Annual Report (ESEF) • Apr 3, 2023
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FileRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31iso4217:EURRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31RRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31RRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31RRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012022-12-31RRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesFromInvestmentsInEquityInstrumentsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31oberbankag:AssociatedCompaniesMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752020-12-31RRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesFromInvestmentsInEquityInstrumentsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31oberbankag:AssociatedCompaniesMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-01-012021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesFromInvestmentsInEquityInstrumentsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31oberbankag:AssociatedCompaniesMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752021-12-31ifrs-full:OtherEquityInterestMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesFromInvestmentsInEquityInstrumentsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31oberbankag:AssociatedCompaniesMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:EquityAttributableToOwnersOfParentMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:NoncontrollingInterestsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-01-012022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:IssuedCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:AdditionalPaidinCapitalMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:RetainedEarningsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:ReserveOfExchangeDifferencesOnTranslationMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesOnFinancialAssetsMeasuredAtFairValueThroughOtherComprehensiveIncomeMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:ReserveOfGainsAndLossesFromInvestmentsInEquityInstrumentsMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:ReserveOfChangeInFairValueOfFinancialLiabilityAttributableToChangeInCreditRiskOfLiabilityMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO752022-12-31ifrs-full:ReserveOfRemeasurementsOfDefinedBenefitPlansMemberRRUN0TCQ1K2JDV7MXO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Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit sind für uns untrennbar miteinander verbunden. Nur wer selbst unabhängig entscheiden kann, kann selbstbestimmt nachhaltig handeln. Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit sind für uns untrennbar miteinander verbunden. Nur wer selbst unabhängig entscheiden kann, kann selbstbestimmt nachhaltig handeln. Inhaltsverzeichnis 2 Konzernlagebericht 2 Konzernsegmentbericht 32 Konzernabschluss 139 Erklärung der gesetzlichen Vertreter 160 Lagebericht der Oberbank AG 191 Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB 195 Anhang der Oberbank AG 230 Erklärung der gesetzlichen Vertreter 231 Impressum Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 2 Wirtschaft unter dem Schock Russlands Noch unter dem Eindruck der Coronapandemie wurde die westliche Welt vom Einmarsch der russischen Truppen in der Uk- raine in Schockstarre versetzt. Die Rückkehr eines Krieges nach Europa sollte massiv dazu beitragen, dass die Inflation und die Zinsen speziell in Europa aber auch im Rest der Welt deutlich anstiegen. Die Energiepreise schossen in der Folge förmlich in die Höhe, Bedenken betreffend der Versorgungsicherheit aufgrund der hohen Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland machten die Runde. Die Vervielfachung der Gaspreise zog die Preise für andere Energiequellen nach oben und so war es früh absehbar, dass damit verbunden auch die Inflationsraten massiv steigen würden. Rezessionsängste waren die Folge und bestehende Wachstumsprognosen wurden deutlich nach unten kor- rigiert. Rückkehr der Inflation Über Jahre hindurch hatten die Notenbanken damit zu kämpfen, dass die Inflationsraten deutlich zu tief waren. Die Märkte wurden fast schon überbordend mit Liquidität versorgt. Wegen der bereits genannten Ursachen und nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor coronabedingt vorherrschenden Lieferknappheit von vielen Produkten aus dem asiatischen Raum, stiegen die Teuerungsraten. Mit Werten – je nach Land der Eurozone – von bis zu über 20 % standen die Notenbanken plötzlich vor neuen Herausforderungen. Als Maßnahmen wurden von den Notenbanken einerseits die Rücknahme der großzügigen Liqui- dität gegenüber Banken und die Anhebung der Leitzinsen eingesetzt. Beide Schritte führten zu höheren Zinsen. Der Inflati- onspeak dürfte im zweiten Halbjahr erreicht worden sein. Die Werte fielen gegen Jahresende leicht. Ende der Negativzinsen Die mehrere Jahre dauernde Tiefzinsphase und damit einhergehend die Verrechnung von Negativzinsen fand im dritten Quartal 2022 ihr Ende. Mit den beiden Leitzinserhöhungen im Juli und September setzte die EZB ein klares Zeichen, dass diese Zinsphase beendet ist. Im ersten Halbjahr 2022 waren die Negativzinsen im Euroraum noch das beherrschende Thema. Die dadurch entstandenen hohen Kosten für die Banken wurden speziell an die Firmenkunden weitergegeben. Mit dem Ende der Negativzinsen leitete die EZB auch den Ausstieg aus mehreren Refinanzierungsprogrammen ein. Die großen Notenbanken drehten an den Zinsschrauben Alle großen Zentralbanken haben die richtungsweisenden Leitzinsen 2022 zum Teil kräftig erhöht. Die US-Notenbank FED hob den Leitzins von 0,25 % auf zuletzt 4,5 % in sieben Schritten an. Die EZB war deutlich bedächtiger in ihren Schritten und erhöhte von 0 % auf 2,5 %. Die führenden Gremien der Notenbanken wiesen klar auf ihre Entschlossenheit hin bei Bedarf mit weiteren Schritten gegen die Inflation ankämpfen zu wollen. Die Notenbanken standen bei ihren Entscheidungen im Dilemma zwischen Inflationsbekämpfung und der Gefahr, dass sich die Wirtschaft durch steigende Zinsen überdurchschnitt- lich stark abschwächen könnte. Massive Bewegungen bei EUR/USD Getrieben durch die Zinserhöhungsfantasie durchbrach der Wechselkurs von EUR/USD im Lauf des Jahres erstmals seit lan- ger Zeit die Parität. Zwischen Höchst- und Tiefstkurs lagen in der Spitze rund 15 %. Seine Tiefstwerte erreichte der EUR/USD Kurs gegen Ende des dritten Quartals. Die massiven Zinserhöhungsschritte der US-Notenbank waren Rückenwind für den Dollar. Im letzten Quartal 2022 setzte eine Erholung des Euros ein – befeuert durch die Zinserhöhungsfantasie im Euroraum und durch die sich abzeichnende Verringerung der Intensität der Erhöhungen der US-Notenbank FED. Der Euro musste sich auch gegenüber der Tschechischen Krone mit Abwertungen zufriedengeben. Von Werten über 25 CZK auf unter knapp 24 CZK stieg die Krone gegenüber dem Euro. Einzig der ungarische Forint zeigte die meiste Zeit des Jahres klare Abwertungstendenzen. Den Höchstwert zum Euro er- reichte der Forint mit Werten von über 425 Forint pro Euro. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn 2022 lag der Wert bei Werten zwischen 350 und 375. Konzernlagebericht Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 3 2022 ein absolutes Ausnahmejahr für Aktien und Anleihen, Zuversicht für 2023 Sowohl globale Aktien als auch globale Anleihen gaben 2022 zwischenzeitlich mehr als 20 % nach. Bei Anleihen handelte es sich um den ersten globalen Bärenmarkt seit 70 Jahren. Wenngleich für Aktien ein Bärenmarkt grundsätzlich nichts Unge- wöhnliches ist, so gab es in diesem Jahrhundert erst zwei Jahre mit einem Verlust größer als 10 % (Finanzkrise 2008 und 2002). Die Börsenentwicklung war stark geprägt von einer hohen Inflationsdynamik und den Antworten der Notenbanken darauf – steigende Zinsen in den USA und Europa. Der Ukraine-Krieg und dessen Folgen, sorgten ebenso für Unsicherheit bei Energieversorgung und hohen Preisen für Öl und Gas. 2023 wird mit einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung als vom Markt erwartet gerechnet, und somit mit einer soliden Entwicklung an den Anleihen- und Aktienmärkten. Allgemeine Angaben zur Berichterstattung 4 Konzernabschluss Der Konzernabschluss wird nach den Bestimmungen der International Financial Reporting Standards (IFRS) veröffentlicht. Dieser nach international anerkannten Grundsätzen aufgestellte Konzernabschluss ersetzt gemäß § 59a BWG und § 245a UGB den Konzernabschluss nach österreichischem Recht. Der Konzernlagebericht wurde nach internationalen Rechnungsle- gungsstandards erstellt. Konsolidierungskreis der Oberbank Der Konsolidierungskreis umfasst im Jahr 2022 neben der Oberbank AG 29 inländische und 16 ausländische Tochterunter- nehmen. Der Kreis der einbezogenen verbundenen Unternehmen hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 wie folgt verändert: • Der Erwerb der Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH, Linz, führte zu einer Erhöhung der Forderungen an Kunden um 18 Tsd. Euro und der Sonstigen Aktiva um 5.316 Tsd. Euro sowie zu einer Erhöhung der Sonstigen Passiva um 1.195 Tsd. Euro. Die ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H. wurde gemäß IFRS 11 als Gemeinschaftliche Tätigkeit im Konzernab- schluss berücksichtigt. Neben der BKS Bank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft wurde die voestal- pine AG nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Nicht konsolidiert wurden 18 Tochterunternehmen und 13 assoziierte Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Summe von untergeordneter Bedeutung ist. Der Konzernabschlussstichtag ist der 31. Dezember. Über die in den Konzernabschluss einbezogenen Leasingunternehmen wurde ein Teilkonzernabschluss mit Stichtag 30. September aufgestellt, um eine zeitnahe Konzern-Jahresabschlusserstellung zu ermöglichen. Wesentliche Geschäftsvorfälle bzw. Änderungen in der Zusammensetzung des Leasing-Teilkonzerns im 4. Quartal werden berücksichtigt. Gliederung der Segmente Kundenseitig unterscheidet die Oberbank die Segmente Firmenkunden, Privatkunden, Financial Markets und Sonstiges. Regi- onal verteilen sich die 180 Filialen der Oberbank auf die Märkte Österreich (95 Filialen), Deutschland (46), Tschechien (21), Ungarn (14) und Slowakei (4). Details zur Geschäfts- und Ergebnisentwicklung in den Kundensegmenten bzw. den geografischen Regionen finden sich in den Kapiteln „Segmentbericht“ und „Konzernabschluss“ dieses Geschäftsberichts. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 5 Erfolgszahlen in Mio. € 2022 2021 Veränd. Zinsergebnis 406,1 346,1 17,3 % Risikovorsorgen im Kreditgeschäft -41,5 -35,7 16,2% Provisionsergebnis 206,9 192,0 7,8 % Verwaltungsaufwand -320,3 -313,6 2,2 % Jahresüberschuss vor Steuern 295,3 281,9 4,7 % Jahresüberschuss nach Steuern 243,3 234,6 3,7 % Krieg, Zinsen und Inflation prägten die Stimmung Im Jahr 2022 überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem zuversichtlichen Jahresbeginn schockte am 24. Februar der Be- ginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die westliche Welt und trieb die Energiepreise nach oben. In weiterer Folge prägten Zinserhöhungen und stetig steigende Inflation die öffentliche Stimmung bis zum Jahresende. Die Firmenkun- den jedoch und damit das operative Geschäft der Oberbank erwiesen sich als äußerst widerstandsfähig und konnten sowohl in Bezug auf Volumen als auch Ertrag zum Teil sehr deutlich wachsen. Operatives Geschäft - stark und stabil Die Kreditnachfrage stieg, das Volumen der Forderungen an Kunden erhöhte sich um 4,2 % auf 19,2 Mrd. Euro. Dies und das höhere Zinsniveau führten zu einem Anstieg des Zinsergebnisses um 17,3 % auf 406,1 Mio. Euro, ein absoluter Rekordwert in der Geschichte der Oberbank. Das Börsenjahr 2022 war dadurch gekennzeichnet, dass sowohl verzinsliche Wertpapiere als auch Aktien eine deutlich nega- tive Jahresperformance aufwiesen. Dennoch konnte die Oberbank auch im Geschäftsbereich Private Banking & Asset Ma- nagement das Provisionsergebnis verbessern. Damit und vor allem dank der stark nachgefragten Dienstleistungen im Kom- merzgeschäft stieg das Provisionsergebnis um 7,8 % auf 206,9 Mio. Euro – ebenfalls ein Höchststand. Das volatile Marktum- feld führte zu Abwertungen bei den zu Marktwerten bewerteten Wertpapieren. Das Ergebnis aus den At Equity-Beteiligun- gen erholte sich im 4. Quartal 2022, lag aber dennoch mit 90,7 Mio. Euro um 9,5 % unter dem Vorjahr. Die Risikovorsorgen für Kredite wurden mit 41,5 Mio. Euro dotiert; dies stellt – auf weiterhin sehr niedrigem Niveau – einen Anstieg um 16,2 % dar. Der Verwaltungsaufwand stieg um 2,2 % auf 320,3 Mio. Euro – angesichts der hohen Inflation ein ausgezeichneter Wert. Jahresüberschuss trotz widriger Wertpapiermärkte wiederum gesteigert Somit konnte man – trotz der aufgrund der Marktverwerfungen erforderlichen Bewertungen der von der Bank gehaltenen Wertpapiere – den Jahresüberschuss vor Steuern um 4,7 % auf 295,3 Mio. Euro und der Jahresüberschuss nach Steuern um 3,7 % auf 243,3 Mio. Euro verbessern. Das erhöhte Eigenkapital stärkt die Oberbank für zukünftige Herausforderungen Um 6,9 % auf mehr als 3,5 Mrd. Euro verfestigte sich das Eigenkapital der Bank. Mit einer Kernkapitalquote von 18,3 % und einer Gesamtkapitalquote von 20,2 % befindet sich die Oberbank in der Gruppe der stärksten Banken Europas. Das sehr gute A-Rating von Standard & Poors ist ein weiterer Beweis für die Risikotragfähigkeit, die Stabilität und die Bonität der Oberbank. Gewinnverteilungsvorschlag Der verteilungsfähige Gewinn wird anhand des Jahresabschlusses der Muttergesellschaft des Konzerns, der Oberbank AG, festgestellt. Der Jahresüberschuss der Oberbank AG betrug im Geschäftsjahr 2022 170,2 Mio. Euro. Nach Rücklagendotation von 119,0 Mio. Euro und nach Zurechnung des Gewinnvortrags von 0,2 Mio. Euro ergibt sich ein verwendungsfähiger Bilanz- gewinn von 51,4 Mio. Euro. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Divi- dende von Euro 1,45 je bezugsberechtigter Aktie auszuschütten. Daraus ergibt sich bei 35.307.300 Stammaktien ein Aus- schüttungsbetrag von 51,2 Mio. Euro. Weiters schlägt der Vorstand vor, den verbleibenden Rest von 187.443,60 Euro auf neue Rechnung vorzutragen. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 6 Bilanzzahlen in Mio. € 2022 2021 Veränd. Bilanzsumme 26.798,2 27.539,7 -2,7 % Forderungen an Kunden 19.192,9 18.427,9 4,2 % Primärmittel 17.948,1 17.431,6 3,0 % hievon Spareinlagen 2.167,2 2.534,7 -14,5 % hievon verbriefte Verbindlichkeiten inkl. Nachrangkapital 2.886,7 2.703,0 6,8 % Eigenkapital 3.546,9 3.317,9 6,9 % Betreute Kundengelder 37.185,5 38.636,7 -3,76 % Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme im Konzern hat sich im Vergleich zum 31.12.2021 um 741,5 Mio. Euro / 2,7 % auf 26.798,2 Mio. Euro ver- ringert. Die Veränderung wurde vor allem von der Barreserve verursacht. Bilanzaktiva Die Barreserve hat sich von 4.400,9 Mio. Euro um 2.113,6 Mio. Euro auf 2.287,3 Mio. Euro verringert. Verantwortlich dafür waren vor allem die gesunkenen Refinanzierungen bei Banken durch die vorzeitigen Rückführungen des TLTRO III im Ausmaß von 1.500 Mio. Euro. Die Forderungen an Kreditinstitute sind um 183,6 Mio. Euro / 21,0 % auf 1.057,2 Mio. Euro gestiegen. Bei den Forderungen an Kunden wurde gegenüber dem Vorjahresende ein Wachstum von 765,0 Mio. Euro um 4,2 % auf 19.192,9 Mio. Euro verzeichnet. Die Erhöhung der Finanzanlagen um 473,1 Mio. Euro bzw. 14,9 % auf 3.653,5 Mio. Euro ist vor allem auf die Erhöhung bei den festverzinslichen Wertpapieren zurückzuführen. Diese sind von 1.563,7 Mio. Euro um 431,4 Mio. Euro / 27,6 % auf 1.995,1 Mio. Euro gestiegen. Der unerwartete Zinsanstieg hat hier zu zusätzlichen Veranlagun- gen geführt. Die Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapiere sind von 351,6 Mio. Euro um 89,6 Mio./ 25,5 % auf 262,0 Mio. Euro gesunken. Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind von 84,0 Mio. Euro um 4,1 Mio./ 4,9 % auf 88,1 Mio. gestiegen. Die at Equity-Beteiligungen sind von 1.000,8 Mio. Euro um 98,8 Mio./ 9,9 % auf 1.099,6 Mio. gestiegen, Die sonstigen Beteiligungen erhöhten sich von 180,3 Mio. Euro um 28,4 Mio. Euro / 15,8 % auf 208,7 Mio. Euro Bilanzpassiva Die Primäreinlagen sind von 17.431,6 Mio. Euro auf 17.948,1 Mio. Euro erneut gestiegen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten hat sich um 1.444,5 Mio. Euro / 24,5 % auf 4.448,8 Mio. Euro verringert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen um 332,8 Mio. Euro /2,3 % auf 15.061,4 Mio. Euro, die verbrieften Verbindlichkeiten stiegen um 200,4 Mio. Euro / 9,1 % auf 2.407,0 Mio. Euro und das Nachrangkapital verringerte sich um 16,7 Mio. Euro / 3,4 % auf 479,7 Mio. Euro Die Rückstellungen lagen mit 319,6 Mio. Euro um 45,2 Mio. unter dem Wert zum 31.12.2021. Das Eigenkapital stieg um 229,0 Mio. Euro / 6,9 % auf 3.546,9 Mio. Euro. Anrechenbare Eigenmittel in Mio. € 2022 2021 Veränd. Hartes Kernkapital 3.126,4 2.971,1 5,2 % Kernkapital 3.176,4 3.021,1 5,1 % Eigenmittel 3.501,9 3.353,2 4,4 % Harte Kernkapitalquote 18,03 % 18,35 % -0,32 %-P. Kernkapitalquote 18,32 % 18,66 % -0,34 %-P. Gesamtkapitalquote 20,19 % 20,71 % -0,52 %-P. Die Harte Kernkapitalquote verringerte sich im Jahresabstand von 18,35 % um 0,32 %-Punkte auf 18,03 %. Das anrechenbare harte Kernkapital hat sich um 5,2 % erhöht. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 7 Die Kernkapitalquote verringerte sich im Jahresabstand von 18,66 % um 0,34 %-Punkte auf 18,32 %. Die Gesamtkapitalquote verringerte sich im Jahresabstand von 20,71 % um 0,52 %-Punkte auf 20,19 %. Unternehmenskennzahlen 2022 2021 Veränd. Return on Equity vor Steuern (Eigenkapitalrendite) 1 8,71 % 8,88 % -0,17 %-P. Return on Equity nach Steuern 1 7,18 % 7,39 % -0,21 %-P. Cost-Income-Ratio (Kosten-Ertrag-Relation) 2 48,75 % 49,68 % -0,93 %-P. Risk-Earning-Ratio (Kreditrisiko/Zinsergebnis) 3 10,22 % 10,32 % -0,10 %-P. 1) Der Return on Equity vor/nach Steuern zeigt, wie das Eigenkapital des Unternehmens innerhalb einer Periode verzinst wird. Zur Berechnung setzt man den Periodenüberschuss vor/nach Steuern ins Verhältnis zum durchschnittlichen an den Quartalsstichtagen der Periode zur Verfügung stehen- den Eigenkapital, bereinigt um geplante Dividendenausschüttungen. 2) Die Cost-Income-Ratio ist eine Kennzahl der Effizienz und sagt aus, welchen Aufwand die Bank für einen Euro Ertrag leisten muss. Zur Berechnung werden für den jeweiligen Abrechnungszeitraum die Verwaltungsaufwendungen ins Verhältnis zu den operativen Erträgen (Summe aus Zins- und Provisionsergebnis, Handelsergebnis und sonstigen betrieblichen Erträgen) gesetzt. 3) Die Risk-Earning-Ratio ist ein Risikoindikator im Kreditbereich und gibt an, welcher Anteil des Zinsergebnisses für die Abdeckung des Kreditrisikos verwendet wird. Zur Berechnung setzt man die Risikovorsorgen im Kreditgeschäft ins Verhältnis zum Zinsergebnis. Verwendung von Finanzinstrumenten Die Verwendung von Finanzinstrumenten wird im Anhang des Oberbank Konzerns detailliert dargestellt. Eigene Aktien Im Berichtsjahr haben Erwerbe und Veräußerungen sowohl unter der Ermächtigung gem. § 65 Abs 1 Z 4 AktG (Rückkaufpro- gramm zum Zweck des Angebotes an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstandes oder Aufsichtsrates der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens als auch jener gem. § 65 Abs 1 Z 7 AktG (Wertpapierhandel) stattgefunden. Zum Zwecke des Wertpapierhandels hat die Oberbank im Berichtsjahr 124.547 Stück eigene Stammaktien, was einem Anteil von 0,35 % bzw. 373.641,00 Euro des Grundkapitals entspricht, zum Durchschnittskurs von 99,32 Euro erworben, denen Ver- käufe von 94.099 Stück eigener Stammaktien zum Durchschnittskurs von 97,18 Euro gegenüberstanden. Die aus dem Ver- kauf erzielten Erlöse wurden den Betriebsmitteln zugeführt. Zu den im Rahmen des Aktien-Rückkaufprogramms 2022 erworben und veräußerten eigenen Stammaktien wird auf die An- gaben in der Note 32 verwiesen. Zum Bilanzstichtag hatte die Oberbank damit insgesamt 50.151 Stück eigene Stammaktien im Bestand, was einen Anteil von 0,14 % bzw. 150.453,00 Euro des Grundkapitals darstellt. Der höchste Stand im Laufe des Jahres 2022 erreichte am 23.06.2022 mit 89.508 Stück 0,25 % bzw. 268.524 Euro vom Grundkapital. Forschung und Entwicklung Auf der Basis der Bedürfnisse ihrer KundInnen entwickelt die Oberbank individuelle Finanzdienstleistungen im Finanzie- rungs- und Anlagebereich. In der Forschung und Entwicklung im klassischen Sinn ist sie jedoch nicht tätig. Rechtsstreitigkeiten der 3 Banken mit der UniCredit Bank Austria AG und der CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Die UniCredit Bank Austria AG und die CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (gemeinsam kurz: UniCredit) haben in der Hauptversammlung der Oberbank im Mai 2019 den Antrag gestellt, einen dritten ihnen zuzurechnenden Vertreter in den Aufsichtsrat der Oberbank zu wählen. Dieser Antrag fand keine Zustimmung. Die UniCredit hat in der Folge eine Klage auf Anfechtung einzelner Hauptversammlungsbeschlüsse erhoben. Das diesbezügliche Verfahren wurde am 20. Dezember 2019 geschlossen. Nachdem das Landesgericht Linz sämtliche Klagebegehren der UniCredit negativ beschieden hatte, hat das OLG Linz diese Entscheidung insofern revidiert, als die von der Hauptversammlung im Mai 2019 beschlossene Reduktion der Kapitalvertre- terInnen von zwölf auf elf für nichtig erklärt wurde. Dem Feststellungbegehren der UniCredit auf Wahl des von ihr nominier- ten Kandidaten wurde jedoch nicht stattgegeben. Dieses Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Es hat abgesehen von der bestä- tigten Nichtwahl des von UniCredit beantragten Kandidaten keine weiteren rechtlichen Auswirkungen. Relevante bilanzielle Auswirkungen dieses Verfahrens sind nicht erkennbar. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 8 Ende Dezember 2019 hat die UniCredit die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der AktionärInnen der Oberbank beantragt, die am 4. Februar 2020 stattfand. Die Anträge der UniCredit (Sonderprüfung der Oberbank-Kapitaler- höhungen seit 1989, Beendigung eines Schiedsverfahrens mit der Generali-3 Banken-Holding) fanden keine Zustimmung. Auch in der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Mai 2020 stellte die UniCredit Anträge auf Durchführung von Sonderprüfungen, die jedoch keine Mehrheit fanden. Die UniCredit hat einerseits Anfechtungsklage gegen diese Beschlüsse eingebracht. Andererseits hat sie bezüglich des Antrags auf Sonderprüfung aus der außerordentlichen Hauptversammlung 2020 im Zusammenhang mit den Kapitalerhöhungen der BKS Bank AG (kurz: BKS) beziehungsweise der Bank für Tirol und Vorarlberg AG (kurz: BTV) im Jahr 2018 und bezüglich einiger abgelehnter Sonderprüfungsthemen aus der ordentlichen Hauptversammlung 2020 einen gerichtlichen Antrag auf Sonderprüfung gestellt. Der von UniCredit gestellte gerichtliche An- trag auf Sonderprüfung wurde vom Landesgericht Linz teilweise abgewiesen und hinsichtlich der übrigen Themen das Ver- fahren bis zur Erledigung des anhängigen Zivilprozesses betreffend die Anfechtungsklage gegen Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung 2020 unterbrochen. Die Anfechtungsverfahren wurden bis zur Klärung übernahmerechtlicher Vorfragen unterbrochen. Die UniCredit hat Ende Februar 2020 Anträge bei der Übernahmekommission gestellt, mit denen überprüft werden soll, ob die bei den 3 Banken bestehenden Aktionärssyndikate eine übernahmerechtliche Angebotspflicht verletzt haben. Die Oberbank ist von diesen Verfahren als Mitglied der Syndikate bei der BTV und bei der BKS unmittelbar betroffen. Die Syndi- kate der BTV und BKS wurden mit nach wie vor gültigen Bescheiden der Übernahmekommission aus dem Jahr 2003 geneh- migt. Die UniCredit erhebt den Einwand, dass sich seitdem die Zusammensetzung und Willensbildung der Syndikate verän- dert sowie diese insgesamt seit dem Jahr 2003 ihr Stimmgewicht in übernahmerechtlich relevanter Weise ausgebaut hätten und dadurch eine Angebotspflicht ausgelöst worden wäre. Dazu haben zwischen dem 27. September 2020 und dem 1. Oktober 2020 drei Verhandlungstage mit umfangreichen Zeu- geneinvernahmen vor der Übernahmekommission stattgefunden. Die Entscheidung steht nach wie vor aus. Der Vorstand geht nach sorgfältiger Prüfung unter Beiziehung externer Experten davon aus, dass diese übernahmerechtliche Prüfung zu keiner Angebotspflicht führen wird. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 11. Mai 2021 wurden keine Anfechtungen erhoben. Gegen die Be- schlüsse der Hauptversammlung vom 17. Mai 2022 wurden keine Anfechtungen erhoben. Ende Juni 2021 hat UniCredit neue Unterlassungs- und Feststellungsklagen beim Landesgericht Linz eingebracht. Im Wesentlichen geht es um die Feststellung, dass die Beschlüsse des Vorstands der Oberbank auf Durchführung der letzten 4 Kapitalerhöhungen der Oberbank und die Beschlüsse zur Leistung von Zuschüssen an die Generali 3Banken Holding AG für die Kapitalerhöhungen der 3 Banken nichtig seien, und dass es der Vorstand in Zukunft unterlassen solle, derartige Zuschüsse zu leisten oder Aktionären, die mit der Oberbank wechselseitig beteiligungsmäßig verbunden sind, Aktien im Zuge von Kapitalerhöhungen zuzuteilen. Seitens der UniCredit wurden inhaltlich gleichartige Klagen auch gegen BKS und BTV eingebracht, denen die Oberbank jeweils als Nebe- nintervenientin beigetreten ist. Im gegen die BTV geführten Verfahren wurde die Klage bereits erst- und zweitinstanzlich vollinhaltlich abgewiesen, sodass dieses Verfahren bereits in dritter und letzter Instanz beim OGH anhängig ist. Vor diesem Hintergrund haben sich die UniCre- dit und die Oberbank mittlerweile darauf geeinigt, im gegen die Oberbank geführten Verfahren vorläufig einfaches Ruhen eintreten zu lassen, und die Entscheidung des OGH im Verfahren gegen die BTV abzuwarten. Der Vorstand der Oberbank sieht nach sorgfältiger Prüfung bei diesem Verfahren wie bei allen anderen anhängigen Verfahren keine relevanten bilanziel- len Auswirkungen. Wesentliche Ereignisse seit dem Ende des Geschäftsjahres Siehe Konzernabschluss 2022 Note 2.11. Konzernlagebericht Ausblick 9 Ausblick auf die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2023 Mit Zuversicht wird auf die weitere Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres geblickt. Dabei werden die Herausforderun- gen der kommenden Monate sehr klar gesehen: Die Entwicklung der Energiepreise und der Inflation werden mit großer Auf- merksamkeit verfolgt. Der generelle Fachkräftemangel wird nicht nur die Oberbank langfristig beschäftigen und stellt eine strategische Herausforderung für alle Führungskräfte dar. Ebenso langfristig ist die Umstellung auf ressourcenschonende Geschäftsmodelle. Das größte Risiko für die Entwicklung der Konjunktur und der Kapitalmärkte bleiben geopolitische Span- nungen, deren Zunahme mit Besorgnis beobachtet werden. Die Oberbank vertraut auf die Stabilität ihres operativen Geschäfts und erwartet eine Entwicklung ähnlich wie im vergange- nen Jahr. Das Jahresergebnis 2023 der Oberbank wird aber auch wesentlich von der Entwicklung des Kreditrisikos und der Märkte beeinflusst, so dass ein präziser Outlook aus heutiger Sicht nicht sinnvoll erscheint. Konzernlagebericht Risikomanagement und internes Kontrollsystem 10 Die gezielte Übernahme von Risiken stellt ein wesentliches Merkmal des Bankgeschäfts dar und ist die Basis für eine nach- haltig stabile Geschäfts- und Ergebnisentwicklung in der Oberbank. Die Oberbank AG ist für die Festlegung, die Umsetzung, das Risikomanagement und das Risikocontrolling der zentral festgelegten Risikostrategie im Oberbank Konzern zuständig. Ausgangspunkt der Risikostrategie der Oberbank ist die Positionierung als Regionalbank. Der Vorstand und alle Mitarbeite- rInnen handeln nach den risikopolitischen Grundsätzen und treffen ihre Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien. Organisation des Risikomanagements Das Risikomanagement ist in der Oberbank integraler Bestandteil der Geschäftspolitik, der strategischen Zieleplanung sowie des operativen Managements beziehungsweise Controllings. Die zentrale Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Gesamtvorstand der Oberbank AG. Für jedes wesentliche Risiko des Oberbank Konzerns gibt es definierte Steuerungs- verantwortlichkeiten sowie zugewiesene Risikodeckungsmassen (Limits) oder definierte Steuerungsprozesse. Die Gesamt- bank(-risiko-)steuerung erfolgt im Aktiv-Passiv-Management-Komitee (APM-Komitee) der Bank, das monatlich tagt und für das die Abteilung Strategisches Risikomanagement die entsprechenden Unterlagen aufbereitet. Das für den Bereich Risiko- management zuständige Vorstandsmitglied leitet dieses Komitee und verfügt über ein Vetorecht bei risikorelevanten Ent- scheidungsprozessen. Risikomanagement gem. § 39 Abs. 5 BWG Die Abteilung Strategisches Risikomanagement erfüllt die Funktion der im Bankwesengesetz (§ 39 Abs. 5 BWG) geforderten zentralen und unabhängigen Risikomanagementeinheit. Die Abteilung hat einen vollständigen Überblick über die Ausprä- gung der vorhandenen Risikoarten sowie über die Risikolage des Kreditinstituts und misst, analysiert, überwacht und repor- tet alle wesentlichen Risiken der Oberbank. Das Reporting erfolgt an den Aufsichtsrat, den Vorstand, das APM-Komitee so- wie an die betroffenen AbteilungsleiterInnen beziehungsweise MitarbeiterInnen. Die Abteilung ist außerdem an der Ausar- beitung der Risikostrategie beteiligt. Internes Kontrollsystem Das Interne Kontrollsystem (IKS) der Oberbank entspricht dem international anerkannten COSO-Standard. Es existieren de- taillierte Beschreibungen der IKS-Abläufe und einheitliche Dokumentationen aller risikorelevanten Prozesse der Bank, der identifizierten Risiken und der Kontrollmaßnahmen. Die Verantwortlichkeiten und Rollen in Bezug auf das IKS sind klar defi- niert. Für das IKS erfolgt ein regelmäßiges, mehrstufiges Reporting über Wirksamkeit und Reifegrad. Kontrollaktivitäten wer- den dokumentiert und überprüft, die IKS-relevanten Risiken werden regelmäßig evaluiert und angepasst. Dieser laufende Optimierungsprozess trägt zur Qualitätssicherung bei. Die Abteilung Interne Revision der Oberbank AG prüft in ihrer Funk- tion als unabhängige Überwachungsinstanz das interne Kontrollsystem. Abgeprüft werden die Wirksamkeit und Angemes- senheit des IKS. Die Kontrollmechanismen des IKS speziell in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden in den folgenden Absätzen im Detail beschrieben (Offenlegung gemäß § 243a (2) UGB). Die Verantwortung für die Buchhaltung und Bilanzierung mit den dazugehörenden Prozessen ist in der Abteilung Rechnungs- wesen und Controlling angesiedelt. Einzelne Teilprozesse sind in der Abteilung Strategisches Risikomanagement angesiedelt. Die Abteilung Interne Revision führt als unabhängige Einheit die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen durch. Im Rahmen des IKS werden alle wesentlichen Prozesse im Rahmen der Rechnungslegung kontrolliert und die mit der Rechnungslegung einhergehenden Risiken identifiziert, analysiert und laufend überwacht. Gegebenenfalls werden Maßnahmen zur Reduktion dieser Risiken ergriffen. Kontrollumfeld Neben der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben stehen die von der Oberbank definierten Verhaltensgrundsätze und die Corporate-Governance-Regelungen im Vordergrund. Die mit der Rechnungslegung befassten MitarbeiterInnen verfügen über die für ihr Aufgabengebiet erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen. Konzernlagebericht Risikomanagement und internes Kontrollsystem 11 Laufende Fortbildungsmaßnahmen stellen den ständigen Know-how-Aufbau sicher und sind die Basis für die rechtzeitige Implementierung von Neuerungen im Rechnungslegungsprozess. Um die umfangreichen rechtlichen Vorschriften zu erfül- len, wird die tägliche Arbeit durch zahlreiche Richtlinien, Handbücher und Arbeitsbehelfe unterstützt, die regelmäßig über- prüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Kontrollmaßnahmen Kontrollen umfassen zum einen systemische Kontrollen in der IT, die durch die Oberbank definiert wurden, und zum ande- ren händische Kontrollen und Plausibilitätsprüfungen sowie das Vier-Augen-Prinzip. Das in der Oberbank implementierte IT- Berechtigungskonzept stellt einen zusätzlichen Absicherungsmechanismus dar. Überwachungsmaßnahmen Die Überwachung der Rechnungslegungsprozesse wird durch das IKS sichergestellt. Darüber hinaus üben die Abteilungs- leiterInnen und die zuständigen GruppenleiterInnen eine Überwachungsfunktion aus. Dieser gesamte Überwachungsprozess wird von der Internen Revision geprüft. Eine zusätzliche Überwachungsfunktion fällt den AbschlussprüferInnen des Konzern- abschlusses und dem Prüfungsausschuss zu. Gesamtbankrisikosteuerung und Risikotragfähigkeitsrechnung Den aufsichtsrechtlichen Anforderungen an ein qualitativ hochwertiges Risikomanagement, die sich aus dem ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) und dem ILAAP (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process) ergeben, wird in der Oberbank mittels der Risikotragfähigkeitsrechnung sowie mittels eines Systems von Berichten und Limits für die Liquidi- tätssteuerung entsprochen. Die Grundlage für eine Beurteilung der Risikotragfähigkeit der Bank stellt die Quantifizierung der wesentlichen Risiken und der Deckungsmassen dar. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung werden aus der ökonomi- schen Deckungsmasse für die sich aus dem Geschäftsmodell der Oberbank ergebenden wesentlichen Bankrisiken ICAAP- Risikolimits abgeleitet. Dies erfolgt für das Kreditrisiko (im Detail werden im Rahmen des Kreditrisikos das Ausfallrisiko, das Kontrahentenausfallrisiko, das Fremdwährungskreditrisiko, das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung (CVA-Risiko), das Länderrisiko und Kreditrisikokonzentrationen quantifiziert), das Marktrisiko im Handelsbuch, das Marktrisiko im Bank- buch, das Liquiditätsrisiko, für die operationellen Risiken sowie für Risiken, die aus dem makroökonomischen Umfeld er- wachsen. Gemäß den Empfehlungen der FMA im Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken werden die Spezialthe- men des Nachhaltigkeitsrisikos in der Risikosteuerung im Rahmen der Primärrisiken abgedeckt. Der Risikoappetit der Oberbank ist in der Risikotragfähigkeitsrechnung mit 90 % der Risikodeckungsmasse begrenzt. Die darüber hinausgehenden 10 % werden nicht alloziert. Neben der Begrenzung mittels Risikodeckungsmasse werden die wesentlichen Risiken in der operativen Risikosteuerung noch über Prozesse und Detaillimits gesteuert. Kreditrisiko Als Kreditrisiko wird das Risiko verstanden, dass KreditnehmerInnen den vertragsgemäßen Zahlungen nicht oder nur teil- weise nachkommen. Das Kreditrisiko aus Forderungen an Banken, Länder sowie Privat- und FirmenkundInnen stellt die we- sentlichste Risikokomponente im Oberbank Konzern dar. Für das Management des Kreditrisikos ist die Abteilung Kredit-Ma- nagement zuständig. Sie ist vom Vertrieb getrennt, sodass Risikobewertung und -entscheidung in jeder Phase des Kreditpro- zesses bis hin zur Vorstandsebene unabhängig vom Vertrieb gewährleistet sind. Die Strategie im Kreditgeschäft ist getragen vom Regionalitätsprinzip, der Sitz der KreditkundInnen befindet sich in den durch das Filialnetz der Oberbank abgedeckten Regionen. Der Fokus liegt vorwiegend auf der Finanzierung der Industrie und des wirtschaftlichen Mittelstandes. Die operativen Risikoziele werden zumindest jährlich im Zuge der Budgetierung und im Anlassfall nach Analyse der geschäftspolitischen Ausgangssituation sowie der aktuellen Entwicklung von der Geschäftslei- tung gemeinsam mit der Leitung Kredit-Management festgelegt. Der Vergabe von Krediten liegt eine Bonitätseinschätzung der KundInnen zugrunde. Im Firmenkundengeschäft kommt ein mit statistischen Methoden entwickeltes Ratingsystem zur Anwendung. Gleiches gilt für das Bestandsrating im Privatkundengeschäft sowie für das Antragsrating im Privatkundenge- schäft in Österreich und Deutschland. Konzernlagebericht Risikomanagement und internes Kontrollsystem 12 Beurteilt werden quantitative (Hard Facts) und qualitative Kriterien (Soft Facts, Warnindikatoren), die zusammengeführt ein objektives und zukunftsorientiertes Bild der Kundenbonität ergeben. Die Ratingverfahren werden jährlich validiert. Die resul- tierenden Erkenntnisse werden laufend zur Weiterentwicklung und Verfeinerung der Ratingverfahren verwendet. Die Her- einnahme von Kreditsicherheiten sowie deren Management werden als bedeutender Bestandteil des Kreditrisikomanage- ments der Oberbank angesehen. Die Gestion des Kreditgeschäfts über die Unterdeckung stellt hohe Anforderungen an die aktuelle und richtige Bewertung von Sicherheiten. Daher ist die Sicherheitenverwaltung im gesamten Oberbank Konzern grundsätzlich organisatorisch vom Vertrieb getrennt und erfolgt für Österreich und Deutschland ausschließlich in der eige- nen Tochtergesellschaft, der Oberbank DL Servicegesellschaft. Für Tschechien, die Slowakei und Ungarn erfolgt die Sicher- heitenverwaltung in den zentralen Marktfolgeeinheiten in Budweis und Budapest. Die geltenden Verwaltungsgrundsätze gewährleisten eine rechtlich einwandfreie Begründung der Kreditsicherheiten sowie alle erforderlichen Voraussetzungen zur raschen Durchsetzung der Ansprüche bei Bedarf. Beteiligungsrisiko Als Beteiligungsrisiko wird der potenzielle Wertverlust aufgrund von Dividendenausfall, Teilwertabschreibung oder Veräuße- rungsverlust sowie die Reduktion der stillen Reserven durch die Gefahr einer negativen wirtschaftlichen Entwicklung be- zeichnet. Die Anteile an den Schwesterbanken BKS und BTV, mit denen die Oberbank AG die 3 Banken Gruppe bildet, sind die wichtigsten Beteiligungen der Oberbank. Die Beteiligungspolitik der Oberbank ist darauf ausgerichtet, bank- und ver- triebsnahe Beteiligungen dann einzugehen, wenn diese dem Bankgeschäft dienlich sind, also deren Tätigkeit in direkter Ver- längerung zur Banktätigkeit steht oder eine Hilfstätigkeit in Bezug auf diese darstellt. Vor dem Eingehen von Beteiligungen werden Analysen erstellt, um ein möglichst umfassendes Bild hinsichtlich Ertragskraft, strategischem Fit und rechtlicher Situ- ation zu bekommen. Das Ausfallrisiko aus Beteiligungen wird im ICAAP im Rahmen des Kreditrisikos quantifiziert. Marktrisiko Unter Marktrisiko wird der potenziell mögliche Verlust, der durch Veränderungen von Preisen und Zinssätzen an Finanz- märkten entstehen kann, verstanden. Die Marktrisiken werden in der Oberbank AG auch für die ausländischen Geschäftsein- heiten sowie für die vollkonsolidierten Konzerngesellschaften zentral gesteuert. Das Management der Marktrisiken ist in der Oberbank auf zwei Kompetenzträger aufgeteilt, die diese im Rahmen der ihnen zugewiesenen Limits steuern. Die Abteilung Treasury & Handel ist zuständig für die Steuerung der Marktrisiken der Handelsbuchpositionen, des Zinsänderungsrisikos im Geldhandelsbuch sowie des Devisenkursrisikos des gesamten Oberbank Konzerns. Die Limitkontrolle und das Reporting über die Risiko- und Ertragslage an Vorstand und Abteilung Treasury & Handel erfolgen täglich durch die Abteilung Strategisches Risikomanagement. Das APM-Komitee ist für die Steuerung des Zinsänderungsrisikos der langfristigen Positionen (Zinsbin- dungen > 12 Monate) für die Währungen EUR, USD, CZK und HUF und für das Credit Spread Risiko zuständig. Makroökonomisches Risiko Als makroökonomische Risiken werden jene Verlustpotenziale bezeichnet, die sich aus Veränderungen des makroökonomi- schen Umfelds ergeben (Verschlechterungen der realen BIP-Wachstumsrate, wesentlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Insolvenzen, Rückgang der Aktienkurse und des Immobilienmarktes ...). Operationelles Risiko Mit dem Bankgeschäft untrennbar verbunden sind die operationellen Risiken. Unter diesem Begriff sind Risiken zusammen- gefasst, die den Betriebsbereich der Bank betreffen. Operationelle Risiken werden in der Oberbank als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten, definiert. In der Oberbank ist ein Gremium für das Management des operationellen Risikos installiert. Dieses Gremium steuert den Manage- mentprozess der operationellen Risiken und ist für seine Weiterentwicklung beziehungsweise für die Adaptierung entspre- chender Methoden verantwortlich. Konzernlagebericht Risikomanagement und internes Kontrollsystem 13 Das operative Risikomanagement von operationellen Risiken wird von den jeweiligen operativ tätigen Abteilungen und regi- onalen Vertriebseinheiten (Risk Taking Units) durchgeführt, die für das operationelle Risiko der in ihren Zuständigkeitsbe- reich fallenden Produkte und Prozesse verantwortlich sind. Ein elektronischer Einmeldeprozess unterstützt die Erfassung von schlagend gewordenen operationellen Risiken. Als Basis für die Steuerung und Weiterentwicklung des Managements der operationellen Risiken dienen systematische Risikoanalysen. Diese erfolgen in Form von Risk Assessments als tourliche Erhe- bung und Quantifizierung von potenziellen operationellen Risiken sowie durch die Auswertung der in einer Schadensfallda- tenbank abgebildeten Schadensfälle und das Monitoring von Key Risk Indikatoren. Zur Absicherung von im Rahmen der Risikoanalysen festgestellten Großrisiken wurden konkrete Maßnahmen getroffen (z. B. Versicherungen, Notfallkonzepte IT, Ersatzrechenzentrum). Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung neh- men IT-Risiken und Cyberrisiken einen besonderen Stellenwert im Bereich der operationellen Risiken ein. Die Strategie der Bank besteht hier in der laufenden Aufrechterhaltung eines State of the Art-Sicherheitslevels. Dieses wird operativ von der mit der Umsetzung beauftragten 3 Banken IT GmbH sichergestellt. Das ebenfalls in den operationellen Risiken enthaltene Risiko aus Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung wird durch Aus- bildungsmaßnahmen, automatisiertes und manuelles Transaktionsmonitoring und durch Schwellenwerte für die Mittelher- kunftsprüfung im Kassasystem begrenzt. Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko (oder auch Refinanzierungsrisiko) ist das Risiko, dass eine Bank ihren Zahlungsverpflichtungen nicht je- derzeit oder nur zu erhöhten Kosten nachkommen kann. Primäre Ziele des Liquiditätsmanagements sind daher die Sicher- stellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit und die Optimierung der Refinanzierungsstruktur in Bezug auf Risiko und Ergeb- nis. Um das Risiko einer Abhängigkeit der Refinanzierung vom volatilen Bankengeldmarkt zu limitieren, ist das Verhältnis der Kundenkredite zur Summe aus Primäreinlagen, eigenen Emissionen und Einlagen von Förderbanken mit einem strategischen Limit von 110 % begrenzt. Die Oberbank hält ein angemessenes Polster (Liquiditätspuffer) an freiem Refinanzierungspoten- zial in Form von refinanzierungsfähigen Wertpapieren und Kreditforderungen bei den Zentralbanken sowie Zentralbankgut- haben. Die Angemessenheit des Liquiditätspuffers wird monatlich durch Liquiditätsstresstests überprüft. Darüber hinaus steht der Oberbank ein Potential an ungenutzten Bankenlinien zur Verfügung. Ein weiterer strategischer Grundsatz ist die möglichst hohe Diversifizierung der Refinanzierungsquellen, um Abhängigkeiten vom Interbankengeldmarkt und vom Kapitalmarkt zu vermeiden. Dies umfasst auch den aktiven Umgang mit verpfändungs- fähigen Sicherheiten bei der Vergabe von Krediten. Die Abteilung Treasury & Handel ist für die kurzfristige, tägliche Liquiditätssteuerung verantwortlich. Die tägliche Steuerung der Liquidität erfolgt mittels einer kurzfristigen Liquiditätsablaufbilanz. Täglich erstellt die Abteilung Strategisches Risikoma- nagement eine Liquiditätsablaufbilanz inklusive Neugeschäftsannahmen für die nächsten 30 Tage, die die Nettomittelzu- flüsse beziehungsweise -abflüsse sowie den akkumulierten Gap der Bank darstellt. Darüber hinaus wird für die nächsten 30 Tage eine Liquiditätsablaufbilanz erstellt, die auf täglicher Basis nur die kontraktuellen Cashflows der Oberbank darstellt. Die Steuerung der langfristigen beziehungsweise strategischen Liquidität der Oberbank liegt in der Zuständigkeit des Vorstands und des APM-Komitees. Das Reporting erfolgt durch die Abteilung Strategisches Risikomanagement. Zur Darstellung des mittel- und langfristigen Liquiditätsrisikomanagements der Bank wird eine umfassende Liquiditätsablaufbilanz erstellt. Für extreme Marktverhältnisse wurde ein Notfallplan ausgearbeitet. Risikokonzentration Risikokonzentrationen begründen ein Konzentrationsrisiko, wenn sie das Potenzial haben, Verluste zu produzieren, die groß genug sind, um die Stabilität eines Instituts zu gefährden oder eine wesentliche Änderung im Risikoprofil zu bewirken. Es werden zwei Arten von Risikokonzentrationen unterschieden: • Inter-Risikokonzentrationen beziehen sich auf Risikokonzentrationen, die sich aus dem Gleichlauf von Risiken verschiedener Risikokategorien ergeben können. Konzernlagebericht Risikomanagement und internes Kontrollsystem 14 Mittels Szenarioanalysen wird vierteljährlich im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung die Sensitivität der Oberbank AG auf Inter-Konzentrationsrisiken geprüft. • Intra-Risikokonzentrationen beziehen sich auf Risikokonzentrationen, die innerhalb einer einzelnen Risikokategorie ent- stehen können. Die Zuständigkeiten für das Intra-Konzentrationsrisiko liegen daher bei den jeweils für die einzelnen Risi- koarten verantwortlichen Einheiten. Das Intra-Konzentrationsrisiko ist aufgrund des Geschäftsmodells der Oberbank vor allem im Bereich des Kreditrisikos bedeutend. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung wird das Intra-Konzentrati- onsrisiko innerhalb des Kreditrisikos berücksichtigt. Die Steuerung der Konzentrationsrisiken im Kreditrisiko erfolgt über Länderlimits, Großkreditgrenzen und Portfoliolimit. Risiko einer übermäßigen Verschuldung Die Oberbank misst das Risiko einer übermäßigen Verschuldung durch Berechnung der Verschuldungsquote (Leverage Ratio) gemäß Art. 429 CRR. Zur Steuerung des Risikos wurde eine interne Grenze für die Verschuldungsquote in Höhe von 4 % festgelegt. Nachhaltigkeitsrisiko (ESG-Risiko) Das Nachhaltigkeitsrisiko umfasst physische Risiken, die sich aus Extremwetterereignissen ergeben und Transitionsrisiken, die sich aus dem Umstieg auf eine Wirtschaft mit wenig CO 2 -Ausstoß ergeben. Gemäß den Empfehlungen der FMA im Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken werden die Spezialthemen des Nachhaltigkeitsrisikos in der Risikosteuerung durch die Primärrisiken abgedeckt. Konzernlagebericht Human Resources 15 Strategie 2025: MitarbeiterInnen im Fokus Engagierte, leidenschaftliche, kompetente und verkaufsorientierte MitarbeiterInnen sind entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Oberbank. Die MitarbeiterInnen stehen daher im Fokus der Strategie 2025. Auf Basis einer umfassenden System- analyse wurden die strategischen Handlungsfelder bis 2025 definiert. Die Werte Vertrauen, Kompetenz, Leidenschaft und Zusammenhalt stellen den Rahmen der HR-Arbeit dar. Um die künftigen Herausforderungen gut bewältigen zu können, wurde der Transformationsprozess im HR-Bereich forciert. Zudem wird am Employer Branding laufend gearbeitet, um das Arbeitgeberversprechen nachhaltig nach innen und nach außen zu kommunizieren. 2022 fand die erste Befragung im Rahmen der Employee Experience Initiative statt. Ziel dieser Befragungen ist es, den MitarbeiterInnen eine Stimme zu geben. Weiters wurde 2022 ein eigener HR-Tag mit dem Gesamtvorstand und sowohl den Geschäftsbereichs- als auch den Abtei- lungsleitern organisiert. Die 2021 verabschiedeten Regeln der HR-Arbeit, die Führungsgrundsätze und HR-Standards umfas- sen, wurden vor dem Hintergrund eines veränderten Arbeitsumfeldes hinterfragt. Abschließend nahmen sich die Teilnehme- rInnen für 2023 jeweils einen Schwerpunkt zur Umsetzung vor. Corona Die von der Oberbank getroffenen Oberbank Maßnahmen haben sich bewährt und man konnte im Laufe des Jahres wieder weitgehend zum Normalbetrieb übergehen. Die Oberbank Regelungen sind darauf ausgerichtet, dass es bei Infektionen von MitarbeiterInnen und in deren Umfeld zu keinen Kontakten mit KollegInnen kommen kann. Ausbildungsmaßnahmen wur- den mittels Präsenz- und Blended-Learning-Formaten durchgeführt. So konnte das Know-how der MitarbeiterInnen auch unter diesen herausfordernden Rahmenbedingungen weiter erhöht werden. Um das Schulungsangebot noch nachhaltiger zu gestalten, wurde intensiv an der Einführung neuer Lernmethoden und Medien gearbeitet. Oberbank als attraktiver Arbeitgeber Die Oberbank wird als sehr attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Das unterstreichen nicht nur die vielen positiven Bewertungen auf kununu, sondern vor allem die Weiterempfehlungsrate von 94 %. Die Oberbank gehört zum exklusiven Kreis von 5 % der Unternehmen, die mit dem Titel Top Company ausgezeichnet wurden und dies zum zweiten Mal nach 2022. Neben dem Titel Top Company 2023 hat man auch die Auszeichnung des „best workplace awards“ erhalten. Im internationalen Vergleich, im DACH-Raum (Deutschland-Österreich-Schweiz), positio- niert sich die Oberbank in den Top 10 der Großunternehmen (>250 MitarbeiterInnen). Die Oberbank schneidet deutlich besser ab als der Branchendurchschnitt der Banken. Diese Auszeich- nungen unterstreichen einmal mehr die Vorreiterrolle in puncto Arbeitgeberattraktivität. Der wirtschaftliche Erfolg, die Unabhängigkeit der Oberbank, spannende Herausforderungen, interne Karrierechancen, ein ausgezeichnetes Arbeitsklima und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Rezertifizierung 2020 Audit berufundfamilie) machen die Oberbank zu einer starken Arbeitgebermarke. Die Attraktivität als Arbeitgeber unterstreicht eine durchschnittli- che Beschäftigungsdauer von rund 13,3 Jahren trotz starker Expansion in den vergangenen Jahren und damit sehr jungen Dienstverhältnissen. Oberbank Krabbelstube Wie sich Familie und Beruf nachhaltig vereinen lassen, zeigt die Oberbank mit der 2021 eröffneten Krabbel- stube „Kinkis Nest“. Die Kinderbetreuungsstätte wird derzeit von 14 Kindern genutzt. Insgesamt investierte die Bank rund 500.000 Euro für den Umbau und den laufenden Betrieb. Aktives Karenzmanagement, individuelle Teilzeitmodelle, finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung und betreute Ferienwochen für die Kinder sind zusätzliche Maßnahmen, um dem Ziel familienfreundlichste Bank Österreichs näher zu kommen. Konzernlagebericht Human Resources 16 Familienfreundlichkeit seit 2011 Seit 2011 ist die Oberbank durchgehend mit dem Gütesiegel „Audit berufundfamilie“ als familienfreundli- ches Unternehmen ausgezeichnet. Vor allem für die Frauenförderungsprogramme sowie die konsequente strategische Familienorientierung ist die Oberbank ausgezeichnet. Darüber hinaus bietet die Oberbank ihren MitarbeiterInnen ein breites Bündel an Sozialleistungen wie z.B. ein günstiges Mittagessenangebot, Ferienheime oder einen Fahrkostenzuschuss für öffentliche Verkehrsmittel. Recruiting und Ausbildung Um weiterhin die besten VerkäuferInnen und SpezialistInnen zu gewinnen, nutzt die Oberbank mehrere Recruiting-Kanäle und setzt wie im Kundengeschäft unter anderem auf intensives Empfehlungsmanagement. Nicht nur über das digitale Tool AHOI, sondern auch durch direkte Empfehlungen der eigenen Belegschaft konnten 80 neue MitarbeiterInnen gewonnen werden. Das entspricht einem Anteil von 23 % der gesamten Einstellungen im Jahr 2022. Ständig ändernde Rahmenbedingungen erfordern lebenslanges Lernen und ein hochwertiges digitales Weiterbildungsange- bot. Daher wurde 2022 der Ausbau von Web Based Trainings, Online-Live-Schulungen/Webevents, Schulungsvideos, eBooks und eTestings besonders forciert. Auch die hauseigenen Zertifizierungsreihen im Privat- und Firmenkundengeschäft werden bei gleichbleibender Qualität im Blended-Learning-Format oder als reine Online-Formate abgehalten. Weiters werden die Vertriebsmitarbeiter durch regelmäßige Trainings vor Ort in der Filiale unterstützt. Die Anzahl der Ausbildungstage erhöhte sich von 5,16 im Jahr 2021 auf 5,33 Tage je Mitarbeiterin und Mitarbeiter. Im Jahr 2022 wurden rund 1,84 Mio. Euro in Aus- bildungsangebote investiert. Der Großteil der Erhöhung gegenüber 2021 ist auf die wichtigen Ausbildungsschwerpunkte Nachhaltigkeit und Führungskräfteentwicklung zurückzuführen. General Banking Mit der Konzeptionierung und Umsetzung der General Banking Akademie wurde eine der größten Rek- rutierungs- und Ausbildungsoffensiven in der Oberbank-Geschichte gestartet. Abgestimmt auf die Anfor- derungen potenzieller und bestehender MitarbeiterInnen erfolgte eine wesentliche Neukonzeption des Rollenprofiles im Privatkundengeschäft. Die Oberbank gibt ihren MitarbeiterInnen das klare Leistungs- versprechen schnell und qualitativ auf höchstem Niveau auszubilden. Somit ist es allen MitarbeiterInnen möglich, die KundInnen vom ersten Tag an effizient zu beraten. Mitarbeiterbeteiligungsstiftung Die MitarbeiterInnen am Erfolg teilhaben zu lassen ist eines der Arbeitgeberversprechen. Um diesem Versprechen nachzu- kommen, setzt man auf eine leistungsorientierte Bezahlung und eine eigene Mitarbeiterbeteiligungsstiftung. Seit 2018 sind die MitarbeiterInnen auf diesem Weg am Erfolg der Oberbank beteiligt. Die Mitarbeiterbeteiligungsstiftung wurde 2022 zum fünften Mal von der Oberbank dotiert. Erstmals wurden rund 10,0 Mio. Euro in Form von eigenen Aktien an die MitarbeiterInnen übertragen. Vollzeitbeschäftigte MitarbeiterInnen erhielten unabhängig von ihrer Funktion Aktien im Gegenwert von ca. 4.500 Euro., bei Teilzeitkräften wurde der Betrag entsprechend aliquotiert. Nachfolgeplanung und Führung Konsequente und wertschätzende Führung ist DER Bindungsfaktor für MitarbeiterInnen und ein Schlüsselfaktor für den nachhaltigen Erfolg der Oberbank. Daher werden Führungspositionen überwiegend aus den eigenen Reihen besetzt. 2022 konnten 88 % der zu vergebenen Führungspositionen aus den eigenen Reihen besetzt werden. Dies sichert die Vision der Unabhängigkeit und das Geschäftsmodell der Oberbank ab. Durch die hohe Bedeutung der HR-Arbeit in der Strategie 2025 hat das jährliche MbO-Gespräch einen noch größeren Stellenwert erhalten. Das MbO-Gespräch hat den klaren Fokus auf Entwicklung, Führung und Zielvereinbarung. Die definierten Standards und geforderten Kompetenzen werden in der Oberbank-Führungskräfteakademie in Zusammenarbeit mit der LIMAK Austrian Business School trainiert. Auch diese Akademie wurde 2021 erfolgreich auf ein Blended-Learning-Konzept umgestellt. Konzernlagebericht Human Resources 17 Chance 2030 – mit Gender-Balance zu größerer Vielfalt Das 2019 gestartete Projekt „Chance 2030 – mit Gender-Balance zu größerer Vielfalt“ hat die Geschlech- terausgewogenheit in der Führung zum Ziel. Dieses Projekt unterstützt maßgeblich dabei, den anstehenden Generationenwechsel der Führungskräfte unternehmensintern zu bewältigen und erhöht gleichzeitig die Arbeitgeberattraktivität. Durch konsequentes Arbeiten in den Bereichen internes Recruiting, Potenzialent- wicklung und Karenzmanagement konnte das Etappenziel 2022, eine Frauenführungsquote von 25,2% zu erreichen, sogar um 2,0% übertroffen werden. Die Oberbank ist auf einem guten Weg, das langfristige Ziel - 30% Frauenanteil in Führungspositionen – bis 2025 zu erreichen. Aktie Gesundheit Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, ein bekanntes Sprichwort, das der Oberbank sehr wichtig ist und seit 2010 mit dem Projekt „Aktie Gesundheit“ in die Tat umgesetzt wird. Dieses Projekt steht auf den drei Säulen Bewegung, Ernährung und mentale Fitness und wurde unter dem Aspekt Nachhaltigkeit grundlegend weiterent- wickelt. Viele MitarbeiterInnen aus allen Oberbank-Ländern nehmen daran teil. Zusätzlich sind GesundheitsbotschafterInnen in den Geschäftsbereichen und zentralen Abteilungen als FahnenträgerInnen tätig. Mit diesen und weiteren Maßnahmen wurde die Oberbank erneut mit dem Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Die traditionell sehr hohe Gesundheitsquote lag 2022 bei 95,6 %. Die Umsetzung präventiver Maßnahmen, die auf Basis der im Jahr 2021 erfolgten Erhebung zur psychischen Belastungen definiert wurden, wurden in den Bereichen bauliche Verbesserungen, individuelle Maßnahmen in den Geschäftsbereichen und Abteilungen weiter vorangetrieben. Um die Position Geschäftsstellenleitung zusätzlich zu attraktiveren, wurde ein eigenes Projekt gestartet. Employee Experience Durch die Umsetzung einer eigenen Employee Experience Initiative erhält die Oberbank über vier Kanäle (Puls Check, Always On Button, Employee Lifecycle Befragung und Engagement-Befragung) regelmäßig Feedback von den MitarbeiterInnen. Die Auswertung der Ergebnisse ist wissenschaftlich basiert und zeigt, wie die MitarbeiterInnen die Bank erleben. Zuletzt wurde eine Engagement-Befragung mit einer Rücklaufquote von mehr als 75 % durchgeführt. Jetzt gilt es, aus diesem regelmäßigen Feedback zu lernen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. So wird die Bindung und das Engagement der MitarbeiterInnen weiter gestärkt und verbessert. Personenrisiken managen Die maßgeblichen Personenrisiken (Personalverfügbarkeit, Arbeitsrecht und Beschäftigungspraxis, Mitarbeiterkonflikte, kriminelle & unbefugte Handlungen durch MitarbeiterInnen) werden systematisch beobachtet, erfasst und bewertet. Key Risk-Indikatoren ermöglichen ein Monitoring, um rechtzeitig Maßnahmen zu setzen und Risiken zu eliminieren oder zu mini- mieren. Personalstand Oberbank Konzern Der durchschnittliche Personalstand im Oberbank Konzern (Angestellte, Vollzeitäquivalent) ist 2022 um 18 Personen auf 2.134 zurückgegangen. Der Rückgang erklärte sich aus Veränderungen in der Firmenkundenassistenz, Reduzierung des Privatkundengeschäftes in der Slowakei, weiteren Zentralisierungen im Verkauf und Effizienzsteigerungen. Zusätz- liches Personal wurde für die Filialexpansion und in der Unternehmenszentrale, speziell in der Bereichen Nachhaltig- keit und Risikomanagement, eingestellt. Konzernlagebericht / nichtfinanzielle Informationen Nachhaltigkeit, nichtfinanzielle Leistungsindikatoren (Richtlinie 2014/95/EU) 18 Oberbank berücksichtigt bei allen Überlegungen ausdrücklich den Aspekt der Nachhaltigkeit. Der Nachhaltigkeitsbericht (Richtlinie 2014/95/EU) ist unter www.oberbank.at/Nachhaltigkeit abrufbar. Nachhaltige Unternehmensführung Die Geschäftspolitik der Oberbank basiert auf Grundsätzen guter Unternehmensführung und Transparenz und verfolgt nach- haltige und langfristige Zielsetzungen. Das oberste Unternehmensziel, die Bewahrung der Unabhängigkeit, soll durch eine nachhaltige Ertragskraft und eine vernünftige Risikopolitik abgesichert werden. Die Oberbank hat eine Nachhaltigkeitsorga- nisation implementiert und das Thema so auf allen Verantwortungsebnen verankert. Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) Als börsennotiertes Unternehmen bekennt sich die Oberbank zum ÖCGK, der eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Aus- gestaltung interner Mechanismen und Bestimmungen ist. In der Aufsichtsratssitzung am 26.11.2007 wurde erstmals eine Entsprechenserklärung abgegeben. Seither wird der jeweils aktuellen Version des ÖCGK entsprochen. Nachhaltiges Risikomanagement Die gezielte Übernahme von Risiken ist ein wesentliches Merkmal des Bankgeschäfts. Die Oberbank AG ist für die Festle- gung, die Umsetzung, das Management und das Controlling der Risikostrategie im Oberbank Konzern zuständig. Vorstand und MitarbeiterInnen handeln nach den risikopolitischen Grundsätzen und treffen Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien. Vorschlag Ergänzung: Die Beurteilung der Nachhaltigkeitsrisiken unserer KundInnen und unseres Kreditportfolios sind Teil des Risikomanagements der Oberbank. MitarbeiterInnen Die MitarbeiterInnen investieren ihre Zeit, ihr Wissen und ihr Engagement in die Oberbank. Um abzusichern, dass sie dieses Investment nicht kürzen, muss die Oberbank ein attraktiver sinnstiftender Arbeitgeber sein. Dazu gehören neben fairen Ge- hältern und Sozialleistungen auch Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten, Chancengleichheit, die Vereinbarkeit von Fami- lie und Beruf und die Beteiligung am Unternehmen. Verantwortung in Produktgestaltung & Kreditpolitik Die Weiterentwicklung des Produktportfolios im Sinne der Nachhaltigkeit ist Teil des Unternehmensprofils der Oberbank. Eine nachhaltige Kreditpolitik und ein effektives Management von Nachhaltigkeitsrisiken im Kreditportfolio zählen zu den größten Hebeln der Oberbank, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt zu leisten. Als Kreditinstitut hat man eine Schlüsselrolle im Wandel hin zu einer CO2-armen Wirtschaft. In Übereinstimmung mit dem Akti- onsplan der Europäischen Union zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ist beabsichtigt, die Kapitalflüsse noch stärker in nachhaltige Investitionen zu lenken. Ökologische Verantwortung Der schonende Umgang mit allen Ressourcen ist Teil der gesellschaftlichen Verantwortung. Die Oberbank strebt bei allen Tätigkeiten, Abläufen und Produkten eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit an. Insbesondere im Gebäude- und Ener- giemanagement, bei Dienstreisen und in der Einkaufspolitik werden umweltbewusste und somit langfristig kostenreduzie- rende Akzente gesetzt. Das Umweltmanagementsystem ist nach EMAS, dem Umweltmanagement-Gütesiegel der Europäi- schen Union, zertifiziert. Soziale Verantwortung Die Oberbank kann wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn sie auch ihre soziale Verantwortung wahrnimmt. Mit ihrem sozialen Engagement setzt sie deshalb entsprechende Maßnahmen, um eine positive Entwicklung in der Gesellschaft voran- zutreiben und damit auch die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells weiter abzusichern. Dabei ist die Oberbank vor allem auf Aktivitäten in ihren Regionen fokussiert. Konzernlagebericht Angaben gemäß § 243a UGB 19 Grundkapital, Aktienstückelung und genehmigtes Kapital Zum 31. Dezember 2022 betrug das Grundkapital der Oberbank AG 105.921.900 Euro, eingeteilt in 35.307.300 auf den Inhaber lautende Stamm-Stückaktien unter ISIN AT0000625108. Aktienrückkauf Der Vorstand der Oberbank AG wurde von der Hauptversammlung ermächtigt, eigene Aktien bis zum Ausmaß von jeweils 5 % des Grundkapitals zum Zwecke des Wertpapierhandels und zur Weitergabe an MitarbeiterInnen des Oberbank Konzerns sowie bis zum Ausmaß von 10 % des Grundkapitals zweckneutral zu erwerben. Auch die entsprechenden Bewilligungen der Aufsicht nach dem CRR-Regime liegen vor. Syndikatsvereinbarung und Aktien mit besonderen Kontrollrechten Zwischen der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft und der BKS Bank AG besteht eine Syndikatsvereinbarung, um die Eigenständigkeit der Oberbank AG zu erhalten. Darin wurden die gemeinsame Ausübung der Stimmrechte und gegenseitige Vorkaufsrechte beschlossen. Zwischen der Beteiligungsverwaltung Gesellschaft m.b.H (BVG) und der BKS Bank AG wurde mit Wirkung zum 7. November 2020 ein Unterordnungssyndikatsvertrag abgeschlossen. Aktionärsstruktur und Mitarbeiterbeteiligung Größter Einzelaktionär der Oberbank war zum 31. Dezember 2022 die CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. mit einem Anteil von 23,76 % am Gesamtkapital. Die Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft hielt 16,45 % (inkl BTV 2000 Beteiligungsverwaltungsgesellschaft m.b.H.), die BKS Bank AG 14,74 % (inklusive Unterordnungssyndikat mit BVG). Die G3B Holding AG hielt 1,62 %, die MitarbeiterInnen der Oberbank 4,48 %. Ein großer Teil der Stimmrechte der MitarbeiterInnen der Oberbank wurde in der Oberbank-Mitarbeiterbildungs- und Erholungsförderung registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung syndiziert. Weiters übt die BOB Mitarbeiterbetei- ligungsgenossenschaft e.Gen. für einen gesonderten Teil von MitarbeiteraktionärInnen die Stimmrechte im Vollmachtswege nach entsprechenden Weisungen aus. Die Oberbank Mitarbeiterbeteiligungsprivatstiftung übt das von den begünstigten MitarbeiterInnen übertragene, mit den treuhändig verwahrten und verwalteten Aktien verbundene Stimmrecht bei der Hauptversammlung einheitlich aus. Organbestellung und Kontrollwechsel Neben den per Gesetz definierten Bestimmungen bestehen keine weiteren Bestimmungen über die Ernennung und Abberufung von Vorstand und Aufsichtsrat und über die Änderung der Satzung der Gesellschaft. Keine Eigentümerin oder kein Eigentümer kann im Alleingang die Oberbank direkt oder indirekt beherrschen. Es sind keine Vereinbarungen bekannt, die bei einem akkordiert möglichen Kontrollwechsel schlagend werden würden. Zudem gibt es kein Entschädigungsabkom- men zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder MitarbeiterInnen für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. Linz, am 7. März 2023 Der Vorstand Generaldirektor Direktor Direktor Direktor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Martin Seiter, MBA Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Personal- und Rechnungswesen Privatkundengeschäft Gesamtrisikomanagement Firmenkundengeschäft 20 Segmentbericht Gliederung der Segmente im Überblick Segment Firmenkunden Segment Privatkunden Segment Financial Markets Segment Sonstiges Segmentbericht Gliederung der Segmente im Überblick 21 Die Segmentberichterstattung der Oberbank unterscheidet die Segmente Firmenkunden, Privatkunden, Financial Markets und Sonstiges (Primärsegmente). Das Segment Firmenkunden umfasst Unternehmen (Großkunden, KMU und Kleinstunternehmen) und selbstständig Erwerbstätige. Auch der Leasing-Teilkonzern wird in diesem Segment abgebildet. Das Segment Privatkunden beinhaltet das Ergebnis der Geschäftsbeziehungen mit unselbstständig Erwerbstätigen und Pri- vatpersonen. Im Segment Financial Markets werden das Ergebnis der Beteiligungen und der Handelstätigkeit sowie das Zinsergebnis aus der Fristentransformation und der Bilanzstruktur dargestellt. Im Segment Sonstiges werden Erträge und Aufwendungen, vor allem Gemeinkosten im Bereich Sach- und Personalaufwand sowie Abschreibungsaufwendungen, deren Zuordnung oder Verteilung auf andere Segmente nicht sinnvoll erscheint, ausgewiesen. Eine Aufstellung nach sekundären Segmenten entfällt, da die in den IFRS definierte Schwelle von 10 % sowohl hinsichtlich Ergebnisbeitrag als auch hinsichtlich der Zuordnung der Vermögenswerte unterschritten wird. Segmentüberblick 2022 in Mio. € Firmenkun- den Privatkunden Financial Markets Sonstiges Konzern-GuV 2022 Zinsergebnis 340,0 96,9 -30,9 0 406,1 Erträge aus at Equity bewerteten Unternehmen 90,7 90,7 Risikovorsorge Kredit -20,4 -13,3 -7,7 0 -41,5 Provisionsüberschuss 119,7 87,2 0 0 206,9 Handelsergebnis -0,2 6,3 6,1 Verwaltungsaufwand -172,2 -107,1 -10,9 -30,1 -320,3 Sonstiger betrieblicher Ertrag -0,0 1,2 -41,0 -12,7 -52,6 Außerordentliches Ergebnis Jahresüberschuss vor Steuern 266,9 64,8 6,4 -42,9 295,3 Return on Equity vor Steuern (RoE) 13,4% 17,8% 0,6% 8,7% Cost-Income-Ratio 37,5% 57,8% 43,6% 48,8% Die Oberbank hat, bedingt durch ihren Regionalbankcharakter, ein begrenztes geografisches Einzugsgebiet. Auf eine Ge- schäfts-zuordnung nach geografischen Merkmalen wird daher wegen untergeordneter Bedeutung verzichtet. Das zugeordnete Eigenkapital wird ab dem Geschäftsjahr 2016 mit dem aus den vergangenen 120 Monaten ermittelten durchschnittlichen Zehn-Jahres-Swap-Satz verzinst und als Eigenkapitalveranlagungsertrag im Zinsbereich ausgewiesen. Die Verteilung des zugeordneten bilanziellen Eigenkapitals erfolgt nach dem regulatorischen Eigenkapitalerfordernis der Segmente. Segmentbericht Segment Firmenkunden 22 Segment Firmenkunden in Mio. € 2022 2021 Veränd. Zinsergebnis 340,0 275,2 23,6% Erträge aus at Equity bewerteten Unternehmen Risikovorsorge-Kredit -20,4 -24,4 -16,4% Provisionsüberschuss 119,7 106,9 12,0% Handelsergebnis -0,2 -1,0 -82,5% Verwaltungsaufwand -172,2 -167,0 3,1% Sonstiger betrieblicher Ertrag 0,0 -2,1 -98,3% Außerordentliches Ergebnis Jahresüberschuss vor Steuern 266,9 187,6 42,3% Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern 90,4% 66,6% 23,8%-P Ø Kredit- und Marktrisikoäquivalent (BWG) 11.776,3 10.983,3 7,2% Segmentvermögen 15.416,3 14.736,0 4,6% Segmentschulden 10.781,4 10.765,7 0,1% Ø zugeordnetes Eigenkapital 1.990,9 1.892,6 5,2% Return on Equity vor Steuern (RoE) 13,4% 9,9% 3,5%-P Cost-Income-Ratio 37,5% 44,1% -6,6%-P Geschäftsverlauf 2022 im Überblick Der Jahresüberschuss im Segment Firmenkunden stieg 2022 um 42,3 % auf 266,9 Mio. Euro. Das Zinsergebnis wuchs um 23,6 % auf 340,0 Mio. Euro, der Provisionsüberschuss um 12,0 % auf 119,7 Mio. Euro. Die Risikovorsorgen reduzierten sich auf 20,4 Mio. Euro nach 24,4 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verwaltungsaufwendungen verzeichneten einen Anstieg um 3,1 % auf 172,2 Mio. Euro, der sonstige betriebliche Ertrag belief sich auf 0 Mio. Euro, nach - 2,1 Mio. Euro im Vorjahr. Der RoE stieg auf 13,4 %, die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 37,5 %. Kommerzfinanzierung Das Kommerzfinanzierungsvolumen der Oberbank stieg 2022 um 5,0 % auf 15.124,3 Mio. Euro. Aufgrund der hervorragen- den Kapitalausstattung der Oberbank konnten den Unternehmen weiterhin ausreichend Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Investitions-, Umwelt-, Innovations- und Coronaförderungen Im Jahr 2022 wurden von der Oberbank im Bereich der Unternehmensförderung für Investitions-, Umwelt- und F&E&I-Pro- jekte in Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn sowie der Slowakei 1.347 Kundenvorhaben eingereicht, was einer Stei- gerung gegenüber den drei Vor-Corona-Jahren von 13,9 % entspricht. Das führte dazu, dass sich auch das Gesamtobligo der in allen Oberbank-Märkten ausgereichten Förderkredite im Vergleich zum 31.12.2021 erneut um 14,6 % auf über 1,9 Mrd. Euro erhöhte. Strukturierte Finanzierungen Im Vergleich zum Vorjahr war die Nachfrage nach strukturierten Finanzierungslösungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 leicht rückläufig. Die etwas geringere Nachfrage traf alle Finanzierungsanlässe gleichermaßen. In diesem Zusammenhang kann aber festgehalten werden, dass sich sowohl die Anzahl der bearbeiteten Geschäftsfälle als auch das Projektvolumen im Mehrjahresvergleich weiterhin auf sehr hohem Niveau befanden. So konnten auch in diesem Jahr mehr als 50 Fälle mit ei- nem Finanzierungsvolumen von insgesamt rund 750 Mio. Euro erfolgreich begleitet werden. Etwa die Hälfte des ausgereich- ten Finanzierungsvolumens stammte dabei aus Immobilienprojektfinanzierungen. Wichtige Beiträge lieferten zusätzlich die Bereiche M&A-, Wachstums- und Tourismusfinanzierungen. Segmentbericht Segment Firmenkunden 23 Private Equity und Mezzaninkapital 2022 verzeichnete der Oberbank Opportunity Fonds 143 Anfragen und konnte das hohe Niveau des Vorjahres nochmals deutlich überschreiten. In den wirtschaftlich unsicheren Zeiten nimmt insbesondere die Bedeutung von Mezzaninfinanzie- rungen und Private Equity (Eigenkapital)-Beteiligungen als bilanzstärkende Finanzierungsinstrumente bei den Unternehmen wieder deutlich zu. Seit seiner Gründung hat der Oberbank Opportunity Fonds 109 Transaktionen und zehn Add-on-Invest- ments mit Eigen- und/oder Mezzaninkapital beziehungsweise High Yield Capital begleitet und dabei ein Volumen von rund 331 Mio. Euro bereitgestellt. Der Fokus des Oberbank Opportunity Fonds liegt auf etablierten Unternehmen in späteren Ent- wicklungsphasen. Um die Lücke zu den Frühphasen der Finanzierung zu schließen, hat sich die Oberbank am OÖ Hightech- Fonds des Landes OÖ beteiligt. Ein sehr profitables Geschäftsfeld sind auch die Beteiligungen an von Dritten gemanagten Private Equity- und Mezzaninfonds, mit denen regionale oder strategische Ergänzungen der eigenen Investmentrichtlinien möglich sind und die bislang sehr hohe Renditen erwirtschafteten. Zahlungsverkehr Trotz der allgemeinen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges und der extremen Inflationsentwicklung konnten die Zahlungsverkehrserträge im Firmenkundenbereich erfreulicherweise um 13,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Anzahl der abgewickelten SEPA-Instant-Payments konnte gegenüber dem Jahr 2021 vervielfacht werden. Dies wurde möglich, da die beiden SEPA-Instant-Payment-Clearinghäuser (EBA, TIPS) seit April 2022 auch wechselseitig für die KundIn- nen des anderen Clearinghaus erreichbar sind. Aufgrund der Vorteile (innerhalb 10 Sekunden beim Zahlungsempfänger, 24/7 jederzeit einsetzbar), rechnet man auch künf- tig mit einem weiteren Anstieg der Transaktionszahlen bei dieser modernen Bezahlungsmethode. Im Gegensatz dazu sind die Schecktransaktionen in Österreich seit vielen Jahren rückläufig und daher wurde mit Jahresende das nationale Scheck- clearing eingestellt. Das Online-Kundenportal hat weiter an Attraktivität gewonnen, da nunmehr auch Konten von Fremd- banken über die PSD2-Schnittstelle eingebunden werden können. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde mit Jahresende eine Initiative zur weiteren Reduzierung der Papierauszüge gestartet. Ziel ist es den bankinternen Transport von Papierauszügen abzuschaffen. Syndizierung und Schuldscheindarlehen Im Bereich Konsortialkredite, Sonderkredite und Schuldscheindarlehen wurde gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres einen leichter Anstieg von rund 3,4% beim aushaftenden Gesamtobligo verzeichnet, welches sich nunmehr auf rund 2,09 Mrd. Euro beläuft. Dem Obligoanstieg stehen etwas rückläufige Stückzahlen gegenüber. Diese Entwicklung resultierte dar- aus, dass speziell im Bereich der Konsortialkredite mit Beteiligung im letzten Jahr einige großvolumige Tickets übernommen werden konnten. Das größte gezeichnete Einzelticket belief sich dabei auf 150 Mio. Euro. Es konnten auch wieder neue Mandate als Arrangeur und Konsortialführer gewonnen werden. In Summe betreut das Team Syndication zum Bilanzstichtag 68 Kredittranchen als Konsortialführer. Im Bereich der Schuldscheindarle- hen wurden im Geschäftsjahr 2022 ausgewählte Transaktionen bonitätsstarker österreichischer und deutscher Emittenten gezeichnet, wobei man sich im Sinne der Nachhaltigkeit auch an ESG-linked Schuldscheindarlehen beteiligt hat. Auslandsgeschäft Laut OeNB sind die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum weiterhin durchwachsen. Aufgrund von Krieg, Energie- und Inflationskrise erwartet die OECD erst im Jahr 2024 eine leichte Erholung des globalen Wachstums auf 2,7 %. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen in weiteren, zu erwartenden Zinserhöhungen sowie in Vertrauenseinbrüchen und Unsicher- heiten hinsichtlich der Energieversorgung. Aber auch die globalen Lieferketten bleiben weiterhin im Fokus der Unterneh- men. Um die Lieferfähigkeit zu garantieren, wurden in Europa die Lagerbestände sukzessive aufgebaut. Diesem Lageraufbau steht nun eine abflachende Nachfrage gegenüber. Auf der anderen Seite zeigen die Wirtschaftsindikatoren für China einen langsamen Aufwärtstrend. In diesem Umfeld nutzen die KundInnen das umfassende Angebot der Oberbank an Absicherungs- und Finanzierungsinstru- menten kombiniert mit dem weltweiten Netz an ausgewählten Korrespondenzbanken. Die Oberbank ist durch den bedarfs- orientierten Beratungsansatz ein treuer Wegbegleiter für Importeure und Exporteure im Auslandsgeschäft. Segmentbericht Segment Firmenkunden 24 Dokumenten- und Garantiegeschäft In Zeiten zunehmender, globaler Unsicherheiten ist die Absicherung von internationalen Transaktionen ein erfolgsentschei- dender Bestandteil im grenzüberschreitenden Geschäft geblieben. Erste positive Lichtblicke brachten die sich im zweiten Halbjahr 2022 wieder normalisierenden Frachtkosten für den Schiffscontainertransport. Das Dokumenten- und Auslandsga- rantiegeschäft hat sich auch 2022 wieder erfreulich entwickelt. 2022 konnte 10 % mehr an Volumen für internationale Ge- schäfte abgesichert werden. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass gerade in herausfordernden Zeiten auf die Expertise der Oberbank zur Sicherung internationaler Transaktionen gesetzt wird. Exportfinanzierung Auch im steigenden Zinsumfeld sind die geförderten Betriebsmittelfinanzierungen der OeKB weiterhin sehr attraktiv. Der Marktanteil der geförderten Betriebsmittellinien, die an Großunternehmen vergeben werden, der Kontrollbank Refinanzie- rungsrahmen (KRR), ist bei über 11 % und unterstreicht diese Entwicklung. Darüber hinaus konnte bei den geförderten Be- triebsmittelfinanzierung für KMUs, dem sogenannten Exportfondskrediten, der Marktanteil auf über 11,8 % gesteigert wer- den. Die Investitionstätigkeit exportierender Unternehmen unterlag einer angebotsabhängigen Wellenbewegung. Durch die umfassende Beratungstätigkeit und Fokussierung auf die Bedürfnisse der Exporteure gelang es, den Marktanteil bei den OeKB-refinanzierten Inlandsinvestitionen im Halbjahresvergleich auf über 11,7 % zu steigern. Factoring Der positive Trend bei der Neukundengewinnung und beim Volumen setzte sich im siebten Betriebsjahr fort und brachte auch 2022 ein sehr erfreuliches Ergebnis. Die neuerliche Steigerung der Factoring-Umsätze um 31,0 % und das positive Feed- back der KundInnen spiegelten diese Entwicklung wider. Leasing Auch wenn es beim aktivierten Neugeschäftsvolumen je Quartal immer wieder Schwankungen gab, war das abgelaufene Geschäftsjahr dennoch ein äußerst erfreuliches. Mit einem Neugeschäft von 1.018,6 Mio. Euro konnte erstmals in der Unter- nehmensgeschichte ein Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro verbucht werden. Damit übertraf man das Neugeschäftsergebnis des Vorjahres mit einem Plus von 179,2 Mio. Euro / 21,4 %. Haupttreiber dieser Entwicklung war Deutschland, aber auch in Österreich und in den CEE-Ländern hat man deutlich zuge- legt. Aufgrund dieser Neugeschäftsentwicklung konnten die Kundenforderungen um 147,3 Mio. Euro / 6,01 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden. Segmentbericht Segment Privatkunden 25 Geschäftsverlauf 2022 im Überblick Der Jahresüberschuss im Segment Privatkunden stieg 2022 um 36,8 % auf 64,8 Mio. Euro. Das Zinsergebnis stieg um 50,4 % auf 96,9 Mio. Euro, der Provisionsüberschuss stieg um 2,5 % auf 87,2 Mio. Euro. Die Risikovorsorgen beliefen sich auf 13,3 Mio. Euro, nach 3,7 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verwaltungsaufwendungen waren mit 107,1 Mio. Euro um 1,6 % höher als im Vorjahr, der sonstige betriebliche Ertrag belief sich auf 1,2 Mio. Euro, nach 7,0 Mio. Euro im Vorjahr. Der RoE stieg im Segment Privatkunden auf 17,8 %, die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 57,8 %. Private Kundeneinlagen Die Spar-, Sicht- und Termineinlagen der KundInnen lagen mit 6.754,3 Mio. Euro um 246 Mio. Euro / 3,6 % über dem Stand des Vorjahres. Die Einlagen auf den Online-Sparprodukten sind 2022 neuerlich stark angestiegen und zwar um 189,8 Mio. Euro / 18,2 % auf 1.233,0 Mio. Euro. Im Gegensatz dazu sind die Einlagen auf den Sparbüchern im Vorjahresvergleich um 367,5 Mio. Euro / - 14,5 % gesunken. Auch die Anzahl der Sparbücher verringerte sich um 22.600 Stück. Privatkredite Trotz des herausfordernden Marktumfelds hat sich das aushaftende Volumen (exklusive Leasing) gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % auf 4.068,7 Mio. Euro erhöht, wobei das Neuvergabevolumen bei Privatkrediten 2022 um 15,7 % unter dem Ver- gleichszeitraum des Vorjahres lag. Die Nachfrage nach Wohnimmobilienfinanzierungen und somit auch die Neuvergabe ist gerade seit August 2022 deutlich eingebrochen. Dies ist vor allem auf das wesentlich schlechtere gesamtwirtschaftliche Um- feld und den damit verbundenen Unsicherheiten zurückführen (gestiegene Lebenserhaltungskosten, Energiepreise, Baukos- ten und Immobilienpreise). Nachhaltige Kontowelt Das be(e) green Konto ist seit 2021 mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet, da in Höhe der jeweiligen Kontoeinlagen nachhaltige Projekte finanziert werden, die neben wirtschaftlichen auch ökologischen und sozialen Kriterien entsprechen. Darüber hinaus leistet die Oberbank mit jedem neuen be(e) green Konto einen Beitrag zum Erhalt der Bienen- population und weiterer blütenbestäubender Insekten. Auf Basis dieser Initiative wurden seit der Produkteinführung 2021 bereits 46.000 m 2 an Blühflächen geschaffen. Zusätzlich wurde das be green Sparkonto eingeführt, welches ebenfalls mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden ist. Im Herbst wurde die Kontowelt noch um das nachhaltige be(e) green Studentenkonto ergänzt. Die Anzahl der Privatkonten hat sich 2022 um 2.158 auf 194.746 Stück erhöht. Davon sind bereits 48.833 Konten bzw. 25,1 % nachhaltige be(e) green Konten. Segment Privatkunden in Mio. € 2022 2021 Veränd. Zinsergebnis 96,9 64,4 50,4% Erträge aus at Equity bewerteten Unternehmen Risikovorsorge Kredit -13,3 -3,7 >100% Provisionsüberschuss 87,2 85,1 2,5% Handelsergebnis 0,0 0,0 Verwaltungsaufwand -107,1 -105,4 1,6% Sonstiger betrieblicher Ertrag 1,2 7,0 -83,4% Außerordentliches Ergebnis Jahresüberschuss vor Steuern 64,8 47,4 36,8% Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern 22,0% 16,8% 5,1%-P Ø Kredit- und Marktrisikoäquivalent (BWG) 2.150,7 2.054,6 4,7% Segmentvermögen 4.155,0 4.104,7 1,2% Segmentschulden 7.231,4 6.976,5 3,7% Ø zugeordnetes Eigenkapital 363,6 354,0 2,7% Return on Equity vor Steuern (RoE) 17,8% 13,4% 4,4%-P Cost-Income-Ratio 57,8% 67,4% -9,6%-P Segmentbericht Segment Privatkunden 26 Green Payments – der Umwelt zuliebe Beleghafte Überweisungsaufträge verursachen eine hohe CO 2 -Belastung. Moderner Online-Zahlungsverkehr ist nicht nur schneller und einfacher, sondern auch nachhaltig. Deshalb fallen elektronisch beauftragte Zahlungen unter die Kategorie Green Payments. In der Oberbank sind bereits 95 % aller von Firmen- und PrivatkundInnen beauftragten Zahlungen digital. Digitalisierung 2022 wurde das Angebot an Self-Service Funktionen weiter ausgebaut. Die KundInnen haben nun die Möglichkeit den KYC (Know-Your Customer) Prozess online durchzuführen. Der eKYC Prozess wurde in allen Oberbank Märkten eingeführt und bietet den Vorteil, administrative Schritte bequem von zu Hause aus zu erledigen und spart den Weg in die Filiale. Darüber hinaus können sich die KundInnen nun auch Konten anderer Banken im Oberbank Kundenportal anzeigen lassen. In der Oberbank Banking App hat man seit 2022 die Möglichkeit, sich Push-Benachrichtigung für neue Postfach-Nachrichten direkt aufs Smartphone senden zu lassen, sodass man keine wichtigen Informationen verpasst. Kartenportfolio Die „Oberbank Mastercard Gold“ Kreditkarte ist, wie die „Oberbank Mastercard Klassik“, nicht nur mit umfangreichen Mo- bile Payment-Funktionen wie Apple Pay, der Oberbank Wallet, SwatchPAY! und Garmin Pay ausgestattet, sondern sie ist natürlich auch eCommerce-fähig und verfügt über eine umfangreiche Reiseversicherung. Die Freigabe der Internet-Transak- tionen erfolgt bequem mittels Oberbank Security App. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 hat die Oberbank 25.508 eigene Klassik- und Gold Mastercard Kreditkarten in Umlauf ge- bracht. Inklusive der an Partner (Kreditkartenorganisationen) vermittelten Kreditkarten ergab das ein Gesamtkartenportfolio an ausgegebenen Privat- und Firmenkreditkarten von 70.562. Die Gesamtanzahl der Debitkarten betrug 2022 209.322. Bausparansparen 2022 wurden insgesamt 8.346 Bausparverträge vermittelt. Das bedeutet im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 einen Rück- gang von 3.557 Stück bzw. 29,9 %. Bausparfinanzierungen: Wieder Rekordergebnis Im Bereich der Bausparfinanzierungen konnte das sehr starke Ergebnis aus 2021 noch einmal deutlich übertroffen werden. Die Oberbank vermittelte 2022 ein Volumen von 80,9 Mio. Euro, was einer Steigerung von 33,7 Mio. Euro bzw. 71,4 % ent- sprach. Versicherungen: Gutes Ergebnis, trotz schwieriger Rahmenbedingungen Das Rekordergebnis aus dem Vorjahr konnte aufgrund schwieriger ökonomischer Rahmenbedingungen nicht ganz erreicht werden. Mit einer Produktion von 142,0 Mio. Euro blickt man dennoch auf ein gutes Ergebnis zurück. Die Produktion von Kapitalversicherungen im Privat- und Firmenkundenbereich wurde in Österreich im Vergleich zu 2021 um 2,5 % gesteigert. In dieser Sparte wurden hauptsächlich fondsorientierte- und fondsgebundene Lebensversicherungen, aber auch Tarife mit nachhaltigen Investments abgeschlossen. Gesamtbetracht hat sich das Lebensversicherungsgeschäft in Österreich mit einer Steigerung von 1,5 % zum Vorjahr gut entwickelt. Die Produktion von Unfallversicherungen, sowie die Vermittlung von priva- ten und gewerblichen Sachversicherungen ist im Vergleichszeitraum zum Vorjahr um 8,8 % gestiegen. Versicherungen – Produktion Veränderung im Jahresabstand Stand 31.12.2022 Stand 31.12.2021 absolut in % € 142,0 Mio. € 148,3 Mio. - € 6,3 Mio. -4,2 % ) Produktion: Lebensversicherungen (Prämiensumme) + Nicht-Lebensversicherungen (Jahresnettoprämie x 10) Segmentbericht Segment Privatkunden 27 Wertpapiergeschäft: neues Rekordergebnis in schwierigem Umfeld Das Marktumfeld für das Wertpapiergeschäft hat sich 2022 als sehr herausfordernd präsentiert. Die Verwerfungen an den Aktien- und Anleihemärkten infolge des seit Februar andauernden russischen Angriffskrieges in der Ukraine und seine nach- folgenden Auswirkungen waren bestimmend. Der globale Inflationsschub infolge der Energiepreisanstiege war enorm und hat die Notenbanken dazu gezwungen den Pfad der mehrjährigen expansiven Geldpolitik drastisch zu ändern. Der Zinsan- stieg sowohl im von den Notenbanken beeinflussten Geldmarkt als auch beim eher auf Inflationserwartungen ausgerichte- ten Kapitalmarkt, war entsprechend groß. Beispielsweise sind Österreichische Staatsanleihen (Bloomberg Barclays Öster- reich Staatsanleihenindex in Euro) um 21,3 % gefallen. Das war sogar ein stärkerer Rückgang als beim Aktienindex ATX mit – 19,1 %. Der Renditeanstieg bei Anleihen führte dann in der zweiten Jahreshälfte zu einem Comeback dieser Anlageklasse. Neue Oberbank Emissionen wurden stark nachgefragt und rentierten bei 5-jährigen Laufzeiten um die 3,5 % p.a. Im Jahres- verlauf wurden 145,0 Mio. Euro an Retail-Anleihen platziert. Die 3 Banken-Wohnbaubank AG hat 2022 keine Neuemissionen begeben. Der gleichzeitige Rückgang von Aktien und Anleihen traf entsprechend deutlich auch die gemischten Portfolios. Lediglich die Gold- und Rohstoffkomponenten brachten über das Gesamtjahr betrachtet positive Beiträge. Trotz der schwierigen Umstände konnte die Oberbank in diesem Umfeld einen Anstieg des Wertpapierprovisionsergebnisses um 3,1 Mio. Euro von 68,0 Mio. Euro auf 71,1 Mio. Euro / 4,6 % erreichen und ein neues Rekordergebnis in der Wertpapier- sparte verzeichnen. Das mit Abstand stärkste Einzelquartal war das erste Quartal, am Beginn noch im Zeichen positiver Aus- sichten nach Überwindung der Covid-Krise, am Ende durch hohe Transaktionserträge in Folge der seit Kriegsbeginn unter Druck geratenen Aktienmärkte. Nachhaltigkeit: viele neue Produkte Der Ausbau der nachhaltigen Produktpalette mit Fonds der 3 Banken-Generali Investment GmbH stand auch im Jahr 2022 auf der Agenda. Es wurden neue Anleihen-, Misch- und Aktienfonds in die Produktpalette aufgenommen. Damit sind nun alle wesentlichen Anlageklassen abgedeckt. Der Anteil der nachhaltigen Publikumsfonds an der gesamten Publikumsfond- nachfrage lag bei 22,7 %. Seit August 2022 müssen AnlegerInnen über ihre Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden. Die BeraterInnen wurden da- rauf mit einem umfangreichen Ausbildungsprogramm vorbereitet. Zusätzlich sind neue Vorgaben hinsichtlich der Pro- duktauswahl und Überwachungspflichten schlagend geworden. Zum Jahreswechsel gab es weitere Anforderungen an die vor- und nachvertragliche Information zu nachhaltigen Produkten. Alle Aspekte wurden technisch in das Beraterportal inte- griert, um einen bestmöglichen und rechtssicheren Abwicklungsprozess zu gewährleisten. Private Banking und Vermögensverwaltung Nach mehreren Jahren des Wachstums wurde der Anstieg der im Private Banking betreuten Kundengelder im Jahr 2022 be- dingt durch die Kursrückgänge bei Aktien- und Anleihen unterbrochen. Das Gesamtvolumen an Einlagen und Wertpapieren von Privaten, Stiftungen und Unternehmen ist um 0,6 Mrd. Euro von 12,2 Mrd. Euro auf 11,6 Mrd. Euro gefallen. Im Bereich des Content Managements wurde die neue #jetztvermoegen Rubrik auf der Website der Oberbank ins Leben gerufen. Dort werden interessierte AnlegerInnen über vielfältige Themen rund um Finanzanlagen und mehr informiert. Ne- ben den vielfältigen schriftlichen Publikationen gab es nach den coronabedingten Einschränkungen in den Vorjahren auch wieder in allen deutschsprachigen Geschäftsbereichen der Oberbank Präsenzveranstaltungen für KundInnen. Darüber hin- aus fand auch im Oberbank Donau-Forum wieder eine Veranstaltung statt. In mehreren Medien wurde auch die Kommen- tar-Reihe „oTon“ geschaltet. Ebenso gab es unter diesem Titel viele Videobeiträge. Das individuelle Portfoliomanagement (iPM) wurde auch 2022 mehrfach ausgezeichnet. Focus Money verlieh das Prädikat „herausragend“, der Elite Report hat die Oberbank mit „cum laude“ prämiert. Diese beiden renommierten deutschen Me- dien haben ein breites Spektrum an Kriterien berücksichtigt. Die Volumenentwicklung im iPM konnte sich ebenfalls nicht den Marktumständen entziehen. Das Gesamtvolumen betrug zum Jahresende 706,7 Mio. Euro und lag damit um 80,2 Mio. Euro bzw. -10,2 % unter dem Vor- jahresniveau. Neben den drei klassischen Varianten (defensiv, ausgewogen, dynamisch) werden diese auch als nachhaltige Strategien angeboten. Es wird ein besonderer Fokus auf nachhaltige Anlageprodukte gelegt, die nach einem festgelegten Segmentbericht Segment Privatkunden 28 ESG-Analyse-Prozess ausgewählt werden. Die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAIs – Principal Adverse Impacts) werden beim iPM nachhaltig ebenfalls berücksichtigt. Die Dienstleistung Brokerage für Trading-orientierte Aktien-AnlegerInnen verzeichnete ein sehr starkes Orderaufkommen, insbesondere am Ende des ersten Quartals. 