Liquiditätsversorgung und klare Orientierung an cashnahen Kennzahlen und Steuerungsgrößen vor dem Hintergrund der strategischen Stoßrichtung und der langfristigen Ziele der Gruppe eine wesentliche Rolle. Damit wird sichergestellt, dass die Konzernunternehmen unter der Unternehmensfortführungsprämisse operieren können. Darüber hinaus tragen das genehmigte Kapital und das bedingte Kapital dazu bei, dass die Lenzing AG exibel weiteres Eigenkapital zur Nutzung von sich zukünftig ergebenden Marktchancen aufnehmen kann.
Die Eigenkapitalmanagementstrategie der Lenzing Gruppe zielt darauf ab, dass die Lenzing AG und die anderen Konzerngesellschaften eine den lokalen Anforderungen entsprechende Eigenkapitalausstattung haben. Details zu den bestehenden Financial Covenants werden in Note 36 erläutert.
Das Management verwendet intern zur Steuerung eine bereinigte Eigenkapitalquote. Das bereinigte Eigenkapital wird nach IFRS ermittelt und umfasst, neben dem Eigenkapital, auch die Investitionszuschüsse abzüglich der darauf entfallenden latenten Steuern. Die bereinigte Eigenkapitalquote (= bereinigtes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) betrug zum 31. Dezember 2022 37,8 Prozent (31. Dezember 2021: 39,7 Prozent).
Das bereinigte Eigenkapital stellt sich wie folgt dar:
| Bereinigtes Eigenkapital | TEUR | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||
| Eigenkapital | 2.025.895 | 2.072.085 | |||
| + Zuschüsse aus öentlichen Mitteln | 82.774 | 57.857 | |||
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öentlichen Mitteln |
-20.045 | -14.238 | |||
| Summe | 2.088.625 | 2.115.704 |
Die Dividendenpolitik der Lenzing AG als Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe orientiert sich an den Prinzipien der Kontinuität und Langfristigkeit mit dem Ziel, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu fördern, den Aktionären eine der Chancen- und Risikosituation des Unternehmens angepasste Dividende auszuschütten und auch die Interessen aller anderen für den Unternehmenserfolg entscheidenden Beteiligten (Stakeholder) angemessen einzubeziehen.
Der Vorstand der Lenzing AG überprüft gemeinsam mit dem Aufsichtsrat regelmäßig die Entwicklung der Nettonanzverschuldung, da diese Kennzahl eine wesentliche Schlüsselgröße im Management der Gruppe als auch auf Seite der nanzierenden Banken ist. Relevant ist vor allem das Verhältnis der Nettonanzverschuldung zum EBITDA. Die weitere optimale Entwicklung der Lenzing Gruppe ist nur mit einer sehr starken Eigennanzierungskraft als Grundlage für eine erhöhte Verschuldungsfähigkeit gegeben.
Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.071.948 | 1.981.036 | |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 250.282 | 120.125 | |
| Summe | 2.322.230 | 2.101.161 |
Der Liquiditätsbestand setzt sich wie folgt zusammen:
| Liquiditätsbestand | TEUR | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 446.873 | 1.113.279 | ||
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) |
6.393 | 10.841 | ||
| Summe | 453.265 | 1.124.120 |
Die Nettonanzverschuldung absolut und im Verhältnis zum EBITDA (siehe Note 4) stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Zinstragende Finanzverbindlichkeiten | 2.322.230 | 2.101.161 |
| - Liquiditätsbestand | -453.265 | -1.124.120 |
| Summe | 1.868.965 | 977.041 |
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| EBITDA | 241.916 | 362.941 |
| Nettonanzverschuldung / EBITDA | 7,7 | 2,7 |
Die nachfolgende Tabelle stellt die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der einzelnen nanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Klasse sowie auch für jede Bewertungskategorie nach IFRS 9 dar und leitet diese auf die entsprechenden Bilanzposten über. Da die Bilanzposten sonstige Forderungen (lang- und kurzfristig) sowie sonstige Verbindlichkeiten (lang- und kurzfristig) sowohl Finanzinstrumente als auch nicht nanzielle Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten enthalten, ermöglicht die Spalte "keine Finanzinstrumente" die vollständige Überleitung auf die Bilanzposten. Auch Leasingverbindlichkeiten, die zwar als nanzielle Verbindlichkeiten anzusehen sind, aber keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zuzuordnen sind, werden in dieser Spalte ausgewiesen.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2022 |
Erfolgs Zu fortge wirksam Erfolgsneutral zum führten An zum beizu schaungs beizulegenden Zeitwert legenden kosten Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|||
| Eigen kapital instrumente |
Cashow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 8.403 | 8.403 | 8.403 | 1 | ||||
| Langfristige Wertpapiere | 6.198 | 14.356 | 20.554 | 20.554 | Stufe 1 | |||
| Sonstige Beteiligungen | 12 | 12 | 12 | 1 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 12.395 | 12.395 | 12.395 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 8.403 | 6.198 | 26.763 | 0 | 0 | 41.363 | 41.363 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
293.611 | 0 | 0 | 0 | 0 | 293.611 | 293.611 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
55.494 | 55.494 | 55.494 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.673 | 1.673 | 1.673 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 32.279 | 4.087 | 230.359 | 266.726 | 36.366 | Stufe 3 | ||
| Sonstige Vermögenswerte (kurz- und langfristig) |
32.279 | 5.761 | 0 | 55.494 | 230.359 | 323.893 | 93.534 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
446.873 | 0 | 0 | 0 | 0 | 446.873 | 446.873 | 1 |
| Summe | 781.165 | 11.958 | 26.763 | 55.494 | 230.359 | 1.105.740 | 875.380 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2022 |
Zu fortge führten An schaungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Cashow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 569.691 | 569.691 | 542.894 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.640.106 | 1.640.106 | 1.640.731 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
42.843 | 42.843 | 37.635 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 69.590 | 69.590 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.252.641 | 0 | 0 | 0 | 69.590 | 2.322.230 | 2.221.259 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
435.433 | 0 | 0 | 0 | 0 | 435.433 | 435.433 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0 | 0 | 0 | 0 | 66.295 | 66.295 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 266.085 | 0 | 266.085 | 266.085 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
7.602 | 7.602 | 7.602 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.380 | 1.380 | 1.380 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 63.352 | 64.286 | 127.638 | 63.352 | 1 | |||
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
63.352 | 1.380 | 7.602 | 0 | 64.286 | 136.619 | 72.333 | |
| Summe | 2.751.425 | 1.380 | 7.602 | 266.085 | 200.170 | 3.226.662 | 2.995.111 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2021 |
Zu fortge führten An schaungs kosten |
Erfolgs wirksam zum beizu legenden Zeitwert |
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|
| Eigen kapital instrumente |
Cashow Hedges |
|||||||
| Ausleihungen | 11.748 | 600 | 12.348 | 12.348 | 1 | |||
| Langfristige Wertpapiere | 6.622 | 12.802 | 19.423 | 19.423 | Stufe 1 | |||
| Sonstige Beteiligungen | 7.097 | 7.097 | 7.097 | Stufe 3 | ||||
| Kurzfristige Wertpapiere | 32.232 | 32.232 | 32.232 | Stufe 1 | ||||
| Finanzanlagen (kurz- und langfristig) | 11.748 | 7.222 | 52.131 | 0 | 0 | 71.101 | 71.101 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
325.172 | 0 | 0 | 0 | 0 | 325.172 | 325.172 | 1 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
1.841 | 1.841 | 1.841 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
109 | 109 | 109 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 13.488 | 4.087 | 191.908 | 209.483 | 17.575 | Stufe 3 | ||
| Sonstige Vermögenswerte (kurz- und langfristig) |
13.488 | 4.196 | 0 | 1.841 | 191.908 | 211.433 | 19.525 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
769.764 | 343.515 | 0 | 0 | 0 | 1.113.279 | 1.113.279 | 1, 2 |
| Summe | 1.120.172 | 354.933 | 52.131 | 1.841 | 191.908 | 1.720.984 | 1.529.076 |
| Buchwert | Zeitwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2021 |
Erfolgs Zu fortge wirksam führten An Erfolgsneutral zum zum beizu schaungs beizulegenden Zeitwert legenden kosten Zeitwert |
Kein Finanz instrument |
Summe | Beizu legender Zeitwert |
Fair Value Hierarchie |
|||
| Cashow Hedges/ Fair Value Hedges |
Gewinn rücklage |
|||||||
| Schuldscheindarlehen | 637.841 | 637.841 | 638.850 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 1.342.661 | 1.342.661 | 1.384.544 | Stufe 3 | ||||
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
57.183 | 57.183 | 56.920 | Stufe 3 | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | 63.475 | 63.475 | ||||||
| Finanzverbindlichkeiten | 2.037.686 | 0 | 0 | 0 | 63.475 | 2.101.161 | 2.080.313 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
414.768 | 0 | 0 | 0 | 0 | 414.768 | 414.768 | 1 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 0 | 0 | 0 | 0 | 39.088 | 39.088 | ||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile | 0 | 0 | 0 | 234.409 | 0 | 234.409 | 234.409 | Stufe 3 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
22.607 | 22.607 | 22.607 | Stufe 2 | ||||
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
5.799 | 5.799 | 5.799 | Stufe 2 | ||||
| Sonstige | 40.442 | 118.274 | 158.716 | 40.442 | 1 | |||
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
40.442 | 5.799 | 22.607 | 0 | 118.274 | 187.122 | 68.848 | |
| Summe | 2.492.896 | 5.799 | 22.607 | 234.409 | 220.837 | 2.976.549 | 2.798.339 |
1) Der Buchwert entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
2) In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten sind Geldmarktfonds enthalten. Diese Geldmarktfonds werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der Buchwert der übrigen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entspricht im Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert.
Je nach Klassizierung werden die Finanzinstrumente im Rahmen der Folgebewertung entweder zu (fortgeführten) Anschaungskosten oder zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. In der Lenzing Gruppe werden die Bewertungskategorien "Zu fortgeführten Anschaungskosten", "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" und "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" eingesetzt. Die Bewertungskategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" wird ausschließlich für verpichtend zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte verwendet.
In den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten waren per 31. Dezember 2021 Geldmarktfonds in Höhe von TEUR 343.515 enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Veräußerung der Geldmarktfonds zum beizulegenden Zeitwert. Bei der Beurteilung der Zuordnung von Geldmarktfonds zu Zahlungsmitteläquivalenten wird untersucht, ob der Fonds die Denition von Zahlungsmitteläquivalenten erfüllt. Die Lenzing AG untersucht hierbei insbesondere, ob es zu einer regulären und vorzeitigen Kündbarkeit kommen darf und ob das Kreditrisiko und Zinsrisiko gering ist. Hinsichtlich des Kreditrisikos wird die Bonität des Fonds selbst als auch der darin enthaltenen Instrumente untersucht. Das Zinsrisiko wird insbesondere anhand der Weighted Average Maturity (WAM) des Fonds untersucht. Geldmarktfonds werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert leitet sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab und ist in Stufe 1 der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren.
Im Geschäftsjahr 2021 erfolgte eine Umgliederung von den erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigenkapitalinstrumenten aus den sonstigen Beteiligungen (Stufe 3) in die kurzfristigen Wertpapiere (Stufe 1). Der Grund für die Umgliederung war der erstmalige Börsegang der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland, am 24. Juni 2021. Die von der Lenzing AG gehaltenen Gesellschaftsanteile wurden in Aktien umgewandelt. Durch die Ausgabe der neuen Aktien wurde der bisherige Anteil in Höhe von 6,8 Prozent verwässert und belief sich anschließend auf 4,67 Prozent. Daraus ergab sich im Geschäftsjahr 2021 eine Anpassung des Buchwerts in Höhe von TEUR 31.732. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte eine teilweise Veräußerung der Aktien der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland (siehe Note 23). Die Bewertung der Wertpapiere erfolgt zum beizulegenden Zeitwert und aufgrund der Ausübung des entsprechenden Wahlrechts erfolgsneutral.
Die Lenzing Gruppe berücksichtigt Umgliederungen in der Fair Value-Hierarchie am Ende der Berichtsperiode, in der die Änderungen eintreten.
Die Bewertung der Finanzinstrumente wird von der Lenzing Gruppe überwacht und geprüft. Die notwendigen Marktdaten werden durch das Vier-Augen-Prinzip validiert.
Angesichts variierender Einussfaktoren können die dargestellten beizulegenden Zeitwerte nur als Indikatoren für tatsächlich am Markt realisierbare Werte angesehen werden.
Die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen Anleihen leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab und verändern sich insbesondere aufgrund der Veränderung der Marktzinssätze und der Bonität der Anleihenschuldner. Die beizulegenden Zeitwerte der Aktien leiten sich von den aktuellen Börsenkursen ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die beizulegenden Zeitwerte der Investmentfonds leiten sich von den aktuellen rechnerischen Werten ab. Diese Wertpapiere sind der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet.
Die sonstigen Beteiligungen inklusive als Sicherungsbeziehung (Fair Value Hedge) designierter Derivate werden der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert ist in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie zu kategorisieren und wird auf Basis eines marktbasierten Ansatzes ermittelt.
Im Geschäftsjahr 2022 erfolgte die Veräußerung der Beteiligung an der LP Beteiligungs & Management GmbH, Lenzing zum beizulegenden Zeitwert (siehe Note 23). Der beizulegende Zeitwert der Fair Value Hedge-Derivate betrug zum 31. Dezember 2021 TEUR 0 und die Nominale der Fair Value Hedge-Derivate TEUR 14.120. Die Wertänderung für das Grund- und Sicherungsgeschäft, die für die Berechnung der Ineektivität verwendet wurde, betrug zum 31. Dezember 2021 TEUR 0. Es wurden im Geschäftsjahr 2021 keine Ineektivitäten erfolgswirksam erfasst. Risikomanagementziel war die Absicherung des Beteiligungswertes gegen Wertschwankungen. Der wirtschaftliche Zusammenhang bei den Fair Value Hedge-Derivaten war dadurch gewährleistet, da die Wertentwicklung von Grund- und Sicherungsgeschäft gegenläug ist. Zur Sicherung wurde eine Put-/Call-Option eingesetzt. Die Sicherungsquote wurde auf Basis der Nominalen festgelegt.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen der Stufe 3:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 7.097 | 12.931 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte (Eigen kapitalinstrumente) – während der Berichts periode erfasster Nettogewinn/-verlust aus der Neubewertung |
615 | -5.334 |
| Abgang aus der Veräußerung | -7.700 | 0 |
| Umgliederung zu Stufe 1 | 0 | -500 |
| Stand zum 31.12. | 12 | 7.097 |
Die sonstigen nanziellen Vermögenswerte aus Earn-Out-Vereinbarungen werden der Kategorie "erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser sonstigen nanziellen Vermögenswerte wird auf Basis eines einkommensbasierten Ansatzes ermittelt. Er ist in Stufe 3 in der Fair Value Hierarchie zu kategorisieren. Das Bewertungsmodell basiert auf den geplanten EBITDAs, dem Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern und den Rückzahlungsmodalitäten.
Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn das EBITDA steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde fallen (steigen), wenn der WACC nach Steuern steigt (fällt). Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde steigen, wenn die Rückzahlung zwei Jahre früher erfolgt.
| Entwicklung beizulegender Wert der sonstigen | |
|---|---|
| nanziellen Vermögenswerte der Stufe 3 | TEUR |
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 4.087 | 4.087 |
| Bewertungsergebnis erfasst im Finanzerfolg | 0 | 0 |
| Stand zum 31.12. | 4.087 | 4.087 |
Eine Veränderung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der sonstigen nanziellen Vermögenswerte folgendermaßen auswirken:
| Finanzerfolg | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||||
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte |
Steigerung | Rückgang | Steigerung | Rückgang | |||
| EBITDA (+/- 5 %) | 133 | -166 | 133 | -166 | |||
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 1 %) |
-747 | 926 | -747 | 926 | |||
| Rückzahlung 2 Jahre früher |
395 | n/a | 395 | n/a |
Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die Dexco-Gruppe (vormals Duratex-Gruppe) verfügt über eine Put-Option und hat das Recht, ihre Anteile bei Eintritt eines Kontrollwechsels beim Eigentümer der Lenzing Gruppe zu verkaufen ("Change-of-Control-Klausel"). Diese Verpichtung wird unter den Verbindlichkeiten aus kündbaren nicht beherrschenden Anteilen ausgewiesen. Kündbare nicht beherrschende Anteile werden der Kategorie "erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert" zugeordnet. Der beizulegende Zeitwert dieser kündbaren nicht beherrschenden Anteile wird auf Basis der geplanten bzw. prognostizierten Cashows abzüglich Veräußerungskosten sowie Nettoverschuldung zum Bewertungsstichtag ermittelt. Ausgangspunkt für die Cashow-Prognosen bilden das vom Vorstand und Aufsichtsrat bewilligte Budget und die vom Vorstand bewilligte Mittelfristplanung. Nach dem Detailplanungszeitraum von fünf Jahren wird basierend auf den Annahmen des letzten Jahres mit einer 25-jährigen Rente auf Basis einer nachhaltigen EBITDA-Marge gerechnet. Der Planungszeitraum zur Berechnung des beizulegenden Zeitwerts ist vertraglich auf maximal 30 Jahre begrenzt. Cashows werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens (Discounted-Cash ow-Methode) auf einen Barwert abgezinst. Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model (CAPM) ermittelter Mischzinssatz aus der durchschnittlichen Fremdkapitalverzinsung und der erwarteten Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (Weighted Average Cost of Capital, WACC). Zum Bewertungsstichtag wurde ein WACC nach Steuern von 8,8 Prozent (31. Dezember 2021: 8,1 Prozent) verwendet. Die Bewertung des beizulegenden Zeitwerts wird in seiner Gesamtheit in die Stufe 3 der Bewertungshierarchie eingeordnet, da wesentliche Inputfaktoren (insbesondere Cashows) nicht am Markt beobachtbar sind.
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Stand zum 01.01. | 234.409 | 140.341 |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis von kündbaren nicht beherrschenden Anteilen |
31.676 | 94.068 |
| Stand zum 31.12. | 266.085 | 234.409 |
Der ermittelte beizulegende Zeitwert würde insbesondere steigen (fallen), wenn die operative Marge steigt (fällt) oder der WACC nach Steuern fällt (steigt). Eine Veränderung dieser nicht beobachtbaren Inputfaktoren würde sich auf die Bewertung der kündbaren nicht beherrschenden Anteile folgendermaßen auswirken:
| Sensitivitätsanalyse der Inputfaktoren der Stufe 3 | |
|---|---|
| für kündbare nicht beherrschende Anteile | TEUR |
| Mit den Gewinnrücklagen verrechnetes Bewertungsergebnis |
|||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||||
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
Steigerung | Rückgang | Steigerung | Rückgang | |||
| EBITDA (+/- 1 %) | 9.032 | -9.032 | 8.223 | -8.223 | |||
| Abzinsungssatz (WACC) nach Steuern (+/- 0,25 %) |
-16.450 | 17.017 | -17.492 | 18.266 |
Die Sensitivitäten werden ermittelt, indem die Bewertungen mit den geänderten Parametern nochmals durchgeführt werden.
Die Darlehensverträge, welche für die Errichtung des Zellstowerkes in Brasilien abgeschlossen wurden (siehe Note 29), enthalten sowohl auf Gesellschaftsebene als auch auf Lenzing-Konzernebene Financial Covenants, die sich unter anderem auf das Verhältnis zwischen Net Financial Debt und EBITDA sowie auf andere Finanzkennzahlen oder nanzielle Kriterien beziehen und bei Nichteinhaltung eine zukünftige Rückzahlungspicht der Finanzverbindlichkeiten auslösen können. Die Financial Covenants werden laufend vom Global Treasury überwacht und bei der Bemessung von Ausschüttungen der betroenen Konzernunternehmen berücksichtigt. Im Berichtsjahr wurden die diesbezüglichen Financial Covenants erfüllt. Die Lenzing AG und der Joint-Venture-Partner haben sich zu einer xen Debt-/Equity-Ratio der Gesellschaft verpichtet (63/37) und garantieren die Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft in Höhe ihres Kapitalanteils. Somit garantiert die Lenzing AG 51 Prozent. In der Konzern-Bilanz sind auf Grund der Vollkonsolidierung 100 Prozent der Finanzverbindlichkeiten der Gesellschaft enthalten.
Die beizulegenden Zeitwerte der übrigen Finanzverbindlichkeiten werden nach anerkannten Bewertungsmethoden basierend auf der Discounted Cash Flow-Methode ermittelt. Der wesentliche Inputfaktor ist hierbei der Diskontierungssatz, welcher die vorliegenden Marktdaten (risikolose Zinssätze) und die nicht am Markt beobachtbare Bonität der Lenzing Gruppe berücksichtigt. Die beizulegenden Zeitwerte der nanziellen Garantieverträge entsprechen dem geschätzten erwarteten Ausfallsbetrag, der sich aus der maximal möglichen Zahlungsverpichtung und dem erwarteten Verlust ergibt.
Derivate werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Marktwert oder wird mit marktüblichen Bewertungsmethoden auf Basis der am Bewertungsstichtag vorliegenden Marktdaten (insbesondere Wechselkurse und Zinssätze) ermittelt. Die Bewertung von Devisen- und Warentermingeschäften erfolgt mit dem jeweiligen Terminkurs bzw. -preis am Bilanzstichtag. Die Terminkurse bzw. -preise richten sich nach den Kassakursen und -preisen unter Berücksichtigung von Terminauf- und -abschlägen. Zur Schätzung der Bewertung werden eigene Modelle verwendet. Bei der Bewertung von Derivaten wird grundsätzlich auch das Kontrahentenrisiko (Kreditrisiko, Gegenparteirisiko bzw. Risiko der Nichterfüllung) in Form von Abschlägen vom Marktwert berücksichtigt, das ein Marktteilnehmer bei der Preisfindung ansetzen würde.
Die Lenzing Gruppe wendet auf die nachfolgenden derivativen Finanzinstrumente grundsätzlich die Regeln des Hedge Accounting gemäß IFRS 9 an. Die retrospektive Sicherungswirkung bzw. Ineffektivität wird unter Anwendung der Dollar-Oset-Methode durch Vergleich der kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Grundgeschäfte mit den kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der Sicherungsgeschäfte nach der Kompensierungsmethode beurteilt.
Die Bewertung von Grund- und Sicherungsgeschäft ist gegenläufig und daher effektiv. Risiken für Ineffektivität sind das Ausfallsrisiko eines Kontrahenten, signikante Änderung des Kreditrisikos einer Vertragspartei der Sicherungsbeziehung oder die Änderung des Zahlungszeitpunktes des gesicherten Grundgeschäfts, Verringerung des Gesamtrechnungsbetrages oder Preises des gesicherten Grundgeschäfts. Die Risiken werden stets in ihrer Gesamtheit gesichert. Die Sicherungsquote für die abgesicherten Nominalen beträgt 67 Prozent.
Die wesentlichen Konditionen der Zahlungen aus den Grundgeschäften und Sicherungsinstrumenten (insbesondere Nominale und Zahlungszeitpunkte) sind grundsätzlich identisch bzw. verhalten sich gegenläug ("Critical Terms Match"). Deshalb schätzt der Vorstand den Ausgleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte und der Sicherungsgeschäfte durch Änderungen des abgesicherten Risikos bei Eingehen der Bewertungseinheit als äußerst eektiv ein.
Zur Absicherung gegen Währungsrisiken aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen Transaktionen auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Ein- und Verkäufe in der betreenden Fremdwährung festgelegt. Im Rahmen der Absicherung künftiger Zahlungsströme in Fremdwährung ("Cashow Hedges") wird in der Lenzing Gruppe typischerweise das Risiko bis zum Zeitpunkt der Zahlung in Fremdwährung gesichert. Bei den Absicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Eektivitätsmessung je abgesichertem Risiko in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die Cashow Hedge-Derivate, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, dienen zur Absicherung bereits zum Bilanzstichtag gebuchter Fremdwährungsforderungen bzw. Fremdwährungsverbindlichkeiten, welche erst nach dem Bilanzstichtag cashwirksam werden.
Zur Absicherung des Währungsrisikos von hochwahrscheinlich erwarteten zusätzlichen Kapitaleinzahlungen für eine Tochtergesellschaft wurden im Geschäftsjahr 2020 Cashow Hedges abgeschlossen. Mit Realisierung der Devisentermingeschäfte werden die zunächst im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge der Wertänderungen in die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umgebucht. Zum 31. Dezember 2022 wurden TEUR 1.525 (31. Dezember 2021 TEUR 850) in die Fremdwährungsumrechnungsrücklage umgebucht.
| 31.12.2022 | TEUR | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | ||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 605.100 | 3.060 | 0 | 3.060 | 12/2023 | 7,23 | 1.220 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 159.000 | 634 | -215 | 419 | 12/2023 | 8,18 | 5 |
| BRL-Kauf / USD-Verkauf | BRL | 150.736 | 12 | -1.543 | -1.532 | 09/2023 | 5,41 | 73 |
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 1.200 | 0 | -46 | -46 | 03/2023 | 0,86 | -46 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 118.100 | 7.202 | -42 | 7.161 | 12/2023 | 24,19 | 6.578 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 35.600 | 1.509 | -287 | 1.222 | 12/2023 | 1,06 | 1.309 |
| Summe | 12.416 | -2.132 | 10.284 | 9.140 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
| 31.12.2021 | TEUR | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Nominale in TSD |
Marktwert positiv |
Marktwert negativ |
Marktwert netto |
Sicherungs zeitraum bis |
Durchschnitt licher Sicherungs kurs |
Veränderung des beizu legenden Zeitwerts, der zur Berech nung der Ineektivität verwendet wurde |
||
| Währungsderivate | ||||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 1.084.600 | 450 | -675 | -225 | 12/2022 | 7,59 | -3.200 |
| CNY/CNH-Verkauf / GBP-Kauf | CNY/CNH | 262.100 | 502 | -391 | 111 | 12/2022 | 8,86 | -511 |
| EUR-Kauf / USD-Verkauf | EUR | 8.000 | 0 | -246 | -246 | 04/2022 | 1,17 | -238 |
| BRL-Kauf / EUR-Verkauf | BRL | 155.000 | 0 | -6.134 | -6.134 | 06/2022 | 5,10 | -6.134 |
| BRL-Kauf / USD-Verkauf | BRL | 288.000 | 56 | -8.273 | -8.217 | 07/2022 | 4,85 | -8.217 |
| USD-Kauf / CNY-Verkauf | USD | 17.150 | 0 | -47 | -47 | 12/2022 | 6,49 | -322 |
| EUR-Kauf / GBP-Verkauf | EUR | 1.000 | 0 | -27 | -27 | 05/2022 | 0,87 | -28 |
| EUR-Verkauf / GBP-Kauf | EUR | 7.900 | 93 | 0 | 93 | 12/2022 | 0,86 | 103 |
| USD-Verkauf / CZK-Kauf | USD | 113.200 | 387 | -2.107 | -1.720 | 12/2022 | 21,98 | -2.238 |
| USD-Verkauf / EUR-Kauf | USD | 129.000 | 351 | -1.286 | -936 | 12/2022 | 1,14 | -1.005 |
| IDR-Kauf / USD-Verkauf | IDR | 4.332.000 | 3 | -43 | -40 | 01/2022 | 14.440,00 | 3 |
| Summe | 1.841 | -19.228 | -17.387 | -21.788 |
Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe.
Der angegebene Sicherungszeitraum entspricht grundsätzlich der Periode der erwarteten Cashows und deren Erfolgswirksamkeit.
Die Buchwerte sowie die Ineffektivität der als Hedging Instrumente designierten Grundgeschäfte (Einkäufe und Verkäufe) stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährungsrisiken | Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde |
Ineektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde |
Ineektivität | Ausweis in der Konzern-Gewinn und Verlust rechnung |
|
| Verkäufe | 9.067 | 0 | Finanzerfolg | -13.249 | 0 | Finanzerfolg | |
| Einkäufe | 73 | 0 | Finanzerfolg | -8.538 | 0 | Finanzerfolg | |
| Summe | 9.140 | 0 | -21.788 | 0 |
Angaben zu den Grundgeschäften der Cashow Hedge-Derivate für Fremdwährungsrisiken – Ineektivitäten TEUR
Zur Absicherung gegen Zins-/Währungsrisiken aus der Aufnahme von variabel verzinsten Schuldscheindarlehen in USD werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Die Sicherungsgeschäfte dienen dazu, die Variabilität der Zins- und Tilgungszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
Die Nominale der Cashow Hedge-Derivate betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 42.190 und TEUR 18.751 (31. Dezember 2021: TEUR 39.704 und TEUR 17.646). Der Marktwert der Cashow Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 5.724 (31. Dezember 2021: TEUR minus 1.442). Die Verträge der Sicherungsinstrumente und der gesicherten Grundgeschäfte sind zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden noch nicht auf einen alternativen Referenzzinssatz umgestellt.
Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde, beträgt TEUR 1.805 (für die USD 20 Mio. Tranche) (31. Dezember 2021: TEUR minus 911) und TEUR 4.049 (für die USD 45 Mio. Tranche) (31. Dezember 2021: TEUR minus 1.311). Der ineektive Anteil zum 31. Dezember 2022 beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 0). Über die Laufzeit betragen der durchschnittliche feste Zinssatz 0,75 Prozent und der durchschnittliche Sicherungskurs 1,10 USD/EUR. Die Laufzeit der Sicherungsbeziehung endet im Dezember 2024.
Zur Absicherung gegen Zinsrisiken aus der Aufnahme von Darlehen mit variabler Verzinsung werden in der Lenzing Gruppe derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese Sicherungsgeschäfte wurden im Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen und dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen Zinszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
Die Nominale der Cashow Hedge-Derivate betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 444.403 (31. Dezember 2021: TEUR 418.211). Der Marktwert der Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 37.354 (31. Dezember 2021: TEUR minus 1.937). Die Verträge der Sicherungsinstrumente und der gesicherten Grundgeschäfte sind zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 an den Referenzzinssatz USD-LIBOR gekoppelt und wurden noch nicht auf einen alternativen Referenzzinssatz umgestellt.
Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde, beträgt TEUR 37.354 (31. Dezember 2021: TEUR minus 1.937). Der ineektive Anteil zum 31. Dezember 2022 beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 0). Der durchschnittliche feste Zinssatz über die Laufzeit beträgt 1,83 Prozent. Die Laufzeit der Sicherungsbeziehung endet im Juni 2029.
Zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken werden in der Lenzing Gruppe neben physischen Bezugsverträgen derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese Sicherungsgeschäfte wurden im Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen und dienen dazu, die Variabilität von Zahlungsüssen aus zukünftigen Gaspreiszahlungen, die aus dem gesicherten Grundgeschäft resultieren, auszugleichen.
Die Nominale der Cashow Hedge-Derivate zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken betragen zum 31. Dezember 2022 160.850 MWh (31. Dezember 2021: 0 MWh). Der Marktwert der Cashow Hedge-Derivate beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR minus 5.469 (31. Dezember 2021: TEUR 0).
Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, der zur Berechnung der Ineektivität verwendet wurde, beträgt TEUR minus 5.469 (31. Dezember 2021: TEUR 0). Der ineektive Anteil zum 31. Dezember 2022 beträgt TEUR 0 (31. Dezember 2021: TEUR 0). Der durchschnittliche Sicherungskurs über die Laufzeit beträgt EUR 97,17. Die Laufzeit der Sicherungsbeziehung endet im Dezember 2023.
Die Veränderung der Hedging Reserve stellt sich wie folgt dar:
| 2022 | 2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | Hedging Reserve |
Cost of Hedging |
Summe | |
| Hedging Reserve zum 01.01. | -39.658 | 9.086 | -30.573 | -77.411 | 4.101 | -73.310 |
| Fremdwährungsrisiken | -7.293 | 1.144 | -6.150 | -29.325 | 3.850 | -25.474 |
| Kombinierte Zins-/Währungsrisiken | 6.689 | -5 | 6.684 | 3.305 | 775 | 4.079 |
| Zinsrisiken | 39.886 | 0 | 39.886 | -1.942 | 0 | -1.942 |
| Rohstopreisrisiken | 841 | 0 | 841 | 0 | 0 | 0 |
| Cashow Hedges – in der Berichtsperiode erfasste Fair Value-Änderung | 40.122 | 1.138 | 41.260 | -27.962 | 4.625 | -23.337 |
| Fremdwährungsrisiken | 26.774 | 444 | 27.217 | 2.055 | 360 | 2.415 |
| Rohstopreisrisiken | -6.332 | 0 | -6.332 | 0 | 0 | 0 |
| Umgliederung in das Betriebsergebnis (EBIT) | 20.442 | 444 | 20.885 | 2.055 | 360 | 2.415 |
| Fremdwährungsrisiken | -1.938 | -4 | -1.941 | 631 | 0 | 631 |
| Umgliederung in die Vorräte | -1.938 | -4 | -1.941 | 631 | 0 | 631 |
| Fremdwährungsrisiken | 9.073 | 112 | 9.185 | 62.271 | 0 | 62.271 |
| Umgliederung in das Anlagevermögen | 9.073 | 112 | 9.185 | 62.271 | 0 | 62.271 |
| Kombinierte Zins-/Währungsrisiken | 568 | 0 | 568 | 758 | 0 | 758 |
| Umgliederung in den Finanzerfolg | 568 | 0 | 568 | 758 | 0 | 758 |
| Hedging Reserve zum 31.12. | 28.609 | 10.776 | 39.385 | -39.658 | 9.086 | -30.573 |
Die Lenzing Gruppe hat Aufrechnungsrahmenvereinbarungen (insbesondere Globalnettingvereinbarungen) abgeschlossen. Grundsätzlich werden die Beträge, die gemäß solchen Verträgen von jeder Gegenpartei an einem einzelnen Tag im Hinblick auf alle ausstehenden Transaktionen in gleicher Währung geschuldet werden, zu einem einzigen Nettobetrag zusammengefasst, der von einer Partei an die andere zu zahlen ist.
Die nachfolgenden Tabellen enthalten Angaben über die Aufrechnung von nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in der Konzern-Bilanz aufgrund von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen. Die in der Spalte "Finanzielle Vermögenswerte" und "Finanzielle Verbindlichkeiten" dargestellten Beträge (brutto) entsprechen den bilanzierten nanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (netto). In der Spalte "Eekt von Aufrechnungsrahmenvereinbarungen" werden die Beträge ausgewiesen, die Gegenstand einer solchen Vereinbarung sind, aber die Voraussetzung für eine Aufrechnung in der Konzern-Bilanz nach IFRS nicht erfüllen.
| Aufrechnung von Finanzinstrumenten | TEUR | ||
|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2022 |
Finanzielle Vermögens werte (brutto= netto) |
Eekt von Auf rechnungs rahmenver einbarungen |
Netto beträge |
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
57.167 | -1.681 | 55.486 |
| Finanzielle Vermögenswerte zum 31.12.2021 |
|||
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte – Derivate mit positivem Marktwert |
1.950 | -896 | 1.054 |
| Aufrechnung von Finanzinstrumenten | TEUR |
|---|---|
| ------------------------------------ | ------ |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2022 |
Finanzielle Verbindlich keiten (brutto= netto) |
Eekt von Auf rechnungs rahmenver einbarungen |
Netto beträge |
|
|---|---|---|---|---|
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
8.981 | -1.681 | 7.300 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 31.12.2021 |
||||
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten – Derivate mit negativem Marktwert |
28.406 | -896 | 27.509 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die seit 2017 stillgelegten Factoring-Vereinbarungen wurden im Geschäftsjahr 2022 wieder ausgenützt. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2022 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 60.000 (31. Dezember 2021: TEUR 73.235).
Für verkaufte Forderungen erfolgt eine Anzahlung auf den Kaufpreis in der Höhe von 90 Prozent und das Delkredererisiko wird durch die Factor-Bank übernommen. Zum 31. Dezember 2022 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 57.149 (31. Dezember 2021: TEUR 0) verkauft und aus der Konzern-Bilanz der Lenzing Gruppe ausgebucht. Zum 31. Dezember 2022 wurde der nicht bevorschusste Betrag als sonstiger kurzfristiger Vermögenswert (nanziell) in Höhe von TEUR 5.715 (31. Dezember 2021: TEUR 0) ausgewiesen. Die Zeitwerte entsprechen annähernd den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroenen Forderungen kurzfristig sind.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag entspricht aus Sicht der Lenzing Gruppe dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. Der Zeitwert dieser Ausfallshaftung beträgt per 31. Dezember 2022 TEUR 34 (31. Dezember 2021: TEUR 0). Für die übernommenen Verpichtungen und Risiken aus den Factoring-Vereinbarungen sind per 31. Dezember 2022 sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (nanziell) in Höhe von TEUR 152 erfasst (31. Dezember 2021: TEUR 0). Im Geschäftsjahr 2022 wurden Dienstleistungsgebühren in Höhe von TEUR 152 (2021: TEUR 0) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Seit Beginn der Vereinbarung wurden kumuliert TEUR 491 aufwandswirksam erfasst. Im Zeitpunkt der Übertragung der Forderungen wurden insgesamt TEUR 315 aufwandswirksam erfasst.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem 31. Dezember erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten (nanziell) abgegrenzt.
Das Zins- und Nettoergebnis aus den Finanzinstrumenten nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9 setzt sich wie folgt zusammen:
| 2022 | Zinsertrag Zinsaufwand | Nettozinsen | Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs neutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Wertbe richtigung/ Zuschreib ung |
Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Vermögenswerte |
10.859 | 0 | 10.859 | 0 | 0 | 0 | -2.883 | 0 | 7.976 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte |
48 | 0 | 48 | -775 | 0 | 0 | -26 | 0 | -753 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
140 | 0 | 140 | 0 | -16.830 | 0 | 0 | 0 | -16.690 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Verbindlichkeiten |
0 | -68.302 | -68.302 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -68.302 |
| Summe | 11.047 | -68.302 | -57.255 | -775 | -16.830 | 0 | -2.909 | 0 | -77.769 |
| 2021 | Zinsertrag Zinsaufwand | Nettozinsen | Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs wirksam |
Aus der Folge bewertung zum beizu legenden Zeitwert erfolgs neutral |
Erfolgs neutrale Bewertung und Umglieder ung in GuV |
Wertbe richtigung/ Zuschreib ung |
Abgangs ergebnis |
Netto ergebnis (Summe) |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Vermögenswerte |
3.955 | 0 | 3.955 | 0 | 0 | 0 | -1.255 | -2.000 | 700 |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte |
155 | 0 | 155 | -206 | 0 | 0 | -66 | 1 | -116 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Eigenkapitalinstrumente |
960 | 0 | 960 | 0 | 32.926 | 0 | 0 | 0 | 33.885 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente |
37 | 0 | 37 | 0 | -36 | 124 | 0 | -138 | -13 |
| Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete nanzielle Verbindlichkeiten |
0 | -39.443 | -39.443 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | -39.443 |
| Summe | 5.107 | -39.443 | -34.336 | -206 | 32.890 | 124 | -1.321 | -2.137 | -4.987 |
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten umfasst das Zinsergebnis (laufende Zinserträge und -aufwendungen einschließlich Fortschreibung von Agien und Disagien sowie Ausschüttungen, soweit sie nicht at-equity bewertete Unternehmen betreen), die Bewertungsergebnisse aus der erfolgswirksamen und erfolgsneutralen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert sowie das Ergebnis aus Wertberichtigungen (Bildung und Auösung von Wertberichtigungen bzw. Bewertungen) und Abgängen. Im Ergebnis aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten sind die Ergebnisse aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert und der Umgliederung in den Gewinn oder Verlust erfasst. Nicht enthalten sind Fremdwährungsgewinne/-verluste (mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente), Kreditbereitstellungsprovisionen und Ergebnisse aus Sicherungsinstrumenten (Cashow Hedges).
Die Veränderung der Wertberichtigungen auf "Zu fortgeführten Anschaungskosten bewertete Forderungen" ist im Wesentlichen im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten" ausgewiesen.
Der erfolgsneutrale Teil aus der Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert der erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Eigen- und Fremdkapitalinstrumente ist in der Rücklage "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete nanzielle Vermögenswerte" ausgewiesen. Die restlichen Komponenten des Nettoergebnisses sind im "Ergebnis aus lang- und kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten" bzw. den "Finanzierungskosten" enthalten.
In den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen sind Netto-Fremdwährungsgewinne/-verluste in Höhe von TEUR plus 4.922 (2021: TEUR plus 11.557), im Ergebnis aus langund kurzfristigen nanziellen Vermögenswerten in Höhe von TEUR plus 3.567 (2021: TEUR plus 5.203) und in den Finanzierungskosten in Höhe von TEUR minus 3.341 (2021: TEUR plus 4.405) enthalten.
Der Konzern ist als international tätiges Unternehmen nanziellen Risiken und sonstigen Marktrisiken ausgesetzt. Durch ein unternehmensweites Risikomanagementsystem, welches in Richtlinien umfassend geregelt ist, werden potenzielle Risiken frühzeitig identiziert und bewertet. Höchste Risikotransparenz und Informationsqualität soll durch die Quantizierung aller Risikokategorien, insbesondere im Hinblick auf Risikokonzentrationen, erreicht werden. Die Effizienz des konzernweiten Risikomanagements wird sowohl durch das interne Kontrollsystem (IKS) als auch durch die interne Revision laufend beurteilt und überwacht.
