Annual Report • Mar 29, 2023
Annual Report
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Jahresfinanzbericht 2022

INNOVATION LEBEN ZUKUNFT GESTALTEN
Die Luftfahrt hat sich 2022 von den Auswirkungen der Covid-19- Pandemie wie prognostiziert weiter erholt. Hintergrund dieser positiven Entwicklung war die Aufhebung der Reiseeinschränkungen, die von so gut wie allen Staaten weltweit verhängt worden waren, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Die wiedergewonnene globale Reisefreiheit wurde – mit Ausnahme von China, wo die Einschränkungen erst Anfang 2023 aufgehoben wurden – auf allen Kontinenten intensiv genutzt. Ein Trend, der sich nach den aktuellen Erwartungen auch 2023 und danach fortsetzen sollte. Auch der Krieg in der Ukraine und die geopolitischen und wirtschaftlichen Verwerfungen in seinem Gefolge haben dieser Entwicklung keinen Abbruch getan.
Konkret nahm der weltweite Flugverkehr 2022 vor dem Hintergrund eines stark gewachsenen Flugangebots gemessen in Passagierkilometern nach Angaben der IATA um 64,4 Prozent zu. Während das erste Quartal durchwegs noch von Corona-Restriktionen geprägt war, zog die Nachfrage in Europa und Nordamerika ab dem Frühjahr merklich an. Über das gesamte Jahr 2022 gesehen erreichte das Flugaufkommen damit bereits wieder 68,5 Prozent des Niveaus vor Ausbruch der Pandemie. Im Dezember 2022 lag dieser Wert sogar wieder bei 76,9 Prozent. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete dabei der internationale Flugverkehr, der gegenüber 2021 um 152,7 Prozent zunahm und damit 62,2 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichte. Auch hier lag der Wert im Dezember 2022 mit 75,1 Prozent noch deutlich höher als der Jahresdurchschnitt. Die Inlandsflüge legten demgegenüber weltweit um 10,9 Prozent zu, befanden sich damit aber bereits wieder auf knapp 80 Prozent des Volumens vor Corona.
Die Weltwirtschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen: Die Inflation ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, Russlands Einmarsch in der Ukraine und die Energieversorgung belasten die Aussichten stark. Die zukünftige Erholung der Weltwirtschaft hängt entscheidend von der erfolgreichen Kalibrierung der Geldpolitik durch die Notenbanken, dem Verlauf des Kriegs in der Ukraine sowie einer Stabilisierung der weltweiten Lieferketten ab. Nach einer Prognose des Internationalen Währungsfonds sollte das globale Wachstum nach 6,0 Prozent im Jahr 2021 im Jahr 2022 auf 3,2 Prozent und 2023 auf 2,7 Prozent zurückgehen. In Österreich dürfte das BIP-Wachstum laut Winterprognose der EU (Jänner 2023) 2022 bei 4,8 Prozent gelegen sein, in der Eurozone bei 3,5 Prozent. Für 2023 wird ein deutlicher Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet: Österreich sagen die Expert*innen derzeit ein Plus von ca. 0,5 Prozent und der Eurozone einen Zuwachs von 0,9 Prozent voraus.
Die Inflationsrate lag nach aktuellen Schätzungen 2022 im weltweiten Durchschnitt bei 8,75 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit 1996. Auch für die kommenden Jahre erwarten die Expert*innen eine erhöhte Teuerung: Für 2023 wird mit einer durchschnittlichen weltweiten Inflationsrate von 6,52 Prozent gerechnet, für 2024 mit 4,13 Prozent. 2025 und 2026 sollte die weltweite Inflation jedoch bereits wieder unter der Marke von 4 Prozent zu liegen kommen. Damit dürfte sich nicht zuletzt der 2022 vollzogene Strategiewechsel der wichtigsten Notenbanken mittelfristig positiv auf die Teuerung auswirken.
Ungeachtet des aktuell gedämpften Wirtschaftsumfelds ist der Wachstumstrend in der Luftfahrtindustrie – und mit ihr auch in der Flugzeugindustrie – ungebrochen. Airbus lieferte 2022 in Summe 663 Flugzeuge aus – darin enthalten sind 2 Flugzeuge für Aeroflot, welche unter die aktuellen Sanktionen gegen Russland fallen –, das sind um 52 Maschinen bzw. 8,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2021: 611). Bei Boeing betrug der Anstieg mit 480 ausgelieferten Flugzeugen ein Plus von 120 bzw. 35 Prozent (2021: 340). Noch deutlich höher fielen 2022 die Neuaufträge aus: 820 Bestellungen für neue Flugzeuge gingen im vergangenen Jahr bei Airbus ein, 774 bei Boeing, in Summe um gut die Hälfte mehr als noch 2021. Dies bestätigt auch die positiven Langzeitprognosen beider Hersteller und den anhaltenden Trend der Airlines, Kapazitäten aufzubauen bzw. ältere Flugzeuge durch modernere und effizientere Modelle zu ersetzen. Sowohl Airbus als auch Boeing rechnen mit einem stetigen Aufwärtstrend des Flugaufkommens, besonders in den asiatischen Märkten, der den Bedarf nach neuen Flugzeugen untermauert. Boeing und Airbus etwa gehen bis 2041 von einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs der Passagierkilometer um 3,8 Prozent aus, die Flotten dürften im selben Zeitraum jährlich um 2,8 Prozent erweitert werden.
In Summe bedeutet dies bis 2041 die Auslieferung von 41.170 neuen Flugzeugen. Airbus prognostiziert mit rund 39.500 neuen Flugzeugen eine etwas geringere, jedoch ebenfalls beachtliche Zahl. Der Grund für die unterschiedlichen Zahlen liegt darin, dass Boeing in seiner Vorschau auch Regional-Jets, also Flugzeuge kleiner 100 Passagiere in der Vorschau berücksichtigt, Airbus diesen Flugzeugmarkt jedoch nicht in seinen Analysen berücksichtigt. Größte Abnehmer werden Nordamerika, Europa und China sein, gefolgt von Südostasien, dem Mittleren Osten, Südasien und Lateinamerika. Von den Flugzeugtypen her erwartet Boeing bis 2041 die Auslieferung von 30.880 Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen, 7.230 Großraumflugzeugen, 2.120 Regional-Jets und 940 Transportmaschinen.
Weiter deutlich zunehmen dürfte auch der Bedarf an Drohnen, nicht zuletzt befeuert durch die am 29. November vorgestellte "Drohnenstrategie 2.0" der EU-Kommission. Die Strategie enthält eine Liste von 19 rechtlichen, technischen und finanziellen Aktionen, mit denen die Europäische Union dazu beitragen will, dass Drohnen bis 2030 Teil des normalen Alltags ihrer Bürger werden. Bis dorthin könnte der Markt für Drohnen-Dienstleistungen in der EU nach Einschätzung der EU-Kommission ein Volumen von 14,5 Mrd. EUR erreichen und damit jährlich um 12,3 Prozent wachsen. Ähnlich sieht es der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, der dem deutschen Drohnenmarkt bis zum Jahr 2025 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 14,5 Prozent prognostiziert.
Konzernlagebericht der FACC AG
Erhebliches Potenzial bietet daneben der Bereich Raumfahrt: Hatte die weltweite Raumfahrtindustrie 2020 ein Umsatzvolumen von 424 Mrd. USD erreicht (und damit gegenüber 2010 um 70 Prozent zugelegt), sagen ihr die Auguren bis 2030 mehr als eine Verdoppelung auf 1 Bio. USD voraus – und das bei um 95 Prozent gesunkenen Startkosten. Dies würde bedeutend mehr Möglichkeiten für technologische Expansion und Innovation schaffen und mehr Dienstleistungen aus dem Orbit erschließen, so etwa satellitengestützte Breitbanddienste.
Der Flugverkehr wird oft zu Unrecht als Transportmittel mit enormen Umweltbelastungen dargestellt. Fakt ist jedoch, dass der Anteil der Luftfahrt am weltweiten CO2-Ausstoß derzeit rund 2,70 Prozent beträgt. Gleichzeitig setzt die Luftfahrtindustrie eine Fülle von Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Erklärtes Ziel der Branche ist es, bis zum Jahr 2050 das CO2-freie Fliegen zu ermöglichen, und schon im Dezember 2021 legte die International Air Transport Association (IATA) einen konkreten Fahrplan in Richtung Netto-Null-Emission bis 2050 fest. Dieser soll durch eine Kombination aus dem Einsatz synthetischer Flugzeugtreibstoffe, alternativen Antriebsmethoden, dem vermehrten Einsatz von Leichtbau, einem durchgängigen Materialkreislauf und einer direkten Punkt-zu-Punkt-Flugstreckenführung erfüllt werden. Als Ergebnis dieser Initiativen stieg etwa der Verbrauch von nachhaltigem Flugkraftstoff von 8 Mio. Litern im Jahr 2016 auf über 100 Mio. Liter im Jahr 2021. Im Rahmen ihrer Strategie 2030 hat sich auch FACC ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt bis 2040 etwa eine CO2-neutrale-Produktion an.
Der FACC-Konzern mit Sitz in Ried im Innkreis ist ein österreichischer Konzern, der sich mit der Forschung, Entwicklung, Produktion und Wartung von Bauteilen für die Aerospace-Industrie befasst.
Seine Produktpalette umfasst Strukturbauteile (Komponenten für Rumpf und Leitwerk, Triebwerksverkleidungsteile und Composite-Teile für Triebwerke, Flügelteile und Flügelspitzen) sowie Systeme für die Innenausstattung von Flugzeugen (gesamte Flugzeugkabinensysteme für Passagierflugzeuge, Gepäckablagefächer, Innenraumverkleidungen, Serviceeinheiten, Ausstattungen für Business Jets, Kabinen-Retrofitlösungen etc.)
Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Strategie FACC 2030 vorgestellt, mit der das Kerngeschäft der Gruppe um die Bereiche Drohnen und autonome Flugmobilität sowie Leichtbausysteme für die Raumfahrt erweitert wurde.
Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte von FACC dienen, wurden drei operative Segmente gebildet.
Nach Abschluss der Verträge mit den Kunden und der internen Auftragsabwicklung werden die beauftragten Teile und Komponenten in den sechs Werken des Konzerns gefertigt. Neben den drei operativen Segmenten umfasst das Gesamtunternehmen noch die zentralen Dienste Strategie, Marketing & Unternehmenskommunikation, Personalwesen, Innovation & Forschung, Einkauf, Qualität, Logistik, Gebäudemanagement, Umwelt, Gesundheit & Arbeitsschutz, Finanzen, Controlling, Steuern, Treasury, IT, Recht, Investor Relations, Interne Revision und Risikomanagement. Diese zentralen Dienste unterstützen die operativen Segmente im Rahmen einer Matrixorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
| 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 526,9 | 497,6 | 607,0 |
| davon Produktumsatz | 497,7 | 455,8 | 545,4 |
| davon Entwicklungsumsatz | 29,2 | 41,8 | 61,5 |
| EBIT (berichtet) | –74,4 | –25,1 | 5,5 |
| Einmaleffekte | –47,6 | 29,4 | 0,0 |
| EBIT (operativ) | –26,8 | 4,3 | 5,5 |
| EBIT-Marge (operativ) | –5,1% | 0,9% | 0,9% |
| Ergebnis je Aktie | –1,68 | –0,52 | –0,02 |
Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der FACC-Konzern einen Umsatz von 607,0 Mio. EUR und verzeichnete damit ein Umsatzwachstum in Höhe von 109,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Neben einem erhöhten Bedarf an Produktlieferungen, lagen die Gründe für die Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent zum Vorjahr, im Zusammenhang mit der Einmalverrechnung von projektbezogenen Entwicklungskosten. Insbesondere in den Segmenten Aerostructures und Interior ist die Airbus A320-Familie ein wesentlicher Umsatztreiber. Im Bereich Engines & Nacelles werden wesentliche Umsätze mit Produkten für Großraumflugzeuge erwirtschaftet, ein Marktsegment welches sich, wie erwartet, langsamer von den Auswirkungen der Covid-19-Krise erholt. Damit bleiben die Umsätze stabil im Vergleich zum Vorjahr.
Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Geschäftsjahr 2022 5,5 Mio. EUR (2021: –25,1 Mio. EUR). Das EBIT für das Geschäftsjahr 2022 belasten Verschärfungen in der Lieferkette, erhöhte Logistikkosten bei der Versendung von Produkten zum Kunden, steigende Material- und Energiekosten im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie Produktanlaufkosten bei verschiedenen Neuprojekten.
Das zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 gestartete Optimierungsprogramm zur Verschlankung der konzernweiten Kostenstruktur zeigte bereits im Geschäftsjahr 2021 Wirkung und brachte auch im Jahr 2022 weitere erforderliche positive Effekte. Diesen positiven Effekten wirkten Verschärfungen in der Lieferkette, steigende Material- und Energiekosten im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie die stark gestiegene Inflation entgegen.
Aufgrund der inflationär bedingten sehr hohen Kostensteigerungen bleiben diese Maßnahmen ein äußerst wichtiger Bestandteil zur Absicherung einer nachhaltigen Ergebnisverbesserung im Hinblick auf die zukünftig zu erwartenden Umsatzanstiege.
Zentrales Ziel des Finanzmanagements von FACC ist es, jederzeit die ausreichende Liquidität des Konzerns sicherzustellen, finanzielle Risiken zu vermeiden und die finanzielle Flexibilität zu gewährleisten. Zur Sicherung der Liquidität und zur Verringerung von Risiken nutzt FACC verschiedene interne und externe Finanzierungsquellen mit
unterschiedlichen Fristigkeiten. Die längerfristige Liquiditätsprognose erfolgt auf Basis der operativen Planung des Konzerns. Der Mittelzufluss aus der operativen Tätigkeit der Geschäftssegmente stellt die Hauptliquiditätsquelle des Konzerns dar. Dadurch werden der externe Finanzierungsbedarf und die Zinsaufwendungen reduziert. Zur Sicherung der Liquidität nutzt FACC zudem verschiedene Finanzierungsinstrumente wie Schuldscheindarlehen, Kreditvereinbarungen, Leasingmodelle sowie Factoring-Programme.
In den Treasury-Grundsätzen von FACC sind die Bankpolitik, Grundsätze der Finanzierungsvereinbarungen, das Liquiditäts- und Finanzanlagenmanagement sowie das Management von Währungs- und Zinsrisiken geregelt. Gemäß den Grundsätzen des Konzerns werden alle Kreditlinien durch die Treasury-Abteilung konzernweit verwaltet.
Zum Finanzierungspotenzial aus dem genehmigten und bedingten Kapital sowie zu den Finanzierungsquellen wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter Note 38 verwiesen. Damit hat FACC die wesentlichen Voraussetzungen für eine nachhaltige und stabile Finanzierung geschaffen.
Am 17. Februar 2023 unterzeichnete die FACC Operations GmbH die Verlängerung des Konsortialkredits über 225,4 Mio. EUR mit fünf teilnehmenden Banken. Die FACC AG und die FACC Solutions Croatia d.o.o fungieren als Garantiegeberinnen. Der Konsortialkredit hat eine Laufzeit von drei Jahren plus zweijähriger Verlängerungsoption. Im Vertrag sind fünf Fazilitäten mit verschiedenen Verwendungszwecken definiert. Bis auf den Kontrollbankrefinanzierungsrahmen, der ebenfalls Teil des Konsortialkreditvertrags ist, sind alle Fazilitäten unbesichert. Die im Rahmen der Coronapandemie am 26. Juni 2020 neu abgeschlossene Fazilität in Höhe von 60,0 Mio. EUR (OEKB Covid-19-KRR) wurde zum 10.03.2023 zurückgezahlt. Im Gegenzug wurde aus dem OEKB-Programm der Beteiligungsfinanzierung ein Betrag in Höhe von 36,0 Mio. EUR und aus jenem der Exportinvest ein Betrag in Höhe von 33,5 Mio. EUR in Anspruch genommen.
Als Financial Covenants wurden folgende Kenngrößen festgelegt:
Konzernlagebericht der FACC AG
| 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2024 | 31.12.2025 | |
|---|---|---|---|---|
| Net Financial Debt/EBITDA |
4,50 | 4,50 | 4,25 | 3,75 |
| Eigenkapitalquote | 25% | 25% | 25% | 25% |
Die Financial Covenants zum jeweiligen Jahresende gelten auch zum 30.06. des jeweiligen Jahres (z.B. gilt am 30.6.24 ein Koeffizient von 4,25 wie am 31.12.24) und werden halbjährlich getestet. Bei einem Überschreiten der Kennzahlen besteht ein Kündigungsrecht der Gläubiger.
Für alle relevanten Stichtage nach dem 31.12.2025 sind ein Verhältnis Net Financial Debt/EBITDA von 3,5 sowie eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent notwendig.
Alle wesentlichen weiteren Regelungen aus dem ursprünglichen Konsortialkreditvertrag und den nachfolgenden Änderungsvereinbarungen wurden im Rahmen der Verlängerung des Konsortialkredits größtenteils übernommen.
Am 31. Juli 2019 wurden Schuldscheindarlehen in einer Gesamthöhe von 70,0 Mio. EUR emittiert. Die einzelnen Tranchen sind sowohl fix als auch variabel verzinst und nach fünf, sieben und zehn Jahren zur Rückzahlung fällig. Die Finanzierungsverträge enthalten eine Zinserhöhungsklausel von 50 Basispunkten, falls das Verhältnis Net Debt/EBITDA einen Wert von 3,75 übersteigt. Diese Zinserhöhungsklausel kam seit dem Geschäftsjahr 2020 zur Anwendung. Die Kennzahl wird jährlich getestet.
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Tätigkeit |
13,8 | 82,3 | 5,5 |
| Cashflow aus Investiti onstätigkeit |
–15,2 | –11,7 | –8,6 |
| Free Cashflow | –1,4 | 70,6 | –3,1 |
| Cashflow aus Finanzie rungstätigkeit |
20,7 | –45,2 | –13,4 |
| Zahlungswirksame Ver änderung des Finanz mittelbestands |
18,2 | 25,3 | –16,5 |
| Bewertungseffekte aus Fremdwährungsunter schieden |
–1,5 | –2,9 | 4,2 |
| Finanzmittelbestand am Beginn der Periode |
75,8 | 92,5 | 115,0 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode |
92,5 | 115,0 | 102,7 |
Eine der zentralen Steuerungsgrößen von FACC ist die Kennzahl Free Cashflow. Den Free Cashflow ermittelt FACC aus der Kombination der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag im Berichtsjahr 2022 mit 5,5 Mio. EUR um 76,7 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 82,3 Mio. EUR. Die Veränderung kommt im Wesentlichen aus dem Anstieg des Working Capitals bei Vorräten sowie aus Forderungen aufgrund der höheren Betriebsleistung.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Berichtsjahr 2022 auf –8,6 Mio. EUR gegenüber –11,7 Mio. EUR im Vorjahr.
Im Berichtsjahr 2022 lag der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit bei –13,4 Mio. EUR (2021: –45,2 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr wurden im Geschäftsjahr 2022 keine neuen Finanzierungen abgeschlossen.
Die Nettoverschuldung belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 188,6 Mio. EUR (2021: 177,8 Mio. EUR). Die liquiden Mittel des FACC-Konzerns betrugen zum Bilanzstichtag 102,7 Mio. EUR (2021: 115,0 Mio. EUR).
| 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Schuldscheindarlehen | 70,0 | 70,0 | 70,0 |
| Sonstige Finanzverbind lichkeiten |
254,6 | 222,8 | 221,3 |
| Bruttofinanzverbindlich keiten |
324,6 | 292,8 | 291,3 |
| Abzüglich | |||
| Liquide Mittel | 92,5 | 115 | 102,7 |
| Finanzvermögen | 92,5 | 115 | 102,7 |
| Nettofinanzverbindlich keiten |
232,1 | 177,8 | 188,6 |
| 31.12.2020 in Mio. EUR |
31.12.2021 in Mio. EUR |
31.12.2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | –74,4 | –25,1 | 5,5 |
| Zuzüglich/abzüglich | |||
| Abschreibungen und Wertminderungen | 50,1 | 22,8 | 22,8 |
| Amortisierung Vertragserfüllungskosten | 11,8 | 13,91) | 16,12) |
| Wertminderung Vertragserfüllungskosten | 2,9 | 0,0 | 0,0 |
| Negative Effekte der Londoner Schiedsgerichtentscheidung |
0,0 | 25,5 | 0,0 |
| EBITDA (angepasst) | 54,1 | 37,1 | 44,4 |
| Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA (angepasst) | N/A | 4,79 | 4,25 |
1) 31.12.2021: Amortisierung Vertragserfüllungskosten 21,9 Mio. EUR minus Einmalzahlungen im Dezember 2021 8,1 Mio. EUR
2) 31.12.2022: Amortisierung Vertragserfüllungskosten 26,1 Mio. EUR minus Einmalzahlungen im Dezember 2022 10,0 Mio. EUR
| 31.12.2020 in Mio. EUR |
31.12.2021 in Mio. EUR |
31.12.2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | 326,9 | 323,7 | 298,9 |
| Kurzfristiges Vermögen | 322,7 | 320,8 | 355,1 |
| Aktiva | 649,5 | 644,5 | 654,0 |
| Eigenkapital | 243,2 | 206,0 | 203,5 |
| Langfristige Schulden | 179,6 | 172,6 | 159,1 |
| Kurzfristige Schulden | 226,7 | 265,9 | 291,4 |
| Schulden | 406,4 | 438,5 | 450,5 |
| Eigenkapital und Schulden | 649,5 | 644,5 | 654,0 |
| Eigenkapitalquote | 37,4% | 32,0% | 31,1% |
Das langfristige Vermögen des FACC-Konzerns reduzierte sich zum Bilanzstichtag 31.12.2022 um 24,8 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 298,9 Mio. EUR.
Das kurzfristige Vermögen stieg im Vergleichszeitraum um 34,3 Mio. EUR. Der Bestand an liquiden Mitteln reduzierte sich um 12,3 Mio. EUR auf 102,7 Mio. EUR. Die Vorräte stiegen von 90,8 Mio. EUR zu Ende des Geschäftsjahrs 2021 auf 116,3 Mio. EUR am 31. Dezember 2022. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 8,0 Mio. EUR auf 61 Mio. EUR.
Das Eigenkapital des FACC-Konzerns erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 203,5 Mio. EUR. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2022 von 31,1 Prozent (2021: 32,0 Prozent).
Innerhalb der langfristigen Schulden reduzierten sich die sonstigen Finanzverbindlichkeiten von 9,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2021 auf 5,0 Mio. EUR.
Bei den kurzfristigen Schulden erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dank aktivem Working-CapitalManagement im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Mio. EUR auf 66,7 Mio. EUR.
Konzernlagebericht der FACC AG
Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten unterlagen im Geschäftsjahr 2022 nur geringen Schwankungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine neuen Finanzierungen abgeschlossen.
Die Segmentberichterstattung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung des FACC-Konzerns.
Die zentrale Erfolgsgröße, anhand derer die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt und die an die verantwortliche Unternehmensinstanz (Vorstand der FACC AG) berichtet wird, ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet:
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 184,7 | 167,5 | 235,1 |
| EBIT (berichtet) | –26,7 | –28,5 | 3,9 |
| EBIT-Marge (berichtet) | –14,5% | –17,0% | 1,7% |
| Einmaleffekte | –22,2 | 27,8 | 0,0 |
| EBIT (vor Einmaleffek ten) |
–4,5 | –0,8 | 3,9 |
| EBIT-Marge (vor Einmal effekten) |
–2,5% | –0,4% | 1,7% |
Der Umsatz im Segment Aerostructures betrug im Geschäftsjahr 2022 235,1 Mio. EUR (2021: 167,5 Mio. EUR). Bei der Umsatzverteilung auf Konzernsicht, ist das Segment nach Interior die zweitgrößte Sparte mit 38,7 Prozent am Gesamtumsatz. Nach der Airbus A320-Familie profitiert FACC auch am Ratenhochlauf der Airbus A220 Plattform. Ebenfalls gestiegen sind die Auslieferungen für Business-Jet-Produkte.
Im Segment Aerostructures betrug das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2022 3,9 Mio. EUR (2021: –28,5 Mio. EUR).
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 115,3 | 103,7 | 97,3 |
| EBIT (berichtet) | –22,9 | 8,7 | 0,5 |
| EBIT-Marge (berichtet) | –19,9% | 8,4% | 0,5% |
| Einmaleffekte | –11,9 | 0,9 | 0,0 |
| EBIT (vor Einmaleffek ten) |
–11,0 | 9,6 | 0,5 |
| EBIT-Marge (vor Einmal effekten) |
–9,6% | 9,3% | 0,5% |
Der Umsatz des Segments Engines & Nacelles erreichte im Geschäftsjahr 2022 einen Wert von 97,3 Mio. EUR (2021: 103,7 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse in diesem Segment waren besonders durch die geringen Bauraten für das Programm Boeing 787 beeinträchtigt. Einen positiven Beitrag zum Ergebnis konnten die Engines-Produkte für den Business-Jet-Bereich.
Im Segment Engines & Nacelles betrug das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2022 0,5 Mio. EUR (2021: 8,7 Mio. EUR).
| 2021 | |
|---|---|
| in Mio. EUR | 2022 in Mio. EUR |
| 226,4 | 274,6 |
| –5,2 | 1,0 |
| –2,3% | 0,4% |
| 0,7 | 0,0 |
| –4,5 | 1,0 |
| –2,0% | 0,4% |
Der Umsatz im Segment Cabin Interiors betrug im Geschäftsjahr 2022 274,6 Mio. EUR (2021: 226,4 Mio. EUR). Neben der Airbus A320-Familie generierten hier vor allem Projekte für die Business-Jet-Plattformen ein Umsatzwachstum. Ebenfalls positiv entwickeln sich die zwei Programme unseres chinesischen Kunden COMAC. Im Herbst erhielt das Mittelstreckenflugzeug C919 von der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde die Typenzulassung. Einhergehend mit diesem wichtigen Programm-Meilenstein kann die Auslieferung der COMAC C919 an Airline Kunden beginnen. FACC rechnet ab dem Jahr 2023 mit einem stetig ansteigenden Kundenbedarf für FACC Aerostructures und Kabinenkomponenten.
Das berichtete Ergebnis des Segments Cabin Interiors vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Geschäftsjahr 2022 1,0 Mio. EUR (2021: –5,2 Mio. EUR).
Der FACC-Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die unvermeidbarer Teil seiner unternehmerischen Tätigkeiten sind. FACC setzt hier auf frühzeitige Identifikation, Bewertung und aktive Steuerung von Risiken, die sich aus dem Umfeld des Unternehmens ergeben. Die Umsetzung der Risikostrategie und die Abwicklung von Sicherungsmaßnahmen erfolgen zentral für den gesamten Konzern.
Die unmittelbare Verantwortung für die Einzelrisiken liegt bei dem jeweiligen Risk Owner. Der Vice President Controlling/Investor Relations/Enterprise Risk Management verantwortet das Risikomanagementsystem, die Aggregation der Unternehmensrisiken als auch das interne Kontrollsystem und berichtet direkt dem Vorstand, bei dem die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement, als auch dem internen Kontrollsystem liegt. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden sowohl die eingetretenen als auch mögliche zukünftige Risiken kontinuierlich durch die operativen Einheiten überwacht, bewertet und zweimal jährlich im Zuge von Management Reviews an den Vorstand berichtet. In jedem Quartal erfolgt zusätzlich ein ausführliches Review der Top-15-Risiken, die den Konzern betreffen könnten. Außergewöhnliche Ereignisse werden umgehend an den Vice President Controlling/Investor Relations/Enterprise Risk Management berichtet. Dieser entscheidet, ob eine sofortige Meldung an den Vorstand erforderlich ist. Der Vorstand wiederum informiert den Aufsichtsrat in dessen Sitzungen.
Dadurch ist sichergestellt, dass der Regelprozess eingehalten und wesentliche Risiken frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Gegensteuerung bzw. Eingrenzung der Risiken getroffen werden können. Nach Einschätzung des Vorstands intensiviert sich zwar die Risikolandschaft im Luftfahrtsektor, die heute erkennbaren möglichen Risiken sind dennoch beherrschbar und stellen keine existenzielle Gefahr für das Unternehmen dar.
Folgende wesentliche Risikofelder können identifiziert werden:
Ausgehend von Marktbeobachtungen und -analysen wird ein Businessplan mit einer Planungsperiode von fünf Jahren erstellt. Dieser ergänzt die Strategie FACC 2030 um ökonomische Komponenten und wird vom Aufsichtsrat geprüft. Aus diesem jährlich aktualisierten Plan leiten sich die konkreten Ziele für das jeweilige Geschäftsjahr ab.
Kurzfristige Veränderungen des Marktes stellen hier das größte Risiko dar, ebenso ist der Erfolg in der Umsetzung durch äußere Faktoren, die oftmals kaum beeinflusst werden können, immer wieder neu zu hinterfragen und abzuschätzen. Dabei setzt FACC auf einen resilienten Ansatz, um flexibel auf Änderungen und neue Gegebenheiten reagieren zu können.
Das Management von FACC ist dafür verantwortlich, die konsequente Umsetzung zu verfolgen bzw. auf kurzfristige Veränderungen rasch und im Sinn der festgelegten Strategie zu reagieren. Dabei ist sicherzustellen, dass die strategische Ausrichtung ebenso Beachtung findet wie die geplanten Umsatz- und Ergebnisziele.
Der FACC-Konzern ist in einem globalen sowie stark wettbewerbsorientierten Geschäftsfeld tätig. Die Geschäftstätigkeit von FACC ist konjunkturabhängig und sensibel gegenüber der Ertragssituation kommerzieller Fluggesellschaften bzw. deren Bestellungen von Flugzeugen bei den Herstellern. Die Geschäftslage kommerzieller Fluggesellschaften ist wiederum abhängig von der weltwirtschaftlichen Lage und von geopolitischen Rahmenbedingungen.
Das branchenspezifische Risiko des Konzerns liegt in der Änderung von Flugzeugauslieferplänen der Hersteller gegenüber den Endabnehmern. Das Risiko aus der Änderung zukünftiger Flugzeugauslieferungen hat Einfluss auf die zukünftigen Umsätze des Konzerns, da sich die Zuliefermengen der vom Konzern hergestellten Bauteile entsprechend ändern. Das Risiko kann in Form einer Reduktion von Flugzeugauslieferungen eintreten, aber auch in deren zeitlicher Verschiebung in die Zukunft. Dies hat unter anderem zur Folge, dass Entwicklungskosten nicht im kalkulierten Zeitraum verdient werden können.
Diesem Risiko begegnet FACC mit einer Diversifikation innerhalb der Branche – einerseits, indem der Konzern mit den beiden marktbeherrschenden Anbietern von Verkehrsflugzeugen Lieferverträge unterhält, und andererseits, indem er neben Großraum-Passagierflugzeugen auch in der Sparte Business Jets Lieferverträge eingeht. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, plant FACC auch den Eintritt in den Raumfahrt- und Drohnenmarkt. Durch diesen Schritt stärkt FACC ihre Marktposition, um den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Zusätzlich ist FACC geografisch diversifiziert, da sie Lieferverträge mit Kunden im amerikanischen, europäischen sowie asiatischen Markt unterhält. Außerdem tritt FACC als Entwicklungspartner für Verbesserungen an bestehenden Flugzeugtypen auf und legt damit die Basis für zusätzliche Umrüstungsaufträge in bestehenden Flotten.
Der Bereich Procurement (Einkauf) von FACC führt regelmäßig Risk Assessments der Zulieferer durch, um Gefährdungspotenziale und Risiken frühzeitig zu erkennen und damit die Prioritäten für die Planung und Durchführung von Audits festlegen zu können bzw. um den Entscheidungsprozess bei der Vergabe neuer Aufträge zu unterstützen. Bei der Auswahl neuer Lieferanten wird die Abteilung Procurement Quality Assurance (PQA) eingebunden. Sie stellt sicher, dass die erforderlichen Qualifikationen und Zulassungen vorhanden sind. Zu Beginn neuer Projekte und maßgeblicher Änderungen wird durch eine verpflichtende Erstmusterprüfung bei den Lieferanten das Produktrisiko reduziert. Die kontinuierliche qualitätsgerechte und termingetreue Belieferung mit Materialien sowie Halb- und Fertigerzeugnissen wird regelmäßig über SAP bewertet. Diese Bewertung ist ebenfalls Bestandteil des Risk Assessments. Abweichungen – sowohl der Bauteilqualität als auch der Lieferperformance – werden systematisch erfasst, analysiert, bewertet und mit definierten Zielen verglichen. Auffälligkeiten werden im Zuge der Management Reviews an den Vorstand berichtet.
Die Fertigungsstätten und -anlagen des Unternehmens werden kontinuierlich instandgehalten und gewartet, sodass das Risiko von
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Betriebsstörungen oder längeren Produktionsausfällen gering bleibt. Das Betriebsunterbrechungsrisiko ist außerdem durch eine Betriebsunterbrechungsversicherung mit einer Haftungszeit von 24 Monaten versichert.
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Das Projektmanagement von FACC hat die Aufgabe, die vom Management festgelegten Ziele im Rahmen konkreter Projekte umzusetzen. Projekte werden dabei darin unterschieden, ob FACC-Entwicklungsverantwortung trägt oder nicht. Jeder Vertrag wird auf seine Umsetzbarkeit geprüft, die mit dem Projekt verbundenen Risiken werden identifiziert, beurteilt und während der Abarbeitung genauestens beobachtet und analysiert, um – falls erforderlich – notwendige Maßnahmen einleiten und umsetzen zu können. Die bedeutsamsten Risiken bilden dabei äußere Faktoren, die entweder über die Schnittstellen im Unternehmen oder von außen an das Projektteam herangetragen werden können.
Die vom Unternehmen konstruierten und hergestellten Produkte sind für den Einbau in Luftfahrzeuge oder in Triebwerke bestimmt. Fehler oder Funktionsmängel der hergestellten Produkte können mittelbar oder unmittelbar Eigentum, Gesundheit oder Leben Dritter beeinträchtigen. Ihre dauerhafte Sicherheit hat damit höchste Priorität. FACC ist nicht in der Lage, ihre Haftung gegenüber Kunden, Konsumenten oder Dritten in Absatzverträgen zu reduzieren oder auszuschließen. Jedes Produkt, das im Unternehmen entwickelt und/oder hergestellt wird und das Unternehmen verlassen soll, durchläuft daher qualifizierte Kontrollen hinsichtlich seiner Funktion und Qualität.
Bei Projekten, in denen FACC-Entwicklungsverantwortung trägt, besteht aufgrund der Möglichkeit von Konstruktionsfehlern ein höheres Risiko, das jedoch durch systematische Qualitätsmanagementmethoden minimiert wird. Regelmäßige Kontrollschritte in allen Stadien der Entwicklung und gezielte Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen helfen hier, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. FACC betreibt zudem ein Archivierungssystem für vertraglich festgelegte und auch individuell weitergehende Qualitätsaufzeichnungen (Quality Records). Damit wird nachgewiesen, dass Leistungen und Produkte entsprechend den definierten und vom Kunden bzw. von der/den Luftfahrtbehörde/n freigegebenen Vorgaben ausgeführt wurden.
Obwohl das Produkthaftungsrisiko angemessen versichert ist, kann es im Fall von Qualitätsproblemen zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens kommen.
Das operative Geschäft von FACC birgt neben Finanzierungsrisiken auch Zins- und Währungsrisiken. Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich auch auf die Unvorhersehbarkeiten auf den Finanzmärkten und zielt darauf ab, negative Auswirkungen auf die Finanzen des Konzerns zu vermeiden. Der Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um sich gegen bestimmte Risiken abzusichern. FACC verwendet derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung von Grundgeschäften, Spekulationsgeschäfte sind strikt untersagt. Die Abteilung Accounting & Treasury des Konzerns
Der FACC-Konzern führt fast alle Verkäufe in USD durch, während ein wesentlicher Teil seiner Kosten in anderen Währungen, insbesondere EUR, anfällt. Um sich gegen nachteilige Veränderungen im EUR-USD-Wechselkurs zu schützen, nutzt FACC Devisentermingeschäfte. Der Abschluss solcher Geschäfte folgt dabei geeigneten Sicherungsstrategien mit dem Ziel der Steuerung und Reduktion des Einflusses von Wechselkursschwankungen. Die Sicherungsstrategien werden im Rahmen einer unternehmensinternen Richtlinie verabschiedet und regelmäßig auf Gültigkeit geprüft, vom Vorstand genehmigt und regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet.
Das Risikomanagement von Accounting & Treasury ist auf die Absicherung von erwarteten Netto-Cashflows in USD (Umsatzerlöse abzüglich Einkäufe von Rohmaterialien) für die nächsten zwölf Monate (auf einer rollierenden Monatsbasis) ausgerichtet. Die Hedge Ratio, die den Prozentsatz der Absicherung angibt, soll im Durchschnitt 80 Prozent betragen. Bei attraktiven Marktniveaus können die Absicherungszeiträume auf bis zu 36 Monate ausgedehnt werden. FACC führt Sensitivitätsanalysen durch, um die Auswirkungen von hypothetischen Wechselkursschwankungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das Eigenkapital zu ermitteln. Gemäß IFRS 7 resultieren Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität des Eigenkapitals bildet zusätzlich Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine Veränderung des Wechselkurses EUR-USD von +5 Prozent hätte im Geschäftsjahr 2022 zu einer Veränderung des Eigenkapitals um 9,566 Mio. EUR (2021: 6,924 Mio. EUR) geführt. Eine Veränderung des Wechselkurses EUR-USD von –5 Prozent hätte im Geschäftsjahr 2022 zu einer Veränderung des Eigenkapitals um –10,572 Mio. EUR (2021: –7,653 Mio. EUR) geführt.
Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich aus der durchschnittlichen Laufzeit der Finanzierungen sowie der Art der Verzinsung. Das Risiko liegt dabei bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen. Eine Erhöhung des Zinsniveaus um 50 Basispunkte hätte im Geschäftsjahr 2022 eine Verringerung des Ergebnisses nach Steuern sowie des Eigenkapitals um 0,837 Mio. EUR (2021: 0,616 Mio. EUR) zur Folge gehabt. Eine Senkung des Zinsniveaus um 50 Basispunkte hätte eine Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern sowie des Eigenkapitals von 0,532 Mio. EUR (2021: 0,621 Mio. EUR) ergeben. Die Berechnung erfolgte auf Basis der variablen verzinslichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Im Lauf des Geschäftsjahres gingen alle FACC-Kernbanken im Euroraum dazu über, Negativzinsen für Guthaben über definierten Schwellenwerten zu verrechnen. Die dafür verrechneten Zinskosten betrugen 0,010 Mio. EUR (2021: 0,023 Mio. EUR) und sind im Finanzergebnis erfasst.
FACC ist im Rahmen ihrer Geschäftsprozesse auch IT- und Systemrisiken ausgesetzt, die im äußersten Fall auch zur Beeinträchtigung von administrativen und produktionstechnischen Anlagen führen können. Risikofaktoren, die in diesen Bereich fallen, sind zum Beispiel klassische Computerkriminalitätsrisiken (Cyber-Crime-Attacken wie Hacking, Phishing, Ransomware etc.), aber auch klassische Betrugsszenarien (Social Engineering) sowie das Risiko von unberechtigtem physischem Eindringen von Personen in sensible Produktions- oder Unternehmensbereiche. FACC hat für IT-behaftete Bereiche entsprechende systemische Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Im Rahmen der Betrugsprävention setzt FACC auf wiederkehrende Schulungen ihrer Mitarbeiter*innen in sensiblen Bereichen sowie Informationskampagnen im Unternehmen. Die physische Werkssicherheit wird unter anderem durch Zutrittskontrollen sichergestellt.
Risiken aus dem Bereich der Informationssicherheit nehmen stetig zu. Cyber-Bedrohungen entwickeln sich fortwährend weiter. So sieht sich auch FACC diesem Risiko, begründet in der zunehmenden Angriffsfläche durch fortschreitende Digitalisierung und weiter ansteigender Ausübung der Arbeitstätigkeiten zu Hause, ausgesetzt. Zwischenfälle, die zu Verlust, Korrumpierung oder Verschlüsselung kritischer bzw. sensibler Daten führen, können zu Imageschäden und finanziellen Verlusten führen. Diesem Risiko wirkt FACC einerseits mit Aufklärungsarbeit und regelmäßigen Schulungen, anderseits mit systemischen Maßnahmen entgegen.
Maßgeblicher Erfolgsfaktor für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit von FACC ist das geistige Eigentum aus Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Deshalb ist es eine zentrale Aufgabe, dieses Wissen gegen Missbrauch und Entwendung zu schützen. Dafür nutzt FACC unter anderem Geheimhaltungsvereinbarungen und Patente. Dies schließt jedoch den Missbrauch oder mögliche negative Folgen aus Patentrechtsanfechtungen nicht gänzlich aus.
FACC operiert in einem hoch technologischen, stetig wachsenden Umfeld, das von einer sehr umfangreichen Patentlandschaft geprägt ist. Um unbeabsichtigte Patentrechtsverletzungen bestmöglich zu vermeiden, betreibt FACC weitreichende Patentrecherche. Ein Restrisiko bleibt dabei aber stets bestehen.
FACC ist unregelmäßig in verschiedene Zivilgerichtsverfahren involviert. Für einige dieser Verfahren werden, in Anlehnung an die Einschätzung der beteiligten Rechtsberater, Rückstellungen gebildet, um mögliche Verbindlichkeiten abzudecken.
Sofern bei bestimmten Verfahren ein negativer Ausgang sehr unwahrscheinlich ist oder der Ausgang aus heutiger Perspektive nicht beziffert werden kann, werden keine Rückstellungen gebildet. Negative Entwicklungen von Gerichtsverfahren können u. U. negative Folgen für die Reputation von FACC haben.
Die Covid-19-Pandemie führte in der gesamten Luftfahrzeugindustrie zu massiven Umsatz- und Ergebnisrückgängen. FACC setzte vor diesem Hintergrund umfangreiche Anpassungsmaßnahmen (z. B. Effizienzsteigerungsprogramme, Anpassung der Mitarbeiterzahlen, vertikale Integration von Bauteilen/Bauteilgruppen, Beantragung von staatlichen Unterstützungsprogrammen, Fixkostenreduktion). Aufgrund der globalen Auswirkungen der Pandemie auf nahezu alle Bereiche der zivilen Luftfahrt und der damit einhergehenden Liquiditäts- und Ergebniseffekte bei FACC wurde die Risikotragfähigkeit des Konzerns trotz der angeführten Anpassungsmaßnahmen unmittelbar reduziert. Der Risikomanagementprozess von FACC berücksichtigt die sich aus den Folgen der Covid-19-Pandemie ergebenden Risiken wie folgt:
Ein signifikanter Anstieg der Unternehmensinsolvenzen nach Ende der unmittelbaren Staatshilfen blieb aus, dennoch ist die Finanzsituation in der Supply Chain angespannt und kann zu etwaigen Ausfällen führen. FACC steuert mit der COMPETE-Initiative entgegen und stärkt ihre Schlüsselpartner entlang der Lieferkette.