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. Die 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. wurde zum 6. Mal innerhalb von acht Jahren vom Fachmagazin „Bör- sianer“ zur besten inländischen Fondsgesellschaft gewählt und hat unter 50 in Österreich aktiven nationalen und internatio- nalen Gesellschaften den zweiten Platz belegt. Das verwaltete Volumen der Gesellschaft fiel im Jahresabstand um 11,9 % oder 1,5 Mrd. Euro auf 11,0 Mrd. Euro. Der ge- samte österreichische Markt verlor 14,2 %. Der Marktanteil der Gesellschaft lag damit zum Jahresultimo mit 5,88 % um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Der Oberbank-Anteil innerhalb der Gesellschaft stieg erneut an, von 47,0 % per Ultimo 2021 auf 49,5 % zum 31.12.2022. Das der Oberbank zurechenbare Volumen belief sich auf 5,5 Mrd. Euro. Im Bereich Publikumsfonds wurden seitens der KundInnen Käufe in Höhe von 456,4 Mio. Euro getätigt. Be- sonders nachgefragt waren das Oberbank Vermögensmanagement sowie die Oberbank Premium Strategien. Der Anteil an nachhaltigen Investments betrug 22,7 % der Gesamtnachfrage. Segmentbericht Segment Financial Markets 29 Geschäftsverlauf 2022 im Überblick Im Segment Financial Markets ging das Zinsergebnis auf - 30,9 Mio. Euro zurück, das Ergebnis aus den at Equity-Beteiligun- gen lag bei 90,7 Mio. Euro nach 100,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Risikovorsorgen erhöhten sich um 2,5 % auf 7,7 Mio. Euro. Das Handelsergebnis sank auf 6,3 Mio. Euro nach 8,7 Mio. Euro im Vorjahr. Der sonstige betriebliche Erfolg sank auf - 41,0 Mio. Euro nach 0,5 Mio. Euro im Vorjahr. Der Überschuss im Segment Financial Markets lag damit bei 6,4 Mio. Euro nach 98,0 Mio. Euro im Vorjahr. Der RoE sank auf 0,6%, die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich auf 43,6 %. Eigenhandel 2022 war ein außergewöhnliches Jahr mit deutlichen Einbußen an den Kapitalmärkten. An den Aktienmärkten waren in der Vergangenheit immer wieder auch ähnliche Bewegungen zu verzeichnen, aber zusätzlich kam es an den Zinsmärkten zu his- torischen Zinssteigerungen, die sich entsprechend auf die Bondmärkte und Swapmärkte auswirkten. Auch bei den Währun- gen gab es merkliche Verschiebungen. Die Bewegungen waren in dieser Stärke kaum vorherzusagen und dadurch war es auch im Handel kaum möglich erwähnens- werte Erträge zu erzielen. Unter dem Strich konnten nicht so erfolgreiche Transaktionen ausgeglichen werden und es blieb eine schwarze Null. Primäreinlagen im Zeichen der Zinswende Das erste Halbjahr war davon gekennzeichnet, dass speziell bei den Firmeneinlagen großflächig die der Bank entstandenen Kosten in Form von Negativzinsen weiterverrechnet wurden. Dies änderte aber nichts an der Tatsache, dass die Liquidität im Markt und in der Oberbank hoch war. Mit den voranschreitenden Zinserhöhungen im zweiten Halbjahr erwachten auch die Bindungsgelder wieder zu neuem Leben. Insgesamt konnte die Oberbank die Primäreinlagen gegenüber 2021 weiter steigern. Internationales Banken- und Institutionen Netzwerk Die Betreuung der internationalen Korrespondenz- und Netzwerkbanken war 2022 stark geprägt von sehr speziellen Heraus- forderungen. Gleich zu Jahresbeginn kam es zu wesentlichen Adaptierungen bei der Richtlinie „Beziehungen zu Korrespon- denz- und Netzwerkbanken“, um entsprechend der Finanzmarktaufsicht (FMA), den gesetzlichen Anforderungen des Finanz- markt-Geldwäsche-Gesetzes (FM-GwG), die die Grundlage für die Zusammenarbeit mit anderen Kreditinstituten bilden, Ge- nüge zu tun. Segment Financial Markets in Mio. € 2022 2021 Veränd. Zinsergebnis -30,9 6,4 Erträge aus at Equity bewerteten Unternehmen 90,7 100,1 -9,5% Risikovorsorge Kredit -7,7 -7,5 2,5% Provisionsüberschuss 0,0 0,0 Handelsergebnis 6,3 8,7 -28,3% Verwaltungsaufwand -10,9 -10,3 6,4% Sonstiger betrieblicher Erfolg -41,0 0,5 Außerordentliches Ergebnis Jahresüberschuss vor Steuern 6,4 98,0 -93,5% Anteil am Jahresüberschuss vor Steuern 2,2% 34,8% -32,6%-P Ø Kredit- und Marktrisikoäquivalent (BWG) 6.128,0 5.390,1 13,7% Segmentvermögen 7.095,5 8.595,4 -17,4% Segmentschulden 8.321,8 9.285,8 -10,4% Ø zugeordnetes Eigenkapital 1.036,0 928,8 11,5% Return on Equity vor Steuern (RoE) 0,6% 10,6% -10,0%-P Cost-Income-Ratio 43,6% 8,9% 34,7%-P Segmentbericht Segment Financial Markets 30 Dies führte in der Oberbank zu weiteren Verschärfungen - sowohl bei der Umsetzung der notwendigen Know-Your-Customer (KYC) Dokumentation als auch bei der Prüfung der Compliance-relevanten Parameter. Ebenso konnten sich auch die Partner- banken diesen Anforderungen nicht entziehen. Der Aufwand im Zusammenhang mit Transaktionsprüfungen, Bankenanfra- gen und generell zu beantwortende Fragebögen wurde signifikant höher. Zur Steigerung der Effizienz wurde das internatio- nale Bankennetzwerk der Oberbank auf den Prüfstand gestellt. Unter Beibehaltung des vollen internationalen Service- und Dienstleistungs-Angebotes der Oberbank für ihre KundInnen, konnten die Partnerbankverbindungen auf rund 960 Banken in 115 Ländern reduziert werden. Trotz der, im Zuge des Russland-Ukraine Krieges einsetzenden Veränderungen, konnten er- freulicherweise die Außenhandelsumsätze zu den meisten internationalen Ländern deutlich verbessert werden. Die enge Begleitung der KundInnen bei ihren internationalen Geschäftsaktivitäten und speziell die damit verbundenen Risikoabsiche- rungen wurden verstärkt in Anspruch genommen. Ein Trend der bis zum Jahresende 2022 deutlich erkennbar gewesen ist. Spezielle Themen, die insbesondere durch den Russland-Ukraine Krieg ausgelöst wurden, wie beispielsweise alternative Handelspartner und Exportländer wurden analysiert und Vorbereitungen für steigende Handelsbeziehungen zu diesen Län- dern getroffen. Ebenso wurden bereits in der Hoffnung, dass der Russland-Ukraine Konflikt in 2023 ein Ende finden wird, Überlegungen für die Zeit nach dem Krieg eingesteuert, um den KundInnen auch die Möglichkeit zu bieten, Teil des Wieder- aufbaus sein zu können. Abschließend ist zu erwähnen, dass das stabile und nachhaltig gesicherte Partnerbanknetzwerk der Oberbank sowohl das Fundament für die erfolgreiche Abwicklung der internationalen Geschäftsaktivitäten der KundInnen als auch des eigenen Liquiditäts- und Risikomanagements der Oberbank darstellt. . Segmentbericht Segment Sonstiges 31 Segment Sonstiges Der Jahresfehlbetrag vor Steuern belief sich 2022 im Segment Sonstiges auf -42,9 Mio. Euro, nach - 51,1 Mio. Euro im Vorjahr. 32 Konzernabschluss Konzernabschluss 2022 der Oberbank nach International Financial Reporting Standards (IFRS) Konzernabschluss Inhaltsverzeichnis IFRS-Konzernabschluss 33 35 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 2022 35 Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung 36 Sonstiges Ergebnis 37 Konzernbilanz zum 31.12.2022 38 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 39 Konzern-Kapitalflussrechnung 41 Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss 41 Einleitung 41 1) Konsolidierungskreis der Oberbank 41 2) Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze 66 Details zur Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung 66 3) Zinsergebnis 66 4) Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 66 5) Risikovorsorgen im Kreditgeschäft 67 6) Provisionsergebnis 67 7) Handelsergebnis 67 8) Verwaltungsaufwand 67 9) Sonstiger betrieblicher Erfolg 68 10) Steuern vom Einkommen und Ertrag 69 11) Ergebnis je Aktie 70 Details zur Konzernbilanz 70 12) Barreserve 70 13) Forderungen an Kreditinstitute 70 14) Forderungen an Kunden 71 15) Risikovorsorgen 71 16) Handelsaktiva 71 17) Finanzanlagen 72 18) Immaterielles Anlagevermögen 72 19) Sachanlagen 72 20) Leasingverhältnisse als Leasingnehmer 73 21) Sonstige Aktiva 74 22) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 74 23) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 75 24) Verbriefte Verbindlichkeiten 75 25) Rückstellungen 78 26) Sonstige Passiva 78 27) Sonstige Passiva (Anteil Handelspassiva) 78 28) Nachrangkapital 79 29) Eigenkapital 79 30) Anlagenspiegel 80 31) Fair Value von Finanzinstrumenten 90 32) Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen 93 33) Segmentberichterstattung 94 34) Non-performing loans 94 35) Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände Konzernabschluss Inhaltsverzeichnis IFRS-Konzernabschluss 34 95 36) Nachrangige Vermögensgegenstände 95 37) Fremdwährungsvolumina 95 38) Treuhandvermögen 95 39) Echte Pensionsgeschäfte 95 40) Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken 95 41) Unternehmen des Konsolidierungskreises 100 Risikobericht 100 42) Risikomanagement 104 43) Kreditrisiko 121 44) Beteiligungsrisiko 122 45) Marktrisiko 126 46) Makroökonomische Risiken 126 47) Operationelles Risiko 127 48) Liquiditätsrisiko 130 49) Risiko einer übermäßigen Verschuldung 130 50) Nachhaltigkeitsrisiko 130 51) Systemisches Risiko 131 52) Sonstige Risiken 131 53) Risikobericht - Zusammenfassung 131 54) Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte 132 55) Patronatserklärungen für Beteiligungen 132 Informationen aufgrund österreichischen Rechts 132 56) Eigenkapital 133 57) Personal 133 58) Wertpapieraufgliederung nach BWG 133 59) Konzerneigenmittel und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis 134 60) Sonstige erforderliche Angaben nach BWG und UGB 136 61) Beteiligungsliste gemäß UGB 139 Schlussbemerkung des Vorstands der Oberbank AG 139 Erklärung gemäß § 124 Absatz 1 Z. 3 BörseG Bei der Summierung gerundeter Beträge und der Errechnung der Veränderungsraten können geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten Rechnungsgrundlagen auftreten. Der Eintrag „N/A“ in den Tabellen des Konzernabschlusses bedeutet, dass die jeweilige Bestimmung im entsprechenden Geschäftsjahr nicht anwendbar ist. Konzernabschluss 35 Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022 Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung in Tsd. € 2022 2021 Veränd. in Tsd. € Veränd. in % 1. Zinsen und ähnliche Erträge 540.906 389.287 151.619 38,9 a) Zinserträge nach der Effektivzinsmethode 519.165 368.102 151.063 41,0 b) Sonstige Zinserträge 21.741 21.185 556 2,6 2. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -134.846 -43.230 -91.616 >100,0 Zinsergebnis (3) 406.060 346.057 60.003 17,3 3. Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen (4) 90.653 100.133 -9.480 -9,5 4. Risikovorsorgen im Kreditgeschäft (5) -41.482 -35.713 -5.769 16,2 5. Provisionserträge 227.223 212.828 14.395 6,8 6. Provisionsaufwendungen -20.361 -20.877 516 -2,5 Provisionsergebnis (6) 206.862 191.951 14.911 7,8 7. Handelsergebnis (7) 6.100 7.764 -1.664 -21,4 8. Verwaltungsaufwand (8) -320.331 -313.568 -6.763 2,2 9. Sonstiger betrieblicher Erfolg (9) -52.602 -14.737 -37.865 >100,0 a) Ergebnis aus finanz. Vermögenswerten FV/PL -33.732 5.398 -39.130 >-100,0 b) Ergebnis aus finanz. Vermögenswerten FV/OCI -2.198 -1.195 -1.003 83,9 c) Ergebnis aus finanz. Vermögenswerten AC 0 21 -21 -100,0 d) Sonstiger betrieblicher Erfolg -16.672 -18.961 2.289 -12,1 Jahresüberschuss vor Steuern 295.260 281.887 13.373 4,7 10. Steuern vom Einkommen und Ertrag (10) -51.973 -47.239 -4.734 10,0 Jahresüberschuss nach Steuern 243.287 234.648 8.639 3,7 davon den Anteilseignern des Mutterunterneh- mens und den zusätzlichen Eigenkapitalbestand- teilseignern zuzurechnen 242.154 233.449 8.705 3,7 davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzu- rechnen 1.133 1.199 -66 -5,5 Konzernabschluss 36 Sonstiges Ergebnis in Tsd. € 2022 2021 Jahresüberschuss nach Steuern 243.287 234.648 Posten ohne Reklassifizierung in den Jahresüberschuss 34.557 55.234 +/- Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste IAS 19 37.244 17.147 +/- Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne/Verluste IAS 19 -9.671 -4.287 +/- Ergebnisanteil aus der Anwendung der Equity Methode 19.175 11.149 +/- Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen des eigenen Kreditrisikos IFRS 9 26.563 -17.377 +/- Latente Steuern auf erfolgsneutrale Bewertungsänderungen des eigenen Kreditrisikos IFRS 9 -6.294 4.344 +/- Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen von Eigenkapitalinstrumenten IFRS 9 -48.836 58.866 +/- Latente Steuern auf erfolgsneutrale Bewertungsänderungen von Eigenkapitalinstrumenten IFRS 9 16.377 -14.608 Posten mit Reklassifizierung in den Jahresüberschuss -7.473 5.981 +/- Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen Schuldtitel IFRS 9 -2.193 -107 Im Eigenkapital erfasste Beträge -2.758 -37 Umgliederungsbeträge 565 -70 +/- Latente Steuern auf erfolgsneutrale Bewertungsänderungen Schuldtitel IFRS 9 510 26 Im Eigenkapital erfasste Beträge 640 9 Umgliederungsbeträge -130 17 +/- Veränderung Währungsausgleichsposten 595 3.736 +/- Ergebnisanteil aus der Anwendung der Equity Methode -6.385 2.326 Summe direkt im Eigenkapital erfasster Erträge und Aufwendungen 27.084 61.215 Gesamtergebnis aus Jahresüberschuss und nicht erfolgswirksamen Erträgen/ Aufwendungen 270.371 295.863 davon den Anteilseignern des Mutterunternehmens und den zusätzlichen Ei- genkapitalbestandteilseignern zuzurechnen 269.238 294.664 davon den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen 1.133 1.199 Kennzahlen 2022 2021 Cost-Income-Ratio (Kosten-Ertrag-Relation) in % 1) 48,75 49,68 RoE (Eigenkapitalrendite) vor Steuern in % 2) 8,71 8,88 RoE (Eigenkapitalrendite) nach Steuern in % 3) 7,18 7,39 Risk-Earning-Ratio (Kreditrisiko / Zinsüberschuss) in % 4) 10,22 10,32 Ergebnis pro Aktie in € 5)6) 6,89 6,66 1) Verwaltungsaufwendungen in Relation zum Zins-, at Equity-, Provisions-, Handelsergebnis und Sonstigen betrieblichen Erfolg 2) Jahresüberschuss vor Steuern in Relation zum durchschnittlichen Eigenkapital 3) Jahresüberschuss nach Steuern in Relation zum durchschnittlichen Eigenkapital 4) Risikovorsorgen im Kreditgeschäft in Relation zum Zinsergebnis 5) Jahresüberschuss nach Steuern in Relation zu durchschnittlich in Umlauf befindlichen Aktien 6) Das verwässerte Ergebnis pro Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis pro Aktie, da keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt aus- gegeben wurden (siehe auch Note 11). Konzernbilanz zum 31.12.2022 Veränd. Veränd. Aktiva in Tsd. € 31.12.2022 31.12.2021 in Tsd. € in % 1. Barreserve (12) 2.287.322 4.400.915 -2.113.593 -48,0% 2. Forderungen an Kreditinstitute (13) 1.057.204 873.561 183.643 21,0% 3. Forderungen an Kunden (14) 19.192.911 18.427.927 764.984 4,2% 4. Handelsaktiva (16) 56.655 37.380 19.275 51,6% 5. Finanzanlagen (17) 3.653.467 3.180.410 473.057 14,9% a) Finanzielle Vermögenswerte FV/PL 489.243 481.966 7.277 1,5% b) Finanzielle Vermögenswerte FV/OCI 594.456 414.571 179.885 43,4% c) Finanzielle Vermögenswerte AC 1.470.122 1.283.109 187.013 14,6% d) Anteile an at Equity-Unternehmen 1.099.646 1.000.764 98.882 9,9% 6. Immaterielles Anlagevermögen (18) 3.767 3.221 546 17,0% 7. Sachanlagen (19) (20) 357.389 382.622 -25.233 -6,6% a) Als Finanzinvestition gehaltene 72.693 84.234 -11.541 -13,7% Immobilien b) Sonstige Sachanlagen 284.696 298.388 -13.692 -4,6% 8. Sonstige Aktiva (21) 189.451 233.627 -44.176 -18,9% a) Latente Steueransprüche 1.353 1.390 -37 -2,7% b) Positive Marktwerte von 39.640 102.159 -62.519 -61,2% geschlossenen Derivaten des Bankbuches c) Sonstige 148.458 130.078 18.380 14,1% Summe Aktiva 26.798.166 27.539.663 -741.497 -2,7% Konzernbilanz zum 31.12.2022 Veränd. Veränd. Passiva in Tsd. € 31.12.2022 31.12.2021 in Tsd. € in % 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditin- stituten (22) 4.448.735 5.893.338 -1.444.603 -24,5% a) Zweckgewidmete Refinanzierungen 3.292.756 3.042.865 249.891 8,2% für Kundenkredite b) Sonstige Verbindlichkeiten 1.155.979 2.850.473 -1.694.494 -59,4% gegenüber Kreditinstituten 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (23) 15.061.355 14.728.589 332.766 2,3% 3. Verbriefte Verbindlichkeiten (24) 2.407.017 2.206.647 200.370 9,1% 4. Rückstellungen (25) 319.621 364.802 -45.181 -12,4% 5. Sonstige Passiva (26) 534.806 532.058 2.748 0,5% a) Handelspassiva (27) 50.381 35.539 14.842 41,8% b) Steuerschulden 23.632 16.983 6.649 39,2% ba) Laufende Steuerschulden 9.425 1.738 7.687 >100,0% bb) Latente Steuerschulden 14.207 15.245 -1.038 -6,8% c) Negative Marktwerte von geschlos- senen Derivaten des Bankbuches 184.551 34.077 150.474 >100,0% d) Sonstige 276.242 445.459 -169.217 -38,0% 6. Nachrangkapital (28) 479.712 496.368 -16.656 -3,4% 7. Eigenkapital (29) 3.546.920 3.317.861 229.059 6,9% a) Eigenanteil 3.488.314 3.260.068 228.246 7,0% b) Anteile nicht beherrschender 8.606 7.793 813 10,4% Gesellschafter c) Zusätzliche 50.000 50.000 0 0,0% Eigenkapitalbestandteile Summe Passiva 26.798.166 27.539.663 -741.497 -2,7% Konzernabschluss 37 Konzernabschluss 38 Entwicklung des Konzerneigenkapitals zum 31.12.2022 Bewertungsrücklagen in Tsd. € Gezeichnetes Kapi- tal Kapitalrücklagen Gewinnrücklagen Währungsaus - gleichsposten Schuldtitel IFRS 9 mit Reklassifizierung Eigenkapitalinstru - mente IFRS 9 ohne Reklassifizierung Veränd . eig. Kredit - risiko IFRS 9 ohne Reklassifizierung Versicherungsmath. Gewinne / Verluste gem. IAS 19 Assoziierte Unter- nehmen Eigenanteil Anteile nicht be- herrschender Ge- sellschafter Zusätzliche Eigen- kapital-bestandteile Eigenkapital Stand 1.1.2021 105.381 505.523 1.717.804 -5.663 242 112.620 6.128 -54.292 593.474 2.981.215 7.651 50.000 3.038.866 Gesamtergebnis 143.507 3.736 -81 44.258 -13.033 12.860 103.417 294.664 1.199 295.863 Jahresgewinn/-verlust 143.507 89.942 233.449 1.199 234.648 Sonstiges Ergebnis 3.736 -81 44.258 -13.033 12.860 13.475 61.215 61.215 Dividendenausschüttung -26.409 -26.409 -26.409 Kuponzahlungen auf zusätzl. Eigenkapitalbestandteile -2.925 -2.925 -2.925 Kapitalerhöhung Emission zusätzliche Eigenka- pitalbestandteile Erwerb eigener Aktien 482 12.790 13.272 13.272 Sonst. ergebnisneutrale Veränderungen 49 202 251 -1.057 -806 Stand 31.12.2021 105.863 505.523 1.844.816 -1.927 161 156.878 -6.905 -41.432 697.093 3.260.068 7.793 50.000 3.317.861 Stand 1.1.2022 105.863 505.523 1.844.816 -1.927 161 156.878 -6.905 -41.432 697.093 3.260.068 7.793 50.000 3.317.861 Gesamtergebnis 171.975 595 -1.683 -32.460 20.269 27.573 82.969 269.238 1.133 270.371 Jahresgewinn/-verlust 171.975 70.179 242.154 1.133 243.287 Sonstiges Ergebnis 595 -1.683 -32.460 20.269 27.573 12.790 27.084 27.084 Dividendenausschüttung -35.306 -35.306 -35.306 Kuponzahlungen auf zusätzl. Eigenkapitalbestandteile -2.925 -2.925 -2.925 Kapitalerhöhung Emission zusätzliche Eigenka- pitalbestandteile Erwerb eigener Aktien -91 -3.230 -3.321 -3.321 Sonst. ergebnisneutrale Veränderungen -1.365 1.925 560 -320 240 Stand 31.12.2022 105.772 505.523 1.973.965 -1.332 -1.522 124.418 13.364 -13.859 781.987 3.488.314 8.606 50.000 3.546.920 Konzernabschluss 39 Konzern-Kapitalflussrechnung in Tsd. € 2022 2021 Jahresüberschuss 243.287 234.648 Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten und Überleitung auf den Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit Abschreibungen, Wertberichtigungen und Zuschreibungen 43.025 -23.114 Veränderung der Personalrückstellungen und sonstiger Rückstellungen -17.607 4.821 Veränderung anderer zahlungsunwirksamer Posten 27.180 9.819 Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von Finanzanlagen, Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 155 -591 Zwischensumme 296.040 225.583 Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer Geschäftstä- tigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile Forderungen an Kreditinstitute -165.320 112.982 Forderungen an Kunden -798.133 -1.182.418 Handelsaktiva -17.610 11.888 Finanzanlagen, die der operativen Tätigkeit dienen 1) -222.093 120.422 Andere Aktiva aus operativer Geschäftstätigkeit 86.219 38.623 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -1.455.736 845.173 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 394.208 1.649.870 Verbriefte Verbindlichkeiten 296.612 361.905 Andere Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit -266.245 -98.405 Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -1.852.058 2.085.623 Mittelzufluss aus der Veräußerung von Finanzanlagen, die der Investitionstätigkeit dienen 2) 290.165 537.279 Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 16.296 13.730 Mittelabfluss für den Erwerb von Finanzanlagen -509.019 -295.481 Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen -28.807 -32.768 Cashflow aus Investitionstätigkeit -231.365 222.760 Kapitalerhöhung 0 0 Dividendenzahlungen -35.306 -26.409 Kuponzahlungen auf zusätzliche Eigenkapitalbestandteile -2.925 -2.925 Mittelzufluss aus Nachrangkapital und sonstiger Finanzierungstätigkeit Emissionen (28) 54.844 43.079 Sonstige 3.738 16.196 Mittelabfluss aus Nachrangkapital und sonstiger Finanzierungstätigkeit Tilgungen (28) -30.000 -26.251 Sonstige -20.521 -17.142 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -30.170 -13.452 Zahlungsmittelbestand zum Ende der Vorperiode 4.400.915 2.105.984 Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit -1.852.058 2.085.623 Cashflow aus Investitionstätigkeit -231.365 222.760 Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -30.170 -13.452 Effekte aus der Änderung von Konsolidierungskreis und Bewertungen 0 0 Effekte aus der Änderung von Wechselkursen 0 0 Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 2.287.322 4.400.915 Erhaltene Zinsen 505.782 386.208 Erhaltene Dividenden 32.937 21.285 Gezahlte Zinsen -91.654 -68.778 Kuponzahlungen auf zusätzliche Eigenkapitalbestandteile -2.925 -2.925 Ertragsteuerzahlungen -48.839 -37.315 Der Zahlungsmittelbestand umfasst den Bilanzposten Barreserve, bestehend aus Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken. 1) Finanzanlagen ohne Behalteabsicht 2) Finanzanlagen mit Behalteabsicht Konzernabschluss 40 Aufgliederung Zinsen, Dividenden und Ertragsteuerzahlungen in Tsd. € Operative Ge- schäftstätigkeit Investitions- tätigkeit Finanzierungs- tätigkeit Summe Erhaltene Zinsen 2022 478.539 27.243 0 505.782 2021 361.627 24.581 0 386.208 Erhaltene Dividenden 2022 1.469 31.468 0 32.937 2021 1.266 20.019 0 21.285 Gezahlte Zinsen 2022 -78.788 0 -12.866 -91.654 2021 -55.189 0 -13.589 -68.778 Gezahlte Dividenden 2022 0 0 -35.306 -35.306 2021 0 0 -26.409 -26.409 Kuponzahlungen auf 2022 0 0 -2.925 -2.925 zusätzliche Eigenkapitalbestandteile 2021 0 0 -2.925 -2.925 Ertragsteuerzahlungen 2022 -38.812 -6.811 -3.216 -48.839 2021 -27.773 -6.145 -3.397 -37.315 Konzernabschluss 41 Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss Einleitung Die Oberbank AG ist die älteste noch selbständige börsennotierte Aktienbank Österreichs. Sie steht vollständig im Privatbe- sitz und notiert an der Wiener Börse. Die Oberbank hat ihren Firmensitz in 4020 Linz, Untere Donaulände 28. Die Positionie- rung der Oberbank AG ist gekennzeichnet durch ihre regionale Verbundenheit, ihre Unabhängigkeit, ihre starke Kundenori- entierung und das tiefe regionale Durchdringen ihrer Einzugsgebiete. Die Oberbank bietet alle wichtigen klassischen Bank- dienstleistungen einer Universalbank an. Der Vorstand der Oberbank AG hat den Konzernabschluss am 7. März 2023 unterzeichnet und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Die Genehmigung des Abschlusses 2022 und die Freigabe zur Veröffentlichung sind für den 23. März 2023 vorgesehen. 1) Konsolidierungskreis der Oberbank Der Konsolidierungskreis umfasst im Jahr 2022 neben der Oberbank AG 29 inländische und 16 ausländische Tochterunter- nehmen. Der Kreis der einbezogenen verbundenen Unternehmen hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2021 wie folgt verändert: • Der Erwerb der Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH, Linz, führte zu einer Erhöhung der Forderungen an Kunden um 18 Tsd. Euro und der Sonstigen Aktiva um 5.316 Tsd. Euro sowie zu einer Erhöhung der Sonstigen Passiva um 1.195 Tsd. Euro. Die ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H. wurde als Gemeinschaftliche Tätigkeit gemäß IFRS 11 im Konzernab- schluss berücksichtigt. Neben der BKS Bank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft wurde die voestal- pine AG nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Nicht konsolidiert wurden 18 Tochterunternehmen und 13 assoziierte Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Summe von untergeordneter Bedeutung ist. Der Konzernabschlussstichtag ist der 31. Dezember. Über die in den Konzernabschluss einbezogenen Leasingunternehmen wurde ein Teilkonzernabschluss mit Stichtag 30. September aufgestellt, um eine zeitnahe Konzern-Jahresabschlusserstellung zu ermöglichen. Wesentliche Geschäftsvorfälle bzw. Änderungen in der Zusammensetzung des Leasing-Teilkonzerns im 4. Quartal werden berücksichtigt. 2) Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze 2.1) Angewandte IAS bzw. IFRS Der Konzernabschluss der Oberbank AG für das Geschäftsjahr 2022 wurde in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten und in Kraft befindlichen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt. Er erfüllt auch die Voraussetzungen des § 59 a BWG und des § 245 a UGB über befreiende Konzernabschlüsse nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen. Von der Unternehmensfortführung wird ausgegangen. Folgende Tabelle zeigt neu veröffentlichte bzw. geänderte Standards und Interpretationen zum Bilanzstichtag, die in der Berichtsperiode erstmalig zur Anwendung kamen. Konzernabschluss 42 Standard/Interpretation Bezeichnung Anzuwenden für Von EU bereits Geschäftsjahre ab übernommen Jährliche Verbesserungen an Zyklus 2018 - 2020 1.1.2022 Ja den IFRS Änderungen zu IFRS 3 Verweis auf das Rahmenkonzept 1.1.2022 Ja Änderungen zu IFRS 16 Erträge vor Erreichen des betriebsbereiten Zustands 1.4.2022 Ja Änderungen zu IAS 37 Umfang der Erfüllungskosten bei belastenden Verträgen 1.1.2022 Ja Die nächste Tabelle zeigt veröffentlichte bzw. geänderte Standards und Interpretationen zum Bilanzstichtag, die vollständig durch das IASB bzw. teilweise durch das EU-Endorsementverfahren in Kraft getreten, aber noch nicht verpflichtend anzuwenden sind. Diese wurden im vorliegenden Konzernabschluss nicht angewandt. Eine frühzeitige Anwendung ist derzeit nicht geplant. Standard/Interpretation Bezeichnung Anzuwenden für Von EU bereits Geschäftsjahre ab übernommen Änderungen zu IAS 1 Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 1.1.2023 Nein Änderungen zu IAS 1 Angaben zu Rechnungslegungsmethoden 1.1.2023 Ja Änderungen zu IAS 8 Definition von rechnungslegungsbezogenen 1.1.2023 Ja Schätzungen Änderungen zu IAS 12 Ansatz für latente Steuern bei erstmaligem Ansatz 1.1.2023 Ja eines Vermögenswertes oder einer Schuld IFRS 17 Versicherungsverträge 1.1.2023 Ja Änderungen IFRS 16 Leasingverbindlichkeit bei Sale and Leaseback 1.1.2024 Nein Änderungen der Rechnungslegungsgrundsätze 2022 Die jährlichen Verbesserungen an den IFRS betreffen Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41. Es gibt keine we- sentlichen Auswirkungen aus diesen Änderungen, die per 1. Jänner 2022 in Kraft traten, auf den Konzernabschluss der Oberbank AG. IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ wird dahingehend aktualisiert, dass sich die Verweise nunmehr auf das aktuelle Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung 2018 und nicht mehr auf das Rahmenkonzept 1989 beziehen. Die Änderun- gen an IFRS 3 traten per 1. Jänner 2022 in Kraft. Es ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Oberbank AG. Die Änderungen an IAS 16 „Sachanlagen“ verbieten nunmehr explizit den Abzug möglicher Nettoerträge von den Anschaf- fungskosten einer Sachanlage. Werden Güter hergestellt und veräußert, während eine Sachanlage an den beabsichtigten Standort bzw. in den beabsichtigten betriebsbereiten Zustand gebracht wird, müssen die aus der Veräußerung dieser Güter resultierenden Erträge sowie deren Herstellungskosten erfolgswirksam gemäß den jeweils gültigen Standards erfasst wer- den. Die Änderungen sind erstmals in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Jänner 2022 beginnen. Da im Konzern keine Sachanlagen vorhanden sind, bei denen im Rahmen von Testläufen Güter hergestellt werden, gibt es keine Auswirkungen aus diesen Änderungen auf den Konzernabschluss der Oberbank AG. Die Änderungen an IAS 37 „Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten“ konkretisieren den Umfang der Erfüllungskos- ten bei belastenden Verträgen. Als Erfüllungskosten sind alle direkt zurechenbaren Kosten zu berücksichtigen. Konzernabschluss 43 Darunter fallen die inkrementellen Kosten der Erfüllung des Vertrags (z. B. direkt zurechenbare Arbeits- und Materialkosten) sowie eine Verrechnung anderer, der Erfüllung des Vertrags direkt zurechenbare Kosten (z. B. anteilige Abschreibung von Sachanalgen, die für die Erfüllung mehrerer Verträge genutzt werden). Die Änderungen an IAS 37 sind auf alle Verträge an- zuwenden, bei denen zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung per 1. Jänner 2022 noch nicht alle Verpflichtungen erfüllt wurden. Die angeführten Änderungen hat keine Auswirkung auf den Konzernabschluss der Oberbank AG. Die im August 2020 veröffentlichten Änderungen zu IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 (Phase 2 der IBOR-Reform) sollen die Auswirkungen abmildern, die sich im Zeitpunkt der Ablösung eines bestehenden Referenzzinssatzes durch einen alternativen Zinssatz auf die Finanzberichterstattung ergeben. Die für die Oberbank AG daraus resultierenden unwesentli- chen Auswirkungen werden folgend dargestellt: Durch die Ablöse der Interbank Offered Rates (IBOR) durch neue risikofreie Zinssätze wurden bereits bis zum 31.12. 2021 sämtliche Marktbewertungen von Derivaten von EONIA auf €STR umgestellt, sodass es im GJ 2022 aus diesem Titel keinen Umstellungseffekt mehr gab. Das Ausmaß der von der LIBOR-Umstellung im GJ 2022 auf neue Referenzwerte betroffenen umgestellten Volumina belief sich in der Oberbank AG auf folgende Beträge: in Tsd. € CHF-LIBOR JPY-LIBOR GBP-LIBOR Forderungen an Kunden 22.252 323 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 669 106 1 Per Juni 2023 erfolgen noch die Umstellungen der USD-Referenzwerte, wobei das Volumen der USD-Forderungen zum 31. Dezember 2022 umgerechnet 8.706 Tsd. Euro und das Volumen der USD-Verbindlichkeiten umgerechnet 2.037 Tsd. Euro beträgt. Künftige Änderungen von Rechnungslegungsgrundsätzen Die Änderungen zu IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ betreffen den Ausweis von Schulden als kurz- oder langfristig in der Bilanz und nicht die Höhe oder den Zeitpunkt der Erfassung von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen oder Auf- wendungen oder die Informationen, die über diese Posten anzugeben sind. Darüber hinaus wird mit den Änderungen zu IAS 1 und IAS 8 („Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, Änderungen von Schätzungen und Fehlern“) konkretisiert, in wel- chem Umfang Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im IFRS-Anhang erläutert werden müssen. Es wird ein einheitlicher und genauer umrissener Wesentlichkeitsbegriff von Abschlussinformationen geschaffen, der eine Harmonisierung vom Rah- menkonzept für die Finanzberichterstattung, IAS 1 und IAS 8 sowie dem IFRS-Leitliniendokument „Fällen von Wesentlich- keitsentscheidungen“ herbeiführen soll. Die Änderungen treten per 1. Jänner 2023 in Kraft. Es ergeben sich daraus keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Oberbank AG. Die Änderungen an IAS 12 „Latente Steuern“ schränken den Anwendungsbereich der Ausnahmeregelung zum erstmaligen Ansatz von latenten Steuern („initial recognition exemption“) ein. Die Ausnahmeregelung soll keine Anwendung auf Ge- schäftsvorfälle finden, die gleichzeitig zu steuerpflichtigen und abzugsfähigen temporären Differenzen in gleicher Höhe füh- ren. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf künftige Konzernabschlüsse der Oberbank AG erwartet. IFRS 17 „Versicherungsverträge“ regelt die Grundsätze in Bezug auf die Identifikation, den Ansatz, die Bewertung, den Aus- weis sowie die Anhangangaben für Versicherungsverträge und ersetzt ab 1. Jänner 2023 den IFRS 4 „Versicherungsverträge“. Diese Änderung führt für die Oberbank AG zu keinen wesentlichen Auswirkungen. Konzernabschluss 44 IFRS 16 „Leasingverbindlichkeiten bei Sale and Leaseback“ Die Änderung beinhaltet Vorgaben für die Folgebewertung von Leasingverhältnissen im Rahmen eines Sale-and-Leaseback (SLB) für Verkäufer-Leasingnehmer. Demnach sind bei der Folgebewertung von Leasingverbindlichkeiten im Rahmen eines SLB die zu Lauf- zeitbeginn erwarteten Zahlungen so zu bestimmen, dass eine Gewinnrealisierung in Bezug auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht ausgeschlossen ist. In jeder Periode wird die Leasingverbindlichkeit, um die jeweils zugrunde gelegten erwarteten Zahlungen reduziert und die Differenz zu den tatsächlichen Zahlungen erfolgswirksam erfasst. Die Änderung sind erstmalig verpflich- tend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen. Es ergeben sich daraus keine wesent- lichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Oberbank AG, da in der Regel keine Sale-and-Leaseback-Vereinbarungen mit variablen Leasingzahlungen abgeschlossen werden. 2.2) Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Konzern Die Covid-19-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 eine große Unsicherheit in der Weltwirtschaft und auf den globalen Märkten verursacht. Die von den Staaten erlassenen Vorschriften mit Ausgangsbeschränkungen, Restaurant- und Laden- schließungen sowie Produktionsstillständen führten zu einem wirtschaftlichen Abschwung in Österreich und Europa. In den Staaten, in denen die Oberbank AG tätig ist, wurden verschiedene Maßnahmen eingeleitet und Hilfspakete (z.B. Staatsgaran- tien, Überbrückungsfinanzierungen, Härtefonds für Selbständige) geschnürt und Stundungsprogramme eingerichtet, um die Wirtschaft und Privathaushalte in dieser existenzbedrohenden Krise bestmöglich zu unterstützen. Aus diesem Grund konnte das Risiko aus möglichen Kreditausfällen bei Einzelkunden anhand der in Einsatz befindlichen Risikomodelle nicht ausrei- chend realistisch eingeschätzt werden und es wurden mittels Management Overlay Maßnahmen pauschale Risikovorsorgen für stark betroffene Branchen gebildet. Zwischenzeitlich sind die (staatlichen) Fördermaßnahmen weitestgehend ausgelaufen, ohne dass sich wesentliche negative Auswirkungen auf die Portfolioqualität der Oberbank AG ergeben haben. Auf der Ebene von einzelnen Kunden haben sich Risiken in Form von Ratingverschlechterungen bzw. Ausfällen, die zur Bildung von Risikovorsorgen in Stufe 3 führten, materi- alisiert. Nach aktueller Einschätzung hat die Covid-19 Pandemie keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Kreditrisikosituation für den Konzernabschluss 2022 und alle damit in Zusammenhang stehenden Management Overlay Maßnahmen wurden been- det. Im Detail wurden folgende Maßnahmen aufgelöst: • Aus der Auflösung des kollektiven Staging für Forderungen an Kreditnehmer in besonders stark von Covid- Lock- downs betroffenen Wirtschaftsbranchen (Beherbergung, Gastronomie, Reisebranche, Luftfahrt) resultiert ein Er- trag von € 4,3 Mio. • Für Forderungen an Kreditnehmer, für die im Zuge einer im 1. Quartal 2021 durchgeführten Einzelanalyse eine große Unsicherheit bei der Bonitätseinstufung wegen Covid bestand, wurde ebenfalls ein kollektives Staging vorge- nommen und eine Risikovorsorge (ECL) in Höhe des erwarteten Verlusts bezogen auf die Restlaufzeit (Lifetime- Expected-Loss) gebildet. Im laufenden Monitoring 2022 konnte die Unsicherheit abgeklärt werden. Entweder die Auswirkungen waren vernachlässigbar oder das höhere Ausfallsrisiko wurde in Form eines schlechteren Ratings beziehungsweise sogar Ausfalls beim Einzelkunden konkret sichtbar. Der implizite Effekt aus der Auflösung des Stagingeffektes durch das beschriebene Monitoring der Kunden betrug im Jahr 2022 € 3,8 Mio. • Aus der Auflösung des kollektiven Staging für Forderungen an Kreditnehmer im Bereich der Immobilienprojektfi- nanzierungen mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten resultiert ein Ertrag von ca. € 9,6 Mio. • Die Rückkehr zum ursprünglich entwickelten Standard-ECL-Modell bei der Verwendung von zukunftsorientierten makroökonomischen Daten (forward looking information – FLI) führte zu einer ECL Auflösung von € 10 Mio. Beim Standard-ECL-Modell kommt es beim ECL-Segment Corporates im ersten Jahr nicht zur Anwendung von FLI-Fakto- ren, da die verwendeten volkswirtschaftlichen Faktoren bereits im Bilanzrating angewandt werden und daher be- reits Bestandteil der prognostizierten Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kunden sind. Damit wird eine doppelte Be- rücksichtigung der FLI’s vermieden. Im Zuge von Covid wurde jedoch die Anwendung des Bilanzratings wegen der vorhandenen Unsicherheit an die Ausnahmesituation angepasst, sonst hätte sich wegen des prognostizierten BIP Rückgangs das Rating aller Kunden im Firmenkunden-Portfolio pauschal verschlechtert. Dies hätte ebenso zu einer pauschalen und undifferenzierten Erhöhung des ECL geführt. Aus diesem Grund wurde der Einsatz der Hardfacts- Konzernabschluss 45 Prognosen im Bilanzrating ausgesetzt. Stark von Covid betroffene Kunden wurden mit Hilfe von Outlook Gesprä- chen identifiziert und selektiv schlechter geratet. Da es in Folge dieser Maßnahme nicht mehr zur impliziten Be- rücksichtigung von FLI-Faktoren beim Bilanzrating kam, wurden diese im ECL Modell bei den Corporates auch im 1. Jahr berücksichtigt. Nur im Bereich der Rückstellungen existiert im Bereich des operationellen Risikos noch eine „Rückstellung für drohende Ver- luste aus Zinsstundungen im Rahmen des Covid Moratorium“ in der Höhe von € 2,6 Mio. 2.3) Auswirkungen des Ukraine Krieges und den Folgewirkungen auf den Konzernabschluss Die Oberbank AG finanziert keine ukrainischen und russischen Unternehmen und hält keine ukrainischen, russischen oder weißrussischen Staatsanleihen und somit ist die Geschäftstätigkeit der Oberbank AG selbst nicht direkt vom Krieg in der Uk- raine betroffen. Die nachfolgenden Ausführungen sollen aktualisierte Informationen und die wesentlichen Aspekte zu den gegenwärtigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise, hohen Inflation und steigenden Zin- sen auf den Konzernabschluss und insbesondere das Kreditrisiko der Oberbank AG liefern. Im 2. Halbjahr 2022 fand der Konjunkturaufschwung in Österreich sein Ende und ist in eine Phase des Abschwungs überge- gangen. Dieser Trend setzte sich auch im 4. Quartal 2022 fort. Grund dafür sind die hohen Rohstoff- und Energiepreise in Folge des Krieges in der Ukraine sowie der daraus resultierende Anstieg der Inflation, die Abschwächung der Konjunktur und der damit verbundenen Warenexporte, sowie die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken. Die Bundesregierung verabschiedete im 4. Quartal 2022 Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiekosten zur Entlas- tung der Bürger und der heimischen Unternehmen (Strompreisbremse, 3. Anti-Teuerungspaket, etc …). Die staatlichen Stützungsmaßnahmen und die nach wie vor herrschende Ungewissheit über die Entwicklung und Folgen des Krieges in der Ukraine führen zu einer Verzögerung in der Abbildung gesamtwirtschaftlicher Größen in den Ausfallraten von Privat- und Firmenkunden und erschweren dadurch die frühzeitige Erkennung einer potenziellen Verschlechterung der Kreditqualität Das Wertberichtigungsmodell der Oberbank AG nach IFRS9 beinhaltet unter anderem eine Anpassung der Ausfallswahr- scheinlichkeit (probability of default - PD) zur Berücksichtigung von zukunftsgerichteten makroökonomischen Informationen. Die FLI-Modellentwicklung wurde mit einer Zeithistorie vorgenommen, die diese wirtschaftlichen Verwerfungen, staatlich gestützten Verzerrungen und makroökonomischen Extremwerte nicht berücksichtigt. Um der erwarteten signifikanten Erhöhung der Ausfallsrisiken Rechnung zu tragen, wird für folgende Teilportfolios als Ma- nagement Overlay Maßnahme ein kollektiver Transfer von Stufe 1 auf Stufe 2 vorgenommen. • Forderungen an Kreditnehmer, bei denen im Zuge einer Einzelanalyse eine hohe Gasabhängigkeit festgestellt wer- den konnte. Das Risiko einer neuerlich starken Verteuerung der Gaspreise bzw. eines Gasstop, sowie deren Folgen können nicht ausgeschlossen und nur schwer abgeschätzt werden. Die Bildung der zusätzlichen Vorsorge erhöht die Wertberichtigung im Lebendgeschäft um 10,5 Mio. Euro • Forderungen an Kreditnehmer im Bereich der Immobilienprojekte mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten, bei denen aufgrund der massiven Zinsanstiege durch die EZB, sowie der vorherrschenden hohen Inflation höhere Risi- ken in Bezug auf Projektfortschritt und die Rückzahlungsfähigkeit der Kredite bestehen. Die Bildung der zusätzli- chen Vorsorge (Lifetime Expected Loss) erhöht die Wertberichtigung im Lebendgeschäft um 9,6 Mio. Euro Betroffenes Collective—Staging Portfolio per 31.12.2022 nach Stufentransfergründen in Tsd. Euro Konzernabschluss 46 2.4) Konsolidierungsmethoden Alle wesentlichen Tochterunternehmen, die unter der wirtschaftlichen Beherrschung der Oberbank AG stehen, wurden in den Konzernabschluss einbezogen. • Die wichtigsten Beteiligungen mit bis zu 50 % Beteiligungsverhältnis wurden nach der Equity-Methode bilanziert (BKS Bank AG, Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, voestalpine AG). Voraussetzung für die Einbeziehung nach der Equity-Methode ist, dass auf die Unternehmenspolitik maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann. Durch den maßgeblichen Einfluss verfügt der Investor über einen Anteil an der Ertragskraft des assoziierten Unternehmens und demzufolge über einen Anteil am Rückfluss des eingesetzten Kapitals und des Nettovermögens. Ebenso sind Gewinnaus- schüttungen kein Maßstab für die zurechenbare Leistung des assoziierten Unternehmens. Das Ergebnis aus Beteiligungen, auf die ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt wird, wird durch die Einbeziehung des anteiligen Jahresüberschusses treffender abgebildet. Eine weitere Ergebniseliminierung aufgrund von Konsolidierungen oder von auf eigene Ergebnisanteile entfallende Jahresüberschüsse wird bei at-Equity Beteiligungen nicht vorgenommen. • Für gemeinschaftliche Tätigkeiten (ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H.) wurde neben der Bilanzierung der eigenen Vermögenswerte, Schulden, Erlöse und Aufwendungen die anteilsmäßige Konsolidierung angewandt. • Nicht konsolidiert wurden Tochterunternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist. • Die übrigen Beteiligungen sind gemäß IFRS 9 mit dem Fair Value angesetzt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgte gemäß den Bestimmungen des IFRS 3 nach der Erwerbsmethode. Aktive Unterschieds- beträge, die auf gesondert identifizierbare immaterielle Vermögensgegenstände entfallen, die im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses erworben wurden, werden getrennt vom Firmenwert ausgewiesen. Dabei werden auch für die Fremdanteile die anteiligen Unterschiedsbeträge angeführt. Soweit für diese Vermögensgegenstände eine Nutzungs- dauer bestimmt werden kann, erfolgt eine planmäßige Abschreibung über die voraussichtliche Nutzungsdauer. Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Auf eine Zwischenergebniseliminierung wurde verzichtet, da keine wesentlichen Zwischenergebnisse vorhanden sind. 2.5) Unternehmenserwerbe Mit 1. Jänner 2022 wurde die Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH erworben. Dabei handelt es sich um eine Immobilienleasinggesellschaft, die gemäß IFRS 3 im Geschäftsjahr 2022 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen wurde. 2.6) Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen Im vorliegenden Konzernabschluss sind Werte enthalten, deren Höhe durch Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen bestimmt wurde. Diese Annahmen und Schätzungen beruhen auf Erfahrungen aus der Vergangenheit, auf Planungen und auf nach heutigem Ermessen wahrscheinlichen Prognosen für das Eintreten künftiger Ereignisse. Die Ermessensentscheidungen, Annahmen und Schätzungen betreffen im vorliegenden Konzernabschluss im Wesentlichen folgende Sachverhalte: Bilanzposition Transfergrund Forderungsvolumen in TSD € Effekt aus Stufentransfer in TSD € Kollektiver Stufentransfer Gasabhängigkeit 1.079.209 6.748 Bilanzielle Vermögenswerte Kollektiver Stufentransfer Immobilienprojekte 1.876.116 7.948 Gesamt 2.955.325 14.696 Kollektiver Stufentransfer Gasabhängigkeit 810.551 3.709 Außerbilanzielle Vermögenswerte Kollektiver Stufentransfer Immobilienprojekte 234.907 1.647 Gesamt 1.045.457 5.355 Gesamt 4.000.782 20.051 Konzernabschluss 47 Risikovorsorgen Die Bemessung der Risikovorsorgen wird insbesondere durch Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Kreditausfälle und durch die Struktur der Qualität des Kreditportfolios bestimmt. Darüber hinaus ist es für die Ermittlung des Wert- minderungsaufwands erforderlich, Höhe und Zeitpunkt zukünftiger Zahlungsströme zu schätzen. Nähere Details sind unter 2.8) Finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen sowie Sicherungsbeziehungen sowie im Risikobericht in Note 43 ff (Kreditrisiko) enthalten. Fair Value von Finanzinstrumenten Ist der Fair Value von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten nicht durch die Verwendung von aktuellen Börsenkursen ermittelbar, weil kein ausreichend verlässlicher öffentlich notierter Marktpreis zur Verfügung steht, werden Modellwerte verwendet. Die Bewertungsmodelle, Input-Parameter, die Fair-Value-Hierarchie und die Fair Values von Finanzinstrumenten werden in Note 31 (Fair Value von Finanzinstrumenten) detailliert beschrieben. Wertminderungen bei Anteilen an at Equity-Unternehmen Wenn objektive Hinweise auf eine Wertminderung bei einem Anteil an at Equity-Unternehmen vorliegen, wird auf Basis geschätzter zukünftiger Zahlungsströme der erzielbare Betrag ermittelt (siehe auch Note 2.10). Der Prüfungsanlass ist gegeben, wenn entweder der Marktwert um mindestens 20 % unter die Anschaffungskosten sinkt oder wenn der Markt- wert dauerhaft mindestens über einen Zeitraum von neun Monaten unter den Anschaffungskosten liegt. Details zu den Buchwerten von Anteilen an at Equity-Unternehmen werden in Note 17 (Finanzanlagen) dargestellt. Wertminderung bei Schuldtiteln Der Impairment-Prüfungsanlass bei Schuldtiteln ist gegeben, wenn der Marktwert um mindestens 20 % unter die Anschaffungskosten sinkt und dies dauerhaft über einen Zeitraum von neun Monaten der Fall ist. Zu jedem Bilanzstichtag wird geprüft, ob ein Ereignis eingetreten ist, das eine Auswirkung auf die zukünftigen Zahlungs- ströme hat und sich verlässlich ermitteln lässt. Wird festgestellt, dass eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten innerhalb der geplanten Behaltefrist nicht zu erwarten ist, liegt Impairment vor. Nutzungsdauern beim Anlagevermögen Die planmäßige Abschreibung von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungsdauern. Details zu den Buchwerten werden in Note 18 (Immaterielles Anlagevermögen) und Note 19 (Sachanlagen) dargestellt. Steuerabgrenzung Die Berechnung erfolgt bei jedem Steuersubjekt zu den Steuersätzen, die erwartungsgemäß in dem Besteuerungszeit- raum angewandt werden, in dem sich die Steuerlatenz umkehrt. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steuerbaren Gewinnen in entsprechender Höhe zu rechnen ist. Angaben zu den latenten Steuern sind in Note 21 (Sonstige Aktiva) dargestellt. Personalrückstellungen Diese werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten ermittelt. Dabei werden neben den bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch die zukünftig zu erwartenden Erhöhungen an Gehältern und Renten einbezogen. In Note 25 (Rückstellungen) werden die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen sowie eine Sensitivitätsanalyse bei Änderung maßgeblicher versicherungsmathematischer Annahmen angegeben. Rückstellungen Bei der Bemessung von Rückstellungen sind Schätzungen bezüglich der Höhe und der Fälligkeit von zukünftigen Zahlungsströmen erforderlich. Details werden in Note 25 (Rückstellungen) dargestellt. Konzernabschluss 48 Rechtsstreitigkeiten der 3 Banken mit der UniCredit Bank Austria AG und der CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H.: Die UniCredit Bank Austria AG und die CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (gemeinsam kurz: UniCredit) haben in der Hauptversammlung der Oberbank im Mai 2019 den Antrag gestellt, einen dritten ihnen zuzurechnenden Vertreter in den Aufsichtsrat der Oberbank zu wählen. Dieser Antrag fand keine Zustimmung. Die UniCredit hat in der Folge eine Klage auf Anfechtung einzelner Hauptversammlungsbeschlüsse erhoben. Das diesbezügliche Verfahren wurde am 20. Dezember 2019 geschlossen. Nachdem das Landesgericht Linz sämtliche Klagebegehren der UniCredit negativ beschieden hatte, hat das OLG Linz diese Entscheidung insofern revidiert, als die von der Hauptversammlung im Mai 2019 beschlossene Reduktion der KapitalvertreterInnen von zwölf auf elf für nichtig erklärt wurde. Dem Feststellungbegehren der UniCredit auf Wahl des von ihr nominierten Kandidaten wurde jedoch nicht stattgegeben. Dieses Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Es hat abgesehen von der bestätigten Nichtwahl des von UniCredit beantragten Kandidaten keine weiteren rechtlichen Auswirkungen. Rele- vante bilanzielle Auswirkungen dieses Verfahrens sind nicht erkennbar. Ende Dezember 2019 hat die UniCredit die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der AktionärInnen der Oberbank AG beantragt, die am 4. Februar 2020 stattfand. Die Anträge der UniCredit (Sonderprüfung der Oberbank-Kapital- erhöhungen seit 1989, Beendigung eines Schiedsverfahrens mit der Generali-3 Banken-Holding) fanden keine Zustimmung. Auch in der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Mai 2020 stellte die UniCredit Anträge auf Durchführung von Sonderprüfungen, die jedoch keine Mehrheit fanden. Die UniCredit hat einerseits Anfechtungsklage gegen diese Beschlüsse eingebracht. Andererseits hat sie bezüglich des Antrags auf Sonderprüfung aus der außerordentlichen Hauptversammlung 2020 im Zusammenhang mit den Kapitalerhöhungen der BKS Bank AG (kurz: BKS) beziehungsweise der Bank für Tirol und Vorarlberg AG (kurz: BTV) im Jahr 2018 und bezüglich einiger abgelehnter Sonderprüfungsthemen aus der ordentlichen Hauptversammlung 2020 einen gerichtlichen Antrag auf Sonderprüfung gestellt. Der von UniCredit gestellte gerichtliche Antrag auf Sonderprüfung wurde vom Landesgericht Linz teilweise abgewiesen und hinsichtlich der übrigen Themen das Verfahren bis zur Erledigung des anhängigen Zivilprozesses betreffend die Anfechtungs- klage gegen Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung 2020 unterbrochen. Die Anfechtungsverfahren wurden bis zur Klärung übernahmerechtlicher Vorfragen unterbrochen. Die UniCredit hat Ende Februar 2020 Anträge bei der Übernahmekommission gestellt, mit denen überprüft werden soll, ob die bei den 3 Banken bestehenden Aktionärssyndikate eine übernahmerechtliche Angebotspflicht verletzt haben. Die Oberbank AG ist von diesen Verfahren als Mitglied der Syndikate bei der BTV und bei der BKS unmittelbar betroffen. Die Syndikate der BTV und BKS wurden mit nach wie vor gültigen Bescheiden der Übernahmekommission aus dem Jahr 2003 genehmigt. Die UniCredit erhebt den Einwand, dass sich seitdem die Zusammensetzung und Willensbildung der Syndikate verändert sowie diese insgesamt seit dem Jahr 2003 ihr Stimmgewicht in übernahmerechtlich relevanter Weise ausgebaut hätten und dadurch eine Angebotspflicht ausgelöst worden wäre. Dazu haben zwischen dem 27. September 2020 und dem 1. Oktober 2020 drei Verhandlungstage mit umfangreichen Zeu- geneinvernahmen vor der Übernahmekommission stattgefunden. Die Entscheidung steht nach wie vor aus. Der Vorstand geht nach sorgfältiger Prüfung unter Beiziehung externer Experten davon aus, dass diese übernahmerechtliche Prüfung zu keiner Angebotspflicht führen wird. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 11. Mai 2021 wurden keine Anfechtungen erhoben. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 17. Mai 2022 wurden keine Anfechtungen erhoben. Ende Juni 2021 hat UniCredit neue Unterlassungs- und Feststellungsklagen beim Landesgericht Linz eingebracht. Im Wesent- lichen geht es um die Feststellung, dass die Beschlüsse des Vorstands der Oberbank AG auf Durchführung der letzten 4 Kapi- talerhöhungen der Oberbank AG und die Beschlüsse zur Leistung von Zuschüssen an die Generali 3Banken Holding AG für die Kapitalerhöhungen der 3 Banken nichtig seien, und dass es der Vorstand in Zukunft unterlassen solle, derartige Zu- schüsse zu leisten oder Aktionären, die mit der Oberbank AG wechselseitig beteiligungsmäßig verbunden sind, Aktien im Zuge von Kapitalerhöhungen zuzuteilen. Konzernabschluss 49 Seitens der UniCredit wurden inhaltlich gleichartige Klagen auch gegen BKS und BTV eingebracht, denen die Oberbank AG jeweils als Nebenintervenientin beigetreten ist. Im gegen die BTV geführten Verfahren wurde die Klage bereits erst- und zweitinstanzlich vollinhaltlich abgewiesen, sodass dieses Verfahren bereits in dritter und letzter Instanz beim OGH anhängig ist. Vor diesem Hintergrund haben sich die UniCredit und die Oberbank AG mittlerweile darauf geeinigt, im gegen die Oberbank AG geführten Verfahren vorläufig einfaches Ruhen eintreten zu lassen, und die Entscheidung des OGH im Verfah- ren gegen die BTV abzuwarten. Der Vorstand der Oberbank AG sieht nach sorgfältiger Prüfung bei diesem Verfahren wie bei allen anderen anhängigen Ver- fahren mit der UniCredit keine bedeutsamen bilanziellen Auswirkungen. Leasingverhältnisse Als Leasinggeber sind in diesem Bereich Ermessensentscheidungen insbesondere bei der Unterscheidung von Finanzierungsleasing einerseits und Operate Leasing andererseits notwendig. Als Kriterium gilt nach IFRS 16.62 die Über- tragung von im Wesentlichen sämtlichen Risiken und Chancen vom Leasinggeber auf den Leasingnehmer. Detailangaben sind in Note 14 (Forderungen an Kunden) und Note 19 (Sachanlagen) enthalten. 2.7) Währungsumrechnung und Konzernwährung Die Währungsumrechnung erfolgt nach den Vorschriften des IAS 21. Danach werden nicht auf Euro lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden mit marktgerechten Kursen am Bilanzstichtag in Euro umgerechnet. Noch nicht abgewickelte Termingeschäfte werden zum Terminkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Die Umrechnung der auf ausländische Währung lautenden Jahresabschlüsse von ausländischen Tochtergesellschaften wurde für die Bilanz mit dem Devisenmittelkurs der EZB am Bilanzstichtag, für die Gewinn- und Verlust-Rechnung mit dem Jahresdurchschnittskurs vorgenommen. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt . 2.8) Finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen sowie Sicherungsbeziehungen Einstufung (Klassifizierung) – Finanzielle Vermögenswerte IFRS 9 enthält einen Einstufungs- und Bewertungsansatz für finanzielle Vermögenswerte, welcher das Geschäftsmodell, in dessen Rahmen Vermögenswerte gehalten werden, sowie die Eigenschaften ihrer Cashflows (Zahlungsstrombedingung) widerspiegelt. Geschäftsmodell Es werden die Klassen von finanziellen Vermögenswerten in Hinsicht auf die Geschäftsstrategie sowie möglicher Verkaufs- absichten analysiert und daraus die Geschäftsmodelle abgeleitet. Im Wertpapierportfolio liegt eine Behalteabsicht vor und somit wird dieses Portfolio dem Geschäftsmodell Hold To Collect zugewiesen. Wertpapiere, die erfolgsneutral zum bei- zulegenden Zeitwert bewertet werden, werden dem Geschäftsmodell Hold and Sell zugewiesen. Wertpapiere des Handels- buchs wurden dem Geschäftsmodell Sell zugewiesen. Das Kreditgeschäft hingegen wird zur Gänze der Kategorie Hold To Collect zugewiesen. Die klare Halteabsicht lässt sich aus der Unternehmensstrategie der Oberbank AG ableiten. Die in der Vergangenheit getätigten Abgänge bewegen sich in einem nicht signifikanten Bereich. Zahlungsstrombedingung In der Analyse der Zahlungsstrombedingung (SPPI-Kriterien) werden Vertrags- und Zinsklauseln untersucht, deren Bedingungen zu festgelegten Zahlungen führen, die ausschließlich Tilgungen und Zinsen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Es werden dabei vor allem Kredite mit SPPI-schädlichen Zinsklauseln identifiziert, die mit inkongruenten Zinskomponenten ausgestattet sind bzw. Mischzinssätze darstellen. Allerdings wird in der Cashflowanalyse kein signifikanter Unterschied zu Standardkreditverträgen festgestellt, womit diese Kredite auch in Zukunft zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Somit enthält der überwiegende Anteil des Kreditportfolios keine SPPI-schädlichen Vertragsbestandteile. Konzernabschluss 50 Die Durchführung eines Cashflowtests hängt in erster Linie von der Zinskondition der Geschäfte ab. Liegt eine SPPI- schädliche Zinsklausel vor, wird ein quantitativer Benchmarktest durchgeführt. Das Ergebnis des quantitativen Benchmark- tests führt zur finalen Einstufung des Vermögenswerts. Bei Nicht-Bestehen des Benchmarktests wird der Vermögenswert erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Rahmen des quantitativen Benchmarktests wird dabei auf Grundlage des Vermögenswerts mit SPPI-schädlicher Zins- kondition ein Benchmarkprodukt erzeugt, dessen Zinslaufzeit mit der Zinsperiode übereinstimmt. Dabei werden die undiskontierten Cashflows beider Produkte in unterschiedlichen Zinsszenarien sowohl kumulativ als auch periodisch miteinander verglichen, um festzustellen, ob die Abweichungen einen kritischen Schwellenwert übersteigen. Davon ausgenommen sind SPPI-schädliche Zinskonditionen, die aufgrund von Förderrichtlinien gesetzlich vorgeschrieben sind. Für Geschäfte, für die hinreichend sicher davon ausgegangen werden kann, dass die Modifikation der Komponente „Zeitwert des Geldes“ lediglich von untergeordneter Bedeutung sein kann, kommt in Ergänzung vereinfachend ein qualitativer Benchmarktest zur Anwendung. Dies ist in erster Linie bei folgenden Sachverhalten der Fall: • Das Geschäft hat keine bestimmte Kapitalbindung; • Das Fixing findet einige wenige Tage vor Beginn der Zinsperiode statt. Bewertungskategorien IFRS 9 enthält drei wichtige Einstufungskategorien für finanzielle Vermögenswerte: zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC), zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust bewertet (FV/PL) sowie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FV/OCI). Werden finanzielle Vermögenswerte in einem Geschäftsmodell gehalten, dessen Zielsetzung das Behalten der Vermögenswerte ist, und repräsentieren diese finanziellen Vermögenswerte den Anspruch auf Zins- und Tilgungszahlungen zu vorgegebenen Terminen (SPPI-Kriterien), so sind diese mit den fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine Designation zur Fair-Value- Bewertung möglich. Dies ist in der Oberbank dann der Fall, wenn eine Absicherung von Grundgeschäften mit Derivaten besteht, da es ansonsten zu Bewertungsinkongruenzen der beiden Finanzinstrumente in der Bilanzierung kommt. Sämtliche anderen finanziellen Vermögenswerte sind zum Fair Value zu bewerten. Wertänderungen dieser Vermögenswerte sind in der Gewinn- und Verlustrechnung oder im sonstigen Ergebnis (abhängig vom Geschäftsmodell) zu erfassen. Für bestimmte Eigenkapitalinstrumente kann vom Wahlrecht, die Bewertungsänderungen im sonstigen Ergebnis zu erfassen, Gebrauch gemacht werden. Lediglich Dividendenansprüche derartiger Vermögenswerte sind in der Gewinn- und Verlust- rechnung darzustellen. Nach IFRS 9 werden Derivate, die in Verträge eingebettet sind, bei denen die Basis ein finanzieller Vermögenswert im Anwendungsbereich des Standards ist, niemals getrennt bilanziert. Stattdessen wird das hybride Finanzinstrument insgesamt im Hinblick auf die Einstufung beurteilt. Fremdkapitalinstrumente werden überwiegend mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Kredite und Forderungen werden größtenteils zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, da die SPPI-Kriterien, die für eine solche Bewertung vorausgesetzt werden, von diesen Finanzinstrumenten erfüllt werden. Die Bewertung von Eigenkapitalinstrumenten erfolgt vorwiegend zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis bewertet (FV/OCI). Wertminderung – Finanzielle Vermögenswerte und vertragliche Vermögenswerte IFRS 9 basiert auf einem zukunftsorientierten Modell der „erwarteten Kreditausfälle“. Dies erfordert erhebliche Ermessens- entscheidungen bezüglich der Frage, inwieweit die erwarteten Kreditausfälle durch Veränderungen der wirtschaftlichen Fak- toren beeinflusst werden. Diese Einschätzung wird auf Grundlage gewichteter Wahrscheinlichkeiten bestimmt. Das Wert- minderungsmodell nach IFRS 9 ist auf finanzielle Vermögenswerte anzuwenden, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FV/OCI bewertet werden sowie auf vertragliche Vermögenswerte und außerbilanzielle Instrumente, wie übernom- mene Haftungen und unwiderrufliche Kreditzusagen. Konzernabschluss 51 Diese werden je nach Änderung des Kreditrisikos zwischen jenem im Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung und dem jeweils aktuellen Kreditrisiko zum Bewertungsstichtag, entweder in Stufe 1, Stufe 2, oder Stufe 3 zugeteilt: • Stufe 1 enthält grundsätzlich neu zugegangenen Finanzinstrumente sowie jene, für die kein signifikanter Risikoan- stieg seit dem erstmaligen Ansatz festgestellt wurde. Weiters werden alle Finanzinstrumente, die zum Bilanzie- rungsstichtag ein absolut definiertes geringes Kreditrisiko (Ratingklassen AA bis 1b) aufweisen, als Ausnahme vom relativen Ansatz immer der Stufe 1 zugeordnet (IFRS 9.5.5.10). Diese Logik wird nur auf das Low-Default-Portfolio für die Segmente Staaten und Banken angewandt. Die Low Credit Risk Exemption trifft somit auf ein Portfolio zu, das man gemeinhin als „Investment Grade“ bezeichnen würde (mittlere PD der Ratingklasse entspricht S&P-äquiva- lenten Ratings bis BBB-). • Stufe 2 enthält Instrumente, für die eine signifikante Erhöhung des Kreditrisikos seit dem erstmaligen Ansatz statt- gefunden hat. Bei Leasingkontrakten wird ein IFRS 9 Wahlrecht ausgeübt und diese Geschäfte werden daher immer Stufe 2 zuge- ordnet. • Stufe 3 wird dem Non-Performing Portfolio zugeordnet. Befindet sich ein Kreditnehmer im Ausfall (interne Rating- stufen 5a, 5b oder 5c), wird der Kredit Stufe 3 zugewiesen. Die Oberbank AG wendet für alle Forderungsklassen und Risikomodelle einheitlich und konsistent die Ausfallsdefinition gemäß Artikel 178 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) an. Diese basiert auf dem 90-Tage-Verzug bzw. einer wahrscheinlichen Uneinbringlichkeit einer Forderung. Die Ausnahme von dem Dreistufenansatz sind Vermögenswerte, die bereits bei Zugang wertgemindert sind (sogenannte „POCI“ - Assets). Diese bilden gemäß IFRS 9 Vorgaben eine eigene Kategorie. Segmentierung Das Kreditportfolio der Oberbank wird im Wertberichtigungsmodell nach IFRS 9 in die folgenden fünf Segmente unterteilt: Sovereign, Banken, Corporates, SME sowie Retail. Der Hintergrund der Segmentierung liegt in der Zugrundelegung unter- schiedlicher Schätzungen der relevanten Kreditrisikoparameter. Die Unterteilung in die einzelnen Segmente findet dabei auf Basis der gewählten Ratingverfahren statt. Das Gesamteinstufungskonzept der Oberbank basiert auf qualitativen, quantitativen und Backstop-Kriterien. Wertberichtigungen für Stufe 1 und 2 Nach IFRS 9 werden Wertberichtigungen auf einer der nachstehenden Grundlagen bewertet: 12-Monats-Kreditausfälle: Die Bildung der Risikovorsorge erfolgt in Höhe des 12-Monats-Kreditverlusts und die Berechnung des Zinsertrags erfolgt auf Basis des Bruttobuchwerts unter Anwendung der Effektivzinssatzmethode (für Stufe 1 Instru- mente) Ausfallbetrachtung über die Gesamtlaufzeit des Kredits: Hierbei handelt es sich um erwartete Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit eines Finanzinstruments. Die Bildung der Risikovorsorge er- folgt in Höhe der erwarteten Verluste bezogen auf die Restlaufzeit des Finanzinstruments (Life-time-ECL) und die Berech- nung des Zinsertrags erfolgt auf Basis des Bruttobuchwerts unter Anwendung der Effektivzinsmethode (für Instrumente der Stufe 2) Quantitative Kriterien für einen Stufentransfer Die Beurteilung der signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos stellt eine zentrale Stellschraube des 3-Stufen-Modells in den Wertminderungsvorschriften des IFRS 9 dar, da bei einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos die Wertminderung über die Gesamtlaufzeit des Finanzinstruments (Lifetime ECL) zu erfassen ist. Konzernabschluss 52 Das wesentliche Merkmal für die Bestimmung des Kreditrisikos eines Finanzinstruments ist dabei das interne Rating des Schuldners. Bei der Erstellung des Ratings werden für das Corporate Portfolio auch ESG-Risiken berücksichtigt. Hinter dem Rating des Schuldners steht dabei immer eine Ausfallsrate je Ratingklasse. Diese leitet sich für die Low-Default-Portfolios (Staaten und Banken) aus der bankinternen Masterskala ab. Für die wesentlichen Kundensegmente Corporates, Retail und SME leiten sich diese aus den realisierten Ausfallraten der jeweiligen Migrationsmatrizen ab. Dieses bildet die Basis für die Beurteilung, ob und wann ein signifikanter Anstieg des Kreditrisikos stattgefunden hat. Das quantitative Transferkriterium in der Oberbank AG basiert auf einer Analyse der kumulierten Ausfallswahrscheinlichkei- ten (Lifetime PDs). Die folgenden Variablen beeinflussen die Ermittlung einer relativen PD-Verschlechterung: • Kundensegment; • Rating bei Zugang des Finanzinstruments; • Restlaufzeit (Vergleich zwischen Bilanzstichtag und Vertragsende); • Alter des Finanzinstruments (Vergleich zwischen Zugangsdatum und Bilanzstichtag). Zur Überprüfung der Signifikanz einer Kreditrisikoerhöhung dient dabei ein Vergleich der Ausfallswahrscheinlichkeit zum erstmaligen Bilanzansatz mit der Ausfallswahrscheinlichkeit zum Bewertungsstichtag (IFRS 9.5.5.9). Dabei ist die Lifetime PD der aktuellen Ratingeinstufung über die verbleibende Restlaufzeit heranzuziehen. Dies erfolgt mittels eines Vergleichs der Lifetime PD im aktuellen Ratingstadium über die noch verbleibende Restlaufzeit mit der Forward Lifetime PD im Ratingsta- dium bei Zugang über ebendiese Laufzeit. Das Kriterium der Zuordnung zu Stufe 1 und 2 basiert damit hauptsächlich auf einem relativen Kriterium und nicht auf der absoluten Kreditrisikoeinschätzung zu jedem Beurteilungszeitpunkt (IFRS 9.B5.5.9). Als Backstop und aufgrund der Analyse des relativen Transferkriteriums wurde unabhängig von der Struktur der Migrations- matrix entschieden, dass ein Stufentransfer jedenfalls dann ausgelöst werden muss, wenn sich der Kredit seit Zugang um mindestens drei Ratingstufen verschoben hat. Bei sehr langen Restlaufzeiten und sehr guten Ratings kann es aufgrund des „Drifts zur Mitte“ bei der marginalen PD dazu kommen, dass selbst bei Downgrades von mehreren Ratingstufen das relative Transferkriterium ansonsten nicht erreicht wird. Ein Rücktransfer in eine bessere Stufe wird dann vorgenommen, wenn die Kriterien, die zu einer Abstufung geführt haben, nicht mehr zutreffen. Auf- und Abstufungen werden somit symmetrisch behandelt. Ein Rücktransfer aus Stage 2 erfolgt bei- spielsweise, sobald keine signifikante Erhöhung des Ausfallrisikos mehr vorliegt. Maßstab ist wiederum der Vergleich des Ausfallrisikos bei Zugang mit dem Ausfallrisiko zum betreffenden Bilanzstichtag. Das Wertberichtigungsmodell der Oberbank AG bezieht sich sowohl in der Berechnung der Risikovorsorge als auch in der Beurteilung des Stufentransfers immer auf das Einzelgeschäft. Dies bedeutet, dass die relevanten Kreditrisikoparameter PD (Ausfallswahrscheinlichkeit), LGD (Verlust bei Ausfall) sowie EAD (Obligo bei Ausfall) sich immer auf einen einzelnen Kredit- nehmer beziehen und sich von einem einzelnen Geschäft ableiten. Qualitative Kriterien für einen Stufentransfer Ein Finanzinstrument mit Nachsicht (Forbearance) wird in jedem Fall der Stufe 2 zugewiesen, sofern sich die Forderung nicht ohnehin schon im Ausfall befindet. Während der gesamten Bewährungsphase wird somit für diese Forderungen ein Lifetime Expected Loss angesetzt. Die widerlegbare Vermutung bei einer 30-tägigen Überfälligkeit führt als qualitatives Kriterium zu einem Stufentransfer (IFRS 9.5.5.11). Das bedeutet, dass Instrumente spätestens dann der Stufe 2 zuzuweisen sind, sobald der Zahlungsverzug von Kapi- tal und/oder Zinszahlungen 30 Tage übersteigt. Konzernabschluss 53 Ebenso werden Fremdwährungskredite mit währungsinkongruentem Einkommen und Kredite mit Tilgungsträgern im Le- bendgeschäft in jedem Fall der Stufe 2 zugewiesen. Durch Währungsschwankungen sowie Schwankungen in den Sicherhei- tenwerten bei Tilgungsträgern ist mit höheren Risiken der Schuldenbedienbarkeit zu rechnen als bei konventionellen Kredit- beständen. Neben den modellimmanenten qualitativen Faktoren für einen Stufentransfer wendet die Oberbank AG aufgrund der anhal- tenden Energiekrise, hohen Inflation und steigenden Zinsen als Folge des Ukraine-Krieges per 31.12.2022 auch einen kol- lektiven Stufentransfer in die Stufe 2 für gewisse Teilportfolios an. Grund dafür sind die hohen Energiepreise bei Gas, welche sich zwar kürzlich an den Energiemärkten aufgrund hoher Lager- stände entspannt haben, jedoch für den Endkunden noch hoch sind. Darüber hinaus können eine neuerliche starke Verteue- rung bzw. ein gänzlicher Gasstop nicht ausgeschlossen, sowie die Folgen für, von Gas abhängigen Kunden, unter einem welt- weiten Konjunkturabschwung, nur schwer abgeschätzt werden. Ein weiter Grund sind der starke Zinsanstieg, sowie die derzeit vorherrschende hohe Inflation. Insbesondere kann es dadurch im Bereich der Immobilienprojektfinanzierungen mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten zu Verzögerungen beim Projekt- fortschritt kommen und es besteht die Gefahr, dass die gestiegenen Einkaufspreise bzw. Gestehungskosten nicht weiterver- rechnet werden können. Folglich können hohe Risiken bei der Rückzahlungsfähigkeit bei Krediten entstehen, da sich die Bau- wirtschaft seit dem 2.Quartal 2022 in einer Schwächephase befindet und die hohen Baukosten die Nachfrage und Investitio- nen in Bauprojekte dämpfen. Vor diesem Hintergrund erscheint es bei folgenden Portfolios der Segmente Corporates und SME notwendig, die erwartete Erhöhung des Kreditrisikos vorübergehend über den kollektiven Stufentransfer anzuwenden: • Forderungen an Kreditnehmer, bei denen im Zuge einer portfolioübergreifenden Einzelanalyse eine Gasabhängig- keit festgestellt werden konnte. • Forderungen an Kreditnehmer im Bereich der Immobilienprojekte mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten. Der Zeitpunkt des Wegfalls bzw. einer Reduktion des kollektiven Stufentransfers hängt in erster Linie von der weiteren Preis- entwicklung bei Rohstoffen, dem Abflauen des Inflationsdrucks sowie der Entwicklung der Verbraucherpreise ab. Wegfall Covid 19 Staging Auf Grund des Abflauens der Covid 19 Pandemie und des Wegfalls der Einschränkungen wurde das damit verbundene kol- lektive Stufentransfer beendet. Details können der Note 2.2 entnommen werden. Wertberichtigungen für Stufe 3 (Non-Performing Loans) Non-Performing Loans werden der Stufe 3 zugeordnet. Die Bildung einer Risikovorsorge erfolgt konzernweit in Höhe der erwarteten Verluste, wenn zu befürchten ist, dass die KundInnen ihren Kreditverpflichtungen nicht im vollen Umfang nach- kommen. Für notleidende Kredite erfolgt die Risikovorsorgen-Bildung gemäß IFRS 9 5.5 mittels der Discounted Cash-Flow Methode in Höhe des erwarteten Verlustes bezogen auf die Restlaufzeit (Lifetime-Expected Credit Loss (ECL)) und Berech- nung des Zinsertrags auf Basis des Nettobuchwertes unter Anwendung der Effektivzinssatzmethode. Für alle nicht bedeutsa- men notleidenden Kredite wird mittels eines Expertenverfahrens für die Unterdeckung eine Risikovorsorge errechnet. Diese beträgt für bereits gekündigte Kredite, bei denen die Sicherheiten verwertet werden, 100% der Unterdeckung. Für den Rest werden abhängig von Ausfallsgrund und Ausfallsstatus zwischen 20% und 100% der Unterdeckung als Risiko- vorsorge angesetzt. Konzernabschluss 54 Direktabschreibung von Non-Performing Loans Wenn ein Ereignis eintritt, welches die Einbringlichmachung eines Teiles eines Obligos oder eines Gesamtobligos unmöglich macht, und keine oder keine ausreichende Risikovorsorge vorhanden ist, wird der uneinbringliche Saldo direkt gegen die GuV ausgebucht (Direktabschreibung). Solche Ereignisse können u.a. sein: - Ausbuchung des Restsaldos nach Abweisung oder Abschluss eines Insolvenzverfahrens und / oder nach Verwertung aller zur Verfügung stehender Sicherheiten; - Nachlassabhandlung ohne Vermögen und Sicherheiten; - Umschuldung mit Gewährung eines Nachlasses (Vergleichsvereinbarung). ECL Berechnung In der Oberbank AG gilt das Wertminderungsmodell nach IFRS 9 für folgende Anwendungsbereiche: • finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, • Leasingforderungen, • unwiderrufliche Kreditzusagen und Finanzgarantien. Der Expected Credit Loss ist in der Oberbank AG eine wahrscheinlichkeitsgewichtete Schätzung des Verlusts über die ersten zwölf Monate (Stufe 1) oder über die erwartete Restlaufzeit des Finanzinstruments (Stufe 2). Er ist sozusagen der Barwert der Differenz aus vertraglich vereinbarten Cashflows und erwarteten Cashflows. Die Berechnung des erwarteten Verlusts beinhaltet dabei • einen erwartungsgetreuen und wahrscheinlichkeitsgewichteten Betrag, der durch Betrachtung möglicher Szenarien be- stimmt wird, • den Zeitwert des Geldes, • Informationen über vergangene Ereignisse, aktuelle Bedingungen und Prognosen künftiger wirtschaftlicher Bedingungen. Der maximale Zeitraum, für den der Expected Credit Loss bestimmt wird, ist dabei die Vertragslaufzeit, über den die Oberbank AG einem Kreditrisiko aus dem Finanzinstrument ausgesetzt ist. Nur bei revolvierenden Krediten wird der erwar- tete Kreditverlust für einen Zeitraum bestimmt, der unter Umständen länger als die vertragliche Laufzeit ist. Der erwartete Verlust setzt sich aus drei Komponenten zusammen: ECL = PD x LGD x EAD (PD: Ausfallswahrscheinlichkeit; LGD: Loss given Default/Verlust bei Ausfall in % des EAD ausgegeben; EAD: Exposure at Default/Offener Betrag im Zeitpunkt des Ausfalls des Kredits) Im Fall der Einteilung des Vermögenswerts in Stufe 2 und der damit einhergehenden Berechnung des Lifetime Expected Cre- dit Loss entspricht dies der Restlaufzeit des Kontrakts. Im Fall der Einteilung des Vermögenswerts in Stage 1 (12-Monats-ECL) wird die Laufzeit mit einem Jahr beschränkt. Liegt die Laufzeit unter einem Jahr, so wird die tatsächliche Restlaufzeit für die Berechnung herangezogen. Der Expected Credit Loss nach IFRS 9 ist dabei ein diskontierter Wert. Hierfür wird der jeweilige EL je Periode mit dem Diskontfaktor je Periode multipliziert. Der Diskontfaktor beinhaltet dabei den Effektivzinssatz des Ver- mögenswerts. Wesentliche Inputparameter Ausfallswahrscheinlichkeit (PD/Probability of Default) Die Ausfallswahrscheinlichkeit wird in einem Basisszenario für die Segmente Corporates, SME und Retail aus den histori- schen Ausfallsraten und Migrationswahrscheinlichkeiten abgeleitet. Konzernabschluss 55 Je Segment und Ratingstufe werden die Ausfallswahrscheinlichkeiten für unterschiedliche Laufzeiten (Lifetime PD) aus dem Ausfallsvektor der Migrationsmatrix ausgelesen. Für die Segmente Banken und Sovereign wird die Ausfallswahrscheinlichkeit direkt aus den internen Ratings und somit aus der bankinternen Masterskala abgeleitet. Für die Ermittlung der historischen Ausfallsraten und Migrationswahrscheinlichkeiten für das zentrale Kundenkreditportfolio werden Migrationsmatrizen für die jeweiligen Segmente berechnet. Hierbei wird jeweils der Zeitraum der letzten zehn Jahre betrachtet. Als Basis zur Bestimmung der 1-Jahres-Migrationsmatrix dient zuerst eine quartalsweise Betrachtung von Rating- migrationen. Die 1-Jahres-Migrationsmatrix wird anhand einer Matrixmultiplikation von vier aufeinander folgenden Quartalen ermittelt. Die endgültige 1-Jahres-Migrationsmatrix ist dabei der Mittelwert über alle ermittelten Migrationsmatrizen. Die 1-Jahres-PD pro Ratingklasse ist dabei die Summe der PD aus den drei Default Ratingklassen 5a, 5b und 5c. Kumulierte bzw. Lifetime PD werden mittels der Markov-Annahme von Migrationsmatrizen mittels Matrizenmultiplikation gebildet. Daraus ergeben sich pro Segment und Ratingklasse PD-Kurven. Für einzelne Segmente und Laufzeitbänder werden diese bedingten Basis-PD, die sich aus der Through The Cycle Migrations- matrix ergeben, angepasst, um zukunftsgerichtete Informationen einfließen zu lassen. Diese sogenannte Point-In-Time-An- passung (PIT-Anpassung) findet statt indem durch statistische Modelle versucht wird, Zusammenhänge zwischen der Aus- fallswahrscheinlichkeit und erklärenden makroökonomischen Variablen herzustellen. Als statistisches Modell wird eine logistische Regression verwendet, wodurch die Ausfallswahrscheinlichkeit prognostiziert wird. Die Regressionsparameter werden durch Maximierung der Likelihood Funktion geschätzt. Als wesentliche makroöko- nomische Variablen gehen der harmonisierte Verbraucherpreisindex (CPI), sowie das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ins Modell ein. Bei den Faktoren CPI und BIP findet eine Ländergewichtung statt. Dabei werden die Länder Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn und Slowakei berücksichtigt, in denen die Oberbank AG tätig ist. Wobei die Faktoren für Österreich mit 66%, für Deutschland mit 19%, für Tschechien mit 8% sowie, für Ungarn und Slowakei mit 4% bzw. mit 3% gewichtet werden. Zur Modellwahl wird das Informationskritierium nach Akaike (AIC) verwendet, wobei die Variablen mittels „Stepwise Selek- tion“ selektiert werden. Anhand dieser geschätzten Faktoren wird die PD in den Segmenten Corporate, Retail und SME mittels Skalaransätzen ange- passt. In den Segmenten Sovereign und Banken konnten keine plausiblen Korrelationen mit makroökonomischen Faktoren hergeleitet werden. Die Oberbank verwendet für die ECL-Berechnung drei unterschiedliche Szenarien (Normal-, Up- und Downszenario), wobei die schlussendliche Anpassung einer Linearkombination der drei unterschiedlichen Szenarien gleichkommt. Die Szenarioge- wichtung orientiert sich an der derzeit gängigen Praxis, dass das Normalszenario mit 50% Prozent und die beiden anderen Szenarien jeweils mit 25% gewichtet werden. Für die Szenarien bedient sich die Oberbank makroökonomischer Daten des Informationsdienstleisters Bloomberg. Dabei ist festzuhalten, dass nur für 3 Jahre wirtschaftlich sinnvolle Prognosen vorhan- den sind. Folgende Tabelle zeigt die ländergewichteten makroökonomischen Faktoren, die in die ECL-Berechnung für die Segmente Corporates, Retail und SME per 31. Dezember 2022 eingehen: Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Normalszenario (4 Quartals- (4 Quartals- (4 Quartals- durch- durch- durch- schnitt) schnitt) schnitt) Reales BIP Wachstum -0,58% 1,68% 1,79% Harmonisierter Verbraucherpreisindex 10,26% 3,40% 3,00% Pessimistisches Szenario Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Konzernabschluss 56 (4 Quartals- (4 Quartals- (4 Quartals- durch- durch- durch- schnitt) schnitt) schnitt) Reales BIP Wachstum -1,37% -0,06% 0,19% Harmonisierter Verbraucherpreisindex 11,84% 4,10% 3,69% Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Optimistisches Szenario (4 Quartals- (4 Quartals- (4 Quartals- durch- durch- durch- schnitt) schnitt) schnitt) Reales BIP Wachstum 0,20% 2,15% 2,40% Harmonisierter Verbraucherpreisindex 6,81% 0,38% 0,52% Verlustquote bei Ausfall (LGD/Loss Given Default) Die Verlustquote bei Ausfall entspricht jenem Anteil des Forderungsvolumens, der im Rahmen eines Ausfalls nicht wieder- eingebracht werden kann und stellt somit den wirtschaftlichen Verlust dar. Die LGD wird unterteilt in eine LGD aus besicher- ten Kreditteilen und eine LGD aus unbesicherten Kreditteilen. Die LGD aus besicherten Kreditteilen hängt von der Sicherhei- tenart und einer etwaigen Wertentwicklung/Abschreibung im Zeitverlauf ab. Je nach Entwicklung des Exposures im Zeitab- lauf sowie der Entwicklung der Sicherheiten ergeben sich im Zeitverlauf somit effektive LGDs je Laufzeitenband. LGD besichert Für die Berechnung des Expected Credit Loss werden sämtliche internen Sicherheiten anhand von Deckungswerten ange- setzt. Der Unterschied zwischen dem Marktwert und dem Deckungswert der Sicherheit entspricht einem Haircut für Schät- zunsicherheiten und Wertschwankungen und kann somit implizit als LGD für den besicherten Kreditteil interpretiert werden. In der Berechnung des erwarteten Kreditverlusts kommt es daher zu einem impliziten Splitting des Kredits in besicherte und unbesicherte Teile. Der besicherte Teil hat demnach nach Berücksichtigung der Deckungswerte einen LGD von 0 %, der un- besicherte Kreditteil erhält die Blanko LGD je nach Segment. Führt man die beiden Kreditteile zusammen ergibt sich eine Art „Misch“-LGD je Laufzeitband. LGD unbesichert Der unbesicherte LGD stellt somit die Nicht-Wiedereinbringungsquote nach Abzug von Sicherheitenerlösen dar und ist in erster Linie von Erlösen abhängig, die aus der Betreibung und/oder Masseerlösen resultieren. Forderungswert bei Ausfall (EAD/Exposure at Default) Für Kredite mit bestimmter Kapitalfälligkeit findet die Cashflow-Schätzung anhand der vertraglichen Tilgungsstruktur statt. Sämtliche Cashflows werden durch die Geschäftsmerkmale (Saldo, Höhe Ratenzahlung, Tilgungsfrequenz, Zinszahlungsinter- vall, Referenzzinssätze, Fälligkeit) sowie aktuelle Marktdaten (Wechselkurse sowie Marktzinssätze) bestimmt. Cashflows aus Zinszahlungen werden dabei aus den in den Zinskurven implizierten Terminzinsen abgeleitet. Revolvierende Kredite weisen keine vertraglich basierten Cashflows auf. Daher ist eine explizite Cashflowschätzung mittels Replikationsmodellen notwendig. In der Oberbank AG liegen Kredite vor, die hinsichtlich der Laufzeit b. a. w. abgeschlossen werden. Im Rahmen der jährlichen Kreditprüfung wird das Kreditverhältnis neu beurteilt und gegebenenfalls eine Anpassung der Konditionen im Hinblick auf die Veränderung der Kreditqualität vorgenommen. Diese Kredite sind jederzeit kündbar. Hinsichtlich der Laufzeit wird daher angenommen, dass diese ein Jahr beträgt, da jedes Jahr eine erneute Entscheidung über die Verlängerung des Kredits ge- troffen wird. Die Oberbank AG ist damit dem Kreditrisiko maximal ein Jahr ausgesetzt. Konzernabschluss 57 Bei Kreditrahmen wird zunächst jener Teil berechnet, der derzeit nicht ausgenützt wird. Hierbei wird der Kreditsaldo vom Rahmen abgezogen. Dieser nicht ausgenützte Kreditrahmen bleibt in weiterer Folge über die gesamte Kreditlaufzeit kon- stant. Es wird dabei für die Berechnung des Exposure at Default (EAD) durchgehend ein Kreditkonversionsfaktor zu Grunde gelegt. Die Fälligkeit des Kreditrahmens korrespondiert dabei immer mit der Laufzeit des Kredits. Entwicklung der Risikovorsorge im Lebendgeschäft Im Vergleich zum Jahresanfang steigt der Betrag der gebildeten Wertberichtigung im Lebendgeschäft (Stufe 1 und Stufe 2) um Euro 8,11 Mio. Euro. Sensitivitätsanalyse Ein großer Treiber für die Höhe des Expected Credit Loss ist die Stufenbestimmung der einzelnen Positionen. Diese resultiert aus den bereits beschriebenen qualitativen und quantitativen Stagingkriterien. Nachfolgend werden die Auswirkungen auf den Expected Credit Loss unter der Annahme, dass alle Positionen einerseits der Stufe 1 (12-Monats-ECL) und andererseits der Stufe 2 (Lifetime-ECL) zugewiesen werden, ausgewiesen. Wertberichtigung je Segment 100% Stufe 1 ECL-Kalkulation 100% Stufe 2 in Tsd. € 12M-ECL per 31.12.2022 LT-ECL Banken -961 -966 -1.834 Corporate -25.419 -62.545 -130.203 Retail -15.817 -17.480 -26.308 SME -5.985 -7.106 -8.543 Sovereign -601 -799 -2.136 SUMME -48.784 -88.896 -169.024 Einstufung (Klassifizierung) – Finanzielle Schulden Finanzielle Verbindlichkeiten werden in der Regel zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, sofern nicht eine Zuordnung zum Handelsbestand oder eine Designierung erfolgt. Solche finanziellen Verbindlichkeiten werden der Kategorie erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zugerechnet. Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts werden wie folgt erfasst: • Die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts, die auf Änderungen des Kreditrisikos der Schuld zurückzuführen ist, wird im sonstigen Ergebnis dargestellt. • Die verbleibende Veränderung des beizulegenden Zeitwerts wird im Gewinn oder Verlust dargestellt. Die Klassifizierung finanzieller Verbindlichkeiten zur erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert findet immer dann statt, wenn diese Finanzinstrumente mittels Zinsderivaten abgesichert werden, um eine Bewertungsinkongruenz zwischen Grundgeschäft und Derivat weitestgehend zu vermeiden (Fair Value Option) . Die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts für verbriefte Verbindlichkeiten, Nachrangkapital und Verbindlichkeiten gegen- über Banken und Kunden erfolgt nach der Barwertmethode (Discounted Cashflow Methode), wobei die Ermittlung der Cash- flows der eigenen Emissionen auf Basis des Vertragszinssatzes erfolgt. Zur Abzinsung wird die der Währung entsprechende Diskontkurve herangezogen, wobei ein der Seniorität der Verbindlichkeit entsprechender Bonitäts-Spread der Bank als Aufschlag verwendet wird. Die Bonitätsaufschläge werden regelmäßig an die jeweiligen Marktgegebenheiten angepasst. Konzernabschluss 58 Um die Höhe der Änderung des beizulegenden Zeitwerts, der auf Änderungen des Bonitätsrisikos zurückzuführen ist, ermit- teln zu können, wird die finanzielle Verbindlichkeit zweifach bewertet, einerseits auf Basis der Bonitätsaufschläge zum Start- datum des Finanzinstruments und andererseits auf Basis der Bonitätsaufschläge zum Bilanzstichtag, jeweils bewertet mit den aktuellen vertraglichen Cashflows und der aktuellen Basis-Zinskurve. Der Unterschiedsbetrag stellt dabei die Wertände- rung dar, die auf Änderungen der Bonitätseinschätzung der Bank zurückzuführen ist. Dieser Betrag wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Die restliche Veränderung des beizulegenden Zeitwerts ist dabei auf Änderungen in der Zinsstrukturkurve sowie auf die Restlaufzeitenverkürzung zurückzuführen und wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt . Bilanzierung von Sicherungsgeschäften Derzeit wird kein Hedge Accounting in der Oberbank AG durchgeführt . 2.9) Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze bezogen auf die Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung Zinsergebnis Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht abgegrenzt. Im Zinsergebnis sind Erträge und Aufwendungen, die ein Entgelt für die Überlassung von Kapital darstellen, enthalten. Darüber hinaus sind in diesem Posten auch die Erträge aus Aktien und anderen Anteilsrechten und sonstigen nicht festverzinslichen Wertpapieren enthalten, sofern es sich nicht um Erträge aus Wertpapieren handelt, die den Handelsaktiva zuzurechnen sind. Auch Erträge aus Beteiligungen und aus Antei- len an verbundenen Unternehmen (soweit wegen untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert) werden in diesem Posten ausgewiesen. Sowohl in den Zinserträgen als auch in den Zinsaufwendungen sind negative Zinsen enthalten . Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen Die Position beinhaltet die Erträge aus anteiligen Ergebnissen aus den at Equity einbezogenen Unternehmen sowie gegebenenfalls Aufwendungen aus Wertminderungen und Erträge aus Zuschreibungen. Risikovorsorgen im Kreditgeschäft Der Posten Risikovorsorgen im Kreditgeschäft beinhaltet Zuführungen zu Wertberichtigungen und Rückstellungen bzw. Er- träge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen, Direktabschreibungen, nachträgliche Eingänge bereits ausgebuchter Forderungen im Zusammenhang mit dem Kreditgeschäft sowie das Ergebnis aus nicht signifikanten Modifikationen und POCI Finanzinstrumenten. Provisionsergebnis Das Provisionsergebnis ist der Saldo aus den Erträgen und den Aufwendungen aus dem Dienstleistungsgeschäft. Handelsergebnis Dieser Posten beinhaltet Gewinne und Verluste aus Verkäufen von Wertpapieren und sonstigen Finanzinstrumenten des Handelsbestands, Bewertungsgewinne und -verluste aus der Marktbewertung von Wertpapieren und sonstigen Finanz- instrumenten des Handelsbestands, Stückzinsen von festverzinslichen Wertpapieren des Handelsbestands und Dividenden- erträge von Aktien im Handelsbestand sowie die Refinanzierungsaufwendungen für diese Wertpapiere. Verwaltungsaufwand Im Verwaltungsaufwand werden Personal- und Sachaufwendungen sowie planmäßige Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen ausgewiesen. Im Personalaufwand werden insbesondere Aufwendungen für Löhne und Gehälter, gesetzliche und freiwillige Sozialaufwendungen sowie die Veränderungen der Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsgeld- rückstellungen erfasst. Konzernabschluss 59 Sonstiger betrieblicher Erfolg Im sonstigen betrieblichen Erfolg werden die Ergebnisse von finanziellen Vermögenswerten aus den Bewertungskategorien finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeit- wert im Gewinn oder Verlust (FV/PL) sowie finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) ausgewiesen. Darüber hinaus werden in dieser Position auch Erträge und Aufwendungen aus operationellen Risiken, Operate Leasing oder Aufwendungen aus sonstigen Steuern und Abgaben erfasst. 2.10) Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze bezogen auf die Konzernbilanz Barreserve Als Barreserve werden der Kassenbestand und Guthaben bei Zentralnotenbanken ausgewiesen. Forderungen an Kreditinstitute Diese sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen nach IFRS 9 angesetzt. Forderungen an Kunden Diese sind je nach Bewertungskategorie nach IFRS 9 mit den fortgeführten Anschaffungskosten (AC), designiert oder verpflichtend zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust (FV/PL) oder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) angesetzt. Wertberichtigungen nach IFRS 9 werden von der entsprechen- den Forderung abgesetzt. Ab dem Jahresabschluss 31.12.2022 werden die Leasingforderungen netto, reduziert um Mietson- derzahlungen und Depotzahlungen (Effekt 2022: € 173 Mio.) dargestellt. Dies führt auch zur Reduzierung der Sonstigen Pas- siva in identer Höhe. Risikovorsorgen Die Bemessung der Risikovorsorgen wird insbesondere durch Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Kreditausfälle und durch die Struktur und Qualität der Kreditportfolios bestimmt. Zum Wertminderungsmodell nach IFRS 9 sei auf 2.8) Finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen sowie Sicherungsbe- ziehungen verwiesen. Der Gesamtbetrag der Risikovorsorgen wird seit dem Geschäftsjahr 2020 nicht mehr als eigener Bi- lanzposten auf der Aktivseite der Bilanz ausgewiesen, sondern gemäß IAS 1 von den entsprechenden Bilanzposten gekürzt. Die Risikovorsorgen für außerbilanzielle Geschäfte (insbesondere Haftungen und Garantien sowie sonstige Kreditzusagen) sind im Bilanzposten Rückstellungen enthalten. Handelsaktiva Alle Handelsaktiva, das sind Wertpapiere des Handelsbestands sowie positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumen- ten des Handelsbuchs und offenen derivativen Finanzinstrumenten des Bankbuchs, werden mit ihren Marktwerten ausge- wiesen. Für die Ermittlung werden neben Börsenkursen auch marktnahe Bewertungskurse herangezogen. Sind derartige Kurse nicht vorhanden werden anerkannte Bewertungsmodelle verwendet. Finanzanlagen Unter den Finanzanlagen werden folgende Finanzinstrumente ausgewiesen: Schuldverschreibungen und andere festverzins- liche Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, Anteile an verbundenen Unternehmen, Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen, sonstige Beteiligungen. Die Finanzanlagen umfassen dabei die Bewertungskategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust (FV/PL), zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) sowie die Anteile an at Equity-Unternehmen. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere werden entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC), zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) oder zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust (FV/PL) zugeordnet. Konzernabschluss 60 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere werden zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust (FV/PL) oder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) bewertet. Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen, die weder vollkonsolidiert noch at Equity bewertet werden, wer- den unter der Bewertungskategorie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) oder zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust (FV/PL) erfasst. In der Bewertungskategorie zum beizulegenden Zeit- wert im Gewinn oder Verlust werden nur jene Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfasst, die zum Marktwert gesteuert werden. Dies trifft vor allem auf Anteile an Private Equity Fonds zu. Für alle anderen Anteile an verbun- denen Unternehmen und Beteiligungen wurde das Wahlrecht in Anspruch genommen und diese der Bewertungskategorie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) zugeordnet. In Geschäftsjahr 2022 fanden keine Umwidmungen zwischen den Bewertungskategorien statt. Der Impairment-Prüfungsanlass ist bei Schuldtiteln dann gegeben, wenn der Marktwert um mindestens 20 % unter die Anschaffungskosten des Schuldtitels sinkt und dies dauerhaft über einen Zeitraum von neun Monaten der Fall ist. In der Folge wird geprüft, ob ein Ereignis eingetreten ist, das eine Auswirkung auf die zukünftigen Zahlungsströme aus dem Schuld- titel hat und sich verlässlich schätzen lässt. Wird festgestellt, dass bei diesem Schuldtitel innerhalb der geplanten Behaltefrist eine Wertaufholung bis zu den Anschaffungskosten nicht zu erwarten ist (Ausschluss von Marktschwankungen), liegt Impair- ment vor. Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen werden mit dem der Oberbank AG zustehenden anteiligen Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens angesetzt. Wenn objektive Hinweise für eine Wertminderung bei einer at Equity bewerteten Be- teiligung vorliegen, wird für diese Beteiligung ein individueller Nutzungswert (Value in Use) ermittelt. Der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Verkaufskosten und Nutzungswert stellt den erzielbaren Betrag gemäß IAS 36.6 dar und dieser ist für die Bewertung heranzuziehen. Der Anlass für eine Impairment-Prüfung ist gegeben, wenn entweder der Marktwert um mindestens 20 % unter den At-Equity-Beteiligungsbuchwert sinkt oder wenn der Marktwert dauerhaft min- destens über einen Zeitraum von 9 Monaten unter dem At-Equity-Beteiligungsbuchwert liegt. Zum Bewertungsstichtag 31.12.2022 war der quantitative Impairment Trigger bei der at Equity bewerteten Beteiligung an der voestalpine AG ausgelöst, da der Börsenkurs am 31.12.2022 mit € 24,78 signifikant um 41,28 % unter den at Equity- Buchkurs in Höhe von € 42,20 gefallen ist. Damit wurde eine Wertminderungsprüfung ausgelöst, bei der der individuelle Nutzungswert (Value in Use) der voestalpine AG zum 31.12.2022 ermittelt wurde. Der Nutzungswert wurde nach dem Discounted Cash Flow Verfahren unter Anwendung des WACC-Ansatzes (gewogene durchschnittliche Kapitalkosten) berechnet und ergab einen Wert in Höhe von 551.247 Tsd. Euro. Dieser Wert wurde als erzielbarer Betrag als höherer Wert aus dem Vergleich zwischen Nutzungswert und beizulegen- dem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten herangezogen, was zu einem Wertminderungsaufwand in Höhe von 54.640 Tsd. Euro führte. Als Diskontierungszinssatz wurde im Terminal Value ein WACC (Weighted Average Cost of Capital) von 7,07 % herangezogen. Eine Änderung des Diskontierungszinssatzes um +/- 25 Basispunkte hätte eine Reduzierung um 5,98 % bzw. Erhöhung des Nutzungswertes um 6,53 % und eine Änderung des Diskontierungszinssatzes um +/- 50 Basispunkte hätte eine Reduzierung um 11,48 % bzw. Erhöhung des Nutzungswertes um 13,69 % zur Folge. Bei den at-Equity bewerteten Beteiligungen an der BKS Bank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg AG löst der Börsen- kurs aufgrund der Illiquidität der Aktien keinen Impairment-Trigger aus. Sofern nicht sonstige objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, stellt das anteilige Eigenkapital dieser Beteiligungen den erzielbaren Betrag dar. Aus Gründen der Sorgfalt erfolgt eine indikative Bewertung dieser Wertansätze auf Basis eines Dividend-Discount Models (DDM) zum Bilanz- stichtag. Der Unternehmenswert wird hier unter Berücksichtigung der möglichen zukünftigen Unternehmensergebnisse und notwendiger regulatorischer Eigenmittelerfordernisse als Barwert ermittelt. Die Schätzungen der zukünftigen Ergebnisse beruhen auf der vom jeweiligen Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanung. Die Herleitung des Abzinsungsfaktors erfolgt auf Basis von extern beobachtbaren Faktoren. Aus den indikativen Bewertungen würde auch bei ausgelöstem Impairment-Trigger kein Wertminderungserfordernis resultieren. Konzernabschluss 61 Immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagevermögen Die Position Immaterielle Anlagevermögenswerte umfasst insbesondere Patente, Lizenzen, Software, Kundenstock und Rechte sowie erworbene Geschäfts- oder Firmenwerte. Die Bewertung erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungsdauer. Die Nutzungsdauer für immaterielles Anlagevermögen beträgt in der Oberbank AG drei bis 20 Jahre. Sachanlagevermögen (einschließlich als Finanzinvestitionen gehaltener Immobilien) wird zu Anschaffungs- bzw. Herstel- lungskosten, reduziert um planmäßige Abschreibungen, bewertet. Voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen führen zu einer außerplanmäßigen Abschreibung. Die planmäßige Abschreibung erfolgt linear auf Basis der geschätzten Nutzungs- dauer. In der Oberbank AG gilt folgende durchschnittliche Nutzungsdauer: bankbetrieblich genützte Gebäude zehn bis 40 Jahre; Betriebs- und Geschäftsausstattung vier bis 20 Jahre; Standard-Software vier Jahre. Darüber hinaus wird jeweils zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Bei dieser Überprüfung ermittelt die Oberbank den für den Vermögenswert erzielbaren Betrag. Dieser entspricht dem höheren Betrag aus Nutzwert oder Nettoveräußerungspreis. Liegt der erzielbare Betrag unter dem Buchwert des Vermögenswerts erfolgt die ergebniswirksame Erfassung eines Wertminderungsbetrags in Höhe dieses Unterschiedsbetrags. Unter dem Sachanlagevermögen werden seit 1.1.2019 auch die aktivierten Nutzungsrechte (right of use assets) nach IFRS 16 ausgewiesen. Leasing als Leasingnehmer Ein Leasingverhältnis ist nach IFRS 16 ein Vertrag oder Teil eines Vertrags, der gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung eines Vermögenswerts berechtigt. Nutzungsrechte (right of use assets) an den Leasingge- genständen werden zum Zugangszeitpunkt mit den Anschaffungskosten bewertet. Die Anschaffungskosten entsprechen in der Regel dem Barwert der korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten. Von dem Wahlrecht nach IFRS 16.5, Nutzungs- rechte an Leasinggegenständen aus kurzfristigen Leasingverhältnissen und aus Leasingverhältnissen mit geringem Wert nicht zu aktivieren, wird kein Gebrauch gemacht. Die planmäßige Abschreibung der Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer beziehungsweise über die kürzere Vertragslaufzeit. Liegen Anhalts- punkte vor, dass Nutzungsrechte an den Leasinggegenständen wertgemindert sein könnten, erfolgt eine Überprüfung nach IAS 36. Die künftigen Leasingzahlungen werden mit laufzeit- und währungsdifferenzierten SWAP-Zinssätzen abgezinst und nach der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Im Oberbank Konzern gibt es befristete (mit und ohne Verlängerungsoption) sowie unbefristete Vertragsverhältnisse. Die Bestimmung der Leasingvertragslaufzeit erfolgt grundlegend zu Beginn der Nutzungsüberlassung bzw. erstmalig bei der Erstanwendung des IFRS 16. Befristete Verträge ohne Verlängerungsoption werden mit einer Laufzeit bis zu ihrem vertraglichen Enddatum angesetzt. Die Leasingvertragslaufzeit für befristete Verträge mit Verlängerungsoption sowie unbefristete Verträge wird in dem Maße angenommen, dass die gesamte Vertragslaufzeit der Nutzungsüberlassung grund- sätzlich den durchschnittlichen Investitionszyklus der Oberbank AG von 20 Jahren nicht übersteigt. Leasing (als Leasinggeber) und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Die Oberbank bietet sowohl Finanzierungsleasingverträge als auch Operate-Leasing-Verträge an. Gemäß IFRS 16 handelt es sich bei einem Finanzierungsleasing um ein Leasingverhältnis, bei dem im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken eines Vermögenswerts übertragen werden. Letztlich kann dabei auch das Eigentumsrecht übertragen werden. Die Oberbank AG weist als Leasinggeber beim Finanzierungsleasing eine Forderung gegenüber dem Leasingnehmer in Höhe der Barwerte der vertraglich vereinbarten Zahlungen aus. Die Leasingerträge werden in den Zinsen und ähnlichen Erträgen ausgewiesen. Ein Operate-Leasing-Verhältnis ist ein Leasingverhältnis, bei dem es sich nicht um ein Finanzierungs- leasingverhältnis handelt. Konzernabschluss 62 Bei Operate-Leasing-Verträgen werden die zur Vermietung bestimmten Vermögensgegenstände, vermindert um Abschrei- bungen, im Sachanlagevermögen ausgewiesen. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien werden zu fortgeführten An- schaffungskosten bilanziert. Die Leasingerträge werden im sonstigen betrieblichen Erfolg ausgewiesen. Derivate Finanzderivate werden in der Bilanz mit ihrem Fair Value angesetzt, wobei Wertänderungen des Geschäftsjahres grundsätz- lich sofort erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlust-Rechnung erfasst werden. Soweit die Fair-Value-Option gemäß IFRS 9 in Anspruch genommen wird, dient sie der Vermeidung bzw. der Beseitigung von Inkongruenzen beim Ansatz und bei der Bewertung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Dementsprechend werden in diesem Fall Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgswirksam mit dem Fair Value bewertet. Der Vorstand hat eine Investmentstrategie beschlossen, in der diese Vorgangsweise festgehalten wurde, nämlich Inkongruenzen durch die Anwendung der Fair-Value-Option zu ver- meiden. Steuerabgrenzung Der Ausweis und die Berechnung von Ertragsteuern erfolgen gemäß IAS 12. Die Berechnung erfolgt bei jedem Steuersubjekt zu den Steuersätzen, die erwartungsgemäß in dem Besteuerungszeitraum angewendet werden, in dem sich die Steuerlatenz umkehrt. Für Verlustvorträge werden aktive latente Steuern angesetzt, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft mit steu- erbaren Gewinnen in entsprechender Höhe der gleichen Gesellschaft zu rechnen ist. Ertragsteueransprüche bzw. -verpflichtungen werden in den Positionen Sonstige Aktiva bzw. Steuerschulden ausgewiesen. Handelspassiva In diesem Posten werden insbesondere negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten des Handelsbuchs und aus offenen derivativen Finanzinstrumenten des Bankbuchs ausgewiesen. Die Handelspassiva werden im Bilanzposten Sonstige Passiva ausgewiesen. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden Diese sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ausnahmen sind Grundgeschäfte, für die die Fair-Value- Option in Anspruch genommen wird. Verbriefte Verbindlichkeiten Verbriefte Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Soweit die Fair- Value-Option in Anspruch genommen wird, werden die verbrieften Verbindlichkeiten mit dem Fair Value bilanziert. Langfris- tige, abgezinst begebene Schuldverschreibungen (Nullkuponanleihen) werden mit dem Barwert bilanziert. Der Betrag der verbrieften Verbindlichkeiten wird um die Anschaffungskosten der im Eigenbestand befindlichen Emissionen gekürzt. Rückstellungen a) Personalrückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine zuverlässig schätzbare rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten besteht. Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Pensionen, Abfertigungsverpflichtungen und Jubiläumsgelder) werden ge- mäß IAS 19, basierend auf versicherungsmathematischen Gutachten, ermittelt. Dabei werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch die künftig zu erwartenden Erhöhungen an Gehältern und Renten einbezogen. Der versicherungsmathematischen Berechnung wurden für sämtliche Rückstellungen folgende Parameter zugrunde gelegt: • Rechnungszinsfuß (langfristiger Kapitalmarktzins) von 3,75 % (Vorjahr 1,25 %); • Gehaltserhöhungen von 2,84 % (Vorjahr 2,63 %) und Pensionserhöhungen von 1,89 % (Vorjahr 1,67 %); • Entsprechend den Übergangsregelungen zur Pensionsreform liegt das individuell ermittelte Pensionsantrittsalter bei Männern bei 65 Jahren, bei Frauen zwischen 59 und 65 Jahren. Versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste aus Pensions- und Abfertigungsrückstellungen wurden im Geschäfts- jahr erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Konzernabschluss 63 b) Sonstige Rückstellungen Sonstige Rückstellungen werden gebildet, wenn eine zuverlässig schätzbare rechtliche oder faktische Verpflichtung gegen- über einem Dritten besteht und es wahrscheinlich ist, dass diese Verpflichtung zu einem Abfluss von Ressourcen führen wird. Die Rückstellungen werden mit jenem Wert angesetzt, der die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der Verpflichtung erforderlichen Ausgabe darstellt. Sonstige Passiva Im Posten Sonstige Passiva werden passive Rechnungsabgrenzungsposten, Verbindlichkeiten, die im Vergleich zu den Rückstellungen mit einem wesentlich höheren Grad an Sicherheit hinsichtlich der Höhe oder des Zeitpunkts der Erfüllungs- verpflichtung ausgestattet sind, negative Marktwerte von geschlossenen Derivaten des Bankbuchs, sonstige Verpflichtun- gen, die keinem anderen Bilanzposten zugeordnet werden können, sowie Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 ausgewie- sen. Von Leasingnehmern erhaltene Mietsonderzahlungen und Depotzahlungen werden ab dem Geschäftsjahr 31.12.2022 von den Leasingforderungen auf der Aktivseite abgezogen. Eigenkapital Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28.4.1999 erfolgte die Umstellung des Grundkapitals von Schilling auf Euro sowie von Nennbetragsaktien in nennwertlose Stückaktien. Bei der Kapitalerhöhung im Jahr 2000 mit Beschluss der Hauptver- sammlung vom 27.4.2000 wurde das Grundkapital von 58.160.000,00 Euro auf 60.486.400,00 Euro durch Ausgabe von 320.000 Stück Stammaktien erhöht. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 22.4.2002 erfolgte eine Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln auf 70 Mio. Euro. Im Geschäftsjahr 2006 wurde mit Beschluss der Hauptversamm- lung vom 9.5.2006 das Grundkapital durch Ausgabe von 640.000 Stück Stammaktien auf 75.384.615,38 Euro erhöht. Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 14.5.2007 erfolgte eine Erhöhung des Grundkapitals durch Ausgabe von 40.000 Stück Stammaktien auf 75.721.153,84 Euro (bedingte Kapitalerhöhung). Im Geschäftsjahr 2008 wurde abermals eine bedingte Ka- pitalerhöhung durch Ausgabe von 30.000 Stück Stammaktien vorgenommen. Dadurch erhöhte sich das Grundkapital auf 75.973.557,69 Euro. Mit Beschluss vom 27.5.2008 erfolgten ein Aktiensplit im Verhältnis 1:3 und eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln, die das Grundkapital auf 81.270.000,00 Euro erhöhte. Mit Beschluss des Vorstands vom 30.9.2009 wurde im Oktober 2009 eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:16 durchgeführt, wodurch sich das Grundkapital auf 86.349.375,00 Euro erhöhte. In der 132. Ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank AG am 8.5.2012 wurde der Vorstand ermächtigt, das Grundkapi- tal binnen fünf Jahren ab Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung im Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tran- chen – um bis zu 750.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 250.000 Stück neuen, auf Inhaber lautenden Stamm-Stückaktien zu erhöhen. Diese Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien gegen Ausschluss des Bezugsrechts der AktionärInnen dient der Ausgabe von Aktien an ArbeitnehmerInnen, leitende Angestellte, die Belegschaftsbeteiligungsprivatstiftung der Oberbank AG und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens. Weiters wurde der Vorstand in der angeführten Hauptversammlung ermächtigt, binnen fünf Jahren ab Eintragung der entsprechenden Sat- zungsänderung im Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlagen um bis zu 9.375.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.125.000 Stück auf Inhaber lautenden Stamm-Stückaktien zu erhöhen. Von dieser Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 23.5.2015 im Ausmaß von 1.918.875 Stück Oberbank-Stamm- Stückaktien Gebrauch gemacht (Kapitalerhöhung 2015, Nr. 1). Der Ausgabepreis hat 47,43 Euro je Aktie betragen. Die durch Bareinlagen und ohne Ausschluss von Bezugsrechten erfolgte Kapitalerhöhung erhöhte das Grundkapital auf 92.106.000,00 Euro und die gebundene Kapitalrücklage auf 280.001.715,06 Euro. In der 135. Ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank AG am 19.5.2015 wurde die in der 132. Ordentlichen Hauptversammlung am 8.5.2012 erteilte Ermächtigung im bis dahin nicht ausgenützten Umfang widerrufen und der Vor- stand ermächtigt, binnen fünf Jahren ab Eintragung der entsprechenden Satzungsänderung im Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlagen um bis zu 10.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 Stück auf Inhaber lautenden Stamm-Stückaktien zu erhöhen. Konzernabschluss 64 Von dieser Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 8.9.2015 im Ausmaß von 1.535.100 Stück Oberbank-Stamm- Stückaktien Gebrauch gemacht (Kapitalerhöhung 2015, Nr. 2). Der Ausgabepreis hat 48,03 Euro je Aktie betragen. Durch diese Kapitalerhöhung erhöhte sich das Grundkapital auf 96.711.300,00 Euro und die gebundene Kapitalrücklage auf 349.127.268,06 Euro. In der 136. Ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank AG am 18.5.2016 wurde die in der 135. Ordentlichen Hauptversammlung am 19.5.2015 erteilte Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals im bis dahin nicht ausgenützten Umfang widerrufen und der Vorstand gleichzeitig ermächtigt, binnen fünf Jahren ab Eintragung der entsprechenden Sat- zungsänderung im Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlagen um bis zu 10.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 Stück auf Inhaber lautenden Stamm-Stückaktien zu erhöhen. Von dieser Ermächtigung hat der Vorstand mit Beschluss vom 26.9.2016 im Ausmaß von 3.070.200 Stück Oberbank-Stamm- Stückaktien Gebrauch gemacht. Der Ausgabepreis hat 53,94 Euro je Aktie betragen. Durch diese durch Bareinlagen und ohne Ausschluss von Bezugsrechten erfolgte Kapitalerhöhung erhöhten sich das Grundkapital um 9.210.600,00 Euro auf 105.921.900,00 Euro und die gebundene Kapitalrücklage um 156.395.988,00 Euro auf 505.523.256,06 Euro. In der 137. Ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank AG am 16.5.2017 wurde die in der 136. Ordentlichen Hauptver- sammlung am 18.5.2016 erteilte Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapitals im bis dahin nicht ausgenützten Umfang widerrufen und der Vorstand gleichzeitig ermächtigt, binnen fünf Jahren ab Eintragung der entsprechenden Satzungsände- rung im Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – das Grundkapital der Gesellschaft gegen Bareinlagen um bis zu 10.500.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 3.500.000 Stück auf Inhaber lautende Stamm-Stückaktien zu erhöhen. Wei- ters wurde die in der 132. Ordentlichen Hauptversammlung am 8.5.2012 erteilte Ermächtigung zur Erhöhung des Grundkapi- tals widerrufen und der Vorstand gleichzeitig ermächtigt, binnen fünf Jahren ab Eintragung der entsprechenden Satzungsän- derung im Firmenbuch – allenfalls in mehreren Tranchen – das Grundkapital um bis zu 750.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 250.000 Stück neuen, auf Inhaber lautende Stamm-Stückaktien zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung durch Ausgabe von Aktien gegen Ausschluss des Bezugsrechts der AktionärInnen dient der Ausgabe von Aktien an ArbeitnehmerInnen, leitende Angestellte, die Belegschaftsbeteiligungsprivatstiftung der Oberbank AG und Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens. Von diesen Ermächtigungen wurde bis dato kein Gebrauch gemacht. Das Grundkapital ist eingeteilt in 35.307.300 auf den Inhaber lautende Stamm-Stückaktien. In der am 9.6.2020 statt- gefundenen Versammlung der Vorzugsaktionäre der Oberbank AG wurde mit Sonderbeschluss gem. § 129 Abs. 3 AktG dem Hauptversammlungsbeschluss vom 20.5.2020 zugestimmt, der die Umwandlung sämtlicher bestehender Vorzugsaktien in Stammaktien der Oberbank AG durch Aufhebung des Vorzugs gemäß § 129 Abs. 1 AktG und die diesbezügliche Änderung der Satzung in § 4 zum Gegenstand hatte. Die Umwandlung der Vorzugsaktien in Stammaktien wurde mit Eintragung der beschlossenen Satzungsänderung der Oberbank AG im Firmenbuch am 7.11.2020 wirksam. Die Anzahl der direkt oder über assoziierte Unternehmen gehaltenen eigenen Anteile beträgt zum Stichtag 11.723.202 Stück. In der Kapitalrücklage ist der Mehrerlös (Agio), der bei der Ausgabe eigener Aktien erzielt wird, enthalten. Die Ge- winnrücklagen nehmen die thesaurierten Gewinne des Konzerns sowie sämtliche erfolgswirksamen Konsolidierungsmaßnah- men auf. Die Bewertungsrücklagen nehmen die Bewertungsänderungen aus den Schuldtiteln mit Reklassifizierung, Eigenka- pitalinstrumenten ohne Reklassifizierung und dem eigenen Kreditrisiko auf. Die Rücklagen aus assoziierten Unternehmen stellen den Unterschiedsbetrag zwischen den historischen Anschaffungskosten und den Equity-Buchwerten der assoziierten Unternehmen dar. Zusätzliche Eigenkapitalbestandteile Die Oberbank AG hat bisher zwei Emissionen von Additional Tier 1 Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 50 Mio. Euro begeben. Diese Emissionen sind nachrangig zu Tier 2 Instrumenten (Ergänzungskapital, Nachrangkapital) und Senior- Anleihen. Sie sind untereinander sowie mit anderen Additional Tier 1 Instrumenten sowie mit Verbindlichkeiten aus bestehenden Hybridkapitalinstrumenten gleichrangig. Konzernabschluss 65 Vorrangig sind sie zu Aktien und anderen harten Kernkapitalinstrumenten. Die Zinszahlungen bemessen sich am Nominalbe- trag und sind bis zum erstmöglichen vorzeitigen Rückzahlungstag fix. Anschließend erfolgt eine Umstellung auf variable Zinssätze. Zinsen dürfen nur aus ausschüttungsfähigen Posten gezahlt werden. Die Emittentin hat das Recht, Zinszahlungen nach eigenem Ermessen entfallen zu lassen. Eine Nachzahlung ausgefallener Zinsen darf nicht erfolgen. Die Anleihen haben eine unbegrenzte Laufzeit, können jedoch von der Oberbank AG zum fixierten ersten vorzeitigen Rückzahlungstag gekündigt werden und danach alle fünf Jahre jeweils zum Kupontermin. Besondere Kündigungsrechte hat die Emittentin, falls sich die aufsichtsrechtliche Einstufung oder die steuerliche Behandlung der betreffenden Anleihe ändert. Jede vorzeitige Kündigung erfordert jedoch die vorherige Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörde. Eine Kündigung durch die AnleihegläubigerInnen ist ausgeschlossen. Bei Unterschreiten der harten Kernkapitalquote der Emittentin oder der Oberbank Gruppe von 5,125 % wird das Nominale der Anleihe im erforderlichen Ausmaß abgeschrieben. Unter bestimmten gesetzlichen Bestimmungen kann das Nominale wieder zugeschrieben werden. 2.11) Wesentliche Ereignisse seit dem Ende des Geschäftsjahres Nach dem Ende des Geschäftsjahres 2022 ist es zu keinen wesentlichen Ereignissen gekommen. Konzernabschluss 66 Details zur Konzern-Gewinn- und Verlust - Rechnung in Tsd. € 3) Zinsergebnis 2022 2021 Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften 495.394 346.872 Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren 6.459 1.415 Sonstigen Beteiligungen 4.440 7.580 Verbundenen Unternehmen 1.488 1.943 Festverzinslichen Wertpapieren und Schuldverschreibungen 33.125 31.477 Zinsen und ähnliche Erträge 540.906 389.287 Zinsaufwendungen für Einlagen -99.484 -10.509 Verbriefte Verbindlichkeiten -22.401 -17.909 Nachrangige Verbindlichkeiten -12.866 -13.590 Ergebnis aus nicht signifikanten Modifikationen -95 -1.222 Zinsen und ähnliche Aufwendungen -134.846 -43.230 Zinsergebnis 406.060 346.057 Der Zinsertrag für finanzielle Vermögenswerte der Bewertungskategorien AC und FV/OCI beträgt 519.165 Tsd. EUR (Vorjahr 368.102 Tsd. Euro) . Der entsprechende Zinsaufwand für finanzielle Verbindlichkeiten beläuft sich auf 109.357 Tsd. Euro (Vorjahr 38.631 Tsd. Euro) . Die Zinserträge ent- halten negative Zinsen in Höhe von 9.292 Tsd. Euro (Vorjahr 14.341 Tsd. Euro) und die Zinsaufwendungen enthalten negative Zinsen in Höhe von 35.156 Tsd. Euro (Vorjahr 34.849 Tsd. Euro). 4) Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 2022 2021 Erträge aus anteiligen Ergebnissen 145.293 93.674 Aufwendungen aus Wertminderungen und Erträge aus Zuschreibungen -54.640 6.459 Erträge aus Zuschreibungen anlässlich Zukauf 0 0 Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen 90.653 100.133 5) Risikovorsorgen im Kreditgeschäft 2022 2021 Zuführungen zu Risikovorsorgen im Kreditgeschäft -117.079 -101.325 Direktabschreibungen -1.325 -1.437 Auflösungen zu Risikovorsorgen im Kreditgeschäft 71.190 66.241 Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen 2.202 2.422 Ergebnis aus nicht signifikanten Modifikationen 41 70 Ergebnis aus POCI Finanzinstrumenten 3.489 -1.684 Risikovorsorgen im Kreditgeschäft -41.482 -35.713 Das Ergebnis aus nicht signifikanten Modifikationen der vertraglichen Zahlungsströme von finanziellen Vermögenswerten, die nicht zu einer Ausbuchung geführt haben, stellt sich in nachfolgender Tabelle dar: Stage 1 Stage 2 Stage 3 Modifizierte finanzielle Vermögenswerte Geschäftsjahr 2022 12-M ECL LT-ECL POCI Gesamt Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikationen 97.417 29.799 15.481 0 142.697 Ergebnis aus nicht signifikanten Modifikationen 14 254 -190 0 78 1) Saldo aus markt- und bonitätsinduzierten Modifikationen Stage 1 Stage 2 Stage 3 Modifizierte finanzielle Vermögenswerte Geschäftsjahr 2021 12-M ECL LT-ECL POCI Gesamt Fortgeführte Anschaffungskosten vor Modifikationen 36.486 56.206 18.124 0 110.816 Ergebnis aus nicht signifikanten Modifikationen -995 -189 -57 0 -1.201 1) 1) Saldo aus markt- und bonitätsinduzierten Modifikationen Konzernabschluss 67 6) Provisionsergebnis 2022 2021 Provisionserträge: Zahlungsverkehr 70.087 65.423 Wertpapiergeschäft 80.055 76.559 Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft 26.378 19.943 Kreditgeschäft 46.902 44.627 Sonstiges Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft 3.801 6.276 Provisionserträge gesamt 227.223 212.828 Provisionsaufwendungen: 2022 2021 Zahlungsverkehr 5.709 4.523 Wertpapiergeschäft 8.919 8.564 Devisen-, Sorten- und Edelmetallgeschäft 684 605 Kreditgeschäft 4.578 5.990 Sonstiges Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft 471 1.195 Provisionsaufwendungen gesamt 20.361 20.877 Provisionsergebnis 206.862 191.951 Darin enthalten ist ein Ertrag in Höhe von 5.535 Tsd. Euro (Vorjahr 5.115 Tsd. Euro) aus Vermögensverwaltung für fremde Rechnung. 7) Handelsergebnis 2022 2021 Gewinne/Verluste aus zinsbezogenen Geschäften -2.647 2.303 Gewinne/Verluste aus Devisen-, Valuten- und Münzengeschäft 2.928 1.945 Gewinne/Verluste aus Derivaten 5.819 3.516 Handelsergebnis 6.100 7.764 8) Verwaltungsaufwand 2022 2021 Personalaufwand 193.378 192.518 Andere Verwaltungsaufwendungen 97.552 91.573 Abschreibungen und Wertberichtigungen 29.401 29.477 Verwaltungsaufwand 320.331 313.568 Die Pensionskassenbeiträge beliefen sich auf 3.841 Tsd. Euro (Vorjahr 3.888 Tsd. Euro). 9) Sonstiger betrieblicher Erfolg 2022 2021 a) Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten FV/PL -33.732 5.398 davon aus designierten Finanzinstrumenten -9.355 -6.301 davon aus verpflichtend zum FV/PL bewerteten Finanzinstrumenten -24.377 11.699 b) Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten FV/OCI -2.198 -1.195 davon aus der Bewertung von Fremdkapitalinstrumenten -859 -716 davon aus der Veräußerung und Ausbuchung von Fremdkapitalinstrumenten -1.339 -479 c) Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten AC 0 21 d) Sonstiger betrieblicher Erfolg -16.672 -18.961 Sonstige betriebliche Erträge: 32.907 37.419 Erträge aus operationellen Risiken 5.325 5.027 Veräußerungsgewinne Grundstücke und Gebäude 0 0 Erträge aus Private Equity Investments 1.109 136 Erträge aus Operate Leasing 10.466 13.788 Sonstige Erträge aus dem Leasingteilkonzern 6.940 8.445 Bankfremde Vermittlungsprovisionen 4.752 4.134 Sonstiges 4.315 5.889 Sonstige betriebliche Aufwendungen: -49.579 -56.380 Aufwendungen aus operationellen Risiken -5.451 -5.680 Stabilitätsabgabe -8.758 -4.881 Beiträge zum Abwicklungsfonds -13.333 -9.960 Beiträge zum Einlagensicherungsfonds -1.317 -12.440 Aufwendungen aus Operate Leasing -9.331 -14.046 Konzernabschluss 68 Sonstige Aufwendungen aus dem Leasingteilkonzern -6.998 -5.840 Sonstiges -4.391 -3.533 Saldo sonstige betriebliche Erträge / Aufwendungen -52.602 -14.737 Im Geschäftsjahr hat die Oberbank AG keinen finanziellen Vermögenswert, welcher zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wurde, veräußer t. Die Veräußerung im Vorjahr wurden getätigt, weil dieser Vermögenswert bonitätsbedingt nicht mehr ins Portfolio des Oberbank Konzerns passte . Aus der Veräußerung wurde im Vorjahr ein Gewinn von 20,5 Tsd. Euro realisiert. Zu den operationellen Risiken siehe Note 47). 10) Steuern vom Einkommen und Ertrag Die Steuern vom Einkommen und Ertrag beinhalten die laufenden Ertragsteuern der einzelnen Konzernunternehmen, Anpas - sungen für periodenfremde laufende Ertragsteuern sowie die Veränderungen der latenten Steuerabgrenzungen. 2022 2021 Laufender Ertragsteueraufwand 52.155 44.421 Latenter Ertragsteueraufwand (+)/-ertrag (-) -182 2.818 Ertragsteuern 51.973 47.239 Überleitung: Zusammenhang zwischen rechnerischen und effektiv ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag 2022 2021 Laufender Ertragsteueraufwand 52.155 44.421 Latenter Ertragsteueraufwand (+)/-ertrag (-) -182 2.818 Ertragsteuern 51.973 47.239 Jahresüberschuss vor Steuern 295.260 281.887 Errechneter Steueraufwand 25 % 73.815 70.472 Direkt im Eigenkapital erfasste Anpassungen -734 -737 Steuerersparnis aus steuerfreien Beteiligungserträgen -2.392 -2.319 Steuerersparnis aus at-Equity-Überschussbeträgen -22.663 -25.033 Steueraufwand (+)/-ertrag (-) betreffend Vorjahre 129 2.781 Steuerersparnis aus sonstigen steuerbefreiten Erträgen -243 -144 Steuer aus nicht abzugsfähigem Aufwand 7.753 2.035 Steuerersparnis aus Verbrauch Verlustvorträge 728 551 Steuereffekte aus abweichenden Steuersätzen 1.249 -367 Ausgewiesener Steueraufwand (+)/-ertrag (-) 51.973 47.239 Effektiver Steuersatz 17,60% 16,76% Ertragsteuern, die auf einzelne Bestandteile des sonstigen Ergebnisses bzw. des Eigenkapitals entfallen 2022 2021 Ergebnis vor Steuern Ertrag- steuern Ergebnis nach Steuern Ergebnis vor Steuern Ertrag- steuern Ergebnis nach Steuern Versicherungsmath. Gewinne/ Verluste gem. IAS 19 37.244 -9.671 27.573 17.147 -4.287 12.860 Erfolgsneutrale Bewertungs-än- derungen Schuldtitel IFRS 9 mit Reklassifizierung -2.193 510 -1.683 -107 26 -81 Erfolgsneutrale Bewertungs-än- derungen Eigenkapital-instru- mente IFRS 9 ohne Reklassifizie- rung -48.836 16.377 -32.459 58.866 -14.608 44.258 Erfolgsneutrale Bewertungs-än- derungen eigenes Kreditrisiko IFRS 9 ohne Reklassifizierung 26.563 -6.294 20.269 -17.377 4.344 -13.033 Veränderung Währungsaus- gleichsposten 595 0 595 3.736 0 3.736 Ergebnisanteil aus der Anwen- dung der Equity Methode 12.790 0 12.790 13.475 0 13.475 Summe 26.164 921 27.085 75.740 -14.525 61.216 Konzernabschluss 69 11) Ergebnis je Aktie in € 2022 2021 Aktienanzahl per 31.12. 35.307.300 35.307.300 Durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Aktien 35.290.065 35.236.428 Jahresüberschuss nach Steuern in Tsd. € 243.287 234.648 Ergebnis je Aktie in € 6,89 6,66 Das verwässerte Ergebnis pro Aktie entspricht dem unverwässerten Ergebnis pro Aktie, da keine Finanzinstrumente mit Verwässerungseffekt ausge- geben wurden. Konzernabschluss 70 Details zur Konzernbilanz in Tsd. € 12) Barreserve 2022 2021 Guthaben bei Zentralnotenbanken 2.195.154 4.193.765 Sonstige Barreserve 92.168 207.150 Barreserve 2.287.322 4.400.915 Der starke Rückgang ist auf das TLTRO III Refinanzierungsprogramm der EZB zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden zwei vorzeitige Rück- ahlungen durchgeführt. Im November 2022 wurden 500 Mio. Euro und im Dezember 2022 zusätzlich 1.000 Mio. Euro rückgeführt, wodurch sich das Ausmaß der aufgenommenen Refinanzierungen per 31.12.2022 auf 800 Mio. Euro reduziert hat. 13) Forderungen an Kreditinstitute 2022 2021 Forderungen an inländische Kreditinstitute 84.407 120.338 Forderungen an ausländische Kreditinstitute 972.797 753.223 Forderungen an Kreditinstitute 1.057.204 873.561 Forderungen an Kreditinstitute nach Fristen Täglich fällig 318.962 155.585 Bis 3 Monate 668.270 635.439 Über 3 Monate bis 1 Jahr 64.061 25.275 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 811 41.094 Über 5 Jahre 5.100 16.168 Forderungen an Kreditinstitute 1.057.204 873.561 14) Forderungen an Kunden 2022 2021 Forderungen an inländische Kunden 10.623.848 10.620.908 Forderungen an ausländische Kunden 8.569.063 7.807.019 Forderungen an Kunden 19.192.911 18.427.927 Ab dem Jahresabschluss 31.12.2022 werden die Leasingforderungen netto, reduziert um Mietsonderzahlungen und Depotzahlungen in Höhe von € 173 Mio. dargestellt. Dies führt auch zur Verringerung der Sonstigen Passiva in identer Höhe. Forderungen an Kunden nach Fristen Täglich fällig 3.307.081 2.888.947 Bis 3 Monate 1.306.136 1.074.448 Über 3 Monate bis 1 Jahr 2.121.983 2.179.340 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 6.851.962 6.917.480 Über 5 Jahre 5.605.749 5.367.712 Forderungen an Kunden 19.192.911 18.427.927 Leasinggeschäft (Finanzierungsleasing), Bruttoinvestitionswerte Bis 3 Monate 79.307 65.061 3 Monate bis 1 Jahr 310.410 208.669 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 883.820 986.036 Über 5 Jahre 252.328 209.234 Summe 1.525.865 1.469.000 Nicht realisierte Finanzerträge Bis 3 Monate 8.036 6.010 3 Monate bis 1 Jahr 21.314 15.496 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 53.370 36.431 Über 5 Jahre 16.838 8.700 Summe 99.558 66.637 Nettoinvestitionswerte Bis 3 Monate 71.271 59.051 3 Monate bis 1 Jahr 289.096 193.173 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 830.450 949.605 Über 5 Jahre 235.490 200.534 Summe 1.426.307 1.402.363 Kumulierte Wertberichtigungen 19.895 20.093 Konzernabschluss 71 15) Risikovorsorgen siehe Note 43, „Kreditrisiko“ 16) Handelsaktiva 2022 2021 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Börsennotiert 9.933 0 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Börsennotiert 2 1.617 Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten Währungsbezogene Geschäfte 10.184 5.768 Zinsbezogene Geschäfte 36.536 29.995 Sonstige Geschäfte 0 0 Handelsaktiva 56.655 37.380 17) Finanzanlagen 2022 2021 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Börsennotiert 1.946.152 1.503.759 Nicht börsennotiert 48.926 59.949 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Börsennotiert 61.023 131.319 Nicht börsennotiert 200.914 220.311 Beteiligungen / Anteile An verbundenen Unternehmen 88.089 84.003 An at Equity bewerteten Unternehmen Kreditinstituten 548.399 508.392 Nicht-Kreditinstituten 551.247 492.372 An sonstigen Beteiligungen Kreditinstituten 47.694 49.695 Nicht-Kreditinstituten 161.023 130.610 Finanzanlagen 3.653.467 3.180.410 a) Finanzielle Vermögenswerte FV/PL 489.243 481.966 b) Finanzielle Vermögenswerte FV/OCI 594.456 414.571 davon Eigenkapitalinstrumente 324.670 373.483 davon Fremdkapitalinstrumente 269.786 41.088 c) Finanzielle Vermögenswerte AC 1.470.122 1.283.109 d) Anteile an at Equity-Unternehmen 1.099.646 1.000.764 Finanzanlagen 3.653.467 3.180.410 Die Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis bewertet werden, umfassen alle Wertpapiere, Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen, welche nicht zum Marktwert gesteuert werden. Finanzielle Vermögenswerte erfasste Dividenden aus Instrumenten Eigenkapitalinstrumente FV/OCI beizulegender die im Geschäftsjahr ausge- die am Abschlussstichtag ge- 31.12.2022 Zeitwert bucht wurden halten werden Wertpapiere 61.265 0 4.997 Beteiligungen 177.775 0 3.975 Anteile an verbundenen Unternehmen 85.630 0 1.488 324.670 0 10.460 Die finanziellen Vermögenswerte in Eigenkapitalinstrumente betreffen insbesondere nicht konsolidierte Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen, siehe Note 41), sowie Investments an der Lenzing AG, Energie AG Oberösterreich, Österreichische Kontrollbank AG und Linz Textil AG. Konzernabschluss 72 Im Geschäftsjahr 2022 wurde kein Eigenkapitalinstrument liquidiert. Im Geschäftsjahr erfolgten keine Umgliederungen in- nerhalb des Eigenkapitals. Im Vorjahr wurde ein Finanzinstrument liquidiert, welches zum Zeitpunkt des Abgangs einen bei- zulegenden Zeitwert von 16,3 Tsd. Euro hatte und ein Eigenkapitalinstrument mit einem beizulegenden Zeitwert von 2.336,1 Tsd. Euro teilweise veräußert. Der kumulierte Gewinn aus der Liquidation betrug 0,0 Tsd. Euro. Finanzielle Vermögenswerte erfasste Dividenden aus Instrumenten Eigenkapitalinstrumente FV/OCI beizulegender die im Geschäftsjahr ausge- die am Abschlussstichtag ge- 31.12.2021 Zeitwert bucht wurden halten werden Wertpapiere 131.550 0 153 Beteiligungen 161.267 0 4.448 Anteile an verbundenen Unternehmen 80.666 0 1.943 373.483 0 6.544 18) Immaterielles Anlagevermögen 2022 2021 Sonstiges immaterielles Anlagevermögen 3.610 2.912 Kundenstock 157 309 Immaterielle Anlagevermögenswerte 3.767 3.221 19) Sachanlagen 2022 2021 Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 72.693 84.234 Grundstücke und Gebäude 85.153 87.800 Betriebs- und Geschäftsausstattung 39.229 46.022 Sonstige Sachanlagen 20.726 22.299 Nutzungsrechte an Leasinggegenständen 139.588 142.267 Sachanlagen 357.389 382.622 Der Konzern verfügt über fremdgenützte Grundstücke und Gebäude mit einem Buchwert von 72.693 Tsd. Euro (Vorjahr 84.234 Tsd. Euro); der Fair Value dieser Objekte liegt bei 83.550 Tsd. Euro (Vorjahr 97.640 Tsd. Euro). Der Fair Value ist dem Level 3 zuzurechnen und wird mittels interner Modelle ermittelt. Die Mieterträge betrugen im Berichtsjahr 3.878 Tsd. Euro (Vorjahr 4.365 Tsd. Euro), die mit ihnen im Zusammenhang stehenden Aufwendungen (inklusive Abschreibungen) betrugen 2.869 Tsd. Euro (Vorjahr 3.107 Tsd. Euro). Die Veräußerbarkeit dieser Immobilien ist durch Kaufoptionsrechte, die den LeasingnehmerInnen vertraglich zustehen, beschränkt. Die nicht garantierten Restwerte des Leasinggeschäfts betragen 45.663 Tsd. Euro (Vorjahr 58.181 Tsd. Euro). Leasinggeschäft (Operate Leasing) als Leasinggeber, künftige Mindestleasingzahlun- gen 2022 2021 Bis 3 Monate 2.980 3.153 3 Monate bis 1 Jahr 8.305 8.446 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 27.246 28.573 Über 5 Jahre 8.957 10.431 Summe 47.488 50.603 20) Leasingverhältnisse als Leasingnehmer Die abgeschlossenen Leasingverhältnisse der Oberbank AG beziehen sich im Wesentlichen auf die Anmietung von Filialen und Büroräumen sowie Bau- und Bestandsrechte an Grundstücken, Garagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen sowie Fahr- zeugen. Mit den Leasingverhältnissen sind keine wesentlichen Beschränkungen oder Zusagen verbunden. Sale-and-Leaseback- Transaktionen wurden nicht eingegangen. Für das Geschäftsjahr 2022 ergeben sich folgende Darstellungen in der Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie Konzern-Kapitalflussrechnung für die Oberbank als Leasingnehmer: Leasing in der Konzernbilanz 2022 2021 Sachanlagen 140.050 142.832 Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden 137.264 139.545 Nutzungsrechte an Betriebs- und Geschäftsausstattung 737 850 Nutzungsrechte an Sonstigen Sachanlagen 1.587 1.872 Nutzungsrechte an als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien 462 565 Sonstige Passiva Leasingverbindlichkeiten 141.298 143.833 Konzernabschluss 73 Die Zugänge der Nutzungsrechte im Geschäftsjahr 2022 betrugen 15.946 Tsd. Euro. Die Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverbindlich- keiten beliefen sich auf 16.067 Tsd. Euro. Bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeiten sind künftige Zahlungsmittelabflüsse aus nicht sicheren Verlängerungsoptionen in Höhe von 15.272 Tsd. Euro unberücksichtigt geblieben. Leasingverbindlichkeiten (brutto) nach Fristigkeiten 2022 2021 Bis 3 Monate 3.772 3.734 3 Monate bis 1 Jahr 10.754 10.867 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 51.683 50.332 Über 5 Jahre 75.090 78.900 Summe 141.298 143.833 Leasing in der Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung 2022 2021 Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten 798 760 Verwaltungsaufwand 15.518 15.609 Abschreibungen für Nutzungsrechte an Grundstücken und Gebäuden 14.108 14.153 Abschreibungen für Nutzungsrechte an Betriebs- und Geschäftsausstattung 291 316 Abschreibungen für Nutzungsrechte an Sonstigen Sachanlagen 956 982 Abschreibungen für Nutzungsrechte an als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien 163 157 Andere Aufwendungen aus Leasingverhältnissen 1.680 1.410 Sonstiger betrieblicher Erfolg Erträge aus Unterleasing von Nutzungsrechten 780 846 Leasing in der Konzern-Kapitalflussrechnung 2022 2021 Tilgungen von Leasingverbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit -16.067 -16.085 Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten aus operativer Geschäftstätigkeit 798 760 21) Sonstige Aktiva 2022 2021 Latente Steueransprüche 1.353 1.390 Sonstige Vermögensgegenstände 137.781 127.011 Positive Marktwerte von geschlossenen Derivaten des Bankbuchs 39.640 102.159 Rechnungsabgrenzungsposten 10.677 3.067 Sonstige Aktiva 189.451 233.627 Aktive Steuerabgrenzungen / Passive Steuerabgrenzungen Steuerabgrenzungen 2022 Steuerabgrenzungen 2021 Aktiv Passiv Aktiv Passiv Barreserve 105 0 192 0 Forderungen an Kreditinstitute 0 -138 0 -866 Forderungen an Kunden 8.358 -5.827 9.027 -5.233 Handelsaktiva 0 -10.492 0 -8.793 Finanzanlagen 465 -26.331 385 -50.674 Finanzielle Vermögenswerte FV/PL 0 -9.089 0 -15.450 Finanz. Vermögenswerte FV/OCI (mit recycling) 0 -6.869 0 -5.581 Finanz. Vermögenswerte FV/OCI (ohne recycling) 0 -10.374 0 -29.643 Finanzielle Vermögenswerte AC 455 0 368 0 Anteile an at Equity bewerteten Unternehmen 11 0 17 0 Immaterielles Anlagevermögen 0 -30 0 -73 Sachanlagen 537 -31.964 316 -35.625 Sonstige Aktiva 3.894 -57 0 -15.577 13.371 -74.838 9.920 -116.513 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 101 -4 846 -15 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 0 -6.060 11.550 0 Verbriefte Verbindlichkeiten 0 -23.311 3.193 0 Personalrückstellungen 11.662 0 24.026 0 Konzernabschluss 74 Sonstige Rückstellungen 298 -714 6.277 0 Sonstige Passiva 72.435 -312 43.195 -269 Nachrangkapital 0 -5.616 3.712 0 Unversteuerte Rücklagen / Bewertungsreserven 0 -227 0 -233 84.497 -36.243 92.799 -517 Aktivierungsfähige steuerliche Verlustvorträge 359 0 457 0 Aktive/Passive Steuerabgrenzung 98.227 -111.082 103.175 -117.030 Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen ggü. derselben Finanzbehörde -96.874 96.874 -101.785 101.785 Latente Steuerforderung/-verbindlichkeit per Saldo 1.353 -14.207 1.390 -15.245 Zum 31.12.2022 wurden keine aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge aus dem Leasing-Teilkonzern in Höhe von 1.941 Tsd. Euro (Vorjahr: 1.602 Tsd. Euro) angesetzt, da aus heutiger Sicht ein Verbrauch in absehbarer Zeit nicht realisierbar erscheint. Auf temporäre Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die von Konzernge- sellschaften gehalten werden, in Höhe von 850.667 Tsd. Euro (Vorjahr: 759.310 Tsd. Euro) wurden in Übereinstimmung mit IAS 12.39 keine passiven latenten Steuern angesetzt, da sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit erwartungsgemäß nicht umkehren werden. Bei der temporären Differenz handelt es sich um thesaurierte Gewinnanteile, deren Ausschüttung nicht beabsichtigt ist bzw. auf absehbare Zeit steuerfrei bleiben wird. Zum 31.12.2022 wurde daher – ohne Berücksichtigung der steuerfreien Gewinnausschüttungen von Tochterunternehmen – eine hypothetische Steuerschuld von 212.667 Tsd. Euro (Vorjahr 189.828 Tsd. Euro) nicht angesetzt. 22) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2022 2021 Verbindlichkeiten gegenüber inländischen Kreditinstituten 2.426.246 3.980.517 Verbindlichkeiten gegenüber ausländischen Kreditinstituten 2.022.489 1.912.821 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.448.735 5.893.338 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nach Fristen Täglich fällig 777.734 749.160 Bis 3 Monate 177.797 247.719 Über 3 Monate bis 1 Jahr 135.208 33 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 1.666.362 2.475.286 Über 5 Jahre 1.691.634 2.421.140 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.448.735 5.893.338 Im Bilanzposten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist ein Betrag von 800 Mio. Euro (VJ: 2.300 Mio. Euro) aus dem TLTRO III Refinanzie- rungsprogramm der EZB enthalten. Im Geschäftsjahr 2022 wurden zwei vorzeitige Rückzahlungen durchgeführt. Im November 2022 wurden 500 Mio. Euro und im Dezember 2022 zusätzlich 1.000 Mio. Euro rückgeführt, wodurch sich das Ausmaß der aufgenommenen Refinanzierungen per 31.12.2022 auf 800 Mio. Euro reduziert hat. Die ursprünglich zwischen Juni 2020 und September 2021 aufgenommenen Refinanzierungen wurden bis Ende Juni mit dem bis dahin noch gültigen Einlagenzinssatz der EZB von – 0,5 % verzinst. Für die Verzinsung ab Juni 2022 bis 23. November 2022 wurde der durchschnittliche Einlagensatz seit Beginn der Transaktion herangezogen. Ab 23. November 2022 ist der durchschnittliche Leitzinssatz der EZB bis zum Ende der Laufzeit bzw. bis zur vorzeitigen Rückzahlung des jeweiligen Refinanzierungsprogrammes der maßgebliche Zinssatz. Dieser Zinssatz stellte im Vergleich zu Einlagen unserer Kunden und anderen vergleichbaren, besicherten Refinanzierungen eine marktkonforme Refinanzierung dar. Wir haben die Finanzierungsverbindlichkeit daher als Finanzinstrument gemäß IFRS 9 erfasst. Zusätzlich haben wir das erforder- liche Kreditwachstum erreicht und neben der Verzinsung eine Bonifikation in Höhe von 0,5 % bis Ende Juni 2022 erhalten. Der vereinnahmte Zinser- trag für die negativen Refinanzierungszinsen für das Geschäftsjahr 2022 betrug 17,0 Mio. Euro. Darin ist eine Bonifikation in Höhe von 11,5 Mio. Euro enthalten. Die künftige Verzinsung hängt von der weiteren Entwicklung der Einlagenzinssätze ab, womit die Auswirkung auf das zukünftige Zinsergebnis noch nicht abgeschätzt werden kann. Zum Stichtag wurde mit einem durchschnittlichen Zinssatz in Höhe von 1,63 % gerechnet. Es ist geplant, die per 31.12.2022 bestehenden Refinanzierungen bis zur Endlaufzeit zu halten, und zwar 450 Mio. Euro bis März 2024, weitere 250 Mio. Euro bis Juni 2024 und die restlichen 100 Mio. Euro bis September 2024. 23) Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 2022 2021 Spareinlagen 2.167.226 2.534.685 Sonstige 12.894.129 12.193.904 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 15.061.355 14.728.589 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nach Fristen Täglich fällig 12.834.782 13.183.297 Bis 3 Monate 997.858 357.721 Über 3 Monate bis 1 Jahr 713.925 554.958 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 379.018 393.095 Über 5 Jahre 135.772 239.518 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 15.061.355 14.728.589 Konzernabschluss 75 24) Verbriefte Verbindlichkeiten 2022 2021 Begebene Schuldverschreibungen 2.397.353 2.192.883 Andere verbriefte Verbindlichkeiten 9.664 13.764 Verbriefte Verbindlichkeiten 2.407.017 2.206.647 Verbriefte Verbindlichkeiten nach Fristen Bis 3 Monate 41.281 107.039 Über 3 Monate bis 1 Jahr 86.010 27.123 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 794.876 742.253 Über 5 Jahre 1.484.850 1.330.232 Verbriefte Verbindlichkeiten 2.407.017 2.206.647 25) Rückstellungen 2022 2021 Abfertigungs- und Pensionsrückstellung 136.523 179.295 Jubiläumsgeldrückstellung 12.095 14.908 Rückstellungen für das Kreditgeschäft 137.497 135.250 Sonstige Rückstellungen 33.506 35.349 Rückstellungen 319.621 364.802 Entwicklung der Rückstellung für Abfertigungen und Pensionen 2022 2021 Rückstellung zum 1.1. 179.295 201.775 Zuweisung/Auflösung Abfertigungsrückstellung -8.918 -5.174 Zuweisung/Auflösung Pensionsrückstellung -33.854 -17.306 Rückstellung zum 31.12. 136.523 179.295 Darstellung leistungsorientierter Verpflichtungen gem. IAS 19 2022 2021 Planvermögen 0 0 Abfertigungsrückstellung 36.209 45.126 Pensionsrückstellung 100.314 134.169 Jubiläumsgeldrückstellung 12.095 14.908 Summe leistungsorientierte Versorgungspläne 148.618 194.203 Die leistungsorientierten Versorgungspläne des Oberbank Konzerns umfassen Abfertigungs-, Pensions- und Jubiläumsgeld- verpflichtungen. Die rechtlichen Grundlagen der Abfertigungsrückstellung stellen das Angestelltengesetz (§ 23) sowie der Banken-Kollektiv- vertrag (§ 32) dar. Gemäß § 32 des Kollektivvertrags erhalten DienstnehmerInnen mit mindestens fünfjähriger Dienstzeit eine Abfertigung im Ausmaß von zwei Monatsentgelten zusätzlich zu den Ansprüchen gemäß AngGes („Abfertigung alt“) bzw. BMSVG („Abfertigung neu“). Per 31.12.2022 sind 663 Personen im System „Abfertigung alt“ (92,7 % der Gesamtrück- stellung) und 1.217 Personen im System „Abfertigung neu“. Die rechtlichen Grundlagen der Pensionsrückstellung stellen der Kollektivvertrag betreffend die Neuregelung des Pensions- rechts (Pensionsreform 1997) sowie einzelvertragliche Pensionszusagen dar. Mit Stand per 31.12.2022 umfasst die Pensions- rückstellung im Oberbank Konzern 492 PensionsempfängerInnen (75,8 % der Gesamtrückstellung) und 263 aktive Dienstneh- merInnen (24,2 % der Gesamtrückstellung). Der Großteil der aktiven DienstnehmerInnen (261) besitzt eine Anwartschaft auf eine Besitzstandspension, die mit Stichtag 1.1.1997 ermittelt wurde und deren Wert jährlich im Ausmaß der kollektivvertrag- lichen Gehaltserhöhung angepasst wird. Auf diesen Personenkreis entfallen 12,5 % der Gesamtrückstellung. Zu nennende Risiken im Zusammenhang mit der Pensionsrückstellung Berufsunfähigkeit: Im Fall der Zuerkennung einer Berufsunfähigkeitspension kommt wieder das vor dem 1.1.1997 geltende Pensionsrecht zur Anwendung, das heißt, die anfallende Bankleistung ist eine Übergangspension (Gesamtpension) auf Basis des Letztbezugs unter Anrechnung der von der Bank finanzierten Pensionskassenleistung. 