Annual Report (ESEF) • Mar 27, 2023
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Nach Jahren hoher Unsicherheit in Folge der Corona-Pandemie zog der Krieg in der Ukraine ab Februar spürbare, globale Auswirkungen nach sich. Engpässe in den Lieferketten und ein stark erhöhtes Preisniveau, allen voran durch signifikante Energiepreissteigerungen, führten zu deutlich gestiegenen Inflationsraten. In Anbetracht dessen reagierten Zentralbanken weltweit mit merkbaren Zinserhöhungen, die den Zugang zu Finanzierungen erschwerten. In der Folge war ein abnehmendes Unternehmens- und Konsumentenvertrauen beobachtbar. In diesem erneut von hoher Volatilität geprägten Umfeld verlangsamte sich das Weltwirtschaftswachstum nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2022 von 6,2 % im Vorjahr auf 3,4 %. In Europa und Nordamerika, den Kernregionen der Wienerberger Gruppe, schwächte sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 merkbar ab. In den USA wurde die Einleitung der Zinswende früher als in Europa vollzogen, sodass die Verlangsamung des BIP-Wachstums eher einsetzte. Für das Gesamtjahr geht der IWF von einem Zuwachs der US-amerikanischen Wirtschaft in Höhe von 2,0 % (Vorjahr: 5,9 %) aus. Entsprechend der später eingeleiteten geldpolitischen Straffung wuchs die Eurozone mit 3,5 % vergleichsweise stärker, wobei das Wachstum im vergangenen Jahr noch bei 5,3 % lag. In den größten Volkswirtschaften der Eurozone – Deutschland und Frankreich – lag das Wirtschaftswachstum mit 1,9 % (Vorjahr: 2,6 %) bzw. 2,6 % (Vorjahr: 6,8 %) jeweils unter dem Zuwachsniveau des Euroraumes. Die Wirtschaft Großbritanniens legte im Jahr 2022 um 4,1 % zu, nach 7,6 % im Vorjahr. Die Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, wiesen 2022 gemäß Euroconstruct ein Wachstum von 3,6 % auf (Vorjahr: 5,3 %). Geldpolitik In Anbetracht signifikant gestiegener Inflationsraten war im Jahr 2022 eine Abkehr der Zentralbanken von der über die vergangenen Jahre hinweg vollzogenen lockeren Geldpolitik zu beobachten. Gemäß dem IWF stieg die globale Inflation im Jahr 2022 auf 8,8 % an, wobei in der Eurozone – insbesondere aufgrund stark erhöhter Energiepreise in Folge des Russland-Ukraine-Konflikts – die Inflationsrate zeitweise bei über 10 % im Jahresvergleich lag. In den USA sorgte hingegen ein anhaltender Nachfrageüberhang dafür, dass die Teuerungsrate im gleichen Zeitraum ebenfalls deutlich anstieg, jedoch unter dem globalen bzw. europäischen Niveau blieb. Die US-Notenbank (FED) leitete die zinspolitische Wende bereits im März 2022 ein und erhöhte den Leitzins in insgesamt sieben Zinsschritten von ursprünglich 0,0 % bis 0,25 % auf eine Bandbreite von 4,25 % bis 4,50 %. Zudem wurde das Anleiheprogramm der FED mit März 2022 eingestellt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hob den Leitzins im Juli 2022 erstmals seit 2016 wieder an. Es folgten drei weitere Zinsschritte, sodass der Leitzins zum Jahresende bei 2,50 % lag. Der Einlagenzins – im Jahr 2021 noch in negativem Terrain – lag Ende 2022 bei 2,00 %. Auch die EZB stellte ihr Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) per Ende März 2022 ein. Nach einer Anhebung des Leitzinses Ende 2021 nahm die Bank of England (BoE) im Verlauf des Jahres acht Zinsschritte vor, sodass der Leitzins zum Jahresende bei 3,50 % lag. Außerordentlich entschlossen auf die steigenden Verbraucherpreise reagierten die ost- und südosteuropäischen Zentralbanken, die den Leitzins mit Stand Dezember 2022 auf zwischen 6,75 % (Rumänien und Polen) und 13,00 % (Ungarn) anhoben. Aktienmärkte Das Börsenjahr 2022 war von einer anhaltend hohen Volatilität an den internationalen Aktienmärkten geprägt, die sich im Jahresvergleich in teils deutlichen Kursabschlägen widerspiegelte. Als Folge der signifikant angestiegenen Inflationsraten beschleunigten die Zentralbanken – sowohl in den USA als auch in Europa – die Zinswende und erhöhten die Leitzinsen deutlich. Während das gestiegene Preisniveau in Europa insbesondere durch stark angestiegene Energiepreise getrieben wurde, war in den USA ein Nachfrageüberhang auszumachen. Zunehmende geopolitische Spannungen und die Fortdauer des Russland-Ukraine-Konflikts erhöhten die Unsicherheit an den Märkten und trugen dazu bei, dass sich vor allem US-Investoren zum Teil aus dem europäischen Markt zurückzogen. In diesem Umfeld schlossen wesentliche Leitindizes das abgelaufene Börsenjahr mit spürbaren Kursabschlägen ab. So lag der Dow Jones Industrial Average per Ende Dezember 2022 um -8,8 % unter dem Vorjahresultimo, während der S&P 500 mit -19,4 % einen noch deutlicheren Kursverlust hinnehmen musste. Angesichts der starken Zinserhöhungen lastete zunehmend Druck auf den Technologiewerten, sodass der NASDAQ 100 mit -33,0 % einen im Jahresvergleich kräftigen Rückgang verzeichnete. In Europa überschatteten der Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts und dessen Folgen für die Wirtschaft das Börsengeschehen. Der europäische Leitindex EURO STOXX 50 schloss mit -11,7 % und verzeichnete damit eine ähnliche Entwicklung wie der französische CAC 40, der im gleichen Zeitraum um -9,5 % niedriger lag. Der britische Leitindex FTSE entwickelte sich gegen Ende des Jahres gut und konnte mit +0,9 % auf dem Niveau des Vorjahres abschließen. Der deutsche DAX, der Leitindex der größten europäischen Volkswirtschaft, lag zum Stichtag um -12,3 % unter dem Ultimowert aus dem vergangenen Jahr. Der österreichische ATX, der eine starke Gewichtung von Bank- und Energietiteln aufweist, schloss im Jahresvergleich mit -19,0 %. Wohnbaumarkt in Europa Grundlage der nachfolgenden Analyse bilden die jüngsten Daten von Euroconstruct, Europas führendem Forschungsunternehmen für die Prognose von Entwicklungen innerhalb des Bausektors. Die wichtigsten Indikatoren der Wohnbautätigkeit sind dabei Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Um die Aussagekraft der Prognosen für die Wienerberger AG zu erhöhen, basiert unsere Analyse auf gewichteten Wachstumsraten. Dazu wurden die prognostizierten Länderwachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen der Business Unit Wienerberger Building Solutions gewichtet. Angesichts steigender Leit- und damit auch Hypothekarzinsen verteuerten sich Wohnbaukredite und verringerten gleichsam die Leistbarkeit von Eigenheimen. Dieser Effekt ist in einer Reduktion der gewichteten Baugenehmigungen für den Ein- und Zweifamilienwohnbau ersichtlich, die sich – nach einem starken Zuwachs im Vorjahr – um -6,3 % reduzierten. Erfahrungsgemäß wird der Zeitraum zwischen der Erteilung von Baubewilligungen und dem tatsächlichen Baubeginn immer länger, und die Aussagekraft dieses Indikators nimmt allmählich ab. Die Wohnbaubeginne entwickelten sich mit +0,5 % im Jahresvergleich stabil. Die Baufertigstellungen als nachlaufender Indikator verzeichneten im Jahr 2022 einen Zuwachs von +2,8 %. Die Renovierungstätigkeit im Wohnbau ist für die Geschäftsentwicklung von Wienerberger von zunehmender Bedeutung. Durch EU-weite und nationale Initiativen und eine stärkere Regulierung zur Erhöhung der Energieeffizienz und Unterstützung von Klimazielen legte dieser Bereich in unseren Kernregionen verglichen zum Vorjahr um +2,9 % zu. Infrastrukturmarkt in Europa Staatliche Förderprogramme stellten auch 2022 einen wichtigen Baustein für die Entwicklung des Infrastrukturmarktes in Europa dar. Eine Analyse auf Basis des Branchenbenchmarks Euroconstruct zeigt im Folgenden eine umsatzgewichtete Wachstumsprognose für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions nach einzelnen Kernregionen. Demnach stiegen die gewichteten Infrastrukturausgaben in den relevanten Ländern Nord- und Westeuropas um +1,7 %. In Osteuropa stiegen die Investitionsausgaben für Infrastruktur um +0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Berücksichtigt man die gesamten Ausgaben im Infrastrukturbereich aller für die Wienerberger Gruppe relevanten europäischen Märkte, so ergibt sich ein gewichtetes Wachstum von +1,5 %. Die Analyse der einzelnen Teilsegmente zeigt verglichen zum Vorjahr zwar eine Verlangsamung des Zuwachses, jedoch über alle Bereiche hinweg weiterhin steigende Infrastrukturausgaben. Im Bereich Wassermanagement, der rund 10 % der Infrastrukturausgaben repräsentiert und den für unser Rohrgeschäft wichtigen Markt für Frischwasser- und Abwassersysteme umfasst, stiegen die Ausgaben laut gewichteter Prognose leicht um +0,5 %. Die Investitionen im Energiesektor legten im Jahr 2022 um +2,5 % zu. Die Infrastrukturinvestitionen im Bereich Transport stiegen im Vergleich zum Vorjahr um +1,3 %, während die Investitionen im Telekommunikationssektor um +2,2 % zulegten. Der Straßenbau entwickelte sich mit +0,1 % nahezu stabil und stellt mit einem Anteil von 34 % an den Gesamtausgaben das größte Segment dar. Wohnbaumarkt in den USA Die Entwicklung des Wohnbaumarktes in den USA stellte sich im Jahr 2022 ähnlich wie in Europa dar, wenngleich die Abkühlung angesichts der in den USA früher eingeleiteten Zinswende eher einsetzte und deutlicher ausgeprägt war. Gemäß dem U.S. Census Bureau wurden – nach einem starken Zuwachs im Vorjahr – in 2022 im Jahresvergleich um -5,0 % weniger Baugenehmigungen erteilt. Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser gingen dabei verglichen zum Vorjahr um -12,9 % zurück, während jene für Mehrfamilienhäuser im selben Zeitraum um +9,9 % zulegten. Die Wohnbaubeginne sanken um -3,0 % auf 1,553 Mio. Einheiten ebenfalls verglichen zum Vorjahr. Das Einfamilienhaussegment wies dabei einen Rückgang von -10,6 % auf, während der Neubau von Mehrfamilienhäusern um +14,5 % zulegte. Die Baufertigstellungen als nachlaufender Indikator erhöhten sich um +3,8 % auf 1,392 Mio. Einheiten. Einfamilienhäuser nahmen dabei um +5,4 % zu, Mehrfamilienhäuser verzeichneten im Jahresvergleich einen leichten Rückgang um -0,9 %. Für das Jahr 2022 prognostiziert die National Association of Home Builders (NAHB), eine der größten Interessenvertretungen von Bauherren, Entwicklern und Bauunternehmern in den USA, einen Rückgang der Baubeginne in den Vereinigten Staaten um -3,0 % auf 1,553 Mio. Einheiten. Für das Segment der Einfamilienhäuser wurde ein Rückgang von -10,6 % gemeldet, während für jenes der Mehrfamilienhäuser ein Zuwachs von +15,0 % ausgewiesen wurde. Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den NAHB-Mitgliedern darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen und die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Ein Wert von unter 50 ist ein Indikator dafür, wonach die Mehrzahl der Befragten den Ausblick negativ einschätzt. Der Index lag im Dezember 2022 mit 31 Punkten deutlich unter dem Vorjahreswert von 84 Punkten und spiegelt somit die sich eintrübende makroökonomische Entwicklung wider. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien in 20 großen Ballungsräumen in den USA. Nach einem Plus von +18,6 % im Vorjahr verlangsamte sich der Zuwachs des Index im Berichtsjahr und lag bei +4,7 %. Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30-jähriger Laufzeit lag zum Jahresende bei 6,36 %. Verglichen mit dem Wert des Vorjahres entspricht dies einem Anstieg um 327 Basispunkte und spiegelt damit die mehrmalige Erhöhung des Leitzinses seitens der FED im Jahr 2022 wider. Volkswirtschaftlicher Ausblick 2023 Nach der Verlangsamung der Wachstumsdynamik im Jahr 2022 auf +3,4 %, prognostiziert der IWF für 2023 eine weitere Abkühlung des Wachstums der Weltwirtschaft auf +2,9 %. Es handelt sich dabei – mit Ausnahme der Weltwirtschaftskrise und der akuten Phase der COVID-19 Pandemie – um die niedrigste Zuwachsrate seit 2001. Die Prognose geht von einem deutlich geringeren Wachstum in den wichtigsten Volkswirtschaften aus. Demnach soll die Wirtschaftsleistung in den USA um +1,4 % steigen, während für die Eurozone ein Wachstum von +0,7 % vorausgesagt wird. Für das Vereinigte Königreich wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um -0,6 % im Jahr 2023 prognostiziert. Für die osteuropäischen Länder wird ein Wachstum von +1,3 % erwartet (Euroconstruct). Den Annahmen des IWF liegt eine globale Inflationsrate von 6,6 % im Jahr 2023 zugrunde. Die geopolitische Unsicherheit – allen voran aufgrund des andauernden Russland-Ukraine-Konflikts – sowie sich weiter verschärfende Finanzierungsbedingungen in Folge einer geldpolitischen Straffung dämpfen das Wachstum mittelfristig. Bereits im Februar 2023 folgte eine weitere Erhöhung der US-Notenbank um 0,25 % auf eine neue Spanne von 4,50 % bis 4,75 %; die achte Zinserhöhung in Folge innerhalb eines Jahres. Andere Zentralbanken, allen voran die Europäische Zentralbank und die Bank of England, deuteten als Reaktion auf die anhaltend hohen Inflationsraten ebenfalls mögliche weitere Zinserhöhungen an. Quellen: IMF (World Economic Outlook January 2023), U.S. Census Bureau, Euroconstruct, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Ergebnis- und Bilanzanalyse Ertragslage Die Wienerberger Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2022 sowohl bei den Umsatzerlösen, als auch beim EBITDA und beim Free Cashflow ein starkes organisches Wachstum: Umsatzanstieg um 25 % auf 4.976,7 Mio. € (Vorjahr: 3.971,3 Mio. €) EBITDA-Steigerung um 48 % auf 1.026,2 Mio. € (Vorjahr: 694,3 Mio. €) Free Cashflow-Anstieg um 42 % auf 597,7 Mio. € (Vorjahr: 420,6 Mio. €) Diese Ergebnisse kamen aufgrund herausragender Leistungen aller Mitarbeitenden zustande und sind insbesondere auf die nachhaltige Einkaufsstrategie im Bereich Energie und Rohstoffe zurückzuführen. Dadurch konnte die Wienerberger Gruppe in einem sehr instabilen Marktumfeld in 2022 durchgehend produzieren und erzielte einen außerordentlichen Ergebnisbeitrag, der als nicht nachhaltig zu betrachten ist. Dieser einmalige Ergebnisbeitrag setzt sich wie folgt zusammen: Aufgrund unserer vorausschauenden Einkaufspolitik im Bereich Energie und Rohstoffe waren wir uneingeschränkt lieferfähig und konnten kurzfristige Marktanteilsgewinne verzeichnen Durch die hohe Kapazitätsauslastung erzielten wir äußerst vorteilhafte Produktionskosten Unser nordamerikanisches Management erwirtschaftete durch exzellente Einkaufspolitik von Plastikgranulaten einen signifikanten Ergebnisbeitrag Durch unseren kontinuierlichen Fokus auf Innovation, nachhaltige Systemlösungen und exzellentes Kostenmanagement, konnte die Rentabilität trotz rückläufiger Märkte wesentlich gesteigert werden. Die Umsatzerlöse der Wienerberger Gruppe im Geschäftsjahr 2022 inkludieren Konsolidierungseffekte in Höhe von 401,5 Mio. €. Währungseffekte erhöhten den Umsatz verglichen zum Vorjahr insgesamt um 20,3 Mio. €, wobei die negativen Effekte aus der Abwertung der türkischen Lira, des ungarischen Forint und des polnischen Zloty von der Aufwertung des US-Dollars und der tschechischen Krone überkompensiert werden konnten. Das EBITDA der Wienerberger Gruppe konnte in der Berichtsperiode um 48 % auf 1.026,2 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 694,3 Mio. €). Darin sind Konsolidierungsbeiträge in Höhe von 76,7 Mio. € sowie positive Fremdwährungseffekte von 14,5 Mio. € enthalten. Das operative EBITDA verzeichnete einen Anstieg um 47 % auf 1.020,9 Mio. € (Vorjahr: 693,9 Mio. €). Für die Ermittlung des operativen EBITDA wurden Erträge aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Vermögenswerten von 19,4 Mio. € herausgerechnet, sowie Kosten für Strukturanpassungen von -14,1 Mio. € bereinigt. Aufgrund der wesentlichen EBITDA-Beiträge aus den Unternehmenserwerben 2021 (insbesondere Meridian Brick in Nordamerika sowie FloPlast / Cork Plastics in Großbritannien und Irland) in Höhe von 99,8 Mio. € werden diese im Geschäftsjahr 2022 jeweils gesondert berichtet. Daher entfällt die Berichterstattung der Ergebniskennzahl EBITDA LFL ab 2022 und die Steuerung der Wienerberger Gruppe erfolgt neben dem Umsatz und dem berichteten EBITDA, im Wesentlichen über die Ergebniskennzahl operatives EBITDA. EBITDA in MEUR 2022 2021 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 662,0 477,6 +39 Wienerberger Piping Solutions 134,1 127,5 +5 North America 230,1 89,1 >100 Wienerberger Gruppe 1.026,2 694,3 +48 EBITDA Überleitung in MEUR 2022 2021 Vdg. in % EBITDA 1.026,2 694,3 +48 Ergebnis aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Vermögen –19,4 –14,2 –37 Strukturanpassungen 14,1 13,8 +2 Operatives EBITDA 1.020,9 693,9 +47 Aufgrund der hohen Anlagenzugänge aus den im Jahr 2021 getätigten Akquisitionen stiegen die laufenden Abschreibungen auf das Sach- und immaterielle Anlagevermögen um 10 % auf 276,3 Mio. € (Vorjahr: 251,2 Mio. €). Es wurden Wertminderungen und Sonderabschreibungen von Vermögenswerten in Höhe von insgesamt 28,8 Mio. € vorgenommen (Vorjahr: 22,6 Mio. €). Im Berichtsjahr 2022 gab es keine Firmenwertabschreibungen (Vorjahr: 10,7 Mio. €). Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte damit im Berichtsjahr auf 721,2 Mio. € gesteigert und der Vorjahreswert von 420,4 Mio. € deutlich übertroffen werden. Rentabilitätskennzahlen in % 2022 2021 Bruttoergebnis zu Umsatz 39,1 36,2 Verwaltungskosten zu Umsatz 6,6 6,9 Vertriebskosten zu Umsatz 17,3 17,8 EBITDA-Marge 20,6 17,5 Operative EBIT-Marge 14,9 10,9 Finanzergebnis und Steuern Das Finanzergebnis hat sich von -46,2 Mio. € im Vorjahr auf -32,8 Mio. € in der Berichtsperiode verbessert. Höhere Zinsaufwendungen, unter anderem bedingt durch den Anstieg der relevanten Leitzinsen im 2. Halbjahr, wurden durch höhere Ergebnisbeiträge von assoziierten Unternehmen sowie substantielle Fremdwährungsgewinne deutlich überkompensiert. Das Ergebnis vor Ertragsteuern verbesserte sich signifikant von 374,3 Mio. € im Vorjahr auf 688,3 Mio. € in der Berichtsperiode. Der Ertragsteueraufwand erhöhte sich aufgrund des guten Ergebnisses auf 119,8 Mio. € (Vorjahr: 62,2 Mio. €), wobei sich mit 17,4 % eine im Vergleich zum Vorjahr (16,6%) unwesentlich veränderte effektive Steuerquote ergab. Daraus resultierte ein Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 568,5 Mio. €, das damit im Vergleich zum Vorjahr (312,1 Mio. €) nochmals gesteigert werden konnte. Damit konnte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2021 in beträchtlichem Ausmaß übertroffen werden. Nach Abzug des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden Ergebnisses von 0,6 Mio. € (Vorjahr: 0,2 Mio. €) betrug das Nettoergebnis, 567,9 Mio. €. Daraus ergab sich ein Ergebnis je Aktie von 5,17 € (Vorjahr: 2,75 €). Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme belief sich zum 31.12.2022 auf 5.199,3 Mio. € und erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 6 % (Vorjahr: 4.903,8 Mio. €). Das Anlagevermögen stieg im Wesentlichen aufgrund von Zugängen aus Akquisitionen sowie höherer Investitionen (Maintenance und Special Capex: 352,6 Mio. €; Vorjahr: 279,8 Mio. €) im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf 3.115,7 Mio. € (Vorjahr: 2.973,5 Mio. €) an. In Summe ergab sich ein Anstieg des gesamten langfristigen Vermögens um 4 % auf 3.259,1 Mio. € (Vorjahr: 3.131,8 Mio. €). Das Vorratsvermögen erhöhte sich im Berichtsjahr um insgesamt 17 % von 883,3 Mio. € auf 1.036,2 Mio. €. Diese Veränderung ist sowohl auf bestandsmäßige (2 %) als auch wertmäßige Effekte (15 %) zurückzuführen. Zur Sicherstellung der kontinuierlichen Lieferfähigkeit wird in einigen Ländern zukünftig ein höherer Lagerbestand angestrebt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen inflationsbedingt sowie aufgrund des höheren Absatzvolumens im Berichtsjahr auf 374,5 Mio. € (Vorjahr: 343,4 Mio. €). Dem wirkte eine Reduktion der Außenstandsdauer entgegen. Der signifikante Anstieg der Wertpapiere und sonstigen finanziellen Vermögenswerte um 81 % auf 72,9 Mio. € (Vorjahr: 40,3 Mio. €) resultierte im Wesentlichen aus vorteilhaften Hedgingpositionen zur Absicherung variabler Zinssätze. Der Bestand der Zahlungsmittel reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 18 % auf 300,0 Mio. € (Vorjahr: 364,3 Mio. €). Positiv wirkte sich dabei der außerordentlich hohe Cashflow aus dem Ergebnis aus, während Auszahlungen für Investitionen, die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten sowie der Erwerb eigener Anteile entgegenwirkten. Das Working Capital (Vorräte + Nettokundenforderungen – Lieferverbindlichkeiten) erhöhte sich um 26 % auf 789,6 Mio. € (Vorjahr: 624,9 Mio. €), wobei sich das Verhältnis des Working Capital zum Umsatz kaum veränderte und mit 15,9 % weiterhin deutlich unter dem intern definierten Zielwert von 20 % lag. Das Konzerneigenkapital verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 14 %, insbesondere aufgrund des hohen Ergebnisses nach Steuern in Höhe von 568,5 Mio. €. Demgegenüber standen Dividendenauszahlungen in Höhe von 83,9 Mio. € und der Erwerb eigener Anteile von 213,4 Mio. €, wovon Anteile in Höhe von 91,1 Mio. € eingezogen wurden. Das sonstige Gesamtergebnis wirkte sich mit 24,1 Mio. € positiv auf das Konzerneigenkapital aus und beinhaltet wesentliche Effekte aus Währungsumrechnungen von -14,4 Mio. €, positive Bewertungsveränderungen der Hedging Rücklage von 29,9 Mio. € sowie versicherungsmathematische Gewinne von 8,7 Mio. €. Die langfristigen Personalrückstellungen sanken insbesondere im Bereich der Pensionsverpflichtungen durch wesentliche Änderungen der Bewertungsparameter sowie aufgrund von Auszahlungen um 26 % auf 73,9 Mio. € (Vorjahr: 100,2 Mio. €). Generell werden in der Wienerberger Gruppe keine neuen leistungsorientierten Pensionszusagen abgeschlossen bzw. die bestehenden Zusagen nach Möglichkeit in beitragsorientierte Zusagen umgewandelt, wodurch es tendenziell durch Auslaufen bzw. Auszahlungen der Verpflichtungen laufend zu einer Verringerung der bilanzierten Pensionsverpflichtungen kommt. Die sonstigen langfristigen Rückstellungen, deren Hauptbestandteil Garantierückstellungen und Rekultivierungsverpflichtungen sind, veränderten sich nicht wesentlich im Vergleich zum Vorjahr und betrugen 103,3 Mio. € (Vorjahr: 98,7 Mio. €). Die kurzfristigen Rückstellungen erhöhten sich auf insgesamt 60,8 Mio. € (Vorjahr: 44,6 Mio. €), wobei insbesondere die kurzfristigen Personalrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von ergebnisabhängigen Bonusvereinbarungen anstiegen. Die verzinslichen Verbindlichkeiten (Finanzverbindlichkeiten) waren wie im Vorjahr rückläufig und reduzierten sich um 86,9 Mio. € auf 1.452,2 Mio. € (Vorjahr: 1.539,1 Mio. €), was im Wesentlichen auf den Überhang von Tilgungen im Vergleich zur Neuaufnahme von Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen ist. Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten beinhalten verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Banken, Anleihezeichnern und sonstigen Dritten von 1.198,4 Mio. € (Vorjahr: 1.285,1 Mio. €), Derivate zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken mit negativen Marktwerten von 6,2 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €) sowie Leasingverbindlichkeiten von 247,6 Mio. € (Vorjahr: 245,3 Mio. €). Diesen verzinslichen Verbindlichkeiten standen liquide Mittel, Wertpapiere und Konzernforderungen von in Summe 372,9 Mio. € (Vorjahr: 404,6 Mio. €) sowie zugesagte Kreditlinien in Höhe von 400,0 Mio. € gegenüber, die zur Gänze nicht gezogen waren. Von den verzinslichen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 1.204,6 Mio. € haben 87 % (Vorjahr: 88 %) langfristigen und 13 % (Vorjahr: 12 %) kurzfristigen Charakter. Berechnung der Nettoverschuldung in MEUR 2022 2021 Vdg. in % Langfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.052,9 1.133,2 –7 Kurzfristige verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 151,6 160,7 –6 Leasingverbindlichkeiten 247,6 245,3 +1 - Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung –21,1 –21,4 –1 - Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte –51,8 –18,9 +174 - Zahlungsmittel –300,0 –364,3 +18 Nettoverschuldung 1.079,3 1.134,5 –5 Die Nettoverschuldung reduzierte sich zum 31.12.2022 im Vergleich zum Vorjahr um 5 % auf 1.079,3 Mio. € (Vorjahr: 1.134,5 Mio. €). Dies entspricht einem Verschuldungsgrad von 44 %, der damit unter dem Vorjahreswert von 53 % zu liegen kam. Bilanzkennzahlen 2022 2021 Capital Employed in MEUR 3.492,9 3.248,1 Nettoverschuldung in MEUR 1.079,3 1.134,5 Eigenkapitalquote in % 47,1 43,8 Verschuldungsgrad in % 44,0 52,8 Anlagendeckung in % 76,8 70,4 Working Capital zu Umsatz in % 15,9 15,7 Treasury Im Geschäftsjahr 2022 waren aufgrund des starken Geschäftsverlaufs, verbunden mit relativ geringen Fälligkeiten hinsichtlich der Bruttoverschuldung, weder Kapitalmarkt-Emissionen noch Abschlüsse signifikanter Bankfinanzierungen erforderlich. Sowohl die Akquisitionsprojekte in Höhe von 52,4 Mio. € als auch das Aktienrückkaufprogramm über 213,4 Mio. € wurden aus den laufenden Cash-Zuflüssen bedient. Am Ende des Geschäftsjahres stand eine solide Liquiditätsreserve von 700,0 Mio. € zur Verfügung (bestehend aus Zahlungsmitteln von 300,0 Mio. € sowie ungezogenen zugesagten Kreditlinien in Höhe von 400,0 Mio. €). Das (negative) Nettozinsergebnis erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus im Vergleich zur Vorperiode um 4,3 Mio. € von -38,0 Mio. € auf -42,3 Mio. €. Die für Bankfinanzierungen und das Rating wichtigen Finanzkennzahlen haben sich 2022 weiter verbessert und den Spielraum zu den extern vorgegebenen Schwellenwerten weiter erhöht. Die Entschuldungsdauer (Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA) von 1,1 Jahren ist im Vergleich zum Vorjahr (1,6) gesunken. Somit übertraf die Gruppe das intern gesetzte Ziel, die Entschuldungsdauer am Ende des Jahres unter 2,5 Jahren zu halten, deutlich. Die für die Rating Agentur Moody’s relevanten Kennzahlen von Wienerberger haben die technischen Schwellenwerte für eine Hochstufung bereits überschritten und die Agentur hat den Rating-Ausblick für Wienerberger bereits im Mai 2022 von Ba1-stabil auf positiv gesetzt. Treasury Kennzahlen 31.12.2022 31.12.2021 Nettoverschuldung/EBITDA 1,1 1,6 EBITDA/Zinsergebnis 24,3 18,3 Zum Bilanzstichtag waren 76 % (Vorjahr: 73 %) der Finanzverbindlichkeiten fix verzinst, wobei in dieser Betrachtung IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten nicht berücksichtigt werden. Fremdwährungsschwankungen schlagen sich in der Gruppe aufgrund des lokalen Charakters des Geschäfts vorwiegend als Translationsrisiken und in einem geringeren Ausmaß als Transaktionsrisiken nieder. Translationsrisiken (vor allem aus der Vergabe von Konzerndarlehen in Fremdwährung) werden unter Berücksichtigung ökonomischer Restriktionen selektiv mittels Zins-Währungs-Swaps gegen Wechselkursschwankungen abgesichert. Transaktionsrisiken werden in der Gruppe vorwiegend durch den Einsatz von Währungs-Termingeschäften adressiert. Cashflow Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg aufgrund des gestiegenen Ergebnisses trotz des Working Capital-Aufbaus im Vergleich zum Vorjahr auf 723,8 Mio. € (Vorjahr: 510,6 Mio. €). Der wesentliche Treiber des Working Capital-Aufbaus ist auf die Erhöhung der Vorräte zurückzuführen, wobei das Vorratsvermögen stärker wert- als mengenmäßig gestiegen ist. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit war im Berichtsjahr wesentlich durch Auszahlungen für Instandhaltungsinvestitionen von 134,7 Mio. € sowie diskretionäre Wachstumsinvestitionen in der Höhe von 217,9 Mio. € geprägt. Für Unternehmensakquisitionen wurden 52,4 Mio. € (Vorjahr: 467,1 Mio. €) aufgewendet, wodurch sich insgesamt im Berichtsjahr ein reduzierter Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit im Vorjahresvergleich in Höhe von -332,8 Mio. € (Vorjahr: -666,7 Mio. €) ergab. Aufgrund der ausgezeichneten operativen Performance konnte die Wienerberger Gruppe insgesamt im Jahr 2022 einen im Vergleich zum Vorjahr um 42 % höheren Free Cashflow in Höhe von 597,7 Mio. € (Vorjahr: 420,6 Mio. €) erwirtschaften. Basierend auf dieser starken Free-Cashflow-Generierung erreichte die Wienerberger Gruppe eine attraktive Cash Conversion Rate von 87 %. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt -448,8 Mio. € (Vorjahr: -147,6 Mio. €). Dieser ergibt sich insbesondere aus den Mittelabflüssen aus der Nettoveränderung der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von -103,3 Mio. €, Dividendenzahlungen in Höhe von -83,9 Mio. € sowie aus dem Erwerb eigener Aktien in Höhe von -213,4 Mio. €. Den hohen Mittelzuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit stand somit insgesamt ein leichter Überhang aus Mittelabflüssen aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit gegenüber, wodurch sich eine Gesamtveränderung des Finanzmittelfonds von -57,8 Mio. € (Vorjahr: -303,8 Mio. €) ergab. Cashflow-Statement in MEUR 2022 2021 Vdg. in % Cashflow aus dem Ergebnis 878,4 566,0 +55 Veränderung Working Capital und Sonstiges –154,6 –55,5 <-100 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 723,8 510,6 +42 Maintenance Capex –134,7 –120,4 –12 Special Capex –217,9 –159,4 –37 M&A –52,4 –467,1 +89 Devestitionen und Sonstiges 72,2 80,2 –10 Cashflow aus Investitionstätigkeit –332,8 –666,7 +50 Special Capex und M&A 270,3 626,5 –57 Leasingzahlungen –63,6 –49,8 –28 Free Cashflow 597,7 420,6 +42 Investitionen Auf Instandhaltungsinvestitionen, die für die Aufrechterhaltung des laufenden Geschäftsbetriebs notwendig sind, entfielen im Geschäftsjahr 2022 trotz starker Akquisitionstätigkeiten 134,7 Mio. € (Vorjahr: 120,4 Mio. €). Weiters wurden diskretionäre Wachstumsinvestitionen (z.B. Werkserweiterungen und Optimierungsmaßnahmen zur Effizienzsteigerung in der Produktion) und Investitionen in ESG (z.B. Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte wie Dekarbonisierung, Biodiversität oder Kreislaufwirtschaft) in der Höhe von 217,9 Mio. € (Vorjahr: 159,4 Mio. €) getätigt. Für Unternehmensakquisitionen wurden 52,4 Mio. € (Vorjahr: 467,1 Mio. €) aufgewendet. In der Business Unit Wienerberger Building Solutions wurde mit der Integration eines Fertigteil-Werks der Walzer Bausysteme GmbH in Österreich der Systemlösungsansatz erhöht und die Kompetenz im Bereich der Vorfertigung vertieft. Mit der Aufnahme der auf Dachzubehör spezialisierten deutschen Mayr Dachkeramik GmbH wurde das Engagement in Richtung Renovierung weiter ausgebaut. In der Business Unit Wienerberger Piping Solutions setzte die Wienerberger Gruppe den Wachstumskurs im Bereich der Inhouse-Lösungen mit der Übernahme von Vargon, dem führenden Lösungsanbieter für Rohrsysteme in Kroatien, weiter fort. Mit der Übernahme des norwegischen Wassermanagement-Spezialisten QPS wurde zudem das Produktportfolio um intelligente Systemlösungen für die Wasserwirtschaft erweitert. Von den Gesamtinvestitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte entfielen im Berichtsjahr 59 % auf die Division Wienerberger Building Solutions, 27 % auf Wienerberger Piping Solutions und 14 % auf North America. Entwicklung Anlagevermögen in MEUR Immaterielles Sachanlagen Finanzanlagen Gesamt 31.12.2021 857,4 2.160,1 35,5 3.053,0 Investitionen 26,3 326,2 1,8 354,3 Konsolidierungskreisänderungen 25,5 27,9 0,0 53,4 Abschreibungen und Wertminderungen –44,8 –260,2 –2,8 –307,8 Veräußerungen –4,0 –23,5 –1,5 –29,0 Währungsumrechnung und Sonstiges –13,6 76,4 3,8 66,5 31.12.2022 846,8 2.306,8 36,8 3.190,4 Gesamtinvestitionen in MEUR 2022 2021 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 206,7 176,1 +17 Wienerberger Piping Solutions 94,7 81,3 +17 North America 51,2 22,4 >100 Wienerberger Gruppe 352,6 279,8 +26 Als Folge des Russland-Ukraine-Konflikts gab die Wienerberger Gruppe die Veräußerung des russisches Ziegelgeschäfts in Form eines Management Buyouts bekannt. Weiters wurden die französischen Kunststoffrohraktivitäten veräußert, nachdem diese nicht mehr den strengen Kriterien für zukünftiges Wachstum entsprachen. Value Management Im Mittelpunkt des Wienerberger Value Managements stehen neben der langfristigen und nachhaltigen Wertschaffung für unsere Aktionäre auch ESG-Aspekte mit besonderem Fokus auf das Wohlergehen unserer Mitarbeitenden, die den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichern sollen. Die wertorientierte Unternehmensführung von Wienerberger beruht auf unserer Spitzenkennzahl Return on Capital Employed (ROCE nach Steuern). Diese Kennzahl misst die Nachsteuerrendite auf das aktuell im Unternehmen eingesetzte Kapital und bildet sowohl die Wertschaffung einzelner Unternehmenseinheiten als auch der gesamten Gruppe ab. Zur Berechnung wird der Net Operating Profit After Tax (NOPAT) zum durchschnittlichen verzinslichen Gesamtkapital (Capital Employed) in Beziehung gestellt. Wienerberger hat sich zum Ziel gesetzt, mittelfristig den ROCE von 10 % nachhaltig zu übertreffen. Neben dem ROCE werden im Rahmen des Value Managements auch andere wichtige Leistungsindikatoren regelmäßig analysiert und in den Bonusvereinbarungen für das Topmanagement berücksichtigt, wie EBITDA, Free Cashflow, Effizienzsteigerungsmaßnahmen, Total Shareholder Return und die Erreichung bestimmter Umwelt-, Sozial- und Governance-Ziele (ESG). Im Jahr 2022 übertrafen wir unser mittelfristiges ROCE-Ziel deutlich. Wienerberger erwirtschaftete ein starkes operatives EBIT von 739,6 Mio. € (Vorjahr: 431,2 Mio. €), was einer Steigerung von 72 % gegenüber der Vergleichsperiode entspricht. In der Folge erhöhte sich der NOPAT auf 609,9 Mio. €, verglichen mit 356,4 Mio. € im Vorjahr. Das durchschnittliche Capital Employed erhöhte sich im selben Zeitraum von 2.921,1 Mio. € auf 3.370,5 Mio. €. Insgesamt erzielte die Wienerberger Gruppe damit einen ROCE von 18,1 % (Vorjahr: 12,2 %). Berechnung EBIT operativ und NOPAT 2022 2021 EBIT in MEUR 721,2 420,4 Wertminderungen / Wertaufholung von Vermögenswerten in MEUR 18,4 0,0 Firmenwertabschreibungen in MEUR 0,0 10,7 EBIT operativ in MEUR 739,6 431,2 Ertragsteuern in MEUR –119,8 –62,2 Bereinigte Steuern in MEUR –9,9 –12,6 NOPAT in MEUR 609,9 356,4 Berechnung des durchschnittlichen Capital Employed 2022 2021 Eigenkapital und nicht beherrschende Anteile in MEUR 2.450,4 2.149,1 Finanzverbindlichkeiten in MEUR 1.452,2 1.539,1 Konzernforderungen und -verbindlichkeiten aus Finanzierung in MEUR –21,1 –21,4 Liquide Mittel und Finanzanlagevermögen in MEUR –388,6 –418,7 Capital Employed am Stichtag in MEUR 3.492,9 3.248,1 Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 3.370,5 2.921,1 Berechnung ROCE 2022 2021 NOPAT in MEUR 609,9 356,4 Durchschnittliches Capital Employed in MEUR 3.370,5 2.921,1 ROCE in % 18,1 12,2 4. Quartal 2022 In einem zunehmend rückläufigen Marktumfeld konnte Wienerberger im vierten Quartal dennoch ein insgesamt sehr gutes Ergebnis erzielen: Der Außenumsatz legte in der Berichtsperiode um 5 % auf 1.128,4 Mio. € zu (Vorjahr: 1.073,7 Mio. €) Das operative EBITDA erhöhte sich um 10 % auf 201,3 Mio. € (Vorjahr: 182,3 Mio. €) Außenumsatz in MEUR 10–12/2022 10–12/2021 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 645,0 581,6 +11 Wienerberger Piping Solutions 275,8 285,4 –3 North America 207,6 206,7 +0 Wienerberger Gruppe 1.128,4 1.073,7 +5 Operatives EBITDA in MEUR 10–12/2022 10–12/2021 Vdg. in % Wienerberger Building Solutions 140,0 116,5 +20 Wienerberger Piping Solutions 18,0 21,2 –15 North America 43,3 44,5 –3 Wienerberger Gruppe 201,3 182,3 +10 In den letzten drei Monaten des Jahres 2022 wirkten sich weiter steigende Zinsen und anhaltend hohe Inflationsraten - mit regionalen Unterschieden - zunehmend auf die Marktentwicklung sowohl in Europa als auch in Nordamerika aus. So hat sich besonders im Neubaugeschäft der Abschwung im letzten Quartal des Berichtsjahres nochmals verstärkt. Dennoch blieb die Nachfrage nach unseren langlebigen Lösungen für energieeffizientes Bauen, insbesondere im Bereich der Renovierung, hoch. Das Geschäft mit Infrastrukturlösungen entwickelte sich stabil bis leicht rückläufig. Wienerberger Building Solutions Die Business Unit Wienerberger Building Solutions, die Systemlösungen für die gesamte Gebäudehülle anbietet, konnte im vierten Quartal 2022 trotz rückläufiger Marktentwicklung den Außenumsatz gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 645,0 Mio. € (Vorjahr: 581,6 Mio. €) steigern. Auch das operative EBITDA wuchs im gleichen Zeitraum sehr erfreulich um 20 % auf 140,0 Mio. € (Vorjahr: 116,5 Mio. €). Die Reaktionen der Zentralbanken auf die anhaltend hohen Inflationsraten in Europa mit weiteren Leitzinserhöhungen schlugen sich in einem verstärkten Rückgang der Baugenehmigungen nieder. Dies verschärfte den seit dem Sommer zu beobachtenden Nachfragerückgang insbesondere im Neubau der regional unterschiedlich ausfiel. In Osteuropa war die Abschwächung im Wohnungsneubau im vierten Quartal 2022 stärker ausgeprägt als in Westeuropa. Dennoch verzeichneten wir, getrieben von einer weiterhin regen Aktivität im Renovierungssektor, eine insgesamt gute Nachfrage nach unseren innovativen, langlebigen Wand- und Dachlösungen für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Zudem haben wir den Mengenrückgang zum sukzessiven Aufbau der zum Teil sehr niedrigen Lagerbestände genutzt. Insgesamt lagen die Ergebnisbeiträge trotz der spürbaren Abschwächung des Neubaus erneut über dem guten Vorjahresergebnis. Dies veranschaulicht, dass Wienerberger deutlich diversifizierter und widerstandsfähiger gegenüber Marktentwicklungen ist als noch vor einigen Jahren. Positiv ausgewirkt hat sich im vierten Quartal auch unsere langfristige Absicherungspolitik für Gas und Strom, die es uns auch in Zeiten starker Preisschwankungen und deutlicher Marktpreiserhöhungen ermöglicht, unsere Energiekosten auf einem relativ niedrigen Niveau zu halten und unseren Kunden ein verlässlicher Partner zu bleiben. Im Dezember 2022 gab Wienerberger bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen und somit einen nächsten, idealen Schritt im Rahmen der wertschaffenden Wachstumsstrategie zu setzen. Der Umfang der Transaktion würde unsere Präsenz vor allem im Bereich Renovierung und Sanierung in Frankreich und Deutschland ausbauen. Der Abschluss soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen. Wienerberger Piping Solutions Die Business Unit Wienerberger Piping Solutions bietet Systemlösungen für Abwasser- und Regenwasserentsorgung, Sanitär-, Heiz- und Kühltechnik bis hin zur Energie-, Gas- und Trinkwasserversorgung an. Der rückläufige Absatzmarkt des dritten Quartals setzte sich im letzten Quartal des Berichtszeitraums fort. Der Außenumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr leicht um -3 % auf 275,8 Mio. € zurück (Vorjahr: 285,4 Mio. €). Das operative EBITDA sank um 15 % auf 18,0 Mio. € (Vorjahr: 21,2 Mio. €). Das letzte Quartal des Jahres war geprägt von anhaltend hohen Inflationsraten und weiter steigenden Leitzinsen in vielen Kernmärkten. Damit setzte sich der bereits in den Vormonaten beobachtete rückläufige Markttrend fort, so dass wir - auch im Vergleich zu einem guten Schlussquartal 2021 - geringere Absatzmengen verzeichneten. Die Rohstoffpreise für Kunststoffpolymere entwickelten sich leicht rückläufig, bewegten sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Kostensteigerungen verzeichneten wir insbesondere in den Bereichen Personal und Logistik. Durch konsequentes Margenmanagement konnten wir aber auch im vierten Quartal die Auswirkungen der steigenden Inputkosten kompensieren. In Osteuropa machte sich der weitere Rückgang der Baubeginne aufgrund weiterer Zinserhöhungen bemerkbar und wir verzeichneten rückläufige Absatzzahlen bei unseren Lösungen für den Inhouse-Bereich. Darüber hinaus hat die Europäische Union die Auszahlung von Fördergeldern in Milliardenhöhe an Ungarn und Polen vorübergehend gestoppt, was zu einem deutlichen Rückgang an Infrastrukturprojekten in diesen Märkten führte. In der Region Nordeuropa hingegen blieb die Nachfrage nach unseren Lösungen für den Infrastrukturbereich auf einem stabilen, guten Niveau. In Westeuropa und Irland war das Absatzvolumen sowohl im Inhouse- als auch im Infrastrukturbereich im vierten Quartal insgesamt rückläufig, wobei wir eine gute Nachfrage nach Systemlösungen für den Wasser- und Energiesektor verzeichneten. Auf dem britischen Renovierungsmarkt erzielten wir trotz eines allgemeinen Marktrückgangs einen soliden Ergebnisbeitrag. Mit der Akquisition des norwegischen Wassermanagement-Spezialisten QPS im November 2022 setzen wir unseren wertschaffenden Wachstumskurs im Bereich innovativer Systemlösungen weiter fort. North America Die Business Unit North America bietet hauptsächlich keramische Fassadenlösungen sowie Kunststoffrohrlösungen für die Bereiche Abwasser- und Regenwasserentsorgung und Trinkwasserversorgung an. In den letzten drei Monaten des Berichtszeitraums wurde ein Außenumsatz von 207,6 Mio. € (Vorjahr: 206,7 Mio. €) erwirtschaftet. Das operative EBITDA lag mit -3 % im vierten Quartal bei 43,3 Mio. € (Vorjahr: 44,5 Mio. €) und somit auf annähernd gleichem Niveau wie im Vorjahr. Trotz rückläufiger Neubaumärkte trugen die sehr erfreulichen Fortschritte bei der Integration der im Oktober 2021 erworbenen Meridian Brick und die daraus resultierenden Synergieeffekte sowohl auf der Kosten- als auch auf der Absatzseite wesentlich zu diesem positiven Ergebnisbeitrag bei. Ebenso war die weiterhin sehr gute, wenn auch sich etwas normalisierende Entwicklung im Kunststoffrohrbereich ausschlaggebend für diese erfreuliche Performance. Auch in Nordamerika führten Reaktionen der Zentralbank auf anhaltend hohe Inflationsraten mit weiteren Hypothekarzinserhöhungen zu einem verstärkten Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen. Hinzu kamen ungünstige Witterungsverhältnisse in einzelnen Regionen. Dies führte in den letzten drei Monaten des Jahres 2022 zu rückläufigen Absatzmengen in unseren Kernregionen USA und Kanada. Im US-Kunststoffrohrgeschäft verzeichneten wir bei rückläufigen Rohstoffkosten eine beginnende Normalisierung der Ergebnisentwicklung, konnten aber insgesamt ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Geschäftssegmente Wienerberger Building Solutions In einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld übertraf die Business Unit Wienerberger Building Solutions in der Berichtsperiode 2022 das gute Ergebnis des Vorjahres: Steigerung des Außenumsatzes um 17 % auf 2.684,9 Mio. € (Vorjahr: 2.300,5 Mio. €) Operatives EBITDA mit 654,5 Mio. € um 37 % über Vorjahreswert von 476,1 Mio. € Rückläufige Neubaumärkte in der zweiten Jahreshälfte – insbesondere durch starke Zinssteigerungen Stabiles Marktumfeld im Renovierungsbereich – unterstützt durch Förderprogramme zur energieeffizienten Gebäudesanierung Wienerberger Building Solution 2022 2021 Vdg. in % Außenumsatz in MEUR 2.684,9 2.300,5 +17 Operatives EBITDA in MEUR 654,5 476,1 +37 EBITDA in MEUR 662,0 477,6 +39 EBIT in MEUR 475,2 313,3 +52 Gesamtinvestitionen in MEUR 206,7 176,1 +17 Capital Employed in MEUR 1.972,7 1.787,9 +10 Ø Mitarbeiter in FTE 12.734 12.427 +2 Die Business Unit Wienerberger Building Solutions erwirtschaftete im abgelaufenen Jahr 2022 – unter zunehmend herausfordernden Rahmenbedingungen – ein erneut sehr starkes Ergebnis. Der Außenumsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 17 % auf 2.684,9 Mio. € (Vorjahr: 2.300,5 Mio. €). Das operative EBITDA konnte im selben Zeitraum um 37 % auf 654,5 Mio. € (Vorjahr: 476,1 Mio. €) deutlich ausgebaut werden. Dabei wurde eine operative EBITDA Marge von 24,4 % (Vorjahr: 20,7 %) erzielt. Was die Performance nach Endmärkten betrifft, zeigten sich zuletzt divergierende Entwicklungen. Während wir im ersten Halbjahr 2022 über sämtliche Märkte hinweg eine überaus starke Nachfragesituation vorfanden, verzeichneten wir im Neubausegment seit dem Sommer rückläufige Volumina, die je nach Region unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Auf die anhaltend hohen Inflationsraten in Europa reagierten die Zentralbanken mit deutlichen Anhebungen der Leitzinsen. Dies verteuerte Hypothekarkredite, was sich in einer verringerten Leistbarkeit und sinkenden Baubewilligungen widerspiegelte. Die anhaltende geopolitische Unsicherheit führte zudem zu einem abnehmenden Konsumenten- und Unternehmervertrauen. Demgegenüber standen ein weiterhin hoher Bedarf nach Wohnraum und vergleichsweise niedrige Arbeitslosenraten. Im Renovierungssegment verzeichnete die Business Unit Wienerberger Building Solutions eine ungebrochen hohe Aktivität und eine insgesamt stabile Marktentwicklung in den Kernmärkten. Stark angestiegene Energiepreise rückten die Gebäuderenovierung – und damit vor allem die Dachsanierung – einmal mehr ins Zentrum. Unterstützend wirkten öffentliche Förderprogramme (EU Green Deal sowie nationale Initiativen), aber auch striktere Vorschriften zur Erhöhung der Energieeffizienz. In unseren osteuropäischen Märkten, allen voran in den Nicht-Euro-Ländern, waren signifikant gestiegene Inflationsraten von mehr als 15 % und damit einhergehend starke Hypothekarzinssteigerungen feststellbar. Entsprechend setzte die Abkühlung im Neubau rascher ein und war stärker ausgeprägt als in Westeuropa. Die Situation in unseren westeuropäischen Kernmärkten stellte sich ähnlich dar, wenngleich wir über das gesamte Jahr hinweg unter hoher Kapazitätsauslastung produzierten, um den Auftragsbestand abzuarbeiten. Die Nachfrage im Renovierungssegment – insbesondere nach unseren Dachlösungen – gestaltete sich regionsübergreifend stark. Insgesamt lagen die Ergebnisbeiträge der Regionen Ost- und Westeuropa im Jahr 2022 trotz der merkbaren Eintrübung im Neubau über den guten Werten des Vorjahres. In einem überaus volatilen Marktumfeld lagen die Schwerpunkte im Jahr 2022 auf der vollständigen Abdeckung der hohen Kosteninflation und der kontinuierlichen Ergänzung unseres Portfolios um innovative Systemlösungen. Die Fortsetzung unserer Forward Buying-Strategie betreffend der benötigten Energie stand ebenso im Fokus. Unser laufendes Self Help-Programm zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung lieferte erneut einen wesentlichen Beitrag zur Performance im Jahr 2022. Im Einklang mit unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie wurden im Bereich der Business Unit Wienerberger Building Solutions im Jahr 2022 mehrere Übernahmen getätigt. Mit der Integration eines Fertigteil-Werks der Walzer Bausysteme GmbH in Österreich erhöhen wir unseren Systemlösungsansatz und vertiefen unsere Kompetenz im Bereich der Vorfertigung. Mit der Aufnahme der auf Dachzubehör spezialisierten, deutschen Mayr Dachkeramik GmbH bauen wir unser Engagement in Richtung Renovierung weiter aus. Demgegenüber steht die Veräußerung des Russland-Geschäfts im Rahmen eines Management-Buyouts in Folge des Russland-Ukraine-Konflikts. Darüber hinaus gab Wienerberger im Dezember 2022 bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen. Mit dieser Akquisition würde Wienerberger den bisher größten Schritt im Rahmen der wertschaffenden Wachstumsstrategie des Unternehmens setzen. Durch die Übernahme der Geschäfte in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den USA baut Wienerberger seine Präsenz in der Sanierung und Renovierung signifikant aus und entwickelt sich zum europäischen Experten für das Steildach. Insgesamt umfasst die Transaktion fast 3.000 Mitarbeitende, 29 Produktionsstandorte und einen erwarteten Jahresumsatz von rund 740 Mio. €. Der Abschluss soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen. Wienerberger Piping Solutions In einem herausfordernden Marktumfeld konnte die Business Unit Wienerberger Piping Solutions im Geschäftsjahr 2022 erneut Außenumsatz und Ergebnis steigern: Anstieg des Außenumsatzes um 15 % auf 1.345,7 Mio. € (Vorjahr: 1.167,3 Mio. €) Steigerung des operativen EBITDA um 14 % auf 140,5 Mio. € (Vorjahr: 123,4 Mio. €) Bewährte Beschaffungsstrategie und erfolgreiche Umsetzung eines proaktiven Margenmanagements als Basis der erfreulichen Performance trotz rückläufiger Marktvolumina Erfolgreiche Ergänzung unseres Produktportfolios durch Erwerb der beiden Systemlösungsanbieter Vargon in Kroatien und QPS in Norwegen Wienerberger Piping Solution 2022 2021 Vdg. in % Außenumsatz in MEUR 1.345,7 1.167,3 +15 Operatives EBITDA in MEUR 140,5 123,4 +14 EBITDA in MEUR 134,1 127,5 +5 EBIT in MEUR 57,0 49,5 +15 Gesamtinvestitionen in MEUR 94,7 81,3 +17 Capital Employed in MEUR 948,6 920,3 +3 Ø Mitarbeiter in FTE 3.944 3.606 +9 Die Business Unit Wienerberger Piping Solutions konnte nach einem bereits starken Vorjahr 2021, sowohl Umsatz als auch Ergebnis trotz herausfordernder Marktbedingungen im Geschäftsjahr 2022 erneut steigern. Im Berichtszeitraum kletterte der Außenumsatz um 15 % auf 1.345,7 Mio. € (Vorjahr: 1.167,3 Mio. €). Dank erfolgreicher Initiativen im Rahmen unseres Self Help-Programms und der konsequenten Fortsetzung unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie ist es uns zudem gelungen, das operative EBITDA trotz rückläufigen Absatzmengen von 123,4 Mio. € auf 140,5 Mio. € zu steigern. Dabei erzielten wir eine operative EBITDA Marge von 10,4 % (Vorjahr: 10,6 %). Die im Jahresverlauf vor allem in der zweiten Jahreshälfte eingetrübte wirtschaftliche Stimmung, die durch die spürbaren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine mit starken Preisansteigen am Energiemarkt, hohen Inflationsraten und einer strikten Zinspolitik der Notenbanken gekennzeichnet war, spiegelte sich auch in der Geschäftsentwicklung im Berichtsjahr 2022 wider. Insofern waren die Rahmenbedingungen für das abgelaufene Geschäftsjahr sowohl auf der Beschaffungsseite mit sehr dynamischen Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten und Engpässen entlang der Lieferketten als auch vertriebsseitig mit rückläufigen Absatzmengen herausfordernd. Trotz dieser schwierigen Marktbedingungen ist es uns gelungen, das bereits sehr gute Ergebnis des Vorjahres zu übertreffen. Die Basis dafür liefern eine bewährte Beschaffungsstrategie mit langjährigen Handelspartnern und die gezielte Umsetzung eines proaktiven Margenmanagements. Darüber hinaus haben wir uns auf den kontinuierlichen Ausbau unseres Portfolios um margenstärkere Produkte konzentriert. Im Mittelpunkt stehen dabei Ergänzungen und Innovationen im Bereich kundenspezifischer Komplett- und Systemlösungen, insbesondere im Hinblick auf ein effizientes und nachhaltiges Wassermanagement, sowie die kontinuierliche Optimierung unserer Profitabilität durch gezielte Portfoliorotation. Nach Regionen und Endmärkten betrachtet verlief die Entwicklung im Geschäftsjahr recht unterschiedlich. Der positive Trend des Vorjahres setzte sich in den ersten sechs Monaten des Berichtszeitraums fort. Aufgrund der guten Nachfrage in der ersten Jahreshälfte blieb die Versorgungslage entlang der Lieferkette angespannt, wenngleich sich die Verfügbarkeit von Plastikgranulaten gegenüber 2021 leicht verbesserte. Die Inputkosten entwickelten sich weiterhin sehr dynamisch und waren geprägt von einem starken Anstieg der Rohölpreise. Infolge der allgemein hohen Inflation stiegen auch die Personal-, Energie- und Logistikkosten merklich an. Darüber hinaus stellte die geringe Visibilität in Bezug auf die Entwicklung des geopolitischen Umfelds eine zusätzliche Herausforderung dar. Eine Abschwächung der Nachfrage mit Beginn der Urlaubssaison und eine zunehmende Verlangsamung von Neubauprojekten aufgrund des anhaltend hohen Preisniveaus führten in den Sommermonaten zu einer leichten Verbesserung der Versorgungslage. Die dynamische Preisentwicklung, insbesondere bei Kunststoffgranulaten, kühlte in der Folge etwas ab und erreichte im dritten Quartal 2022 ihren Höhepunkt. Diesem von hohen Inflationsraten und spürbaren Zinssteigerungen geprägten Marktgeschehen konnten auch wir uns nicht vollständig entziehen und verzeichneten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2022 rückläufige Absatzmengen. In Osteuropa, insbesondere in den Nicht-Euro-Ländern Polen, Tschechien und Ungarn, war der Nachfragerückgang angesichts des besonders starken Zinsanstiegs mit zum