Absatzseitig zeichnen sich ebenfalls Unsicherheiten begründet in den Folgen der Covid-19-Pandemie ab. Differenzen in den geplanten Absatzzahlen können zu negativen Abweichungen in der geplanten Umsatz- und Ergebnisentwicklung führen. Ein daraus resultierender Cashflow- oder Ergebnisrückgang erhöht das Risiko, die mit den Kernbanken von FACC vereinbarte Anpassungsregelung des Financial Covenant (Nettoverschuldung/EBITDA) im Konsortialkreditvertrag zu verletzen, woraus ein theoretisches Kündigungsrecht der Konsortialbanken entstehen würde.
Diese spezifischen Risiken werden im Rahmen des Risikomanagementprozesses beobachtet, evaluiert und durch geeignete Gegenmaßnahmen (z. B. Intensivierung der Risk Assessments im Lieferanten- und Kundenbereich, erhöhte Personalmarketingaktivitäten, striktes Kosten- und Investitionscontrolling, strenge Forderungseintreibung) reduziert.
FACC investiert laufend in Forschung und Entwicklung, um die Geschäftsbeziehungen zu ihren Kunden zu stärken und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf proprietärer Eigenentwicklung, um das generierte Wissen für alle derzeitigen und zukünftigen Kunden des Unternehmens einsetzen zu können. Des Weiteren werden strategische Kooperationen mit Kunden und Forschungseinrichtungen zur Optimierung von Produkten eingegangen.
Im Geschäftsjahr 2022 wendete FACC 43,5 Mio. EUR bzw. knapp 7 Prozent ihres Umsatzes für unternehmens- und kundenbezogene Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf.
Aktives und rasches Agieren im Bereich Forschung und Innovation sieht FACC grundsätzlich als Garanten für zukünftigen Unternehmenserfolg und betrachtet dies daher auch künftig als Hauptansatz, um sich im Markt vom Mitbewerb zu unterscheiden. FACC beschäftigt sich intensiv mit der effizienten Fertigung von Faserverbundkomponenten sowie deren Einfluss auf die CO2-Bilanz, um die Erreichung der geforderten Klimaziele zu unterstützen. Die Auseinandersetzung mit neuen Fertigungstechnologien, die eine hochratenfähige und klimafreundliche Produktion von Leichtbaukomponenten erlauben, ist Kernaufgabe der Forschungs- und Innovationsabteilung von FACC.
Generell arbeitet FACC laufend an neuen Produktlösungen und Fertigungstechnologien. Aktuell legt das Unternehmen seine Forschungsschwerpunkte auf folgende wesentliche Themen:
• Urban Air Mobility (UAM) und Raumfahrt
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2022 wurden 9 Patente zur Anmeldung gebracht und für 26 Patente haben wir eine Patenterteilung erhalten. Per Ende Dezember 2022 hält die FACC somit 466 aufrechte Patente. FACC kam 2022 in die Finalrunde des Christal-Cabin Award und wurde darüber hinaus mit dem Airbus Award "Best Quality Mindset Supplier" und dem "Diamond Award" von Bombardier ausgezeichnet und konnte zudem den Status "Class Leading Supplier" sowohl bei Collins als auch bei Rolls-Royce festigen. Darüber hinaus wurde FACC 2022 mit dem Forschungspreis der Christian Doppler Forschungsgesellschaft ausgezeichnet.
Urban Air Mobility (UAM) bietet die Möglichkeit einer branchenimmanenten Produktdiversifikation. Die Anwendung von Luftfahrt-Know-how und der entsprechenden Produktionsstandards auch in diesem Wachstumsmarkt sieht FACC als Chance und als Auftrag. Im Geschäftsjahr 2022 wurden mit drei namhaften UAM-Kunden großvolumige Entwicklungstätigkeiten umgesetzt, die sich auch im Jahr 2023 fortsetzen werden. Es wird erwartet, dass technologische Errungenschaften aus den UAM-Projekten auch zu innovativen Impulsen für das Primärgeschäft der FACC, die Luftfahrt, führen werden.
Im Marktbereich Raumfahrt hat FACC 2022 das Ariane-Kick-Stage-Projekt weiter vorangetrieben und ist mit einer Reihe von privaten Raumfahrtanbietern in Gesprächen über potenzielle Projekte.
FACC hat den bereits in den Vorjahren eingeschlagenen Entwicklungsweg für faserverstärkte thermoplastische Bauteile 2022 fortgesetzt. Thermoplastische Bauteile gelten als vielversprechende Technologien um eine wirtschaftliche Kombination aus Hochratenfähigkeit, Leichtgewicht und Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Mitte des Jahres 2022 wurde ein weiteres Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit einem FACC-Kunden gestartet. Mit diesem Projekt vervollständigen wir die Strategie, alle heute bestehenden Komponenten im Bereich der Flügelsteuerflächen durch technologisch neue Produkte zu ersetzen. Mit diesem Forschungsprojekt ermöglichen wir eine direkte Benchmark zwischen derzeit angewendeten und möglichen neuen Technologien. Bewertet werden hierbei die Performance, die Herstell- und Produktwartungskosten bis hin zu einem direkten Vergleich von LCA-(Life-Cycle Assessment)-Analysen.
Kreislaufwirtschaft und die Erreichung der EU-Klimaziele sind Herausforderungen, die durch intelligente Wahl der Materialien und Fertigungsprozesse unterstützt werden können. FACC beschäftigt sich hier mit Materialsystemen auf Basis nachwachsender Rohstoffe sowie mit schnellaushärtenden Materialsystemen, um Prozesszeiten und Energieverbrauch im Fertigungsprozess reduzieren zu können. Um die angestrebte CO2-Reduktion bewerten zu können, ist FACC Teil des Airbus LCA Supplier Council und beschäftigt sich des Weiteren mit der Erfassung von Daten für das anschließende Life-Cycle Assessment.
Die Umsetzung von Bauteilen mit dem niedrigst möglichen Gewicht gilt für FACC als Schlüsseltechnologie für das Geschäft. Niedriges Gewicht bedeutet weniger Energieeinsatz, um das Produkt zu bewegen, was sich direkt in großem Maßstab auf die Betriebsemissionen auswirkt. Weniger Gewicht ist außerdem für den eVTOL- und Space-Markt alternativlos um als Produkt überhaupt zu funktionieren.
Die Forschungs- und Innovationsanstrengungen gehen diesbezüglich daher intensiv in die Auseinandersetzung, wie die Lösungen von FACC noch leichter konzipiert werden können, ohne dafür die Wettbewerbs- und die Ratenfähigkeit zu schmälern.
Zum Stichtag am 31. Dezember 2022 betrug der Mitarbeiterstand des FACC-Konzerns 2.919 Vollzeitäquivalente (FTE; Vorjahr: 2.538 FTE).
In Österreich waren zum 31. Dezember 2022 2.443 FTE beschäftigt. Dies entspricht rund 83,7Prozent der gesamten Belegschaft des Konzerns.
| Arbeiter*innen | Angestellte | Gesamt | |
|---|---|---|---|
| Central Services | 243 | 413 | 655 |
| Aerostructures | 576 | 164 | 739 |
| Engines & Nacelles | 179 | 103 | 282 |
| Cabin Interiors | 523 | 154 | 677 |
| Tochtergesellschaften | 253 | 271 | 524 |
| FACC AG | 0 | 42 | 42 |
| Summe | 1 773 | 1 146 | 2 919 |
Die Internationalität von FACC spiegelt sich auch in ihrer Mitarbeiterstruktur wider. An den österreichischen Standorten sind Staatsangehörige aus 45 Nationen aller Kontinente beschäftigt. 52 Prozent der Belegschaft besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 15 Prozent kommen aus Deutschland. Der Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft befindet sich mit 33 Prozent für ein Technologieunternehmen weiterhin auf hohem Niveau und konnte sich zum Vorjahr um 6 Prozent weiter steigern. Besonders erfreulich ist auch der Frauenanteil von 49 Prozent in der Lehrlingsausbildung von FACC.
Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine motivierte und einsatzkräftige Belegschaft in herausfordernden Zeiten ist. FACC hat dies schon früh erkannt und bietet daher mit der Aktion "G´sund und Zufrieden" seit Jahren eine Fülle von Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit, Motivation und Zufriedenheit für ihre Mitarbeiter*innen an. Ein internes Gesundheitsprogramm mit vielfältigen Aktivitäten zur Gesundheitsförderung im physischen als auch psychisch-mentalen Bereich werden angeboten. In der Betriebskantine wird die Belegschaft täglich mit frisch gekochten Gerichten zu vergünstigten Preisen versorgt. Der Essenszuschuss beträgt 50 Prozent, sodass ein Mittagessen, je nach Menüwahl zwischen EUR 2,90 – 3,25 geboten wird.
Darüber hinaus nutzt eine Vielzahl von Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, sich im Unternehmen gegen FSME und Grippe impfen zu lassen. Die Ausgabe von isotonischen Getränken in der Produktion während der Sommermonate sowie eine Blutspendeaktion im Herbst 2022 waren weitere Beiträge, die FACC für die Gesundheit ihrer Belegschaft sowie die Wahrung von sozialer Verantwortung für die Region geleistet hat. Für das Projekt "G´sund & zufrieden", unter dem diese und andere Maßnahmen laufen, wurde FACC schon 2017 von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse das Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verliehen, das nach einer Rezertifizierung im Jahr 2019 nun bis 2022 gilt. Das BGF-Gütesiegel gilt in Österreich als sichtbares Zeichen und als anerkannter Standard qualitätsvoller betrieblicher Gesundheitsförderung.
Im Frühjahr 2022 wurde die Aktion "Jobrad" ausgerollt. FACC will mit der Aktion "Jobrad" mehr nachhaltige Bewegung in den Berufsalltag bringen. Seit Juni 2022 bietet die FACC ihrer Belegschaft an, ein Fahrrad oder E-Bike zu leasen. Die Mitarbeiter*innen können dazu beim Fahrradhändler ein Rad ihrer Wahl aussuchen und zwischen mehreren Leasing- und Versicherungsvarianten wählen. Der Vorteil liegt darin, dass die Leasingrate bei Abzug durch FACC im Rahmen der Personalverrechnung steuermindernd abgerechnet wird.
Immer wichtiger werden auch die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle. Auch hier hat FACC sehr früh erkannt, dass hochflexible Modelle attraktiv für die Belegschaft und potenzielle neue Crew-Mitglieder sind. Deshalb bietet FACC neben einer sehr flexiblen Gleitzeitregelung für Angestellte neben der Möglichkeit zur Einarbeitung von Fenstertagen zudem bis zu zehn Gleittage oder sogar bis zu 15 Gleit-Freitage an. Zudem gilt bei FACC eine besonders flexible Homeoffice-Regelung: Arbeiten zuhause liegt allein in der Absprache zwischen Mitarbeiter*in und Führungskraft und unterliegt
sonst keiner Limitation. Im Geschäftsjahr 2022 verbrachten FACC-Mitarbeiter*innen 29.119 Tage im Homeoffice. Darüber hinaus ermöglicht FACC eine Vielzahl an Teilzeitarbeitsmodellen, die besonders von Personen mit Kinderbetreuungsaufgaben oder zur beruflichen Weiterentwicklung genutzt werden.
In punkto Flexibilität möchte die FACC gerade auch den berufstätigen Mitarbeiter*innen den Spagat zwischen Job und Familie erleichtern. Es gibt sowohl unterjährig als auch während der Sommerferien gestützte Kinderbetreuungsplätze in den FACC Kids Clubs. Neben St. Martin besteht auch ein Kids Club in Ried, um noch mehr gute Betreuungsplätze für die Kinder von Mitarbeiter*innen bereithalten zu können.
Konstante Investitionen in die Ausbildung der gesamten Belegschaft sind ein wesentlicher Faktor für den Unternehmenserfolg von FACC. Nach dem Motto "Lebenslanges Lernen" bietet sie zu diesem Zweck umfassende berufsbegleitende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Drehscheibe dafür ist die FACC Academy, die im Geschäftsjahr 2022 in Summe 363 interne Trainings organisierte, an denen insgesamt 3.328 Beschäftigte teilnahmen. Darüber hinaus fanden 28 externe Trainings statt, in denen 204 Mitarbeiter*innen geschult wurden.
Um mit den zeitlichen Ressourcen ihrer Belegschaft verantwortungsvoll umzugehen, bietet FACC ausgewählte Schulungen schon seit Längerem via E-Learning an. E-Learning-Inhalte werden auch durch interne Entwickler erstellt, um das Spektrum gezielt auf die Belegschaft und das Unternehmen zuzuschneiden. Neben E-Learning in den Bereichen "SAP Basic", "SAP Advanced" und "System Management" stehen auch webbasierte Trainings unter anderem zu den Themen "Export Control Advanced", "Bekannter Versender", "Counterfeit & Suspected Unapproved Parts", "Bauabweichung", "Materialfluss" oder "Foreign Object Damage" (FOD; Schäden, die durch Fremdkörper und Substanzen am Flugzeug oder am Bauteil entstehen können), "Emergency Preparedness & Response", "Waste Separation and Wrong Objections", "Brandschutz – Fire Protection", "General Documentation", "Safety Briefing General CoLT", "Interner Auditor" sowie "Health & Safety for White-Collar" zur Verfügung. Die Lerneinheiten können direkt am Arbeitsplatz über das SAP-System von FACC absolviert werden.
Damit sichergestellt ist, dass die Belegschaft sämtliche Anforderungen für ihren Job erfüllt, hat FACC darüber hinaus ihre Trainingsmatrix sowohl für die österreichischen als auch für die internationalen Standorte komplett überarbeitet. Der sogenannte "LSO-Lerner" in SAP bietet jeder Führungskraft und jedem Crew-Mitglied zu jedem Zeitpunkt einen Überblick, welche Qualifikationen für die Ausübung der jeweiligen Tätigkeit bereits vorliegen oder noch erworben werden müssen. Interne Trainings können direkt gebucht, zusätzlicher Schulungsbedarf kann jederzeit bei der FACC Academy gemeldet werden. Die laufende Erweiterung des Trainingsangebots umfasst unter anderem neue spezifische Ausbildungen für Vorgesetzte im Arbeiterbereich, Führungskräfte oder im Projektmanagement tätige Angestellte.
Für die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter*innen ebenso wie für den Erfolg des Unternehmens ist es wichtig, dass Know-how und Talente der Crew möglichst gut eingebracht und angewendet werden können. Die unterschiedlichen Qualifikationen und Stärken der Mitarbeiter*innen werden in drei Entwicklungswegen gebündelt:
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Hier kommt es vor allem auf die Führungsqualitäten, das proaktive strategische Denken, die Breite des Handlungsspielraums und den Impact auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg an.
Ein hohes Maß an Expertise, Fachwissen, Erfahrung, Eigenständigkeit und Verantwortung im jeweiligen Fachgebiet zeichnet Mitarbeiter*innen in diesem Bereich aus.
Die Bedeutung und Größe des Projekts sowie die Rolle, die man im Projekt einnimmt, stehen hier genauso im Vordergrund wie Organisationstalent und Flexibilität.
Die Umsetzung der Entwicklungspfade und die entsprechende Zuordnung der Angestellten in die jeweiligen Stufen wurde Mitte 2022 gestartet und bis Jahresende zu ca. 70 Prozent umgesetzt, der Rest erfolgt in der ersten Jahreshälfte 2023.
Im Bereich Employer Branding lag der Schwerpunkt im letzten Jahr auf dem weiteren Ausbau der Arbeitgeber-Marke. Neue Projekte im Bereich Urban Air Mobility und Space erforderten und erfordern neue Talente, die FACC mit vielfältigen kurz- und langfristigen Maßnahmen gewinnen will.
Active Sourcing, die aktive Ansprache von Kandidat*innen auf unterschiedlichsten Plattformen, sowie die Umsetzung von Social-Media-Kampagnen wurden erfolgreich forciert. Der Fokus lag hier auf der Ansprache von Arbeitskräften im Produktionsbereich.
Mit der "FACC Future Crew" setzt FACC langfristig auf Nachwuchs. Um in diesem umkämpften Markt zu bestehen, wurden neue Anreize, so etwa sieben Urlaubswochen für Lehrlinge, Gratismittagessen u. v. m., ins Leben gerufen.
Das neue Bachelorprogramm ermöglicht es, in einer Kombination von Masterstudium mit sehr flexiblen Arbeitszeiten Praxiserfahrung in der Luft- und Raumfahrt zu erlangen und eine enge Verbindung mit FACC aufzubauen.
Die lokale Präsenz von FACC wurde durch ein Open House im Mai mit rund 500 Besucher*innen aufs Neue gefestigt. Rundgänge durch die Produktion, das Kennenlernen von Jobs und die Vorstellung der neuen Projekte waren die Highlights aus Sicht des Employer Brandings.
Die kommende Smart-Mobility-Initiative, in deren Rahmen FACC Mitarbeiter*innen eine E-Flotte zur Verfügung stellt, wurde auf der Weihnachtsfeier sehr gut aufgenommen.
Als internationales Unternehmen mit einer Belegschaft aus 45 Ländern legt FACC besonderen Wert auf gelebte Interkulturalität. Um die gute Zusammenarbeit zu gewährleisten, absolviert ein großer Teil von ihnen Sprachtrainings sowie Trainings rund um das Thema Interkulturalität.
Traditionelle firmenweite Veranstaltungen wie die Jubilarfeier oder die Weihnachtsfeier konnten nach zwei Jahren endlich wieder stattfinden. Im Juli fand zudem noch ein FACC-Sommerfest statt. Hier feierte FACC mit ihren Mitarbeiter*innen sowie deren Familien und Freunden.
Unternehmensweite Formate wie der vierteljährliche "Flight Club" wurden ab dem Sommer wieder vor Ort abgehalten. Die zahlreichen Kooperationen mit Behörden, Stiftungen, Schulen oder forschungsnahen Institutionen wurden fortgeführt, sodass FACC rasch die richtigen Personen und das richtige Know-how mit an Bord holen kann.
Hohen Stellenwert genießt bei FACC auch die Lehrlingsausbildung. So standen mit Ende des Geschäftsjahres 2022 in Summe 33 Lehrlinge in sechs verschiedenen Berufsbildern bei FACC in Ausbildung. Als sichtbares Zeichen für die Qualität seiner Lehrlingsausbildung hat das Unternehmen vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft das Gütesiegel "Staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb" erhalten.
Jungen engagierten Aspirant*innen bietet FACC hoch spezialisierte Ausbildungen in Konstruktion, Metall- und Zerspanungstechnik, Kunststofftechnik, Prozesstechnik, IT-Systemtechnik und IT-Applikationsentwicklung. Schon während ihrer Ausbildungszeit stehen den Lehrlingen im Unternehmen die neuesten Technologien und Anlagen zur Verfügung. Damit erhalten sie bei FACC die Möglichkeit, sich mit Innovationsgeist und Engagement zu Expert*innen der Zukunft zu entwickeln.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde im Studienzweig "Leichtbau- und Composite-Werkstoffe" an der FH Wels erstmals ein FACC-Stipendium im Gesamtwert von rund 100.000 EUR vergeben. 2022 wurden wieder vier neue Studierende für diesen Studiengang gewonnen. Die Studierenden werden mit monatlichen finanziellen Zuwendungen unterstützt. Darüber hinaus übernimmt FACC die Studiengebühren, bietet Praktika in ihren eigenen Werken, die Betreuung durch kompetente Mitarbeiter*innen von FACC sowie die Teilnahme an Trainings und zahlreiche weitere Benefits an.
Das Nachhaltigkeitsmanagement des FACC-Konzerns ist fest in der Unternehmensstrategie verankert und berichtet direkt an den Vorstand. Ziel des Nachhaltigkeitsmanagements ist es, in allen Geschäftsprozessen die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berücksichtigen und die ökonomischen mit den ökologisch-sozialen Wertvorstellungen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dabei arbeiten Nachhaltigkeitsmanagement und operative Einheiten eng zusammen.
Der Nachhaltigkeitsbericht des FACC-Konzerns wird nach den GRI-Standards (Global Reporting Initiative Standards) und nach den Anforderungen des österreichischen NaDiVeG (Nachhaltigkeitsund Diversitätsverbesserungsgesetz) erstellt und erscheint gemäß § 267a UGB als gesonderter nichtfinanzieller Bericht.
Die FACC AG betreibt keine Zweigniederlassungen.
10.1. Berichterstattung über wesentliche Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess
Gemäß § 243a Abs. 2 UGB ist FACC verpflichtet, die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben. Der Vorstand der FACC AG hat gemäß § 82 AktG dafür zu sorgen, dass ein Rechnungswesen und ein internes Kontrollsystem geführt werden, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Somit liegt es in der Verantwortung des Vorstands, ein angemessenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess einzurichten.
Die wesentlichen Merkmale des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems sind im Risikomanagementhandbuch sowie im Finanzhandbuch von FACC festgehalten. Dabei wurden unter anderem wesentliche Finanz- und Controlling-Prozesse sowie deren entsprechende Risiken beschrieben und identifiziert.
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller Geschäftsprozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit jederzeit fundierte Aussagen über die aktuelle Geschäftslage des Unternehmens getroffen werden können.
Zu den Maßnahmen und Regeln zählen unter anderem Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip, Unterschriftenordnung, ausschließlich kollektive und auf wenige Personen eingeschränkte Zeichnungsermächtigungen für Zahlungen sowie systemunterstützte Prüfungen durch die verwendete EDV-Software SAP.
Bei FACC wird diese Software seit mehr als zehn Jahren in fast allen Unternehmensbereichen eingesetzt. Die Ordnungsmäßigkeit der SAP-Systeme wurde in allen betroffenen Geschäftsprozessen umgesetzt.
Im Rahmen des monatlichen Reportings an den Vorstand und die zweite Berichtsebene werden insbesondere Soll-Ist-Vergleiche berichtet. Der Aufsichtsrat der FACC AG wird in seinen vierteljährlich stattfindenden Sitzungen über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf des Konzerns unterrichtet. In den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats wurden unter anderem auch Themen wie das interne Kontrollsystem und das Risikomanagement sowie Maßnahmen zur Minderung der internen Kontrollrisiken behandelt.
Im Rahmen des Budgetierungsprozesses werden Budgetkosten je Kostenstelle geplant. Jeder Kostenstellenverantwortliche ist für die Einhaltung der budgetierten Kosten sowie die geplanten Investitionen verantwortlich. Alle Investitionsvorhaben sind vom Vorstand freizugeben. Über das Budget hinausgehende Investitionen unterliegen der Genehmigung des Aufsichtsrats.
Das Grundkapital der FACC AG belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 45.790.000 EUR und ist in 45.790.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien unterteilt. Sämtliche Aktien sind zum Handel im Segment Prime Market der Wiener Börse zugelassen. Jede Aktie entspricht einer Stimme in der Hauptversammlung.
Zum 31. Dezember 2022 war die AVIC Cabin Systems Co. Limited (vormals FACC International Company Limited) direkt bzw. indirekt mit 55,5 Prozent an FACC beteiligt.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 waren keine weiteren Aktionäre bekannt, die eine Beteiligung am Grundkapital von mehr als 10 Prozent hielten.
Der im Streubesitz befindliche Anteil der FACC-Aktien betrug am 31. Dezember 2022 44,5 Prozent oder 20.397.364 Stück.
Es existieren keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
Bei FACC besteht kein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, in dessen Rahmen Mitarbeiter*innen das Stimmrecht für ihre Anteile am Unternehmen nicht unmittelbar ausüben.
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juli 2019 wurde ein genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist demnach berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von längstens fünf Jahren ab Eintragung des genehmigten Kapitals im Firmenbuch das Grundkapital um bis zu Nominale 9.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 9.000.000 neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Die Ausgabe der neuen Aktien kann auch unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen.
Die Eintragung des genehmigten Kapitals im Firmenbuch erfolgte mit 29. November 2019.
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In der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juli 2019 wurde ein genehmigtes bedingtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist demnach berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von längstens fünf Jahren ab Eintragung des genehmigten bedingten Kapitals im Firmenbuch das Grundkapital um bis zu Nominale 3.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Dieses genehmigte bedingte Kapital dient der Einräumung von Aktienoptionen an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens im Rahmen eines Aktienoptionsplans der Gesellschaft. Die Kapitalerhöhung ist zweckgebunden und darf nur so weit durchgeführt werden, als Inhaber von Optionen aus einem Aktienoptionsplan der Gesellschaft diese ausüben.
Solange die AVIC Cabin Systems Co. Limited (vormals FACC International Company Limited) Aktionärin von FACC mit einer Beteiligung von zumindest 25 Prozent des jeweils geltenden Grundkapitals ist, hat diese gemäß Punkt 11 der Satzung von FACC das Recht, bis zu einem Drittel aller Mitglieder des Aufsichtsrats zu ernennen.
Darüber hinaus bestehen keine Satzungsbestimmungen, die über die gesetzlichen Bestimmungen zur Ernennung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Änderung der Satzung hinausgehende Regelungen enthalten.
Zum 31. Dezember 2022 hielt die FACC AG keine eigenen Aktien.
Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte der FACC-Aktien und deren Übertragung, auch aus Vereinbarungen zwischen Aktionären, sind FACC nicht bekannt.
Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen FACC und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.
In den Vereinbarungen betreffend das Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2019 und die Konsortialfinanzierung aus dem Jahr 2018 sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Die Darlehensgeber sind berechtigt zu kündigen, wenn
Wie bereits am Anfang des Konzernlageberichts erwähnt, hat sich die Luftfahrt durch die sukzessive Aufhebung der Verkehrsbeschränkungen von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weiter erholt. Nach Angaben der IATA hat der Flugverkehr im Jahr 2022, gemessen in Passagierkilometern (Revenue Passenger Kilometers – RPK), um 64,4 Prozent zugenommen. Höchst erfreulich, wenn man bedenkt, dass Anfang des Jahres noch weitreichende Corona-Restriktionen in Kraft waren und das Flugaufkommen im Dezember 2022 wieder 76,9 Prozent des Niveaus vor Ausbruch von Covid-19 betrug. Das Jahr 2022 war geprägt von einem sehr starken Zuwachs im internationalen Flugverkehr (+152,7 Prozent im Vergleich zu 2021), der zu Beginn der Covid-19-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen war. Mit der Aufhebung von Reisebeschränkungen zum Jahresanfang 2023 in China wird sich auch dieser Markt wieder deutlich erholen und für ein weiteres Ansteigen der Reisetätigkeit in der Luftfahrt sorgen.
Analog zum Anstieg des Flugaufkommens gemessen in Passagierkilometern und ungeachtet des von hoher Inflation belasteten Wirtschaftsumfelds wird sich der der Wachstumstrend in der Flugzeugindustrie weiter positiv entwickeln. Die Nachfrage der Fluggesellschaften nach neuen und somit effizienteren Flugzeugen übertrifft zum Teil die aktuell verfügbaren Produktionskapazitäten der Flugzeugindustrie.
Der Anstieg an Flugzeugauslieferungen bei Airbus betrug im abgelaufenen Jahr 8,5 Prozent (+52 Maschinen) und bei Boeing sogar beachtliche 35 Prozent (+120 Maschinen) im Vergleich zu 2021. Erfreulich fielen die "Book-to-Bill" Ratio der beiden Hersteller aus: Airbus konnte Neuaufträge im Ausmaß von 820 Flugzeugen und Boeing Orders über 774 Maschinen akquirieren, was einem Ratio von 1,24 beziehungsweise 1,61 entspricht. Dies bedeutet, dass im Jahr 2022 mehr Flugzeuge verkauft als ausgeliefert wurden, was wiederum einen Anstieg des Order Backlogs bedeutet. Damit werden auch die Langzeitprognosen beider Hersteller bestätigt, welche Boeing bis 2041 auf 41.170 und Airbus auf 39.500 neue Flugzeuge schätzt. Die Industrie geht von einem jährlichen Zuwachs der Passagierkilometer um 3,8 Prozent aus, woraus sich ein jährliches Flottenwachstum von ca. 2,8 Prozent ableiten lässt (unter Berücksichtigung der aktuellen Flugzeugauslastung und der verfügbaren Flugzeuge).
Wichtige Luftfahrtmärkte haben sich über das Jahr 2022 sukzessive stabilisiert und den geplanten Anstieg der Kundenabrufe bestätigt. Besonders bei den Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen war die Nachfrage überdurchschnittlich hoch. Die notwendigen Bedarfe an neuen Flugzeugen verlangt nach einem immensen Fertigungsratenhochlauf bei diesen Modellen, was in weiterer Folge zu Problemen in der Lieferkette geführt hat und zu einer Anpassung der Fertigungsraten im 4. Quartal 2022 zur Folge hatte. Einhergehend mit der dennoch steigenden Nachfrage und im Interesse einer guten Planbarkeit des Bedarfs für die kommenden Perioden wurde seitens der OEM´s eine transparente Neuplanung des Ratenhochlaufs unter Einbeziehung der kritischen Lieferkette erstellt und kommuniziert. Speziell Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge sowie die Entwicklung des Business-Jet-Markts haben für FACC besondere Relevanz, da ca. 60 Prozent des Jahresumsatzes durch Produkte für diese Flugzeuge generiert werden.
Weiterhin reduziert gegenüber den Bauraten vor der Covid-19-Pandemie entwickelt sich die Nachfrage nach Großraum- und Langstreckenflugzeugen. Der Markt für Langstreckenflugzeuge erholt sich planmäßig langsamer – nimmt aber in den letzten Perioden an Dynamik auf, was wiederum einen Anstieg der Bauraten im Segment der Langstreckenflugzeuge erkennbar macht. In den kommenden 24 Monaten werden sich die Fertigungsraten der für die FACC wichtigen Langstreckenflugzeuge, etwa den Airbus A350 und die Boeing B787, marktbedingt um mehr als 20 Prozent erhöhen.
Das Segment Business Jets entwickelte sich bereits im Jahr 2022 sehr positiv. Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2023 fortsetzen. Für FACC ist dies insofern wesentlich, als ca. 18 Prozent der Produktumsätze in diesem Segment erzielt werden.
Das übergeordnete Ziel von FACC besteht weiterhin darin, ihre Ertragskraft zu steigern. Durch die Steigerung der Fertigungsraten und neue Aufträge sichert das Unternehmen für 2023 stabiles Wachstum. Im Besonderen sind folgende Maßnahmen für das Jahr 2023 im Fokus des Managements:
• Die Stabilisierung der 2022 gestarteten Hochlaufprojekte wird im Jahr 2023 fortgeführt, mit dem Ziel die Kosten zu senken und die Ertragskraft zu erhöhen.
Die Industrie und somit auch FACC steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Inflation in den westlichen Märkten ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen bedingt einer konsequenten Kostenkontrolle und -management. Die Entwicklung im Jahr 2022 hat gezeigt, dass sich die Luftfahrt in einem nachhaltigen Aufwärtstrend befindet, der sich auch 2023 und in den Folgejahren fortsetzen dürfte.
Das Management ist der Meinung, dass das geplante Wachstum weitgehend in eine Steigerung der Profitabilität und damit ein höheres EBIT umgesetzt werden kann.
Diese Prognose gilt unter der Voraussetzung, dass es 2023 zu keiner weiteren Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Situation kommt sowie etwaige unerwartete negative Einflüsse ausbleiben. Hinsichtlich des Ukraine-Russland-Konflikts kann FACC keine Einschätzungen zu allgemeinen Risiken (z. B. zu Gaspreisentwicklung, Sanktionen etc.) bzw. zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung treffen. Es bestehen in Russland aktuell keine Kunden- bzw. Lieferantenbeziehungen mehr, deshalb wird das direkte Risiko für FACC als gering eingestuft.
Ried im Innkreis, am 29. März 2023
Robert Machtlinger e. h. Vorsitzender des Vorstands
Andreas Ockel e. h. Mitglied des Vorstands
Aleš Stárek e. h. Mitglied des Vorstands
Zhen Pang e. h. Mitglied des Vorstands
für den Zeitraum 1. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| Note | 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 9 | 497.554 | 606.977 |
| Umsatzkosten | 10 | –462.836 | –558.467 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz (Gross Profit) | 34.718 | 48.509 | |
| Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen | 11 | –1.457 | –1.444 |
| Vertriebsaufwendungen | 12 | –6.056 | –9.075 |
| Verwaltungsaufwendungen | 13 | –41.226 | –46.348 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 14 | 18.309 | 14.841 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 15 | –29.353 | –1.015 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | –25.066 | 5.469 | |
| Finanzierungsaufwendungen | 18 | –7.067 | –10.547 |
| Sonstiges Finanzergebnis | 18 | 1.655 | 1.934 |
| Finanzergebnis | –5.412 | –8.614 | |
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –30.478 | –3.144 | |
| Ertragsteuern | 19 | 6.885 | 2.160 |
| Ergebnis nach Steuern | –23.594 | –984 | |
| Verwässertes (=unverwässertes) Ergebnis je Aktie in EUR | 20 | –0,52 | –0,02 |
| Ausgegebene Aktien in Stück | 45.790.000 | 45.790.000 |
für den Zeitraum 1. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| Note | 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Steuern | –23.594 | –984 | |
| Währungsdifferenzen aus Konsolidierung | 33 | 399 | 22 |
| Cashflow Hedges | 33 | –18.727 | –1.855 |
| Steuereffekt | 19 | 4.682 | 284 |
| Beträge, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | –13.647 | –1.549 | |
| Neubewertungseffekt Abfertigung | 35 | 193 | 191 |
| Fair-Value-Bewertung Wertpapiere (erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert) | 33 | –3 | –76 |
| Steuereffekt | 19 | –47 | –102 |
| Beträge, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden | 142 | 13 | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | –13.505 | –1.536 | |
| Gesamtergebnis | –37.098 | –2.520 |
zum 31. Dezember 2022
Konzernbilanz
| Note | 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 21 | 5.354 | 5.030 |
| Sachanlagen | 22 | 166.830 | 156.034 |
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 23 | 27.742 | 27.427 |
| Vertragsvermögenswerte | 24 | 2.576 | 3.318 |
| Vertragserfüllungskosten | 25 | 88.306 | 71.248 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | 26 | 497 | 422 |
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen | 27, 48 | 5.638 | 3.071 |
| Langfristige derivative Finanzinstrumente | 45 | 0 | 2.987 |
| Sonstige Forderungen | 28 | 9.987 | 10.236 |
| Latente Steuern | 19 | 16.762 | 19.113 |
| Langfristiges Vermögen | 323.694 | 298.885 | |
| Vorräte | 29 | 90.775 | 116.325 |
| Kundenbezogene Entwicklungsleistungen | 30 | 6.170 | 11.488 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 31 | 53.023 | 61.065 |
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen | 48 | 18.749 | 20.155 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 197 | 158 | |
| Sonstige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen | 31 | 36.892 | 43.259 |
| Liquide Mittel | 32 | 114.966 | 102.691 |
| Kurzfristiges Vermögen | 320.772 | 355.140 | |
| Bilanzsumme | 644.465 | 654.025 |
| Note | 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|
| Grundkapital | 33 | 45.790 | 45.790 |
| Kapitalrücklagen | 33 | 221.459 | 221.459 |
| Fremdwährungsumrechnungsrücklage | 33 | –555 | –533 |
| Sonstige Rücklagen | 33 | –8.352 | –9.910 |
| Bilanzverlust | 33 | –52.340 | –53.324 |
| Eigenkapital | 206.002 | 203.481 | |
| Schuldscheindarlehen | 38 | 70.000 | 70.000 |
| Leasingverbindlichkeiten | 38 | 72.853 | 65.288 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 38 | 9.580 | 5.034 |
| Derivative Finanzinstrumente | 45 | 1.737 | 0 |
| Investitionszuschüsse | 34 | 8.405 | 7.266 |
| Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen | 35 | 9.600 | 9.280 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 0 | 1.970 | |
| Latente Steuerschulden | 19 | 377 | 281 |
| Langfristige Schulden | 172.553 | 159.120 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 38 | 6.726 | 7.450 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 38 | 133.610 | 143.522 |
| Derivative Finanzinstrumente | 45 | 6.448 | 16.536 |
| Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 36 | 12.714 | 19.350 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 53.305 | 66.655 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 48 | 10.237 | 12.016 |
| Investitionszuschüsse | 34 | 1.124 | 1.009 |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 290 | 252 | |
| Sonstige Rückstellungen | 37 | 30.691 | 11.421 |
| Sonstige Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungen | 39 | 10.766 | 13.212 |
| Kurzfristige Schulden | 265.911 | 291.424 | |
| Bilanzsumme | 644.465 | 654.025 |
für den Zeitraum 1. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Note | Grundkapital EUR'000 |
Kapitalrücklage EUR'000 |
Fremdwährungs umrechnungs rücklage EUR'000 |
||
| Stand am 1. Jänner 2021 | 45.790 | 221.459 | –954 | ||
| Ausbuchung Minderheiten | 33 | 0 | 0 | 0 | |
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 33 | 0 | 0 | 399 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 399 | ||
| Stand am 31. Dezember 2021 | 45.790 | 221.459 | –555 | ||
| Stand am 1. Jänner 2022 | 45.790 | 221.459 | –555 | ||
| Ergebnis nach Steuern | 0 | 0 | 0 | ||
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 33 | 0 | 0 | 22 | |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 22 | ||
| Stand am 31. Dezember 2022 | 45.790 | 221.459 | –533 |
| Den Eigentümern des Mutterunternehmens zurechenbar | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Sonstige Rücklagen | ||||||
| Wertpapiere – Erfolgsneutral zum Bei zulegenden Zeitwert |
Rücklage für Cashflow Hedge |
Rücklage IAS 19 |
Bilanzverlust | Gesamt | Nicht beherrschende Anteile |
Gesamtes Eigenkapital |
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 |
| 10 | 8.699 | –3.159 | –28.757 | 243.089 | 68 | 243.157 |
| 0 | 0 | 0 | 11 | 11 | –68 | –57 |
| 0 | 0 | 0 | –23.594 | –23.594 | 0 | –23.594 |
| –2 | –14.045 | 145 | 0 | –13.505 | 0 | –13.505 |
| –2 | –14.045 | 145 | –23.583 | –37.087 | –68 | –37.155 |
| 8 | –5.346 | –3.014 | –52.340 | 206.002 | 0 | 206.002 |
| 8 | –5.346 | –3.014 | –52.340 | 206.002 | 0 | 206.002 |
| 0 | 0 | 0 | –984 | –984 | 0 | –984 |
| –58 | –1.571 | 71 | 0 | –1.536 | 0 | –1.536 |
| –58 | –1.571 | 71 | –984 | –2.520 | 0 | –2.520 |
| –50 | –6.917 | –2.943 | –53.324 | 203.481 | 0 | 203.481 |
für den Zeitraum 1. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| Note | 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern (EBT) | –30.478 | –3.144 | |
| Zuzüglich Finanzergebnis | 18 | 5.412 | 8.614 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | –25.066 | 5.469 | |
| Zuzüglich/abzüglich | |||
| Abschreibungen und Wertminderungen | 17 | 22.826 | 22.818 |
| Amortisierung Vertragserfüllungskosten | 25 | 21.930 | 26.075 |
| Zugänge Vertragserfüllungskosten | –11.624 | –9.017 | |
| Erträge aus der Auflösung von Investitionszuschüssen | 34 | –453 | –317 |
| Veränderung Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen | 35 | 134 | –129 |
| Sonstige unbare Aufwendungen/Erträge | 40 | 2.087 | –738 |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 9.834 | 44.161 | |
| Veränderungen im Working Capital | |||
| Veränderung Vorräte und kundenbezogene Entwicklungsleistungen | 29, 30 | 15.316 | –30.812 |
| Veränderung Liefer- und sonstige Forderungen, Rechnungsabgrenzungen sowie Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerten |
28, 31 | 10.899 | –9.410 |
| Veränderung Liefer- und sonstige Verbindlichkeiten | 39 | 17.726 | 20.672 |
| Veränderung kurzfristige Rückstellungen | 37 | 28.509 | –19.270 |
| Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit | 82.285 | 5.341 | |
| Erhaltene Zinsen | 41 | 35 | 183 |
| Gezahlte Steuern | 19 | –68 | –44 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 82.253 | 5.480 | |
| Auszahlungen für langfristige Vermögenswerte | 21, 22, 42 | –11.822 | –8.604 |
| Einzahlungen aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten | 21, 22, 42 | 110 | 17 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –11.712 | –8.586 | |
| Einzahlung aus der Aufnahme von verzinslichen Verbindlichkeiten | 38 | 163 | 10.565 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von verzinslichen Verbindlichkeiten | 38 | –29.400 | –5.200 |
| Abflüsse aus Leasingvereinbarungen | 38 | –8.302 | –8.520 |
| Gezahlte Zinsen | 41 | –7.677 | –10.212 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | –45.216 | –13.367 | |
| Zahlungswirksame Veränderung der liquiden Mittel | 25.325 | –16.474 | |
| Liquide Mittel am Beginn der Periode | 92.548 | 114.966 | |
| Bewertungseffekte aus Fremdwährungsunterschieden | –2.907 | 4.198 | |
| Liquide Mittel am Ende der Periode | 114.966 | 102.691 |
Der FACC-Konzern (nachfolgend FACC) mit Sitz in Ried im Innkreis, Österreich, ist ein Konzern, der sich mit der Entwicklung, Produktion und Wartung von Flugzeugteilen befasst. Seine Hauptbetätigungsfelder bilden die Fertigung von Strukturbauteilen, wie Triebwerksverkleidungen, Flügelverkleidungen oder Steuerflächen, sowie die Fertigung von Innenausstattungen moderner Verkehrsflugzeuge, wie Gepäckablagefächer, Innenraumverkleidungen und Serviceeinheiten. Die Bauteile werden großteils aus Verbundwerkstoffen hergestellt. FACC integriert in diese Verbundbauteile auch metallische Elemente aus Titan, hochlegierten Stählen sowie anderen Metallen und liefert sie einbaufertig an die Montagelinien ihrer Kunden.
Die FACC AG notiert seit 25. Juni 2014 an der Wiener Börse im Segment Prime Market (Amtlicher Handel).
Die FACC AG befindet sich im Konsolidierungskreis der AVIC Cabin Systems Co., Limited (ACS) mit Sitz in Hong Kong (Room 2201, 22/F, Fairmont House, 8 Cotton Tree Drive, Admiralty, Hong Kong), Firmenbuchnummer 1394811.
Der Konzernabschluss der FACC AG zum 31. Dezember 2022 wurde nach den vom International Accounting Standard Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS) sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRSIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. Gemäß § 245a UGB kommt diesem Konzernabschluss nach österreichischem Recht befreiende Wirkung zu. Alle zusätzlichen Anforderungen des § 245a Abs. 1 UGB wurden erfüllt.
Der Konzernabschluss wird zum Bilanzstichtag des Mutterunternehmens FACC AG aufgestellt. Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Jänner und endet am 31. Dezember 2022. Die Jahresabschlüsse der einzelnen in den Konzernabschluss einbezogenen in- und ausländischen Gesellschaften werden zum Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Im Konzern erfolgen die Bilanzierung und die Bewertung nach einheitlichen Kriterien. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt unter der Prämisse der Unternehmensfortführung. Zur übersichtlicheren Darstellung sind Posten in der "Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung", der "Konzern-Gesamtergebnisrechnung", der "Konzernbilanz", der "Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung" sowie der "Konzern-Kapitalflussrechnung" zusammengefasst und in den Erläuterungen nach dem Prinzip der Wesentlichkeit gesondert angeführt und erläutert.
Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt.
Die Gliederung der Konzernbilanz wird gemäß IAS 1 nach Fristigkeiten vorgenommen. Vermögenswerte und Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, wenn diese voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag realisiert oder ausgeglichen werden.