2022 wurde keine Berufsunfähig- keitspension zuerkannt. Konzernabschluss 76 Administrativpension: Aktive DienstnehmerInnen, die Anwartschaft auf eine Besitzstandspension haben, erhalten bei Kündi- gung durch die Bank eine auf Basis des Letztbezugs zu berechnende Administrativpension, die so lange zu bezahlen ist, bis Anspruch auf eine ASVG-Pension besteht. Ab diesem Zeitpunkt gelangt dann eine Übergangspension zur Auszahlung (Einrechnung einer fiktiven ASVG-Pension). 2022 gab es keinen solchen Fall. Die rechtliche Grundlage der Jubiläumsgeldrückstellung stellt die Betriebsvereinbarung dar. Der Anspruch ist wie folgt ge- staffelt: bei 25 Dienstjahren drei Monatsgehälter und bei 40 Dienstjahren vier Monatsgehälter. Mit Stand per 31.12.2022 ist die Jubiläumsgeldrückstellung für 1.443 Personen gebildet. 431 Personen sind ohne Rückstellung (bei 41 Personen wurde das Jubiläumsgeld bereits ausbezahlt, bei 306 Personen liegt der Pensionsstichtag vor Erreichen des Jubiläums, 84 Personen sind im 2. HJ 2022 eingetreten – für diesen Personenkreis wird keine Rückstellung gebildet). Entwicklung der Rückstellung für Abfertigungen, Pensionen u. ähnliche Verpflichtungen 2022 2021 Barwert leistungsorientierter Verpflichtungen zum 1.1. 194.203 217.553 Erfolgswirksam in der Gewinn-/Verlustrechnung erfasst + Dienstzeitaufwand 3.803 4.392 + Zinsaufwand 2.383 1.619 Zwischensumme 200.389 223.564 Effekte von Neubewertungen Erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst -/+ Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust -35.707 -16.538 - Finanzielle Annahmen -38.857 2.774 - Demografische Annahmen 0 0 - Erfahrungsbedingte Annahmen 3.150 -19.312 -/+ Gewinne/Verluste des Planvermögens 0 0 -/+ Gewinne/Verluste aus Wechselkursänderungen 0 0 Erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst -3.422 -1.710 Zwischensumme -39.129 -18.248 Übrige Geleistete Zahlungen aus Planabgeltung 0 0 - Zahlungen im Berichtsjahr -12.642 -11.113 - übrige Veränderungen 0 0 Zwischensumme -12.642 -11.113 Bilanzierte Rückstellungen zum 31.12. 148.618 194.203 Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen wurden im Geschäftsjahr erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis (OCI) erfasst. Die Beträge werden später nicht reklassifiziert, eine Übertragung inner- halb des Eigenkapitals ist allerdings zulässig. Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus Jubiläumsgeldrückstellun- gen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Personalaufwand erfasst. Wesentliche versicherungsmathematische Annahmen zur Ermittlung 2022 2021 der Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen Rechenzinssatz 3,75 % 1,25 % Kollektivvertragserhöhung 2,84 % 2,63 % Pensionserhöhung 1,89 % 1,67 % Fluktuation keine keine Pensionsantrittsalter Frauen 59–65 Jahre 59–65 Jahre Pensionsantrittsalter Männer 65 Jahre 65 Jahre Sterbetafeln AVÖ 2018 AVÖ 2018 Konzernabschluss 77 Unter der Annahme unveränderter Berechnungsparameter wird mit einer Auflösung im Geschäftsjahr 2023 der Rück- stellungen für Abfertigungen, Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro gerechnet. Die Barwerte der leistungsorientierten Verpflichtungen betrugen für das Geschäftsjahr 2015 190.317 Tsd. Euro, für das Ge- schäftsjahr 2016 185.058 Tsd. Euro, für das Geschäftsjahr 2017 184.732 Tsd. Euro, für das Geschäftsjahr 2018 196.750 Tsd. Euro, für das Geschäftsjahr 2019 214.503 Tsd. Euro und für das Geschäftsjahr 2020 217.553 Tsd. Euro Sensitivitätsanalyse Die Sensitivitätsanalyse zeigt die Auswirkungen auf die leistungsorientierten Verpflichtungen, die bei vernünftiger Betrachtungsweise durch Änderungen maßgeblicher versicherungsmathematischer Annahmen zum Ende der Berichtsperiode möglich gewesen wären. in Tsd. € Abfertigung Pension Jubiläumsgeld Rechenzinssatz + 0,5 % 34.645 95.328 - Rechenzinssatz – 0,5 % 37.861 105.780 - Kollektivvertragserhöhung + 0,5 % 37.868 100.717 - Kollektivvertragserhöhung - 0,5 % 34.624 99.922 - Pensionserhöhung + 0,5 % - 105.209 - Pensionserhöhung - 0,5 % - 95.773 - Obwohl die Sensitivitätsanalyse keine abschließende Darstellung der künftig zu erwartenden Zahlungsströme darstellt, ermöglicht sie eine Einschätzung der Auswirkungen bei Änderungen der maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen. Fälligkeitsprofil In der nachfolgenden Tabelle sind die voraussichtlichen Leistungszahlungen in jeder der nachfolgenden Perioden dargestellt: in Tsd. € Abfertigung Pension Jubiläumsgeld 2023 1.719 7.073 - 2024 4.051 7.286 - 2025 1.971 7.055 - 2026 2.692 6.826 - 2027 3.313 6.608 - Summe erwarteter Leistungszahlungen der folgenden fünf Jahre 13.746 34.848 - Laufzeit Die folgende Tabelle zeigt die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtung per 31.12.2022: in Jahren Abfertigung Pension Jubiläumsgeld Laufzeit 9,01 10,61 - Jubiläumsgeldrück- Rückst. für das Sonstige Rück- Entwicklung der sonstigen Rückstellungen stellung Kreditgeschäft stellungen Stand zum 1.1. 14.908 135.250 35.349 Zuweisung 0 29.740 5.249 Verbrauch / Währungsdifferenz / Effekt anteilsmäßige Konsolidierung / Umgliederung 0 1.214 -84 Auflösung -2.813 -28.707 -7.008 Stand zum 31.12. 12.095 137.497 33.506 Es handelt sich dabei überwiegend um kurzfristige Rückstellungen. Konzernabschluss 78 26) Sonstige Passiva 2022 2021 Handelspassiva 50.381 35.539 Steuerschulden 23.632 16.983 Laufende Steuerschulden 9.425 1.738 Latente Steuerschulden 1) 14.207 15.245 Leasingverbindlichkeiten 141.298 143.833 Sonstige Verbindlichkeiten 122.876 244.459 Negative Marktwerte von geschlossenen Derivaten des Bankbuchs 184.551 34.077 Rechnungsabgrenzungsposten 12.068 57.167 Sonstige Passiva 534.806 532.058 1) Details zu Passiven Steuerabgrenzungen siehe Note 21, „Sonstige Aktiva“. Ab dem Jahresabschluss 31.12.2022 werden die Leasingforderungen netto, reduziert um Mietsonderzahlungen und Depotzahlungen in Höhe von € 173 Mio. dargestellt. Dies führt auch zu einer Verringerung der Sons- tigen Passiva in identer Höhe. 27) Sonstige Passiva (Anteil Handelspassiva) 2022 2021 Währungsbezogene Geschäfte 12.769 7.122 Zinsbezogene Geschäfte 37.612 28.417 Sonstige Geschäfte 0 0 Handelspassiva 50.381 35.539 28) Nachrangkapital 2022 2021 Begebene nachrangige Schuldverschreibungen inkl. Ergänzungskapital 479.712 496.368 Hybridkapital 0 0 Nachrangkapital 479.712 496.368 Nachrangkapital nach Fristen Bis 3 Monate 7.822 37.227 Über 3 Monate bis 1 Jahr 48.269 2 Über 1 Jahr bis 5 Jahre 219.374 291.052 Über 5 Jahre 204.247 168.087 Nachrangkapital 479.712 496.368 Entwicklung Nachrangkapital Stand 1.1. 496.368 485.775 Zahlungswirksame Veränderungen 24.844 16.828 hievon Einzahlungen aus Emissionen 54.844 43.079 hievon Rückkauf/Rückzahlung -30.000 -26.251 Nicht zahlungswirksame Veränderungen -41.500 -6.235 hievon Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts -39.266 -6.207 hievon sonstige Änderungen -2.234 -28 Stand 31.12. 479.712 496.368 Konzernabschluss 79 29) Eigenkapital 2022 2021 Gezeichnetes Kapital 105.772 105.863 Kapitalrücklagen 505.523 505.523 Gewinnrücklagen (inkl. Bilanzgewinn) 2.875.147 2.646.810 Passive Unterschiedsbeträge 1.872 1.872 Zusätzliche Eigenkapitalbestandteile 50.000 50.000 Anteile nicht beherrschender Gesellschafter 8.606 7.793 Eigenkapital 3.546.920 3.317.861 Entwicklung der in Umlauf befindlichen Aktien (in Stück) In Umlauf befindliche Aktien per 1.1. 35.287.597 35.127.062 Ausgabe neuer Aktien 0 0 Kauf eigener Aktien -124.547 -216.585 Verkauf eigener Aktien 94.099 377.120 In Umlauf befindliche Aktien per 31.12. 35.257.149 35.287.597 Zuzüglich eigene Aktien im Konzernbestand 50.151 19.703 Ausgegebene Aktien per 31.12. 35.307.300 35.307.300 Der Buchwert der gehaltenen eigenen Anteile beträgt zum Bilanzstichtag 5,1 Mio. Euro (Vorjahr 1,8 Mio. Euro). 30) Anlagenspiegel hievon als Finanzin- Entwicklung Immaterielles Anlagevermö- Immat. Anlagevermö- vestitionen gehaltene gen und Sachanlagen genswerte Sachanlagen Immobilien Anschaffungs-/Herstellungskosten 1.1.2022 22.869 701.744 118.315 Währungsdifferenzen -88 -230 0 Umbuchungen 0 0 0 Zugänge 1.504 27.191 59 Abgänge 876 37.514 11.990 Kumulierte Abschreibungen 19.642 333.802 33.691 Buchwerte 31.12.2022 3.767 357.389 72.693 Buchwerte 31.12.2021 3.221 382.622 84.234 Abschreibungen im Geschäftsjahr 949 36.133 3.049 Von den Abschreibungen im Geschäftsjahr der Sachanlagen sind 7.681Tsd. Euro aus Operate Leasing im Sonstigen betrieblichen Erfolg ausgewiesen. Der bilanziell noch nicht berücksichtigte Teil der COVID-19-Investitionsprämie beträgt 738 Tsd. Euro. Konzernabschluss 80 31) Fair Value von Finanzinstrumenten und sonstige Positionen zur Bilanzüberleitung per 31.12.2022 (Obere Zeile: jeweiliger Betrag als Buchwert, untere Zeile: Betrag als Fair Value) hievon FV/OCI- hievon FV/OCI-Eigen- Fremd-kapitalinstru- AC FV/PL hievon designiert HFT FV/OCI kapitalinstrumente mente AC/ Liabilities Sonstige Summe Barreserve 2.287.322 2.287.322 2.287.322 2.287.322 Forderungen an Kreditinsti- 1.057.204 1.057.204 tute 1.057.398 1.057.398 Forderungen an Kunden 43.586 32.660 6.817 35.215 35.215 19.081.451 19.192.911 36.115 32.660 6.817 35.215 35.215 18.656.216 18.760.205 Handelsaktiva 56.655 56.655 56.655 56.655 Finanzanlagen 1.470.122 489.243 240.983 594.456 324.670 269.786 1.099.645 3.653.467 Immaterielles Anlagevermö- gen 1.342.212 489.243 240.983 594.456 324.670 269.786 3.767 3.767 Sachanlagen 357.389 357.389 Sonstige Aktiva 39.640 149.812 189.451 39.640 hievon geschlossene 39.640 39.640 Derivate im Bankbuch 39.640 39.640 Summe Bilanzaktiva 1.513.708 521.903 247.799 96.294 629.671 324.670 305.001 22.425.977 1.610.612 26.798.166 1.378.327 521.903 247.799 96.294 629.671 324.670 305.001 22.000.936 Verbindlichkeiten ggü. Kre- 0 0 4.448.735 4.448.735 ditinstituten 0 0 4.078.306 4.078.306 Verbindlichkeiten ggü. Kun- 284.307 284.307 14.777.048 15.061.355 den 284.307 284.307 14.762.343 15.046.650 Verbriefte Verbindlichkeiten 640.406 640.406 1.766.610 2.407.017 640.406 640.406 1.508.338 2.148.744 Rückstellungen 319.622 319.622 Sonstige Passiva 234.932 299.874 534.806 234.932 hievon geschlossene 184.551 184.551 Derivate im Bankbuch 184.551 184.551 Nachrangkapital 277.616 277.616 202.096 479.712 277.616 277.616 181.215 458.831 Kapital 3.546.920 3.546.920 Summe Bilanzpassiva 1.202.329 1.202.329 234.932 21.194.489 4.166.415 26.798.166 1.202.329 1.202.329 234.932 20.530.202 Konzernabschluss 81 31) Fair Value von Finanzinstrumenten und sonstige Positionen zur Bilanzüberleitung per 31.12.2021 (Obere Zeile: jeweiliger Betrag als Buchwert, untere Zeile: Betrag als Fair Value) hievon FV/OCI-Eigen- hievon FV/OCI-Fremd- AC FV/PL hievon designiert HFT FV/OCI kapitalinstrumente kapitalinstrumente AC/ Liabilities Sonstige Summe Barreserve 4.400.915 4.400.915 4.400.915 4.400.915 Forderungen an Kreditinsti- 873.561 873.561 tute 874.216 874.216 Forderungen an Kunden 37.127 36.972 10.625 35.775 35.775 18.318.053 18.427.927 38.781 36.972 10.625 35.775 35.775 18.573.754 18.685.283 Handelsaktiva 37.380 37.380 37.380 37.380 Finanzanlagen 1.283.109 481.966 233.985 414.571 373.483 41.088 1.000.764 3.180.410 Immaterielles Anlagevermö- gen 1.307.671 481.966 233.985 414.571 373.483 41.088 3.221 3.221 Sachanlagen 382.622 382.622 Sonstige Aktiva 102.159 131.467 233.626 102.159 hievon geschlossene 102.159 102.159 Derivate im Bankbuch 102.159 102.159 Summe Bilanzaktiva 1.320.236 518.938 244.610 139.539 450.346 373.483 76.863 23.592.529 1.518.075 27.539.663 1.346.453 518.938 244.610 139.539 450.346 373.483 76.863 23.848.885 Verbindlichkeiten ggü. Kredit- 25.618 25.618 5.867.720 5.893.338 instituten 25.618 25.618 5.803.859 5.829.476 Verbindlichkeiten ggü. Kun- 394.972 394.972 14.333.618 14.728.589 den 394.972 394.972 14.345.396 14.740.368 Verbriefte Verbindlichkeiten 768.809 768.809 1.437.838 2.206.647 768.809 768.809 1.459.075 2.227.883 Rückstellungen 364.803 364.803 Sonstige Passiva 69.617 462.441 532.058 69.617 hievon geschlossene 34.077 34.077 Derivate im Bankbuch 34.077 34.077 Nachrangkapital 346.572 346.572 149.797 496.368 346.572 346.572 158.704 505.276 Kapital 3.317.861 3.317.861 Summe Bilanzpassiva 1.535.970 1.535.970 69.617 21.788.972 4.145.105 27.539.663 1.535.970 1.535.970 69.617 21.767.033 Konzernabschluss 82 Im Geschäftsjahr 2022 gab es hinsichtlich finanzieller Vermögenswerte keine Reklassifizierungen aus der Bewertungskategorie zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI) in die Bewertungskategorie zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) und keine Reklassifizierungen aus der Bewertungskategorie zum beizulegenden Zeitwert im Gewinn oder Verlust (FV/PL) in die Bewertungskategorien zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) oder zum beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im sonstigen Ergebnis (FV/OCI). Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert de- kumulierte Änderung beizulegender Zeitwert Änderung beizulegender Zeitwert wegen Änderung Unterschiedsbetrag zwischen Buch- signierte Verbindlichkeiten wegen Änderung eigenes Ausfallrisiko (Erfas- Marktrisiko (Erfassung in GuV) wert und Nominale sung im OCI) zum 31.12.2022 im Geschäftsjahr 2022 kumuliert zum 31.12.2022 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 0 420 0 0 Verbindlichkeiten ggü. Kunden 6.069 63.395 -28.200 -28.200 Verbriefte Verbindlichkeiten 9.207 101.856 -101.351 -101.351 Nachrangkapital 2.080 34.171 -23.209 -23.209 Im Geschäftsjahr 2022 gab es keine Umgliederungen des kumulierten Gewinns oder Verlusts innerhalb des Eigenkapitals. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert de- kumulierte Änderung beizulegender Zeitwert Änderung beizulegender Zeitwert wegen Änderung Unterschiedsbetrag zwischen Buch- signierte Verbindlichkeiten wegen Änderung eigenes Ausfallrisiko (Erfas- Marktrisiko (Erfassung in GuV) wert und Nominale sung im OCI) zum 31.12.2021 im Geschäftsjahr 2021 kumuliert zum 31.12.2021 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten -48 587 468 468 Verbindlichkeiten ggü. Kunden -3.082 21.888 44.346 44.346 Verbriefte Verbindlichkeiten -3.062 25.466 12.774 12.774 Nachrangkapital -3.015 9.084 16.057 16.057 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert de- Änderung beizulegender Zeitwert wegen Änderung beizulegender Zeitwert zugehö- signierte Vermögenswerte 31.12.2022 Anpassung Ausfallrisiko rige Kreditderivate oder ähnliche Instru- maximales Ausfallsri- Minderung durch zugehö- mente siko rige Kreditderivate oder im Geschäftsjahr kumuliert im Geschäftsjahr kumuliert ähnl. Instrumente Forderungen an Kunden 6.817 - - - - - Finanzanlagen 240.983 - - 275 - - Konzernabschluss 83 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert de- Änderung beizulegender Zeitwert wegen Änderung beizulegender Zeitwert zugehö- signierte Vermögenswerte 31.12.2021 Anpassung Ausfallrisiko rige Kreditderivate oder ähnliche Instru- maximales Ausfallsri- Minderung durch zugehö- mente siko rige Kreditderivate oder im Geschäftsjahr kumuliert im Geschäftsjahr kumuliert ähnl. Instrumente Forderungen an Kunden 10.625 - - - - - Finanzanlagen 233.985 - - 281 - - Das maximale Ausfallrisiko für Finanzinstrumente im Anwendungsbereich von IFRS 9, auf die jedoch die Wertminderungsvorschriften nach IFRS 9 keine Anwendungen finden, stellt sich wie folgt dar: 31.12.2022 31.12.2021 Forderungen an Kunden FV/PL 32.660 36.972 Finanzanlagen FV/PL 489.243 481.966 Finanzanlagen FV/OCI 324.670 373.483 Handelsaktiva 56.654 37.380 Derivate im Bankbuch 39.640 102.159 Gesamt 942.867 1.031.960 Konzernabschluss 84 Fair-Value-Hierarchie bei Finanzin- strumenten Buchwert AC / Fair Value per 31.12.2022 in Tsd. € AC FV/PL HFT FV/OCI Sonstige Summe Level 1 Level 2 Level 3 Liabilities Mit dem Fair Value bewertete Finanzinstrumente Forderungen an Kunden 32.660 35.215 67.874 54.183 13.691 Handelsaktiva 56.655 56.655 9.935 46.720 Finanzielle Vermögenswerte FV/PL 489.243 489.243 255.170 234.074 Finanzielle Vermögenswerte FV/OCI 594.456 594.456 326.928 4.122 263.405 1) Sonstige Aktiva 39.640 39.640 39.640 hievon geschlossene Derivate im Bankbuch 39.640 39.640 39.640 Nicht mit dem Fair Value bewertete Finanzinstrumente Forderungen an Kreditinstitute 1.057.204 1.057.204 1.057.398 Forderungen an Kunden 43.586 19.081.451 19.125.037 36.115 18.656.216 Finanzielle Vermögenswerte AC 1.470.122 1.470.122 1.299.389 42.823 Mit dem Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichk. ggü. Kreditinstituten Verbindlichk. ggü. Kunden 284.307 284.307 284.307 Verbriefte Verbindlichkeiten 640.406 640.406 640.406 Sonstige Passiva 234.931 234.931 234.931 hievon geschlossene Derivate im Bankbuch 184.551 184.551 184.551 Nachrangkapital 277.616 277.616 277.616 Nicht mit dem Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichk. ggü. Kreditinstituten 4.448.735 4.448.735 4.078.306 Verbindlichk. ggü. Kunden 14.777.048 14.777.048 14.762.343 Verbriefte Verbindlichkeiten 1.766.610 1.766.610 1.508.338 Sonstige Passiva Nachrangkapital 202.096 202.096 181.215 1) Diese Position besteht aus Beteiligungen, deren Marktwert mittels Discounted-Cashflow-Bruttoverfahren bzw. als Mischverfahren (Multiple-Verfahren in Kombination mit Discounted-Cashflow-Verfahren) oder anderer Methoden der Unternehmensbewertung ermittelt wurde. Konzernabschluss 85 Fair-Value-Hierarchie bei Finanzin- strumenten Buchwert AC / Fair Value per 31.12.2021 in Tsd. € AC FV/PL HFT FV/OCI Sonstige Summe Level 1 Level 2 Level 3 Liabilities Mit dem Fair Value bewertete Finanzinstrumente Forderungen an Kunden 36.972 35.775 72.747 56.234 16.513 Handelsaktiva 37.380 37.380 1.614 35.766 Finanzielle Vermögenswerte FV/PL 481.966 481.966 239.512 242.454 Finanzielle Vermögenswerte FV/OCI 414.571 414.571 168.541 4.096 241.933 1) Sonstige Aktiva 102.159 102.159 102.159 hievon geschlossene Derivate im Bankbuch 102.159 102.159 102.159 Nicht mit dem Fair Value bewertete Finanzinstrumente Forderungen an Kreditinstitute 873.561 873.561 874.216 Forderungen an Kunden 37.127 18.318.053 18.355.180 38.781 18.573.754 Finanzielle Vermögenswerte AC 1.283.109 1.283.109 1.251.320 56.351 Mit dem Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichk. ggü. Kreditinstituten 25.618 25.618 25.618 Verbindlichk. ggü. Kunden 394.972 394.972 394.972 Verbriefte Verbindlichkeiten 768.809 768.809 768.809 Sonstige Passiva 69.616 69.616 69.616 hievon geschlossene Derivate im Bankbuch 34.077 34.077 34.077 Nachrangkapital 346.572 346.572 346.572 Nicht mit dem Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Verbindlichk. ggü. Kreditinstituten 5.867.720 5.867.720 5.803.859 Verbindlichk. ggü. Kunden 14.333.618 14.333.618 14.345.396 Verbriefte Verbindlichkeiten 1.437.838 1.437.838 1.459.075 Sonstige Passiva Nachrangkapital 149.797 149.797 158.704 1) Diese Position besteht aus Beteiligungen, deren Marktwert mittels Discounted-Cashflow-Bruttoverfahren bzw. als Mischverfahren (Multiple-Verfahren in Kombination mit Discounted-Cashflow-Verfahren) oder anderer Methoden der Unternehmensbewertung ermittelt wurde. Konzernabschluss 86 Unter Fair Value versteht man den Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen MarktteilnehmerInnen am Bi- lanzstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld stattfindet, oder auf dem vorteilhaftesten Markt, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist und sofern Zugang zu diesen Märkten besteht. Sofern es notierte Preise für idente Vermögens- werte oder Schulden in aktiven Märkten gibt, zu denen am Bilanzstichtag eine Zugangsmöglichkeit besteht, werden diese zur Bewertung herangezogen (Level 1). Sind keine derartigen Marktpreise verfügbar, kommen zur Fair Value Ermittlung Bewer- tungsmodelle zum Einsatz, die auf direkt oder indirekt beobachtbaren Parametern beruhen (Level 2). Lässt sich der Fair Va- lue weder anhand von Marktpreisen noch auf Basis von Bewertungsmodellen, die sich vollständig auf direkt oder indirekt beobachtbare Marktdaten stützen, ermitteln, werden einzelne nicht am Markt beobachtbare Bewertungsparameter anhand angemessener Annahmen geschätzt (Level 3). Sämtliche Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert betreffen regelmäßige Bewertungen. Es gab im Berichtszeitraum keine einmaligen Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert. Bewertungsprozess Die Abteilung Strategisches Risikomanagement der Oberbank ist für die unabhängige Überwachung und Kommunikation von Risiken sowie für die Bewertung der Finanzinstrumente zuständig. Sie ist aufbauorganisatorisch vom Handel, der für die Initi- ierung bzw. den Abschluss der Geschäfte zuständig ist, getrennt. Die Handelsbuchpositionen werden täglich zu Geschäfts- schluss mit aktuellen Marktpreisen bewertet. Als Marktpreise werden aktuelle Börsenkurse verwendet soweit ein öffentlich notierter Marktpreis zur Verfügung steht. Wenn eine direkte Bewertung zu Börsenkursen nicht möglich ist, werden Modellwerte, die sich aus der Zugrundelegung ak- tueller beobachtbarer Marktdaten (Zinskurven, Volatilitäten,….) ergeben, verwendet. Diese Marktdaten werden täglich vali- diert und in tourlichen Abständen werden die Modellpreise mit tatsächlich am Markt erzielbaren Preisen verglichen, dabei werden die Modellpreise der Derivate mit den Modellwerten der Partnerbanken verglichen. Der Vorstand wird täglich über die Risikoposition und die Bewertungsergebnisse aus den gesamten Handelsbuchpositionen informiert. Die Ermittlung von Fair Values zu Finanzinstrumenten, die nicht das Handelsbuch betreffen, erfolgt quartalsweise. Bewertungsverfahren zur Ermittlung des Fair Value Die verwendeten Bewertungsmodelle entsprechen anerkannten finanzmathematischen Methoden zur Bewertung von Fi- nanzinstrumenten und berücksichtigen alle Faktoren, die die MarktteilnehmerInnen bei der Festlegung eines Preises als an- gemessen betrachten. Zur Fair Value Bewertung kommt als Bewertungsansatz der einkommensbasierte Ansatz zur Anwen- dung. Der marktbasierte Ansatz wird lediglich bei der Fair Value Bewertung von strukturierten Produkten verwendet. Inputfaktoren zur Berechnung des Fair Value Die Fair Value Bewertung für Level 1 Finanzinstrumente erfolgt mit an aktiven Märkten notierten Preisen. Darunter fallen börsennotierte Wertpapiere und Derivate. Wenn eine direkte Bewertung zu Börsenkursen nicht möglich ist, werden für die Ermittlung des Zeitwerts in Level 2 Modellwerte, die sich aus der Zugrundelegung aktueller Marktdaten (Zinskurven, Volatili- täten, etc.) ergeben, verwendet. Die der Bewertung zugrunde liegenden Zinskurven und Volatilitäten kommen vom System Refinitiv. Es kommen anerkannte Bewertungsmodelle zum Einsatz, wobei die Bewertung zu Marktbedingungen durchgeführt wird. Im Fall von Derivaten kommt bei symmetrischen Produkten (z. B. IRS) die Discounted Cashflow Methode zur Anwendung. Die beizulegenden Zeitwerte für asymmetrische Produkte (Optionen) werden mit Standardmethoden (z. B. Black Scholes, Hull & White, ...) berechnet. Für strukturierte Produkte erfolgt die Ermittlung mit Hilfe der Nutzung von Preisinformationen Dritter. Sämtliche Derivate werden zunächst gegenparteirisikofrei bewertet. In einem zweiten Schritt wird aufbauend auf internen Ausfallswahrscheinlichkeiten auf Basis eines erwarteten Verlusts ein Kreditrisikoabschlag (CVA) ermittelt. Die Zeitwerte für nicht börsennotierte Wertpapiere werden aus dem System Geos entnommen. Die Zeitwerte für Anteile an Fonds werden von den Fondsgesellschaften übernommen. Die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts für Verbriefte Ver- bindlichkeiten, Nachrangkapital und Verbindlichkeiten gegenüber Banken und Kunden erfolgt nach der Barwertmethode (Discounted Cashflow), wobei die Ermittlung der Cashflows der Eigenen Emissionen auf Basis des Vertragszinssatzes erfolgt. Konzernabschluss 87 Zur Abzinsung wird die der Währung entsprechende Diskontkurve herangezogen, wobei ein der Seniorität entsprechender Bonitäts-Spread der Bank als Aufschlag verwendet wird. Die Bonitätsaufschläge werden regelmäßig an die jeweiligen Markt- gegebenheiten angepasst. Für die Ermittlung des Zeitwerts in Level 3 kommen anerkannte Bewertungsmodelle zum Einsatz. Die Fair Value Berechnung von Forderungen an Banken und Kunden basiert auf den diskontierten Kontrakt-Cashflows (anhand der vertraglichen Til- gungsstruktur) und den diskontierten Expected Credit Loss Cashflows (berücksichtigt Bonitätseinstufung der KundInnen und Sicherheiten) Als Devisenkurs werden die von der EZB veröffentlichten Referenzkurse verwendet. Eine mögliche Bonitätsver- schlechterung der Kunden hat eine Auswirkung auf die Ermittlung der Fair Values für Level 3 Finanzinstrumente. Bei einer Erhöhung der Risikoaufschläge um 50 BP würden die zum Fair Value bewerteten Forderungen an Kunden um € 0,3 Mio. (31.12.2021 € 0,4 Mio.) sinken, bei einer Erhöhung der Risikoaufschläge um 100 BP sinken die Fair Values dieser Forde- rungen um € 0,5 Mio. (31.12.2021 € 0,7 Mio.). Die Ermittlung des Fair Values für Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen erfolgt in erster Linie nach dem Discounted Cashflow Bruttoverfahren bzw. als Mischverfahren (Multiple-Ver- fahren in Kombination mit Discounted Cashflow Verfahren) oder mittels anderer Verfahren der Unternehmensbewertung. Änderungen in der Fair-Value-Hierarchie bzw. in der Einstufung erfolgen, wenn sich die Qualität der in den Bewertungsver- fahren verwendeten Inputparameter ändert. Die Einstufung wird zum Ende der Berichtsperiode geändert. Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Beteiligungen FV/OCI, die zum Fair Value bewertet werden und dem Level 3 zugeordnet sind. Die Ermittlung des Fair Values für diese Vermögensgegenstände erfolgt in erster Linie nach dem Discoun- ted Cashflow Bruttoverfahren bzw. als Mischverfahren (Multiple-Verfahren in Kombination mit Discounted Cashflow Verfah- ren) oder mittels anderer Verfahren der Unternehmensbewertung. Entwicklung in Tsd. € 2022 2021 Bilanzwert am 1.1. 241.933 237.299 Zugänge (Käufe) 0 511 Abgänge (Verkäufe) 0 -12.744 Erstbewertungen wegen IFRS 9 0 0 Erfolgsneutrale Bewertungsänderungen 21.472 16.867 Erfolgswirksame Bewertungsänderungen 0 0 Bilanzwert am 31.12. 263.405 241.933 Das sonstige Ergebnis erhöhte sich um 19.913 Tsd. Euro (VJ: Erhöhung um 12.768 Tsd. Euro) aus diesen Instrumenten. Die Bestimmung des Fair Values der zum Fair Value bewerteten Beteiligungen FV/OCI der Stufe 3 basiert auf folgenden wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktoren: Zusammenhang zwischen wesentlichen, nicht beobachtbaren Wesentliche, nicht beobachtbare In- Inputfaktoren und der Bewertung zum beizulegenden Zeit- putfaktoren wert Beteiligungen Diskontierungssatz 5,50 %–9,86 % Der geschätzte beizulegende Zeitwert würde steigen (sinken), FV/OCI (VJ 4,59 %–8,62 %), gewichteter wenn der Diskontierungssatz niedriger (höher) wäre. Durchschnitt 6,25 % (VJ 5,08 %) Für die Fair Values der Beteiligungen FV/OCI hätte eine für möglich gehaltene Änderung bei einem der wesentlichen, nicht beobachtbaren Inputfaktoren, unter Beibehaltung der anderen Inputfaktoren, die nachstehenden Auswirkungen auf das sonstige Ergebnis nach Steuern: 31.12.2022 31.12.2021 in Tsd. Euro Erhöhung Minderung Erhöhung Minderung Diskontierungssatz (0,25 % Veränderung) -3.353 3.473 -4.794 5.044 Für weitere Inputfaktoren (z.B. Planwerte) wurde eine Sensitivitätsanalyse als nicht aussagekräftig erachtet. Die restlichen mit dem Fair Value bewerteten Finanzinstrumente in Level 3 betreffen Forderungen an Kunden, für die die Fair- Value-Option in Anspruch genommen wird. Konzernabschluss 88 Entwicklung 2022 in Tsd. € Forderungen an Kunden Bilanzwert am 1.1. 16.513 Übertrag in Level 2 0 Zugänge 1.187 Abgänge (Tilgungen) -3.068 Veränderung Marktwert -941 hievon aus Abgängen -105 hievon aus in Bestand befindlich -836 Bilanzwert am 31.12. 13.691 Zwischen Level 1 und Level 2 ist es zu keinen Umschichtungen gekommen. Entwicklung 2021 in Tsd. € Forderungen an Kunden Bilanzwert am 1.1. 50.301 Übertrag in Level 2 0 Zugänge 0 Abgänge (Tilgungen) -31.172 Veränderung Marktwert -2.616 hievon aus Abgängen -182 hievon aus in Bestand befindlich -2.434 Bilanzwert am 31.12. 16.513 Zwischen Level 1 und Level 2 ist es zu keinen Umschichtungen gekommen. Konzernabschluss 89 Aufrechnung von finanziellen Vermögenswerten und Verpflichtungen (in Tsd. €) nach Maßgabe der Kriterien in IAS 32 und IFRS 7 Nicht bilanzierte Beträge Finanz. Vermö- Aufgerechnete bi- Bilanzierte finanz. Effekte von Aufrech- Sicherheiten in Form v. Nettobetrag genswerte lanzierte Beträge Vermögenswerte nungsvereinbarungen Finanzinstrumenten brutto brutto netto Vermögenswerte 31.12.2022 Forderungen Kreditinstitute 1.057.204 1.057.204 1.057.204 Forderungen Kunden 19.676.755 -483.844 19.192.911 19.192.911 Derivate 85.256 85.256 -55.275 -13.262 16.719 Summe 20.819.215 -483.844 20.335.371 -55.275 -13.262 20.266.834 Verbindlichkeiten 31.12.2022 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 4.448.735 4.448.735 4.448.735 Verbindlichkeiten Kunden 15.545.199 -483.844 15.061.355 15.061.355 Verbindlichkeiten aus übertragenen Zentralbankeinlagen 792.081 792.081 -792.081 0 und Wertpapierpensionsgeschäften Derivate 233.823 233.823 -55.275 -138.368 40.180 Summe 21.019.838 -483.844 20.535.994 -55.275 -930.449 19.550.270 Vermögenswerte 31.12.2021 Forderungen Kreditinstitute 873.561 873.561 873.561 Forderungen Kunden 18.796.932 -369.005 18.427.927 18.427.927 Derivate 137.331 137.331 -44.603 -52.844 39.884 Summe 19.807.824 -369.005 19.438.819 -44.603 -52.844 19.341.372 Verbindlichkeiten 31.12.2021 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 5.893.338 5.893.338 5.893.338 Verbindlichkeiten Kunden 15.097.594 -369.005 14.728.589 14.728.589 Verbindlichkeiten aus übertragenen Zentralbankeinlagen 2.392.523 2.392.523 -2.392.523 0 und Wertpapierpensionsgeschäften Derivate 69.086 69.086 -44.603 -9.340 15.143 Summe 23.452.541 -369.005 23.083.536 -44.603 -2.401.863 20.637.070 Die Spalte „Aufgerechnete bilanzierte Beträge brutto" weist jene Beträge aus, die nach Maßgabe von IAS 32 saldiert werden dürfen. In der Spalte „Effekte von Aufrechnungsvereinbarungen“ werden Beträge, die einer Globalnetting- vereinbarung unterliegen, ausgewiesen. Bei diesen Globalverrechnungsverträgen mit KundInnen handelt es sich um standardisierte Derivate-Rahmenvereinbarungen. Mit Banken werden standardisierte Rahmenverträge wie ISDA abgeschlossen. ISDA-Verträge sind Globalnettingvereinbarungen (Rahmenvertrag) der International Swaps and Derivatives Association (ISDA). Die Oberbank AG verwendet diese Aufrechnungsvereinbarungen zur Reduktion von Risiken bei Derivaten im Falle eines Ausfalls einer Gegenpartei. Aufgrund dieser Verträge erfolgt dann eine Nettoabwicklung über alle derivativen Transaktionen, wobei die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten saldiert werden. Wenn die Nettoposition zusätzlich mit erhaltenen oder gegebenen Barsicherheiten (z. B. Marginkonten) abgesichert wird erfolgt der Ausweis in der Spalte „Sicherheiten in Form von Finanzinstrumenten“. Diese Absicherung basiert auf mit Banken abgeschlossenen CSA-Verträgen (Credit Support Annex). In diesen Vereinbarungen sind die grundlegenden Bestimmungen zur Sicherheitenakzeptanz festgelegt. Die Spalte „Sicherheiten in Form von Finanzinstrumenten“ umfasst die bezogen auf die Gesamtsumme der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erhaltenen bzw. gegebenen Sicherheiten in Form von Finanzinstrumenten. Konzernabschluss 90 32) Angaben zu nahestehenden Personen und Unternehmen Die Gesamtbezüge des Vorstands betrugen im Konzern 3.124,2 Tsd. Euro (Vorjahr 2.667,5 Tsd. Euro). Der darin enthaltene variable Anteil betrug 741,2 Tsd. Euro (Vorjahr 453,7 Tsd. Euro). An frühere Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene wurden 1.219,7 Tsd. Euro (Vorjahr 1.260,1 Tsd. Euro) gezahlt. Zusätzliche Pensionsabfindungen an ehemalige Vorstandsmitglieder (einschließlich ihrer Hinterbliebenen) gab es im Geschäftsjahr keine. Die Aufwendungen (+)/Erträge (-) für Abfertigungen und Pensionen der Vorstandsmitglieder (einschließlich ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen) betrugen im Geschäftsjahr -5.898,3 Tsd. Euro (Vorjahr -1.382,2 Tsd. Euro). Darin sind erfolgsneutrale Veränderungen (versicherungsmathematische Gewinne oder Ver- luste aus der Änderung der Parameter für die versicherungsmathematische Berechnung der Abfertigungs- und Pensions- rückstellung) enthalten. Die von der ordentlichen Hauptversammlung 2021 mit entsprechender Mehrheit verabschiedete Vergütungsrichtlinie der Oberbank AG sieht ein ausgewogenes Verhältnis von fixen und variablen Bezügen vor, wobei die variablen Bezüge maximal 40 % des fixen Bezugs betragen dürfen. Das fixe Basisgehalt orientiert sich an den jeweiligen Aufgabengebieten. Die variable Gehaltskomponente berücksichtigt gemeinsame und persönliche Leistungen der Vorstandsmitglieder ebenso wie die gene- relle Unternehmensentwicklung. Die wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungskriterien, die der Vergütungsausschuss für die Bemessung der variablen Bezüge der Vorstände heranzuziehen hat, sind: 1 Das nachhaltige Erreichen der strategischen Finanzziele auf Basis der definierten Strategie und der Mehrjahrespla- nung der fließt zu 35 % in die Entscheidung ein. 2 Das nachhaltige Einhalten der strategischen Risikoausnutzung gemäß Gesamtbankrisikosteuerung fließt ebenfalls zu 35 % in die Entscheidung ein. 3 Das nachhaltige Erreichen der strategischen (auch nichtfinanziellen) Ziele kann das Ergebnis aus der Berechnung von 1 und 2 um maximal 20 Prozentpunkte erhöhen. 4 Komplettiert wird das Ergebnis für jedes Vorstandsmitglied getrennt aufgrund der Entwicklung der von ihm speziell zu verantwortenden Aufgabenbereiche laut Ressortsverteilung, wobei das Ergebnis aus 1-3 hier noch um maximal 10 Prozentpunkte erhöht werden kann. Bei einer dergestalt ermittelten Gesamtzielerreichung von 100 % würde dem jeweiligen Vorstandsmitglied eine variable Ver- gütung von 30 % des Fixgehaltes zustehen, die bei Übererreichung der Ziele aber mit 40 % gedeckelt ist. Pro Prozent Zielun- terschreitung unter die 100 % wird ein Prozentpunkt weniger variable Vergütung zugesprochen, sodass bei einer Zielerrei- chung von 70 % oder weniger kein variabler Bezug zusteht. In Entsprechung der gesetzlichen Vorgaben wird die variable Vergütung des Vorstandes, deren Höhe anhand der „Parameter für die Beurteilung der variablen Vergütungen für den Vorstand“ vom Vergütungsausschuss jährlich in seiner Märzsitzung festgelegt wird, zu 50 % in Aktien und 50 % in Cash ausgezahlt werden, wobei die Aktien einer Haltefrist von drei Jahren un- terliegen und der auf fünf Jahre rückzustellende Anteil zu gleichen Teilen aus Aktien und Cash besteht. Da Bemessung und Zuerkennung der variablen Vergütungen immer erst im Nachhinein erfolgen, sind bilanziell entspre- chende Rückstellungen zu bilden, was aber im Wissen um die sehr moderate Politik des Vergütungsausschusses auch gut planbar ist. Diese betrugen 2020 für die 2021 ausgezahlten Vergütungen 240 Tsd. Euro und 2021 für die 2022 ausgezahlten Vergütungen 467,5 Tsd. Euro. In der Bilanz zum 31.12.2022 sind für die in 2023 für 2022 zur Auszahlung gelangenden Vergü- tungen 741,2 Tsd. Euro eingestellt. Die Auszahlung erfolgt wie bei den MitarbeiterInnen mit der Mai-Gehaltsabrechnung, wobei der Betrag für den Aktienanteil auf ein gesperrtes Depotverrechnungskonto des Vorstandsmitglieds gebucht wird und für die Bezahlung der zu erwerben- den Aktienanteile verwendet wird, die dann einer dreijährigen Verkaufssperre unterliegen. Für die jedes Jahr aufgrund gesetzlicher Verpflichtung nicht zur Auszahlung gelangenden Anteile (je 50 % Cash und 50 % Ak- tien) bleiben die Rückstellungsteile entsprechend bestehen. Sie betrugen 2021 180 Tsd. Euro und 2022 368 Tsd. Euro. Diese Beträge werden aufgeteilt auf die fünf Folgejahre nach Freigabe durch den Vergütungsausschuss jeweils erst ausbezahlt. Die für die variablen Vorstandsvergütungen zu bildenden Rückstellungen stellen bilanziell einen Personalmehraufwand dar. Konzernabschluss 91 Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine jährliche Vergütung und den Ersatz der durch ihre Funktion entstandenen Bar- auslagen, aber keine Sitzungsgelder. Die Höhe der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wurde von der Hauptversammlung (zuletzt geändert mit Beschluss vom 17. Mai 2022) bis auf weiteres folgendermaßen festgelegt: Die Höhe dieser Vergütung wurde von der Hauptversammlung (zuletzt geändert mit Beschluss vom 17. Mai 2022) bis auf weiteres folgendermaßen festgelegt: für die Vorsitzende bzw. den Vorsitzenden 28.000 Euro, seine/n StellvertreterIn 25.000 Euro und die weiteren Mitglieder je 22.000 Euro. Für Tätigkeiten im Prüfungsausschuss wurden pro Mitglied und Jahr je 6.000 Euro, für den Vergütungsausschuss pro Mitglied und Jahr 3.000 Euro, für den Arbeitsausschuss pro Mitglied und Jahr 3.000 Euro, für den Nominierungsausschuss pro Mitglied und Jahr 4.000 Euro, für den Riskoausschuss pro Mitglied und Jahr 3.000 Euro, für den Kreditausschuss pro Mitglied und Jahr 6.000 Euro und für den Rechtsausschuss pro Mitglied und Jahr 6.000 Euro. Die Vergütung des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr betrug 333,7 Tsd. Euro (Vorjahr 277,0 Tsd. Euro). Gegenüber dem Aufsichtsrat der Oberbank AG bestanden Kredite bzw. Haftungsverhältnisse in Höhe von 197,4 Tsd. Euro (Vorjahr 475,9 Tsd. Euro), gegenüber dem Vorstand der Oberbank AG bestanden Kredite von 126,8 Tsd. Euro (Vorjahr 129,0 Tsd. Euro). Die Konditionen entsprechen jeweils den üblichen Bedingungen. Rahmenbedingungen der Mitarbeiteraktion 2022 • Aktionszeitraum: 23.5.-13.6.2022 • Aktienanzahl limitiert auf bis zu 70.000 Stück entgeltlich erwerbbare Stammaktien und bis zu 28.000 Stück unentgeltlich zugeteilte Stammaktien („Bonusaktien") • Bezugskurs: Börsenkurs zum 14.6.2022; maximale entgeltlich erwerbbare Stückanzahl: 70 Stück Aktien • Bonusaktien: pro fünf entgeltlich erworbene Stammaktien wurden zwei Stammaktien als Bonusaktien unentgeltlich zu- geteilt (Modell 5 + 2). Den MitarbeiterInnen wurden Aktien der Oberbank AG innerhalb vorgegebener Frist zu vergünstigten Konditionen angeboten (Bonusaktien). Der Kauf unterliegt Einschränkungen bezüglich des Betrags, den die MitarbeiterInnen in den Aktienkauf investieren können. Die Anzahl der durch dieses Angebot an die MitarbeiterInnen abgegebenen Aktien belief sich im Berichts- jahr auf 58.165 Stück entgeltlich erworbene Stammaktien und 23.266 Stück unentgeltlich zugeteilte Stammaktien (Bonusak- tien). Die über das Rückkaufprogramm 2022 zum Zwecke der kostenlosen Begebung an den berechtigten Personenkreis an- gekauften 23.266 Stück Stammaktien verursachten einen Aufwand in Höhe von 2.308 Tsd. Euro. Rückkaufprogramm 2022 Das Aktien-Rückkaufprogramm in Stammaktien wurde am 15.6.2022 abgeschlossen. Im Zuge des Rückkaufprogramms für Stammaktien wurden zwischen dem 7.6.2022 und dem 15.6.2022 gesamt 83.225 Stück Stammaktien, die ca. 0,24 % bzw. EUR 249.675 des Grundkapitals entsprechen, börslich und außerbörslich zurückgekauft. Der gewichtete Durchschnittspreis je Stammaktie betrug 99,20 Euro; der höchste geleistete Gegenwert je Stammaktie betrug 99,20 Euro; der niedrigste geleistete Gegenwert je Stammaktie betrug 99,20 Euro. Der Wert der rückerworbenen Stammaktien betrug 8.255.920,00 Euro. Der Vorstand der Gesellschaft hat am 20.6.2022 beschlossen, sämtliche im Zuge des Aktienrücker- werbsprogramms 2022 erworbenen 83.225 Stammaktien zu veräußern bzw. zu übertragen; und zwar 81.431 Stück Oberbank Stammaktien an die MitarbeiterInnen (inklusive Vorstand) im Zuge der Mitarbeiteraktion 2022, hiervon 58.165 Stück Oberbank Stammaktien von den MitarbeiterInnen entgeltlich erworben und 23.266 Stück Oberbank Stammaktien als unent- geltliche Bonusaktien (Modell 5 + 2), und 1.794 Stück Oberbank Stammaktien an den Vorstand im Wege der Vorstandsvergü- tung in Aktien gem. § 39b BWG gemäß der Sitzung des Vergütungsausschusses des Aufsichtsrats der Oberbank AG vom 23.3.2022. Dieser Beschluss sowie die Veräußerung der eigenen Aktien wurden hiermit gemäß § 65 Abs. 1a AktG iVm § 119 Abs.7 und 9 BörseG 2018 und gemäß §§2, 4 und 5 der VeröffentlichungsV 2018 veröffentlicht und sind auch auf der Website der Oberbank entsprechend zu ersehen: https://www.oberbank.at/aktien-ruckkaufprogramme Von Vorstand und MitarbeiterInnen gehaltene Aktienanteile: Zum 31.12.2022 wurden von MitarbeiterInnen (inklusive PensionistInnen) und Vorstand folgende Aktienbestände gehalten: Stammaktien MitarbeiterInnen (direkt und über Stiftung) 1.629.176 hievon Vorstand 32.224 Konzernabschluss 92 Gasselsberger 16.008 Weißl 9.744 Hagenauer 4.671 Seiter 1.801 Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit werden Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen abgeschlossen. Geschäftsvorfälle zwischen nahe stehenden Unternehmen im Konsolidierungskreis wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangangabe nicht erläutert. Die Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen stellen sich per 31.12.2022 wie folgt dar: in Tsd. € Assoziierte Unterneh- men Tochterun- ternehmen Unternehmen, die die Möglichkeit ha- ben einen maßgebli- chen Einfluss auf das Unternehmen auszu- üben Sonst. nahestehende Unternehmen u. Per- sonen 1) Geschäftsvorfälle Finanzierungen 278 0 0 23.599 Bürgschaften/Sicherheiten 174 0 0 9.616 Ausstehende Salden Forderungen 256.191 29.122 26.826 138.977 Forderungen Vorjahr 218.181 29.455 25.457 48.200 Wertpapiere 7 0 0 0 Wertpapiere Vorjahr 0 0 0 0 Verbindlichkeiten 12.131 41.913 99 141.280 Verbindlichkeiten Vorjahr 14.859 40.818 2.697 90.054 Bürgschaften/Garantien 185.929 0 0 62.820 Bürgschaften/Garantien Vorjahr 177.510 0 0 29.791 Rückstellungen für zweifelhafte Forde- rungen 11 0 0 0 Rückstellungen für zweifelhafte Forde- rungen Vorjahr 90 0 0 0 Ertragsposten Zinsen 2.774 100 66 1.718 Provisionen 267 1 3 1.262 Aufwendungen Zinsen 10 -204 4 -71 Provisionen 0 0 0 0 Wertberichtigungen auf Forderungen 0 0 0 -28 Verwaltungsaufwendungen 0 0 0 0 1) Sonstige nahestehende Unternehmen und Personen umfassen die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen der Oberbank AG samt deren nahestehender Familienangehöriger sowie Unternehmen, die von diesen Personen beherrscht oder gemeinschaftlich geführt werden. Als Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen gemäß IAS 24 wurde in Bezug auf die Oberbank AG folgender Personenkreis festgelegt: • Vorstand • Aufsichtsräte (inkl. Arbeitnehmervertreter) • Abteilungsleiter • Hauptverantwortliche interner Kontrollfunktionen, sofern diese keine eigene Abteilung leiten - (Regulatory) Compliance-Funktion gem. § 39 Abs 6 BWG - Risikomanagement gem. § 39 Abs 5 BWG - Interne Revision gem. § 42 BWG - Geldwäsche gem. § 23 Abs 3 FM-GwG - Compliance-Funktion nach DelVO (EU) 2017/565 und WAG 2018 - lokale Funktionsträger in den Auslandsmärkten 2) Die Vorjahreswerte für das Jahr 2021 wurden angepasst. Konzernabschluss 93 33) Segmentberichterstattung Basis der Segmentberichterstattung ist die interne Unternehmensbereichsrechnung, die die 2003 vorgenommene Trennung zwischen Privat- und Firmenkundengeschäft und die damit gegebene Managementverantwortung abbildet. Die Segmente werden wie selbständige Unternehmen mit eigener Kapitalausstattung und Ergebnisverantwortung dargestellt. Kriterium für die Abgrenzung ist in erster Linie die Betreuungszuständigkeit für die KundInnen. Die Segmentinformationen basieren auf dem so genannten „Management Approach“, der verlangt, die Segmentinformation auf Basis der internen Berichterstattung so darzustellen, wie sie regelmäßig zur Entscheidung über die Zuteilung von Ressourcen zu den Segmenten und zur Beurteilung ihrer Performance herangezogen wird. In der Oberbank-Gruppe sind die Segmente „Privatkunden“, „Firmenkunden“ (inkl. dem Ergebnis des Leasing-Teilkonzerns), „Financial Markets“ (Handelstätigkeit; Eigenpositionen; als Market Maker eingegangene Positionen; Strukturergebnis; Er- träge aus assoziierten Unternehmen; Ergebnis der ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H.) und „Sonstige“ (Sachverhalte ohne direkten Bezug zu Business-Segmenten; nicht den anderen Segmenten zuordenbare Bilanzposten; Ein- heiten, die Ergebnisbeiträge abbilden, die nicht einem einzelnen Segment zugeordnet werden können) definiert. Das zugeordnete Eigenkapital wird ab dem Geschäftsjahr 2016 mit dem durchschnittlichen 10-Jahres-SWAP-Satz der letzten 120 Monate verzinst und als Eigenkapitalveranlagungsertrag im Zinsbereich ausgewiesen. Die Verteilung des zugeordneten bilanziellen Eigenkapitals erfolgt nach dem regulatorischen Eigenkapitalerfordernis der Segmente. Segmentberichterstattung 31.12.2022 Financial Kerngeschäftsbereiche in Tsd.€ Privat Firmen Markets Sonstige Summe Zinsergebnis 96.892 340.039 -30.871 0 406.060 Erträge aus at Equity 0 0 90.653 0 90.653 Risikovorsorge Kredit -13.322 -20.446 -7.714 0 -41.482 Provisionsaufwendungen -14.710 -5.652 0 0 -20.361 Provisionserträge 101.881 125.342 0 0 227.223 Handelsergebnis 0 -172 6.272 0 6.100 Verwaltungsaufwand -107.094 -172.167 -10.938 -30.133 -320.331 Sonstiger betrieblicher Ertrag 1.170 -36 -40.988 -12.747 -52.602 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 0 Jahresüberschuss vor Steuern 64.818 266.908 6.414 -42.880 295.259 Ø risikogewichtete Aktiva 2.150.712 11.776.331 6.127.959 0 20.055.002 Ø zugeordnetes Eigenkapital 363.603 1.990.926 1.036.003 0 3.390.532 RoE (Eigenkapitalrendite) vor Steuern 17,8% 13,4% 0,6% 8,7% Cost-Income-Ratio (Kosten-Ertrag-Rela- tion) 57,8% 37,5% 43,6% 48,8% Barreserve 2.287.322 2.287.322 Forderungen an Kreditinstitute 1.057.204 1.057.204 Forderungen an Kunden 4.068.653 15.124.258 19.192.911 Handelsaktiva 56.655 56.655 Finanzanlagen 3.653.467 3.653.467 hievon Anteile an at Equity-Unterneh- men 1.099.645 1.099.645 Sonstige Vermögenswerte 86.365 292.040 40.877 131.324 550.607 Segmentvermögen 4.155.018 15.416.299 7.095.524 131.324 26.798.166 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 4.448.735 4.448.735 Verbindlichkeiten ggü. Kunden 6.754.334 8.307.021 15.061.355 Verbriefte Verbindlichkeiten 2.407.017 2.407.017 Handelspassiva 50.381 50.381 Eigen- und Nachrangkapital 431.819 2.364.445 1.230.368 4.026.632 Sonstige Schulden 45.207 109.945 185.261 463.634 804.047 Segmentschulden 7.231.359 10.781.411 8.321.762 463.634 26.798.166 Abschreibungen 8.296 14.635 290 6.180 29.401 Segmentberichterstattung 1.12.2021 Privat Firmen Financial Markets Sonstige Summe Konzernabschluss 94 Kerngeschäftsbereiche in Tsd.