Die nanziellen Risiken aus Finanzinstrumenten – Ausfallsrisiko, Liquiditätsrisiko, Fremdwährungsrisiko (insbesondere BRL, CNY, CZK, HKD, IDR, THB und USD), Rohstopreisrisiko und Zinsrisiko – werden als für die Lenzing Gruppe relevante Risiken eingestuft. Mittels entsprechender Absicherungsmaßnahmen wird versucht, diese Risiken zu minimieren. Die erworbenen Aktien fremder Unternehmen sind als langfristige Investitionen klassiziert und werden daher nicht als kurz- bzw. mittelfristig relevantes Marktpreisrisiko gesehen.
Das Ausfallsrisiko bezeichnet das Risiko von Vermögensverlusten, die aus der Nichterfüllung von Vertragsverpichtungen einzelner Geschäftspartner entstehen können. Das dem Grundgeschäft immanente Bonitätsrisiko ist bei Liefergeschäften (insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) zum Teil durch namhafte Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten (Garantien, Akkreditive, Wechsel etc.) abgesichert. Die Außenstände und Kundenlimits werden laufend überwacht. Das Kreditrisiko bei Banken aus Veranlagungen (insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) und Derivaten mit positiven Marktwerten wird dadurch reduziert, dass Geschäfte grundsätzlich nur mit Vertragspartnern von guter Bonität abgeschlossen werden.
Forderungen werden einzeln bewertet. Auf Forderungen werden individuelle Einzelwertberichtigungen gebildet, wenn Anzeichen für eine beeinträchtigte Bonität (Einzelbewertung) vorliegen und diese voraussichtlich nicht voll einbringlich sind. Dies trit insbesondere dann zu, wenn erhebliche nanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, Ausfall oder Verzug von Zahlungen oder eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Schuldner in Insolvenz geht, vorliegen und die betroene Forderung nicht ausreichend besichert ist. Aufgrund des umfassenden Debitorenmanagements der Lenzing Gruppe (weitgehende Absicherung durch Kreditversicherungen und bankmäßige Sicherheiten sowie laufende Überwachung der Außenstände und Kundenlimits) sind die erwarteten Verluste untergeordnet.
Zur Ermittlung des Wertminderungsbedarfes für nicht einzelwertberichtigte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden in der Lenzing Gruppe die Ausfälle der letzten Jahre evaluiert. Die Analyse hat ergeben, dass nur ein unwesentliches Risiko für Forderungen mit einer gewissen Überfälligkeit besteht.
Die Verlustquoten basieren auf historischen Ausfallsquoten der letzten neun Jahre. Dabei wird nach Gesellschaften und Überfälligkeiten unterschieden. Durch die COVID-19-Krise und die Ukraine-Krise ergaben sich keine wesentlichen Änderungen der Ausfallsquoten im Geschäftsjahr. Die diesbezügliche Entwicklung wird laufend vom Management überwacht.
Bei Ausleihungen und sonstigen nanziellen Vermögenswerten (kurz- und langfristig), die zu fortgeführten Anschaungskosten bewertet werden, sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten erfolgt die Berechnung des Wertminderungsbedarfes auf Basis der durchschnittlichen Ausfallsquoten. Der Wertminderungsbedarf ermittelt sich aus der Ausfallsquote je Rating für das jeweilige Finanzinstrument. Eine signikante Änderung des Kreditrisikos wird auf Basis von Rating und Zahlungsverzug bestimmt. Die Lenzing Gruppe geht bei Instrumenten mit niedrigem Ausfallsrisiko davon aus, dass sich das Ausfallsrisiko seit dem erstmaligen Ansatz nicht signikant erhöht hat. Folglich wird für solche Instrumente stets der Zwölf-Monats-Kreditverlust erfasst. Da der erwartete Wertminderungsbedarf unwesentlich ist, wird für diese nanziellen Vermögenswerte kein erwarteter Ausfall gebucht.
Aufgrund der verringerten wirtschaftlichen Ertragskraft und Unsicherheiten insbesondere als Folge eines Werksbrandes im Geschäftsjahr 2018 bei dem Käufer der EFB (einschließlich deren Tochterunternehmen) ergibt sich ein erhöhtes Ausfallsrisiko der Forderungen gegenüber diesen Gesellschaften. Deshalb wurde die Ermittlung der Wertberichtigung für diese Ausleihungen von dem erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlust auf die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste im Geschäftsjahr 2018 geändert. Die erwarteten Kreditverluste wurden auf Basis der Dierenz zwischen den vertraglichen Zahlungen und sämtlichen Zahlungen, die das Management voraussichtlich zukünftig erwartet, ermittelt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als ausgefallen betrachtet, wenn sie mehr als 270 Tage überfällig sind bzw. wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seinen Verpichtungen ohne Verwertung von Sicherheiten nachkommen kann. Dieser lange Zeitraum ergibt sich daraus, dass etwa 90 Prozent der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Kreditversicherung versichert sind.
Eine direkte Ausbuchung der nanziellen Vermögenswerte erfolgt nur, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlungen aus den nanziellen Vermögenswerten endgültig nicht mehr bestehen (insbesondere im Insolvenzfall). Bei Wegfall der Gründe für die Wertberichtigung erfolgt eine Wertaufholung bis zu den fortgeführten Anschaungskosten.
Der Konzern beurteilt die Risikokonzentration hinsichtlich der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eher als niedrig, da seine Kunden in verschiedenen Ländern ansässig sind, verschiedenen Branchen angehören und auf weitgehend unabhängigen Märkten tätig sind. Die Forderungen sind zudem in einem eher geringen Ausmaß überfällig und nicht einzelwertgemindert (siehe Tabelle unten "Altersstruktur der nanziellen Forderungen"). Wesentliche Eekte für eine Veränderung der Wertberichtigungen können mögliche Zahlungsausfälle von großen Kunden sein bzw. der allgemeine Anstieg des Forderungsbestandes zum Stichtag. Im Geschäftsjahr gab es keinen wesentlichen Anstieg bei den Zahlungsausfällen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. Dezember 2022 gesunken.
Die Wertberichtigungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Entwicklung und Überleitung der | |
|---|---|
| Wertberichtigungen | TEUR |
| 2022 | Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 753 | 9.760 |
| Verbrauch | 0 | -2.180 |
| Auösung | -470 | -107 |
| Dotierung | 34 | 194 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 11 | -63 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 328 | 7.605 |
| 2021 | Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Portfolio bewertung) |
Erwarteter Kreditverlust über die Laufzeit (Einzel bewertung) |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | ||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 468 | 8.469 |
| Verbrauch | 0 | -213 |
| Auösung | -98 | -224 |
| Dotierung | 368 | 1.196 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | 15 | 532 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 753 | 9.760 |
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Ausleihungen zu fortgeführten Anschaungskosten |
||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 5.600 | 6.145 |
| Auösung | -600 | -601 |
| Dotierung | 3.235 | 14 |
| Währungsumrechnungsdierenzen | -1 | 42 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 8.234 | 5.600 |
| Sonstige nanzielle Vermögenswerte (lang- und kurzfristig) |
||
| Wertberichtigungen zum 01.01. | 713 | 648 |
| Auösung | -66 | 0 |
| Dotierung | 561 | 66 |
| Wertberichtigungen zum 31.12. | 1.209 | 713 |
In den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind Wertberichtigungen gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von TEUR 1.720 (2021: TEUR 1.810) enthalten.
Bei den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich im Wesentlichen um Wertberichtigungen für überfällige, nicht versicherte Forderungen.
Die Altersstruktur der nanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| Altersstruktur und erwarteter Kreditverlust bei | |
|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | TEUR |
| 31.12.2022 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 275.436 | 243 |
| Bis 30 Tage überfällig | 13.491 | 53 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 1.608 | 4 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 828 | 15 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 13 | 13 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
10.169 | 7.605 |
| Summe | 301.543 | 7.932 |
| 31.12.2021 | Brutto buchwert |
Erwarteter Kreditverlust |
|---|---|---|
| Nicht überfällig | 287.584 | 439 |
| Bis 30 Tage überfällig | 29.249 | 167 |
| Zwischen 31 und 90 Tagen überfällig | 5.541 | 56 |
| Zwischen 91 und 365 Tagen überfällig | 418 | 58 |
| Mehr als 1 Jahr überfällig | 32 | 32 |
| Forderungen mit beeinträchtigter Bonität (Einzelbewertung) |
12.860 | 9.760 |
| Summe | 335.685 | 10.513 |
| 2022 | Aus leihungen |
Sonstige nanzielle Forderungen (kurz- und langfristig) |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 31.12. | 16.636 | 94.742 |
| Davon nicht überfällig | 838 | 93.534 |
| Davon wertgemindert | 15.798 | 1.209 |
| 2021 | Aus leihungen |
Sonstige nanzielle Forderungen (kurz- und langfristig) |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 31.12. | 17.948 | 20.239 |
| Davon nicht überfällig | 6.670 | 19.404 |
| Davon wertgemindert | 11.278 | 834 |
Wertpapiere im Anwendungsbereich der Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben überwiegend ein Rating zwischen AAA und BBB.
An der Einbringlichkeit von nanziellen Vermögenswerten, die weder überfällig noch wertgemindert sind, bestehen aus heutiger Sicht keine Zweifel.
Das maximale Ausfallsrisiko aus bilanzierten nanziellen Vermögenswerten stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|
| Buchwert der aktivseitigen Finanzinstrumente (siehe Note 36) |
875.380 | 1.529.076 |
| Abzüglich Risikominderungen bei Forderungen durch |
||
| Erhaltene Kreditversicherungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Selbstbehalte) |
-102.865 | -104.674 |
| Erhaltene Garantien für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
-18.507 | -35.600 |
| Summe | 754.009 | 1.388.802 |
Das maximale Ausfallsrisiko aus nanziellen Garantieverträgen und Eventualverbindlichkeiten ist in Note 41 ersichtlich.
Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich nicht jederzeit Finanzmittel beschaen zu können, um eingegangene Verbindlichkeiten zu begleichen. Die Steuerung des Liquiditätsrisikos nimmt in der Lenzing Gruppe einen hohen Stellenwert ein. Die Unternehmensrichtlinien schreiben eine konzernweit einheitliche und vorausschauende Liquiditätsplanung und Mittelfristplanung vor. Das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses wird in der Lenzing Gruppe laufend überwacht.
Die Lenzing Gruppe verfügt über einen Liquiditätsbestand in Höhe von TEUR 453.265 (31. Dezember 2021: TEUR 1.124.120) in Form von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten inklusive liquiden Wechseln (siehe Note 35). Zur Finanzierung notwendiger Betriebsmittel sowie zur Überbrückung eventueller konjunkturbedingter Fehlbeträge bestehen zum 31. Dezember 2022 ungenutzte Kreditlinien im Ausmaß von TEUR 232.276 (31. Dezember 2021: TEUR 454.471). Die mittel- und langfristige Finanzierung der Lenzing Gruppe erfolgt über Eigenkapital und Finanzverbindlichkeiten, insbesondere Schuldscheindarlehen und Bankkredite. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten können regelmäßig verlängert oder bei anderen Fremdkapitalgebern renanziert werden. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dienen der kurzfristigen Finanzierung der bezogenen Lieferungen und Leistungen. Die von den Reverse-Factoring-Vereinbarungen betroffenen Verbindlichkeiten werden entsprechend ihrer vereinbarten Fälligkeit beglichen; die damit verbundenen Abflüsse werden in der Liquiditätsplanung planmäßig berücksichtigt. Der Konzern beurteilt aus diesem Grund die Risikokonzentration hinsichtlich ausreichender Finanzierungsquellen als von untergeordneter Bedeutung.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären nanziellen Schulden (einschließlich nanzieller Garantieverträge) setzen sich wie folgt zusammen:
| Buchwert zum 31.12.2022 |
Cashflows 2023 |
Cashflows 2024 bis 2027 |
Cashows ab 2028 |
|
|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 569.691 | 15.926 | 574.811 | 29.191 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
1.640.106 | 331.371 | 1.221.991 | 447.287 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
42.843 | 5.102 | 24.996 | 14.210 |
| Leasingverbindlich keiten |
69.590 | 13.453 | 38.173 | 147.170 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
435.433 | 435.433 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
266.085 | 0 | 0 | 266.085 |
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten1 |
63.352 | 63.352 | 0 | 0 |
| Summe | 3.087.100 | 864.636 1.859.971 | 903.943 | |
| Davon: | ||||
| Fix verzinst | 20.397 | 56.553 | 105.137 | |
| Teilweise x verzinst |
150 | 606 | 160 | |
| Variabel verzinst | 91.821 | 186.000 | 33.762 | |
| Tilgung | 752.268 | 1.616.813 | 764.884 |
1) Bei den nanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen.
| Fälligkeitsanalyse der originären | |
|---|---|
| nanziellen Schulden (Vorjahr) | TEUR |
| Buchwert zum 31.12.2021 |
Cashows 2022 |
Cashows 2023 bis 2026 |
Cashows ab 2027 |
|
|---|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 637.841 | 80.641 | 550.691 | 29.234 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten |
1.342.661 | 63.715 | 1.052.698 | 379.378 |
| Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Darlehensgebern |
57.183 | 6.539 | 34.542 | 19.969 |
| Leasingverbindlich keiten |
63.475 | 12.781 | 34.425 | 123.548 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
414.768 | 414.768 | 0 | 0 |
| Kündbare nicht beherrschende Anteile |
234.409 | 0 | 0 | 234.409 |
| Sonstige nanzielle Verbindlichkeiten1 |
40.442 | 40.442 | 0 | 0 |
| Summe | 2.790.781 | 618.886 1.672.357 | 786.539 | |
| Davon: | ||||
| Fix verzinst | 17.985 | 50.020 | 85.306 | |
| Teilweise x verzinst |
179 | 616 | 299 | |
| Variabel verzinst | 24.480 | 59.376 | 9.442 | |
| Tilgung | 576.243 | 1.562.345 | 691.492 |
1) Bei den nanziellen Garantieverträgen sind die maximal möglichen Zahlungsverpichtungen enthalten. Die Beträge werden als im ersten Jahr fällig angenommen. In der Tabelle wurden alle originären nanziellen Schulden, die am Bilanzstichtag im Bestand waren, einbezogen. Planzahlen für zukünftige Schulden wurden nicht einbezogen. Fremdwährungsbeträge wurden mit dem Stichtagskassakurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem Bilanzstichtag gexten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare nanzielle Schulden sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen:
| Buchwert zum 31.12.2022 |
Cashows 2023 |
Cashows 2024 bis 2027 |
Cashows ab 2028 |
|
|---|---|---|---|---|
| Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate und Gasderivate |
||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
55.494 | 12.416 | 5.724 | 37.354 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
1.673 | 1.673 | 0 | 0 |
| Positiver Marktwert | 57.167 | 14.090 | 5.724 | 37.354 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
-7.602 | -7.602 | 0 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
-1.380 | -1.380 | 0 | 0 |
| Negativer Marktwert | -8.981 | -8.981 | 0 | 0 |
| Summe | 48.186 | 5.109 | 5.724 | 37.354 |
Die Cashows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
| Buchwert zum 31.12.2021 |
Cashows 2022 |
Cashows 2023 bis 2026 |
Cashows ab 2027 |
|
|---|---|---|---|---|
| Währungs-, kombinierte Zins-/Währungs- und Zinsderivate |
||||
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges) |
1.841 | 1.841 | 0 | 0 |
| Derivate mit positivem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
109 | 109 | 0 | 0 |
| Positiver Marktwert | 1.950 | 1.950 | 0 | 0 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges) |
-22.607 | -19.228 | -1.442 | -1.937 |
| Derivate mit negativem Marktwert (Cashow Hedges, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde) |
-5.799 | -5.799 | 0 | 0 |
| Negativer Marktwert | -28.406 | -25.027 | -1.442 | -1.937 |
| Summe | -26.456 | -23.077 | -1.442 | -1.937 |
Die Cashows bestehen nur aus Tilgung und beinhalten keine Zinskomponente. Marktwert: + = Forderung, – = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing Gruppe
Aufgrund von Zahlungsüssen aus Investitionen und aus dem operativen Geschäft sowie aus Veranlagungen und Finanzierungen in Fremdwährungen sind die Konzerngesellschaften der Lenzing Gruppe Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Risiken aus Fremdwährungen werden weitestgehend gesichert, soweit sie die Cashows der Gruppe beeinussen. Im operativen Bereich sind die einzelnen Konzerngesellschaften einem Fremdwährungsrisiko im Zusammenhang mit geplanten Zahlungsein- bzw. -ausgängen außerhalb ihrer funktionalen Währung ausgesetzt. Das Wechselkursrisiko aus Fremdwährungspositionen aus erwarteten künftigen Transaktionen in Fremdwährung von Konzerngesellschaften wird mittels Devisentermingeschäften gesichert, welche zum Marktwert bilanziert werden.
Für Gesellschaften mit gleicher funktionaler Währung werden die jeweiligen Netto-Exposures in Fremdwährung für das folgende Umsatzjahr im Zuge der Budgetierung ermittelt. Die Einkäufe in einer bestimmten Fremdwährung und die Verkäufe in einer bestimmten Fremdwährung werden jeweils zu einer Gruppe zusammengefasst. Das budgetierte Netto-Exposure des folgenden Geschäftsjahres für das in der Lenzing Gruppe dominierende Währungspaar EUR/CNY war zum 31. Dezember 2022 zu ca. 34 Prozent (31. Dezember 2021: EUR/USD ca. 62 Prozent) abgesichert. Daneben spielt der USD eine bedeutende Rolle. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt "Sensitivitätsanalyse und Risikoposition für Fremdwährungsrisiken").
Auf Konzernebene wird auch das Translationsrisiko regelmäßig bewertet und beobachtet. Als Translationsrisiko wird jenes Risiko bezeichnet, das aufgrund der Konsolidierung ausländischer Beteiligungen entsteht, deren funktionale Währung nicht der EUR ist. Die größte Risikoposition stellt dabei der USD dar.
Zur Absicherung gegen Gaspreisrisiken werden in der Lenzing Gruppe neben physischen Bezugsverträgen derivative Finanzinstrumente eingesetzt (siehe Note 36). Die Gruppe setzt zur Steuerung des Gaspreisrisikos OTC-Gasswaps im Rahmen von Cashow Hedge-Beziehungen ein. Die Sicherungsstrategien werden auf Basis der geplanten Gasverbrauchszahlen in der betreenden Währung festgelegt und monatlich mit den aktuellen Marktpreisen ("market to market"-Bewertung) verglichen. Aufgrund der Gasswaps ist die Lenzing Gruppe bilanziellen Preisrisiken ausgesetzt. Diese Risiken bestehen insbesondere darin, dass die Bewertung der Gasswaps zum beizulegenden Marktwert bei einer nachteiligen Veränderung der Marktpreise zu Belastungen des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals führen kann.
Im Geschäftsjahr 2022 ergaben sich bei wichtigen Rohstoen und Energie erhöhte Preisschwankungen. Die Lenzing Gruppe unterliegt mit ihrer Geschäftstätigkeit branchenüblichen Marktpreisrisiken (insbesondere bei Holz, Chemikalien, Zellstoff und Energie), die nicht über Derivate bzw. Finanzinstrumente, sondern über andere Sicherungsmaßnahmen (insbesondere lang- und kurzfristige Bezugsverträge bei verschiedenen Lieferanten) abgesichert werden. Die Lenzing Gruppe hat mehrere langfristige Strombezugsverträge für Strom aus erneuerbaren Energiequellen abgeschlossen, um ihre Klimaziele zu erreichen und sich gegen schwankende Preise abzusichern (siehe Note 21).
Die Lenzing Gruppe ist aufgrund von geschäftsbedingten Finanzierungs- bzw. Veranlagungsaktivitäten einem Zinsrisiko ausgesetzt. Zinsrisiken bestehen aufgrund potenzieller Änderungen des Marktzinses und können bei x verzinsten Finanzinstrumenten zu einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts und bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten zu Schwankungen der Cashows aus den Zinszahlungen führen. Die Steuerung des Zinsrisikos und der daraus resultierenden Risikokonzentrationen erfolgt durch laufende Überwachung und Anpassung der Zusammensetzung der x und variabel verzinsten originären Finanzinstrumente sowie vereinzelt durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten. Die Höhe der daraus resultierenden Risikokonzentration zum Bilanzstichtag kann den nachfolgenden Tabellen entnommen werden (siehe Abschnitt "Sensitivitätsanalyse und Exposure für Zinsrisiken").
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse folgende Annahmen zu Grunde:
● Als Basis für die Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes werden die Forderungen und Verbindlichkeiten der Konzerngesellschaften, die in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Gesellschaft denominiert sind, und die oenen Derivate aus Cashow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft bereits ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Buchwerte der Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. Nominalen der Derivate entsprechen dem Exposure. Für die Aggregation zum Gruppen-Exposure werden die einzelnen Exposures einheitlich gegen die Währungen USD bzw. EUR dargestellt.
● Als Basis für die Sensitivität des sonstigen Ergebnisses werden die oenen Derivate aus Cashow Hedges für Fremdwährungsrisiken, bei denen das Grundgeschäft noch nicht ergebniswirksam erfasst wurde, zum Bilanzstichtag herangezogen. Die Nominale der oenen Derivate entspricht dem Exposure.
Die Sensitivitäten und die Risikopositionen für das Fremdwährungsrisiko stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
31.12.2022 31.12.2021 Gruppenexposure in Bezug auf EUR Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % Gruppenexposure in Bezug auf EUR Sensitivität bei Abwertung des EUR um 10 % Sensitivität bei Aufwertung des EUR um 10 % EUR-USD 540.038 60.004 -49.094 380.790 31.589 -25.846 EUR-GBP 478 53 -43 1.533 136 -111 EUR-CNY/CNH 50.748 5.639 -4.613 65.576 5.465 -4.471 EUR-CZK -2.650 -294 241 -2.826 -243 199 EUR-HKD -3.184 -354 289 -5.814 -480 393 Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) 585.430 65.048 -53.221 439.259 36.466 -29.836 Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashow Hedge-Derivate) -10.130 8.306 -15.690 12.843 Sensitivität des Eigenkapitals 54.917 -44.915 20.776 -16.993
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
| 31.12.2022 | 31.12.2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
Gruppenexposure in Bezug auf USD/GBP |
Sensitivität bei Abwertung des USD/GBP um 10 % |
Sensitivität bei Aufwertung des USD/GBP um 10 % |
|
| USD-IDR | -33.850 | -3.761 | 3.077 | -13.177 | -1.142 | 934 |
| USD-GBP | -5.971 | -663 | 543 | -3.926 | -353 | 289 |
| USD-CNY/CNH | 25.979 | 2.887 | -2.362 | 17.766 | 1.481 | -1.212 |
| USD-CZK | -8.768 | -974 | 797 | -14.914 | -1.342 | 1.098 |
| USD-THB | 0 | 0 | 0 | 809 | 72 | -59 |
| USD-BRL | -35.503 | -3.945 | 3.228 | 61.525 | 4.512 | -3.692 |
| GBP-CNY/CNH | 3.016 | 335 | -274 | 6.081 | 547 | -448 |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern (durch Forderungen und Verbindlichkeiten) |
-55.098 | -6.122 | 5.009 | 54.164 | 3.775 | -3.088 |
| Sensitivität des sonstigen Ergebnisses nach Steuern (durch Cashow Hedge-Derivate) |
-11.841 | 11.836 | -12.202 | 11.947 | ||
| Sensitivität des Eigenkapitals | -17.963 | 16.845 | -8.427 | 8.858 |
Gruppenexposure: + Forderung, – Verbindlichkeit; Sensitivität: + Erhöhung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses, – Verminderung des Gewinnes bzw. sonstigen Ergebnisses
Für das Preisänderungsrisiko aus Gasswaps werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Eekte aus hypothetischen Änderungen von Gaspreisänderungen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Analyse folgende Annahmen zu Grunde:
hen dienen die Derivate zur Absicherung physischer Grundgeschäfte, die in Folgeperioden ergebniswirksam werden, sodass aus ökonomischer Sicht in Kombination mit den Grundgeschäften keine Risikoposition besteht.
Steigt (sinkt) das Marktpreisniveau für Gas zum 31. Dezember 2022 um 10 %, würde sich das sonstige Ergebnis (nach Steuern) um TEUR +/-929 (31. Dezember 2021: TEUR 0) erhöhen (vermindern).
Das Exposure für Zinsrisiken stellt sich zu den Bilanzstichtagen in Form der Buchwerte der zinstragenden originären Finanzinstrumente wie folgt dar:
| 31.12.2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise x verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst | Summe | ||
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 446.873 | 0 | 446.873 | |
| Finanzanlagen | 39 | 0 | 7.564 | 33.760 | 41.363 | |
| Finanzverbindlichkeiten | -911.083 | -30.005 | -1.381.143 | 0 | -2.322.230 | |
| Netto-Risikoposition | -911.044 | -30.005 | -926.706 | 33.760 | -1.833.994 | |
| Eekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) | -60.941 | 0 | 60.941 | 0 | 0 | |
| Netto-Risikoposition nach Hedging-Eekt | -971.985 | -30.005 | -865.765 | 33.760 | -1.833.994 |
| 31.12.2021 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Fix verzinst | Teilweise x verzinst |
Variabel verzinst |
Nicht verzinst | Summe | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 0 | 0 | 1.113.279 | 0 | 1.113.279 |
| Finanzanlagen | 42 | 0 | 11.278 | 59.780 | 71.101 |
| Finanzverbindlichkeiten | -932.158 | -33.813 | -1.135.190 | 0 | -2.101.161 |
| Netto-Risikoposition | -932.116 | -33.813 | -10.633 | 59.780 | -916.782 |
| Eekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) | -57.350 | 0 | 57.350 | 0 | 0 |
| Netto-Risikoposition nach Hedging-Eekt | -989.465 | -33.813 | 46.717 | 59.780 | -916.782 |
Für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten und der Marktwertschwankung von Cashow Hedge-Derivaten werden Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Sie stellen Eekte aus hypothetischen Änderungen von Zinssätzen auf den Gewinn oder Verlust, das sonstige Ergebnis bzw. das Eigenkapital dar.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko der variabel verzinsten Finanzinstrumente folgende Annahmen zu Grunde:
Die Sensitivitäten und das Exposure für das Zinsrisiko aus variabel verzinsten Finanzinstrumenten stellen sich zu den Bilanzstichtagen wie folgt dar:
| 31.12.2022 | Netto Risiko position nach Hedging Eekt |
Sensitivität bei Anstieg des Zinsniveaus um 100 bps |
Sensitivität bei Abfall des Zinsniveaus um 100 bps1 |
|
|---|---|---|---|---|
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern 31.12.2021 |
-865.765 | -5.889 | 5.8842 | |
| Sensitivität des Gewinnes oder Verlustes nach Steuern |
46.717 | -5.331 | 3.6892 |
1) Bei Reduktion der Basispunkte reduziert sich die Sensitivität aliquot.
2) Die Auswertung erfolgt unter der Annahme, dass Negativzinsen für Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente bezahlt werden. Verbindlichkeiten, bei denen keine negativen Zinsen berechnet werden, werden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.
Die Lenzing Gruppe legt der Sensitivitätsanalyse für das Zinsrisiko aus der Marktwertschwankung von Cashow Hedge-Derivaten für Zinsrisiken folgende Annahmen zu Grunde:
Ein Anstieg des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Erhöhung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 8.975 (31. Dezember 2021: TEUR 9.543) führen. Ein Abfall des Zinsniveaus um 1 Prozentpunkt würde zu einer Verminderung des sonstigen Ergebnisses (nach Steuern) um TEUR 8.857 (31. Dezember 2021: TEUR 9.532) führen. Die Zinssensitivität hat keinen Einuss auf den Gewinn oder Verlust, da die Bewertung der Zinsderivate ergebnisneutral in der Hedging Reserve erfasst wird.
Die Lenzing Gruppe hält zum 31. Dezember 2022 bzw. 31. Dezember 2021 Finanzinstrumente, die an einen IBOR-Referenzzinssatz gekoppelt sind und im Rahmen der IBOR-Reform ersetzt werden müssen. Bis zum 31. Dezember 2021 wurde der bisherige Referenzzinssatz Euro Overnight Index Average (EONIA) betroener nanzieller Verbindlichkeiten auf den Referenzzinssatz Euro Short-Term Rate (€STR) angepasst. Mit der Umstellung des Referenzzinssatzes USD-LIBOR betroener nanzieller Verbindlichkeiten sowie korrespondierender Cashow Hedge-Derivate für kombinierte Zins-/ Währungsrisiken und für Zinsrisiken auf einen alternativen Referenzzinssatz wurde bereits begonnen. Die Lenzing Gruppe überwacht den Übergang auf alternative Referenzzinssätze und steuert die sich daraus ergebenden Risiken.
Weiterführende Erläuterungen zum Finanzrisikomanagement und zu den Finanzinstrumenten sind im Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2022 der Lenzing Gruppe enthalten.
Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen der Lenzing Gruppe zählen insbesondere die Unternehmen der B&C Gruppe einschließlich deren Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen und deren Organe (Vorstand bzw. Geschäftsführung und Aufsichtsrat, wenn vorhanden) sowie die nahen Familienangehörigen der Organe und unter deren Einuss stehende Unternehmen (siehe Note 1 Abschnitt "Beschreibung des Unternehmens und der Geschäftstätigkeit" und Note 40). Die Beträge und Transaktionen zwischen der Lenzing AG und ihren vollkonsolidierten Tochterunternehmen werden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden hier nicht weiter erläutert.
Die B&C Privatstiftung wird durch einen Stiftungsvorstand geleitet. Kein Mitglied des Vorstandes der Lenzing AG hat einen Sitz im Stiftungsvorstand oder in der Geschäftsführung bzw. im Vorstand von Tochterunternehmen der B&C Privatstiftung, mit Ausnahme von Tochterunternehmen der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe hat keinen Einuss auf die Geschäftstätigkeit der B&C Privatstiftung.
Die Mitglieder der Organe der Lenzing AG (insbesondere des Aufsichtsrates) und der weiter oben genannten Rechtsträger sind teilweise Organe oder Gesellschafter anderer Unternehmen, mit denen die Lenzing AG gewöhnliche Geschäftsbeziehungen unterhält. Mit Banken bestehen gewöhnliche Geschäftsbeziehungen, unter anderem im Bereich der Finanzierung, der Veranlagung und bei den Derivaten.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe mit der B&C Gruppe (siehe Note 30) hat die Lenzing Gruppe im Geschäftsjahr 2022 eine Steuergutschrift von TEUR 2.660 (2021: TEUR 747) ergebniswirksam verbucht. Im Jahr 2022 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpichtung die Zahlung bzw. Vorauszahlung der Steuerumlage an die B&C Gruppe von in Summe TEUR 20.679 (2021: TEUR 15.285). Zum 31. Dezember 2022 bilanziert die Lenzing Gruppe aus der Steuerumlage eine Forderung in Höhe von TEUR 10.438 (31. Dezember 2021: eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 12.644) gegenüber der B&C Gruppe. Die Steuerlatenz auf den steuerlichen Verlust in Höhe von TEUR 4.626 (31. Dezember 2021: TEUR 0) wurde in den aktiven latenten Steuern erfasst. Im Jahr 2022 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteuerertrag in Höhe von TEUR 2.403 (2021: ein Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 11.900) gegenüber der B&C Gruppe ausgewiesen.
Die Transaktionen mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen betreen im Wesentlichen:
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH und deren Tochterunternehmen (EFB) |
Vertrieb von Fasern, Lieferung von Zellsto, Darlehensvergabe |
|---|---|
| Lenzing Papier GmbH (LPP) | Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
| RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH (RVL) |
Betrieb einer Reststover wertungsanlage und Abnahme des erzeugten Dampfes; Vermietung eines Grundstücks |
| Hygiene Austria LP GmbH (HGA), Anteile wurden im März 2021 verkauft |
Lieferung von Rohstoen, Erbringung von Dienstleistungen, Darlehensforderung, abgegebene Garantie und Einkauf von Schutzmasken |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck (GSG) |
Erbringung von Infrastruktur- und administrativen Leistungen |
| PT. Pura Golden Lion (PGL) | Darlehensverbindlichkeit |
| Wood Paskov s.r.o. (LWP) | Erwerb von Holz |
| LD Florestal S.A. (LDF) | Landnutzungsrechte, Darlehensverbindlichkeit |
Der Umfang der wesentlichen Geschäftsvorfälle und der Betrag der ausstehenden Salden mit Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, und deren wesentlichen Tochterunternehmen stellen sich wie folgt dar:
| 2022 | EFB | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen |
50.436 | 27.781 | 6.719 | 14.440 | 99.375 |
| Empfangene Lieferungen und Leistungen |
1.417 | 3.780 | -2.248 | 14.692 | 17.642 |
| Forderungen per 31.12. |
9.122 | 2.403 | 357 | 4 | 11.887 |
| Verbindlichkeiten per 31.12. |
0 | 23 | 2.236 | 46 | 2.305 |
| 2021 | EFB | Übrige assozi ierte Unter nehmen |
LDF | Übrige Gemein schafts unter nehmen |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen |
48.186 | 13.669 | 0 | 12.102 | 73.957 |
| Empfangene Lieferungen und Leistungen |
0 | 99 | 0 | 12.414 | 12.513 |
| Forderungen per 31.12. |
13.059 | 2.705 | 368 | 5 | 16.137 |
| Verbindlichkeiten per 31.12. |
0 | 0 | 14.748 | 42 | 14.790 |
Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Unternehmen, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden, wurden TEUR 90 Ertrag (2021: TEUR 1.160 Aufwand) an Wertberichtigungen erfolgswirksam erfasst.
Die Kelheim Fibres GmbH, Kelheim, Deutschland, ein Tochterunternehmen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland, hat im Geschäftsjahr 2017 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 5.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung ist bankmäßig.
Die Hygiene Austria LP GmbH hat im Geschäftsjahr 2020 ein langfristiges, ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 2.000 von der Lenzing AG erhalten. Die Verzinsung war bankmäßig. Im Geschäftsjahr 2021 wurde im Rahmen des Verkaufes der Hygiene Austria LP GmbH auf dieses Darlehen verzichtet. Die Lenzing AG garantierte bis zum Verkauf der Hygiene Austria LP GmbH gegenüber einem Lieferanten der Hygiene Austria LP GmbH bis maximal TEUR 1.000.
Die LD Florestal S.A. hat im Geschäftsjahr 2019 ein langfristiges ungesichertes Darlehen in Höhe von TEUR 27.913 an das vollkonsolidierte Tochterunternehmen LD Celulose S.A. begeben. Die Verzinsung ist bankmäßig. Das Darlehen ist in Höhe von TEUR 2.236 zum 31. Dezember 2022 ausgenutzt (31. Dezember 2021: TEUR 14.748). Zudem hat die LD Florestal S.A. der LD Celulose S.A. im Geschäftsjahr 2020 ein Landnutzungsrecht eingeräumt. Der Buchwert der daraus entstandenen Leasingverbindlichkeit beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 46.098 (31. Dezember 2021: TEUR 36.941).
Mit den übrigen nicht konsolidierten Tochtergesellschaften gab es in beiden Geschäftsjahren keine wesentlichen Transaktionen.
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Grundgehalt | 1.934 | 2.541 |
| Sachbezüge und andere Vorteile (insbesondere zur Nutzung überlassene Geschäftsfahrzeuge) |
46 | 60 |
| Kurzfristiger variabler Leistungsbonus (Short-Term Incentive; STI) |
75 | 2.035 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
200 | 1.880 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 2.255 | 6.516 |
| Langfristiger variabler Leistungsbonus (Long-Term Incentive; LTI) |
-323 | 139 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | -323 | 139 |
| Beiträge zur überbetrieblichen Pensionskasse | 208 | 285 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
208 | 285 |
| Karenzentschädigungen und einmalige Abndungen |
200 | 2.280 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
200 | 2.280 |
| Vergütung des Vorstandes | 2.340 | 9.219 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 745 | 907 |
| Summe | 3.085 | 10.126 |
Die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil (Long-Term Incentive; LTI) der Vorstände setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet.
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben der Vergütung für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat (insbesondere Sitzungsgelder) eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall, Rechtsschutz etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattndet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht 2022 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen.
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie Neubewertungen im sonstigen Ergebnis in Höhe von TEUR 826 (2021: Erträge in Höhe von TEUR 12) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 4.923 (31. Dezember 2021: TEUR 6.512).
Es bestehen nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfasste Haftungen, insbesondere zur Sicherstellung von Ansprüchen von bestimmten verkauften Beteiligungen und von Lieferanten sowie für allfällige Zahlungsausfälle bei verkauften Forderungen (siehe auch Note 36 Abschnitt "Factoring") und bei konzernfremden Dritten, in Höhe von TEUR 10.282 (31. Dezember 2021: TEUR 4.905) und, in untergeordnetem Ausmaß, gewährte Haftrücklässe. Die angegebenen Beträge stellen jeweils die maximal mögliche Zahlungsverpichtung aus Sicht der Lenzing Gruppe dar. Möglichkeiten einer Rückerstattung bestehen nur eingeschränkt.
Es bestehen gewährte Kreditrahmen gegenüber Dritten in Höhe von TEUR 3.091 (31. Dezember 2021: TEUR 5.379). Diese Rahmen waren per 31. Dezember 2022 und 31. Dezember 2021 nicht ausgenützt (siehe auch Note 22).
Für die Eigenkapitaleinschüsse der Lenzing AG in die LD Celulose S.A. in den Jahren 2021 bis 2022 bestanden zum 31. Dezember 2021 Bankgarantien in Höhe von TEUR 51.703. Diese Bankgarantien waren zum 31. Dezember 2021 nicht gezogen. Zum 31. Dezember 2022 bestehen keine derartigen Garantien.
Die Lenzing Gruppe trägt Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpichtungen für ehemalige Mitarbeiter:innen von bestimmten verkauften Beteiligungen bis zur Höhe der ktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufes. Diese Verpichtungen sind zum Bilanzstichtag in Höhe des Barwerts nach versicherungsmathematischen Grundsätzen rückgestellt. Daneben hat insbesondere die Lenzing AG Haftungen zur Sicherstellung von Ansprüchen Dritter gegenüber vollkonsolidierten Unternehmen übernommen, bei denen es als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, dass diese schlagend werden. Weitere nanzielle Verpichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns sieht der Vorstand nicht.
Die Verpichtungen aus oenen Bestellungen für die Lieferung von immateriellen Anlagen und Sachanlagen belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf TEUR 185.721 (31. Dezember 2021: TEUR 248.062). In der Lenzing Gruppe bestehen langfristige Abnahmeverpichtungen im Zusammenhang mit der Rohstoversorgung insbesondere für Holz, Zellsto, Chemikalien sowie Energie.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde vor einem US-Gericht eine Klage auf nicht bezierte Schadenersatzansprüche in Zusammenhang mit einer ehemaligen Beteiligung gegen die Lenzing AG eingebracht. Die Lenzing AG hat diese Ansprüche zurückgewiesen. Eine Leistung von Schadenersatzzahlungen wurde vom Management per 31. Dezember 2022 sowie per 31. Dezember 2021 als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Details zur Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten werden in Note 31 erläutert.
Als international tätiger Konzern ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von rechtlichen und sonstigen Risiken ausgesetzt. Hierzu gehören insbesondere Risiken aus den Bereichen Produktmängel, Wettbewerbs- und Kartellrecht, Patentrecht, Steuerrecht, Arbeitnehmer und Umweltschutz (insbesondere aus Umweltschäden an Produktionsstandorten und Klimarisiken). Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind nicht vorhersagbar, sodass aufgrund von gerichtlichen und behördlichen Entscheidungen oder der Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und wesentliche Auswirkungen auf die künftige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können. Weitere Ausführungen sind dem Risikobericht des Konzernlageberichtes zum 31. Dezember 2022 der Lenzing Gruppe zu entnehmen.