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind, soweit nicht gesondert darauf hingewiesen wird, auf 1.000 Euro (EUR'000) gerundet, wobei rundungsbedingte Differenzen auftreten können.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, die die Basis für den vorliegenden Konzernabschluss darstellen, wurden unverändert zur Vorperiode angewendet und um neue, ab dem Geschäftsjahr verpflichtend anzuwendende IFRS (siehe Note 50 – Auswirkungen neuer und geänderter Standards) ergänzt. Eine Beschreibung der Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze erfolgt in Note 49 – Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.
Hinsichtlich des Ukraine-Russland Konfliktes kann FACC keine Einschätzungen zu allgemeinen Risiken (z.B. Gaspreisentwicklung, Sanktionen, etc.) bzw. der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung treffen. Es bestehen aktuell keine Kunden- bzw. Lieferantenbeziehungen mehr und somit wird das direkte Risiko für FACC als gering eingestuft. Weitere Informationen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Russland Konflikes auf den FACC-Konzern sind im Konzernlagebericht enthalten.
Im FACC-Konzern sind Umweltthemen in der Unternehmensstrategie fest verankert.
Es wird direkt an den Vorstand berichtet. Ziel des Nachhaltigkeitsmanagements ist es, in allen Geschäftsprozessen die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berücksichtigen und die ökonomischen mit den ökologisch-sozialen Wertvorstellungen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dabei arbeiten Nachhaltigkeitsmanagement und operative Einheiten eng zusammen.
Wesentliche Zielsetzungen in diesem Bereich sind die Verringerung des Treibstoffverbrauchs durch Gewichtsreduktion, Kreislaufwirtschaft und Einsatz von ökologisch recyclebaren Materialien. Dies sind langfristige Themen an denen die FACC Gruppe laufend in Abstimmung mit den größten Kunden arbeitet.
Aus aktueller Sicht haben diese Zielsetzungen noch keinen direkten Einfluss auf den Konzernabschluss.
Generell ist anzuführen, dass die Luftfahrtindustrie von weiterem Wachstum ausgeht. Sowohl Airbus als auch Boeing rechnen mit einem stetigen Aufwärtstrend des Flugaufkommens, besonders in den asiatischen Märkten, der den Bedarf nach neuen Flugzeugen untermauert. Boeing und Airbus etwa gehen bis 2041 von einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs der Passagierkilometer um 3,8 % aus, die Flotten dürften im selben Zeitraum jährlich um 2,8 % erweitert werden.
Konzernanhang
Mit Schreiben vom 15. Februar 2023 wurde die FACC AG über die Einleitung einer Prüfung der Rechnungslegung gem § 1 Abs 1 in Verbindung mit § 2 Abs 1 Z 1 Rechnungslegungskontrollgesetz durch die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hinsichtlich des Konzernabschlusses der FACC AG zum 31. Dezember 2021 sowie die Halbjahresfinanzberichtes zum 30. Juni 2021 und zum 30. Juni 2022 informiert. Aufgrund des Anfangsstadiums der Prüfung liegen noch keine Ergebnisse vor.
In den Konzernabschluss der FACC AG werden alle von der FACC AG beherrschten Unternehmen einbezogen. Gemäß IFRS 10 ist die Beherrschung gegeben, wenn das Unternehmen die Entscheidungsgewalt über die maßgebliche Tätigkeit besitzt, variable Rückflüsse aus dem Tochterunternehmen generiert sowie diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann.
Der Konsolidierungskreis von FACC zum 31. Dezember 2022 hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 nicht geändert. Der Konzern umfasst inklusive der FACC AG neun Unternehmen.
Die FACC AG hatte zum 31. Dezember 2022 bzw. zum 31. Dezember 2021 folgende Tochtergesellschaften:
| Gesellschaft | Sitz | Ausgegebenes und voll einbezahltes Nominalkapital |
Währung | Anteilsquote | Hauptaktivitäten |
|---|---|---|---|---|---|
| FACC Operations GmbH | Ried im Innkreis, Österreich | 127.000.000 | EUR | 100% | Entwicklung und Produktion von Luftfahrtbauteilen; Kundendienst & Reparatur |
| FACC Solutions (Canada) Inc. | Montreal, Kanada | 10.000 | CAD | 100% | Produktion; Kundendienst und Reparatur |
| FACC Solutions Croatia d.o.o. | Zagreb, Kroatien | 20.000 | HRK | 100% | Produktion |
| FACC Solutions Inc. | Wichita, Kansas, USA | 10.000 | USD | 100% | Kundendienst und Reparatur |
| FACC Solutions s.r.o. | Bratislava, Slowakei | 6.639 | EUR | 100% | Design und Engineering |
| FACC (Shanghai) Co., Ltd | Shanghai, China | 2.000.000 | RMB | 100% | Design und Engineering |
| FACC Solutions Private Limited | Pune, Indien | 20.420.530 | INR | 100% | Design und Engineering |
| CoLT Prüf und Test GmbH | St. Martin, Österreich | 35.000 | EUR | 100% | Design und Engineering |
Die Kapitalkonsolidierung von vollkonsolidierten verbundenen Unternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden zum Erwerbszeitpunkt die übertragenen Gegenleistungen dem neu bewerteten Reinvermögen (Eigenkapital) des erworbenen Unternehmens gegenübergestellt. Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden werden gemäß IFRS 3 – soweit identifizierbar – bei der Erstkonsolidierung mit ihren beizulegenden Zeitwerten angesetzt; ein verbleibender positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem neu bewerteten anteiligen Eigenkapital wird als Firmenwert im jeweiligen Segment in Landeswährung aktiviert. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird in der Gewinn- und Verlustrechnung in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Umsatzerlöse, Erträge und Aufwendungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Verrechnung zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert.
Aus konzerninternen Transaktionen resultierende Zwischenergebnisse im kurz- und langfristigen Vermögen werden eliminiert.
Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der FACC AG, aufgestellt.
Die Jahresabschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21 in Euro umgerechnet. Diese ist für sämtliche Gesellschaften die jeweilige Landeswährung, da die Gesellschaften ihr Geschäft in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben.
Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Nichtmonetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäftsvorfalls umgerechnet. Nichtmonetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist.
Firmenwerte aus dem Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen werden den erworbenen Unternehmen zugeordnet und mit dem jeweiligen Kurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der ausländischen konsolidierten Unternehmen werden zu Durchschnittskursen der Periode umgerechnet.
Währungsumrechnungsdifferenzen zwischen dem Stichtagskurs bzw. historischen Kursen innerhalb der Bilanz und dem Durchschnittskurs innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung werden als Teil des sonstigen Ergebnisses im Eigenkapital ausgewiesen.
Kursdifferenzen aus der Umrechnung von Transaktionen und monetären Bilanzposten in fremden Währungen werden zu den im Transaktionszeitpunkt bzw. Bewertungszeitpunkt gültigen Kursen erfolgswirksam erfasst.
Die der Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse haben sich wie folgt entwickelt:
| Stichtagskurs | Durchschnittskurs | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Kürzel | 31.12.2021 | 31.12.2022 | 2021 | 2022 |
| Kanadische Dollar | CAD | 1,4393 | 1,4440 | 1,4826 | 1,3695 |
| Indische Rupie | INR | 84,2292 | 88,1710 | 87,4392 | 82,6864 |
| Kroatische Kuna | HRK | 7,5156 | 7,5365 | 7,5284 | 7,5349 |
| Chinesischer Renminbi Yuan | CNY | 7,1947 | 7,3582 | 7,6282 | 7,0788 |
| US-Dollar | USD | 1,1326 | 1,0666 | 1,1827 | 1,0530 |
Im Geschäftsjahr 2021 kam es insbesondere in folgenden Bereichen zu Auswirkungen auf Schätzungen und Ermessensspielräume:
Je nach Entwicklung der Covid-19-Krise können sich in den genannten Bereichen auch Auswirkungen für das Geschäftsjahr 2023 ergeben. Im Geschäftsjahr 2022 kam es nur zu geringen Auswirkungen.
Diese Schätzungsänderungen bzw. bedeutende Bilanzierungs- und Bewertungseffekte werden in der folgenden Tabelle dargestellt:
| EBIT-wirksame Effekte | Erläuterung | Bilanzieller Effekt 2021 EUR'000 |
Bilanzieller Effekt 2022 EUR'000 |
|---|---|---|---|
| Entwicklungsprojekte (IFRS 15) | Schätzungsänderungen bei Forderungen aus kundenbezogenen Entwick lungsleistungen Siehe Note 23 – Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen |
–1.582 | 0 |
| Personalaufwand (IAS 19/IAS 20) | Ergebniswirksam erfasste Ansprüche aus Kurzarbeit Siehe Note 16 – Personalaufwand |
3.293 | 0 |
| Personalaufwand (IAS 19/IAS 20) | Aufwendungen aus Personalabbau Siehe Note 16 – Personalaufwand |
–2.312 | –24 |
| Sonstiger betrieblicher Ertrag | Verlustersatz Siehe Note 14 – Sonstige betriebliche Erträge |
7.000 | 5.000 |
| Expected Credit Loss auf Finanzinstru mente (IFRS 9) |
Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen Siehe Note 31 – Forderungen und Note 23 – Forderungen aus kundenbezoge nen Entwicklungsleistungen |
1.053 | 0 |
| 7.451 | 4.945 |
| EBIT-neutrale Effekte | Erläuterung |
|---|---|
| Latente Steuern (IAS 12) | Aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2021 sowie der veränderten Planungsannahmen konnten nicht auf sämtliche steuerliche Verlustvortäge aktive latente Steuern angesetzt werden Siehe Note 19 – Ertragssteuern und latente Steueransprüche/-schulden |
| Finanzverbindlichkeiten (IFRS 9) | Im Rahmen der Coronapandemie wurde am 26. Juni 2020 eine neue Fazilität in Höhe von 60.000 TEUR (OeKB Covid-19-KRR) abgeschlossen und in den Basisvertrag integriert Siehe Note 38 – Finanzverbindlichkeiten |
Konzernanhang
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass vom Management zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Eventualschulden, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die sich tatsächlich ergebenden Beträge können von den Schätzungen abweichen.
Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Firmenwerten, von Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer, sowie von Vertragserfüllungskosten basiert auf Berechnungen des Nutzungswerts mittels Discounted-Cashflow-Methode. Der dabei erzielbare Betrag ist stark abhängig von den erwarteten Einzahlungsüberschüssen sowie vom verwendeten Kapitalkostensatz. Hinsichtlich dieser Parameter werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze von FACC sowie einzelner zahlungsmittelgenerierender Einheiten getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise.
Um die Auswirkungen sich verändernder Parameter bei der Planungsrechnung auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung darzustellen, wurde eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt. Die Planungsannahmen, die für den Wertminderungstest getroffen wurden, sowie die Sensitivitätsanalyse werden in Note 22 – Sachanlagen erläutert.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit von Vertragserfüllungskosten erfolgte im Geschäftsjahr 2022, sofern Anzeichen für eine Wertminderung, wie beispielsweise die Erwartung eines Verlusts im Rahmen der Mehrjahresplanung, gegeben waren. Die Beurteilung der Werthaltigkeit basiert auf Berechnungen des Nutzungswerts der Entwicklungsprojekte mittels Discounted-Cashflow-Methode. Der dabei erzielbare Betrag ist stark abhängig von den erwarteten Einzahlungsüberschüssen der jeweiligen Projekte sowie vom verwendeten Kapitalkostensatz. Hinsichtlich dieser Parameter werden vom Management Schätzungen und zukunftsbezogene Annahmen über die in den Planungsperioden erwarteten Einzahlungsüberschüsse und Kapitalkostensätze getroffen. Die vorgenommenen Schätzungen werden nach bestem Wissen und Gewissen unter der Prämisse der Unternehmensfortführung getroffen, bauen auf Erfahrungswerten auf und berücksichtigen die verbleibende Unsicherheit in einer angemessenen Weise.
Die Beurteilung eines Wertminderungsbedarfs erfolgt auf Ebene einzelner bzw. gemeinsam zu betrachtender Projekte, soweit diese unabhängige Cashflows generieren (Cash generating Units – CGUs). Entwicklungsprojekte desselben Flugzeugtyps werden unter bestimmten Voraussetzungen bei der Werthaltigkeitsprüfung zusammengefasst.
Die Nutzungsdauer von Sachanlagen beruht auf Schätzungen, die auf dem Betrieb vergleichbarer Anlagen beruhen. Die so festgelegten Nutzungsdauern werden laufend auf ihre weitere Gültigkeit geprüft und gegebenenfalls angepasst. Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern sind in Note 49 – Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angegeben.
Der FACC-Konzern bestimmt die Laufzeit des Leasingverhältnisses unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit des Leasingverhältnisses sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Verlängerung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option ausüben wird, oder der Zeiträume, die sich aus einer Option zur Kündigung des Leasingverhältnisses ergeben, sofern hinreichend sicher ist, dass er diese Option nicht ausüben wird.
Der FACC-Konzern hat einen Leasingvertrag abgeschlossen, der Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthält. Der Konzern trifft bei der Beurteilung, ob hinreichende Sicherheit besteht, dass die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausgeübt oder nicht ausgeübt wird, Ermessensentscheidungen. Das heißt, er zieht alle relevanten Faktoren in Betracht, die für die FACC einen wirtschaftlichen Anreiz darstellen, die Verlängerungs- oder die Kündigungsoption auszuüben. Nach dem Bereitstellungsdatum bestimmt der FACC-Konzern die Laufzeit des Leasingverhältnisses erneut, wenn ein signifikantes Ereignis oder eine Änderung von Umständen eintritt, das bzw. die innerhalb seiner Kontrolle liegt und sich darauf auswirkt, ob er die Option zur Verlängerung bzw. zur Kündigung des Leasingverhältnisses ausüben wird oder nicht (z. B. Durchführung von wesentlichen Mietereinbauten oder wesentliche Anpassung des zugrundeliegenden Vermögenswerts).
Der FACC-Konzern kann den dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmen. Daher verwendet die FACC zur Bewertung von Leasingverbindlichkeiten seinen Grenzfremdkapitalzinssatz. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz, den der FACC-Konzern zahlen müsste, wenn er für eine vergleichbare Laufzeit mit vergleichbarer Sicherheit die Mittel aufnehmen würde, die die FACC in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld für einen Vermögenswert mit einem dem Nutzungsrecht vergleichbaren Wert benötigen würde. Der Grenzfremdkapitalzinssatz spiegelt somit die Zinsen wider, die der FACC-Konzern "zu zahlen hätte". Wenn keine beobachtbaren Zinssätze verfügbar sind oder wenn der Zinssatz angepasst werden muss, um die Bedingungen des Leasingverhältnisses abzubilden, muss der Grenzfremdkapitalzinssatz geschätzt werden. Der FACC-Konzern schätzt den Grenzfremdkapitalzinssatz anhand beobachtbarer Inputfaktoren (z. B. Marktzinssätze), sofern diese verfügbar sind, und muss bestimmte unternehmensspezifische Schätzungen vornehmen.
Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen werden mit dem Barwert der künftigen Einzahlungen für angefallene Entwicklungskosten angesetzt, wobei die Schätzung für die Wertermittlung auf Basis des vom Aufsichtsrat freigegebenen Budgets für das kommende Geschäftsjahr, der Mittelfristplanung für die nächsten fünf Jahre und in der Folge maximal mit den Raten der IATA, Kunden-Forecasts und den darauf aufbauenden Einschätzungen des Managements erfolgt. Zusätzlich wird das im IFRS 9 angeführte zukunftsorientierte Modell der erwarteten Kreditausfälle herangezogen. Dies erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen bezüglich der Frage, inwieweit die erwarteten Kreditausfälle durch Veränderungen bei den wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Diese Einschätzung wird auf Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten bestimmt.
Die Ermittlung der Wertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, von Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerte erfolgt auf Grundlage von Erfahrungswerten hinsichtlich Überfälligkeit sowie der geschätzten Wahrscheinlichkeit des Zahlungseingangs.
Im Bereich der Vorräte erfolgen Abwertungen auf Lagerhüter (Slow Moving Items). Diese werden nach Warengruppen kategorisiert und mit spezifischen Abschlägen bewertet. Als Lagerhüter werden im System jene Materialien gekennzeichnet, die eine Lagerdauer von mehr als 24 Monaten aufweisen.
Die Ermittlung der Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen erfolgt anhand versicherungsmathematischer Berechnungen durch Aktuare. Die versicherungsmathematische Bewertung basiert auf Annahmen zu Abzinsungssätzen, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie Sterblichkeit. Bei der Ermittlung des angemessenen Diskontierungssatzes orientiert sich das Management an langfristigen Marktzinssätzen. Die Sterberate basiert auf öffentlich zugänglichen Sterbetafeln im entsprechenden Land. Künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen basieren auf erwarteten künftigen Inflationsraten für das jeweilige Land. Alle Annahmen werden zu jedem Abschlussstichtag überprüft. Weitere Details zu den getroffenen Annahmen sowie zu Sensitivitäten sind in Note 35 – Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen angeführt.
Zur Ermittlung der aktiven latenten Steuern sind Annahmen bezüglich des künftigen zu versteuernden Ergebnisses und des Zeitpunkts der Realisierung der aktiven latenten Steuern zu treffen. Da jedoch die zukünftigen Geschäftsentwicklungen unsicher sind und teilweise nicht von FACC beeinflusst werden können, ist die Bewertung der latenten Steuern mit Unsicherheiten verbunden.
Zur Gewährleistung werden Rückstellungen nach einem standardisierten Prozess ermittelt. Ausgehend von den Divisionsleitern werden derartige Risiken zu jedem Abschlussstichtag ermittelt und vom Management eingeschätzt. Im Falle eines zu berücksichtigenden Risikos ist vom jeweiligen Verantwortungsbereich eine bestmögliche Schätzung auf Basis von Erfahrungswerten sowie auf Basis von Einzelbeurteilungen hinsichtlich der Höhe des Rückstellungsansatzes vorzunehmen. Die Rückstellungen werden regelmäßig an neue Erkenntnisse angepasst.
Drohende Verluste werden sofort als Aufwand erfasst, wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen werden. Die Ermittlung der Auftragskosten erfordert in erheblichem Maß Einschätzungen des Managements hinsichtlich der Erfüllung bestimmter Leistungsanforderungen sowie der Entwicklung von Produktivitätsverbesserungen und Gewährleistungsaufwendungen.
Zusätzlich ist auch zu beurteilen, ob einzelne Vereinbarungen mit Kunden als ein Vertrag zu betrachten sind. Dies hängt insbesondere davon ab, ob Lieferverpflichtungen gemeinsam verhandelt wurden und gleiche Produkte betreffen.
Im Rahmen von Kunden- und Lieferantenverträgen sind auch Einschätzungen hinsichtlich des Ausgangs von Streitigkeiten von Nachforderungen seitens FACC und Gegenforderungen des Kunden und Lieferanten zu treffen. Diese sind teilweise abhängig vom Ausgang von Rechtsstreitigkeiten. Ein Ansatz von Nachforderungen erfolgt nur in Ausnahmefällen, wenn eine externe Rechtsmeinung vorliegt, die die Durchsetzbarkeit der Nachforderung der Höhe und
dem Grunde nach mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit bestätigt. Zur Bewertung der Risiken aus Gegenforderungen in wesentlicher Höhe erfolgt der Ansatz von Rückstellungen unter Berücksichtigung aller Chancen und Risiken ebenfalls auf Basis von eingeholten Rechtsmeinungen.
Konzernanhang
Die aktuellen makroökonomischen Entwicklungen können Auswirkungen auf die Bilanzierung haben. Dies kann insbesondere bei Annahmen im Zusammenhang mit der Wertminderung, Beurteilung von Triggering Events, Berechnung von Rückstellungen sowie der Beurteilung von latenten Steuern eine Auswirkung haben.
Das EBIT für das Geschäftsjahr 2022 belasten Verschärfungen in der Lieferkette, erhöhte Logistikkosten bei der Versendung von Produkten zum Kunden, steigende Material- und Energiekosten im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie Produktanlaufkosten bei verschiedenen Neuprojekten.
Das zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 gestartete Optimierungsprogramm zur Verschlankung der konzernweiten Kostenstruktur zeigte bereits im Geschäftsjahr 2021 Wirkung und brachte auch im Jahr 2022 weitere erforderliche positive Effekte. Diesen Effekten wirkten Verschärfungen in der Lieferkette, steigende Material- und Energiekosten im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie die stark gestiegene Inflation entgegen.
Die entsprechenden Analysen wurden durchgeführt: Es gab sowohl unterjährig als auch zum 31. Dezember 2022 keine daraus resultierenden Anzeichen für die Wertminderung von Vermögenswerten.
Die Auswirkungen der Inflationssteigerung und der Zinssteigerungen wurden in der Bewertung der personalbezogenen Rückstellungen und der Zinssätze zur Diskontierung zukünftiger Cash-Flows im Rahmen der Bewertung langfristiger Vermögenswerte berücksichtigt. Wir verweisen auf die Erläuterungen in den jeweiligen Notes.
FACC war im Geschäftsjahr 2022 in keine passiven Klagen involviert oder Klagsdrohungen ausgesetzt. Die im Vorjahr abgeschlossenen Schiedsverfahren und Passivklagen sind abgeschlossen. Es bestehen jedoch außergerichtliche Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten, deren Ausgang Einschätzungen des Managements unterliegen. Basis für diese Einschätzungen sind externe Rechtsanwaltsschreiben und die Beurteilung der internen Rechtsabteilung.
Die Segmentberichterstattung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung der FACC AG (gemäß IFRS). Die zentrale Erfolgsgröße, anhand derer die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt und die an die verantwortliche Unternehmensinstanz (Vorstand der FACC AG) berichtet wird, ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT).
Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet:
Neben den drei operativen Segmenten umfasst das Gesamtunternehmen noch die zentralen Dienste Finanzen und Controlling, Personal, Legal, Qualitätssicherung, Forschung und Entwicklung, Communication & Marketing, Einkauf und EDV (einschließlich Engineering Services). Die zentralen Dienste unterstützen die operativen Segmente im Rahmen einer Matrixorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Deren Aufwendungen und Erträge werden mittels eines festgelegten Verfahrens den drei Segmenten zugeordnet.
| Aerostructures EUR'000 |
Engines & Nacelles EUR'000 |
Cabin Interiors EUR'000 |
Summe EUR'000 |
|
|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2021 | ||||
| Umsatzerlöse | 167.543 | 103.661 | 226.350 | 497.554 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | –28.549 | 8.699 | –5.216 | –25.066 |
| Investitionen | 5.703 | 672 | 5.447 | 11.822 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | –10.875 | –5.215 | –6.736 | –22.826 |
| Vermögenswerte am 31. Dezember 2021 | 269.810 | 122.962 | 251.693 | 644.465 |
| davon langfristige Vermögenswerte am 31. Dezember 2021 | 138.418 | 46.228 | 106.164 | 290.809 |
| Aerostructures EUR'000 |
Engines & Nacelles EUR'000 |
Cabin Interiors EUR'000 |
Summe EUR'000 |
|
|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr 2022 | ||||
| Umsatzerlöse | 235.123 | 97.295 | 274.558 | 606.977 |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 3.945 | 532 | 992 | 5.469 |
| Investitionen | 3.439 | 1.651 | 3.513 | 8.604 |
| Abschreibungen und Wertminderungen | –10.229 | –4.757 | –7.832 | –22.818 |
| Vermögenswerte am 31. Dezember 2022 | 271.556 | 114.211 | 268.258 | 654.025 |
| davon langfristige Vermögenswerte am 31. Dezember 2022 | 127.191 | 39.312 | 96.554 | 263.057 |
Die gesamten Segmenterlöse stellen Außenumsätze mit Externen dar. Die Umsatzerlöse nach geografischen Gebieten werden nach dem Sitz des Kunden in Note 9 – Umsatzerlöse dargestellt.
Für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr erwirtschaftete der Konzern mit einem externen Kunden Umsätze, die 10 % der Gesamtumsätze überschritten, und zwar im Ausmaß von 322.202 TEUR (Vorjahr: 245.286 TEUR). Mit diesem Kunden werden Umsatzerlöse in allen drei Segmenten erzielt.
Die langfristigen Vermögenswerte (Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagevermögen, Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen, Vertragsvermögenswerte und Vertragserfüllungskosten) befinden sich wie im Vorjahr im Wesentlichen im Inland.
| ERLÄUTERUNGEN | ZUR | KONZERN-GEWINN- | UND |
|---|---|---|---|
| VERLUSTRECHNUNG |
Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden werden durch die Produktion von Flugzeugkomponenten sowie durch Engineering-Leistungen und anderen Leistungen im Zusammenhang mit der Produktion von Flugzeugkomponenten erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse nach Art und Segment sowie nach geografischer Aufteilung sind nachstehend aufgeschlüsselt:
| 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Aero structures |
Aero structures |
Engines & Nacelles |
Engines & Nacelles |
Cabin Interiors |
Cabin Interiors |
Summe | Summe | |
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |
| Verkauf von Produkten | 153.549 | 208.588 | 94.197 | 92.167 | 208.018 | 244.687 | 455.764 | 545.443 |
| Entwicklungs- und sons tige Dienstleistungen |
13.993 | 26.535 | 9.464 | 5.128 | 18.333 | 29.871 | 41.790 | 61.534 |
| 167.543 | 235.123 | 103.661 | 97.295 | 226.350 | 274.558 | 497.554 | 606.977 |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Deutschland | 189.610 | 238.622 |
| Kanada | 86.879 | 102.099 |
| Großbritannien | 57.652 | 81.024 |
| USA | 80.871 | 67.066 |
| China | 30.700 | 34.068 |
| Sonstige Länder | 51.842 | 84.098 |
| 497.554 | 606.977 |
Im FACC-Konzern erfolgt die Realisierung von Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Produkten sowie bei Entwicklungs- und sonstigen Dienstleistungen fast ausschließlich zeitpunktbezogen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben üblicherweise Zahlungsziele bis zu 90 Tagen, bei Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerten bestehen teilweise Zahlungspläne mit Meilensteinzahlungen.
Erwartete künftige Umsatzerlöse für zum Berichtszeitraum nicht erfüllte (oder teilweise nicht erfüllte) Leistungsverpflichtungen aus bestehenden Verträgen betragen 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR). Diese Leistungsverpflichtungen beziehen sich auf feste, noch zu liefernde Shipsets bzw. noch zu erbringende Leistungen.
Konzernanhang
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Materialaufwendungen | –307.209 | –383.158 |
| Personalaufwendungen | –126.088 | –148.265 |
| Abschreibungen | –17.880 | –17.643 |
| Allgemeine Verwaltungsaufwendungen | –11.658 | –9.401 |
| –462.836 | –558.467 |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Materialaufwendungen | –221 | –248 |
| Personalaufwendungen | –807 | –800 |
| Abschreibungen | –240 | –226 |
| Allgemeine Verwaltungsaufwendungen | –189 | –170 |
| –1.457 | –1.444 | |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Materialaufwendungen | –398 | –730 |
| Personalaufwendungen | –4.225 | –5.501 |
| Abschreibungen | –93 | –102 |
| Allgemeine Verwaltungsaufwendungen | –1.340 | –2.742 |
| –6.056 | –9.075 |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Materialaufwendungen | –695 | –1.970 |
| Personalaufwendungen | –18.573 | –22.663 |
| Abschreibungen | –4.613 | –4.847 |
| Fremdwährungseffekte | 1.765 | –2.124 |
| Allgemeine Verwaltungsaufwendungen | –19.110 | –14.743 |
| –41.226 | –46.348 |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Erträge aus Förderungen und steuerfreien Zuschüssen |
14.329 | 11.949 |
| Sonstige | 3.980 | 2.892 |
| 18.309 | 14.841 |
Die Erträge aus Förderungen und steuerfreien Zuschüssen betreffen im Wesentlichen den Verlustersatz, die Forschungsprämie sowie die Energieabgabenvergütung.
Die Position "Sonstige" enthält im Wesentlichen Schadensvergütungen.
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Rechtsstreitigkeiten | –25.505 | 0 |
| Sonstige | –3.849 | –1.015 |
| –29.353 | –1.015 |
Die Position "Sonstige" enthält im Wesentlichen Aufwendungen aus Vorperioden.
Durch die Entscheidung eines Schiedsgerichtsverfahrens in London in Zusammenhang mit einem Lieferanten wurden im Geschäftsjahr 2021 25,5 Mio. EUR als Aufwand erfasst.
In den Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen betrugen die Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen 1.651 TEUR (Vorjahr: 1.453 TEUR).
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | –119.224 | –138.627 |
| Aufwendungen für gesetzlich vorgeschrie bene Sozialabgaben und Leistungen |
–28.693 | –30.625 |
| Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervor sorgekassen |
–1.888 | –2.330 |
| Aufwendungen für Pensionen | –698 | –1.119 |
| Sonstige Sozialaufwendungen | 810 | –4.527 |
| –149.693 | –177.228 |
Der Gesamtbetrag an verbuchter Kurzarbeitsbeihilfe vom AMS betrug 0 TEUR (Vorjahr: 3.293 TEUR), wovon bis zum Bilanzstichtag 0 TEUR (Vorjahr: 5.259 TEUR) bereits ausbezahlt wurden.
Der Gesamtbetrag an Aufwendungen für Personalabbau betrug 24 TEUR (Vorjahr: 2.312 TEUR) und wurde bis zum jeweiligen Bilanzstichtag zur Gänze ausbezahlt.
Die positive Veränderung der Position "Sonstige Sozialaufwendungen" im Geschäftsjahr 2021 resultiert aus Veränderungen der sonstigen personalbezogenen Rückstellungen.
Der Mitarbeiterstand auf Basis von Vollzeitäquivalenten stellte sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:
| 31.12.2021 Anzahl |
31.12.2022 Anzahl |
|
|---|---|---|
| Arbeiter*innen | 1.460 | 1.773 |
| Angestellte | 1.078 | 1.146 |
| 2.538 | 2.920 | |
| davon Österreich | 2.202 | 2.444 |
| davon Ausland | 336 | 476 |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Zinserträge aus Bankguthaben | –21 | 160 |
| Bewertung von finanziellen Vermögenswerten |
7 | 6 |
| Sonstige Finanzerträge | 48 | 17 |
| Aufzinsungen | 1.620 | 1.751 |
| Sonstiges Finanzergebnis | 1.655 | 1.934 |
| Zinsaufwand aus Bankkrediten | –2.825 | –4.418 |
| Zinsaufwand aus Leasingverbindlichkeiten | –1.923 | –1.774 |
| Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen |
–2.319 | –4.356 |
| Finanzierungsaufwendungen | –7.067 | –10.547 |
| Finanzergebnis | –5.412 | –8.614 |
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | –1.089 | –1.307 |
| Sachanlagen | –21.737 | –21.511 |
| –22.826 | –22.818 |
Hinsichtlich der Entwicklung der planmäßigen Abschreibung wird auf Note 21 – Immaterielle Vermögenswerte und auf Note 22 – Sachanlagen verwiesen.
Das Nettoergebnis setzt sich gemäß den Kategorien des IFRS 9 wie folgt zusammen:
| 31. Dezember 2021 | Operatives Ergebnis | Finanzergebnis | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Wert berichtigung EUR'000 |
Währungs umrechnung EUR'000 |
Derivate bewertung EUR'000 |
Zinsen EUR'000 |
Ergebnis aus FV-Bewertung EUR'000 |
Nettoergebnis EUR'000 |
|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
–88 | 17.029 | 0 | 610 | 0 | 17.551 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden |
0 | –3.638 | 0 | –2.825 | 0 | –6.463 |
| Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 0 | 0 | –5.929 | 0 | 0 | –5.929 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | 0 | 0 | 0 | 7 | 0 | 7 |
| 31. Dezember 2022 | Operatives Ergebnis | Finanzergebnis | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Wert berichtigung EUR'000 |
Währungs umrechnung EUR'000 |
Derivate bewertung EUR'000 |
Zinsen EUR'000 |
Ergebnis aus FV-Bewertung EUR'000 |
Nettoergebnis EUR'000 |
|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
–1.291 | –62.135 | 0 | –335 | 0 | –63.761 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Schulden |
0 | 37.194 | 0 | –4.418 | 0 | 32.776 |
| Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 0 | 0 | –3.509 | 0 | 0 | –3.509 |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | 0 | 0 | 6 | 0 | 6 |
Als Ertragsteuern sind sowohl die in den einzelnen Gesellschaften gezahlten oder geschuldeten Steuern auf Einkommen und Ertrag als auch die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen.
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Laufender Steueraufwand | –62 | –105 |
| Latenter Steueraufwand /-ertrag | 6.946 | 2.266 |
| 6.885 | 2.160 |
Konzernanhang
Im Geschäftsjahr 2022 wurde im Zuge der sogenannten ökosozialen Steuerreform der österreichischen Bundesregierung eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes beschlossen. Die Senkung des Körperschaftsteuersatzes erfolgt in zwei Etappen: Beginnend mit dem Jahr 2023 wird der Körperschaftsteuersatz von 25 % auf 24 % reduziert. Ab dem Jahr 2024 beträgt der Körperschaftsteuersatz 23 %.
Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem im Geschäftsjahr 2022 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25 % (Vorjahr: 25 %) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote stellen sich folgendermaßen dar:
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | –30.478 | –3.144 |
| Rechnerischer Ertragsteueraufwand 25 % | 7.620 | 786 |
| Abweichende ausländische Steuersätze | –210 | 349 |
| Effekt aus Steuersatzänderung | 0 | –1.405 |
| Steuerliche Verluste, für die keine latente Steuer aktiviert wurde |
–775 | 236 |
| Steuerfreie Einnahmen | 1.277 | 2.189 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen |
–1.080 | –131 |
| Mindestkörperschaftsteuer und Quellensteuern |
0 | –38 |
| Steuereffekt aus Vorjahren | 0 | –51 |
| Veränderung permanente Differenz | 0 | 260 |
| Sonstige Effekte | 54 | –34 |
| Effektivsteuerbelastung | 6.885 | 2.160 |
| Effektivsteuerquote in % | 22,6% | 68,7% |
Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern gültig oder angekündigt sind. In Österreich wird ein Körperschaftsteuersatz von 23 % zugrunde gelegt. Bei den ausländischen Gesellschaften werden die latenten Steuern auf Basis der entsprechenden länderspezifischen Steuersätze berechnet. Sie lagen im Geschäftsjahr 2022 zwischen 10 % und 28% (Vorjahr: 16 % und 27 %).
Die im sonstigen Ergebnis erfassten Steuern stellen sich wie folgt dar:
| 2021 | 2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vor Steuern EUR'000 |
Steuerertrag/ -aufwand EUR'000 |
Nach Steuern EUR'000 |
Vor Steuern EUR'000 |
Steuerertrag/ -aufwand EUR'000 |
Nach Steuern EUR'000 |
||
| Fair-Value-Bewertung Wertpapiere | –3 | 1 | –2 | –76 | 18 | –58 | |
| Cashflow Hedges | –18.727 | 4.682 | –14.045 | –1.855 | 284 | –1.571 | |
| Neubewertungseffekt Abfertigung | 193 | –48 | 145 | 191 | –120 | 71 | |
| –18.538 | 4.634 | –13.903 | –1.740 | 182 | –1.558 | ||
Die latenten Steuern entwickelten sich wie folgt:
| Stand am 31. Dezember 2021 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 01.01.2021 |
Erfasst im Gewinn oder Verlust |
Erfasst im sonstigen Ergebnis |
Netto | Latente Steuer ansprüche |
Latente Steuer schulden |
|
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | –420 | 322 | 0 | –98 | 0 | –98 |
| Sachanlagen | –14.230 | 48 | 0 | –14.182 | 0 | –14.182 |
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistun gen |
–1.214 | –716 | 0 | –1.930 | 0 | –1.930 |
| Vertragsvermögenswerte | –637 | –7 | 0 | –644 | 0 | –644 |
| Vertragserfüllungskosten | –23.972 | 1.895 | 0 | –22.077 | 0 | –22.077 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | –15 | 0 | 1 | –15 | 0 | –15 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | –530 | 530 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Vorräte | 1.299 | –952 | 0 | 347 | 347 | 0 |
| Sonstige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen | –1.533 | 1.392 | 0 | –141 | 0 | –141 |
| Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen | 1.120 | –36 | –48 | 1.036 | 1.036 | 0 |
| Rückstellungen | –69 | 54 | 0 | –15 | 0 | –15 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 30 | 203 | 0 | 233 | 233 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 20.665 | –1.127 | 0 | 19.538 | 19.538 | 0 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | –2.636 | 4.682 | 2.046 | 2.046 | 0 |
| Sonstige Vermögensgegenstände (inkl. liquider Mittel) | –407 | –436 | 0 | –843 | 0 | –843 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 0 | 92 | 0 | 92 | 92 | 0 |
| Steuerliche Verlustvorträge | 24.717 | 8.320 | 0 | 33.037 | 33.037 | 0 |
| Steueransprüche/-schulden vor Verrechnung | 4.803 | 6.946 | 4.634 | 16.384 | 56.328 | –39.944 |
| Verrechnung der Steuern | –39.567 | 39.567 | ||||
| Steueransprüche/-schulden netto | 4.803 | 6.946 | 4.634 | 16.384 | 16.761 | –377 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 01.01.2022 EUR'000 |
Erfasst im Gewinn oder Verlust EUR'000 |
Erfasst im sonstigen Ergebnis EUR'000 |
Netto | Latente Steuer ansprüche |
Latente Steuer schulden |
|
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | ||||
| Immaterielle Vermögenswerte | –98 | –31 | 0 | –129 | 0 | –129 |
| Sachanlagen | –14.182 | 1.482 | 0 | –12.700 | 0 | –12.700 |
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistun gen |
–1.930 | –1.480 | 0 | –3.410 | 0 | –3.410 |
| Vertragsvermögenswerte | –644 | –120 | 0 | –763 | 0 | –763 |
| Vertragserfüllungskosten | –22.077 | 5.690 | 0 | –16.387 | 0 | –16.387 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte | –15 | 331 | 18 | 334 | 334 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Vorräte | 347 | 1.521 | 0 | 1.869 | 1.869 | 0 |
| Sonstige Forderungen und Rechnungsabgrenzungen | –141 | –955 | 0 | –1.096 | 0 | –1.096 |
| Verpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen | 1.036 | –490 | –120 | 425 | 425 | 0 |
| Rückstellungen | –15 | 15 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 233 | 529 | 0 | 762 | 762 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 19.538 | –3.177 | 0 | 16.361 | 16.361 | 0 |
| Derivative Finanzinstrumente | 2.046 | 786 | 284 | 3.116 | 3.116 | 0 |
| Sonstige Vermögensgegenstände (inkl. liquider Mittel) | –843 | 543 | 0 | –300 | 0 | –300 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 92 | –151 | 0 | –59 | 0 | –59 |
| Steuerliche Verlustvorträge | 33.037 | –2.228 | 0 | 30.809 | 30.809 | 0 |
| Steueransprüche/-schulden vor Verrechnung | 16.384 | 2.266 | 182 | 18.831 | 53.676 | –34.845 |
| Verrechnung der Steuern | –34.563 | 34.563 | ||||
| Steueransprüche/-schulden netto | 16.384 | 2.266 | 182 | 18.831 | 19.113 | –281 |
Die aktivierten Verlustvorträge stammen ausschließlich aus der FACC Operations GmbH und betrugen am 31. Dezember 2022 133.954 TEUR (Vorjahr: 132.149 TEUR FACC Operations GmbH). Aufgrund der Steuerplanungsrechnung wurden im Geschäftsjahr 2022 für Verlustvorträge in Höhe von 37.151 TEUR (Vorjahr: 45.021 TEUR) keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Darin enthalten sind Verluste im Zusammenhang mit dem Fake President Incident, die steuerlich noch nicht veranlagt wurden. Die Realisierung der aktivierten Verlustvorträge kann aufgrund der Mittelfristplanung als hinreichend sicher betrachtet werden.
Konzernanhang
Zum 31. Dezember 2022 bestanden temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen (Outside Basis Differences) in Höhe von 2.429 TEUR (Vorjahr: 2.279 TEUR), für die gemäß IAS 12.39 keine latente Steuerschuld angesetzt wurde, da die FACC AG in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf zu steuern und sich diese temporären Differenzen nicht in absehbarer Zeit auflösen werden.
Die passiv latenten Steuern resultieren aus den Abschlüssen der ausländischen Tochtergesellschaften und bestehen gegenüber ausländischen Steuerbehörden.
Die Anzahl der ausgegebenen Aktien betrug zum Bilanzstichtag, wie im Vorjahr, 45.790.000 Stück. Da im abgelaufenen Geschäftsjahr keine verwässernd wirkenden potenziellen Stammaktien im Umlauf waren oder eigene Aktien gehalten wurden, entspricht das verwässerte Ergebnis je Aktie dem unverwässerten Ergebnis je Aktie.
Das Ergebnis je Aktie von –0,02 EUR (Vorjahr: –0,52 EUR) wird aus dem durch die gewichtete Aktienanzahl geteilten Ergebnis, das den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen ist, errechnet.
In der Gesamtergebnisrechnung wird, ausgehend vom Ergebnis nach Steuern, auf das Gesamtergebnis gemäß IAS 1 übergeleitet. Dieses umfasst insbesondere den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung von leistungsorientierten langfristigen Mitarbeitervergütungen, die Veränderung der Hedging-Reserve sowie das Bewertungsergebnis von Wertpapieren der Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert". Die sonstigen Ergebnisbestandteile werden nach Steuern ausgewiesen.
Die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:
| Software | Rechte | Entwicklungs kosten |
Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermö |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | gensgegenstände EUR'000 |
EUR'000 | |
| Anschaffungskosten | |||||
| Stand am 1. Jänner 2021 | 23.194 | 2.762 | 2.289 | 216 | 28.461 |
| Währungsdifferenzen | 44 | 0 | 0 | 0 | 44 |
| Zugänge | 854 | 9 | 523 | 13 | 1.399 |
| Umbuchungen | 794 | 0 | 0 | –229 | 564 |
| Stand am 31. Dezember 2021 | 24.885 | 2.772 | 2.812 | 0 | 30.468 |
| Währungsdifferenzen | –22 | 0 | 0 | 0 | –22 |
| Zugänge | 574 | 400 | 11 | 0 | 985 |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 25.437 | 3.172 | 2.823 | 0 | 31.431 |
| Kumulierte Abschreibungen | |||||
| Stand am 1. Jänner 2021 | 21.817 | 2.176 | 0 | 0 | 23.993 |
| Währungsdifferenzen | 32 | 0 | 0 | 0 | 32 |
| Laufende Abschreibungen | 1.012 | 77 | 0 | 0 | 1.089 |
| Stand am 31. Dezember 2021 | 22.861 | 2.252 | 0 | 0 | 25.113 |
| Währungsdifferenzen | –20 | 0 | 0 | 0 | –20 |
| Laufende Abschreibungen | 988 | 81 | 238 | 0 | 1.307 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 23.829 | 2.334 | 238 | 0 | 26.401 |
| Buchwert am 31. Dezember 2021 | 2.024 | 519 | 2.812 | 0 | 5.355 |
| Buchwert am 31. Dezember 2022 | 1.607 | 838 | 2.585 | 0 | 5.030 |
Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen, die unternehmens- und auch kundenbezogene Entwicklungsleistungen beinhalten, betrugen im Geschäftsjahr 2022 43.491 TEUR (Vorjahr: 43.862 TEUR).