€ Zinsergebnis 64.431 275.189 6.437 0 346.057 Erträge aus at Equity 0 0 100.134 0 100.134 Risikovorsorge Kredit -3.740 -24.446 -7.527 0 -35.713 Provisionsaufwendungen -15.060 -5.817 0 0 -20.877 Provisionserträge 100.138 112.690 0 0 212.828 Handelsergebnis 0 -982 8.746 0 7.764 Verwaltungsaufwand * -105.435 -166.970 -10.277 -30.886 -313.568 Sonstiger betrieblicher Ertrag 7.035 -2.066 503 -20.210 -14.737 Außerordentliches Ergebnis 0 0 0 0 0 Jahresüberschuss vor Steuern 47.369 187.597 98.016 -51.096 281.887 Ø risikogewichtete Aktiva 2.054.573 10.983.346 5.390.131 0 18.428.050 Ø zugeordnetes Eigenkapital 354.040 1.892.631 928.818 0 3.175.489 RoE (Eigenkapitalrendite) vor Steern 13,4% 9,9% 10,6% 8,9% Cost-Income-Ratio (Kosten-Ertrag-Rela- tion) 67,4% 44,1% 8,9% 49,7% ) Die bisher im Segment „Sonstige“ enthaltene Zuwendung an die Mitarbeiter-Beteiligungsstiftung wird ab dem Geschäftsjahr 2022 den Seg- menten Privat, Firmen und Financial Markets zugerechnet. Die Vorjahreswerte für das Jahr 2021 wurden entsprechend angepasst. Barreserve 4.400.915 4.400.915 Forderungen an Kreditinstitute 873.561 873.561 Forderungen an Kunden 4.017.509 14.410.418 18.427.927 Handelsaktiva 37.380 37.380 Finanzanlagen 3.180.410 3.180.410 hievon Anteile an at Equity-Unterneh- men 1.000.764 1.000.764 Sonstige Vermögenswerte 87.197 325.628 103.154 103.492 619.470 Segmentvermögen 4.104.706 14.736.046 8.595.420 103.492 27.539.663 Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 5.893.338 5.893.338 Verbindlichkeiten ggü. Kunden 6.508.346 8.220.243 14.728.589 Verbriefte Verbindlichkeiten 2.206.647 2.206.647 Handelspassiva 35.539 35.539 Eigen- und Nachrangkapital 425.255 2.273.328 1.115.647 3.814.229 Sonstige Schulden 42.873 272.081 34.582 511.785 861.322 Segmentschulden 6.976.474 10.765.651 9.285.752 511.785 27.539.663 Abschreibungen 7.952 15.170 262 6.093 29.477 34) Non-performing loans siehe Note 43, „Kreditrisiko“ 35) Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 2022 2021 Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen 22.996 23.152 Deckungsstock für fundierte Bankschuldverschreibungen 30.766 30.766 Deckungsstock für hypothekarisch fundierte Bankschuldverschreib. (Liquiditätspuffer) 3.496.781 2.606.570 Margindeckung bzw. Arrangement-Kaution für Wertpapiergeschäfte und Derivate 241.415 78.319 Sicherstellung für Euroclear-Kreditlinie 0 0 Sicherstellung für EIB-Globaldarlehensgewährung 94.861 93.856 Wertpapiere und Forderungen für Refinanzierungsgeschäfte mit der OeNB 792.081 2.392.523 Wertpapiere als Sicherstellung für das Refinanzierungsprogramm mit der ungarischen Nationalbank 103.196 115.123 An die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) zedierte Forderungen 1.486.805 1.425.392 An deutsche Förderbanken zedierte Forderungen 1.263.763 1.424.743 An die ungarische Nationalbank und an Förderbanken in Ungarn zedierte Forderungen 71.632 77.884 Wertpapiere zur Deckung der Pensionsrückstellung 34.111 17.085 Sonstige Aktivposten als Sicherheitsleistung für die CCP Austria GmbH als Clearing- stelle für Börsengeschäfte 406 467 Konzernabschluss 95 Als Sicherheit gestellte Vermögensgegenstände 7.638.812 8.285.880 Die Stellung von Sicherheiten erfolgt nach den handelsüblichen oder gesetzlichen Bestimmungen. 36) Nachrangige Vermögensgegenstände in Tsd.€ 2022 2021 Forderungen an Kreditinstitute 0 0 Forderungen an Kunden 39.228 55.479 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 14.269 5.287 Andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 16.609 15.276 Nachrangige Vermögensgegenstände 70.106 76.042 37) Fremdwährungsvolumina in Tsd.€ 2022 2021 Aktiva 3.382.827 3.206.787 Passiva 2.543.824 2.335.636 Hierzu sei auch auf den Risikobericht unter Note 42 ff verwiesen. 38) Treuhandvermögen in Tsd.€ 2022 2021 Treuhandkredite 414.928 385.693 Treuhandbeteiligungen 0 0 Treuhandvermögen 414.928 385.693 Darunter fallen ERP-Kredite, für die die Oberbank nur das Gestionsrisiko trägt. Die Treuhandgeschäfte der 3-Banken Wohnbaubank AG mit der BKS Bank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg AG werden direkt beim Emittenten ausgewiesen. 39) Echte Pensionsgeschäfte in Tsd.€ 2022 2021 Die Buchwerte der echten Pensionsgeschäfte betragen 0 0 40) Eventualverbindlichkeiten und Kreditrisiken in Tsd.€ 2022 2021 Sonstige Eventualverbindlichkeiten (Haftungen und Akkreditive) 1.639.531 1.404.392 Eventualverbindlichkeiten 1.639.531 1.404.392 Verbindlichkeiten aus unechten Pensionsgeschäften 0 0 Sonstige Kreditrisiken (unwiderrufliche Kreditzusagen) 4.542.796 4.551.763 Kreditrisiken 4.542.796 4.551.763 41) Unternehmen des Konsolidierungskreises Die nachfolgende Auflistung stellt den Konsolidierungskreis des Oberbank Konzerns zum 31.12.2022 dar. KONZERNMUTTERGESELLSCHAFT OBERBANK AG, Linz VOLLKONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN Anteil in % 3-Banken Wohnbaubank AG, Linz 80,00 3-Banken Kfz-Leasing GmbH, Linz 80,00 Donaulände Garage GmbH, Linz 100,00 Donaulände Holding GmbH, Linz 100,00 Donaulände Invest GmbH, Linz 100,00 Ober Finanz Leasing gAG, Budapest 100,00 Ober Leasing Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Budapest 100,00 Oberbank airplane 2 Leasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Reder Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Bergbahnen Leasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Eugendorf Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH, Linz 90,00 Oberbank FSS Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Goldkronach Beteiligungs GmbH, Neuötting 100,00 Oberbank Leobendorf Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Konzernabschluss 96 Immobilien Abwicklung 01 GmbH (vormals Oberbank Idstein Immobilien-Leasing GmbH), Neuöt- ting 100,00 Oberbank Immobilie-Bergheim Leasing GmbH, Linz 95,00 Oberbank Immobilien-Leasing Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Immobilien Leasing GmbH Bayern, Neuötting 100,00 Oberbank KB Leasing Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Kfz-Leasing GmbH, Linz 100,00 OBERBANK LEASING GESELLSCHAFT MBH., Linz 100,00 Oberbank Immobilien-Leasing GmbH Bayern & Co. KG Goldkronach, Neuötting Komplementär Oberbank Leasing GmbH Bayern, Neuötting 100,00 Oberbank Leasing JAF Holz, s.r.o., Prag 95,00 Oberbank Leasing Palamon s.r.o., Prag 100,00 Oberbank Leasing Prievidza s.r.o., Bratislava 100,00 Oberbank Leasing s.r.o., Bratislava 100,00 Oberbank Leasing spol. s.r.o., Prag 100,00 Oberbank MLC - Pernau Immobilienleasing GmbH, Linz 99,80 Oberbank Operating Mobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Operating OPR Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Pernau Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Riesenhof Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Seiersberg Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Unterpremstätten Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Weißkirchen Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank Wiener Neustadt Immobilienleasing GmbH, Linz 100,00 Oberbank NGL Immobilienleasing GmbH (vormals Oberbank Wien Süd Immobilienleasing GmbH), Linz 100,00 Oberbank-Kremsmünster Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 OBK Ahlten Immobilien Leasing GmbH, Neuötting 94,00 OBK München 1 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting 100,00 OBK München 2 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting 100,00 OBK München 3 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting 100,00 POWER TOWER GmbH, Linz 99,00 NACH IFRS 11 KONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN (GEMEINSCHAFTLICHE TÄTIGKEIT) Anteil in % ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz 50,00 AT EQUITY BEWERTETE ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN Anteil in % Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck 13,85 BKS Bank AG, Klagenfurt 18,52 voestalpine AG, Linz 8,04 NICHT KONSOLIDIERTE UNTERNEHMEN Anteil in % A. VERBUNDENE UNTERNEHMEN „AM“ Bau- und Gebäudevermietung Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Service GmbH, Linz (vorm. Banken DL Servicegesellschaft m.b.H.) 100,00 Betriebsobjekte Verwertung Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 GAIN CAPITAL PARTICIPATIONS SA, SICAR, Luxemburg 58,69 Konzernabschluss 97 „LA“ Gebäudevermietung und Bau - Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Beteiligungsholding Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Immobilien-Service Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Industrie und Handelsbeteiligungsholding GmbH, Linz 100,00 OBERBANK NUTZOBJEKTE VERMIETUNGS-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz 100,00 Oberbank Opportunity Invest Management Gesellschaft m.b.H., Linz 100,00 Oberbank PE Beteiligungen GmbH, Linz 100,00 Oberbank PE Holding GmbH, Linz 100,00 Oberbank Unternehmensbeteiligung GmbH, Linz 100,00 Samson České Budějovice spol. s r.o., Budweis 100,00 „SG“ Gebäudevermietungsgesellschaft m.b.H., Linz 100,00 „SP“ Bau- und Gebäudevermietungsgesellschaft m.b.H., Linz 100,00 „ST“ BAU Errichtungs- und Vermietungsgesellschaft m.b.H., Linz 100,00 TZ-Vermögensverwaltungs GmbH, Linz 100,00 B. ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., Linz 20,57 3-Banken Beteiligung Gesellschaft m.b.H., Linz 40,00 3 Banken Versicherungsmakler Gesellschaft m.b.H., Innsbruck 40,00 Beteiligungsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Linz 40,00 Biowärme Attnang-Puchheim GmbH, Attnang-Puchheim 49,00 3 Banken IT GmbH, Linz (vorm. DREI-BANKEN-EDV Gesellschaft m.b.H.) 40,00 GAIN CAPITAL PARTICIPATIONS II S.A. SICAR, Luxemburg 33,11 Gain Capital Private Equity III SCSp 36,97 Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft, Bad Hofgastein 32,62 GSA Genossenschaft für Stadterneuerung und Assanierung, gemeinnützige registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Linz 25,16 Herold NZ Verwaltung GmbH, Mödling 24,90 OÖ HightechFonds GmbH, Linz 24,7 0 Techno-Z Braunau Technologiezentrum GmbH, Braunau 21,50 Angaben zu Tochterunternehmen Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Punkt 2) in den Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss, Abschnitt Konsoli- dierungsmethoden. Nachstehend sind die wesentlichen Tochterunternehmen des Oberbank Konzerns in den Jahren 2022 und 2021 aufgelistet. Name Land der Hauptaktivität Eigenkapitalanteil in % 2022 2021 Oberbank Leasing GmbH Österreich 100,00 100,00 Oberbank Immobilien-Leasing GmbH Österreich 100,00 100,00 Oberbank Operating OPR Immobilienleasing GmbH Österreich 100,00 100,00 Power Tower GmbH Österreich 99,00 99,00 Oberbank Leobendorf Immobilien Leasing GmbH Österreich 100,00 100,00 Oberbank Bergbahnen GmbH Österreich 100,00 100,00 3 Banken Kfz-Leasing GmbH Österreich 80,00 80,00 Oberbank Kfz Leasing GmbH Österreich 100,00 100,00 Oberbank Leasing GmbH Bayern Deutschland 100,00 100,00 Oberbank Leasing spol.s.r.o. Tschechien 100,00 100,00 Konzernabschluss 98 Ober Finanz Leasing gAG Ungarn 100,00 100,00 Oberbank Leasing s.r.o. Slowakei 100,00 100,00 Donaulände Invest GmbH Österreich 100,00 100,00 Zum 31.12.2022 bestanden in keinem Tochterunternehmen wesentliche nicht beherrschende Anteile. Angaben zu assoziierten Unternehmen Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Punkt 2) in den Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss, Abschnitt Konsolidierungsmethoden . Der Oberbank Konzern hat zum 31.12.2022 drei assoziierte Unternehmen, die nach der Equity- Methode bilanziert werden. BKS Bank AG Bank für Tirol und Vorarl- berg Aktiengesellschaft voestalpine AG Art der Beziehung Strategischer Bankpartner Strategischer Bankpartner Strategischer Partner Art der Tätigkeit Kreditinstitut Kreditinstitut Stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern Hauptsitz der Geschäftstä- tigkeit Österreich Österreich Österreich Kapitalanteil 18,52 % (2021: 18,52 %) 13,85 % (2021: 13,85 %) 8,04 % (2021: 8,04 %) Stimmanteil 18,52 % (2021: 18,52 %) 13,85 % (2021: 13,85 %) 8,04 % (2021: 8,04 %) Beizulegender Zeitwert des Eigentumsanteils (sofern börsennotiert) 111.336 Tsd. Euro (2021: 121.674 Tsd. Euro) 192.299 Tsd. Euro (2021: 148.952 Tsd. Euro) 355.820 Tsd. Euro (2021: 459.494 Tsd. Euro) Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für die assoziierten Unternehmen BKS Bank AG, Bank für Tirol und Vorarl- berg Aktiengesellschaft (Kreditinstitute) und voestalpine AG (Sonstige). Die Daten basieren auf den jeweiligen Konzernab- schlüssen, die nach IFRS erstellt wurden. Kreditinstitute Sonstige BKS BTV voestalpine in Tsd. € 2022 2021 2022 2021 2022 2021 Erlöse 236.730 257.266 347.704 278.905 17.175.500 13.199.400 Gewinn/Verlust aus fortzuführenden Ge- schäftsbereichen 61.583 102.887 98.320 78.415 1.559.700 793.200 Gewinn/Verlust nach Steuern aus aufge- gebenen Geschäftsbereichen 0 0 0 0 0 0 Sonstiges Ergebnis 4.742 14.886 8.485 9.510 133.500 116.900 Gesamtergebnis 66.325 117.773 106.805 87.925 1.693.200 910.100 Kurzfristige Vermögenswerte 1.200.716 1.606.152 2.926.365 3.117.000 9.347.800 7.216.900 Langfristige Vermögenswerte K 9.360.996 8.828.805 11.323.153 10.836.848 7.796.000 8.219.400 Kurzfristige Schulden L 862.051 758.665 2.598.715 2.608.245 6.061.900 5.253.600 Langfristige Schulden 8.194.067 8.233.310 9.672.026 9.474.025 3.549.000 4.105.200 Anteil des Konzerns am Nettovermögen der assoziierten Unternehmen zum Jah- resbeginn 255.534 235.677 252.858 240.745 492.372 420.724 Zurechenbares Gesamtergebnis 13.424 21.764 15.838 13.219 76.106 78.828 Erhaltene Dividenden im Geschäftsjahr 1.829 1.907 1.414 1.105 17.231 7.180 Zugänge im Geschäftsjahr 0 0 13.987 0 0 0 Konzernabschluss 99 Anteil des Konzerns am Nettovermögen der assoziierten Unternehmen zum Jah- resende 267.129 255.534 281.269 252.858 551.247 492.372 Für die Beteiligung an der BKS Bank AG besteht zwischen der Oberbank AG, der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesell- schaft und der Generali 3Banken Holding AG bzw. für die Beteiligung an der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft besteht zwischen der Oberbank AG, der BKS Bank AG und der Generali 3Banken Holding AG jeweils ein Syndikatsvertrag. Zweck der Syndikate ist es, die Eigenständigkeit der BKS Bank AG bzw. der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft zu erhalten. Die Einbeziehung von BKS Bank AG und Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft beruht auf diesen Syn- dikatsverträgen. Die Einbeziehung des voestalpine-Konzerns beruht vor allem auf dem nachhaltig strategischen Gehalt der Eigentümerstruktur und der damit bestehenden Möglichkeit, maßgeblichen Einfluss auszuüben. Als strategischer Investor stellt die Oberbank AG darüber hinaus einen Vertreter im Aufsichtsrat der voestalpine AG. Der Stichtag für die Einbeziehung der assoziierten Unternehmen ist jeweils der 30. September, um eine zeitnahe Jahresabschlusserstellung zu ermöglichen. Auswirkungen bedeutender Geschäftsvorfälle oder anderer Ereignisse zwischen dem Berichtsstichtag und dem Konzernab- schlussstichtag werden, sofern gegeben, berücksichtigt. Die nicht in den Konzernabschluss aufgenommenen assoziierten Unternehmen wiesen zum Bilanzstichtag folgende Werte (UGB) aus: in Tsd. € 2022 2021 Vermögensgegenstände 265.351 263.384 Schulden 168.166 164.717 Erlöse 173.451 180.098 Periodengewinne/-verluste -4.830 5.089 Da es sich bei diesen Werten um UGB-Werte handelt, konnte eine Aufgliederung gemäß IFRS 12 nach fortgeführten/ aufgegebenen Geschäftsbereichen bzw. nach Sonstiges Ergebnis/Gesamtergebnis nicht vorgenommen werden. Angaben zu gemeinschaftlichen Tätigkeiten Zu den Rechnungslegungsmethoden siehe Punkt 2) in den Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss, Abschnitt Konsoli- dierungsmethoden. Der Oberbank Konzern hält einen Anteil von 50 % an der ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H, einer zusammen mit seinen Schwesterbanken BKS Bank AG und Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft ge- bildeten gemeinsamen Vereinbarung. Der Zweck der Gesellschaft ist die Garantie von Großkreditrisiken im Kreditgeschäft der Gesellschafterbanken. Der Hauptsitz ihrer Geschäftstätigkeit befindet sich in Österreich. Obwohl die ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H von den Parteien rechtlich unabhängig ist, wird sie vom Oberbank Konzern und seinen Schwesterbanken als eine gemeinschaftliche Tätigkeit eingestuft. Dies geschieht deshalb, da der für die Deckung der Groß- kredite gebildete Deckungsfonds ausschließlich den Gesellschafterbanken zur Verfügung steht und durch Einzahlungen von ihnen gebildet wurde. Angaben zu nicht konsolidierten strukturierten Unternehmen Art, Zweck und Umfang der Beteiligung des Konzerns an nicht konsolidierten, strukturierten Einheiten Der Oberbank Konzern nutzt sogenannte strukturierte Einheiten, die einem bestimmten Geschäftszweck dienen. Struktu- rierte Einheiten sind derart ausgestaltet, dass Stimmrechte bei der Entscheidung, wer das Unternehmen beherrscht, nicht der ausschlaggebende Faktor sind. Ein strukturiertes Unternehmen verfügt über einige oder alle der folgenden Merkmale: limitierte Aktivitäten, ein eng gefasstes und genau definiertes Ziel, unzureichendes Eigenkapital um seine Aktivitäten ohne nachrangige finanzielle Unterstützung zu finanzieren. Strukturierte Einheiten finanzieren den Erwerb von Vermögenswerten oftmals durch die Emission von Schuld- oder Eigenkapitaltiteln. Teilweise werden diese durch die von ihnen gehaltenen Ver- mögenswerte besichert oder sind an diese gekoppelt. Konzernabschluss 100 Beteiligungen des Oberbank Konzerns an nicht konsolidierten strukturierten Einheiten bestehen aus vertraglichen Beziehun- gen, die zum Empfang von variablen Rückflüssen aus der Performance der nicht konsolidierten strukturierten Einheiten be- rechtigen. Es handelt sich dabei um Geschäftsaktivitäten mit Investmentfondsanteilen, in die der Oberbank Konzern inves- tiert hat. Sie dienen der Erzielung von Veranlagungserträgen. Die Einheiten, die Gegenstand dieser Anhangangabe sind, werden nicht konsolidiert, da der Oberbank Konzern keine Beherr- schung über Stimmrechte, Verträge, Finanzierungsvereinbarungen oder andere Mittel hat. Die im Oberbank Konzern identi- fizierten wesentlichen strukturierten Unternehmen werden in der Regel im IFRS-Abschluss mit dem Fair Value bewertet, da deren Wertentwicklung auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts auf Basis einer dokumentierten Anlagestrategie beur- teilt und gesteuert wird. Einnahmen Der Oberbank Konzern erzielt Einnahmen aus derartigen Geschäften zum einen in Form von Ausschüttungen und zum ande- ren aus der Wertveränderung der gehaltenen Wertpapiere. Ausschüttungen werden in der Position Zinsen und ähnliche Er- träge ausgewiesen. Wertveränderungen sind in der Position Sonstiger betrieblicher Erfolg, im Ergebnis aus finanziellen Ver- mögenswerten FV/PL, enthalten. Höchstmögliches Ausfallsrisiko Das maximal mögliche Verlustrisiko besteht im Buchwert, der in der Bilanz ausgewiesen ist. Gestellte Sicherheiten finden keine Berücksichtigung als Abzugsposten. Größe Als relevantes Größenkriterium für nicht konsolidierte strukturierte Unternehmen hat der Oberbank Konzern den Fair Value der verwalteten Vermögenswerte festgelegt. Die Festlegung auf den Fair Value erfolgte, da die Wertentwicklung dieser Investments auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts auf Basis einer dokumentierten Anlagestrategie beurteilt und ge- steuert wird. Finanzielle Unterstützung Im Geschäftsjahr stellte der Oberbank Konzern nicht konsolidierten strukturierten Einheiten keine Unterstützung zur Verfügung, ohne dazu vertraglich verpflichtet gewesen zu sein. Für die Zukunft ist dies auch nicht geplant. Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Beteiligungen des Konzerns sowie den maximal möglichen Verlust, der aus die- sen Beteiligungen resultieren könnte. Sie gibt auch eine Indikation über die Größe von strukturierten Einheiten. in Tsd. € 2022 2021 Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte FV/PL 33.401 22.374 Gesamtergebnisrechnung Sonstiger betrieblicher Erfolg 3.181 -1.149 Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten FV/PL 3.181 -1.145 Sonstiger betrieblicher Erfolg 0 -4 Höchstmögliches Ausfallsrisiko 33.401 22.374 42) Risikomanagement Risikostrategie Die gezielte Übernahme von Risiken stellt ein wesentliches Merkmal des Bankgeschäftes dar und ist die Basis für eine nachhaltig stabile Geschäfts- und Ergebnisentwicklung in der Oberbank AG. Die Oberbank AG ist für die Festlegung, Umsetzung, das Risikomanagement und das Risikocontrolling der zentral festgeleg- ten Risikostrategie im Oberbank-Konzern zuständig. Ausgangspunkt der Risikostrategie der Oberbank AG ist die Positionierung als Regionalbank. Konzernabschluss 101 Der Vorstand und alle MitarbeiterInnen handeln nach den risikopolitischen Grundsätzen und treffen ihre Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien. Der Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder Produkte geht eine adäquate Analyse der ge- schäftsspezifischen Risiken voraus. Organisation des Risikomanagements Risikomanagement bezeichnet alle Aktivitäten zum systematischen Umgang mit Risiken im Konzern. Das Risikomanagement ist in der Oberbank AG integraler Bestandteil der Geschäftspolitik, der strategischen Zieleplanung sowie des operativen Managements bzw. Controllings. Die zentrale Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Gesamtvorstand der Oberbank AG. Aus der Risikostrategie werden im Zuge des Budgetierungskreislaufes die Risikoziele für das entsprechende Geschäftsjahr abgeleitet und die Verteilung der Risikodeckungsmassen als Limits auf die Einzelrisiken vorgenommen. Diese Limits bilden die Basis für die das Jahr über laufende, enge Steuerung. Der Planungskreislauf wird von der Abteilung Strategisches Risiko- management gemeinsam mit dem Gesamtvorstand gesteuert. Dem Risikomanagement wird in der Oberbank AG durch die Einrichtung eines effizienten Managements der einzelnen Risi- kokomponenten Rechnung getragen. Die Zusammenführung der einzelnen Risikoarten auf ein Gesamtbankrisiko erfolgt als Steuerungsgrundlage für das Aktiv-Passiv-Management-Komitee (APM-Komitee) durch die Abteilung Strategisches Risikoma- nagement. Das für den Bereich Risikomanagement zuständige Vorstandsmitglied leitet dieses Komitee und verfügt über ein Vetorecht bei risikorelevanten Entscheidungsprozessen. Im Rahmen der operativen Planung nimmt das APM-Komitee eine Allokation der vorhandenen Eigenmittel nach Chancen-Risiko-Profil der einzelnen Bankgeschäftsfelder vor. Die Abteilung Strategisches Risikomanagement erfüllt die Funktion der im Bankwesengesetz (§ 39 Abs.5 BWG) geforderten zentralen und unabhängigen Risikomanagementeinheit. Die Abteilung hat einen vollständigen Überblick über die Ausprä- gung der vorhandenen Risikoarten sowie über die Risikolage des Kreditinstitutes und misst, analysiert, überwacht und repor- tet alle wesentlichen Risiken der Oberbank AG. Das Reporting erfolgt an den Aufsichtsrat, an den Vorstand, das APM-Komi- tee sowie an die betroffenen AbteilungsleiterInnen bzw. MitarbeiterInnen. Die Abteilung ist außerdem an der Ausarbeitung der Risikostrategie beteiligt. Die Zuständigkeit für das Risikomanagement aller Tochtergesellschaften und für alle operativen Geschäftseinheiten der Bank im In- und Ausland liegt zentral in der Oberbank AG in den für die einzelnen Risikokomponenten zuständigen Abteilungen und Gremien. Risikobericht an den Aufsichtsrat Die Risikostrategie und die verwendeten Risikomessmethoden werden dem Aufsichtsrat jährlich berichtet, die Steuerungs- und Überwachungssysteme sowie die aktuelle Risikolage in jeder Aufsichtsratssitzung. Internes Kontrollsystem Das Interne Kontrollsystem (IKS) der Oberbank AG entspricht dem international anerkannten COSO-Standard. Es existieren detaillierte Beschreibungen der IKS-Abläufe, einheitliche Dokumentationen aller risikorelevanten Prozesse der Bank, der identifizierten Risiken und der Kontrollmaßnahmen. Die Verantwortlichkeiten und Rollen in Bezug auf das IKS sind klar defi- niert. Für das IKS erfolgt ein regelmäßiges, mehrstufiges Reporting über Wirksamkeit und Reifegrad. Kontrollaktivitäten wer- den dokumentiert und überprüft, die IKS-relevanten Risiken werden regelmäßig evaluiert und angepasst. Dieser laufende Optimierungsprozess trägt zur Qualitätssicherung bei. Die Abteilung Interne Revision der Oberbank AG prüft in ihrer Funk- tion als unabhängige Überwachungsinstanz das interne Kontrollsystem. Abgeprüft werden die Wirksamkeit und Angemes- senheit des IKS. Konzernabschluss 102 Offenlegung gemäß Teil 8 Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) Die Oberbank AG hat als Medium für die Offenlegung gemäß Teil 8 CRR das Internet gewählt. Die Offenlegung ist auf der Website der Oberbank AG www.oberbank.at (Bereich „Investor Relations“) abrufbar. Gesamtbankrisikosteuerung Den aufsichtsrechtlichen Anforderungen an ein qualitativ hochwertiges Risikomanagement, die sich aus dem ICAAP (Internal Capital Adequacy Assessment Process) und dem ILAAP (Internal Liquidity Adequacy Assessment Process) ergeben, wird in der Oberbank AG mittels der Risikotragfähigkeitsrechnung sowie mittels eines Systems von Berichten und Limiten für die Liquiditätssteuerung entsprochen. Die Grundlage für eine Beurteilung der Risikotragfähigkeit der Bank stellt die Quantifizie- rung der wesentlichen Risiken und der Deckungsmassen dar. Im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung werden aus der ökonomischen Deckungsmasse für die sich aus dem Geschäftsmodell der Oberbank AG ergebenden wesentlichen Bankrisi- ken ICAAP-Risikolimite abgeleitet. Dies erfolgt für das Kreditrisiko (im Detail werden im Rahmen des Kreditrisikos das Adress- ausfallrisiko, das Kontrahentenausfallrisiko, das Fremdwährungskreditrisiko, das Risiko einer Anpassung der Kreditbewer- tung (CVA-Risiko), das Länderrisiko und Kreditrisikokonzentrationen quantifiziert), für das Marktrisiko im Handelsbuch, das Marktrisiko im Bankbuch, das Liquiditätsrisiko, für die Operationellen Risiken sowie für Risiken, die aus dem makroökonomi- schen Umfeld erwachsen. Gemäß den Empfehlungen der FMA im Leitfaden zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken werden die Spezialthemen des Nachhaltigkeitsrisikos in der Risikosteuerung im Rahmen der Primärrisiken abgedeckt. Der Risikoap- petit der Oberbank AG ist in der Risikotragfähigkeitsrechnung mit 90 % der Risikodeckungsmasse begrenzt. Die darüberhin- ausgehenden 10% werden nicht alloziert. Neben der Begrenzung mittels Risikodeckungsmasse werden die wesentlichen Risiken in der operativen Risikosteuerung noch über Prozesse und Detaillimite gesteuert. Anteil der zugeordneten Risikolimits an der gesamten Risikodeckungsmasse Die Limitausnutzung per 31.12.2022 betrug 55,3 % (31.12.2021: 52,0 %). Das Limit im Kreditrisiko wurde zu 60,1 % (31.12.2021: 63,4 %), im Marktrisiko Bankbuch zu 38,4 % (31.12.2021: 26,7 %), im Marktrisiko Handelsbuch zu 18,4 % (31.12.2021: 16,0 %), für Makroökonomische Risiken zu 56,3 % (31.12.2021: 44,3 %) und im Operationellen Risiko zu 71,3 % (31.12.2021: 62,9 %) ausgenutzt. Auswirkung von Stressszenarien Die Risikotragfähigkeitsrechnung wird durch quartalsweise Stresstests ergänzt. In diesen werden die Auswirkungen, die sich aus der Verschlechterung des makroökonomischen Umfelds ergeben (Verschlechterung der BIP-Wachstumsrate, Anstieg der Arbeitslosenrate und von Insolvenzen, Kursrückgang auf den Aktienmärkten, Rückgang des Immobilienmarktes und Erhö- hung von Zinsen,…) berücksichtigt. Dies wird z.B. mit erhöhten Ausfallswahrscheinlichkeiten bei Krediten, Rückgängen der Immobilienwerte und einem Anstieg der Marktzinsen simuliert. Es wird ein Rezessionsszenario und ein Inflationsszenario gerechnet. Per 31.12.2022 kam es in keinem der Szenarien zu einer Überschreitung des Gesamtbanklimits. Im Szenario mit der höchsten quantitativen Auswirkung betrug die Gesamtlimitausnutzung 67,6 % (31.12.2021: 63,4 %). 60,0% 18,9% 1,1% 6,0% 4,0% 10,0% Kreditrisiko Marktrisiko Bankbuch Marktrisiko Handelsbuch Makroökonomisches Risiko Operationelles Risiko Risikopuffer Konzernabschluss 103 Zuständigkeiten für das Management der einzelnen Risikokategorien Kreditrisiko Für das Management des Kreditrisikos ist die Abteilung Kredit-Management zuständig. Sie ist vom Vertrieb getrennt, sodass die Risikobewertung und -entscheidung in jeder Phase des Kreditprozesses bis hin zur Vorstandsebene unabhängig vom Ver- trieb gewährleistet sind. Beteiligungsrisiko Der Gesamtvorstand ist für die Investitionsentscheidung, ordnungsgemäße Organisation und Überwachung des Beteiligungs- managements verantwortlich. Die Abteilung Sekretariat & Kommunikation ist für das operative Beteiligungsmanagement verantwortlich. Kreditsubstituierende Beteiligungen unterliegen dem Kreditprozess. Marktrisiko Das Management der Marktrisiken ist in der Oberbank AG auf zwei Kompetenzträger aufgeteilt, die diese im Rahmen der ihnen zugewiesenen Risikolimite selbständig gestionieren. Die Abteilung Treasury & Handel ist zuständig für das Devisenkursrisiko für den gesamten Oberbank-Konzern, für das Markt- risiko im Handelsbuch und für das Zinsrisiko des Geldhandels. Das Aktiv-Passiv-Managementkomitee ist für die Marktrisiken im Bankbuch zuständig. Operationelles Risiko In der Oberbank AG ist ein Gremium für das Management des Operationellen Risikos installiert. Dieses Gremium steuert den Managementprozess der Operationellen Risiken und ist für seine Weiterentwicklung bzw. für die Adaptierung entsprechender Methoden verantwortlich. Das operative Risikomanagement von Operationellen Risiken wird von den jewei- ligen operativ tätigen Abteilungen und regionalen Vertriebseinheiten (Risk Taking Units) durchgeführt, die für das Operatio- nelle Risiko der in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Produkte und Prozesse verantwortlich sind. Liquiditätsrisiko Das Management der langfristigen bzw. strategischen Liquidität erfolgt durch das APM-Komitee. Für die kurzfristige Liquidi- tätssteuerung ist die Abteilung Treasury & Handel zuständig. Risikokonzentration Risikokonzentrationen begründen ein Konzentrationsrisiko, wenn sie das Potenzial haben, Verluste zu produzieren, die groß genug sind, um die Stabilität eines Instituts zu gefährden oder eine wesentliche Änderung im Risikoprofil zu bewirken. Es werden zwei Arten von Risikokonzentrationen unterschieden: • Inter-Risikokonzentrationen beziehen sich auf Risikokonzentrationen, die sich aus dem Gleichlauf von Risiken ver- schiedener Risikokategorien ergeben können. Mittels Szenarioanalysen wird vierteljährlich im Rahmen der Risikotragfähigkeitsrechnung die Sensitivität der Oberbank AG auf Inter-Konzentrationsrisiken geprüft. • Intra-Risikokonzentrationen beziehen sich auf Risikokonzentrationen, die innerhalb einer einzelnen Risikokategorie entstehen können. Konzentrationen können in allen Risikoarten auftreten. Die Zuständigkeiten für das Intra-Kon- zentrationsrisiko liegen daher bei den jeweils für die einzelnen Risikoarten verantwortlichen Einheiten. Das Intra-Konzentrationsrisiko ist aufgrund des Geschäftsmodells der Oberbank AG vor allem im Bereich des Kreditrisikos bedeutend. Es ergibt sich dadurch, dass einzelne Forderungen einen hohen Anteil an den Gesamtforderungen haben oder Forderungen eine überdurchschnittliche Korrelation aufweisen (Konzentration in Forderungsklassen, Geschäftssegmenten, Branchen, Ländern, Kundengruppen etc.). Im Rahmen der Risikotragfä- higkeitsrechnung wird das Intra-Konzentrationsrisiko innerhalb des Kreditrisikos berücksichtigt. Die Steuerung der Konzentrationsrisiken im Kreditrisiko erfolgt über Länderlimits, Großkreditgrenzen und Portfoliolimits. Konzernabschluss 104 Die Festlegung der individuellen Länderlimits basiert auf dem Rating und der Wirtschaftskraft des Landes sowie der Expertise der Oberbank AG, die sich aus der Abwicklung von Kundengeschäften mit dem jeweiligen Land ergibt. Die Limits für das operative Geschäft werden auf einzelne Produktkategorien heruntergebrochen. Die Einhaltung der einzelnen Limits wird mittels eines Limitsystems automatisiert überwacht. Portfoliolimits werden außerdem im Bereich der Fremdwährungsfinanzierungen gesetzt. Der Anteil der zehn größten Kreditnehmer (Gruppe verbundener Kunden) an den Krediten und Forderungen sowie festverzinslichen Wertpapieren betrug 18,61 % (Vorjahr: 25,00 %). Von den 18,61 % entfallen ca. 82 % (Vorjahr: 88 %) auf Forderungen an den öffentlichen Sektor im Heimmarkt der Oberbank AG. Der Rückgang resultiert aus der dem gesunkenen Volumen der Veranlagung der Überliquidität bei den Nationalbanken. Die Konzentrationen nach Ländern und Branchen spiegeln die Risiko- und Geschäftsstrategie als regional verwurzelte Universalbank wider und können – wie auch weitere quantitative Informationen zum Konzentrationsrisiko – den Tabellen in Note 43) entnommen werden. Das Volumen der gesamten Großveranlagungen lag während des Berichtszeitraumes weit unter der aufsichtsrechtlichen Obergrenze. 43) Kreditrisiko Als Kreditrisiko wird das Risiko verstanden, dass ein Kreditnehmer den vertragsgemäßen Zahlungen nicht oder nur teilweise nachkommt. Das Kreditrisiko aus Forderungen an Banken, Ländern sowie Privat- und Firmenkunden stellt die wesentlichste Risikokomponente im Oberbank-Konzern dar. Die Risikosteuerung des Kreditmanagements umfasst Adressausfall- sowie Kontrahentenrisiken, Länderrisiken, das Fremdwährungskreditrisiko, das Risiko einer Anpassung der Kreditbewertung (CVA- Risiko) sowie Konzentrationsrisiken. Die Oberbank AG hat keine Geschäfte aus dem Bereich Verbriefungen im Portfolio. Kreditrisikostrategie Die Strategie im Kreditgeschäft ist getragen vom Regionalitätsprinzip, der Sitz der Kreditkunden befindet sich in den durch das Filialnetz abgedeckten Regionen. Der Fokus liegt vorwiegend auf der Finanzierung der Industrie und des wirtschaftlichen Mittelstandes. Die operativen Risiko- ziele werden zumindest jährlich im Zuge der Budgetierung und im Anlassfall nach Analyse der geschäftspolitischen Aus- gangssituation sowie der aktuellen Entwicklung von der Geschäftsleitung mit der Leitung Kredit-Management festgelegt. Das Volumen der Fremdwährungskredite ist mit 5% der gesamten Forderungen an Kunden bzw. 7% der Privatkredite beschränkt. Die Neuvergabe von Fremdwährungskrediten an Konsumenten erfolgt gemäß den strengen Bestimmungen der FMA Min- deststandards vom Juni 2017. Die Ausrichtung der Organisation ist konform mit den Mindeststandards für das Kreditge- schäft. Kreditentscheidungsprozess Klar definierte Aufgabenzuweisungen gewährleisten eindeutige Zuständigkeiten, standardisieren die Arbeitsabläufe, vermeiden Doppelgleisigkeiten und stellen somit einen reibungslosen Ablauf der Kreditantragsbewilligung sicher. Der Prozess der Kreditgewährung umfasst alle Arbeitsabläufe, die bis zur Auszahlung des Kredits oder Einrichtung einer Linie erforderlich sind. Diese Prozesse werden unter Beachtung der Risikostrategie in standardisierten Verfahren abgewickelt. Internes Rating und Bonitätsbeurteilung Um ein effektives Kreditrisikomanagement und in diesem Sinne eine faire, risikoadäquate Konditionengestaltung in einer Bank etablieren zu können, bedarf es eines leistungsfähigen Systems zur Bonitätsbeurteilung. Die Oberbank AG betrachtet den Bonitätsbeurteilungsprozess als eine ihrer Kernkompetenzen. Im Firmenkundengeschäft kommt ein mit statistischen Methoden entwickeltes Ratingsystem zur Anwendung. Gleiches gilt für das Bestandsrating im Privatkundengeschäft sowie für das Antragsrating im Privatkundengeschäft in Österreich und Deutschland. Es gibt unterschiedliche Verfahren zur Bonitätsbeurteilung im Firmenbereich (Ratingverfahren) und im Privatbereich (Scoringverfahren). Die Ratingverfahren ermitteln ein Hard-Facts Rating (basierend auf aktuell verfügbaren Bilanzen sowie einer Bilanzprognose) und ein Soft-Facts Rating (qualitative Informationen wie Produkte, Markt etc.). Zusammen mit Warni- ndikatoren und Kontodaten wird das finale Ratingergebnis ermittelt. Konzernabschluss 105 Die Scoringverfahren setzen sich für neue Privatkunden aus einem Antragsscoring (Negativinfos, Einkommen und Struktur- daten) und für Bestandskunden aus einem automatisierten Folgescoring (Kontoverhalten, Einkommen und Strukturdaten) zusammen. Die Rating- und Scoringverfahren ermitteln eine geschätzte Ausfallwahrscheinlichkeit pro Kunde. Diese Ausfall- wahrscheinlichkeit wird auf eine Masterskala gemappt. Somit ist sichergestellt, dass eine bestimmte Ratingnote, die aus ver- schiedenen Ratingverfahren resultiert, dieselbe Ausfallwahrscheinlichkeit darstellt. Die Bonitätsbeurteilung von Banken und Ländern sowie die damit verbundene Festlegung von Limiten erfolgt auf Basis externer Ratings und Bilanzanalysen von Ban- ken, kombiniert mit qualitativen Kriterien. Die Ratingverfahren werden jährlich validiert. Die resultierenden Erkenntnisse werden laufend zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Ratingverfahren verwendet. Der Ratingprozess wird bei Kreditvergabe und in weiterer Folge zumindest einmal jährlich durchgeführt. Die Kompetenz zur Freigabe der Ratings wird durch die Abteilung Kredit-Management wahrge- nommen. Zwischen der Einstufung im Risikoklassifizierungsverfahren und der Konditionengestaltung besteht ein sachlich nachvollziehbarer Zusammenhang (risikoorientierte Konditionenpolitik), der mittels automatisierter Prozesse unterstützt wird. Risikosteuerung und Controlling Die operative Steuerung des Kreditportfolios erfolgt hauptsächlich auf Basis der Unterdeckungen je Ratingstufe. Die Unterdeckungen werden ab der Ratingstufe 4a auf Einzelkundenbasis im Rahmen des jährlichen Budgetierungskreislaufes geplant und es wird monatlich je Geschäftsstelle die Abweichung vom Sollwert ermittelt. Das laufende Controlling erfolgt über das IT-Risikocockpit „ROSI“ (Risikoorientierte Steuerungsinstrumente), das den im Kreditprozess beteiligten Stellen quantitative und qualitative Informationen zum Kreditgeschäft laufend zur Verfügung stellt. Der Risikovorsorgebedarf wird monatlich ermittelt und in der Ergebnisvorschau aktualisiert. Die Nähe zu den KundInnen wird in der Oberbank AG generell großgeschrieben. Die Ergebnisse aus tourlichen persönlichen Gesprächen mit den KundInnen sowie Kampagnen, die aus aktuellen Anlässen resultieren (COVID-19, Gasabhängigkeit) fließen in das Rating ein (in die Hard Facts Prognosen, in die Soft Facts und in die Frühwarnindikatoren). Die Frequenz dieser Check-Gespräche wird in Krisenjahren erhöht. Aufgrund der ge- genwärtigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise wurde eine großange- legte Kampagne mit diesen Check-Gesprächen durchgeführt. Die aktuelle Geschäftssituation unserer KundInnen wird somit sehr schnell in der Bonitätsbeurteilung berücksichtigt. Darstellung des Portfolios Das Kreditrisikovolumen setzt sich aus den in der Bilanzposition Barreserve enthaltenen Forderungen an Nationalbanken und den Bilanzpositionen Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden, den festverzinslichen Wertpapieren der Finanzanlagen, den Kreditrisiken aus Derivaten und Eventualverbindlichkeiten einschließlich nicht ausgenützter Kreditrah- men sowie den Operating Leasing Forderungen des gesamten Oberbank AG Konzerns zusammen und wird brutto, d.h. vor Abzug der Risikovorsorgen dargestellt. Um ein möglichst aktuelles Bild der Risikosituation der Bank wiederzugeben, werden auch die Positionen aus dem Leasing-Teilkonzern per 31.12.2022 dargestellt, während im Konzernabschluss der Einbezug mit Zahlen zum 30.9.2022 erfolgt. Kreditrisikovolumen per Kreditrisikovolumen per In € 1.000 31.12.2022 31.12.2021 Kredite und Forderungen 22.503.848 23.574.646 Festverzinsliche Wertpapiere 2.088.027 1.654.997 Kreditrisiken aus Derivaten und Eventualverbindlichkeiten 6.211.812 6.074.169 Kreditrisikovolumen 30.803.687 31.303.812 Der Rückgang bei den „Krediten und Forderungen“ resultiert aus dem starken Rückgang der Veranlagung der Überliquidität bei Nationalbanken (- 2,0 Mrd. EUR) hauptsächlich in Folge einer Teilrückzahlung eines TLTRO in der Höhe von 1,5 Mrd. EUR. Zum Teil wurde dieser Rückgang durch das Wachstum der Forderungen an Kunden (+ 0,8 Mrd. EUR) und Forderungen an Banken (+ 0,2 Mrd. EUR) kompensiert. Nach Ende der Niedrigzinsphase wurde im Jahr 2022 wieder verstärkt in hochliquide Wertpapiere investiert. Dies führte bei den festverzinslichen Wertpapieren zu einem Anstieg von 0,4 Mrd. EUR. Konzernabschluss 106 Verteilung nach Bonitätsstufen In der Bonitätsstufe „Sehr gut“ (entspricht einer PD-Bandbreite von 0,00% - 0,39%) befinden sich die Ratingklassen AA, A1, 1a und 1b, in der Stufe „Gut“ (entspricht einer PD-Bandbreite von 0,4% - 3,49%) die Ratingklassen 2a, 2b, 3a und 3b und in der Stufe „Mangelhaft“ (entspricht einer PD-Bandbreite von 3,5% - 99,9%) die Ratingklassen 4a und 4b. In der Stufe „non- performing“ befinden sich jene Kreditrisikovolumina, für die ein Ausfallkriterium im Sinne der CRR II zutrifft: Die Ratingklasse 5a beinhaltet jene Kreditrisikovolumina, die noch nicht in Abwicklung sind. Die Kreditrisikovolumina in den Ratingklassen 5b und 5c werden bereits betrieben. Das gesamte non-performing Kreditrisikovolumen beinhaltet wegen des hohen Besiche- rungsgrades einen Betrag von 79,4 Mio. Euro (Vorjahr 40,9 Mio. Euro) an nicht wertgemindertem Kreditrisikovolumen. Bonitätsstufen Kredite und Forde- Festverzinsliche Kreditrisiken aus in € 1.000 per 31.12.2022 rungen Wertpapiere Derivaten und Eventualver- Gesamt bindlichkeiten Sehr gut 9.955.866 2.028.476 3.412.004 15.396.346 Gut 11.579.314 59.250 2.713.917 14.352.481 Mangelhaft 447.970 300 56.263 504.533 Non-performing 520.699 29.628 550.328 Kreditrisikovolumen 22.503.848 2.088.027 6.211.812 30.803.687 Bonitätsstufen Kredite und Forde- Festverzinsliche Kreditrisiken aus in € 1.000 per 31.12.2021 rungen Wertpapiere Derivaten und Eventualver- Gesamt bindlichkeiten Sehr gut 11.692.500 1.584.251 3.197.267 16.474.018 Gut 10.900.852 70.446 2.750.412 13.721.709 Mangelhaft 597.510 300 94.031 691.841 Non-performing 383.784 32.460 416.244 Kreditrisikovolumen 23.574.646 1.654.997 6.074.169 31.303.812 Verteilung nach Regionen Die geografische Darstellung des Kreditrisikovolumens erfolgt nach dem Sitzland der SchuldnerInnen. Die folgenden Tabellen zeigen das Kreditrisikovolumen per 31.12.2022 und 31.12.2021 nach Oberbank-Märkten und anderen Regionen. Geografische Verteilung Kredite und Forde- Festverzinsliche Kreditrisiken aus Derivaten Gesamt in € 1.000 per 31.12.2022 rungen Wertpapiere und Eventualverbindlichkeiten Österreich 13.317.774 677.885 4.434.837 18.430.497 Deutschland 4.627.064 129.687 1.093.754 5.850.505 Osteuropa (CZ, SK, HU) 4.196.334 384.573 554.908 5.135.815 Westeuropa (ohne DE) 196.100 309.886 36.217 542.203 PIGS-Länder 18.659 54.799 1.647 75.105 Andere Länder 147.917 531.195 90.449 769.561 Kreditrisikovolumen 22.503.848 2.088.027 6.211.812 30.803.687 Geografische Verteilung Kredite und Forde- Festverzinsliche Kreditrisiken aus in € 1.000 per 31.12.2021 rungen Wertpapiere Derivaten und Eventualver- Gesamt bindlichkeiten Österreich 13.171.484 462.960 4.406.878 18.041.321 Deutschland 6.076.226 92.258 1.124.048 7.292.531 Osteuropa (CZ, SK, HU) 3.966.726 375.727 446.461 4.788.915 Westeuropa (ohne DE) 175.216 134.198 41.635 351.050 PIGS-Länder 27.550 49.266 4.857 81.673 Andere Länder 157.444 540.588 50.290 748.323 Kreditrisikovolumen 23.574.646 1.654.997 6.074.169 31.303.812 Konzernabschluss 107 Verteilung nach Branchen In den folgenden Tabellen ist das Kreditrisikovolumen per 31.12.2022 und 31.12.2021 nach Branchen dargestellt. Die Eintei- lung erfolgt erstmals nach OENACE. Die Darstellung aus dem Vorjahr wurde dementsprechend angepasst. Branchen Kredite und Forde- Festverzinsliche Kreditrisiken aus Deriva- in € 1.000 per 31.12.2022 rungen Wertpapiere ten und Eventual- Gesamt verbindlichkeiten A Land- und Forstwirtschaft 172.252 25.830 198.083 B Bergbau 56.475 73.290 129.765 C Herstellung von Waren 2.817.072 8.640 1.585.331 4.411.043 D Energieversorgung 156.036 1.200 98.447 255.684 E Wasserversorgung und Ab- fallentsorgung 100.572 34.484 135.056 F Bau 1.121.644 665.178 1.786.822 G Handel 1.534.242 933.002 2.467.244 H Verkehr 873.809 19.929 124.567 1.018.305 I Beherbergung und Gastrono- mie 346.945 300 69.936 417.181 J Information und Kommuni- kation 120.610 90.954 211.564 K Finanz- und Versicherungs- leistungen 4.373.701 667.918 319.736 5.361.356 L Grundstücks- und Woh- nungswesen 4.186.704 595.697 4.782.400 M Freiberufliche/techn. Dienstleistungen 1.399.725 3.192 503.426 1.906.343 N Sonst. Wirtschaftl. Dienst- leistungen 697.356 30.000 117.683 845.040 O Öffentliche Verwaltung 242.893 1.356.847 311.689 1.911.430 P Erziehung und Unterricht 17.321 2.411 19.732 Q Gesundheits- und Sozialwe- sen 165.477 69.802 235.279 R Kunst, Unterhaltung und Er- holung 59.236 22.728 81.964 S Sonst. Dienstleistungen 163.917 48.855 212.772 T Private Haushalte 3.897.858 518.764 4.416.622 U Exterritoriale Organisatio- nen 2 2 Gesamtergebnis 22.503.848 2.088.027 6.211.812 30.803.687 Branchen Kredite und Festverzinsliche Kreditrisiken aus in € 1.000 per 31.12.2021 Forderungen Wertpapiere Derivaten und Eventual- Gesamt verbindlichkeiten A Land- und Forstwirtschaft 151.999 23.464 175.463 B Bergbau 45.137 86.366 131.503 C Herstellung von Waren 2.569.131 1.632.827 4.201.957 D Energieversorgung 140.932 1.650 20.917 163.498 E Wasserversorgung und Abfallentsor- gung 100.017 30.216 130.233 F Bau 1.054.901 621.097 1.675.998 G Handel 1.341.088 982.685 2.323.772 H Verkehr 845.848 9.993 102.259 958.100 I Beherbergung und Gastronomie 416.413 300 78.986 495.698 J Information und Kommunikation 146.060 55.880 201.940 K Finanz- und Versicherungsleistungen 6.131.770 500.842 315.493 