Teil zweistelligen Inflationsraten besonders ausgeprägt. Aber auch in Nord- und Westeuropa waren die Absatzmengen vor allem im Neubau im Jahresverlauf zunehmend rückläufig. Dagegen blieb die Nachfrage im Bereich Infrastruktur europaweit weitgehend stabil. Dies lag vor allem an der anhaltend hohen Nachfrage nach Komplettlösungen für die Energie- und Wasserwirtschaft - insbesondere im städtischen Bereich, der weiterhin von öffentlichen Investitionen getragen wird. Dennoch kam es in einzelnen Ländern zu einer Verschiebung von Projekten oder zu einer Verlagerung der Prioritäten. Insgesamt bestand in allen Regionen die Herausforderung darin, der hohen Kosteninflation durch proaktives Margenmanagement zu begegnen und gleichzeitig ein zuverlässiger Partner für unsere Kunden zu bleiben. Beim Vergleich mit dem Vorjahr ist zu erwähnen, dass 2021 ein besonderes Jahr in Bezug auf die Absatzmengen markierte da wir in Phasen von Versorgungsengpässen stets über die entsprechenden Rohstoffe für die Produktion von Kunststoffrohren verfügten, während einige Wettbewerber nicht lieferfähig waren. Gleichzeitig haben wir uns seither erfolgreich aus dem Rohrgeschäft in Frankreich, Russland und Griechenland sowie aus einigen Exportmärkten mit geringeren Margen zurückgezogen. Durch die sukzessive Erweiterung unseres Produktmixes um hochwertige Systemlösungen, verbunden mit einer kontinuierlichen Optimierung unseres Produktportfolios - etwa durch Produktion und Vertrieb von kundenspezifischen Produktapplikationen - haben wir uns auch im Berichtsjahr auf die nachhaltige Steigerung der Profitabilität konzentriert. Gleichzeitig wurden im Rahmen des Self Help-Programms weitere Optimierungen und Effizienzsteigerungen im gesamten Produktionsprozess erreicht. Für die Produktion selbst benötigen die Kunststoffapplikationen von Wienerberger Piping Solutions lediglich Elektrizität als Energiequelle, die wir ausschließlich auf Basis von Ökostrom beziehen. Die Integration unserer Akquisitionen aus dem Jahr 2021 in Großbritannien mit FloPlast und in Irland mit Cork Plastics schritten gut voran und setzten zusätzliche Produktionskapazitäten frei. Im Juni 2022 konnten wir unseren Wachstumskurs im Bereich der Inhouse-Lösungen mit der Übernahme von Vargon, dem führenden Lösungsanbieter für Rohrsysteme in Kroatien, fortsetzen. Dies wird unsere Wertschöpfung in der Region Südosteuropa deutlich erhöhen. Mit der Übernahme des norwegischen Wassermanagement-Spezialisten QPS im November 2022 haben wir zudem unser Produktportfolio um intelligente Systemlösungen für die Wasserwirtschaft erweitert. North America Im ersten vollen Jahr nach der Übernahme von Meridian Brick erwirtschaftete die Business Unit North America trotz eines herausfordernden Marktumfeldes eine deutliche Steigerung von Außenumsatz und Ergebnis: Der Außenumsatz legte in der Berichtsperiode um 89 % auf 944,8 Mio. € (Vorjahr: 498,6 Mio. €) zu Das operative EBITDA entwickelte sich sehr erfreulich und hat sich mit 225,9 Mio. € mehr als verdoppelt (Vorjahr: 94,3 Mio. €) Erfreulicher Ergebnisanstieg im Ziegelgeschäft vor allem getrieben durch die starke erste Jahreshälfte und den signifikaten Ergebnisbeitrag von Meridian Brick Außerordentlich gute Margenentwicklung im Kunststoffrohrgeschäft North America 2022 2021 Vdg. in % Außenumsatz in MEUR 944,8 498,6 +89 Operatives EBITDA in MEUR 225,9 94,3 >100 EBITDA in MEUR 230,1 89,1 >100 EBIT in MEUR 189,0 57,6 >100 Gesamtinvestitionen in MEUR 51,2 22,4 >100 Capital Employed in MEUR 571,7 539,9 +6 Ø Mitarbeiter in FTE 2.400 1.591 +51 Im Geschäftsjahr 2022 konnte die Business Unit North America trotz einem vor allem in der zweiten Jahreshälfte rückläufigen Markt sowohl beim Außenumsatz als auch beim Ergebnis deutlich zulegen. Der Außenumsatz - einschließlich der erstmals für das Gesamtjahr ausgewiesenen Beiträge aus der Akquisition von Meridian Brick im Oktober 2021 - stieg im Berichtszeitraum um 89 % auf 944,8 Mio. € (Vorjahr: 498,6 Mio. €). Das operative EBITDA hat sich im gleichen Zeitraum mit 225,9 Mio. € mehr als verdoppelt (Vorjahr: 94,3 Mio. €). Die operative EBITDA-Marge verbesserte sich im Berichtsjahr auf 23,9 % (Vorjahr: 18,9 %). Entscheidend für diese äußerst gute Entwicklung waren ein optimiertes Inputkostenmanagement sowie positive Synergien im Zuge der wertschaffenden Akquisition von Meridian Brick, vor allem aber die außerordentlich positive Entwicklung des US-Kunststoffrohrgeschäfts. Ausgehend vom Jahr 2021 war der Beginn des Berichtsjahres in Nordamerika von einem positiven Marktumfeld geprägt. So verzeichneten wir sowohl im Infrastruktur- als auch im Neubausegment eine sehr gute Nachfragesituation. Darüber hinaus herrschten in den meisten unserer Kernregionen in den USA saisonal günstige Bedingungen, die den Absatz von hochwertigen Lösungen für die Gebäudehülle begünstigten. Mit der Übernahme von Meridian Brick haben wir zudem unsere Marktabdeckung durch die Erschließung neuer Regionen erweitert. Der kanadische Markt hingegen war zu Beginn des Jahres von rauem Wetter begleitet, bevor sich auch hier die Auftragslage ab März verbesserte. Infolgedessen blieb die Zahl der Baubeginne in unseren Kernregionen in den USA auch im ersten Halbjahr 2022 auf hohem Niveau und über dem langjährigen Durchschnitt. Insbesondere die starke Nachfrage nach unseren nachhaltigen Fassadenelementen stellte uns in einigen Werken vor Herausforderungen, da die erforderliche hohe Kapazitätsauslastung durch die angespannten Lieferketten und den anhaltenden Fachkräftemangel eingeschränkt wurde. Dennoch konnten wir die Lieferfähigkeit jederzeit sicherstellen und erwiesen uns erneut als verlässlicher Partner für unsere Kunden. Hohe Inflationsraten führten zudem zu einem deutlichen Anstieg der Produktionskosten, den wir durch erfolgreich umgesetzte Preisanpassungen, diszipliniertes Inputkostenmanagement und Effizienzsteigerungen in der Produktion ausgleichen konnten. Im Bereich Energie setzen wir auf unsere konzernweit bewährte langfristige Forward-Buying-Strategie und konnten im Jahr 2022 von vorteilhaften Energiekosten profitieren. Die geopolitischen Entwicklungen wirkten sich auch auf den amerikanischen Markt aus. So reagierte die US-Notenbank auf die anhaltend hohe Inflation im Berichtsjahr mit einer Reihe von konsequenten Zinsschritten. Mit dem starken Anstieg der Hypothekarzinsen ging die Investitionstätigkeit zurück, wobei die Folgen dieser Zinspolitik den nordamerikanischen Markt schneller trafen als den europäischen Markt. Sowohl in den USA als auch in Kanada hat sich die Neubautätigkeit seit den Sommermonaten spürbar abgekühlt. So ist die Zahl der Baugenehmigungen in der zweiten Jahreshälfte deutlich zurückgegangen. Neben den weiter gestiegenen Leitzinsen dämpften in den letzten Monaten des Berichtsjahres lokale Witterungsbedingungen wie Stürme, anhaltender Regen und Schnee die Bautätigkeit zusätzlich. Auch wenn die zweite Jahreshälfte von rückläufigen Märkten geprägt war erwirtschafteten wir, aufbauend auf einem sehr starken ersten Halbjahr, für das Gesamtjahr sowohl im Vormauerziegel- als auch im Kalksandsteingeschäft, eine sehr starke Ergebnissteigerung. Im Kunststoffrohrgeschäft in den USA verzeichneten wir in der ersten Jahreshälfte eine gute und stabile Nachfrage, insbesondere im Bereich der Wasserwirtschaft: von der kommunalen Trinkwasserversorgung über Abwasserrohre bis hin zu Sanitär- und Bewässerungssystemen. Infolge der allgemeinen konjunkturellen Abschwächung - vor allem in der zweiten Jahreshälfte - waren auch die Absatzmengen in unserem Kunststoffrohrsegment rückläufig. Im Infrastrukturbereich, unserem größten Endmarkt, blieb die Nachfrage auf einem guten Niveau. Im Bereich der Inhouse-Lösungen sorgten rückläufige Baubeginne im Neubausektor für einen Nachfragerückgang. Für das Berichtsjahr 2022 können wir trotz eines herausfordernden Marktumfeldes eine außerordentliche Ergebnisentwicklung im Kunststoffrohrgeschäft in den USA vermelden. Diese deutliche Ergebnissteigerung ist maßgeblich auf ein exzellent umgesetztes, proaktives Beschaffungs- und Margenmanagement in einem dynamischen Marktumfeld zurückzuführen. Ausgehend von bereits Ende 2021 bestehenden Engpässen in den Lieferketten und der eingeschränkten Verfügbarkeit von Kunststoffgranulaten auf den Rohstoffmärkten kam es zu einer außergewöhnlich dynamischen Preisentwicklung. Auch wenn sich die Situation zu Beginn des Berichtsjahres etwas entspannte und die Versorgungssicherheit gegeben schien, sorgten Versorgungsengpässe bei benötigten Sekundärrohstoffen für eine Fortsetzung der Preisdynamik im Kunststoffrohrsektor. Dadurch wurde auch die Umsatz- und Ergebnisentwicklung über die erste Jahreshälfte hinaus erheblich beeinflusst. Die Dynamik des Preisanstiegs auf den Rohstoffmärkten für Kunststoffgranulate erreichte in den Sommermonaten in den USA ihren Höhepunkt und zeigte in den letzten Monaten eine leicht rückläufige Tendenz. Mit einer zunehmenden Normalisierung der Rohstoffpreise erwarten wir für unser US-Kunststoffrohrgeschäft eine Rückkehr auf ein nachhaltigeres Ergebnis- und Margenniveau. Ein weiterer Schwerpunkt im Berichtsjahr war die sukzessive Integration der einzelnen Produktionsstandorte, die im Zuge der Akquisition von Meridian Brick übernommen wurden, in die bestehende Organisation. Dank der guten Einbindung der verschiedenen Stakeholder in diesen Prozess konnten wir rascher als erwartet Fortschritte erzielen. So haben wir bereits im ersten Jahr nach der Akquisition starke Synergieeffekte sowohl auf der Kosten- als auch auf der Ertragsseite erzielen können. Ausblick 2023 Rekordergebnisse in 2022 Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete die Wienerberger Gruppe trotz rückläufiger Endmärkte mit einem operativen EBITDA von 1.021 Mio. € das beste Resultat in ihrer über 200-jährigen Unternehmensgeschichte. Dieses Ergebnis kam aufgrund herausragender Leistungen aller Mitarbeitenden zustande und ist insbesondere auf die nachhaltige Einkaufsstrategie im Bereich Energie und Rohstoffe zurückzuführen. Dadurch konnte die Wienerberger Gruppe in einem sehr instabilen Marktumfeld in 2022 durchgehend produzieren und erzielte einen außerordentlichen Ergebnisbeitrag von ca. 110 Mio. €. Für die langfristige Betrachtung des erreichten operativen EBITDA von 1.021 Mio. € ist somit der Betrag von ca. 110 Mio. € abzuziehen, wodurch sich ein nachhaltiges, operatives EBITDA von ca. 910 Mio. € für das Geschäftsjahr 2022 ergibt. Dieser einmalige Ergebnisbeitrag von ca. 110 Mio. € teilt sich auf wie folgt: Aufgrund unserer vorausschauenden Einkaufspolitik im Bereich Energie und Rohstoffe war es uns möglich, uneingeschränkt lieferfähig zu sein; die daraus resultierenden, kurzfristigen Marktanteilsgewinne lieferten einen Ergebnisbeitrag von 30 Mio. € Durch die hohe Kapazitätsauslastung erzielten wir äußerst vorteilhafte Produktionskosten und generierten einen Ergebnisbeitrag von 20 Mio. € Darüber hinaus erwirtschaftete unser nordamerikanisches Management durch exzellente Einkaufspolitik von Plastikgranulaten einen Ergebnisbeitrag von 60 Mio. € In 2022 haben sich die Endmärkte der Wienerberger Gruppe in Europa und Nordamerika wie folgt entwickelt: Neubau -13 % Renovierung stabil Infrastruktur -9 % Das starke organische Wachstum, trotz dieser Entwicklung unserer Endmärkte, zeigt einmal mehr den Erfolg des Systemgeschäfts und der Innovation der Wienerberger Gruppe. Marktausblick 2023 Für das Geschäftsjahr 2023 rechnen wir für die gesamte Wienerberger Gruppe mit anhaltend hohen Inflationsraten und einer Fortsetzung der bereits im Vorjahr gestiegenen Finanzierungskosten. Im Neubau erwarten wir, dass verteuerte Hypothekarkredite zu einem weiteren Rückgang der Baubewilligungen führen werden. Hohe Energiepreise rücken die Gebäuderenovierung – und damit vor allem die Dachsanierung – einmal mehr ins Zentrum. Unterstützend wirken öffentliche Förderprogramme (EU Green Deal sowie nationale Initiativen), aber auch striktere Vorschriften zur Erhöhung der Energieeffizienz. Daher erwarten wir im Bereich der Renovierung eine Fortsetzung der hohen Aktivität und eine insgesamt stabile Marktentwicklung. Im Bereich der Infrastruktur gehen wir davon aus, dass sich die gestiegenen Finanzierungskosten dämpfend auf die Nachfrage auswirken und zu Verschiebungen im Projektgeschäft führen werden. Darüber hinaus hat die Europäische Union die Auszahlung von Fördergeldern an Ungarn und Polen vorübergehend gestoppt, was zu einem Rückgang an Infrastrukturprojekten in diesen Märkten führen wird. Die Umsatzanteile teilen sich in 49 % Neubau, 29 % Renovierung und 22 % Infrastruktur auf. Aus heutiger Sicht gehen wir aufgrund der anhaltenden Instabilität von folgenden Entwicklungen in unseren Endmärkten im Geschäftsjahr 2023 als Szenario aus: Europa Nordamerika Neubau -15 % -20 % Renovierung -3 % -3 % Infrastruktur -5 % -5 % Auch im herausfordernden Jahr 2023 werden wir unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie treu bleiben und uns weiterhin auf Innovation und den Ausbau unseres Portfolios von nachhaltigen Systemlösungen fokussieren. Die bewährte Forward Buying-Strategie im Energiebereich setzen wir in der gesamten Gruppe weiter fort. Für das aktuelle Geschäftsjahr sind bereits 93 % der benötigten Gasvolumina gesichert. Aus unserem laufenden Self Help-Programm zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung erwarten wir heuer einen Ergebnisbeitrag von 45 Mio. €. Für 2023 gehen wir für die Wienerberger Gruppe von einer Kosteninflation von 10 % aus. Diese werden wir durch striktes Kosten- und proaktives Margenmanagement abdecken – und dies trotz rückläufiger Märkte und erhöhtem Wettbewerb. Im Dezember 2022 gab die Wienerberger Gruppe bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen. Durch die Übernahme der Geschäfte in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den USA baut Wienerberger die Präsenz in der Sanierung und Renovierung signifikant aus und entwickelt sich zum europäischen Experten für das Steildach. Insgesamt umfasst die Transaktion fast 3.000 Mitarbeitende und 29 Produktionsstandorte. Der Abschluss soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen. Wir gehen für das laufende Jahr von einer Fortsetzung der gegenwärtig instabilen geopolitischen Situation aus und sehen auch keine kurzfristige Entspannung im Bereich der Zinspolitik der Zentralbanken. Basierend auf diesem Szenario wird die Wienerberger, ein EBITDA von >800 Mio. € erwirtschaften. Dies inkludiert keine Ergebnisbeiträge der Terreal Gruppe oder etwaigen in 2023 übernommenen Unternehmen. Die Wienerberger wird ihren Wachstumskurs auch in 2023 fortsetzen. Dank unserem kontinuierlichen Fokus auf Innovation und dem weiteren Ausbau unseres Portfolios an Systemlösungen werden wir unsere Märkte weiterhin outperformen. Die Bruttomarge werden wir durch proaktive Maßnahmen im Bereich des Kostenmanagements trotz rückläufiger Märkte halten. Darüber hinaus wird die Akquisition der Terreal Gruppe einen signifikanten Umsatzbeitrag von 740 Mio. € und EBITDA-Beitrag von 100 Mio. € vor Synergien leisten. . Sonstige Unternehmensangaben Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung (F&E) ist ein wichtiger strategischer Aspekt der Wienerberger Gruppe und verfolgt das Ziel, unsere Kosten- und Technologieführerschaft langfristig abzusichern sowie unsere Marktpositionen durch Produktinnovationen zu stärken. Dabei stehen der Nutzen für die Anwender sowie die Erfüllung aller Anforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit stets im Vordergrund. Unsere F&E-Aktivitäten leisten damit einen wichtigen Beitrag zu unseren ehrgeizigen Zielen bei der Dekarbonisierung und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus zählen für uns die Entwicklung neuer Materialien, Produkte und Systemlösungen, die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Produktionstechnologien sowie die Digitalisierung von Prozessen und die weitere Einführung von Industrie 4.0 zu den zentralen Handlungsfeldern. Strategische F&E-Projekte werden zentral gesteuert und verwaltet, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. Wienerberger verfügt zu diesem Zweck über mehrere Forschungszentren in verschiedenen Ländern, die auf unterschiedliche Produktgruppen spezialisiert sind. Neue Technologien werden zunächst im Rahmen von Demonstrationsprojekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert für die Kunden getestet. Erfolgreiche Ideen werden dann über unsere Plattformen rasch gruppenweit ausgerollt. Innovationen, Systemlösungen und effiziente Nutzung von Ressourcen Die kontinuierliche Optimierung der Eigenschaften von Baumaterialien und des Ressourceneinsatzes in Verbindung mit der Entwicklung neuer Lösungen ist ein bedeutender Schwerpunkt in unserer Forschung, um den ständig steigenden Anforderungen an Baustoffe, wie Energieeffizienz, CO₂-Fußabdruck, Erdbebensicherheit und statische Eigenschaften gerecht zu werden. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Produktlösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung ermöglichen, die zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen und dem Kunden einen Mehrwert bieten. Darüber hinaus stehen alle F&E-Aktivitäten vollständig im Einklang mit unseren ehrgeizigen ESG-Zielen. Auf dem Weg zum CO₂-neutralen Anbieter von Baumaterialien Im Sinne der Kreislaufwirtschaft konzipieren wir unsere neuen Produkte für die Wiederverwendung oder das Recycling. Ebenso arbeiten wir stets daran, dass alle unsere Lösungen während ihres gesamten Lebenszyklus einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und somit den CO₂-Fußabdruck der gesamten Gruppe verringern. So trägt unser Ziegel mit seinen positiven Eigenschaften als Naturprodukt zum Umweltschutz bei und sorgt als energieeffizienter Baustoff für ein angenehmes und gesundes Wohnklima sowohl im Sommer als auch im Winter. Die Forschungsschwerpunkte in der keramischen Produktion liegen beim Einsatz alternativer Energieträger (Elektrifizierung von Prozessen, möglicher Einsatz von Wasserstoff oder „grünem“ Gas), der Reduktion des Energieverbrauchs im Trocknungs- und Brennprozess und dem optimierten Einsatz von Rohstoffressourcen durch Produktentwicklungen und neue Rezepturen. Zusätzlich investieren wir laufend in die Automatisierung von Produktionsabläufen und Einführung neuartiger Produktionstechnologien. Als Technologie- und Innovationsführer entwickelt Wienerberger Baustoffe und Dienstleistungen für die Zukunft. Dazu gehören unsere Lösungen für die gesamte Gebäudehülle. Durch Gewichtsreduzierung, die Erhöhung der Effizienz im Produktionsprozess und die Optimierung der physikalischen Eigenschaften unserer Produkte verbesserten wir die Wärmedämmung um fast ein Drittel, verringerten gleichzeitig den Energieverbrauch in der Produktion und ermöglichten darüber hinaus den Bau von deutlich schlankeren Wandkonstruktionen. Im Rahmen unserer kontinuierlichen Innovationsbemühungen beschäftigen wir uns auch intensiv mit dem Einsatz von mobilen Baurobotern und dem Thema Vorfertigung. Die gesamte Baubranche steht in Zeiten der Digitalisierung, der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und des kontinuierlich wachsenden Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen. Als Innovationsführer in der Branche sehen wir ein hohes Potenzial für die Automatisierung in der Vorfertigung und in der Bauausführung. Wir wollen unseren Kunden Produktlösungen anbieten, die nicht nur schneller und einfacher zu installieren sind, sondern auch die Kosten senken und gleichzeitig die Sicherheit, Effizienz und Qualität erhöhen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit mehreren Unternehmen, Start-ups und Universitäten zusammen. Unter anderem ist daraus bereits ein erster Prototyp eines innovativen Mauerwerksroboters für Baustellen entstanden. Ziel ist es, eine marktreife Lösung zu entwickeln, die eine Antwort auf den immer größer werdenden Fachkräftemangel auf den Baustellen darstellt. Im Bereich der Kunststoffrohre konnten wir durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte den Anteil an recycelten Rohstoffen im Herstellungsprozess weiter erhöhen. Wir leisten mit dieser Entwicklung einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der CO₂-Bilanz über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg und stellen eine vollständige Kreislaufwirtschaft sicher. Begleitet wurde dieser Prozess von einer ständigen Qualitätskontrolle und zahlreichen Tests, um die Zusammensetzung der Rohre durchgehend zu prüfen und eine konstant hohe Produktqualität zu gewährleisten. Darüber hinaus entwickeln wir unsere Infrastrukturlösungen im Bereich der Wasserwirtschaft zur Vorbeugung von Ressourcenverknappung und im Bereich der Energie im Hinblick auf die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ständig weiter. Ein Beispiel, das von unserer Tochtergesellschaft Pipelife stammt, ist das System Raineo, welches die Regenwasserbewirtschaftung auf versiegelten Böden optimiert und dabei zu 100 % aus recycelten Rohstoffen besteht. Ein weiteres Produktbeispiel ist unser Konzept Preflex Spider – eine vorgefertigte, maßgeschneiderte Elektroinstallation, die für mehr Effizienz auf der Baustelle sorgt. Mit diesen und weiteren Lösungen wollen wir dem zunehmenden Fachkräftemangel sowie den klimatischen Veränderungen begegnen. Auch im Bereich der keramischen Rohre optimieren wir ständig unsere Produktionsprozesse. Darüber hinaus werden Steinzeug-Keramo-Rohre ausschließlich aus natürlichen, wiederverwertbaren Rohstoffen hergestellt und sind nach ihrem Lebenszyklus zu 100 % recycelbar. Ob Klimawandel, Fachkräftemangel oder Ressourcenknappheit – unsere Antwort auf aktuelle Herausforderungen liegt in der Innovation. Unsere Vision ist es, mit unseren intelligenten Gebäude- und Infrastrukturlösungen die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Ein Drittel des Umsatzes der Wienerberger Gruppe stammt bereits aus innovativen Produkten und Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, diesen Anteil auch in Zukunft nachhaltig in der Gruppe zu etablieren. Auf unserer Homepage informieren wir darüber hinaus regelmäßig über aktuelle Themen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung. Wienerberger Aktie und Aktionäre Die Wienerberger AG notiert im Prime Market der Wiener Börse mit nennwertlosen Inhaberaktien. Es bestehen keine Vorzugs- oder Namensaktien und keine Beschränkungen für Stammaktien. Der Grundsatz „one share – one vote“ kommt somit in vollem Umfang zur Anwendung. In den USA wird die Wienerberger AG über ein ADR Level 1 Programm der Bank of New York am OTC-Markt gehandelt. Mit einer Börsekapitalisierung von 2.521 Mio. € und einer Gewichtung im ATX von 5,2 % per Jahresende 2022 zählt Wienerberger zu den sieben größten börsennotierten Unternehmen in Österreich. Die Wienerberger Aktie eröffnete das Börsejahr 2022 mit einem Kurs von 32,34 € – dem Schlusskurs eines volatilen aber in Summe mit einem Plus von 24 % von Wachstum geprägten Vorjahres. Der Aufwärtstrend der letzten Wochen des vergangenen Jahres setzte sich zu Beginn des Jahres zunächst fort und die Wienerberger Aktie konnte sich in einem freundlichen Marktumfeld gut behaupten. Mit Kursgewinnen in den ersten Handelstagen markierte die Aktie am 19. Januar ihr Jahreshoch von 34,04 €. Der Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar leitete eine geopolitische Krise ein, die sich abrupt auf die Weltwirtschaft auswirkte. Innerhalb weniger Tage kam es zu erheblichen Kursverlusten an den weltweiten Aktienmärkten. Der fortdauernde Krieg führte zu massiven Preissteigerungen, vor allem bei Energieträgern wie Öl und Gas, deren Kosten zu explodieren schienen und eine Kettenreaktion auslösten. Dies hatte in vielen Ländern, wie in Europa und den USA, Inflationsraten im zweistelligen Bereich zur Folge. Die Notenbanken, allen voran die amerikanische Federal Reserve, reagierten mit einer Reihe von deutlichen Leitzinserhöhungen und läuteten damit eine geldpolitische Zeitenwende ein. Die Kombination aus geopolitischer Krise, hohen Inflationsraten und stark steigenden Zinsen führte weltweit zu einem Abwärtstrend der Aktienkurse. Auch die Wienerberger Aktie konnte sich diesem negativen Trend in einem sehr volatilen Marktumfeld nicht entziehen und markierte am 6. Juli mit 18,98 € ihr Jahrestief – ein Kursverlust von 41 % seit Jahresbeginn. Begünstigt durch eine leichte Besserung der Marktstimmung und in Verbindung mit der Veröffentlichung unserer sehr guten Unternehmensergebnisse erholte sich der Aktienkurs in der Folge, in einem nach wie vor sehr volatilen Markt, bis auf ein Niveau von knapp unter 26 €. Im letzten Monat des Berichtsjahres setzte jedoch ein erneuter Abwärtstrend ein, da weitere Zinserhöhungen aufgrund der anhaltend hohen Inflationsraten das Börseklima neuerlich eintrübten. Zum Jahresende notierte die Wienerberger Aktie bei 22,56 € und schloss das Börsejahr 2022 mit einem Minus von 30%. Der Wiener Leitindex ATX schloss im selben Zeitraum mit einem Jahresminus von 19%. Maßgeblich für die Kursentwicklung war die Entwicklung der im österreichischen Leitindex stark gewichteten Banken und Energiewerte. Unter Berücksichtigung der prognostizierten Geschäftsentwicklung schlägt der Vorstand der 154. o. Hauptversammlung am 5. Mai 2023 vor, eine Dividende von 0,90 Eurocent je Aktie auszuschütten, was einer Erhöhung von 20 % im Jahresvergleich entspricht. Die Summe aus der Dividendenausschüttung in Höhe von 95,4 Mio. € und dem Aktieneinzug von 3 % des Grundkapitals in höhe von 82,3 Mio. € entspricht einer Ausschüttungsquote von 30 % des Free Cashflows. Auf Grundlage des Jahresschluskurses von 22,56 € errechnet sich eine Dividendenrendite von 4,0 %. Kennzahlen je Aktie 2022 2021 Vdg. in % Ergebnis in EUR 5,17 2,75 +88 Ergebnis bereinigt in EUR 5,34 2,84 +88 Dividende in EUR 0,90 0,75 +20 Free Cashflow 1) in EUR 5,44 3,72 +46 Eigenkapital 2) in EUR 22,30 19,00 +17 Höchstkurs in EUR 34,04 35,34 –4 Tiefstkurs in EUR 18,98 26,16 –27 Ultimokurs in EUR 22,56 32,34 –30 Höchst KGV 6,58 12,87 – Tiefst KGV 3,67 9,53 – Ultimo KGV 4,36 11,78 – Gewichtete Aktienanzahl 3) in Tsd. 109.884 113.105 –3 Ultimo Börsekapitalisierung in MEUR 2.520,7 3.725,2 –32 Ø Börseumsatz/Tag 4) in MEUR 15,9 12,9 +23 1) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vermindert um Investitions-Cashflow zuzüglich Wachstumsinvestitionen // 2) Eigenkapital inklusive nicht beherrschender Anteile, exklusive Hybridkapital // 3) bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien // 4) in Doppelzählung Aktionärsstruktur Wienerberger ist eine reine Publikumsgesellschaft ohne Kernaktionär, deren Aktien sich zu 100 % im Streubesitz befinden. Die Gruppe weist eine für international agierende, börsennotierte Unternehmen übliche breit gestreute Aktionärsstruktur auf. Gemäß der letzten Aktionärsstrukturerhebung im November 2022 werden 15 % der Wienerberger Aktien von privaten Anlegern gehalten. Die deutliche Mehrheit befindet sich im Besitz institutioneller Anleger, wobei mehr als die Hälfte aus dem angelsächsischen Raum – Nordamerika (33 %) und Großbritannien (21 %) – stammt. Der verbleibende Anteil wird hauptsächlich von kontinentaleuropäischen Anlegern gehalten. Eine Analyse der verschiedenen Anlagestrategien der institutionellen Anleger zeigt, dass wertorientierte Anleger mit 25 % dominieren, gefolgt von GARP- und wachstumsorientierten Anlegern (22 % bzw. 18 %). Aktionäre haben per Jahresultimo auf Grundlage der gesetzlichen Beteiligungspublizität gem. §§ 130 bis 134 BörseG folgende bedeutende Beteiligungen gemeldet: Mehr als 5 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollierten seit 24. Februar 2022 Petrus Advisers Ltd mit Sitz in Großbritannien, seit 22. August 2022 FMR LLC (Fidelity) mit Sitz in den USA und seit 18. November 2022 Impax Asset Management Group plc mit Sitz in Großbritannien. Mehr als 4 % der Wienerberger Stimmrechte kontrollierte seit 24. Oktober 2022 BlackRock Inc. mit Sitz in den USA. Nach dem Einzug von 3.455.639 eigenen Aktien am 18. November 2022 teilt sich das Grundkapital der Wienerberger AG in 111.732.343 Stückaktien auf und der Bestand eigener Aktien beträgt 5.756.271 Stück. Investor Relations Durch umfassende Investor-Relations-Aktivitäten bemühen wir uns stets um nachhaltige Beziehungen und einen laufenden Austausch mit Investoren, Analysten und Banken. Zentrales Anliegen der Investor Relations ist eine laufende, offene und aktive Kommunikation zur Gewährleistung einer bestmöglichen Transparenz. Um diesen hohen Anforderungen in einer von geopolitischen Krisen geprägten Zeit gerecht zu werden, setzt Wienerberger neben der wieder zunehmenden Möglichkeit des persönlichen Kontakts auch weiterhin auf digitale Kommunikationskanäle, um die gewohnte schnelle Reaktionsfähigkeit zu gewährleisten und den Finanzmarkt in regelmäßigen Conference Calls über aktuelle Entwicklungen in unseren Märkten zu informieren. Darüber hinaus nahmen wir an einer Vielzahl von Roadshows und Investorenkonferenzen teil, sowohl virtuell als auch im Rahmen von Veranstaltungen vor Ort. In knapp 600 direkten Kontakten informierten der Vorstand und das Investor-Relations-Team im vergangenen Jahr Investoren und Analysten aus aller Welt über die wesentlichen Kennzahlen des Unternehmens, operative und strategische Entwicklungen und Ereignisse sowie über aktuelle ESG-Themen (Environmental, Social and Governance). Besonders im Fokus im Jahr 2022 standen die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konfliktes auf die einzelnen Märkte. Die Beobachtung durch eine Reihe renommierter nationaler und internationaler Investmentbanken sichert die Visibilität der Wienerberger Aktie in der Financial Community. Mit Stand Februar 2023 wird die Wienerberger Aktie von 14 Analysten gecovert. Angaben zu Kapital-, Anteils-, Stimm- und Kontrollrechten In der 153. o. Hauptversammlung vom 3. Mai 2022 wurde der Vorstand ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten eigene Aktien der Wienerberger AG im Ausmaß von bis zu 8 % des Grundkapitals ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben börslich oder außerbörslich erfolgen, und zwar auch nur von einzelnen Aktionären oder einem einzigen Aktionär, doch muss der Aufsichtsrat im Nachhinein von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt werden. In der 153. o. Hauptversammlung vom 3. Mai 2022 wurde der Vorstand der Wienerberger AG für die Dauer von fünf Jahren ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung bzw. Verwendung eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, unter sinngemäßer Anwendung der Regelungen über den Bezugsrechtsausschluss der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Weiters wird der Vorstand der Wienerberger AG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten mit Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlichenfalls das Grundkapital durch Einzug eigener Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung herabzusetzen. In der 150. o. Hauptversammlung vom 6. Mai 2019 wurde ein genehmigtes Kapital in Höhe von 17.452.724 € (15 % des Grundkapitals) durch die Ausgabe von bis zu 17.452.724 neuer Stückaktien für einen Zeitraum von fünf Jahren beschlossen. Unter besonderen Voraussetzungen kann das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlossen werden. Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.817.574 (5 % des Grundkapitals) nicht überschreiten. Die Wienerberger AG hat im Berichtsjahr ein Aktienrückkaufprogramm im Zeitraum vom 9. März 2022 bis 23. September 2022 durchgeführt. Insgesamt wurden 8.830.000 eigene Aktien im Gesamtwert von 212 Mio. € zu einem gewichteten Durchschnittspreis von 24,02 € je Aktie zurückgekauft. Mit der Einziehung von insgesamt 3.455.639 eigenen Aktien hat sich die Gesamtzahl der Stimmrechte und des Grundkapitals seit dem 18. November 2022 wirksam verändert. Seither beträgt die Gesamtzahl der Stimmrechte an der Wienerberger AG 111.732.343 Stimmrechte und das neue Grundkapital der Gesellschaft 111.732.343 €. Change-of-Control-Klauseln sind in den Vorstandsdienstverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmens- und Hybridanleihen sowie in den syndizierten Krediten und Darlehen enthalten. Weitere Angaben zur Zusammensetzung des Wienerberger Kapitals, zu Aktiengattungen, zu Beschränkungen und Rechten sowie zu Befugnissen der Mitglieder des Vorstands zur Aktienausgabe und zum Aktienrückkauf bzw. -verkauf sind im Konzernanhang unter Anmerkung 28 (Konzerneigenkapital) sowie ab Seite 290 , des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht enthalten. Risikomanagement und internes Kontrollsystem Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch kurz-, mittel- und langfristige Risiken mit sich. Daher hat Wienerberger ein effektives Risikomanagementsystem etabliert, das vorhandene Risiken aufzeigt und diesen in einem strukturierten Prozess durch Anerkennung, Vermeidung, Auslagerung oder Limitierung begegnet. In allen strategischen Entscheidungen wird unser Risikobewusstsein berücksichtigt. Dabei werden nur operative Risiken bewusst in Kauf genommen, das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig. Als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen verpflichten wir uns freiwillig zur transparenten Darstellung von klimarelevanten Chancen, aber auch von Risiken. Die Identifizierung und Analyse klimabezogener Risiken ist Teil des Gesamtrisikomanagementansatzes der Wienerberger Gruppe. Seit 2020 unterstützen wir daher die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) in Bezug auf die Identifizierung, Analyse und Bewertung von physischen Risiken 1 und transitorischen Risiken 2 . Eine detaillierte TCFD – Risikomanagement Offenlegung ist auf den Seiten 85 - 97 im Kapitel Klimaschutz, im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht zu finden. Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Steuerungs-, Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Einhaltung des IKS sicher. Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern: Kontrollumfeld Konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen Standardisierte Prozesse Einheitlicher Kontenplan und Berichtswesen Compliance-Management-System Das Kontrollumfeld bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Zuge eines Fast Close erstellt. Die für den Konzernabschluss relevanten Daten aller Tochtergesellschaften werden von den Finanz- und Controlling- Abteilungen geprüft, konsolidiert und schließlich vom Vorstand der Wienerberger AG zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Das Wienerberger Compliance-Management-System besteht aus Regelungen, die die Mitarbeiter bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards von Wienerberger unterstützen, und gilt für alle Mitarbeiter die für Wienerberger tätig sind. Wenn die nationale Gesetzgebung strengere Regeln vorschreibt haben diese Vorrang. Da klare Regeln zur Vermeidung von Fehlverhalten unerlässlich sind, hat Wienerberger Richtlinien zu den Themen Anti-Bestechung, Anti-Korruption, Kartellrecht, Exportkontrolle (Sanktionslisten), Kapitalmarktvorschriften und Datenschutz implementiert. Das Compliance-Management-System wird laufend an die gesetzlichen Änderungen angepasst. Die Richtlinien werden regelmäßig an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Schulungen werden durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich wurden auf Konzernebene Kontrollen eingeführt, um das lokale Management in verschiedenen Compliance-Fragen zu unterstützen und zu fördern. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften und Richtlinien wird von der Internen Revision kontinuierlich überwacht. Entsprechend der ESG-Strategie etablierte die Wienerberger Gruppe im Jahr 2021 einen unternehmenseigenen Verhaltenskodex. Der Kodex ist als verbindlicher Leitfaden gestaltet und gibt klare und einheitliche Spielregeln für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Lieferanten vor. Er verweist auch auf die genannten unternehmensinternen Richtlinien. Risikobeurteilung Jährlicher Revisionsplan durch Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt Unternehmensweites Risikomanagement Um den unternehmensweiten Risiken entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. In unseren erfahrenen, internationalen Teams werden zuständige Risikoeigner mit der Identifizierung Analyse Bewertung Steuerung Überwachung der Risiken beauftragt. Zu diesem Zweck werden zwei Mal jährlich Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand, den Business Unit Managern und Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Hinsichtlich der Erhebung und Bewertung der Risiken werden proaktiv Interviews, Workshops sowie Szenarioanalysen durchgeführt. Die identifizierten Risiken werden anschließend analysiert, in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow-Auswirkungen durchgeführt. Die Betrachtungshorizonte teilen sich dabei in kurzfristige (bis ein Jahr), mittelfristige (ein bis fünf Jahre) und langfristige Perioden (fünf bis 25 Jahre) auf. Diese Horizonte wurden vom Management gewählt und entsprechen dem jährlichen Planungsprozess. Die Free Cashflow-Auswirkungen werden in vier Kategorien betrachtet – vernachlässigbar (<5 Mio. €), gering (5–50 Mio. €), kritisch (50–100 Mio. €) und katastrophal (>100 Mio. €), wobei diese jährlich der jeweiligen Geschäftsentwicklung angepasst und durch den Vorstand genehmigt werden. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken ebenso Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken, finanzielle und rechtliche Risiken sowie klimarelevante Risiken. Die identifizierten Risiken werden auch mit der Wesentlichkeitsmatrix verglichen, um die Konsistenz der internen Risikobewertung und die Übereinstimmung mit den Erwartungen externer Interessengruppen sicherzustellen. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht ab Seite 98. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen und die Risikostreuung durch unseren Portfolioansatz. Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung oder der Beschaffung im IT- oder im Compliance-Bereich entstehen, nicht nur von den Business Units, sondern auch zentral von der Holding gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird. Die Interne Revision erstellt jährlich einen risikoorientierten Revisionsplan der von Vorstand und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates genehmigt wird. Die zur Erstellung des Revisionsplans herangezogenen Risikokennzahlen umfassen Finanzkennzahlen wie beispielsweise Umsatz, EBITDA, ROCE, interne Kennzahlen wie Anzahl der Mitarbeiter, Whistleblower Statistiken, Erkenntnisse früherer Revisionsberichte und den Corruption Perception Index (CPI). Dem IT-Revisionsplan liegt ein Risikobewertungsprozess zur Identifizierung von Risiken im Zusammenhang mit dem Verlust der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen im Rahmen der relevanten Informationssysteme zugrunde. Während des Jahres berichtet die Interne Revision dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss regelmäßig über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse sowie den Umsetzungsstand der Erkenntnisse. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2022 kontrolliert und bestätigt. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche ebenfalls den Prüfungshandlungen des Wirtschaftsprüfers bei der Jahresabschlussprüfung. Kontrollaktivitäten Standardisierter und integrierter Planungsprozess ERP 3 Audit Cockpit Identity and Access Management (ERP – Berechtigungskonzept) Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt der als integrierte Planung in einem Bottom-up-Verfahren gestaltet ist. Gegenstand der Planung sind die Budgetierung von Gewinn und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von insgesamt vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen. Um das interne Kontrollsystem zu stärken, zu formalisieren und zu dokumentieren, wurde eine Risiko- und Kontrollmatrix mit mehr als 150 Kontrollen, aufgeschlüsselt in ca. 20 Haupt- und mehr als 60 Unterprozesse, entwickelt und eingeführt. Das lokale Management bewertet und dokumentiert halbjährlich den Implementierungsstatus ausgewählter Schlüsselkontrollen. Die Interne Revision überprüft diese Selbstbewertungen regelmäßig und bewertet den Reifegrad der jeweiligen Schlüsselkontrollen. Das vollintegrierte Governance, Risk and Compliance (GRC) System stellt ein weiteres Kontrollinstrument dar. Dessen Kern bildet ein Identity- und Access-Management-System. Es umfasst einen vollständigen Joiner-, Mover- und Leaver-Prozess, um einen stets aktuellen Status für alle Identitäten und deren zugewiesene kritische IT-Berechtigungen in der Organisation sicherzustellen. Das System ist in der gesamten Gruppe integriert. Durch die Identifikation von Funktionstrennungskonflikten über das ERP-System hinaus wird bereits im Rahmen von Zugriffsanforderungen (Access-Request-Management) sichergestellt, dass zu weitreichende IT-Zugriffe und anwendungsübergreifende Funktionstrennungsverstöße begrenzt werden können. Sollten Funktionstrennungskonflikte aus betriebsnotwendigen Gründen dennoch gestattet werden, bedürfen diese einer Genehmigung und sind durch nachträgliche Kontrollen zu überwachen. Diese mitigierenden Kontrollen werden über das Identity- und Access-Management durchgeführt und dokumentiert. Darüber hinaus bietet dieses System Berichtsmöglichkeiten zur Überwachung der durchgeführten Kontrollen durch das Management an. Mit dieser Governance-, Risk- und Compliance-Lösung wurde ein integrierter Prozess von der Identifikation und Kommunikation von kritischen Einzelberechtigungen und Funktionstrennungskonflikten bis zu deren Kontrolle und Dokumentation geschaffen. Überwachung Risiko- und prozessorientierte Revision IT Revision Ad-hoc-Revision Die Organisations- und Führungsstruktur der Wienerberger AG und ihrer Gesellschaften ist klar definiert. Auch die Verantwortlichkeiten für den Überwachungsprozess des Risikomanagements sind klar getrennt und festgelegt. Eine detaillierte Beschreibung der internen organisatorischen Struktur ist ab Seite 37, im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022, zu finden. Auf Basis des risikoorientierten Revisionsplans prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen – je nach Gesellschaftsgröße alle zwei bis vier Jahre – jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems. Die Informationssysteme und die angewandten IT-Kontrollen werden entsprechend gegen die IT- / Sicherheitsanforderungen der Organisation an ihr Informationssicherheits-Managementsystem geprüft. Zusätzlich zu den risiko- und prozessorientierten Revisionen führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc- und Sonderprüfungen durch. Information und Kommunikation Berichte hinsichtlich Schwachstellenanalyse und Effizienzsteigerung Bericht zu Betrugsfällen Regelmäßige Risikoberichterstattung Ein strukturierter Risikomanagementprozess findet zwei Mal jährlich statt. Das Risikomanagement-Team unterstützt die einzelnen Unternehmensbereiche in Form von proaktiven Interviews und Workshops bei der Erhebung und Bewertung ihrer Risiken. Die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen werden in konsolidierter Form dem Konzernvorstand, dem Aufsichtsrat und dem Abschlussprüfer übermittelt. Die größten Risiken werden in der Regel zusätzlich im Detail vor dem Prüfungs- und Risikoausschuss vom jeweiligen Risikoeigner präsentiert. Die Risikoberichterstattung findet wie folgt statt: Standardisiert – strukturierter Risikomanagementprozess in Form von Interviews und Workshops Regulär – eingebettet in bestehende Berichtskanäle der Gruppe Ad-hoc – zur zeitnahen Kommunikation geänderter oder neuer Risiken Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Group Reporting regelmäßig dem Prüfungs- und Risikoausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird der Ausschuss regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten und Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert. 1 Im Zusammenhang mit der Auswirkung akuter Risiken (z.B. zunehmende Intensität von Hurrikans/Dürren) und chronischer Risiken (längerfristige Klimaveränderungen, wie anhaltend höhere Temperaturen). 2 Im Zusammenhang mit der Auswirkung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft (z.B. Reputationsrisiken, regulatorische Risiken, Marktrisiken und Technologierisiken) 3 Enterprise-Resource-Planning Konzernabschluss Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Anmerkung in TEUR 2022 2021 (9) Umsatzerlöse 4.976.732 3.971.307 (10-12, 14-16) Herstellkosten –3.029.434 –2.532.107 Bruttoergebnis vom Umsatz 1.947.298 1.439.200 (10-12, 14-16) Vertriebskosten –859.018 –706.929 (10-12, 14-16) Verwaltungskosten –327.795 –275.489 (11, 15, 16) Sonstige betriebliche Erträge 66.753 56.555 (11, 14, 16) Sonstige betriebliche Aufwendungen: (11) Wertminderungen von Vermögenswerten –18.389 0 (11) Firmenwertabschreibungen 0 –10.747 Übrige –87.656 –82.153 Betriebsergebnis 721.193 420.437 (2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 6.563 4.079 (17) Zinsertrag 6.234 2.376 (17) Zinsaufwand –48.495 –40.343 (17) Sonstiges Finanzergebnis 2.851 –12.276 Finanzergebnis –32.847 –46.164 Ergebnis vor Ertragsteuern 688.346 374.273 (18) Ertragsteuern –119.800 –62.203 Ergebnis nach Ertragsteuern 568.546 312.070 davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile 635 184 davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 0 1.176 davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen 567.911 310.710 (19) Ergebnis je Aktie (in EUR) 5,17 2,75 (19) Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) 5,17 2,75 Konzern- Gesamtergebnisrechnung Anmerkung in TEUR 2022 2021 Ergebnis nach Ertragsteuern 568.546 312.070 (37) Währungsumrechnung –14.478 54.453 (37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 46 75 Veränderung Hedging Rücklage 29.871 –8.729 Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 15.439 45.799 (30) Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 8.354 27.031 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 301 100 Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden 8.655 27.131 Sonstiges Gesamtergebnis 24.094 72.930 Gesamtergebnis nach Steuern 592.640 385.000 davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile 671 215 davon auf Hybridkapitalbesitzer entfallender Anteil 0 1.176 davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnendes Gesamtergebnis 591.969 383.609 Konzernbilanz Anmerkung in TEUR 2022 2021 Aktiva (22) Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 846.770 857.371 (22) Sachanlagen 2.268.885 2.116.153 (22) Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 37.921 43.905 (23) Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 20.420 18.166 (23, 26) Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen 23.371 22.110 (31) Latente Steuern 61.754 74.127 Langfristiges Vermögen 3.259.121 3.131.832 (24) Vorräte 1.036.211 883.301 (25) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 374.514 343.416 (26) Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 12.488 10.718 (26) Sonstige kurzfristige Forderungen 120.865 118.563 (25, 35, 36) Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 72.896 40.313 Zahlungsmittel 300.031 364.307 Kurzfristiges Vermögen 1.917.005 1.760.618 (27) Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 23.131 11.335 Summe Aktiva 5.199.257 4.903.785 Passiva Gezeichnetes Kapital 111.732 115.188 Kapitalrücklagen 983.995 1.069.751 Gewinnrücklagen 1.677.900 1.189.703 Übrige Rücklagen –194.977 –219.035 Eigene Anteile –129.799 –7.439 Beherrschende Anteile 2.448.851 2.148.168 Nicht beherrschende Anteile 1.571 900 (28) Eigenkapital 2.450.422 2.149.068 (31) Latente Steuern 100.674 107.269 (30) Personalrückstellungen 73.869 100.174 (29) Sonstige langfristige Rückstellungen 103.264 98.670 (32, 34, 36) Langfristige Finanzverbindlichkeiten 1.245.062 1.326.108 (32) Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 15.508 29.569 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.538.377 1.661.790 (29) Kurzfristige Rückstellungen 60.801 44.566 (32) Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 49.636 18.154 (32, 34-36) Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 207.157 212.995 (32) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 439.567 423.078 (32) Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 438.537 394.134 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 1.195.698 1.092.927 Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 14.760 0 Summe Passiva 5.199.257 4.903.785 Konzern-Cashflow-Statement Anmerkung in TEUR 2022 2021 Ergebnis vor Ertragsteuern 688.346 374.273 (11) Abschreibungen auf das Anlagevermögen 276.257 251.237 (11) Firmenwertabschreibungen 0 10.747 (11) Wertminderungen von Vermögenswerten und andere Bewertungseffekte 49.508 22.045 (29, 30) Veränderungen langfristiger Rückstellungen –18.245 –13.907 (2) Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen –6.563 –4.079 Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen –26.145 –2.874 (17) Zinsergebnis 42.261 37.967 Gezahlte Zinsen –42.222 –36.175 Erhaltene Zinsen 2.776 621 Gezahlte Ertragsteuern –91.364 –72.110 Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge 3.753 –1.702 Cashflow aus dem Ergebnis 878.362 566.043 Veränderungen Vorräte –171.285 –95.875 Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen –34.242 –52.089 Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 19.934 74.629 Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen 31.035 17.855 (20) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 723.804 510.563 Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen) 65.428 52.932 Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen –352.573 –279.756 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 –2.406 Dividendenausschüttungen aus assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 3.216 2.705 Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte –8.521 15.642 Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen –52.447 –464.730 Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen 12.100 8.909 (20) Cashflow aus Investitionstätigkeit –332.797 –666.704 (21) Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten 116.732 321.676 (21) Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten –220.016 –460.797 (21) Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten 15.434 253.458 (21) Auszahlungen aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen –63.627 –49.793 (28) Gezahlte Dividende Wienerberger AG –83.871 –67.359 (28) Gezahlter Hybridkupon 0 –10.732 (28) Tilgung/Rückkauf Hybridanleihe 0 –214.630 (28) Verkauf eigener Anteile 0 80.561 (28) Erwerb eigener Aktien –213.445 0 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit –448.793 –147.616 Veränderung der Zahlungsmittel –57.786 –303.757 Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel –64 1.916 Zahlungsmittel am Anfang der Periode 364.307 666.148 Zahlungsmittel am Ende der Periode 1) 306.457 364.307 Entwicklung des Konzerneigenkapitals Übrige Rücklage Anmerkung in TEUR Gezeichnetes Kapital Kapital- rücklagen Hybrid- kapital Gewinn- rücklagen Versicherungs-mathematische Gewinne/Verluste Hedging Rücklage Unterschiedsbetrag Währungs- umrechnung Eigene Anteile Beherrschende Anteile Nicht-beherrschende Anteile Gesamt Stand 31.12.2020 115.188 1.036.170 0 946.176 –90.042 86.507 –288.399 –57.300 1.748.300 685 1.748.985 Ergebnis nach Ertragsteuern 311.886 311.886 184 312.070 (37) Währungsumrechnung 54.421 54.421 32 54.453 (37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 75 75 75 Veränderung Hedging Rücklage –8.729 –8.729 –8.729 Veränderung übrige Rücklagen 27.132 27.132 –1 27.131 Sonstiges Gesamtergebnis 27.132 –8.729 54.496 72.899 31 72.930 Gesamtergebnis 311.886 27.132 –8.729 54.496 384.785 215 385.000 (28) Dividendenauszahlung und Hybridkupon –67.359 –67.359 –67.359 (28) Veränderung Hybridkapital 0 0 (12, 28) Veränderung Stock Option Plan 595 595 595 (12, 28) Veränderung eigener Anteile 519 767 1.286 1.286 (12, 28) Verkauf eigener Anteile 32.467 –1.000 49.094 80.561 80.561 Stand 31.12.2021 115.188 1.069.751 0 1.189.703 –62.910 77.778 –233.903 –7.439 2.148.168 900 2.149.068 Ergebnis nach Ertragsteuern 567.911 567.911 635 568.546 (37) Währungsumrechnung –14.514 –14.514 36 –14.478 (37) Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 46 46 46 Veränderung Hedging Rücklage 29.871 29.871 29.871 Veränderung übrige Rücklagen 8.655 8.655 8.655 Sonstiges Gesamtergebnis 8.655 29.871 –14.468 24.058 36 24.094 Gesamtergebnis 567.911 8.655 29.871 –14.468 591.969 671 592.640 (28) Dividendenauszahlung –83.871 –83.871 –83.871 Effekte aus Hyperinflation IAS 29 4.679 4.679 4.679 (12, 28) Veränderung Stock Option Plan 1.351 1.351 1.351 (12, 28) Erwerb eigener Anteile –213.445 –213.445 –213.445 Einzug eigener Anteile –3.456 –87.107 –522 91.085 0 0 Stand 31.12.2022 111.732 983.995 0 1.677.900 –54.255 107.649 –248.371 –129.799 2.448.851 1.571 2.450.422 Konzernanhang Allgemeine Erläuterungen 1. Grundlagen für die Aufstellung des Konzernabschlusses Die Wienerberger AG mit Sitz in Wien ist Muttergesellschaft eines international tätigen Konzerns für Baustoff- und Infrastrukturlösungen, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in drei Segmente eingeteilt sind: Wienerberger Building Solutions, Wienerberger Piping Solutions und North America. Die Adresse der Wienerberger AG lautet Wienerbergerplatz 1, 1100 Wien, Österreich. Der Konzernabschluss wurde in Anwendung von § 245a UGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag vom International Accounting Standard Board (IASB) verlautbarten International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Die einbezogenen Abschlüsse aller wesentlichen in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards wie sie in der EU anwendbar sind geprüft. Der Jahresabschluss wurde prinzipiell auf der Grundlage fortgeführter Anschaffungs- und Herstellungskosten zum Stichtag aufgestellt. Eine Ausnahme davon bilden bestimmte Finanzinstrumente wie Derivate und Eigenkapitalinstrumente, deren Bilanzierung zu beizulegenden Zeitwerten erfolgt. Die Ermittlung latenter Steuern erfolgt nach dem Konzept temporärer Differenzen und wird an jedem Bilanzstichtag neu evaluiert. Ferner werden leistungsorientierte Pensions- und Abfertigungspläne nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren dargestellt, wobei eine Überleitung der Gesamtkosten im Anhang erfolgt. Die Darstellung des vorliegenden Konzernabschlusses erfolgt mit wenigen, gekennzeichneten Ausnahmen in tausend Euro. 2. Einbezogene Unternehmen Eine Übersicht über die vollkonsolidierten Tochterunternehmen, at-equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen, Beteiligungen, auf welche ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, sowie Beteiligungen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert werden, befindet sich in der Liste der Konzernunternehmen am Ende des Anhangs. Der Konsolidierungskreis der in den Wienerberger Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen sowie der at-equity bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: Einbezogene Unternehmen Voll- konsolidierung Equity- Konsolidierung Stand 31.12.2021 161 7 Wechsel Einbeziehungsart 0 0 im Berichtsjahr erstmals einbezogen 5 1 im Berichtsjahr fusioniert/liquidiert –8 0 im Berichtsjahr ausgeschieden 0 –2 Stand 31.12.2022 158 6 davon ausländische Unternehmen 134 5 davon inländische Unternehmen 24 1 Tochterunternehmen In den Konzernabschluss 2022 waren inklusive der Wienerberger AG 24 (Vorjahr: 24) Tochterunternehmen im Inland und 134 (Vorjahr: 137) im Ausland einbezogen, die von der Wienerberger AG beherrscht wurden. Im ersten Quartal wurde die vollkonsolidierte Gesellschaft IGM Ciglana d.o.o. liquidiert und gelöscht. Die zuvor aufgrund von Wesentlichkeitsüberlegungen nicht konsolidierte SoluForce B.V. wurde im Geschäftsjahr erstmals vollkonsolidiert. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt der Beherrschung voll konsolidiert und, wenn die Beherrschung nicht mehr gegeben ist, entkonsolidiert. Beherrschung ist nach IFRS 10 dann gegeben, wenn Wienerberger die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen hat und in weiterer Folge diese dazu nutzen kann, die Finanz- und Geschäftspolitik des Unternehmens zu bestimmen. Im Berichtsjahr wurden vier (Vorjahr: 5) Tochterunternehmen nicht konsolidiert, die für die Vermittlung eines getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unwesentlich sind. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Der Konzernabschluss der Wienerberger AG umfasst zum Bilanzstichtag des Berichtsjahrs fünf (Vorjahr: 6) Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und eine (Vorjahr: 1) Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden. Schlagmann Poroton GmbH & Co KG, Silike keramika, spol. s.r.o., TV Vanheede-Wienerberger und EXA IP B.V. sind gemäß den Kriterien des IFRS 11 als Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) zu klassifizieren, da die Führung dieser Unternehmen gemeinschaftlich mit einem gleichberechtigten Partner erfolgt. Wienerberger hält jeweils 50 % der Anteile an diesen Joint Ventures. Im Berichtsjahr wurde die WiTa Social Business Venture Holding gegründet, diese ist ein assoziiertes Unternehmen, an welchem der Konzern einen Anteil von 49 % hält. TONDACH BOSNA I HERCEGOVINA d.o.o. wurde bei einer Anteilsquote von 80 % bis zur Veräußerung während des Geschäftsjahrs 2022 aufgrund der Stimmrechtsverhältnisse gemeinschaftlich geführt und at-equity bilanziert. Weiters hat Wienerberger 30 % der Anteile an Interbran Baustoff GmbH gehalten, welche aufgrund der gemeinschaftlichen Führung der Gesellschafter ebenfalls als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren waren. Diese Anteile wurden im Berichtsjahr verkauft. Die nachstehende Tabelle zeigt die aggregierten Ergebnis- sowie Vermögensgrößen der Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen ohne Berücksichtigung der Anteilsquote des Konzerns: in TEUR 2022 2021 Umsatzerlöse 131.599 124.996 EBITDA 26.688 21.873 EBIT 19.926 14.698 Ergebnis nach Ertragsteuern 13.344 6.935 Gesamtergebnis nach Steuern 13.947 7.135 Aktiva Passiva in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Langfristiges Vermögen 61.751 65.752 Eigenkapital 42.114 37.138 Kurzfristiges Vermögen 52.040 49.958 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 8.680 15.227 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 62.997 63.345 113.791 115.710 113.791 115.710 3. Unternehmenserwerbe und -veräußerungen Im Juni 2022 wurde die Fertigteil-Ziegelwand-Sparte der Walzer Bausysteme GmbH im Rahmen eines Asset Deals erworben und in ein das neu gegründete Unternehmen Wienerberger Bausysteme GmbH als Sacheinlage eingebracht. Damit geht das Unternehmen einen weiteren Schritt auf dem Weg zum Komplettanbieter von Systemlösungen. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurde ein Firmenwert in Höhe von 1.230 TEUR identifiziert. Dieser wird im operativen Berichtssegment Wienerberger Building Solutions ausgewiesen. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 661 TEUR und das EBITDA -437 TEUR. Für diese Transaktion fielen keine wesentlichen Nebenkosten an. Im Juli 2022 übernahm Wienerberger das deutsche Unternehmen Mayr Dachkeramik GmbH mit einem Produktionsstandort in Bayern und erweitert damit das Produktportfolio im Bereich des Dach-Zubehörs. Mit dem Erwerb des Dachziegelproduzenten verfolgt Wienerberger auch konsequent und erfolgreich die nachhaltige Entwicklung zum Systemanbieter. Der identifizierte Firmenwert in Höhe von 1.805 TEUR wird im operativen Berichtssegment Wienerberger Building Solutions ausgewiesen. Im Zeitraum 1.1.2022 bis 31.12.2022 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 2.531 TEUR und ein EBITDA von 211 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 397 TEUR und das EBITDA -53 TEUR. Für diese Transaktion fielen keine wesentlichen Nebenkosten an. Im September des Berichtsjahres wurde die Akquisition des führenden Lösungsanbieters für Rohrsysteme in Kroatien, Vargon d.o.o., abgeschlossen. Übernommen wurden 79.67 % der Anteile, wobei der andere Gesellschafter die Option hat, den verbleibenden Eigenkapitalanteil von 20.33 % im Jahr 2024 an Wienerberger zu übertragen. Die mit dem Minderheitenanteil verbundenen Chancen und Risiken liegen bei Wienerberger, weshalb keine nicht beherrschenden Anteile ausgewiesen werden. Die Verbindlichkeit für die Verkaufsoption wird als finanzielle Verbindlichkeit zum beizulegenden Zeitwert gemäß IFRS 9 erfasst (siehe Anmerkung 36. Finanzielle Verbindlichkeiten). Mit der Übernahme von Vargon stärkt Wienerberger im Geschäftsbereich Piping Solutions seine Marktposition in den südosteuropäischen Märkten. Im Rahmen der Kaufpreisallokation wurden ein Kundenstamm (14.118 TEUR) und eine Marke (985 TEUR) identifiziert. Der erworbene Firmenwert beläuft sich auf 4.983 TEUR und wird im operativen Berichtssegment Wienerberger Piping Solutions ausgewiesen. Die Nebenkosten der Transaktion beliefen sich auf 260 TEUR und werden in den Verwaltungskosten ausgewiesen. Im Zeitraum 1.1.2022 bis 31.12.2022 erzielten Vargon d.o.o. einen Umsatz von 30.346 TEUR und ein EBITDA von 3.615 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 7.213 TEUR und das EBITDA -416 TEUR. Mit dem Erwerb von QPS AS im November 2022 stärkte Wienerberger seine Marktposition in den nordischen Märkten für Wassermanagement. QPS ist ein Lösungsanbieter für Infrastruktur-Pumpstationen in Norwegen und bietet Komplettlösungen mit kundenspezifischem Design, Engineering und Montage aus einer Hand. Die vorläufige Kaufpreisallokation führt zu einem Firmenwert in Höhe von 2.295 TEUR. Im Zeitraum 1.1.2022 bis 31.12.2022 erzielte die im Berichtsjahr erworbene QPS AS einen Umsatz von 5.769 TEUR und ein EBITDA von 788 TEUR. Seit dem Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betrugen der Umsatz 1.892 TEUR und das EBITDA 631 TEUR. Die Nebenkosten der Transaktion beliefen sich auf 100 TEUR und werden in den Verwaltungskosten ausgewiesen. Im dritten Quartal wurde das Rohrgeschäft in Frankreich in Form eines Asset Deales veräußert, die in einem Ertrag in Höhe von 1.071 TEUR resultierte. Ferner wurden im Berichtsjahr der 30% Anteil an der Interbran Baustoff GmbH sowie der 80% Anteil an der Tondach Bosna i Hercegovina d.o.o. verkauft. Die Ergebnisse aus den Verkäufen wurden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt. Für die im Berichtsjahr durchgeführten Unternehmenserwerbe flossen insgesamt Netto-Barmittel von 41.070 TEUR. Per 31.12.2022 sind Kaufpreisverbindlichkeiten von 10.907 TEUR in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst. Ferner erfolgte die Zahlung von Kaufpreisverbindlichkeiten für Akquisitionen aus dem Vorjahr in Höhe von 11.377 TEUR. Aus dem im Geschäftsjahr 2020 abgeschlossenen Verkauf von ZZ Wancor AG floss der noch ausstehende Kaufpreis von 12.100 TEUR. Die Überleitung der übernommenen Vermögenswerte und Schulden stellt sich wie folgt dar: in TEUR Vargon d.o.o. Sonstige Konzern- werte Immaterielle Vermögenswerte 15.187 0 15.187 Sachanlagen und Finanzanlagen 24.330 3.525 27.855 Latente Steuern 3.102 31 3.133 Langfristiges Vermögen 42.619 3.556 46.175 Vorräte 7.152 453 7.605 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 4.973 1.307 6.280 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1.835 581 2.416 Kurzfristiges Vermögen 13.960 2.341 16.301 Latente Steuern 5.102 4 5.106 Langfristige Rückstellungen 83 55 138 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 5.270 0 5.270 Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 10.455 59 10.514 Kurzfristige Rückstellungen 99 190 289 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.738 998 3.736 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.376 236 3.612 Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 6.958 1.814 8.772 Erworbenes Reinvermögen 39.166 4.024 43.190 Positiver Unterschiedsbetrag (Firmenwert) 4.983 5.327 10.310 Zahlungsmittel –1.054 –564 –1.618 Kaufpreisverbindlichkeiten –10.812 0 –10.812 Auszahlungen für Unternehmenserwerbe aus Vorperioden 11.377 Netto-Auszahlungen für Akquisitionen 32.283 8.787 52.447 4. Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung bei vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden im Erwerbszeitpunkt die übertragenen Gegenleistungen dem neu bewerteten Reinvermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens gegenübergestellt. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden nach IFRS 3, soweit identifizierbar, bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt; ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital wird als Firmenwert im jeweiligen Segment in Landeswährung aktiviert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer werden gemeinsam mit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (Geschäftsbereichen), denen sie zugeordnet sind, zumindest jährlich einem Werthaltigkeitstest (Impairment Test) unterzogen und im Falle einer Wertminderung auf den niedrigeren erzielbaren Wert abgeschrieben. Werden unterjährig Ereignisse beobachtet, die auf eine dauerhafte Wertminderung schließen lassen, so werden die betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten anlassbezogenen Werthaltigkeitstests unterzogen (siehe Anmerkung 22 Anlagevermögen). Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Verrechnung zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr resultierende Zwischenergebnisse im Anlage- und Umlaufvermögen sind eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Für die nach der Equity-Methode einbezogenen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen gelten die gleichen Konsolidierungsgrundsätze wie im Rahmen der Vollkonsolidierung, wobei im Falle unwesentlicher Abweichungen die lokalen Bewertungsmethoden beibehalten werden. 5. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, welche die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewandt und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS (siehe Anmerkung 7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards) ergänzt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze werden ab Seite 310 detailliert beschrieben. 6. Annahmen und Schätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen. Im Einzelnen wurden bei der von Aktuaren vorgenommenen versicherungsmathematischen Bewertung von Pensionsplänen und Abfertigungsansprüchen Annahmen über den erwarteten Abzinsungsfaktor, Gehalts- und Pensionssteigerungen, Fluktuationsraten sowie den Trend der Kosten für medizinische Versorgung getroffen. Detaillierte Angaben zu den verwendeten Parametern werden unter Anmerkung 30. Leistungen an Arbeitnehmer gemacht. Eine Sensitivitätsanalyse der leistungsorientierten Verpflichtungen erfolgt ebendort. Ebenso basiert die Festlegung der Nutzungsdauern von Sachanlagen auf Schätzungen, die auf Erfahrungswerten aus dem Betrieb vergleichbarer Anlagen beruhen. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern werden auf Seite 311 angegeben. Die Bewertung der Rückstellungen für Rekultivierung erfolgt durch die bestmögliche Schätzung des zukünftig erwarteten Rekultivierungsaufwands von Tongruben und langfristiger Diskontierungszinssätze unter Berücksichtigung der länderspezifischen Inflationsraten. Bei der Berechnung der Rückstellung besteht eine erhebliche Schätzungsunsicherheit. Die Kostenschätzungen können aufgrund zahlreicher Faktoren variieren, wie etwa der Änderungen der einschlägigen gesetzlichen Regularien oder das Aufkommen neuer Rekultivierungstechniken und -anforderungen. Die Auswirkungen von klimabedingten Risiken auf die wichtigsten Annahmen, die in die Prognosen und die Offenlegung dieser Verpflichtungen einfließen, sind nach wie vor zu ungewiss, um konkret in die Schätzung der Verpflichtungshöhe einzufließen. Die Konkretisierung solcher Risiken und deren Auswirkungen auf die Gruppe wird insbesondere in den kommenden Berichtsperioden ein Bereich erhöhter Aufmerksamkeit für das Management sein. Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Ergebnisses und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise von der Wienerberger Gruppe nicht beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden. Die Wienerberger Gruppe gewährt unterschiedliche Arten von Produktgarantien in Abhängigkeit von Produktsegment und Marktgegebenheiten. Die Bilanzierung von Rückstellungen für Produktgarantien ist grundsätzlich mit Einschätzungen hinsichtlich der Schadenshäufigkeit und Schadenshöhe verbunden. Diese Einschätzungen basieren auf historischen Aufzeichnungen über die Häufigkeit und Höhe von Garantiefällen sowie der bestmöglichen Einschätzung der erwarteten Leistungen aus Garantiefällen durch das Management. Die Rückstellungen werden regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst. Insbesondere bei der Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Anlagen werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze der Wienerberger Gruppe sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Aufgrund wirtschaftlicher Entwicklungen, der Ungewissheit über das Tempo des Übergangs zu emissionsarmen Technologien und ergriffener umweltpolitischer Maßnahmen zur Erreichung der Ziele der CO2-Reduzierung, sind die Annahmen des Unternehmens über die Auswirkungen klimabedingter Einflüsse, die in den Berechnungen des erzielbaren Betrags verwendet werden ( z. B. Investitionsausgaben, CO2-Emissionskosten und andere Annahmen), von Natur aus unsicher und können letztendlich von den tatsächlichen Beträgen abweichen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise. 7. Auswirkungen neuer und geänderter Standards Folgende Tabelle enthält eine Übersicht neuer Standards und Interpretationen, die zum Bilanzstichtag vom IASB veröffentlicht wurden: Standards/Interpretationen Veröffentlichung durch das IASB Verpflichtender Erstanwendungs- zeitpunkt IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse – Änderungen Mai 2020 1.1.2022 1) IAS 16 Sachanlagen – Änderungen Mai 2020 1.1.2022 1) IAS 37 Rückstellungen – Änderungen Mai 2020 1.1.2022 1) Verbesserungen der IFRS 2018 - 2020 Mai 2020 1.1.2022 1) IFRS 17 Versicherungsverträge Mai 2017 1.1.2023 1) IFRS 17 Versicherungsverträge – Änderungen Juni 2020 1.1.2023 1) IFRS 17 und IFRS 9 Versicherungsverträge, gleichzeitige Erstanwendung mit IFRS 9 – Änderungen Dezember 2021 1.1.2023 1) IAS 1 Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Änderungen Februar 2021 1.1.2023 1) IAS 8 Rechnungslegungsbezogene Schätzungen – Änderungen Februar 2021 1.1.2023 1) IAS 12 Latente Steuern auf Leasingverhältnisse und Stilllegungs verpflichtungen – Änderungen Mai 2021 1.1.2023 1) IFRS 9 Finanzinstrumente – Änderungen Dezember 2021 1.1.2023 1) IAS 1 Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig – Änderungen Jänner 2020 1.1.2024 IAS 1 Langfristige Verbindlichkeiten mit Nebenbedingungen – Änderungen Oktober 2022 1.1.2024 IFRS 16 Leasingverbindlichkeiten in einer Sale-and-Leaseback Transaktion – Änderungen September 2022 1 .1.2024 1) Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt gemäß EU-Übernahmeverordnung Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die von der EU übernommen wurden Im Mai 2020 veröffentlichte das IASB Klarstellungen zu IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse, zu IAS 16 Sachanlagen, IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen sowie die Verbesserungen der IFRS 2018-2020. IFRS 3 erhält dabei eine Aktualisierung des Verweises auf das Rahmenkonzept. Die Änderung an IAS 16 beinhaltet Klarstellungen, wie ein Verkauf von Produkten aus der Testphase von Anlagen bilanziell darzustellen ist. In IAS 37 wird definiert, welche Kosten bei einem verlustbringenden Vertrag zu berücksichtigen sind. Diese Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von Wienerberger. Der neue Standard IFRS 17 Versicherungsverträge, der IFRS 4 ablöst, hat keine Relevanz für den Konzernabschluss von Wienerberger, da weder Versicherungs- noch Rückversicherungsverträge als Versicherungsgeber gehalten werden. Durch die im Februar 2021 veröffentlichten Änderungen in IAS 1 wurden an allen Stellen, an denen der Begriff „maßgebliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ verwendet wird, durch „wesentliche Informationen über die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“ ersetzt. Die Änderungen sind ab 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden, wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden nicht erwartet. Ebenfalls im Februar 2021 wurden Änderungen zu IAS 8 veröffentlicht, die Klarstellungen zur Definition von Änderungen rechnungslegungsbezogener Schätzungen beinhalten. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss mit der verpflichtenden Anwendung ab 1.1.2023 erwartet. Im Mai 2021 wurden Änderungen an IAS 12 veröffentlicht. Diese enthalten Klarstellungen, wie Unternehmen latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden, welche aus einer einzigen Transaktion entstehen (u.a. Leasingverhältnisse) bilanzieren. Die Änderungen sind ab 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Veröffentlichte neue und geänderte Standards und Interpretationen, die noch nicht von der EU übernommen wurden. Im Jänner 2020 und Oktober 2022 wurden Änderungen an IAS 1 veröffentlicht. Mit diesen Änderungen wird einerseits ein allgemeingültigerer Ansatz für die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurzfristig eingeführt, der auf den vertraglichen Vereinbarungen aufbaut und andererseits wurde klargestellt, dass nur solche Nebenbedingungen die Klassifizierung beeinflussen, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag erfüllen muss. Die Änderungen sind verpflichtend ab 1.1.2024 anzuwenden. Dabei werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Die Änderungen an IFRS 16 beinhalten Vorgaben für die Folgebewertung bei Leasingverhältnissen im Rahmen eines Sale-and-Leaseback für den Verkäufer-Leasingnehmer. Die Änderungen sind verpflichtend ab 1.1.2024 anzuwenden. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet. Erstmalige Anwendung von IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern Der Standard ist anzuwenden, wenn die funktionale Währung eines Unternehmens jene eines Landes mit ausgeprägter Hochinflation ist. Im vorliegenden Geschäftsbericht betrifft das ein Tochterunternehmen in der Türkei, wo die kumulierte dreijährige Inflationsrate zur Einstufung der Türkei als Hyperinflationsland im Sinne von IAS 29 geführt hat. IAS 29 schreibt eine Anpassung betroffener Abschlüsse durch Anwendung eines allgemeinen Preisindexes vor: Monetäre Posten der Bilanz werden nicht angepasst. Nicht monetäre Posten der Bilanz, die zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden vor der Umrechnung in die Konzernwährung anhand eines geeigneten Preisindizes zur Messung der Kaufkraft an die im Geschäftsjahr eingetretene Preisänderungen angepasst. Alle Posten der Gesamtergebnisrechnung sowie alle Bestandteile des Eigenkapitals werden ebenfalls anhand geeigneter Preisindizes angepasst. Gewinne oder Verluste aus der Nettoposition monetärer Posten werden im Finanzergebnis der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden im Rahmen der Umrechnung des lokalen Abschlusses in die Berichtswährung nicht angepasst. Die einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag umgerechnet Der Abschluss des türkischen Tochterunternehmens – bisher basierend auf dem Konzept historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten erstellt – wurde zum 1.1.2022 gemäß den Kriterien des IAS 29 angepasst. Als geeigneter Preisindex wurde der vom türkischen Institut „Turkish Statistical Institute“, dem nationalen Institut für Statistik, veröffentlichte Verbraucherpreiseindex CPI 2003 herangezogen. Der Preisindex zum 31.12.2022 lag bei 1.128,5. Die Veränderung des Indexes im Geschäftsjahr 2022 kann der folgenden Tabelle entnommen werden: Datum Index Veränderung 31.12.2021 687,0 31.1.2022 763,2 11,10 % 28.2.2022 799,9 4,81 % 31.3.2022 843,6 5,46 % 30.4.2022 904,8 7,25 % 31.5.2022 931,8 2,98 % 30.6.2022 977,9 4,95 % 31.7.2022 1.001,0 2,37 % 31.8.2022 1.015,7 1,46 % 30.9.2022 1.046,9 3,08 % 31.10.2022 1.084,0 3,54 % 30.11.2022 1.115,3 2,88 % 31.12.2022 1.128,5 1,18 % 8. Geschäftssegmente Die Einteilung der Geschäftssegmente und die Darstellung der Segmentergebnisse erfolgt nach dem Management Approach gemäß IFRS 8 und folgt den internen Berichten an den Vorstand der Wienerberger AG als jene verantwortliche Unternehmensinstanz (chief operating decision maker), welche über die Allokation von Ressourcen auf die Geschäftssegmente entscheidet. Die Geschäftstätigkeit der Wienerberger Gruppe wird nach unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Regionen gesteuert. Im Segment Wienerberger Building Solutions berichten wir über unser Geschäft mit keramischen Lösungen für die Gebäudehülle und unsere Aktivitäten mit Betonflächenbefestigungen. Das Segment Wienerberger Piping Solutions umfasst unser europäisches Kunststoffrohrgeschäft sowie unsere keramischen Rohraktivitäten. Die Geschäftstätigkeiten in Nordamerika werden zusammengefasst im Segment North America dargestellt. Die Aktivitäten der Holdinggesellschaften werden auf Basis des Capital Employed der Geschäftsfelder aufgeteilt und den Segmenten hinzugerechnet. Die Berichte an die verantwortliche Unternehmensinstanz beinhalten neben der zentralen Erfolgsgröße EBITDA, anhand der die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt, auch die Ergebnisgrößen Umsatz, EBIT, EBIT operativ, Zinsergebnis und Ergebnis nach Ertragsteuern, weshalb diese ebenso in der Darstellung der Geschäftssegmente enthalten sind. Die Aufteilung der genannten Kennzahlen erfolgt nach dem Sitz der Gesellschaften. Investitionen, die der Erhaltung der industriellen Basis dienen, werden unter „Maintenance Capex“ dargestellt, während Investitionen für Erweiterung, Optimierung, der Entwicklung neuer Produkte, Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsprojekte und Digitalisierung unter „Special Capex“ zusammengefasst werden. In der Überleitung der Segmentergebnisse auf das Konzernergebnis sind lediglich Eliminierungen von Umsätzen, Aufwendungen und Erträgen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Geschäftssegmenten enthalten. Wienerberger erzielt mit keinem externen Kunden mehr als 10 % des Umsatzes. Strategische Geschäftssegmente Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions North America Konzerneliminierungen Wienerberger Gruppe in TEUR 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 Außenumsatz 2.684.884 2.300.500 1.345.680 1.167.342 944.767 498.601 4.975.331 3.966.443 Innenumsatz 1) 1.358 4.770 374 239 0 0 –331 –145 1.401 4.864 Umsatz gesamt 2.686.242 2.305.270 1.346.054 1.167.581 944.767 498.601 –331 –145 4.976.732 3.971.307 EBITDA 662.039 477.583 134.070 127.531 230.140 89.140 1.026.249 694.254 Abschreibungen 2) –170.244 –164.240 –75.253 –67.332 –41.170 –31.498 –286.667 –263.070 EBIT operativ 3) 491.795 313.343 58.817 60.199 188.970 57.642 739.582 431.184 Wertminderungen / Wertaufholungen von Vermögenswerten –16.592 0 –1.797 0 0 0 –18.389 0 Firmenwertabschreibungen 0 0 0 –10.747 0 0 0 –10.747 EBIT 475.203 313.343 57.020 49.452 188.970 57.642 721.193 420.437 Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 6.563 4.260 0 –121 0 –60 6.563 4.079 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 20.420 18.166 0 0 0 0 20.420 18.166 Zinsaufwand –50.971 –42.925 –33.710 –23.506 –23.562 –9.590 59.748 35.678 –48.495 –40.343 Zinsertrag 32.135 23.016 17.851 10.380 15.996 4.658 –59.748 –35.678 6.234 2.376 Ertragsteuern –90.531 –52.698 –8.986 –7.864 –20.283 –1.641 –119.800 –62.203 Ergebnis nach Ertragsteuern 389.129 237.519 34.976 26.912 159.393 48.277 –14.952 –638 568.546 312.070 Fremdkapital 1.746.490 1.714.051 739.992 677.790 355.708 371.846 –93.355 –8.970 2.748.835 2.754.717 Capital Employed 1.972.654 1.787.905 948.607 920.260 571.679 539.901 3.492.940 3.248.066 Vermögen 3.271.048 3.077.287 1.496.701 1.324.844 751.706 737.297 –320.198 –235.643 5.199.257 4.903.785 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 18.918 1.568 4.213 9.767 0 0 23.131 11.335 Maintenance Capex 82.510 78.755 28.878 30.460 23.334 11.143 134.722 120.358 Special Capex 124.185 97.355 65.816 50.812 27.850 11.231 217.851 159.398 Ø Mitarbeiter (in FTE) 12.734 12.427 3.944 3.606 2.400 1.591 19.078 17.624 Umsatz Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions North America Wienerberger Gruppe in TEUR 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 USA 864.903 459.439 864.903 459.439 Großbritannien 483.627 406.565 116.567 53.195 600.194 459.760 Belgien 299.428 248.820 107.457 103.446 406.885 352.266 Niederlande 264.631 234.848 133.339 118.604 397.970 353.452 Deutschland 266.051 249.983 34.294 34.637 300.345 284.620 Österreich 128.583 119.070 162.454 156.895 291.037 275.965 Polen 187.315 185.447 86.608 83.910 273.923 269.357 Frankreich 201.495 175.615 45.987 45.011 247.482 220.626 Tschechien 195.899 156.175 34.144 31.270 230.043 187.445 Norwegen 13.720 12.100 152.850 133.152 166.570 145.252 Ungarn 106.959 83.145 54.798 51.594 161.757 134.739 Schweden 10.798 11.544 121.576 104.980 132.374 116.524 Rumänien 112.514 96.635 8.971 8.544 121.485 105.179 Finnland 14.095 13.063 89.039 77.865 103.134 90.928 Sonstige Länder 401.043 312.232 197.723 164.361 79.864 39.162 678.630 515.755 Wienerberger Gruppe 2.686.158 2.305.242 1.345.807 1.167.464 944.767 498.601 4.976.732 3.971.307 1) Innenumsatz bezeichnet den Umsatz zwischen vollkonsolidierten, at-equity bilanzierten und nicht konsolidierten Konzernunternehmen. // 2) inklusive Sonderabschreibungen // 3) bereinigt um Wertminderungen, Firmenwertabschreibungen und Wertaufholungen Produkte EBITDA Gesamtinvestitionen in TEUR 2022 2021 2022 2021 Wand 271.223 192.383 82.777 68.428 Fassade 308.417 166.912 93.729 79.342 Dach 218.043 158.367 41.169 35.548 Flächenbefestigungen 21.538 23.059 9.705 9.686 Rohre 263.777 187.048 110.326 81.985 Sonstiges –56.749 –33.515 14.867 4.767 Wienerberger Gruppe 1.026.249 694.254 352.573 279.756 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 9.Umsatzerlöse Der konsolidierte Umsatz stieg im Berichtsjahr um 25 % auf 4.976.732 TEUR (Vorjahr: 3.971.307 TEUR), wobei sich Wechselkurseffekte mit 20.255 TEUR (Vorjahr: 7.692 TEUR) positiv auf die Entwicklung auswirkten. Die negativen Effekte aus der Abwertung der türkischen Lira, des ungarischen Forint und des polnischen Zloty wurden dabei von der Aufwertung des US-Dollars und der tschechischen Krone überkompensiert. Die Umsatzerlöse beinhalten Umsätze von Fertigungsaufträgen in Höhe von 9.546 TEUR (Vorjahr 12.093 TEUR). Die Umsatzerlöse sind nach Regionen detailliert in der Darstellung der Geschäftssegmente auf den Seite 267 aufgegliedert. Die Wienerberger Gruppe generiert Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Baustoff- und Infrastrukturlösungen für verschiedene Anwendungsbereiche. Umsatz wird zumeist realisiert, wenn die Lieferung erfolgt und somit die Kontrolle über das Produkt an den Käufer übergeht. In der Regel entspricht dies dem Zeitpunkt der Lieferung entsprechend den vereinbarten Lieferbedingungen. Die Ware wird mit eigenen Transportmitteln oder von Wienerberger beauftragten Frächtern an den Kunden geliefert. Transporterlöse werden als Teil der Umsatzerlöse ausgewiesen, die damit zusammenhängenden Aufwendungen in den Vertriebskosten dargestellt (Bruttodarstellung). Umsatzerlöse werden um erwartete Rückgaben sowie Kundenboni oder Skonti angepasst. Rückgabeverpflichtungen bestehen zum wesentlichen Teil aus retournierbaren Verpackungsmaterialien wie Paletten. Die Schätzung der erwarteten Rückgaben erfolgt primär auf Basis von historischen Daten der letzten Jahre. Im internationalen Projektgeschäft mit LLLD (longlength-large-diameter) Rohren werden Umsatzerlöse über einen Zeitraum realisiert. Auch im Ziegelbereich werden Umsatzerlöse bei einzelnen Aufträgen zeitraumbezogen erfasst. Hierbei handelt es sich beispielsweise um kundenspezifische Fertigungen oder sogenannte „Heritage“-Produkte. Der Produktionszeitraum dieser Aufträge beläuft sich jedoch meist auf nur wenige Tage bis Wochen. Der Leistungsfortschritt zum Berichtszeitraum wird mittels outputorientierter Methoden beispielsweise anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge berechnet. Neben dem Verkauf von Produkten und Systemlösungen erbringt Wienerberger auch Leistungen an Kunden in Form von digitalisierten Produkten und Services. Die Umsatzbeiträge aus diesen Serviceleistungen sind derzeit nicht wesentlich. Der Zeitraum zwischen der Übertragung der Güter bzw. Dienstleistungen auf den Käufer und der Fälligkeit der Forderung liegt in der Regel unter einem Jahr. Daher macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, die Umsatzerlöse nicht um eine signifikante Finanzierungskomponente zu berichtigen. Die Zahlungszeitpunkte der Forderungen richten sich nach den vereinbarten Zahlungszielen. Die Außenumsätze nach den wichtigsten Produktgruppen stellen sich – auf die Berichtssegmente übergeleitet – wie folgt dar: 1–12/2022 in TEUR Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions North America Wienerberger Gruppe Wand 973.808 0 31.436 1.005.244 Fassade 821.526 0 684.605 1.506.131 Dach 762.185 0 0 762.185 Flächenbefestigungen 127.267 0 418 127.685 Rohre - 1.345.629 228.278 1.573.907 Sonstiges 98 51 30 179 Summe 2.684.884 1.345.680 944.767 4.975.331 1–12/2021 in TEUR Wienerberger Building Solutions Wienerberger Piping Solutions North America Wienerberger Gruppe Wand 829.334 0 24.321 853.655 Fassade 703.077 0 325.532 1.028.609 Dach 645.539 0 0 645.539 Flächenbefestigungen 122.442 0 562 123.004 Rohre 0 1.167.306 148.168 1.315.474 Sonstiges 108 36 18 162 Summe 2.300.500 1.167.342 498.601 3.966.443 Angaben zu künftigen Umsatzerlösen aus zum Bilanzstichtag verbleibenden Leistungsverpflichtungen unterbleiben, da Kundenverträge in der Regel innerhalb eines Jahres abgearbeitet werden. Aus demselben Grund macht Wienerberger von der praktischen Erleichterungsbestimmung Gebrauch, etwaige Vertragskosten nicht zu kapitalisieren, sondern im Aufwand zu erfassen. 10. Materialaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sind Material-, Instandhaltungsaufwendungen, Handelswareneinsätze und Aufwendungen für Energie enthalten: in TEUR 2022 2021 Materialaufwand 1.142.010 762.492 Instandhaltungsaufwand 199.753 149.500 Handelswareneinsatz 435.388 462.346 Energieaufwand 372.927 279.934 Gesamt 2.150.078 1.654.272 Die ausgewiesenen Aufwendungen wurden durch Bestandsveränderungen an Halb- und Fertigfabrikaten in Höhe von 28.268 TEUR (Vorjahr: 48.046 TEUR) reduziert. Darin enthalten sind Anpassungen der Herstellkosten aufgrund der Bilanzierung von Vermögenswerten aus erwarteten Retouren. Aus Aktivierungen von Eigenleistungen und anteiligen Bauzeitzinsen beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens resultierte ein Ertrag in Höhe von 1.092 TEUR (Vorjahr: 2.054 TEUR). Die Materialaufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Ton, Sand, Kunststoffe, Sägespäne und weitere Zuschlagstoffe sowie Aufwendungen für den Verbrauch von Paletten und sonstigen Verpackungsmaterialien. Instandhaltungsaufwendungen betreffen den Einsatz von Instandhaltungsmaterialien und sonstigen geringwertigen Ersatzteilen sowie Dienstleistungen von Dritten. 11. Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von Anlagen Im Berichtsjahr sind in den Herstell-, Vertriebs-, Verwaltungskosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen laufende Abschreibungen von 276.257 TEUR (Vorjahr: 251.237 TEUR) sowie Sonderabschreibungen gemäß IAS 36 in Folge von Werks- bzw. Linienstilllegungen in Höhe von 10.410 TEUR (Vorjahr: 11.833 TEUR) enthalten. Die durchgeführten Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 (siehe Anmerkung 22. Anlagevermögen) führten zu Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten von insgesamt 18.389 TEUR (Vorjahr: Firmenwertabschreibung iHv 10.747 TEUR). Im Jahr 2022 gab es keine Wertaufholungen (Vorjahr: 0 TEUR). Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen stellen sich wie folgt dar: in TEUR 2022 2021 Laufende Abschreibungen 276.257 251.237 Sonderabschreibungen 10.410 11.833 Laufende Abschreibungen und Sonderabschreibungen 286.667 263.070 Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten 18.389 0 Firmenwertabschreibungen 0 10.747 Wertminderungen gesamt 18.389 10.747 Laufende Abschreibungen, Wertminderungen und Wertaufholungen 305.056 273.817 12. Personalaufwand In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende Personalaufwendungen enthalten: in TEUR 2022 2021 Löhne 409.499 364.331 Gehälter 412.210 357.156 Leihpersonal 63.370 41.418 Aufwendungen aus langfristigen Vergütungsprogrammen 3.947 3.991 Aufwendungen für Abfertigungen (inkl. freiwillige Abfertigungen) 4.345 5.693 Aufwendungen für Altersversorgung 23.754 15.179 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 175.718 153.268 Sonstige Sozialaufwendungen (inkl. Jubiläumsgelder) 45.654 23.176 Personalaufwand 1.138.497 964.212 Für das Geschäftsjahr 2022 wurde den Mitarbeitern des Wienerberger-Konzerns im Rahmen eines Mitarbeitererfolgsbeteiligungsprogrammes („MEBP“) ein Anwartschaftsrecht auf den Erhalt einer bestimmten Anzahl an Aktien der Wienerberger AG eingeräumt. Im Berichtsjahr wurden im Rahmen des MEBP Anwartschaftsrechte für den Erhalt von insgesamt 218.335 Aktien an Mitarbeiter der Wienerberger Gruppe gewährt. In Einklang mit IFRS 2 wurde das MEBP als barerfüllte anteilsbasierte Vergütung bilanziert. Basierend auf dem durchschnittlichen Tageskurs zum Zeitpunkt der Gewährung der Anwartschaftsrechte von 23,5 EUR wurde ein Aufwand in Höhe von 5.131 TEUR im sonstigen Sozialaufwand erfasst. Die daraus entstehende Verpflichtung des Konzerns aus dem MEBP wurde basierend auf individuellen Vereinbarungen aller teilnehmenden Konzerngesellschaften gegen eine Ausgleichszahlung an die Mitarbeiterbeteiligungs-Privatstiftung abgetreten. Der fixe Gehaltsbestandteil der Vorstandsmitglieder betrug im Geschäftsjahr 2.325 TEUR (Vorjahr: 2.179 TEUR). Die variablen Bestandteile werden in eine kurzfristige (STI Short Term Incentive) und eine langfristige Vergütungskomponente (LTI Long Term Incentive) aufgeteilt. Der im Jahr 2022 erworbene finale Anspruch auf die kurzfristige variable Vergütungskomponente betrug 2.325 TEUR (Vorjahr: 2.095 TEUR) und wird im Jahr 2023 ausbezahlt. Das LTI-Programm für die langfristige Vergütungskomponente des Vorstands wird ab dem Jahr 2021 als aktienbasiertes Vergütungsprogramm mit einem Leistungszeitraum von drei Jahren und einer Sperrfrist für zugeteilte Aktien von weiteren zwei Jahren geführt. Basisbetrag für 100 % Zielerreichung ist hierbei das Fixgehalt des jeweiligen Vorstandsmitglieds im Jahr 2022, wobei die maximale Zielerreichung mit 150 % bzw. für den Vorstandsvorsitzenden mit 175 % gedeckelt ist. Laut Vergütungspolitik kommen für alle Mitglieder des Vorstands die folgenden Zielparameter zur Anwendung RTSR (Relativer Total Shareholder Return), gemessen anhand der Performance der Vergleichsgruppe Return on Capital Employed nach Steuern (ROCE) ESG-Ziel: Reduktion des gruppenweiten CO2-Ausstoßes im Vergleich zu 2020 Für das Jahr 2022 stellen sich die relevanten Zielwerte bzw. die Zielerreichung für diese drei Kriterien wie folgt dar: Zielgröße Gewichtung Mindestziel- erreichung 100 % Ziel- erreichung Maximalziel- erreichung Tatsächliche Zielerreichung 2022 2022 RTSR 33,0 % 25,0 % 50,0 % ≥75 % 50 % 100 % ROCE 33,0 % 11,0 % 11,5 % 12,0 % 18,1 % >150 % CO 2 -Emissionsreduktion 33,0 % 10,0 % 11,7 % 12,3 % 13,2 % >150 % 2021 RTSR 33,0 % 25,0 % 50,0 % ≥75 % 50 % 100 % ROCE 33,0 % 10,2 % 10,6 % 11,1 % 18,1 % >150 % CO 2 -Emissionsreduktion 33,0 % 5,0 % 6,7 % 7,2 % 13,2 % >150 % Der auf Basis dieser Zielerreichung ermittelte LTI Anspruch für das Jahr 2022 beträgt 1.086 TEUR für den LTI 2021 und 1.086 TEUR für den LTI 2022 (Vorjahr: 1.122 TEUR). Der Anspruch aus dem LTI 2021 gelangt in Abhängigkeit von der Erreichung der Zielvorgaben des 3-Jahres-Plans im Jahr 2024 zur Auszahlung, der Anspruch aus dem LTI 2022 wird 2025 ausgezahlt. Gemäß der Vereinbarung zum Long-Term Incentive wird dieser am Ende der Laufzeit zu mindestens 50 % in Aktien gewährt und zu maximal 50 % in bar ausbezahlt. Nachdem die Zielerreichung auf Basis eines Barbetrages festgelegt wurde und damit das Umtauschverhältnis für den Aktienanteil erst zu einem späteren Zeitpunkt definiert wird, wurde in der Bewertung der Barbetrag als Fair Value zugrunde gelegt. Für den LTI 2021 und den LTI 2022 wurde ein Aufwand inklusive Nebenkosten von 2.701 TEUR vor Abzinsung im Berichtsjahr (Vorjahr 1.191 TEUR) verbucht, wovon 50 % im Eigenkapital erfasst wurden für den Aktienteil und 50 % als Rückstellung verbucht wurden für den Baranteil. Für den Vorstandsvorsitzenden wurde 2020 ein „Special-LTI“ aufgelegt. Während einer Beobachtungsphase von 2021 bis 2023 können PSUs (Performance Share Units) verdient werden. Die Kriterien sowie die Definition der Zielparameter für die PSU für den Vorstandsvorsitzenden sind in den folgenden Tabellen dargestellt: Parameter Erläuterungen Gewährte Summe 2.500 TEUR Leistungszeitraum 3 Jahre mit einer Sperrfrist von weiteren 2 Jahren (Erdienungszeitraum 5 Jahre) Gewichtung der Zielgrößen (PSUs) 70 % auf EBITDA-Steigerung lt. Strategie 2023 30 % ESG Ziele (siehe nachfolgende Tabelle) Grundvoraussetzung Die jährliche Auszahlung von mind. 50 % des kurzfristigen variablen Bonus (STI) muss erfolgen, ansonsten werden die zugeteilte PSUs jedes Jahr um 1/3 reduziert Zielerreichung Die Zielerreichung wird zwischen definierten Ober- und Untergrenzen linear ermittelt (PSUs) Maximal Anwartschaft Maximal 300 % (max. 4.500 TEUR) Zuteilung Einmalig in 3 Jahren (+ 2 Jahre Halteperiode) Claw-back, Malus, Leaver Regulation Es gelten die gleichen Regeln wie in der Vergütungspolitik 2020–2024 ESG Ziele für 2023 Gewichtung Mindestziel- erreichung 100 % Ziel- erreichung Maximalziel- erreichung CO 2 Reduktion gegenüber 2020 10,0 % >5 .0 % 15,0 % ≥ 30 % Frauenanteil Frauenanteil im Senior Management 5,0 % < 10.0 % 15,0 % ≥ 22,5 % Anteil weibliche Angestellte 5,0 % < 20.0 % 30,0 % ≥ 45,0 % Steigerung Trainingsstunden gegenüber 2020 10,0 % > 0.0 % 10,0 % ≥ 25.0 % Auf Basis der erreichten EBITDA-Steigerung im Jahr 2022 sowie der auf Basis der Planwerte hochgerechneten erwarteten EBITDA-Zielerreichung für die Folgejahre und die erwartete Zielerreichung für die ESG Ziele wurde ein Erwartungswert an Gesamt-PSUs des Special LTI-Plans ermittelt. Die PSU Anzahl wurde mit dem Zeitwert je PSU und dem Anteil am Erdienungszeitraum (20 %) multipliziert. Auf Basis vorläufiger ermittelter Werte wurde hierfür im Berichtsjahr ein Aufwand von 500 TEUR plus Lohnnebenkosten von 44 TEUR, somit gesamt 544 TEUR (nicht abgezinst) verbucht und als Rückstellung ausgewiesen. Für die im Berichtsjahr tätigen Vorstandsmitglieder wurden 579 TEUR (Vorjahr: 864 TEUR) an Pensionsaufwendungen in Form von Beiträgen zu Pensionskassen (beitragsorientierte Zusagen) verbucht. Im Geschäftsjahr 2022 betrug die Dotierung der Rückstellung für Abfertigungsansprüche 1.062 TEUR (Vorjahr: Auflösung von 214 TEUR). Für frühere Mitglieder des Vorstandes wurden 130 TEUR an Pensionskassen gezahlt (beitragsorientierte Zusagen). Ferner wurden an frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen Zahlungen von 919 TEUR (Vorjahr: 877 TEUR) geleistet. Die Aufsichtsratsvergütung belief sich im Jahr 2022 (Auszahlung im Jahr 2023) auf insgesamt 963 TEUR (Vorjahr: 846 TEUR Auszahlung im Jahr 2022). 13. Mitarbeiter Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer betrug: in FTE 2022 2021 Mitarbeiter in Werken 12.291 11.293 Mitarbeiter im Vertrieb 4.832 4.482 Mitarbeiter in Verwaltung 1.955 1.849 Gesamte Mitarbeiter im Konzern 19.078 17.624 davon Lehrlinge 128 99 Die Veränderung im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus Änderungen im Konsolidierungskreis. 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten: in TEUR 2022 2021 Transportaufwendungen für Zustellungen 309.068 247.626 Aufwendungen für Dienstleistungen 166.290 127.358 Aufwendungen für interne Transporte 66.480 52.494 Lizenz- und Patentaufwendungen 36.572 25.358 Steuern, soweit sie nicht unter Ertragsteuern fallen 34.858 25.994 Aufwendungen für Mieten und Leasing 17.499 13.362 Aufwendungen für Verbrauchs- und Büromaterialien 16.171 9.025 Aufwendungen für Mitarbeiterausbildung 11.853 7.407 Aufwendungen für Umweltschutzmaßnahmen 10.067 12.729 Provisionsaufwand 8.188 6.476 Beiträge für wirtschaftliche Interessensvertretungen 6.319 4.951 Aufwendungen für die Vorsorge für erwartete Kreditverluste 5.107 678 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 2.221 2.319 Übrige 74.856 141.364 Sonstige betriebliche Aufwendungen 765.549 677.141 Eine Überleitung der Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren zu den Aufwendungen nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf Seite 274 dargestellt. Die Dienstleistungsaufwendungen enthalten vor allem Aufwendungen für Rechts- und sonstige Beratung, Werbung, Versicherungen, Reisen und Fahrten sowie Telekommunikation. Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer und alle Mitglieder des Netzwerks des Abschlussprüfers betrugen für die Prüfung des Konzernabschlusses im Berichtsjahr 2.775 TEUR (Vorjahr: 2.317 TEUR), 131 TEUR (Vorjahr: 176 TEUR) für Bestätigungsleistungen, 77 TEUR (Vorjahr: 10 TEUR) für Steuerberatungsleistungen und 23 TEUR (Vorjahr: 111 TEUR) für sonstige Leistungen. Der übrige sonstige Aufwand setzt sich in erster Linie aus Aufwendungen für Reklamationen sowie Forschung und Entwicklung zusammen. Im Jahr 2022 betrug der Forschungs- und Entwicklungsaufwand 19.576 TEUR (Vorjahr: 17.004 TEUR). Im Vorjahr waren in dieser Position zusätzlich Sondereffekte im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen enthalten, die im Wesentlichen den Verlust aus der Veräußerung der Produktionsstätten und Vertriebsstandorte im Zusammenhang mit den behördlichen Auflagen zum Erwerb der Meridian Brick -Gruppe in Höhe von 12.066 TEUR sowie Transaktionsnebenkosten in Höhe von 11.331 TEUR umfassten. Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen dargestellten Aufwendungen für Mieten und Leasing setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2022 2021 Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse 7.857 5.818 Aufwendungen für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert 2.356 1.922 Aufwendungen für variable Leasingzahlungen 405 247 Aufwendungen für sonstige Leasingzahlungen 6.881 5.375 Aufwendungen für Mieten und Leasing 17.499 13.362 Die Aufwendungen für sonstige Leasingzahlungen beinhalten im Wesentlichen Nichtleasingkomponenten bei Verträgen für Grundstücke und Bauten und sonstige Miet- und Leasingzahlungen, die nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 16 fallen. 15. Sonstige betriebliche Erträge In den Herstell-, Vertriebs- und Verwaltungskosten sind folgende sonstige betriebliche Erträge enthalten: in TEUR 2022 2021 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen exklusive Finanzanlagen 31.788 17.221 Erträge aus Miet- und Leasingverträgen 5.930 3.961 Erträge aus Zuschüssen 1.476 1.990 Erträge aus Versicherungsansprüchen 404 261 Übrige 34.683 41.130 Sonstige betriebliche Erträge 74.281 64.563 Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten umsatznahe Erlöse, die nicht Teil der unmittelbaren Umsatztätigkeit der Wienerberger Gruppe sind (4.350 TEUR), sowie im Geschäftsjahr 2022, Erlöse durch die Auflösung von Verpflichtungen früherer Perioden (1.929 TEUR), sowie Erträge aus Netzeinspeisungen (TEUR 946). 16. Überleitung Ergebnis nach Umsatzkosten- und Gesamtkostenverfahren In der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren werden die Aufwendungen nach einzelnen Funktionsbereichen gegliedert. Beim Gesamtkostenverfahren werden jedoch die einzelnen Aufwandsarten dargestellt und um Lagerbewegungen bei Halb- und Fertigfabrikaten im Rahmen von Bestandsveränderungen sowie um aktivierte Eigenleistungen und anteilige Bauzeitzinsen korrigiert. Die Überleitung der beiden Verfahren stellt sich wie folgt dar, wobei die Bestandsveränderungen und Kostenaktivierungen, die beim Bau von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens anfallen, bei den Materialaufwendungen gezeigt werden: 2022 in TEUR Fracht- aufwand Material- aufwand Handels- wareneinsatz Zu- und Abschreibungen Energie- aufwand Personal- aufwand Sonstige Erträge Sonstige Aufwände Gesamt Herstellkosten 0 1.271.444 435.388 182.258 363.553 652.448 –3.431 127.774 3.029.434 Vertriebskosten 309.068 37.424 0 45.163 6.853 296.993 –4.687 168.204 859.018 Verwaltungskosten 0 3.535 0 26.127 1.725 189.056 –6.135 113.487 327.795 Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 0 0 51.508 796 0 0 53.741 106.045 Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 0 0 –60.028 –6.725 –66.753 309.068 1.312.403 435.388 305.056 372.927 1.138.497 –74.281 456.481 4.255.539 2021 in TEUR Fracht- aufwand Material- aufwand Handels- wareneinsatz Zu- und Abschreibungen Energie- aufwand Personal- aufwand Sonstige Erträge Sonstige Aufwände Gesamt Herstellkosten 0 935.425 460.897 168.986 272.649 545.334 –1.768 150.584 2.532.107 Vertriebskosten 247.626 21.233 1.449 37.614 5.251 255.202 –4.160 142.714 706.929 Verwaltungskosten 0 1.326 0 24.186 1.037 163.676 –5.844 91.108 275.489 Sonstige betriebliche Aufwendungen 0 0 0 43.031 997 0 0 48.872 92.900 Sonstige betriebliche Erträge 0 0 0 0 0 0 –52.791 –3.764 –56.555 247.626 957.984 462.346 273.817 279.934 964.212 –64.563 429.514 3.550.870 17. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis Das Zinsergebnis und das sonstige Finanzergebnis setzen sich nach den Kategorien des IFRS 9 wie folgt zusammen: 2022 in TEUR Gesamt Kredite und Forderungen AC 1) FLAC 2) FVtPL 3) Derivate Zinsertrag 6.234 4.600 1.634 Zinsaufwand –42.683 –35.769 –6.914 Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten –4.535 –4.535 Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions-, Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldverpflichtungen –1.277 Zinsergebnis –42.261 4.600 –40.304 0 –5.280 Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) 993 993 Beteiligungserträge 993 0 0 993 0 Ergebnis aus dem Abgang von Beteiligungen –1.534 Marktbewertung Derivate –2.546 –2.546 Wertminderungen von Finanzinstrumenten –937 –24 –913 Zuschreibung von Finanzinstrumenten 486 309 177 Marktbewertung von sonstigen Beteiligungen –2.756 –2.756 Kursdifferenzen 10.734 Nettoergebnis 3.447 285 0 –3.492 –2.546 Bankspesen –5.171 Sonstiges 3.582 Sonstiges Finanzergebnis 2.851 285 0 –2.499 –2.546 Gesamt –39.410 4.885 –40.304 –2.499 –7.826 1) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (financial liabilities at amortized cost) // 2) Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (fair value through profit and loss) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss) Im Finanzergebnis wurden Wertminderungen von Darlehensforderungen in Höhe von 24 TEUR (Vorjahr: 161 TEUR) sowie Zuschreibungen von Finanzinstrumenten in Höhe von 309 TEUR (Vorjahr: 112) erfasst. Das sonstige Finanzergebnis beinhaltet unter anderem den Gewinn aus der Nettoposition der montetären Posten gemäß IAS 29 in Höhe von 672 TEUR für das Geschäftsjahr 2022. Die Marktbewertung von Derivaten lieferte einen negativen Beitrag zum Periodenergebnis in Höhe von 2.546 TEUR (Vorjahr: positiver Wertbeitrag von 3.049 TEUR). 