Konzernanhang
| Grundstücke und Gebäude |
Technische Anlagen |
Betriebs- und Geschäfts |
Anlagen in Bau |
Nutzungs rechte |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| EUR'000 | EUR'000 | ausstattung EUR'000 |
EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |
| Anschaffungskosten | ||||||
| Stand am 1. Jänner 2021 | 80.445 | 117.179 | 39.781 | 8.663 | 98.947 | 345.015 |
| Währungsdifferenzen | 119 | 2 | 264 | 7 | 113 | 505 |
| Zugänge | 363 | 1.853 | 1.387 | 11.847 | 5.603 | 21.053 |
| Abgänge | 0 | –2.833 | –344 | 0 | 0 | –3.177 |
| Umbuchungen | 11.735 | 4.777 | 612 | –17.689 | 0 | –564 |
| Stand am 31. Dezember 2021 | 92.662 | 120.978 | 41.701 | 2.828 | 104.664 | 362.832 |
| Währungsdifferenzen | 51 | –4 | 141 | 0 | 99 | 287 |
| Zugänge | 1.733 | 3.276 | 1.882 | 2.040 | 3.140 | 12.070 |
| Abgänge | 0 | –32 | –480 | 0 | –2.536 | –3.048 |
| Umbuchungen | 33 | 451 | 296 | –780 | 0 | 0 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 94.478 | 124.669 | 43.540 | 4.087 | 105.366 | 372.141 |
| Kumulierte Abschreibungen | ||||||
| Stand am 1. Jänner 2021 | 35.928 | 94.901 | 27.093 | 0 | 19.202 | 177.125 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 165 | 0 | 41 | 206 |
| Laufende Abschreibungen | 2.428 | 7.011 | 3.539 | 0 | 8.760 | 21.737 |
| Abgänge | 0 | –2.783 | –285 | 0 | 0 | –3.067 |
| Stand am 31. Dezember 2021 | 38.356 | 99.129 | 30.513 | 0 | 28.003 | 196.002 |
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | 77 | 0 | 36 | 112 |
| Laufende Abschreibungen | 2.742 | 6.317 | 3.490 | 0 | 8.963 | 21.511 |
| Abgänge | 0 | –32 | –480 | 0 | –1.006 | –1.518 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 41.098 | 105.415 | 33.599 | 0 | 35.996 | 216.107 |
| Buchwert am 31. Dezember 2021 | 54.305 | 21.848 | 11.188 | 2.828 | 76.661 | 166.830 |
| Buchwert am 31. Dezember 2022 | 53.380 | 19.254 | 9.941 | 4.087 | 69.370 | 156.033 |
In den Positionen "Grundstücke und Gebäude" sowie in den "Nutzungsrechten" sind Grundwerte von Liegenschaften in der Höhe von 7.399 TEUR (Vorjahr: 7.666 TEUR) enthalten. Bestimmte Grundstücke und Gebäude dienen als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (siehe Note 38 – Finanzverbindlichkeiten).
Zum Bilanzstichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 3.345 TEUR (Vorjahr: 1.057 TEUR). Daneben bestanden intern genehmigte Erwerbe in Höhe von 10.692 TEUR (Vorjahr: 8.977 TEUR), die noch zu keiner vertraglichen Verpflichtung geführt haben.
Die Buchwerte der Nutzungsrechte entwickelten sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt:
| Grundstücke und Gebäude |
Technische Anlage und Fahrzeuge |
EDV | Gesamt | |
|---|---|---|---|---|
| EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |
| Stand am 1. Jänner 2021 | 68.414 | 8.743 | 2.588 | 79.745 |
| Währungsdifferenzen | 72 | 0 | 0 | 72 |
| Zugänge | 916 | 3.080 | 1.608 | 5.603 |
| Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abschreibungen | –4.900 | –2.343 | –1.517 | –8.760 |
| Stand am 31. Dezember 2021 | 64.502 | 9.480 | 2.678 | 76.661 |
| Währungsdifferenzen | 63 | 0 | 0 | 63 |
| Zugänge | 615 | 896 | 1.629 | 3.140 |
| Abgänge | –1.530 | 0 | 0 | –1.530 |
| Abschreibungen | –4.894 | –2.395 | –1.673 | –8.963 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 58.756 | 7.981 | 2.634 | 69.370 |
Zum 31. Dezember 2022 wurden die Anhaltpunkte nach IAS 36 hinsichtlich der Durchführung einer Werthaltigkeitsprüfung geprüft. Es ergab sich einerseits, aufgrund der Erholung der Luftfahrtindustrie und andererseits, aufgrund gestiegener kosten in Zusammenhang mit der geopolitischen Situation, ein Erfordernis für die Durchführung eines Impairment Tests zum 31. Dezember 2022.
Die für die Ermittlung des Nutzungswerts wesentlichen Bewertungsparameter stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2022 | |
|---|---|
| Detailplanungszeitraum (fünf Jahre) | |
| Umsatzwachstum (durchschnittlich) | 10,20% |
| EBIT-Marge (durchschnittlich) | 5,89% |
| Wechselkurs EUR zu USD | 1,14 |
| Wachstumsrate nach Detailplanungszeitraum für alle CGUs | 1,00% |
| Diskontierungszins für alle CGUs (WACC vor Steuern) | 12,92% |
Die Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass sich je nach Entwicklung der wesentlichen Bewertungsparameter nachfolgende Wertminderungen ergeben hätten:
| Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 |
Aero structures EUR'000 |
Engines & Nacelles EUR'000 |
Cabin Interiors EUR'000 |
|---|---|---|---|
| Erhöhung des Diskontierungs zinssatzes um 50 Basispunkte |
0 | 0 | 0 |
| Erhöhung des Wechselkurses USD je 1 EUR um 0,05 |
0 | 0 | 20.445 |
| Verringerung des EBIT um 10,0 % | 0 | 0 | 0 |
Die Entwicklung der Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 32.968 | 27.742 |
| Schätzungsänderungen | –1.582 | –1.531 |
| Teilabrechnungen | –7.391 | –1.031 |
| Wertberichtigung | 450 | 3 |
| Verzinsung | 847 | 720 |
| Währungsumrechnung | 2.450 | 1.522 |
| 27.742 | 27.427 |
Die Wertminderung der Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen entwickelte sich folgendermaßen:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 475 | 25 |
| Zuführung | 18 | 20 |
| Verwendung/Auflösung | –468 | –24 |
| 25 | 22 |
Die Vertragsvermögenswerte stellen sich wie folgt dar:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Entwicklungsprojekte (zeitraumbezogen) | 146 | 920 |
| Zahlungen an den Kunden | 2.429 | 2.398 |
| 2.576 | 3.318 | |
Konzernanhang
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 3.021 | 2.576 |
| Zugang und Teilgewinn | 2.560 | 774 |
| Teilabrechnungen | –389 | –164 |
| Umgliederung | –2.725 | 0 |
| Währungsumrechnung | 109 | 133 |
| 2.576 | 3.318 | |
Die Vertragserfüllungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 95.887 | 88.306 |
| Zugänge | 11.624 | 9.017 |
| Umgliederung | 2.725 | 0 |
| Amortisierung Vertragserfüllungskosten | –21.930 | –26.075 |
| 88.306 | 71.248 |
Die Position "Amortisierung Vertragserfüllungskosten" enthält einen Betrag in Höhe von 9.952 TEUR (Vorjahr: 8.060 TEUR), der aus dem Erhalt von Einmalzahlungen im Dezember 2022 resultiert.
Im Geschäftsjahr 2022 wurden als Vertragserfüllungskosten aktivierte Entwicklungsprojekte einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgte auf Basis des Nutzungswerts mithilfe der Discounted-Cashflow-Methode. Die Ermittlung der Cashflows, die mit den jeweiligen Entwicklungsprojekten erzielt werden können, erfolgte auf Basis des vom Aufsichtsrat freigegebenen Budgets für das kommende Geschäftsjahr sowie der Mittelfristplanung der nächsten fünf Jahre (Detailplanungszeitraum). Für die über den Detailplanungszeitraum hinausgehenden Jahre von spezifischen Entwicklungsprojekten werden die Planungsprämissen des letzten Planjahres fortgeschrieben, limitiert mit den Raten der IATA, Kunden-Forecasts und den darauf aufbauenden Einschätzungen des Managements. Die maximale Laufzeit beträgt dabei 20 Jahre.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Wertpapiere, zum Marktwert bewertet | 426 | 350 |
| Beteiligung | 71 | 71 |
| 497 | 422 |
Die Beteiligung betrifft die 3,01 % Anteile an der Techno-Z Ried Technologiezentrum GmbH, Ried im Innkreis und 18 % an der AIRlabs Austria GmbH, Graz.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Langfristige Forderungen gegenüber Ge meinschaftsunternehmen, an denen das Mutterunternehmen beteiligt ist: |
5.638 | 3.071 |
Der Posten Sonstige Forderungen setzt sich aus Vorauszahlungen und Kautionen in Höhe von 10.236 TEUR (Vorjahr: 9.987 TEUR) zusammen.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 56.061 | 73.543 |
| Unfertige Erzeugnisse | 27.555 | 33.922 |
| Fertige Erzeugnisse | 6.970 | 8.525 |
| Geleistete Anzahlungen | 189 | 335 |
| 90.775 | 116.325 | |
| Vorratsbestand, brutto | 98.953 | 124.447 |
| Wertberichtigung | 8.177 | 8.121 |
| Vorratsbestand, netto | 90.775 | 116.325 |
Die Vorräte, die in der Berichtsperiode als Materialaufwand erfasst wurden, betragen 346.793 TEUR (Vorjahr: 241.398 TEUR).
Bei Vorräten mit einem Buchwert in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) wird mit einer Realisierung erst nach zwölf Monaten gerechnet.
Wie im Vorjahr wurden keine Vorräte zur Sicherstellung von Finanzinstrumenten sicherungsübereignet oder verpfändet.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 5.566 | 6.170 |
| Zugänge | 6.379 | 9.026 |
| Abgänge | –5.776 | –3.708 |
| 6.170 | 11.487 |
FACC unterhält im Zusammenhang mit Forderungen gegenüber einigen Kunden eine regresslose Zessionsvereinbarung mit zwei Finanzinstituten. Die verkauften Forderungen (Factoring) werden in Übereinstimmung mit der entsprechenden Regelung des IFRS 9 ausgebucht. Zum Bilanzstichtag waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 35.065 TEUR (Vorjahr: 38.192 TEUR) an Dritte verkauft.
Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 5.544 | 5.611 |
| Zuführung | 1.140 | 1.259 |
| Verwendung/Auflösung | –1.074 | –778 |
| 5.611 | 6.092 |
Zusätzlich erfolgte eine standardisierte Wertberichtigung auf Basis der von IFRS 9 geforderten zukünftigen Kreditausfallwahrscheinlichkeit. Diese entwickelte sich wie folgt:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 753 | 150 |
| Zuführung | 0 | 235 |
| Verwendung/Auflösung | –603 | –200 |
| 150 | 185 |
Die kundenbezogenen Entwicklungsleistungen, die in der Berichtsperiode als Materialaufwand erfasst wurden, betragen 5.403 TEUR (Vorjahr: 3.618 TEUR).
Bei kundenbezogenen Entwicklungsleistungen mit einem Buchwert in Höhe von 0 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) wird mit einer Realisierung erst nach zwölf Monaten gerechnet.
Zur Sicherstellung von Finanzinstrumenten wurden keine kundenbezogenen Entwicklungsleistungen sicherungsübereignet oder verpfändet.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, brutto |
58.784 | 67.343 |
| Abzüglich Wertberichtigung | –5.762 | –6.278 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, netto |
53.023 | 61.065 |
| davon kurzfristig | 51.365 | 61.065 |
| davon langfristig | 1.658 | 0 |
Die Wertberichtigung betrifft im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen:
| Einzelwertberichtigung | Standardisierte Einzelwertberichtigung | ||
|---|---|---|---|
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
| 0 | 0 | 25 | 22 |
| 0 | 0 | 0 | 0 |
| 5.611 | 6.092 | 150 | 185 |
| 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 |
Die Analyse der Bruttobuchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen, der Vertragsvermögenswerte sowie der sonstigen finanziellen Forderungen stellt sich wie folgt dar:
| Bruttobetrag | Wertberichtigung | |||
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
| Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen | 27.768 | 27.449 | 25 | 22 |
| Vertragsvermögenswerte | 2.576 | 3.318 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 58.784 | 67.343 | 5.762 | 6.278 |
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (kurz- und langfristig) | 24.387 | 23.225 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurz- und langfristig) | 21.580 | 21.817 | 0 | 0 |
Die Altersstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:
Konzernanhang
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistun gen |
53.023 | 61.065 |
| davon nicht überfällig und nicht wertge mindert |
40.867 | 42.718 |
| davon überfällig und nicht wertgemin dert |
7.980 | 15.086 |
| 1 bis 60 Tage | 3.108 | 10.935 |
| 61 bis 150 Tage | 204 | 923 |
| 151 bis 365 Tage | 2.994 | 1.485 |
| über 365 Tage | 1.674 | 1.744 |
| davon wertgemindert | 4.175 | 3.261 |
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermö genswerte |
||
| Forderungen aus dem Fake President Incident |
10.860 | 10.860 |
| Sonstige | 733 | 721 |
| 11.593 | 11.581 | |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte |
||
| Forderungen aus sonstigen Steuern (insbesondere Umsatzsteuer) |
20.651 | 25.731 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2.608 | 4.230 |
| Sonstige | 2.040 | 1.718 |
| 25.300 | 31.678 | |
| 36.892 | 43.259 |
Die Buchwerte der wertberichtigten Forderungen stellt sich wie fogt dar:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Buchwert vor Einzelwertberichtigung | 9.787 | 9.353 |
| abzüglich Einzelwertberichtung | –5.611 | –6.092 |
| Buchwert nach Einzelwertberichtigung | 4.175 | 3.261 |
Die überfälligen und nicht wertgeminderten Forderungen beziehen sich auf eine Reihe voneinander unabhängiger Kunden, bei denen aus jüngster Vergangenheit keine Ausfälle bekannt sind. Zum Abschlussstichtag deutet nichts darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben üblicherweise Zahlungsziele bis zu 90 Tagen, bei Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerten bestehen teilweise Zahlungspläne mit Meilensteinzahlungen.
Die sonstigen Forderungen enthalten:
Im Berichtszeitraum 2015/16 sind durch einen von außen gesteuerten Betrugsvorfall ("Fake President Incident") unrechtmäßig 52.847 TEUR an liquiden Mitteln aus der Gesellschaft abgeflossen. Infolge von unmittelbar eingeleiteten Maßnahmen konnte ein Betrag von 10.860 TEUR auf Empfängerkonten in China einer Sperre unterzogen werden. In weiterer Folge erfolgte im Mai 2019 die Rücküberweisung, der der FACC Operations GmbH zurechenbaren Gelder auf ein Konto der Republik Österreich. Da auf diese Gelder entsprechend der eingeholten Rechtsmeinungen, sowie eines externen Gutachtens eines Strafrechtsexperten ein Rechtsanspruch besteht geht das Management der FACC Operations GmbH davon aus, dass mit einer Überweisung der Gelder seitens der Republik Österreich an die FACC Operations GmbH in den nächsten zwölf Monaten gerechnet werden kann. Der Betrag von 10.860 TEUR wurde daher zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 unverändert als kurzfristige sonstige Forderung bilanziert.
Die sonstigen Forderungen weisen keine nennenswerten Bestände an überfälligen Forderungen aus. Weiters wurden keine nennenswerten Wertberichtigungen auf diese Forderungen vorgenommen.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Guthaben bei Kreditinstituten | 114.958 | 102.685 |
| Kassenbestand | 8 | 5 |
| 114.966 | 102.691 |
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals der Geschäftsjahre 2021 und 2022 ist in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt.
Das Grundkapital der FACC AG betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 unverändert gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 45.790 TEUR und ist voll eingezahlt. Es ist in 45.790.000 Stückaktien zu je 1 EUR eingeteilt.
Die Kapitalrücklage beträgt, unverändert gegenüber dem vorjährigen Bilanzstichtag, 221.459 TEUR.
In den übrigen Rücklagen sind folgende Posten, die alle im sonstigen Ergebnis erfasst werden, zusammengefasst.
31.12.2021 31.12.2022 EUR'000 EUR'000 Stand am 1. Jänner 8.699 –5.346 Veränderung der unrealisierten Gewinne (+)/Verluste (–) –4.772 18.020 Realisierte Gewinne (-)/Verluste (+) die in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
triebsergebnis (EBIT) –9.274 –19.591
–5.346 –6.917
Die Hedging-Rücklage (nach Steuern) hat sich wie folgt entwi-
Die Anteile ohne beherrschenden Einfluss betrafen die CoLT Prüf und Test GmbH, St. Martin, Österreich, mit einer Quote von 9 %. Diese Anteile wurden im Geschäftsjahr 2021 erworben. Die Bilanzsumme sowie das Ergebnis vor Steuern betrug unter 1 % der Konzernwerte, daher wurde auf die Darstellung von zusammengefassten Finanzinformationen zu Tochterunternehmen mit Anteilen ohne beherrschenden Einfluss verzichtet.
Zielsetzung des Kapitalmanagements des FACC-Konzerns ist es, eine starke Kapitalbasis zu schaffen, um den spezifischen Unternehmensrisiken (Wachstums- und Entwicklungsrisiko) mit einer ausgewogenen Kapitalstruktur gerecht zu werden. Das Management betrachtet als Kapital ausschließlich das buchmäßige Eigenkapital gemäß IFRS. Es wird eine Eigenkapitalquote von mindestens 40 % angestrebt.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Eigenkapital | 206.002 | 203.481 |
| Bilanzsumme | 644.465 | 654.025 |
| Eigenkapitalquote | 32,0% | 31,1% |
Ein älterer Kreditvertrag im Konzern enthält einen Financial Covenant hinsichtlich der Eigenkapitalquote im Konzern, deren Nichteinhaltung zu einer vorzeitigen Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten führen würde. Im Berichtsjahr wurden – wie im Vorjahr – alle diesbezüglichen Kapitalanforderungen erfüllt (siehe auch Note 38 – Finanzverbindlichkeiten).
| Gesamt EUR'000 |
Anzahl der Aktien |
Dividende je Aktie |
|
|---|---|---|---|
| Vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2021 (Hauptversammlung am 31. Mai 2022) |
0 | 45.790.000 | 0,00 |
| Vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2022 (Hauptversammlung am 8. Mai 2023) |
0 | 45.790.000 | 0,00 |
In der Hauptversammlung für des Geschäftsjahr 2022 am 8. Mai 2023 wird eine Dividende von 0,00 EUR vorgeschlagen.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Investitionszuschüsse, kurzfristig | 1.124 | 1.009 |
| Investitionszuschüsse, langfristig | 8.405 | 7.266 |
| 9.530 | 8.275 |
Investitionszuschüsse sind meist an Auflagen gebunden, die über einen bestimmten Zeitraum eingehalten werden müssen. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Mindestanzahl an Beschäftigten, die gehalten werden muss, sowie um die Auflage, die
umgebucht wurden – Erfassung im Be-
ckelt:
geförderten Vermögenswerte am Projektstandort zu belassen und diese nicht zu veräußern.
Konzernanhang
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Abfertigungen | 7.130 | 7.144 |
| Jubiläumsgelder | 2.470 | 2.136 |
| 9.600 | 9.280 |
Die erwarteten Zahlungen aus Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen gegenüber Dienstnehmer*innen betragen im Geschäftsjahr 2023 0 TEUR bzw. 62 TEUR.
Die Nettoschuld aus den leistungsorientierten Vorsorgeplänen für Abfertigungen entwickelte sich wie folgt:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 6.972 | 7.130 |
| Dienstzeitaufwand | 256 | 241 |
| Zinsaufwand | 62 | 76 |
| Erfolgte Zahlungen | –190 | –258 |
| Neubewertung in der Periode | –193 | –191 |
| Sonstige Effekte | 223 | 146 |
| 7.130 | 7.144 | |
| Duration in Jahren | 13,98 | 13,11 |
Die Neubewertungseffekte setzten sich aus folgenden Faktoren zusammen:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Änderung von Erwartungswerten | 3 | 284 |
| Änderung demografischer Annahmen | 3 | 309 |
| Änderung finanzieller Annahmen | –199 | –784 |
| –193 | –191 |
Die gesetzlichen Übergangsbestimmungen bezüglich des Pensionseintrittsalters wurden berücksichtigt. Alle Aufwendungen im Zusammenhang mit Abfertigungen werden in den Posten "Umsatzkosten", "Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen" sowie "Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen" ausgewiesen.
Der Bewertung liegen nachfolgende Annahmen zugrunde:
| 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | 1,23% | 3,68% |
| Gehaltssteigerungen | 2,00% | 3,50% |
| Fluktuation Angestellte/Arbeiter*innen | 2,41%/6,92% | 0,00%/0,00% |
| Pensionseintrittsalter Frauen/Männer | 65/individuell | 65/individuell |
| Lebenserwartung | AVÖ 2018-P | AVÖ 2018-P |
Eine Erhöhung/Verminderung des Diskontierungszinssatzes um 0,5 Prozentpunkte (Vorjahr: 0,25 Prozentpunkte) hätte folgende Auswirkung auf die Verpflichtung:
| Verringerung um 0,25 Prozentpunkte EUR'000 |
Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Veränderung der Verpflichtung zum 31. Dezember 2021 |
288 | –276 |
| Verringerung um 0,5 Prozentpunkte EUR'000 |
Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte EUR'000 |
|
| Veränderung der Verpflichtung zum 31. Dezember 2022 |
504 | –465 |
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 2.686 | 2.470 |
| Dienstzeitaufwand | 329 | 265 |
| Zinsaufwand | 22 | 30 |
| Erfolgte Zahlungen | –24 | –70 |
| Neubewertung in der Periode | –542 | –559 |
| 2.470 | 2.136 |
Alle Aufwendungen im Zusammenhang mit Jubiläumsgeldern werden in den Posten "Umsatzkosten", "Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen" sowie "Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen" erfasst.
Aus beitragsorientierten Vorsorgeplänen (Pensionskasse und Mitarbeitervorsorgekasse in Österreich) wurden im Geschäftsjahr 2022 2.440 TEUR (Vorjahr: 1.821 TEUR) gezahlt.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Stand am 1. Jänner | 6.026 | 12.714 |
| Erhöhung | 11.727 | 14.128 |
| Reduktion | –5.038 | –7.492 |
| 12.714 | 19.350 |
Die Vertragsverbindlichkeiten bestehen aus erhaltenen Anzahlungen und betreffen Werkzeug- und Entwicklungstätigkeiten. Der zu Beginn der Periode in den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesene
Betrag von 12.714 TEUR (Vorjahr: 6.026 TEUR) wurde im Geschäftsjahr 2022 mit 7.492 TEUR (Vorjahr: 5.038 TEUR) als Umsatzerlöse erfasst.
| Fristigkeit | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 01.01.2021 EUR'000 |
Zuführung EUR'000 |
Verbrauch EUR'000 |
Auflösung EUR'000 |
Stand am 31.12.2021 EUR'000 |
Unter 1 Jahr EUR'000 |
Über 1 Jahr EUR'000 |
|
| Gewährleistungen | 835 | 793 | –770 | –65 | 793 | 793 | 0 |
| Rückstellungen für Rechts- und sonstige Streitigkeiten |
305 | 28.929 | 0 | –220 | 29.014 | 29.014 | 0 |
| Sonstige | 1.042 | 835 | –742 | –251 | 884 | 884 | 0 |
| 2.182 | 30.558 | –1.513 | –536 | 30.691 | 30.691 | 0 | |
| Fristigkeit | |||||||
| Stand am 01.01.2022 EUR'000 |
Zuführung EUR'000 |
Verbrauch EUR'000 |
Auflösung EUR'000 |
Stand am 31.12.2022 EUR'000 |
Unter 1 Jahr EUR'000 |
Über 1 Jahr EUR'000 |
|
| Gewährleistungen | 793 | 330 | –525 | –128 | 470 | 470 | 0 |
| Rückstellungen für Rechts- und sonstige Streitigkeiten |
29.014 | 233 | –12.989 | –6.047 | 10.212 | 10.212 | 0 |
| Sonstige | 884 | 643 | –612 | –176 | 739 | 739 | 0 |
| 30.691 | 1.206 | –14.126 | –6.351 | 11.421 | 11.421 | 0 |
In Zusammenhang mit Gewährleistungsansprüchen wird ausschließlich für konkrete Verpflichtungen eine Rückstellung zum Ansatz gebracht.
Die Rückstellung für Rechts- und sonstige Streitigkeiten beinhaltetet die erwarteten Cashabflüsse aufgrund der Entscheidung eines Schiedsgerichtsverfahrens in London, wobei die Reduktion dieser Rückstellung im Geschäftsjahr 2022 im Wesentlichen auf erste Zahlungen in Zusammenhang mit diesem Sachverhalt zurückzuführen sind.
Für weitere Rechtsstreitigkeiten wurden basierend auf den eingeholten externen Rechtsmeinungen, verbunden mit internen Einschätzungen, Rückstellungen in Höhe der erwarteten Cashabflüsse gebildet.
Konzernanhang
| Restlaufzeit | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2021 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2021 EUR'000 |
1 bis 2 Jahre 31.12.2021 EUR'000 |
3 bis 5 Jahre 31.12.2021 EUR'000 |
Über 5 Jahre 31.12.2021 EUR'000 |
Nominal verzinsung in % |
|
| Schuldscheindarlehen | ||||||
| Fixe Verzinsung (Nominale: 29.500 TEUR) | 29.500 | 0 | 0 | 27.000 | 2.500 | 1,60 bis 2.148 |
| Variable Verzinsung (Nominale: 40.500 TEUR) | 40.500 | 0 | 0 | 40.500 | 0 | 6M-Euribor + 1,60 bis 1,80 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||||
| Fixe Verzinsung | 14.583 | 4.167 | 4.167 | 6.250 | 0 | 320,70% |
| Variable Verzinsung | 111.033 | 111.033 | 0 | 0 | 0 | OeKB Zinssatz, 3M-Euribor + 1,00 bis 1,75 |
| Leasingverbindlichkeiten | ||||||
| Fixe Verzinsung | 62.695 | 7.010 | 7.315 | 16.711 | 31.659 | 1,40 bis 4,83 |
| Variable Verzinsung | 16.884 | 553 | 562 | 1.740 | 14.029 | 6M-Euribor + 1,95 |
| Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten | 17.574 | 17.574 | 0 | 0 | 0 | 1,00 bis 1.507 |
| 292.769 | 140.336 | 12.044 | 92.201 | 48.188 |
| Restlaufzeit | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2022 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2022 EUR'000 |
1 bis 2 Jahre 31.12.2022 EUR'000 |
3 bis 5 Jahre 31.12.2022 EUR'000 |
Über 5 Jahre 31.12.2022 EUR'000 |
Nominal verzinsung in % |
|
| Schuldscheindarlehen | ||||||
| Fixe Verzinsung (Nominale: 29.500 TEUR) | 29.500 | 0 | 16.500 | 10.500 | 2.500 | 1,60 bis 2.148 |
| Variable Verzinsung (Nominale: 40.500 TEUR) | 40.500 | 0 | 8.000 | 32.500 | 0 | 6M-Euribor + 1,60 bis 1,80 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | ||||||
| Fixe Verzinsung | 9.201 | 4.167 | 4.186 | 849 | 0 | 3,207 |
| Variable Verzinsung | 110.000 | 110.000 | 0 | 0 | 0 | OeKB Zinssatz + 1,20 bis 1,9 |
| Leasingverbindlichkeiten | ||||||
| Fixe Verzinsung | 56.407 | 6.888 | 7.242 | 15.938 | 26.339 | 3,015 bis 4,83 |
| Variable Verzinsung | 16.331 | 562 | 571 | 1.769 | 13.430 | 6M-Euribor + 1,95 |
| Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten | 29.355 | 29.355 | 0 | 0 | 0 | 1,00 bis 1.507 |
| 291.294 | 150.972 | 36.498 | 61.555 | 42.269 |
Die abgegrenzten Zinsaufwendungen sind in den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten.
Bestimmte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Pfandrechtseinräumungen an betrieblichen Liegenschaften, durch Garantieleistungen der AWS, durch Bundeshaftungen für Kredite sowie durch Sicherungsübereignungen von Maschinen gesichert. Der Exportkredit im Kontrollbankverfahren wird durch Exportforderungen in Höhe von 120 % des zur Verfügung gestellten Rahmens besichert. Zur Inanspruchnahme begünstigter Zinssätze für Forschungsförderungsdarlehen ist die Einhaltung bestimmter Auflagen erforderlich. Die Sicherheiten für bestimmte Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Zusammenhang mit Grundstücken und Gebäuden betrugen 15.966 TEUR (Vorjahr: 15.966 TEUR).
Am 17. Februar 2023 unterzeichnete die FACC Operations GmbH die Verlängerung des Konsortialkredits über 225.443 TEUR mit fünf teilnehmenden Banken. Die FACC AG und die FACC Solutions Croatia d.o.o. fungieren als Garantiegeber. Der Konsortialkredit hat eine Laufzeit von drei Jahren plus zweijähriger Verlängerungsoption. Im Vertrag sind fünf Fazilitäten mit verschiedenen Verwendungszwecken definiert. Bis auf den Kontrollbankrefinanzierungsrahmen, der ebenfalls Teil des Konsortialkreditvertrags ist, sind alle Fazilitäten unbesichert. Die im Rahmen der Coronapandemie am 26. Juni 2020 neu abgeschlossene Fazilität in Höhe von 60.000 TEUR (OeKB Covid-19-KRR) wird zum 10. März 2023 zurückgezahlt. Im Gegenzug wurde aus dem OeKB-Programm der Beteiligungsfinanzierung ein Betrag in Höhe von 36.000 TEUR und aus jenem der Exportinvest ein Betrag in Höhe von 33.526 TEUR gezogen.
Als Financial Covenants wurden folgende festgelegt:
| 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2024 | 31.12.2025 | |
|---|---|---|---|---|
| Net Financial Debt/EBITDA |
4,50 | 4,50 | 4,25 | 3,75 |
| Eigenkapital quote |
25% | 25% | 25% | 25% |
Die Financial Covenants zum jeweiligen Jahresende gelten auch zum 30. Juni des jeweiligen Jahres (zB gilt am 30. Juni 2024 4,25 wie am 31. Dezember 2024) und werden halbjährlich getestet. Bei einem Überschreiten der Kennzahlen besteht ein Kündigungsrecht der Gläubiger.
Für alle relevanten Stichtage nach dem 31. Dezember 2025 ist ein Net Financial Debt/EBITDA von 3,5, sowie eine Eigenkapital-Quote von mindestens 25 %, notwendig. Die Financial Covenants wurden sowohl im Vorjahr wie auch zum 31. Dezember 2022 eingehalten.
Alle wesentlichen weiteren Regelungen aus dem ursprünglichen Konsortialkreditvertrag und den nachfolgenden Änderungsvereinbarungen wurden im Rahmen der Verlängerung des Konsortialkredits übernommen.
Am 31. Juli 2019 wurden Schuldscheindarlehen in einer Gesamthöhe von 70.000 TEUR emittiert. Die einzelnen Tranchen sind sowohl fix als auch variabel verzinst und nach fünf, sieben und zehn Jahren zur Rückzahlung fällig. Die Finanzierungsverträge enthalten eine Zinserhöhungsklausel von 50 Basispunkten, falls Net Debt/EBITDA einen Wert von 3,75 übersteigt. Diese Zinserhöhungsklausel kommt seit dem Geschäftsjahr 2020 zur Anwendung. Die Kennzahl wird jährlich getestet.
Der Barwert der Mindestleasingzahlungen stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Bis zu einem Jahr | 10.051 | 9.970 |
| Zwei bis fünf Jahre | 32.515 | 29.075 |
| Über fünf Jahre | 51.352 | 46.125 |
| 93.917 | 85.170 | |
| Abzüglich künftiger Finanzierungskosten | –14.338 | –12.431 |
| Barwert der Leasingverpflichtung | 79.579 | 72.738 |
Im Geschäftsjahr 2022 wurden folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen erfolgswirksam erfasst:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Abschreibungsaufwand für Nutzungs rechte |
–8.760 | –8.963 |
| Zinsaufwendungen für Leasingverbindlich keiten |
–1.923 | –1.774 |
| Aufwand für kurzfristige Leasingverhält nisse (in den Umsatzkosten enthalten) |
–1.076 | –1.231 |
| Aufwand für Leasingverhältnisse von ge ringem Wert |
–19 | –62 |
| Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag | –11.778 | –12.030 |
Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse betrugen im Geschäftsjahr 2022 9.814 TEUR (Vorjahr: 9.397 TEUR).
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiter*innen |
6.083 | 7.786 |
| Sonstige | 35 | 13 |
| 6.118 | 7.798 | |
| Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbind lichkeiten |
||
| Verpflichtungen aus sozialer Sicherheit | 2.937 | 3.582 |
| Verbindlichkeiten gegenüber dem Finanzamt | 273 | 352 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1.065 | 1.010 |
| Sonstige | 373 | 470 |
| 4.648 | 5.414 | |
| 10.766 | 13.212 | |
Die Konzern-Kapitalflussrechnung von FACC zeigt, wie sich die liquiden Mittel im Lauf des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Die liquiden Mittel enthalten Kassabestände und jederzeit verfügbare Bankguthaben.
In der Konzern-Kapitalflussrechnung sind die Veränderungen der dargestellten Bilanzposten nicht unmittelbar aus der Bilanz ableit-
bar, da nicht zahlungswirksame Effekte aus der Währungsumrechnung und sonstige nicht zahlungswirksame Geschäftsfälle neutralisiert werden. Die unbaren Aufwendungen und Erträge bestehen im Wesentlichen aus:
Konzernanhang
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Fremdwährungseffekte | –3.280 | –6.080 |
| Bewertung Derivate im betrieblichen Ergebnis (Hedging) |
5.929 | 3.509 |
| Bildung aktiv/passiv latenter Steuern | 25 | –99 |
| Wertberichtigung auf Vorräte | –1.124 | –56 |
| Wertberichtigung auf Forderungen | –986 | 531 |
| Schätzungsänderungen von Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleis tungen |
1.582 | 1.447 |
| Sonstige übrige unbare Aufwendungen/Er träge |
–60 | 10 |
| 2.087 | –738 |
| Zahlungswirksame Veränderung |
Zahlungsunwirksame Veränderung |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 01.01.2021 EUR'000 |
Veränderung EUR'000 |
Leasingverbind lichkeiten EUR'000 |
Transaktions kosten EUR'000 |
Sonstige EUR'000 |
Buchwert 31.12.2021 EUR'000 |
|
| Schuldscheindarlehen (kurz- und langfristig) |
70.000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 70.000 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
172.428 | –29.238 | 0 | 0 | 0 | 143.190 |
| Leasingverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
82.203 | –8.302 | 5.603 | 0 | 75 | 79.579 |
| 324.631 | –37.539 | 5.603 | 0 | 75 | 292.769 | |
| Zahlungswirksame Veränderung |
Zahlungsunwirksame Veränderung |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 01.01.2022 EUR'000 |
Veränderung EUR'000 |
Leasingverbind lichkeiten EUR'000 |
Transaktions kosten EUR'000 |
Sonstige EUR'000 |
Buchwert 31.12.2022 EUR'000 |
|
| Schuldscheindarlehen (kurz- und langfristig) |
70.000 | 0 | 0 | 0 | 0 | 70.000 |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
143.190 | 5.365 | 0 | 0 | 0 | 148.556 |
| Leasingverbindlichkeiten (kurz- und langfristig) |
79.579 | –8.520 | 1.609 | 0 | 70 | 72.738 |
| 292.769 | –3.155 | 1.609 | 0 | 70 | 291.294 |
Sämtliche erhaltene Zinsen wurden im Geschäftsjahr 2022 ergebniswirksam im sonstigen Finanzergebnis erfasst.
Sämtliche gezahlte Zinsen wurden im Geschäftsjahr 2022 ergebniswirksam in den Finanzierungsaufwendungen erfasst.
Der FACC-Konzern erwarb während des Geschäftsjahres 2022 Anlagen, die noch nicht im Cashflow berücksichtigt sind, da diese zum Bilanzstichtag noch nicht (vollständig) bezahlt waren. Gegengleich wurden Verbindlichkeiten aus Anlageinvestitionen getilgt,
die bereits im Jahr zuvor angeschafft wurden und somit im Cashflow dieses Geschäftsjahres Berücksichtigung fanden. Dieser Umstand verringerte im Geschäftsjahr 2022 den Cashflow aus Investitionstätigkeit um 99 TEUR (Vorjahr: Senkung um 5.026 TEUR).
Der Fair Value von Finanzinstrumenten wird in drei Stufen ermittelt, die die Bewertungssicherheit widerspiegeln. FACC verwendet folgende Hierarchiestufen, um Finanzinstrumente, die zu beizulegenden Zeitwerten bewertet werden, einer Bewertungsmethode zuzuordnen:
Stufe 1: Bewertung anhand von Marktpreisen für ein spezifisches Finanzinstrument
Stufe 2: Bewertung anhand von Marktpreisen für ähnliche Instrumente oder anhand von Bewertungsmodellen, die ausschließlich auf solchen Bewertungsparametern basieren, die am Markt beobachtbar sind
Stufe 3: Bewertung anhand von Modellen mit signifikanten Bewertungsparametern, die nicht am Markt beobachtbar sind.
Die nachstehenden Tabellen zeigen die Bewertungstechniken, die bei der Bestimmung der beizulegenden Zeitwerte verwendet wurden sowie die verwendeten wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren.
| Art | Bewertungstechnik | Wesentliche, nicht be obachtbare Inputfaktoren |
Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht be obachtbaren Inputfaktoren und der Bewertung zum bei zulegenden Zeitwert |
|---|---|---|---|
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
|||
| Wertpapiere (notiert) | Aktueller Börsenkurs am Bilanzstichtag |
Nicht anwendbar | Nicht anwendbar |
| Devisentermingeschäfte | Der beizulegende Zeitwert wird ermittelt unter Anwendung notierter Terminkurse zum Abschlussstichtag und Netto Barwertberechnungen basierend auf Zinsstrukturkurven mit hoher Bonität in entsprechenden Währungen. |
Nicht anwendbar | Nicht anwendbar |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) |
Buchwert als beste Schätzung des beizulegenden Zeitwerts | Nicht anwendbar | Nicht anwendbar |
| Nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente |
|||
| Übrige verzinsliche Verbindlichkeiten | Diskontierung der Cashflows | Risikoaufschlag für eigenes Bonitätsrisiko |
Nicht anwendbar |
Im Geschäftsjahr kam es zu keinen Verschiebungen zwischen den einzelnen Bewertungsstufen.
Die nachstehende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Schulden, getrennt nach Klassen bzw. Bewertungskategorien gemäß IFRS 9, einschließlich ihrer Stufen in der Fair-Value-Hierarchie.
Sie enthält keine Informationen zum beizulegenden Zeitwert für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Schulden, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, wenn der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
| Beizulegender Zeitwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2021 EUR'000 |
Gesamt 31.12.2021 EUR'000 |
Stufe 1 31.12.2021 EUR'000 |
Stufe 2 31.12.2021 EUR'000 |
Stufe 3 31.12.2021 EUR'000 |
|
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Wertpapiere (nicht notiert) | 71 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (langfristig) | 5.638 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Forderungen | 9.987 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 53.023 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Forderungen gegenüber nahestehenden Unternehmen (kurzfristig) | 18.749 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 11.593 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Liquide Mittel | 114.966 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 214.027 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (im Factoring) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte – Wertpapiere (notiert) | 426 | 426 | 426 | 0 | 0 |
| 426 | 426 | 426 | 0 | 0 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Derivative Finanzinstrumente | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Finanzverbindlichkeiten | 213.190 | 213.190 | 0 | 0 | 213.190 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 53.305 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 10.237 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.118 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 282.849 | 213.190 | 0 | 0 | 213.190 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Derivative Finanzinstrumente | 8.185 | 8.185 | 0 | 8.185 | 0 |
| 8.185 | 8.185 | 0 | 8.185 | 0 |
Konzernanhang
| Beizulegender Zeitwert | ||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2022 EUR'000 |
Gesamt 31.12.2022 EUR'000 |
Stufe 1 31.12.2022 EUR'000 |
Stufe 2 31.12.2022 EUR'000 |
Stufe 3 31.12.2022 EUR'000 |
| 71 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 3.071 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 10.236 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 61.065 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 20.155 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 11.581 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 102.691 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 208.869 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 350 | 350 | 350 | 0 | 0 |
| 350 | 350 | 350 | 0 | 0 |
| 2.987 | 2.987 | 0 | 2.987 | 0 |
| 2.987 | 2.987 | 0 | 2.987 | 0 |
| 218.556 | 218.556 | 0 | 0 | 218.556 |
| 66.655 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 12.016 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 7.798 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| 305.025 | 218.556 | 0 | 0 | 218.556 |
| 16.536 | 16.536 | 0 | 16.536 | 0 |
| 16.536 | 16.536 | 0 | 16.536 | 0 |
Die Sicherungsstrategien der Abteilung Treasury des Konzerns sind darauf ausgerichtet, den Einfluss von Wechselkursschwankungen zu steuern und zu minimieren. Der Vorstand genehmigt die Strategien und berichtet regelmäßig dem Aufsichtsrat darüber.
Das Risikomanagement der Abteilung Treasury des Konzerns verfolgt das Ziel, erwartete Netto-Cashflows in USD (aus Umsatzerlösen und Einkäufen von Rohmaterialien) für die jeweils nächsten zwölf Monate (auf rollierender Monatsbasis) im Durchschnitt mit 80 % zu besichern (Hedge Ratio). Bei attraktiven Marktniveaus können die Sicherungszeiträume auf bis zu 36 Monate ausgedehnt werden. Der Konzern verwendet derivative Finanzinstrumente grundsätzlich nicht zu Spekulationszwecken.
Zur Absicherung der Netto-Cashflows in USD werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Zur Bilanzierung als Sicherungsbeziehung qualifizierte Devisentermingeschäfte werden als Cashflow Hedges gemäß IFRS 9 abgebildet. Devisentermingeschäfte, die nicht als Cashflow Hedges erfasst sind, werden als freistehende Derivate der Kategorie "Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert" abgebildet.
Devisentermingeschäfte (Cashflow Hedges) werden solange ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis gebucht, bis die entsprechenden Grundgeschäfte (künftige Einzahlungen), für die sie designiert wurden, bilanziell erfasst werden. Bei der erstmaligen ergebniswirksamen Verbuchung der Devisentermingeschäfte werden diese in Höhe ihrer Marktwerte in den Umsatzerlösen erfasst. Die Folgebewertung erfolgt in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen. Zum Zeitpunkt der Einlösung der Devisentermingeschäfte werden diese ausgebucht. Dies erfolgt im Allgemeinen innerhalb von maximal 36 Monaten nach dem Bilanzstichtag.
Im Rahmen des Hedge Accountings werden künftige Einzahlungen aus bestimmten bereits kontrahierten Aufträgen oder künftigen hoch wahrscheinlich eintretenden Transaktionen in Höhe des Netto-Exposures in USD als Grundgeschäfte zusammen mit den zugehörigen Devisentermingeschäften als Sicherungsinstrumente designiert.