Die Lenzing Gruppe verfügt – neben der Lenzing AG – über folgende Konzernunternehmen (Aufstellung der Konzernunternehmen nach § 245a Abs. 1 in Verbindung mit § 265 Abs. 2 öUGB):
| Konzernunternehmen | 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Stammkapital | Anteil in % | Stammkapital | Anteil in % | ||
| Vollkonsolidierte Gesellschaften | ||||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 6.639 | 100,00 | |
| BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 43.604 | 75,00 | |
| LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 2.913.721.980 | 51,00 | 2.278.921.980 | 51,00 | |
| Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien | CZK | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China1 | CNY | 0 | 0,00 | 11.869.055 | 100,00 | |
| Lenzing Elyaf Anonim Şirketi, Istanbul, Türkei | TRY | 3.500.000 | 100,00 | 3.500.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 200.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers GmbH, Heiligenkreuz | EUR | 363.364 | 100,00 | 363.364 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Grimsby Limited, Grimsby, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hongkong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 30.300.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Inc., Axis, USA | USD | 10 | 100,00 | 10 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers India Private Limited, Coimbatore, Indien | INR | 25.464.000 | 100,00 | 25.464.000 | 100,00 | |
| Lenzing Fibers Ltd., Manchester, UK | GBP | 1 | 100,00 | 1 | 100,00 | |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 25.000 | 100,00 | |
| Lenzing Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 35.000 | 100,00 | |
| Lenzing Korea Yuhan Hoesa, Seoul, Republik Korea | KRW | 280.000.000 | 100,00 | 280.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 10.000 | 100,00 | |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR | 1.187.241.341 | 96,52 | 1.187.241.341 | 96,52 | |
| Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd., Nanjing, China | USD | 135.440.000 | 100,00 | 117.440.000 | 100,00 | |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 1.000.000 | 100,00 | |
| Lenzing Taiwan Fibers Ltd., Taipeh, Taiwan | TWD | 5.300.000 | 100,00 | 5.300.000 | 100,00 | |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Prachinburi, Thailand | THB | 5.368.463.500 | 100,00 | 4.000.000.000 | 100,00 | |
| PT. South Pacic Viscose, Purwakarta, Indonesien2 | IDR 106.614.724.000 | 95,12 | 106.275.869.000 | 95,12 | ||
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 40.000 | 100,00 | |
| Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien3 | CZK | - | - | 900.000 | 100,00 | |
| Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG, Lenzing4 | EUR | 0 | Mitgliedschaft | 0 | Mitgliedschaft | |
| Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert werden | ||||||
| Assoziierte Unternehmen | ||||||
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 2.000.000 | 20,00 | |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing5 |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 1.155.336 | 99,90 | |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 35.000 | 40,00 | |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR | 2.500.000.000 | 40,00 | 2.500.000.000 | 40,00 | |
| Gemeinschaftsunternehmen | ||||||
| LD Florestal S.A., Indianópolis, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 177.452.357 | 50,00 | |
| RVL Reststoverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 36.336 | 50,00 | |
| Wood Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien | CZK | 2.000.000 | 50,00 | 2.000.000 | 50,00 |
1) Die Lenzing E-commerce (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China bendet sich am 31. Dezember 2022 in Liquidation.
2) Der von der Lenzing Gruppe direkt gehaltene Anteil beträgt 91,87 Prozent (31. Dezember 2021: 91,87 Prozent). Weitere 8,13 Prozent der Anteile werden indirekt über die PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien, einem assoziierten Unternehmen der Lenzing Gruppe, gehalten. Der durchgerechnete gesamte Anteil beträgt somit 95,12 Prozent.
3) Im Geschäftsjahr 2022 wurde die Beteiligung an der Reality Paskov s.r.o., Paskov, Tschechien, auf die Lenzing Biocel Paskov a.s., Paskov, Tschechien verschmolzen.
4) Die Lenzing Gruppe ist durch eine Mitgliedschaft beteiligt. Sie verfügt über 50 Prozent der Stimmrechte und kann die Hälfte der Vorstandsmitglieder bestellen. Nachdem gesellschaftsrechtlich alle Vermögenswerte dem jeweiligen Grundstückseigentümer zuzurechnen sind, handelt es sich um ein fiktives separates Unternehmen (eine sogenannte "Silo-Struktur"). In die Konsolidierung werden deshalb jene Vermögenswerte einbezogen, die sich auf den Grundstücken der Lenzing Gruppe befinden.
5) Die Beteiligung wird nicht als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen, obwohl die Lenzing Gruppe 99,9 Prozent der Stimmrechte an diesem Unternehmen hält. Die Lenzing Gruppe beherrscht dieses Unternehmen nach dem Gesamtbild der vorliegenden Verhältnisse nicht, da die Verfügungsgewalt eingeschränkt ist und die Renditen kaum schwanken bzw. kaum durch die Lenzing Gruppe beeinflusst werden können. Sie übt insbesondere aufgrund ihrer Vertretung in Leitungsgremien und ihrer Teilnahme an Entscheidungsprozessen einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik aus.
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing Gruppe bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanzund Ertragslage geführt hätten.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 1. März 2023 (Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021: 1. März 2022) vom Vorstand zur Prüfung durch den Aufsichtsrat, zur Vorlage an die Hauptversammlung und zur anschließenden Veröentlichung freigegeben. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Lenzing, am 1. März 2023 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Siela Chief Executive Ocer Dr. Nico Reiner Chief Financial Ocer
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer Fiber DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Ocer
Wir haben den Konzernabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft, Lenzing, und ihrer Tochtergesellschaften ("der Konzern"), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Geldussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalentwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruichen Pichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Konzernanhang Note 11.
Im Geschäftsjahr 2022 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für eine Wertminderung für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "Fiber Site Heiligenkreuz", "Fiber Site China" und "Fiber Site Indonesia" identiziert. Der in Folge ermittelte erzielbare Betrag (Wertminderungstest) ergab eine ausreichende Deckung der Buchwerte.
Die Bewertung des erzielbaren Betrags von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den erzielbaren Betrag und damit den Wertansatz der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten in der Konzernbilanz und das operative Ergebnis in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben die vom Unternehmen erstellten Wertminderungstests unter Einbeziehung unserer Bewertungsspezialisten wie folgt beurteilt:
Siehe Konzernanhang Note 3, Note 27 und Note 36.
Die Minderheitsgesellschafterin der LD Celulose S.A., Indianópolis, Brasilien, verfügt über eine Option ihre nicht beherrschenden Anteile an die Lenzing Aktiengesellschaft bei Eintritt von vertraglich vereinbarten Ereignissen zu verkaufen. Für diese kündbaren nicht beherrschenden Anteile hat Lenzing Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2022 eine Verbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert in Höhe von TEUR 266.085 erfasst. Die Folgebewertung der Verbindlichkeit erfolgt gemäß der Present-Access-Methode erfolgsneutral über die Gewinnrücklage.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes der Verbindlichkeit aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen erfolgt entsprechend der vertraglichen Vereinbarung mit der Minderheitsgesellschafterin nach einem kapitalwertorientierten Verfahren. Dies erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes.
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Zeitwert und damit den Wertansatz der Verbindlichkeit aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen in der Konzernbilanz und das Eigenkapital haben können.
Die Bewertung der Verbindlichkeit aus den kündbaren nicht beherrschenden Anteilen haben wir wie folgt beurteilt:
Siehe Konzernanhang Note 20.
Die Lenzing Aktiengesellschaft hat in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 biologische Vermögenswerte (Plantagen) in Brasilien in Höhe von TEUR 127.735 ausgewiesen. Die Bewertung der Holzplantagen erfolgt zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gemäß IAS 41 und IFRS 13. Der beizulegende Zeitwert wird als Stufe 3 in der Hierarchie der Bewertung des beizulegenden Zeitwerts gemäß IFRS 13 eingestuft. Die Bewertung von Plantagen erfordert Annahmen und Schätzungen, die mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind:
Für den Konzernabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Zeitwert der Plantagen und damit den Wertansatz von biologischen Vermögenswerten in der Konzernbilanz und das Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben.
Wir haben die vom Unternehmen erstellte Bewertung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten unter Einbeziehung unserer Spezialisten für die Bewertung von Plantagen in Brasilien wie folgt beurteilt:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns zu den vor dem Datum des Bestätigungsvermerks des Abschlussprüfers erlangten sonstigen Informationen durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
● Wir identizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen auf Grund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
● Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichtes durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Konzernlagebericht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 26. April 2022 als Abschlussprüfer gewählt und am 26. April 2022 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Mag. Gabriele Lehner.
Linz, am 3. März 2023

KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
Wirtschaftsprüferin
Die Veröentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) aufgestellte Konzernabschluss der Lenzing Gruppe zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing Gruppe so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing Gruppe ausgesetzt ist.
Lenzing, am 1. März 2023 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Siela Chief Executive Ocer
Dr. Nico Reiner Chief Financial Ocer
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Ocer Fiber DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Ocer
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 | 2.176,0 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| EBITDA-Marge | 9,4 % | 16,5 % | 11,8 %1 | 15,7 %1 | 17,6 %1 |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| EBIT-Marge | 0,6 % | 9,1 % | 2,1 %1 | 7,9 %1 | 11,0 %1 |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | -10,1 | 182,9 | 22,3 | 163,8 | 199,1 |
| Jahresüberschuss/-fehlbetrag | -37,2 | 127,7 | -10,6 | 114,9 | 148,2 |
| Ergebnis je Aktie in EUR | -2,75 | 4,16 | 0,24 | 4,63 | 5,61 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 2,0 % | 5,4 % | -0,5 %1 | 5,4 %1 | 10,3 % |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -0,5 % | 9,1 % | 1,3 % | 10,5 % | 12,9 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 0,3 % | 4,2 % | 0,9 %1 | 5,7 %1 | 9,3 % |
| Cashow-Kennzahlen | |||||
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
| Brutto-Cashow | 244,8 | 372,0 | 126,8 | 294,0 | 304,0 |
| Cashow aus der Betriebstätigkeit | -43,2 | 394,0 | 48,9 | 244,6 | 280,0 |
| Free Cashow | -740,7 | -445,5 | -614,8 | 0,8 | 23,5 |
| CAPEX | 698,9 | 844,3 | 668,8 | 244,0 | 257,6 |
| Liquiditätsbestand per 31.12. | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 | 581,0 | 254,4 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 232,3 | 454,5 | 1.031,4 | 266,6 | 341,6 |
| Bilanzkennzahlen | |||||
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
| Bilanzsumme | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 37,8 % | 39,7 % | 45,8 % | 50,0 % | 59,0 % |
| Nettonanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| Nettonanzverschuldung / EBITDA | 7,7 | 2,7 | 2,51 | 0,71 | 0,21 |
| Nettoverschuldung | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 | 511,4 | 322,8 |
| Net Gearing | 89,5 % | 46,2 % | 24,7 % | 25,7 % | 14,1 % |
| Trading Working Capital | 570,7 | 387,4 | 383,8 | 403,5 | 444,4 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern Umsatzerlösen |
24,0 % | 16,0 % | 21,9 % | 20,7 % | 20,6 % |
| Börsenkennzahlen | |||||
| EUR | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
| Börsenkapitalisierung in Mio. per 31.12. | 1.454,9 | 3.239,1 | 2.198,3 | 2.198,3 | 2.109,4 |
| Aktienkurs per 31.12. | 54,80 | 122,00 | 82,80 | 82,80 | 79,45 |
| Dividende je Aktie | 0,00 | 4,35 | 0,00 | 0,00 | 5,00 |
| Mitarbeiter:innen | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
| Anzahl (Beschäftigte) per 31.12. | 8.301 | 7.958 | 7.358 | 7.036 | 6.839 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Die oben dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Weitere Details entnehmen Sie bitte dem Abschnitt "Erläuterungen zu Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe", dem Glossar zum Geschäftsbericht und dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe. Bei der Darstellung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdierenzen auftreten.
KAPITEL 3/3
| Lagebericht 2022 | 116 |
|---|---|
| Jahresabschluss 2022 | 149 |
| Bestätigungsvermerk | 178 |
| Erklärung des Vorstandes | 182 |
Die Entwicklung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 bescherte der Weltwirtschaft einen vielversprechenden Start in das Jahr 2022. Noch im Januar erwartete der Internationale Währungsfonds ein Wachstum von 4,4 Prozent (2021: 6,2%). Der Krieg in der Ukraine, die europäische Energiekrise und die hohe Inflation in weiten Teilen der Welt sowie Chinas Zero-Covid-Politik wirkten sich in weiterer Folge deutlich negativ auf das weltweite wirtschaftliche Geschehen aus. Das Verbrauchervertrauen erreichte zunächst in Europa und den USA, später auch in China langjährige Tiefstände und erholt sich seither nur langsam.
Der IWF revidierte seine Wachstumsprognosen im Jahresverlauf mehrmals nach unten. Nach letzten Berechnungen wird für 2022 von einem weltweiten Wachstum von 3,4 Prozent ausgegangen. Das Wachstum in den USA lag mit 2 Prozent (2021: 5,9%) ebenso wie in der Eurozone mit 3,5 Prozent (2021: 5,3%) weit unter den Erwartungen. Die chinesische Wirtschaft schwächte sich insbesondere aufgrund der Einschränkungen durch die Pandemie auf 3 Prozent (2021: 8,4%) ab. Für 2023 geht der IWF aufgrund der anhaltenden multiplen Krisen von einem Wachstum der Weltwirtschaft von 2,9 Prozent aus.
Die Stimmung in der Textil- und Vliesstoffindustrie verschlechterte sich im dritten Quartal 2022 abrupt und die Zufriedenheit mit der Geschäftslage erreichte im weiteren Jahresverlauf immer neue historische Tiefstände3 . Zuletzt hellte sich der Ausblick wieder etwas auf, wenngleich sich die Marktakteure weiterhin über die verhaltene Nachfrage besorgt zeigten.
Die weltweiten Einzelhandelsumsätze mit Bekleidung lagen 2022 nach vorläufigen Berechnungen 8 Prozent über dem Vorjahresund 5 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Wie in den Jahren zuvor gab es dabei große regionale Unterschiede: In den USA entwickelten sich die Umsätze weiterhin positiv und legten gegenüber dem Vorjahr um 7 Prozent, gegenüber dem Vorkrisenniveau um 16 Prozent zu. Auch in Europa konnten sich die Umsätze nach dem von COVID-19 geprägten Vorjahr deutlich erholen und lagen mehr als 20 Prozent über dem Vorjahres- und 4 Prozent über dem Vorkrisenniveau. In beiden Regionen gaben die Umsätze allerdings gegen Ende 2022 nach. In China entwickelte sich der Bekleidungsabsatz aufgrund der großflächigen Lockdowns im zweiten Quartal und gegen Ende 2022 rückläufig und verlor 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bzw. 5 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau. Infolge des positiven Ausblicks zu Beginn des Jahres und
1 Quelle: IWF, World Economic Outlook, Januar 2023
2 Sämtliche Produktionszahlen in diesem Kapitel wurden gegenüber den im Geschäftsbericht 2021 angeführten ersten Schätzungen aktualisiert.
Quellen: ICAC, IWF, Cotton Outlook, CCFG, FAO
um Versorgungsengpässe zu vermeiden, hatten viele Handelsunternehmen als Reaktion auf die Lieferketstenschwierigkeiten hohe Lagerstände an Bekleidung und Textilien aufgebaut. In Kombination mit wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheiten im dritten Quartal führte dies zu einem Einbruch der Nachfrage entlang der textilen Wertschöpfungskette.
Die Nachfrage nach Medizin- und Hygieneprodukten sowie die damit verbundene Nachfrage nach Fasern für Vliesstoffe normalisierte sich, nachdem die Pandemie in vielen Regionen zunehmend in den Hintergrund getreten war.

Das Produktionsniveau am Weltfasermarkt dürfte sich 2022 laut ersten Schätzungen um 1 Prozent auf 119 Mio. Tonnen erhöht haben. Die Baumwollproduktion stieg nach vorläufigen Schätzungen in der Saison 2021/2022 um 5 Prozent auf 25,2 Mio. Tonnen an. Dies ist vor allem auf eine Ausweitung der Anbauflächen zurückzuführen. Die Nachfrage stieg leicht um 1 Prozent auf 25,7 Mio. Tonnen. Die Baumwollbestände gingen infolgedessen zurück, blieben aber sowohl in absoluten Zahlen als auch im Vergleich zum Verbrauch (engl. "stocks-to-use ratio") weiter über dem Vorkrisennvieau.
Die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern ging 2022 insbesondere aufgrund der rückläufigen Nachfrage im vierten Quartal leicht um 1 Prozent auf 7,3 Mio. Tonnen zurück und blieb damit nur
3 Quelle: ITMF, 18th Global Textile Industry Survey, Januar 2023
geringfügig hinter dem Rekordjahr 2021 zurück. Im Gegensatz dazu nahm die weltweite Produktion von Lyocellfasern deutlich zu.
Bei Fasern aus synthetischen Polymeren betrug die Produktionsmenge nach ersten Schätzungen unverändert 80,9 Mio. Tonnen.

1
Die Entwicklung der Märkte für Stapelfasern war 2022 bei einer durchwegs hohen Volatilität von steigenden Preisen im ersten Halbjahr sowie einem deutlichen Rückgang der Nachfrage und Preise im zweiten Halbjahr geprägt.
Die Baumwollpreise entwickelten sich im Verlauf des Jahres äußerst volatil. Der Cotlook A-Index erreichte im Mai – im Sog steigender Rohstoffpreise und einer lockeren Geldpolitik – einen langjährigen Höchstwert von 173 US-Cent pro Pfund. Im dritten Quartal führten die restriktivere Geldpolitik vieler Notenbanken und die nachlassende Nachfrage wie auch an den internationalen Rohstoffmärkten zu Preisrückgängen. Diese Entwicklung setzte sich im vierten Quartal fort. Auf Jahressicht gaben die Baumwollpreise um 22 Prozent auf 99 US-Cent pro Pfund nach. Im historischen Vergleich bewegen sie sich jedoch weiterhin auf erhöhtem Niveau.
Der Preis für Polyester-Stapelfasern in China veränderte sich im Vorjahresvergleich kaum und legte per Ende Dezember um 2 Prozent auf RMB 7.175 zu. Unterjährig folgte der Preis den zwischenzeitlich gestiegenen Rohölpreisen und erreichte im Juni einen Höchststand von RMB 9.295 pro Tonne. Ab dem dritten Quartal sorgten nachgebende Rohölpreise für einen Preisrückgang.
Die Viscosepreise in China verzeichneten einen kontinuierlichen Anstieg im ersten Halbjahr und erreichten im Juni mit RMB 15.400 pro Tonne ihren Höchstwert. Im zweiten Halbjahr gerieten die Preise aufgrund der sinkenden Nachfrage zunehmend unter Druck. In Erwartung weiterer Preisrückgänge hielten sich die Garnspinnereien mit Käufen zurück und die Lagerbestände stiegen weiter. Erst nach den langsamen Öffnungsschritten in China und einer Reduktion der Produktiosmengen im Dezember setzte eine leichte Stabilisierung ein. Trotz des weitgehend negativen Preisverlaufs im zweiten Halbjahr verzeichneten die Preise für herkömmliche Viscose im Berichtsjahr einen Anstieg von 7 Prozent auf RMB 12.800 pro Tonne. Die hohen Kosten für Faserzellstoff und Chemikalien belasteten 2022 insbesondere nicht rückwärts integrierte Viscosehersteller. In Europa war der Anstieg der Produktionskosten aufgrund der deutlich gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten stärker als in China.
Die Preise für holzbasierte Spezialfasern wie jene der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ entwickelten sich bis ins dritte Quartal positiv, konnten sich aber dem negativen Markttrend im weiteren Verlauf des Jahres nicht entziehen.
Der chinesische Importpreis für Faserzellstoff, dem Schlüsselrohstoff für die Produktion von holzbasierten Cellulosefasern, lag per Ende Dezember mit USD 900 pro Tonne 1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Allerdings stieg der Preis infolge von angebotsseitigen Problemen Ende August auf USD 1.220 pro Tonne und erreichte damit einen langjährigen Höchststand. Vor allem im vierten Quartal gab der Preis in einem Umfeld eines sich ausweitenden Angebots und sinkender Nachfrage wieder deutlich nach. Die chinesischen Preise für Papierzellstoff konnten ihr hohes Niveau länger halten. Dies war vor allem auf eine andauernde Angebotsknappheit zurückzuführen. Die Preise lagen per Ende 2022 um 44 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Aufpreis von Faserzellstoff im Vergleich zu Papierzellstoff erreichte im Berichtsjahr einen langjährigen Tiefstand.

1 Quellen: ICAC, Cotton Outlook, CIRFS, TFY, Lenzing Estimates 2 Quellen: CCFG, CCA
Die Lenzing Gruppe war 2022 wie der Großteil der verarbeitenden Industrie in Europa zunehmend von den extremen Entwicklungen an den globalen Energie- und Rohstoffmärkten betroffen. Im dritten und vierten Quartal verschlechterte sich das Marktumfeld deutlich und das sich eintrübende Konsumklima belastete die Geschäftsentwicklung der Lenzing zusätzlich.
Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtsjahr um 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 2,57 Mrd. Dieser Anstieg ist primär auf höhere Faserpreise zurückzuführen, wobei Währungseffekte diese Preisentwicklung begünstigten. Die verkaufte Fasermenge verringerte sich, während die verkaufte Zellstoffmenge einen Anstieg verzeichnete.
Die Ergebnisentwicklung spiegelt neben dem Nachfragerückgang insbesondere die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten wider. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) ging 2022 um 33,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf EUR 241,9 Mio. zurück. Die EBITDA-Marge verringerte sich von 16,5 auf 9,4 Prozent. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei EUR 16,5 Mio. (nach EUR 200,6 Mio. 2021) und die EBIT-Marge bei 0,6 Prozent (nach 9,1 Prozent 2021). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei minus EUR 10,1 Mio. (nach EUR 182,9 Mio. 2021).
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung und des deutlich verschlechterten Marktumfelds startete Lenzing im dritten Quartal ein Programm zur Reorganisation und Kostensenkung. Die Umsetzung des Programms verläuft planmäßig und soll nach vollständiger Implementierung annualisiert mindestens EUR 70 Mio. an Kosten einsparen.
Der Steueraufwand in Höhe von EUR 27,2 Mio. (nach EUR 55,2 Mio. 2021) ist durch Währungseffekte aufgrund der Umrechnung von Steuerposten von der lokalen in die funktionale Währung und durch die Wertberichtigung von Steueraktivposten einzelner Konzernunternehmen beeinflusst.
Der Brutto-Cashflow verringerte sich 2022 um 34,2 Prozent auf EUR 244,8 Mio. Dieser Rückgang ist vor allem auf die negative Ergebnisentwicklung zurückzuführen. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag aufgrund des gestiegenen Working Capital bei minus EUR 43,2 Mio. (nach EUR 394 Mio. 2021). Maßnahmen, die im vierten Quartal 2022 eingeleitet wurden, minderten den Anstieg des Working Capital bis zum Jahresende. Der Free Cashflow lag insbesondere aufgrund der hohen Investitionstätigkeit in Verbindung mit den Schlüsselprojekten in Thailand und Brasilien bei minus EUR 740,7 Mio. (nach minus EUR 445,5 Mio. 2021). Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) beliefen sich im Berichtsjahr auf EUR 698,9 Mio. Dies ist zwar ein Rückgang von 17,2 Prozent im Vorjahresvergleich, aber immer noch einer der höchsten Werte in der Unternehmensgeschichte. Der Liquiditätsbestand verringerte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 59,7 Prozent auf EUR 453,3 Mio. per Ende Dezember 2022.
Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum 31. Dezember 2021 um 3,8 Prozent auf EUR 5,53 Mrd. per Ende 2022. Die wesentlichsten Veränderungen betreffen die Erhöhung des Sachanlagevermögens aufgrund der Investitionstätigkeiten und die damit einhergehende Erhöhung der Finanzverbindlichkeiten.
Das bereinigte Eigenkapital ging aufgrund der operativen Ergebnisentwicklung um 1,3 Prozent auf EUR 2,09 Mrd. zurück. Die bereinigte Eigenkapitalquote liegt infolgedessen bei 37,8 Prozent. Die Nettofinanzverschuldung lag Ende 2022 bei EUR 1,87 Mrd. (nach EUR 977 Mio. per 31. Dezember 2021). Dieser Anstieg ist insbesondere auf die Finanzierung des Zellstoffprojekts in Brasilien zurückzuführen. Das Net Gearing erhöhte sich infolgedessen auf 89,5 Prozent zum Stichtag (nach 46,2 Prozent per 31. Dezember 2021). Das Trading Working Capital stieg um 47,3 Prozent auf EUR 570,7 Mio., darin enthalten sind im Wesentlichen ein Anstieg des Vorrätevermögens in Höhe von EUR 235,6 Mio. infolge gestiegener Herstellungskosten sowie der Inbetriebnahme der neuen Werke in Thailand und Brasilien und ein gegenläufiger positiver Effekt aus dem Factoring-Programm in Höhe von EUR 38 Mio.
Im Detail stellt sich die Umsatz- und Ertragsentwicklung im Berichtsjahr wie folgt dar:
| Veränderung | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2022 | 2021 | Absolut | Relativ | |||
| Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 371,1 | 16,9% | ||
| Umsatzkosten | -2.162,6 | -1.692,8 | -469,8 | 27,8 % | ||
| Bruttoergebnis vom Umsatz |
403,1 | 501,9 | -98,7 | -19,7% | ||
| Sonstige betriebliche Erträge |
73,1 | 78,0 | -4,9 | -6,3 % | ||
| Vertriebs aufwendungen |
-286,7 | -234,0 | -52,8 | 22,6 % | ||
| Verwaltungs aufwendungen |
-137,2 | -117,5 | -19,6 | 16,7 % | ||
| Forschungs- und Entwicklungs aufwendungen |
-29,2 | -24,0 | -5,2 | 21,8 % | ||
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-6,6 | -3,8 | -2,9 | 77,1 % | ||
| EBIT | 16,5 | 200,6 | -184,2 | -91,8% | ||
| Finanzerfolg | -26,5 | -17,7 | -8,8 | 49,9 % | ||
| EBT | -10,1 | 182,9 | -193,0 | n/a | ||
| Steueraufwand | -27,2 | -55,2 | 28,0 | -50,8 % | ||
| Jahresüberschuss/- fehlbetrag |
-37,2 | 127,7 | -165,0 | n/a |
1) Seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 berichtet die Lenzing Gruppe ihre Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren. Die bisherige Darstellung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren. Die vollständige Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist im Konzernabschluss dargestellt.
Die Steuerung des Geschäfts der Lenzing Gruppe wird in die zwei Divisions "Fiber" und "Pulp" gegliedert.
Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellten im Geschäftsjahr 2022 die Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.
Im Berichtsjahr wurden auch wesentliche Änderungen im Lenzing Vorstand beschlossen. Stephan Sielaff folgte per 1. April 2022 als Vorstandsvorsitzender auf Cord Prinzhorn, der im vierten Quartal 2021 den Vorstandsvorsitz interimistisch übernommen hatte. Der Vorstand wurde gleichzeitig auf vier Personen reduziert. Nico Reiner wurde per 1. Januar 2023 zum neuen Chief Financial Officer bestellt. Thomas Obendrauf setzte den Aufsichtsrat im März des Berichtsjahres darüber in Kenntnis, für eine weitere Verlängerung seines Vertrages nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Bis zum Eintritt von Nico Reiner übte Stephan Sielaff die Aufgaben des Finanzvorstands interimistisch aus, Thomas Obendrauf stand dem Unternehmen beratend zur Seite. Das Vorstandsmandat von Chief Pulp Officer Christian Skilich wurde indes vorzeitig um weitere drei Jahre bis 31. Mai 2026 verlängert.
Zudem wurde auch eine umfassende Überprüfung der Unternehmensstrategie durchgeführt. Infolgedessen wird Lenzing ihren profitablen Wachstumskurs nach der erfolgreichen Umsetzung der beiden Schlüsselprojekte in Thailand und Brasilien fortsetzen, ihren Fokus auf nachhaltige und hochwertige Premium-Fasern für Textilien und Vliesstoffe schärfen und parallel den Übergang von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter forcieren. Lenzing passte basierend auf dieser weiterentwickelten Unternehmensstrategie auch ihre finanziellen Ziele an und wird, ein gesundes wirtschaftliches Umfeld vorausgesetzt, ihr EBITDA bis 2027, bei einem ROCE von über 12 Prozent1 , auf über EUR 1 Mrd. deutlich steigern.
In der Division Fiber werden alle Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe mit den unterschiedlichen Generationen von holzbasierten Cellulosefasern zusammengefasst.
Spezialfasern sind die große Stärke von Lenzing. Mit der Eröffnung des Lyocellwerks in Thailand sowie den Investitionen in die bestehenden Produktionsstandorte wird Lenzing 100 Prozent des Faserumsatzes aus dem Geschäft mit holzbasierten, biologisch abbaubaren Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ erzielen.
Lenzing investiert derzeit mehr als EUR 200 Mio. in die Produktionsstandorte in China und Indonesien, um bestehende Kapazitäten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing steht Lenzing kurz vor der erfolgreichen Konvertierung einer Linie auf TENCEL™ Modalfasern. Im Zuge der erheblichen Investitionen am indonesischen Standort in Purwakarta schafft Lenzing zusätzliche Kapazitäten für LENZING™ ECOVERO™ Fasern. Der Standort wird damit noch 2023 zum reinen Spezialviscose-Anbieter.
Neben dem neuen Lyocellwerk in Thailand, das CO2-neutral betrieben wird, stehen auch die Investitionen an den bestehenden Standorten im Einklang mit den Zielen der Lenzing, die CO2-Emissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2050 eine CO2-neutrale Produktion zu erreichen.
Mit der Positionierung ihrer Produktmarken sendet Lenzing seit 2018 eine starke Botschaft an die Konsument:innen. Mit TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ als Dachmarken für alle Spezialitäten im Textilbereich, VEOCEL™ als Dachmarke für alle Spezialitäten im Vliesstoffbereich und LENZING™ für alle industriellen Anwendungen bringt das Unternehmen gezielt seine Stärken zum Ausdruck. Durch gezielte Kommunikationsmaßnahmen steigerte Lenzing auch 2022 die Sichtbarkeit ihrer Marken. Die Marke TENCEL™ bleibt die am stärksten wachsende Ingredient Brand der Textil- und Bekleidungsindustrie und erreichte bereits den zweiten Platz im weltweiten Bekanntheits-Ranking.
Die externen Umsatzerlöse der Division Fiber erreichten 2022 einen Wert von EUR 2,09 Mrd. 64,9 Prozent davon entfielen auf Fasern für Textilien, 35,1 Prozent auf Fasern für Vliesstoffe und Spezialanwendungen. Die Faserverkaufsmenge ging aufgrund des deutlich verschlechterten Marktumfelds insbesondere im Verlauf des dritten Quartals und im vierten Quartal auf ca. 814.000 Tonnen (nach ca. 909.000 Tonnen 2021) zurück. Der Anteil der Spezialfasern am Faserumsatz erhöhte sich auf 73,7 Prozent (nach 72,5% 2021). Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 32,9 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 92,8 Mio.
Ein sehr schwieriges Umfeld bestimmte den Markt für Textilfasern im zweiten Halbjahr 2022. Im ersten Halbjahr entwickelte sich die Nachfrage nach holzbasierten Spezialfasern der Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™ noch sehr gut. Die steigenden Produktionskosten konnten größtenteils noch an die Kunden weitergegeben werden, belasteten die Entwicklung aber bereits ab dem ersten Quartal. Der im März verhängte Lockdown in Shanghai stellte weitere Herausforderungen in Bezug auf die Lieferkette in China dar.
Im Juli verlangsamte sich die weltweite Fasernachfrage dann als Folge des verschlechterten Konsumklimas, der unsicheren Marktaussichten und der hohen Lagerbestände in der gesamten textilen Wertschöpfungskette wesentlich. Im Zuge dieser Entwicklungen
1 Bereinigt um große Anlagen im Bau und in der Anlaufphase
ging im zweiten Halbjahr auch die Nachfrage nach Lenzing Fasern zurück und lag deutlich unter dem Niveau des ersten Halbjahres.
Lenzing baute auch in diesem sehr schwierigen Marktumfeld ihre Vorreiterrolle bei Nachhaltigkeit, Innovation und Transparenz im Textilbereich weiter aus. Mit der Präsentation der CO2-neutralen Fasern der Marke LENZING™ FR erweiterte Lenzing etwa ihr CO2 neutrales Faserportfolio für die Segmente Schutz- und Arbeitsbekleidung. Lenzing erhielt den ITMF Award 2022 der International Textile Manufacturers Federation (ITMF) für ihre ressourcenschonende Indigo Color Technologie, die seit 2021 bei der Erzeugung von TENCEL™ Modalfasern speziell für Denim-Stoffe zur Anwendung kommt. Darüber hinaus erreichte das Unternehmen mit 300.000 Tonnen Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ einen echten Meilenstein in der Produktion von ökologisch verantwortungsbewusster Viscose.
Das Geschäft mit TENCEL™ Luxe Filamentgarnen entwickelte sich 2022 erfolgreich weiter. Das Interesse von Designern und Marken der Haute Couture, im Luxus- und Premiumsegment sowie im klassischen Bekleidungssegment wächst stetig. Auch das innovative Lyocell-Filamentgarn wurde im Berichtsjahr gleich mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einem ISPO Award und PETA India Awards in zwei Kategorien.
Mit einer Reihe globaler Kampagnen und Initiativen steigerte Lenzing auch weiter die Bekanntheit und Sichtbarkeit ihrer Marken TENCEL™ und LENZING™ ECOVERO™. Die Marke TENCEL™ unterstützt seit 1992 Kunden und Partner der Textil- und Bekleidungsindustrie mit nachhaltigen Faserinnovationen. 2022 setzte Lenzing anlässlich des Markenjubiläums unter dem Motto "Feel Good Fibers Since 1992" Kunden- und Mitarbeiteraktivitäten in verschiedenen Regionen. In den ersten sechs Monaten erreichte die Kampagne weltweit mehr als 110 Mio. Konsument:innen.
Der Erfolg der Marke TENCEL™ spiegelt sich auch in der Zusammenarbeit mit mehr als 650 Markenpartnern wider, darunter internationale Marken wie Aramis, Calzedonia, Intimissimi, Levi's, Marc O'Polo, Timberland und Vogue sowie aufstrebende Marken wie BN3TH, Calla The Label, Indian Terrain, Mother of Pearl, Muun und Taneira.
Lenzing und die Marke TENCEL™ durften sich auch bei der Oscarverleihung 2022 wieder über international sehr positive Aufmerksamkeit freuen. Gemeinsam mit der Organisation RCGD Global (vormals Red Carpet Green Dress™) wurden drei maßgeschneiderte Kleider aus TENCEL™ Lyocellfasern und TENCEL™ Luxe Filamenten einer Welt-Öffentlichkeit präsentiert. Im Dezember folgte die Kooperation der Marke TENCEL™ mit RCGD Global bei der Filmpremiere von "Avatar: The Way of Water". Bis heute wurden im Rahmen der Zusammenarbeit mit RCGD Global über Social Media und Öffentlichkeitsarbeit mehr als 2,1 Mrd. Impressions erzielt.
Der Bereich Fasern für Vliesstoffe (engl. nonwoven fibers) ist eine wichtige strategische Säule der Lenzing Gruppe und wird kontinuierlich ausgebaut. Lenzing verstärkte im Berichtsjahr ihre Entwicklungsaktivitäten in Hygiene- wie auch in technischen Anwendungen, um das Einsatzgebiet ihrer Lyocell- und Viscosefasern zu erweitern und neue nachhaltige Innovationen in der Vliesstoffindustrie voranzutreiben. Zu diesem Zweck arbeitete Lenzing in ihrem Vliesstoff-Innovationszentrum 2022 intensiv mit Kunden und Partnern entlang der Wertschöpfungskette zusammen.
Das Bewusstsein der Verbraucher:innen für verantwortungsbewusst hergestellte Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen wächst stetig. Dieser weltweite Konsumtrend zu weniger Plastik und mehr umweltschonenden und CO2-neutralen Produkten gepaart mit Gesetzen und Richtlinien zur Förderung ökologischer Nachhaltigkeit unterstützen das Wachstum der Lenzing in diesem Bereich weiter.
Lenzing verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 eine solide Geschäftsentwicklung im Bereich Fasern für Vliesstoffe, sah sich im zweiten Halbjahr aber mit deutlich gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten konfrontiert. Diese konnten nur verzögert an den Markt weitergegeben werden. In Summe entwickelte sich die Nachfrage stabil, während sich der Umsatz aufgrund höherer Faserpreise deutlich erhöhte.
Nach Einführung der ersten CO2-neutralen Cellulosefasern am weltweiten Vliesstoffmarkt im Vorjahr, unterstütze Lenzing den finnischen Vliesstoffhersteller Suominen in der Entwicklung und Vermarktung des ersten CO2-neutralen Vliesstoffes, hergestellt ausschließlich aus VEOCEL™ Fasern. Mit der Marke Naif konnte Lenzing außerdem einen weiteren Co-Branding-Partner für ihre CO2-neutralen VEOCEL™ Fasern in Babywischtüchern gewinnen.
Lenzing steigerte im Berichtsjahr auch die Bekanntheit und Sichtbarkeit ihrer Marke VEOCEL™ weiter. Die Zahl der lizenzierten Produkte vervierfachte sich im Vorjahresvergleich, das Netzwerk an Co-Branding-Partnern und das Social-Media-Engagement wurden deutlich ausgebaut. Nach der erfolgreichen #ItsInOurHands Initiative, die sich zum Ziel setzte, das Bewusstsein der Konsument:innen für die Verwendung von biologisch abbaubaren Feuchttüchern zu steigern, unterstreicht die neue globale VEOCEL™ Kampagne "Cares for the Future" die Mission der Marke einer nachhaltigen Zukunft für kommende Generationen. Mit dem Schwerpunkt "Cares for Forests" machte sie die Bedeutung einer nachhaltigen Rohstoffbeschaffung deutlich. Ende 2022 startete Lenzing außerdem mit "Cares for the Climate" eine Social-Media-Kampagne, die Konsument:innen in Europa, den USA und Asien über die Reduktion von CO2-Emissionen und klimaschonende Lösungen aufklärt und beim Kauf ihrer Produkte unterstützt.
Die holzbasierten Cellulosefasern der Lenzing werden aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften auch in einer breiten Palette von technischen Spezialanwendungen eingesetzt. Das Anwendungsspektrum reicht von industriellen Hochtemperatur-Dämmstoffen bis hin zu biologisch abbaubaren, spülbaren Einwegtüchern. Zu weiteren Anwendungen gehören Kunstledersubstrate mit hohen Feuchtigkeitsmanagement-Eigenschaften, nachhaltige Verpackungsmaterialien, Materialien zur Maximierung der Sicherheit von wiederaufladbaren Batterien und Filtermedien mit verbesserten Trenneigenschaften.
Lenzing stellt an den Standorten, an denen sie Viscose- oder Modalfasern produziert, als Co-Produkt unter anderem LENZING™ Natriumsulfat her. Dieses wird in der Waschmittel- und Glasindustrie sowie für die Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln eingesetzt. Im Berichtsjahr entwickelte sich die Verkaufsmenge analog zur Faserproduktion leicht rückläufig.
Die Division Pulp bündelt sämtliche Geschäftsaktivitäten der Lenzing Gruppe vom Holzeinkauf hin zur Erzeugung von Faserzellstoff und Bioraffinerie-Produkten. Neben den Produktionsaktivitäten in Paskov (Tschechien) und Lenzing richtete sich der Fokus der Division 2022 auf die Inbetriebnahme und das Hochfahren des Zellstoffwerks in Brasilien. Dieses größte Investitionsprojekt der Unternehmensgeschichte konnte trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im vorgegebenen Kostenrahmen realisiert werden. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde.
Mit dem neuen Zellstoffwerk, das mit einer Nennkapazität von 500.000 Tonnen pro Jahr das weltweit größte seiner Art ist, stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und damit auch das Spezialfaserwachstum im Sinne der Unternehmensstrategie. Es zählt darüber hinaus zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt und speist überschüssigen Strom als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz ein. Für die Bereitstellung der Biomasse sicherte sich LD Celulose einen über 44.000 ha großen, FSC®-zertifizierten Nutzwald und pachtete weitere Flächen, um im Endausbau über ca. 70.000 ha FSC®-zertifizierte Waldfläche zu verfügen1 . Diese Plantagen stehen ganz im Einklang mit der Richtlinie und den hohen Standards der Lenzing für die Beschaffung von Holz und Zellstoff.
Im Oktober wurde das Zellstoffprojekt von Lenzing und LD Celulose beim Transformational Business Award 2022 der Financial Times und der International Finance Corporation (IFC), einem Mitglied der Weltbankgruppe, mit einem Sonderpreis in der Kategorie "Transformative Lösungen für den Klimawandel" ausgezeichnet.
Im Sinne ihrer weiterentwickelten Unternehmensstrategie wird Lenzing das Thema Recycling weiter verstärken und damit die Transformation der Textil- und Vliesstoffindustrien von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft beschleunigen. Lenzing entwickelt und fördert bereits seit Jahren proaktiv Innovationen im Bereich Recycling (z.B. REFIBRA™ und Eco Cycle Technologie), um Lösungen für das globale Textilabfallproblem bereitzustellen. Seit 2021 arbeitet Lenzing mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra zusammen, um gemeinsam neue Verfahren für das Recyceln von Alttextilien zu entwickeln. Die beiden Unternehmen planen eine Erweiterung der Kapazitäten für die Zellstoffgewinnung aus Alttextilien. Ziel ist es, bis 2025 in der Lage zu sein, ca. 25.000 Tonnen Alttextilien pro Jahr zu recyceln. Um den Wandel zu beschleunigen, unterzeichnete Lenzing im Berichtsjahr eine mehrjährige Liefervereinbarung mit dem schwedischen Recyclingpionier Renewcell. Die Vereinbarung gilt für einen Zeitraum von fünf Jahren und beinhaltet den Kauf von 80.000 bis 100.000 Tonnen des zu 100 Prozent recyceltem Textilzellstoffs der Marke Circulose®.