2021 in TEUR Gesamt Kredite und Forderungen AC 1) FLAC 2) FVtPL 3) Derivate Zinsertrag 2.376 2.295 0 0 81 Zinsaufwand –34.485 0 –32.559 0 –1.926 Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten –4.336 –4.336 Nettozinsergebnis aus leistungsorientierten Pensions-, Abfertigungs- sowie Jubiläumsgeldverpflichtungen –1.522 Zinsergebnis –37.967 2.295 –36.895 0 –1.845 Beteiligungserträge von Dritten (Dividenden) 1.167 1.167 Beteiligungserträge 1.167 0 0 1.167 0 Ergebnis aus dem Abgang von Beteiligungen 38 Marktbewertung Derivate 3.049 3.049 Wertminderungen von assoziierten Unternehmen –8.525 Wertminderungen von Finanzinstrumenten –254 –161 0 –93 Zuschreibung von Finanzinstrumenten 4.421 112 4.309 Kursdifferenzen –8.776 Nettoergebnis –10.047 –49 0 4.216 3.049 Bankspesen –3.396 Sonstiges Finanzergebnis –12.276 –49 0 5.383 3.049 Gesamt –50.243 2.246 –36.895 5.383 1.204 1) Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (financial liabilities at amortized cost) // 2) Zur Veräußerung verfügbare Finanzinstrumente (available for sale) // 3) Finanzielle Vermögenswerte, die zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet werden (fair value through profit or loss) 18. Ertragsteuern Als Ertragsteuern sind sowohl die in den einzelnen Gesellschaften gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. in TEUR 2022 2021 Laufender Steueraufwand 120.742 75.478 Latenter Steuerertrag –942 –13.275 Ertragsteuern 119.800 62.203 Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem im Jahr 2022 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % (Vorjahr: 25 %) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote stellen sich folgendermaßen dar: in TEUR 2022 2021 Ergebnis vor Ertragsteuern 688.346 374.273 Ertragsteuern zum Steuersatz von 25 % –172.087 –93.568 Abweichende ausländische Steuersätze 6.192 13.707 Steueraufwand und -ertrag aus Vorperioden –2.142 2.402 Steuerfreie Ergebnisse von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 1.007 597 Veränderung von nicht angesetzten latenten Steuern 87.149 48.470 Nicht-temporäre Differenzen –38.701 –32.517 Steuersatzänderungen –1.218 –1.294 Effektivsteuerbelastung –119.800 –62.203 Effektivsteuersatz in % 17,4 % 16,6 % Details zu den latenten Steuern befinden sich in Anmerkung 31. Latente Steuern. 19. Ergebnis je Aktie, Vorschlag für die Ergebnisverwendung Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Stichtag 111.732.343 Stück (Vorjahr: 115.187.982 Stück). Per 31.12.2022 wurden 5.786.271 (Vorjahr: 381.910) eigene Aktien gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Wienerberger hat im Berichtsjahr 8.830.000 Stück eigene Aktien um 213.445 TEUR gekauft. Im Geschäftsjahr wurden 3.455.639 Stück Aktien mit einem Nennwert von 3.456 TEUR und einem Agio von 87.107 TEUR eingezogen. Die Spesen für die eingezogenen Aktien betrugen 522 TEUR. Daraus resultiert eine gewichtete Aktienanzahl von 109.883.711 für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie für 2022. in Stück 2022 2021 Ausgegebene Aktien 111.732.343 115.187.982 Eigene Aktien 5.756.271 381.910 Gewichtete Aktien 109.883.711 113.104.817 Das Ergebnis je Aktie von 5,17 EUR wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet. Gemäß den Bestimmungen des Aktiengesetzes bildet der nach österreichischen Rechnungslegungsvorschriften aufgestellte Einzelabschluss der Wienerberger AG zum 31.12.2022 die Grundlage für die Dividendenausschüttung. Dieser Jahresabschluss weist einen Bilanzgewinn von 104.269.196,62 EUR aus. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn von 104.269.196,62 EUR auf das Grundkapital von 111.732.343,00 EUR eine Dividende in Höhe von 0,90 EUR je Aktie, das sind 100.559.108,70 EUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 5.180.643,90 EUR somit 95.378.464,80 EUR auszuschütten und den Restgewinn von 8.890.731,82 EUR auf neue Rechnung vorzutragen. Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnisrechnung In der Gesamtergebnisrechnung wird, ausgehend vom Ergebnis nach Steuern, auf das Gesamtergebnis gemäß IAS 1 übergeleitet. Dieses umfasst insbesondere den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und anderen langfristigen Mitarbeitervergütungen sowie die Veränderung der Hedging Reserve. Die Gesamtergebnisbestandteile werden nach Steuern ausgewiesen. Vor Berücksichtigung latenter Steuern resultierten im Berichtsjahr Differenzen aus der Währungsumrechnung in Höhe von -16.571 TEUR (Vorjahr: 58.296 TEUR) vorwiegend aus dem US-Dollar, dem britischen Pfund und dem russischen Rubel. Zuvor in der Währungsrücklage ausgewiesene Differenzen in Höhe von 2.868 TEUR (Vorjahr: -9.232 TEUR) wurden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und resultieren im Berichtsjahr überwiegend aus der Tilgung von Konzerndarlehen in Fremdwährung. Die Marktbewertung von Sicherungsinstrumenten sowie Umgliederungen änderten die Hedging Rücklage vor latenten Steuern um 38.816 TEUR (Vorjahr: - 12.334 TEUR). Davon entfielen 8.359 TEUR (Vorjahr: -11.341 TEUR) auf die Absicherung von Investitionen in ausländische Teilbetriebe und 30.457 TEUR (Vorjahr: -993 TEUR) auf die Absicherung zukünftiger Transaktionen (Cashflow Hedges). Insgesamt wurden im Berichtsjahr zuvor im sonstigen Gesamtergebnis erfasste Marktwertänderungen von Sicherungsinstrumenten von Investitionen in ausländische Teilbetriebe (net investment hedges) in Höhe von -913 TEUR (Vorjahr: 518 TEUR) in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Ineffektive Teile von -1.751 TEUR (Vorjahr: 876 TEUR) wurden im Geschäftsjahr in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im sonstigen Gesamtergebnis wurden latente Steuern von insgesamt -7.781 TEUR (Vorjahr: -4.698 TEUR) erfasst. Folgende Tabelle zeigt die Zuordnung latenter Steuern zu den Bestandteilen des sonstigen Gesamtergebnisses: in TEUR 2022 2021 Latente Steuern auf Währungsumrechnung 2.141 –3.768 Latente Steuern auf Veränderung Hedging Rücklage –8.945 3.605 Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –977 –4.535 Latente Steuern im sonstigen Gesamtergebnis –7.781 –4.698 In Summe erhöhte das Gesamtergebnis nach Steuern im Berichtszeitraum das Eigenkapital um insgesamt 592.640 TEUR (Vorjahr: 385.000 TEUR). Erläuterungen zum Konzern-Cashflow-Statement Das Konzern-Cashflow Statement der Wienerberger Gruppe zeigt, wie sich die Zahlungsmittel im Laufe des Berichtsjahrs durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die Zahlungsmittel (Fonds der liquiden Mittel) enthalten Kassa und Bankguthaben. Wertpapiere sowie kurzfristige Bankverbindlichkeiten zählen nicht zu den Zahlungsmitteln. Die Auswirkungen durch Akquisitionen von Gesellschaften sind dabei eliminiert und werden in der Position Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen dargestellt. Die von ausländischen Konzerngesellschaften ausgewiesenen Beträge werden grundsätzlich zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Hiervon abweichend wird die Liquidität wie in der Bilanz zum Stichtagskurs angesetzt. Zum 31.12.2022 sind 17.912 TEUR als Barsicherheiten begeben (Vorjahr: 0). 20. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit und der Investitionstätigkeit Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stieg aufgrund des gestiegenen Ergebnisses trotz des Working Capital-Aufbaus im Vergleich zum Vorjahr auf 723.804 TEUR (Vorjahr: 510.563 TEUR). Der wesentliche Treiber des Working Capital-Aufbaus ist auf die Erhöhung der Vorräte in Höhe von 171.285 TEUR (Vorjahr. 95.875 TEUR) zurückzuführen. Aus dem Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten resultierten Ausgaben in Höhe von 352.573 TEUR (Vorjahr: 279.756 TEUR). Davon entfielen 134.722 TEUR (Vorjahr: 120.358 TEUR) auf Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance Capex). Für Erweiterung, Optimierung, die Entwicklung neuer Produkte, Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsprojekte und Digitalisierung (Special Capex) wurden insgesamt 217.851 TEUR (Vorjahr: 159.398 TEUR) aufgewendet. Für Akquisitionen (M&A) und Investitionen in das Finanzanlagevermögen flossen 52.447 TEUR (Vorjahr: 467.136 TEUR). Zugänge im Anlagevermögen in Höhe von 80.315 TEUR (Vorjahr: 76.030 TEUR) sind nicht zahlungswirksam, da sie im Wesentlichen aus der Aktivierung von Nutzungsrechten und Rekultivierungsverpflichtungen von Tongruben resultierten. Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 65.428 TEUR (Vorjahr: 52.932 TEUR) und beinhalten Abgänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten. Netto-Einzahlungen aus Unternehmensveräußerungen von 12.100 TEUR (Vorjahr: 8.909 TEUR) resultieren aus dem im Geschäftsjahr 2020 erfolgten Verkauf unserer Geschäftsaktivitäten in der Schweiz. Die Überleitung von Gesamtinvestitionen in Maintenance und Special Capex sowie Auszahlungen für Unternehmenserwerbe (M&A) der Wienerberger Gruppe ergibt sich wie folgt: in TEUR 2022 2021 Maintenance Capex 134.722 120.358 Special Capex 217.851 159.398 Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen 352.573 279.756 Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen 52.447 464.730 Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0 2.406 M&A Capex 52.447 467.136 Gesamtinvestitionen inklusive Finanzanlagen 405.020 746.892 21. Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Die Veränderung der Finanzverbindlichkeiten laut Bilanz resultiert einerseits aus den Ein- und Auszahlungen, die im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit dargestellt werden und andererseits aus nicht zahlungswirksamen Veränderungen: in TEUR Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Finanzverbindlichkeiten Summe Finanz-verbindlichkeiten Stand 1.1.2022 212.995 1.326.108 1.539.103 Einzahlungen 116.732 15.434 132.166 Auszahlungen –220.016 0 –220.016 Tilgung von Leasingverbindlichkeiten –63.627 0 –63.627 Neue und angepasste Leasingverträge 0 64.935 64.935 Veränderung Konsolidierungskreis 1.135 5.270 6.405 Veränderung Derivate –2.543 0 –2.543 Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte –4.072 –132 –4.204 Umgliederungen 166.553 –166.553 0 Stand 31.12.2022 207.157 1.245.062 1.452.219 in TEUR Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Langfristige Finanzverbindlichkeiten Summe Finanz-verbindlichkeiten Stand 1.1.2021 437.720 1.159.795 1.597.515 Einzahlungen 321.676 253.458 575.134 Auszahlungen –460.797 0 –460.797 Tilgung von Leasingverbindlichkeiten –49.793 0 –49.793 Neue und angepasste Leasingverträge 0 53.421 53.421 Veränderung Konsolidierungskreis 32.144 24.216 56.360 Veränderung Derivate 4.592 0 4.592 Tilgung Hybridanleihe (inkl. Hybridkupon) –225.362 0 –225.362 Währungsumrechnungsdifferenzen und sonstige Effekte –14.448 2.482 –11.966 Umgliederungen 167.263 –167.263 0 Stand 31.12.2021 212.995 1.326.108 1.539.103 Erläuterungen zur Konzernbilanz 22. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf Seite 274 dargestellt. Als Währungsänderungen sind jene Beträge angegeben, die sich bei den in Fremdwährung bilanzierenden Tochtergesellschaften aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit den Wechselkursen zu Jahresbeginn und Jahresende ergeben. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten (Cash Generating Units – CGUs) werden bei Wienerberger Werke gesehen. Diese werden in weiterer Folge nach Divisionen und Regionen zu Gruppen von CGUs zusammengefasst. Immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer, Firmenwerte und Marken, die nicht planmäßig abgeschrieben werden, sind mindestens einmal jährlich gemäß IAS 36 auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin zu untersuchen (Impairment Test), für welchen sie den Gruppen von CGUs zugeordnet werden. Deren Buchwerte stellen sich wie folgt dar: Firmenwerte Marken in TEUR 2022 2021 2022 2021 Wienerberger Building Solutions 415.085 339.655 17.129 18.112 Building Solutions Central & East 59.603 58.634 11.622 12.402 Building Solutions North & West 355.482 281.021 5.507 5.710 Wienerberger Piping Solutions 73.973 148.666 47.098 44.550 WPS Eastern Europe 4.970 0 15.909 14.927 WPS Western Europe 20.182 20.207 18.889 17.323 WPS Northern Europe 25.029 23.941 11.478 11.478 WPS UK/ Ireland 23.792 104.518 822 822 North America 0 0 1.875 1.765 WBS NOAM 0 0 1.875 1.765 Wienerberger Gruppe 489.059 488.321 66.102 64.427 Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen erworbenen Kundenstamm in Höhe von 154.377 TEUR (Vorjahr: 163.562 TEUR), erworbene Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von 66.102 TEUR (Vorjahr: 64.427 TEUR) sowie CO2 Zertifikate, Patente und Konzessionen. Im Berichtsjahr wurden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 1.261 TEUR (Vorjahr: 1.504 TEUR) aktiviert. Wienerberger überwacht seine Firmenwerte auf Basis von 9 CGU-Gruppen. Im Segment Wienerberger Building Solutions wird das Ziegelgeschäft durch Werke charakterisiert, die ganze Regionen anstatt einzelner Länder bedienen. Insbesondere bei der Herstellung von Dach- und Vormauerziegeln erfolgt eine Optimierung der Produktion und des Produktportfolios für eine gesamte Region. Dies umfasst auch die Optimierung des Werksnetzes im Hintermauerbereich, wenngleich eine Lieferung dieser Produkte im Unterschied zu jener von Dach- und Vormauerziegeln in der Regel nur über kürzere Distanzen effizient ist. Grenznahe Werke in Deutschland und Frankreich können jedenfalls einen Großteil des Benelux-Raums mitabdecken. Aufgrund der Verflechtungen in Westeuropa werden die Firmenwerte auf regionaler Ebene in der CGU-Gruppe Building Solutions North & West gesteuert. Die CGU-Gruppe Building Solutions Europe Central & East ist durch grenzüberschreitendes Geschäft in der Region und eine zunehmende Integration des Ziegel- und Dachgeschäfts charakterisiert und wurde während des Geschäftsjahres durch einheitliches Management für den Ziegel- und Dachziegelbereich geführt. Das Segment Wienerberger Piping Solutions (WPS) umfasst die CGU-Gruppen WPS Eastern Europe, WPS Western Europe, WPS UK/Ireland sowie WPS Northern Europe. Aus dem im Jahr 2021 erworbenen FloPlast und Cork Plastics Geschäften resultierte ein Firmenwert in Höhe von 102.985 TEUR, welcher während des Geschäftsjahres gemäß der relativen Anteils an der Geschäftstätigkeit auf die CGU-Gruppen Building Solutions North & West und auf CGU Piping Solutions UK/Ireland aufgeteilt wurde. Im Segment North America werden die CGU-Gruppen nach Produktgruppen unterschieden: WBS North America umfasst das nordamerikanische Ziegelgeschäft und WPS USA beinhaltet das nordamerikanische Kunststoffrohrgeschäft. Die Buchwerte der den CGU-Gruppen zugerechneten Firmen- und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen und wenn nötig auf den niedrigeren errechneten Nutzungswert oder den beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten abgeschrieben. Grundsätzlich werden bei der Überprüfung der Werthaltigkeit des getesteten Vermögens der CGU-Gruppen Nutzungswerte herangezogen. Liegt der Nutzungswert unter dem Buchwert des getesteten Vermögens, wird zusätzlich ein beizulegender Zeitwert ermittelt um den erzielbaren Betrag zu bestimmen. Die Nutzungswerte einer CGU-Gruppe werden mittels eines kapitalwertorientierten Verfahrens ermittelt, indem die erwarteten Zahlungsströme mit einem durchschnittlichen gewichteten Gesamtkapitalkostensatz (WACC) nach Steuern abgezinst werden, um deren Barwert zu ermitteln. Für die Ermittlung des Nutzungswerts wird der Kapitalkostensatz nach Steuern nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet. Die Umrechnung der Nutzungswerte erfolgt mit dem Stichtagskurs zum Durchführungszeitpunkt des Tests. Für die Wienerberger Gruppe wurde bei den Werthaltigkeitstests ein durchschnittlich gewichteter WACC nach Steuern von 7,77 % (Vorjahr: 6,36 %) ermittelt, wobei für sämtliche Märkte davon abweichende spezifische Kapitalkostensätze herangezogen wurden. Sämtliche Kapitalkostensätze wurden gemäß den Vorgaben von IAS 36 für die Offenlegung in einen WACC vor Steuern übergeleitet. Für die Werthaltigkeitstests wurden im Geschäftsjahr zusammengefasst folgende Gesamtkapitalkostensätze vor Steuern und Wachstumsraten verwendet: Vorsteuer - Gesamtkapitalkostensatz Wachstumsrate in % 2022 2022 Wienerberger Building Solutions Building Solutions Central & East 12,25 2,63 Building Solutions North & West 10,88 1,18 Building Solutions Emerging Markets 15,75 6,54 Wienerberger Piping Solutions WPS Eastern Europe 13,87 2,24 WPS Western Europe 10,86 1,31 WPS Northern Europe 10,12 1,84 WPS UK/ Ireland 10,65 1,98 Building Materials North America WBS NOAM 12,30 1,51 WPS USA 13,70 1,44 Wienerberger Gruppe 11,81 1,84 Im Vorjahr stellten sich die verwendeten Gesamtkapitalkostensätze vor Steuern und Wachstumsraten auf Basis der dann geltenden CGU-Struktur wie folgt dar: Vorsteuer - Gesamtkapitalkostensatz Wachstumsrate in % 2021 2021 Wienerberger Building Solutions Bricks and Roof Eastern Europe 10,28 3,67 Bricks Russia 13,85 2,06 Bricks and Roof Western Europe 9,47 1,99 Bricks Finland and Baltics 8,75 2,00 Bricks Italy 11,45 1,63 Bricks India 14,51 6,83 Pavers Semmelrock 10,48 3,80 Wienerberger Piping Solutions Pipes Pipelife East 11,42 3,16 Pipes Pipelife West 8,99 2,36 Pipes Steinzeug Group 9,49 1,88 North America Bricks North America 9,21 2,37 Pipes North America 9,29 2,39 Wienerberger Gruppe 9,73 2,62 Die zukünftig erwarteten Einzahlungsüberschüsse basieren auf der jeweils aktuellsten internen Planung des Top-Managements für den Planungshorizont 2023–2026, wie sie von Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt wurde. Die Planung beinhaltet keine Ergebnispotenziale aus strategischen Wachstumsinvestitionen wie möglichen Unternehmensakquisitionen (Mergers & Acquisitions). Geplante Investitionen für Erweiterungen und Innovationen, die einzelne Produktionslinien betreffen, werden bei der Ermittlung der Nutzungswerte gemeinsam mit deren Ergebnisbeiträgen eliminiert. Die Qualität der Planungsdaten wird laufend durch eine Abweichungsanalyse mit den aktuellen Ergebnissen überprüft und im folgenden Planungsprozess in Form von Korrekturen berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt unter Verwendung von vier Detailplanungsperioden (2023–2026), wobei unter der Prämisse der Unternehmensfortführung der Einzahlungsüberschuss der darauffolgenden Planungsperiode als nachhaltig erzielbar angesehen wird und als Basis für die Errechnung des Barwerts einer unendlichen Rente dient. Diesen ewigen Zahlungsströmen wird ein länderspezifisches Wachstum unterstellt, welches sich aus externen Quellen ableitet (IMF, Oktober 2022, World Economic Outlook Database). Um ein langfristiges Wachstum ermöglichen zu können, werden Gewinne für die Bereitstellung von Produktionskapazitäten als vollständig thesauriert angenommen. Die Werthaltigkeitstests werden bei Wienerberger mindestens einmal jährlich im Anschluss an die Unternehmensplanung erstellt. Geben Hochrechnungen und Analysen während eines Berichtsjahrs Anlass zur Vermutung, dass wesentlich negative Abweichungen vom ursprünglichen Plan zu erwarten sind, so wird darin ein auslösendes Ereignis für die erneute Beurteilung der Werthaltigkeit der betroffenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten gesehen. In diesem Fall werden die Werthaltigkeitstests auf Basis aktualisierter Planungsdaten neu gerechnet und um Stresstests erweitert. Ebenso wird bei wesentlichen Veränderungen externer Faktoren eine Aktualisierung der Werthaltigkeitstests vorgenommen. Die wesentlichen Faktoren für den Nutzungswert sind Annahmen über zukünftige lokale Markt-, Mengen- und Preisentwicklungen. Die Nutzungswertermittlung basiert daher auf Prognosen von statistischen Ämtern und internationalen Organisationen sowie Erfahrungswerten des Managements. Die Einschätzung der Kostenstrukturen erfolgt dabei überwiegend durch eine Extrapolation von Erfahrungswerten, wobei auch makroökonomische Prognosen für die wichtigsten Produktionsfaktoren, wie Energiepreise, Preise für Kunststoffgranulate, Lohn- und Gehaltstrends und dergleichen, einbezogen werden. Im ersten Quartal 2022 führte der Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts zu der Notwendigkeit, das operative russische Ziegelgeschäft und das operativ abhängige Fassadengeschäft in Estland einem Impairment-Test zu unterziehen. Aufgrund langfristig niedrigerer Ertragserwartungen und erhöhter Kapitalkosten war im Segment Wienerberger Building Solutions eine Abwertung des Anlagevermögens in Höhe von 16.592 TEUR erforderlich. Unter Anwendung eines WACC nach Steuern von 22,65 % für Russland und 7,38 % für Estland wurde ein Nutzungswert von rund 6.012 TEUR für die betroffenen CGUs ermittelt. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres wurde unter Zugrundelegung eines WACC nach Steuern von 9,22 % eine Abwertung in Höhe von 1.797 TEUR des nordeuropäischen Pipes Geschäfts vorgenommen (Nutzungswert 18.494 TEUR), welcher dem Segment Wienerberger Piping Solutions zuzurechnen ist. Im Anlagevermögen sind Grundwerte von 413.009 TEUR (Vorjahr: 411.575 TEUR) enthalten. Zum Stichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 57.082 TEUR (Vorjahr: 52.279 TEUR). In der Bilanzposition als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Liegenschaften und Gebäude mit einem Buchwert von 37.921 TEUR (Vorjahr: 43.905 TEUR) enthalten, die nicht im laufenden Geschäftsbetrieb eingesetzt werden. Sie sind mittel- bis langfristig zur Veräußerung vorgesehen und somit als Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu qualifizieren (investment property). Die aus vergleichbaren Transaktionen abgeleiteten beizulegenden Zeitwerte dieser Vermögenswerte werden gemäß IFRS 13 der Stufe 2 der Bewertungshierarchie zugeordnet und werden mit 86.078 TEUR (Vorjahr: 90.945 TEUR) angenommen. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgte zum Großteil anhand von externen Kaufangeboten zu den jeweiligen Liegenschaften oder orientierte sich an am Markt zugänglichen Preisen für ähnliche Liegenschaften. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschafteten diese Liegenschaften Miet- und sonstige Erträge von 1.423 TEUR (Vorjahr: 1.532 TEUR). Aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien, die während des Geschäftsjahres Mieteinnahmen erzielten, entstanden Aufwendungen in Höhe von 276 TEUR (Vorjahr: 100 TEUR), aus jenen, mit denen keine Mieteinnahmen erzielt wurden, Aufwendungen von 3.076 TEUR (Vorjahr: 2.011 TEUR). Im Jahr 2022 wurden als Finanzinvestition gehaltene Immobilien mit einem Buchwert von 9.629 TEUR (Vorjahr: 5.415 TEUR) veräußert. Leasingverhältnisse Die Veränderung der in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte für Leasing stellt sich wie folgt dar: in TEUR 1.1.2022 Währungs- änderungen Veränderung Konsolidie- rungskreis Zugänge Laufende Abschrei- bungen Abgänge 31.12.2022 Grundstücke und Bauten 153.058 –866 1.616 30.514 19.864 6.910 157.548 Technische Anlagen und Maschinen 7.118 –158 57 1.315 2.936 522 4.874 Betriebs- und Geschäfts- ausstattung 75.114 167 108 41.027 38.961 543 76.914 Nutzungsrechte Leasing 235.290 –857 1.781 72.856 61.761 7.975 239.336 in TEUR 1.1.2021 Währungs- änderungen Veränderung Konsolidie- rungskreis Zugänge Laufende Abschrei- bungen Abgänge 31.12.2021 Grundstücke und Bauten 141.682 1.287 7.004 26.642 18.417 5.140 153.058 Technische Anlagen und Maschinen 6.860 65 236 3.099 3.052 90 7.118 Betriebs- und Geschäfts- ausstattung 60.255 1.059 16.095 32.664 29.386 5.573 75.114 Nutzungsrechte Leasing 208.797 2.411 23.335 62.405 50.855 10.803 235.290 Wienerberger mietet überwiegend Fahrzeuge, Büroflächen, Lagerhallen, Produktionsstandorte und Verkaufsräume. Die Leasingverträge werden individuell ausgehandelt und beinhalten unterschiedliche Konditionen. Betriebs- und Geschäftsausstattung umfasst auch den gemieteten Fuhrpark. Um die operative Flexibilität zu gewährleisten beinhalten insbesondere Verträge mit Immobilien häufig Verlängerungs- und Kündigungsoptionen, vereinzelt auch unbefristete Laufzeiten mit Kündigungsmöglichkeiten. Grundsätzlich werden unter Berücksichtigung vertraglicher und wirtschaftlicher Faktoren lange Vertragslaufzeiten angenommen, wobei überwiegend von der Ausübung von Verlängerungsoptionen bzw. der Nicht-Ausübung von Kündigungsrechten ausgegangen wurde. Bei den wesentlichen IFRS 16 Verträgen wurden keine Kaufoptionen vereinbart. Details zur Leasingverbindlichkeit inkl. Fälligkeitsanalyse sind in Anmerkung 32. Verbindlichkeiten dargestellt, die Aufgliederung der verbleibenden Aufwendungen für Mieten und Leasing in Anmerkung 14. Sonstige betriebliche Aufwendungen. Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten Abschreibungen in TEUR Stand 1.1.2022 Veränderung Konsolidie-rungskreis Währungs- änderungen Zugänge Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2022 Stand 1.1.2022 Währungs- änderungen Laufende Abschrei- bungen Sonderabschreibungen und Wertminderungen Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2022 Bilanzwert 31.12.2022 Firmenwerte 1) 923.133 10.310 1.862 0 9.540 267 926.032 434.812 11.701 0 0 9.540 0 436.973 489.059 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 590.168 15.187 –8.947 26.326 6.818 –7.918 607.998 221.118 –3.834 39.532 5.308 2.804 –9.033 250.287 357.711 Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 1.513.301 25.497 –7.085 26.326 16.358 –7.651 1.534.030 655.930 7.867 39.532 5.308 12.344 –9.033 687.260 846.770 Grundstücke und Bauten 1.672.642 15.516 2.640 80.889 17.747 –12.677 1.741.263 667.081 967 52.104 12.319 4.438 –19.109 708.924 1.032.339 Technische Anlagen und Maschinen 2.835.844 8.670 8.796 78.171 75.873 51.128 2.906.736 2.025.195 8.929 129.079 8.379 76.498 –46.433 2.048.651 858.085 Betriebs- und Geschäftsausstattung 296.538 662 456 51.514 15.901 –433 332.836 172.416 –153 54.211 1.639 15.325 –5.262 207.526 125.310 Anlagen in Bau 177.708 2.959 –3.343 195.252 821 –117.167 254.588 1.887 –90 0 899 225 –1.034 1.437 253.151 Sachanlagen 4.982.732 27.807 8.549 405.826 110.342 –79.149 5.235.423 2.866.579 9.653 235.394 23.236 96.486 –71.838 2.966.538 2.268.885 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 89.824 36 161 736 16.730 4.619 78.646 45.919 –91 1.331 255 7.100 411 40.725 37.921 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 6.585.857 53.340 1.625 432.888 143.430 –82.181 6.848.099 3.568.428 17.429 276.257 28.799 115.930 –80.460 3.694.523 3.153.576 1) Abgang bei Firmenwerte betrifft den Abgang des im Vorjahren wertgeminderten Firmenwerts der im Geschäftsjahr entkonsolidierten Gesellschaft IGM Ciglana d.o.o. Anlagenspiegel Anschaffungs- oder Herstellungskosten Abschreibungen in TEUR Stand 1.1.2021 Veränderung Konsolidie-rungskreis Währungs- änderungen Zugänge Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2021 Stand 1.1.2021 Währungs- änderungen Laufende Abschrei- bungen Sonderabschreibungen und Wertminderungen Abgänge Umbu- chungen Stand 31.12.2021 Bilanzwert 31.12.2021 Firmenwerte 798.311 96.518 28.304 0 0 0 923.133 403.390 20.675 0 10.747 0 0 434.812 488.321 Sonstige immaterielle Vermögenswerte 442.748 126.703 10.013 14.591 5.925 2.038 590.168 192.099 4.221 31.814 814 4.946 –2.884 221.118 369.050 Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte 1.241.059 223.221 38.317 14.591 5.925 2.038 1.513.301 595.489 24.896 31.814 11.561 4.946 –2.884 655.930 857.371 Grundstücke und Bauten 1.451.249 159.311 23.701 64.779 32.545 6.147 1.672.642 628.122 8.139 52.810 4.499 18.687 –7.802 667.081 1.005.561 Technische Anlagen und Maschinen 2.720.022 75.487 45.847 96.444 143.721 41.765 2.835.844 2.001.988 33.282 121.979 5.454 129.856 –7.652 2.025.195 810.649 Betriebs- und Geschäftsausstattung 252.370 18.323 3.977 46.737 23.740 –1.129 296.538 146.444 1.981 42.284 545 17.148 –1.690 172.416 124.122 Anlagen in Bau 109.943 6.756 338 132.760 605 –71.484 177.708 1.511 402 0 521 691 144 1.887 175.821 Sachanlagen 4.533.584 259.877 73.863 340.720 200.611 –24.701 4.982.732 2.778.065 43.804 217.073 11.019 166.382 –17.000 2.866.579 2.116.153 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 103.518 0 1.532 475 13.203 –2.498 89.824 53.351 345 2.350 0 7.788 –2.339 45.919 43.905 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 5.878.161 483.098 113.712 355.786 219.739 –25.161 6.585.857 3.426.905 69.045 251.237 22.580 179.116 –22.223 3.568.428 3.017.429 23. Finanzanlagen Die Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen sowie die übrigen Finanzanlagen stellen sich wie folgt dar: in TEUR 2022 2021 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 20.420 18.166 Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 58 58 Sonstige Beteiligungen 16.297 17.261 Finanzanlagen 36.775 35.485 24. Vorräte in TEUR 2022 2021 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 258.614 223.700 Unfertige Erzeugnisse 139.873 121.776 Fertige Erzeugnisse und Handelswaren 631.613 532.196 Geleistete Anzahlungen 6.111 5.629 Vorräte 1.036.211 883.301 Paletten werden in der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ausgewiesen. Zugekaufter Ton wird gemeinsam mit selbst abgebautem Ton unter den unfertigen Erzeugnissen ausgewiesen. Wertberichtigungen auf Vorräte in Höhe von 9.857 TEUR (Vorjahr: 9.947 TEUR) wurden bei jenen Produkten verbucht, bei denen der Nettoveräußerungswert (Verkaufspreis abzüglich zuzurechnender Vertriebs- und Verwaltungskosten) geringer als die Anschaffungs- bzw. Herstellkosten war. 25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte Kredite und Forderungen 2022 2021 in TEUR Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 373.645 373.645 0 343.006 343.006 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen 869 869 0 410 410 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 374.514 374.514 0 343.416 343.416 0 Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen 21.145 21.145 0 21.425 21.425 0 Forderungen aus Darlehen 6.483 6.483 0 8.086 8.086 0 Gewährte Darlehen 27.628 27.628 0 29.511 29.511 0 Kredite und Forderungen AC 1) 402.142 402.142 0 372.927 372.927 0 1) zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten Vertragsvermögenswerte in Höhe von 1.603 TEUR (Vorjahr: 1.165 TEUR) aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen. Sie bezeichnen einen bedingten Anspruch auf Gegenleistung für die vollständige Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen seitens Wienerberger. Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung gewichteter erwarteter Kreditausfälle ausgewiesen. Von den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden die erforderlichen Wertberichtigungen direkt abgesetzt. Verkaufte Forderungen (Factoring) werden in Übereinstimmung mit der entsprechenden Regelung des IFRS 9 ausgebucht. Zum Stichtag 31.12.2022 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 124.954 TEUR (Vorjahr: 115.042 TEUR) an Dritte verkauft. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind mit einem Betrag von 2.271 TEUR (Vorjahr: 1.520 TEUR) wechselmäßig verbrieft. Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen resultieren aus Darlehensbeziehungen gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und sonstigen Beteiligungen. Die Kategorie „finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ in Höhe von insgesamt 22.453 TEUR (Vorjahr: 25.294 TEUR) beinhaltet im kurzfristigen Vermögen ausgewiesene Wertpapiere in Höhe von 5.554 TEUR (Vorjahr: 6.285 TEUR), Derivate von 602 TEUR (Vorjahr: 1.748 TEUR) sowie die im langfristigen Vermögen ausgewiesenen übrigen Finanzanlagen von 16.355 TEUR (Vorjahr: 17.319 TEUR). Weitere Details dazu finden sich in Anmerkung 36. Finanzielle Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 2022 in TEUR Buchwert Marktwert im Finanz- ergebnis erfasste Marktwertänderung Ø Effektiv- verzinsung in % Fondsanteile 5.146 5.146 153 0,22 Aktien 76 76 0 – Sonstige 332 332 0 – Wertpapiere 5.554 5.554 153 2021 in TEUR Buchwert Marktwert im Finanz- ergebnis erfasste Marktwertänderung Ø Effektiv- verzinsung in % Fondsanteile 5.881 5.881 78 0,19 Aktien 64 64 0 – Sonstige 340 340 0 – Wertpapiere 6.285 6.285 78 Wertpapiere werden zur kurzfristigen Veranlagung von Liquidität und zur Deckung von Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen gehalten und beinhalten im Wesentlichen Fondsanteile und Aktien, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden. Wertschwankungen werden im Finanzergebnis erfasst. Zum Stichtag werden keine Schuldinstrumente gehalten, die über das sonstige Gesamtergebnis bewertet werden müssen. Derivate in TEUR 2022 2021 Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert Derivate aus Cashflow Hedges 31.086 31.086 1.893 1.893 Derivate aus Net Investment Hedges 8.026 8.026 876 876 Sonstige Derivate 602 602 1.748 1.748 Derivate mit positivem Marktwert 39.714 39.714 4.517 4.517 Die Bilanzposition Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte lässt sich somit wie folgt aufgliedern: in TEUR 2022 2021 Gewährte Darlehen 27.628 29.511 Wertpapiere 5.554 6.285 Derivate Hedge Accounting 39.112 2.769 Sonstige Derivate 602 1.748 Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte 72.896 40.313 26. Sonstige Forderungen in TEUR 2022 2021 Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit > 1 Jahr Forderungen aus laufenden Ertragsteuern 12.488 12.488 0 10.718 10.718 0 Vermögenswert aus erwarteten Retouren 26.551 26.551 0 14.461 14.461 0 Sonstige geleistete Vorauszahlungen 16.586 13.928 2.658 14.471 13.576 895 Übrige sonstige Forderungen 84.744 80.386 4.358 94.422 90.526 3.896 Sonstige Forderungen 127.881 120.865 7.016 123.354 118.563 4.791 Die Vermögenswerte aus erwarteten Retouren resultieren aus der Bilanzierung von Rückgaberechten, wie retournierbaren Paletten. Die übrigen sonstigen Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen gegenüber Finanzamt und Sozialversicherungsträgern. 27. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte Im zweiten Quartal verkündete Wienerberger die Veräußerung der russischen Aktivitäten im Rahmen eines Management-Buyouts in Folge des Russland-Ukraine-Konflikts. Im Zuge dessen wurden damit verbundene Vermögenswerte und Schulden als Veräußerungsgruppe nach IFRS 5 ausgewiesen. Die Verhandlungen mit dem Käufer wurden im 4. Quartal des Geschäftsjahres abgeschlossen. Der von behördlichen Genehmigungen abhängige Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2023 erwartet. Als „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ gelten Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind und deren Veräußerung hochwahrscheinlich ist. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgehen werden, sind Bestandteil der Veräußerungsgruppe. Die „Zur Veräußerung gehaltenen langfristige Vermögenswerte“ zum 31.12.2022 umfassen im Wesentlichen Vorräte und Zahlungsmittel in Höhe von 23.131 TEUR. Der im Vorjahr ausgewiesene Betrag in Höhe von 11.335 TEUR, beinhaltete ausschließlich die Veräußerungsgruppe in Frankreich im Segment Piping Solutions (siehe dazu Anmerkung 3). Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von 14.760 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) zum 31.12.2022 betreffen hauptsächlich sonstige Verbindlichkeit, Rückstellungen und konzerninterne Verbindlichkeiten. In den Rücklagen im Eigenkapital sind -40.059 TEUR, hauptsächlich aus Währungsdifferenzen für Translation und für langfristige Konzernfinanzierungen enthalten, die in Verbindung mit der Veräußerungsgruppe stehen. 28. Konzerneigenkapital Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Jahre 2022 und 2021 ist auf Seite 285 dargestellt. Der Vorstand wurde in der 153. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 3.5.2022 für die Dauer von 30 Monaten ermächtigt, eigene Aktien im Ausmaß von bis zu 8 % des Grundkapitals zu einem Gegenwert von mindestens einem Euro und um nicht mehr als zum Zweifachen des Börsenkurses vom 3.5.2022 je Aktie zu erwerben. Des Weiteren wurde der Vorstand – mit Zustimmung des Aufsichtsrats, aber ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung – ermächtigt, eigene Aktien einzuziehen (gültig für die Dauer von 30 Monaten) oder für diese eine andere Art der Veräußerung beziehungsweise Verwendung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot zu beschließen (gültig für die Dauer von fünf Jahren). Diese Ermächtigung ersetzt die in der Hauptversammlung vom 5.5.2020 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf bzw. zur Veräußerung eigener Aktien. In der 150. ordentlichen Hauptversammlung vom 6.5.2019 wurde ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 17.452.724 EUR beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung für die Durchführung einer regulären Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats. Das Grundkapital kann um maximal 17.452.724 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.452.724 neuen auf Inhaber lautenden Stückaktien mit der Möglichkeit des Bezugsrechtsausschlusses bei Spitzenbeträgen erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Grundsätzlich haben die Aktionäre das gesetzliche Bezugsrecht. Der Vorstand wurde jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre in zwei besonderen Fällen auszuschließen. Erstens, für eine Kapitalerhöhung im Falle einer Sacheinlage zur Gewährung von Aktien zum Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen sowie zweitens bei Mehrzuteilungsoptionen im Rahmen der Platzierung neuer Aktien der Gesellschaft (Greenshoe). Dabei darf die Anzahl der unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien insgesamt 5.817.574 nicht überschreiten. Wienerberger weist per 31.12.2022 ein Konzerneigenkapital von 2.450.422 TEUR gegenüber 2.149.068 TEUR im Vorjahr aus. Das Ergebnis nach Steuern erhöhte das Eigenkapital um 568.546 TEUR (Vorjahr: 312.070 TEUR). Die anderen Bestandteile des Gesamtergebnisses nach Berücksichtigung latenter Steuern führten zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 24.094 TEUR (Vorjahr: Erhöhung um 72.930 TEUR). Zudem wurden 1.351 TEUR (Vorjahr: 595 TEUR) aus der Veränderung des Stock Option Plan (siehe im Detail Anmerkung 12) in den Kapitalrücklagen erfasst sowie die Gewinnrücklagen um den Effekt aus der erstmaligen Anwendung von IAS 29 in Höhe von 4.679 TEUR erhöht. Der Anteil des Eigenkapitals an der Bilanzsumme beläuft sich per 31.12.2022 auf 47,1 % (Vorjahr: 43,8 %), die Nettoverschuldung verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 1.134.483 TEUR auf 1.079.292 TEUR. Die nicht beherrschenden Anteile beliefen sich auf 1.571 TEUR im Vergleich zu 900 TEUR im Vorjahr. Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2022 beträgt 111.732.343 EUR und verteilt sich auf 111.732.343 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. Alle Aktien sind voll einbezahlt. Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende in Höhe von 0,75 EUR je Aktie ausbezahlt, das waren 86.391 TEUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 2.520 TEUR, somit 83.871 TEUR. Wienerberger hat im Berichtsjahr 8.830.000 Stück eigene Anteile um 213.445 TEUR gekauft, wobei Transaktionskosten von 1.354 TEUR enthalten sind. Der Vorstand hat am 20.10.2022 beschlossen 3.455.639 Stück Aktien mit einem Nennwert von 3.456 TEUR und einem Agio von 87.107 TEUR einzuziehen. Die Transaktionskosten für den Einzug der Aktien betrugen 522 TEUR. Die Gewinnrücklagen von insgesamt 1.677.900 TEUR (Vorjahr: 1.189.703 TEUR) enthalten die Gewinnrücklagen der Wienerberger AG und sämtliche nicht im Rahmen der Kapitalkonsolidierung eliminierten Gewinnrücklagen von Tochterunternehmen. Das Konzernergebnis 2022 ohne Anteile anderer Gesellschafter ist innerhalb der Konzerngewinnrücklagen ausgewiesen. In den übrigen Rücklagen werden die Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses ausgewiesen. Dabei handelt es sich um versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Pensions- und Abfertigungsplänen, die zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden. Die anderen übrigen Rücklagen beinhalten Bestandteile des sonstigen Gesamtergebnisses, die grundsätzlich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden müssen. Die Rücklage aus Währungsumrechnung beinhaltet alle im sonstigen Gesamtergebnis erfassten Differenzen aus der Währungsumrechnung nach Steuern, wobei die Differenzen von at-equity bilanzierten Unternehmen gesondert ausgewiesen werden. In der Hedging Rücklage werden Wertänderungen von Sicherungsgeschäften abgebildet. Bei diesen Sicherungsgeschäften handelt es sich einerseits um Absicherungen der Nettoinvestitionen in ausländische Geschäftseinheiten (Net Investment Hedges) und andererseits um Sicherungsgeschäfte für Transaktionen in Fremdwährungen (Cashflow Hedges). „Change of Control“-Klauseln sind in den Vorstandsverträgen, den Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2018 und 2020 sowie in mehreren syndizierten Krediten und Darlehen enthalten. 29. Rückstellungen in TEUR 1.1.2022 Währungs- änderungen Veränderung Konsolidie-rungskreis Auflösung Verbrauch Zuführung 31.12.2022 Garantierückstellungen 27.744 –390 22 1.716 4.761 11.131 32.030 Rekultivierungsrückstellungen 58.277 1.114 0 6.598 17.215 14.196 49.774 Übrige sonstige langfristige Rückstellungen 12.649 1 –3 421 4.208 13.443 21.461 Sonstige langfristige Rückstellungen 98.670 725 19 8.735 26.184 38.769 103.264 Steuerrückstellungen 2.027 24 0 137 338 167 1.743 Sonstige kurzfristige Rückstellungen 42.539 –72 288 7.015 42.258 65.576 59.058 Kurzfristige Rückstellungen 44.566 –48 288 7.152 42.596 65.743 60.801 Sonstige Rückstellungen 143.236 677 307 15.887 68.780 104.512 164.065 Die übrigen sonstigen langfristigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen sonstige langfristige Personalrückstellungen und sonstige Umweltrückstellungen. In den sonstigen kurzfristigen Rückstellungen werden großteils Rückstellungen für Restrukturierungen sowie sonstige kurzfristige Personalrückstellungen ausgewiesen. 30. Leistungen an Arbeitnehmer in TEUR 2022 2021 Rückstellungen für Abfertigungen 22.041 26.762 Rückstellungen für Pensionen 41.597 61.625 Jubiläumsgeldrückstellungen 10.231 11.787 Personalrückstellungen 73.869 100.174 Die relevanten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zu Leistungen an Arbeitnehmer sind auf den Seite 313 erläutert. Hinsichtlich der Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses unterliegt das Unternehmen unterschiedlichen Risiken, wobei neben allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken in Folge einer höheren Lebenserwartung bei Pensionen oder Zinsrisiken auch Währungsrisiken und Veranlagungsrisiken auf Kapitalmärkten zum Tragen kommen. Pensionsverpflichtungen Bei Wienerberger haben Arbeiter und Angestellte in den Niederlanden, Großbritannien, Skandinavien, den USA, Kanada, Deutschland und Belgien sowie einzelne Personen des Managements in Österreich Pensionszusagen. Zielsetzung für künftige Pensionsregelungen sind beitragsorientierte Modelle (defined contribution). Leistungsorientierte Pensionsvereinbarungen (defined benefit) werden nach Möglichkeit in beitragsorientierte Pensionskassenmodelle umgewandelt und bisher erworbene Ansprüche an Pensionskassen übertragen. Daneben bestehen vereinzelt nicht fondsgebundene leistungsorientierte Pensionszusagen, vorwiegend an ehemalige Manager. Für die Pensionspläne bilden die geleisteten Dienstjahre die Grundlage. Die Altersversorgung der Mitarbeiter von General Shale Brick Inc. (USA) beruht auf einem fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsplan sowie einer nicht fondsgebundenen (Alters-)Krankenversicherung. Die von niederländischen Mitarbeitern erworbenen Ansprüche werden im Rahmen eines beitragsorientierten Pensionsmodells überwiegend durch Beiträge in einen industrieweiten niederländischen Pensionsfonds befriedigt. In Großbritannien existiert ein beitragsorientiertes Pensionsmodell für alle Mitarbeiter. Bei den im Jahr 2004 erworbenen Gesellschaften von thebrickbusiness sowie Baggeridge im Jahr 2007 gab es leistungsorientierte Modelle. Die daraus resultierenden Verpflichtungen wurden rückgestellt. Für Mitarbeiter der Steinzeug-Keramo Gruppe existieren ebenfalls leistungsorientierte Pensionsmodelle. In der Pipelife Gruppe existieren leistungsorientierte Pensionspläne für einzelne Mitglieder des Managements in den Niederlanden, Belgien, Österreich und Deutschland. Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde: Parameter 2022 2021 Diskontierungssatz 4,5 % 0,6 % Erwartete Gehaltssteigerungen 0,2 % 0,2 % Erwartete Rentensteigerungen 1,1 % 1,5 % Durchschnittliche Fluktuationsraten 0,2 % 0,0 % Sterbetafeln Österreich AVÖ 2018-P ANG AVÖ 2018-P ANG Deutschland Heubeck 2018 G Heubeck 2018 G USA Pri.A-2012 Fully Generational with Scale MP 2021 Pri.A-2012 Fully Generational with Scale MP 2021 Großbritannien 105 % of SAPS "S2" Combined 105 % of SAPS "S2" Combined Belgien MR-3/FR-3 MR-3/FR-3 Schweden DUS14/DUS21 DUS14 Kanada CPM Improvement Scale B CPM Improvement Scale B Niederlande AG Prognosetafel 2020 AG Prognosetafel 2020 Der landesspezifische Diskontierungssatz basiert auf der durchschnittlichen Verzinsung von erstrangigen, festverzinslichen Industrieanleihen mit einer Laufzeit, die der durchschnittlichen Fälligkeit der Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern entspricht. Der gesamte Pensionsaufwand des Jahres 2022 verteilt sich auf beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionspläne, wobei der laufende sowie der nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkungen von Abgeltungen im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen werden. in TEUR 2022 2021 Beitragsorientierte Pläne 20.998 16.045 Leistungsorientierte Pläne Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) 2.756 2.973 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 –3.839 Nettozinsaufwand 912 1.258 Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 3.668 392 Gesamte Aufwendungen für Altersversorgung 24.666 16.437 Die Überleitung von Brutto-Pensionsverpflichtungen auf bilanzierte Netto-Pensionsverpflichtungen erfolgt durch Abzug des Marktwerts des Planvermögens. Von den Netto-Pensionsverpflichtungen stammen 6.870 TEUR (Vorjahr: 9.136 TEUR) aus der US-amerikanischen (Alters-)Krankenversicherung. Eine Änderung des Kostentrends für medizinische Versorgungsleistungen führt zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf Zinsaufwand und leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen. Die Zusammensetzung der Pensionsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar: Brutto- Pensionsverpflichtung Marktwert Planvermögen in TEUR 2022 2021 2022 2021 Wert per 1.1. 336.707 352.269 275.082 253.954 Veränderungen Konsolidierungskreis 0 55 321 0 Umgliederungen 369 0 Währungsänderungen 1.412 16.404 –1.099 13.136 Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungs- ansprüche (service cost) für leistungsorientierte Pensionspläne 2.756 2.973 0 0 Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (interest cost) 5.780 4.798 0 0 Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 0 0 4.873 3.540 Auswirkung von Plankürzungen 0 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –93.605 –21.141 –87.895 10.567 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 –3.839 0 0 Auszahlungen an Rentner –15.029 –14.583 –15.149 –14.583 Einzahlungen von Mitarbeitern 143 185 143 185 Abgeltungen 305 0 287 Einzahlungen vom Arbeitgeber –1.682 –414 18.996 8.283 Wert per 31.12. 237.156 336.707 195.559 275.082 Marktwert Planvermögen –195.559 –275.082 Netto-Pensionsverpflichtungen 41.597 61.625 Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aus Pensionsplänen Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen –2.218 –2.836 Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen –64.123 –5.992 Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen –27.264 –12.313 Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen 87.895 –10.567 Versicherungsmathematische Gewinne (-)/ Verluste (+) im sonstigen Gesamtergebnis –5.710 –31.708 Das Planvermögen resultiert hauptsächlich aus den fondsgebundenen leistungsorientierten Pensionsmodellen in den USA, Großbritannien und dem niederländischen Plan von Pipelife. Das Planvermögen wird zu 31 % (Vorjahr: 45 %) in Form von Aktien, zu 37 % (Vorjahr: 25 %) in Form von Anleihen und zu 32 % (Vorjahr: 30%) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten. Die Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung. Änderung der Annahme Anstieg der Annahme Verringerung der Annahme Sensitivität der Brutto-Pensionsverpflichtung in Basispunkten (BP) in TEUR in TEUR Diskontierungssatz +/- 25 BP –5.941 6.304 Gehaltssteigerungen +/- 100 BP 316 –219 Fluktuation +/- 100 BP –69 70 Lebenserwartung +/- 1 J 7.020 –7.048 Für das Geschäftsjahr 2023 werden Zahlungen für leistungsorientierte Pensionspläne in Höhe von insgesamt 9.641 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2022 auf 11,7 Jahre (Vorjahr: 12,1 Jahre). Abfertigungsverpflichtungen Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer, die vor dem 1.1.2003 in das Unternehmen eingetretenen sind, aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. bei Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen und der Türkei. Der landesspezifische Diskontierungssatz, der für die Berechnung der Abfertigungsverpflichtungen gemäß der Projected Unit Credit Methode herangezogen wird, basiert auf derselben Zinskurve, die für die Berechnung der Pensionsverpflichtungen herangezogen wird. Den Berechnungen liegen die folgenden gewichteten durchschnittlichen Parameter zugrunde: Pareameter 2022 2021 Diskontierungssatz 4,4 % 0,7 % Erwartete Gehaltssteigerungen 3,9 % 2,6 % Durchschnittliche Fluktuationsraten 2,0 % 1,9 % Der laufende sowie nachzuverrechnende Dienstzeitaufwand und die Auswirkung von Abgeltungen aus leistungsorientierten Abfertigungsverpflichtungen werden im Betriebsergebnis und der Nettozinseffekt im Zinsergebnis ausgewiesen. in TEUR 2022 2021 Beitragsorientierte Pläne 1.726 1.631 Leistungsorientierte Pläne Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) 891 1.174 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 75 86 Auswirkung von Abgeltungen –791 0 Nettozinsaufwand 262 215 Aufwendungen für leistungsorientierte Pläne 437 1.475 Aufwendungen für Abfertigungen 2.163 3.106 Die Abfertigungsverpflichtungen sind in Frankreich durch Planvermögen gedeckt. Dieses wird zu 14 % (Vorjahr: 13 %) in Form von Aktien, zu 76 % (Vorjahr: 78 %) in Form von Anleihen und zu 10 % (Vorjahr: 9 %) in Form von sonstigen Vermögenswerten gehalten. Die Zusammensetzung der Abfertigungsverpflichtungen und ihre Abdeckung durch Vermögen stellen sich wie folgt dar: Brutto- Abfertigungsverpflichtung Marktwert Planvermögen in TEUR 2022 2021 2022 2021 Wert per 1.1. 29.390 33.440 2.628 2.614 Veränderungen Konsolidierungskreis 33 0 0 0 Währungsänderungen –145 –270 0 0 Aufwand für die im Wirtschaftsjahr hinzuerworbenen Versorgungsansprüche (service cost) für Abfertigungen 891 1.174 0 0 Kalkulatorischer Zinsaufwand der bereits erworbenen Ansprüche (interest cost) 282 229 0 0 Erwarteter Ertrag auf das Planvermögen 0 0 19 14 Auswirkung von Abgeltungen –519 25 0 0 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste –3.411 141 210 0 Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 75 86 0 0 Auszahlungen –1.899 –5.318 0 0 Einzahlungen vom Arbeitgeber –317 –117 0 0 Wert per 31.12. 