Der wirtschaftliche Zusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird durch Gegenüberstellung der wertbestimmenden Risikofaktoren bestimmt. Bei einer vollständigen oder einer annähernden Übereinstimmung der wesentlichen wertbestimmenden Risikofaktoren von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wird der Nachweis des wirtschaftlichen Zusammenhangs anhand der Critical-Terms-Match-Methode erbracht. In allen anderen Fällen werden – je nach Ausmaß der Abweichung der wertbestimmenden Risikofaktoren – entweder Sensitivitätsanalysen oder Ausprägungen der Dollar-Offset-Methoden verwendet, um den wirtschaftlichen Zusammenhang nachzuweisen.
Konzernanhang
Aus Abweichungen der wertbestimmenden Risikofaktoren zwischen Grundgeschäft und Sicherungsinstrument entstehen Quellen für Ineffektivität. Bei der Absicherung von Fremdwährungsrisiken stellen zeitliche Abweichungen zwischen der Vereinnahmung der Zahlungsströme aus dem Grundgeschäft sowie der Erfüllung der als Sicherungsinstrument designierten Devisentermingeschäfte eine solche Ineffektivitätsquelle dar. Darüber hinaus gibt es keine Quellen für Ineffektivität.
Da die Basiswerte von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument stets übereinstimmen, beträgt die bilanzielle Sicherungsquote (Hedge Ratio) stets 1:1, sprich die designierte Menge oder das designierte Volumen des Sicherungsinstruments entspricht der designierten Menge oder dem designierten Volumen des Grundgeschäfts. Anpassungen der bilanziellen Sicherungsquote werden vorgenommen, wenn die Sicherungsquote ein Ungleichgewicht aufweist, aus der Ineffektivität resultieren würde, die in einer mit dem Zweck des Hedge Accountings unvereinbaren Bilanzierungsfolge resultieren kann.
Zudem wurden Devisentermingeschäfte in US-Dollar (Volumen: 30.000 TUSD, Vorjahr: 35.000 TUSD) zur Wechselkursabsicherung von Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen abgeschlossen, die jedoch zum Ende des Bilanzstichtags wieder aufgelöst wurden.
| Restlaufzeit | ||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2021 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2021 EUR'000 |
Über 1 Jahr 31.12.2021 EUR'000 |
||
| Derivative Finanzinstru mente (positiver Markt wert) |
0 | 0 | 0 | |
| Restlaufzeit | ||||
| Buchwert 31.12.2022 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2022 EUR'000 |
Über 1 Jahr 31.12.2022 EUR'000 |
||
| Derivative Finanzinstru mente (positiver Markt wert) |
2.987 | 0 | 2.987 |
| Restlaufzeit | ||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2021 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2021 EUR'000 |
Über 1 Jahr 31.12.2021 EUR'000 |
||
| Derivative Finanzinstru mente (negativer Markt |
||||
| wert) | 8.185 | 6.448 | 1.737 |
| Restlaufzeit | ||||
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2022 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2022 EUR'000 |
Über 1 Jahr 31.12.2022 EUR'000 |
||
| Derivative Finanzinstru mente (negativer Markt wert) |
16.536 | 16.536 | 0 |
Das Kontraktvolumen der Fremdwährungsderivate setzt sich gegliedert nach Fälligkeiten wie folgt zusammen:
| Restlaufzeit | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Währung | Volumen in Tausend |
Unter 1 Jahr in Tausend |
1 bis 2 Jahre in Tausend |
3 bis 5 Jahre in Tausend |
|
| Stand am 31. Dezember 2021: Devisentermingeschäfte |
USD | 335.000 | 215.000 | 120.000 | 0 |
| Stand am 31. Dezember 2022: Devisentermingeschäfte |
USD | 394.480 | 324.480 | 70.000 | 0 |
Die folgenden Tabellen enthalten Angaben zu den am Ende der Berichtsperiode als Sicherungsinstrumente designierten Devisentermingeschäften sowie Informationen zu den dazugehörigen Grundgeschäften:
| Cashflow Hedges (OCI) 31. Dezember 2021 |
Instrument | Durchschnittlicher Terminkurs |
Nominalwert in Fremdwährung |
Nominalwert in lokaler Währung |
Änderung des beizulegen den Zeitwerts – Berechnung der Hedge-Ineffektivität |
Beizulegender Zeitwert |
|---|---|---|---|---|---|---|
| USD'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |||
| Verkauf USD, Kauf EUR | FX Forward | 1,1783 | 275.000 | 233.396 | –7.128 | –7.128 |
| Cashflow Hedges (OCI) 31. Dezember 2022 |
Instrument | Durchschnittlicher Terminkurs |
Nominalwert in Fremdwährung |
Nominalwert in lokaler Währung |
Änderung des beizulegenden Zeitwerts – Berechnung der Hedge-Ineffektivität |
Beizulegender Zeitwert |
| USD'000 | EUR'000 | EUR'000 | EUR'000 | |||
| Verkauf USD, Kauf EUR | FX Forward | 1,0662 | 313.360 | 293.904 | –8.984 | –8.984 |
| Wertänderung bei der Berechnung der Hedge-Ineffektivität | Buchwert Cashflow Hedges-Rücklage | |||||
| 31.12.2021 31.12.2022 EUR'000 EUR'000 |
31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
Die folgende Tabelle zeigt die Effektivität der Sicherungsbeziehungen und die aus der Rücklage für Cashflow Hedges und Fair Value Hedges in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliederten bzw. direkt erfassten Beträge:
Verkauf USD, Kauf EUR 7.128 8.984 –5.346 –6.917
| Erfasste Sicherungsgewinne/-verluste im OCI |
In die Gewinn- und Verlustrechnung um gegliederter Betrag |
Einzelposten in der Gewinn- und Verlustrechnung, in denen die Um gliederungskorrektur enthalten ist |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
||
| Verkauf USD, Kauf EUR | –7.128 | –8.984 | –5.929 | –3.509 | Umsatzerlöse |
Aus dem operativen Geschäft ergeben sich für FACC neben dem Finanzierungsrisiko auch Zins- und Währungsrisiken. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns ist auf die Unvorhersehbarkeit der Entwicklungen auf den Finanzmärkten fokussiert und zielt darauf ab, die potenziell negativen Auswirkungen auf die Finanzlage des Konzerns zu minimieren. Der Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um sich gegen bestimmte Risiken abzusichern.
Die Abteilung Treasury des Konzerns identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns.
Während fast alle Verkäufe der FACC-Konzerngesellschaften in USD abgewickelt werden, fällt ein wesentlicher Teil der Kosten in anderen Währungen als USD, insbesondere in EUR, an.
Nachfolgende Aufstellung zeigt die Zusammensetzung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sowie Verbindlichkeiten nach Währungen.
| Konzernanhang | ||
|---|---|---|
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|---|---|
| 27.742 | 27.427 |
| 2.576 | 3.318 |
| 5.638 | 3.071 |
| 9.987 | 10.236 |
| 53.023 | 61.065 |
| 18.749 | 20.155 |
| 36.892 | 43.259 |
| 114.966 | 102.691 |
| 269.573 | 271.221 |
| 186.942 | 206.061 |
| 82.631 | 65.160 |
| 269.573 | 271.221 |
Konzernanhang
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Finanzverbindlichkeiten | 292.769 | 291.294 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
53.305 | 66.655 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehen den Unternehmen |
10.237 | 12.016 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.118 | 7.798 |
| 362.428 | 377.763 | |
| US-Dollar | 62.048 | 86.339 |
| Euro | 300.380 | 291.425 |
| 362.428 | 377.763 |
Daher hätte eine nachteilige Veränderung von Wechselkursen, vor allem des Verhältnisses USD zu EUR, wesentliche nachteilige Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern und die Finanzlage des Konzerns. FACC setzt zur Absicherung gegen nachteilige Veränderungen im Wechselkurs von USD und EUR derivative Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) ein, aus denen auch Verluste erwachsen können.
Für die Währungsrisiken von Finanzinstrumenten wurden Sensitivitätsanalysen, die die Auswirkungen von hypothetischen Änderungen der Wechselkurse auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie auf das Eigenkapital zeigen, durchgeführt. Währungsrisiken resultieren gemäß IFRS 7 aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, liquide Mittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität des Eigenkapitals bildet zusätzlich Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt.
| Erhöhung (+)/Verminderung (–) Abwertung um 5 % |
Aufwertung um 5 % | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
||
| Veränderung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 3.964 | 4.090 | –3.587 | –3.700 | |
| Veränderung im Sonstigen Ergebnis | –11.617 | –14.662 | 10.511 | 13.266 | |
| Veränderung im Eigenkapital | –7.653 | –10.572 | 6.924 | 9.566 |
Das Zinsrisiko ergibt sich aus der durchschnittlichen Laufzeit der Finanzierungen sowie der Art der Verzinsung. Das Risiko liegt dabei bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen.
Eine Erhöhung des Zinsniveaus um 50 Basispunkte hätte eine Verringerung des Ergebnisses nach Steuern sowie des Eigenkapitals von 837 TEUR (Vorjahr: 616 TEUR) zur Folge. Eine Senkung des Zinsniveaus um 50 Basispunkte hätte eine Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern sowie des Eigenkapitals von 532 TEUR (Vorjahr: 621 TEUR) ergeben. Während des Geschäftsjahres 2020 gingen alle Kernbanken von FACC im Euroraum dazu über, Negativzinsen für Guthaben zu verrechnen. Die dafür angefallenen Zinskosten betrugen 10 TEUR (Vorjahr: 23 TEUR) und sind im Finanzergebnis erfasst.
Die Berechnung erfolgte auf Basis der variabel verzinslichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.
Ein wesentliches Ziel des Risikomanagements von FACC ist es, die jederzeitige Zahlungsfähigkeit für aktuelle und zukünftige Verpflichtungen sicherzustellen. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch Kostensenkungen, aktives Working Capital Management sowie die Reduktion der Investitionsausgaben.
Liquiditätsrisiken liegen insbesondere darin, dass die Einzahlungen aus Umsatzerlösen durch eine Abschwächung der Nachfrage unter den Erwartungen liegen und Maßnahmen zur Verringerung des Working Capitals sowie der zahlungsrelevanten Fixkosten nur unzureichend oder nur mit Verzögerung umgesetzt werden.
Zur Sicherung der kurz- und mittelfristigen Liquidität wird eine Reserve in Form von Bankguthaben sowie von ungenutzten Kreditlinien bei Banken vorgehalten. Bei Bedarf werden überschüssige liquide Mittel in nicht spekulative, hochliquide Finanzinstrumente investiert. Dies sind hauptsächlich Geldmarktzertifikate, Tagesgelder, Wertpapiere und andere Geldmarktpapiere, deren Fälligkeit in der Regel unter drei Monaten liegt.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 standen FACC ungenutzte Kreditlinien in Höhe von 100.000 TEUR (Vorjahr: 100.000 TEUR) zur Verfügung.
Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Cashflows (Zins- und Tilgungszahlungen) sowie die Restlaufzeiten der finanziellen Schulden setzen sich wie folgt zusammen:
| Zahlungsverpflichtungen | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2021 EUR'000 |
Gesamt 31.12.2021 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2021 EUR'000 |
1 bis 5 Jahre 31.12.2021 EUR'000 |
Über 5 Jahre 31.12.2021 EUR'000 |
||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | ||||||
| Schuldscheindarlehen | 70.000 | 75.526 | 1.228 | 71.637 | 2.661 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 125.616 | 127.738 | 116.567 | 11.171 | 0 | |
| Leasingverbindlichkeiten | 79.579 | 88.260 | 9.006 | 29.546 | 49.708 | |
| Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten | 17.574 | 17.574 | 17.574 | 0 | 0 | |
| Finanzverbindlichkeiten | 292.769 | 309.098 | 144.375 | 112.354 | 52.369 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 53.305 | 53.305 | 53.305 | 0 | 0 | |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 10.237 | 10.237 | 10.237 | 0 | 0 | |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 6.118 | 6.118 | 6.118 | 0 | 0 | |
| 362.428 | 378.757 | 214.034 | 112.354 | 52.369 | ||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | ||||||
| Derivative Finanzinstrumente | 8.185 | 8.185 | 6.448 | 1.737 | 0 | |
| Buchwerte/vertragliche Cashflows | 370.613 | 386.942 | 220.482 | 114.092 | 52.369 |
| Zahlungsverpflichtungen | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2022 EUR'000 |
Gesamt 31.12.2022 EUR'000 |
Unter 1 Jahr 31.12.2022 EUR'000 |
1 bis 5 Jahre 31.12.2022 EUR'000 |
Über 5 Jahre 31.12.2022 EUR'000 |
|
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten | |||||
| Schuldscheindarlehen | 70.000 | 75.234 | 1.494 | 71.133 | 2.607 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 119.201 | 121.906 | 115.427 | 6.478 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 72.738 | 79.033 | 8.783 | 26.080 | 44.170 |
| Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten | 29.355 | 29.355 | 29.355 | 0 | 0 |
| Finanzverbindlichkeiten | 291.294 | 305.528 | 155.059 | 103.691 | 46.778 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 66.655 | 66.655 | 66.655 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen | 12.016 | 12.016 | 12.016 | 0 | 0 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 7.798 | 7.798 | 7.798 | 0 | 0 |
| 377.763 | 391.997 | 241.528 | 103.691 | 46.778 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | |||||
| Derivative Finanzinstrumente | 16.536 | 16.536 | 16.536 | 0 | 0 |
| Buchwerte/vertragliche Cashflows | 394.300 | 395.576 | 258.065 | 103.691 | 46.778 |
Die Zinszahlungen für variable verzinsliche Darlehen in obenstehender Tabelle spiegeln die Marktverhältnisse für Terminzinssätze am Ende des Geschäftsjahres wider. Diese können sich mit der Veränderung der Marktzinssätze ändern. Die künftigen Zahlungsströme aus derivativen Instrumenten können von den in der obigen Tabelle dargestellten Beträgen abweichen, da Zinssätze und Wechselkurse oder die relevanten Bedingungen Veränderungen unterworfen sind. Planzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten gehen in die Darstellung nicht ein. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind stets dem frühesten Laufzeitband zugeordnet.
Konzernanhang
Der Konzern ist in der Flugzeugindustrie tätig und hat zwei Hauptkunden. Daher ist dieser durch die begrenzte Anzahl an Flugzeugproduzenten einer Konzentration des Kreditrisikos ausgesetzt.
Der Konzern ist einem Kreditrisiko hinsichtlich der Nichterfüllung durch Vertragspartner ausgesetzt. Der Konzern hat Richtlinien zur Begrenzung von Kreditrisiken eingeführt. Verkäufe von Produkten und Dienstleistungen erfolgen an Kunden entsprechend der Kreditwürdigkeit. Dabei werden die finanzielle Situation, Erfahrungen aus der Vergangenheit sowie weitere Faktoren berücksichtigt. Neukunden werden durch Bonitätsbeurteilungen hinsichtlich des Ausfallrisikos beurteilt. Auch die Bonität bestehender Kunden wird regelmäßig überwacht. Ab einer festgelegten Größenordnung wird eine Kundenforderung gegen Ausfall versichert. Kreditrisiken erwachsen auch aus liquiden Mitteln, derivativen Finanzinstrumenten sowie durch Einlagen bei Banken und anderen Finanzinstitutionen. Solche Geschäfte erfolgen nur bei Banken und Finanzinstitutionen mit hoher Bonität.
Das maximale Kreditrisiko entspricht dem Buchwert von jedem finanziellen Vermögenswert in der Bilanz.
Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands der FACC AG und des Aufsichtsrats der FACC AG, die die gleichen Funktionen auch in der FACC Operations GmbH ausführen, stellten sich zum 31. Dezember 2021 und zum 31. Dezember 2022 wie folgt dar:
| Name | Erfolgsunabhängig 2021 EUR'000 |
Erfolgsabhängig 2021 EUR'000 |
Abfertigung 2021 EUR'000 |
Pensionsvorsorge 2021 EUR'000 |
Summe 2021 EUR'000 |
|---|---|---|---|---|---|
| Robert Machtlinger | 418 | 0 | 26 | 170 | 613 |
| Andreas Ockel | 377 | 0 | 52 | 100 | 529 |
| Aleš Stárek | 327 | 0 | 45 | 60 | 432 |
| Yongsheng Wang | 312 | 0 | 1001) | 0 | 412 |
| 1.432 | 0 | 223 | 330 | 1.985 |
1) Enthält Aufrollungen aus Vorjahren
| Name | Erfolgsunabhängig 2022 EUR'000 |
Erfolgsabhängig 2022 EUR'000 |
Abfertigung 2022 EUR'000 |
Pensionsvorsorge 2022 EUR'000 |
Summe 2022 EUR'000 |
|---|---|---|---|---|---|
| Robert Machtlinger | 418 | 0 | 0 | 170 | 588 |
| Andreas Ockel | 402 | 0 | 71 | 100 | 572 |
| Aleš Stárek | 327 | 0 | 34 | 60 | 420 |
| Yongsheng Wang (bis 30. Setember 2022) | 209 | 0 | 32 | 0 | 240 |
| Zhen Pang (ab 01 Oktober 2022) | 70 | 0 | 10 | 0 | 80 |
| 1.424 | 0 | 146 | 330 | 1.900 |
Die im Jahresabschluss erfassten Aufwendungen für Aufsichtsratsmitglieder betrugen 349 TEUR (Vorjahr: 175 TEUR).
Zum Bilanzstichtag bestanden keine Vorschüsse oder Kredite an die Mitglieder des Aufsichtsrats der FACC AG.
Die Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen außerhalb des Konsolidierungskreises der FACC AG wurden im Zeitraum 1. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022 wie auch im Vorjahr zu fremdüblichen Bedingungen abgeschlossen.
| Forderungen | Verbindlichkeiten | Umsatzerlöse und sonstige Erträge |
Aufwendungen | |
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2021 EUR'000 |
2021 EUR'000 |
2021 EUR'000 |
|
| Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern | 95 | 0 | 209 | 0 |
| Gemeinschaftsunternehmen, an denen das Mutterunternehmen beteiligt ist | 24.292 | 10.237 | 30.426 | 27.574 |
| 24.387 | 10.237 | 30.635 | 27.574 |
| Forderungen | Verbindlichkeiten | Umsatzerlöse und | Aufwendungen | |
|---|---|---|---|---|
| 31.12.2022 EUR'000 |
31.12.2022 EUR'000 |
sonstige Erträge 2022 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
| Unternehmen mit maßgeblichem Einfluss auf den Konzern | 41 | 0 | 191 | 0 |
| Gemeinschaftsunternehmen, an denen das Mutterunternehmen beteiligt ist | 23.185 | 12.016 | 35.292 | 14.228 |
| 23.225 | 12.016 | 35.484 | 14.228 |
Zusätzlich bestand im Geschäftsjahr 2021 ein Consulting Agreement mit dem Unternehmen Maffeo Aviation Consulting, Woodinville, USA, das von einem Aufsichtsrat beherrscht wird. Das Consulting Agreement betrug im Geschäftsjahr 2021 61 TEUR, wovon 13 TEUR zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 noch nicht bezahlt wurden. Mit 31. Mai 2022 schied das Aufsichtsratsmitglied aus dem Aufsichtsrat aus. Bis zu diesem Stichtag betrug das Geschäft mit der Maffeo Aviation Consulting, Woodingville, USA, 50 TEUR, wovon zum Bilanzstichtag alle Verbindlichkeiten ausgeglichen wurden.
Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen unterliegen den allgemeinen Bestimmungen für Wertberichtigungen. Garantien wurden weder gewährt noch erhalten.
Konzernanhang
Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer (IAS 38, IAS 36)
Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
| Software und Rechte | Abschreibung über drei bis vier Jahre (linear) | |
|---|---|---|
| -- | --------------------- | ------------------------------------------------ |
Es wird bei Vorliegen eines Indikators für eine Wertminderung ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Eine Wertminderung wird in Höhe des Betrags erfasst, um den der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert.
Bei Entfall der Gründe für die Wertminderungen werden entsprechende Wertaufholungen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer und in Entwicklung befindliche immaterielle Vermögenswerte (IAS 38, IAS 36)
Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Es erfolgt keine Abschreibung, sondern es wird jährlich sowie bei Vorliegen von Anzeichen auf Wertminderungen ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Ein Wertminderungsverlust wird in Höhe des Betrags erfasst, um den der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert.
Bei Entfall der Gründe für die Wertminderungen werden entsprechende Wertaufholungen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Die Herstellungskosten der Sachanlagen umfassen Einzelkosten und angemessene Teile der Gemeinkosten sowie bei qualifizierten Vermögenswerten Fremdkapitalkosten.
Lineare Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer:
| Gebäude | Zehn bis 50 Jahre |
|---|---|
| Investitionen in fremde Gebäude | 33 bis 50 Jahre |
| Technische Anlagen und Maschinen | Drei bis 33 Jahre |
| Geschäftsausstattung | Fünf bis 14 Jahre |
| Fahrzeuge | Fünf bis acht Jahre |
Bei Vorliegen eines Indikators wird für eine Wertminderung ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Eine Wertminderung wird in Höhe des Betrags erfasst, um den der Buchwert des Vermögenswerts seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag des Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und dem Nutzungswert.
Bei Entfall der Gründe für die Wertminderungen werden entsprechende Wertaufholungen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
Gewinne bzw. Verluste aus Abgängen von Sachanlagen werden als Unterschiedsbetrag zwischen den Veräußerungserlösen und den Buchwerten der Sachanlagen ermittelt und in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Bei Vertragsabschluss beurteilt der FACC-Konzern, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis ist oder enthält. Ein Vertrag ist oder enthält ein Leasingverhältnis, wenn der Vertrag das Recht verleiht, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt zu kontrollieren. Um zu beurteilen, ob ein Vertrag das Recht auf Kontrolle über die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gewährt, verwendet der FACC-Konzern die Definition eines Leasingverhältnisses gemäß IFRS 16.
Durch IFRS 16 werden die linearen Aufwendungen für Operating-Leasingverhältnisse durch einen Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte (Right-of-Use Assets) und Zinsaufwendungen für Schulden aus dem Leasingverhältnis ersetzt.
Der FACC-Konzern erfasst ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit zu Beginn des Leasingverhältnisses. Das Nutzungsrecht wird beim erstmaligen Ansatz mit dem Barwert angesetzt.
Das Nutzungsrecht wird anschließend vom Beginn bis zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses linear abgeschrieben. Darüber hinaus wird das Nutzungsrecht periodisch um etwaige Wertminderungen reduziert und um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit angepasst.
Die Leasingverbindlichkeit wird bei der erstmaligen Erfassung mit dem Barwert der zu Beginn nicht gezahlten Leasingzahlungen bewertet. Die anfängliche Verbindlichkeit wird mit dem impliziten Zinssatz des Leasingverhältnisses oder, wenn dieser Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmt werden kann, mit dem Zinssatz des Konzerns abgezinst. Im Allgemeinen verwendet der FACC-Konzern seinen Zinssatz für die Aufnahme von Fremdkapital als Diskontierungssatz.
Die in der Bewertung der Leasingverbindlichkeit enthaltenen Leasingzahlungen setzen sich wie folgt zusammen:
Die Leasingverbindlichkeit wird zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Sie wird neu bewertet, wenn sich die zukünftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Änderung eines Index oder einer Rate ändert oder wenn sich die Schätzung des FACC-Konzerns für den erwarteten Betrag, der im Rahmen einer Restwertgarantie zu zahlen ist, ändert.
Wenn die Leasingverbindlichkeit neu bewertet wird, wird der Buchwert des Nutzungsrechts entweder entsprechend angepasst oder, wenn der Buchwert des Nutzungsrechts bereits vollkommen abgeschrieben bzw. wertberichtigt ist, der Effekt aus der Neubewertung über die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Der FACC-Konzern hat sich entschieden, keine Nutzungsrechte an Vermögenswerten und Leasingverbindlichkeiten für Leasingverträge über geringwertige Vermögenswerte und kurzfristige Leasingverträge zu bilanzieren. Der Konzern erfasst die mit diesen Leasingverträgen verbundenen Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand.
Entwicklungsleistungen und kundenspezifische Werkzeugentwicklungen werden bei Verträgen mit vertraglich durchsetzbarem Anspruch zeitpunktbezogen in den Umsatzerlösen erfasst. Dabei werden zum Zeitpunkt der Umsatzrealisierung die kundenbezogenen Entwicklungsleistungen im Aufwand, die Verbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen im Umsatz und die variablen Vergütungen gemäß IFRS 15.50ff als Barwert im Umsatz bzw. in den Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen erfasst.
In der Folge werden die Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen durch eine laufende Amortisation (Teilabrechnungen) vermindert.
Sofern Entwicklungsleistungen sowie kundenspezifische Werkzeugentwicklungen eigene Leistungsverpflichtungen mit jederzeitig vertraglich durchsetzbarem Anspruch darstellen und die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung bereits teilweise vorgenommen wurde, werden diese von Beginn an als Vertragsvermögenswerte ausgewiesen.
Werden Entwicklungsleistungen sowie kundenspezifische Werkzeugentwicklungen nicht oder nicht gesondert vergütet, sondern von Kunden als Aufschlag auf den Preis der Serienteile abgegolten, kann die Höhe des Umsatzes davon abhängen, ob die geplanten Stückzahlen für die Serienprodukte erzielt werden. Dies stellt bei Verträgen mit vertraglich durchsetzbarem Anspruch eine variable Vergütung nach IFRS 15.50ff dar, die im Rahmen einer vorsichtigen Schätzung als Forderung aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen angesetzt und regelmäßig neu beurteilt wird.
Zahlungen an den Kunden werden als Vorabrabatt behandelt und sind unter den Vertragsvermögenswerten ausgewiesen. Sie werden entsprechend der erwarteten Programmdauer als Umsatzreduktion erfasst.
Für die Beurteilung von Wertminderungen von Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerten gelten die Vorschriften für finanzielle Vermögenswerte.
Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.
Wenn gemäß IFRS 15 kein durchsetzbarer vertraglicher Anspruch auf die Vergütung der Entwicklungsleistungen und Werkzeugentwicklung gegeben ist, werden die damit verbundenen Aufwendungen als Vertragserfüllungskosten aktiviert. Die erbrachten Leistungen stellen eine Einheit mit der späteren Serienproduktion dar. In diesem Fall werden die auf den Teilepreis aufgeschlagenen Preise für Entwicklung und Werkzeuge bei Lieferung der Serienteile als Umsatzerlöse erfasst und die Vertragserfüllungskosten in Abhängigkeit der gelieferten Shipsets amortisiert.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zu niedrigeren Nettoveräußerungswerten. Bei der Bewertung der Vorräte kommt das gleitende Durchschnittspreisverfahren zur Anwendung. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden die direkt zurechenbaren Kosten und die anteiligen Gemeinkosten einschließlich Abschreibungen unter Annahme einer Normalauslastung einbezogen.
Der Nettoveräußerungswert ergibt sich aus den erwarteten Verkaufserlösen für die Gegenstände abzüglich der auf Basis von Erfahrungswerten festgelegten, noch anfallenden Fertigstellungsund Vertriebskosten. Preisrückgänge bei den Wiederbeschaffungskosten werden im Allgemeinen bei der Ermittlung des Nettoverkaufspreises berücksichtigt.
Wertberichtigungen auf Vorräte werden bei reduziertem Nettoveräußerungspreis oder langer Lagerdauer vorgenommen. Diese sogenannten Lagerhüter (Slow Moving Items) werden nach Warengruppen kategorisiert und mit spezifischen Abschlägen bewertet. Als Lagerhüter werden Materialien bezeichnet, die eine Lagerdauer von mehr als 24 Monaten aufweisen.
Sofern Entwicklungsleistungen sowie kundenspezifische Werkzeugentwicklungen eigene Leistungsverpflichtungen darstellen und der zeitpunktbezogene Kontrollübergang noch nicht stattgefunden hat, werden diese als kundenbezogene Entwicklungsleistungen ausgewiesen. Eine Aktivierung erfolgt in Höhe der damit verbundenen Aufwendungen. Siehe dazu auch "Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragsvermögenswerte".
Konzernanhang
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden.
Öffentliche Zuwendungen für Investitionen in Sachanlagevermögen werden unter dem Posten Investitionszuschüsse innerhalb der langfristigen bzw. kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Investitionszuschüsse werden auf linearer Basis über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte erfolgswirksam aufgelöst.
Leistungsorientierte Pläne betreffen Abfertigungsverpflichtungen in Österreich für Mitarbeiter*innen, deren Dienstverhältnis bis zum Dezember 2002 begründet wurde.
Die Ermittlung dieser Rückstellung erfolgt nach der Projected-Unit-Credit-Methode. Dabei wird der Barwert der künftigen Zahlungen über die geschätzte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter*innen angesammelt. Die Berechnung erfolgt für den jeweiligen Bilanzstichtag durch einen Aktuar mittels versicherungsmathematischen Gutachtens.
Neubewertungseffekte, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfasst.
Die Zinsaufwendungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vor dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erfasst.
Für einzelvertragliche vereinbarte Abfertigungsverpflichtungen gegenüber den Vorständen der FACC AG wird der erwartete Erfüllungsbetrag angesetzt.
Beitragsorientierte Pläne bestehen für Mitarbeiter*innen in Österreich, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begründet wurde, aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen sowie für einzelvertragliche Pensionsvereinbarungen.
Der Konzern ist ausschließlich zur Leistung der Beiträge verpflichtet. Diese werden in der Periode als Aufwendungen erfasst, für die sie entrichtet werden.
Aufgrund kollektivvertraglicher Vereinbarungen ist der Konzern verpflichtet, an Mitarbeiter*innen bei Erreichen von 25 Dienstjahren ein Jubiläumsgeld in Höhe eines Monatsgehalts bzw. eines Monatslohns zu leisten.
Die Ermittlung dieser Rückstellung erfolgt nach der Projected-Unit-Credit-Methode für den jeweiligen Bilanzstichtag durch einen Aktuar mittels versicherungsmathematischen Gutachtens.
Die Zinsaufwendungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vor dem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erfasst.
Neubewertungseffekte, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst.
Vertragsverbindlichkeiten aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen werden unter den kurzfristigen Schulden dargestellt, wenn deren Kontrollübergang noch nicht erfolgt ist.
Sonstige Rückstellungen werden mit dem erwarteten Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Abzinsungseffekt wesentlich ist und die Abzinsungsperiode verlässlich geschätzt werden kann.
Steuerforderungen werden mit Steuerverbindlichkeiten saldiert dargestellt, wenn diese gegenüber derselben Abgabenbehörde bestehen und eine Aufrechnungsmöglichkeit vorhanden ist.
Der Ertragsteueraufwand/der Ertragsteuerertrag umfasst die tatsächlichen Steuern und die latenten Steuern.
Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Tax Base) und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt (Verbindlichkeitenmethode). Zur Berechnung latenter Steuern werden die Steuersätze, die bei der Umkehr der temporären Differenzen nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag zu erwarten sind, herangezogen. Aktive latente Steuern werden nur dann berücksichtigt, wenn es wahrscheinlich ist, dass die entsprechenden Steuervorteile auch realisiert werden.
Aktive latente Steuern für Verlustvorträge werden nur in jenem Ausmaß angesetzt, in dem eine Verwertung innerhalb eines angemessenen Zeitraums (fünf Jahre) wahrscheinlich erscheint.
Veränderungen der Steuern führen grundsätzlich zu Steueraufwendungen bzw. -erträgen. Steuern auf im sonstigen Ergebnis erfasste Sachverhalte werden im sonstigen Ergebnis erfasst. Steuern auf direkt im Eigenkapital erfasste Sachverhalte werden erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt.
IFRS 9 enthält einen neuen Einstufungs- und Bewertungsansatz für finanzielle Vermögenswerte, der das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen die Vermögenswerte gehalten werden, sowie die Eigenschaften ihrer Cashflows widerspiegeln. Der Standard enthält drei wichtige Einstufungskategorien für finanzielle Vermögenswerte: zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) bewertet, zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust bewertet (FVTPL) sowie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderung im sonstigen Ergebnis bewertet (FVOCI). Der Standard sieht bei bestehenden Kategorien des IAS 39 "bis zur Endfälligkeit gehalten (HtM)", "Kredite und Forderungen (LaR)" sowie "zur Veräußerung verfügbar (AfS)" nicht mehr vor. Derivative Finanzinstrumente, die in finanzielle Vermögenswerte eingebettet sind, werden nach IFRS 9 nicht mehr getrennt bilanziert, sondern insgesamt in die Kategorie "Fair Value Through Profit or Loss" klassifiziert.
Im FACC-Konzern besteht zudem ein Factoring-Programm für sieben ausgewählte Kunden. Die nicht verkauften Forderungen aus dem Factoring-Portfolio sind nach IFRS 9 dem Geschäftsmodell "Halten und Verkaufen" zugewiesen. Dieses wird ergebnisneutral als "Fair Value Through Other Comprehensive Income" bewertet.
Die finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von Finanzinvestitionen, die nicht als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb der Vermögenswerte zuzurechnen sind.
Der beizulegende Zeitwert wird auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen ermittelt. Angesichts variierender Einflussfaktoren können die hier angeführten Werte von den später realisierten Werten abweichen.
Der beizulegende Zeitwert finanzieller Vermögenswerte und Schulden spiegelt die Auswirkung des Risikos der Nichterfüllung von Seiten der Gegenpartei wider. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines finanziellen Vermögenswerts wird das Kreditrisiko der Banken anhand von deren Ratings berücksichtigt. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts einer finanziellen Schuld wird das eigene Kreditrisiko anhand des Ratings durch Banken berücksichtigt.
Für alle derivativen Finanzinstrumente und notierten Wertpapiere liegen Marktwerte vor, für die sonstigen Finanzinstrumente erfolgt die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts anhand der diskontierten erwarteten Cashflows, insofern nicht der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert darstellt.
Käufe und Verkäufe finanzieller Vermögenswerte werden am Handelstag erfasst.
Wertminderungen werden für alle Finanzinstrumente erfolgswirksam erfasst. Bei Entfall des Wertminderungsgrunds wird eine Wertaufholung erfolgswirksam erfasst.
Sonstige finanzielle Vermögenswerte (Wertpapiere)
Kategorie "Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert": Die Folgebewertung erfolgt erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert (Börsenkurs).
Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten": Die Folgebewertung wird zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich etwaiger Wertminderungen auf Wertberichtigungskonten durchgeführt. Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund der Überfälligkeit auf Basis von Erfahrungswerten gebildet. Daneben erfolgt zusätzlich eine Einzelbeurteilung von Kunden, in die die bisherigen Erfahrungen, dessen Bonität sowie etwaige Sicherheiten mit einfließen. Uneinbringliche Forderungen werden ausgebucht. Langfristige Forderungen werden zusätzlich unter Anwendung der Effektivzinsmethode abgezinst.
IFRS 9 ersetzt das Modell der "eingetretenen Verluste" des IAS 39 durch ein zukunftsorientiertes Modell der "erwarteten Kreditausfälle". Dies erfordert erhebliche Ermessensentscheidungen bezüglich der Frage, inwieweit die erwarteten Kreditausfälle durch Veränderungen bei den wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Diese Einschätzung wird auf Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten bestimmt.
Das neue Wertminderungsmodell ist auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, sowie auf vertragliche Vermögenswerte anzuwenden.
Gemäß IFRS 9 werden Wertberichtigungen auf einer der nachstehenden Grundlagen ermittelt:
Die Bewertung nach dem Konzept der erwarteten lebenslangen Kreditausfälle ist anzuwenden, wenn das Kreditrisiko eines finanziellen Vermögenswerts am Abschlussstichtag seit dem erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist; ansonsten ist die Bewertung nach dem Konzept der Zwölf-Monats-Kreditausfälle anzuwenden. Ausnahmeregelungen bestehen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für vertragliche Vermögenswerte, die sich aus IFRS 15 ergeben, sowie für Leasingforderungen. Für diese Posten müssen (bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie vertraglichen Vermögenswerten gemäß IFRS 15 ohne wesentliche Finanzierungskomponente) bzw. dürfen (bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie vertraglichen Vermögenswerten gemäß IFRS 15 mit wesentlicher Finanzierungskomponente und Leasingforderungen) bereits mit Zugang sämtliche erwarteten Verluste Berücksichtigung finden.
Für die Kunden des Konzerns sind großteils Kapitalmarktdaten verfügbar, wodurch externe Parameter für das fälligkeitsabhängige Ausfallsrisiko vorhanden sind. Für die Ermittlung des erwarteten Verlusts erfolgt für die ausfallbedrohten Forderungen die Berechnung mit einer laufzeitspezifischen Ausfallswahrscheinlichkeit je Kunden.
Sind für einen Kunden keine externen Parameter verfügbar, werden branchen- bzw. länderspezifische Credit-Default-Swap-Spreads (CDS-Spreads) bzw. Anleiherenditen (auf Einzeltitel oder Indexbasis) für die Ermittlung der Ausfallswahrscheinlichkeit herangezogen.
Konzernanhang
Eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen wird abgeschrieben, wenn Informationen vorliegen, die darauf hindeuten, dass sich der Schuldner in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten befindet und keine realistische Aussicht auf einen Rückfluss besteht, z. B. wenn der Schuldner in Liquidation oder in ein Konkursverfahren überführt wurde oder wenn die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mehr als drei Jahre überfällig sind, je nachdem, was früher eintritt. Keine der abgeschriebenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist Gegenstand von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen.
Der FACC-Konzern bucht seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus der Forderung ausgelaufen sind oder wenn die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion übertragen werden, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum der Forderung verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden.
Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten am Bilanzstichtag.
Der Konzern nimmt an, dass seine liquiden Mittel auf Grundlage von externen Ratings der Banken und Finanzinstitute ein geringeres Ausfallrisiko aufweisen. Aufgrund der hohen Bonität und der kurzfristigen Fälligkeit wird keine Wertberichtigung für erwartete Kreditverluste gebildet.
Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst. Die Folgebewertung erfolgt entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert.
Derivative Finanzinstrumente, bei denen die Kriterien des IFRS 9 zur Bilanzierung als Sicherungsbeziehung nicht erfüllt sind, werden gemäß IFRS 9 als "Fair Value Through Profit or Loss" klassifiziert und erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert erfasst.
Der Konzern schließt Devisentermingeschäfte ab, die der Absicherung des Fremdwährungsrisikos im Zusammenhang mit bestimmten geplanten Fremdwährungsumsätzen dienen.
Zur Herstellung der periodengerechten Kompensation der Auswirkungen der abgesicherten Transaktion und des Sicherungsinstruments in der Erfolgsrechnung werden die besonderen Bestimmungen des IFRS 9 über Hedge Accounting angewendet. Die sich zum Bilanzstichtag ergebenden Marktwerte werden unter Berücksichtigung von latenten Steuern erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst und unter den Rücklagen gemäß IFRS 9 ausgewiesen. Die erfolgswirksame Auflösung erfolgt nach Maßgabe der künftigen Realisation im entsprechenden Geschäftsjahr.
Zudem schließt der Konzern zur Wechselkursabsicherung von bestimmten Bilanzpositionen "Devisentermingeschäfte" ab.
Bei FACC gibt es zwei wesentliche Umsatzströme – einerseits die Lieferung von Serienprodukten und andererseits die Erbringung von Entwicklungsleistungen. Entwicklungsleistungen stellen entweder eine eigene Leistungsverpflichtung im Rahmen eines Mehrkomponentenvertrags dar oder sie sind Teil der Lieferung der Serienprodukte. Darüber hinaus bestehen für Entwicklungsprojekte auch Einzelverträge. Sofern die Entwicklungsleistung in einem Mehrkomponentenvertrag eine eigene Leistungsverpflichtung darstellt und die Kriterien für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung erfüllt sind, werden die Umsätze in Abhängigkeit der Schätzbarkeit des Auftragsergebnisses entweder im Ausmaß des Fertigstellungsgrads (Fortschritt wird nach der Cost-to-Cost-Methode ermittelt) oder in Höhe der angefallenen Kosten (sofern keine verlässliche Schätzung des Auftragsergebnisses möglich ist) realisiert. Sofern die Entwicklungsleistung in einem Mehrkomponentenvertrag eine eigene Leistungsverpflichtung darstellt, die Kriterien für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung nicht erfüllt werden, aufgrund des Vertrags jedoch ein durchsetzbarer Anspruch besteht, erfolgt die Umsatzrealisierung zum Zeitpunkt der Übertragung der Verfügungsmacht auf den Kunden. Sofern die Entwicklungsleistung keine eigene Leistungsverpflichtung darstellt bzw. aufgrund des Vertrags kein durchsetzbarer Anspruch besteht, erfolgt die Umsatzrealisierung zum Zeitpunkt der Lieferung der Serienprodukte. Die anfallenden Kosten für die Entwicklungsleistung werden in diesem Fall als Vertragserfüllungskosten aktiviert und in Abhängigkeit mit der Shipset-Lieferung erfolgswirksam amortisiert. Bei Entwicklungsleistungen ohne Milestone-Zahlungen erfolgt die Zahlung der Leistung im Rahmen der laufenden Lieferung der Serienprodukte über die Gesamtlaufzeit des Programms. Da die Erfüllung der Leistungsverpflichtung deutlich vor den Einzahlungen liegt, liegt eine wesentliche Finanzierungskomponente vor, die bei der Bewertung der Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und der Vertragsvermögenswerte berücksichtigt wird. Bei Entwicklungsleistungen mit Milestone-Zahlungen fallen die Leistungserbringung und die Zahlungseingänge weitgehend zusammen. Daher liegt hier keine wesentliche Finanzierungskomponente vor. Bei der Festsetzung des Transaktionspreises für Entwicklungsleistungen fließen sowohl fixe als auch variable Bestandteile ein. Der fixe Bestandteil setzt sich zusammen aus der vertraglich festgelegten Preiskomponente (gesondert vereinbart für die Entwicklungsleistung oder garantiert im Shipset-Preis) und garantierten Mindestmengen. In den variablen Bestandteil fließen Schätzung hinsichtlich der Mengenkomponente (künftig zu liefernde Serienprodukte) ein, da in diesen Fällen keine garantierten Mindestmengen bestehen, sondern die geplante Ratenvorschau zugrundegelegt wird.
Gemäß IFRS 15 werden die Umsatzerlöse entweder zeitraumoder zeitpunktbezogen erfasst, sobald ein Kunde die Kontrolle über die Güter oder Dienstleistungen erlangt.
Sofern bei einer langfristigen Amortisation über die Serienlieferungen eine wesentliche Finanzierungskomponente festgestellt wird, werden die Umsatzerlöse nur in Höhe des Barwerts der vereinbarten Zahlungen erfasst. Aufzinsungseffekte werden als Ertrag im Finanzergebnis erfasst und führen dazu, dass die vereinnahmten Zahlungen nicht gänzlich den Umsatzerlösen zugeordnet werden.
Zahlungen an den Kunden werden als Vorabrabatt behandelt und in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung über die Programmdauer verteilt als Umsatzreduktion ausgewiesen.