Die externen Umsatzerlöse der Division Pulp erreichten 2022 einen Wert von EUR 466,9 Mio. Das Ergebnis der Division (EBITDA) lag bei EUR 310 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei EUR 221,1 Mio.
Die negativen Entwicklungen an den Energiemärkten infolge des Ukraine-Kriegs beeinflussten auch maßgeblich den Holzmarkt. Die erhöhte Nachfrage nach Brennholz, Pellets und forstlicher Biomasse schränkte die Verfügbarkeit von Industrieholz deutlich ein, wodurch auch die Preise stark zulegten.
Erst gegen Ende des Berichtsjahres setzte eine leichte Stabilisierung der Preisentwicklung ein.
Die aktuelle Beschaffungsstrategie der Lenzing Gruppe mit langfristigen Rahmenvereinbarungen erzielte einen guten Stabilisierungseffekt auf Mengen und Preise. Lenzing konnte ihre Zellstoffstandorte in Lenzing (Österreich) und Paskov (Tschechien) in der Berichtsperiode daher ausreichend mit Holz versorgen.
Die Auditierungen nach den Forstzertifizierungssystemen Forest Stewardship Council® (FSC®) und Programme for the Endorsement of Forest Certification (PEFC) bestätigte auch 2022 für beide Standorte, dass zusätzlich zu den strengen Forstgesetzen in den Lieferländern sämtliche eingesetzte Holzmengen aus PEFC- und FSC-zertifizierten oder -kontrollierten Quellen stammen2 .
Die Division Pulp versorgt die Faserproduktionsstandorte der Lenzing Gruppe mit hochwertigem Faserzellstoff und betreibt an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis (Brasilien) eigene Faserzellstoffwerke. Das neue Zellstoffwerk in Brasilien wurde 2022 erfolgreich in Betrieb genommen. Das Hochfahren der Produktion erfolgte erwartungsgemäß bis Ende 2022. Der Eigenversorgungsgrad erhöhte sich damit auf mehr als 75 Prozent und Lenzing etablierte sich auch als struktureller Lieferant im weltweiten Zellstoffmarkt. Der extern bezogene Faserzellstoff wird größtenteils auf Basis langfristiger Verträge zugekauft. In den Zellstoffwerken der Lenzing Gruppe wurden 2022 ca. 790.000 Tonnen Faserzellstoff produziert.
Der Preis für importierten laubholzbasierten Faserzellstoff in China stieg 2022 um 6 Prozent auf ca. USD 1.045 pro Tonne im Durchschnitt. Dieser Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf die hohe Nachfrage im ersten Halbjahr, Kapazitätsverknappungen und anhaltende Probleme in der gesamten Lieferkette zurückzuführen.
In den Bioraffinerien der Lenzing Gruppe werden neben Faserzellstoff auch Bioraffinerie-Produkte gewonnen und vermarktet, wodurch weitere Bestandteile des wertvollen Rohstoffes Holz stofflich verwertet werden. Namhafte Kunden aus der Lebensmittel-, Futter-, Pharma- und Chemiebranche setzen auf die biobasierten Produkte aus Lenzing.
1 FSC-Lizenzcode: FSC-C175509, FSC-C165948
Lenzing profitierte auch 2022 vom Trend zu mehr Nachhaltigkeit und regionalen Lieferketten. Eine vom Forschungsinstitut Quantis durchgeführte Lebenszyklus-Analyse bestätigte, dass Essigsäure der Marke LENZING™ Acetic Acid Biobased einen um mehr als 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als vergleichbare Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe.
Die Umsätze der Bioraffinerie-Produkte LENZING™ Acetic Acid Biobased und LENZING™ Furfural Biobased entwickelten sich analog zur allgemeinen Preisentwicklung positiv. Die hohen Energiepreise führten auch bei LENZING™ Magnesium-Lignosulphonate Biobased zu einem Preis- und Nachfrageanstieg. Lenzing stärkte damit im Berichtsjahr eine weitere Säule ihres Produktportfolios.
Die Themen "Energie" und "Weitere Rohstoffe" sind als wesentliche Einflussfaktoren auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Lenzing Gruppe den Divisions "Fiber" und "Pulp" zuzuordnen.
Lenzing zählt mit ihrem Bioraffinerie-Konzept an den Standorten Lenzing, Paskov und Indianópolis zu den Vorreitern einer möglichst energieautarken Faser- und Zellstoffproduktion und arbeitet an den anderen Produktionsstandorten kontinuierlich an der Verbesserung der Energieeffizienz.
Lenzing bereitet sich bestmöglich auf die Situation langfristig erhöhter Energiepreise und akuter Energieknappheit vor. Im Berichtsjahr wurde intensiv daran gearbeitet, die Energievorräte aufzufüllen. Lenzing ist ein Unternehmen mit internationalem Footprint und daher teilweise in der Lage, bestimmte lokale Herausforderungen, wenn auch zu höheren Kosten, global auszugleichen. Die aktuelle Kosten- und Versorgungssituation beeinflusst die mitteleuropäischen Standorte, insbesondere den Standort Heiligenkreuz (Österreich), wo derzeit an einem nachhaltigen Energiekonzept gearbeitet wird, am stärksten.
In Europa sind die Energiepreise 2022 ausgehend von einem bereits historischen Preisniveau im Vorjahr weiter deutlich gestiegen. Die Preisentwicklung in Europa ist insbesondere auf die Gasverknappung durch Russland zurückzuführen, wodurch sich der Gaspreis im Spotmarkt bei teilweise extremer Volatilität um 168 Prozent im Vorjahresvergleich auf durchschnittlich EUR 123,4 pro MWh erhöhte. Die Vorbereitungen auf den Winter kennzeichneten die Einspeicheraktivitäten im Sommer 2022 und ließen den Gaspreis zeitweise auf bis zu EUR 236 pro MWh im monatlichen Durchschnitt steigen.
Der Strompreis entwickelte sich ähnlich der Gaspreisentwicklung, auch weil die Produktion von erneuerbaren Energien im Sommer schwächer war als in den Vorjahren. Der Preisanstieg bei Strom lag bei 145 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Gasverknappung in Europa führte zu hohen Flüssiggasimporten, die wiederum anderswo durch Kohle ersetzt werden mussten. Damit stieg auch der Kohlepreis um 139 Prozent im Vorjahresvergleich.
Die Preise für CO2-Zertifikate und Rohöl erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 52 Prozent bzw. 40 Prozent.
Die Einkaufsstrategie der Lenzing Gruppe für die Hauptkostenträger Strom und Gas basiert größtenteils auf einer Beschaffung über den Spotmarkt. Die Preisanstiege an den globalen Energiemärkten resultierten daher 2022 auch in einer deutlichen Erhöhung der Energiekosten des Unternehmens.
Die Energieanlagen am Standort Lenzing liefen in der Berichtsperiode überwiegend im Normalbetrieb. Lenzing eröffnete im Oktober auf einer Fläche von 55.000 m² die größte Photovoltaik-Freiflächenanlage des Landes Oberösterreich. Darüber hinaus wurden mehrere Dachanlagen installiert. Die gesamte Leistung der PV-Anlagen beläuft sich auf mehr als 7 MWp. Lenzing unterzeichnete darüber hinaus einen Stromliefervertrag mit dem Grünstromerzeuger Enery und Energie Steiermark und finanziert damit eine Photovoltaikanlage im Bezirk Deutschlandsberg. Mit dem daraus erzeugten Strom wird nach erfolgter Inbetriebnahme ab dem vierten Quartal 2023 das Faser- und Zellstoffwerk am Standort in Lenzing versorgt. Die Leistung der Anlage wird sich auf 5,5 MWp belaufen. Mit dem kontinuierlichen Ausbau der erneuerbaren Energien macht sich Lenzing unabhängiger von globalen Energiemärkten und reduziert weiter ihre CO2-Emissionen entsprechend der strategischen Zielvorgaben.
Die Energieanlagen in Paskov liefen ebenfalls im Normalbetrieb. Die überschüssige Energie wurde ins öffentliche Stromnetz eingespeist.
Die Energiepreise in Nordamerika folgten basierend auf einem niedrigeren Niveau und bei deutlich geringerer Volatilität dem internationalen Trend. Am Standort Mobile (USA) erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 53 Prozent (Erdgas) bzw. 20 Prozent (Strom).
Die Anlagen in Purwakarta (Indonesien) wurden mit hohen Verfügbarkeiten betrieben und weiter optimiert. Der Kohlepreis stieg im Vorjahresvergleich um 50 Prozent, wobei der Preis im zweiten Halbjahr um 9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr zurückging. Der Netzstrompreis lag im Berichtsjahr im Durchschnitt 14 Prozent über dem Vorjahresniveau. Lenzing bezieht an ihrem indonesischen Standort seit Juli des Vorjahres grünen Strom aus erneuerbaren Quellen.
Die Dampfkosten am Standort Nanjing (China) folgten dem steigenden Kohlepreis und lagen 25 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Netzstrompreis lag 27 Prozent darüber. Die Umstellung der Energieversorgung von Kohle auf Erdgas mit dem Ziel CO2-Emissionen zu reduzieren wurde 2022 weiter erfolgreich vorangetrieben.
Im ersten Halbjahr 2022 wurde die Lyocellanlage am Standort Prachinburi (Thailand) in Betrieb genommen. Die Strom- und Dampfpreise befinden sich seither auf ähnlichem Niveau wie am Standort Nanjing. Der neue Standort in Thailand wird CO2-neutral betrieben.
Der starke Anstieg der Energiepreise infolge der Pandemie und des Ukraine-Kriegs verursachte auch eine Verknappung des Angebots und deutliche Preisanstiege an den globalen Rohstoffmärkten.
Natronlauge kommt bei der Herstellung von Faserzellstoff zum Einsatz und ist ein wichtiges Vorprodukt für die Herstellung von Viscose- und Modalfasern. Sie fällt als Nebenprodukt bei der Chlorproduktion an. Die Preise für Natronlauge erhöhten sich im Berichtsjahr um ein Vielfaches und erreichten weltweit ein neues Rekordniveau. Grund dafür ist eine stabil hohe Nachfrage bei gleichzeitiger Angebotsknappheit infolge der hohen Energiepreise und einer rückläufigen Nachfrage nach Chlor.
Schwefel ist ein wichtiges Ausgangsprodukt für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelsäure. Beide Rohstoffe werden wiederum im Viscoseverfahren eingesetzt. Die Schwefelpreise stiegen im ersten Halbjahr 2022 deutlich und erreichten ebenfalls neue Rekordwerte. Maßgeblich dafür waren eine erhöhte Nachfrage und geringere Produktionsmengen infolge der Pandemie – mit zwischenzeitlich negativen Auswirkungen auf die Verfügbarkeit am Markt. Im zweiten Halbjahr 2022 reduzierte sich die Schwefelnachfrage deutlich und die Preise stabilisierten sich in weiterer Folge.
In Others sind im Wesentlichen zentrale Headquarter-Funktionen und übergreifende Tätigkeiten sowie die Geschäftstätigkeit der Forschung und Entwicklung und des BZL-Bildungszentrums Lenzing GmbH (Ausbildung und Personalentwicklung) zusammengefasst. Die Umsatzerlöse in Others erreichten 2022 einen Wert von EUR 5 Mio. Das Ergebnis (EBITDA) lag bei minus EUR 100,3 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) bei minus EUR 111,2 Mio.
Die Kursentwicklung der Lenzing Aktie spiegelte das allgemeine negative Marktumfeld im Geschäftsjahr 2022 wider. Die Lenzing Aktie startete mit einem Kurs von EUR 120,00 in das Börsenjahr 2022, erreichte im Januar das Jahreshoch von EUR 133,00 und am 19. Oktober das Jahrestief von EUR 45,35. Zum Ende des Berichtsjahres notierte die Lenzing Aktie bei EUR 54,80. Dies entspricht einem Kursrückgang von minus 54,3 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn. Der Wiener Leitindex ATX beendete das Jahr mit einem Minus von 19,1 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn.
Für das Geschäftsjahr 2021 wurde im Berichtsjahr eine Dividende von EUR 4,35 ausgeschüttet. Der Vorstand der Lenzing hat außerdem beschlossen, die Dividendenpolitik anzupassen. Ab dem Geschäftsjahr 2023 (mit Ausschüttung 2024) plant Lenzing eine jährliche Dividende von mindestens EUR 4,50 (inflationsbereinigt) pro Aktie. Die Ausschüttung der Dividende erfolgt vorbehaltlich spezifischer Dividendenvorschläge des Vorstands und des Aufsichtsrates. Diese Vorschläge können von der neuen Dividendenpolitik abweichen, sofern dies unter den dann herrschenden Umständen angemessen ist, und unterliegen der Entscheidung der Hauptversammlung.
Der Bereich "Research & Development" spielt für die Forschungsund Entwicklungsaktivitäten der Lenzing Gruppe eine zentrale Rolle. Ende 2022 waren in diesem Bereich 218 Mitarbeiter:innen beschäftigt (2021: 222). Ein Großteil der Entwicklungstätigkeit erfolgt allerdings in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen des Unternehmens sowie mit externen Partnern. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, berechnet nach Frascati (abzüglich erhaltener Förderungen), beliefen sich auf EUR 34,8 Mio. (nach EUR 31,6 Mio. 2021). Per Ende 2022 verfügte Lenzing über 1.574 Patente und Patentanmeldungen (aus 182 Patentfamilien) in 53 Ländern.
Nachhaltigkeit mit besonderem Fokus auf Recycling und Kreislaufwirtschaft ist bei Lenzing nicht nur ein Kernwert in der Strategie, sondern auch Leitprinzip für Innovation und Produktentwicklung. So enthalten beinahe alle Entwicklungsprojekte wesentliche Aspekte in Bezug auf die ökologische Nachhaltigkeit. Der Bereich R&D arbeitet sowohl in der Produkt- als auch in der Prozessentwicklung kontinuierlich an Lösungen, die das ehrgeizige Ziel der CO2-Neutralität bis 2050 weiter unterstützen. Dazu gehören unter anderem Projekte zur Schließung von Produktionskreisläufen und der Reduktion von Abwässern sowie der Steigerung der Energieeffizienz und der Reduktion von CO2-Emissionen.
Das Thema Textilrecycling und die Transformation des textilen Geschäftsmodells von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft war auch 2022 ein Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing. Mit dem schwedischen Zellstoffproduzenten Södra wurde auch im Berichtsjahr intensiv am gemeinsam Ziel gearbeitet, einen Prozess für das Recycling von Alttextilien zu entwickeln und eine Pilotanlage zu errichten. Gleichzeitig wurden auch die Entwicklungen der REFIBRA™ und Eco Cycle Technologien weiter vorangetrieben. Die Aktivitäten der Lenzing im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft wurden 2022 mit dem renommierten Umweltpreis der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) in der Kategorie "World without Waste" ausgezeichnet.
Neben dem Recycling von Alttextilien beschäftigt sich Lenzing auch verstärkt mit der Evaluierung weiterer Cellulosequellen als Rohstoffalternative – darunter Reststoffe aus dem Agrar- und Lebensmittelbereich. Nach der Präsentation einer TENCEL™ Limited Edition gemeinsam mit Orange Fiber 2021, ließ Lenzing im Berichtsjahr eine TENCEL™ Limited Edition mit Hanf als alternative Zellstoffquelle folgen. Hanf gilt als äußerst nachhaltige Faser und als Alternative zu vielen klassischen Textilfasern. Im umweltverträglichen Lyocell-Herstellungsprozess der Lenzing wurde damit erstmals auch Zellstoff auf Hanfbasis zu Lyocellfasern verarbeitet. Diese waren Grundlage für das weltweit erste biologisch abbaubare Stretch-Denim-Gewebe von Candiani Denim.
Lenzing erweiterte im Berichtsjahr auch ihr Angebot an nachhaltigen Spezialfasern für die Textil- und Vliesstoffbranchen. Der Einsatz von hydrophoben Fasern im Bereich der Hygieneprodukte ermöglichte die Herstellung von biologisch abbaubaren Prototypen für Hygieneanwendungen. Im Bereich der Wischtücher konnte der Trend hin zu 100 Prozent cellulosischen Produkten auf mehreren Ebenen unterstützt werden.
Die neuen matten TENCEL™ Lyocellfasern wurden speziell dafür entwickelt, um Licht zu streuen und den Glanz bei Denim-Anwendungen zu verringern. Durch die Kombination von Funktionalität und Ästhetik erhöhen matte Lyocellfasern die Vielseitigkeit von Denim-Designs und reduzieren gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der entstehenden Stoffe und Kleidungsstücke. Hergestellt im ressourcenschonenden Lyocellprozess bieten die neuen Fasern alle Komfortvorteile von klassischen TENCEL™ Lyocellfasern und verleihen dunklen, indigogefärbten, Stoffen ein tiefes und glanzreduziertes Aussehen.
TENCEL™ Modalfasern mit Indigo Color Technologie etablierten sich im Berichtsjahr weiter als umweltschonende Faseralternative im Denim-Segment. Dafür wurden sie auf der ITMF Jahreskonferenz in Davos (Schweiz) mit dem Preis für Nachhaltigkeit und Innovation ausgezeichnet. Bei der neuen Technologie wird das Indigo-Pigment in einem einstufigen Spinnfärbeverfahren direkt in die TENCEL™ Modalfasern eingearbeitet. Dieses Verfahren bietet eine bessere Farbechtheit als die herkömmliche Indigofärbung. Im Vergleich zu herkömmlichen Indigo-Garnen spart die Produktion von TENCEL™ Modalfasern mit Indigo Color Technologie ca. 99 Prozent Strom und Wasser, 80 Prozent Chemikalien und 100 Prozent Wärmeenergie, wodurch der ökologische Fußabdruck von Denim-Produkten deutlich reduziert wird.
Die beiden Projekte zur Vorwärtsintegration des Lyocellverfahrens, TENCEL™ Luxe und LENZING™ Web Technology, kombinieren die Prozess- und Produktentwicklung der Lenzing. Beide Projekte wurden im Berichtsjahr erfolgreich fortgeführt. Für die Entwicklung und die Produktion erster kommerzieller Volumina stehen beim Cellulose-Filament der Marke TENCEL™ Luxe zwei Pilotanlagen zur Verfügung. 2022 wurde das Verfahren weiterentwickelt, und Applikationsfelder wurden erschlossen. Diese reichen von Haute-Couture über Denim bis zu Active Wear, wobei etliche dieser gemeinsam mit Partnern durchgeführten Entwicklungen auch ausgezeichnet wurden, etwa mit dem ISPO Award 2022 für neu entwickelte elastanfreie Stretchfasern auf Basis von TENCEL™ Luxe Filamenten.
Die LENZING™ Web Technology stellt cellulosische Vliesstoffe direkt aus der Spinnmasse her. Diese Technologie wurde nun erfolgreich mit dem Zellstoff-Nasslegeverfahren verbunden, wodurch Vliesstoffe mit bis zu 60 Prozent Recyclinggehalt bei gleichzeitiger Reduktion des spezifischen Energiebedarfs hergestellt werden können. Die LENZING™ Web Technology wird im Markt für Hygiene- und Wischtuchanwendungen sowie in technischen Anwendungen eingesetzt.
Know-How-Transfer und Cross-Learning innerhalb der Lenzing Gruppe sind wesentliche Bestandteile der Tätigkeit der R&D Labor-und Pilotanlagenteams, die etwa auch bei der Inbetriebnahme der beiden Schlüsselprojekte in Thailand und in Brasilien eine zentrale Rolle spielten. Die In-House-Entwicklung neuer bzw. genauerer analytischer Methoden, die Entwicklung neuer Messverfahren und die Weitergabe dieser innerhalb der Produktionsbereiche sind ebenfalls wesentliche Aufgaben der R&D.
Kooperationen sind ein wesentlicher Teil der R&D Aktivitäten, sowohl innerhalb als außerhalb der Lenzing Gruppe. Es gibt einen intensiven Austausch mit den Applikations- und Innovationszentren in Hongkong und Purwakarta. Gemeinsam mit Kunden werden vor Ort neue Anwendungen für Textilfasern entwickelt. Lenzing intensiviert dadurch die globale Zusammenarbeit mit Partnern entlang der Werschöpfungskette. Im Vliesstoff-Entwicklungszentrum an der Hochschule Hof (Deutschland) werden neue innovative Anwendungen für nachhaltig erzeugte Vliesstoff-Fasern entwickelt.
Um Strukturen in der Textil- und Bekleidungsindustrie aufzubauen und damit eine gesamtheitliche Lösung für die Kreislaufwirtschaft zu erarbeiten, setzt Lenzing über die Kooperation mit Södra hinaus noch weitere Aktivitäten. Lenzing ist Partner im Horizon Europe Projekt CISUTAC (Circular and Sustainable Textile and Clothing) als auch im österreichischen Projekt EnzATex, die sich beide mit der Kreislaufführung von Textilien beschäftigen.
Lenzing treibt auch im Bereich Digitalisierung Entwicklungen im Rahmen von kooperativen Projekten voran. 2022 startete das FFGgeförderte Projekt REWAI (Reducing Energy and Waste using AI) mit Pro²Future, Universität Linz und TU Graz als Partnern. Ziel ist die Entwicklung einer Methode zur Vorhersage der Faserqualität auf Basis vorhandener Sensordaten (über die gesamte Produktion). Damit sollen notwendige Prozessänderungen frühzeitig erkannt und Minderqualitäten vermieden werden.
Neben Kooperationen zu konkreten Fragestellungen setzt Lenzing auch Aktivitäten, die zu einer vermehrten Bewusstseinsbildung beitragen sollen und speziell den Themen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mehr Sichtbarkeit verschaffen. 2022 wurden erstmals junge Forscher:innen mit dem Lenzing Young Scientist Award für exzellente Forschungsarbeiten in den Kategorien Fashion und Kreislaufwirtschaft, Textilrecycling sowie innovative Nutzung biobasierter Fasern von der Lenzing Gruppe ausgezeichnet. Ziel war es, Studierende zu fördern und eine Plattform zur Vernetzung mit der Textilindustrie zu schaffen. Bachelor- und Masterstudierende konnten sich mit ihren Arbeiten einer Jury aus namhaften Expert:innen der Industrie stellen. Die drei Gewinnerprojekte wurden bei der 61. Global Fiber Conference in Dornbirn mit einem Preisgeld von je EUR 5.000 prämiert.
Die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit in diversen Initiativen und Netzwerken dient einerseits dazu, Themen, vor allem im Bereich Nachhaltigkeit, breiter zu platzieren und gemeinsam voranzutreiben, andererseits ergeben sich daraus oft konkrete Projekte wie EPNOE (European Polysaccharide Network of Excellence) und RCI (Renewable Carbon Initiative), von denen Lenzing jeweils Gründungsmitglied ist.
Die Erweiterung der Eigenversorgung mit Faserzellstoff, die Erhöhung des Spezialitätenanteils und die Umsetzung der Klimaziele im Sinne der Unternehmensstrategie stellten 2022 die Schwerpunkte der Investitionsaktivitäten der Lenzing Gruppe dar.
Die Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte (CAPEX) gingen um 17,2 Prozent auf EUR 698,9 Mio. zurück. Das weiterhin hohe Niveau des Investitionsvolumens ist primär auf die Fertigstellung des Zellstoffprojekts in Brasilien zurückzuführen.
Mit dem neuen Zellstoffwerk, das über eine Nennkapazität von 500.000 to pro Jahr verfügt, stärkt Lenzing ihre Eigenversorgung mit Faserzellstoff und damit auch das Spezialfaserwachstum im Sinne der Unternehmensstrategie. Es zählt darüber hinaus zu den produktivsten und energieeffizientesten Werken der Welt und speist überschüssigen Strom als erneuerbare Energie ins öffentliche Netz ein. Der Start der Inbetriebnahme erfolgte pünktlich im ersten Halbjahr. Die Phase des Hochfahrens konnte Ende 2022 abgeschlossen und die ersten produzierten Mengen erfolgreich am Markt platziert werden. Lenzing hält 51 Prozent am Joint-Venture LD Celulose, das für den Bau des Werks gegründet wurde. Die Baukosten für dieses größte Projekt in der Unternehmensgeschichte der Lenzing liegen bei USD 1,38 Mrd. Die Finanzierung erfolgte im Wesentlichen mittels langfristigem Fremdkapital. IFC, ein Mitglied der World Bank Group, und IDB Invest, ein Mitglied der IDB Group, unterstützen das Investitionsprogramm. Die Exportkreditagentur Finnvera und sieben Geschäftsbanken beteiligten sich ebenfalls am Finanzierungspaket in Höhe von USD ca. 1,15 Mrd.
In Thailand wurde im ersten Quartal 2022 die weltweit größte Lyocell-Produktionsanlage eröffnet. Damit kann Lenzing ihren Spezialitätenanteil deutlich erhöhen und die strukturell wachsende Nachfrage nach Lyocellfasern der Marke TENCEL™ noch besser bedienen. Das Projekt konnte trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im geplanten Kostenrahmen realisiert, die bisher produzierten Mengen erfolgreich am Markt platziert werden. Die Produktionsanlage ist mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr die größte ihrer Art weltweit. Das Investitionsvolumen lag bei etwa EUR 400 Mio.
In China und Indonesien investiert Lenzing derzeit mehr als EUR 200 Mio., um bestehende Kapazitäten für herkömmliche Viscose in Kapazitäten für umweltverträgliche Spezialfasern umzuwandeln. In Nanjing arbeitet Lenzing an der Konvertierung einer Linie auf die Herstellung von Modalfasern. Das Produktportfolio des chinesischen Standortes wird damit gänzlich aus Spezialfasern bestehen. In Purwakarta schafft Lenzing zusätzliche Kapazitäten für Fasern der Marke LENZING™ ECOVERO™. Der indonesische Standort wird damit 2023 zum reinen Spezialviscose-Anbieter.
Im Zuge dieser Investitionen werden beide Standorte schrittweise auf erneuerbare Energie umgestellt; im dritten Quartal 2022 erfolgte in China und in Indonesien die Umstellung auf Grünstrom. Sowohl das neue Lyocellwerk in Thailand, das CO2-neutral betrieben wird, als auch die Investitionen in die bestehenden Standorte helfen Lenzing bei der Erreichung ihrer ambitionierten Klimaziele. Lenzing will ihre CO2-Emissionen bis 2030 halbieren und bis 2050 eine Netto-Null erreichen.
Um die Unabhängigkeit von den globalen Energiemärkten zu erhöhen und die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, setzt Lenzing auch in Österreich noch stärker auf Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Im Berichtsjahr hat Lenzing mehrere Photovoltaikanlagen am oberösterreichischen Standort in Betrieb genommen und einen langfristigen Stromliefervertrag zur Finanzierung einer weiteren Anlage unterzeichnet.
Die Themen Umweltschutz, nachhaltiges Wirtschaften und Verantwortung für Menschen gehören zu den strategischen Kernwerten der Lenzing Gruppe. Nachhaltigkeit ist daher fest in der Better Growth Strategie verankert. Aktuelle Informationen zum Nachhaltigkeitsansatz finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe, der gleichzeitig den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht im Sinne des §267a Unternehmensgesetzbuch darstellt.
Die Lenzing AG war 2022 wie der Großteil der verarbeitenden Industrie in Europa zunehmend von den extremen Entwicklungen an den globalen Energie- und Rohstoffmärkten betroffen. Im dritten und vierten Quartal verschlechterte sich das Marktumfeld deutlich und das sich eintrübende Konsumklima belastete die Geschäftsentwicklung der Lenzing AG zusätzlich.
Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtsjahr um 17,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf EUR 1,18 Mrd. Der Rückgang der Faserverkaufsmengen konnte durch die gestiegenen Faserpreise mehr als kompensiert werden. Auch die Erlöse aus den Bioraffinerieund Co-Produkten sowie aus Energie mit externen Kunden haben zum Umsatzanstieg beigetragen.
Die Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen auf EUR 73,1 Mio. (nach EUR 12,3 Mio. 2021) resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Herstellkosten sowie aus der erhöhten Menge. Die aktivierten Eigenleistungen blieben auf gleichem Niveau und lagen per 31. Dezember 2022 bei EUR 18,6 Mio. (nach EUR 17,6 Mio. per 31. Dezember 2021). Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 60,8 Prozent auf EUR 44,1 Mio. Dieser Anstieg ist neben der Auflösung von Abfertigungs- und Pensionsrückstellungen auf gestiegene Erträge aus CO2-Zertifikaten zurückzuführen.
Die Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen lagen mit EUR 654,7 Mio. um 60,6 Prozent über dem Vorjahreswert von EUR 407,6 Mio. Der Anstieg ist auf höhere Preise, vor allem bei Chemikalien, Holz und Energie, zurückzuführen.
Der Personalaufwand verminderte sich um 5,4 Prozent auf EUR 275,1 Mio. (nach EUR 290,8 Mio. 2021). Der Rückgang resultiert aus der erfolgsabhängigen Vergütung für Mitarbeiter:innen der Lenzing AG 2021, die den Personalaufwand um EUR 35 Mio. erhöht hatte. Ein gegenläufiger Effekt kommt aus der Rückstellung für Restrukturierungsaufwendungen (Sozialplan), welche im Zuge des Programms zur Reorganisation und Kostensenkung gebildet wurde.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) sank um 11,9 Prozent auf EUR 165,9 Mio., während sich die EBITDA-Marge von 18,7 Prozent auf 14,1 Prozent verringerte.
Die Höhe der Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen lag mit EUR 74,6 Mio. um 1,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 75,9 Mio. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 23,7 Prozent auf EUR 218,9 Mio. im Berichtsjahr. Der Anstieg ist neben höheren Instandhaltungs-, Vertriebs-, Rechts- und Beratungsaufwendungen auf gestiegene Konzernleistungen zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis (EBIT) ist von EUR 112,3 Mio. auf EUR 91,3 Mio. gesunken und die EBIT-Marge verringerte sich von 11,2 Prozent auf 7,7 Prozent. Die Ergebnisentwicklung spiegelt neben dem Nachfragerückgang insbesondere die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten wider, welche nur teilweise durch die höheren Preise kompensiert werden konnten.
Das Finanzergebnis reduzierte sich auf minus EUR 7,7 Mio. (nach EUR 67,5 Mio. 2021). Dies resultiert vorwiegend aus den geringeren Dividenden der Tochtergesellschaften.
Die Einkommens- und Ertragssteuern verzeichneten im Berichtsjahr einen Rückgang von EUR 4,9 Mio. im Vorjahresvergleich.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) verringerte sich von EUR 179,9 Mio. auf EUR 83,6 Mio. Nach Abzug der Steuer ergibt sich ein Jahresüberschuss von EUR 65,9 Mio. (nach EUR 157,3 Mio. 2021). Nach der Zuweisung zu den Gewinnrücklagen beträgt der Bilanzgewinn der Lenzing AG im Geschäftsjahr 2022 EUR 0 Mio. (nach EUR 115,5 Mio. 2021).
Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Lenzing AG werden im Wesentlichen im Kapitel "Forschung und Entwicklung" beschrieben. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen (CAPEX) stiegen leicht um 4,1 Prozent auf EUR 69,9 Mio.
Die Eigenkapitalrentabilität (ROE) lag mit 7,7 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert von 17,8 Prozent. Die Gesamtkapitalrentabilität (ROI) sank 2022 von 3,7 Prozent auf 2,9 Prozent. Die Rentabilität auf das eingesetzte Kapital (ROCE) ist im Berichtsjahr von 10,9 Prozent auf 7,4 Prozent gesunken.
Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing AG1 zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 lag mit EUR 1,07 Mrd. um 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert von EUR 1,1 Mrd. Die bereinigte Eigenkapitalquote blieb mit 34,4 Prozent auf Vorjahresnivau (34,7 Prozent per 31. Dezember 2021).
Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich im Berichtsjahr um 49,2 Prozent auf EUR 1,5 Mrd. Das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA stieg von 5,3 auf 9 per 31. Dezember 2022. Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen reduzierten sich auf EUR 563,4 Mio. nach einer Tilgung von EUR 55 Mio.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegen mit EUR 569,2 Mio. auf Vorjahresniveau, während die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten von EUR 405,4 Mio. auf EUR 184,3 Mio. zurückgingen. Im Berichtsjahr wurden die Wertpapiere des Umlaufvermögens verkauft, die zum 31. Dezember 2021 einen Wert von EUR 343,5 Mio. hatten. Für die Cashflow-Berechnung nach KFS/BW2 wurden diese im Vorjahr aufgrund der zutreffenden Kriterien zum Fondsmittelbestand hinzugerechnet.
Das Net Gearing erhöhte sich von 91,4 Prozent auf 140,3 Prozent per 31. Dezember 2022. Das Trading Working Capital ist um 13,4 Prozent auf EUR 263,7 Mio. gestiegen, während das Verhältnis Trading Working Capital zu Umsatzerlösen von 23,1 Prozent auf 22,4 Prozent zurückging.
Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit verminderte sich um 55 Prozent auf EUR 106,1 Mio. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit lag bei minus EUR 482,7 Mio. (nach minus EUR 280,8 Mio. 2021) bedingt durch die Kapitalzuschüsse und Ausleihungen an Tochtergesellschaften. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit minus EUR 188 Mio. deutlich unter dem Vorjahreswert von EUR 55,4 Mio. Diese Veränderung ist vor allem auf die Ausschüttung an die Gesellschafter in Höhe von EUR 115,5 Mio. zurückzuführen sowie auf die Rückzahlung des Schuldscheindarlehens.
Die liquiden Mittel der Lenzing AG lagen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 bei EUR 184,3 Mio. Per 31. Dezember 2022 standen darüber hinaus ungenutzte Kreditlinien in Höhe von EUR 158,9 Mio. zur Verfügung.
1 Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher definiert und erläutert.
Die dargestellten Finanzkennzahlen sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet und werden in den folgenden Abschnitten näher deniert und erläutert.
| Ergebnis- und Rentabilitätskennzahlen | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Umsatzerlöse | 1.178,9 | 1.006,4 | 788,0 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) | 165,9 | 188,3 | 83,1 |
| EBITDA-Marge in % | 14,1 % | 18,7 % | 10,5 % |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 91,3 | 112,3 | 7,3 |
| EBIT-Marge in % | 7,7 % | 11,2 % | 0,9 % |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | 83,6 | 179,9 | 51,4 |
| Jahresüberschuss | 65,9 | 157,3 | 78,3 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) in % | 7,7 % | 17,8 % | 5,8 % |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) in % | 2,9 % | 3,7 % | 0,3 % |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) in % | 7,4 % | 10,9 % | 0,8 % |
| Bilanzkennzahlen | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag | 1.068,2 | 1.099,5 | 923,2 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % | 34,4 % | 34,7 % | 31,3 % |
| Nettonanzverschuldung am Bilanzstichtag | 1.498,6 | 1.004,7 | 959,6 |
| Nettonanzverschuldung/EBITDA | 9,0 | 5,3 | 11,5 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag | 140,3 % | 91,4 % | 103,9 % |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag | 1.555,7 | 1.082,2 | 1.042,3 |
| Trading Working Capital | 263,7 | 232,5 | 238,3 |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen | 22,4 % | 23,1 % | 30,2 % |
| Cashow-Kennzahlen | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Cashow aus der Geschäftstätigkeit | 106,1 | 235,6 | 213,5 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit | -482,7 | -280,8 | -644,3 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit | -188,0 | 55,4 | 838,2 |
| Veränderung der liquiden Mittel | -564,6 | 10,2 | 407,6 |
| Anfangsbestand liquide Mittel | 748,9 | 738,7 | 342,9 |
| Endbestand liquide Mittel | 184,3 | 748,9 | 738,7 |
| Ungenutzte Kreditlinien per 31.12. | 158,9 | 306,3 | 246,1 |
| CAPEX | 69,9 | 67,2 | 89,9 |
| Börsenkennzahlen | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| Grundkapital am Bilanzstichtag in EUR Mio | 27,6 | 27,6 | 27,6 |
| Anzahl der Aktien am Bilanzstichtag in Stk. | 26.550.000 | 26.550.000 | 26.550.000 |
| Börsenkapitalisierung in EUR Mio | 1.454,9 | 3.239,1 | 2.198,3 |
| Aktienkurs am Bilanzstichtag in EUR | 54,80 | 122,00 | 82,80 |
Denition und Ableitung von im Lagebericht verwendeten Finanzkennzahlen, die nicht direkt im Jahresabschluss nach österreichischem Unternehmensgesetzbuch (UGB) dargestellt sind:
Eigenkapital zuzüglich Zuschüsse der öentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern.
Prozent-Verhältnis bereinigtes Eigenkapital zur Bilanzsumme.
Summe aus Anlage- und Umlaufvermögen sowie Rechnungsabgrenzungsposten und Aktive latente Steuern bzw. die Summe aus Eigenkapital, Zuschüsse der öentlichen Hand, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die genaue Ableitung ist aus der Bilanz ersichtlich.
Gewichtete durchschnittliche Anzahl der Aktien multipliziert mit dem Aktienkurs zum Stichtag.
Capital expenditures; entspricht dem Erwerb von immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen. Wird im Cashow dargestellt.
Bilanzsumme abzüglich nicht verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten, abzüglich Wertpapiere des Umlaufvermögens und abzüglich Finanzanlagen.
Berechnung erfolgt auf Basis des Fachgutachtens der Kammer der Wirtschaftstreuhänder KFS/BW2 über die Geldussrechnung als Ergänzung des Jahresabschlusses und Bestandteil des Konzernabschlusses.
Earnings before interest, tax, depreciation and amortization; EBIT (Betriebsergebnis) zuzüglich Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände und Sachanlagen abzüglich Erträge aus der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen abzüglich Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand.
Prozent-Verhältnis EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) zu den Umsatzerlösen.
Earnings before interest and tax; Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zu den Umsatzerlösen.
Zwischensumme aus Zier 10 bis 15 lt. Gewinn- und Verlustrechnung.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten.
Net nancial debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Nettonanzverschuldung im Verhältnis zum EBITDA.
Prozent-Verhältnis Nettonanzverschuldung zum bereinigten Eigenkapital.
Net debt; Verzinsliches Fremdkapital abzüglich Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis zuzüglich Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen zuzüglich sonstiger Verbindlichkeiten zuzüglich anteiliger latenter Steuern auf Zuschüsse der öffentlichen Hand zuzüglich Rückstellungen ohne Sozialkapital zuzüglich passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
Net operating prot after tax; EBIT (Betriebsergebnis) abzüglich anteiliger Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (auf das EBIT).
Return on capital employed; Prozent-Verhältnis NOPAT zum durchschnittlichen Capital Employed (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on equity; Prozent-Verhältnis Ergebnis vor Steuern zum durchschnittlich bereinigten Eigenkapital (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Return on investment; Prozent-Verhältnis EBIT (Betriebsergebnis) zur durchschnittlichen Bilanzsumme (Durchschnitt aus 01.01. und 31.12.).
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 2
Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen.
Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht sowie Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen.
Prozent-Verhältnis Trading Working Capital zu den Umsatzerlösen des Geschäftsjahres.
Anleihen, Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, sonstige zinstragende Verbindlichkeiten, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus verzinslichen Darlehen und Rückstellungen für Sozialkapital.
Nachfolgend werden die zentralen Finanzkennzahlen der Lenzing AG näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Jahresabschluss der Lenzing AG nach UGB abgeleitet.
Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing AG vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor:innen, Banken und Analyst:innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing AG als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Protabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Aufgrund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – werden diese Kennzahlen ermittelt und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 91,3 | 112,3 | 7,3 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagever mögens und Sachanlagen |
75,6 | 76,8 | 76,6 |
| - Auösung Investitionszuschüsse der öentlichen Hand |
-1,0 | -0,8 | -0,8 |
| EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
165,9 | 188,3 | 83,1 |
| / Umsatzerlöse | 1.178,9 | 1.006,4 | 788,0 |
| EBITDA-Marge in % | 14,1 % | 18,7 % | 10,5 % |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 91,3 | 112,3 | 7,3 |
| / Umsatzerlöse | 1.178,9 | 1.006,4 | 788,0 |
| EBIT-Marge in % | 7,7 % | 11,2 % | 0,9 % |
Der CAPEX wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen verwendet. Er wird im Cashow dargestellt.
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach UGB auch die Zuschüsse der öentlichen Hand abzüglich anteiliger Ertragsteuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| Bereinigtes Eigenkapital | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Eigenkapital | 1.012,0 | 1.061,6 | 904,3 |
| + Zuschüsse der öentlichen Hand | 74,9 | 50,5 | 25,2 |
| -25 % anteilige Ertragsteuern | -18,7 | -12,6 | -6,3 |
| Bereinigtes Eigenkapital am Bilanzstichtag |
1.068,2 | 1.099,5 | 923,2 |
| / Bilanzsumme | 3.104,3 | 3.166,7 | 2.952,6 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote in % |
34,4 % | 34,7 % | 31,3 % |
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing AG als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing AG messen sollen.