24.380 29.390 2.857 2.628 Marktwert Planvermögen –2.857 –2.628 Netto-Abfertigungsverpflichtungen 21.523 26.762 davon: Abfertigungsrückstellungen 22.041 26.762 davon: die Abfertigungsverpflichtung übersteigender Marktwert des Fondsvermögens –518 Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aus Abfertigungsplänen Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aufgrund von Änderungen der demographischen Annahmen –103 –1.717 Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aufgrund von Änderungen der finanziellen Annahmen –1.766 1.694 Versicherungsmathematische Gewinne/ Verluste aufgrund von erfahrungsbedingten Anpassungen –1.542 164 Abweichung des Ertrages auf das Planvermögen –210 0 Versicherungsmathematische Gewinne (-)/ Verluste (+) im sonstigen Gesamtergebnis –3.621 141 Die Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung wurde getestet, indem die maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen einzeln unter sonst gleichen Bedingungen verändert wurden. Ein negativer Betrag bedeutet eine Verminderung der Verpflichtung, ein positiver Wert eine Erhöhung. Änderung der Annahme Anstieg der Annahme Verringerung der Annahme Sensitivität der Brutto-Abfertigungsverpflichtung in Basispunkten (BP) in TEUR in TEUR Diskontierungssatz +/- 25 BP –528 546 Gehaltssteigerungen +/- 100 BP 2.103 –1.880 Fluktuation +/- 100 BP –285 301 Für das Geschäftsjahr 2023 werden Zahlungen für Abfertigungspläne in Höhe von insgesamt 1.516 TEUR erwartet. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Abfertigungsverpflichtungen beläuft sich per 31.12.2022 auf 10,2 Jahre (Vorjahr: 11 Jahre). 31. Latente Steuern Folgende aktive und passive latente Steuern per 31.12.2022 und 31.12.2021 resultieren aus zeitlich begrenzten Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des Konzernabschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen: in TEUR 2022 2021 Aktiva Passiva Aktiva Passiva Immaterielle Vermögenswerte 1.834 –63.306 930 –64.870 Sachanlagen und Finanzanlagen 11.704 –147.255 11.240 –131.354 Vorräte 5.133 –4.668 4.137 –5.254 Forderungen 17.264 –13.075 18.566 –11.413 Übrige sonstige Forderungen 32.880 –47 52.526 –33 68.815 –228.351 87.399 –212.924 Rückstellungen 19.883 –10.460 23.725 –3.282 Verbindlichkeiten 63.195 –4.408 61.904 –7.233 Erhaltene Vorauszahlungen 998 –1.132 523 –212 84.076 –16.000 86.152 –10.727 Steuerliche Verlustvorträge 262.554 318.220 Aktive/Passive latente Steuern 415.445 –244.351 491.771 –223.651 Nicht angesetzte aktive latente Steuern –210.014 –301.262 Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern gegenüber der selben Steuerbehörde –143.677 143.677 –116.382 116.382 Angesetzte aktive und passive latente Steuern 61.754 –100.674 74.127 –107.269 Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern gültig oder angekündigt sind. In Österreich wurde am 14.2.2022 das Ökosoziale Steuerreformgesetz im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Damit verbunden ist eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes stufenweise auf 23 % ab 1.1.2024. In Österreich wird daher ein Körperschaftsteuersatz von 23 % zugrunde gelegt. Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis der entsprechenden länderspezifischen Steuersätze berechnet. Sie liegen im Geschäftsjahr 2022 zwischen 0 % und 30 %. In den aktivierten latenten Steuern ist ein Betrag in Höhe von 4.544 TEUR für Gesellschaften mit negativem steuerlichen Ergebnis im Berichtsjahr enthalten. Der Ansatz dieser ist aufgrund der Planungsrechnungen gerechtfertigt. Im Konzern bestehen abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen) in Höhe von insgesamt 816.817 TEUR (Vorjahr: 1.163.842 TEUR), für die keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, da ihre Wirksamkeit als endgültige Steuerentlastung im Rahmen der Mittelfristplanung noch nicht ausreichend gesichert ist. Davon entfallen 75.479 TEUR (Vorjahr: 254.991 TEUR) auf abzugsfähige temporäre Differenzen, sowie 741.339 TEUR (Vorjahr: 908.851 TEUR) auf steuerliche Verlustvorträge (inklusive Siebentelabschreibungen). Das entspricht einer nicht angesetzten aktiven Latenz von insgesamt 210.014 TEUR (Vorjahr: 301.262 TEUR) für temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge. Folgende Tabelle zeigt, in welchem Zeitraum nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge verfallen: in TEUR 2022 2021 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge ≤ 5 Jahre 8.167 13.742 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge 6–10 Jahre 1.605 975 Verwertbarkeit steuerlicher Verlustvorträge unbegrenzt 731.567 894.134 Summe nicht angesetzter Verlustvorträge 741.339 908.851 Der Betrag der nach österreichischem Steuerrecht abzugsfähigen temporären Siebentelabschreibungen in der Wienerberger AG beläuft sich auf 56.710 TEUR (Vorjahr: 61.639 TEUR). In der Bilanz wurde ebenso wie im Vorjahr für diesen Betrag kein latenter Steueranspruch angesetzt. Am 31.12.2022 bestanden zu versteuernde Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von 334.217 TEUR (Vorjahr: 281.659 TEUR), für die gemäß IAS 12.39 keine latente Steuerschuld angesetzt wurde (outside basis differences). 32. Verbindlichkeiten Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt prinzipiell zu fortgeführten Anschaffungskosten (financial liabilities at amortized cost). Eine Ausnahme bilden Derivate mit negativen Marktwerten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar: 2022 in TEUR Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit 1–5 Jahre Restlaufzeit > 5 Jahre Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.204.554 151.643 904.594 148.317 Leasingverbindlichkeiten 247.633 55.482 97.547 94.604 Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit gegenüber Konzernunternehmen 32 32 0 0 Finanzverbindlichkeiten 1.452.219 207.158 1.002.140 242.921 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 438.481 438.481 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen 1.086 1.086 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 439.567 439.567 0 0 Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 49.636 49.636 0 0 Vertragsverbindlichkeiten 7.876 7.876 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern 80.071 80.071 0 0 Rückerstattungsverbindlichkeiten 33.872 33.872 0 0 Erhaltene Vorauszahlungen 13.631 11.677 288 1.666 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 318.595 305.041 1.762 11.792 Sonstige Verbindlichkeiten 454.045 438.537 2.050 13.458 Summe Verbindlichkeiten 2.395.467 1.134.898 1.004.190 256.379 2021 in TEUR Gesamt Restlaufzeit < 1 Jahr Restlaufzeit 1–5 Jahre Restlaufzeit > 5 Jahre Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.293.830 160.677 914.818 218.335 Leasingverbindlichkeiten 245.273 52.318 98.558 94.397 Finanzverbindlichkeiten 1.539.103 212.995 1.013.376 312.732 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten 421.950 421.950 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Konzernunternehmen 1.128 1.128 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 423.078 423.078 0 0 Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern 18.154 18.154 0 0 Vertragsverbindlichkeiten 8.875 8.842 33 0 Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern 71.161 71.871 –710 0 Rückerstattungsverbindlichkeiten 18.891 18.891 0 0 Erhaltene Vorauszahlungen 8.697 6.449 383 1.865 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 316.079 288.081 16.166 11.832 Sonstige Verbindlichkeiten 423.703 394.134 15.872 13.697 Summe Verbindlichkeiten 2.404.038 1.048.361 1.029.248 326.429 Zum Bilanzstichtag bereits abgeschlossene aber noch nicht begonnene Leasingverhältnisse wurden bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit nicht berücksichtigt. Diese bereits getroffenen Vereinbarungen werden auf Basis der zum Stichtag verfügbaren Informationen Nutzungsrecht und Leasingverbindlichkeit im Folgejahr um 9.453 TEUR (Vorjahr: 3.268 TEUR) erhöhen. Der gesamte Zahlungsmittelabfluss für Leasingverhältnisse betrug 68.162 TEUR (Vorjahr: 54.129 TEUR). Die Rückerstattungsverbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen bilanzierte Rückgaberechte aus retournierbaren Paletten. Vertragsverbindlichkeiten bezeichnen erhaltene Anzahlungen von Kunden und werden in der Bilanz im Posten sonstige Verbindlichkeiten dargestellt. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 7.876 TEUR (Vorjahr: 8.875 TEUR). Die Umsatzerlöse aus diesen Aufträgen werden mit Übertragung der Güter/Dienstleistungen an den Kunden realisiert. Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten bestehen mit 85.231 TEUR (Vorjahr: 83.815 TEUR) gegenüber Mitarbeitern und mit 173.940 TEUR (Vorjahr: 170.569 TEUR) aus Abgrenzungen von Boni und sonstigen Erlösschmälerungen gegenüber Kunden. Die erhaltenen Vorauszahlungen beinhalten 7.410 TEUR (Vorjahr: 6.026 TEUR) Subventionen und Investitionszuschüsse von Dritten, die entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst werden. Zusätzlich zu den Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern sind unter den Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt und Sozialversicherungsträgern Steuerschulden in Höhe von 50.902 TEUR (Vorjahr: 42.341TEUR) ausgewiesen. Unter den Finanzverbindlichkeiten sind folgende Derivate mit negativen Marktwerten enthalten: Derivate in TEUR 2022 2021 Derivate aus Cashflow Hedges 1.278 2.428 Derivate aus Net Investment Hedges 3.899 5.301 Derivate aus Fair Value Hedges 0 448 Sonstige Derivate 992 534 Derivate mit negativem Marktwert 6.169 8.711 Von den gesamten Verbindlichkeiten entfallen somit 2.377.831 TEUR (Vorjahr: 2.381.381 TEUR) auf Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, 11.467 TEUR (Vorjahr: 13.945 TEUR) auf sonstige Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, 5.177 TEUR (Vorjahr: 8.177 TEUR) auf Derivate in Hedge-Beziehungen und 992 TEUR (Vorjahr: 534 TEUR) auf sonstige Derivate, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Die aus den Finanzverbindlichkeiten resultierenden erwarteten Zahlungsströme stellen sich wie folgt dar: Analyse der vertraglichen Cashflows 2022 in TEUR Buchwert zum 31.12.2022 Gesamt < 6 Monate 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre > 5 Jahre Anleihen 656.833 –693.000 –16.000 0 –266.000 –411.000 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 540.306 –612.511 –57.849 –104.863 –82.195 –210.673 –156.931 Leasingverbindlichkeiten 247.633 –282.881 –29.520 –25.330 –42.286 –79.641 –106.104 Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 1.278 –1.294 –384 –3 –86 –821 0 Originäre Finanzinstrumente 1.446.050 –1.589.686 –103.753 –130.196 –390.567 –702.135 –263.035 Zinsderivate 3.899 –4.583 –4.583 0 0 0 0 Devisentermingeschäfte und Swaps 2.270 –2.918 –2.208 –710 0 0 0 Derivative Finanzinstrumente 6.169 –7.501 –6.791 –710 0 0 0 Buchwerte/ Vertragliche Cashflows 1.452.219 –1.597.187 –110.544 –130.906 –390.567 –702.135 –263.035 2021 in TEUR Buchwert zum 31.12.2021 Gesamt < 6 Monate 6–12 Monate 1–2 Jahre 2–5 Jahre > 5 Jahre Anleihen 655.488 –709.000 –16.000 0 –16.000 –677.000 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 628.685 –652.922 –65.564 –92.311 –95.545 –178.988 –220.514 Leasingverbindlichkeiten 245.273 –282.192 –29.562 –26.247 –41.359 –64.575 –120.449 Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 946 –955 –3 –131 –821 0 0 Originäre Finanzinstrumente 1.530.392 –1.645.069 –111.129 –118.689 –153.725 –920.563 –340.963 Zinsderivate 8.177 –15.840 –2.497 –2.114 –4.879 –6.350 0 Devisentermingeschäfte und Swaps 534 –4.309 –2.736 –1.573 0 0 0 Derivative Finanzinstrumente 8.711 –20.149 –5.233 –3.687 –4.879 –6.350 0 Buchwerte/ Vertragliche Cashflows 1.539.103 –1.665.218 –116.362 –122.376 –158.604 –926.913 –340.963 Die in den vorhergehenden Tabellen dargestellten Zahlungsströme beinhalten Zinszahlungen sowohl für fix als auch für variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten. Diese wurden auf Basis der Zinssatzfeststellung am Ende der Berichtsperiode ermittelt. 33. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse Haftungsverhältnisse resultieren aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfallen auf: in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Garantien 15.050 15.225 Sonstige vertragliche Haftungsverpflichtungen 2.079 1.582 Haftungsverhältnisse 17.129 16.807 Bei allen unter den Eventualschulden ausgewiesenen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist. 34. Finanzinstrumente Die verzinslichen Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: 2022 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2022 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 49.311 48.560 49.311 0,88 HRK 1.273 179 169 2,18 TRY 3.839 189 192 17,81 Revolvierende Kredite TRY 369.878 18.597 18.526 19,14 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 47.423 46.777 47.423 1,06 HRK 1.526 209 203 2,01 TRY 18.987 984 951 22,63 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit fixer Verzinsung 115.495 116.775 2021 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2021 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 84.016 84.141 84.016 1,00 TRY 11.305 677 742 18,18 Revolvierende Kredite TRY 46.993 3.084 3.085 18,59 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 52.225 52.460 52.225 1,12 TRY 58.000 3.742 3.808 19,23 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit fixer Verzinsung 144.104 143.876 2022 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2022 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 351.537 349.844 351.537 2,70 TRY 72.475 3.010 3.630 18,07 Revolvierende Kredite EUR 520 522 519 9,98 TRY 141.520 7.116 7.088 19,22 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 52.783 52.710 52.783 2,97 CAD 894 619 619 - BGN 6 3 3 - DKK 202 27 27 - HRK 62 8 8 - NOK 94 9 9 - TRY 14.347 697 719 17,69 USD 7.028 6.589 6.589 - Derivate EUR 246.252 6.169 6.169 - Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variabler Verzinsung 427.323 429.700 2021 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2021 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Langfristige Darlehen EUR 401.667 400.083 401.667 0,45 Revolvierende Kredite EUR 17.000 17.006 17.000 0,80 TRY 221.790 14.649 14.559 26,05 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen EUR 47.349 47.350 47.393 0,91 CAD 995 691 691 – CZK 20 1 1 – USD 3.962 3.498 3.498 – Derivate EUR 478.453 8.711 8.711 – Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit variabler Verzinsung 491.989 493.520 2022 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2022 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 650.000 626.585 647.175 2,69 Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 9.658 9.658 9.658 - Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 898 848 898 0,75 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – fix verzinst EUR 264 264 264 – Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – variabel verzinst CAD 122 84 84 – Leasingverbindlichkeiten (langfristig) diverse 192.151 192.151 – Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) diverse 55.482 55.482 – Finanzverbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen EUR 32 32 32 – Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 905.744 2021 Währung Nominale Marktwert Buchwert zum 31.12.2021 Zinssatz effektiv in Tsd. Landeswährung in TEUR in TEUR in % Anleihen – fix verzinst (langfristig) EUR 650.000 683.695 645.830 2,69 Anleihen – fix verzinst (Stückzinsen) EUR 9.658 9.658 9.658 – Langfristige Darlehen – fix verzinst EUR 898 910 898 0,75 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen – fix verzinst TRY 737 48 48 30,76 Leasingverbindlichkeiten (langfristig) diverse 192.955 192.955 Leasingverbindlichkeiten (kurzfristig) diverse 52.318 52.318 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 901.707 Durch den Abschluss von Zinsswaps kann die Art der Verzinsung (variabel, fix) getauscht werden. Auf Seite 321 ist die Struktur der Finanzverbindlichkeiten (variable und fixe Verzinsung) inklusive der Effekte aus den Zinsswaps dargestellt. 35. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting Der Marktwert derivativer Finanzinstrumente entspricht jenem Wert, den die Gesellschaft bei Auflösung des Geschäfts am Bilanzstichtag erhalten würde oder bezahlen müsste. Dabei werden aktuelle Marktverhältnisse, vor allem das aktuelle Zinsniveau, Währungskursrelationen und die Bonität der Kontrahenten berücksichtigt. Diese Bewertungsparameter sind am Markt beobachtbar und allen relevanten Marktteilnehmern zugänglich. Die im Abschluss enthaltenen Marktwerte derivativer Instrumente entsprechen den durch Anwendung anerkannter finanzmathematischer Methoden ermittelten Barwerten, erweitert um Anpassungen gemäß IFRS 13 (Credit Value Adjustments CVA und Debit Value Adjustments DVA). Am Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte, die zur Absicherung von Transaktionsrisiken für einen Zeithorizont von bis zu zwölf Monaten abgeschlossen wurden. Die gesicherten Risikopositionen dieser Sicherungsgeschäfte sind in der währungsdifferenzierten Liquiditätsplanung der Gruppe dokumentiert. Diese Derivate sind als Cashflow Hedges einer zukünftigen Transaktion klassifiziert und werden während der Laufzeit in ihrer Marktwertveränderung gegen die Hedging Reserve bewertet. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abgebildet und besteht insbesondere aus den Credit und Debit Value Adjustments nach IFRS 13. Bei Fälligkeit wird die kumulierte, effektive Marktwertdifferenz aus dem sonstigen Gesamtergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Daneben bestanden Devisenswaps, die zur Absicherung von Cash Pool- und Bankkontensalden in Fremdwährung eingesetzt werden. Da die Währungsdifferenzen der mit diesen Instrumenten gesicherten Kontensalden in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht werden, erfolgt die Abbildung der Marktwertdifferenzen der Sicherungsgeschäfte ebenfalls in der Gewinn- und Verlustrechnung. Es handelt sich um eine natürliche Sicherungsbeziehung, weshalb kein Hedge Accounting erfolgt. Zum Stichtag wurden zwei Zinsswaps zur partiellen Absicherung des Zinsaufwandes eingesetzt und unter Anwendung von Cashflow Hedge Accounting über die Hedging Reserve bewertet. Der ineffektive Teil der Marktwertveränderung wird durch die hypothetische Derivatmethode ermittelt und in der Gewinn-und Verlustrechnung abgebildet. Die eingesetzten Cross Currency Swaps sind Derivate, die die Nettoinvestitionen der Gruppe in verschiedenen Fremdwährungen (US-Dollar, britische Pfund, kanadische Dollar) absichern und daher als Net Investment Hedges dargestellt werden. Die Effektivität dieser Sicherungsbeziehungen wird zumindest quartalsweise mit ihrer kumulierten Marktwertveränderung im Vergleich zur kumulierten Währungsdifferenz der gesicherten Position gemessen, welche durch ein hypothetisches Derivat repräsentiert wird. Der effektive Teil der Sicherungsbeziehung wird in der Hedging Reserve erfasst, der ineffektive Teil in der Gewinn- und Verlustrechnung. 31.12.2022 31.12.2021 Währung Nominalbetrag Marktwert Währung Nominalbetrag Marktwert in Tsd. Landeswährung in TEUR in Tsd. Landeswährung in TEUR Devisentermingeschäfte NOK 430.852 1.371 NOK 267.939 –385 GBP 72.986 2.185 GBP 122.286 –2.093 USD 10.000 18 USD 135.000 237 DKK 19.000 1 DKK 27.000 0 CAD 0 0 CAD 30.000 –131 CZK 207.692 –233 CZK 479.476 –194 HUF 4.493.824 –264 HUF 2.615.395 318 PLN 77.403 –495 PLN 33.854 115 SEK 184.374 352 SEK 263.088 124 RUB 0 0 RUB 103.262 26 RON 5.000 4 RON 0 0 CHF 0 0 CHF 12.500 –448 BGN 9.500 0 BGN 3.000 0 HRK 0 0 HRK 5.000 0 TRY 51.370 –54 TRY 0 0 EUR 259.487 –595 EUR 199.123 1.365 USD/NOK 6.212 96 USD/NOK 776 188 TRY/USD 35.605 –75 TRY/USD 0 0 USD/TRY 200 8 USD/TRY 0 0 Zinsswaps EUR 206.667 27.100 EUR 218.000 1.110 Cross Currency Swaps GBP/EUR 85.000 4.609 GBP/EUR 85.000 –2.381 USD/EUR 120.000 –787 USD/EUR 80.000 –1.240 PLN/EUR 0 0 PLN/EUR 60.000 876 CAD/EUR 47.500 304 CAD/EUR 47.500 –15 CZK/EUR 0 0 CZK/EUR 700.000 –1.666 33.545 –4.194 36. Angaben zu Finanzinstrumenten Finanzinstrumente werden in drei Ebenen klassifiziert, welche die Bewertungssicherheit widerspiegeln. Wienerberger verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen: Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind Finanzinstrumente, die in der Wienerberger Gruppe regelmäßig zu beizulegenden Zeitwerten bilanziert werden, werden zum Großteil der Stufe 1 (Fondsanteile, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien, siehe Anmerkung 25. Forderungen, Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte) oder Stufe 2 (sonstige Finanzinstrumente und derivative Finanzinstrumente, siehe Anmerkung 35. Derivative Finanzinstrumente und Hedge Accounting) zugerechnet. In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den jeweiligen Hierarchiestufen vorgenommen. Sonstige Wertpapiere werden teilweise auch der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet. Dabei handelt es sich um Rückdeckungsversicherungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, welche nicht mit der Rückstellung saldiert werden dürfen. Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen werden zum beizulegenden Zeitwert bilanziert, welcher auf Basis zugrundeliegender Ergebnisplanungen in einem DCF Verfahren ermittelt wird. Die Bewertung erfolgt somit gemäß Stufe 3 der Bewertungshierarchie. Bei den zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich um bedingte Kaufpreisverbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Kauf von Unternehmensanteilen, welche sich im Wesentlichen auf eine Verbindlichkeit von 10.907 TEUR für 20.33 % der ausstehenden Anteile an der Vargon d.o.o. bezieht. Die Verkaufsoption wurde auf Basis des vereinbarten Kaufpreises bis zum Zeitpunkt der erwarteten Ausübung durch den Käufer abgezinst, weshalb die Verbindlichkeit der Stufe 3 in der Bewertungshierarchie zugeordnet wird. Ferner besteht eine bedingte Kaufpreisverbindlichkeit in Höhe von 560 TEUR aus anderen Unternehmenserwerben. Darüber hinaus resultieren insgesamt weitere 1.036 TEUR unbedingte Verbindlichkeiten aus Unternehmenserwerben. Die im Vorjahr zu Buche stehende Verbindlichkeit über den Erwerb des ausstehenden Anteilsbesitzes von 15% an der Vesterled Teglvaerk A/S, Helligsø Teglvaerk A/S and Egersund Tegl a.m.b.a in Höhe von 8.745 TEUR wurde im Geschäftsjahr 2022 getilgt. Folgende Tabelle stellt alle finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die bei Wienerberger zum beizulegenden Zeitwert bilanziert werden: Zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2022 Aktiva Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen 16.355 16.355 Aktien 76 76 Fondsanteile 5.146 5.146 Sonstige 332 332 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 5.222 16.687 21.909 Derivate aus Cashflow Hedges 31.086 31.086 Derivate aus Net Investment Hedges 8.026 8.026 Sonstige Derivate 602 602 Derivate mit positivem Marktwert 39.714 39.714 Passiva Derivate aus Cashflow Hedges 1.278 1.278 Derivate aus Net Investment Hedges 3.899 3.899 Sonstige Derivate 992 992 Derivate mit negativem Marktwert 6.169 6.169 Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit 11.467 11.467 in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2021 Aktiva Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen 17.319 17.319 Aktien 64 64 Fondsanteile 5.881 5.881 Sonstige 340 340 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 5.945 17.659 23.604 Derivate aus Cashflow Hedges 1.893 1.893 Derivate aus Net Investment Hedges 876 876 Sonstige Derivate 1.748 1.748 Derivate mit positivem Marktwert 4.517 4.517 Passiva Derivate aus Cashflow Hedges 2.428 2.428 Derivate aus Net Investment Hedges 5.301 5.301 Derivate aus Fair Value Hedges 448 448 Sonstige Derivate 534 534 Derivate mit negativem Marktwert 8.711 8.711 Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit 13.945 13.945 Die Entwicklung von Finanzinstrumenten, die der Stufe 3 zuzuordnen sind, ist in folgender Tabelle dargestellt: Beteiligungen Sonstige Wertpapiere Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit in TEUR 2022 2021 2022 2021 2022 2021 Stand 1.1. 17.319 13.159 340 679 13.945 17.558 Zugänge 1.781 7 0 0 0 0 Veränderungen Konsolidierungskreis 13 16 0 0 10.812 0 Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung –2.758 4.150 –8 –339 –3.964 70 Abgänge 0 –13 0 0 –9.326 –3.683 Stand 31.12. 16.355 17.319 332 340 11.467 13.945 Kredite und Forderungen sowie Verbindlichkeiten werden bei Wienerberger grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert, wobei bei Krediten und Forderungen ein Abschlag in Höhe der gewichteten erwarteten Ausfälle vorgenommen wird. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt bei Anleihen anhand von Marktpreisen (Stufe 1), während der Zeitwert von Darlehen in einem kapitalwertorientierten Bewertungsverfahren hergeleitet wird und der Stufe 2 zuzuordnen ist. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Rückerstattungsverbindlichkeiten, gewährte Darlehen sowie sonstige Forderungen und Verbindlichkeiten haben zum Großteil eine Fälligkeit von unter einem Jahr. Die jeweiligen Buchwerte entsprechen daher weitgehend den beizulegenden Zeitwerten, weshalb sie nicht gesondert angeführt werden. Zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierte finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten Beizulegender Zeitwert in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2022 Aktiva Sonstige Forderungen 6.483 6.483 Passiva Langfristige Darlehen 401.782 404.839 Revolvierende Kredite 26.235 26.133 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 108.632 109.334 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 536.649 540.306 Anleihen 636.243 656.833 Langfristige Darlehen 848 898 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 348 348 Leasingverbindlichkeiten 247.633 247.633 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen 32 32 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 636.243 248.861 905.744 Kaufpreisverbindlichkeit 1.036 1.036 Beizulegender Zeitwert in TEUR Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Buchwert zum 31.12.2021 Aktiva Sonstige Forderungen 29.871 29.871 Passiva Langfristige Darlehen 484.901 486.425 Revolvierende Kredite 34.739 34.644 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 107.742 107.616 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 627.382 628.685 Anleihen 693.353 655.488 Langfristige Darlehen 910 898 Kurzfristige Darlehen und Vorlagen 48 48 Leasingverbindlichkeiten 245.273 245.273 Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 693.353 246.231 901.707 Kaufpreisverbindlichkeit 1.708 1.708 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Umsatzerlöse: Erträge aus Lieferungen und Leistungen werden realisiert, wenn die Kontrolle aus dem gelieferten Gegenstand auf den Käufer übergegangen ist. Bei Wienerberger erfolgt dies in der Regel zum Zeitpunkt der Lieferung an den Kunden. In einzelnen Fällen wird der Umsatz bereits während der Produktion realisiert, wenn ein Vermögenswert kundenspezifisch ohne alternative Nutzungsmöglichkeit produziert wird und ein durchsetzbarer Zahlungsanspruch gegenüber dem Kunden besteht. Bei Fertigungsaufträgen erfolgt die Umsatzrealisierung auf Basis des Produktionsfortschritts und wird in der Regel mittels outputorientierter Methoden (z.B. anhand der produzierten Menge im Verhältnis zur Gesamtmenge) berechnet. Umsätze aus Serviceleistungen werden hingegen in einem inputorientierten Verfahren auf Basis der zum Stichtag angefallenen Kosten im Vergleich zu den erwarteten Gesamtkosten des Auftrags (cost-to-cost Methode) erfasst. Hierbei handelt es sich z.B. um 3D-Modelle für Gebäudeplanungen, die im Rahmen des Building Information Modelling erstellt werden. Zeichnet sich eine Kostenüberschreitung eines Auftrages über vereinbarte Erlöse ab, so ist eine Drohverlustrückstellung zu bilden. Variable Gegenleistungen werden nur bis zu jener Höhe in den Umsatzerlösen erfasst, als hochwahrscheinlich ist, dass es zukünftig zu keiner signifikanten Stornierung dieser Beträge kommt. Die Darstellung der Umsatzerlöse erfolgt abzüglich von Rabatten, Skonti, Boni, Vertragsstrafen sowie Rückgaberechten. Der Ansatz variabler Gegenleistungen basiert im Wesentlichen auf historischen Daten. Auch Zahlungen an Kunden werden von den Umsatzerlösen in Abzug gebracht, so sie keine Zahlungen für eigenständig abgrenzbare Güter und Dienstleistungen darstellen. Herstellkosten: Die Kosten der verkauften Produkte (Umsatzkosten) beinhalten direkt zurechenbare Material- und Fertigungseinzelkosten sowie anteilige Gemeinkosten der Produktionsanlagen. Weitere Bestandteile der Herstellkosten bilden aufgrund einer Unterauslastung der Anlagen nicht aktivierbare Produktionsfixkosten, Abwertungen von Vorräten sowie die Anschaffungskosten verkaufter Handelswaren. Zuschüsse der öffentlichen Hand: Wienerberger passiviert Zuschüsse der öffentlichen Hand zu ihren beizulegenden Zeitwerten und weist deren periodenkonforme Auflösung unter den sonstigen Erträgen aus, wenn ausreichend Sicherheit besteht, dass alle Bedingungen erfüllt sind, die zum Erhalt der Zuwendungen berechtigen. Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen durch die gewichtete Anzahl der ausgegebenen Aktien (abzüglich der eigenen Aktien) dividiert wird. Immaterielle Vermögenswerte: Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden, soweit identifizierbar, mit deren Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen und Wertminderungen, angesetzt. Aktivierte Marken, die zum Erwerbszeitpunkt bereits über einen langen Zeitraum etabliert sind und weiterhin fortgeführt werden, zählen bei Wienerberger zu den immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer, welche jährlichen Werthaltigkeitstests unterzogen werden. Firmenwerte: Firmenwerte, die im Rahmen von Unternehmenserwerben entstehen, werden gemäß IFRS 3 zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet und nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal im Jahr auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Sachanlagevermögen: Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare oder nutzungsbedingte (Tongruben) Abschreibungen, angesetzt. Bei selbst erstellten Anlagen werden angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten, nicht jedoch Kosten der allgemeinen Verwaltung und des Vertriebs, aktiviert. Während der Bauphase von qualifizierten Vermögenswerten des Anlagevermögens werden gemäß IAS 23 die anfallenden Fremdkapitalkosten unter den Anschaffungskosten aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beinhalten bei Wienerberger auch Kosten für Produktentwicklung, Verfahrenstechnik, Verbesserung von Umweltstandards sowie Labortätigkeiten. Die Entwicklungskosten werden, sofern sie die Ansatzkriterien von IAS 38 erfüllen, in der jeweiligen Kategorie des Anlagevermögens aktiviert. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen, die in Komponenten aufgeteilt werden (Komponenten-Ansatz). Dafür werden folgende konzerneinheitliche Nutzungsdauern angesetzt: Produktionsgebäude (inkl. Lagerhallen) 10 ‑ 40 Jahre Sonstige Maschinen 4 ‑ 30 Jahre Verwaltungs- und Wohngebäude 40 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 4 ‑ 15 Jahre Gebäudeinfrastruktur 4 ‑ 40 Jahre Kundenstamm 5 ‑ 15 Jahre Öfen und Trockner 5 ‑ 30 Jahre Sonstiges immaterielles Anlagevermögen 4 ‑ 10 Jahre Reparaturkosten, die die geplante Nutzungsdauer nicht verlängern, werden als laufender Aufwand verbucht. Die laufende Abschreibung wird ausgesetzt, wenn eine Anlage gemäß IFRS 5 als zur Veräußerung vorgesehen qualifiziert wird. Werden Anlagen verkauft oder aufgegeben, wird der Gewinn oder Verlust aus der Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert bzw. ein Abwertungsbedarf unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst. Leasingverhältnisse: Wienerberger beurteilt als Leasingnehmer bei Vertragsbeginn, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet und setzt gemäß IFRS 16 den Barwert der Leasingzahlungen als Leasingverbindlichkeit sowie als Nutzungsrecht, erhöht um anfängliche direkte Kosten und geleistete Vorauszahlungen, an. Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte werden entsprechend der Anwendungserleichterung weiterhin linear als Aufwand für Mieten und Leasing über den Zeitraum des jeweiligen Leasingvertrages erfasst. Die Aktivitäten des Konzerns als Leasinggeber sind nicht wesentlich. Wertminderungen von nicht finanziellen Vermögenswerten: Gemäß IAS 36 werden Vermögenswerte regelmäßig bzw. im Falle, dass Hinweise auf eine dauerhafte Wertminderung vorliegen, auf einen möglichen Wertminderungsbedarf hin untersucht. Diese Überprüfung folgt dem Grundsatz der Einzelbewertung, sofern dem Vermögenswert Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden können. Getestet wird der Buchwert eines Vermögenswerts, indem ihm der erzielbare Betrag gegenübergestellt wird, welcher der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert ist. Eine Wertminderung auf den erzielbaren Betrag erfolgt dann, wenn dieser unter dem Buchwert zu liegen kommt. Der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist der Betrag, der durch den Verkauf eines Vermögenswerts unter Berücksichtigung der Veräußerungskosten erzielt werden würde. Der Nutzungswert wird hingegen in einem kapitalwertorientierten Verfahren als Barwert der Summe zukünftiger Zahlungsmittelzuflüsse aus einem Vermögenswert oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt. Immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer können keine unabhängigen Zahlungsmittelzuflüsse zugeordnet werden, weshalb ihre Werthaltigkeit im Verbund einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zumindest einmal im Jahr im Rahmen des Impairment Tests gemäß IAS 36 überprüft wird. Zuschreibungen werden vorgenommen, wenn Gründe für eine Wertminderung von Sachanlagen wegfallen bzw. eine Wiederverwertbarkeit von abgewerteten Sachanlagen gegeben ist. Einmal abgeschriebene Firmenwerte werden unter Beachtung von IAS 36 nicht wieder zugeschrieben. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und mit Ausnahme von Grundstücken linear abgeschrieben. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Die Anteile an assoziierten Unternehmen, auf die Wienerberger einen maßgeblichen Einfluss ausübt (in der Regel zwischen 20 % und 50 % der Anteile), und Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bewertet. Vorräte: Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellkosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten. Bei der Bewertung der Vorräte kommt das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Bei der Ermittlung der Herstellkosten werden die direkt zurechenbaren Kosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen unter Annahme einer Normalauslastung (zwischen 85 % und 100 % der Kapazität) einbezogen. Fremdkapitalzinsen sowie Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sind nicht Bestandteil der Herstellkosten im Umlaufvermögen. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden angemessene Abschläge berücksichtigt. Rückgaberechte: Wenn Wienerberger dazu verpflichtet ist, vom Kunden retournierte Produkte wie z.B. Paletten zurückzunehmen, werden die erwartete Zahlung als Rückerstattungsverbindlichkeit bilanziert und die Umsatzerlöse um diesen Betrag verringert. Gleichzeitig wird ein Vermögenswert für das Recht, die retournierten Produkte wieder zurückzunehmen, bilanziert. Die Rückerstattungsverbindlichkeit wird in den sonstigen Verbindlichkeiten, der Vermögenswert für erwartete Retouren in den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Die Schätzung der Rückgabequote stützt sich unter anderem auf historische Rückgabequoten. Emissionszertifikate: Gemäß IAS 20 und IAS 38 bewertet Wienerberger jene Emissionszertifikate, die aufgrund der EU-Emissionshandelsrichtlinien gratis zugeteilt wurden, mit Anschaffungskosten von null. Übersteigen die Emissionen die gratis zugeteilten Zertifikate, so wird eine Verbindlichkeit bilanziert. Entgeltlich erworbene Zertifikate werden zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Marktwerten am Bilanzstichtag bilanziert. Kassageschäfte von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag bilanziert. Ein finanzieller Vermögenswert wird dann ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf den Erhalt eines Cashflows daraus erloschen sind. Kredite und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt, wobei erkennbaren Einzelrisiken durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen wird. Zusätzlich erfolgt ein Abschlag für erwartete Kreditausfälle, welcher bei Forderungen für Lieferungen und Leistungen mittels Gewichtung unterschiedlicher wirtschaftlicher Szenarien berechnet wird. Langfristige zinsenlose oder unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von über einem Jahr werden mit dem abgezinsten Barwert angesetzt und um erwartete Wertminderungen in Abhängigkeit der Bonität des Geschäftspartners angepasst. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Finanzanlagen des langfristigen Vermögens werden aufgrund ihres Charakters als Eigenkapitalinstrumente gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei aus Änderungen der beizulegenden Zeitwerte resultierende Gewinne und Verluste erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst werden. Wertpapiere , die zur kurzfristigen Veranlagung in Form von Fondsanteilen, Schuldtitel von Kapitalgesellschaften und Aktien gehalten werden und im kurzfristigen Vermögen ausgewiesen sind, werden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei Wertänderungen abhängig von ihrem Charakter (Eigenkapital- oder Schuldinstrument) in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Gesamtergebnis erfasst werden. Der beizulegende Zeitwert ermittelt sich für börsennotierte Wertpapiere aus Börsenkursen, wohingegen nicht börsennotierte finanzielle Vermögenswerte über abgezinste Zahlungsströme in einem DCF (discounted cashflow) Modell bewertet werden. Bewertungsgewinne und -verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Derivative Finanzinstrumente: Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt ausschließlich zur Absicherung von Risiken, die aus der operativen Geschäftstätigkeit erwachsen. Devisentermingeschäfte werden zur Absicherung von Transaktionsrisiken und Zinsswaps zur Optimierung des fix bzw. variabel verzinsten Teils der finanziellen Verbindlichkeiten verwendet. Zins-Währungsswaps dienen der Absicherung von Nettoinvestitionen in Fremdwährungsgesellschaften. Alle derivativen Finanzinstrumente werden bei Vertragsabschluss sowie am Bilanzstichtag gemäß IFRS 13 zum beizulegenden Zeitwert unter Berücksichtigung des Kontrahenten-Ausfallsrisikos bewertet. Für börsennotierte Finanzinstrumente werden dazu die aktuellen Kurse herangezogen; für nicht börsennotierte Zinsinstrumente werden die beizulegenden Zeitwerte durch Abzinsung der künftigen Zahlungen unter Verwendung eines aktuellen Marktzinssatzes ermittelt. Gemäß IFRS 9 werden derivative Finanzinstrumente, die sich nicht in einer Hedge-Beziehung befinden, zum beizulegenden Zeitwert über die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet. Hedge Accounting: Wienerberger wendet die Vorschriften zu Sicherungsgeschäften gemäß IFRS 9 zur Absicherung von Bilanzposten (Translationsrisiko) sowie zur Absicherung zukünftiger Zahlungsströme (Transaktionsrisiko) an. Als Cashflow Hedge wird die Absicherung gegen Schwankungen zukünftiger Zahlungsströme bezeichnet. Die Marktbewertung der effektiven Sicherungsinstrumente erfolgt erfolgsneutral in der Hedging Reserve. Nicht effektive Anteile werden erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst. Ebenso erfolgt die Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb erfolgsneutral, wobei alle Wertänderungen des effektiven Anteils des eingesetzten Sicherungsinstruments unter der Hedging Reserve ausgewiesen werden. Das abgesicherte Risiko – das Ergebnis aus der Fremdwährungsumrechnung der besicherten Investition – wird im sonstigen Gesamtergebnis im Eigenkapital ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte: Wienerberger verfügt über nicht betriebsnotwendige Grundstücke und Bauten, deren Nutzenzufluss über einen Verkauf geplant ist. Gemäß IFRS 5 müssen langfristige Vermögenswerte, die zur Veräußerung gehalten werden, gesondert ausgewiesen werden, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind, wobei deren Veräußerung innerhalb eines Jahres höchstwahrscheinlich abgeschlossen sein muss. Sind die Voraussetzungen erfüllt, erfolgt ein separater Ausweis in der Bilanz, wobei die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten erfolgt. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Liquide Mittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände, erhaltene Schecks, Sichtguthaben, kurzfristig realisierbare Veranlagungen sowie Termineinlagen bei Finanzinstitutionen mit einer Fristigkeit von bis zu drei Monaten. Rückstellungen für Pensionen: In der Wienerberger Gruppe gibt es beitragsorientierte und leistungsorientierte Pensionszusagen. Bei beitragsorientierten Pensionszusagen (Defined Contribution Plans) bestehen nach der Zahlung der Prämien keine weiteren Verpflichtungen für den Arbeitgeber. Die Beitragszahlungen, die vom Arbeitgeber getragen werden, werden im Pensionsaufwand erfasst. Im Falle etwaiger Nachschussverpflichtungen, die von Wienerberger getragen werden, erfolgt eine Bilanzierung der Rückstellung wie bei leistungsorientierten Zusagen. Bei leistungsorientierten Pensionszusagen (Defined Benefit Plans) wird dem Mitarbeiter ein bestimmter Pensionsbetrag zugesagt. Das Risiko bezüglich der tatsächlichen Pensionsauszahlungshöhe wird bis zum Auszahlungszeitpunkt vom Unternehmen getragen. Die Rückstellungen für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen werden nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) errechnet. Bei der Bewertung von Altersversorgungsleistungen finden zukünftige Renten- und Gehaltssteigerungen Berücksichtigung. Die Pensionsrückstellungen werden von unabhängigen Versicherungsmathematikern kalkuliert. Die Pensionsrückstellungen werden mit dem Planvermögen saldiert, welches für die Abdeckung der Verpflichtungen gehalten wird. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden unter Berücksichtigung der latenten Steuern gemäß IAS 19 im Jahr des Entstehens im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die Zinskomponente der Leistungen nach Beendigung des Dienstverhältnisses wird gesondert im Finanzergebnis ausgewiesen. Die Aufwendungen der Dotierung der Pensionsrückstellung werden den unterschiedlichen Funktionsbereichen zugeordnet. Wegen ihres Versorgungscharakters werden jene US-amerikanischen Verpflichtungen, welche die Abgeltung von Krankheitskosten ehemaliger Mitarbeiter im Ruhestand betreffen, in der Position Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Rückstellungen für Abfertigungen: Abhängig von der Dienstzugehörigkeit haben österreichische Dienstnehmer aufgrund gesetzlicher Bestimmungen Anspruch auf eine Einmalzahlung bei Pensionsantritt bzw. Kündigung durch den Arbeitgeber. Für diese zukünftige Verpflichtung werden Rückstellungen für Abfertigungen gebildet. Ähnliche Verpflichtungen gibt es unter anderem in Frankreich, Italien, Polen oder der Türkei. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden auf Basis einer versicherungsmathematischen Berechnung nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit Method) berechnet. Für österreichische Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis nach dem 31.12.2002 begann, bezahlt der Arbeitgeber einen monatlichen Beitrag von 1,53 % des Bruttoentgelts in eine Mitarbeitervorsorgekasse ein. Hierbei handelt es sich gemäß IAS 19 um einen beitragsorientierten Plan, die Zahlungen des Arbeitgebers werden im Abfertigungsaufwand erfasst. Rückstellungen für Jubiläumsgelder: Einige Mitarbeiter in der Wienerberger Gruppe haben abhängig von ihrer Dienstzugehörigkeit Anspruch auf Jubiläumsgeldzahlungen. Für diese Verpflichtungen werden Rückstellungen nach der Projected Unit Credit Method berechnet. Etwaige versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst. Rückstellungen für Rekultivierungen: Rekultivierungsverpflichtungen für Tongruben werden beim Erwerb der Tongruben gemäß IAS 37 passiviert und gemäß IAS 16 im Zugang des Anlagevermögens dargestellt. Die der Rekultivierungsverpflichtung zugrunde gelegten Annahmen richten sich im Wesentlichen nach landesspezifischen Gegebenheiten. Langfristige Rückstellungen, deren Erfüllung nach einem Zeitraum von 12 Monaten zu erwarten ist, werden abgezinst und mit ihrem Barwert bilanziert. Rückstellungen für Garantien: Wienerberger gewährt insbesondere für Produktlösungen aus Ton Herstellergarantien, die dem Kunden zusichern, dass die betreffenden Produkte den vertraglich vereinbarten Spezifikationen entsprechen. Diese Garantien können in der Regel nicht separat erworben werden. Diese „assurance-type warranties“ führen zu einem Ansatz von Garantierückstellungen in der Bilanz gemäß IAS 37. Für die Berechnung der Garantierückstellung werden einerseits Einzelrisiken bewertet und andererseits ein Gesamtrisiko auf Basis von Erfahrungswerten aus der Vergangenheit berechnet. Eingetretene Schadensfälle werden dafür evaluiert und die Höhe potenzieller Verpflichtungen mittels stochastischer Methoden abgeleitet. In der Wienerberger Gruppe werden keine „service-type warranties“ mit Kunden abgeschlossen, die eine eigene Leistungsverpflichtung darstellen. Sonstige Rückstellungen: Sonstige gegenwärtige Verpflichtungen, die aus einem vergangenen Ereignis resultieren und wahrscheinlich zu einem Ressourcenabfluss führen, jedoch hinsichtlich ihrer Fälligkeit oder Höhe ungewiss sind, werden gemäß IAS 37 zu Vollkosten passiviert und als Rückstellung ausgewiesen. Latente Steuern: In Übereinstimmung mit IAS 12 werden alle temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz in die Berechnung der latenten Steuern einbezogen. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Hierzu werden die geplanten operativen Geschäftsergebnisse und die Ergebniswirkung aus der Umkehr von zu versteuernden temporären Differenzen berücksichtigt. Für die Ermittlung der latenten Steuern werden – unter Beachtung des lokalen Steuersatzes des betroffenen Konzernunternehmens – die bei der Auflösung der Unterschiedsbeträge erwarteten künftigen Steuersätze angewandt. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, wenn sie zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bereits gesetzlich beschlossen waren. Finanzielle Verbindlichkeiten: Verbindlichkeiten werden bei Zuzählung in Höhe des tatsächlich zugeflossenen Betrags (abzüglich Transaktionskosten) erfasst. Ein Unterschiedsbetrag zwischen dem erhaltenen Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit nach der Effektivzinsmethode verteilt und im Finanzergebnis erfasst. Eine Bewertung erfolgt daher zum Restbuchwert (at amortized cost). Fremdwährungsverbindlichkeiten werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Wienerberger hat bislang keinen Gebrauch vom Wahlrecht gemacht, beim erstmaligen Ansatz finanzielle Verbindlichkeiten nach IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet einzustufen. Verrechnungspreise: Zwischen den einzelnen operativen Segmenten bestehen teilweise regionale Liefer- und Leistungsbeziehungen. Bei Warenlieferungen erfolgt die Bestimmung konzerninterner Verrechnungspreise zu marktüblichen Bedingungen nach der Wiederverkaufspreismethode. Bei konzerninternen Leistungsbeziehungen erfolgt die Verrechnung zu marktüblichen Bedingungen nach der Kostenaufschlagsmethode. 37. Währungsumrechnung Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Diese ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben. Alle Bilanzpositionen mit Ausnahme jener des Eigenkapitals werden mit dem Devisenmittelkurs zum 31.12.2022 umgerechnet. Firmenwerte werden als Vermögenswert in der lokalen Währung bilanziert und ebenfalls mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag umgerechnet. Aufwands- und Ertragsposten werden mit Jahresdurchschnittskursen konvertiert. Eine Ausnahme von diesem Grundsatz bilden nur jene Aufwands- und Ertragsposten von Tochtergesellschaften in hyperinflationären Währungsräumen, bei denen eine Umrechnung mit dem Devisenmittelkurs zum Konzernabschlussstichtag erfolgt. Nicht realisierte Währungsumrechnungsdifferenzen aus langfristigen konzerninternen Gesellschafterdarlehen werden erfolgsneutral in den Unterschiedsbetrag Währungsumrechnung eingestellt. Ebenso werden Währungsumrechnungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs innerhalb der Bilanz und dem Durchschnittskurs innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen. Das währungsbedingte Translationsrisiko aus US-amerikanischen, kanadischen, britischen und aus einzelnen osteuropäischen Geschäftsaktivitäten wird durch den Abschluss von Cross Currency Swaps reduziert. Dabei wird in Höhe des abzusichernden Teils der auf Fremdwährung lautenden Vermögenswerte ein Cross Currency Swap abgeschlossen. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt entwickelt: Stichtagskurs Jahresdurchschnittskurs 31.12.2022 31.12.2021 2022 2021 Britische Pfund 0,88693 0,84028 0,85276 0,85960 Bulgarische Lev 1,95583 1,95583 1,95583 1,95583 Dänische Kronen 7,43650 7,43640 7,43956 7,43703 Kanadische Dollar 1,44400 1,43930 1,36949 1,48257 Kroatische Kuna 7,53650 7,51560 7,53487 7,52841 Norwegische Kronen 10,51380 9,98880 10,10261 10,16333 Polnische Zloty 4,68080 4,59690 4,68611 4,56518 Rumänische Lei 4,94950 4,94900 4,93131 4,92148 Russische Rubel 77,70000 85,30040 73,33214 87,15272 Schwedische Kronen 11,12180 10,25030 10,62958 10,14646 Tschechische Kronen 24,11600 24,85800 24,56593 25,64049 Türkische Lira 19,96490 15,23350 17,40879 10,51237 Ungarische Forint 400,87000 369,19000 391,28646 358,51612 US-Dollar 1,06660 1,13260 1,05305 1,18274 Risikobericht Risikopolitische Grundsätze Die Wienerberger Gruppe ist im Rahmen ihrer multinationalen Aktivitäten mit ihren Geschäftsbereichen, Vermögenswerten und Schulden sowie geplanten unternehmerischen Entscheidungen einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit unternehmerischem Handeln verbunden sind. Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds, indem mit dem Vorstand sowie verantwortlichen Business Unit Managern und Corporate Function Leitern regelmäßig eine Aktualisierung des bestehenden Risikokatalogs zur Identifizierung neuer Risiken durchgeführt wird. Dabei werden strategische und operative Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert, deren Auswirkungen auf den Cashflow bewertet und geeignete Risikobewältigungsstrategien und -maßnahmen getroffen und umgesetzt. Risikosituation und operative Risiken aus Absatzmärkten Wienerberger operiert als gut diversifizierter und resilienter Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen in den Endmärkten Neubau, Renovierung und Infrastruktur. Dabei ist die Gruppe von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist, wozu insbesondere die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und die Bauaktivität im Bereich des Neubaus, der Renovierungsaktivitäten sowie des öffentlichen Bausektors zählen. Des Weiteren beeinflussen das Konsumentenvertrauen, die Arbeitslosenrate, das langfristige Zinsniveau und die Verfügbarkeit von Krediten, die Steuergesetzgebung, Bauvorschriften und Fördergelder, Verfügbarkeit von Arbeitskräften am Bau sowie andere Faktoren, die außerhalb des Einflusses der Gruppe liegen, die Geschäftsaktivität. Die für die Geschäftstätigkeit von Wienerberger bestimmenden wirtschaftlichen Zyklen der Bauaktivität sind deutlich langfristiger als in anderen Bereichen und verlaufen in unterschiedlichen Märkten zeitlich versetzt. Unvorteilhafte Entwicklungen einiger oder all dieser Einflussgrößen können einen negativen Einfluss auf die Nachfrage nach Produkten und Systemlösungen von Wienerberger, die abgesetzten Mengen und das Preisniveau haben. Zyklische Schwankungen der Nachfrage bergen das Risiko von Überkapazitäten, die einen erhöhten Preisdruck, eine Verringerung der Margen sowie ungedeckte Kosten in der Produktion zur Folge haben können. In Bezug auf die Kostenverteilung ist bei Wienerberger zwischen dem keramischen Geschäft und dem Rohrgeschäft zu unterscheiden. Der Fixkostenanteil im keramischen Geschäft ist dabei aufgrund der vergleichsweise größeren Anlagenintensität höher als im Kunststoffrohrgeschäft. Die Produktionskapazitäten werden daher laufend analysiert und durch Maßnahmen wie temporäre oder endgültige Werksschließungen sowie Produktionsverlagerungen zu effizienteren Anlagen den Marktgegebenheiten angepasst. Die zentral- und osteuropäischen Märkte betrachtet Wienerberger aufgrund des Nachholbedarfs im Wohnungsneubau und in der Infrastruktur langfristig als Wachstumsmärkte. Für die Wienerberger Gruppe können sich Risiken aus einer schwächeren Nachfrage und einem höheren Preisdruck in diesen Wachstumsmärkten ergeben. Darüber hinaus stehen die Produkte von Wienerberger im Wettbewerb mit anderen Baustoffen wie Beton, Holz, Kalksandstein, Glas, Stahl oder Aluminium sowie im Bereich des Rohrgeschäfts, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels unserer starken Position als Qualitätsführer und durch die Entwicklung hochwertiger Produkte zielen wir darauf ab, dieses Risiko zu minimieren. Diese Weiterentwicklungen beziehen sich vor allem auf Verbesserungen der bauphysikalischen Eigenschaften sowie der Wirtschaftlichkeit. Die Geschäftsentwicklung im Bereich Kunststoffrohre wird wesentlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise, die normalerweise mit dem Erdölpreis korrelieren, beeinflusst. Synthetische Polymere stellen einen wesentlichen Teil der Produktionskosten von Kunststoffrohren dar. Die Volatilität der Rohstoffpreise hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Starke Schwankungen innerhalb eines Monats verlangen eine flexible Preispolitik, um diese Preisschwankungen zu kontrollieren bzw. gezielt an den Markt weiterzuleiten. Rasches Handeln im Preismanagement ist entscheidend, um nachhaltig profitable Ergebnisse zu sichern. Neben dem Preisrisiko besteht auch ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit ausreichenden Rohstoffen. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich. Mit wenigen Ausnahmen gibt es für die Rohstoffversorgung alternative Lieferantenoptionen, um dem Versorgungsrisiko zu begegnen. Die Baustoff- als auch die Infrastrukturaktivitäten sind saisonalen Schwankungen unterworfen, wobei die abgesetzten Mengen in der Zeit von April bis Oktober deutlich über denen des restlichen Jahres liegen. Die Ertragssituation der Wienerberger Gruppe hängt, so wie jene der gesamten Baustoff- und Infrastrukturaktivität, zum Teil von den Wetterbedingungen ab, mit dem Effekt, dass lange Frost- und Regenperioden durch geringe Bauaktivitäten einen spürbaren Effekt auf die Nachfrage haben. Zur bestmöglichen Vermeidung von Ergebnisschwankungen verfolgt Wienerberger eine Strategie der geografischen als auch Endmarkt-Diversifizierung bei gleichzeitiger Konzentration auf das Kerngeschäft, zu welchem Lösungen für Wand, Dach und Fassade sowie Flächenbefestigungen und Rohrsysteme zählen. Wienerberger versteht sich somit als Anbieter für Baustofflösungen im Wohn- und Nichtwohnbau und im Bereich der Infrastruktur. Unsere Aktivitäten unterliegen den üblichen lokalen Marktrisiken. Erreichte Positionen müssen kontinuierlich gegenüber Mitbewerbern und Substitutionsprodukten behauptet werden. Von Seiten unserer Kunden, worunter der Baustoffhandel eine wichtige Rolle einnimmt, erwarten wir weitere Zusammenschlüsse und damit erhöhten Preisdruck. Spezifische Marktsituationen können ebenfalls negative Effekte auf das Preisniveau haben, die Wienerberger zu einer laufenden Kontrolle und gegebenenfalls zur Anpassung der Preisstrategie zwingen können. Wienerberger verfolgt als multinationaler Konzern Geschäftsaktivitäten in Ländern, die sich in unterschiedlichen Phasen wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Entwicklung befinden. Somit können sich Risiken aus unvorteilhaften Änderungen der politischen, gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ergeben. Risiken aus Änderungen der Steuergesetzgebung in den betroffenen Märkten, Risiken aus einer Änderung der Besteuerung von Energieträgern, Risiken aus einer Änderung des Arbeitsrechts, Risiken aus der Koordination der internationalen Aktivitäten durch sprachliche und kulturelle Unterschiede sowie die Begrenzung der Möglichkeit einer Repatriierung von Gewinnen und Risiken durch die Verschärfung von gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich der Nutzung von Rohstoffen, Produktstandards oder -haftungsvorschriften sowie Umwelt- und Sicherheitsstandards können ebenfalls einen wesentlichen Einfluss auf die Aktivitäten der Wienerberger Gruppe haben. Zudem besteht in einigen Märkten wie Russland und Indien das Risiko der Enteignung von Produktionsanlagen ohne die Gewährung einer angemessenen Entschädigung. Weiters bestehen vor allem in diesen Märkten mögliche Steuerrisiken sowohl aus einer Änderung der Steuergesetzgebung als auch der Auslegungspraxis von geltendem Steuerrecht, die von Wienerberger aus momentaner Sicht weder nach Eintrittswahrscheinlichkeit noch nach Ausmaß quantifiziert werden können. Wienerberger hat keine Geschäftsaktivitäten in der Ukraine. Zudem beläuft sich der Anteil des Geschäfts in Russland auf weniger als 1 % des Konzernumsatzes. Im 2. Quartal hat Wienerberger AG die Veräußerung der russischen Aktivitäten im Rahmen eines Management-Buyouts in Folge des Russland-Ukraine-Konflikts bekanntgegeben und hat die diesbezüglichen Verhandlungen im 4. Quartal abgeschlossenen. Die Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden auf Seite 290 im Detail erläutert. Ferner hat das Management langfristige Vermögenswerte in Russland und Estland im 1. Quartal des Geschäftsjahres abgewertet (siehe Seite 284). Beschaffungs-, Produktions-, Investitions- und Akquisitionsrisiken Wienerberger verfügt über ein modernes und regionales Werksnetz, sodass das Risiko von Betriebsstörungen oder technisch bedingten längeren Produktionsausfällen gering ist. Die Versorgung unserer Fabriken mit dem Rohstoff Ton oder synthetischen Polymeren ist durch ausreichende Vorkommen und langfristige Lieferverträge abgesichert. Die Energiekosten, die beim Brennen von Ziegeln anfallen, machen einen wichtigen Teil der Gesamtkosten von Wienerberger aus. Im Jahr 2022 betrugen die gesamten Energiekosten der Wienerberger Gruppe 372.927 TEUR (Vorjahr: 279.934 TEUR) oder 7,5 % (Vorjahr: 7,0 %) des Umsatzes. Diese Kosten verteilen sich zu 57 % auf Erdgas, zu 37 % auf Strom und zu 6 % auf Sonstiges. Die Energiepreise sind von der Entwicklung an den internationalen und lokalen Märkten abhängig und Schwankungen unterworfen. Wienerberger minimiert daher das Risiko aus Energiepreisschwankungen in liberalisierten Märkten (insgesamt rund 90 % der Energiekosten) durch den Abschluss von Termingeschäften oder Fixpreisverträgen mit nationalen und internationalen Versorgern. Die Preise sind zum Teil mittelfristig und längerfristig fixiert. In einigen wenigen osteuropäischen Ländern (insgesamt rund 10 % der Energiekosten) sind die Preise für Erdgas staatlich reguliert, und es werden jährliche Lieferverträge mit lokalen Versorgern ausgehandelt. Wienerberger hat im Jahr 2014 für ihre keramischen Aktivitäten in der EU den Carbon Leakage Status erhalten. Durch eine neuerliche qualitative Bewertung im Jahr 2018 wurde die Ziegelindustrie auf der neuen Carbon Leakage Liste für die vierte Handelsperiode berücksichtigt. Das bedeutet, dass Wienerberger den Carbon Leakage Status behält und somit auch weiterhin einen großen Teil der benötigten CO2-Zertifikate gratis zugeteilt bekommen wird, wenngleich die freie Zuteilung künftig einem stärkeren Wettbewerb unterliegen wird. Wienerberger hat daher die ETS Strategy Task Force ins Leben gerufen, um sich auf diese Änderungen vorzubereiten. Die bereits in Implemententierung befindlichen Investitionen in Dekarbonisierung werden den negativen Effekt der geringeren Gratiszuteilung CO2-Zertifikaten erwartungsgemäß ausgleichen. Neben dem Preisrisiko besteht für Wienerberger ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit Energie (Erdgas und Elektrizität), insbesondere aufgrund des aktuellen Russland-Ukraine-Konflikts. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich und kann somit einen negativen Effekt auf das Betriebsergebnis haben, wenn die Nachfrage nicht aus Lagerbeständen gedeckt oder durch andere alternative Energieträger versorgt werden kann. Zur Steigerung des Wienerberger Unternehmenswerts werden neben der laufenden Optimierung (Operational Excellence) Produktinnovationen sowie interne und externe Wachstumsprojekte durchgeführt. Die zukünftige Rentabilität dieser Projekte ist in hohem Maße von der Investitionshöhe bzw. den Akquisitionspreisen sowie der Marktentwicklung abhängig. Alle Investitionsmaßnahmen müssen daher den Rentabilitätszielen für unsere Wachstumsprojekte gerecht werden. Weiters ergeben sich beim Eintritt in neue Märkte Risiken hinsichtlich Wettbewerb, Planungssicherheit, Einschätzung der politischen Lage und eines erfolgreichen, gewinnbringenden Organisationsaufbaus. Neue Projekte werden deshalb vor dem Start einer umfassenden qualitativen und quantitativen Analyse unterzogen. Finanzielle Risiken Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für Wienerberger neben dem Finanzierungsrisiko auch Zins- und Währungsrisiken. Zur Begrenzung und Steuerung dieser Risiken werden neben operativen Maßnahmen einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte und Swaps, eingesetzt. Alle Absicherungen aus Cashflow Hedges und Absicherungen der Investitionen in ausländische Teilbetriebe werden als in hohem Maße wirksam hinsichtlich der Erreichung der Kompensation der abgesicherten Risiken im Rahmen der Risikomanagementziele eingeschätzt. Es werden keine Derivate zu Spekulationszwecken gehalten. Die Refinanzierungsmöglichkeiten von Wienerberger sind durch zahlreiche finanzielle, gesamtwirtschaftliche und sonstige Einflussgrößen bestimmt, die sich dem Einfluss des Managements der Wienerberger AG entziehen. Diese Einflussgrößen beinhalten Kreditbedingungen (Covenants) in aktuellen und zukünftigen Kreditvereinbarungen sowie die Entwicklung des derzeitigen Ratings. Die Covenants sehen vor, dass eine Entschuldungsdauer (Nettoverschuldung / EBITDA) von 3,9 Jahren nicht überschritten werden darf, wobei diese am 31.12.2022 bei 1,1 Jahren lag. Ein Teil des Ergebnisses wird für Zinsen verwendet und steht somit nicht anderweitig zur Verfügung. Sollte sich das allgemeine Zinsniveau erhöhen, das Rating der Gruppe verschlechtern oder Covenants nicht eingehalten werden, können die zu zahlenden Zinsen durch größere Referenzzinssätze oder höhere Kreditrisikozuschläge steigen und höhere Finanzierungskosten sowie einen geringeren Cashflow nach sich ziehen. Nicht eingehaltene Covenants können auch zur Fälligstellung von Krediten führen. Währungsrisiken Ein bedeutender Teil der Umsatzerlöse und der Ergebnisse der Wienerberger Gruppe wird von Tochterunternehmen erwirtschaftet, die ihren Sitz nicht in der Eurozone haben. Im Berichtsjahr erzielte Wienerberger 60 % der Umsätze in Fremdwährung, hauptsächlich in osteuropäischen Währungen (20 %), dem US-Dollar (17 %) und dem britischen Pfund (12 %). Zahlungswirksame Währungsrisiken sind durch den lokalen Charakter des Baustoff- und Infrastrukturgeschäfts unwesentlich. Zahlungsflüsse in den bzw. aus dem Euro-Raum ergeben sich im Wesentlichen aus konzerninternen Dividenden- und Darlehensflüssen, Warenlieferungen und Dienstleistungen. Diese konzerninternen Zahlungsströme werden wechselkursabhängig von der Holding gesteuert. Aufgrund der dezentralen Gesellschaftsstruktur der Wienerberger Gruppe erfolgen Kreditfinanzierungen für kurzfristige Vermögenswerte und Eingangsrechnungen weitgehend in der jeweiligen Landeswährung der lokalen Gesellschaft. Währungsrisiken ergeben sich dadurch nur in sehr eingeschränktem Ausmaß, da die anfallenden Ausgangsrechnungen bei Auslandsgesellschaften zum Großteil ebenfalls in der jeweiligen lokalen Währung fakturiert werden und somit eine natürliche Absicherung vorliegt. Die Expositionen von finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Währungsrisiken sind in Anmerkung 34. Finanzinstrumente (Seite 302-304) dargestellt. Aus der Umrechnung ausländischer Einzelabschlüsse in die Konzernwährung Euro resultieren jedoch Währungsumrechnungsdifferenzen (Translationsrisiko), welche im Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung im sonstigen Konzern-Gesamtergebnis erfasst werden. Umsätze, Ergebnisse und Bilanzwerte der nicht im Euro-Raum ansässigen Gesellschaften sind daher vom jeweiligen Euro-Wechselkurs abhängig. Seit dem 30.06.2022 gilt ferner die Türkei als Hochinflationsland, weshalb gemäß IAS 29 mit dem 01.01.2022 der Abschluss des türkischen Tochterunternehmens basierend auf dem vom türkischen Institut „Turkish Statistical Institute“ veröffentlichten Preisindex angepasst wird (siehe Seite 265). Die Risikostrategie von Wienerberger sieht vor, das Translationsrisiko aus den Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften teilweise abzusichern. Im Folgenden sind die Konzernumsätze sowie das Capital Employed, welches unter Berücksichtigung von Devisentermingeschäften und Währungsswaps berechnet ist, nach Währungen dargestellt: Umsatz 2022 2021 in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in % Euro 2.015 40,5 1.788 45,0 Osteuropäische Währungen 988 19,9 865 21,7 Britische Pfund 600 12,1 460 11,6 US-Dollar 865 17,4 459 11,6 Sonstige 509 10,2 400 10,1 Konzernumsatz 4.977 100 3.971 100 Capital Employed 2022 2021 in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in % Euro 2.085 56,5 2.193 67,5 Osteuropäische Währungen 569 16,3 432 13,3 US-Dollar 352 13,3 253 7,7 Britische Pfund 233 6,7 189 5,8 Sonstige 252 7,2 181 5,6 Capital Employed nach Hedging-Effekt 3.491 100 3.248 100 Die Auswirkungen hypothetischer Wechselkursänderungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung werden im Rahmen von Sensitivitätsanalysen dargestellt. Im Zuge dieser Darstellung wird am Abschlussstichtag eine Jahresvolatilität als Änderung angenommen, welche auf Basis der täglichen Kursänderung des betreffenden Wechselkurses gegenüber dem Euro berechnet wird. Währungsrisiken resultieren gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art sind und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung bildet Differenzen langfristiger Darlehen aus der Finanzierung von Konzerngesellschaften sowie Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine Veränderung des Euro gegenüber den wichtigsten Währungen am Jahresabschlussstichtag um eine Jahresvolatilität würde die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und die Konzern-Gesamtergebnisrechnung wie folgt verändern: Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR 2022 2021 Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR EUR/GBP 7,74 % 4.431 –4.431 5,19 % 846 –846 EUR/PLN 9,03 % 1.617 –1.617 5,26 % 608 –608 EUR/SEK 7,30 % 1.336 –1.336 5,34 % 464 –464 EUR/HUF 13,51 % 791 –791 6,11 % 411 –411 EUR/RUB 53,43 % 483 –483 9,51 % 129 –129 EUR/NOK 10,31 % 369 –369 8,69 % 817 –817 EUR/USD 9,99 % 293 –293 5,60 % –6.560 6.560 Sensitivität der Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2022 2021 Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR Jahres- volatilität bei Abwertung des EUR bei Aufwertung des EUR EUR/USD 9.99 % 4.171 –4.171 5.60 % 8.227 –8.227 EUR/PLN 9.03 % 2.747 –2.747 5.26 % 775 –775 EUR/NOK 10.31 % 2.506 –2.506 8.69 % 2.796 –2.796 EUR/TRY 12.55 % 1.958 –1.958 – – – EUR/GBP 7.74 % –1.686 1.686 5.19 % –2.090 2.090 EUR/SEK 7.30 % 1.569 –1.569 5.34 % –408 408 Zinsrisiken Das Zinsrisiko besteht aus zwei Komponenten: dem jeweils relevanten Wert der durchschnittlichen Laufzeit sämtlicher Finanzierungen und der Art der Verzinsung, wobei das Risiko bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen liegt. Eine Parallelverschiebung der Zinsstrukturkurve um 100 Basispunkte nach oben hätte eine Verringerung des Ergebnisses nach Steuern von 587 TEUR (Vorjahr: 1.418 TEUR) und über diese Veränderung in der Gewinn- und Verlustrechnung auch eine Veränderung des Eigenkapitals in gleicher Höhe zur Folge. Eine korrespondierende Senkung des Zinsniveaus hätte eine betragsmäßig gleiche Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern und des Eigenkapitals bedeutet. Die Risikopositionen der Wienerberger AG gegenüber Zinsänderungsrisiken aus Verbindlichkeiten mit fixer und variabler Verzinsung sind unten aufgegliedert. Für die Analyse des Zinsänderungsrisikos (fixe und variable Verzinsung) werden die Finanzverbindlichkeiten (Seite 302-304) um die Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) korrigiert und die kurzfristig fix verzinsten Finanzverbindlichkeiten als variabel verzinst ausgewiesen. Zur Abschätzung von Auswirkungen auf Periodenerfolg und Eigenkapital werden Sensitivitätsanalysen für fix verzinste und variabel verzinste Finanzverbindlichkeiten durchgeführt. in TEUR 2022 2021 Fix verzinst Variabel verzinst Fix verzinst Variabel verzinst Verzinsliche Finanzverbindlichkeiten 1.022.403 429.816 1.045.583,0 493.520 Umgliederung kurzfristige fix verzinste Finanzverbindlichkeiten –77.024 77.024 –68.824,0 68.824 Effekte aus derivativen Instrumenten (Hedging) 206.667 –206.667 218.000,0 –218.000 Finanzverbindlichkeiten nach Hedging-Effekt 1.152.046 300.173 1.194.759,0 344.344 Kreditrisiken Wienerberger hat bei Finanzgeschäften aufgrund interner Finanz- und Treasury-Richtlinien strenge Anforderungen an die Bonität von Finanzpartnern. Da Wienerberger nur mit Finanzpartnern zusammenarbeitet, deren Rating auf eine gute Bonität schließen lässt und Limits pro Kontrahent in Abhängigkeit seiner Bonität vergeben werden, ist das im Rahmen der Anlage liquider Mittel und Wertpapiere entstehende Kreditrisiko begrenzt. Bonitätsrisiken bestehen jedoch grundsätzlich auch für Finanzpartner mit bester Bonität, weshalb die Entwicklungen auf den Finanzmärkten von Wienerberger laufend beobachtet und die Kreditlimits entsprechend angepasst werden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die übrigen sonstigen Forderungen (inklusive Forderungen aus laufenden Ertragsteuern) zeigen zum Bilanzstichtag gegliedert nach Regionen folgende maximale Exposition gegenüber Kreditrisiken: Kreditrisiko 2022 2021 in MEUR Anteil in % in MEUR Anteil in % Westeuropa 295,6 59 259,3 56 Zentral-Osteuropa 98,0 20 97,6 21 Nordamerika 93,9 19 95,8 21 Sonstige Welt 10,9 2 10,3 2 Summe Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und übrige sonstige Forderungen 498,3 100 463,0 100 davon gegen Ausfälle versichert 290,0 244,5 Der Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen besteht zum überwiegenden Teil aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Baustoffhändlern und Großkunden. Bei einer Überfälligkeit von mehr als 360 Tagen wird ein Ausfall angenommen und die Forderung zur Gänze abgeschrieben. Forderungen werden ausgebucht, wenn auf Basis einer rechtlichen Grundlage davon ausgegangen werden kann, dass keine Zahlung mehr zu erwarten ist. Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Wertberichtigungen stellen sich wie folgt dar: 2022 2021 in MEUR Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Nicht fällig 296,9 –1,4 295,5 292,2 –1,4 290,8 Bis 30 Tage überfällig 64,4 –1,6 62,8 41,6 –1,2 40,4 31 bis 60 Tage überfällig 11,2 –0,8 10,4 8,6 –1,0 7,6 61 bis 90 Tage überfällig 3,6 –1,1 2,5 2,7 –0,9 1,8 Mehr als 90 Tage überfällig 20,0 –16,7 3,3 14,6 –11,8 2,8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 396,1 –21,6 374,5 359,7 –16,3 343,4 Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus der Finanzierungstätigkeit sowie Forderungen gegenüber at-equity einbezogenen Gesellschaften und verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen. Im Berichtsjahr wurden Wertminderungen im Wesentlichen für erwartete Ausfälle in den nächsten 12 Monaten berechnet, da sich die Einschätzung der Zahlungsfähigkeit der Kontrahenten nicht maßgeblich verändert hat. Ein Ausfall wird grundsätzlich auf Basis allgemein anerkannter Ratingklassen sowie extern verfügbarer oder intern ermittelter Bonitäten definiert. Zusätzlich werden weitere intern verfügbare Informationen zur Beurteilung des Ausfallsrisikos herangezogen. Am Bilanzstichtag bestanden keine (Vorjahr: 2) Forderungen, für welche ein erwarteter Kreditverlust über die Restlaufzeit angenommen wurde. Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen lassen sich in folgende Risikoklassen einteilen: Risikoklassen 2022 2021 in MEUR Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Brutto- forderung Wert- minderung Buchwert Grade 1: Geringes Risiko 3,2 0,0 3,2 21,9 –0,1 21,8 Grade 2: Mittleres Risiko 24,2 0,0 24,2 29,3 –0,2 29,1 (Teil-) Ausfall 1,1 –0,8 0,3 1,1 –0,8 0,3 Gewährte Darlehen und sonstige langfristige Forderungen 28,5 –0,8 27,7 52,3 –1,1 51,2 Werberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gewährten Darlehen lassen sich wie folgt überleiten: Wertberichtigungen 2022 2021 in MEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Darlehen und langfristige Forderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Darlehen und langfristige Forderungen Stand 1.1. 16,3 1,1 17,0 1,1 Währungsumrechnung 0,2 0,0 0,0 0,0 Vorsorge für erwartete Kreditverluste 5,0 0,0 0,7 0,0 Veränderungen Konsolidierungskreis 0,8 0,0 0,0 0,0 Abgänge Wertberichtigungen –0,7 –0,3 –1,4 0,0 Stand 31.12. 21,6 0,8 16,3 1,1 Liquiditätsrisiken Der Erhalt der Liquidität und die Sicherung einer gesunden finanziellen Basis stehen im Zentrum der Unternehmensstrategie von Wienerberger. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch originäre Wachstumsmaßnahmen und Kostensenkungen, aktives Working Capital Management und die Verminderung der Investitionsausgaben auf ein notwendiges Minimum. Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capitals sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten (aktives Kapazitätsmanagement) nur unzureichend oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden. Die Steuerung der Liquidität erfolgt unter anderem auch über eine quartalsweise rollierende Liquiditätsplanung sowie durch eine laufende Analyse der Geldumschlagsdauer (Cash Conversion Cycle), die sich aus dem durchschnittlichen Lieferantenziel, der Lagerdauer von Vorräten und der Forderungsumschlagsdauer errechnet und im Jahresdurchschnitt 62 Tage beträgt (Vorjahr: 61 Tage). Zum Bilanzstichtag gerechnet verbesserte sich die Außenstandsdauer der Forderungen im Vergleich zum Vorjahr von 32 auf 27 Tage. Bezüglich Liquiditätsrisiken aus Verbindlichkeiten wird auf die Analyse der vertraglichen Cashflows auf Seite 301 verwiesen. Zum Bilanzstichtag bestanden kommittierte Kreditlinien in Höhe von 400.000 TEUR (Vorjahr: 400.000 TEUR), von denen 400.000 TEUR nicht gezogen waren (Vorjahr: 383.000 TEUR). Rechtliche Risiken Abhängig von der Marktstellung in einzelnen Ländern sowie der Größe von beabsichtigten Akquisitionen unterliegen Transaktionen wettbewerbsrechtlichen Genehmigungsverfahren. Dadurch könnten sich bei Akquisitionen bzw. Zusammenschlüssen Verzögerungen bzw. in einzelnen Fällen auch Untersagungen von Übernahmen ergeben. Wienerberger prüft kartellrechtliche Risiken bereits intensiv im Vorfeld mit nationalen und internationalen juristischen und betriebswirtschaftlichen Experten, um dieses Risiko zu minimieren. Eine Untersagung einer Akquisition ist bisher noch nicht vorgekommen. Im Zusammenhang mit Liegenschaftstransaktionen in der Vergangenheit haftet die Wienerberger AG im Falle einer Kontaminierung und daraus entwachsenden Folgeschäden, die in den Zeitraum der Eigentümerschaft fallen. Der Konzern unterliegt in verschiedenen Ländern lokalem Steuerrecht, aus deren Weiterentwicklung sich gegebenenfalls finanzielle Auswirkungen in Form von geänderten Abgaben und Steuern ergeben können. Im Februar 2023 hat die ungarische Regierung für Unternehmen der Berg- und Tagbauindustrie mit sofortiger Wirkung ein Gesetz zur Besteuerung von Absatzsteigerungen über einer gesetzlichen Schwelle erlassen. Wienerberger prüft derzeit die finanziellen Auswirkungen auf das operative Geschäft von Ungarn, welches ca. 3,3 % des Umsatzes der Gruppe ausmacht. Andere Risiken Wienerberger ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften (Environment Social Governance, ESG) betroffen, wodurch Investitionen in die Einhaltung dieser Vorschriften entstehen können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften birgt für Wienerberger das Risiko der Verhängung von Bußgeldern, von Schadenersatzforderungen sowie das Risiko des Entzugs von Betriebsanlagengenehmigungen. Die Werke der Wienerberger Gruppe leisten im Hinblick auf die Vermeidung von Umweltbelastungen mehr, als die derzeitigen gesetzlichen Auflagen vorschreiben. Verschärfte Umweltstandards stellen Wienerberger jedoch laufend vor neue Herausforderungen. Durch die Kenntnis der aktuellen gesetzlichen und vertraglichen Vorschriften sowie durch die Zusammenarbeit mit Experten und externen Beratern werden rechtliche Verpflichtungen berücksichtigt und eingehalten. Risiken aus der Rekultivierung von Tongruben sind Bestandteil des operativen Geschäfts von Wienerberger und werden laufend überwacht. Als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen verpflichten wir uns freiwillig zur transparenten Darstellung von klimarelevanten Chancen, aber auch von Risiken. Die Identifizierung und Analyse klimabezogener Risiken ist Teil des Gesamtrisikomanagementansatzes von Wienerberger. Seit 2020 unterstützen wir daher die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) in Bezug auf die Identifizierung, Analyse und Bewertung von physischen und transitorische Risiken. Risiken eines Ausfalls unserer zentral geführten konzernweiten Datenverarbeitung aufgrund von Elementarereignissen werden durch parallele Installation der Systeme in räumlich getrennten Rechenzentren sowie Cloud-Lösungen minimiert. Aufgrund von Krankheitsfällen, die durch Asbest verursacht wurden, sind gegen einige Baustoffunternehmen mit Präsenz in den USA Sammelklagen eingereicht worden. Nach Überprüfung unserer amerikanischen Aktivitäten halten wir dieses Risiko für minimal, da keine unserer Tochtergesellschaften jemals Asbestprodukte hergestellt oder gehandelt hat. Einige ältere Gebäude der Wienerberger Gruppe bestehen zu einem bestimmten Anteil aus Asbestprodukten. Wienerberger stellt mit äußerster Sorgfalt sicher, dass diese Produkte kein direktes Risiko gegenüber den Mitarbeitern darstellen und engagiert Spezialisten und Berater im Zeitpunkt der Entfernung derartiger Produkte. Die Wienerberger Gruppe steht auch hinsichtlich ihrer Mitarbeiter in Konkurrenz zum Mitbewerb. Um Nachwuchsführungskräfte auszubilden und an Führungspositionen heranzuführen, hat Wienerberger Programme wie die Vertriebsakademie, den Werksleiterlehrgang und das Ready4Excellence Programm geschaffen. Dadurch, sowie durch individuelle Weiterbildungsmaßnahmen versucht Wienerberger, seine Mitarbeiter optimal auszubilden und an das Unternehmen zu binden (weitere Informationen sind im Wienerberger Nachhaltigkeitsbericht enthalten). Die am 11. März 2020 durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene Covid-19 Pandemie führte in den Ländern, in denen Wienerberger tätig ist teilweise zu strikten Gesundheitsvorschriften. Durch die Beibehaltung streng geregelter Arbeitsabläufe und Hygienevorschriften sowohl in den Werken als auch an den Verwaltungsstandorten minimiert Wienerberger das Risiko einer Clusterbildung an den Standorten. Sonstige Angaben 38. Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Folgende Unternehmen und Personen werden als Wienerberger nahe stehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie deren nahe Familienangehörige, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunternehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, werden zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt. Die Geschäftsbeziehungen zu dem Unternehmen nahestehenden Personen, insbesondere zu Mitgliedern des Vorstands und des Aufsichtsrats der Wienerberger AG, sind in Anmerkung 12. Personalaufwand angeführt, soweit Zahlungen aus Vorstandsverträgen und Aufsichtsratsmandaten betroffen sind. Die ANC Privatstiftung und ihre Beteilgungsgesellschaften betreiben das im Jahr 2001 von der Wienerberger AG übertragene Deponiegeschäft in Österreich und halten Vermögenswerte (insbesondere Liegenschaften und Wertpapiere) in eingeschränktem Ausmaß. Der Vorstand der ANC Privatstiftung besteht aus drei Mitgliedern, wobei ein Mitglied dem Wienerberger Top Management angehört. Die Bilanzsumme der ANC Privatstiftung betrug zum Bilanzstichtag 35.020 TEUR (Vorjahr: 32.853 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Grundstücken und Bauten in Höhe von 6.920 TEUR (Vorjahr: 7.350 TEUR) und aus Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von 23.562 TEUR (Vorjahr: 21.189 TEUR). Zum 31.12.2022 hatte die ANC Privatstiftung Rückstellungen in Höhe von 10.502 TEUR (Vorjahr: 11.071 TEUR) und keine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten. Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden Darlehensforderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 31.12.2022 auf 17.079 TEUR (Vorjahr: 16.494 TEUR), jene gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 4.043 TEUR (Vorjahr: 4.912 TEUR). Darüber hinaus stehen am Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 204 TEUR (Vorjahr: 419 TEUR), welche den Verkauf von Anlagen beinhalten, sowie gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen in Höhe von 559 TEUR (Vorjahr: 27 TEUR) zu Buche. Im Geschäftsjahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 1.308 TEUR (Vorjahr: 4.863 TEUR) gegenüber Gemeinschaftsunternehmen erzielt. Weitere Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen betreffen bezogene Tonlieferungen von 1.044 TEUR (Vorjahr: 855 TEUR) sowie Mietleistungen von 320 TEUR (Vorjahr: 316 TEUR) gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen. Zudem wurden im Geschäftsjahr 2022 Produkte im Wert von 956 TEUR (Vorjahr: 834 TEUR) an ein nahe stehendes Unternehmen verkauft. Transaktionen gegenüber nahestehenden natürlichen Personen betragen im Jahr 2022 257 TEUR (Vorjahr 270 TEUR). 39. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Jänner 2023 hat die Gruppe 100% der Anteile an der Ziegelwerk Otto Bergmann GmbH in Steinheim, Deutschland, erworben. Mit dem Erwerb dieses Werkes, das sich auf die Produktion von hochwärmedämmenden Hintermauerziegeln spezialisiert hat, erweitert die Gruppe ihre Produktionskapazitäten und stärkt ihre regionale Marktposition. Im Februar 2023 wurden 100% der Anteile an der Komproment Holding af 2007 ApS, und damit jeweils 100% der Anteile an deren unmittelbaren Tochterungernehmen Krompoment ApS und der Krompoment Danish Building Design ApS in Støvring, Dänemark, erworben. Die Komproment Unternehmensgruppe ist ein führender Anbieter von Verkleidungen und Fassadenlösungen. Beide Gesellschaften wurden im ersten Quartal 2023 erstkonsolidiert, wobei die Kaufpreisallokation jeweils vorläufig ist. Der konsolidierte Konzernabschluss wurde vom Vorstand der Wienerberger AG am 14. März 2023 aufgestellt und dem Aufsichtsrat am 24. März 2023 zur Veröffentlichung vorgelegt. Wien, am 14. März 2023 Der Vorstand der Wienerberger AG Heimo Scheuch Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG CEO Gerhard Hanke Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG CFO Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG COO WBS Harald Schwarzmayr Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG COO WPS Erklärung des Vorstands Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, am 14. März 2023 Der Vorstand der Wienerberger AG Konzernunternehmen Gesellschaft Sitz Stammkapital Währung Beteiligung in % Konsolidierungsart Anmerkung Wienerberger International N.V. Zaltbommel 50.001 EUR 100,00 % VK Wienerberger Roof Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger Österreich GmbH Wien 5.000.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger Bausysteme GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VKE Wienerberger zRt. Budapest 5.000.000 HUF 100,00 % VK Wienerberger s.r.o. České Budějovice 1 50.000.000 CZK 100,00 % VK Cihelna Kinský, spol. s r. o. Kostelec nad Orlicí 2.000.000 CZK 68,80 % VK Wienerberger eurostroj, spol. s r. o. České Budějovice 1 32.100.000 CZK 100,00 % VK Silike keramika, spol. s r.o České Budějovice 1 100.000 CZK 50,00 % EQ Wienerberger s.r.o. Zlaté Moravce 3.319.392 EUR 100,00 % VK Wienerberger Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 374.324.808 PLN 100,00 % VK Handel Ceramika Budowlana Sp. z o.o. Warszawa 50.000 PLN 100,00 % OK 1) Wienerberger d.o.o. Karlovac 8.988.000 HRK 100,00 % VK Wienerberger d.o.o. Sarajevo 2.000 BAM 100,00 % VK Wienerberger Opekarna Ormož d.o.o. Križevci pri Ljutomeru 951.986 EUR 100,00 % VK Opekarna Pragersko d.o.o. Pragersko 1.022.743 EUR 100,00 % VK Wienerberger Backa d.o.o Kanjiza 651.652 EUR 100,00 % VK WIENERBERGER S.R.L. Bucuresti 39.147.100 RON 100,00 % VK Wienerberger TOV ("in liquidation") Kyiv 3.000.000 UAH 100,00 % VK Semmelrock International GmbH Wien 3.000.000 EUR 100,00 % VK Semmelrock Baustoffindustrie GmbH Wien 1.000.000 EUR 100,00 % VK Semmelrock Stein + Design GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Semmelrock Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK SEMMELROCK STEIN + DESIGN Dlazby s.r.o. Sered 3.027.286 EUR 100,00 % VK Semmelrock Stein & Design d.o.o. Ogulin 22.870.000 HRK 100,00 % VK Semmelrock Stein & Design Sp. z o.o. Warsaw 46.000.000 PLN 100,00 % VK Semmelrock Stein + Design S.R.L. Bolintin-Vale 1.328.400 RON 100,00 % VK Semmelrock Stein + Design Dlazby s.r.o. Ledcice 2.000.000 CZK 100,00 % VK Semmelrock Stein und Design EOOD Sofia 11.500.000 BGN 100,00 % VK Wienerberger GmbH Hannover 9.500.000 EUR 100,00 % VK Schlagmann Beteiligungs GmbH Zeilarn 26.000 EUR 50,00 % OK 1) Schlagmann Poroton GmbH & Co KG Zeilarn 10.300.000 EUR 50,00 % EQ Schlagmann Poroton Vertriebs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00 % 4) Tongruben Verwaltungs GmbH Hannover 26.000 EUR 100,00 % OK 1) Argeton GmbH Hannover 100.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger Deutschland Service GmbH Hannover 1.000.000 EUR 100,00 % VK RM 2964 Vermögensverwaltungs GmbH Zeilarn 25.000 EUR 50,00 % 4) MR Erwerbs GmbH & Co. KG Zeilarn 50.000 EUR 50,00 % 4) Redbloc Elemente GmbH Plattling 25.000 EUR 15,00 % 4) Redbloc Systems Deutschland GmbH Plattling 25.000 EUR 12,50 % 4) Mayr Dachkeramik GmbH Salching 25.565 EUR 100,00 % VKE Ammonit Vermögensverwaltungs GmbH Hannover 25.000 EUR 100,00 % VK Ammonit GmbH. & Co. KG Hannover 100 EUR 100,00 % VK Wienerberger S.p.A. Mordano 10.000.000 EUR 100,00 % VK Fornaci Giuliane S.r.l. Cormons 100.000 EUR 30,00 % EQ Wienerberger NV Kortrijk 47.557.745 EUR 100,00 % VK Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 5.240.053 EUR 100,00 % VK Deva-Kort NV Kortemark 247.894 EUR 100,00 % VK TV Vanheede-Wienerberger Kortrijk 0 EUR 50,00 % EQ Struxura BV Poperinge 20.000 EUR 100,00 % VK Struxys BV Poperinge 18.600 EUR 100,00 % VK Wienerberger B.V. Zaltbommel 36.778.680 EUR 100,00 % VK Van Hesteren & Janssens B.V. Zaltbommel 363.024 EUR 100,00 % VK BrickTrading Holland B.V. Zaltbommel 18.000 EUR 100,00 % VK German Brick Trading B.V. Zaltbommel 249.700 EUR 100,00 % VK Aberson B.V. Zwolle 60.000 EUR 100,00 % VK Aberson SmartBuild BV Zwolle 1 EUR 100,00 % VK DEKO Beheer BV Elst 18.000 EUR 100,00 % VK Bricks BV Elst 15.750 EUR 100,00 % VK Bricks GBMH Rhede 25.000 EUR 100,00 % VK Deko Industrieel BV Elst 1.000 EUR 100,00 % VK Deko Mobiele Steenzagerij BV Elst 10.000 EUR 100,00 % VK Deko Produkten BV Elst 18.000 EUR 100,00 % VK Deko Solutions BV Elst 1.000 EUR 100,00 % VK Deko Steenzagerij BV Elst 18.000 EUR 100,00 % VK Steinzentrale Nord Leeuwis GmbH Rellingen 52.500 EUR 100,00 % VK EXA IP B.V. The Hague 100,00 EUR 50 % EQ Wienerberger Limited Cheadle 81.120.552 GBP 100,00 % VK Galileo Brick Limited (in Liquidation) Cheadle 2.000.000 GBP 100,00 % VK Chelwood Group Unlimited (in Liquidation) Cheadle 1 GBP 100,00 % VK The Brick Business Limited (in Liquidation) Cheadle 900.002 GBP 100,00 % VK Sandtoft Roof Tiles Limited Cheadle 11.029 GBP 100,00 % VK Building Product Design Limited Sale 612.720 GBP 100,00 % VK Richmond GmbH Königswinter 25.000 EUR 100,00 % VK WIENERBERGER PARTICIPATIONS SAS Achenheim 36.000.000 EUR 100,00 % VK WIENERBERGER SAS Achenheim 63.000.000 EUR 100,00 % VK Briqueterie de Rouffach SAS Achenheim 336.120 EUR 100,00 % VK Egernsund Wienerberger A/S Helsinge 11.765.882 DKK 100,00 % VK Wienerberger AS Oslo 43.546.575 NOK 100,00 % VK Wienerberger AB Malmö 17.550.000 SEK 100,00 % VK Egernsund Wienerberger Production A/S Sonderborg 1.602.000 DKK 100,00 % VK Egernsund Tegl a.m.b.a. Egernsund 9.000.000 DKK 100,00 % VK General Shale Brick Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00 % VK General Shale Building Materials, Inc. Johnson City 1.000 USD 100,00 % VK Watsontown Brick Company Watsontown 72.050 USD 100,00 % VK Pipelife Jet Stream, Inc. Siloam Springs 0 USD 100,00 % VK Meridian Brick LLC Alpharetta 0 USD 100,00 % VK Arriscraft Canada Inc. Halifax 42.300.000 CAD 100,00 % VK Meridian Brick Canada Ltd Vancouver 1 CAD 100,00 % VK Wienerberger EOOD Sofia 12.500.000 BGN 100,00 % VK Uspeh AD Sofia 2.141.220 BGN 99,66 % VK OOO „Wienerberger Kirpitsch“ Kiprevo 612.694.577 RUB 100,00 % VK OOO „Wienerberger Kurkachi“ Kurkachi 568.418.785 RUB 100,00 % VK Wienerberger OY AB Helsinki 1.000.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger AS Aseri 1.540.736 EUR 100,00 % VK UAB Wienerberger Statybine Keramika Vilnius 2.925 EUR 100,00 % VK Wienerberger India Private Limited Bangalore 990.000.000 INR 100,00 % VK WBI Industries Private Limited Chennai 1.000.000 INR 100,00 % VK PIPELIFE International GmbH Wien 29.000.000 EUR 100,00 % VK 2) PIPELIFE Austria GmbH & Co KG Wien 4.360.370 EUR 100,00 % VK PIPELIFE Austria GmbH Wien 36.337 EUR 100,00 % VK Pipelife Always Part of your Life GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Pipelife Pipes for Life GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Pipelife Belgium NV Kalmthout 510.926 EUR 100,00 % VK Pipelife Bulgaria EOOD Botevgrad 30.000 BGN 100,00 % VK Pipelife Czech s r.o. Otrokovice 202.971.000 CZK 100,00 % VK PIPELIFE Deutschland Asset Management GmbH Bad Zwischenahn 26.000 EUR 100,00 % VK PIPELIFE Deutschland GmbH & Co. KG Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.000 EUR 100,00 % VK PIPELIFE Deutschland Verwaltungs-GmbH Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 5.726.469 EUR 100,00 % VK Pipelife Eesti AS Harjumaa 25.024 EUR 100,00 % VK Pipelife Finland OY Oulu 33.637 EUR 100,00 % VK Talokaivo Oy Vantaa 2.000.000 EUR 100,00 % VK Pipelife France SNC Gaillon 35.605.800 EUR 100,00 % VK Pipelife Hellas S.A. (in Liquidation) Thiva 2.343.999 EUR 100,00 % VK PIPELIFE-HRVATSKA cijevni sustavi d.o.o. Sveta Nedelja 47.171.500 HRK 100,00 % VK Vargon d.o.o Kukuljanovo 8.210.100 HRK 79,67 % VKE Pipelife Hungaria Kft. Debrecen 3.123.520.000 HUF 100,00 % VK QUALITY PLASTICS HOLDINGS LTD Cork 635.000 EUR 100,00 % VK Cherry Blossom Avenue Limited Cork 343.503 EUR 100,00 % VK Pipelife Ireland Solutions Limited Cork 487.500 EUR 100,00 % VK Kenfern Investments Ltd (in Liquidation) Cork 447 EUR 100,00 % OK 1) Pipelife UK Ltd Corby 244.001 GBP 100,00 % VK FloPlast Limited Sittingbourne 30.000 GBP 100,00 % VK Pipelife Latvia SIA Riga 426.600 EUR 100,00 % VK Soluforce B.V. Enkhuizen 10.000 EUR 100,00 % VKE Pipelife Nederland B.V. Enkhuizen 11.344.505 EUR 100,00 % VK Pipelife Finance B.V. Enkhuizen 18.000 EUR 100,00 % VK Inter Act B.V. Apeldoorn 1 EUR 100,00 % VK Inter ACT industrial automation B.V. Apeldoorn 20.000 EUR 100,00 % VK TeleControlNet B.V. Apeldoorn 20.000 EUR 100,00 % VK Inter Act GmbH. Nordhorn 25.000 EUR 100,00 % VK Pipelife Norge AS Surnadal 50.000.000 NOK 100,00 % VK QPS AS Levanger 400.000 NOK 100,00 % VKE Pipelife Polska S.A. Krokowa 112.243.963 PLN 100,00 % VK Pipelife Romania S.R.L. Bucuresti 7.323.115 RON 100,00 % VK Pipelife Serbia d.o.o. Beograd 168.493.895 RSD 100,00 % VK Pipelife RUS LLC Zhukov 104.458.072 RUB 100,00 % VK Pipelife Hafab AB Haparanda 3.000.000 SEK 100,00 % VK Pipelife Nordic AB Ölsremma 167.000.000 SEK 100,00 % VK Pipelife Sverige AB Ljung 3.600.000 SEK 100,00 % VK Isoterm AB Stenkullen 200.000 SEK 100,00 % VK Pipelife Slovenija d.o.o. Trzin 843.258 EUR 100,00 % VK Pipelife Slovakia s r.o. Piestany 6.700 EUR 100,00 % VK Arili Plastik Sanayii A.S. Pendik/Istanbul 39.616.800 TRY 100,00 % VK Preflexibel Invest NV Ninove 1.200.000 EUR 100,00 % VK Preflexibel NV Ninove 312.000 EUR 100,00 % VK Preflexibel France SAS Salindres 370.000 EUR 100,00 % VK Preflex France SAS Salindres 46.500 EUR 100,00 % VK Wienerberger Dach Beteiligungs GmbH Wien 500.000 ATS 100,00 % VK WIBRA Tondachziegel Beteiligungs-GmbH Wien 500.000 ATS 100,00 % VK Tondach Beteiligungs GmbH Wien 200.000 EUR 100,00 % VK Tondach Gleinstätten GmbH Gleinstätten 500.000 EUR 100,00 % VK 3) Wienerberger doo Kanjiza Kanjiza 605.394.000 RSD 100,00 % VK Wienerberger DOOEL Vinica Vinica 349.460.010 MKD 100,00 % VK TONDACH Ingatlanhasznosító Zrt. Budapest 5.000.000 HUF 100,00 % VK TONDACH ROMANIA SRL Sibiu 36.137.155 RON 100,00 % VK Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Tondach Holding GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger Industriebeteiligungsverwaltung GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 18.151 EUR 100,00 % VK Wienerberger Finanz Service GmbH Wien 25.435.492 EUR 100,00 % VK Wienerberger West European Holding GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK WiTa Social Business Venture Holding GmbH Wien 35.000 EUR 49,00 % EQE Dryfix GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Wienerberger Gamma Asset Management GmbH Wien 35.000 EUR 100,00 % VK Steinzeug-Keramo GmbH Frechen 18.408.000 EUR 100,00 % VK Steinzeug - Keramo NV Hasselt 9.400.000 EUR 100,00 % VK Keramo-Wienerberger Immo NV Hasselt 14.068.558 EUR 100,00 % VK SOCIETA DEL GRES S.p.A. Sorisole 2.000.000 EUR 100,00 % VK Steinzeug Keramo s.r.o. České Budějovice 40.000.000 CZK 100,00 % VK Steinzeug - Keramo SARL Marolles-en-Hurepoix 38.125 EUR 100,00 % VK Steinzeug-Keramo Sp. z.o.o. Piekary Slaskie 2.000.000 PLN 100,00 % VK VK = Vollkonsolidierung VKE = Erstmalige Vollkonsolidierung EQ = Equitybewertung EQE = Erstmalige Equitybewertung OK = keine Konsolidierung OKE = keine Konsolidierung (erstmals) 1) untergeordnete Bedeutung 2) Holdinggesellschaft der Pipelife-Gruppe 3) Holdinggesellschaft der Gleinstätten-Gruppe 4) Tochtergesellschaft der Schlagmann Poroton GmbH & Co KG Bestätigungsvermerk Bericht zum Konzernabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Konzernabschluss der Wienerberger AG, Wien, und ihrer Tochter-unternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, dem Konzern-Cashflow-Statement und der Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS) und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungs-mäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Folgende Sachverhalte waren am bedeutsamsten für unsere Prüfung: 1. Werthaltigkeit der Firmenwerte 2. Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens 1. Werthaltigkeit der Firmenwerte Sachverhalt und Problemstellung Die Firmenwerte werden in der Konzernbilanz der Wienerberger AG mit 489 Mio EUR aus-gewiesen. Die Buchwerte der den Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zuge-rechneten Firmenwerte und betriebsnotwendigen Vermögenswerte werden mit dem erzielbaren Betrag verglichen, welcher der höhere Betrag aus Nutzungswert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist. Wenn der erzielbare Betrag unter dem Buchwert liegt, erfolgt eine Abschreibung auf den erzielbaren Betrag. Die Bestimmung der Nutzungswerte erfordert wesentliche Schätzungen und Annahmen des Managements über die zukünftigen Zahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze. Geringfügige Veränderungen in den Annahmen können zu wesentlichen Abweichungen in den Ergebnissen der Wertminderungstests führen. Allgemeine Grundsätze zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten sind im Konzernanhang in den „Allgemeinen Erläuterungen“ im Abschnitt 6 „Annahmen und Schätzungen“ beschrieben. Die Aufteilung der Firmenwerte auf die einzelnen Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten, die Details zur Bewertungsmethode und zu den wesentlichen Bewertungsannahmen sowie die Bewertungsergebnisse sind im Konzernanhang in den „Erläuterungen zur Konzernbilanz“ im Abschnitt 22 „Anlagevermögen“ beschrieben. In die zur Werthaltigkeitsüberprüfung herangezogenen Bewertungsmodelle auf Basis kapitalwertorientierter Verfahren fließen zahlreiche Inputfaktoren zur Markteinschätzung ein. Bei negativen Abweichungen der künftigen Entwicklung von den Annahmen besteht das Risiko einer Überbewertung der Firmenwerte. Aufgrund der Komplexität des Bewertungsmodells und der sensitiven Abhängigkeit der Ergebnisse von der Einschätzung der Inputfaktoren durch die gesetzlichen Vertreter war dieser Sachverhalt während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. Prüferisches Vorgehen Wir haben die im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfungen angesetzten Parameter mit unternehmensspezifischen Informationen sowie branchenspezifischen Marktdaten bzw. -erwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und die angewendeten Bewertungsmodelle hinsichtlich ihrer Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und den vom Management durchgeführten Rückvergleich des Budgets und des Business Plans kritisch untersucht. Die zur Ermittlung der zukünftigen Zahlungsmittelflüsse herangezogenen Plandaten haben wir mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets abgeglichen. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen. In den Fällen, in denen für die Beurteilung der Werthaltigkeit des Firmenwerts der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten herangezogen wird, haben wir zur Plausibilisierung der getroffenen Annahmen ebenfalls interne Experten hinzugezogen. 2. Werthaltigkeit des Sachanlagevermögens Sachverhalt und Problemstellung Das Sachanlagevermögen mit einem Buchwert von 2.269 Mio EUR stellt 44% des aus-gewiesenen Vermögens im Konzernabschluss der Wienerberger AG dar. Die Gesellschaft beurteilt einmal im Jahr oder anlassbezogen bei Vorliegen von Hinweisen, dass eine dauerhafte Wertminderung vorliegen könnte, die Werthaltigkeit der Sachanlagen. Für Zwecke dieser Werthaltigkeitstests werden innerhalb einer Division Werke zu Gruppen zahlungsmittelgenerierender Einheiten zusammengefasst. Die Buchwerte der Sachanlagen werden mit dem erzielbaren Betrag, welcher der höhere Betrag aus Nutzungswert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten ist, verglichen und, wenn nötig, auf diesen Betrag abgeschrieben. Allgemeine Grundsätze zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Sachanlagen sind im Konzernanhang in den „Allgemeinen Erläuterungen“ im Abschnitt 6 „Annahmen und Schätzungen“ beschrieben. Die Details zur Bewertungsmethode und zu den wesentlichen Bewertungsannahmen sowie die Bewertungsergebnisse sind im Konzernanhang in den „Erläuterungen zur Konzernbilanz“ im Abschnitt 22 „Anlagevermögen“ beschrieben. Die Berechnungen sind komplex und die zugrundeliegenden Annahmen unterliegen Schätzungsunsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Zahlungsmittelüberschüsse und der Ermittlung der Kapitalkostensätze. Geringfügige Änderungen in den Annahmen können wesentliche Auswirkungen auf die Ergebnisse der Werthaltigkeitstests haben. Dieser Sachverhalt war daher während unserer Prüfung von besonderer Bedeutung. Prüferisches Vorgehen Unsere Vorgehensweise in der Prüfung der wesentlichen Annahmen, die den Werthaltigkeitstests des Sachanlagevermögens unterliegen, ist ident zu unserer Vorgehens¬weise in der Prüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte. Wir verweisen dazu auf die Darstellungen im vorherigen Abschnitt. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk, wobei wir bis zum Datum des Bestätigungsvermerks den konsolidierten Corporate Governance Bericht (ausgenommen den darin enthaltenen Bericht des Aufsichtsrats) und den konsolidierten nichtfinanziellen Bericht („Nicht finanzielle Leistung“) erhalten haben. Die anderen Bestandteile des Geschäftsberichts werden uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab. Bezüglich der Informationen im Konzernlagebericht verweisen wir auf den Abschnitt „Bericht zum Konzernlagebericht“. In Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob sie wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir, auf Grundlage der Arbeiten, die wir zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erhaltenen sonstigen Informationen durchgeführt haben, zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der beigefügte Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 3. Mai 2022 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gewählt und am 6. Juli 2022 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer des Konzerns. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von dem Konzern gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer. Wien, 15. März 2023 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. Wienerberger AG Geschäftsverlauf 2022 Die Wienerberger AG ist Muttergesellschaft eines international tätigen Konzerns für Baustoff- und Infrastrukturlösungen, dessen Geschäftsaktivitäten nach Maßgabe der Verantwortungsbereiche im Management in drei Segmente eingeteilt sind: Wienerberger Building Solutions, Wienerberger Piping Solutions und North America. Als Konzernmutter nimmt die Wienerberger AG die Aufgaben einer Holdinggesellschaft wahr, worunter insbesondere die strategische Ausrichtung der Wienerberger Gruppe, die Steuerung der Geschäftsbereiche sowie die Corporate Functions fallen. Die Holdingkosten werden anteilig auf die drei Geschäftssegmente umgelegt. Die Organisationsstruktur von Wienerberger sowie Informationen zur Zusammensetzung und Arbeitsweise des Vorstands der Wienerberger AG sind im Konzernlagebericht erläutert. Wirtschaftliches Umfeld 2022 Das Jahr 2022 war geprägt von geopolitischer Instabilität. Nach Jahren hoher Unsicherheit in Folge der Corona-Pandemie zog der Krieg in der Ukraine ab Februar spürbare, globale Auswirkungen nach sich. Engpässe in den Lieferketten und ein stark erhöhtes Preisniveau, allen voran durch signifikante Energiepreissteigerungen, führten zu deutlich gestiegenen Inflationsraten. In Anbetracht dessen reagierten Zentralbanken weltweit mit merkbaren Zinserhöhungen, die den Zugang zu Finanzierungen erschwerten. In der Folge war ein abnehmendes Unternehmens- und Konsumentenvertrauen beobachtbar. In diesem erneut von hoher Volatilität geprägten Umfeld verlangsamte sich das Weltwirtschaftswachstum nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2022 von 6,2 % im Vorjahr auf 3,4 %. In Europa und Nordamerika, den Kernregionen der Wienerberger Gruppe, schwächte sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 merkbar ab. In den USA wurde die Einleitung der Zinswende früher als in Europa vollzogen, sodass die Verlangsamung des BIP-Wachstums eher einsetzte. Für das Gesamtjahr geht der IWF von einem Zuwachs der US-amerikanischen Wirtschaft in Höhe von 2,0 % (Vorjahr: 5,9 %) aus. Entsprechend der später eingeleiteten geldpolitischen Straffung wuchs die Eurozone mit 3,5 % vergleichsweise stärker, wobei das Wachstum im vergangenen Jahr noch bei 5,3 % lag. In den größten Volkswirtschaften der Eurozone – Deutschland und Frankreich – lag das Wirtschaftswachstum mit 1,9 % (Vorjahr: 2,6 %) bzw. 2,6 % (Vorjahr: 6,8 %) jeweils unter dem Zuwachsniveau des Euroraumes. Die Wirtschaft Großbritanniens legte im Jahr 2022 um 4,1 % zu, nach 7,6 % im Vorjahr. Die Volkswirtschaften Osteuropas, die ebenso zu den Kernmärkten der Wienerberger Gruppe zählen, wiesen 2022 gemäß Euroconstruct ein Wachstum von 3,6 % auf (Vorjahr: 5,3 %). Geldpolitik In Anbetracht signifikant gestiegener Inflationsraten war im Jahr 2022 eine Abkehr der Zentralbanken von der über die vergangenen Jahre hinweg vollzogenen lockeren Geldpolitik zu beobachten. Gemäß dem IWF stieg die globale Inflation im Jahr 2022 auf 8,8 % an, wobei in der Eurozone – insbesondere aufgrund stark erhöhter Energiepreise in Folge des Russland-Ukraine-Konflikts – die Inflationsrate zeitweise bei über 10 % im Jahresvergleich lag. In den USA sorgte hingegen ein anhaltender Nachfrageüberhang dafür, dass die Teuerungsrate im gleichen Zeitraum ebenfalls deutlich anstieg, jedoch unter dem globalen bzw. europäischen Niveau blieb. Die US-Notenbank (FED) leitete die zinspolitische Wende bereits im März 2022 ein und erhöhte den Leitzins in insgesamt sieben Zinsschritten von ursprünglich 0,0 % bis 0,25 % auf eine Bandbreite von 4,25 % bis 4,50 %. Zudem wurde das Anleiheprogramm der FED mit März 2022 eingestellt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hob den Leitzins im Juli 2022 erstmals seit 2016 wieder an. Es folgten drei weitere Zinsschritte, sodass der Leitzins zum Jahresende bei 2,50 % lag. Der Einlagenzins – im Jahr 2021 noch in negativem Terrain – lag Ende 2022 bei 2,00 %. Auch die EZB stellte ihr Anleihekaufprogramm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme) per Ende März 2022 ein. Nach einer Anhebung des Leitzinses Ende 2021 nahm die Bank of England (BoE) im Verlauf des Jahres acht Zinsschritte vor, sodass der Leitzins zum Jahresende bei 3,50 % lag. Außerordentlich entschlossen auf die steigenden Verbraucherpreise reagierten die ost- und südosteuropäischen Zentralbanken, die den Leitzins mit Stand Dezember 2022 auf zwischen 6,75 % (Rumänien und Polen) und 13,00 % (Ungarn) anhoben. Aktienmärkte Das Börsenjahr 2022 war von einer anhaltend hohen Volatilität an den internationalen Aktienmärkten geprägt, die sich im Jahresvergleich in teils deutlichen Kursabschlägen widerspiegelte. Als Folge der signifikant angestiegenen Inflationsraten beschleunigten die Zentralbanken – sowohl in den USA als auch in Europa – die Zinswende und erhöhten die Leitzinsen deutlich. Während das gestiegene Preisniveau in Europa insbesondere durch stark angestiegene Energiepreise getrieben wurde, war in den USA ein Nachfrageüberhang auszumachen. Zunehmende geopolitische Spannungen und die Fortdauer des Russland-Ukraine-Konflikts erhöhten die Unsicherheit an den Märkten und trugen dazu bei, dass sich vor allem US-Investoren zum Teil aus dem europäischen Markt zurückzogen. In diesem Umfeld schlossen wesentliche Leitindizes das abgelaufene Börsenjahr mit spürbaren Kursabschlägen ab. So lag der Dow Jones Industrial Average per Ende Dezember 2022 um -8,8 % unter dem Vorjahresultimo, während der S&P 500 mit -19,4 % einen noch deutlicheren Kursverlust hinnehmen musste. Angesichts der starken Zinserhöhungen lastete zunehmend Druck auf den Technologiewerten, sodass der NASDAQ 100 mit -33,0 % einen im Jahresvergleich kräftigen Rückgang verzeichnete. In Europa überschatteten der Ausbruch des Russland-Ukraine-Konflikts und dessen Folgen für die Wirtschaft das Börsengeschehen. Der europäische Leitindex EURO STOXX 50 schloss mit -11,7 % und verzeichnete damit eine ähnliche Entwicklung wie der französische CAC 40, der im gleichen Zeitraum um -9,5 % niedriger lag. Der britische Leitindex FTSE entwickelte sich gegen Ende des Jahres gut und konnte mit +0,9 % auf dem Niveau des Vorjahres abschließen. Der deutsche DAX, der Leitindex der größten europäischen Volkswirtschaft, lag zum Stichtag um -12,3 % unter dem Ultimowert aus dem vergangenen Jahr. Der österreichische ATX, der eine starke Gewichtung von Bank- und Energietiteln aufweist, schloss im Jahresvergleich mit -19,0 %. Wohnbaumarkt in Europa Grundlage der nachfolgenden Analyse bilden die jüngsten Daten von Euroconstruct, Europas führendem Forschungsunternehmen für die Prognose von Entwicklungen innerhalb des Bausektors. Die wichtigsten Indikatoren der Wohnbautätigkeit sind dabei Baugenehmigungen, Baubeginne und Fertigstellungen. Um die Aussagekraft der Prognosen für die Wienerberger AG zu erhöhen, basiert unsere Analyse auf gewichteten Wachstumsraten. Dazu wurden die prognostizierten Länderwachstumsraten von Euroconstruct mit den Umsatzanteilen der Business Unit Wienerberger Building Solutions gewichtet. Angesichts steigender Leit- und damit auch Hypothekarzinsen verteuerten sich Wohnbaukredite und verringerten gleichsam die Leistbarkeit von Eigenheimen. Dieser Effekt ist in einer Reduktion der gewichteten Baugenehmigungen für den Ein- und Zweifamilienwohnbau ersichtlich, die sich – nach einem starken Zuwachs im Vorjahr – um -6,3 % reduzierten. Erfahrungsgemäß wird der Zeitraum zwischen der Erteilung von Baubewilligungen und dem tatsächlichen Baubeginn immer länger, und die Aussagekraft dieses Indikators nimmt allmählich ab. Die Wohnbaubeginne entwickelten sich mit +0,5 % im Jahresvergleich stabil. Die Baufertigstellungen als nachlaufender Indikator verzeichneten im Jahr 2022 einen Zuwachs von +2,8 %. Die Renovierungstätigkeit im Wohnbau ist für die Geschäftsentwicklung von Wienerberger von zunehmender Bedeutung. Durch EU-weite und nationale Initiativen und eine stärkere Regulierung zur Erhöhung der Energieeffizienz und Unterstützung von Klimazielen legte dieser Bereich in unseren Kernregionen verglichen zum Vorjahr um +2,9 % zu. Infrastrukturmarkt in Europa Staatliche Förderprogramme stellten auch 2022 einen wichtigen Baustein für die Entwicklung des Infrastrukturmarktes in Europa dar. Eine Analyse auf Basis des Branchenbenchmarks Euroconstruct zeigt im Folgenden eine umsatzgewichtete Wachstumsprognose für die Business Unit Wienerberger Piping Solutions nach einzelnen Kernregionen. Demnach stiegen die gewichteten Infrastrukturausgaben in den relevanten Ländern Nord- und Westeuropas um +1,7 %. In Osteuropa stiegen die Investitionsausgaben für Infrastruktur um +0,8 % gegenüber dem Vorjahr. Berücksichtigt man die gesamten Ausgaben im Infrastrukturbereich aller für die Wienerberger Gruppe relevanten europäischen Märkte, so ergibt sich ein gewichtetes Wachstum von +1,5 %. Die Analyse der einzelnen Teilsegmente zeigt verglichen zum Vorjahr zwar eine Verlangsamung des Zuwachses, jedoch über alle Bereiche hinweg weiterhin steigende Infrastrukturausgaben. Im Bereich Wassermanagement, der rund 10 % der Infrastrukturausgaben repräsentiert und den für unser Rohrgeschäft wichtigen Markt für Frischwasser- und Abwassersysteme umfasst, stiegen die Ausgaben laut gewichteter Prognose leicht um +0,5 %. Die Investitionen im Energiesektor legten im Jahr 2022 um +2,5 % zu. Die Infrastrukturinvestitionen im Bereich Transport stiegen im Vergleich zum Vorjahr um +1,3 %, während die Investitionen im Telekommunikationssektor um +2,2 % zulegten. Der Straßenbau entwickelte sich mit +0,1 % nahezu stabil und stellt mit einem Anteil von 34 % an den Gesamtausgaben das größte Segment dar. Wohnbaumarkt in den USA Die Entwicklung des Wohnbaumarktes in den USA stellte sich im Jahr 2022 ähnlich wie in Europa dar, wenngleich die Abkühlung angesichts der in den USA früher eingeleiteten Zinswende eher einsetzte und deutlicher ausgeprägt war. Gemäß dem U.S. Census Bureau wurden – nach einem starken Zuwachs im Vorjahr – in 2022 im Jahresvergleich um -5,0 % weniger Baugenehmigungen erteilt. Die Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser gingen dabei verglichen zum Vorjahr um -12,9 % zurück, während jene für Mehrfamilienhäuser im selben Zeitraum um +9,9 % zulegten. Die Wohnbaubeginne sanken um -3,0 % auf 1,553 Mio. Einheiten ebenfalls verglichen zum Vorjahr. Das Einfamilienhaussegment wies dabei einen Rückgang von -10,6 % auf, während der Neubau von Mehrfamilienhäusern um +14,5 % zulegte. Die Baufertigstellungen als nachlaufender Indikator erhöhten sich um +3,8 % auf 1,392 Mio. Einheiten. Einfamilienhäuser nahmen dabei um +5,4 % zu, Mehrfamilienhäuser verzeichneten im Jahresvergleich einen leichten Rückgang um -0,9 %. Für das Jahr 2022 prognostiziert die National Association of Home Builders (NAHB), eine der größten Interessenvertretungen von Bauherren, Entwicklern und Bauunternehmern in den USA, einen Rückgang der Baubeginne in den Vereinigten Staaten um -3,0% auf 1,553 Mio. Einheiten. Für das Segment der Einfamilienhäuser wurde ein Rückgang von -10,6% gemeldet, während für jenes der Mehrfamilienhäuser ein Zuwachs von +14,5% ausgewiesen wurde. Der NAHB/Wells Fargo Housing Market Index zielt mittels monatlicher Befragung unter den NAHB-Mitgliedern darauf ab, die aktuellen Marktbedingungen und die Erwartungen der nächsten sechs Monate für den Verkauf von Häusern einzuschätzen. Ein Wert von unter 50 ist ein Indikator dafür, wonach die Mehrzahl der Befragten den Ausblick negativ einschätzt. Der Index lag im Dezember 2022 mit 31 Punkten deutlich unter dem Vorjahreswert von 84 Punkten und spiegelt somit die sich eintrübende makroökonomische Entwicklung wider. Der S&P/Case Shiller 20-City Composite Home Price Index veranschaulicht die Wertentwicklung von Wohnimmobilien in 20 großen Ballungsräumen in den USA. Nach einem Plus von +18,6 % im Vorjahr verlangsamte sich der Zuwachs des Index im Berichtsjahr und lag bei +4,7 %. Der Fixzinssatz für Hypothekendarlehen mit 30-jähriger Laufzeit lag zum Jahresende bei 6,36 %. Verglichen mit dem Wert des Vorjahres entspricht dies einem Anstieg um 327 Basispunkte und spiegelt damit die mehrmalige Erhöhung des Leitzinses seitens der FED im Jahr 2022 wider. Volkswirtschaftlicher Ausblick 2023 Nach der Verlangsamung der Wachstumsdynamik im Jahr 2022 auf +3,4 %, prognostiziert der IWF für 2023 eine weitere Abkühlung des Wachstums der Weltwirtschaft auf +2,9 %. Es handelt sich dabei – mit Ausnahme der Weltwirtschaftskrise und der akuten Phase der COVID-19 Pandemie – um die niedrigste Zuwachsrate seit 2001. Die Prognose geht von einem deutlich geringeren Wachstum in den wichtigsten Volkswirtschaften aus. Demnach soll die Wirtschaftsleistung in den USA um +1,4 % steigen, während für die Eurozone ein Wachstum von +0,7 % vorausgesagt wird. Für das Vereinigte Königreich wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um -0,6 % im Jahr 2023 prognostiziert. Für die osteuropäischen Länder wird ein Wachstum von +1,3 % erwartet (Euroconstruct). Den Annahmen des IWF liegt eine globale Inflationsrate von 6,6 % im Jahr 2023 zugrunde. Die geopolitische Unsicherheit – allen voran aufgrund des andauernden Russland-Ukraine-Konflikts – sowie sich weiter verschärfende Finanzierungsbedingungen in Folge einer geldpolitischen Straffung dämpfen das Wachstum mittelfristig. Bereits im Februar 2023 folgte eine weitere Erhöhung der US-Notenbank um 0,25 % auf eine neue Spanne von 4,50 % bis 4,75 %; die achte Zinserhöhung in Folge innerhalb der letzten 12 Monate. Andere Zentralbanken, allen voran die Europäische Zentralbank und die Bank of England, deuteten als Reaktion auf die anhaltend hohen Inflationsraten ebenfalls mögliche weitere Zinserhöhungen an. Ergebnis- und Bilanzanalyse der Wienerberger AG Die Umsatzerlöse der Wienerberger AG bestehen hauptsächlich aus den an Tochtergesellschaften verrechneten Lizenzerlösen für die Verwendung von Markenrechten sowie aus Konzernumlagen für zentrale Konzerndienstleistungen (Corporate Functions). Die von der Wienerberger AG im Geschäftsjahr 2022 erzielten Umsatzerlöse beliefen sich auf 133,6 Mio. € (Vorjahr: 100,0 Mio. €), wobei es sich vorwiegend um Lizenzerlöse für die Verwendung von Markenrechten sowie Erlöse aus IT- und Engineering-Leistungen handelt, die für Tochterunternehmen erbracht wurden. Umsatzerlöse in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Lizenzerlöse 45.244 38.589 Headquarter Umlage 18.210 15.766 IT-Erlöse 28.271 24.692 Engineering Erlöse 2.197 2.415 sonstige Erlöse 39.670 18.560 Umsatzerlöse gesamt 133.592 100.022 Dabei erhöhten sich die Umsatzerlöse um 33,6 Mio. € durch verstärkte Weiterverrechnung von Lizenzen, Headquarter Umlagen und IT Aufwendungen sowie höhere sonstige Umsatzerlöse. Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund höherer Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen, sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Der Personalaufwand erhöhte sich aufgrund des gestiegenen Personalstands (+9 % Anstieg der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl im Vergleich zum Vorjahr), um 4,1 Mio. €. Die Abschreibungen erhöhten sich nur unwesentlich um 0,2 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr. Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen verglichen zum Vorjahr um 20,7 Mio. € an. Aufgrund der in Summe gestiegenen Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge verbesserte sich daraus folgend das Betriebsergebnis im Jahr 2022 insgesamt von -15,7 Mio. € im Vorjahr auf 0,4 Mio €. Das Finanzergebnis der Wienerberger AG setzt sich, wie für Holdinggesellschaften typisch, vorwiegend aus Beteiligungserträgen, etwaigen Bewertungseffekten aus Beteiligungen und dem Zinsergebnis zusammen. Im Berichtsjahr verringerten sich die Beteiligungserträge aus Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen unwesentlich von 89,6 Mio. € auf 86,1 Mio. €. Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens verminderten sich hingegen auf 21,4 Mio. €. Die Zinsen und ähnliche Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr zwar gestiegen, konnten jedoch die ebenfalls gestiegenen Zinsen und ähnlichen Aufwendungen nicht kompensieren. Somit verschlechterte sich das Nettozinsergebnis zum Vergleich um rd. 27% von -7,2 Mio. € auf -9,9 Mio. € im Berichtsjahr 2022. Im aktuellen Geschäftsjahr gab es sowohl Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 26,4 Mio. €, als auch Zuschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 16,0 Mio. € (Vorjahr: Abschreibungen 0,0 Mio. €, Zuschreibungen 5,1 Mio. €). Das Finanzergebnis verringerte sich auf Basis der angeführten Effekte damit insgesamt auf 65,2 Mio. € (Vorjahr: 94,0 Mio. €). Das Ergebnis vor Steuern sank dementsprechend von 78,3 Mio. € im Vorjahr auf 65,6 Mio. € im Jahr 2022. Gewinn- und Verlustrechnung in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Umsatzerlöse 133.592 100.022 sonstige betriebliche Erträge 11.115 2.770 Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen –12.301 –11.422 Personalaufwand –54.561 –50.503 Abschreibungen –7.993 –7.763 sonstige betriebliche Aufwendungen –69.481 –48.808 Betriebsergebnis (EBIT) 371 –15.704 Finanzergebnis 65.203 94.018 Ergebnis vor Steuern 65.574 78.314 Steuern 29.047 13.520 Ergebnis nach Steuern 94.621 91.834 Im Berichtsjahr betrug der Ertrag aus der Umlage der Steuergruppenmitglieder inklusive Korrekturen der Vorjahre 36,9 Mio. €, demgegenüber war ein Aufwand aus der Steuerrückstellung in Höhe von 7,0 Mio. € zu erfassen (Vorjahr: Steuerertrag 8,5 Mio. €). Darüber hinaus betrug der latente Steueraufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,0 Mio. € (Vorjahr: latenter Steuerertrag 5,0 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern belief sich im Berichtsjahr somit auf 94,6 Mio. € (Vorjahr: 91,8 Mio. €). Bilanzentwicklung in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung Immaterielles Anlagevermögen 22.508 25.039 –2.531 Sachanlagen 17.487 18.450 –963 Finanzanlagen 3.830.516 3.901.355 –70.839 Vorräte 41.177 34.083 7.094 Forderungen und sonstiges Umlaufvermögen 176.849 185.312 –8.463 Kassa und Bankguthaben 15.063 24.780 –9.717 Bilanzsumme 4.103.600 4.189.019 –85.419 Eigenkapital 2.177.912 2.377.890 –199.978 Rückstellungen 54.217 45.691 8.526 Verbindlichkeiten und PRA 1.871.471 1.765.438 106.033 Im Jahr 2022 sank die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr um -2,0 % auf 4.103,6 Mio. € (Vorjahr: 4.189,0 Mio. €). Dies ist im Wesentlichen auf die Verringerung der Finanzanlagen, der Forderungen sowie der Bankguthaben zurückzuführen. Die Bilanzstruktur der Wienerberger AG ist charakteristisch für eine Konzernmutter, das heißt durch einen hohen Anteil des Finanzanlagevermögens am Gesamtvermögen und durch langfristige Finanzierungskomponenten sowohl aus Eigen- als auch aus Fremdmitteln geprägt. Der Rückgang des Finanzanlagevermögens um 70,9 Mio. € auf 3.830,5 Mio. € begründet sich durch die Rückzahlung langfristiger konzerninterner finanzieller Forderungen. Das Sachanlagevermögen und das immaterielle Anlagevermögen betragen in Summe wie im Vorjahr rd. 1 % des Gesamtvermögens. Die Forderungen und das sonstige Umlaufvermögen betragen 176,8 Mio. € (Vorjahr: 185,3 Mio. €) und verminderten sich hauptsächlich durch den Rückgang konzerninterner finanzieller Forderungen, demgegenüber erhöhten sich die Vorräte an CO2 Zertifikaten im Vergleich zum Vorjahr leicht auf 41,2 Mio. €. Die liquiden Mittel, bestehend aus Kassa und Bankguthaben, sanken im Berichtsjahr um 9,7 Mio. € auf 15,1 Mio. €. Das Eigenkapital sank im Jahr 2022 aufgrund des Rückkaufs und Einzugs der eigenen Anteile um rund 200,0 Mio. €, sodass die Eigenkapitalquote von 57 % im Vorjahr auf 53 % im Berichtsjahr sank. Die eigenen Anteile betrugen mit Stichtag 31.12.2022 5.756.271 Stück mit einem Nennbetrag von 5.756.271 €, was einem Anteil von 5,2 % am Grundkapital entspricht. Im Jahr 2022 wurden 8.830.000 Stück mit einem Nennbetrag von 8.830.000 € zu einem Durchschnittskurs von 24,02 € pro Stück erworben, der Anteil am Grundkapital lag bei 7,9 %. Der Vorstand hat am 20.10.2022 beschlossen, 3.455.639 Stück Aktien mit einem Nennwert von 3.455.639 € einzuziehen. Die Rückstellungen stiegen im Jahr 2022 um 8,5 Mio. € auf 54,2 Mio. € aufgrund höherer Rückstellungen für Abfertigungen, für Steuern, für nicht konsumierte Urlaubsansprüche, für ausstehende Lieferantenrechnungen und die übrigen sonstigen Rückstellungen, andererseits sanken die Rückstellungen für Pensionen durch Auszahlungen und versicherungsmathematische Gewinne (keine neuen Anwartschaften mehr). Die Verbindlichkeiten erhöhten sich im Berichtsjahr um insgesamt 106,0 Mio. €. Einerseits verminderten sich die externen Finanzverbindlichkeiten in Summe um 88,0 Mio. €, andererseits erhöhten sich die konzerninternen Verbindlichkeiten um 193,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr aufgrund der gestiegenen Verbindlichkeit gegenüber der Wienerberger Finanz Service GmbH. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten stiegen gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio. €. Quellen: IMF (World Economic Outlook Jänner 2022), U.S. Census Bureau, Euroconstruct, Freddie Mac Primary Mortgage Market Survey, NAHB, NAHB/Wells Fargo Housing Market Index, S&P/Case-Shiller 20-City Composite Home Price Index Informationen gemäß § 243a Unternehmensgesetzbuch Gemäß § 243a UGB sind die folgenden Erläuterungen anzugeben: (1) Das Grundkapital der Wienerberger AG zum 31.12.2022 beträgt 111.732.343 EUR und verteilt sich auf 111.732.343 nennwertlose Stückaktien, denen allen die gleichen Rechte zukommen. (2) Soweit dem Vorstand der Wienerberger AG bekannt, existieren keine Beschränkungen, die die Stimmrechte oder Übertragung von Aktien betreffen. (3) Der Aktienbesitz verteilt sich auf österreichische und internationale Investoren, kein Aktionär hält mehr als 10 % der Anteile an der Wienerberger AG. Im Rahmen der Meldungspflicht bezüglich bedeutender Beteiligungen gemäß § 91 Börsegesetz haben wir zum Jahresultimo folgende Meldungen erhalten: Die Petrus Advisers Ltd mit Sitz in Großbritannien hält seit 2. März 2022 mehr als 5%, sowie die Impax Asset Mangement Group plc mit Sitz in Großbritannien hält seit 21. November 2022 mehr als 5% der Wienerberger Stimmrechte. Die FMR LLC Fidelity mit Sitz in den USA hält seit 24. August 2022 mehr als 5% der Wienerberger Stimmrechte und die BlackRock Inc. mit Sitz in den USA hält seit 25. Oktober 2022 mehr als 4% der Wienerberger Stimmrechte. Der Bestand eigener Anteile belief sich zum Abschlussstichtag auf 5.756.271 Stück oder 5,15 % der begebenen Aktien. (4) Es existieren keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. (5) Arbeitnehmer, die Aktionäre der Wienerberger AG sind, üben grundsätzlich ihr Stimmrecht unmittelbar und ohne Stimmrechtskontrolle aus. Zudem haben Arbeitnehmer im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes Anteile an der Wienerberger AG („Wienerberger-Aktien“) erworben und diese Aktien an eine Mitarbeiterbeteiligungsstiftung gemäß § 4d Abs. 4 EStG zur treuhändischen Verwahrung und Ausübung der Aktionärsrechte übertragen. Darüber hinaus haben die Mitarbeiter 2022 einen Anspruch auf unentgeltliche Übertragung von Wienerberger-Aktien erworben, der durch die Mitarbeiterbeteiligungsstiftung erfüllt wird. Die Stiftung hält diese Wienerberger-Aktien auf eigene Rechnung (im rechtlichen und wirtschaftlichen Eigentum) und übt die entsprechenden Aktionärsrechte aus.. Der Vorstand besteht zum Bilanzstichtag aus vier Personen. Als Mitglieder des Vorstands sollen nur Personen bestellt werden, die zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens ihrer Bestellung oder ihrer Wiederbestellung das 65. Lebensjahr nicht vollendet haben. Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens drei und höchstens zehn von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern. Die Aufsichtsratsmitglieder werden, falls sie nicht für eine kürzere Funktionsperiode gewählt werden, für die Zeit bis zur Beendigung der Hauptversammlung gewählt, die über die Entlastung für das dritte Geschäftsjahr nach der Wahl beschließt. Hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem gewählt wird, nicht mitgerechnet. (6) Darüber hinaus wurde in der 150. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 6. Mai 2019 ein genehmigtes Kapital im Ausmaß von 15 % des Grundkapitals beschlossen. Hierbei handelt es sich um die Ermächtigung zur Durchführung einer Kapitalerhöhung gegen Bar- oder Sacheinlage. Der Vorstand wurde damit wie bereits in der Vergangenheit ermächtigt, innerhalb von fünf Jahren mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Das Grundkapital kann um maximal 17.452.724,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 17.452.724 neue auf Inhaber oder Namen lautender Stückaktien erhöht werden. Eine Durchführung kann gegebenenfalls in mehreren Tranchen erfolgen. Die Art der Aktien, der Ausgabekurs und die Ausgabebedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Das gesetzliche Bezugsrecht kann den Aktionären in der Weise eingeräumt werden, dass die Kapitalerhöhung von Kreditinstituten oder einem Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen wird, sie den Aktionären entsprechend ihrem Bezugsrecht anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge, die sich aufgrund des Bezugsverhältnisses ergeben, von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. (7) Der Vorstand wurde in der 153. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 3. Mai 2022 gem. § 65 Abs. 1 Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung, eigene Aktien der Wienerberger AG im Ausmaß von bis zu 8% des Grundkapitals zu einem niedrigsten Gegenwert von 1 EUR je Aktie und einem höchsten Gegenwert des Zweifachen des Börsenkurses vom 3. Mai 2022 je Aktie ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben börslich oder außerbörslich oder im Wege eines öffentlichen Angebots erfolgen und zwar auch nur von einzelnen Aktionären oder einem einzigen Aktionär, doch muss der Aufsichtsrat im Nachhinein von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt werden. Im Falle des außerbörslichen Erwerbs kann dieser auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Veräußerungsrechts der Aktionäre, das mit einem solchen Erwerb einhergehen kann, durchgeführt werden (umgekehrter Bezugsrechtsausschluss). Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Der Vorstand kann diese Ermächtigung innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben, sofern der mit dem von der Gesellschaft aufgrund dieser Ermächtigung oder sonst gehaltenen Aktien verbundene Anteil des Grundkapitals zu keinem Zeitpunkt 8 % (acht Prozent) des Grundkapitals übersteigt. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 05. Mai 2020 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien. (8) Weiters wurde in der 153. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 3. Mai 2022 beschlossen: a) Der Vorstand der Wienerberger AG wird für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung gemäß § 65 Abs. 1 b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung beziehungsweise Verwendung gehaltener eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, unter sinngemäßer Anwendung der Regelungen über den Bezugsrechtsausschluss der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen umfassen die Veräußerung bzw. Verwendung eigener Aktien auf eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, insbesondere einen außerbörslichen Verkauf (unter teilweisem oder vollständigem Ausschluss des Wiederverkaufrechts der Aktionäre), etwa in Form einer beschleunigten Privatplatzierung, oder als nicht-bare Transaktionswährung für den Erwerb von Unternehmen, Anteilen oder diversen anderen Vermögenswerten. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs. 3 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. b) Der Vorstand der Wienerberger AG wird ferner gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 letzter Satz AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 (dreißig) Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch Einziehung von erworbenen eigenen Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Der Vorstand kann diese Ermächtigungen innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 05. Mai 2020 beschlossene Ermächtigung zur Veräußerung eigener Aktien. (9) Im Geschäftsjahr führte die Wienerberger AG ein Aktienrückkaufprogramm durch. In der Periode vom März bis September 2022 wurden zu einem Durchschnittskurs von 24,02 € und mit einem Kapitaleinsatz von 212,1 Mio. € Aktien über die Börse zurückgekauft. Bei dem Programm wurden insgesamt 8.830.000 Aktien erworben. Weiters wurden 3.455.639 Stück eigene Aktien mit einem Nennbetrag 3.455.639,00 € am 18. November 2022 eingezogen. Nach Abschluss des Rückkaufprogramms und des Einzugs der eigenen Aktien belief sich der Bestand eigener Aktien auf 5.756.271 Stück oder 5,15 % des Grundkapitals. (10) Die Vorstandsverträge, Vereinbarungen zu den Unternehmensanleihen 2018 und 2020, sowie die Verträge verschiedener syndizierter Kredite und Darlehen enthalten Regelungen, die bei einem Kontrollwechsel in der Gesellschaft infolge eines Übernahmeangebots wirksam werden („Change of Control“-Klauseln). (11) Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsmitgliedern infolge eines Kontrollwechsels werden wirksam, sobald ein Eigentümer in Folge des Überschreitens einer Beteiligungsschwelle von 20 % ein verpflichtendes Übernahmeangebot legen muss. Die vertraglichen Regelungen sehen vor, dass in diesem Fall die Gesamtleistungen, abhängig von der Restlaufzeit des Vorstandsmandats, zwei Jahresbezüge nicht überschreiten. Risikomanagement und internes Kontrollsystem Unsere internationale Geschäftstätigkeit bringt nicht nur Chancen, sondern auch kurz-, mittel- und langfristige Risiken mit sich. Daher hat Wienerberger ein effektives Risikomanagementsystem etabliert, das vorhandene Risiken aufzeigt und diesen in einem strukturierten Prozess durch Anerkennung, Vermeidung, Auslagerung oder Limitierung begegnet. In allen strategischen Entscheidungen wird unser Risikobewusstsein berücksichtigt. Dabei werden nur operative Risiken bewusst in Kauf genommen, das Eingehen von Risiken außerhalb des operativen Geschäfts ist unzulässig. Als führender Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen verpflichten wir uns freiwillig zur transparenten Darstellung von klimarelevanten Chancen, aber auch von Risiken. Die Identifizierung und Analyse klimabezogener Risiken ist Teil des Gesamtrisikomanagementansatzes der Wienerberger Gruppe. Seit 2020 unterstützen wir daher die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) in Bezug auf die Identifizierung, Analyse und Bewertung von physischen Risiken 1 und transitorischen Risiken 2 . Eine detaillierte TCFD – Risikomanagement Offenlegung ist auf den Seiten 85 - 97 im Kapitel Klimaschutz des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht zu finden. Im Rahmen des Risikomanagements kommt dem Internen Kontrollsystem (IKS) der Wienerberger AG eine besondere Rolle zu. Das IKS basiert auf den Maßstäben des international bewährten Regelwerks für interne Kontrollsysteme (COSO) und bietet dem Management ein umfassendes Instrument, um Unsicherheiten und Risiken aus den wesentlichen Geschäftsaktivitäten zu analysieren bzw. zu vermeiden. Regelungen und Kontrollen, die konzernweite und geschäftsübergreifende Gültigkeit im IKS haben, werden vom Vorstand vorgegeben. Der dezentralen Struktur von Wienerberger entsprechend liegt die Verantwortung für die Implementierung des IKS beim jeweils zuständigen lokalen Management. Die Interne Revision übernimmt dabei die Steuerungs-, Kommunikations- und Überwachungsfunktion. Regelmäßige Audits an den Standorten stellen dazu die fortwährende Einhaltung des IKS sicher. Das IKS besteht aus systematisch gestalteten Maßnahmen und Prozessen, die sich in folgende Teilbereiche gliedern: Kontrollumfeld Konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen Standardisierte Prozesse Einheitlicher Kontenplan und Berichtswesen Compliance-Management-System Das Kontrollumfeld bildet die Basis für konzernweite Standardisierungs- und Vereinheitlichungsprozesse. So legt der Vorstand im Rahmen der Rechnungslegung konzerneinheitliche und verbindliche Regelungen für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Zwischenabschlüssen mittels einer Konzernrichtlinie fest. Die Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt mittels standardisierter Prozesse, wobei ein einheitlicher Konzernkontenplan zur Anwendung kommt. Der Wienerberger Konzernabschluss sowie die Zwischenabschlüsse werden in Übereinstimmung mit den IFRS im Zuge eines Fast Close erstellt. Die für den Konzernabschluss relevanten Daten aller Tochtergesellschaften werden von den Finanz- und Controlling-Abteilungen zusammengestellt, geprüft, konsolidiert. Der vom Vorstand, anschließend aufgestellte Konzernabschluss wird dem Aufsichtsrat in Folge vorgelegt und von der Hauptversammlung festgestellt. Das Wienerberger Compliance-Management-System besteht aus Regelungen, die die Mitarbeiter bei der Einhaltung ethischer und rechtlicher Standards von Wienerberger unterstützen, und gilt für alle Mitarbeiter die für Wienerberger tätig sind. Wenn die nationale Gesetzgebung strengere Regeln vorschreibt haben diese Vorrang. Da klare Regeln zur Vermeidung von Fehlverhalten unerlässlich sind, hat Wienerberger Richtlinien zu den Themen Anti-Bestechung, Anti-Korruption, Kartellrecht, Exportkontrolle (Sanktionslisten), Kapitalmarktvorschriften und Datenschutz implementiert. Das Compliance-Management-System wird laufend an die gesetzlichen Änderungen angepasst. Die Richtlinien werden regelmäßig an alle betroffenen Mitarbeiter kommuniziert. Schulungen werden durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich wurden auf Konzernebene Kontrollen eingeführt, um das lokale Management in verschiedenen Compliance-Fragen zu unterstützen und zu fördern. Die Einhaltung der geltenden Vorschriften und Richtlinien wird von der Internen Revision kontinuierlich überwacht. Entsprechend der ESG-Strategie etablierte die Wienerberger Gruppe im Jahr 2021 einen unternehmenseigenen Verhaltenskodex. Der Kodex ist als verbindlicher Leitfaden gestaltet und gibt klare und einheitliche Regeln für Mitarbeiter, Geschäftspartner und Lieferanten vor. Er verweist auch auf die genannten unternehmensinternen Richtlinien. Risikobeurteilung Jährlicher Revisionsplan durch Vorstand und Aufsichtsrat genehmigt Unternehmensweites Risikomanagement Um den unternehmensweiten Risiken entgegenzuwirken, streben wir danach, Risiken frühzeitig zu erkennen, ihnen durch geeignete Maßnahmen zu begegnen und Zielabweichungen so gering wie möglich zu halten. In unseren erfahrenen, internationalen Teams werden zuständige Risikoeigner mit der Identifizierung Analyse Bewertung Steuerung Überwachung der Risiken beauftragt. Zu diesem Zweck werden zwei Mal jährlich Befragungen zur Aktualisierung bestehender und Identifizierung neuer Risiken mit dem Vorstand, den Business Unit Managern und Verantwortlichen der Corporate Functions durchgeführt. Hinsichtlich der Erhebung und Bewertung der Risiken werden proaktiv Interviews, Workshops sowie Szenarioanalysen durchgeführt. Die identifizierten Risiken werden anschließend analysiert, in strategische oder operative Themengebiete entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingeteilt und den Risikoeignern zugeteilt. Die Risikobewertung wird anhand von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Free Cashflow-Auswirkungen durchgeführt. Die Betrachtungshorizonte teilen sich dabei in kurzfristige (bis ein Jahr), mittelfristige (ein bis fünf Jahre) und langfristige Perioden (fünf bis 25 Jahre) auf. Diese Horizonte wurden vom Management gewählt und entsprechen im wesentlichen dem jährlichen Planungsprozess. Die Free Cashflow-Auswirkungen werden in vier Kategorien betrachtet – vernachlässigbar (<5 Mio. €), gering (5-50 Mio. €), kritisch (50-100 Mio. €) und katastrophal (>100 Mio. €), wobei diese jährlich der jeweiligen Geschäftsentwicklung angepasst und durch den Vorstand genehmigt werden. Zu den Hauptrisiken des Wienerberger Konzerns zählen neben strategischen Risiken ebenso Beschaffungs-, Produktions-, Markt- und Preisrisiken, finanzielle und rechtliche Risiken sowie klimarelevante Risiken. Die identifizierten Risiken werden auch mit der Wesentlichkeitsmatrix verglichen, um die Konsistenz der internen Risikobewertung und die Übereinstimmung mit den Erwartungen externer Interessengruppen sicherzustellen. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Risiken findet sich im Risikobericht im Anhang ab Seite 98. Die wichtigsten Instrumente zur Risikoüberwachung und -steuerung sind der Planungs- und Controllingprozess, konzernweite Richtlinien, die laufende Berichterstattung finanzieller und nicht finanzieller Kennzahlen und die Risikostreuung durch unseren Portfolioansatz. Bei der Mehrzahl der identifizierten Risiken handelt es sich um Risiken die im Rahmen etablierter interner Prozesse zur Unternehmenssteuerung erfasst und überwacht werden. Insbesondere werden in den lokalen Gesellschaften Risiken bewusst nur im operativen Geschäft eingegangen und von den zuständigen Risikoeignern innerhalb der Business Units im Verhältnis zum möglichen Gewinn analysiert. Ergänzend dazu werden Risiken, die unter anderem im Rahmen der Konzernfinanzierung oder der Beschaffung im IT- oder im Compliance-Bereich entstehen, nicht nur von den Business Units, sondern auch zentral von der Holding gesteuert, überwacht und abgefedert. Eine weitere Gruppe stellen wesentliche Risiken mit einer niedrigen Eintrittswahrscheinlichkeit dar, die laufend beobachtet und bewertet werden und auf die im Bedarfsfall zeitnah mit der Umsetzung vordefinierter Maßnahmen reagiert wird. Die Interne Revision erstellt jährlich einen risikoorientierten Revisionsplan der von Vorstand und Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates genehmigt wird. Die zur Erstellung des Revisionsplans herangezogenen Risikokennzahlen umfassen Finanzkennzahlen wie beispielsweise Umsatz, EBITDA, ROCE, interne Kennzahlen wie Anzahl der Mitarbeiter, Whistleblower Statistiken, Erkenntnisse früherer Revisionsberichte und den Corruption Perception Index (CPI). Dem IT-Revisionsplan liegt ein Risikobewertungsprozess zur Identifizierung von Risiken im Zusammenhang mit dem Verlust der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Informationen im Rahmen der relevanten Informationssysteme zugrunde. Während des Jahres berichtet die Interne Revision dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss regelmäßig über die durchgeführten Prüfungen und deren Ergebnisse sowie den Umsetzungsstand der Erkenntnisse. Der Konzernabschlussprüfer beurteilt jährlich die Funktionsfähigkeit des Wienerberger Risikomanagements und berichtet darüber an Aufsichtsrat und Vorstand. Die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements wurde vom Konzernabschlussprüfer 2022 kontrolliert und bestätigt. Darüber hinaus unterliegen die Kontrollsysteme einzelner Unternehmensbereiche ebenfalls den Prüfungshandlungen des Wirtschaftsprüfers bei der Jahresabschlussprüfung. Kontrollaktivitäten Standardisierter und integrierter Planungsprozess ERP Enterprise-Resource-Planning Audit Cockpit Identity and Access Management (ERP – Berechtigungskonzept) Im Zuge der Kontrollaktivitäten findet jährlich ein Planungsprozess statt der als integrierte Planung in einem Bottom-up-Verfahren gestaltet ist. Gegenstand der Planung sind die Budgetierung von Gewinn und Verlust, Bilanz und Cashflows des folgenden Geschäftsjahres sowie die Mittelfristplanung über einen Horizont von insgesamt vier Jahren. Ein wesentliches Element des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist der monatliche Vergleich der Ist-Ergebnisse mit den periodisierten Planzahlen. Ergänzend dazu wird drei Mal jährlich von allen Tochterunternehmen eine Hochrechnung auf das erwartete Jahresergebnis vorgenommen. Um das interne Kontrollsystem zu stärken, zu formalisieren und zu dokumentieren, wurde eine Risiko- und Kontrollmatrix mit mehr als 150 Kontrollen, aufgeschlüsselt in ca. 20 Haupt- und mehr als 60 Unterprozesse, entwickelt und eingeführt. Das lokale Management bewertet und dokumentiert halbjährlich den Implementierungsstatus ausgewählter Schlüsselkontrollen. Die Interne Revision überprüft diese Selbstbewertungen regelmäßig und bewertet den Reifegrad der jeweiligen Schlüsselkontrollen. Das vollintegrierte Governance, Risk and Compliance (GRC) System stellt ein weiteres Kontrollinstrument dar. Dessen Kern bildet ein Identity- und Access-Management-System. Es umfasst einen vollständigen Joiner-, Mover- und Leaver-Prozess, um einen stets aktuellen Status für alle Identitäten und deren zugewiesene kritische IT-Berechtigungen in der Organisation sicherzustellen. Das System ist in der gesamten Gruppe integriert. Durch die Identifikation von Funktionstrennungskonflikten über das ERP-System hinaus wird bereits im Rahmen von Zugriffsanforderungen (Access-Request-Management) sichergestellt, dass zu weitreichende IT-Zugriffe und anwendungsübergreifende Funktionstrennungsverstöße begrenzt werden können. Sollten Funktionstrennungskonflikte aus betriebsnotwendigen Gründen dennoch gestattet werden, bedürfen diese einer Genehmigung und sind durch nachträgliche Kontrollen zu überwachen. Diese mitigierenden Kontrollen werden über das Identity- und Access-Management durchgeführt und dokumentiert. Darüber hinaus bietet dieses System Berichtsmöglichkeiten zur Überwachung der durchgeführten Kontrollen durch das Management an. Mit dieser Governance-, Risk- und Compliance-Lösung wurde ein integrierter Prozess von der Identifikation und Kommunikation von kritischen Einzelberechtigungen und Funktionstrennungskonflikten bis zu deren Kontrolle und Dokumentation geschaffen. Überwachung Risiko- und prozessorientierte Revision IT Revision Ad-hoc-Revision Die Organisations- und Führungsstruktur der Wienerberger AG und ihrer Gesellschaften ist klar definiert. Auch die Verantwortlichkeiten für den Überwachungsprozess des Risikomanagements sind klar getrennt und festgelegt. Eine detaillierte Beschreibung der internen organisatorischen Struktur ist ab Seite 37 des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts zu finden. Auf Basis des risikoorientierten Revisionsplans prüft die Interne Revision in regelmäßigen Abständen – je nach Gesellschaftsgröße alle zwei bis vier Jahre – jede Konzerngesellschaft auf die Einhaltung des IKS sowie operative Prozesse auf Risikoneigung und Effizienzverbesserungsmöglichkeiten. Zudem überwacht die Interne Revision die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und interner Richtlinien und ist somit zentrales Überwachungsorgan des Internen Kontrollsystems. Die Informationssysteme und die angewandten IT-Kontrollen werden entsprechend gegen die IT- / Sicherheitsanforderungen der Organisation an ihr Informationssicherheits-Managementsystem geprüft. Zusätzlich zu den risiko- und prozessorientierten Revisionen führt die Interne Revision auf Veranlassung des Managements Ad-hoc- und Sonderprüfungen durch. Information und Kommunikation Berichte hinsichtlich Schwachstellenanalyse und Effizienzsteigerung Bericht zu Betrugsfällen Regelmäßige Risikoberichterstattung Ein strukturierter Risikomanagementprozess findet zwei Mal jährlich statt. Das Risikomanagement-Team unterstützt die einzelnen Unternehmensbereiche in Form von proaktiven Interviews und Workshops bei der Erhebung und Bewertung ihrer Risiken. Die Ergebnisse sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen und Maßnahmen werden in konsolidierter Form dem Konzernvorstand, dem Aufsichtsrat und dem Abschlussprüfer übermittelt. Die größten Risiken werden in der Regel zusätzlich im Detail vor dem Prüfungs- und Risikoausschuss vom jeweiligen Risikoeigner präsentiert. Die Risikoberichterstattung findet wie folgt statt: Standardisiert – strukturierter Risikomanagementprozess in Form von Interviews und Workshops Regulär – eingebettet in bestehende Berichtskanäle der Gruppe Ad-hoc – zur zeitnahen Kommunikation geänderter oder neuer Risiken Im Rahmen der sonstigen Informations- und Kommunikationspflichten des IKS berichten die Interne Revision und das Group Reporting regelmäßig dem Prüfungs- und Risikoausschuss über wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsverfahren, Auswirkungen von IFRS-Neuerungen auf den Konzernabschluss, wesentliche Änderungen im Rechnungslegungsprozess und Erkenntnisse aus dem Risikomanagement. Darüber hinaus wird der Ausschuss regelmäßig über getroffene Prüfungsfeststellungen, relevante Umsetzungsaktivitäten und Verbesserungsmaßnahmen für im IKS identifizierte Schwachstellen informiert. Finanzinstrumente Die Wienerberger AG setzt zur Begrenzung von Zins- und Währungsrisiken derivative Finanzinstrumente, vor allem Devisentermingeschäfte und Swaps, ein. Es werden keine Derivate zu Spekulationszwecken gehalten. Die Verwendung von Finanzinstrumenten ist im Anhang zum Einzelabschluss der Wienerberger AG dargestellt. Forschung und Entwicklung Forschung und Entwicklung (F&E) ist ein wichtiger strategischer Aspekt der Wienerberger Gruppe und verfolgt das Ziel, unsere Kosten- und Technologieführerschaft langfristig abzusichern sowie unsere Marktpositionen durch Produktinnovationen zu stärken. Dabei stehen der Nutzen für die Anwender sowie die Erfüllung aller Anforderungen im Hinblick auf Nachhaltigkeit stets im Vordergrund. Unsere F&E-Aktivitäten leisten damit einen wichtigen Beitrag zu unseren ehrgeizigen Zielen bei der Dekarbonisierung und der Förderung der Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus zählen für uns die Entwicklung neuer Materialien, Produkte und Systemlösungen, die Optimierung bestehender und die Entwicklung neuer Produktionstechnologien sowie die Digitalisierung von Prozessen und die weitere Einführung von Industrie 4.0 zu den zentralen Handlungsfeldern. Strategische F&E-Projekte werden zentral gesteuert und verwaltet, während die Umsetzung in der Regel lokal erfolgt. Wienerberger verfügt zu diesem Zweck über mehrere Forschungszentren in verschiedenen Ländern, die auf unterschiedliche Produktgruppen spezialisiert sind. Neue Technologien werden zunächst im Rahmen von Demonstrationsprojekten auf ihre Leistungsfähigkeit und ihren Mehrwert für die Kunden getestet. Erfolgreiche Ideen werden dann über unsere Plattformen rasch gruppenweit ausgerollt. Innovationen, Systemlösungen und effiziente Nutzung von Ressourcen Die kontinuierliche Optimierung der Eigenschaften von Baumaterialien und des Ressourceneinsatzes in Verbindung mit der Entwicklung neuer Lösungen ist ein bedeutender Schwerpunkt in unserer Forschung, um den ständig steigenden Anforderungen an Baustoffe, wie Energieeffizienz, CO₂-Fußabdruck, Erdbebensicherheit und statische Eigenschaften gerecht zu werden. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Erweiterung von bestehenden und neuen Produkten um smarte bzw. digitale Funktionalitäten. Unser Ziel ist die Entwicklung von Produktlösungen, die eine schonende, schnelle und einfache Verarbeitung ermöglichen, die zum Klimaschutz und zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen und dem Kunden einen Mehrwert bieten. Darüber hinaus stehen alle F&E-Aktivitäten vollständig im Einklang mit unseren ehrgeizigen ESG-Zielen. Auf dem Weg zum CO₂-neutralen Anbieter von Baumaterialien Im Sinne der Kreislaufwirtschaft konzipieren wir unsere neuen Produkte für die Wiederverwendung oder das Recycling. Ebenso arbeiten wir stets daran, dass alle unsere Lösungen während ihres gesamten Lebenszyklus einen positiven Beitrag zur Dekarbonisierung leisten und somit den CO₂-Fußabdruck der gesamten Gruppe verringern. So trägt unser Ziegel mit seinen positiven Eigenschaften als Naturprodukt zum Umweltschutz bei und sorgt als energieeffizienter Baustoff für ein angenehmes und gesundes Wohnklima sowohl im Sommer als auch im Winter. Die Forschungsschwerpunkte in der keramischen Produktion liegen beim Einsatz alternativer Energieträger (Elektrifizierung von Prozessen, möglicher Einsatz von Wasserstoff oder „grünem“ Gas), der Reduktion des Energieverbrauchs im Trocknungs- und Brennprozess und dem optimierten Einsatz von Rohstoffressourcen durch Produktentwicklungen und neue Rezepturen. Zusätzlich investieren wir laufend in die Automatisierung von Produktionsabläufen und Einführung neuartiger Produktionstechnologien. Als Technologie- und Innovationsführer entwickelt Wienerberger Baustoffe und Dienstleistungen für die Zukunft. Dazu gehören unsere Lösungen für die gesamte Gebäudehülle. Durch Gewichtsreduzierung, die Erhöhung der Effizienz im Produktionsprozess und die Optimierung der physikalischen Eigenschaften unserer Produkte verbesserten wir die Wärmedämmung um fast ein Drittel, verringerten gleichzeitig den Energieverbrauch in der Produktion und ermöglichten darüber hinaus den Bau von deutlich schlankeren Wandkonstruktionen. Im Rahmen unserer kontinuierlichen Innovationsbemühungen beschäftigen wir uns auch intensiv mit dem Einsatz von mobilen Baurobotern und dem Thema Vorfertigung. Die gesamte Baubranche steht in Zeiten der Digitalisierung, der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum und des kontinuierlich wachsenden Fachkräftemangels vor großen Herausforderungen. Als Innovationsführer in der Branche sehen wir ein hohes Potenzial für die Automatisierung in der Vorfertigung und in der Bauausführung. Wir wollen unseren Kunden Produktlösungen anbieten, die nicht nur schneller und einfacher zu installieren sind, sondern auch die Kosten senken und gleichzeitig die Sicherheit, Effizienz und Qualität erhöhen. Um dies zu erreichen, arbeiten wir mit mehreren Unternehmen, Start-ups und Universitäten zusammen. Unter anderem ist daraus bereits ein erster Prototyp eines innovativen Mauerwerksroboters für Baustellen entstanden. Ziel ist es, eine marktreife Lösung zu entwickeln, die eine Antwort auf den immer größer werdenden Fachkräftemangel auf den Baustellen darstellt. Im Bereich der Kunststoffrohre konnten wir durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Produkte den Anteil an recycelten Rohstoffen im Herstellungsprozess weiter erhöhen. Wir leisten mit dieser Entwicklung einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der CO₂-Bilanz über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg und stellen eine vollständige Kreislaufwirtschaft sicher. Begleitet wurde dieser Prozess von einer ständigen Qualitätskontrolle und zahlreichen Tests, um die Zusammensetzung der Rohre durchgehend zu prüfen und eine konstant hohe Produktqualität zu gewährleisten. Darüber hinaus entwickeln wir unsere Infrastrukturlösungen im Bereich der Wasserwirtschaft zur Vorbeugung von Ressourcenverknappung und im Bereich der Energie im Hinblick auf die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ständig weiter. Ein Beispiel, das von unserer Tochtergesellschaft Pipelife stammt, ist das System Raineo, welches die Regenwasserbewirtschaftung auf versiegelten Böden optimiert und dabei zu 100 % aus recycelten Rohstoffen besteht. Ein weiteres Produktbeispiel ist unser Konzept Preflex Spider – eine vorgefertigte, maßgeschneiderte Elektroinstallation, die für mehr Effizienz auf der Baustelle sorgt. Mit diesen und weiteren Lösungen wollen wir dem zunehmenden Fachkräftemangel sowie den klimatischen Veränderungen begegnen. Auch im Bereich der keramischen Rohre optimieren wir ständig unsere Produktionsprozesse. Darüber hinaus werden Steinzeug-Keramo-Rohre ausschließlich aus natürlichen, wiederverwertbaren Rohstoffen hergestellt und sind nach ihrem Lebenszyklus zu 100 % recycelbar. Ob Klimawandel, Fachkräftemangel oder Ressourcenknappheit – unsere Antwort auf aktuelle Herausforderungen liegt in der Innovation. Unsere Vision ist es, mit unseren intelligenten Gebäude- und Infrastrukturlösungen die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Ein Drittel des Umsatzes der Wienerberger Gruppe stammt bereits aus innovativen Produkten und Dienstleistungen. Unser Ziel ist es, diesen Anteil auch in Zukunft nachhaltig in der Gruppe zu etablieren. Auf unserer Homepage informieren wir darüber hinaus regelmäßig über aktuelle Themen aus dem Bereich Forschung und Entwicklung. Nachhaltigkeit, Umwelt- und Arbeitnehmerbelange Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln ist einer der zentralen Werte unserer Unternehmenskultur. Unser verbindliches Nachhaltigkeitsprogramm ist integraler Bestandteil der Konzernstrategie und umfasst alle Wertschöpfungsstufen des Unternehmens. Um eine einheitliche Vorgehensweise und die effiziente Umsetzung der gesetzten Maßnahmen und Ziele sicherzustellen, haben wir in der gesamten Gruppe feste Strukturen und Zuständigkeiten für das Nachhaltigkeitsmanagement verankert. Für die Wienerberger Nachhaltigkeitsstrategie und die Festlegung der Ziele, Fristen und Maßnahmen des Nachhaltigkeitsprogrammes ist das Sustainability Steering Committee (SSC) zuständig. Dieser setzt sich aus dem Vorstand der Wienerberger Gruppe sowie weiteren Personen aus dem Top-Management der Business Units zusammen und fungiert als oberstes Steuergremium. Der Vorstand besteht aus dem Chief Executive Officer (CEO) und dem Chief Financial Officer (CFO) der Wienerberger AG sowie den Chief Operating Officers (COOs) von Wienerberger Building Solutions (WBS) und Wienerberger Piping Solutions (WPS) . Die Abteilung „Corporate Sustainability & Innovation“ wird von einem Senior Vice President geleitet. Dieser berichtet direkt und in regelmäßigen Abständen (mindestens einmal pro Quartal) an den Vorstandsvorsitzenden und vier mal pro Jahr dem gesamten Vorstand der Wienerberger AG. Der Senior Vice President Corporate Sustainability & Innovation übernimmt die gruppenweite Koordination des Nachhaltigkeitsmanagements und ist verantwortlich für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Wienerberger AG. Die COOs der Business Units sind für die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in ihren Business Units verantwortlich. Sie werden darin von Nachhaltigkeitsbeauftragten unterstützt, die mit der Abteilung „Corporate Sustainability & Innovation“ in laufendem Austausch zum Fortschritt der Entwicklung stehen. Dadurch wird der Verantwortungs- und Einflussbereich bei der Integration unserer Nachhaltigkeitsstrategie in den jeweiligen Business Units verstärkt. Mit dem Sustainability Group Reporting (SGR) ist ein zentrales Datenmanagement etabliert, das für die Konsolidierung aller Nachhaltigkeitskennzahlen verantwortlich ist. Diese dienen als Basis für strategische Entscheidungen in den Business Units und auf Gruppenebene. Der vom Aufsichtsrat gebildete Nachhaltigkeits- und Innovationsausschuss setzt sich intensiv mit aktuellen Themen des Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagements von Wienerberger auseinander und berichtet regelmäßig dem Aufsichtsrat über die behandelten Inhalte sowie seine Schlussfolgerungen. Wienerberger veröffentlicht seit 2010 jährlich die nichtfinanziellen Kennzahlen der Gruppe. In Verbindung mit dem Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramm 2023 stellt der Nachhaltigkeitsbericht ein wichtiges Steuerungsinstrument für Wienerberger dar, um offenzulegen, wie das Unternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird. Der Fokus der Berichte liegt auf ökologischen, sozialen und Governance-Belange unserer Tätigkeiten, auf den entsprechenden Managementansätzen sowie auf unseren Innovationen. Weiterführende Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung, zum Organisationsprofil und zur Corporate Governance bei Wienerberger finden Sie im veröffentlichten Wienerberger Geschäftsbericht 2022. Der Wienerberger Nachhaltigkeitsbericht 2022 wurde als Teil des Geschäftsberichts 2022 und in Übereinstimmung mit den Global Reporting Initiative (GRI) Standards, für den Zeitraum 1.1.2022 bis 31.12.2022 erstellt. Er umfasst nicht nur die Informationserfordernisse gemäß österreichischem Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeg), sondern auch die freiwilligen Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD-Empfehlungen). Zusätzlich wurden im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts 2022 die Anforderungen der Taxonomie-Verordnung 3 umgesetzt und die entsprechenden Angaben offengelegt. Die Ziele des Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramms 2023 beziehen sich vor allem auf die Themenbereiche Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, Diversität im Unternehmen, Training & Weiterbildung sowie Wohnbau- Projekte für Menschen in Not. Darüber hinaus verpflichtet sich Wienerberger zur Einhaltung von höchsten nationalen und internationalen Governance-Standards. Eine Übersicht der ESG-Ziele im Rahmen des Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramms 2023 sowie die diesbezüglichen Leistungen im Jahr 2022 sind im „Nachhaltigkeitsbericht“ der Wienerberger Gruppe veröffentlicht. Ausblick 2023 Rekordergebnisse in 2022 Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete die Wienerberger Gruppe trotz rückläufiger Endmärkte mit einem operativen EBITDA von 1.021 Mio. € das beste Resultat in ihrer über 200-jährigen Unternehmensgeschichte. Dieses Ergebnis kam aufgrund herausragender Leistungen aller Mitarbeitenden zustande und ist insbesondere auf die nachhaltige Einkaufsstrategie im Bereich Energie und Rohstoffe zurückzuführen. Dadurch konnte die Wienerberger Gruppe in einem sehr instabilen Marktumfeld in 2022 durchgehend produzieren und erzielte einen außerordentlichen Ergebnisbeitrag von ca. 110 Mio. €. Für die langfristige Betrachtung des erreichten operativen EBITDA von 1.021 Mio. € ist somit der Betrag von ca. 110 Mio. € abzuziehen, wodurch sich ein nachhaltiges, operatives EBITDA von ca. 910 Mio. € für das Geschäftsjahr 2022 ergibt. Dieser einmalige Ergebnisbeitrag von ca. 110 Mio. € teilt sich auf wie folgt: Aufgrund unserer vorausschauenden Einkaufspolitik im Bereich Energie und Rohstoffe war es uns möglich, uneingeschränkt lieferfähig zu sein; die daraus resultierenden, kurzfristigen Marktanteilsgewinne lieferten einen Ergebnisbeitrag von 30 Mio. € Durch die hohe Kapazitätsauslastung erzielten wir äußerst vorteilhafte Produktionskosten und generierten einen Ergebnisbeitrag von 20 Mio. € Darüber hinaus erwirtschaftete unser nordamerikanisches Management durch exzellente Einkaufspolitik von Plastikgranulaten einen Ergebnisbeitrag von 60 Mio. € In 2022 haben sich die Endmärkte der Wienerberger Gruppe in Europa und Nordamerika wie folgt entwickelt: Neubau -13 % Renovierung stabil Infrastruktur -9 % Das starke organische Wachstum, trotz dieser Entwicklung unserer Endmärkte, zeigt einmal mehr den Erfolg des Systemgeschäfts und der Innovation der Wienerberger Gruppe. Marktausblick 2023 Für das Geschäftsjahr 2023 rechnen wir für die gesamte Wienerberger Gruppe mit anhaltend hohen Inflationsraten und einer Fortsetzung der bereits im Vorjahr gestiegenen Finanzierungskosten. Im Neubau erwarten wir, dass verteuerte Hypothekarkredite zu einem weiteren Rückgang der Baubewilligungen führen werden. Hohe Energiepreise rücken die Gebäuderenovierung – und damit vor allem die Dachsanierung – einmal mehr ins Zentrum. Unterstützend wirken öffentliche Förderprogramme (EU Green Deal sowie nationale Initiativen), aber auch striktere Vorschriften zur Erhöhung der Energieeffizienz. Daher erwarten wir im Bereich der Renovierung eine Fortsetzung der hohen Aktivität und eine insgesamt stabile Marktentwicklung. Im Bereich der Infrastruktur gehen wir davon aus, dass sich die gestiegenen Finanzierungskosten dämpfend auf die Nachfrage auswirken und zu Verschiebungen im Projektgeschäft führen werden. Darüber hinaus hat die Europäische Union die Auszahlung von Fördergeldern an Ungarn und Polen vorübergehend gestoppt, was zu einem Rückgang an Infrastrukturprojekten in diesen Märkten führen wird. Die Umsatzanteile teilen sich in 49 % Neubau, 29 % Renovierung und 22 % Infrastruktur auf. Aus heutiger Sicht gehen wir aufgrund der anhaltenden Instabilität von folgenden Entwicklungen in unseren Endmärkten im Geschäftsjahr 2023 als Szenario aus: Europa Nordamerika Neubau -15 % -20 % Renovierung -3 % -3 % Infrastruktur -5 % -5 % Auch im herausfordernden Jahr 2023 werden wir unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie treu bleiben und uns weiterhin auf Innovation und den Ausbau unseres Portfolios von nachhaltigen Systemlösungen fokussieren. Die bewährte Forward Buying-Strategie im Energiebereich setzen wir in der gesamten Gruppe weiter fort. Für das aktuelle Geschäftsjahr sind bereits 93 % der benötigten Gasvolumina gesichert. Aus unserem laufenden Self Help-Programm zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung erwarten wir heuer einen Ergebnisbeitrag von 45 Mio. €. Für 2023 gehen wir für die Wienerberger Gruppe von einer Kosteninflation von 10 % aus. Diese werden wir durch striktes Kosten- und proaktives Margenmanagement abdecken – und dies trotz rückläufiger Märkte und erhöhtem Wettbewerb. Im Dezember 2022 gab die Wienerberger Gruppe bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen. Durch die Übernahme der Geschäfte in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den USA baut Wienerberger die Präsenz in der Sanierung und Renovierung signifikant aus und entwickelt sich zum europäischen Experten für das Steildach. Insgesamt umfasst die Transaktion fast 3.000 Mitarbeitende und 29 Produktionsstandorte. Der Abschluss soll im Laufe des Jahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen. Wir gehen für das laufende Jahr von einer Fortsetzung der gegenwärtig instabilen geopolitischen Situation aus und sehen auch keine kurzfristige Entspannung im Bereich der Zinspolitik der Zentralbanken. Basierend auf diesem Szenario wird die Wienerberger, ein EBITDA von >800 Mio. € erwirtschaften. Dies inkludiert keine Ergebnisbeiträge der Terreal Gruppe oder etwaigen in 2023 übernommenen Unternehmen. Die Wienerberger wird ihren Wachstumskurs auch in 2023 fortsetzen. Dank unserem kontinuierlichen Fokus auf Innovation und dem weiteren Ausbau unseres Portfolios an Systemlösungen werden wir unsere Märkte weiterhin outperformen. Die Bruttomarge werden wir durch proaktive Maßnahmen im Bereich des Kostenmanagements trotz rückläufiger Märkte halten. Darüber hinaus wird die Akquisition der Terreal Gruppe einen signifikanten Umsatzbeitrag von 740 Mio. € und EBITDA-Beitrag von 100 Mio. € vor Synergien leisten. Wien, am 14. März 2023 1 Im Zusammenhang mit der Auswirkung akuter Risiken (z.B. zunehmende Intensität von Hurrikans/Dürren) und chronischer Risiken (längerfristige Klimaveränderungen, wie anhaltend höhere Temperaturen). 2 Im Zusammenhang mit der Auswirkung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft (z.B. Reputationsrisiken, regulatorische Risiken, Marktrisiken und Technologierisiken) 3 Die Verordnung (EU) 2020/852 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Juni 2020 über die Einrichtung eines Rahmens zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen – die sogenannte “Taxonomie-Verordnung” – trat am 12. Juli 2020 in Kraft. Bilanz AKTIVA 31.12.2022 31.12.2021 in EUR in TEUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 22.508.030 25.039 22.508.030 25.039 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 12.487.398 12.722 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.999.756 5.728 17.487.154 18.450 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2.695.775.332 2.707.654 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.123.929.357 1.182.243 3. Beteiligungen 6.439.623 6.440 4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 4.371.231 5.018 3.830.515.542 3.901.355 3.870.510.727 3.944.844 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Fertige Erzeugnisse und Waren 41.177.063 34.083 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 87.859 101 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 162.090.404 169.129 davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 10.000.000 (VJ: TEUR 40.000) 3. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 3.492.544 3.353 165.670.806 172.583 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 15.062.988 24.780 221.910.856 231.447 C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.278.858 4.979 D. Aktive latente Steuern 6.900.000 7.750 4.103.600.442 4.189.019 PASSIVA 31.12.2022 31.12.2021 in EUR in TEUR A. Eigenkapital I. Gezeichnetes, eingefordertes und einbezahltes Grundkapital 111.732.343 115.188 Eigene Anteile –5.756.271 –382 105.976.072 114.806 II. Kapitalrücklagen 1. Gebundene 1.713.899.363 1.710.444 III. Rücklage für anteilsbasierte Vergütungen 1.945.769 595 IV. Gewinnrücklagen 1. Andere Rücklagen (freie Rücklagen) 246.065.178 458.144 V. Rücklage für eigene Anteile (gebunden) 5.756.271 382 VI. Bilanzgewinn 104.269.197 93.519 davon Gewinnvortrag: EUR 9.648.162; Vorjahr: TEUR 1.685 2.177.911.849 2.377.890 B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 6.037.604 5.405 2. Rückstellungen für Pensionen 13.007.985 17.276 3. Steuerrückstellungen 7.086.500 3.087 4. Sonstige Rückstellungen 28.084.587 19.924 54.216.676 45.691 C. Verbindlichkeiten 1. Anleihen 650.000.000 650.000 davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 650.000.000 (VJ: TEUR 650.000) 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 498.475.981 586.435 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 100.641.981 (VJ: TEUR 10.435) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 397.834.000 (VJ: TEUR 576.000) 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.174.538 2.810 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 3.174.538 (VJ: TEUR 2.810) 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 708.225.323 514.687 davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 708.225.323 (VJ: TEUR 514.687) 5. Sonstige Verbindlichkeiten 11.538.941 11.507 davon aus Steuern: EUR 100.592 (VJ: TEUR 85) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 711.249 (VJ: TEUR 620) davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 11.538.941 (VJ: TEUR 10.687) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 0 (VJ: TEUR 819) davon Restlaufzeit < 1 Jahr: EUR 823.580.783 (VJ: TEUR 538.619) davon Restlaufzeit > 1 Jahr: EUR 1.047.834.000 (VJ: TEUR 1.226.819) 1.871.414.783 1.765.439 D. Rechnungsabgrenzungsposten 57.134 0 4.103.600.442 4.189.019 Gewinn- und Verlustrechnung 2022 2021 in EUR in TEUR 1. Umsatzerlöse 133.592.274 100.022 2. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen 8.032.314 814 b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 1.284.117 439 c) Übrige 1.798.328 11.114.759 1.517 2.770 3. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Leistungen a) Aufwendungen für bezogene Leistungen –12.300.665 –11.422 4. Personalaufwand a) Gehälter –40.968.572 –39.417 b) Soziale Aufwendungen –13.592.236 –11.087 davon für Altersversorgung Ertrag EUR 1.843.411, Vorjahr: Aufwand TEUR 1.644 davon für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen EUR 1.144.289; Vorjahr: TEUR 1.339 davon für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge EUR 7.611.236; Vorjahr: TEUR 7.354 –54.560.808 –50.503 5. Abschreibungen a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen –7.993.108 –7.763 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen –62.269 –123 b) Übrige –69.418.988 –69.481.257 –48.686 –48.808 7. Zwischensumme aus Z 1. bis 6. (Betriebsergebnis) 371.196 –15.705 2022 2021 in EUR in TEUR 7. Zwischensumme aus Z 1. bis 6. (Betriebsergebnis) 371.196 –15.705 8. Erträge aus Beteiligungen davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 85.112.919; 86.106.219 89.581 Vorjahr: TEUR 88.414 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 21.393.775 25.673 davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 21.324.775; Vorjahr: TEUR 25.604 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2.041.153 894 davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 864.998; Vorjahr: TEUR 774 11. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 16.027.000 5.065 12. Aufwendungen aus Finanzanlagen –27.002.620 0 davon Abschreibungen EUR 27.002.620; Vorjahr TEUR 0 davon Aufwendungen aus verbundenen Unternehmen EUR 26.406.000; Vorjahr: TEUR 0 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen –33.362.806 –27.196 davon betreffend verbundene Unternehmen: EUR 8.213.196; Vorjahr: TEUR 3.610 14. Zwischensumme aus Z 8. bis 13. (Finanzergebnis) 65.202.720 94.018 15. Ergebnis vor Steuern 65.573.916 78.313 16. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag) 29.047.119 13.520 davon latente Steuern: Aufwand EUR 850.000; Vorjahr: Ertrag TEUR 5.000 davon Erträge aus Steuergutschriften und aus der Auflösung von nicht bestimmungsgemäß verwendeten Steuerrückstellungen EUR 4.527; Vorjahr: TEUR 367 17. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss 94.621.035 91.834 18. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 9.648.162 1.685 19. Bilanzgewinn 104.269.196 93.519 Anhang Allgemeine Erläuterungen Die Aufstellung des vorliegenden Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Die Wienerberger AG erstellt als börsennotierte Gesellschaft einen Konzernabschluss, in den sämtliche wesentlichen Tochtergesellschaften der Wienerberger AG einbezogen werden. Der Konzernabschluss wird beim Firmenbuchgericht Wien hinterlegt. Die Wienerberger AG ist im Sinne des § 221 UGB eine große Kapitalgesellschaft. Aufgrund der Angabe von Beträgen in ganzen EUR bzw. in TEUR kommt es zu rundungsbedingten Differenzen. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Allgemeine Grundsätze Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gehen von der Fortführung des Unternehmens aus. 1. Anlagevermögen Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßig lineare Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengruppen. Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibung hinausgehende wesentliche und andauernde Wertminderungen werden durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt. Die Abschreibungen auf Anlagenzugänge im ersten bzw. zweiten Halbjahr sind mit vollen bzw. halben Jahresraten angesetzt worden. Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung aktiviert und voll abgeschrieben. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten bewertet. Bei nachhaltigen und wesentlichen Wertminderungen werden niedrigere Werte angesetzt. Den beizulegenden Wert ermitteln wir auf Basis einer Unternehmensbewertung. Als verbundene Unternehmen werden alle Gesellschaften angesehen, die mittelbar oder unmittelbar im Mehrheitsbesitz oder unter der einheitlichen Leitung der Wienerberger AG stehen. Wertpapiere des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungskursen oder bei Vorliegen dauernder niedrigerer Börsenstichtagskurse mit diesen bewertet. Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind zum Nennbetrag bewertet, Ausleihungen in Fremdwährungen werden mit dem Anschaffungskurs bzw. dem niedrigeren Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesichertem Kurs umgerechnet. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt höchstens auf den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. 2. Umlaufvermögen Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bewertet, erforderliche Wertberichtigungen werden vorgenommen. Fremdwährungsforderungen werden mit Anschaffungskursen bzw. dem niedrigeren Devisen-Geldkurs am Bilanzstichtag oder gesicherten Kursen umgerechnet. Für alle erkennbaren Risiken werden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Emissionszertifikate, welche als Fertige Erzeugnisse und Waren ausgewiesen sind, werden zum Erwerbszeitpunkt mit den jeweiligen Anschaffungskosten aktiviert und in der Folge unter Beachtung des Anschaffungskostenprinzips bewertet. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens nehmen wir vor, wenn die Gründe für die Abschreibung weggefallen sind. 3. Laufende und latente Ertragsteuern Die Position der laufenden Ertragsteuern betrifft die auf das abgeschlossene Geschäftsjahr entfallende, auf Basis der steuerlichen Vorschriften ermittelte Körperschaftsteuer. Die Wienerberger AG hat im Geschäftsjahr 2005 die Möglichkeit der Bildung einer „Unternehmensgruppe“ gemäß § 9 KStG genutzt. Die Wienerberger AG ist Gruppenträgerin einer Gruppe von 17 (Vorjahr: 16) Gruppenmitgliedern. In die Gruppe wurden ausschließlich inländische, unmittelbare und mittelbare Tochtergesellschaften einbezogen. Vom Gruppenträger werden die vom Gruppenmitglied verursachten Körperschaftsteuerbeträge mittels Belastungsmethode überrechnet. Im Verlustfall wird die Steuerumlage gutgeschrieben, bei zukünftigen Gewinnen des Gruppenmitglieds werden die Verluste mittels Verlustverrechnung verwendet. Die steuerlichen Ergebnisse der Gruppenmitglieder werden dabei der Wienerberger AG zugerechnet, die die resultierende gruppenweite Körperschaftsteuer an die Abgabenbehörde leistet. Für Unterschiede zwischen unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird in Höhe der sich insgesamt ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern gebildet. Führen diese Unterschiede in Zukunft hingegen zu einer Steuerentlastung, werden diese als aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Im Jahr 2022 wurden aktive latente Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 6.900 (Vorjahr: TEUR 7.750) angesetzt. Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem zukünftigen Körperschaftsteuersatz von 23% ohne Berücksichtigung einer Abzinsung. 4. Rückstellungen Die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder wurden 2022 nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Pensionseintrittsalters von 65 (Männer) bzw. 65 (Frauen) Jahren und eines Rechnungszinssatzes von 3,80 % (Vorjahr: 0,42 %) bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellung und 3,79 % bei der Jubiläumsgeldrückstellung (Vorjahr 0,50 %) berechnet. Es wird ein Gehaltstrend von 3,0 % p.a. (Vorjahr 2,0 % p.a.) für zukünftige Jahre und eine Fluktuation laut Tabelle in die Berechnung einbezogen. Dienstalter 2022 2021 0 bis 4 Jahre 15,40 % 15,40 % 5 bis 14 Jahre 8,50 % 8,50 % 15 bis 24 Jahre 7,00 % 7,00 % 25 bis 99 Jahre 5,40 % 5,40 % Die Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen aufgrund von rechtsverbindlichen, individuellen Zusagen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem laufenden Einmalprämienverfahren (Projected Unit Credit Methode) gemäß IAS 19 unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 3,79 % (Vorjahr: 0,57 %) gebildet. Eine Erhöhung der liquiden Pensionen von 2,0 % p.a. (Vorjahr: 2,0 % p.a.) für zukünftige Jahre wird in die Berechnung einbezogen, es wird keine Fluktuation berücksichtigt. Der Zinsaufwand für die Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Sonstige Rückstellungen werden nach dem Grundsatz der kaufmännischen Vorsicht in Höhe des voraussichtlichen Anfalls gebildet. Langfristige Rückstellungen mit einem erwarteten Zahlungszeitpunkt von mehr als einem Jahr nach dem Bilanzstichtag, werden entsprechend ihrer Laufzeit mit einem marktüblichen Zinssatz abgezinst. Aufgrund der im Jahr 2018 neu veröffentlichen Sterbetafeln, kam es bei der Pensionsrückstellung zu einem erhöhten Ergebniseffekt. Dieser Unterschiedsbetrag in Höhe von 1.665 TEUR wurde gemäß der Override Verordnung vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung über 5 Jahre verteilt, im Jahr 2022 wurde das letzte Fünftel aufgelöst, somit war per 31.12.2022 der Stand 0 TEUR. 5. Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag, dem Nennwert bzw. dem höheren zum Bilanzstichtag beizulegenden Wert angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit Anschaffungskursen bzw. mit dem höheren Devisen-Briefkurs am Bilanzstichtag angesetzt. Erläuterungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung 6. Anlagevermögen Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 1) dargestellt. Die bebauten Grundstücke enthalten Grundwerte von 3 TEUR (Vorjahr: 3 TEUR). Die Wertpapiere des Anlagevermögens sind Fondsanteile im Wert von 4.318 TEUR (Vorjahr: 4.914 TEUR). Das Deckungskapital aus Rückdeckungsversicherungen für Pensionsrückstellungen beträgt 54 TEUR (Vorjahr: 103 TEUR). Zum Bilanzstichtag 31.12.2022 gibt es Ausleihungen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr in Höhe von 930 TEUR (Vorjahr: keine). Am 14. April 2022 wurde bei der Gesellschafterversammlung eine Kapitalherabsetzung an der Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) in Höhe von 1.500 TEUR beschlossen. Aufgrund der Abspaltung von Beteiligungen von der Semmelrock International GmbH, Wien auf die Tondach Beteiligungs GmbH, Wien eine indirekte 100%ige Tochtergesellschaft der Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH, Wien, kommt es zu einer Buchwertverschiebung in Höhe von 48.763 TEUR zwischen den Beteiligungen an Semmelrock International GmbH und an Wienerberger Anteilsverwaltung GmbH. Die Anteile an der Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland) und der Wienerberger AS, Aseri (Estland) wurden um insgesamt 26.406 TEUR wertberichtigt. Die Anteile an der Wienerberger S.p.A., Mordano (Italien) und Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) wurden in Summe um 16.027 TEUR zugeschrieben. Beteiligungsgesellschaften der Wienerberger AG (ab 20%) Gesellschaft Sitz Anteil Whrg Grund-/ Stammkapital (in TLW) Eigenkapital inkl. unverst. Rückl. (in TLW) Jahresüber- schuss/ -fehlbetrag (in TLW) 2022 Wienerberger International N.V. Zaltbommel 100,00 EUR 50 EUR 215.478 47.643 Wienerberger Finance Service B.V. Zaltbommel 100,00 EUR 18 EUR 114.622 –29 Wienerberger NV Kortrijk 99,99 EUR 47.558 EUR 248.552 58.391 Wienerberger Asset Management NV Zonnebeke 100,00 EUR 5.240 EUR 8.681 301 Wienerberger GmbH Hannover 100,00 EUR 9.500 EUR 128.075 2.277 Steinzeug – Keramo GmbH Frechen 10,00 EUR 1.841 EUR Wienerberger Österreich GmbH Wien 99,9986 EUR 5.000 EUR 73.643 12.422 Wienerberger Anteils- verwaltung GmbH Wien 100,00 EUR 35 EUR 1.829.727 114.769 Semmelrock International GmbH Wien 100,00 EUR 3.000 EUR 94.535 1.521 Wienerberger S.p.A. Bubano di Mordano 100,00 EUR 10.000 EUR 38.707 19.419 Wienerberger OY AB Helsinki 100,00 EUR 1.000 EUR 16.735 1.382 Wienerberger AS Aseri 100,00 EUR 1.541 EUR 2.047 237 OOO „Wienerberger Kirpitsch“ Kiprevo 100,00 RUR 612.695 RUR 798.393 421.325 OOO „Wienerberger Kurkachi“ Kurkachi 100,00 RUR 568.419 RUR 594.281 189.444 UAB Wienerberger Statybine Keramika sp.Z.o.o. Vilnius 100,00 EUR 3 EUR –535 –37 Wienerberger EOOD Sofia 100,00 BGN 12.500 BGN 26.733 12.596 General Shale Building Materials Inc. Johnson City 100,00 USD 1 USD –2.357 –159 Wienerberger India Private Limited Bangalore, Karnataka 94,36 INR 934.167 INR 1.332.527 59.542 7. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultierten mit 110.926 TEUR (Vorjahr: 99.494 TEUR) aus Verrechnungs- und Finanzierungsbeziehungen. Die sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände enthielten Erträge in Höhe von 1.040 TEUR (Vorjahr: 63 TEUR), die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. Es bestanden Forderungen an Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 43 TEUR (Vorjahr: 44 TEUR). 8. Aktive latente Steuern Zum Bilanzstichtag wurden folgende abzugsfähige temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz identifiziert: 31.12.2022 31.12.2021 in EUR in TEUR abzugsfähige offene Siebtel Gruppenträger WBI 49.074.615 50.897 Immaterielle Vermögensgegenstände 2.458.093 1.579 Sachanlagen 481.782 508 Aktive Rechnungsabgrenzung 2.184.241 2.927 Unversteuerte Rücklagen –5.732.480 –5.815 Rückstellung für Abfertigungen 3.102.740 2.897 Rückstellung für Pensionen 3.592.780 8.215 Sonstige Rückstellungen 955.189 982 Saldierte Temporäre Differenzen 7.042.344 11.293 Betrag Gesamtdifferenzen 56.116.959 62.191 nicht angesetzte abzugsfähige temporäre Differenzen –7.042.344 –11.293 nicht angesetzte steuerliche Verlustvorträge –19.074.615 –19.897 Angesetzte temporäre Differenzen und Verlustvorträge 30.000.000 31.000 Daraus resultierende latente Steuern per 31.12. (23 %) 6.900.000 7.750 9. Eigenkapital Das Grundkapital der Wienerberger AG beträgt 111.732.343 EUR und ist in 111.732.343 nennwertlose Stückaktien zerlegt, alle Aktien sind voll einbezahlt. Aufgrund des Vorstandsbeschlusses vom 20. Oktober 2022 und der Zustimmung des Aufsichtsrats im Oktober 2022 und der Bestätigung vom 18. November 2022 durch die OeKB CSD GmbH wurden 3.455.639 Stück Aktien mit einem Nennwert von 3.455.639 EUR eingezogen, sodass sich das das Grundkapital um 3.455.639 EUR verminderte. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 8.830.000 Stück eigene Aktien um 213.433 TEUR gekauft. Die eigenen Aktien wurden mit dem Nennbetrag von 5.756.271 EUR (Vorjahr: 381.910 EUR) vom Grundkapital abgesetzt. In der 153. ordentlichen Hauptversammlung wurde beschlossen, vom Bilanzgewinn 2021 in Höhe von 93.518.814,26 EUR auf das Grundkapital von EUR 115.187.982,00 eine Dividende von 0,75 EUR je Stückaktie, sohin 86.390.986,50 EUR abzüglich eines anteiligen Betrages für die eigenen Anteile auszuschütten und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen. Die Auszahlung der Dividende war mit Montag, 09. Mai 2022 fällig und erfolgte an diesem Tag. Am Tag der Auszahlung war der anteilige Betrag für die eigenen Anteile 2.520.333,75 EUR, somit wurden 83.870.652,75 EUR ausgeschüttet und der verbliebene Betrag von 9.648.161,51 EUR auf neue Rechnung vorgetragen. Der Vorstand wurde in der 153. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 3. Mai 2022 gem. § 65 Abs. 1 Z 8 sowie Abs. 1a und Abs. 1b AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung, eigene Aktien der Wienerberger AG im Ausmaß von bis zu 8% des Grundkapitals zu einem niedrigsten Gegenwert von 1 EUR je Aktie und einem höchsten Gegenwert des Zweifachen des Börsenkurses vom 3. Mai 2022 je Aktie ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung zu erwerben. Der Erwerb kann nach Wahl des Vorstands unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben börslich oder außerbörslich oder im Wege eines öffentlichen Angebots erfolgen und zwar auch nur von einzelnen Aktionären oder einem einzigen Aktionär, doch muss der Aufsichtsrat im Nachhinein von diesem Beschluss in Kenntnis gesetzt werden. Im Falle des außerbörslichen Erwerbs kann dieser auch unter Ausschluss des quotenmäßigen Veräußerungsrechts der Aktionäre, das mit einem solchen Erwerb einhergehen kann, durchgeführt werden (umgekehrter Bezugsrechtsausschluss). Der Handel mit eigenen Aktien ist als Zweck des Erwerbs ausgeschlossen. Der Vorstand kann diese Ermächtigung innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben, sofern der mit dem von der Gesellschaft aufgrund dieser Ermächtigung oder sonst gehaltenen Aktien verbundene Anteil des Grundkapitals zu keinem Zeitpunkt 8 % (acht Prozent) des Grundkapitals übersteigt. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 05. Mai 2020 beschlossene Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien. Weiters wurde in der 153. ordentlichen Hauptversammlung der Wienerberger AG am 3. Mai 2022 beschlossen: a) Der Vorstand der Wienerberger AG wird für die Dauer von fünf Jahren ab Beschlussfassung gemäß § 65 Abs. 1 b AktG ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats und ohne neuerliche Beschlussfassung der Hauptversammlung für die Veräußerung beziehungsweise Verwendung gehaltener eigener Aktien eine andere Art der Veräußerung als über die Börse oder durch ein öffentliches Angebot, unter sinngemäßer Anwendung der Regelungen über den Bezugsrechtsausschluss der Aktionäre, zu beschließen und die Veräußerungsbedingungen festzusetzen. Diese Ermächtigungen umfassen die Veräußerung bzw. Verwendung eigener Aktien auf eine andere gesetzlich zulässige Art der Veräußerung als über die Börse oder ein öffentliches Angebot, insbesondere einen außerbörslichen Verkauf (unter teilweisem oder vollständigem Ausschluss des Wiederverkaufrechts der Aktionäre), etwa in Form einer beschleunigten Privatplatzierung, oder als nicht-bare Transaktionswährung für den Erwerb von Unternehmen, Anteilen oder diversen anderen Vermögenswerten. Die Ermächtigung kann ganz oder teilweise oder auch in mehreren Teilbeträgen und in Verfolgung eines oder mehrerer Zwecke durch die Gesellschaft, durch ein Tochterunternehmen (§ 228 Abs. 3 UGB) oder für Rechnung der Gesellschaft durch Dritte ausgeübt werden. b) Der Vorstand der Wienerberger AG wird ferner gemäß § 65 Abs. 1 Z 8 letzter Satz AktG ermächtigt, während einer Geltungsdauer von 30 (dreißig) Monaten ab dem Tag dieser Beschlussfassung mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital durch Einziehung von erworbenen eigenen Aktien ohne weitere Beschlussfassung der Hauptversammlung herabzusetzen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, Änderungen der Satzung, die sich durch die Einziehung von Aktien ergeben, zu beschließen. Der Vorstand kann diese Ermächtigungen innerhalb der gesetzlichen Vorgaben insbesondere über die höchstzulässige Zahl eigener Aktien ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam, einmal oder auch mehrfach ausüben. Dieser Beschluss ersetzt die in der Hauptversammlung vom 05. Mai 2020 beschlossene Ermächtigung zur Veräußerung eigener Aktien. 10. Rückstellungen Die Entwicklung der Rückstellungen ist in einer getrennten Aufstellung (Anlage 2) dargestellt. Die sonstigen Rückstellungen von 28.085 TEUR (Vorjahr: 19.924 TEUR) enthalten Rückstellungen für nicht konsumierten Urlaub von 5.346 TEUR (Vorjahr: 4.621 TEUR) und Rückstellungen für kurzfristige variable Gehaltsbestandteile in Höhe von 11.528 TEUR (Vorjahr: 9.699 TEUR). Für das LTI-Programm 2021 und 2022 (Long-term Incentive Programm, langfristige variable Vergütungen) sowie für den Special LTI des Vorstandvorsitzenden wurden 2.506 TEUR (Vorjahr: 1.682 TEUR) dotiert. Die übrigen Rückstellungen enthielten wie auch im Vorjahr keine Rückstellung für derivative Finanzinstrumente mit negativen Marktwerten. 11. Derivative Finanzinstrumente Im Jahr 2022 hielt die Wienerberger AG einen Interest Rate Payer Swap zur Absicherung gegen Schwankungen des 6m-Euribors mit einem Volumen von 206.667 TEUR und einem positiven Marktwert von 27.906 TEUR. Zinsswaps 2022 2021 Positive Marktwerte 27.906 1.204 Negative Marktwerte 0 0 27.906 1.204 Die verwendeten Bewertungen werden vom internen Treasury Management System unter Anwendung anerkannter finanzmathematischer Verfahren (Mark-to-Market) berechnet und mit Daten plausibilisiert, die von den kontrahierenden Banken zur Verfügung gestellt werden. 12. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren mit 706.614 TEUR (Vorjahr: 513.244 TEUR) überwiegend aus Verrechnungsbeziehungen und aus dem Kontenpooling mit der Wienerberger Finanz Service GmbH. Sämtliche langfristigen externen Finanzverbindlichkeiten (Anleihen, Bankverbindlichkeiten) der Wienerberger AG werden mit den gleichen Konditionen direkt an die Wienerberger Finanz Service GmbH weitergegeben. Diese Verrechnungsbeziehung wird bis zur Tilgung der jeweiligen externen Verbindlichkeit der Wienerberger AG Bestand haben und gleichzeitig abgebaut werden. Im Jahr 2022 gab es Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 142.500 TEUR (Vorjahr: 420.000 TEUR) mit einer Restlaufzeit von über fünf Jahren. In den sonstigen Verbindlichkeiten waren Aufwendungen in Höhe von 10.150 TEUR (Vorjahr: 10.155 TEUR) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. Die Wienerberger AG hat mit 2. Mai 2018 eine nicht konvertible, endfällige 6-jährige Anleihe mit 2 % Verzinsung in der Höhe von 250.000 TEUR begeben. Am 4. Juni 2020 hat die Wienerberger AG eine nicht konvertible, endfällige 5-jährige Anleihe mit 2,75% Verzinsung in der Höhe von 400.000 TEUR begeben. Somit bestand am Stichtag keine Anleiheverbindlichkeit mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren. 13. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse 31.12.2022 31.12.2021 in TEUR in TEUR Kreditlinien 0 17.000 Nachschussverpflichtung Pensionsrückstellung 15.994 10.938 Rekultivierungsverpflichtungen 4.568 4.751 Übrige 9.684 13.900 30.246 46.589 (davon für verbundene Unternehmen) 30.246 46.589 Zusätzlich zu den oben angeführten Haftungsverhältnissen bestanden Bankgarantien gegenüber Dritten bei der UniCredit Bank Austria AG in Höhe von 315 TEUR (Vorjahr: 325 TEUR). Aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen bestanden auf Grund von Leasing-, Lizenz-, Miet- und Pachtverträgen Verpflichtungen in folgendem Umfang: 2022 2021 in TEUR in TEUR im folgenden Jahr 4.042 3.538 in den folgenden 5 Jahren 15.782 13.986 14. Umsatzerlöse Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Leistungsbeziehungen mit Tochtergesellschaften der Wienerberger Gruppe in Höhe von 133.180 TEUR (Vorjahr: 99.606 TEUR) ausgewiesen sowie externe Umsätze mit Gesellschaften außerhalb des Konzernverbunds in Höhe von 413 TEUR (Vorjahr: 416 TEUR). Die Umsatzerlöse mit verbundenen Unternehmen gliedern sich nach Regionen wie folgt auf: Konzernunternehmen im Inland 16.884 TEUR (Vorjahr: 18.333 TEUR), Europa 113.470 TEUR (Vorjahr: 79.491 TEUR), Nordamerika 2.591 TEUR (Vorjahr: 1.549 TEUR) und Sonstige 234 TEUR (Vorjahr: 233 TEUR). Von den externen Umsatzerlösen wurden im Jahr 2022 270 TEUR (Vorjahr: 291 TEUR) im Inland erzielt, 141 TEUR (Vorjahr: 125 TEUR) im europäischen Ausland und 2 TEUR im asiatischen Raum (Vorjahr: 0 TEUR) erzielt. 15. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge resultierten im Wesentlichen aus Erlösen aus dem Abgang von Sachanlagevermögen, aus der Auflösung von sonstigen Rückstellungen, Erträge aus Weiterverrechnungen an Tochtergesellschaften sowie aus diversen Förderungen. 16. Personalaufwand Im Personalaufwand sind Aufwendungen und Erträge für Abfertigungen und Pensionen in folgendem Ausmaß enthalten: 2022 2021 in TEUR in TEUR Vorstände und leitende Angestellte –1.141 2.113 Andere Arbeitnehmer 442 871 –699 2.983 Versicherungsmathematische Gewinne von 3.090 TEUR (Vorjahr: Verluste 660 TEUR) wurden erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. In Mitarbeitervorsorgekassen für Abfertigungen wurden 506 TEUR (Vorjahr: 551 TEUR) einbezahlt. Aus der Veränderung der Pensionsrückdeckungsversicherung resultierte ein Aufwand von 3 TEUR (Vorjahr: Aufwand 2 TEUR). Im Durchschnitt des Jahres 2022 wurden 385 (Vorjahr: 354) Angestellte beschäftigt. Der fixe Gehaltsbestandteil der Vorstandsmitglieder betrug im Geschäftsjahr 2.325 TEUR (Vorjahr: 2.179 TEUR). Die variablen Bestandteile werden in eine kurzfristige (STI Short Term Incentive) und eine langfristige Vergütungskomponente (LTI Long Term Incentive) aufgeteilt. Der im Jahr 2022 erworbene Anspruch auf die kurzfristige variable Vergütungskomponente betrug 2.325 TEUR (Vorjahr: 2.095 TEUR) und wird im Jahr 2023 ausbezahlt. Das LTI-Programm für die langfristige Vergütungskomponente des Vorstands wird ab dem Jahr 2021 als aktienbasiertes Vergütungsprogramm mit einem Leistungszeitraum von drei Jahren und einer Sperrfrist für zugeteilte Aktien von weiteren zwei Jahren geführt. Jedes Jahr wird ein neuer LTI aufgelegt, für den im Leistungszeitraum definierte Ziele erreicht werden müssen. Basisbetrag für 100% Zielerreichung ist hierbei das Fixgehalt des jeweiligen Vorstandsmitglieds im Jahr 2022, wobei die maximale Zielerreichung mit 150% gedeckelt ist bzw. für den Vorstandsvorsitzenden mit 175%. Hierbei kommen die folgenden Zielparameter zur Anwendung: Relativer Total Shareholder Return (RTSR), ROCE (Return on Capital Employed nach Steuern), sowie die Reduktion des gruppenweiten CO2-Ausstoßes im Vergleich zu 2020. Im Jahr 2022 wurden die Parameter ROCE und CO2 Ausstoß übererfüllt und beim RTSR zu 100% erfüllt. Für die langfristige Vergütungskomponente entstand daher im Jahr 2022 ein Anspruch in Höhe von 2.172 TEUR (Vorjahr: 1.122 TEUR). Der Anspruch aus dem LTI 2021 gelangt in Abhängigkeit von der Erreichung der Zielvorgaben des 3-Jahres-Plans im Jahr 2024 zur Auszahlung, der LTI 2022 im Jahr 2025. Gemäß der Vereinbarung zum Long-Term Incentive wird dieser am Ende der Laufzeit zu mindestens 50% in Aktien gewährt und maximal 50% in bar ausbezahlt. Nachdem die Zielerreichung auf Basis eines Barbetrages festgelegt wurde und damit das Umtauschverhältnis für den Aktienanteil erst zu einem späteren Zeitpunkt definiert wird, wurde in der Bewertung der Barbetrag als Fair Value zugrunde gelegt. Für den LTI 2021 und LTI 2022 wurde ein Aufwand inklusive Nebenkosten von 2.701 TEUR (vor Abzinsung) im Berichtsjahr erfasst (Vorjahr: 1.191 TEUR), wovon 50 % im Eigenkapital erfasst wurden für den Aktienteil und 50 % als Rückstellung verbucht wurden für den Baranteil. Für den Vorstandsvorsitzenden wurde 2020 ein „Special-LTI“ aufgelegt. Während einer Beobachtungsphase von 2021 bis 2023 können PSUs (Performance Share Units) verdient werden. Die Kriterien sowie die Definition der Zielparameter für den Vorstandsvorsitzenden sind in den folgenden Tabellen dargestellt: Parameter Erläuterungen Gewährte Summe 2.500 TEUR Leistungszeitraum 3 Jahre mit einer Sperrfrist von weiteren 2 Jahren (Erdienungszeitraum 5 Jahre) Gewichtung der Zielgrößen (PSUs) 70 % auf EBITDA-Steigerung lt. Strategie 2023 30 % ESG Ziele (siehe nachfolgende Tabelle) Grundvoraussetzung Die jährliche Auszahlung von mind. 50 % des kurzfristigen variablen Bonus (STI) muss erfolgen, ansonsten werden die zugeteilte PSUs jedes Jahr um 1/3 reduziert Zielerreichung Die Zielerreichung wird zwischen definierten Ober- und Untergrenzen linear ermittelt (PSUs) Maximal Anwartschaft Maximal 300 % (max. 4.500 TEUR) Zuteilung Einmalig in 3 Jahren (+ 2 Jahre Halteperiode) Claw-back, Malus, Leaver Regulation Es gelten die gleichen Regeln wie in der Vergütungspolitik 2020–2024 1) gewährte Aktien (Restricted Stock Units), wobei die Steuern direkt vom CEO bezahlt werden ESG Ziele für 2023 Gewichtung Mindestziel- erreichung 100 % Ziel- erreichung Maximalziel- erreichung CO 2 Reduktion gegenüber 2020 10,0 % >5 .0 % 15,0 % ≥ 30 % Frauenanteil Frauenanteil im Senior Management 5,0 % < 10.0 % 15,0 % ≥ 22,5 % Anteil weibliche Angestellte 5,0 % < 20.0 % 30,0 % ≥ 45,0 % Steigerung Trainingsstunden gegenüber 2020 10,0 % > 0.0 % 10,0 % ≥ 25.0 % Auf Basis der erreichten EBITDA-Steigerung im Jahr 2022 sowie der auf Basis der Planwerte hochgerechneten erwarteten EBITDA-Zielerreichung für die Folgejahre und die erwartete Zielerreichung für die ESG Ziele wurde ein Erwartungswert an Gesamt-PSUs des Special LTI-Plans ermittelt. Die PSU Anzahl wurde mit dem Zeitwert je PSU und dem Anteil am Erdienungszeitraum (20 %) multipliziert. Auf Basis vorläufiger ermittelter Werte wurde hierfür im Berichtsjahr ein Aufwand von 500 TEUR (Vorjahr: 464 TEUR) plus Lohnnebenkosten von 44 TEUR (Vorjahr: 41 TEUR), somit gesamt 544 TEUR (Vorjahr: 505 TEUR) vor Abzinsung verbucht und als Rückstellung ausgewiesen. An frühere Mitglieder des Vorstandes und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von 919 TEUR (Vorjahr: 877 TEUR) geleistet. Die Aufsichtsratsvergütung belief sich im Jahr 2022 (Auszahlung im Jahr 2023) auf insgesamt 963 TEUR (Vorjahr: 846 TEUR Auszahlung im Jahr 2022). Haftungsverpflichtungen gegenüber Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats bestehen nicht, und es wurden auch keine Kredite an diese vergeben. 17. Erträge und Aufwendungen aus Beteiligungen Gewinnausschüttungen aus verbundenen Unternehmen werden grundsätzlich mit Datum des Gewinnausschüttungsbeschlusses vereinnahmt. Im Geschäftsjahr 2022 resultierten Beteiligungserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von 85.113 TEUR (Vorjahr: 88.414 TEUR). Im Jahr 2022 wurden Zuschreibungen an der Beteiligung Wienerberger S.p.A., Mordano (Italien) in Höhe von 12.459 TEUR und an der Beteiligung Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) in Höhe von 3.568 TEUR vorgenommen (Vorjahr: Zuschreibung an der Beteiligung Wienerberger OY AB, Helsinki (Finnland) 5.000 TEUR). Die Aufwendungen aus Finanzanlagen betreffen die Abschreibungen auf Beteiligungen an der Wienerberger GmbH, Hannover (Deutschland) und an der Beteiligung Wienerberger AS, Aseri (Estland) mit einem Gesamtwert in Höhe von 26.406 TEUR (Vorjahr: keine Abschreibungen auf Beteiligungen). 18. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen setzen sich aus Zinserträgen von Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von 21.325 TEUR (Vorjahr: 18.985 TEUR), es gab im Berichtsjahr 2022 keine Wertberichtigung von konzerninternen Darlehen (Vorjahr: 6.620 TEUR) sowie aus Zinserträgen aus Wertpapieren des Anlagevermögens in Höhe von 69 TEUR (Vorjahr: 69 TEUR) zusammen. 19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen Der gesamte Zinsaufwand des Berichtsjahres beträgt 33.363 TEUR (Vorjahr: 27.196 TEUR), der sich aus Zinsaufwendungen gegenüber Dritten in Höhe von 25.150 TEUR (Vorjahr: 23.586 TEUR) sowie gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 8.213 TEUR (Vorjahr: 3.610 TEUR) zusammensetzt, sowie Zinskomponenten aus der Abzinsung von Sozialkapitalrückstellungen in Höhe von 123 TEUR (Vorjahr: 74 TEUR) enthält. 20. Steuern vom Einkommen und Ertrag In ihrer Eigenschaft als Gruppenträgerin ist die Wienerberger AG Empfängerin von Steuerumlagen von inländischen Tochtergesellschaften. Aus positiven und negativen Steuerumlagen, die das Jahr 2022 betreffen, resultierte ein Steuerertrag von 36.924 TEUR (Vorjahr: Steueraufwand 11.468 TEUR). Im Berichtsjahr betrug der gesamte laufende Steuerertrag 29.897 TEUR (im Vorjahr: Steuerertrag 8.520 TEUR). Darin waren die Steuerumlage der Gruppenmitglieder 2022, die Steuerrückstellung 2022 und die Korrekturen aus Vorjahren enthalten. Darüber hinaus wurde im Steuerergebnis im Berichtsjahr ein latenter Steueraufwand in Höhe von 850 TEUR erfasst (Vorjahr: Steuerertrag 5.000 TEUR). 21. Honorar Abschlussprüfer Gemäß § 238 Abs 1 Z 18 UGB wird auf die Aufschlüsselung der Aufwendungen für die Abschlussprüfung, für andere Bestätigungsleistungen, für Steuerberatungsleistungen und für sonstige Leistungen verzichtet. Die Angabe erfolgt im Konzernabschluss der Wienerberger AG. 22. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Im Jänner 2023 hat die Gruppe 100% der Anteile an der Ziegelwerk Otto Bergmann GmbH in Steinheim, Deutschland, erworben. Mit dem Erwerb dieses Werkes, das sich auf die Produktion von hochwärmedämmenden Hintermauerziegeln spezialisieren wird, erweitert die Gruppe ihre Produktionskapazitäten und stärkt ihre regionale Marktposition. Im Februar 2023 wurden 100% der Anteile an der Komproment Holding af 2007 ApS, und damit jeweils 100% der Anteile an deren unmittelbaren Tochterunternehmen Krompoment ApS und der Krompoment Danish Building Design ApS in Støvring, Dänemark, erworben. Die Komproment Unternehmensgruppe ist ein führender Anbieter von Verkleidungen und Fassadenlösungen. 23. Ergebnisverwendung Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 104.269.197 EUR einen Betrag von 95.378.465 EUR auszuschütten und den verbleibenden Betrag von 8.890.732 EUR auf neue Rechnung vorzutragen. 24. Aufsichtsrat und Vorstand der Wienerberger AG AUFSICHTSRAT Peter Steiner, Vorsitzender Dr. Myriam Meyer, Stellvertreterin des Vorsitzenden David Charles Davies Peter Johnson DDr. Regina Prehofer Oswald Schmid Kati ter Horst bis 30.09.2022 Marc Grynberg ab 03.05.2022 Thomas Birtel ab 03.05.2022 Claudia Schiroky ) Gerhard Seban ) Wolfgang Wallner ) ) vom Betriebsrat delegiert VORSTAND Dr. Heimo Scheuch, Vorsitzender Mag. Solveig Menard-Galli Mag. Gerhard Hanke Dipl. Ing. Harald Schwarzmayr Wien, am 14. März 2023 Der Vorstand der Wienerberger AG Anlage 1 Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022: Anschaffungs- oder Herstellungskosten kumulierte Abschreibungen in TEUR Stand am 1.1.2022 Zugänge Abgänge Stand am 31.12.2022 Stand am 1.1.2022 Zugänge Zuschrei- bungen Abgänge Stand am 31.12.2022 Buchwert am 31.12.2022 Buchwert am 31.12.2021 A. ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 79.170 4.463 3.034 80.599 54.131 6.394 0 2.434 58.091 22.508 25.039 79.170 4.463 3.034 80.599 54.131 6.394 0 2.434 58.091 22.508 25.039 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 15.573 162 36 15.699 2.852 360 0 0 3.211 12.487 12.722 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.958 478 344 14.092 8.230 1.190 0 328 9.092 5.000 5.728 29.532 639 380 29.791 11.082 1.550 0 328 12.304 17.487 18.450 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 3.318.782 48.763 50.263 3.317.282 611.127 26.406 16.027 0 621.506 2.695.775 2.707.654 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.182.243 115.322 173.635 1.123.929 0 0 0 0 0 1.123.929 1.182.243 3. Beteiligungen 6.440 0 0 6.440 0 0 0 0 0 6.440 6.440 4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens 5.018 0 50 4.968 0 597 0 0 597 4.371 5.018 4.512.482 164.084 223.948 4.452.618 611.127 27.003 16.027 0 622.103 3.830.516 3.901.355 4.621.184 169.186 227.361 4.563.009 676.340 34.947 16.027 2.762 692.498 3.870.511 3.944.844 zu II./1. Beb. Grundst.u.Bauten a.fr.Grund Grundwert 3 0 0 3 0 0 0 0 0 3 3 Gebäudewert 6.875 162 0 7.037 1.912 285 0 0 2.196 4.840 4.963 6.878 162 0 7.040 1.912 285 0 0 2.196 4.843 4.967 Unbebaute Grundstücke 8.695 0 36 8.659 940 75 0 0 1.015 7.644 7.755 15.573 162 36 15.699 2.852 360 0 0 3.211 12.487 12.722 Anlage 2 Zusammensetzung und Entwicklung der Rückstellungen im Geschäftsjahr 2022: in TEUR Stand am 1.1.2022 Übernahme Verwendung Auflösung Zuweisung Stand am 31.12.2022 1. Rückstellung für Abfertigungen 5.405 375 163 0 420 6.038 2. Rückstellung für Pensionsverpflichtungen 17.276 0 977 3.291 0 13.008 3. Steuerrückstellungen 3.087 0 3.000 0 7.000 7.087 4. Jubiläumsgeld- rückstellungen 631 69 24 75 0 600 6. Urlaubsrückstellungen 4.621 126 581 0 1.180 5.346 7. Sonstige Rückstellungen Personalrückstellungen 9.699 317 7.926 703 10.141 11.528 Aufsichtsratvergütungen 846 0 821 25 963 963 Rechts- und Beratungskosten 3.461 0 2.318 1.143 4.056 4.056 Übrige 665 0 511 117 5.555 5.592 14.672 317 11.577 1.988 20.715 22.139 Summe 45.691 887 16.322 5.355 29.315 54.217 Bestätigungsvermerk Bericht zum Jahresabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Jahresabschluss der Wienerberger AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmens-rechtlichen Vorschriften. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungs-mäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen Sachverhalt und Problemstellung In der Wienerberger AG bestehen Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von rd. 2.696 Mio EUR, die 66% des ausgewiesenen Vermögens darstellen. Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Gemäß den Ausführungen zur Bewertung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Anhang („Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“, Abschnitt „1. Anlagevermögen“) wird der beizulegende Wert auf Basis einer Unternehmensbewertung ermittelt. Das Bewertungsergebnis hängt in hohem Maße von den Einschätzungen des Managements über die zukünftigen Zahlungsströme sowie von den verwendeten Diskontierungszinssätzen ab. Die Bewertung ist daher mit wesentlichen Unsicherheiten behaftet. Vor diesem Hinter-grund und der Komplexität der Bewertung sowie der Bedeutung der Anteile an verbundenen Unternehmen im Jahresabschluss der Gesellschaft haben wir diesen Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung als besonders wichtig bestimmt. Prüferisches Vorgehen Wir haben die vom Unternehmen durchgeführte Analyse der Werthaltigkeit der Anteile an verbundenen Unternehmen nachvollzogen. Wir haben die in der Werthaltigkeitsprüfung angesetzten Parameter mit unternehmens¬spezifischen Informationen sowie branchen-spezifischen Marktdaten bzw. Markterwartungen aus externen und internen Datenquellen verglichen und das angewendete Bewertungsmodell hinsichtlich seiner Angemessenheit beurteilt. Außerdem haben wir uns einen Überblick über den Planungsprozess verschafft und den vom Management durch¬geführten Rückvergleich des Budgets und des Business-Plans kritisch untersucht. Zur Plausibilisierung der Kapitalkosten mittels Vergleichsanalyse haben wir interne Experten hinzugezogen. Die bei den Berechnungen verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse und die darin verwendeten Plandaten haben wir mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Budgets abgeglichen. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür ver-antwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil bein-haltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftiger-weise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungs-handlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungs-nachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungs-urteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraft-setzen interner Kontrollen beinhalten können. Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der beigefügte Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 3. Mai 2022 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gewählt und am 6. Juli 2022 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2017 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Gesellschaft gewahrt haben. Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Gerhard Marterbauer. Wien,15. März 2023 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. IMPRESSUM Medieninhaber (Verleger) Wienerberger AG Wienerbergplatz 1, A-1100 Wien T +43 1 601 92 0 F +43 1 601 92 10159 Für Rückfragen Vorstand: Heimo Scheuch, CEO Gerhard Hanke, CFO Solveig Menard-Galli, COO WBS Harald Schwarzmayr, COO WPS Investor Relations: Daniel Merl Wenn Sie mehr über Wienerberger wissen wollen: Geschäftsberichte, Quartalsberichte und weitere Informationen finden Sie auf unserer Website www.wienerberger.com
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