Für eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung ist neben einer fehlenden alternativen Nutzungsmöglichkeit insbesondere der jederzeitige Rechtsanspruch auf Zahlung der bereits erbrachten Leistungen vorausgesetzt (Kosten plus Gewinnanteil). Dieses Kriterium führt dazu, dass einzelne Verträge gemäß IFRS 15 zeitpunktbezogen als Umsatz zu erfassen sind. Die zeitpunktbezogenen Leistungen werden bis zum Kontrollübergang in Höhe der Kosten bilanziell erfasst.
Bei einer zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung werden die Umsatzerlöse entsprechend der Cost-to-Cost-Methode verteilt.
IFRS 15 verlangt von einem Unternehmen Angaben über die Kosten für die Anbahnung eines Vertrags mit einem Kunden. Dem Konzern entstehen keine solchen Kosten, weshalb die damit verbundenen Angaben in diesem Leitfaden nicht dargestellt werden. Bei Verträgen mit einer Laufzeit von weniger als zwölf Monaten wird keine Finanzierungskomponente berücksichtigt.
Operative Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung erfasst. Zinsen werden nach der Effektivzinsmethode erfasst.
Die Fremdwährungsumrechnung von Forderungen, liquiden Mitteln und Verbindlichkeiten erfolgt zum Stichtagskurs. Gewinne und Verluste werden ergebniswirksam erfasst.
Für die Darstellung der Konzern-Kapitalflussrechnung wurde bei dem Konzern-Cashflow aus der Betriebstätigkeit die indirekte Methode gewählt. Der Finanzmittelfonds entspricht dem Kassenbestand und den kurzfristigen Finanzmitteln.
Konzernanhang
Die folgenden neuen bzw. geänderten Standards und Interpretationen waren im Geschäftsjahr 2022 erstmals anzuwenden:
| Standard/Interpretation | Anwendungspflicht lt. IASB für Ge schäftsjahre ab |
Übernahme durch EU zum 31.12.2022 |
|
|---|---|---|---|
| IFRS 3 (Änderung) |
Unternehmenszusammenschlüsse | 01.01.2022 | Ja |
| IAS 16 (Änderung) |
Sachanlagen | 01.01.2022 | Ja |
| IAS 37 (Änderung) |
Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualforderungen | 01.01.2022 | Ja |
| Diverse | Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2018-2020 | 01.01.2022 | Ja |
Die erstmalige Anwendung dieser neuen bzw. überarbeiteten Standards hat keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss von FACC.
IASB bereits veröffentlichten aber in der EU zum Teil noch nicht verpflichtend anzuwendenden neuen, überarbeiteten bzw. ergänzten Standards und Interpretationen des IFRIC sind auch vom FACC-Konzern nicht vorzeitig angewendet worden und sind somit für den vorliegenden Konzernabschluss nicht relevant:
Das International Accounting Standards Board (IASB) arbeitet an zahlreichen Projekten, die sich auf Geschäftsjahre beginnend mit dem 1. Jänner 2023 auswirken werden. Die nachfolgenden, vom
| Standard/Interpretation | Veröffentli chung durch das IASB |
Anwendungs pflicht lt. IASB |
Übernahme durch EU zum 31.01.2023 |
Auswirkungen auf den Konzern abschluss |
|
|---|---|---|---|---|---|
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | 18.05.2017 | 01.01.2023 | Ja | Nein |
| IFRS 17 (Änderung) |
Versicherungsverträge | 25.06.2020 | 01.01.2023 | Ja | Nein |
| IAS 8 (Änderung) |
Definition von Schätzungen | 12.02.2021 | 01.01.2023 | Ja | Nein |
| IAS 1 (Änderung) |
Offenlegung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden | 12.02.2021 | 01.01.2023 | Ja | Nein |
| IAS 12 (Änderung) |
Latente Steuern im Zusammenhang mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten aus einem einzigen Geschäftsvorfall |
07.05.2021 | 01.01.2023 | Ja | Nein |
| IFRS 17 (Änderung) |
Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - verglei chende Informationen |
09.12.2021 | 01.01.2023 | Ja | Nein |
| IAS 1 (Änderung) |
Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig |
23.01.2020 | 01.01.2024 | Ja | Nein |
| IAS 1 (Änderung) |
Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfris tig - Verschiebung des Stichtags |
15.07.2020 | 01.01.2024 | Ja | Nein |
| IAS 1 (Änderung) |
Langfristige Verbindlichkeiten mit Covenants | 31.10.2022 | 01.01.2024 | Ja | Nein |
| IFRS 16 (Änderung) |
Leasingverhältnisse: Leasingverbindlichkeit bei Sale and Leaseback |
22.09.2022 | 01.01.2024 | Ja | Nein |
Für die Dienstleistungen des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. sind im Geschäftsjahr 2021 bzw. 2022 folgende Honorare als Aufwand erfasst worden:
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR'000 |
|
|---|---|---|
| Konzern- und Jahresabschlussprüfung | 161 | 178 |
| Andere Beratungsleistungen | 3 | 3 |
| 164 | 181 |
Am 17. Februar 2023 unterzeichnete die FACC Operations GmbH die Verlängerung des Konsortialkredits über 225.443 TEUR mit fünf teilnehmenden Banken (siehe Note 38 – Finanzverbindlichkeiten).
Darüber hinaus kam es zu keinem angabepflichtigen Ereignis.
Der Bilanzverlust des FACC-Konzerns im Geschäftsjahr 2022 betrug –53.324 TEUR. Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 8. Mai 2023 eine Dividende von 0,00 EUR je Aktie vor.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde vom Vorstand aufgestellt und wird voraussichtlich am 28. März 2023 vom Vorstand dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt. In der Folge wird der Konzernabschluss der Hauptversammlung zur Freigabe vorgelegt. Der Aufsichtsrat kann im Rahmen der ihm obliegenden Prüfung eine Änderung des Konzernabschlusses veranlassen.
Robert Machtlinger, CEO Andreas Ockel, COO Aleš Stárek, CFO Zhen Pang, CCO (seit 1. Oktober 2022) Yongsheng Wang, CCO (bis 30. September 2022)
Jian Wang (Vorsitzender) (seit 31. Mai 2022) Zhen Pang (Vorsitzender) (bis 31. Mai 2022) Fusheng Chen (Stellvertreter des Vorsitzenden) (seit 31. Mai 2022) Ian Chang (seit 31. Mai 2022) Weixi Gong (seit 31. Mai 2022) Jing Guo (seit 31. Mai 2022) Yu Mei (seit 31. Mai 2022) Junqi Sheng (seit 31. Mai 2022) Tom Williams (seit 31. Mai 2022) Jiajia Dai (bis 31. Mai 2022) Qinghong Liu (bis 31. Mai 2022) George Maffeo (bis 31. Mai 2022) Jürgen Fischer (Arbeitnehmervertreter) (seit 31. Mai 2022) Barbara Huber (Arbeitnehmervertreterin) (seit 31. Mai 2022) Ulrike Reiter (Arbeitnehmervertreterin) (seit 31. Mai 2022) Karin Klee (Arbeitnehmervertreterin) (seit 31. Mai 2022)
Ried im Innkreis, am 13. März 2023
| Robert Machtlinger e. h. | Andreas Ockel e. h. |
|---|---|
| Vorsitzender des Vorstands | Mitglied des Vorstands |
Aleš Stárek e. h. Mitglied des Vorstands Zhen Pang e. h. Mitglied des Vorstands
Gemäß § 82 Abs. 4 Z. 3 Börsegesetz
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgeblichen Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ebenso bestätigen wir nach bestem Wissen, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgeblichen Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt. Ebenso bestätigen wir nach bestem Wissen, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.
Ried im Innkreis, am 13. März 2023
Robert Machtlinger e. h. Vorsitzender des Vorstands
Aleš Stárek e. h. Mitglied des Vorstands Andreas Ockel e. h. Mitglied des Vorstands
Zhen Pang e. h. Mitglied des Vorstands
Bericht zum Konzernabschluss
Wir haben den Konzernabschluss der
und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.
1) Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bes tätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweich ende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Sonstige Forderungen in Zusammenhang mit dem Fake-President-Incident-Fraud Fall im Geschäftsjahr 2015/2016
Werthaltigkeit von langfristigen Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragserfüllungskosten
Sonstige Forderungen in Zusammenhang mit dem Fake Presidend-Incident-Fraud Fall im Geschäftsjahr 2015/2016
Ende des Geschäftsjahres 2015/16 war die FACC Gruppe mit einem Fake-President-Incident-Fraud Fall konfrontiert, welcher zu einem Mittelabfluss von iHv mEUR 52,9 aus der FACC Operations GmbH (einem Tochterunternehmen der FACC AG) führte. Davon wurde ein Betrag von rd. mEUR 10,9 auf Bankkonten in China eingefroren und im Geschäftsjahr 2019 auf Konten der Republik Österreich transferiert, jedoch noch nicht an die FACC Operations GmbH rücküberwiesen. Auf Basis mehrerer vom Management eingeholten rechtlichen Beurteilungen und eines von einem Strafrechtsexperten eingeholten Gutachtens zum 31. Dezember 2022 wurde für diesen Betrag eine kurzfristige sonstige Forderungen iHv mEUR 10,9 bilanziert.
Das Risiko im Rahmen der Abschlussprüfung besteht unter anderem darin, dass eine Repatriierung von entzogenen Geldern mit Hilfe des Bundes selten vorkommt und dabei zum Teil rechtliches Neuland betreten wird.
Die Angaben zu den Erläuterungen im Hinblick auf die Einschätzungen des Managements des Fake President Incident Fraud Falles sind im Konzernanhang in Anhangsangabe 31 (Forderungen) enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Prüfung adressiert haben:
Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
o Beurteilung der Angemessenheit der Angaben im Anhang zu den sonstigen Forderungen
Werthaltigkeit von langfristigen Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen und Vertragserfüllungskosten
Die FACC AG weist in ihrem Konzernabschluss langfristige Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen in Höhe von 27,4 Mio € (Vorjahr 27,7 Mio. €) und langfristige Vertragserfüllungskosten in Höhe von 71,3 Mio € (Vorjahr 88,3 Mio. €) aus.
Im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit für Vertragserfüllungskosten und Forderungen aus kundenbezogenen Entwicklungsleistungen haben die gesetzlichen Vertreter wesentliche Annahmen und Schätzungen zu treffen. Die Werthaltigkeit ist stark beeinflusst von den zugrunde liegenden Schätzungen in Bezug auf Zeitpunkt und Menge zukünftiger Lieferungen und damit verbundener Cash-Flows.
Das wesentliche Risiko besteht dabei in der Schätzung der zukünftigen Cash-Flows, sowie in der Ableitung des Diskontierungssatzes. Diese Cash-Flow Schätzungen beinhalten Annahmen, die von zukünftigen Markt- und Wirtschaftsentwicklungen und auch von internen Lernkurven beeinflusst werden.
Die Angaben zu den Erläuterungen sind im Konzernanhang unter "7. Schätzungen und Ermessensspielräume", in Note 23 und Note 25 enthalten.
Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Prüfung adressiert haben:
Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen,
einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 31. Mai 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden mit Schreiben vom 5. September 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016/17 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Frau Mag. Johanna Hobelsberger-Gruber.
Linz, am 13. März 2023
Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
Mag. Johanna Hobelsberger-Gruber e. h. Wirtschaftsprüferin

ppa DI (FH) Hans Eduard Seidel e. h. Wirtschaftsprüfer

Glossar Service/Impressum
| Technologie | |||
|---|---|---|---|
| Autoklav | Gasdicht verschließbarer Heißluftofen für die Aushärtung von Faserverbundstoffen | ||
| Composites | Verbundwerkstoff aus zwei oder mehreren Materialien, der andere Eigenschaften besitzt als seine einzelnen Komponenten | ||
| Faserverbundstoff | Werkstoff aus Verstärkungsfasern und einer Kunststoffmatrix | ||
| IATA | International Air Transport Association | ||
| OEM | Original Equipment Manufacturer – Hersteller von Komponenten, der diese in seinen eigenen Werken produziert, sie aber nicht selbst in den Einzelhandel bringt |
||
| Primärstruktur | Rumpfkonstruktion eines Flugzeugs | ||
| Retrofit | Modernisierung oder Ausbau bestehender (meist älterer und nicht mehr produzierter) Modelle | ||
| Sekundärstruktur | Anbauten an die Rumpfkonstruktion eines Flugzeugs | ||
| Shipset | Liefereinheit, Komplettpaket für ein Flugzeug | ||
| Spoiler | Bewegliche Störklappe an der Oberseite der Tragflächen zur Verstärkung eines Sinkflugs, zur schnelleren Bremsung nach der Lan dung und teilweise zur Unterstützung des Kurvenflugs |
||
| Thermoplast | Kunststoff, der sich in einem bestimmten Temperaturbereich verformen lässt | ||
| Tier-1-Lieferant | Lieferant, der größere Baugruppen und Systeme direkt an den OEM liefert | ||
| Urban Air Mobility (UAM) | Erweiterung städtischer Transportsysteme in den Luftraum | ||
| Winglet/Sharklet | Nach oben und seltener nach oben und unten verlängerte Außenflügel an den Enden der Tragflächen von Flugzeugen | ||
| Financials | |||
| APAC | Asiatisch-pazifischer Wirtschaftsraum | ||
| ATX | Austrian Traded Index – wichtigster Aktienindex in Österreich, der die Kursentwicklung der 20 größten österreichischen Unter nehmen mit Börsenotierung anzeigt |
||
| Book-to-bill-Ratio | Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz innerhalb eines definierten Zeitraums | ||
| CAD | Kanadische Dollar | ||
| Cashflow | Geldfluss – Gegenüberstellung der Einzahlungen und Auszahlungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums | ||
| CGU | Cash Generating Unit – zahlungsmittelgenerierende Einheit | ||
| D&O-Versicherung | Directors-and-Officers-Versicherung – Vermögensschadenhaftpflichtversicherung für Organe und leitende Angestellte eines Unternehmens |
||
| EBIT | Betriebserfolg – Ergebnis vor Zinsen und Steuern | ||
| Eigenkapitalquote | Eigenkapital/Bilanzsumme in Prozent | ||
| FTE | Mitarbeiteranzahl in Vollzeitäquivalenten | ||
| HRK | Kroatische Kuna | ||
| IAS | International Accounting Standards – internationale Rechnungslegungsgrundsätze | ||
| IFRS | International Financial Reporting Standards – internationale Rechnungslegungsgrundsätze, umfassen auch IAS-Grundsätze | ||
| INR | Indische Rupie | ||
| Investitionen | Zugänge zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen | ||
| ISIN | International Securities Identification Number – eindeutige Wertpapier-Kennnummer | ||
| RMB | Renminbi/Yuan – chinesische Währung | ||
| TEUR | Tausend Euro | ||
| USD | US-Dollar |
INVESTOR RELATIONS Michael Steirer [email protected] Telefon +43 59 616 1468 www.facc.com
Dieser Geschäftsbericht wurde mit der größtmöglichen Sorgfalt erstellt und alle Daten wurden genau überprüft. Dennoch können Rundungs-, Satz- oder Druckfehler nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung kamen automatische Rechenhilfen zur Anwendung. Daher können bei Beträgen und Prozentangaben rundungsbedingte Differenzen auftreten. Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsbezogene Einschätzungen und Aussagen. Diese wurden auf Basis aller zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen. Zukunftsbezogene Aussagen werden üblicherweise mit Begriffen wie "erwarten", "planen", "rechnen", "schätzen" u. a. umschrieben. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Gegebenheiten und Ergebnisse aufgrund unterschiedlicher Faktoren von den in diesem Bericht dargestellten Erwartungen abweichen können. Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. Dieser Geschäftsbericht erscheint in deutscher und englischer Sprache. Im Zweifelsfall ist die deutschsprachige Version maßgeblich.
Redaktionsschluss: 13. März 2023
Impressum
FACC AG, Fischerstraße 9, 4910 Ried im Innkreis, Österreich
Projektleiter: Michael Steirer
Projektteam: Tanja Maisenberger, Elisabeth Murauer, Andrea Schachinger, Jakob Reichsöllner, Robert Briewasser, Peter Glaser, Rene Christian Adam
Layout, Grafik, Konzept: Heidlmair Kommunikation, Linz (Imageteil); restliche Teile produziert inhouse mit www.firesys.de
Redaktion und Gesamtkoordination: Male Huber Friends GmbH, Wien
Fotos: Airbus, Boeing, Rolls Royce, Dassault Falcon, ArianeGroup, ARCHER AVIATION, Andreas Maringer, FACC AG, Bombardier, Michael Liebert, Robert Gortana, Werner Bartsch, Markus Rambossek, Christoph Scherhammer, Industriemagazin, eHang, Georg Tiefenthaler
An die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der FACC AG, Ried im Innkreis
Wir haben die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022 der
(im Folgenden auch kurz "Gesellschaft" genannt),
abgeschlossen und erstatten über das Ergebnis dieser Prüfung den folgenden Bericht:
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 31. Mai 2022 der FACC AG, Ried im Innkreis, wurden wir zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022 gewählt bzw. bestellt. Die Gesellschaft, vertreten durch den Aufsichtsrat, schloss mit uns einen Prüfungsvertrag, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht gemäß den §§ 269 ff UGB zu prüfen. Über die ebenfalls vereinbarte Prüfung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 berichten wir mittels gesonderten Berichtes.
Die geprüfte Gesellschaft ist ein Unternehmen von öffentlichem Interesse gemäß § 189a UGB und unterliegt der Verpflichtung zur Einrichtung eines Aufsichtsrates.
Bei der Gesellschaft handelt es sich um eine große Gesellschaft iSd § 221 UGB.
Bei der gegenständlichen Prüfung handelt es sich um eine Pflichtprüfung.
Diese Prüfung erstreckte sich darauf, ob bei der Erstellung des Jahresabschlusses und der Buchführung die gesetzlichen Vorschriften beachtet wurden. Der Lagebericht ist darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde, sowie ob er zutreffende Angaben nach § 243a UGB enthält.
Es ist auch festzustellen, ob als Bestandteil des Lageberichtes eine nichtfinanzielle Erklärung oder ein nichtfinanzieller Bericht (§ 243b UGB) erstellt worden ist.
Weiters ist festzustellen, ob ein Corporate Governance-Bericht (§ 243c UGB) aufgestellt wurde.
Weiters ist festzustellen, ob der Vorstand zu dem gemäß § 78c AktG aufzustellenden Vergütungsbericht die geforderten Informationen zur Verfügung gestellt hat.
Für die Berichterstattung zu Artikel 11 der Verordnung (EU) 537/2014 (EU-VO) wird auf den gesonderten Bericht an den Prüfungsausschuss verwiesen; die Berichterstattung zu Artikel 11 der genannten Verordnung ist nicht Gegenstand dieses Berichts.
Bei unserer Prüfung beachteten wir die in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und die berufsüblichen Grundsätze ordnungsgemäßer Durchführung von Abschlussprüfungen. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der internationalen Prüfungsstandards (International Standards on Auditing (ISA)). Wir weisen darauf hin, dass die Abschlussprüfung mit hinreichender Sicherheit die Richtigkeit des Abschlusses gewährleisten soll. Eine absolute Sicherheit lässt sich nicht erreichen, weil jedem internen Kontrollsystem die Möglichkeit von Fehlern immanent ist und auf Grund der stichprobengestützten Prüfung ein unvermeidbares Risiko besteht, dass wesentliche falsche Darstellungen im Jahresabschluss unentdeckt bleiben. Die Prüfung erstreckte sich nicht auf Bereiche, die üblicherweise den Gegenstand von Sonderprüfungen bilden.
Wir führten die Prüfung mit Unterbrechungen im Zeitraum von November bis Dezember 2022 (Vorprüfung) sowie von Februar bis März 2023 (Hauptprüfung) überwiegend in den Räumen der Gesellschaft in Ried im Innkreis durch. Die Prüfung wurde mit dem Datum dieses Berichtes materiell abgeschlossen.
Für die ordnungsgemäße Durchführung des Auftrages ist Frau Mag. Johanna Hobelsberger-Gruber, Wirtschaftsprüferin, verantwortlich.
Grundlage für unsere Prüfung ist der mit der Gesellschaft abgeschlossene Prüfungsvertrag, bei dem die von der Kammer der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer herausgegebenen "Allgemeine Auftragsbedingungen für Wirtschaftstreuhandberufe" (Beilage 2) einen integrierten Bestandteil bilden. Diese Auftragsbedingungen gelten nicht nur zwischen der Gesellschaft und dem Abschlussprüfer, sondern auch gegenüber Dritten. Bezüglich unserer Verantwortlichkeit und Haftung als Abschlussprüfer gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 275 UGB zur Anwendung.
Alle erforderlichen Aufgliederungen und Erläuterungen von wesentlichen Posten des Jahresabschlusses sind im Anhang des Jahresabschlusses und Lagebericht enthalten. Wir verweisen daher auf die entsprechenden Angaben des Vorstandes im Anhang des Jahresabschlusses und im Lagebericht.
Bei unseren Prüfungshandlungen stellten wir die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung fest.
Im Rahmen unseres risiko- und kontrollorientierten Prüfungsansatzes haben wir – soweit wir dies für unsere Prüfungsaussage für notwendig erachteten – die internen Kontrollen in Teilbereichen des Rechnungslegungsprozesses in die Prüfung einbezogen.
Hinsichtlich der Gesetzmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts verweisen wir auf unsere Ausführungen im Bestätigungsvermerk.
Die Gesellschaft hat einen nichtfinanziellen Bericht gemäß § 243b UGB für das Geschäftsjahr 2022 aufgestellt. Eine materielle Prüfung des nichtfinanziellen Berichts war nicht Gegenstand der Abschlussprüfung.
Die Gesellschaft hat gemäß § 243 c UGB iVm § 251 Abs3 UGB einen konsolidierten Corporate Governance-Bericht gemäß § 267 b UGB aufgestellt. Eine materielle Prüfung dieses Berichtes war nicht Gegenstand der Abschlussprüfung.
Zu dem von der Gesellschaft aufzustellenden Vergütungsbericht gemäß § 78c AktG wurde im Rahmen der Prüfung festgestellt, dass die Vergütungsberichte für die vorangegangenen Geschäftsjahre auf der im Firmenbuch eingetragenen Internetseite der Gesellschaft kostenfrei öffentlich zugänglich waren. Für das Geschäftsjahr 31. Dezember 2022 hat die Gesellschaft bis zum Abschluss unserer Prüfung noch keinen Vergütungsbericht gemäß § 78c AktG kostenfrei öffentlich zugänglich gemacht. Eine materielle Prüfung der Vergütungsberichte war nicht Gegenstand der Abschlussprüfung.
Die gesetzlichen Vertreter die von uns verlangten Aufklärungen und Nachweise. Eine von den gesetzlichen Vertretern unterfertigte Vollständigkeitserklärung haben wir zu unseren Akten genommen.
Bei Wahrnehmung unserer Aufgaben als Abschlussprüfer haben wir keine Tatsachen festgestellt, die den Bestand der geprüften Gesellschaft gefährden oder ihre Entwicklung wesentlich beeinträchtigen können oder die schwerwiegende Verstöße der gesetzlichen Vertreter oder von Arbeitnehmern gegen Gesetz oder Satzung erkennen lassen. Wesentliche Schwächen bei der internen Kontrolle des Rechnungslegungsprozesses sind uns nicht zur Kenntnis gelangt. Die Voraussetzungen für die Vermutung eines Reorganisationsbedarfs (§ 22 Abs 1 Z 1 URG) sind nicht gegeben.
Wir haben den Jahresabschluss der
bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir den aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalt dar:
1. Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen
Im Jahresabschluss der FACC AG zum 31. Dezember 2022 sind die Anteile an verbundenen Unternehmen (267,8 Mio. €) und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen (25,9 Mio. €) ausgewiesen.
Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen erfordert wesentliche Annahmen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter zur Beurteilung, ob eine Wertminderung zum Geschäftsjahresende vorliegt sowie gegebenenfalls zur Quantifizierung solcher Wertminderungen.
Das wesentliche Risiko besteht dabei in der Schätzung der zukünftigen Cash-Flows der Tochterunternehmen, welche zur Feststellung der Werthaltigkeit dieser Bilanzpositionen herangezogen werden. Diese Cash-Flow Schätzungen beinhalten Annahmen, die von zukünftigen Markt- und Wirtschaftsentwicklungen und auch von internen Lernkurven beeinflusst werden.
Die Angaben der Gesellschaft zu Anteilen an verbundenen Unternehmen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Jahresabschluss der FACC AG im Anhang in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Finanzanlagen und zu Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sowie in den Erläuterungen zur Bilanz und im Anlagespiegel zum 31. Dezember 2022 erläutert.
Um dieses Risiko zu adressieren, haben wir die Annahmen und Schätzungen des Managements kritisch hinterfragt und dabei unter anderem die folgenden Prüfungshandlungen durchgeführt:
Die gesetzlichen Vertreter sind ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt.
Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden dazu keine Art der Zusicherung geben.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald sie vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 31. Mai 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden mit Schreiben vom 5. September 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2016/17 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Die für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Frau Mag. Johanna Hobelsberger-Gruber.
Linz, am 13. März 2023
__________
Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.
Wirtschaftsprüferin Wirtschaftsprüfer
*) Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten.
| 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| EUR'000 | EUR | |
| A. Anlagevermögen | ||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände: | ||
| 1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie abgeleitete Lizenzen, Konzessionen |
24 | 16.987,34 |
| 24 | 16.987,34 | |
| II. Finanzanlagen: |
||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen | 267.823 | 267.822.715,00 |
| 2. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens | 1.977 | 0 |
| 269.799 | 267.822.715,00 | |
| 269.823 | 267.839.702,34 | |
| B. Umlaufvermögen | ||
| I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände: | ||
| 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen | 25.112 | 25.922.033,48 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| 2. Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 6.416 | 9.325.116,90 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| 31.528 | 35.247.150,38 | |
| II. Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten | 392 | 430.143,65 |
| 31.920 | 35.677.294,03 | |
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 536 | 944.049,30 |
| D. Aktive latente Steuern | 33.320 | 31.023.282,51 |
| SUMME AKTIVA | 335.600 | 335.484.328,18 |
| 31.12.2021 | 31.12.2022 | |
|---|---|---|
| EUR'000 | EUR | |
| A. Eigenkapital | ||
| I. Eingefordertes, übernommenes und eingezahltes Grundkapital | 45.790 | 45.790.000,00 |
| II. Kapitalrücklagen: |
||
| 1. Gebundene | 134.215 | 134.215.000,00 |
| 2. Nicht gebundene | 95.041 | 95.041.250,00 |
| 229.256 | 229.256.250,00 | |
| III. Bilanzgewinn (davon Gewinnvortrag EUR 16.521.555,47; Vorjahr TEUR 15.615) |
16.252 | 16.714.588,02 |
| 291.298 | 291.760.838,02 | |
| B. Rückstellungen | ||
| 1. Rückstellungen für Abfertigungen | 1.113 | 1.241.119,00 |
| 2. Rückstellungen für Pensionen | 1.977 | 0 |
| 3. Steuerrückstellungen | 33.049 | 30.821.005,53 |
| 4. Sonstige Rückstellungen | 703 | 891.281,10 |
| 36.841 | 32.953.405,63 | |
| C. Verbindlichkeiten | ||
| 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 920 | 1.185.617,52 |
| davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 920 | 1.185.617,52 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 6.401 | 9.384.044,37 |
| davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 6.401 | 9.384.044,37 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| 3. Sonstige Verbindlichkeiten | 139 | 200.422,64 |
| davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 139 | 200.422,64 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| davon aus Steuern | 9 | 13.329,89 |
| davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 9 | 13.329,89 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 73 | 86.131,27 |
| davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 73 | 86.131,27 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| Summe Verbindlichkeiten | 7.461 | 10.770.084,53 |
| davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr | 7.461 | 10.770.084,53 |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 0 | 0 |
| SUMME PASSIVA | 335.600 | 335.484.328,18 |
für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner 2022 bis 31. Dezember 2022
| 2021 | 2022 | |
|---|---|---|
| EUR'000 | EUR | |
| 1. Umsatzerlöse | 10.789 | 10.305.088,99 |
| 2. Andere aktivierte Eigenleistungen | 13 | 0 |
| 3. Sonstige betriebliche Erträge | ||
| a) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 0 | 65.377,00 |
| b) Übrige | 320 | 130.851,36 |
| 320 | 196.228,36 | |
| 4. Personalaufwand | ||
| a) Gehälter | –3.756 | –4.338.459,24 |
| b) Soziale Aufwendungen | –1.463 | –1.508.154,93 |
| davon Aufwendungen für Altersversorgung | –343 | –367.847,41 |
| aa) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen | –260 | –257.945,31 |
| bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
–811 | –847.838,23 |
| –5.218 | –5.846.614,17 | |
| 5. Abschreibungen | ||
| a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | –5 | –10.295,39 |
| –5 | –10.295,39 | |
| 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen | ||
| a) Übrige | –5.420 | –4.193.885,92 |
| 7. Zwischensumme aus Z 1 bis 6 (Betriebsergebnis) | 478 | 450.521,87 |
| 8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 81 | 80.604,17 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 81 | 80.604,17 |
| 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | –1 | –481,99 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | 0 | 0 |
| 10. Zwischensumme aus Z 8 bis 9 (Finanzergebnis) |
80 | 80.122,18 |
| 11. Ergebnis vor Steuern |
558 | 530.644,05 |
| 12. Steuern vom Einkommen (und vom Ertrag) |
79 | –67.611,50 |
| davon latente Steuern | 85 | –68.938,50 |
| Körperschaftssteuer aus Gruppenbesteuerung | –6 | –6.250,00 |
| davon weiterbelastet an Gruppenmitglied | 0 | 0 |
| 13. Ergebnis nach Steuern |
637 | 463.032,55 |
| 14. Jahresüberschuss |
637 | 463.032,55 |
| 15. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr |
15.615 | 16.251.555,47 |
| 16. Bilanzgewinn |
16.252 | 16.714.588,02 |
Der vorliegende Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 wurde von der Geschäftsführung der Gesellschaft nach den Vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) aufgestellt.
Die Gesellschaft ist als große Kapitalgesellschaft gemäß § 221 UGB einzustufen.
Soweit es zur Vermittlung eines möglichst getreuen Bilds der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erforderlich ist, wurden im Anhang zusätzliche Angaben gemacht.
Die FACC AG mit Sitz in Ried im Innkreis stellt einen Konzernabschluss als Mutterunternehmen der FACC Operations GmbH auf, der beim Firmenbuchgericht in Ried im Innkreis veröffentlicht wird.
Die FACC AG befindet sich im Konsolidierungskreis der AVIC Cabin Systems Co., Limited (ACS) mit Sitz in Hong Kong (Room 2201, 22/F, Fairmont House, 8 Cotton Tree Drive, Admiralty, Hong Kong), Firmenbuchnummer 1394811.
Der FACC AG obliegt die Holdingfunktion. Als Muttergesellschaft der FACC Operations GmbH übernimmt sie Managementtätigkeiten und Financial Services für den Konzern.
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten.
Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen.
Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt.
Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die im Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 oder in einem früheren Geschäftsjahr entstanden sind, wurden berücksichtigt.
Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, hat das Unternehmen diese bei Schätzungen berücksichtigt.
Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßige Abschreibung vermindert sind. Die planmäßige Abschreibung der Software erfolgt linear und über einen Zeitraum von 3 Jahren.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bewertet. Geringwertige Vermögensgegenstände (Einzelanschaffungswert bis EUR 800,00) werden im Zugangsjahr aktiviert und sofort abgeschrieben. Gemäß den steuerrechtlichen Vorschriften wird für Zugänge im ersten Halbjahr eine volle Jahresabschreibung, für Zugänge im zweiten Halbjahr eine halbe Jahresabschreibung vorgenommen.
Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, falls ihnen ein niedrigerer Wert beizulegen ist, mit diesem angesetzt, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind.
Anteile an verbundenen Unternehmen werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn der zum Abschlussstichtag beizulegende Wert niedriger ist als der Buchwert und die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. Der beizulegende Wert wird nach KFS/BW 1 mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens ermittelt.
Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens werden zu den Anschaffungskosten bewertet. Ausleihungen werden zu Anschaffungskosten bilanziert.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Abschreibung nachhaltig weggefallen sind.
Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs. 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis eines Körperschaftsteuersatzes von 23 % (Vorjahr: 25 %) gebildet. Dabei werden, falls vorhanden, latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in dem Ausmaß berücksichtigt, in dem ausreichende passive latente Steuern vorhanden sind, oder soweit überzeugende substanzielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis in der Zukunft zur Verfügung stehen wird.
Die Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter der Anwendung der "Projected-Unit-Credit" Methode gemäß IAS 19. Als Endzeitpunkt des Beschäftigungsverhältnisses fand das Alter 65 Berücksichtigung (unter Berücksichtigung der Frühpensionierungswahrscheinlichkeit gemäß den Altersgrenzen des ASVG §607 Abs. 10 bzw. des BVG Altersgrenzen § 3), eines Rechnungszinssatzes von 4,63 % (Vorjahr: 1,31 %) und geplanten Gehaltserhöhungen von 3,50 % (Vorjahr: 2,00 %). Bei der Berechnung wurde wie im Vorjahr kein Fluktuationsabschlag berücksichtigt.
Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden gemäß IAS 19 gebildet; die Vorsorge wird unter Zugrundelegung eines Rechnungszinssatzes von 4,53 % (Vorjahr: 1,10 %) und einer Gehaltssteigerung von 3,50 % pro Jahr (Vorjahr: 2,00 %) durchgeführt. Als Endzeitpunkt des Beschäftigungsverhältnisses fand das Alter 65 Berücksichtigung (unter Berücksichtigung der Frühpensionierungswahrscheinlichkeit gemäß den Altersgrenzen des ASVG § 607 Abs. 10 bzw. des BVG Altersgrenzen § 3). Weiters wurde ein Fluktuationsabschlag in Höhe von 11,17 % (Vorjahr: 12,77 %) berücksichtigt. Die Mitarbeiterfluktuation wird betriebsspezifisch ermittelt.
Die Verteilung des Dienstzeitaufwands erfolgt über die gesamte Dienstzeit vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters.
Der Rechnungszinssatz für Abfertigungsrückstellungen und Jubiläumsgeldrückstellungen wird aus dem Stichtagszinssatz basierend auf Marktzinssätzen von Unternehmen hoher Bonität mit einer Restlaufzeit von 20 Jahren bei Abfertigungsrückstellungen sowie von 15 Jahren bei Jubiläumsgeldrückstellungen abgeleitet.
Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Bei der Berechnung wurden die Rechnungsgrundlagen für die Sterbetafel AVÖ-2018-P zugrunde gelegt.
Die Pensionsrückstellung orientiert sich an der Höhe des von der Versicherung bestätigten Deckungskapitals, da die Pensionsansprüche vollständig von der Versicherung abgedeckt sind.
In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe und dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach vernünftiger unternehmerischer Beurteilung erforderlich sind.
Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt.
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im Anlagenspiegel (Anlage 1 zum Anhang) dargestellt.
Anteile an verbundenen Unternehmen
Die Gesellschaft hält Beteiligungen an folgenden Unternehmen (§ 189a Z 2 UGB):
| Kapitalanteil % |
Wäh rung |
Eigenkapital EUR |
Jahresüber schuss EUR |
Bilanzstichtag | |
|---|---|---|---|---|---|
| Beteiligungsunternehmen | |||||
| FACC Operations GmbH, Ried im Innkreis | 100 | EUR | 137.246.713,55 | 5.391.716,94 | 31.12.2022 |
Bei den Wertrechten handelt es sich um die Rückkaufswerte der Pensionsrückdeckungsversicherung für die im Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2021 bestehenden Pensionsverpflichtungen des Konzerns. Diese werden zu dem von der Versicherung bestätigten Deckungskapital am Bilanzstichtag bewertet.
Der Wert entspricht in etwa den erwarteten Mittelzuflüssen bei der Auflösung der Versicherungspolizze zum Bilanzstichtag.
Diese Ansprüche wurden an den Berechtigten der Pensionszusage verpfändet.
Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind solche aus Finanzmittelbereitstellung in Höhe von EUR 5.300.000,00 (Vorjahr: TEUR 5.300), aus laufender Verrechnung in Höhe von EUR 15.773.520,08 (Vorjahr: TEUR 14.957), sowie aus der Steuerumlage in Höhe von EUR 4.848.513,40 (Vorjahr: TEUR 4.855).
Im Posten Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände sind analog zum Vorjahr keine Erträge enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Zum Zwecke der Periodenabgrenzung waren zum Bilanzstichtag Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von EUR 944.049,30 (Vorjahr TEUR: 536) in die Bilanz einzustellen.
Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten gebildet:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR |
|
|---|---|---|
| Personalbezogene Rückstellungen | 1.131 | 929.463,50 |
| Steuerliche Verlustvorträge | 132.149 | 133.954.371,80 |
| 133.280 | 134.883.835,30 | |
| Daraus resultierende aktive latente Steuern | 33.320 | 31.023.282,51 |
| Stand am 01. Jänner 2022 | 33.320.031,40 |
|---|---|
| Erfolgswirksame Veränderung | –68.938,50 |
| Erfolgsneutrale Veränderung (Steuerliche Verlustvorträge FACC Operations GmbH) | –2.227.810,39 |
| Stand am 31. Dezember 2022 | 31.023.282,51 |
Im Geschäftsjahr 2022 wurden für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von EUR 30.404.428,02 keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Der Ansatz der verbleibenden aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist gerechtfertigt, da für deren Verwertung aufgrund der Ergebnisse der Steuerplanungsrechnung ausreichend positive Ergebnisse in den nächsten Geschäftsjahren zu erwarten sind.
Der für die Berechnung der latenten Steuern gewählte Steuersatz beträgt 23 % (Vorjahr: 25 %).
Das Grundkapital der an der Börse notierenden Gesellschaft beträgt EUR 45.790.000,00 und ist voll eingezahlt. Es ist in 45.790.000 Stückaktien zu je EUR 1,00 eingeteilt.
In der Hauptversammlung vom 9. Juli 2019 wurde ein genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist demnach berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von längstens fünf Jahren ab Eintragung des genehmigten Kapitals im Firmenbuch das
Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
Grundkapital um bis zu einer Nominale von EUR 9.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 9.000.000 neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Die Ausgabe der neuen Aktien kann auch unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juli 2019 wurde ein genehmigtes bedingtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist demnach berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von längstens fünf Jahren ab Eintragung des genehmigten bedingten Kapitals im Firmenbuch das Grundkapital um bis zu einer Nominale von EUR 3.000.000,00 durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Dieses genehmigte bedingte Kapital dient der Einräumung von Aktienoptionen an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens im Rahmen eines Aktienoptionsplans der Gesellschaft. Die Kapitalerhöhung ist zweckgebunden und darf nur so weit durchgeführt werden, als Inhaber von Optionen aus einem Aktienoptionsplan der Gesellschaft diese ausüben.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR |
|---|---|
| Rückstellungen für Abfertigungen 1.113 |
1.241.119,00 |
| Rückstellungen für Pensionen 1.977 |
0,00 |
| Steuerrückstellungen 33.049 |
30.821.005,53 |
| Sonstige Rückstellungen | |
| Personalrückstellungen 343 |
498.746,11 |
| Übrige 359 |
392.534,99 |
| 36.841 | 32.953.405,63 |
Die sonstigen Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Vorsorgen für nicht konsumierte Urlaube, offene Honorare von Rechtsanwälten und sonstige ungewisse Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten weisen wie im Vorjahr zum Bilanzstichtag durchwegs Restlaufzeiten von unter einem Jahr auf. Es bestehen keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit zwischen einem und fünf Jahren bzw. größer als fünf Jahren.
Die Verbindlichkeit gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 9.384.044,37 besteht ausschließlich aus Umsatzsteuerguthaben des Organmitglieds FACC Operations GmbH, das aufgrund der umsatzsteuerlichen Organschaft über die FACC AG verrechnet wird (Vorjahr: TEUR 6.401).
Im Posten Sonstige Verbindlichkeiten sind folgende wesentliche Aufwendungen enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden:
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR |
|
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber der Gebietskrankenkasse | 73 | 86.131,27 |
| 73 | 86.131,27 |
Es bestehen keine dinglichen Sicherheiten.
| 31.12.2021 EUR'000 |
31.12.2022 EUR |
|
|---|---|---|
| Sonstige Haftungsverhältnisse (Garantien) | 194.583 | 190.416.666,69 |
| 194.583 | 190.416.666,69 | |
| davon gegenüber verbundenen Unternehmen | 194.583 | 190.416.666,69 |
Die Gesellschaft hat Garantien für Kredite in Höhe von EUR 120.416.666,69 (VJ TEUR 124.583) sowie für ein Schuldscheindarlehen in Höhe von EUR 70.000.000,00 (Vorjahr TEUR 70.000) der FACC Operations GmbH übernommen.
Verpflichtungen aus der Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Sachanlagen
Der Gesamtbetrag der finanziellen Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen für die
folgenden fünf Jahre beläuft sich auf EUR 179.379,05 (Vorjahr: TEUR 85). Davon entfallen EUR 69.912,65 (Vorjahr: TEUR 51) auf das nächste Jahr.
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR |
|
|---|---|---|
| Erlöse Inland | ||
| Erlöse aus Managementtätigkeit | 10.789 | 10.305.088,99 |
| 10.789 | 10.305.088,99 |
Der FACC AG obliegt die Holdingfunktion. Als Muttergesellschaft der FACC Operations GmbH übernimmt sie als solche Managementtätigkeiten, Finanzierungsagenden und Financial Services für den Konzern und stellt die dafür anfallenden Kosten der FACC Operations GmbH in Rechnung.
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen und Pensionen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR |
|
|---|---|---|
| Leitende Angestellte | 230 | 245.859,41 |
| Sonstige Arbeitnehmer | 30 | 12.085,90 |
| 260 | 257.945,31 |
Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen:
| 2021 EUR'000 |
2022 EUR |
|
|---|---|---|
| Leitende Angestellte | 332 | 339.126,06 |
| Sonstige Arbeitnehmer | 11 | 28.721,35 |
| 343 | 367.847,41 |
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen enthalten Abfertigungsaufwendungen in Höhe von EUR 128.608,00 (Vorjahr: TEUR 223) und Beiträge an Mitarbeitervorsorgekassen in Höhe von EUR 129.337,31 (Vorjahr: TEUR 37).
In den Gehältern sind Erträge in Höhe von EUR 3.053,00 (Vorjahr: TEUR -3) aus der Veränderung der Jubiläumsgeldrückstellungen enthalten.
Erfolgswirksame Veränderungen bei den Personalrückstellungen sind in den folgenden Posten ausgewiesen: Jubiläumsgeldrückstellungen und sonstige Personalrückstellungen im Posten Gehälter, Abfertigungsrückstellungen im Posten Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen.
Die ausgewiesenen übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Rechts- und Beratungsaufwendungen, sowie Aufwendungen für Versicherungen.
Hinsichtlich der Angaben gemäß § 238 Abs. 1 Z 18 UGB wird von der Befreiung aufgrund der Veröffentlichung der Aufwendungen im Konzernabschluss Gebrauch gemacht.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten das Ergebnis vor Steuern mit EUR 67.611,50 (Vorjahr: TEUR -79). Aufgrund der Steuerumlagevereinbarung wurde an den Gruppenträger im Geschäftsjahr 2022 keine Steuer übergerechnet (Vorjahr: TEUR 0). In den Steuern vom Einkommen und Ertrag sind Aufwände aus der Bildung von aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 68.938,50 (Vorjahr: TEUR -85) enthalten.