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bereinigtes Eigenkapital per 31.12. | 1.068,2 | 1.099,5 | 923,2 |
| Bereinigtes Eigenkapital per 01.01. | 1.099,5 | 923,2 | 840,2 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
1.083,9 | 1011,3 | 881,7 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 91,3 | 112,3 | 7,3 |
| - Anteiliger laufender Ertrags teueraufwand (auf das EBIT) |
-19,5 | -7,8 | 0,4 |
| NOPAT | 71,8 | 104,6 | 7,7 |
| / Durchschnittliches Capital Employed |
976,6 | 962,8 | 948,3 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) |
7,4 % | 10,9 % | 0,8 % |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) |
-19,5 | -7,8 | 0,4 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand |
1,8 | -4,6 | 2,2 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -17,7 | -12,4 | 2,5 |
| Bilanzsumme | 3.104,3 | 3.166,7 | 2.952,6 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-116,6 | -68,3 | -42,4 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen |
|||
| Unternehmen | -20,1 | -10,2 | -6,5 |
| - Sonstige Verbindlichkeiten | -37,8 | -17,7 | -21,7 |
| - Anteilige Ertragsteuern auf Zuschüsse der öentlichen Hand |
-18,7 | -12,6 | -6,3 |
| - Rückstellungen | -132,7 | -174,1 | -148,5 |
| + Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen (Sozialkapital) |
57,1 | 77,6 | 82,6 |
| - Passive Rechnungs abgrenzungsposten |
-0,2 | -0,3 | -0,2 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
-184,3 | -405,4 | -738,7 |
| - Wertpapiere des Umlaufvermögens |
0,0 | -343,5 | 0,0 |
| - Finanzanlagen | -1.658,4 | -1.251,6 | -1.105,9 |
| Stand 31.12. | 992,6 | 960,7 | 965,0 |
| Stand 01.01. | 960,7 | 965,0 | 931,6 |
| Durchschnittliches Capital Employed |
976,5 | 962,7 | 948,2 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | 83,6 | 179,9 | 51,4 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital |
1.083,9 | 1.011,3 | 881,7 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | 7,7 % | 17,8 % | 5,8 % |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Bilanzsumme per 31.12. | 3.104,3 | 3.166,7 | 2.952,6 |
| Bilanzsumme per 01.01. | 3.166,7 | 2.952,6 | 1.992,3 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme |
3.135,5 | 3.059,6 | 2.472,4 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBIT (Betriebsergebnis) | 91,3 | 112,3 | 7,3 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme | 3.135,5 | 3.059,6 | 2.472,4 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 2,9 % | 3,7 % | 0,3 % |
Die Nettonanzverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die nanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettonanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettonanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing AG als Maßstab für die nanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| Nettonanzverschuldung | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Hybridkapital | 500,0 | 500,0 | 500,0 |
| + Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen |
563,4 | 616,1 | 658,1 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
569,2 | 569,5 | 455,5 |
| + Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten |
43,2 | 44,0 | 46,8 |
| + Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (verzinsliche Darlehen) |
7,0 | 24,0 | 38,0 |
| - Wertpapiere des Umlaufvermögens | 0,0 | -343,5 | 0,0 |
| - Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten |
-184,3 | -405,4 | -738,7 |
| Nettonanzverschuldung | 1.498,6 | 1.004,7 | 959,6 |
| / EBITDA (Betriebsergebnis vor Abschreibungen) |
165,9 | 188,3 | 83,1 |
| Nettonanzverschuldung/EBITDA | 9,0 | 5,3 | 11,5 |
| Nettonanzverschuldung | 1.498,6 | 1.004,7 | 959,6 |
| / bereinigtes Eigenkapital | 1.068,2 | 1.099,5 | 923,2 |
| Net Gearing in % am Bilanzstichtag |
140,3% | 91,4% | 103,9% |
| Nettoverschuldung | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| Nettonanzverschuldung | 1.498,6 | 1.004,7 | 959,6 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen | 38,9 | 54,1 | 57,3 |
| + Rückstellungen für Pensionen | 18,2 | 23,4 | 25,3 |
| Nettoverschuldung am Bilanzstichtag |
1.555,7 | 1.082,2 | 1.042,3 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing AG als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitalezienz verwendet.
| Trading Working Capital | 2022 | 2021 | 2020 | |
|---|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | ||
| Vorräte | 257,7 | 135,9 | 125,7 | |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber |
65,0 | 93,5 | 69,6 | |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
2,5 | 3,1 | 2,1 | |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
75,2 | 78,6 | 89,8 | |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-116,6 | -68,3 | -42,4 | |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen |
-20,1 | -10,2 | -6,5 | |
| Trading Working Capital | 263,7 | 232,6 | 238,4 | |
| / Umsatzerlöse | 1.178,9 | 1.006,4 | 788,0 | |
| Trading Working Capital zu Umsatzerlösen |
22,4% | 23,1% | 30,2% |
Der Cashow dient in der Lenzing AG zur Beurteilung der Finanzlage, insbesondere der Fähigkeit Zahlungsüberschüsse zu erwirtschaften und Zahlungsverpichtungen zu erfüllen.
| Cashow | 2022 | 2021 | 2020 |
|---|---|---|---|
| EUR Mio | EUR Mio | EUR Mio | |
| EBT (Ergebnis vor Steuern) | 65,9 | 157,3 | 78,3 |
| + Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und |
|||
| Sachanlagen | 75,6 | 76,8 | 76,6 |
| +/- Sonstige Überleitungen | -35,4 | 1,5 | 58,6 |
| Cashow aus der Geschäftstätigkeit |
106,1 | 235,6 | 213,5 |
| - CAPEX | -69,9 | -67,2 | -89,9 |
| - Auszahlungen für Finanzanlagen | -417,1 | -335,1 | -648,0 |
| + Einzahlungen aus dem Abgang von Anlagevermögen |
4,4 | 121,5 | 93,6 |
| Cashow aus der Investitionstätigkeit |
-482,7 | -280,8 | -644,3 |
| - Dividende | -115,5 | 0,0 | 0,0 |
| + Investitionszuschüsse | 0,5 | 0,2 | 0,0 |
| +/- Einzahlungen/Auszahlungen von verzinslichem Fremdkapital (ohne Sozialkapital) |
-73,1 | 55,2 | 838,2 |
| Cashow aus der Finanzierungstätigkeit |
-188,0 | 55,4 | 838,2 |
| Veränderung der liquiden Mittel | -564,6 | 10,2 | 407,6 |
| Anfangsbestand der liquiden Mittel |
748,9 | 738,7 | 342,9 |
| Endbestand der liquiden Mittel |
184,3 | 748,9 | 738,7 |
Der Ausbruch des Krieges in der Ukraine zu Beginn des Jahres 2022 hatte die vermeintliche Rückkehr zu einer "neuen Normalität" nach der COVID-19-Pandemie abrupt unterbrochen und führte in weiterer Folge zu einer Reihe neuer globaler Krisen. Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2022 mit einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts von 3,4 Prozent.
Eine beispiellose Verknappung und damit verbundene Verteuerung insbesondere bei Rohstoffen und Energie, haben das globale Risikoumfeld 2022 wesentlich beeinflusst. Die Lenzing Gruppe war dadurch 2022 unmittelbar von den massiv gestiegenen Energiekosten, vor allem an den europäischen Produktionsstandorten, betroffen. Der aus den gestiegenen Energiekosten resultierende signifikante Anstieg an Chemikalien- und Logistikkosten sowie Verknappungen in diesem Bereich, haben das Geschäftsergebnis der Lenzing Gruppe im Jahr 2022 zusätzlich belastet.
Die globale Teuerung als auch Chinas Zero-Covid-Politik haben die weltweite Textil- und Bekleidungsindustrie massiv beeinträchtigt.
Risiken wie Unterbrechungen in der Lieferkette, Cyberangriffe sowie die Folgen des Klimawandels gewinnen stetig an Bedeutung.
Für eine ausführliche Bestandsaufnahme der Entwicklungen am Weltfasermarkt im Berichtsjahr und den damit zusammenhängenden Risiken für die Lenzing Gruppe siehe Kapitel "Allgemeines Marktumfeld".
Die zunehmende Volatiltät in vielen Bereichen steigert das weltweite Risiko von Poly-Krisen und beeinflusst die Lenzing Gruppe in unterschiedlichem Maße.
Für 2023 prognostiziert der IWF ein Weltwirschaftswachstum von 2,9 Prozent. Die globale Inflation wird laut IWF voraussichtlich von 8,8 Prozent im Jahr 2022 auf 6,6 Prozent im Jahr 2023 und 4,3 Prozent im Jahr 2024 sinken.
Risiken für das operative Ergebnis ergeben sich insbesondere aus dem Nachfragerückgang am Weltfasermarkt und den damit verbundenen niedrigen Faserpreisen, sowie aus Preisschwankungen bei wichtigen Rohstoffen und Energie. Die hohe Inflation und die daraus resultierenden steigenden Zinsen stellen für zukünftige Finanzierungen ein zusätzliches Risiko dar. Der wachsende Bedarf an nachhaltigen Lösungen in der Welt erhöht den Druck auf das Segment der herkömmlichen Viscose zusätzlich.
Das Unternehmen sieht sich daher mit seiner adaptierten Strategie und dem Fokus auf nachhaltigem Wachstum mit Spezialfasern weiterhin sehr gut positioniert.
Die Eigenversorgung mit Faserzellstoff ist aufgrund der stetigen Kapaztiätserweiterungen, insbesondere der erfolgreichen Inbetriebnahme des Zellstoffwerks in Brasilien 2022, und eines ausreichenden Marktangebotes langfristig gesichert.
Nach historischen Höhepunkten bei Preisen für Energie, Rohstoffe und Logistik im ersten Halbjahr, zeichnete sich zum Ende des Geschäftsjahres ein leichter Preisrückgang in diesen Segmenten ab. Aus heutiger Sicht werden diese Märkte auch weiterhin sehr volatil eingeschätzt.
Auf der Währungsseite schwankte der US-Dollar gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 15 Prozent, der chinesische Yuan gegenüber dem Euro in einer Bandbreite von ca. 7 Prozent. Eine Abwertung der beiden Währungen würde sich negativ auf das offene Währungsvolumen der Lenzing auswirken. Das Liquiditätsrisiko wird für 2023 moderat eingeschätzt, wobei sich die steigenden Zinsen jedoch belastend auf das Ergebnis auswirken können.
Im Berichtsjahr kam es zu keinen wesentlichen Schadensereignissen aus Betriebs-, Umwelt- oder Produkthaftungsrisiken.
Nicht-operative Risiken wie Cyber- und Compliance-Risiken und ein damit verbundener potenzieller Reputationsschaden sind für Lenzing von steigender Relevanz. Risiken aufgrund von "Green Claims" als auch Herausforderungen in der nachhaltigen Personalbeschaffung, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels, spielen in diesem Zusammenhang ebenfalls eine immer größer werdende Rolle. Lenzing wirkt diesen Risiken mit gruppenweiten Standards und Trainings sowie einer globalen Organisationsstruktur kontinuierlich entgegen.
Der Hauptzweck des Risikomanagements der Lenzing Gruppe besteht in der Sicherung und Stärkung des Unternehmens durch eine adäquate, objektive und transparente Einschätzung der finanziellen, operativen und strategischen Risiken einschließlich jener in Bezug auf den ESG-Themenbereich. Der Vorstand der Lenzing Gruppe übernimmt dabei gemeinsam mit den leitenden Personen der ihm jeweils zugeordneten Einheiten umfangreiche Steuerungs- und Controlling-Aufgaben im Rahmen eines internen, alle Standorte umfassenden, integrierten Kontrollsystems. Das rechtzeitige Erkennen, Evaluieren und Reagieren auf strategische und operative Risiken ist ein wesentlicher Bestandteil der Führungstätigkeit dieser Einheiten und leistet einen wesentlichen Wertbeitrag für das Unternehmen. Grundlagen dafür sind ein einheitliches und konzernweites, auf Monatsbasis aufgebautes Berichtswesen und eine laufende Überwachung der operativen und strategischen Pläne.
Lenzing bedient sich eines etablierten, unternehmensweiten Risikomanagementprozesses, welcher die zentrale Koordination von Risiken und deren Überwachung in einem umfassenden Risikomanagementsystem für den gesamten Konzern sicherstellt. Gemeinsam mit den operativen Einheiten werden wesentliche Risiken identifiziert und bewertet und in weiterer Foge dem Vorstand und dem Management kommuniziert und transparent dargestellt. Eine proaktive Analyse von potenziellen Risiken oder Beinahe-Ereignissen ist ebenso Ziel des Risikomanagements, wie die Aufgabe, Risiken aktiv zu steuern und entsprechende Maßnahmen mit den betroffenen Unternehmensbereichen zu evaluieren. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel werden seit 2020 im Risikomanagement auch klimabezogene Risiken und Chancen sowie deren kurz-, mittel und langfristige Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe identifiziert, bewertet und entsprechende Mitigationsmaßnahmen abgeleitet. Damit wird den Anforderungen der TCFD (Task Force on Climaterelated Financial Disclosures) als auch der EU-Taxonomie und den damit verbundenen zukünftigen Berichtspflichten zu klimabezogenen Chancen und Risiken Rechnung getragen.
Die Lenzing Gruppe verfolgt bei ihrer Risikomanagement-Strategie einen mehrstufigen Ansatz:
Das zentrale Risikomanagement führt halbjährliche Risikogespräche mit sämtlichen Produktionsstandorten und funktionalen Einheiten mit einem Zeithorizont von fünf Jahren durch. Im Zusammenhang mit ESG-Themen werden auch langfristige Chancen und Risiken analysiert. Die wesentlichen Risiken, und auch immer mehr Chancen werden gemäß den internationalen COSO®-Standards erfasst und quantitativ bewertet. Es werden sämtliche Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und der Konzern-GuV dargestellt. Dabei wird die finanzielle Auswirkung eines möglichen Schadens auf das Konzern-EBITDA oder auf die liquiden Mittel berücksichtigt. Die Risiken werden gegen das geplante EBITDA simuliert und die Bandbreite der möglichen Abweichungen zum jeweiligen Budget ermittelt. Lenzing bedient sich dazu einer Simulationssoftware, die auch weitere KPIs wie den Value at Risk (Wert im Risiko) oder einen risikoadjustierten ROCE errechnet. Risiken, die nicht monetär bewertbar sind, werden qualitativ erfasst.
Je nach Auswirkung auf das Unternehmen wird versucht, Risiken durch entsprechende Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren, zu transferieren oder, in bestimmten Fällen und wenn erforderlich und sinnvoll, diese auch bewusst einzugehen.
Die Zuordnung der Risiken erfolgt aufgrund der bestehenden Organisationsmatrix. Jedes Risiko ist einem Vorstand als "Risk owner" sowie einem Risikobeauftragten zugewiesen.
Im Berichtsjahr wurde die Funktionsfähigkeit des Risikomanagement-Systems der Lenzing Gruppe von KPMG Austria GmbH gemäß Regel 83 ÖCGK im Rahmen einer sonstigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit auditiert und bestätigt.
Die Hauptrisiken werden in einem Bericht ausführlich dargestellt und mit dem Vorstand als auch dem Prüfungsausschuss besprochen. Der Risikobericht wird ebenso dem Aufsichtsrat vorgelegt.
Als weltweit agierendes Unternehmen ist die Lenzing Gruppe einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Die Preis- und Mengenentwicklung ist bei Fasern für Textilien und in geringerem Maße auch bei Fasern für Vliesstoffe zyklisch, da sie von globalen und regionalen Konjunkturlagen abhängig ist. Auf vielen Teilmärkten konkurrieren Lenzing Fasern mit Baumwolle und synthetischen Fasern. Deren Preisentwicklung beeinflusst somit auch die Entwicklung der Umsätze und Verkaufsmengen von Lenzing Fasern.
Diesem Risiko wirkt die Lenzing Gruppe durch einen ständig steigenden Spezialitätenanteil im globalen Produktportfolio sowie einer konsequenten Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategie entgegen. Ziel ist, zusätzlich zur Erhöhung des Spezialfaseranteils die Rolle als führendes Unternehmen hinsichtlich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Faserbereich weiter auszubauen. Auch im Bereich herkömmlicher Fasern bieten Lenzing Fasern mit ihren hohen Nachhaltigkeits- und Qualitätsstandards in Verbindung mit kundennahem, lösungsorientiertem technischem Support ein Differenzierungsmerkmal.
Die Lenzing Gruppe setzt auf eine starke internationale Marktpräsenz, speziell in Asien, in Verbindung mit einem erstklassigen, regionalen Betreuungsnetzwerk für die Kunden sowie einer hohen kundenorientierten Produktdiversifikation.
Die Lenzing Gruppe erzielt rund 40 Prozent des Faserumsatzes mit einer mittleren zweistelligen Anzahl an Kunden. Im Zellstoffbereich ist die Kundenkonzentration vergleichsweise höher als im Faserbereich. Abnahmeausfälle bei dieser Kundengruppe oder der gänzliche Verlust eines oder mehrerer Großkunden, ohne zeitgleich Ersatz zu finden, stellen gewisse Risiken dar, denen das Unternehmen durch seine globale Präsenz und die laufende Erweiterung des Kundenspektrums bzw. der Absatzsegmente entgegenwirkt. Der mögliche Ausfall von Kundenforderungen wird durch ein klares Forderungsmanagement und den Einsatz einer weltweiten Kreditversicherung abgedeckt.
Die Lenzing Gruppe ist dem Risiko ausgesetzt, ihre Position auf dem Fasermarkt durch steigenden Wettbewerb oder neue Technologien von Mitbewerbern zu verlieren. Der Verlust der Marktposition könnte insbesondere eintreten, wenn die Lenzing Gruppe nicht in der Lage wäre, ihre Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anzubieten, Produkte nicht den Vorgaben oder Qualitätsstandards der Kunden entsprächen oder die Kundenbetreuung hinter den Erwartungen zurückbliebe. Diesem Risiko steuert Lenzing durch eine für die Branche überdurchschnittliche Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, eine hohe Produktinnovationsrate sowie durch ständige Kostenoptimierungen entgegen. Die Lenzing Gruppe
1 Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
sieht sich – ebenso wie andere Hersteller – stets mit dem Risiko konfrontiert, dass annehmbare oder überlegene Alternativprodukte verfügbar werden und zu günstigeren Preisen als holzbasierte Cellulosefasern erhältlich werden könnten.
Die Lenzing Gruppe ist auf den weltweiten Märkten mit unterschiedlichen Rechtssystemen und Verordnungen konfrontiert. Eine Änderung von Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen, darunter fallen auch Importzölle, Produktklassifizierungen, Umweltauflagen etc., sowie die strengere Auslegung von Verordnungen und Gesetzen können zu erheblichen Mehrkosten oder Wettbewerbsnachteilen führen. Die Lenzing Gruppe unterhält zertifizierte Managementsysteme für Qualitätsmanagement nach ISO 9001, für Umweltmanagement nach ISO 14001 und für Sicherheitsmanagement nach ISO 45001. Die Rechtskonformität im Zusammenhang mit diesen Managementsystemen wird regelmäßig intern als auch extern auditiert.
Die Lenzing Gruppe verfügt mit einer eigenen Rechts- und Compliance-Abteilung über einen Unternehmensbereich der entsprechende Beratungsleistungen und Risikoeinschätzungen durchführt.
Aufgrund der weitreichenden Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf Gesellschaft und Ökosysteme ist damit zu rechnen, dass Regierungen oder weitere Stakeholder mit einer Verschärfung der Gesetze reagieren. So werden u.a. neben der Reduktion der in der EU ausgegebenen CO2-Zertifikate auch neue Steuern auf CO2- Emissionen eingeführt. Die Umsetzung ähnlicher Vorhaben ist derzeit auch in anderen Regionen und Ländern geplant. Eine Implementierung regional unterschiedlicher Maßnahmen kann den gesellschaftlichen Erfolg der Lenzing Gruppe negativ beeinflussen. Um die klimabedingten Übergangsrisiken zu mindern und die Resilienz in diesem Bereich weiter zu erhöhen, setzt die Lenzing Gruppe eine Vielzahl an Maßnahmen um.
Es besteht das Risiko, dass das geistige Eigentum von Lenzing verletzt wird oder unvollständig geschützt ist. Die Lenzing Gruppe steuert diesen Risiken mittels einer eigenen Abteilung für den Schutz von geistigem Eigentum entgegen.
Durch das zunehmende Bewusstsein für Probleme, die durch den Klimawandel entstehen, wie dem Anstieg der Meeresspiegel, der Häufigkeit und Schwere von Naturkatastrophen und einem zunehmenden Risiko durch die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll und Mikroplastik, entstehen große Risiken für die gesamte Faserindustrie. Durch die Herstellung biologisch abbaubarer Fasern sieht Lenzing diese Entwicklung als Chance für ihr Geschäftsmodell.
Die Lenzing Gruppe hat die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesellschaft und die Ökosysteme erkannt und bietet mit ihren innovativen und biologisch abbaubaren Produkten eine nachhaltige Alternative. Lenzing arbeitet ständig an der Festlegung klarer Nachhaltigkeitsziele und sucht kontinuierlich nach Möglichkeiten zur Erhöhung ihrer Energieeffizienz sowie nach Gelegenheiten zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen oder solchen mit geringeren CO2-Emissionen. Bereits 2020 verpflichtete sich Lenzing als erster Faserhersteller zu einer neutralen CO2-Nettobilanz bis 2050.
Im Rahmen einer Wesentlichkeitsanalyse erhob Lenzing im Jahr 2021 in einem mehrstufigen und holistischen Ansatz die wesentlichen Themen in Bezug auf ihr nachhaltig ausgerichtetes Geschäftsmodell. Jedem ESG-Themenbereich sind relevante Chancen und Risiken zugeordnet, welche im Enterprise Risk Management System integriert und sukzessive in der langfristigen strategischen Geschäftsplanung von Lenzing berücksichtigt werden.
Im Bereich der ökologischen Verantwortung (Environment) sind vor allem die klimabezogenen Themen im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung (CO2-Reduktion) sowie die nachhaltige Rohstoffbeschaffung (Holz, Chemikalien) und die zunehmende Wasserknappheit in gewissen Regionen Schwerpunktthemen in der Risikomatrix. Die zunehmende Regulierung, insbesondere in Bezug auf die Besteuerung von Treibhausgasen und die Bepreisung von Kohlenstoff, stellt für Lenzing ein erhebliches Risiko dar. In den Ländern, in denen Lenzing kohlenstoffintensive Prozesse betreibt, wurden bereits Vorschriften für Treibhausgasemissionen eingeführt. Lenzing arbeitet konsequent an der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen, sowie an der Reduktion der CO2-Emissionen, um die potenzielle Belastung durch Ökosteuern zu verringern.
Holz ist für Lenzing die wichtigste natürliche Ressource für die Herstellung ihrer biologisch abbaubaren Cellulosefasern. Trotz der nachhaltigen Beschaffungspolitik und der rückwärtsintegrierten Produktion besteht das inhärente Risiko, dass die Holzpreise aufgrund des Klimawandels, der weltweit steigenden Nachfrage nach Biomasse und alternativer Landnutzung weiter steigen.
Die globale Textilindustrie, insbesondere die Modeindustrie, in der die Produkte von Lenzing häufig verwendet werden, wird wegen ihres teilweise ressourcenintensiven Rohstoffverbrauchs und ihrer Produktionsprozesse kritisch betrachtet. Lenzing sieht erhebliche Geschäftschancen durch den Zugang zu neuen und aufstrebenden Märkten mit innovativen neuen Produkten und Technologien. Innovation, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft stehen im Mittelpunkt der Lenzing Unternehmensstrategie.
Die Herstellung von Zellstoff und Fasern ist mit hohem Wasserverbrauch und mit Emissionen in Luft und Wasser verbunden. Lenzing betreibt ein sorgfältiges, globales Wassermanagement, das sowohl die Einhaltung von lokalen Gesetzen als auch weltweiter Standards gewährleistet. Der zunehmenden Wasserknappheit wirkt Lenzing durch eine kontinuierliche Verbesserung der Ressourcennutzung und durch eine optimierte Standortauswahl für die Erweiterung der Produktionskapazitäten entgegen.
Im Bereich der sozialen Verantwortung (Social) sind die Hauptrisiken im Bereich der physichen aber auch der mentalen langfristigen Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeiter:innen als auch der Gesellschaft hervorzuheben, denen Lenzing verstärkt auch im HR Bereich mit einer eigenen Abteilung für "Social Sustainability" entgegenwirkt.
Im Bereich der Unternehmensführung (Governance) sind Risiken wie Cyberangriffe (siehe "IT-Risiken") sowie eine mangelhafte Einhaltung der Corporate Governance und daraus resultierende Risiken wesentlich. Lenzing schärft kontinuierlich ihre internen Regeln nach und erweitert die Compliance-Organisation entsprechend.
Zur Herstellung von Cellulosefasern muss die Lenzing Gruppe große Mengen an Rohstoffen (Holz, Zellstoff, Chemikalien) und Energie zukaufen. Die Faserproduktion und deren Margen sind Risiken der Verfügbarkeit und der Preisentwicklung dieser Rohstoffe unterworfen, die zum Nachteil der Lenzing Gruppe schwanken und durch den Klimawandel weiter verstärkt werden können. Diesen Risiken wirkt Lenzing durch eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten nach den Kriterien Preis, Zuverlässigkeit und Qualität, EcoVadis-basierte Nachhaltigkeitsbewertungen, aber auch durch langjährig ausgerichtete, stabile Lieferanten-Kunden-Beziehungen mit teilweise mehrjährigen oder langfristen Abnahmeverträgen entgegen. Alle Zulieferer sind darüber hinaus verpflichtet, den Globalen Verhaltenskodex der Lenzing für Lieferanten einzuhalten. Dennoch besteht das Risiko von Verstößen mit negativen Auswirkungen auf die Lenzing Gruppe und ihre Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette. Lieferkettenrisiken können sich auch aus Störungen ergeben, die durch Naturereignisse ausgelöst werden.
Lenzing ist mit ausgewählten Rohstofflieferanten und Dienstleistungspartnern langfristige Vertragsbeziehungen eingegangen. Diese verpflichten Lenzing dazu, festgesetzte Mengen an Rohstoffen zu standardisierten Konditionen und mit möglichen Preisanpassungsklauseln abzunehmen. Daraus kann für Lenzing resultieren, dass Preise, Abnahmemengen oder andere Vertragsbedingungen nicht unmittelbar an die geänderten Marktbedingungen angepasst werden können.
Zur Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern bedarf es komplexer chemischer und physikalischer Vorgänge, die gewisse Umweltrisiken bedingen. Durch proaktives und nachhaltiges Umweltmanagement, geschlossene Produktionskreisläufe und laufendes Monitoring der Emissionen werden diese Risiken dank heutiger Produktionstechniken sehr gut beherrscht. Lenzing arbeitet beständig daran, Sicherheits- und Umweltstandards durch freiwillige Referenzen, wie dem EU Ecolabel, zu erhöhen. Da die Lenzing Gruppe seit Jahrzehnten Produktionsstätten an mehreren Orten nutzt, können Risiken für Umweltschäden aus früheren Perioden nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Obwohl die Lenzing Gruppe bei Bau, Betrieb und Erhaltung ihrer Produktionsstandorte sehr hohe Standards im Bereich Technik und Sicherheit anlegt, kann das Risiko von Betriebsstörungen und -unfällen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Solche Störungen können auch von äußeren Faktoren verursacht werden, die sich dem Einflussbereich von Lenzing entziehen. Gegen Naturgefahren (Wirbelstürme, Erdbeben, Überflutungen etc.) ist keine unmittelbare Absicherung möglich. Zudem besteht das Risiko von Personen-, Sach- und Umweltschäden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Betriebstätten, welche zusätzlich zu beträchtlichen Schadenersatzforderungen und strafrechtlicher Verantwortlichkeit führen können.
Die Lenzing Gruppe hat ihre Produktionstätigkeit auf einige wenige Betriebsstätten konzentriert. Jegliche Störung in einer dieser Betriebsstätten beeinflusst den geschäftlichen Erfolg und die Ziele der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe vertreibt ihre Produkte und Leistungen weltweit. Dabei kann es zu Schäden beim Kunden oder entlang der Lieferkette kommen, welche durch die Auslieferung eines mangelhaften Produktes von Lenzing oder einem Tochterunternehmen verursacht werden. Zudem kann die Produktsicherheit durch Verschmutzung gefährdet sein, die zu Problemen in der Wertschöpfungskette wie zu möglichen gesundheitlichen Folgen für Beschäftigte oder Kunden führen kann. Lenzing unterliegt dabei auch den geltenden lokalen Gesetzen der jeweiligen Länder, in welche die Produkte geliefert werden. Speziell in den USA werden die möglichen Implikationen als sehr schwerwiegend eingeschätzt. Lenzing wirkt diesem Risiko durch eine eigene Abteilung entgegen, die sich ausschließlich mit Verarbeitungsproblemen unserer Produkte beim Kunden bzw. Reklamationen beschäftigt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen im Produktionsprozess sowie regelmäßige Qualitätskontrollen sind implementiert. Drittschäden, welche durch Lenzing verursacht werden, sind in einem globalen Haftpflichtprogramm versichert.
Für eine detaillierte Risikobeschreibung der Finanzrisiken wird auf den Konzernanhang, Note 35 bis 38, verwiesen.
Die Produktionsstandorte der Lenzing Gruppe sind in den jeweiligen Ländern lokalen Steuergesetzen unterworfen und müssen sowohl Ertragsteuern als auch andere Steuern bezahlen. Änderungen in der Steuergesetzgebung bzw. unterschiedliche Auslegungen der jeweils geltenden Bestimmungen können zu nachträglichen Steuerbelastungen führen.
Die ständige Verschärfung internationaler Verhaltensrichtlinien und Gesetze erhöht für Lenzing die Anforderungen zur Einhaltung und Überwachung dieser Bestimmungen. Unzureichende Kontrollen in den Geschäftsprozessen oder mangelnde Dokumentation können zur Verletzung von geltenden Gesetzen oder Regeln führen und die Reputation sowie den wirtschaftlichen Erfolg erheblich gefährden. Lenzing begegnet diesem Risiko unter anderem mit der ständigen Weiterentwicklung ihrer konzernweiten Compliance-Organisation, einem gruppenweit gültigen Verhaltenskodex, einer "Anti-Bestechungs- und Korruptions-Richtlinie", einer "Anti-Geldwäsche Richtlinie" sowie einer "Kartellrechtsdirektive". Für weitere Informationen zum Thema Compliance siehe "Corporate Governance Bericht".
Lenzing ist in ihrem täglichen Betrieb von Systemen für hochentwickelten Informationstechnologie (IT) abhängig. IT-Systeme sind anfällig für eine Reihe von Problemen, wie Software- oder Hardware-Fehlfunktionen, böswilliges Hacken oder Cyberangriffe, physische Schäden an wichtigen IT-Zentren und das Auftreten von Computerviren. Folglich kann jede größere Beschädigung, Unterbrechung und/oder Umgehung der bestehenden IT-Systeme den Geschäftsbetrieb von Lenzing beeinträchtigen.
Personalrisiken können sich aus der Fluktuation von Mitarbeiter:innen in Schlüsselpositionen sowie bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiter:innen an allen weltweiten Standorten ergeben. Die Lenzing Gruppe hat eine global aufgestellte Personalabteilung, die sich in Fragen der Personalplanung mit den jeweiligen Standorten abstimmt sowie sämtliche Personalthemen zentral steuert und kontrolliert. Dazu gehören unter anderem globale Managementund Ausbildungsprogramme für potenzielle Führungskräfte, die von der Personalabteilung organisiert werden.
Mitarbeiter:innen der Lenzing Gruppe sowie Arbeiter:innen und Angestellte von Fremdfirmen sind in den Produktionsstätten einem potenziellen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Das Lenzing Programm "Heartbeat for Health & Safety" berücksichtigt dieses Risiko und enthält einen strategischen Ansatz für Gefahrenminderung, Vorsichtsmaßnahmen und ausgiebige Schulungen. Für mehr Informationen siehe Nachhaltigkeitsbericht der Lenzing Gruppe.
Die Lenzing Gruppe erweitert laufend ihre Kapazitäten in zahlreichen Projekten. Großprojekte bergen das inhärente Risiko einer Kosten- und Zeitüberschreitung, denen Lenzing mit einem standardisierten Planungsprozess, konsequentem Projektmanagement, laufenden Kostenkontrollen sowie Versicherungslösungen und Risikotransfer entgegenwirkt. Bei Projekten entsprechender Größenordnung werden zusätzlich zum laufenden Risikomanagementprozess Monte-Carlo-Simulationen durchgeführt, um die Sensitivität der wesentlichsten finanzwirtschaftlichen Kennzahlen darzustellen.
Als globales Unternehmen ist sich die Lenzing Gruppe ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Die im Risikobericht erwähnten Risiken beziehen sich hauptsächlich auf die Wirkung gegenüber den Vermögenswerten und Ergebnissen der Lenzing Gruppe. Als einer der Nachhaltigkeitsführer der Branche strebt die Lenzing Gruppe ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen von Gesellschaft, Umwelt und Ökonomie an. Diese Verantwortung übernimmt das Unternehmen insbesondere auch in Bezug auf mögliche Auswirkungen der Betriebstätigkeit auf Anrainer der Produktionsstandorte sowie gegenüber der gesamten Gesellschaft. Aktive Stakeholder-Arbeit zur Minimierung der Risiken (Partnerschaften für den systemischen Wandel) und zur Schaffung von Zusatznutzen für Mensch und Umwelt sind klare Ziele der Innovations- und Geschäftstätigkeit der Lenzing Gruppe. Die Lenzing Gruppe wurde im Berichtsjahr erneut mit dem Platin-Status im CSR-Rating von EcoVadis ausgezeichnet. Die Bewertung deckt die wichtigsten Praktiken im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR) ab. Gemeinsam mit ihren Partnern arbeitet die Lenzing Gruppe daran, die Risiken für Stakeholder zu verstehen und Lösungen zur Minimierung der Risiken zu finden. Dies erfolgt durch offene Kommunikation und Transparenz genauso wie durch die ständige Verbesserung der Technologien und nachhaltige Praktiken.
Das Interne Kontrollsystem der Lenzing Gruppe regelt die Sicherstellung der Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung, die Einhaltung gesetzlicher und unternehmensinterner Richtlinien sowie die Abbildung von Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV. Der Vorstand ist für die Einrichtung und die Umsetzung des Internen Kontrollsystems der Lenzing Gruppe verantwortlich.
Die Aufbau- und Ablauforganisation der Lenzing Gruppe bilden die wesentliche Basis für das Kontrollumfeld und das Interne Kontrollsystem im Unternehmen. Im Bereich der Aufbauorganisation bestehen eindeutige Kompetenz- und Verantwortungszuweisungen auf den unterschiedlichen Führungs- und Hierarchieebenen des Konzerns. Dies umfasst neben den österreichischen Standorten alle internationalen Tochtergesellschaften. Der globalen Präsenz der Lenzing Gruppe und damit der dezentralen Gesellschafts- und Standortstrukturen wird durch die Zentralisierung von wesentlichen Unternehmensfunktionen in Corporate-Centern Rechnung getragen. Die Wahrnehmung und Steuerung der nationalen Geschäftstätigkeiten obliegt dem jeweiligen Management.
Die Ablauforganisation des Unternehmens ist durch ein stark ausgeprägtes und umfangreiches Regelwerk gekennzeichnet. Dies stellt eine angemessene Basis für ein starkes Kontrollumfeld und Kontrollsystem dar. Die wesentlichen Bereiche im Hinblick auf Freigaben und Kompetenzen für den Gesamtkonzern regeln die "Lenzing Group Mandates". Die Überwachung der Einhaltung der Regelungen und Kontrollen liegt in der Verantwortung des jeweils zuständigen Managements.
Für die Finanzberichterstattung, das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und für die Steuerthemen im Konzern ist zentral der Bereich "Corporate Accounting & Tax" zuständig.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es, die gesetzlichen Normen, die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie die Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und für Zwecke der Konzernrechnungslegung die Rechnungslegungsvorschriften der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS) sowie die internen Richtlinien zur Rechnungslegung, insbesondere das konzernweit gültige Bilanzierungshandbuch und den Terminplan, einheitlich umzusetzen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller geschäftlichen Prozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit zuverlässige Daten und Berichte über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing Gruppe vorliegen. Die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellen auf Gesellschaftsebene zeitgerecht Abschlüsse nach lokalem Recht sowie nach IFRS und sind verantwortlich, dass die zentralen Regeln dezentral umgesetzt werden. Sie werden dabei von "Corporate Accounting & Tax" unterstützt und überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates ist in das rechnungslegungsbezogene Kontrollsystem eingebunden. Daneben gibt es auch noch die externe Jahresabschlussprüfung und einen freiwilligen prüferischen Review des Halbjahresberichtes.
Der Bereich "Corporate Treasury", und insbesondere der Zahlungsverkehr, ist aufgrund des direkten Zugriffes auf Vermögenswerte des Unternehmens, als besonders sensibel einzustufen. Dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis wird durch umfassende Regelungen und Anweisungen im Bereich der einschlägigen Prozesse entsprechend Rechnung getragen. Der gesamte Prozess, von der Beschaffung bis zur Zahlung, unterliegt strengen konzerneinheitlichen Richtlinien. Die Vorgaben werden weitgehend durch ein gruppenweites IT-System unterstützt und sehen unter anderem eine strikte Funktionstrennung, ein klares Berechtigungskonzept zur Vermeidung von Berechtigungskonflikten, ein strenges Vier-Augen-Prinzip in der Abwicklung von Transaktionen, insbesondere bei Zahlungen, und laufende Informationen vor.
Die Überwachung der Anwendung und Einhaltung der Kontrollen im operativen Betrieb obliegt der Abteilung "Internal Audit".
Das Rechtsmanagement der Lenzing Gruppe wird von der Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" wahrgenommen. Diese zentrale Funktion ist für bestimmte Rechtsangelegenheiten der Lenzing Gruppe zuständig: Die Abteilung "Legal, Intellectual Property & Compliance" ist für das Compliance Management System (CMS) verantwortlich und regelt mit dem Vorstand gruppenweit, wie bestimmte gesetzliche und unternehmensinterne Vorschriften einzuhalten sind, einschließlich deren Prävention. Die Abteilung untersteht direkt dem Vorstandsvorsitzenden der Lenzing Gruppe. Im CMS werden Compliance-relevante Risiken im engeren Sinn evaluiert, Normabweichungen analysiert und gegebenenfalls Maßnahmen zur Verminderung getroffen (Prevent-Detect-Respond). Des Weiteren erstellt die Abteilung Compliance-relevante Richtlinien (z.B. Anti-Bestechungs- und Anti-Korruptionsdirektive sowie Kartellrechtsdirektive) und organisiert zu diesen Angelegenheiten weltweite Schulungen von Mitarbeiter:innen. Die Abteilung unterstützt auch Fachabteilungen, die für die Einhaltung von anderen gesetzlichen und unternehmensinternen Vorschriften verantwortlich sind. Dem Vorstand und Aufsichtsrat bzw. dem Prüfungsausschuss wird regelmäßig über Compliance-Maßnahmen berichtet.
Die Lenzing Gruppe folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht. Der Corporate Governance Bericht bedarf der Mitwirkung des Aufsichtsrates, der die Erfüllung der darin vorgeschriebenen Verpflichtungen an den Prüfungsausschuss delegiert.
Die Abteilung "Corporate Audit" ist unabhängig von den Organisationseinheiten und Geschäftsprozessen, untersteht und berichtet direkt dem Finanzvorstand. Sie überprüft, ob die eingesetzten Ressourcen rechtmäßig, sparsam, wirtschaftlich und zweckmäßig im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verwendet werden. Dabei orientiert sich "Corporate Audit" an den internationalen Standards IIA (Institute of Internal Auditors). Die einzelnen Prüfungen erfolgen auf Basis des vom Lenzing Vorstand verabschiedeten Audit-Plans. Die Revisionsberichte enthalten unter anderem auch Empfehlungen und Maßnahmen, die von der Audit-Abteilung nachverfolgt werden. Eine regelmäßige Berichterstattung an den Gesamtvorstand und den Prüfungsausschuss gewährleisten das Funktionieren des internen Kontrollsystems.
Die Abteilung "Risikomanagement" bildet die Risiken außerhalb der Konzern-Bilanz und Konzern-GuV ab. Es wird halbjährlich ein Risikobericht erstellt. Die wesentlichen Risken des Risikoberichtes sind auch im Geschäftsbericht erwähnt. Beim Risikobericht wird nach den international anerkannten Standards von COSO® (Committee of Sponsoring Organisations of the Treadway Commission) vorgegangen.
Das Enterprise Risk Management verfolgt dabei einen holistischen Ansatz. Der Fokus in der Weiterentwicklung des Lenzing Risikomanagements liegt neben in der Mittelfristplanung berücksichtigter Unternehmens- als auch Projektrisiken zunehmend auf der langfristigen Betrachtung und Bewertung von ESG-Kriterien und den damit verbundenen Chancen und Risiken für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmenserfolges der Lenzing Gruppe.