Mit 13. bzw. 15. Februar 2012 haben die Aerospace Innovation Investment GmbH (nunmehr FACC AG) als Gruppenträgerin und die damalige Aero Vision Holding GmbH sowie die FACC AG (nunmehr FACC Operations GmbH) als Gruppenmitglieder mit erstmaliger Wirksamkeit für das Wirtschaftsjahr 2012 eine Gruppen- und Steuerumlagevereinbarung gemäß den Bestimmungen des § 9 KStG abgeschlossen. Mit 28. Februar 2017 wurde ein neuer Gruppenvertrag zwischen der FACC AG und der FACC Operations GmbH abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2021 wurde per Nachtrag zum Gruppenvertrag vom 28. Februar 2017 die CoLT Prüf und Test GmbH in die Gruppe aufgenommen.
Die Steuerumlagevereinbarung besteht grundsätzlich in der Belastungsmethode, wonach für den Gruppenträger vom Gruppenmitglied zugerechnete positive Einkommen eine positive Steuerumlage in Höhe von 25 % zu leisten ist. Das positive Einkommen des Gruppenmitglieds ist mit evident gehaltenem negativen Einkommen (Verlustvortrag) des Gruppenmitgliedes auszugleichen, wobei ein eingeschränkter Verlustabzug des Gruppenträgers zu berücksichtigen ist. Erzielt das Gruppenmitglied ein negatives Einkommen, ist eine negative Steuerumlage in Höhe von 25 % zu leisten, insoweit das negative Einkommen in einem zusammengefassten positiven Ergebnis des Gruppenträgers Deckung findet. Eine Vereinbarung über den Schlussausgleich von in der Gruppe noch nicht verrechneten Verlustvorträgen des Gruppenmitglieds wurde getroffen.
Die FACC Operations GmbH und die FACC AG begründen seit Juni 2014 eine umsatzsteuerliche Organschaft im Sinne des § 2 Abs. 2 Z 2 UStG, wobei die FACC AG als Organträger die Umsatzsteuervoranmeldungen für die umsatzsteuerliche Organschaft abgibt.
Am 17. Februar 2023 unterzeichnete die FACC Operations GmbH die Verlängerung des Konsortialkredites über EUR 225.442.666,69 mit fünf teilnehmenden Banken. Die FACC AG fungiert als Garantiegeber.
Die Gesellschaft nimmt die Befreiungsbestimmung des § 243b Abs. 7 UGB betreffend die Pflicht zur Aufstellung der nichtfinanziellen Erklärung bzw. des nichtfinanziellen Berichts in Anspruch.
Es wird vorgeschlagen, aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 16.714.588,02 eine Dividende von EUR 0,00 auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Sämtliche Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen finden zu fremdüblichen Bedingungen statt.
Darüber hinaus kam es zu keinen angabepflichtigen Ereignis.
Die Gesellschaft ist in den gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht der FACC AG einbezogen. Dieser ist auf der Website www.facc.com abrufbar.
| 2021 Köpfe |
2022 Köpfe |
|
|---|---|---|
| Angestellte | 40 | 41 |
| 40 | 41 |
Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus: Robert Machtlinger, Hohenzell Andreas Ockel, St. Florian am Inn Aleš Stárek, Salzburg Zhen Pang, Neuhofen im Innkreis (seit 01. Oktober 2022) Yongsheng Wang, Ried im Innkreis (bis 30. September 2022) Die Vorstandsmitglieder vertreten jeweils gemeinsam mit einem weiteren Vorstandsmitglied oder einem Prokuristen.
Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands im Zeitraum 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 stellen sich wie folgt dar:
| Erfolgsunab hängig 2022 EUR |
Erfolgsab hängig 2022 EUR |
Abfertigung 2022 EUR |
Pensionsvor sorge 2022 EUR |
Summe 2022 EUR |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Robert Machtlinger | 417.716,98 | 0,00 | 0,00 | 170.000,00 | 587.716,98 |
| Andreas Ockel | 401.519,96 | 0,00 | 70.594,00 | 100.000,00 | 572.113,96 |
| Aleš Stárek | 326.520,00 | 0,00 | 33.750,00 | 60.000,00 | 420.270,00 |
| Yongsheng Wang (bis 30.09.2022) | 208.640,00 | 0,00 | 31.667,00 | 0,00 | 240.307,00 |
| Zhen Pang (seit 01.10.2022) | 70.084,00 | 0,00 | 10.000,00 | 0,00 | 80.084,00 |
| 1.424.480,94 | 0,00 | 146.011,00 | 330.000,00 | 1.900.491,94 |
FACC AG
Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 wie folgt zusammen:
Jian Wang (Vorsitzender) (seit 31. Mai 2022) Zhen Pang (Vorsitzender) (bis 31. Mai 2022) Fusheng Chen (Stellvertreter des Vorsitzenden) (seit 31. Mai 2022) Ian Chang (seit 31. Mai 2022) Weixi Gong (seit 31. Mai 2022) Jing Guo (seit 31. Mai 2022) Yu Mei (seit 31. Mai 2022) Junqi Sheng (seit 31. Mai 2022)
Tom Williams (seit 31. Mai 2022) Jiajia Dai (bis 31. Mai 2022) Qinghong Liu (bis 31. Mai 2022) George Maffeo (bis 31. Mai 2022) Jürgen Fischer (Arbeitnehmervertreter) (seit 31. Mai 2022) Barbara Huber (Arbeitnehmervertreterin) (seit 31. Mai 2022) Ulrike Reiter (Arbeitnehmervertreterin) (seit 31. Mai 2022) Karin Klee (Arbeitnehmervertreterin) (seit 31. Mai 2022)
Die im Jahresabschluss des Geschäftsjahres 1. Jänner bis 31. Dezember 2022 erfassten Aufwendungen für Aufsichtsratsmitglieder betrugen EUR 349.479,06 (Vorjahr: TEUR 175).
Ried im lnnkreis, am 13. März 2023
Robert Machtlinger e.h. Vorstandsvorsitzender
Andreas Ockel e.h. Mitglied des Vorstands
Aleš Stárek e.h. Mitglied des Vorstands Zhen Pang e.h. Mitglied des Vorstands
Anlagen zum Anhang: Anlage 1 zum Anhang: Anlagenspiegel
zum 31. Dezember 2022
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||
|---|---|---|---|---|
| Stand am | Zugänge | Umbuchungen | Abgänge | Stand am |
| 01.01.2022 | 31.12.2022 | |||
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 27.179,74 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 27.179,74 |
| 27.179,74 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 27.179,74 |
| 0,00 | 3.500,46 | 0,00 | 3.500,46 | 0,00 |
| 0,00 | 3.500,46 | 0,00 | 3.500,46 | 0,00 |
| 267.822.715,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 267.822.715,00 |
| 1.976.625,29 | 0,00 | 0,00 | 1.976.625,29 | 0,00 |
| 269.799.340,29 | 0,00 | 0,00 | 1.976.625,29 | 267.822.715,00 |
| 269.826.520,03 | 3.500,46 | 0,00 | 1.980.125,75 | 267.849.894,74 |
| kumulierte Abschreibungen | Nettobuchwerte | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Stand am | Zugänge | Abgänge | Stand am | Buchwert | Buchwert |
| 01.01.2022 | 31.12.2022 | 31.12.2022 | 31.12.2021 | ||
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 3.397,47 | 6.794,93 | 0,00 | 10.192,40 | 16.987,34 | 23.782,27 |
| 3.397,47 | 6.794,93 | 0,00 | 10.192,40 | 16.987,34 | 23.782,27 |
| 0,00 | 3.500,46 | 3.500,46 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 0,00 | 3.500,46 | 3.500,46 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 267.822.715,00 | 267.822.715,00 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 1.976.625,29 |
| 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 267.822.715,00 | 269.799.340,29 |
| 3.397,47 | 10.295,39 | 3.500,46 | 10.192,40 | 267.839.702,34 | 269.823.122,56 |
Die Luftfahrt hat sich 2022 von den Auswirkungen der Covid-19- Pandemie wie prognostiziert weiter erholt. Hintergrund dieser positiven Entwicklung war die Aufhebung der Reiseeinschränkungen, die von so gut wie allen Staaten weltweit verhängt worden waren, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. Die wiedergewonnene globale Reisefreiheit wurde – mit Ausnahme von China, wo die Einschränkungen erst Anfang 2023 aufgehoben wurden – auf allen Kontinenten intensiv genutzt. Ein Trend, der sich nach den aktuellen Erwartungen auch 2023 und danach fortsetzen sollte. Auch der Krieg in der Ukraine und die geopolitischen und wirtschaftlichen Verwerfungen in seinem Gefolge haben dieser Entwicklung keinen Abbruch getan.
Konkret nahm der weltweite Flugverkehr 2022 vor dem Hintergrund eines stark gewachsenen Flugangebots gemessen in Passagierkilometern nach Angaben der IATA um 64,4 Prozent zu. Während das erste Quartal durchwegs noch von Corona-Restriktionen geprägt war, zog die Nachfrage in Europa und Nordamerika ab dem Frühjahr merklich an. Über das gesamte Jahr 2022 gesehen erreichte das Flugaufkommen damit bereits wieder 68,5 Prozent des Niveaus vor Ausbruch der Pandemie. Im Dezember 2022 lag dieser Wert sogar wieder bei 76,9 Prozent. Einen besonders starken Zuwachs verzeichnete dabei der internationale Flugverkehr, der gegenüber 2021 um 152,7 Prozent zunahm und damit 62,2 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichte. Auch hier lag der Wert im Dezember 2022 mit 75,1 Prozent noch deutlich höher als der Jahresdurchschnitt. Die Inlandsflüge legten demgegenüber weltweit um 10,9 Prozent zu, befanden sich damit aber bereits wieder auf knapp 80 Prozent des Volumens vor Corona.
Die Weltwirtschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen: Die Inflation ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, Russlands Einmarsch in der Ukraine und die Energieversorgung belasten die Aussichten stark. Die zukünftige Erholung der Weltwirtschaft hängt entscheidend von der erfolgreichen Kalibrierung der Geldpolitik durch die Notenbanken, dem Verlauf des Kriegs in der Ukraine sowie einer Stabilisierung der weltweiten Lieferketten ab. Nach einer Prognose des Internationalen Währungsfonds sollte das globale Wachstum nach 6,0 Prozent im Jahr 2021 im Jahr 2022 auf 3,2 Prozent und 2023 auf 2,7 Prozent zurückgehen. In Österreich dürfte das BIP-Wachstum laut Winterprognose der EU (Jänner 2023) 2022 bei 4,8 Prozent gelegen sein, in der Eurozone bei 3,5 Prozent. Für 2023 wird ein deutlicher Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet: Österreich sagen die Expert*innen derzeit ein Plus von ca. 0,5 Prozent und der Eurozone einen Zuwachs von 0,9 Prozent voraus.
Die Inflationsrate lag nach aktuellen Schätzungen 2022 im weltweiten Durchschnitt bei 8,75 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit 1996. Auch für die kommenden Jahre erwarten die Expert*innen eine erhöhte Teuerung: Für 2023 wird mit einer durchschnittlichen weltweiten Inflationsrate von 6,52 Prozent gerechnet, für 2024 mit 4,13 Prozent. 2025 und 2026 sollte die weltweite Inflation jedoch bereits wieder unter der Marke von 4 Prozent zu liegen kommen. Damit dürfte sich nicht zuletzt der 2022 vollzogene Strategiewechsel der wichtigsten Notenbanken mittelfristig positiv auf die Teuerung auswirken.
Ungeachtet des aktuell gedämpften Wirtschaftsumfelds ist der Wachstumstrend in der Luftfahrtindustrie – und mit ihr auch in der Flugzeugindustrie – ungebrochen. Airbus lieferte 2022 in Summe 663 Flugzeuge aus – darin enthalten sind 2 Flugzeuge für Aeroflot, welche unter die aktuellen Sanktionen gegen Russland fallen –, das sind um 52 Maschinen bzw. 8,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor (2021: 611). Bei Boeing betrug der Anstieg mit 480 ausgelieferten Flugzeugen ein Plus von 120 bzw. 35 Prozent (2021: 340). Noch deutlich höher fielen 2022 die Neuaufträge aus: 820 Bestellungen für neue Flugzeuge gingen im vergangenen Jahr bei Airbus ein, 774 bei Boeing, in Summe um gut die Hälfte mehr als noch 2021. Dies bestätigt auch die positiven Langzeitprognosen beider Hersteller und den anhaltenden Trend der Airlines, Kapazitäten aufzubauen bzw. ältere Flugzeuge durch modernere und effizientere Modelle zu ersetzen. Sowohl Airbus als auch Boeing rechnen mit einem stetigen Aufwärtstrend des Flugaufkommens, besonders in den asiatischen Märkten, der den Bedarf nach neuen Flugzeugen untermauert. Boeing und Airbus etwa gehen bis 2041 von einem durchschnittlichen jährlichen Zuwachs der Passagierkilometer um 3,8 Prozent aus, die Flotten dürften im selben Zeitraum jährlich um 2,8 Prozent erweitert werden.
In Summe bedeutet dies bis 2041 die Auslieferung von 41.170 neuen Flugzeugen. Airbus prognostiziert mit rund 39.500 neuen Flugzeugen eine etwas geringere, jedoch ebenfalls beachtliche Zahl. Der Grund für die unterschiedlichen Zahlen liegt darin, dass Boeing in seiner Vorschau auch Regional-Jets, also Flugzeuge kleiner 100 Passagiere in der Vorschau berücksichtigt, Airbus diesen Flugzeugmarkt jedoch nicht in seinen Analysen berücksichtigt. Größte Abnehmer werden Nordamerika, Europa und China sein, gefolgt von Südostasien, dem Mittleren Osten, Südasien und Lateinamerika. Von den Flugzeugtypen her erwartet Boeing bis 2041 die Auslieferung von 30.880 Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen, 7.230 Großraumflugzeugen, 2.120 Regional-Jets und 940 Transportmaschinen.
Weiter deutlich zunehmen dürfte auch der Bedarf an Drohnen, nicht zuletzt befeuert durch die am 29. November vorgestellte "Drohnenstrategie 2.0" der EU-Kommission. Die Strategie enthält eine Liste von 19 rechtlichen, technischen und finanziellen Aktionen, mit denen die Europäische Union dazu beitragen will, dass Drohnen bis 2030 Teil des normalen Alltags ihrer Bürger werden. Bis dorthin könnte der Markt für Drohnen-Dienstleistungen in der EU nach Einschätzung der EU-Kommission ein Volumen von 14,5 Mrd. EUR erreichen und damit jährlich um 12,3 Prozent wachsen. Ähnlich sieht es der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, der dem deutschen Drohnenmarkt bis zum Jahr 2025 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 14,5 Prozent prognostiziert.
Erhebliches Potenzial bietet daneben der Bereich Raumfahrt: Hatte die weltweite Raumfahrtindustrie 2020 ein Umsatzvolumen von 424 Mrd. USD erreicht (und damit gegenüber 2010 um 70 Prozent zugelegt), sagen ihr die Auguren bis 2030 mehr als eine Verdoppelung auf 1 Bio. USD voraus – und das bei um 95 Prozent gesunkenen Startkosten. Dies würde bedeutend mehr Möglichkeiten für technologische Expansion und Innovation schaffen und mehr Dienstleistungen aus dem Orbit erschließen, so etwa satellitengestützte Breitbanddienste.
2 Lagebericht der FACC AG
Der Flugverkehr wird oft zu Unrecht als Transportmittel mit enormen Umweltbelastungen dargestellt. Fakt ist jedoch, dass der Anteil der Luftfahrt am weltweiten CO2-Ausstoß derzeit rund 2,70 Prozent beträgt. Gleichzeitig setzt die Luftfahrtindustrie eine Fülle von Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Erklärtes Ziel der Branche ist es, bis zum Jahr 2050 das CO2-freie Fliegen zu ermöglichen, und schon im Dezember 2021 legte die International Air Transport Association (IATA) einen konkreten Fahrplan in Richtung Netto-Null-Emission bis 2050 fest. Dieser soll durch eine Kombination aus dem Einsatz synthetischer Flugzeugtreibstoffe, alternativen Antriebsmethoden, dem vermehrten Einsatz von Leichtbau, einem durchgängigen Materialkreislauf und einer direkten Punkt-zu-Punkt-Flugstreckenführung erfüllt werden. Als Ergebnis dieser Initiativen stieg etwa der Verbrauch von nachhaltigem Flugkraftstoff von 8 Mio. Litern im Jahr 2016 auf über 100 Mio. Liter im Jahr 2021. Im Rahmen ihrer Strategie 2030 hat sich auch FACC ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt bis 2040 etwa eine CO2-neutrale-Produktion an.
Der FACC-Konzern mit Sitz in Ried im Innkreis ist ein österreichischer Konzern, der sich mit der Forschung, Entwicklung, Produktion und Wartung von Bauteilen für die Aerospace-Industrie befasst.
Seine Produktpalette umfasst Strukturbauteile (Komponenten für Rumpf und Leitwerk, Triebwerksverkleidungsteile und Composite-Teile für Triebwerke, Flügelteile und Flügelspitzen) sowie Systeme für die Innenausstattung von Flugzeugen (gesamte Flugzeugkabinensysteme für Passagierflugzeuge, Gepäckablagefächer, Innenraumverkleidungen, Serviceeinheiten, Ausstattungen für Business Jets, Kabinen-Retrofitlösungen etc.)
Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Strategie FACC 2030 vorgestellt, mit der das Kerngeschäft der Gruppe um die Bereiche Drohnen und autonome Flugmobilität sowie Leichtbausysteme für die Raumfahrt erweitert wurde.
Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte von FACC dienen, wurden drei operative Segmente gebildet.
Nach Abschluss der Verträge mit den Kunden und der internen Auftragsabwicklung werden die beauftragten Teile und Komponenten in den sechs Werken des Konzerns gefertigt. Neben den drei operativen Segmenten umfasst das Gesamtunternehmen noch die zentralen Dienste Strategie, Marketing & Unternehmenskommunikation, Personalwesen, Innovation & Forschung, Einkauf, Qualität, Logistik, Gebäudemanagement, Umwelt, Gesundheit & Arbeitsschutz, Finanzen, Controlling, Steuern, Treasury, IT, Recht, Investor Relations, Interne Revision und Risikomanagement. Diese zentralen Dienste unterstützen die operativen Segmente im Rahmen einer Matrixorganisation bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Der FACC AG obliegt die Holdingfunktion. Als Muttergesellschaft der FACC Operations GmbH übernimmt sie Managementtätigkeiten und Financial Services für den Konzern. Zahlenangaben für den Einzelabschluss der FACC AG erfolgen nach UGB, jene für den FACC-Konzern nach IFRS.
Die Umsatzerlöse von 10,3 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 (2021: 10,8 Mio. EUR) resultieren aus Verrechnungen von Managementleistungen gegenüber der FACC Operations GmbH.
Das Ergebnis vor Steuern der FACC AG beläuft sich auf 0,6 Mio. EUR (2021: 0,6 Mio. EUR).
Die FACC AG erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Jahresüberschuss von 0,4 Mio. EUR (2021: Jahresüberschuss von 0,6 Mio. EUR). Das Eigenkapital veränderte sich im Geschäftsjahr 2022 auf 291,7 Mio. EUR gegenüber 291,2 Mio. EUR im Vorjahr.
Die Eigenkapitalquote der FACC AG betrug zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 87,0 Prozent (2020: 86,8 Prozent).
| 2020 | 2021 | 2022 | |
|---|---|---|---|
| Umsatz | 526,9 | 497,6 | 607,0 |
| davon Produktumsatz | 497,7 | 455,8 | 545,4 |
| davon Entwicklungsumsatz | 29,2 | 41,8 | 61,5 |
| EBIT (berichtet) | –74,4 | –25,1 | 5,5 |
| Einmaleffekte | –47,6 | 29,4 | 0,0 |
| EBIT (operativ) | –26,8 | 4,3 | 5,5 |
| EBIT-Marge (operativ) | –5,1% | 0,9% | 0,9% |
| Ergebnis je Aktie | –1,68 | –0,52 | –0,02 |
Im Geschäftsjahr 2022 erzielte der FACC-Konzern einen Umsatz von 607,0 Mio. EUR und verzeichnete damit ein Umsatzwachstum in Höhe von 109,4 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Neben einem erhöhten Bedarf an Produktlieferungen, lagen die Gründe für die Umsatzsteigerung von rund 20 Prozent zum Vorjahr, im Zusammenhang mit der Einmalverrechnung von projektbezogenen Entwicklungskosten. Insbesondere in den Segmenten Aerostructures und Interior ist die Airbus A320-Familie ein wesentlicher Umsatztreiber. Im Bereich Engines & Nacelles werden wesentliche Umsätze mit Produkten für Großraumflugzeuge erwirtschaftet, ein Marktsegment welches sich, wie erwartet, langsamer von den Auswirkungen der Covid-19-Krise erholt. Damit bleiben die Umsätze stabil im Vergleich zum Vorjahr.
Das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Geschäftsjahr 2022 5,5 Mio. EUR (2021: –25,1 Mio. EUR). Das EBIT für das Geschäftsjahr 2022 belasten Verschärfungen in der Lieferkette, erhöhte Logistikkosten bei der Versendung von Produkten zum Kunden, steigende Material- und Energiekosten im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie Produktanlaufkosten bei verschiedenen Neuprojekten.
Das zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 gestartete Optimierungsprogramm zur Verschlankung der konzernweiten Kostenstruktur zeigte bereits im Geschäftsjahr 2021 Wirkung und brachte auch im Jahr 2022 weitere erforderliche positive Effekte. Diesen positiven Effekten wirkten Verschärfungen in der Lieferkette, steigende Material- und Energiekosten im Zusammenhang mit der geopolitischen Situation sowie die stark gestiegene Inflation entgegen.
Aufgrund der inflationär bedingten sehr hohen Kostensteigerungen bleiben diese Maßnahmen ein äußerst wichtiger Bestandteil zur Absicherung einer nachhaltigen Ergebnisverbesserung im Hinblick auf die zukünftig zu erwartenden Umsatzanstiege.
Zentrales Ziel des Finanzmanagements von FACC ist es, jederzeit die ausreichende Liquidität des Konzerns sicherzustellen, finanzielle Risiken zu vermeiden und die finanzielle Flexibilität zu gewährleisten. Zur Sicherung der Liquidität und zur Verringerung von Risiken nutzt FACC verschiedene interne und externe Finanzierungsquellen mit
unterschiedlichen Fristigkeiten. Die längerfristige Liquiditätsprognose erfolgt auf Basis der operativen Planung des Konzerns. Der Mittelzufluss aus der operativen Tätigkeit der Geschäftssegmente stellt die Hauptliquiditätsquelle des Konzerns dar. Dadurch werden der externe Finanzierungsbedarf und die Zinsaufwendungen reduziert. Zur Sicherung der Liquidität nutzt FACC zudem verschiedene Finanzierungsinstrumente wie Schuldscheindarlehen, Kreditvereinbarungen, Leasingmodelle sowie Factoring-Programme.
In den Treasury-Grundsätzen von FACC sind die Bankpolitik, Grundsätze der Finanzierungsvereinbarungen, das Liquiditäts- und Finanzanlagenmanagement sowie das Management von Währungs- und Zinsrisiken geregelt. Gemäß den Grundsätzen des Konzerns werden alle Kreditlinien durch die Treasury-Abteilung konzernweit verwaltet.
Zum Finanzierungspotenzial aus dem genehmigten und bedingten Kapital sowie zu den Finanzierungsquellen wird auf die Erläuterungen im Konzernanhang unter Note 38 verwiesen. Damit hat FACC die wesentlichen Voraussetzungen für eine nachhaltige und stabile Finanzierung geschaffen.
Am 17. Februar 2023 unterzeichnete die FACC Operations GmbH die Verlängerung des Konsortialkredits über 225,4 Mio. EUR mit fünf teilnehmenden Banken. Die FACC AG und die FACC Solutions Croatia d.o.o fungieren als Garantiegeberinnen. Der Konsortialkredit hat eine Laufzeit von drei Jahren plus zweijähriger Verlängerungsoption. Im Vertrag sind fünf Fazilitäten mit verschiedenen Verwendungszwecken definiert. Bis auf den Kontrollbankrefinanzierungsrahmen, der ebenfalls Teil des Konsortialkreditvertrags ist, sind alle Fazilitäten unbesichert. Die im Rahmen der Coronapandemie am 26. Juni 2020 neu abgeschlossene Fazilität in Höhe von 60,0 Mio. EUR (OEKB Covid-19-KRR) wurde zum 10.03.2023 zurückgezahlt. Im Gegenzug wurde aus dem OEKB-Programm der Beteiligungsfinanzierung ein Betrag in Höhe von 36,0 Mio. EUR und aus jenem der Exportinvest ein Betrag in Höhe von 33,5 Mio. EUR in Anspruch genommen.
Als Financial Covenants wurden folgende Kenngrößen festgelegt:
| 31.12.2022 | 31.12.2023 | 31.12.2024 | 31.12.2025 | |
|---|---|---|---|---|
| Net Financial Debt/EBITDA |
4,50 | 4,50 | 4,25 | 3,75 |
| Eigenkapitalquote | 25% | 25% | 25% | 25% |
4 Lagebericht der FACC AG
Die Financial Covenants zum jeweiligen Jahresende gelten auch zum 30.06. des jeweiligen Jahres (z.B. gilt am 30.6.24 ein Koeffizient von 4,25 wie am 31.12.24) und werden halbjährlich getestet. Bei einem Überschreiten der Kennzahlen besteht ein Kündigungsrecht der Gläubiger.
Für alle relevanten Stichtage nach dem 31.12.2025 sind ein Verhältnis Net Financial Debt/EBITDA von 3,5 sowie eine Eigenkapitalquote von mindestens 25 Prozent notwendig.
Alle wesentlichen weiteren Regelungen aus dem ursprünglichen Konsortialkreditvertrag und den nachfolgenden Änderungsvereinbarungen wurden im Rahmen der Verlängerung des Konsortialkredits größtenteils übernommen.
Am 31. Juli 2019 wurden Schuldscheindarlehen in einer Gesamthöhe von 70,0 Mio. EUR emittiert. Die einzelnen Tranchen sind sowohl fix als auch variabel verzinst und nach fünf, sieben und zehn Jahren zur Rückzahlung fällig. Die Finanzierungsverträge enthalten eine Zinserhöhungsklausel von 50 Basispunkten, falls das Verhältnis Net Debt/EBITDA einen Wert von 3,75 übersteigt. Diese Zinserhöhungsklausel kam seit dem Geschäftsjahr 2020 zur Anwendung. Die Kennzahl wird jährlich getestet.
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Cashflow aus laufender Tätigkeit |
13,8 | 82,3 | 5,5 |
| Cashflow aus Investiti onstätigkeit |
–15,2 | –11,7 | –8,6 |
| Free Cashflow | –1,4 | 70,5 | –3,1 |
| Cashflow aus Finanzie rungstätigkeit |
20,7 | –45,2 | –13,4 |
| Zahlungswirksame Ver änderung des Finanz mittelbestands |
18,2 | 25,3 | –16,5 |
| Bewertungseffekte aus Fremdwährungsunter schieden |
–1,5 | –2,9 | 4,2 |
| Finanzmittelbestand am Beginn der Periode |
75,8 | 92,5 | 115,0 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode |
92,5 | 115,0 | 102,7 |
Eine der zentralen Steuerungsgrößen von FACC ist die Kennzahl Free Cashflow. Den Free Cashflow ermittelt FACC aus der Kombination der Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit und aus Investitionstätigkeit.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag im Berichtsjahr 2022 mit 5,5 Mio. EUR um 76,7 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert von 82,3 Mio. EUR. Die Veränderung kommt im Wesentlichen aus dem Anstieg des Working Capitals bei Vorräten sowie aus Forderungen aufgrund der höheren Betriebsleistung.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Berichtsjahr 2022 auf –8,6 Mio. EUR gegenüber –11,7 Mio. EUR im Vorjahr.
Im Berichtsjahr 2022 lag der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit bei –13,4 Mio. EUR (2021: –45,2 Mio. EUR). Im Vergleich zum Vorjahr wurden im Geschäftsjahr 2022 keine neuen Finanzierungen abgeschlossen.
Die Nettoverschuldung belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 188,6 Mio. EUR (2021: 177,8 Mio. EUR). Die liquiden Mittel des FACC-Konzerns betrugen zum Bilanzstichtag 102,7 Mio. EUR (2021: 115,0 Mio. EUR).
| 2020 | 2021 | 2022 |
|---|---|---|
| 70,0 | 70,0 | 70,0 |
| 254,6 | 222,8 | 221,3 |
| 324,6 | 292,8 | 291,3 |
| 92,5 | 115 | 102,7 |
| 92,5 | 115 | 102,7 |
| 232,1 | 177,8 | 188,6 |
Die für die Konzernfinanzierung wesentliche Kennzahl Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA entwickelte sich wie folgt:
| 31.12.2020 in Mio. EUR |
31.12.2021 in Mio. EUR |
31.12.2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | –74,4 | –25,1 | 5,5 |
| Zuzüglich/abzüglich | |||
| Abschreibungen und Wertminderungen | 50,1 | 22,8 | 22,8 |
| Amortisierung Vertragserfüllungskosten | 11,8 | 13,91) | 16,12) |
| Wertminderung Vertragserfüllungskosten | 2,9 | 0,0 | 0,0 |
| Negative Effekte der Londoner Schiedsgerichtentscheidung |
0,0 | 25,5 | 0,0 |
| EBITDA (angepasst) | –9,6 | 37,1 | 44,4 |
| Nettofinanzverbindlichkeiten/EBITDA (angepasst) | N/A | 4,79 | 4,25 |
1) 31.12.2021: Amortisierung Vertragserfüllungskosten 21,9 Mio. EUR minus Einmalzahlungen im Dezember 2021 8,1 Mio. EUR
2) 31.12.2022: Amortisierung Vertragserfüllungskosten 26,1 Mio. EUR minus Einmalzahlungen im Dezember 2022 10,0 Mio. EUR
6 Lagebericht der FACC AG
| 31.12.2020 in Mio. EUR |
31.12.2021 in Mio. EUR |
31.12.2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | 326,9 | 323,7 | 298,9 |
| Kurzfristiges Vermögen | 322,7 | 320,8 | 355,1 |
| Aktiva | 649,5 | 644,5 | 654,0 |
| Eigenkapital | 243,2 | 206,0 | 203,5 |
| Langfristige Schulden | 179,6 | 172,6 | 159,1 |
| Kurzfristige Schulden | 226,7 | 265,9 | 291,4 |
| Schulden | 406,4 | 438,5 | 450,5 |
| Eigenkapital und Schulden | 649,5 | 644,5 | 654,0 |
| Eigenkapitalquote | 37,4% | 32,0% | 31,1% |
Das langfristige Vermögen des FACC-Konzerns reduzierte sich zum Bilanzstichtag 31.12.2022 um 24,8 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr auf 298,9 Mio. EUR.
Das kurzfristige Vermögen stieg im Vergleichszeitraum um 34,3 Mio. EUR. Der Bestand an liquiden Mitteln reduzierte sich um 12,3 Mio. EUR auf 102,7 Mio. EUR. Die Vorräte stiegen von 90,8 Mio. EUR zu Ende des Geschäftsjahrs 2021 auf 116,3 Mio. EUR am 31. Dezember 2022. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 8,0 Mio. EUR auf 61 Mio. EUR.
Das Eigenkapital des FACC-Konzerns erreichte zum Ende des Berichtsjahres einen Wert von 203,5 Mio. EUR. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2022 von 31,1 Prozent (2021: 32,0 Prozent).
Innerhalb der langfristigen Schulden reduzierten sich die sonstigen Finanzverbindlichkeiten von 9,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2021 auf 5,0 Mio. EUR.
Bei den kurzfristigen Schulden erhöhten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dank aktivem Working-Capital-Management im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Mio. EUR auf 66,7 Mio. EUR.
Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten unterlagen im Geschäftsjahr 2022 nur geringen Schwankungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine neuen Finanzierungen abgeschlossen.
Die Segmentberichterstattung folgt der internen Steuerung und Berichterstattung des FACC-Konzerns.
Die zentrale Erfolgsgröße, anhand derer die Steuerung der Geschäftssegmente erfolgt und die an die verantwortliche Unternehmensinstanz (Vorstand der FACC AG) berichtet wird, ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT). Aufgrund der unterschiedlichen Anwendungen, denen die Produkte dienen, wurden drei operative Segmente gebildet:
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 184,7 | 167,5 | 235,1 |
| EBIT (berichtet) | –26,7 | –28,5 | 3,9 |
| EBIT-Marge (berichtet) | –14,5% | –17,0% | 1,7% |
| Einmaleffekte | –22,2 | 27,8 | 0,0 |
| EBIT (vor Einmaleffek ten) |
–4,5 | –0,8 | 3,9 |
| EBIT-Marge (vor Einmal effekten) |
–2,5% | –0,4% | 1,7% |
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 226,9 | 226,4 | 274,6 |
| EBIT (berichtet) | –24,7 | –5,2 | 1,0 |
| EBIT-Marge (berichtet) | –10,9 % | –2,3% | 0,4% |
| Einmaleffekte | –13,5 | 0,7 | 0,0 |
| EBIT (vor Einmaleffekten) | –11,2 | –4,5 | 1,0 |
| EBIT-Marge (vor Einmal effekten) |
–4,9% | –2,0% | 0,4% |
5.3. Segment Cabin Interiors
Der Umsatz im Segment Aerostructures betrug im Geschäftsjahr 2022 235,1 Mio. EUR (2021: 167,5 Mio. EUR). Bei der Umsatzverteilung auf Konzernsicht, ist das Segment nach Interior die zweitgrößte Sparte mit 38,7 Prozent am Gesamtumsatz. Nach der Airbus A320-Familie profitiert FACC auch am Ratenhochlauf der Airbus A220 Plattform. Ebenfalls gestiegen sind die Auslieferungen für Business-Jet-Produkte.
Im Segment Aerostructures betrug das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2022 3,9 Mio. EUR (2021: –28,5 Mio. EUR).
| 2020 in Mio. EUR |
2021 in Mio. EUR |
2022 in Mio. EUR |
|
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 115,3 | 103,7 | 97,3 |
| EBIT (berichtet) | –22,9 | 8,7 | 0,5 |
| EBIT-Marge (berichtet) | –19,9% | 8,4% | 0,5% |
| Einmaleffekte | –11,9 | 0,9 | 0,0 |
| EBIT (vor Einmaleffek ten) |
–11,0 | 9,6 | 0,5 |
| EBIT-Marge (vor Einmal effekten) |
–9,6% | 9,3% | 0,5% |
Der Umsatz des Segments Engines & Nacelles erreichte im Geschäftsjahr 2022 einen Wert von 97,3 Mio. EUR (2021: 103,7 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse in diesem Segment waren besonders durch die geringen Bauraten für das Programm Boeing 787 beeinträchtigt. Einen positiven Beitrag zum Ergebnis konnten die Engines-Produkte für den Business-Jet-Bereich.
Im Segment Engines & Nacelles betrug das berichtete Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Geschäftsjahr 2022 0,5 Mio. EUR (2021: 8,7 Mio. EUR).
Der Umsatz im Segment Cabin Interiors betrug im Geschäftsjahr 2022 274,6 Mio. EUR (2021: 226,4 Mio. EUR). Neben der Airbus A320-Familie generierten hier vor allem Projekte für die Business-Jet-Plattformen ein Umsatzwachstum. Ebenfalls positiv entwickeln sich die zwei Programme unseres chinesischen Kunden COMAC. Im Herbst erhielt das Mittelstreckenflugzeug C919 von der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde die Typenzulassung. Einhergehend mit diesem wichtigen Programm-Meilenstein kann die Auslieferung der COMAC C919 an Airline Kunden beginnen. FACC rechnet ab dem Jahr 2023 mit einem stetig ansteigenden Kundenbedarf für FACC Aerostructures und Kabinenkomponenten.
Das berichtete Ergebnis des Segments Cabin Interiors vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Geschäftsjahr 2022 1,0 Mio. EUR (2021: –5,2 Mio. EUR).
Der FACC-Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit Risiken ausgesetzt, die unvermeidbarer Teil seiner unternehmerischen Tätigkeiten sind. FACC setzt hier auf frühzeitige Identifikation, Bewertung und aktive Steuerung von Risiken, die sich aus dem Umfeld des Unternehmens ergeben. Die Umsetzung der Risikostrategie und die Abwicklung von Sicherungsmaßnahmen erfolgen zentral für den gesamten Konzern.
Die unmittelbare Verantwortung für die Einzelrisiken liegt bei dem jeweiligen Risk Owner. Der Vice President Controlling/Investor Relations/Enterprise Risk Management verantwortet das Risikomanagementsystem, die Aggregation der Unternehmensrisiken als auch das interne Kontrollsystem und berichtet direkt dem Vorstand, bei dem die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement, als auch dem internen Kontrollsystem liegt. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses werden sowohl die eingetretenen als auch mögliche zukünftige Risiken kontinuierlich durch die operativen Einheiten überwacht, bewertet und zweimal jährlich im Zuge von Management Reviews an den Vorstand berichtet. In jedem Quartal erfolgt zusätzlich ein ausführliches Review der Top-15-Risiken, die den Konzern betreffen könnten. Außergewöhnliche Ereignisse werden umgehend an den Vice President Controlling/Investor Relations/Enterprise Risk Management berichtet. Dieser entscheidet, ob eine sofortige Meldung an den Vorstand erforderlich ist. Der Vorstand wiederum informiert den Aufsichtsrat in dessen Sitzungen.
Dadurch ist sichergestellt, dass der Regelprozess eingehalten und wesentliche Risiken frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Gegensteuerung bzw. Eingrenzung der Risiken getroffen werden können. Nach Einschätzung des Vorstands intensiviert sich zwar die Risikolandschaft im Luftfahrtsektor, die heute erkennbaren möglichen Risiken sind dennoch beherrschbar und stellen keine existenzielle Gefahr für das Unternehmen dar.
Folgende wesentliche Risikofelder können identifiziert werden:
8 Lagebericht der FACC AG
Ausgehend von Marktbeobachtungen und -analysen wird ein Businessplan mit einer Planungsperiode von fünf Jahren erstellt. Dieser ergänzt die Strategie FACC 2030 um ökonomische Komponenten und wird vom Aufsichtsrat geprüft. Aus diesem jährlich aktualisierten Plan leiten sich die konkreten Ziele für das jeweilige Geschäftsjahr ab.
Kurzfristige Veränderungen des Marktes stellen hier das größte Risiko dar, ebenso ist der Erfolg in der Umsetzung durch äußere Faktoren, die oftmals kaum beeinflusst werden können, immer wieder neu zu hinterfragen und abzuschätzen. Dabei setzt FACC auf einen resilienten Ansatz, um flexibel auf Änderungen und neue Gegebenheiten reagieren zu können.
Das Management von FACC ist dafür verantwortlich, die konsequente Umsetzung zu verfolgen bzw. auf kurzfristige Veränderungen rasch und im Sinn der festgelegten Strategie zu reagieren. Dabei ist sicherzustellen, dass die strategische Ausrichtung ebenso Beachtung findet wie die geplanten Umsatz- und Ergebnisziele.
Der FACC-Konzern ist in einem globalen sowie stark wettbewerbsorientierten Geschäftsfeld tätig. Die Geschäftstätigkeit von FACC ist konjunkturabhängig und sensibel gegenüber der Ertragssituation kommerzieller Fluggesellschaften bzw. deren Bestellungen von Flugzeugen bei den Herstellern. Die Geschäftslage kommerzieller Fluggesellschaften ist wiederum abhängig von der weltwirtschaftlichen Lage und von geopolitischen Rahmenbedingungen.
Das branchenspezifische Risiko des Konzerns liegt in der Änderung von Flugzeugauslieferplänen der Hersteller gegenüber den Endabnehmern. Das Risiko aus der Änderung zukünftiger Flugzeugauslieferungen hat Einfluss auf die zukünftigen Umsätze des Konzerns, da sich die Zuliefermengen der vom Konzern hergestellten Bauteile entsprechend ändern. Das Risiko kann in Form einer Reduktion von Flugzeugauslieferungen eintreten, aber auch in deren zeitlicher Verschiebung in die Zukunft. Dies hat unter anderem zur Folge, dass Entwicklungskosten nicht im kalkulierten Zeitraum verdient werden können.
Diesem Risiko begegnet FACC mit einer Diversifikation innerhalb der Branche – einerseits, indem der Konzern mit den beiden marktbeherrschenden Anbietern von Verkehrsflugzeugen Lieferverträge unterhält, und andererseits, indem er neben Großraum-Passagierflugzeugen auch in der Sparte Business Jets Lieferverträge eingeht. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, plant FACC auch den Eintritt in den Raumfahrt- und Drohnenmarkt. Durch diesen Schritt stärkt FACC ihre Marktposition, um den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Zusätzlich ist FACC geografisch diversifiziert, da sie Lieferverträge mit Kunden im amerikanischen, europäischen sowie asiatischen Markt unterhält. Außerdem tritt FACC als Entwicklungspartner für Verbesserungen an bestehenden Flugzeugtypen auf und legt damit die Basis für zusätzliche Umrüstungsaufträge in bestehenden Flotten.
Der Bereich Procurement (Einkauf) von FACC führt regelmäßig Risk Assessments der Zulieferer durch, um Gefährdungspotenziale und Risiken frühzeitig zu erkennen und damit die Prioritäten für die Planung und Durchführung von Audits festlegen zu können bzw. um den Entscheidungsprozess bei der Vergabe neuer Aufträge zu unterstützen. Bei der Auswahl neuer Lieferanten wird die Abteilung Procurement Quality Assurance (PQA) eingebunden. Sie stellt sicher, dass die erforderlichen Qualifikationen und Zulassungen vorhanden sind. Zu Beginn neuer Projekte und maßgeblicher Änderungen wird durch eine verpflichtende Erstmusterprüfung bei den Lieferanten das Produktrisiko reduziert. Die kontinuierliche qualitätsgerechte und termingetreue Belieferung mit Materialien sowie Halb- und Fertigerzeugnissen wird regelmäßig über SAP bewertet. Diese Bewertung ist ebenfalls Bestandteil des Risk Assessments. Abweichungen – sowohl der Bauteilqualität als auch der Lieferperformance – werden systematisch erfasst, analysiert, bewertet und mit definierten Zielen verglichen. Auffälligkeiten werden im Zuge der Management Reviews an den Vorstand berichtet.
Die Fertigungsstätten und -anlagen des Unternehmens werden kontinuierlich instandgehalten und gewartet, sodass das Risiko von Betriebsstörungen oder längeren Produktionsausfällen gering bleibt. Das Betriebsunterbrechungsrisiko ist außerdem durch eine Betriebsunterbrechungsversicherung mit einer Haftungszeit von 24 Monaten versichert.
Das Projektmanagement von FACC hat die Aufgabe, die vom Management festgelegten Ziele im Rahmen konkreter Projekte umzusetzen. Projekte werden dabei darin unterschieden, ob FACC-Entwicklungsverantwortung trägt oder nicht. Jeder Vertrag wird auf seine Umsetzbarkeit geprüft, die mit dem Projekt verbundenen Risiken werden identifiziert, beurteilt und während der Abarbeitung genauestens beobachtet und analysiert, um – falls erforderlich – notwendige Maßnahmen einleiten und umsetzen zu können. Die bedeutsamsten Risiken bilden dabei äußere Faktoren, die entweder über die Schnittstellen im Unternehmen oder von außen an das Projektteam herangetragen werden können.