Das Grundkapital der Lenzing AG betrug zum Bilanzstichtag EUR 27.574.071,43 und ist eingeteilt in 26.550.000 Stückaktien. Die B&C Gruppe ist Mehrheitsaktionär mit einem Anteil der Stimmrechte von 52,25 Prozent. Die Goldman Sachs Group, Inc. hält 6,97 Prozent der Aktien. Der Streubesitz (Free Float) liegt bei ca. 41 Prozent. Dieser verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren. Die Lenzing Gruppe hält keine eigenen Aktien.
Jede Stückaktie gewährt dem Aktionär in der Hauptversammlung der Lenzing AG eine Stimme. Die Beschlüsse der Hauptversammlungen werden, soweit nicht zwingende Vorschriften des Aktiengesetzes etwas Abweichendes bestimmen, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und in Fällen, in denen Kapitalmehrheit erforderlich ist, mit einfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals gefasst.
Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an gemäß §65 Abs. 1 Z 4 und 8 und Abs. 1a und 1b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien zehn Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von plus/minus 25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsetage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen.
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen können ganz oder in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§189a Z 7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden.
Weiters wurde der Vorstand der Gesellschaft für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufsrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 wurde der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung der Satzungsänderung in das Firmenbuch das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrates, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stück neue auf Inhaber oder Namen lautende Stückaktien zu erhöhen und den Ausgabekurs und die weiteren Ausgabebedingungen festzulegen (genehmigtes Kapital). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wurde weiters ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates, das Bezugsrecht der Aktionäre bei einer Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital ganz oder teilweise auszuschließen, (i) wenn die Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Betriebsteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder von sonstigen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenständen erfolgt, (ii) zur Bedienung einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) oder (iii) für den Ausgleich von Spitzenbeträgen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen, die das Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugsoder Umtauschpflicht auf insgesamt bis zu 13.274.999 Aktien der Gesellschaft gewähren bzw. vorsehen, auszugeben. Die Bedienung kann über das zu beschließende bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen. Ausgabebetrag und Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrates festzusetzen, wobei der Ausgabebetrag und das Umtauschverhältnis nach Maßgabe anerkannter finanzmathematischer Methoden sowie des Kurses der Aktien der Gesellschaft in einem anerkannten Preisfindungsverfahren zu ermitteln sind. Diese Ermächtigung gilt bis zum 12. April 2023.
Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären dabei in der Weise eingeräumt werden, dass die Wandelschuldverschreibung von einem Kreditinstitut oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Krieg in der Ukraine und die restriktivere Geldpolitik vieler Notenbanken zur Bekämpfung der Inflation werden das weltweite wirtschaftliche Geschehen weiterhin negativ beeinflussen. Die Lockerungen der chinesischen Zero-Covid-Politik könnten ein Katalysator für eine schneller als erwartete Erholung sein. Der IWF warnt aber davor, dass die Risiken insgesamt hoch bleiben, und geht für 2023 von einem Wachstum von 2,9 Prozent aus.
Das Wechselkursumfeld bleibt in den für Lenzing wichtigen Regionen voraussichtlich volatil.
Dieses herausfordernde Marktumfeld belastet auch weiterhin das Konsumklima und die Stimmung in den für Lenzing relevanten Industrien. Zuletzt hellte sich der Ausblick wieder etwas auf und eine Normalisierung der Lagerbestände entlang der Wertschöpfungskette setzte ein. Die verhaltene Nachfrage bereitet Marktakteuren jedoch weiterhin Sorgen.
Im richtungsweisenden Markt für Baumwolle gingen die Lagermengen zuletzt zurück, blieben aber weiter über dem Vor-Corona-Niveau. In der laufenden Erntesaison 2022/2023 zeichnet sich ein Rückgang der Bestände ab.
Die deutlich erhöhten Preise an den Energie- und Rohstoffmärkten sorgen weiterhin für ein sehr herausforderndes Marktumfeld.
Die Ergebnisvisibilität bleibt insgesamt eingeschränkt.
Strukturell geht Lenzing unverändert von einem steigenden Bedarf an umweltverträglichen Fasern für die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Hygiene- und Medizinbranchen aus. Lenzing ist daher mit ihrer "Better Growth" Strategie sehr gut positioniert, und wird sowohl das Spezialitätenwachstum als auch ihre Nachhaltigkeitsziele einschließlich der Transformation von einem linearen zu einem Modell der Kreislaufwirtschaft weiter vorantreiben.
Unter Berücksichtigung der genannten Faktoren und unter der Voraussetzung einer erheblichen Markterholung im zweiten Halbjahr geht die Lenzing Gruppe für 2023 von einem deutlich höheren EBITDA im Vergleich zum Vorjahr aus.
Lenzing, am 1. März 2023 Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Chief Executive Officer
Robert van de Kerkhof, MBA Chief Commercial Officer Fiber Dr. Nico Reiner Chief Financial Officer
DI Christian Skilich, MBA, LLM Chief Pulp Officer
Nachfolgend werden zentrale Finanzkennzahlen der Lenzing Gruppe näher erläutert. Sie sind weitgehend aus dem Konzernabschluss der Lenzing Gruppe nach IFRS abgeleitet. Die Werte dieser Kennzahlen sind insbesondere in den Abschnitten "Ausgewählte Kennzahlen der Lenzing Gruppe" und "Fünf Jahres Übersicht der Lenzing Gruppe" im Geschäftsbericht ersichtlich. Die Definitionen dieser Finanzkennzahlen sind im Glossar im Geschäftsbericht zusammengefasst. Der Vorstand ist der Meinung, dass diese Finanzkennzahlen nützliche Informationen über die wirtschaftliche Lage der Lenzing Gruppe vermitteln, da sie unternehmensintern verwendet werden und meist auch einen hohen Stellenwert bei externen Adressaten aufweisen (insbesondere bei Investor/innen, Banken und Analyst/innen).
Das EBITDA und das EBIT werden in der Lenzing Gruppe als Maßstäbe für die operative Ertragskraft und Profitabilität (Performance) vor Abschreibungen und nach Abschreibungen verwendet. Auf Grund ihrer Bedeutung – auch für die externen Adressaten – wird das EBIT in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das EBITDA in den Finanzkennzahlen und zum Vergleich der Margen im Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen (als EBITDA-Marge bzw. EBIT-Marge bezeichnet) dargestellt.
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 | |
| + Abschreibungen auf immaterielle Anlagen, Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und biologische Vermögenswerte |
227,6 | 164,3 | 160,4 | 167,0 | 147,2 | |
| - Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | -2,1 | -1,9 | -2,0 | -2,4 | -2,8 | |
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| / Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 | 2.176,0 |
| EBITDA-Marge | 9,4% | 16,5% | 11,8%1 | 15,7%1 | 17,6%1 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| / Umsatzerlöse | 2.565,7 | 2.194,6 | 1.632,6 | 2.105,2 | 2.176,0 |
| EBIT-Marge | 0,6% | 9,1% | 2,1%1 | 7,9%1 | 11,0%1 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Das EBT wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Ertragskraft vor Steuern verwendet. Es ist in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
Der Brutto-Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, Gewinne/Verluste aus der operativen Geschäftstätigkeit (vor Veränderung des Working Capital) in Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umzuwandeln, verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Free Cashflow wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für den zur Bedienung von Fremd- und Eigenkapitalgebern frei verfügbaren, aus der operativen Geschäftstätigkeit erwirtschafteten Cashflow – nach Abzug von Investitionen – verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten.
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | -43,2 | 394,0 | 48,9 | 244,6 | 280,0 |
| - Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -687,4 | -841,3 | -666,2 | -254,7 | -261,8 |
| - Netto-Zufluss aus der Veräußerung und dem Abgang von Tochterunternehmen und sonstigen Unternehmenseinheiten |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | -0,1 |
| + Erwerb von finanziellen Vermögenswerten und Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden |
0,3 | 7,3 | 4,1 | 15,6 | 8,0 |
| - Erlöse aus der Veräußerung/Tilgung von finanziellen Vermögenswerten |
-10,4 | -5,6 | -1,5 | -4,7 | -2,6 |
| Free Cashflow | -740,7 | -445,5 | -614,8 | 0,8 | 23,5 |
Der CAPEX wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Höhe von Investitionen in immaterielle Anlagen, Sachanlagen und biologische Vermögenswerte verwendet. Er wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt.
Der Liquiditätsbestand wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Fähigkeit, fällige Zahlungsverpflichtungen durch sofort verfügbare Liquidität zu begleichen, verwendet. Er ist auch zur Ermittlung weiterer Finanzkennzahlen notwendig (Nettofinanzverschuldung etc.; siehe dazu weiter unten).
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 446,9 | 1.113,3 | 1.070,0 | 571,5 | 243,9 |
| Liquide Wechsel (in den Forderungen aus Lieferungen und + Leistungen) |
6,4 | 10,8 | 11,1 | 9,5 | 10,5 |
| Liquiditätsbestand | 453,3 | 1.124,1 | 1.081,1 | 581,0 | 254,4 |
Das Trading Working Capital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die potenzielle Liquidität und die Kapitaleffizienz verwendet. Es wird zum Vergleich des Kapitalumschlags in Verhältnis zu den Konzern-Umsatzerlösen gesetzt.
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Vorräte | 712,5 | 477,0 | 329,4 | 395,7 | 396,5 |
| + Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 293,6 | 325,2 | 249,7 | 251,4 | 299,6 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
-435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 | -251,7 |
| Trading Working Capital | 570,7 | 387,4 | 383,8 | 403,5 | 444,4 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Zuletzt im Ist verfügbare Quartals-Konzern-Umsatzerlöse (= jeweils 4. Quartal) |
595,5 | 606,1 | 437,7 | 487,3 | 539,8 |
| x 4 (= annualisierte Konzern-Umsatzerlöse) | 2.382,2 | 2.424,5 | 1.750,9 | 1.949,3 | 2.159,1 |
| Trading Working Capital zu annualisierten Konzern-Umsatzerlösen |
24,0% | 16,0% | 21,9% | 20,7% | 20,6% |
Das bereinigte Eigenkapital wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Unabhängigkeit gegenüber Fremdkapitalgebern und die Fähigkeit neues Kapital aufzunehmen verwendet (Finanzkraft). Es enthält neben dem Eigenkapital nach IFRS auch die Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln abzüglich anteiliger latenter Steuern. Es wird zum Vergleich mit dem Eigen- und Fremdkapital in das Verhältnis zur Bilanzsumme gesetzt. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart.
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital | 2.025,9 | 2.072,1 | 1.881,4 | 1.537,9 | 1.533,9 |
| + Langfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 15,0 | 13,7 | 14,2 | 15,4 | 16,9 |
| + Kurzfristige Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | 67,7 | 44,2 | 19,9 | 13,1 | 8,4 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 | -6,3 |
| Bereinigtes Eigenkapital | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| / Bilanzsumme | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Bereinigte Eigenkapitalquote | 37,8% | 39,7% | 45,8% | 50,0% | 59,0% |
Die Nettofinanzverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung und die Kapitalstruktur verwendet. Sie ist zudem wichtig für externe Adressaten. Diese Kennzahl wird in das Verhältnis zum EBITDA gesetzt und gibt dadurch einen Anhaltspunkt, wieviele Perioden das gleiche EBITDA erwirtschaftet werden müsste, um die Nettofinanzverschuldung abzudecken. Das Verhältnis zwischen Nettofinanzverschuldung und bereinigtem Eigenkapital (Net Gearing) veranschaulicht das Verhältnis von Netto-Fremdkapital zu bereinigtem Eigenkapital. Diese Kennzahl (bzw. ähnliche Kennzahlen) wird (werden) gelegentlich als Financial Covenant(s) mit Fremdkapitalgebern vereinbart. Die Nettoverschuldung wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die finanzielle Verschuldung unter Berücksichtigung von Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen verwendet.
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 250,3 | 120,1 | 105,6 | 129,6 | 166,2 |
| + Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 2.071,9 | 1.981,0 | 1.446,9 | 852,0 | 307,6 |
| - Liquiditätsbestand | -453,3 | -1.124,1 | -1.081,1 | -581,0 | -254,4 |
| Nettofinanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| / Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) | 241,9 | 362,9 | 192,31 | 329,91 | 382,71 |
| Nettofinanzverschuldung / EBITDA | 7,7 | 2,7 | 2,51 | 1,21 | 0,61 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| / Bereinigtes Eigenkapital | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Net Gearing | 89,5% | 46,2% | 24,7% | 25,7% | 14,1% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Nettofinanzverschuldung | 1.869,0 | 977,0 | 471,4 | 400,6 | 219,4 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 | 103,4 |
| Nettoverschuldung | 1.946,6 | 1.079,3 | 575,0 | 511,4 | 322,8 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
Der ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) wird in der Lenzing Gruppe als Maßstab für die Rendite (Verzinsung) auf das im Geschäftsbetrieb eingesetzte Kapital (das Capital Employed) verwendet. Er ist zudem wichtig für externe Adressaten. Der ROE (Eigenkapitalrentabilität) und der ROI (Gesamtkapitalrentabilität) sind Rentabilitätskennzahlen, die die Ertragskraft der Lenzing Gruppe messen sollen.
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| - Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 | -57,8 |
| Betriebsergebnis (EBIT) abzüglich anteiligem laufendem Ertragsteueraufwand (NOPAT) |
71,2 | 148,6 | -11,21 | 104,71 | 180,61 |
| / Durchschnittliches Capital Employed | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 | 1.750,3 |
| ROCE (Ergebnis auf das eingesetzte Kapital) | 2,0% | 5,4% | -0,5%1 | 5,4%1 | 10,3% |
| Anteiliger laufender Ertragsteueraufwand (auf das EBIT) | 54,8 | -52,0 | -45,11 | -60,7 | -57,8 |
| Anteiliger sonstiger laufender Steueraufwand | -87,6 | 3,7 | 23,01 | 0,0 | 3,5 |
| Laufender Ertragsteueraufwand | -32,8 | -48,4 | -22,1 | -60,7 | -54,3 |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| - Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | -435,4 | -414,8 | -195,2 | -243,6 | -251,7 |
| - Langfristige kündbare nicht beherrschende Anteile | -266,1 | -234,4 | -140,3 | 0,0 | 0,0 |
| - Langfristige sonstige Verbindlichkeiten | -3,6 | -6,7 | -26,9 | -5,52 | -5,32 |
| - Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | -133,0 | -180,4 | -141,8 | -118,82 | -141,02 |
| - Verbindlichkeiten für laufende Steuern | -27,9 | -38,3 | -2,4 | -20,7 | -10,4 |
| - Steuerabgrenzung (passive latente Steuern) | -70,2 | -59,8 | -42,4 | -41,9 | -50,4 |
| - Anteilige latente Steuern auf Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln | -20,0 | -14,2 | -8,5 | -7,1 | -6,3 |
| - Kurzfristige Rückstellungen | -66,3 | -39,1 | -25,7 | -14,42 | -13,82 |
| - Langfristige Rückstellungen | -91,5 | -118,2 | -120,4 | -128,32 | -125,42 |
| + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen | 77,6 | 102,2 | 103,7 | 110,8 | 103,4 |
| - Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | -446,9 | -1.113,3 | -1.070,0 | -571,5 | -243,9 |
| - Beteiligungen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden | -26,5 | -24,8 | -29,1 | -29,2 | -13,4 |
| - Finanzanlagen | -41,4 | -71,1 | -40,9 | -41,8 | -36,7 |
| Stand zum 31.12. | 3.973,8 | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 | 1.836,3 |
| Stand zum 01.01. | 3.109,9 | 2.423,2 | 2.009,1 | 1.836,3 | 1.664,4 |
| Durchschnittliches Capital Employed | 3.541,8 | 2.766,5 | 2.216,2 | 1.922,7 | 1.750,3 |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
2) Umgliederung zwischen sonstigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen gemäß IAS 1 (siehe Note 2 im Konzern-Anhang 2020).
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bereinigtes Eigenkapital 31.12. | 2.088,6 | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 |
| Bereinigtes Eigenkapital 01.01. | 2.115,7 | 1.907,0 | 1.559,3 | 1.553,0 | 1.527,7 |
| Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 | 1.540,3 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | -10,1 | 182,9 | 22,3 | 163,8 | 199,1 |
| / Durchschnittliches bereinigtes Eigenkapital | 2.102,2 | 2.011,4 | 1.733,2 | 1.556,1 | 1.540,3 |
| ROE (Eigenkapitalrentabilität) | -0,5% | 9,1% | 1,3% | 10,5% | 12,9% |
| EUR Mio. per 31.12. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme 31.12. | 5.525,0 | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 |
| Bilanzsumme 01.01. | 5.322,8 | 4.163,0 | 3.121,1 | 2.630,9 | 2.497,3 |
| Durchschnittliche Bilanzsumme | 5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 | 2.564,1 |
| EUR Mio. | 2022 | 2021 | 2020 | 2019 | 2018 |
|---|---|---|---|---|---|
| Betriebsergebnis (EBIT) | 16,5 | 200,6 | 33,91 | 165,31 | 238,31 |
| / Durchschnittliche Bilanzsumme |
5.423,9 | 4.742,9 | 3.642,0 | 2.876,0 | 2.564,1 |
| ROI (Gesamtkapitalrentabilität) | 0,3% | 4,2% | 0,9%1 | 5,7%1 | 9,3% |
1) Umgliederung von aktivierten Fremdkapitalkosten, Nettozinsen aus leistungsorientierten Plänen und Kreditbereitstellungsprovisionen vom EBIT/EBITDA in das Finanzergebnis (siehe Note 2 des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022).
zum 31. Dezember 2022
| Aktiva | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| A. Anlagevermögen | EUR | TEUR |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. Rechte | 2.893.329,08 | 3.405,14 |
| 2. Firmenwert | 232.035,14 | 275,38 |
| 3.125.364,22 | 3.680,5 | |
| II. Sachanlagen | ||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
158.467.927,89 | 161.251,94 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 486.284.255,73 | 479.913,53 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 25.827.601,94 | 22.069,54 |
| 4. Anlagen in Bau | 34.206.242,04 | 42.348,49 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 1.651.109,37 | 2.184,06 |
| 706.437.136,97 | 707.767,6 | |
| III. Finanzanlagen | ||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 945.723.434,06 | 830.793,62 |
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 658.068.316,12 | 365.109,52 |
| 3. Beteiligungen | 28.922.634,30 | 26.925,24 |
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 16.600.893,34 | 15.564,34 |
| 5. Sonstige Ausleihungen | 9.108.010,32 | 13.160,73 |
| 1.658.423.288,14 | 1.251.553,5 | |
| 2.367.985.789,33 | 1.963.001,5 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Vorräte | ||
| 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 104.865.875,08 | 56.300,43 |
| 2. Unfertige Erzeugnisse | 13.722.571,98 | 6.516,78 |
| 3. Fertige Erzeugnisse und Waren | 136.757.073,89 | 70.880,83 |
| 4. Noch nicht abrechenbare Leistungen | 1.664.226,37 | 1.633,96 |
| 5. Geleistete Anzahlungen | 685.397,49 | 547,52 |
| 257.695.144,81 | 135.879,5 | |
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 65.045.250,58 | 93.500,73 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 85.636.707,58 | 98.034,96 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht |
2.520.836,60 | 3.123,60 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 4. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 121.102.674,37 | 106.723,75 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0,00 | 0,0 |
| 0,00 274.305.469,13 |
0,0 301.383,0 |
|
| III. Wertpapiere | ||
| 1. sonstige Wertpapiere und Anteile | 0,00 | 343.514,8 |
| IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 184.260.043,25 | 405.367,8 |
| 716.260.657,19 | 1.186.145,2 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 6.977.391,55 | 4.468,0 |
| D. Aktive latente Steuern | 13.083.659,15 | 13.086,2 |
| 3.104.307.497,22 | 3.166.700,9 |
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 2
| Passiva | 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| A. Eigenkapital | EUR | TEUR | ||
| I. Eingefordertes, einbezahltes und gezeichnetes Grundkapital | 27.574.071,43 | 27.574,1 | ||
| II. Kapitalrücklagen | ||||
| 1. Gebundene | 138.642.770,74 | 138.642,8 | ||
| 2. Nicht gebundene | 7.000,00 | 7,0 | ||
| III. Gewinnrücklagen | ||||
| Freie Rücklagen | 845.822.320,54 | 779.903,2 | ||
| IV. Bilanzgewinn, davon Gewinnvortrag EUR 0,00 | ||||
| (31.12.2021: EUR 0,00) | 0,00 | 115.492,5 | ||
| 1.012.046.162,71 | 1.061.619,6 | |||
| B. Zuschüsse der öffentlichen Hand | 74.862.383,71 | 50.518,4 | ||
| C. Rückstellungen | ||||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 38.924.988,38 | 54.142,8 | ||
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 18.213.633,89 | 23.412,9 | ||
| 3. Steuerrückstellungen | 663.395,21 | 378,0 | ||
| 4. Sonstige Rückstellungen | 74.929.067,96 | 96.141,5 | ||
| 132.731.085,44 | 174.075,2 | |||
| D. Verbindlichkeiten | ||||
| 1. Hybridkapital | 500.000.000,00 | 500.000,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 500.000.000,00 | 500.000,0 | ||
| 2. Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 563.441.335,00 | 616.064,3 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 0,00 | 54.973,4 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 563.441.335,00 | 561.090,8 | ||
| 3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 569.220.614,36 | 569.512,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 119.689.683,36 | 2.423,7 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 449.530.931,00 | 567.088,3 | ||
| 4. Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 43.155.976,52 | 43.958,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 3.427.805,52 | 4.965,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 39.728.171,00 | 38.993,0 | ||
| 5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 2.597.206,49 | 1.919,3 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 2.597.206,49 | 1.919,3 | ||
| 6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 116.603.433,10 | 68.256,2 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 116.603.433,10 | 68.256,2 | ||
| 7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 51.591.350,81 | 62.727,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 44.591.350,81 | 55.727,0 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 7.000.000,00 | 7.000,0 | ||
| 8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis |
23.076,95 | 112,7 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 23.076,95 | 112,7 | ||
| 9. Sonstige Verbindlichkeiten | 37.845.242,46 | 17.675,6 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 34.978.297,46 | 16.506,6 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 2.866.945,00 | 1.168,9 | ||
| davon aus Steuern EUR 774.926,88 (31.12.2021: TEUR 581,6) |
||||
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 5.575.609,19(31.12.2021: TEUR 5.277,7) |
||||
| 1.884.478.235,69 | 1.880.224,9 | |||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 321.910.853,69 | 204.883,9 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 1.562.567.382,00 | 1.675.341,0 | ||
| E. Rechnungsabgrenzungsposten | 189.629,67 | 262,9 | ||
| 3.104.307.497,22 | 3.166.700,9 |
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 3
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 1.178.947.832,67 | 1.006.376,7 |
| 2. Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 73.082.035,66 | 12.275,3 |
| 3. Andere aktivierte Eigenleistungen | 18.578.839,15 | 17.561,7 |
| 4. Sonstige betriebliche Erträge: | ||
| a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen |
763.621,79 | 845,0 |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 14.528.478,53 | 5.726,5 |
| c) Übrige | 28.795.231,41 | 20.851,9 |
| 44.087.331,73 | 27.423,4 | |
| 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | ||
| a) Materialaufwand | -523.606.374,62 | -328.158,6 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | -131.126.175,64 | -79.415,0 |
| -654.732.550,26 | -407.573,6 | |
| 6. Personalaufwand: | ||
| a) Löhne | -85.366.681,12 | -93.416,1 |
| aa) davon Erträge aus Zuschüssen iZm Kurzarbeitsbeihilfen EUR -486,77 (2021: TEUR 65,7) | ||
| b) Gehälter | -113.980.490,57 | -130.534,3 |
| aa) davon Erträge aus Zuschüssen iZm Kurzarbeitsbeihilfen EUR -870,09 (2021: TEUR 178,6) | ||
| c) soziale Aufwendungen | -75.772.357,08 | -66.870,4 |
| aa) davon Aufwendungen für Altersversorgung EUR -1.895.988,13 (2021: TEUR -1.764,9) | ||
| bb) davon Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen EUR -17.336.940,13 (2021: TEUR -5.496,4) |
||
| cc) davon Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge EUR -53.174.769,81 (2021: TEUR -56.821,0) |
||
| -275.119.528,77 | -290.820,8 | |
| 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | ||
| a) Planmäßige Abschreibungen | -75.580.978,82 | -76.783,5 |
| b) Auflösung Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand | 987.614,35 | 847,9 |
| -74.593.364,47 | -75.935,7 | |
| 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Steuern, soweit sie nicht unter Ziffer 18 fallen | -217.632,44 | -397,3 |
| b) Übrige | -218.718.804,35 | -176.577,0 |
| -218.936.436,79 | -176.974,3 | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | 91.314.158,92 | 112.332,9 |
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 4
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| EUR | TEUR | |
| 9. Zwischensumme aus Ziffer 1 bis 8 (Übertrag) | 91.314.158,92 | 112.332,9 |
| 10. Erträge aus Beteiligungen | 10.763.208,28 | 77.817,0 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 9.922.822,48 (2021: TEUR 76.926,6) | ||
| 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens | 34.796.761,21 | 15.927,8 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 32.809.888,57 (2021: TEUR 15.440,7) | ||
| 12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 1.194.972,61 | 1.076,8 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 1.047.731,05 (2021: TEUR 992,3) | ||
| 13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen | 3.409.485,96 | 22.352,1 |
| davon aus verbundenen Unternehmen EUR 0,00 (2021: TEUR 6.709,0) | ||
| 14. Aufwendungen aus Finanzanlagen | -10.929.313,09 | -4.756,2 |
| a) davon Abschreibungen EUR -5.445.636,54 (2021: TEUR -3.756,2) | ||
| b) davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR -5.679.371,55 (2021: EUR 0,0) | ||
| 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen1 | -46.958.588,67 | -44.880,1 |
| davon betreffend verbundene Unternehmen EUR -276.898,34 (2021: TEUR -1.283,5) | ||
| 16. Zwischensumme aus Ziffer 10 bis 15 | -7.723.473,70 | 67.537,5 |
| 17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Ziffer 9 und Ziffer 16) | 83.590.685,22 | 179.870,3 |
| 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | -17.671.584,05 | -22.550,2 |
| a) davon laufende Steuern EUR -17.669.034,71 (2021: TEUR -12.389,2) | ||
| b) davon latente Steuern EUR -2.549,34 (2021: TEUR -10.161,1) | ||
| 19. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss | 65.919.101,17 | 157.320,1 |
| 20. Zuweisung zu Gewinnrücklagen (freie) | -65.919.101,17 | -41.827,6 |
| 21. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 0,00 | 0,0 |
| 22. Bilanzgewinn | 0,00 | 115.492,5 |
für das Geschäftsjahr 2022
Der Vorstand der Lenzing Aktiengesellschaft (Lenzing AG) hat den vorliegenden Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) in der aktuellen Fassung aufgestellt. Er umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2022.
Die Lenzing AG ist eine börsennotierte Aktiengesellschaft österreichischen Rechts. Sie ist im Firmenbuch beim Handels- als Landesgericht Wels, Österreich, unter der Nummer FN 96499 k eingetragen. Ihr Sitz ist in 4860 Lenzing, Werkstraße 2, Österreich. Die Aktien der Lenzing AG sind im Prime Market (seit 18. April 2011) und im Leitindex ATX (seit 19. September 2011) der Wiener Börse in Wien, Österreich, gelistet.
Das Kerngeschäft der Lenzing AG liegt in der Erzeugung und Vermarktung von holzbasierten Cellulosefasern. Der zur Erzeugung notwendige Zellstoff wird zu einem großen Teil im eigenen Zellstoffwerk hergestellt und teilweise zugekauft. Der wichtigste Rohstoff zur Zellstofferzeugung ist Holz, das zugekauft wird.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Kapitalgesellschaft.
Die Form der Darstellung wurde bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses im Vergleich zum Vorjahr beibehalten.
Die Lenzing AG ist das Mutterunternehmen der Lenzing Gruppe und erstellt einen Konzernabschluss. Der Konzernabschluss der Lenzing AG ist beim Firmenbuch Wels hinterlegt, am Sitz der Gesellschaft in Lenzing erhältlich und auf der Homepage http://www.lenzing.com abrufbar. Die B&C Gruppe ist zum 31. Dezember 2022 Mehrheitsaktionärin der Lenzing AG mit einem direkten und indirekten Anteil am Grundkapital von rund 52,25 Prozent (31. Dezember 2021: 50 Prozent plus zwei Aktien). Die unmittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG ist die B&C KB Holding GmbH, Wien. Die mittelbare Mehrheitsgesellschafterin der Lenzing AG, die einen Konzernabschluss aufstellt und veröffentlicht, in den die Lenzing Gruppe einbezogen ist, ist die B&C Holding Österreich GmbH, Wien. Das oberste Mutterunternehmen der B&C Gruppe, und somit auch der Lenzing AG, ist die B&C Privatstiftung, Wien.
Die Zahlenangaben im vorliegenden Jahresabschluss und in den Erläuterungen werden auf die nächsten Tausend gerundet angegeben ("TEUR"), sofern keine abweichende Angabe erfolgt. Bei Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatisierter Rechnungshilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten.
Die Aufstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm des § 222 Abs. 2 UGB, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.
Das Unternehmen hat dem Vorsichtsgrundsatz Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, werden diese bei Schätzungen berücksichtigt.
Die im Vorjahr angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Geschäftsjahr 2022 beibehalten.
Das Geschäftsjahr 2022 war geprägt von extremen Entwicklungen an den globalen Energie- und Rohstoffmärkten. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses hat der Vorstand die Auswirkungen berücksichtigt, insbesondere bei Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen (etwa im Rahmen der Unternehmensplanung).
Aufgrund einer gesicherten Liquiditätssituation, gestärkt durch ein Programm zur Reorganisation und Kostensenkung, hat das Management die Einschätzung getroffen, dass die Lenzing AG zum Zeitpunkt seiner Genehmigung über ausreichende Ressourcen verfügt, um in absehbarer Zukunft operativ weiter bestehen zu können. Daher wurde der Jahresabschluss unter Zugrundelegung der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.
Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um die planmäßige, nach der linearen Methode vorgenommenen Abschreibung angesetzt. Selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände werden als Aufwand erfasst.
Die Herstellungskosten von selbsterstellten Sachanlagen umfassen die Einzelkosten, angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Vom Wahlrecht der Aktivierung von Fremdkapitalzinsen wird nicht Gebrauch gemacht. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen:
| Nutzungsdauer in Jahren | von | bis |
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| a) Lizenzen, Know-how und Mietrechte | 7 | 13 |
| b) Software | 4 | 7 |
| c) Firmenwert | 15 | 15 |
| Sachanlagen | ||
|---|---|---|
| a) Gebäude | ||
| Wohngebäude | 50 | 50 |
| Geschäfts- und Fabriksgebäude | 20 | 50 |
| b) Technische Anlagen und Maschinen | 5 | 25 |
| c) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
4 | 20 |
Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert erfolgen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.
Für Firmenwerte, die vor dem 1. Jänner 2016 zugegangen sind, wurde die bisherige Nutzungsdauer von 15 Jahren beibehalten.
Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden mit den Anschaffungskosten oder, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung, mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Beteiligungen wird bei Vorliegen von Anhaltspunkten für eine Wertminderung grundsätzlich das Discounted Cash-Flow-Verfahren gemäß dem Fachgutachten zur Unternehmensbewertung KFS/BW 1 der Kammer der Wirtschaftstreuhänder herangezogen. Der beizulegende Wert bzw. der Unternehmenswert wird aus den mit den gewichteten Kapitalkosten diskontierten geschätzten künftigen Cashflows abgeleitet.
Die Cashflows werden aus den Planungen bzw. Prognosen abgeleitet und beruhen auf zukunftsbezogenen Annahmen, im Unternehmensbereich Division Fiber insbesondere auf Preis- und Mengenentwicklungen beim Absatz, den Produktionsmengen sowie den dazu notwendigen Kosten speziell für Rohstoffe, Energie, Personal und Steuern. Diese Daten basieren auf internen Annahmen unter Berücksichtigung des erwarteten Marktumfeldes und der Marktpositionierung, sowie auf externen Marktannahmen aus Marktstudien oder Konjunkturaussichten. Nach dem Detailplanungszeitraum wird basierend auf den Annahmen des letzten Planjahres mit einer ewigen Rente unter Berücksichtigung einer nachhaltigen langfristigen Wachstumsrate gerechnet.
Als Abzinsungssatz wird ein individuell nach dem Capital Asset Pricing Model ermittelter Mischsatz aus der Fremdkapitalverzinsung und der Verzinsung des eingesetzten Eigenkapitals herangezogen (WACC). Dieser Abzinsungssatz spiegelt die gegenwärtigen Markteinschätzungen und die speziellen Risiken der betroffenen Beteiligungen wider.
Ausleihungen werden mit dem Nominalwert, bei Unverzinslichkeit mit dem Barwert bzw. bei voraussichtlich dauernder Wertminderung mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag angesetzt.
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens und des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Kurswert zum Bilanzstichtag bewertet.
In den Wertpapieren (Wertrechten) des Anlagevermögens sind auch Ansprüche aus einer Rückdeckungsversicherung für Pensionsverpflichtungen enthalten, die in Höhe des Deckungskapitals aktiviert werden. Die Erträge aus dieser Rückdeckungsversicherung werden in den Aufwendungen für Altersversorgung erfasst.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nicht mehr bestehen. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. Beim Firmenwert unterbleibt gemäß § 208 Abs. 2 UGB die Zuschreibung.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden mit den Anschaffungskosten nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.
Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten (im Sinne des § 206 UGB), jedoch höchstens zum voraussichtlichen Verkaufserlös – abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten – angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten auf Basis einer Normalauslastung sowie Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen, für betriebliche Altersversorgung und für Abfertigungen. Aufwendungen für Fremdkapitalzinsen sowie allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten werden nicht aktiviert. Wirtschaftliche und technische Risiken werden durch Abschläge angemessen berücksichtigt.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden gemäß dem strengen Niederstwertprinzip angesetzt. Forderungen werden einzeln bewertet. Falls Risiken hinsichtlich der Einbringlichkeit bestehen, werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Bei der Ermittlung der Höhe der Einzelwertberichtigung werden erhaltene Sicherheiten, wie Bankgarantien und Kreditversicherungen, angemessen berücksichtigt. Ist eine Forderung gänzlich uneinbringlich, wird die Forderung mit 100 Prozent wertberichtigt (auf Basis des Nettobetrages).
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nicht mehr bestehen.
Betreffend die Bewertung von Forderungen in Fremdwährungen verweisen wir auf den Punkt Fremdwährungsumrechnung.
Die gemäß Emissionszertifikategesetz unentgeltlich zugeteilten Emissionszertifikate werden in der Bilanz entsprechend der AFRAC-Stellungnahme "Bilanzierung von CO2-Emissionszertifikaten gemäß UGB" vom Dezember 2015 dargestellt. Emissionszertifikate werden mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Zuteilung in den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen aktiviert. Die Differenz zwischen dem Zeitwert und dem von der Gesellschaft für die Anschaffung aufgewendeten Betrag wird in den Zuschüssen der öffentlichen Hand eingestellt. Die aus dem aktuellen Geschäftsjahr und dem Vorjahr nicht verbrauchten Emissionszertifikate belaufen sich auf insgesamt 1.303.850 Stück (31. Dezember 2021: 1.412.116 Stück).
Betreffend die Bewertung von Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährungen wird auf die unter dem Punkt Fremdwährungsumrechnung beschriebene Vorgehensweise verwiesen.
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung je nach Zeitpunkt der Realisierung mit 24 Prozent oder 23 Prozent gebildet. Das Wahlrecht zum Ansatz von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge wird ab dem Geschäftsjahr 2020 ausgeübt.
Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder werden im Einklang mit der AFRAC-Stellungnahme "Rückstellungen für Pensions-, Abfertigungs-, Jubiläumsgeld- und vergleichbare langfristig fällige Verpflichtungen nach den Vorschriften des Unternehmensgesetzbuches" nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer", wie dieser in der EU anzuwenden ist, unter Anwendung der Projected-Unit-Credit-Method (laufendes Einmalprämienverfahren) berechnet. Dabei werden die erwarteten Versorgungsleistungen auf den gesamten Zeitraum der Beschäftigung verteilt. Zukünftige Gehalts- und Pensionssteigerungen sowie Fluktuationsabschläge werden berücksichtigt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden zur Gänze im Periodenaufwand in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die in der Bilanz erfasste leistungsorientierte Verpflichtung aus einem Versorgungsplan stellt den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung dar.
Änderungen der oben genannten Personalrückstellungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand ausgewiesen, mit Ausnahme der Aufwendungen aus der Aufzinsung dieser Rückstellungen, welche im Finanzergebnis dargestellt werden. Übersteigen in einem Geschäftsjahr die Verminderungen insgesamt die Zuweisungen an die jeweiligen Personalrückstellungen, wird der positive Saldo im Posten Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen ausgewiesen. Zahlungen für beitragsorientierte Verpflichtungen werden im Personalaufwand erfasst.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind. Bei der Bewertung werden Rückgriffsansprüche auf andere Parteien angemessen berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem marktüblichen und laufzeitadäquaten Zinssatz abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung von Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wird unter dem Punkt "Fremdwährungsumrechnung" erläutert.
Bestehen Sicherungsgeschäfte in Bezug auf eine Währung, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten bis zum Nominale der Sicherungsgeschäfte mit einem Kurs umgerechnet, der dem gewogenen Durchschnitt aus den Terminkursen der Sicherungsgeschäfte entspricht.
Soweit das Nominale der monetären Posten über das Nominale der Sicherungsgeschäfte hinausgeht und sofern keine Sicherungsgeschäfte bestehen, so werden auf diese Währung lautende monetäre Posten entsprechend dem imparitätischen Realisationsprinzip mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Ersterfassung, im Fall eines Kursverlustes aber mit dem Stichtagskurs umgerechnet.
Folgende wesentliche Kurse wurden für die Währungsumrechnung in Euro herangezogen:
| Forderungen | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,0666 | 1,1334 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/USD | 1,1292 | - |
| Stichtagskurs | EUR/CNY | 7,3582 | 7,223 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs | EUR/CNY | 7,2878 | 8,2162 |
| Verbindlichkeiten | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| Stichtagskurs | EUR/USD | 1,0666 | 1,1334 |
Die Aufgliederung des Anlagevermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt.
Der Posten Rechte beinhaltet zum Großteil ein Mitbenützungsrecht an der Abwasserreinigungsanlage des Wasserreinhaltungsverbandes Lenzing – Lenzing AG sowie das Recht auf Energiebezug von der RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, einer von der Gesellschaft gemeinsam mit der Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH betriebenen Reststoffverwertungsanlage.
In den immateriellen Vermögensgegenständen sind solche immateriellen Vermögensgegenstände, die von einem verbundenen Unternehmen erworben wurden, mit einem Buchwert von TEUR 245,4 (31. Dezember 2021: TEUR 327,7 ) enthalten. In den Geschäftsjahren 2022 und 2021 gab es keine Zugänge von immateriellen Vermögensgegenständen von verbundenen Unternehmen.
Der Firmenwert wird planmäßig, nach der linearen Methode über die Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die gewählte Nutzungsdauer orientiert sich an der durchschnittlichen Restlaufzeit der im Zuge der Übernahme übernommenen Verpflichtungen.
Nach Unternehmensbereichen ergibt sich folgende Aufgliederung der Zugänge zu den immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen:
| Unternehmensbereich | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Division Fiber | 38.314,0 | 36.411,4 |
| Division Pulp | 6.680,2 | 15.786,5 |
| Others | 29.496,0 | 18.611,3 |
| Gesamt | 74.490,3 | 70.809,1 |
Die Abgänge von immateriellen Vermögensgegenständen und von Sachanlagen hatten Anschaffungs- und Herstellungskosten von TEUR 31.738,5 (2021: TEUR 3.208,7) und einen Buchwert von TEUR 794,9 (2021: TEUR 286,9).
Die Auflistung der Anteile an verbundenen Unternehmen der Lenzing AG kann im Abschnitt "Direkte Beteiligungen zum 31.12. 2022" dieses Anhangs entnommen werden.
Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen eine Kapitalerhöhung der LD Celulose S.A. in Höhe von TEUR 61.145,8 (2021 TEUR 17.185,7) und der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 37.186,5 (2021: TEUR 29.713,8) sowie der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 627,4 (2021: TEUR 98.985,4). Weiters erfolgte ein Zuschuss für die Kapitalerhöhung der indirekten Tochtergesellschafft Lenzing (Nanjing) Fibers Co., Ltd. in Höhe von TEUR 15.970,2 (2021: TEUR 7.613,3).
Bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen gab es im Geschäftsjahr 2022 keine Abgänge. Aufgrund der Liquidation im Geschäftsjahr 2021 entfielen TEUR 72.491,2 auf die Avit Investments Limited sowie TEUR 22.158,0 auf die Penique S.A.
Aufgrund eines Anhaltspunktes für Wertminderung wurde der beizulegende Wert der PT. South Pacific Viscose ermittelt, dieser ergab eine ausreichende Deckung des Buchwertes.