Die vom Unternehmen konstruierten und hergestellten Produkte sind für den Einbau in Luftfahrzeuge oder in Triebwerke bestimmt. Fehler oder Funktionsmängel der hergestellten Produkte können mittelbar oder unmittelbar Eigentum, Gesundheit oder Leben Dritter beeinträchtigen. Ihre dauerhafte Sicherheit hat damit höchste Priorität. FACC ist nicht in der Lage, ihre Haftung gegenüber Kunden, Konsumenten oder Dritten in Absatzverträgen zu reduzieren oder auszuschließen. Jedes Produkt, das im Unternehmen entwickelt und/oder hergestellt wird und das Unternehmen verlassen soll, durchläuft daher qualifizierte Kontrollen hinsichtlich seiner Funktion und Qualität.
Bei Projekten, in denen FACC-Entwicklungsverantwortung trägt, besteht aufgrund der Möglichkeit von Konstruktionsfehlern ein höheres Risiko, das jedoch durch systematische Qualitätsmanagementmethoden minimiert wird. Regelmäßige Kontrollschritte in allen Stadien der Entwicklung und gezielte Fehlermöglichkeits- und Einflussanalysen helfen hier, Risiken frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. FACC betreibt zudem ein Archivierungssystem für vertraglich festgelegte und auch individuell weitergehende Qualitätsaufzeichnungen (Quality Records). Damit wird nachgewiesen, dass Leistungen und Produkte entsprechend den definierten und vom Kunden bzw. von der/den Luftfahrtbehörde/n freigegebenen Vorgaben ausgeführt wurden.
Obwohl das Produkthaftungsrisiko angemessen versichert ist, kann es im Fall von Qualitätsproblemen zu negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens kommen.
Das operative Geschäft von FACC birgt neben Finanzierungsrisiken auch Zins- und Währungsrisiken. Das Risikomanagement des Konzerns konzentriert sich auch auf die Unvorhersehbarkeiten auf den Finanzmärkten und zielt darauf ab, negative Auswirkungen auf die Finanzen des Konzerns zu vermeiden. Der Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um sich gegen bestimmte Risiken abzusichern. FACC verwendet derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung von Grundgeschäften, Spekulationsgeschäfte sind strikt untersagt. Die Abteilung Accounting & Treasury des Konzerns identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns.
Der FACC-Konzern führt fast alle Verkäufe in USD durch, während ein wesentlicher Teil seiner Kosten in anderen Währungen, insbesondere EUR, anfällt. Um sich gegen nachteilige Veränderungen im EUR-USD-Wechselkurs zu schützen, nutzt FACC Devisentermingeschäfte. Der Abschluss solcher Geschäfte folgt dabei geeigneten Sicherungsstrategien mit dem Ziel der Steuerung und Reduktion des Einflusses von Wechselkursschwankungen. Die Sicherungsstrategien werden im Rahmen einer unternehmensinternen Richtlinie verabschiedet und regelmäßig auf Gültigkeit geprüft, vom Vorstand genehmigt und regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet.
Das Risikomanagement von Accounting & Treasury ist auf die Absicherung von erwarteten Netto-Cashflows in USD (Umsatzerlöse abzüglich Einkäufe von Rohmaterialien) für die nächsten zwölf Monate (auf einer rollierenden Monatsbasis) ausgerichtet. Die Hedge Ratio, die den Prozentsatz der Absicherung angibt, soll im Durchschnitt 80 Prozent betragen. Bei attraktiven Marktniveaus können die Absicherungszeiträume auf bis zu 36 Monate ausgedehnt werden. FACC führt Sensitivitätsanalysen durch, um die Auswirkungen von hypothetischen Wechselkursschwankungen auf die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie das Eigenkapital zu ermitteln. Gemäß IFRS 7 resultieren Währungsrisiken aus Finanzinstrumenten, die monetärer Art und nicht in der funktionalen Währung des berichtenden Unternehmens denominiert sind. Folglich dienen Forderungen, Verbindlichkeiten, Zahlungsmittel sowie Fremdwährungsderivate als Basis für die Berechnung der Sensitivität der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung. Die Sensitivität des Eigenkapitals bildet zusätzlich Bewertungseffekte der im sonstigen Ergebnis erfassten Cashflow Hedges für Fremdwährungsrisiken ab. Translationsdifferenzen aus der Umrechnung von Abschlüssen, die in einer anderen Währung als der Konzernwährung erstellt wurden, wurden in der Berechnung nicht berücksichtigt. Eine Veränderung des Wechselkurses EUR-USD von +5 Prozent hätte im Geschäftsjahr 2022 zu einer Veränderung des Eigenkapitals um 9,566 Mio. EUR (2021: 6,924 Mio. EUR) geführt. Eine Veränderung des Wechselkurses EUR-USD von –5 Prozent hätte im Geschäftsjahr 2022 zu einer Veränderung des Eigenkapitals um –10,572 Mio. EUR (2021: –7,653 Mio. EUR) geführt.
Das Zinsänderungsrisiko ergibt sich aus der durchschnittlichen Laufzeit der Finanzierungen sowie der Art der Verzinsung. Das Risiko liegt dabei bei fixer Verzinsung in sinkenden Zinssätzen und bei variabler Verzinsung in steigenden Zinssätzen. Eine Erhöhung des Zinsniveaus um 50 Basispunkte hätte im Geschäftsjahr 2022 eine Verringerung des Ergebnisses nach Steuern sowie des Eigenkapitals um 0,837 Mio. EUR (2021: 0,616 Mio. EUR) zur Folge gehabt. Eine Senkung des Zinsniveaus um 50 Basispunkte hätte eine Erhöhung des Ergebnisses nach Steuern sowie des Eigenkapitals von 0,532 Mio. EUR (2021: 0,621 Mio. EUR) ergeben. Die Berechnung erfolgte auf Basis der variablen verzinslichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Im Lauf des Geschäftsjahres gingen alle FACC-Kernbanken im Euroraum dazu über, Negativzinsen für Guthaben über definierten Schwellenwerten zu verrechnen. Die dafür verrechneten Zinskosten betrugen 0,010 Mio. EUR (2021: 0,023 Mio. EUR) und sind im Finanzergebnis erfasst.
FACC ist im Rahmen ihrer Geschäftsprozesse auch IT- und Systemrisiken ausgesetzt, die im äußersten Fall auch zur Beeinträchtigung von administrativen und produktionstechnischen Anlagen führen können. Risikofaktoren, die in diesen Bereich fallen, sind zum Beispiel klassische Computerkriminalitätsrisiken (Cyber-Crime-Attacken wie Hacking, Phishing, Ransomware etc.), aber auch klassische Betrugsszenarien (Social Engineering) sowie das Risiko von unberechtigtem physischem Eindringen von Personen in sensible Produktions- oder Unternehmensbereiche. FACC hat für IT-behaftete Bereiche entsprechende systemische Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Im Rahmen der Betrugsprävention setzt FACC auf wiederkehrende Schulungen ihrer Mitarbeiter*innen in sensiblen Bereichen sowie Informationskampagnen im Unternehmen. Die physische Werkssicherheit wird unter anderem durch Zutrittskontrollen sichergestellt.
Risiken aus dem Bereich der Informationssicherheit nehmen stetig zu. Cyber-Bedrohungen entwickeln sich fortwährend weiter. So sieht sich auch FACC diesem Risiko, begründet in der zunehmenden Angriffsfläche durch fortschreitende Digitalisierung und weiter ansteigender Ausübung der Arbeitstätigkeiten zu Hause, ausgesetzt. Zwischenfälle, die zu Verlust, Korrumpierung oder Verschlüsselung kritischer bzw. sensibler Daten führen, können zu Imageschäden und finanziellen Verlusten führen. Diesem Risiko wirkt FACC einerseits mit Aufklärungsarbeit und regelmäßigen Schulungen, anderseits mit systemischen Maßnahmen entgegen.
10 Lagebericht der FACC AG
Maßgeblicher Erfolgsfaktor für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit von FACC ist das geistige Eigentum aus Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Deshalb ist es eine zentrale Aufgabe, dieses Wissen gegen Missbrauch und Entwendung zu schützen. Dafür nutzt FACC unter anderem Geheimhaltungsvereinbarungen und Patente. Dies schließt jedoch den Missbrauch oder mögliche negative Folgen aus Patentrechtsanfechtungen nicht gänzlich aus.
FACC operiert in einem hoch technologischen, stetig wachsenden Umfeld, das von einer sehr umfangreichen Patentlandschaft geprägt ist. Um unbeabsichtigte Patentrechtsverletzungen bestmöglich zu vermeiden, betreibt FACC weitreichende Patentrecherche. Ein Restrisiko bleibt dabei aber stets bestehen.
FACC ist unregelmäßig in verschiedene Zivilgerichtsverfahren involviert. Für einige dieser Verfahren werden, in Anlehnung an die Einschätzung der beteiligten Rechtsberater, Rückstellungen gebildet, um mögliche Verbindlichkeiten abzudecken.
Sofern bei bestimmten Verfahren ein negativer Ausgang sehr unwahrscheinlich ist oder der Ausgang aus heutiger Perspektive nicht beziffert werden kann, werden keine Rückstellungen gebildet. Negative Entwicklungen von Gerichtsverfahren können u. U. negative Folgen für die Reputation von FACC haben.
Die Covid-19-Pandemie führte in der gesamten Luftfahrzeugindustrie zu massiven Umsatz- und Ergebnisrückgängen. FACC setzte vor diesem Hintergrund umfangreiche Anpassungsmaßnahmen (z. B. Effizienzsteigerungsprogramme, Anpassung der Mitarbeiterzahlen, vertikale Integration von Bauteilen/Bauteilgruppen, Beantragung von staatlichen Unterstützungsprogrammen, Fixkostenreduktion). Aufgrund der globalen Auswirkungen der Pandemie auf nahezu alle Bereiche der zivilen Luftfahrt und der damit einhergehenden Liquiditäts- und Ergebniseffekte bei FACC wurde die Risikotragfähigkeit des Konzerns trotz der angeführten Anpassungsmaßnahmen unmittelbar reduziert. Der Risikomanagementprozess von FACC berücksichtigt die sich aus den Folgen der Covid-19-Pandemie ergebenden Risiken wie folgt:
Ein signifikanter Anstieg der Unternehmensinsolvenzen nach Ende der unmittelbaren Staatshilfen blieb aus, dennoch ist die Finanzsituation in der Supply Chain angespannt und kann zu etwaigen Ausfällen führen. FACC steuert mit der COMPETE-Initiative entgegen und stärkt ihre Schlüsselpartner entlang der Lieferkette.
Absatzseitig zeichnen sich ebenfalls Unsicherheiten begründet in den Folgen der Covid-19-Pandemie ab. Differenzen in den geplanten Absatzzahlen können zu negativen Abweichungen in der geplanten Umsatz- und Ergebnisentwicklung führen. Ein daraus resultierender Cashflow- oder Ergebnisrückgang erhöht das Risiko, die mit den Kernbanken von FACC vereinbarte Anpassungsregelung des Financial Covenant (Nettoverschuldung/EBITDA) im Konsortialkreditvertrag zu verletzen, woraus ein theoretisches Kündigungsrecht der Konsortialbanken entstehen würde.
Diese spezifischen Risiken werden im Rahmen des Risikomanagementprozesses beobachtet, evaluiert und durch geeignete Gegenmaßnahmen (z. B. Intensivierung der Risk Assessments im Lieferanten- und Kundenbereich, erhöhte Personalmarketingaktivitäten, striktes Kosten- und Investitionscontrolling, strenge Forderungseintreibung) reduziert.
FACC investiert laufend in Forschung und Entwicklung, um die Geschäftsbeziehungen zu ihren Kunden zu stärken und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Der Fokus liegt dabei auf proprietärer Eigenentwicklung, um das generierte Wissen für alle derzeitigen und zukünftigen Kunden des Unternehmens einsetzen zu können. Des Weiteren werden strategische Kooperationen mit Kunden und Forschungseinrichtungen zur Optimierung von Produkten eingegangen.
Im Geschäftsjahr 2022 wendete FACC 43,5 Mio. EUR bzw. knapp 7 Prozent ihres Umsatzes für unternehmens- und kundenbezogene Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf.
Aktives und rasches Agieren im Bereich Forschung und Innovation sieht FACC grundsätzlich als Garanten für zukünftigen Unternehmenserfolg und betrachtet dies daher auch künftig als Hauptansatz, um sich im Markt vom Mitbewerb zu unterscheiden. FACC beschäftigt sich intensiv mit der effizienten Fertigung von Faserverbundkomponenten sowie deren Einfluss auf die CO2-Bilanz, um die Erreichung der geforderten Klimaziele zu unterstützen. Die Auseinandersetzung mit neuen Fertigungstechnologien, die eine hochratenfähige und klimafreundliche Produktion von Leichtbaukomponenten erlauben, ist Kernaufgabe der Forschungs- und Innovationsabteilung von FACC.
Generell arbeitet FACC laufend an neuen Produktlösungen und Fertigungstechnologien. Aktuell legt das Unternehmen seine Forschungsschwerpunkte auf folgende wesentliche Themen:
2022 wurden 9 Patente zur Anmeldung gebracht und für 26 Patente haben wir eine Patenterteilung erhalten. Per Ende Dezember 2022 hält die FACC somit 466 aufrechte Patente. FACC kam 2022 in die Finalrunde des Christal-Cabin Award und wurde darüber hinaus mit dem Airbus Award "Best Quality Mindset Supplier" und dem "Diamond Award" von Bombardier ausgezeichnet und konnte zudem den Status "Class Leading Supplier" sowohl bei Collins als auch bei Rolls-Royce festigen. Darüber hinaus wurde FACC 2022 mit dem Forschungspreis der Christian Doppler Forschungsgesellschaft ausgezeichnet.
Urban Air Mobility (UAM) bietet die Möglichkeit einer branchenimmanenten Produktdiversifikation. Die Anwendung von Luftfahrt-Know-how und der entsprechenden Produktionsstandards auch in diesem Wachstumsmarkt sieht FACC als Chance und als Auftrag. Im Geschäftsjahr 2022 wurden mit drei namhaften UAM-Kunden großvolumige Entwicklungstätigkeiten umgesetzt, die sich auch im Jahr 2023 fortsetzen werden. Es wird erwartet, dass technologische Errungenschaften aus den UAM-Projekten auch zu innovativen Impulsen für das Primärgeschäft der FACC, die Luftfahrt, führen werden.
Im Marktbereich Raumfahrt hat FACC 2022 das Ariane-Kick-Stage-Projekt weiter vorangetrieben und ist mit einer Reihe von privaten Raumfahrtanbietern in Gesprächen über potenzielle Projekte.
FACC hat den bereits in den Vorjahren eingeschlagenen Entwicklungsweg für faserverstärkte thermoplastische Bauteile 2022 fortgesetzt. Thermoplastische Bauteile gelten als vielversprechende Technologien um eine wirtschaftliche Kombination aus Hochratenfähigkeit, Leichtgewicht und Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Mitte des Jahres 2022 wurde ein weiteres Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit einem FACC-Kunden gestartet. Mit diesem Projekt vervollständigen wir die Strategie, alle heute bestehenden Komponenten im Bereich der Flügelsteuerflächen durch technologisch neue Produkte zu ersetzen. Mit diesem Forschungsprojekt ermöglichen wir eine direkte Benchmark zwischen derzeit angewendeten und möglichen neuen Technologien. Bewertet werden hierbei die Performance, die Herstell- und Produktwartungskosten bis hin zu einem direkten Vergleich von LCA-(Life-Cycle Assessment)-Analysen.
Kreislaufwirtschaft und die Erreichung der EU-Klimaziele sind Herausforderungen, die durch intelligente Wahl der Materialien und Fertigungsprozesse unterstützt werden können. FACC beschäftigt sich hier mit Materialsystemen auf Basis nachwachsender Rohstoffe sowie mit schnellaushärtenden Materialsystemen, um Prozesszeiten und Energieverbrauch im Fertigungsprozess reduzieren zu können. Um die angestrebte CO2-Reduktion bewerten zu können, ist FACC Teil des Airbus LCA Supplier Council und beschäftigt sich des Weiteren mit der Erfassung von Daten für das anschließende Life-Cycle Assessment.
Die Umsetzung von Bauteilen mit dem niedrigst möglichen Gewicht gilt für FACC als Schlüsseltechnologie für das Geschäft. Niedriges Gewicht bedeutet weniger Energieeinsatz, um das Produkt zu bewegen, was sich direkt in großem Maßstab auf die Betriebsemissionen auswirkt. Weniger Gewicht ist außerdem für den eVTOL- und Space-Markt alternativlos um als Produkt überhaupt zu funktionieren.
Die Forschungs- und Innovationsanstrengungen gehen diesbezüglich daher intensiv in die Auseinandersetzung, wie die Lösungen von FACC noch leichter konzipiert werden können, ohne dafür die Wettbewerbs- und die Ratenfähigkeit zu schmälern.
Zum Stichtag am 31. Dezember 2022 betrug der Mitarbeiterstand des FACC-Konzerns 2.919 Vollzeitäquivalente (FTE; Vorjahr: 2.538 FTE).
In Österreich waren zum 31. Dezember 2022 2.443 FTE beschäftigt. Dies entspricht rund 83,7Prozent der gesamten Belegschaft des Konzerns.
| Arbeiter*innen | Angestellte | Gesamt | |
|---|---|---|---|
| Central Services | 243 | 413 | 655 |
| Aerostructures | 576 | 164 | 739 |
| Engines & Nacelles | 179 | 103 | 282 |
| Cabin Interiors | 523 | 154 | 677 |
| Tochtergesellschaften | 253 | 271 | 524 |
| FACC AG | 0 | 42 | 42 |
| Summe | 1 773 | 1 146 | 2 919 |
Die Internationalität von FACC spiegelt sich auch in ihrer Mitarbeiterstruktur wider. An den österreichischen Standorten sind Staatsangehörige aus 45 Nationen aller Kontinente beschäftigt. 52 Prozent der Belegschaft besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 15 Prozent kommen aus Deutschland. Der Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft befindet sich mit 33 Prozent für ein Technologieunternehmen weiterhin auf hohem Niveau und konnte sich zum Vorjahr um 6 Prozent weiter steigern. Besonders erfreulich ist auch der Frauenanteil von 49 Prozent in der Lehrlingsausbildung von FACC.
Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine motivierte und einsatzkräftige Belegschaft in herausfordernden Zeiten ist. FACC hat dies schon früh erkannt und bietet daher mit der Aktion "G´sund und Zufrieden" seit Jahren eine Fülle von Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung von Gesundheit, Motivation und Zufriedenheit für ihre Mitarbeiter*innen an. Ein internes Gesundheitsprogramm mit vielfältigen Aktivitäten zur Gesundheitsförderung im physischen als auch psychisch-mentalen Bereich werden angeboten. In der Betriebskantine wird die Belegschaft täglich mit frisch gekochten Gerichten zu vergünstigten Preisen versorgt. Der Essenszuschuss beträgt 50 Prozent, sodass ein Mittagessen, je nach Menüwahl zwischen EUR 2,90 – 3,25 geboten wird.
Darüber hinaus nutzt eine Vielzahl von Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, sich im Unternehmen gegen FSME und Grippe impfen zu lassen. Die Ausgabe von isotonischen Getränken in der Produktion während der Sommermonate sowie eine Blutspendeaktion im Herbst 2022 waren weitere Beiträge, die FACC für die Gesundheit ihrer Belegschaft sowie die Wahrung von sozialer Verantwortung für die Region geleistet hat. Für das Projekt "G´sund & zufrieden", unter dem diese und andere Maßnahmen laufen, wurde FACC schon 2017 von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse das Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) verliehen, das nach einer Rezertifizierung im Jahr 2019 nun bis 2022 gilt. Das BGF-Gütesiegel gilt in Österreich als sichtbares Zeichen und als anerkannter Standard qualitätsvoller betrieblicher Gesundheitsförderung.
12 Lagebericht der FACC AG
Im Frühjahr 2022 wurde die Aktion "Jobrad" ausgerollt. FACC will mit der Aktion "Jobrad" mehr nachhaltige Bewegung in den Berufsalltag bringen. Seit Juni 2022 bietet die FACC ihrer Belegschaft an, ein Fahrrad oder E-Bike zu leasen. Die Mitarbeiter*innen können dazu beim Fahrradhändler ein Rad ihrer Wahl aussuchen und zwischen mehreren Leasing- und Versicherungsvarianten wählen. Der Vorteil liegt darin, dass die Leasingrate bei Abzug durch FACC im Rahmen der Personalverrechnung steuermindernd abgerechnet wird.
Immer wichtiger werden auch die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle. Auch hier hat FACC sehr früh erkannt, dass hochflexible Modelle attraktiv für die Belegschaft und potenzielle neue Crew-Mitglieder sind. Deshalb bietet FACC neben einer sehr flexiblen Gleitzeitregelung für Angestellte neben der Möglichkeit zur Einarbeitung von Fenstertagen zudem bis zu zehn Gleittage oder sogar bis zu 15 Gleit-Freitage an. Zudem gilt bei FACC eine besonders flexible Homeoffice-Regelung: Arbeiten zuhause liegt allein in der Absprache zwischen Mitarbeiter*in und Führungskraft und unterliegt sonst keiner Limitation. Im Geschäftsjahr 2022 verbrachten FACC-Mitarbeiter*innen 29.119 Tage im Homeoffice. Darüber hinaus ermöglicht FACC eine Vielzahl an Teilzeitarbeitsmodellen, die besonders von Personen mit Kinderbetreuungsaufgaben oder zur beruflichen Weiterentwicklung genutzt werden.
In punkto Flexibilität möchte die FACC gerade auch den berufstätigen Mitarbeiter*innen den Spagat zwischen Job und Familie erleichtern. Es gibt sowohl unterjährig als auch während der Sommerferien gestützte Kinderbetreuungsplätze in den FACC Kids Clubs. Neben St. Martin besteht auch ein Kids Club in Ried, um noch mehr gute Betreuungsplätze für die Kinder von Mitarbeiter*innen bereithalten zu können.
Konstante Investitionen in die Ausbildung der gesamten Belegschaft sind ein wesentlicher Faktor für den Unternehmenserfolg von FACC. Nach dem Motto "Lebenslanges Lernen" bietet sie zu diesem Zweck umfassende berufsbegleitende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Drehscheibe dafür ist die FACC Academy, die im Geschäftsjahr 2022 in Summe 363 interne Trainings organisierte, an denen insgesamt 3.328 Beschäftigte teilnahmen. Darüber hinaus fanden 28 externe Trainings statt, in denen 204 Mitarbeiter*innen geschult wurden.
Um mit den zeitlichen Ressourcen ihrer Belegschaft verantwortungsvoll umzugehen, bietet FACC ausgewählte Schulungen schon seit Längerem via E-Learning an. E-Learning-Inhalte werden auch durch interne Entwickler erstellt, um das Spektrum gezielt auf die Belegschaft und das Unternehmen zuzuschneiden. Neben E-Learning in den Bereichen "SAP Basic", "SAP Advanced" und "System Management" stehen auch webbasierte Trainings unter anderem zu den Themen "Export Control Advanced", "Bekannter Versender", "Counterfeit & Suspected Unapproved Parts", "Bauabweichung", "Materialfluss" oder "Foreign Object Damage" (FOD; Schäden, die durch Fremdkörper und Substanzen am Flugzeug oder am Bauteil entstehen können), "Emergency Preparedness & Response", "Waste Separation and Wrong Objections", "Brandschutz – Fire Protection", "General Documentation", "Safety Briefing General CoLT", "Interner Auditor" sowie "Health & Safety for White-Collar" zur Verfügung. Die Lerneinheiten können direkt am Arbeitsplatz über das SAP-System von FACC absolviert werden.
Damit sichergestellt ist, dass die Belegschaft sämtliche Anforderungen für ihren Job erfüllt, hat FACC darüber hinaus ihre Trainingsmatrix sowohl für die österreichischen als auch für die internationalen Standorte komplett überarbeitet. Der sogenannte "LSO-Lerner" in SAP bietet jeder Führungskraft und jedem Crew-Mitglied zu jedem Zeitpunkt einen Überblick, welche Qualifikationen für die Ausübung der jeweiligen Tätigkeit bereits vorliegen oder noch erworben werden müssen. Interne Trainings können direkt gebucht, zusätzlicher Schulungsbedarf kann jederzeit bei der FACC Academy gemeldet werden. Die laufende Erweiterung des Trainingsangebots umfasst unter anderem neue spezifische Ausbildungen für Vorgesetzte im Arbeiterbereich, Führungskräfte oder im Projektmanagement tätige Angestellte.
Für die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter*innen ebenso wie für den Erfolg des Unternehmens ist es wichtig, dass Know-how und Talente der Crew möglichst gut eingebracht und angewendet werden können. Die unterschiedlichen Qualifikationen und Stärken der Mitarbeiter*innen werden in drei Entwicklungswegen gebündelt:
Hier kommt es vor allem auf die Führungsqualitäten, das proaktive strategische Denken, die Breite des Handlungsspielraums und den Impact auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg an.
Ein hohes Maß an Expertise, Fachwissen, Erfahrung, Eigenständigkeit und Verantwortung im jeweiligen Fachgebiet zeichnet Mitarbeiter*innen in diesem Bereich aus.
Die Bedeutung und Größe des Projekts sowie die Rolle, die man im Projekt einnimmt, stehen hier genauso im Vordergrund wie Organisationstalent und Flexibilität.
Die Umsetzung der Entwicklungspfade und die entsprechende Zuordnung der Angestellten in die jeweiligen Stufen wurde Mitte 2022 gestartet und bis Jahresende zu ca. 70 Prozent umgesetzt, der Rest erfolgt in der ersten Jahreshälfte 2023.
Im Bereich Employer Branding lag der Schwerpunkt im letzten Jahr auf dem weiteren Ausbau der Arbeitgeber-Marke. Neue Projekte im Bereich Urban Air Mobility und Space erforderten und erfordern neue Talente, die FACC mit vielfältigen kurz- und langfristigen Maßnahmen gewinnen will.
Active Sourcing, die aktive Ansprache von Kandidat*innen auf unterschiedlichsten Plattformen, sowie die Umsetzung von Social-Media-Kampagnen wurden erfolgreich forciert. Der Fokus lag hier auf der Ansprache von Arbeitskräften im Produktionsbereich.
Mit der "FACC Future Crew" setzt FACC langfristig auf Nachwuchs. Um in diesem umkämpften Markt zu bestehen, wurden neue Anreize, so etwa sieben Urlaubswochen für Lehrlinge, Gratismittagessen u. v. m., ins Leben gerufen.
Das neue Bachelorprogramm ermöglicht es, in einer Kombination von Masterstudium mit sehr flexiblen Arbeitszeiten Praxiserfahrung in der Luft- und Raumfahrt zu erlangen und eine enge Verbindung mit FACC aufzubauen.
Die lokale Präsenz von FACC wurde durch ein Open House im Mai mit rund 500 Besucher*innen aufs Neue gefestigt. Rundgänge durch die Produktion, das Kennenlernen von Jobs und die Vorstellung der neuen Projekte waren die Highlights aus Sicht des Employer Brandings.
Die kommende Smart-Mobility-Initiative, in deren Rahmen FACC Mitarbeiter*innen eine E-Flotte zur Verfügung stellt, wurde auf der Weihnachtsfeier sehr gut aufgenommen.
Als internationales Unternehmen mit einer Belegschaft aus 45 Ländern legt FACC besonderen Wert auf gelebte Interkulturalität. Um die gute Zusammenarbeit zu gewährleisten, absolviert ein großer Teil von ihnen Sprachtrainings sowie Trainings rund um das Thema Interkulturalität.
Traditionelle firmenweite Veranstaltungen wie die Jubilarfeier oder die Weihnachtsfeier konnten nach zwei Jahren endlich wieder stattfinden. Im Juli fand zudem noch ein FACC-Sommerfest statt. Hier feierte FACC mit ihren Mitarbeiter*innen sowie deren Familien und Freunden.
Unternehmensweite Formate wie der vierteljährliche "Flight Club" wurden ab dem Sommer wieder vor Ort abgehalten. Die zahlreichen Kooperationen mit Behörden, Stiftungen, Schulen oder forschungsnahen Institutionen wurden fortgeführt, sodass FACC rasch die richtigen Personen und das richtige Know-how mit an Bord holen kann.
Hohen Stellenwert genießt bei FACC auch die Lehrlingsausbildung. So standen mit Ende des Geschäftsjahres 2022 in Summe 33 Lehrlinge in sechs verschiedenen Berufsbildern bei FACC in Ausbildung. Als sichtbares Zeichen für die Qualität seiner Lehrlingsausbildung
hat das Unternehmen vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft das Gütesiegel "Staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb" erhalten.
Jungen engagierten Aspirant*innen bietet FACC hoch spezialisierte Ausbildungen in Konstruktion, Metall- und Zerspanungstechnik, Kunststofftechnik, Prozesstechnik, IT-Systemtechnik und IT-Applikationsentwicklung. Schon während ihrer Ausbildungszeit stehen den Lehrlingen im Unternehmen die neuesten Technologien und Anlagen zur Verfügung. Damit erhalten sie bei FACC die Möglichkeit, sich mit Innovationsgeist und Engagement zu Expert*innen der Zukunft zu entwickeln.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde im Studienzweig "Leichtbau- und Composite-Werkstoffe" an der FH Wels erstmals ein FACC-Stipendium im Gesamtwert von rund 100.000 EUR vergeben. 2022 wurden wieder vier neue Studierende für diesen Studiengang gewonnen. Die Studierenden werden mit monatlichen finanziellen Zuwendungen unterstützt. Darüber hinaus übernimmt FACC die Studiengebühren, bietet Praktika in ihren eigenen Werken, die Betreuung durch kompetente Mitarbeiter*innen von FACC sowie die Teilnahme an Trainings und zahlreiche weitere Benefits an.
Das Nachhaltigkeitsmanagement des FACC-Konzerns ist fest in der Unternehmensstrategie verankert und berichtet direkt an den Vorstand. Ziel des Nachhaltigkeitsmanagements ist es, in allen Geschäftsprozessen die Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft zu berücksichtigen und die ökonomischen mit den ökologisch-sozialen Wertvorstellungen des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dabei arbeiten Nachhaltigkeitsmanagement und operative Einheiten eng zusammen.
Der Nachhaltigkeitsbericht des FACC-Konzerns wird nach den GRI-Standards (Global Reporting Initiative Standards) und nach den Anforderungen des österreichischen NaDiVeG (Nachhaltigkeitsund Diversitätsverbesserungsgesetz) erstellt und erscheint gemäß § 267a UGB als gesonderter nichtfinanzieller Bericht.
Die FACC AG betreibt keine Zweigniederlassungen.
14 Lagebericht der FACC AG
Gemäß § 243a Abs. 2 UGB ist FACC verpflichtet, die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu beschreiben. Der Vorstand der FACC AG hat gemäß § 82 AktG dafür zu sorgen, dass ein Rechnungswesen und ein internes Kontrollsystem geführt werden, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Somit liegt es in der Verantwortung des Vorstands, ein angemessenes internes Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess einzurichten.
Die wesentlichen Merkmale des Risikomanagements und des internen Kontrollsystems sind im Risikomanagementhandbuch sowie im Finanzhandbuch von FACC festgehalten. Dabei wurden unter anderem wesentliche Finanz- und Controlling-Prozesse sowie deren entsprechende Risiken beschrieben und identifiziert.
Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem ist so konzipiert, dass eine zeitnahe, einheitliche und korrekte Erfassung aller Geschäftsprozesse und Transaktionen gewährleistet ist und somit jederzeit fundierte Aussagen über die aktuelle Geschäftslage des Unternehmens getroffen werden können.
Zu den Maßnahmen und Regeln zählen unter anderem Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip, Unterschriftenordnung, ausschließlich kollektive und auf wenige Personen eingeschränkte Zeichnungsermächtigungen für Zahlungen sowie systemunterstützte Prüfungen durch die verwendete EDV-Software SAP.
Bei FACC wird diese Software seit mehr als zehn Jahren in fast allen Unternehmensbereichen eingesetzt. Die Ordnungsmäßigkeit der SAP-Systeme wurde in allen betroffenen Geschäftsprozessen umgesetzt.
Im Rahmen des monatlichen Reportings an den Vorstand und die zweite Berichtsebene werden insbesondere Soll-Ist-Vergleiche berichtet. Der Aufsichtsrat der FACC AG wird in seinen vierteljährlich stattfindenden Sitzungen über die aktuelle Geschäftsentwicklung und die Prognose für den weiteren Geschäftsverlauf des Konzerns unterrichtet. In den Sitzungen des Prüfungsausschusses des Aufsichtsrats wurden unter anderem auch Themen wie das interne Kontrollsystem und das Risikomanagement sowie Maßnahmen zur Minderung der internen Kontrollrisiken behandelt.
Im Rahmen des Budgetierungsprozesses werden Budgetkosten je Kostenstelle geplant. Jeder Kostenstellenverantwortliche ist für die Einhaltung der budgetierten Kosten sowie die geplanten Investitionen verantwortlich. Alle Investitionsvorhaben sind vom Vorstand freizugeben. Über das Budget hinausgehende Investitionen unterliegen der Genehmigung des Aufsichtsrats.
Das Grundkapital der FACC AG belief sich zum 31. Dezember 2022 auf 45.790.000 EUR und ist in 45.790.000 auf den Inhaber lautende nennwertlose Stückaktien unterteilt. Sämtliche Aktien sind zum Handel im Segment Prime Market der Wiener Börse zugelassen. Jede Aktie entspricht einer Stimme in der Hauptversammlung.
Zum 31. Dezember 2022 war die AVIC Cabin Systems Co. Limited (vormals FACC International Company Limited) direkt bzw. indirekt mit 55,5 Prozent an FACC beteiligt.
Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 waren keine weiteren Aktionäre bekannt, die eine Beteiligung am Grundkapital von mehr als 10 Prozent hielten.
Der im Streubesitz befindliche Anteil der FACC-Aktien betrug am 31. Dezember 2022 44,5 Prozent oder 20.397.364 Stück.
Es existieren keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten.
Bei FACC besteht kein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, in dessen Rahmen Mitarbeiter*innen das Stimmrecht für ihre Anteile am Unternehmen nicht unmittelbar ausüben.
In der außerordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juli 2019 wurde ein genehmigtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist demnach berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von längstens fünf Jahren ab Eintragung des genehmigten Kapitals im Firmenbuch das Grundkapital um bis zu Nominale 9.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 9.000.000 neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Die Ausgabe der neuen Aktien kann auch unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen.
Die Eintragung des genehmigten Kapitals im Firmenbuch erfolgte mit 29. November 2019.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 9. Juli 2019 wurde ein genehmigtes bedingtes Kapital beschlossen. Der Vorstand ist demnach berechtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats innerhalb von längstens fünf Jahren ab Eintragung des genehmigten bedingten Kapitals im Firmenbuch das Grundkapital um bis zu Nominale 3.000.000,00 EUR durch Ausgabe von bis zu 3.000.000 neuen Aktien gegen Bar- oder Sacheinlage zu erhöhen. Dieses genehmigte bedingte Kapital dient der Einräumung von Aktienoptionen an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens im Rahmen eines Aktienoptionsplans der Gesellschaft. Die Kapitalerhöhung ist zweckgebunden und darf nur so weit durchgeführt werden, als Inhaber von Optionen aus einem Aktienoptionsplan der Gesellschaft diese ausüben.
Solange die AVIC Cabin Systems Co. Limited (vormals FACC International Company Limited) Aktionärin von FACC mit einer Beteiligung von zumindest 25 Prozent des jeweils geltenden Grundkapitals ist, hat diese gemäß Punkt 11 der Satzung von FACC das Recht, bis zu einem Drittel aller Mitglieder des Aufsichtsrats zu ernennen.
Darüber hinaus bestehen keine Satzungsbestimmungen, die über die gesetzlichen Bestimmungen zur Ernennung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie zur Änderung der Satzung hinausgehende Regelungen enthalten.
Zum 31. Dezember 2022 hielt die FACC AG keine eigenen Aktien.
Beschränkungen hinsichtlich der Stimmrechte der FACC-Aktien und deren Übertragung, auch aus Vereinbarungen zwischen Aktionären, sind FACC nicht bekannt.
Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen FACC und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots.
In den Vereinbarungen betreffend das Schuldscheindarlehen aus dem Jahr 2019 und die Konsortialfinanzierung aus dem Jahr 2018 sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Die Darlehensgeber sind berechtigt zu kündigen, wenn
Wie bereits am Anfang des Konzernlageberichts erwähnt, hat sich die Luftfahrt durch die sukzessive Aufhebung der Verkehrsbeschränkungen von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie weiter erholt. Nach Angaben der IATA hat der Flugverkehr im Jahr 2022, gemessen in Passagierkilometern (Revenue Passenger Kilometers – RPK), um 64,4 Prozent zugenommen. Höchst erfreulich, wenn man bedenkt, dass Anfang des Jahres noch weitreichende Corona-Restriktionen in Kraft waren und das Flugaufkommen im Dezember 2022 wieder 76,9 Prozent des Niveaus vor Ausbruch von Covid-19 betrug. Das Jahr 2022 war geprägt von einem sehr starken Zuwachs im internationalen Flugverkehr (+152,7 Prozent im Vergleich zu 2021), der zu Beginn der Covid-19-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen war. Mit der Aufhebung von Reisebeschränkungen zum Jahresanfang 2023 in China wird sich auch dieser Markt wieder deutlich erholen und für ein weiteres Ansteigen der Reisetätigkeit in der Luftfahrt sorgen.
Analog zum Anstieg des Flugaufkommens gemessen in Passagierkilometern und ungeachtet des von hoher Inflation belasteten Wirtschaftsumfelds wird sich der der Wachstumstrend in der Flugzeugindustrie weiter positiv entwickeln. Die Nachfrage der Fluggesellschaften nach neuen und somit effizienteren Flugzeugen übertrifft zum Teil die aktuell verfügbaren Produktionskapazitäten der Flugzeugindustrie.
Der Anstieg an Flugzeugauslieferungen bei Airbus betrug im abgelaufenen Jahr 8,5 Prozent (+52 Maschinen) und bei Boeing sogar beachtliche 35 Prozent (+120 Maschinen) im Vergleich zu 2021. Erfreulich fielen die "Book-to-Bill" Ratio der beiden Hersteller aus: Airbus konnte Neuaufträge im Ausmaß von 820 Flugzeugen und Boeing Orders über 774 Maschinen akquirieren, was einem Ratio von 1,24 beziehungsweise 1,61 entspricht. Dies bedeutet, dass im Jahr 2022 mehr Flugzeuge verkauft als ausgeliefert wurden, was wiederum einen Anstieg des Order Backlogs bedeutet. Damit werden auch die Langzeitprognosen beider Hersteller bestätigt, welche Boeing bis 2041 auf 41.170 und Airbus auf 39.500 neue Flugzeuge schätzt. Die Industrie geht von einem jährlichen Zuwachs der Passagierkilometer um 3,8 Prozent aus, woraus sich ein jährliches Flottenwachstum von ca. 2,8 Prozent ableiten lässt (unter Berücksichtigung der aktuellen Flugzeugauslastung und der verfügbaren Flugzeuge).
Wichtige Luftfahrtmärkte haben sich über das Jahr 2022 sukzessive stabilisiert und den geplanten Anstieg der Kundenabrufe bestätigt. Besonders bei den Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen war die Nachfrage überdurchschnittlich hoch. Die notwendigen Bedarfe an neuen Flugzeugen verlangt nach einem immensen Fertigungsratenhochlauf bei diesen Modellen, was in weiterer Folge zu Problemen in der Lieferkette geführt hat und zu einer Anpassung der Fertigungsraten im 4. Quartal 2022 zur Folge hatte. Einhergehend mit der dennoch steigenden Nachfrage und im Interesse einer guten Planbarkeit des Bedarfs für die kommenden Perioden wurde seitens der OEM´s eine transparente Neuplanung des Ratenhochlaufs unter Einbeziehung der kritischen Lieferkette erstellt und kommuniziert. Speziell Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge sowie die Entwicklung des Business-Jet-Markts haben für FACC besondere Relevanz, da ca. 60 Prozent des Jahresumsatzes durch Produkte für diese Flugzeuge generiert werden.
Weiterhin reduziert gegenüber den Bauraten vor der Covid-19-Pandemie entwickelt sich die Nachfrage nach Großraum- und Langstreckenflugzeugen. Der Markt für Langstreckenflugzeuge erholt sich planmäßig langsamer – nimmt aber in den letzten Perioden an Dynamik auf, was wiederum einen Anstieg der Bauraten im Segment der Langstreckenflugzeuge erkennbar macht. In den kommenden 24 Monaten werden sich die Fertigungsraten der für die FACC wichtigen Langstreckenflugzeuge, etwa den Airbus A350 und die Boeing B787, marktbedingt um mehr als 20 Prozent erhöhen.
Das Segment Business Jets entwickelte sich bereits im Jahr 2022 sehr positiv. Dieser Trend wird sich auch im Jahr 2023 fortsetzen. Für FACC ist dies insofern wesentlich, als ca. 18 Prozent der Produktumsätze in diesem Segment erzielt werden.
Das übergeordnete Ziel von FACC besteht weiterhin darin, ihre Ertragskraft zu steigern. Durch die Steigerung der Fertigungsraten und neue Aufträge sichert das Unternehmen für 2023 stabiles Wachstum. Im Besonderen sind folgende Maßnahmen für das Jahr 2023 im Fokus des Managements:
16 Lagebericht der FACC AG
Die Industrie und somit auch FACC steht vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Inflation in den westlichen Märkten ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen bedingt einer konsequenten Kostenkontrolle und -management. Die Entwicklung im Jahr 2022 hat gezeigt, dass sich die Luftfahrt in einem nachhaltigen Aufwärtstrend befindet, der sich auch 2023 und in den Folgejahren fortsetzen dürfte.
Das Management ist der Meinung, dass das geplante Wachstum weitgehend in eine Steigerung der Profitabilität und damit ein höheres EBIT umgesetzt werden kann.
Diese Prognose gilt unter der Voraussetzung, dass es 2023 zu keiner weiteren Verschlechterung der allgemeinen wirtschaftlichen Situation kommt sowie etwaige unerwartete negative Einflüsse ausbleiben. Hinsichtlich des Ukraine-Russland-Konflikts kann FACC keine Einschätzungen zu allgemeinen Risiken (z. B. zu Gaspreisentwicklung, Sanktionen etc.) bzw. zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung treffen. Es bestehen in Russland aktuell keine Kunden- bzw. Lieferantenbeziehungen mehr, deshalb wird das direkte Risiko für FACC als gering eingestuft.
Ried im Innkreis, am 13. März 2023
Robert Machtlinger e. h. Vorsitzender des Vorstands
Andreas Ockel e. h. Mitglied des Vorstands
Aleš Stárek e. h. Mitglied des Vorstands
Zhen Pang e. h. Mitglied des Vorstands Konzernlagebericht der FACC AG
FACC AG 115
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