Bei den Beteiligungen erfolgte eine Zuschreibung der Lenzing Papier GmbH, nachdem die statischen Tests eine Deckung des Buchwertes durch das anteilige Eigenkapital ergaben. Im Vorjahr gab es einen Abgang in Höhe von TEUR 1.669,6 welcher den Verkauf der Hygiene Austria GmbH betrifft.
Die Ausleihungen setzen sich wie folgt zusammen:
| Ausleihungen | Bilanzwert | mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr |
mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |
| Ausleihungen an verbundene Unternehmen |
658.068,3 | 38.581,9 619.486,4 | |
| Vorjahr | 365.109,5 | 129,1 | 364.980,4 |
| Sonstige Ausleihungen | 9.108,0 | 175,5 | 8.932,5 |
| Vorjahr | 13.160,7 | 767,8 | 12.392,9 |
| Gesamt | 667.176,3 | 38.757,4 628.418,9 | |
| Vorjahr | 378.270,3 | 897,0 | 377.373,3 |
Bei den Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen waren die wesentlichen Zugänge gegenüber der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 110.383,3, der Lenzing (Nanjing) Fibers Co. Ltd. in Höhe von TEUR 65.784,6, der Lenzing Fibers GmbH in Höhe von TEUR 40.000,0, der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 39.692,9 sowie der Lenzing (Thailand) Co., Ltd. in Höhe von TEUR 36.862,9 (2021: TEUR 168.809,0). Im Geschäftsjahr 2022 er-
folgten keine Abgänge. Im Geschäftsjahr 2021 gab es Abgänge gegenüber der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 59.493,8, der Lenzing Fibers Inc. in Höhe von TEUR 20.488,3 und der PT. South Pacific Viscose in Höhe von TEUR 20.478,0.
In den Sonstigen Ausleihungen sind ausstehende Kaufpreisforderungen bzw. langfristige Darlehen aus der teilweisen Veräußerung der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH im Jahr 2016 gegenüber dem Käufer (einschließlich dessen Tochterunternehmen) in Höhe von TEUR 7.563.9 (31. Dezember 2021: TEUR 10.678,2) enthalten. Sie sind bankmäßig verzinst. Die Einbringlichkeit wurde insbesondere auf Basis der wirtschaftlichen Lage beurteilt und im Geschäftsjahr 2022 wurde eine Abschreibung in Höhe von TEUR 3.114,2 (2021: TEUR 0,0) erfasst.
Die Lenzing AG besitzt ein Pfandrecht an den übrigen Anteilen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH. Darüber hinaus wurde dem Käufer ein Kreditrahmen in Höhe von bis zu TEUR 3.091,0 (2021: TEUR 5.379,0) eingeräumt, der im Fall von vordefinierten nachteiligen Veränderungen der Rahmenbedingungen der EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH am Absatzmarkt bis längstens 31. Dezember 2025 in Anspruch genommen werden kann. Dieser Rahmen war per 31. Dezember 2022 sowie im Vorjahr per 31. Dezember 2021 nicht ausgenützt.
Die Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens umfassen im Wesentlichen den Raiffeisen Nachhaltigkeit Diversified Fonds in Höhe von TEUR 6.197,5, der zur Deckung der Pensionsrückstellung dient. Der Raiffeisen Nachhaltigkeit Diversified Fonds veranlagt nach den Vorschriften des Pensionskassengesetzes und im Wesentlichen in Euro-Anleihen per Jahresende.
Bei den Zugängen der Wertpapieren (Wertrechte) des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 1.475,8 handelt es sich um die Zuführung zur Kapitalrücklage der White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited, La Valletta, Malta. Die Lenzing AG hat im Jänner 2021 100 Prozent der Anteile an der Versicherungszelle erworben. Diese Gesellschaft verfügt über eine Versicherungskonzession und ermöglicht der Lenzing AG, ihre betrieblich notwendigen Versicherungen effektiver zu administrieren.
Bei den Abgängen von Wertpapieren (Wertrechte) des Anlagevermögens handelt es sich um eine teilweise Veräußerung der Aktien an der Gesellschaft Spinnova OY, Jyväskylä, Finnland, in Höhe von TEUR 25,3. Die Abgänge im Geschäftsjahr 2021 betreffen im Wesentlichen den Großanlegerfonds GF82 in Höhe von TEUR 5.971,8.
Ebenfalls beinhaltet dieser Posten Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen von TEUR 2.469,2 (31. Dezember 2021: TEUR 2.598,0) betreffend Pensionsverpflichtungen und sonstige Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens von TEUR 6.458,4 (31. Dezember 2021: TEUR 6.483,7).
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Holz und Zellstoff für die Faserproduktion, Chemikalien für sämtliche Geschäftsbereiche sowie diverse Kleinmaterialien und Ersatzteile.
Die Bestände an unfertigen und fertigen Erzeugnissen betreffen im Wesentlichen Fasern und Faserzellstoff.
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind inklusive der im Rahmen von Factoring-Programmen verkauften Forderungen TEUR 65.446,3 (31. Dezember 2021: TEUR 58.022,4) nach Abzug von Selbstbehalten versichert und in Höhe von TEUR 1.983,0 (31. Dezember 2021: TEUR 5.685,0) durch Garantien sowie durch Akkreditive in Höhe von TEUR 17.293,4 (31. Dezember 2021: 29.638,7) besichert. Wechselmäßige Verbriefungen liegen weder zum 31. Dezember 2022 noch zum 31. Dezember 2021 vor.
Es wurde zum Bilanzstichtag eine pauschale Wertberichtigung in Höhe von TEUR 84,7 (31. Dezember 2021: TEUR 393,9) gebildet.
Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferungen und Leistungsverrechnungen in Höhe von TEUR 75.212,4 (31. Dezember 2021: TEUR 78.556,3) sowie sonstigen Verrechnungen von TEUR 1.908,6 (31. Dezember 2021: TEUR 6.335,5) und Forderungen aus Steuerumlagen in Höhe von TEUR 4.438,7 (31. Dezember 2021: TEUR 6.743,1) sowie Forderungen aus Dividenden in Höhe von TEUR 4.077,08 (31. Dezember 2021: TEUR 6.400,00).
Soweit Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen verbundenen Unternehmen in wirtschaftlicher Betrachtungsweise einander aufrechenbar gegenüberstehen, werden diese bei gleichem Gläubiger und Schuldner gegeneinander aufgerechnet.
Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren im Wesentlichen aus der Leistungsverrechnung an die Lenzing Papier GmbH.
Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände beinhalten:
| Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände |
31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Guthaben aus der Verrechnung mit dem Finanzamt |
31.459,8 | 50.437,0 |
| Emissionszertifikate | 72.751,5 | 45.570,7 |
| Factoring | 5.538,5 | 0,0 |
| Abgrenzung von Kostenersätzen | 2.174,9 | 973,7 |
| An- und Vorauszahlungen | 1.450,3 | 1.741,5 |
| Übrige | 7.727,8 | 8.000,9 |
| Gesamt | 121.102,7 106.723,8 |
In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von TEUR 19.132,37 (31. Dezember 2021: TEUR 32.157,68) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Es wurde zum 31. Dezember 2022 unter dem Posten sonstige Forderungen die "COVID-19-Investitionsprämie" in Höhe von TEUR 2.293,02 (31. Dezember 2021 TEUR 628,49) aktiviert. Diese wird mittels der Bruttomethode bilanziert und unter den Zuschüssen öffentlicher Hand entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen aufgelöst und wird offen mit den Abschreibungen saldiert.
Im Posten Wertpapiere des Umlaufvermögens sind im Geschäftsjahr 2022 EUR-Geldmarktfonds in Höhe von TEUR 343.514,8 abgegangen. Es handelt sich hierbei um Wertpapiere, die hochliquide sind und nur einem unwesentlichen Wertschwankungsrisiko unterliegen.
Die latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:
| Stand der temporären Differenzen | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände |
-17.750,6 | -4.148,6 |
| Finanzanlagen | 11.089,7 | 14.843,3 |
| Forderungen | 401,6 | 25,8 |
| Unversteuerte Rücklagen und Zuschüsse der öfffentlichen Hand |
27,2 | -4.531,8 |
| Rückstellungen | 37.585,8 | 41.354,7 |
| Finanzverbindlichkeiten | 3.587,8 | 4.801,5 |
| Verbindlichkeiten | 0,0 | 0,0 |
| Betrag Gesamtdifferenzen | 34.941,6 | 52.344,8 |
| Daraus resultierende aktive latente | ||
| Steuern per 31.12. | 8.457,3 | 13.086,2 |
| Verlustvortrag | 4.626,4 | 0,0 |
| Gesamte aktive Steuerlatenz | 13.083,7 | 13.086,2 |
Im Posten Rückstellungen sind im Wesentlichen zeitliche Unterschiede zwischen dem unternehmensrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz bei Rückstellungen für Sozialkapital (Pensionen und Abfertigungen) und Jubiläumsgelder sowie Unterschiede bei den Wertansätzen von sonstigen Rückstellungen einbezogen.
Temporäre Unterschiede aufgrund von steuerlichen Siebentelabschreibungen (§ 12 Abs. 3 Z 2 KStG) sind mit TEUR 11.089,7 (31. Dezember 2021: TEUR 14.844,9) im Posten Finanzanlagen enthalten.
Weitere temporäre Standunterschiede ergeben sich aufgrund der Inanspruchnahme der steuerlichen degressiven Abschreibung. Diese betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 36.291,7 (31. Dezember 2021: TEUR 21.532,1).
Die unversteuerten Rücklagen sind entsprechend RÄG 2014 in den Gewinnrücklagen enthalten (Umgliederung per 31. Dezember 2015). Temporäre Unterschiede zum steuerrechtlichen Wertansatz führen zu passiven latenten Steuern (vor Saldierung).
| Entwicklung der latenten Steuern | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Stand am 01.01. (aktive latente Steuern) | 13.086,2 | 23.247,3 | |
| Zugang aus Umgründung | 0,0 | 0,0 | |
| Erfolgswirksame Veränderung | -4.628,9 | -6.905,1 | |
| Verlustvortrag | 4.626,4 | -3.255,9 | |
| Stand am 31.12. (aktive latente Steuern) | 13.083,7 | 13.086,2 |
Das Grundkapital der Lenzing AG zum 31. Dezember 2022 beträgt EUR 27.574.071,43 (31. Dezember 2021: EUR 27.574.071,43) und ist in 26.550.000 Stückaktien (31. Dezember 2021: 26.550.000) eingeteilt. Der auf eine Stückaktie entfallende Anteil am Grundkapital beträgt etwa EUR 1,04. Jede Stammaktie ist am Kapital im gleichen Ausmaß beteiligt und vermittelt die gleichen Rechte und Pflichten, insbesondere das Recht auf eine beschlossene Dividende und das Stimmrecht in der Hauptversammlung. Der Ausgabebetrag der Aktien ist voll einbezahlt. Andere Klassen von Anteilen sind nicht ausgegeben worden.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – wurde der Vorstand neuerlich ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Grundkapital innerhalb von fünf Jahren ab Eintragung in das Firmenbuch – allenfalls in Tranchen – gegen Bar- und/oder Sacheinlage um bis zu EUR 13.787.034,68 durch Ausgabe von bis zu 13.274.999 Stückaktien zu erhöhen ("genehmigtes Kapital"). Dieses genehmigte Kapital wurde im Firmenbuch am 23. Mai 2018 eingetragen.
Darüber hinaus wurde der Vorstand mit Hauptversammlungsbeschluss vom 12. April 2018 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 22. April 2015 – ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis spätestens 12. April 2023 auch in mehreren Tranchen Wandelschuldverschreibungen auszugeben, die ein Bezugs- oder Umtauschrecht bzw. eine Bezugs- oder Umtauschpflicht auf bis zu 13.274.999 Aktien gewähren bzw. vorsehen ("bedingtes Kapital"). Die Bedienung kann über das bedingte Kapital und/oder über eigene Aktien erfolgen.
Mit Hauptversammlungsbeschluss vom 26. April 2022 – unter gleichzeitiger Aufhebung der diesbezüglichen Hauptversammlungsbeschlüsse vom 18. Juni 2020 – wurde der Vorstand für die Dauer von 30 Monaten vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei dürfen die von der Gesellschaft erworbenen eigenen Aktien 10 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft nicht überschreiten. Der beim Rückerwerb zu leistende Gegenwert muss innerhalb einer Bandbreite von +/-25 Prozent zum gewichteten durchschnittlichen Börsenschlusskurs der letzten 20 Börsentage vor Beginn des entsprechenden Rückkaufprogramms der Lenzing Aktie liegen. Der Vorstand wurde zudem ermächtigt, erworbene eigene Aktien ohne weiteren Hauptversammlungsbeschluss mit Zustimmung des Aufsichtsrates einzuziehen (samt Ermächtigung des Aufsichtsrates, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung der Aktien ergeben, zu beschließen) oder
wieder zu veräußern und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigung kann ganz oder teilweise und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 189a Z7 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. Weiters wurde der Vorstand für die Dauer von fünf Jahren vom Tag der Beschlussfassung an ermächtigt, für die Veräußerung eigener Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, auch unter Ausschluss des Wiederkaufrechts (Bezugsrechts) der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen.
Der Vorstand hat von den am bzw. bis 31. Dezember 2022 bestehenden Ermächtigungen zur Erhöhung des Grundkapitals, zur Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen und zum Rückkauf eigener Aktien in der Berichtsperiode keinen Gebrauch gemacht.
Die gebundenen Kapitalrücklagen dürfen nur zum Ausgleich eines Bilanzverlustes verwendet werden. Sie wurden durch Zufuhr von Mitteln gebildet, welche von den Aktionären über das Grundkapital hinaus zugeflossen sind.
Die freien Gewinnrücklagen können jederzeit aufgelöst und als Teil des Bilanzgewinnes an die Aktionäre ausgeschüttet werden.
Die Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand einschließlich der Emissionszertifikate sowie Investitionsprämien werden als gesonderter Hauptposten zwischen Eigenkapital und Fremdkapital ausgewiesen. Die Aufgliederung ist aus der Übersicht über die Entwicklung der Zuschüsse der öffentlichen Hand ersichtlich.
Die Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand sowie Investitionsprämien erfolgt entsprechend der Nutzungsdauer der geförderten Anlagen und wird offen mit den Abschreibungen saldiert. Der Zuschuss aus Emissionszertifikaten wurde dem Verbrauch entsprechend aufgelöst.
Die Entwicklung der Rückstellung für Pensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder stellt sich wie folgt dar:
| 2022 Rückstellungen für | Pensionen | Abferti gungen |
Jubiläums gelder |
||
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | |||
| In der Bilanz erfasste Werte: | |||||
| Rückstellung zum 31.12.2021 | 23.412,9 | 54.142,8 | 17.552,3 | ||
| Periodenaufwand | -2.955,5 | -3.597,0 | -2.189,9 | ||
| Auszahlungen | -2.243,8 | -5.888,9 | -1.342,2 | ||
| Umgliederung zu Sozialplan | 0,0 | -5.731,9 | 0,0 | ||
| Rückstellung zum 31.12.2022 | 18.213,6 | 38.925,0 | 14.020,3 | ||
| Wert nach § 14 EStG | 9.962,7 | 30.806,0 | 9.962,7 | ||
| Aufwand im Geschäftsjahr: | |||||
| Laufender Dienstzeitaufwand | 7,0 | 1.777,6 | 1.137,5 | ||
| Zinsaufwand | 201,4 | 474,2 | 188,4 | ||
| Realisierung versicherungsmathematischer Verlust (+) / Gewinn (-) |
-3.164,0 | -5.848,8 | -3.515,7 | ||
| Periodenaufwand | -2.955,5 | -3.597,0 | -2.189,9 | ||
| Annahmen zur Berechnung der erwarteten leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2022: |
|||||
| Diskontierungszinssatz | 4,10 % | 4,10 % | 4,20 % | ||
| Pensionssteigerung | bis zu 3,00 % |
- | - | ||
| Gehaltssteigerung | 3,00 % | 3,00 % | 3,00 % | ||
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
||
| Fluktuationsabschlag | - | - | 0,00 % - 7,25 % |
| Pensionen | Abferti gungen |
Jubiläums gelder |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR |
| 25.336,0 | 57.309,2 | 16.361,6 |
| 306,1 | 3.297,5 | 2.516,2 |
| -2.229,2 | -6.463,9 | -1.325,5 |
| 23.412,9 | 54.142,8 | 17.552,3 |
| 13.939,0 | 31.828,9 | 9.427,6 |
| 8,4 | 1.699,1 | 1.074,9 |
| 169,8 | 389,6 | 159,2 |
| 127,9 | 1.208,9 | 1.282,1 |
| 306,1 | 3.297,5 | 2.516,2 |
Annahmen zur Berechnung der erwarteten
| leistungsorientierten Ansprüche zum 31.12.2021: | |||
|---|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 0,90 % | 0,90 % | 1,10 % |
| Pensionssteigerung | bis zu 3,00 % |
- | - |
| Gehaltssteigerung | 2,50 % | 2,50 % | 2,50 % |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer/Schwerarbeiter |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
60/63/57 Jahre |
| Fluktuationsabschlag | - | - 0,56-6,75 % |
Für die Berechnung der Pension-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wurde ein Abzinsungssatz verwendet, der aus erstrangigen festverzinslichen Industrieanleihen mit AA-Rating nach dem Standard eines international tätigen Versicherungsmathematikers abgeleitet wurde. Anleihen, die im Vergleich zu den anderen Anleihen in ihrer Risikoeinstufung deutlich höhere oder niedrigere Zinsen aufweisen ("statistische Ausreißer"), wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Währung und die Laufzeiten der zu Grunde gelegten Anleihen orientieren sich an der Währung und den voraussichtlichen Laufzeiten der zu erfüllenden Verpflichtungen.
Die geschätzten Gehalts- und Pensionssteigerungen, die auch für die Zukunft als realistisch angesehen werden, wurden aus einer Durchschnittsbetrachtung der vergangenen Jahre abgeleitet.
Das für die Berechnung herangezogene Pensionsantrittsalter richtet sich nach den jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen. Für die Berechnung der leistungsorientierten Pensionspläne werden im Geschäftsjahr die biometrischen Rechnungsgrundlagen AVÖ 2018 P-Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung Angestellte verwendet.
Die Berechnung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Fluktuationsraten. Diese werden nach Dienstjahren gestaffelt ermittelt und beruht auf den durchschnittlichen Austrittszahlen der letzten fünf Jahre. Bei der Berechnung der Rückstellungen für die leistungsorientierten Abfertigungspläne werden dabei nur Austritte mit Abfertigungsanspruch berücksichtigt.
Teile der rückgestellten leistungsorientierten Abfertigungen wurden im Geschäftsjahr 2022 in die sonstigen Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen umgegliedert (siehe Abschnitt "Sonstige Rückstellungen").
In der Lenzing AG gibt es sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Pensionsvorsorgepläne. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen treffen die Gesellschaft nach Zahlung der vereinbarten Prämien keine Verpflichtungen mehr. Eine Rückstellung wird daher nicht angesetzt.
Den leistungsorientierten Pensionsverpflichtungen wird durch die Bildung von Pensionsrückstellungen Rechnung getragen. Das Risiko im Zusammenhang mit diesen leistungsorientierten Pensionsplänen verbleibt bei der Lenzing AG. Die Berechnung erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen entsprechend den Vorschriften des IAS 19 "Leistungen an Arbeitnehmer".
Mitarbeiter:innen, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen und nach dem 31. Dezember 2002 begonnen haben, erwerben keine Abfertigungsansprüche. Für sie sind Beiträge in Höhe von 1,53 Prozent des Lohnes bzw. Gehaltes an eine Mitarbeitervorsorgekasse zu zahlen.
Aufgrund kollektivvertraglicher Regelungen ist die Lenzing AG verpflichtet, Jubiläumsgeldzahlungen zu leisten, sofern ein Arbeitnehmer für eine bestimmte Dauer im Unternehmen beschäftigt war. Diese Zahlungen basieren auf der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt des betreffenden Dienstnehmerjubiläums. Die bei den betreffenden Jubiläen voraussichtlich zu zahlenden Beträge werden auf die Dienstzeit bis zu den Jubiläen verteilt. Der Barwert des auf die Dienstzeit bis zum Bilanzstichtag entfallenden Betrages wird rückgestellt. In der Lenzing AG besteht eine Umwandlungsoption für die Mitarbeiter:innen, dass Dienstjubiläum in Zeitguthaben umwandeln zu können.
Die Verpflichtungen gegenüber ehemaligen Mitarbeiter:innen des verkauften Geschäftsbereiches Kunststoffmaschinen (nunmehr SML Maschinengesellschaft mbH) und Folie (nunmehr Lenzing Plastics GmbH & Co KG) sowie Bildungszentrum (nunmehr BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH) werden bis zur Höhe der fiktiven Ansprüche zum Zeitpunkt des Verkaufs bzw. der Ausgliederung weiterhin von der Gesellschaft getragen. Der Barwert zum Bilanzstichtag wird in Bezug auf diese Verpflichtungen rückgestellt, wobei für die Barwertermittlung angenommen wird, dass die Abfertigungen mit dem Übertritt der betreffenden Dienstnehmer in den Ruhestand fällig werden.
| 2022 Rückstellungen für | Stand 31.12.2021 | Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Umgliederung Stand 31.12.2022 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Drohende Verluste | 11.924,9 | -1.414,0 | -10.510,9 | 1.630,6 | 0,0 | 1.630,6 |
| Schadensfälle | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 3.940,2 | 0,0 | 3.940,2 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen | 5.233,4 | -5.052,6 | -165,6 | 7.786,5 | 0,0 | 7.801,7 |
| Jubiläumsgelder | 17.552,3 | -1.342,2 | -2.189,9 | 0,0 | 0,0 | 14.020,3 |
| Sonderzahlungen | 35.027,7 | -34.355,8 | -671,9 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Resturlaube | 9.626,6 | -9.626,6 | 0,0 | 8.240,8 | 0,0 | 8.240,8 |
| Sozialplan | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 15.393,5 | 5.731,9 | 21.125,4 |
| Sonstige Personalaufwendungen | 9.767,1 | -7.759,5 | -926,9 | 4.663,7 | 0,0 | 5.744,5 |
| Übrige | 7.009,5 | -4.879,6 | -915,6 | 11.211,3 | 0,0 | 12.425,6 |
| Gesamt | 96.141,5 | -64.430,3 | -15.380,7 | 52.866,6 | 5.731,9 | 74.929,1 |
| 2021 Rückstellungen für | Stand 31.12.2020 |
Verbrauch | Auflösung | Zuführung | Umgliederung Stand 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Drohende Verluste | 17.391,8 | -8.253,5 | -3.419,6 | 6.206,1 | 0,0 | 11.924,9 |
| Schadensfälle | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Noch nicht abgerechnete Lieferungen/Leistungen | 6.300,6 | -3.806,8 | -2.116,0 | 4.879,1 | -13,7 | 5.243,2 |
| Jubiläumsgelder | 16.361,6 | -1.325,5 | 0,0 | 2.516,2 | 0,0 | 17.552,3 |
| Sonderzahlungen | 2.867,0 | -654,0 | -2.213,0 | 35.092,6 | -64,9 | 35.027,7 |
| Resturlaube | 9.777,2 | -9.697,1 | 0,0 | 9.646,2 | -99,7 | 9.626,6 |
| Sonstige Personalaufwendungen | 5.649,4 | -4.287,6 | -539,9 | 8.945,2 | 0,0 | 9.767,1 |
| Übrige | 5.581,8 | -4.465,7 | -615,2 | 6.498,7 | 0,0 | 6.999,6 |
| Gesamt | 63.929,5 | -32.490,1 | -8.903,6 | 73.784,0 | -178,3 | 96.141,5 |
Die Rückstellungen für drohende Verluste betreffen im Wesentlichen Vorsorgen für nachteilige Verträge und Verpflichtungen aus zu erbringenden Infrastrukturleistungen.
Die Rückstellungen für Schadensfälle betreffen Verpflichtungen für Rechtsstreitigkeiten und umfassen insbesondere die Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten in Zusammenhang mit einem Verfahren, bei dem unter anderen die Lenzing AG auf Schadenersatz geklagt wird.
Die Rückstellungen für Sozialplan betreffen insbesondere Vorsorgen aufgrund des Personalabbaus im Rahmen eines Programms zur Reorganisation und Kostensenkung. Vom Personalabbau sind voraussichtlich 214 Mitarbeiter:innen am Standort Lenzing betroffen. Die Rückstellungen wurden insbesondere für daraus resultierende Abfindungen und Abfertigungen gebildet. Dabei wurden bereits zuvor rückgestellte Vorsorgen (insbesondere aus der regulären Abfertigungsrückstellung; siehe Abschnitt "leistungsorientierte Pläne") in Höhe von TEUR 5.731,9 (2021: TEUR 0,0) verwendet und sind nun in den Rückstellungen für Sozialplan ausgewiesen. Der Restbetrag der notwendigen Vorsorgen in Höhe von TEUR 15.393,5 wurde über den Personalaufwand bzw. die sonstigen betrieblichen Aufwendungen dotiert. Die gesamten Rückstellungen in Höhe von TEUR 21.125,4 sollen erwartungsgemäß innerhalb der nächsten 12 Monate vollständig verbraucht werden.
Die übrigen Rückstellungen betreffen vor allem verbrauchte Emissionszertifikate, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Nachlässe, Rabatte und Provisionen.
In den Verbindlichkeiten sind folgende Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren enthalten:
| Verbindlichkeiten | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Hybridkapital | 500.000,0 | 500.000,0 |
| Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen | 27.000,0 | 26.885,5 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 11.600,0 | 86.450,0 |
| Sonstige zinstragende Verbindlichkeiten | 14.050,0 | 19.670,0 |
| Gesamt | 552.650,0 844.584,0 |
Das Hybridkapital beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 500.000,0 (31. Dezember 2021: TEUR 500.000,0). Es ist keine vertragliche Restlaufzeit vorgesehen.
Im Dezember 2020 wurde eine nachrangige unbefristete Anleihe mit einem Nominalvolumen von TEUR 500.000,0 und einer Verzinsung von 5,75% p.a. emittiert. Die Anleihe hat eine unendliche (ewige) Laufzeit und kann erstmals am 7. Dezember 2025 durch die Lenzing AG gekündigt und getilgt werden. Die Investoren haben kein Kündigungsrecht. Falls die Anleihe nicht gekündigt wird, wird die Anleihe ab dem 8. Dezember 2025 mit einem veränderten-Zinssatz verzinst (dann geltender 5-Jahres Swapsatz plus Marge von 11,208%).
Die Zinsen sind nachträglich am 7. Dezember eines jeden Jahres zur Zahlung fällig, sofern sich die Lenzing AG nicht entscheidet, die betreffende Zinszahlung aufzuschieben. Ausstehende aufgeschobene Zinszahlungen müssen unter bestimmten Umständen bezahlt werden, insbesondere wenn die Hauptversammlung der Lenzing AG beschließt, eine Dividende zu leisten.
Die Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen stellen sich wie folgt dar:
Verbindlichkeiten aus Schuldscheindarlehen per 31.12.2022
| Fälligkeit | Ursprungs laufzeit |
Buchwert | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 2024/12 | 5 | 120.000,0 | fix |
| 2024/12 | 5 | 115.941,3 | variabel |
| 2025/05 | 10 | 13.500,0 | fix |
| 2025/11 | 5 | 48.000,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 72.500,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 159.500,0 | variabel |
| 2026/12 | 7 | 7.000,0 | fix |
| 2029/12 | 10 | 4.500,0 | variabel |
| 2029/12 | 10 | 9.500,0 | fix |
| 2034/12 | 15 | 13.000,0 | fix |
| 563.441,3 |
| Fälligkeit | Ursprungs laufzeit |
Buchwert | Verzinsung |
|---|---|---|---|
| bis | Jahre | TEUR | |
| 2022/05 | 7 | 20.000,0 | fix |
| 2022/11 | 10 | 35.000,0 | fix |
| Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr | 55.000,0 | ||
| 2024/12 | 5 | 120.000,0 | fix |
| 2024/12 | 5 | 113.564,3 | variabel |
| 2025/05 | 10 | 13.500,0 | fix |
| 2025/11 | 5 | 48.000,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 72.500,0 | fix |
| 2026/12 | 7 | 159.500,0 | variabel |
| 2026/12 | 7 | 7.000,0 | fix |
| 2029/12 | 10 | 4.500,0 | variabel |
| 2029/12 | 10 | 9.500,0 | fix |
| 2034/12 | 15 | 13.000,0 | fix |
| Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr | 561.064,3 | ||
| 616.064,3 |
Im Geschäftsjahr 2022 hat die Lenzing Gruppe keine weiteren Schuldscheindarlehen begeben.
Von den bestehenden Schuldscheinen hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2022 TEUR 55.000 (2021: TEUR 42.000) planmäßig zurückgezahlt.
Die sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten enthalten ERP-Kredite, Forschungsförderungskredite und Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten von TEUR 612.376,6 (31. Dezember 2021: TEUR 613.470,0) sind wie im Vorjahr keine durch Grundpfandrechte und sonstige dingliche Sicherheiten besichert.
Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 20.122,7 (31. Dezember 2021: TEUR 10.190,2) Lieferungen und Leistungsverrechnungen, TEUR 246,6 (31. Dezember 2021: TEUR 493,0) sonstige Verrechnungen, sowie TEUR 24.222,0 (31. Dezember 2021: TEUR 28.043,8) Verbindlichkeiten aus Steuerumlagen. Weiters bestehen Verbindlichkeiten aus Darlehen in Höhe von TEUR 7.000,0 (31. Dezember 2021: TEUR 24.000,0) gegenüber der Lenzing Global Finance GmbH aus der Weiterverrechnung der vereinnahmten finanziellen Mittel aus den von der Lenzing Global Finance GmbH im Geschäftsjahr 2015 und 2012 begebenen Schuldscheinen.
In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von TEUR 16.171,7 (31. Dezember 2021: TEUR 15.178,5) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Davon betreffen TEUR 1.890,4 (31. Dezember 2021: TEUR 1.890,4) noch nicht bezahlte Zinsen für die unbefristete Anleihe und TEUR 3.562,4 (31. Dezember 2021: TEUR 3.809,4) Verbindlichkeiten für das Altersteilzeitmodell gem. § 27 ALVG.
Die passive Rechnungsabgrenzung beinhaltet im Wesentlichen transitorisch abgegrenzte Zinsenzuschüsse des Umwelt- und des Forschungsförderungsfonds.
Haftungsverhältnisse liegen in folgendem Umfang vor:
| Haftungsverhältnisse | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Bürgschafts- und Garantieerklärungen für den Wasserreinhaltungsverband Lenzing – Lenzing AG für den Bau der zweiten und dritten Ausbaustufe der Abwasserreinigungsanlage |
308,7 | 308,7 |
| Haftungsübernahmen für verbundene Unternehmen | 40.548,3 | 59.452,2 |
| Haftungsübernahmen gegenüber Dritten | 16.177,4 | 16.166,9 |
| Gesamt | 57.034,4 | 75.927,8 |
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, welche im Punkt "Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen und außerbilanziellen Geschäften" erläutert werden. Für den theoretischen kreditrisikobedingten Verlust für die Übernahme der Ausfallshaftung durch die Lenzing AG in Höhe von TEUR 5.514,1 (31. Dezember 2021: TEUR 0,0) wird eine Haftungsübernahme gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die Lenzing AG hat harte Patronatserklärungen, die in ihrer Höhe unbestimmt sind, abgegeben. Die Lenzing AG verpflichtet sich darin, die Lenzing Fibers (Grimsby) Limited sowie die Lenzing Fibers Inc. mit ausreichenden Mitteln auszustatten, damit sie ihre finanziellen Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen erfüllen können. Die Patronatserklärungen können von Seiten der Lenzing AG gekündigt werden.
Des Weiteren besteht eine Garantieerklärung der Lenzing AG, die in ihrer Höhe unbestimmt ist, in der sie garantiert, dass die Pulp Trading GmbH ihre finanziellen Verpflichtungen aus einem abgeschlossenen Liefervertrag erfüllt.
Darüber hinaus bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die Lenzing (Thailand) Co., Ltd. ihre Bankverpflichtungen bis maximal TUSD 6.000,0 – d.s. TEUR 5.625,0 (31. Dezember 2021: bis maximal TUSD 6.000,0 – d.s. TEUR 5.293,8) und bis maximal TEUR 6.000,0 (2021: TEUR 6.000,0) erfüllt.
Des Weiteren bestehen Garantieerklärungen der Lenzing AG, in der sie garantiert, dass die LD Celulose S.A. ihre Bankverpflichtungen bis maximal TUSD 114.200,0 – d.s. TEUR 101.287,4 (31. Dezember 2021: bis maximal TUSD 114.200,0 – d.s. TEUR 100.758,8) und bis maximal TEUR 25.000,0 (31. Dezember 2021: TEUR 25.000,0) erfüllt.
Die Lenzing AG ist zu Kapitaleinschüssen in die Versicherungszelle White Rock Insurance (Europe) Protected Cell Company Limited verpflichtet, falls die finanziellen Mittel in der Zelle durch Schadenszahlungen an die Lenzing Töchter nicht ausreichen. Die maximale Einschusspflicht pro Jahr sind TEUR 16.000,0.
Der Umsatz setzt sich wie folgt zusammen:
| Umsatzerlöse nach Märkten | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Österreich | 184.590,4 | 138.250,2 |
| Europa inkl. Türkei ohne Österreich | 553.046,1 | 420.397,9 |
| Asien | 358.593,1 | 389.687,9 |
| Amerika | 72.327,8 | 50.734,7 |
| Sonstige | 10.390,4 | 7.306,0 |
| Gesamt | 1.178.947,8 | 1.006.376,7 |
| Umsatzerlöse nach Bereichen | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Division Fiber | 944.487,3 | 834.671,3 |
| Division Pulp | 212.209,3 | 150.480,9 |
| Others | 22.251,3 | 21.224,5 |
| Gesamt | 1.178.947,8 | 1.006.376,7 |
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten:
| Übrige sonstige betriebliche Erträge | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Forschungs- Lehrlings- und Bildungsprämien | 5.414,8 | 5.462,8 |
| Beiträge des österreichischen Forschungsförderungsfonds |
3.888,6 | 3.307,4 |
| Auflösung von Wertberichtigungen | 105,1 | 216,2 |
| Erträge aus Emissionszertifikaten | 6.145,4 | 868,6 |
| Fremdwährungsdifferenzen | 10.782,0 | 10.318,8 |
| Energiekostenzuschuss | 2.000,0 | 0,0 |
| Übrige | 459,3 | 678,0 |
| Gesamt | 28.795,2 | 20.851,9 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Beitragsorientierte Pläne (Pensionskassenbeiträge) |
2.070,9 | 1.780,8 |
| Leistungsorientierte Pläne | -174,9 | -15,9 |
| Gesamt | 1.896,0 | 1.764,9 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen sowie Erträgen aus der Rückdeckungsversicherung) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 150,2 | 213,5 |
| Ehemalige Mitglieder und deren Hinterbliebene |
-881,9 | -60,4 |
| Leitende Arbeitnehmer:innen | 87,8 | 87,0 |
| Andere Arbeitnehmer:innen | 2.539,9 | 1.524,9 |
| Gesamt | 1.896,0 | 1.764,9 |
Die Lenzing AG hat eine Rückdeckungsversicherung für Pensionsansprüche abgeschlossen. Der Aufwand aus diesen Pensionszusagen (exkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) in Höhe von TEUR 730,7 (2021: TEUR 701,8) sowie der Ertrag aus der Rückdeckungsversicherung von TEUR 174,9 (2021: TEUR 151,9) sind im Posten Aufwendungen für Altersversorgung enthalten.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen der Rückstellung für Abfertigungen) setzen sich wie folgt zusammen:
| Aufwendungen für | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Abfertigungen (inkl. freiwilligen Abfertigungen) | 14.675,3 | 3.367,7 |
| Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen |
2.661,6 | 2.128,7 |
| Gesamt | 17.336,9 | 5.496,4 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Mitglieder des Vorstandes | ||
| Aktive Mitglieder | 56,2 | 71,0 |
| Leitende Arbeitnehmer:innen | 59,0 | 47,3 |
| Andere Arbeitnehmer:innen | 2.728,2 | 5378,1 |
| Sozialplan | 14.493,5 | 0,0 |
| Gesamt | 17.336,9 | 5.496,4 |
Die Aufwendungen für Jubiläumsgelder (inkl. Rückstellungsdotierungen und -auflösungen) verteilen sich wie folgt:
| Aufwendungen für | 2022 2021 |
||
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Löhne | -872,1 | 399,4 | |
| Gehälter | -331,9 | 1075,1 | |
| Soziale Aufwendungen | -985,9 | 882,5 | |
| Gesamt | -2.189,9 | 2.357,0 |
Die Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beinhalten die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von TEUR 75.581,0 (2021: TEUR 76.783,6).
Die Erträge aus der Auflösung der Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand vermindern die Abschreibungen in Höhe von TEUR 987,6 (2021: TEUR 847,9).
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen:
| Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen |
2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Vertriebsaufwendungen (inkl. Werbeaufwendungen) |
60.561,2 | 49.648,4 | |
| Instandhaltungen und Fremdleistungen | 49.391,8 | 35.759,8 | |
| Konzernleistungen | 40.260,9 | 32.230,9 | |
| Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen | 18.227,1 | 16.977,6 | |
| Versicherungsaufwendungen | 11.265,1 | 8.641,0 | |
| Miet- und Leasingaufwendungen | 8.640,1 | 7.844,4 | |
| Gebühren, Spesen und sonstige Beiträge | 5.527,7 | 5.478,2 | |
| Schulung der Belegschaft | 5.741,9 | 4.452,8 | |
| Abfallentsorgung | 3.588,5 | 2.987,4 | |
| Reise- und Fahrtkosten | 4.412,4 | 1.631,4 | |
| Sonstige Aufwendungen | 11.102,3 | 10.925,2 | |
| Gesamt | 218.718,8 176.577,0 |
In den sonstigen Aufwendungen sind vor allem Aufwendungen für Patente und Lizenzen, allgemeine Verwaltungskosten, Wertberichtigungen, Aufwendungen für den Verbrauch von Büromaterial, Aufwendungen des Aufsichtsrates, Aufwendungen für Schutzartikel und Schutzkleidung sowie der Verbrauch von Lebensmitteln der werkseigenen Küche enthalten.
Die Erträge aus Beteiligungen betreffen im Wesentlichen Dividenden der Lenzing Fibers (Shanghai) Co. Ltd. in Höhe von TEUR 8.234,7 (2021: TEUR 0,0), der Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd. in Höhe von TEUR 1.238,1 (2021: TEUR 0,0), des BZL – Bildungszentrum Lenzing GmbH in Höhe von TEUR 450,0 (2021: TEUR 525,0) und der Lenzing Papier GmbH in Höhe von TEUR 800,0 (2021: TEUR 600,0). Die Erträge aus Beteiligungen im Geschäftsjahr 2021 betrafen im Wesentlichen die Dividende der Pulp Trading GmbH in Höhe von TEUR 62.000,0 und der Lenzing Fibers Holding GmbH in Höhe von TEUR 14.400,0.
In den Erträgen aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sind Erträge aus Zinsforderungen an verbundene Unternehmen von TEUR 32.809,9 (2021: TEUR 15.440,7) erfasst.
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge resultieren im Wesentlichen aus der Aufzinsung von Ausleihungen in Höhe von TEUR 1.031,6 (2021: TEUR 985,5) und aus Guthaben bei Kreditinstituten von TEUR 146,9 (2021: TEUR 61,0).
Die Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen enthalten im Wesentlichen die Zuschreibung von Beteiligungen und Ausleihungen in Höhe von TEUR 2.597,4 (2021: TEUR 600,0) und die Gewinne aus Aktienverkäufen in der Höhe von TEUR 812,1 (2021: TEUR 0,0).
Die Aufwendungen aus Finanzanlagen beinhalten Fremdwährungsverluste bzw. Fremdwährungseffekte auf Ausleihungen in Höhe von TEUR 5.679,4 (2021: Erträge in Höhe von TEUR 15.085,4), sowie die Abschreibungen von Ausleihungen und zugehörigen Zinsforderungen in Höhe von TEUR 4.013,9 (2021: TEUR 2.086,5) und Abschreibungen von Wertpapieren des Umlaufvermögens in Höhe von TEUR 1.236,0 (2021: TEUR 1.000,0).
Die laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| vom Ertrag | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Körperschaftsteuer aus der Gruppenbesteuerung | 4.554,1 | 18.015,0 |
| Steuergutschrift vom Gruppenträger | -2.660,0 | -747,1 |
| Steuerumlagen der Gruppenmitglieder | 5.754,6 | 63,6 |
| Steuerumlagen an Gruppenmitglieder | -4.438,7 | -6.747,1 |
| Sonstige Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 5.206,2 | 1.804,8 |
| Gesamt | 8.416,3 | 12.389,2 |
In der Position Steuergutschrift vom Gruppenträger sind auch Beträge aus Vorperioden enthalten; dies führt im Geschäftsjahr 2022 zu einem Steuerertrag in Höhe von TEUR 2.660,0 (2021: TEUR 747,1).
Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein latenter Steuerertrag für Verlustvorträge in Höhe von TEUR 4.626,4 (31. Dezember 2021: TEUR 0,0) und ein latenter Steueraufwand für die Verminderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 4.629,0 (2021: TEUR 6.905,1) erfasst.
Die sonstigen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Körperschaftsteuern aus Vorperioden und ausländische Quellensteuern.
Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen liegen aufgrund von Leasing-, Pacht- und Mietverträgen in folgendem Umfang vor:
| Nutzungsverpflichtungen | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Im Folgejahr | 7.125,4 | 4.315,3 | |
| In den folgenden fünf Jahren | 15.191,7 | 10.870,1 |
Verpflichtungen aus offenen Bestellungen für die Lieferung von Sachanlagen liegen in folgender Höhe vor:
| Bestellobligo | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||
| Bestellobligo für Investitionsvorhaben | 23.971,5 | 17.948,9 | |
| Davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 98,4 | 10,0 |
Es gibt rechtlich unverbindliche Erklärungen der Lenzing AG, Tochtergesellschaften mit ausreichend finanziellen Mitteln auszustatten ("weiche Patronatserklärungen"), die sich nicht an bestimmte Personen richten.
Die Bankgarantien für Verbindlichkeiten aus laufenden Geschäftsbeziehungen betragen zum 31. Dezember 2022 TEUR 2.266,2 (31. Dezember 2021: TEUR 1.937,0).
Die Bankgarantien für die Eigenkapitaleinschüsse der Lenzing AG in die LD Celulose S.A. sind im Jahr 2022 ausgelaufen. Im Geschäftsjahr 2021 bestanden Bankgarantien in Höhe von TEUR 55.143,5. Diese Bankgarantien wurden nicht gezogen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde vor einem US-Gericht eine Klage auf nicht bezifferte Schadenersatzansprüche in Zusammenhang mit einer ehemaligen Beteiligung gegen die Lenzing AG eingebracht. Die Lenzing AG hat diese Ansprüche zurückgewiesen. Eine Leistung von Schadenersatzzahlungen wurde vom Management per 31. Dezember 2022 sowie per 31. Dezember 2021 als nicht wahrscheinlich eingeschätzt. Details zur Vorsorge für Rechtsverteidigungskosten werden im Abschnitt "Rückstellungen" erläutert.
Es bestehen Factoring-Vereinbarungen, aufgrund derer Banken zum Ankauf bestimmter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Lenzing Gruppe über ein monatlich revolvierendes Nominalvolumen verpflichtet sind. Die Lenzing Gruppe ist zum Verkauf dieser Forderungen berechtigt. Die Vereinbarungen haben eine unbestimmte Laufzeit; jede Partei hat das Recht, die Vereinbarungen mit einer Frist aufzukündigen und dann auslaufen zu lassen. Die verkauften Forderungen sind kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig. Die Factoring-Vereinbarungen haben per 31. Dezember 2022 ein maximal ausnutzbares Nominalvolumen von insgesamt TEUR 50.000,0 (31. Dezember 2021: TEUR 50.000,0). Diese wurden 2022 wieder aufgenommen.
Die für die Risikobeurteilung relevanten Risiken der verkauften Forderungen sind das Kreditausfallsrisiko (Delkredererisiko), im Fall von Forderungen in Fremdwährung das Fremdwährungsrisiko und das Risiko verspäteter Zahlungen. Die kreditrisikobedingten Ausfälle und im Fall von Forderungen in Fremdwährung die Schwankungen der Wechselkurse stellen die wesentlichen mit diesen Forderungen verbundenen Chancen und Risiken dar. Das Risiko verspäteter Zahlungen wird bei allen Factoring-Vereinbarungen von der Lenzing AG getragen und als geringfügig eingeschätzt.
Die Lenzing AG übernimmt eine Ausfallshaftung von 10 Prozent pro Zahlungsausfall. Dieser nicht von einer anderen Partei erstattbare Betrag wird von der Bank nicht bevorschusst. Das verbleibende Kreditausfallsrisiko (90 Prozent pro Zahlungsausfall) und – im Fall von Forderungen, die nicht auf die Berichtswährung lauten – auch das Fremdwährungsrisiko übernimmt die Bank. Damit wurden die wesentlichen Chancen und Risiken zwischen der Lenzing AG und der Bank aufgeteilt; die Verfügungsmacht über die Forderungen ging allerdings auf die Bank über. Die Lenzing AG hat sich verpflichtet, Kreditversicherungen für die verkauften Forderungen abzuschließen und das Debitorenmanagement zu übernehmen. Die beteiligten Banken haben das Recht, überfällige Forderungen aus verfahrensrechtlichen Gründen im Fall eines Rechtsstreits an die Lenzing AG zurück zu übertragen. Dadurch wird jedoch das Kreditausfallsrisiko nicht an die Lenzing AG rückübertragen und es ergeben sich auch keine Auswirkungen auf die Liquidität der Lenzing AG.
Zum 31. Dezember 2022 waren aufgrund der Factoring-Vereinbarungen Forderungen in Höhe von insgesamt TEUR 55.473,4 (31. Dezember 2021: TEUR 0,0) verkauft und aus der Bilanz der Lenzing AG ausgebucht. Der nicht bevorschusste Betrag wird per 31. Dezember 2022 als sonstige Forderung in Höhe von TEUR 5.547,3 (31. Dezember 2021: TEUR 0,0; vor Fremdwährungsbewertung) ausgewiesen. Die beizulegenden Zeitwerte entsprechen den angegebenen Buchwerten, da insbesondere auch die Restlaufzeiten der betroffenen Forderungen kurzfristig sind. Die wesentlichen Vorschüsse aus den Factoring-Vereinbarungen sind mit Transaktionsbeginn im März 2022 an die Lenzing AG geflossen; das Volumen unterliegt seither keinen wesentlichen Schwankungen.
Der oben angeführte nicht bevorschusste Betrag entspricht aus Sicht der Lenzing AG dem theoretischen kreditrisikobedingten Maximalverlust für die Übernahme der Ausfallshaftung. In Höhe des beizulegenden Zeitwertes dieser Ausfallshaftung per 31. Dezember 2022 von TEUR 33,3 (31. Dezember 2021: 0,0 TEUR) wurde eine sonstige Rückstellung erfasst, der verbleibende Differenzbetrag in Höhe von TEUR 5.514,1 (31. Dezember 2021: TEUR 0,0) ist als Haftung gegenüber Dritten ausgewiesen.
Die von Kunden im Zeitraum zwischen der letzten Bevorschussung und dem Bilanzstichtag erhaltenen Zahlungen werden in den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt.
Die Lenzing AG setzt Devisentermingeschäfte sowie Zinswährungsderivate als Sicherungsgeschäfte ein, um Zins- und Währungsrisiken aus dem operativen Geschäft zu vermindern. Die Devisentermingeschäfte werden jährlich im Vorhinein auf Basis der voraussichtlichen Umsatzerlöse bzw. Materialaufwendungen in der betreffenden Fremdwährung festgelegt. Die Zinswährungsderivate dienen zur Absicherung des Zins- und Währungsrisikos eines Schuldscheindarlehens in USD mit variabler Verzinsung.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Devisentermingeschäfte und Zinswährungsderivate:
| 31.12.2022 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Wert2 | |||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente |
Nominale1 | Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert | Bilanzposten | |
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | |||
| Devisentermingeschäfte | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 734.800 | 12/2023 | 1.710,0 | -380,5 | 0,0 | |
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | USD | 11.400 | 01/2023 | 0,0 | -552,7 | 0,0 | - |
| Summe | 1.710,0 | -933,2 | 0,0 | ||||
| Zinswährungsderivate | |||||||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | USD | 65.000 | 12/2024 | 5.723,7 | 0,0 | 0,0 | - |
| Nettoposition | 6.500,5 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen
2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
| 31.12.2021 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Beizulegender Wert2 | |||||||
| Art der derivativen Finanzinstrumente |
Nominale1 | Sicherungs zeitraum |
positiv | negativ | Buchwert | Bilanzposten | |
| FW 1.000 | bis | TEUR | TEUR | TEUR | |||
| Devisentermingeschäfte | |||||||
| CNY/CNH-Verkauf / EUR-Kauf | CNY/CNH | 790.800 | 12/2022 | 28,7 | -5.124,3 | 0,0 | |
| BRL-Verkauf / EUR-Kauf | BRL | 155.000 | 06/2022 | 0,0 | -6.134,3 | -6.134,3 | übrige Rückstellungen |
| CZK-Verkauf / EUR-Kauf | CZK | 97.000 | 12/2022 | 265,8 | 0,0 | 0,0 | - |
| Summe | 294,5 | -11.258,6 | -6.134,3 | ||||
| Zinswährungsderivate | |||||||
| USD-Kauf / EUR-Verkauf | USD | 65.000 | 12/2024 | 0,0 | -1.441,8 | 0,0 | - |
| Nettoposition | -12.405,8 |
1) Der Nominalwert wird als Bruttovolumen ausgewiesen.
2) beizulegender Wert: + = Forderung / - = Verbindlichkeit aus Sicht der Lenzing AG
Die in den obigen Tabellen angegebenen beizulegenden Werte der derivativen Finanzinstrumente entsprechen den Marktwerten zum Bilanzstichtag. Sie wurden unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer und gegebenenfalls statistischer Bewertungsmodelle und aktueller Marktparameter zum Bilanzstichtag durch Banken, andere externe Partner bzw. intern ermittelt.
Bei den beizulegenden Werten der Sicherungsgeschäfte handelt es sich um unrealisierte Gewinne bzw. Verluste, die sich mit den gegenläufigen Verlusten bzw. Gewinnen aus den dazugehörigen Grundgeschäften ausgleichen.
In Anwendung der AFRAC-Stellungnahme "Die unternehmensrechtliche Bilanzierung von Derivaten und Sicherungsinstrumenten" vom Dezember 2020 werden zum Bilanzstichtag dokumentierte Sicherungsbeziehungen (Bewertungseinheiten) zwischen Devisentermingeschäften bzw. Zinswährungsderivaten, die als Sicherungsinstrumente dienen, und Grundgeschäften zur Absicherung von Fremdwährungs- bzw. Zinsrisiken, gebildet. Liegt eine derartige Bewertungseinheit vor, ist ein Derivat am Bilanzstichtag nicht gesondert zu bewerten. Bewertungsobjekt ist vielmehr das bereits bilanzierte abgesicherte Grundgeschäft (Fremdwährungsforderung bzw. -verbindlichkeit, bzw. die variabel verzinste Verbindlichkeit) zusammen mit dem Sicherungsgeschäft (Devisentermingeschäft bzw. Zinswährungsswap).
Zur Absicherung gegen Zins- und Währungsrisiken aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen in Fremdwährung werden in der Lenzing AG Zinswährungsswaps eingesetzt. Diese derivativen Finanzinstrumente dienen dazu, die Variabilität zwischen den Zinsund Tilgungszahlungen der erhaltenen Schuldscheindarlehen in USD auszugleichen. Die Sicherungsgeschäfte werden zur Absicherung des Fremdwährungsänderungsrisikos aus der Aufnahme der Schuldscheindarlehen in USD und den Rück- und Zinszahlungen in Fremdwährung sowie des Zinsrisikos, welches aus den variablen Zinszahlungen des gesicherten Grundgeschäfts resultiert, festgelegt. Die ineffektiven Anteile der Derivate werden, sofern negativ, als Drohverlust rückgestellt (per 31. Dezember 2022: TEUR 0,0 und per 31. Dezember 2021: TEUR 0,0). Die Bestimmung der Ineffektivität erfolgt unter Anwendung der Dollar-Offset-Methode unter Rückgriff auf ein hypothetisches Derivat.
Bei Devisentermingeschäften werden bei der Bemessung einer allfälligen Drohverlustrückstellung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende gegenläufige, erfolgswirksame Zahlungsströme berücksichtigt (zukünftige Zahlungseingänge aus geplanten Umsatzerlösen bzw. Zahlungsausgänge aus geplanten Materialaufwendungen in Fremdwährung). Im Jahresabschluss 2022 wurde keine Rückstellung für drohende Verluste für negative Marktwerte von Derivaten mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 12 Monaten gebildet (31. Dezember 2021: TEUR 6.134,3). Zum 31. Dezember 2022 wurde auf eine Drohverlustrückstellung aus kurzfristigen Sicherungsbeziehungen zukünftiger Zahlungsströme in Höhe von TEUR 933,2 (31. Dezember 2021: TEUR 5.124,3) verzichtet, da sich diese unrealisierten Verluste mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit mit den gegenläufigen unrealisierten Gewinnen aus den zukünftigen Zahlungseingängen bzw. Zahlungsausgängen in Fremdwährung ausgleichen werden.
Der wirksame Ausgleich zwischen unrealisierten Verlusten und Gewinnen wird durch Effektivitätstests nachgewiesen. Bei Fremdwährungsabsicherungen werden die Grundgeschäfte und die Sicherungsinstrumente für die Effektivitätsmessung je Währung in zumindest quartalsweisen Laufzeitbändern zusammengefasst. Die prospektive Sicherungswirkung der Sicherungsbeziehungen wird durch einen Vergleich der wesentlichsten Konditionen nachgewiesen. Dabei werden die geplanten Grundgeschäfte den abgeschlossenen Sicherungsinstrumenten gegenübergestellt. Die retrospektive Sicherungswirkung der Bewertungseinheiten wird durch Vergleich der seit Sicherungsbeginn tatsächlich erfolgten Zahlungsströme der Grundgeschäfte mit den tatsächlichen Zahlungsströmen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode beurteilt. Aufgrund der identen, aber gegenläufigen Parameter kann von einer hoch wirksamen Sicherungsbeziehung ausgegangen werden.
An der Bonität der Kontrahenten, die an einer Bewertungseinheit beteiligt sind, bestehen zum Bilanzstichtag keinerlei Zweifel.
| Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter:innen (Köpfe) |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Angestellte | 1.472 | 1.381 |
| Arbeiter:innen | 1.705 | 1.685 |
| Gesamt | 3.177 | 3.066 |
Die aufgewendeten Vergütungen für das Management in Schlüsselpositionen im Rahmen ihrer Funktion, das sich aus den aktiven Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates der Lenzing AG zusammensetzt, stellen sich zusammengefasst wie folgt dar (inklusive Rückstellungsveränderungen):
| Schlüsselpositionen (aufgewendet) | TEUR | |
|---|---|---|
| 2022 | 2021 | |
| Vergütung des Vorstandes | ||
| Grundgehalt | 1.933,7 | 2.540,8 |
| Sachbezüge und andere Vorteile (insb. zur Nutzung überlassene Geschäftsfahrzeuge) |
45,9 | 59,8 |
| Kurzfristiger variabler Leistungsbonus (Short-Term Incentive; STI) |
75,0 | 2.035,2 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
200,0 | 1.880,0 |
| Kurzfristig fällige Leistungen | 2.254,6 | 6.515,8 |
| Langfristiger variabler Leistungsbonus (Long-Term Incentive; LTI) |
-322,9 | 138,6 |
| Außerordentliche Vergütungsleistungen (Sonderboni) |
0,0 | 0,0 |
| Andere langfristig fällige Leistungen | -322,9 | 138,6 |
| Beiträge zur überbetrieblichen Pensionskasse | 208,0 | 284,5 |
| Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
208,0 | 284,5 |
| Einmalige Abfindung | 200,0 | 2.280,0 |
| Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses |
200,0 | 2.280,0 |
| Vergütung des Vorstandes | 2.339,7 | 9.218,9 |
| Vergütung des Aufsichtsrates | ||
| Kurzfristig fällige Leistungen | 745,1 | 907,5 |
| Summe | 3.084,9 | 10.126,4 |
Die Zielgröße für den langfristigen Bonusanteil (Long-Term Incentive / LTI) der Vorstände setzt sich aus ausgewählten Kennzahlen der Lenzing Gruppe zusammen, jeweils über einen dreijährigen Berechnungszeitraum. Zusätzlich wird in diesen Berechnungszeiträumen die Kapitalmarktperformance der Gesellschaft im Vergleich zu einer ausgewählten Gruppe börsennotierter Unternehmen bewertet.
Den vom Betriebsrat delegierten Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat steht neben der Vergütung für Ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat (insbesondere Sitzungsgelder) eine reguläre Entlohnung (Lohn oder Gehalt und Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldzahlungen) im Rahmen ihres Dienstvertrages zu. Die Entlohnung entspricht einer angemessenen Vergütung für die ausgeübte Funktion bzw. Tätigkeit im Unternehmen.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Lenzing AG den Mitgliedern des Vorstandes, wie auch teilweise ihren leitenden Angestellten und dem Aufsichtsrat, weitere Leistungen, die als geldwerte Vorteile angesehen werden. So besteht Versicherungsschutz (D&O, Unfall- und Rechtsschutzversicherung etc.), dessen Kosten von der Lenzing Gruppe getragen wird. Es erfolgen Gesamtprämienzahlungen an die Versicherer, sodass eine spezifische Zuordnung an den Vorstand und Aufsichtsrat nicht stattfindet. Außerdem werden den Mitgliedern des Vorstandes und teilweise den leitenden Angestellten Geschäftsfahrzeuge zur Nutzung überlassen. Daneben erhalten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates Aufwandersatz für angefallene Kosten, insbesondere für Reisespesen. Die Grundsätze des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat sind im Vergütungsbericht laut Konzernnotes 2022 der Lenzing Gruppe detailliert ausgeführt und veröffentlicht.
Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden keine Vorschüsse, Kredite oder Haftungen gewährt. Die Lenzing Gruppe ist keine Haftungsverhältnisse zu Gunsten des Vorstandes und des Aufsichtsrates eingegangen.
Für die ehemaligen Mitglieder des Vorstandes der Lenzing AG oder deren Hinterbliebene wurden Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Form von Erträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von TEUR 881,9 (2021: Erträge in Höhe von TEUR 12,1) erfasst. Der Barwert der dafür gebildeten Pensionsrückstellung nach Abzug des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens (Nettoschuld) beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 4.922,9 (31. Dezember 2021: TEUR 6.511,5).
Die aufgewendeten Honorare für Leistungen der KPMG Austria GmbH, Linz setzten sich wie folgt zusammen:
| Aufgewendete Honorare des Abschlussprüfers |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Prüfung des Jahresabschlusses (inkl. Konzernabschluss) |
385,1 | 310,2 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 199,1 | 151,6 |
| Sonstige Leistungen | 162,5 | 173,5 |
| Gesamt | 746,6 | 635,4 |
Die Lenzing AG und die im Gruppenvertrag einbezogenen Tochtergesellschaften sind Gruppenmitglieder in der zwischen der B&C Holding Österreich GmbH als Gruppenträger und der Lenzing AG sowie weiteren Tochtergesellschaften der Lenzing AG als Gruppenmitglieder am 27. Juli 2017 abgeschlossenen steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 öKStG (österreichisches Körperschaftsteuergesetz). Der Steuerausgleichsvertrag wurde mit Wirkung ab dem Wirtschaftsjahr 2021 der Lenzing Aktiengesellschaft sowie der (un)mittelbaren Tochtergesellschaften, die ebenfalls Gruppenmitglieder sind, am 04. November 2021 neu gefasst, in dem auch die Neuregelungen betreffend Zinsschranke (§ 12a KStG) berücksichtigt sind.
Im Zuge der Gruppenbesteuerung kommt es zwischen den einbezogenen Gruppenmitgliedern zu einer Aufrechnung von steuerlichen Gewinnen und Verlusten. Zukünftige Steuerverpflichtungen aus der Anrechnung von Verlusten ausländischer Tochtergesellschaften werden ohne Abzinsung im Jahresabschluss erfasst. Der Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag verpflichtet die Lenzing AG, eine Steuerumlage in Höhe der auf den steuerpflichtigen Gewinn der Gesellschaft und der in die Gruppe einbezogenen Tochtergesellschaften entfallenden Körperschaftsteuer zu entrichten. Allfällige beim Gruppenträger auf das gesamte Gruppenergebnis effektiv anrechenbare in- und ausländische Quellensteuern sowie weitergeleitete Mindestkörperschaftsteuern kürzen die von der Lenzing AG zu zahlende Steuerumlage.
Sofern im Veranlagungsjahr laufende Verluste bzw. Verlustvorträge, die vom Gruppenträger selbst verursacht wurden, gegen positive Ergebnisse der Steuergruppe der Lenzing AG verrechnet werden können, kommt es zu einer Reduktion der von der Lenzing AG zu leistenden Steuerumlage. Die Reduktion der Steuerumlage beträgt 25 Prozent des geltenden Körperschaftsteuersatzes von 25 Prozent (somit 6,25 Prozent) der in einem Veranlagungsjahr des Gruppenträgers mit positiven Ergebnissen verrechneten gruppenträgereigenen laufenden Verluste bzw. Verlustvorträge.
Aus der steuerlichen Unternehmensgruppe hat die Lenzing AG im Geschäftsjahr 2022 (inklusive Beträge aus Vorperioden) eine Steuergutschrift in Höhe von TEUR 2.660,0 (2021: TEUR 747,1) ergebniswirksam verbucht. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten gemäß der vertraglichen Verpflichtung und aufgrund des steuerlichen Gewinns im Vorjahr die Zahlung der Steuerumlage 2021 und die Vorauszahlungen der Steuerumlage 2022 an den Gruppenträger in Summe von TEUR 20.679,1 (2021: Rückzahlung der Vorauszahlung der Steuerumlage 2020 und Aufrollung der Vorjahre vom Gruppenträger in Summe von TEUR 15.285,0).
Zum 31. Dezember 2022 bilanziert die Lenzing AG aus der Steuerumlage eine Forderung in Höhe von TEUR 10.437,8 (31. Dezember 2021: eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 12.644,2) gegenüber dem Gruppenträger. Die Steuerlatenz auf den steuerlichen Verlust in Höhe von TEUR 4.626,4 (31. Dezember 2021: TEUR 0,0) wird in den aktiven latenten Steuern erfasst. Im Jahr 2022 wird aus der Steuerumlage ein Ertragsteuer-Ertrag in Höhe von TEUR 2.402,9 (2021: ein Ertragsteuer-Aufwand in Höhe von TEUR 11.900,2) gegenüber dem Gruppenträger ausgewiesen.
Ein steuerlicher Verlust der Lenzing AG inklusive der beteiligten Tochtergesellschaften wird evident gehalten und mit künftigen steuerlichen Gewinnen verrechnet. Für bei Beendigung des Vertrages nicht verrechnete Verluste ist eine Ausgleichszahlung vereinbart.
Mit den einbezogenen Tochtergesellschaften wurde ein Ergänzungsvertrag abgeschlossen, welcher ebenfalls mit Wirkung ab dem Wirtschaftsjahr 2021 neu gefasst wurde. Dieser Vertrag verpflichtet das jeweilige österreichische Gruppenmitglied, eine Steuerumlage in Höhe der auf seinen steuerpflichtigen Gewinn entfallenden Körperschaftsteuer an die Lenzing AG zu entrichten. Die Lenzing AG ist verpflichtet, der jeweiligen Gesellschaft im Fall eines Verlustes eine Steuergutschrift in der Höhe der durch den Verlust bewirkten Steuerentlastung zu erteilen. Steuerliche Verluste von ausländischen Gruppenmitgliedern, welche in die Gruppenbesteuerung einbezogen werden, kürzen die geschuldete Steuerumlage des betreffenden Gruppenmitglieds maximal auf Null. Die darüberhinausgehenden ausländischen Verluste werden in einem internen Verlustvortrag evident gehalten und mit künftigen ausländischen Gewinnen, die nachversteuert werden müssen, gegenverrechnet.
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent |
Eigenkapital 31.12.2022 |
Jahresüberschuss/- fehlbetrag 2022 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 174,74 | 1,94 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.696,9 | 1.022,6 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 1.676,53 | -33,43 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 54.607,21 | 3.366,91 |
| LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 2.913.721.980 | 51,00 | 560.676,04 | 30.334,14 |
| LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 26.157,44 | 8.172,74 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 5.368.463.500 | 100,00 | 67.196,94 | -47.663,34 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 5.996,44 | -700,84 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 21.335,74 | 396,94 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 228.040,3 | 9,2 |
| Lenzing Fibers India Private Ltd., Coimbatore, Indien | INR 1.000 | 25.464 | 100,00 | 1.518,84 | 969,44 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 183,23 | 11,73 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 1.237,64 | 168,44 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.187.241 | 96,52 | 5900,8 | -153,0 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 21.041,95 | 12.914,55 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 2.501,74 | 705,64 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.657,86 | 57,66 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 106.614.724 | 95,12 | 127.165,64 | -100.349,64 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 205.303,9 | 74.647,0 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 84,3 | 1,3 |
1) 2021
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 91,87 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 95,12 Prozent.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen.
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 24
5) Vorläufig
6) Eigenkapital und Ergebnis 2021 nach lokalem Recht
| Beteiligung | Währung | Nennkapital | Anteil in Prozent |
Eigenkapital 31.12.2021 |
Jahresüberschuss/- fehlbetrag 2021 |
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | TEUR | ||||
| Beech Investment s.r.o., Zlaté Moravce, Slowakei | EUR | 6.639 | 100,00 | 172,74 | 6,24 |
| BZL-Bildungszentrum Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 43.604 | 75,00 | 1.274,3 | 589,1 |
| EQUI-Fibres Beteiligungsgesellschaft mbH, Kelheim, Deutschland | EUR | 2.000.000 | 20,00 | 1.709,93 | -30,93 |
| Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft m.b.H. für den Bezirk Vöcklabruck, Lenzing |
EUR | 1.155.336 | 99,90 | 51.280,71 | 3.821,31 |
| LD Celulose S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 2.278.921.980 | 51,00 | 356.569,74 | -20.564,24 |
| LD Florestal S.A., Sao Paulo, Brasilien | BRL | 177.452.357 | 50,00 | 30.192,14 | -81,84 |
| Lenzing (Thailand) Co., Ltd., Bangkok, Thailand | THB | 4.000.000.000 | 100,00 | 73.376,54 | -26.582,74 |
| Lenzing Fibers (Hongkong) Ltd., Hong Kong, China | HKD | 30.300.000 | 100,00 | 7.460,74 | 718,74 |
| Lenzing Fibers (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai, China | USD | 200.000 | 100,00 | 29.683,74 | 5.259,54 |
| Lenzing Fibers Holding GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 100,00 | 212.079,4 | 7.978,2 |
| Lenzing Fibers India Private Ltd., Coimbatore, Indien | INR 1.000 | 25.464 | 100,00 | 638,04 | 343,24 |
| Lenzing Global Finance GmbH, München, Deutschland | EUR | 25.000 | 100,00 | 171,53 | 15,33 |
| Lenzing Land Holding LLC., Dover, USA | USD | 10.000 | 100,00 | 1.008,44 | 153,04 |
| Lenzing Modi Fibers India Private Limited, Mumbai, Indien | INR 1.000 | 1.187.241 | 96,52 | 6.325,24 | -135,84 |
| Lenzing Papier GmbH, Lenzing | EUR | 35.000 | 40,00 | 10.127,46 | 1.966,66 |
| Lenzing Singapore Pte. Ltd., Singapur, Republik Singapur | EUR | 1.000.000 | 100,00 | 1.798,84 | 818,84 |
| PT. Pura Golden Lion, Jakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 2.500.000 | 40,00 | 4.657,83 | 57,63 |
| PT. South Pacific Viscose, Purwakarta, Indonesien | IDR 1.000 | 106.275.869 | 91,872 | 211.951,66 | -25.827,16 |
| Pulp Trading GmbH, Lenzing | EUR | 40.000 | 100,00 | 130.656,9 | 52.199,6 |
| RVL Reststoffverwertung Lenzing GmbH, Lenzing | EUR | 36.336 | 50,00 | 83,1 | 1,1 |
1) 2020
2) Der direkt von der Lenzing AG gehaltene Anteil beträgt 88,08 Prozent, inkl. der indirekt gehaltenen Anteile beträgt der durchgerechnete Anteil 92,85 Prozent.
3) Eigenkapital und Ergebnis wurden nach lokalem Recht ermittelt.
4) Eigenkapital und Ergebnis wurden aus den zur Erstellung des Konzernabschlusses herangezogenen Abschlüssen, welche entsprechend IFRS aufgestellt wurden, entnommen. 5) Vorläufig
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 25
6) Änderung Vorjahreswert
Der Jahresgewinn nach UGB des Geschäftsjahres 2022 der Lenzing AG wird wie folgt verwendet:
Verwendung des Ergebnisses 2022
| EUR | |
|---|---|
| Das Geschäftsjahr 2022 endet mit einem Jahresüberschuss von |
65.919.101,17 |
| nach Zuweisung zu (freien) Gewinnrücklagen von | -65.919.101,17 |
| verbleibt ein Bilanzgewinn von | 0,00 |
● DI Stephan Sielaff
Cord Prinzhorn, MBA Chief Executive Officer (4. November 2021 bis 31. März 2022)
Mag. Thomas Obendrauf, MBA Chief Financial Officer (bis 31. Mai 2022)
Nach dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 sind keine Vorgänge von wesentlicher Bedeutung für die Lenzing AG bekannt geworden, die zu einer anderen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.
Lenzing, am 1. März 2023
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Dr. Nico Reiner
Chief Executive Officer Chief Financial Officer
Chief Commercial Officer Chief Pulp Officer
Robert van de Kerkhof, MBA DI Christian Skilich, MBA, LLM
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| Anschaffungskosten | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
Zugänge | Umbuchungen | Abgänge | Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten |
|||
| 01.01.2022 | 2022 | 2022 | 2022 | 31.12.2022 | |||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | ||
| 1. Rechte | 64.799.773,14 | 839.972,68 | 172.221,06 | -862.935,44 | 64.949.031,44 | ||
| 2. Firmenwert | 650.240,60 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 650.240,60 | ||
| Summe Immaterielle Vermögensgegenstände | 65.450.013,74 | 839.972,68 | 172.221,06 | -862.935,44 | 65.599.272,04 | ||
| II. Sachanlagen | |||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
|||||||
| a) Wohngebäude | |||||||
| Grundwert | 3.308.394,68 | 0,00 | 0,00 | -21.300,69 | 3.287.093,99 | ||
| Gebäudewert | 3.039.049,55 | 0,00 | 0,00 | -488.114,35 | 2.550.935,20 | ||
| b) Geschäfts- und Fabriksgebäude und andere Baulichkeiten |
|||||||
| Grundwert | 1.683.122,57 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.683.122,57 | ||
| Gebäudewert | 313.837.034,02 | 2.972.059,83 | 2.947.809,64 | -373.848,73 | 319.383.054,76 | ||
| c) Unbebaute Grundstücke | 2.631.751,85 | 40.793,03 | 0,00 | 0,00 | 2.672.544,88 | ||
| 324.499.352,67 | 3.012.852,86 | 2.947.809,64 | -883.263,77 | 329.576.751,40 | |||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.689.023.866,03 | 35.881.252,76 | 27.636.556,46 | -20.173.982,63 | 1.732.367.692,62 | ||
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 103.559.750,61 | 12.001.679,40 | 673.123,52 | -9.818.293,88 | 106.416.259,65 | ||
| 4. Anlagen in Bau | 42.348.490,82 | 21.103.401,94 | -29.245.650,72 | 0,00 | 34.206.242,04 | ||
| 5. Geleistete Anzahlungen | 2.184.059,96 | 1.651.109,37 | -2.184.059,96 | 0,00 | 1.651.109,37 | ||
| Summe Sachanlagen | 2.161.615.520,09 | 73.650.296,33 | -172.221,06 | -30.875.540,28 | 2.204.218.055,08 | ||
| III. Finanzanlagen | |||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 841.646.182,59 | 114.929.811,15 | 0,00 | 0,00 | 956.575.993,74 | ||
| 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 367.254.116,32 | 293.953.568,03 | 6.400.000,00 | -360.017,88 | 667.247.666,47 | ||
| 3. Beteiligungen | 28.922.634,30 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 28.922.634,30 | ||
| 4. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 15.564.342,02 | 1.475.766,00 | 0,00 | -154.067,45 | 16.886.040,57 | ||
| 5. Sonstige Ausleihungen | 18.407.874,16 | 1.372.125,14 | 0,00 | -2.888.329,89 | 16.891.669,41 | ||
| Summe Finanzanlagen | 1.271.795.149,39 | 411.731.270,32 | 6.400.000,00 | -3.402.415,22 | 1.686.524.004,49 | ||
| 3.498.860.683,22 | 486.221.539,33 | 6.400.000,00 | -35.140.890,94 | 3.956.341.331,61 |
Geschäftsbericht 2022 Lenzing AG 28
1) inklusive geringwertige Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 1.127.668,93
| Abschreibungen kumuliert | Buchwert | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Abschreibungen kumuliert |
Abschreibungen | Zuschreibungen | Umbuchungen | Abgänge | Abschreibungen kumuliert |
Buchwert | Buchwert | |
| 01.01.2022 | 2022 | 2022 | 2022 | 2022 | 31.12.2022 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| 61.394.633,26 | 1.522.095,09 | 0,00 | 0,00 | -861.025,99 | 62.055.702,36 | 2.893.329,08 | 3.405.139,88 | |
| 374.856,09 | 43.349,37 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 418.205,46 | 232.035,14 | 275.384,51 | |
| 61.769.489,35 | 1.565.444,46 | 0,00 | 0,00 | -861.025,99 | 62.473.907,82 | 3.125.364,22 | 3.680.524,39 | |
| 0,04 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,04 | 3.287.093,95 | 3.308.394,64 | |
| 1.078.333,79 | 50.056,19 | 0,00 | 0,00 | -456.354,12 | 672.035,86 | 1.878.899,34 | 1.960.715,76 | |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.683.122,57 | 1.683.122,57 | |
| 162.169.078,41 | 8.620.985,99 | 0,00 | 0,00 | -353.276,79 | 170.436.787,61 | 148.946.267,15 | 151.667.955,61 | |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.672.544,88 | 2.631.751,85 | |
| 163.247.412,24 | 8.671.042,18 | 0,00 | 0,00 | -809.630,91 | 171.108.823,51 | 158.467.927,89 | 161.251.940,43 | |
| 1.209.110.337,13 | 56.461.886,87 | 0,00 | 0,00 | -19.488.787,11 1.246.083.436,89 | 486.284.255,73 | 479.913.528,90 | ||
| 81.490.213,07 | 8.882.605,31 | 0,00 | 0,00 | -9.784.160,671 | 80.588.657,71 | 25.827.601,94 | 22.069.537,54 | |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 34.206.242,04 | 42.348.490,82 | |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.651.109,37 | 2.184.059,96 | |
| 1.453.847.962,44 | 74.015.534,36 | 0,00 | 0,00 | -30.082.578,69 1.497.780.918,11 | 706.437.136,97 | 707.767.557,65 | ||
| 10.852.559,68 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 10.852.559,68 | 945.723.434,06 | 830.793.622,91 | |
| 2.144.592,10 | 7.034.758,25 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.179.350,35 | 658.068.316,13 | 365.109.524,22 | |
| 1.997.395,95 | 0,00 | -1.997.395,95 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 28.922.634,30 | 26.925.238,35 | |
| 0,00 | 285.147,23 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 285.147,23 | 16.600.893,34 | 15.564.342,02 | |
| 5.247.139,78 | 3.136.519,31 | -600.000,00 | 0,00 | 0,00 | 7.783.659,09 | 9.108.010,32 | 13.160.734,38 | |
| 20.241.687,51 | 10.456.424,79 | -2.597.395,95 | 0,00 | 0,00 | 28.100.716,35 1.658.423.288,15 1.251.553.461,88 | |||
| 1.535.859.139,30 | 86.037.403,61 | -2.597.395,95 | 0,00 | -30.943.604,68 1.588.355.542,28 2.367.985.789,34 1.963.001.543,92 |
für den Zeitraum 01. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| Zuschüsse der öffentlichen Hand | Stand am 01.01.2022 |
Zugang | Abgang | Auflösung | Umbuchung | Stand am 31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| A. Investitionszuschüsse | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| I. Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand |
||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund |
857.652,11 | 1.560,00 | 0,00 | -112.064,76 | 0,00 | 747.147,35 |
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 5.435.742,33 | 670.079,00 | -2.073,30 | -638.736,99 | 0,00 | 5.465.011,04 |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
323.768,16 | 8.445,00 | 0,00 | -27.306,64 | 0,00 | 304.906,52 |
| 6.617.162,60 | 680.084,00 | -2.073,30 | -778.108,39 | 0,00 | 6.517.064,91 | |
| II. Emissionszertifikate | 43.327.663,98 | 29.498.906,58 | -2.967.461,41 | -3.544.410,42 | 0,00 | 66.314.698,73 |
| III. Investitionsprämien | 573.524,24 | 1.664.528,49 | 0,00 | -207.432,66 | 0,00 | 2.030.620,07 |
| 50.518.350,82 31.843.519,07 -2.969.534,71 -4.529.951,47 | 0,00 74.862.383,71 |
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinnund Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr 537/2014 (im Folgenden AP-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens- und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum dieses Bestätigungsvermerkes ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Siehe Anhang Seite 9.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen mit einem Buchwert in Höhe von EUR 946 Mio. stellen rund 30% des ausgewiesenen Vermögens im Jahresabschluss der Lenzing Aktiengesellschaft dar.
Für sämtliche bedeutsamen Anteile an verbundenen Unternehmen beurteilt Lenzing Aktiengesellschaft, ob Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, wird für das betroffene verbundene Unternehmen eine Unternehmensbewertung durchgeführt und der Buchwert der Anteile gegebenenfalls auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Zum 31. Dezember 2022 hat Lenzing Aktiengesellschaft Anhaltspunkte für einen wesentlich gesunkenen beizulegenden Wert von Anteilen an verbundenen Unternehmen identifiziert. Die in Folge ermittelten beizulegenden Werte ergaben eine ausreichende Deckung der Buchwerte der Anteile.
Die Bewertung des beizulegenden Wertes von Anteilen an verbundenen Unternehmen erfordert Annahmen und Schätzungen, wie beispielsweise die Schätzung der künftigen Einzahlungsüberschüsse sowie die Festlegung des anzuwendenden Diskontierungszinssatzes. Für den Jahresabschluss besteht damit das Risiko, dass nicht angemessene Annahmen und Schätzungen eine wesentliche Auswirkung auf den beizulegenden Wert und damit den Wertansatz der Anteile an verbundenen Unternehmen in der Bilanz und das Finanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung haben können.
Wir haben die Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen wie folgt beurteilt:
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der AP-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
● Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten,
irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld haben wir keine wesentlichen fehlerhaften Angaben im Lagebericht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 26. April 2022 als Abschlussprüfer gewählt und am 26. April 2022 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung der Gesellschaft für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr beauftragt.
Wir sind ohne Unterbrechung seit dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 Abschlussprüfer der Gesellschaft.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der AP-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der AP-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Mag. Gabriele Lehner.
Linz, am 3. März 2023

KPMG Austria GmbH
Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft
qualifiziert elektronisch signiert: Mag. Gabriele Lehner
Wirtschaftsprüferin
Dieses Dokument wurde qualifiziert elektronisch signiert und ist nur in dieser Fassung gültig. Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir erklären nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß UGB aufgestellte Jahresabschluss der Lenzing AG zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Lenzing AG vermittelt.
Ebenso erklären wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage der Lenzing AG so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild deren Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen die Lenzing AG ausgesetzt ist.
Lenzing, am 1. März 2023
Lenzing Aktiengesellschaft
Der Vorstand
DI Stephan Sielaff Dr. Nico Reiner
Chief Executive Officer Chief Financial Officer
Chief Commercial Officer Chief Pulp Officer
Robert van de Kerkhof, MBA DI Christian Skilich, MBA, LLM
Eigentümer & Herausgeber Lenzing Aktiengesellschaft 4860 Lenzing, Österreich www.lenzing.com
Konzeption, Redaktion GW+Co (www.gilmarwendt.com), Lenzing Gruppe
Layout und Gestaltung nexxar GmbH (www.nexxar.com)
Textseiten 3–29, 31–114, 116–181
Inhouse produziert mit FIRE.sys
Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Aussagen, die auf gegenwärtigen, nach bestem Wissen vorgenommenen Einschätzungen und Annahmen der Lenzing Gruppe beruhen. Angaben unter Verwendung der Worte "sollen", "dürfen", "werden", "erwartet", "angestrebt", "geht davon aus", "nimmt an", "schätzt", "plant", "beabsichtigt", "ist der Ansicht", "nach Kenntnis", "nach Einschätzung" oder ähnliche Formulierungen deuten auf solche zukunftsbezogene Aussagen hin. Die Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Lenzing Gruppe beziehen, stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Drucklegung des Geschäftsberichts vorhandenen Informationen gemacht wurden. Sollten die den Prognosen zugrundeliegenden Annahmen nicht eintreffen oder Risiken in nicht kalkulierter Höhe eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den Prognosen abweichen. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Der Geschäftsbericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt, um die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben in allen Teilen sicherzustellen. Rundungs-, Satz- und Druckfehler können dennoch nicht ganz ausgeschlossen werden.
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