6.948.105 L Grundstücks- und Wohnungswesen 3.903.369 9.479 613.816 4.526.664 M Freiberufliche/techn. Dienstleistun- gen 1.426.424 3.302 602.465 2.032.192 Konzernabschluss 108 N Sonst. Wirtschaftl. Dienstleistungen 561.388 30.000 118.942 710.330 O Öffentliche Verwaltung 456.888 1.099.431 67.821 1.624.140 P Erziehung und Unterricht 16.260 3.569 19.829 Q Gesundheits- und Sozialwesen 152.682 74.755 227.437 R Kunst, Unterhaltung und Erholung 66.604 25.204 91.808 S Sonst. Dienstleistungen 164.641 24.387 189.028 T Private Haushalte 3.882.569 593.017 4.475.585 U Exterritoriale Organisationen 525 2 527 Gesamtergebnis 23.574.646 1.654.997 6.074.169 31.303.812 Sicherheiten Strategien und Prozesse bzgl. Bewertung und Management von Sicherheiten Die Hereinnahme von Kreditsicherheiten sowie deren Management werden als bedeutender Bestandteil des Kreditrisikomanagements in der Oberbank AG angesehen. Die Gestion des Kreditgeschäftes über die Unterdeckung stellt hohe Anforderungen an die aktuelle und richtige Bewertung von Sicherheiten. Daher ist die Sicherheitenverwaltung im ge- samten Oberbank Konzern organisatorisch vom Vertrieb getrennt und erfolgt für Österreich und Deutschland ausschließlich in der eigenen Tochtergesellschaft, der Oberbank Service GmbH. Für Tschechien, die Slowakei und Ungarn erfolgt die Sicher- heitenverwaltung in den zentralen Marktfolgeeinheiten in Budweis und Budapest. Die geltenden Verwaltungsgrundsätze gewährleisten eine rechtlich einwandfreie Begründung der Kreditsicherheiten sowie alle erforderlichen Voraussetzungen zur raschen Durchsetzung der Ansprüche bei Bedarf. In der zentralen Fachabteilung für rechtliche Fragen Kredit-Management / Finanzierungsrecht liegt die Verantwortung für die Erstellung von standardisierten Sicherheitenverträgen und –dokumenten, die generell Anwendung finden. Die Verwal- tung der Kreditsicherheiten umfasst sowohl einen materiellen als auch einen formellen Aspekt, wobei die erforderlichen Tätigkeiten entsprechend den einzelnen Sicherheitenkategorien genau definiert sind. Bei den hypothekarisch besicherten Krediten wird dem Regionalitätsprinzip entsprechend auf Sicherheiten in den fünf Län- dern unserer Filialen abgestellt. Bei Sachsicherheiten gilt generell, dass die Finanzierungsdauer mit der wirtschaftlichen Nut- zungsdauer im Einklang stehen muss. Die materielle Werthaltigkeit der Sicherheit und die Möglichkeit der raschen Verwert- barkeit stellen wichtige Prüfpunkte dar. Bei persönlichen Sicherheiten dürfen keine wesentlichen Risikokorrelationen zwi- schen SicherheitengeberInnen und KreditnehmerInnen bestehen. Bei Leasingfinanzierungen muss ein allfällig vereinbarter Restwert niedriger oder maximal gleich hoch sein wie der bei Ablauf der Finanzierung erwartete Marktwert. Für jede Sicherheitenart gibt es eine in Bezug auf Objektivität und Aktualität verbindlich vorgeschriebene Ermittlung des no- minellen Wertes, der als Berechnungsbasis für die zur internen Risikosteuerung festgelegten Deckungswertansätze und für die Kreditrisikominderungsansätze im Rahmen von Basel III dient. Die internen Deckungswertansätze sind Maximal-Werte, die zur Ermittlung der Unterdeckung führen. In begründeten Einzelfällen kann die Bewertung einer Sicherheit von den jewei- ligen KompetenzträgerInnen nach unten korrigiert werden. Eine höhere Bewertung ist ebenfalls nur in begründeten Ausnah- mefällen durch die Marktfolge möglich. Die aktuellen Bewertungsgrundsätze resultieren aus den Schätzungen der Forderungsbetreibung auf Basis der bisherigen Verwertungserfahrungen. Die Bewertungsansätze werden jährlich im Rahmen der LGD Validierung geprüft und gegebenen- falls angepasst. Der im Bewertungsansatz inkludierte Abschlag berücksichtigt das Bewertungs- und Verwertungsrisiko, die Kosten der Verwertung sowie den durch die Verwertungsdauer der jeweiligen Sicherheit entstehenden Zinseffekt. Die Aktualität der Sicherheitenwerte wird bei finanziellen Sicherheiten über die laufende Einspielung der Marktwerte sicher- gestellt, bei hypothekarischen Sicherheiten erfolgt die Expertenschätzung gemäß den Mindesterfordernissen, die im umfas- senden Sicherheitenbewertungsansatz in der CRR definiert sind. Konzernabschluss 109 Generell werden bei intern verwendeten Sicherheiten die gleichen strikten Qualitätsanforderungen in Bezug auf Aktualität und Durchsetzbarkeit angewandt wie bei Sicherheiten, die unter der CRR II bei der Ermittlung des Eigenmittelerfordernisse s für das Kreditgeschäft zur Anrechnung kommen. Die Übernahme von Pfandliegenschaften nimmt generell eine untergeordnete Rolle ein. In den ausgewiesenen finanziellen Vermögenswerten per 31.12.2022 befinden sich (wie auch im Vorjahr) keine übernommenen Pfandliegenschaften. Diese werden von der Oberbank AG nur dann erworben, wenn Verkaufshemmnisse die sofortige Verwertung einer Liegenschaft mit einem angemessenen Verwertungserlös unmöglich machen (z. B. im Rahmen einer Versteigerung bzw. im Freihandver- kauf). Es ist immer das erklärte Ziel, die ursprünglich bestehenden Verkaufshemmnisse zu beseitigen, um anschließend das Objekt schnellstmöglich und ordnungsgemäß weiterzuveräußern. Eine Verwendung für den Geschäftsbetrieb erfolgt nicht. In der Berichtsperiode wurden keine Sicherheiten verwertet, die die Ansatzkriterien nach IFRS erfüllen. Arten von Sicherheiten Die wesentlichen Sicherheiten sind Hypotheken auf Wohnimmobilien und kommerziell genutzte Immobilien, finanzielle Si- cherheiten (Bareinlagen, Schuldverschreibungen und Aktien) sowie persönliche Sicherheiten (Haftungen, Bürgschaften, Ga- rantien). Die Sicherheiten (exklusive persönliche Sicherheiten) können zu einem überwiegenden Anteil von 93,45 % (Vorjah r : 92,56 %) der Forderungsart „Kredite und Forderungen“ zugerechnet werden, der Rest entfällt zu 6,55 % (Vorjahr: 7,44 %) a u f die „Kreditrisiken aus Derivaten und Eventualverbindlichkeiten“. Die in den Tabellen ausgewiesenen Werte stellen die im Rahmen der Quantifizierung der Kreditrisiken im ICAAP verwende- ten besicherten Forderungswerte dar. in € 1.000 Besicherter Forderungswert Sicherheitenkategorie 31.12.2022 31.12.2021 Finanzielle Sicherheiten 1.397.867 1.218.253 Bareinlagen 1.322.687 1.100.042 Schuldverschreibungen 18.515 29.711 Aktien und andere nicht festverzinsl. WP 56.665 88.500 Immobiliensicherheiten 7.060.092 6.846.874 Wohnimmobilien 3.654.233 3.508.448 Gewerbeimmobilien 3.405.859 3.338.426 Sachsicherheiten 1.102.516 863.869 Die persönlichen Sicherheiten beschränken sich auf Haftungen, Bürgschaften und Garantien. Die wichtigsten sechs Garanti e- geber, die 85,26% (Vorjahr: 83,51%) am gesamten Volumen der persönlichen Sicherheiten darstellen, sind nachstehend au f- gelistet. in € 1.000 per Externes Rating Besicherter Forde- in % 31.12.2022 rungswert Persönliche Sicherheiten 1.100.451 100,00% hiev. Staat Österreich AA+ 626.164 56,9% hiev. Kreditanstalt für Wiederaufbau AAA 193.372 17,6% hiev. Land Oberösterreich AA+ 38.123 3,5% hiev. Landeshauptstadt Graz 30.000 2,7% hiev. LfA Förderbank Bayern AAA 26.082 2,4% hiev. Staat Tschechien AA- 24.515 2,2% Konzernabschluss 110 in € 1.000 per Externes Rating Besicherter For- in % 31.12.2021 derungswert Persönliche Sicherheiten 1.163.434 100,00% hiev. Staat Österreich AA+ 601.919 51,7% hiev. Kreditanstalt für Wiederaufbau AAA 161.708 13,9% hiev. COVID-19 Finanzierungsagentur 82.950 7,1% hiev. Staat Tschechien AA- 43.683 3,8% hiev. LfA Förderbank Bayern AAA 41.323 3,6% hiev. Land Oberösterreich AA+ 40.056 3,4% Risikovorsorgen und Non-performing loans Bildung von Risikovorsorgen (Wertberichtigungen und Rückstellungen) Die Details zur Bildung von Risikovorsorgen gemäß IFRS 9 5.5 und zur Einordnung in die ECL-Stufen können der Note 2.7) entnommen werden. Entwicklung der Risikovorsorgen Das Risikoergebnis aus dem Kreditgeschäft ist gegenüber dem Jahr 2021 um 5,8 Mio. Euro auf 41,5 Mio Euro angestiegen. Entwicklung des Ergebnisses aus den Risikovorsorgen im Kreditgeschäft (GuV-Darstellung) in € 1.000 31.12.2022 31.12.2021 Zuführungen zu Risikovorsorgen im Kreditgeschäft 117.079 101.325 Auflösung von Risikovorsorgen im Kreditgeschäft -71.190 -66.241 Direktabschreibungen von Forderungen 1.325 1.437 Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen -2.202 -2.422 Ergebnis aus nicht signifikanter Modifikation -41 -70 Impairment Gain aus POCI -3.489 1.684 Gesamt 41.482 35.713 Entwicklung der Risikovorsorgen (Bilanzdarstellung) Stand Ver- Sonstige Ef- Stand in € 1.000 1.1.2022 Zuführungen Auflösungen brauch fekte 2) 31.12.2022 zu Barreserve Stage 1 + 2 640 0 -279 0 0 361 zu Forderungen an Kreditin- stitute Stufe 1 + 2 109 58 0 0 0 167 zu Forderungen an Kreditin- stitute Stufe 3 0 0 0 0 0 0 zu Forderungen an Kunden 57.638 10.166 0 0 -7 67.797 Stufe 1 + 2 zu Forderungen an Kunden 156.214 77.061 -42.089 -14.929 -5.491 170.766 Stufe 3 zu Finanzanlagen Stufe 1 + 2 902 54 -81 0 -5 870 zu Sachanlagen Stage 1 +2 207 0 -34 0 0 173 Risikovorsorgen 215.710 87.339 -42.483 -14.929 -5.503 240.134 im Kreditgeschäft 1) zu außerbilanziellen Ge- schäften Stufe 1 + 2 21.286 1.041 -2.799 0 0 19.528 zu außerbilanziellen Ge- schäften Stufe 3 113.964 28.699 -25.908 0 1.214 117.969 Gesamtsumme 350.960 117.079 -71.190 -14.929 -4.289 377.631 Risikovorsorgen 1) Die Risikovorsorgen zu außerbilanziellen Geschäften werden in der Position Rückstellungen (Bilanz Passiva 4) ausgewiesen 2) Hiev. aus Konsolidierung 1.257 Tsd. EUR, aus Risikovorsorgen für zum Fair Value über OCI bewertete WP - 12 Tsd. EUR, aus Umbuchungen POCI - 5.889 Tsd. EUR, aus Wechselkursänderungen resultieren + 366 Tsd. EUR Konzernabschluss 111 Veränderung der Risikovorsorge nach IFRS 9 im Berichtsjahr Folgende Tabellen zeigen die Wertänderungen der Bruttobuchwerte sowie der Risikovorsorgen im Geschäftsjahr 2022 für bilanzielle Vermögenswerte, die unter die Bestimmungen der Wertminderungsvorschriften nach IFRS 9 fallen. Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Bruttobuchwerte zu AC bewerteten finanziellen Vermögenswerten 12-M ECL LT-ECL POCI Gesamt in € 1.000 Stand per 31.12.2021 18.863.549 5.602.656 342.671 40.330 24.849.205 Transfer in Stufe 1 747.510 -745.640 -1.871 Transfer in Stufe 2 -331.097 340.667 -9.570 Transfer in Stufe 3 -123.634 -97.966 221.600 Änderungen aufgrund von neu ausgereichten oder erworbenen Vermögenswerten inkl. POCI Reklassifizierung 3.871.117 977.008 4.848.125 Änderungen aufgrund von Modelländerungen -2.953.654 2.953.654 Änderungen aufgrund von Risikoparametern -499.685 -1.668.145 -82.766 -1.080 -2.251.675 Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne Ausbuchung -3.993 -965 -4.959 Änderungen aufgrund von Ausbuchungen -2.538.742 -783.659 -3.322.401 Änderungen aufgrund von Abschreibungen Änderungen aufgrund von Wechselkursänderungen und sonstigen Anpassungen -3.052 61 -2.992 Stand per 31.12.2022 17.028.320 6.577.670 470.064 39.250 24.115.304 * Die Vorjahreszahlen wurden aufgrund einer Umgliederung angepasst. Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Wertberichtigungen zu AC bewerteten finanziellen Vermögenswerten 12-M ECL LT-ECL Gesamt in € 1.000 Stand per 31.12.2021 18.203 41.246 156.213 215.662 Transfer in Stufe 1 954 -5.875 -4.921 Transfer in Stufe 2 -3.855 7.108 -890 2.364 Transfer in Stufe 3 -525 -2.500 53.963 50.939 Änderungen aufgrund von neu ausgereich- ten oder erworbenen Vermögenswerten inkl. POCI Reklassifizierung 5.676 9.426 15.102 Änderungen aufgrund von Modelländerungen -2.070 16.766 14.696 Änderungen aufgrund von Risikoparametern 2.829 -12.467 -18.101 -27.740 Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne Ausbuchung 10 1 12 Änderungen aufgrund von Ausbuchungen -2.758 -2.841 -5.599 Änderungen aufgrund von Abschreibungen -14.929 -14.929 Änderungen aufgrund von Wechselkursänderungen und sonstigen Anpassungen 1 5 -5.491 -5.486 Stand per 31.12.2022 18.464 50.869 170.765 240.099 Konzernabschluss 112 Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum Fair Value bewertet Bruttobuchwerte zu FVOCI bewerteten finanziellen Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Vermögenswerten 12-M ECL LT-ECL POCI Gesamt in Tsd. EUR Stand per 31.12.2021 76.911 76.911 Transfer in Stufe 1 76.911 Transfer in Stufe 2 Transfer in Stufe 3 Änderungen aufgrund von neu ausgereichten oder erworbenen Vermögenswerten inkl. POCI Reklassifizierung Änderungen aufgrund von Modelländerungen Änderungen aufgrund von Risikoparametern 245.300 245.300 Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne Ausbuchung Änderungen aufgrund von Ausbuchungen -18.212 -18.212 Änderungen aufgrund von Abschreibungen Änderungen aufgrund von Wechselkursänderungen und sonstigen Anpassungen Stand per 31.12.2022 303.999 303.999 Wertberichtigungen zu FVOCI bewerteten finanziellen Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Vermögenswerten 12-M ECL LT-ECL Gesamt in Tsd. EUR Stand per 31.12.2021 48 48 Transfer in Stufe 1 Transfer in Stufe 2 Transfer in Stufe 3 Änderungen aufgrund von neu ausgereich- ten oder erworbenen Vermögenswerten inkl. POCI Reklassifizierung Änderungen aufgrund von Modelländerungen Änderungen aufgrund von Risikoparametern -6 -6 Änderungen aufgrund von Modifikationen ohne Ausbuchung Änderungen aufgrund von Ausbuchungen -6 -6 Änderungen aufgrund von Abschreibungen Änderungen aufgrund von Wechselkurs- änderungen und sonstigen Anpassungen Stand per 31.12.2022 36 36 Das maximale Ausfallrisiko des Oberbank-Konzerns ergibt sich aus den in der Bilanzposition Barreserve enthaltenen Forderungen an Nationalbanken und den Bilanzposten Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden, den festverzinslichen Wertpapieren der Finanzanlagen, den Kreditrisiken aus Derivaten und Eventualverbindlichkeiten ein- schließlich nicht ausgenützter Kreditrahmen sowie den Operating Leasing Forderungen und beläuft sich auf 30.804 Mio. Euro (Vorjahr 31.304 Mio. Euro). Diesem Wert stehen insgesamt Kreditsicherheiten in der Höhe von 13.017,7 Mio. Euro (Vorjahr 12.135,9 Mio. Euro) gegenüber, davon für wertberichtigte und non-performing Forderungen 303,5 Mio. Euro (Vor- jahr 218,0 Mio. Euro). In den Zinsen und ähnlichen Erträgen ist ein Betrag in Höhe von 17,8 Mio. Euro (Vorjahr 11,9 Mio. Euro) aus wertgeminderten Forderungen an Kunden enthalten. Das maximale Ausfallrisiko aus den nach Fair Value bewerteten Forderungen entspricht dem beizulegenden Zeitwert. Die Impairment-Kriterien für in den Finanzanlagen enthaltene Schuldtitel sind unter Note 2.5, „Wertminderung bei Schuldtiteln“, dargestellt. Konzernabschluss 113 Non-performing loans Als notleidend (non-performing) werden Forderungen klassifiziert, auf die ein Ausfallkriterium im Sinne der CRR II zutrifft: Eine wesentliche Forderung ist mehr als 90 Tage überfällig oder die volle Rückzahlung der Forderung ist unwahrscheinlich. Nachstehende Elemente sind als Hinweis zu sehen, dass eine Forderung wahrscheinlich nicht in voller Höhe beglichen wird: 1. Verzicht auf die laufende Belastung von Zinsen 2. Neubildung einer Kreditrisikoanpassung in Stufe 3 aufgrund einer deutlichen Verschlechterung der Bonität; 3. Restrukturierung des Kreditengagements; 4. Einleitung von Betreibungsmaßnahmen wegen Zahlungsunfähigkeit /-unwilligkeit, Betrug oder sonstiger Gründe; 5. Forderungsverkauf mit bedeutendem, bonitätsbedingtem Verlust; 6. Insolvenz. 7. Weitere Nachsichtsmaßnahme bei einer bereits mit Nachsicht gekennzeichneter Forderung. Diese Forderungen werden in der Kategorie notleidend („non-performing“) dargestellt und sind Teil der folgenden Bilanzposten. Weiters lässt sich die Entwicklung der Kennzahl „Non-performing loans Ratio“ und der „Non-performing Coverage Ratio“ aus der unten stehenden Tabelle ablesen. NPL nach Abzug von Risikovorsor- In € 1.000 1) NPL vor Abzug von Risikovorsorgen gen Bilanzposition 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021 Forderungen an Kreditinstitute 0 0 0 0 Forderungen an Kunden 509.314 381.882 338.548 227.368 vor Abzug von Risikovorsorgen nach Abzug von Risikovorsorgen 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021 Non performing loans Ratio brutto 2,49% 1,96% - - Non performing loans Ratio netto - - 1,67% 1,18% 31.12.2022 31.12.2021 NPL vor Abzug von Risikovorsorgen 509.314 381.882 Risikovorsorgen Stage 3 und Sicherhei- ten für Non performing loans 446.630 355.603 Non performing Coverage Ratio 87,69% 93,12% 1) Bei den Werten handelt es sich um Bilanzwerte. Das non-performing Kreditrisikovolumen (On- und Off-Balance) wird in der nachfolgenden Tabelle den Risikovorsorgen und den Sicherheiten nach Branche gegenübergestellt. Im Bilanzerhellungszeitraum wurden noch weitere 6,5 Mio. EUR Risikovorsorgen Stufe 3 Off-Balance gebildet. Die Kunden wurden im Jänner zeitnah auf Non-performing umgestellt. Branchen Non-perfor- Risikovorsorgen Stufe 3 in € 1.000 per 31.12.2022 ming Kreditri- On-Balance Off-Balance Sicherheiten siko-volumen A Land- und Forstwirtschaft 1.643 520 133 902 B Bergbau 0 0 0 0 C Herstellung von Waren 134.443 31.829 3.236 82.917 D Energieversorgung 4.424 368 323 3.585 E Wasserversorgung und Abfallent- sorgung 427 102 17 234 F Bau 41.281 9.614 1.655 28.946 G Handel 57.145 24.363 3.888 22.019 H Verkehr 63.709 10.539 840 35.805 I Beherbergung und Gastronomie 36.549 11.028 5.622 18.238 J Information und Kommunikation 6.380 639 13 5.217 Konzernabschluss 114 K Finanz- und Versicherungsleis- 8.405 30 8.019 tungen 366 L Grundstücks- und Wohnungswe- sen 50.495 16.962 4.060 31.679 M Freiberufliche/techn. Dienstleis- tungen 66.814 23.394 544 30.922 N Sonst. wirtschaftl. Dienstleistun- gen 10.190 4.064 503 5.501 O Öffentliche Verwaltung 17 17 0 0 P Erziehung und Unterricht 307 176 12 116 Q Gesundheits- und Sozialwesen 3.269 496 50 2.317 R Kunst, Unterhaltung und Erho- lung 988 421 0 489 S Sonst. Dienstleistungen 1.907 564 17 1.288 T Private Haushalte 61.934 35.304 486 25.300 U Exterritoriale Organisationen 0 0 0 0 Branchenmäßig nicht zuordenbare 90.039 Risikovorsorgen Gesamt 550.328 170.766 111.469 303.492 Branchen Non-perfor- Risikovorsorgen Stufe 3 in € 1.000 per 31.12.2021 ming Kreditri- On-Balance Off-Balance Sicherheiten siko-volumen A Land- und Forstwirtschaft 2.012 575 136 1.267 B Bergbau 0 0 0 0 C Herstellung von Waren 89.886 28.634 5.647 54.999 D Energieversorgung 2.505 483 98 1.183 E Wasserversorgung und Abfallent- sorgung 1.469 247 21 804 F Bau 45.649 13.100 2.753 24.839 G Handel 41.123 19.304 3.672 17.709 H Verkehr 26.247 6.764 273 13.785 I Beherbergung und Gastronomie 20.744 7.144 4.671 7.681 J Information und Kommunikation 11.959 7.866 17 4.061 K Finanz- und Versicherungsleis- tungen 3.847 357 61 3.431 L Grundstücks- und Wohnungswe- sen 46.507 15.481 7.107 28.350 M Freiberufliche/techn. Dienstleis- tungen 43.713 16.342 3.392 21.029 N Sonst. wirtschaftl. Dienstleistun- gen 8.698 2.396 389 5.660 O Öffentliche Verwaltung 17 17 0 0 P Erziehung und Unterricht 540 158 57 365 Q Gesundheits- und Sozialwesen 457 137 2 281 R Kunst, Unterhaltung und Erho- lung 3.686 948 100 1.984 S Sonst. Dienstleistungen 2.051 634 32 1.318 T Private Haushalte 65.133 33.928 318 29.255 U Exterritoriale Organisationen 0 0 0 0 Branchenmäßig nicht zuordenbare 75.776 Risikovorsorgen Gesamt 416.244 154.514 113.964 218.000 Weiters erfolgt noch eine Darstellung des non-performing Kreditrisikovolumens, der Risikovorsorgen und der Sicherheiten nach Regionen. Konzernabschluss 115 Non-performing Risikovorsorgen Stufe 3 Kreditrisiko-volu- Geografische Verteilung men On-Balance Off-Balance Sicherheiten per 31.12.2022 in Tsd. € Österreich 229.534 77.349 6.079 126.144 Deutschland 180.555 50.097 10.319 94.939 Osteuropa (CZ, HU, SK) 129.682 41.295 4.838 74.075 Westeuropa (ohne DE) 382 189 2 31 PIGS-Länder 5 5 0 0 Andere Länder 10.170 1.831 192 8.304 Geografisch nicht zuordenbare Risikovorsorgen 90.039 Gesamt 550.328 170.766 111.469 303.492 Non-performing Risikovorsorgen Stufe 3 Kreditrisiko-volu- Geografische Verteilung men On-Balance Off-Balance Sicherheiten per 31.12.2021 in Tsd. € Österreich 165.970 74.121 6.803 77.098 Deutschland 112.775 28.844 19.132 66.070 Osteuropa (CZ, HU, SK) 136.361 51.004 2.811 74.268 Westeuropa (ohne DE) 76 71 0 0 PIGS-Länder 11 8 0 0 Andere Länder 1.052 467 0 564 Geografisch nicht zuordenbare Risikovorsorgen 80.119 Gesamt 416.244 154.514 113.964 218.000 Die geografisch nicht zuordenbaren Risikovorsorgen ergeben sich zu einem Großteil aus den freien Rückstellungen der AL- GAR, die in der Folge näher erläutert werden: Die Oberbank AG, die BKS AG und die BTV AG sind zu 50% bzw. jeweils 25% an der Alpenländische Garantie-Gesellschaft m.b.H. (idF kurz „ALGAR“) beteiligt. Geschäftsgegenstand der ALGAR, die über eine eingeschränkte Bankkonzession verfügt, ist die Übernahme von Ausfallrisiken für definierte Kredite und Darlehen der Gesellschafterbanken, wobei das Ausmaß der Inanspruchnahme mit dem in der ALGAR vorhandenen Vermögen, welches nicht für bereits in Anspruch genommenen Ga- rantieleistungen reserviert ist, begrenzt ist (Höchstbetrag der Rückstellung für erwartete künftige Inanspruchnahmen). Die Laufzeit der Garantie ist zeitlich unlimitiert. Die Gesellschafterbanken haben laufend ein Garantieentgelt zu leisten, welches sich im Falle einer Entnahme entsprechend zukünftig erhöht (Malusregelung). Zum 31. Dezember 2022 stehen einem von den Gesellschafterbanken eingemeldeten und von der Garantie umfassten Volu- men eine Rückstellung für erwartete künftige Inanspruchnahmen in der ALGAR von 179.640 Tsd. EUR gegenüber. Da der für das Garantievolumen ermittelte erwartete Kreditverlust den Höchstbetrag der Rückstellung für erwartete künftige Inan- spruchnahmen bei weitem übersteigt, greift zu diesem Stichtag die oben angeführte Begrenzungsregelung. Aufgrund der besonderen gesellschaftsvertraglichen Bestimmungen sowie des mit der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktien- gesellschaft und mit der BKS Bank AG geschlossenen Gesellschafterübereinkommens wird die ALGAR als Gemeinschaftliche Tätigkeit (Joint Operation) iSd IFRS 11 in den Konzern der Oberbank AG einbezogen. Insoweit seitens der Gesellschafterbanken bereits Garantien der ALGAR aufgrund eines Ausfalles in Anspruch genommen wurden, werden im Rahmen der Konzernrechnungslegung die in der ALGAR dafür vorgenommenen Rückstellungen der je- weiligen betroffenen Gesellschafterbank zugeordnet. Dies betrifft ebenso die im Rahmen der vorläufigen Garantieerklärun- gen angemeldeten Kreditobligos, für die in der ALGAR bereits Risikovorsorgen gebildet wurden. Die seitens der ALGAR vorgenommenen Rückstellungen für erwartete Kreditverluste für das noch nicht ausgefallene Garan- tievolumen werden von den Gesellschafterbanken mangels einer eindeutigen Zuordenbarkeit der Vorsorgen zu spezifischen garantierten Krediten und Darlehen entsprechend dem Beteiligungsverhältnis in den Konzern einbezogen. Konzernabschluss 116 Hieraus ergibt sich für die Oberbank AG die Übernahme von Rückstellungen für erwartete Kreditverluste von nicht eindeutig zuordenbaren Kreditrisiken in Höhe von 89.820 Tsd. EUR. Darüber hinaus gibt es noch Risikovorsorgen für ECLs der Stufen 1 und 2 für die „performing“-Kategorien mit einem Volu- men von 88.896 Tsd. EUR (Vorjahr: 80.782 Tsd. EUR). Risikovorsorgen gemäß IFRS 9 nach Bonitätsstruktur Die Risikovorsorgen werden gemäß IFRS 9 für Kreditverluste sämtlicher Positionen des Kreditrisikovolumens berechnet, die zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum Fair Value bewertet werden. Dies umfasst Kredite und Darle- hen, Schuldverschreibungen, Forderungen aus Finanzierungsleasing sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Rückstellungen für Finanzgarantien und nicht ausgenützte Kreditrahmen werden berechnet, sofern sie den IFRS 9 Bestim- mungen für Impairment unterliegen. Ausfallsrisiko pro Bonitätsstufe der fi- Stage 1 Stage 2 Stage 3 nanziellen Vermögenswerte 12-M-ECL LT-ECL POCI Gesamt per 31.12.2022 in Tsd. € Sehr gut 10.216.228 1.630.975 11.847.202 Gut 7.041.996 4.577.866 15 11.619.876 Mangelhaft 74.095 368.830 1.167 444.091 Non performing 470.064 38.068 508.133 Bruttobuchwert 17.332.318 6.577.670 470.064 39.250 24.419.302 Risikovorsorge -18.500 -50.869 -170.765 -240.134 Nettobuchwert 17.313.818 6.526.801 299.300 39.250 24.179.168 Ausfallsrisiko pro Bonitätsstufe der fi- Stage 1 Stage 2 Stage 3 nanziellen Vermögenswerte 12-M-ECL LT-ECL POCI Gesamt per 31.12.2021 in Tsd. € Sehr gut 11.835.616 1.061.195 12.896.811 Gut 6.871.148 4.014.364 4 10.885.516 Mangelhaft 75.377 515.098 590.475 Non performing 342.671 40.325 382.996 Bruttobuchwert 18.782.141 5.590.657 342.671 40.330 24.755.798 Risikovorsorge -18.251 -41.246 -156.213 -215.710 Nettobuchwert 18.763.890 5.549.411 186.458 40.330 24.540.089 Ausfallsrisiko pro Bonitätsstufe bei Kre- Stage 1 Stage 2 Stage 3 ditzusagen 12-M-ECL LT-ECL POCI Gesamt per 31.12.2022 in Tsd. € Sehr gut 2.032.778 361.409 2.394.187 Gut 1.585.560 464.486 11 2.050.057 Mangelhaft 11.235 24.487 35.723 Non performing 8.972 16 8.988 Eventualobligo Brutto 3.629.573 850.382 8.972 28 4.488.955 Risikovorsorge -7.525 -6.390 -113.663 -219 -127.796 Eventualobligo Netto 3.622.048 843.993 -104.691 -191 4.361.159 Ausfallsrisiko pro Bonitätsstufe bei Kre- Stage 1 Stage 2 Stage 3 ditzusagen 12-M-ECL LT-ECL POCI Gesamt per 31.12.2021 in Tsd. € Sehr gut 2.228.527 38.875 2.267.402 Gut 1.858.508 293.533 37 2.152.078 Mangelhaft 17.906 44.425 62.331 Non performing 12.342 5.048 17.390 Eventualobligo Brutto 4.104.941 376.834 12.342 5.084 4.499.201 Risikovorsorge -9.878 -6.125 -7.080 -413 -23.496 Eventualobligo Netto 4.095.063 370.708 5.262 4.671 4.475.705 Konzernabschluss 117 Ausfallsrisiko pro Bonitätsstufe für Fi- nanzgarantien per 31.12.2022 in Tsd. € Stage 1 Stage 2 Stage 3 12-M-ECL LT-ECL POCI Gesamt Sehr gut 733.938 224.989 958.928 Gut 543.937 96.809 640.747 Mangelhaft 2.507 16.782 19.290 Non performing 20.957 20.957 Eventualobligo Brutto 1.280.383 338.581 20.957 1.639.921 Risikovorsorge -1.811 -3.800 -4.089 -9.700 Eventualobligo Netto 1.278.572 334.781 16.868 1.630.221 Ausfallsrisiko pro Bonitätsstufe für Fi- nanzgarantien per 31.12.2021 in Tsd. € Stage 1 Stage 2 Stage 3 12-M-ECL LT-ECL POCI Gesamt Sehr gut 774.620 18.479 793.099 Gut 493.753 72.366 566.119 Mangelhaft 2.883 27.495 30.378 Non performing 11.473 11.473 Eventualobligo Brutto 1.271.256 118.340 11.473 1.401.070 Risikovorsorge -2.259 -3.024 -9.652 -14.935 Eventualobligo Netto 1.268.998 115.316 1.821 1.386.135 Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht unter die Kategorie „non-performing“ fallen, sind nicht mehr als 90 Tage über- fällig. Befinden sich die verbleibenden finanziellen Vermögenswerte in Verzug, so werden die jeweiligen KundInnen mit ih- ren gesamten finanziellen Vermögenswerten in der nachstehenden Tabelle als KundInnen in Verzug dargestellt. per 31.12.2022 in Tsd. € 1) In Verzug seit Kredite und Forderungen Kreditrisiken aus Derivaten u. Eventualverbindlichkeiten Gesamt Unter 30 Tagen 246.245 5.822 252.067 Zwischen 30 und 60 Tagen 10.566 450 11.015 Zwischen 60 und 90 Tagen 1.155 100 1.255 Gesamt 257.965 6.372 264.337 1) Alle finanziellen Vermögenswerte, die mehr als 90 Tage überfällig und aufgrund Überbesicherung nicht wertgemindert sind, sind bereits im non-performing Segment der vorstehenden Tabellen dargestellt. per 31.12.2021 in Tsd. € 1) In Verzug seit Kredite und Forderungen Kreditrisiken aus Derivaten u. Eventualverbindlichkeiten Gesamt Unter 30 Tagen 194.936 10.892 205.828 Zwischen 30 und 60 Tagen 17.227 386 17.613 Zwischen 60 und 90 Tagen 670 11 681 Gesamt 212.833 11.290 224.122 1) Alle finanziellen Vermögenswerte, die mehr als 90 Tage überfällig und aufgrund Überbesicherung nicht wertgemindert sind, sind bereits im non-performing Segment der vorstehenden Tabellen dargestellt. Stundungen/Nachsicht (Forbearance) Stundungen und andere Zugeständnisse an KreditnehmerInnen werden in Situationen gewährt, in denen angenommen wird, dass die KreditnehmerInnen die Kreditbedingungen aufgrund ihrer aktuellen finanziellen Situation nicht erfüllen kön- nen. Basierend auf den Ursachen dieser Schwierigkeiten entscheidet die Oberbank AG, die Kreditbedingungen derart zu än- dern, dass die KreditnehmerInnen genügend Spielraum haben, die Schulden zu begleichen oder die Oberbank AG schuldet zu diesem Zweck den Kredit (ganz oder teilweise) um. Vorab wird geprüft, ob ein Ausfallstatbestand vorliegt. Ist dies der Fall, werden die KundInnen auf non-performing gestellt und eine Risikovorsorge entsprechend der in Note 2.7) beschriebenen Methodik gebildet. Liegt kein Ausfallstatbestand vor und ergibt die eingehende Prüfung der wirtschaftlichen Lage, dass mit einer gewährten Maßnahme künftig die finanziellen Verpflichtungen gesichert erfüllt werden können, dürfen eine Stundung oder andere Zu- geständnisse gewährt werden. Konzernabschluss 118 Werden mit KundInnen in Zahlungsschwierigkeiten Vereinbarungen in einer Form getroffen, wie sie bei Neueinräumungen üblicherweise nicht erfolgen, wird das betreffende Obligo mit Nachsicht gekennzeichnet. Wurden Stundungen auf Basis staatlich verfügter Moratorien oder privater EBA-konformer Moratorien gewährt, wurden diese gem. EBA Leitlinie zu gesetzlichen Moratorien und Moratorien ohne Gesetzesform für Darlehenszahlungen vor dem Hintergrund der COVID-19-Krise grundsätzlich nicht als Nachsicht gekennzeichnet. In Einzelfällen, insbesondere bei wieder- holter, aktiver Inanspruchnahme des Moratoriums durch den Kunden, wurde allerdings nach interner Prüfung von dieser Möglichkeit nicht Gebrauch gemacht und die Geschäfte wurden trotzdem mit Nachsicht gekennzeichnet. Das Monitoring von Stundungen erfolgt im Rahmen des 90-Tage-Eskalationsprozesses. Führt die Gewährung einer Stundung nicht zum gewünschten Ergebnis (Wiederaufnahme der vertragskonformen Bedienung des Kredits nach Stundung), wird durch den 90-Tage-Eskalationsprozess das Ratingsigel auf non-performing gestellt und bei Vorliegen einer Unterdeckung eine Risikovorsorge gebildet. Ist bei einem bereits mit Nachsicht gekennzeichneten Obligo eine weitere Nachsichtsmaßnahme erforderlich, erfolgt eben- falls eine Umstellung auf non-performing. Eine Verschleierung von notleidenden Krediten durch die Gewährung von Stundungen oder anderen Formen von Vertrags- zugeständnissen ist durch diese Vorgehensweise ausgeschlossen. Die in der Berichtsperiode gewährten Maßnahmen sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt. Stundungen/Nach- Aus Kennzeich- Neu als Stun- In der Berichts- sichtmaßnahmen Stand nung Nachsicht Rückgang dungen/Nach- Stand periode verein- in Tsd. € 31.12.2021 gesundet Volumen 1) sicht betrachtet 31.12.2022 nahmte Zinsen Verlängerung Kredit- laufzeit 50.008 4.425 16.816 52.265 81.031 2.748 Stundung 242.384 39.406 57.887 63.442 208.533 8.779 Verzicht sonstige vertragliche Rechte 7.399 374 4.735 16.631 18.921 709 Umschuldung 21.381 1.122 6.011 5.949 20.197 806 Sonstige 728 239 231 23 281 8 Gesamt 321.899 45.567 85.679 138.311 328.964 13.050 1) wegen Rückzahlungen, Tilgungen Das Volumen der von Stundungen und anderen Nachsichtsmaßnahmen betroffenen Geschäfte wird in der folgenden Tabelle nach Bonitätsstufen aufgeteilt und den getroffenen Risikovorsorgen sowie den Sicherheiten gegenübergestellt. per 31.12.2022 in Tsd. € Besicherter Forderungs- Bonitätsstufen Forderungswert Risikovorsorgen 1) wert Sehr gut 125 1 39 Gut 128.780 353 69.224 Mangelhaft 42.577 423 35.438 Non-performing 157.481 48.081 62.276 Gesamt 328.964 48.858 166.976 1) Die bei den performing Kategorien dargestellten Risikovorsorgen resultieren aus den Risikovorsorgen für ECL nach IFRS 9. per 31.12.2021 in Tsd. € Besicherter Forderungs- Bonitätsstufen Forderungswert Risikovorsorgen 1) wert Sehr gut 112 1 98 Gut 142.356 561 114.120 Mangelhaft 41.982 438 24.500 Non-performing 137.449 40.307 69.047 Gesamt 321.899 41.308 207.765 1) Die bei den performing Kategorien dargestellten Risikovorsorgen resultieren aus den Risikovorsorgen für ECL nach IFRS 9. Konzernabschluss 119 Nachhaltigkeitsrisiko als integrierter Bestandteil des Kreditrisikos Das Thema Nachhaltigkeit ist aus Sicht der Oberbank AG auch untrennbar mit dem Management der Kreditrisiken einer Bank verbunden. Nachhaltigkeitsrisiken können erhebliche negative Auswirkungen auf die KreditnehmerInnen der Oberbank AG und damit in der Folge auf das Kreditrisiko haben. Unter klimabedingte Nachhaltigkeitsrisiken fallen zum einen physische Risiken wie extreme Wetterereignisse, welche durch den Klimawandel begünstigt werden und schwere (auch finanzielle) Schäden anrichten können. Auch können klimabedingte Katastrophen beispielsweise Lieferketten unterbrechen oder Ge- schäftsmodelle aufgrund geänderter Umweltbedingungen zerstören. Weiters könnten künftig Unternehmen vermehrt für Klima-schädliches Verhalten zur Verantwortung gezogen werden, was zu schwerwiegenden finanziellen Folgen für die be- troffenen Unternehmen führen kann. Ein weiterer Aspekt besteht darin, dass Unternehmen durch klimabedingte Transiti- onsrisiken schwer betroffen sein können. Änderungen in Politik (z. B. CO2-Steuern) oder Technologieveränderungen (z. B. Elektromobilität) können zur Gefahr für nicht angepasste Unternehmen werden. Das steigende Bewusstsein für Klimaschutz und sich ändernde gesellschaftliche Erwartungen führen möglicherweise zu einer erheblichen Veränderung des Konsumver- haltens. Auch Nachhaltigkeitsrisiken in den Bereichen Soziales und Unternehmensführung können negative Auswirkungen auf Vermögens-, Finanz und Ertragslage eines Unternehmens haben. So können zum Beispiel schlagend werdende Reputati- onsrisiken den Verkauf der produzierten Produkte behindern. Es liegt daher auf der Hand, dass die Oberbank AG den Nach- haltigkeitsrisiken bei der Steuerung des Kreditgeschäftes große Beachtung schenkt. Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren wesentliche Veränderungen im Kredit- und Ratingprozess der Oberbank AG vorgenommen, um die Transparenz und Steuerung der Nachhaltigkeitsrisiken zu verbessern. Bei der Bonitätseinstufung unserer KundInnen fließen Nachhaltigkeitsrisiken bei der Beurteilung ESG-relevanter Softfacts (Geschäftsmodell, Abhängigkeit externer Faktoren) in das Kundenrating ein. Die im 2. Halbjahr 2021 neu eingeführten sechs ESG-Softfacts dienen zur systematischeren Beurteilung der Risiken des bestehenden Geschäftsmodells und zur Datensamm- lung für die drei Bereiche E (Environment), S (Social) und G (Governance). Die Berücksichtigung von ESG-Risiken im Kreditentscheidungsprozess wurde durch die Einführung des Climecycle-Tools weit- gehend automatisiert. Das von der KPMG entwickelte Tool ermittelt für alle Kreditkunden der Oberbank AG ein Nachhaltig- keits-Scoring, welches unmittelbar in die Kreditentscheidung einfließt. Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung werden die Nachhaltigkeitsrisiken im Kreditportefeuille der Oberbank AG min- destens zweimal pro Jahr evaluiert in Form einer Nachhaltigkeitsrisiko-Heatmap dargestellt. Die Heatmap wird im Aktiv-Pas- siv-Management Gremium der Bank, das vom Risikovorstand der Bank geleitet wird, präsentiert. Darüber hinaus wird sie auch dem Aufsichtsrat im Risikoausschuss vorgelegt. Bei der Risikoeinstufung wurden sowohl Klima-, als auch Sozial- und Governance-Risiken berücksichtigt, wobei die Klimarisiken den größten Einfluss auf die Gesamtrisikobewertung haben. Für die Bewertung wurden qualitative und quantitative Informationen aus externen und öffentlich verfügbaren Datenquellen (wie beispielsweise EUROSTAT, SASB (Sustainability Accounting Standards Board), FIRST („Financial Institutions: Resources, Solutions and Tools“), EU-Kommission (Art. 8 & 9 Taxonomy Technical Annex) sowie Weltbank (ThinkHazard!)) verwendet. So kann die sektorale und regionale Risi- koexposition unserer KundInnen im Hinblick auf die physischen Risiken (direkte Folgen des Klimawandels wie z.B. vermehrt auftretende Naturkatastrophen) und auf die Transitionsrisiken (Risiken, die durch den Anpassungsprozess auf eine klima- neutrale Wirtschaft und Gesellschaft entstehen wie z. B. Preisanstiege durch CO2-Steuern) eingeschätzt werden. In folgen- der Grafik wird der Zusammenhang zwischen Höhe des Nachhaltigkeitsrisikos und Sektor im Kreditportfolio der Oberbank AG dargestellt. Die Länge der Balken beschreibt das durchschnittliche volumensgewichtete Risiko. Die Schwankungsbreite des Risikos innerhalb eines Sektors (Minimum/Maximum), die sich durch die regionalen Unterschiede und die Subbranchen ergibt, wird durch die schwarzen Balken dargestellt. Konzernabschluss 120 Nachhaltigkeitsrisiko im Kreditportfolio der Oberbank AG Insgesamt ist das Kreditportfolio der Oberbank AG nur unterdurchschnittlichen Nachhaltigkeitsrisiken ausgesetzt. Bei den physischen Risiken erklärt sich dies durch unser regionales Geschäftsmodell in Zentraleuropa; bei den Transitionsrisiken dadurch, dass der Anteil der stärker betroffenen Branchen und Sektoren im Gesamtkreditvolumen in der Oberbank AG un- terrepräsentiert ist. Verteilung des Forderungsvolumens der Oberbank AG nach Instituts-intern definierten ESG-Risikoklassen Konzernabschluss 121 Nachhaltigkeitsrisiko-Heatmap der Oberbank AG Unsere Nachhaltigkeitsrisiko-Heatmap veranschaulicht die Nachhaltigkeitsrisiken, denen die Oberbank AG in den einzelnen Regionen bzw. Sektoren (lt. NACE Codes) ausgesetzt ist. Die Regionen umfassen die Niederlassungsländer der Oberbank AG, sowie eine Restposition, die sich zu einem großen Teil aus den für die Liquiditätssteuerung notwendigen hochliquiden Akti- ven zusammensetzt. Die Farbe der Punkte in der Heatmap stellt die Risikoeinstufung dar, die Größe der Punkte die Höhe des Exposures der Oberbank AG in diesem Bereich. 44) Beteiligungsrisiko Als Beteiligungsrisiko wird der potenzielle Wertverlust aufgrund von Dividendenausfall, Wertminderung oder Veräußerungs- verlust sowie die Reduktion der stillen Reserven durch die Gefahr einer entsprechend negativen wirtschaftlichen Entwick- lung bezeichnet. Die Anteile an den Schwesterbanken BKS und BTV, mit denen die Oberbank AG die 3 Banken Gruppe bildet, sind die wichtigsten Beteiligungen der Oberbank AG. Die Beteiligungspolitik der Oberbank AG ist darauf ausgerichtet, bank- und ver- triebsnahe Beteiligungen dann einzugehen, wenn diese dem Bankgeschäft dienlich sind, also deren Tätigkeit in direkter Ver- längerung zur Banktätigkeit steht oder eine Hilfstätigkeit in Bezug auf diese darstellt. In dieses Segment fallen unter anderen die Beteiligungen der Oberbank AG an der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., an der 3 Banken IT GmbH und an der Oberbank Service GmbH. Konzernabschluss 122 Weiters finden sich die strategischen Beteiligungen an der voestalpine AG und an der Energie AG Oberösterreich im Beteiligungsportfolio der Oberbank AG. Eine darüberhinausgehende aktive Industriebeteiligungspolitik entspricht nicht der Philosophie der Oberbank AG. Darüber hinaus hält die Oberbank AG rein wirtschaftlich orientierte Beteiligungen, für die entweder eine konkrete Renditeerwartung oder Erwartungen an eine Umwegrentabilität vorliegen. Mit dem „Oberbank Op- portunity Fonds“ geht die Oberbank AG im Zuge von Private Equity-Finanzierungen Beteiligungen ein, vorrangig mit dem Ziel, KundInnen in Situationen zu unterstützen, in denen diese mit herkömmlichen Finanzierungen nicht das Auslangen fin- den. Beteiligungen an Mezzanin- und Equity-Anbietern werden eingegangen, um deren Expertise zu nutzen und Zugang zu neuen Märkten zu gewinnen. Insbesondere im Immobilienbereich ist die Oberbank AG an Zweckgesellschaften beteiligt, die z. B. zur Errichtung oder zum Betrieb eigener Immobilien gegründet wurden, vereinzelt auch an Unternehmen, die als Wohn- bauträger wichtige Partner in Fragen der Wohnbaufinanzierung sind. Vor dem Eingehen von Beteiligungen werden Analysen erstellt, um ein möglichst umfassendes Bild hinsichtlich Ertragskraft, strategischem Fit und der rechtlichen Situation zu bekommen. Die Buch- und beizulegenden Zeitwerte von Beteiligungspositionen zeigen folgendes Bild: per 31.12.2022 in Tsd. € Wertansätze Gruppen von Beteiligungsinstrumenten nach Bewertungsart Buchwert Fair Value Fair Value through OCI Börsengehandelte Positionen 0 0 Nicht an einer Börse gehandelte Positionen 263.405 263.405 Fair Value through Profit and Loss Nicht an einer Börse gehandelte Positionen 33.401 33.401 Anteile an at Equity-Unternehmen Börsengehandelte Positionen 1.099.645 659.455 Nicht an einer Börse gehandelte Positionen Gesamt 1.396.451 956.261 per 31.12.2021 in Tsd. € Wertansätze Gruppen von Beteiligungsinstrumenten nach Bewertungsart Buchwert Fair Value Fair Value through OCI Börsengehandelte Positionen 0 0 Nicht an einer Börse gehandelte Positionen 241.933 241.933 Fair Value through Profit and Loss Nicht an einer Börse gehandelte Positionen 22.374 22.374 Anteile an at Equity-Unternehmen Börsengehandelte Positionen 1.000.764 730.120 Nicht an einer Börse gehandelte Positionen Gesamt 1.265.071 994.427 45) Marktrisiko Unter Marktrisiko wird der potenziell mögliche Verlust, der durch Veränderungen von Preisen und Zinssätzen an Finanz- märkten entstehen kann, verstanden. In dieser Risikokategorie sind sowohl Positionen des Handelsbuchs als auch des Bank- buchs erfasst. Das Marktrisiko setzt sich aus den Risikoarten Zinsrisiko, Währungsrisiko, Aktienkursrisiko und Credit-Spread- Risiko zusammen. Risikomanagement Die Marktrisiken werden in der Oberbank AG auch für die ausländischen Geschäftseinheiten sowie für die vollkonsolidierten Konzerngesellschaften zentral gesteuert. Das Management der Marktrisiken ist in der Oberbank AG auf zwei Kompetenzträ- ger aufgeteilt, die diese im Rahmen der ihnen zugewiesenen Limits steuern. Konzernabschluss 123 Steuerung der Marktrisiken in der Verantwortung der Abteilung Treasury & Handel Die Abteilung Treasury & Handel ist zuständig für die Steuerung der Marktrisiken der Handelsbuchpositionen, des Zinsänderungsrisikos im Geldhandelsbuch sowie des Devisenkursrisikos des gesamten Oberbank Konzerns. Das Geldhandels- buch umfasst die kurzfristigen Bankbuchpositionen. Die Berechnung des Risikos erfolgt auf Basis eines Value-at-Risk-Mo- dells. Der Value-at-Risk beschreibt, welcher Verlust mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit (Konfidenzniveau) innerhalb einer bestimmten Haltedauer bei normalen Marktbedingungen maximal zu erwarten ist. Die Value-at-Risk-Berechnung er- folgt nach der Methode der historischen Simulation mit einem Konfidenzniveau von 99 %, einer Haltedauer von zehn Tagen und einem Simulationszeitraum von 1000 Tagen. Die Berechnung der Value-at-Risk-Werte, die Limitkontrolle und das Repor- ting über die Risiko- und Ertragslage an Vorstand und Abteilung Treasury & Handel erfolgen täglich von der Abteilung Strate- gisches Risikomanagement. Die Value-at-Risk-Werte für die Berichtsperiode können der nachstehenden Tabelle entnommen werden: Value-at-Risk 2022 in Tsd. € 31.12.2021 MAX MIN Durchschnitt 31.12.2022 706 2.680 339 890 967 Value-at-Risk 2021 in Tsd. € 31.12.2020 MAX MIN Durchschnitt 31.12.2021 979 1.382 575 893 706 Mittels Backtesting erfolgt eine Überprüfung der Güte des statistischen Modells, also der Vergleich der geschätzten 1-Tages- Value-at-Risk Werte mit den tatsächlichen Ergebnissen. Die Backtestingergebnisse weisen im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Überschreitungen auf und können der nachfolgenden Grafik entnommen werden. Konzernabschluss 124 Backtesting VaR-Modell 2022 in Tsd. € Neben dem Value-at-Risk-Limit werden zusätzliche risikobegrenzende Limits wie Stop-Loss-Limits und Volumenlimits zur Steuerung des Risikos eingesetzt. Das Devisenkursrisiko als Teil des Marktrisikos wird ebenfalls von der Abteilung Treasury & Handel gesteuert. Die folgende Tabelle zeigt die offenen Devisenpositionen der Oberbank AG. Volumen in Tsd. € Volumen in Tsd. € 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2022 31.12.2021 AUD 43 -17 MXN 11 72 CHF -458 101 HKD 42 8 USD 403 7.926 JPY 30 -36 GBP -228 336 RON 9 89 HUF -3.547 -3.615 NZD -1 -104 SEK 188 60 CZK -4.800 5.021 CAD 91 -19 Sonst. Währungen Long 184 157 CNY 119 40 Sonst. Währungen -12 -61 Short DKK 37 48 Gold 3.122 2.526 NOK -19 -37 Die Ermittlung des Marktrisikos im Verantwortungsbereich der Abteilung Treasury & Handel für den Liquidationsansatz im ICAAP erfolgt mit dem gleichen Modell wie oben beschrieben, allerdings mit dem einheitlichen Konfidenzniveau von 99,9 % und einer Haltedauer von einem Jahr. Per 31.12.2022 ergab sich ein Marktrisiko im Verantwortungsbereich der Abteilung Treasury & Handel von 6,5 Mio. EUR (Vorjahr: 5,1 Mio. EUR). Konzernabschluss 125 Steuerung der Marktrisiken in der Verantwortung des Aktiv-Passiv-Management-Komitees Das APM-Komitee ist für die Steuerung des Zinsänderungsrisikos der langfristigen Positionen (Zinsbindungen > 12 Monate) für die Währungen EUR, USD, CZK und HUF, für die strategischen Aktien- und Fondspositionen im Bankbuch sowie für das Credit Spread Risiko zuständig. Das APM-Komitee tritt monatlich zusammen. Mitglieder des Komitees sind der Risikovorstand sowie Vertreter der Abteilungen Strategisches Risikomanagement, Treasury & Handel, Rechnungswesen und Controlling, Private Banking & As- set Management, Kredit-Management, Corporate & International Finance, Privatkunden, Sekretariat & Kommunikation, In- terne Revision und Compliance. Zinsänderungsrisiko im Bankbuch Das Eingehen des Zinsänderungsrisikos, das den Hauptteil des Marktrisikos im Bankbuch darstellt, ist ein wesentlicher Bestandteil des Bankgeschäfts sowie eine wichtige Ertragsquelle und erfordert eine adäquate Berücksichtigung im Risikomanagement. Die strategische Ausrichtung zielt grundsätzlich darauf ab, unter bewusster Inkaufnahme eines kalkulierbaren und aktiv gesteuerten Risikos Erträge zu lukrieren. Zur Stabilisierung des Zinsertrags sowie zur Erzielung von zusätzlichen Zinsergebnissen aus der Fristentransformation wird eine kontinuierliche Veranlagungsstrategie in Positionen mit längerfristiger Zinsbindung verfolgt. Für die interne Steuerung des Zinsänderungsrisikos im Bankbuch gemäß EBA Leitli- nie 2018/02 kommen die klassischen Methoden der Zinsbindungs-Analysen (Darstellung von Zinsbindungs-Gaps, Ermittlung von Zinssensitivitätsanalysen) zur Anwendung. Das Ausmaß des Zinsänderungsrisikos wird mittels Analyse der Barwertverän- derungen der Positionen des Bankbuchs unter der Annahme verschiedener Zinsszenarien ermittelt. Zusätzlich zur Barwert- betrachtung wird auch quartalsweise eine Zinsergebnissimulation unter verschiedenen adversen Szenarien durchgeführt. Dabei wird je Szenario die Abweichung des GuV-Ergebnisses vom Budget in den einzelnen Jahren sowie kumuliert für einen 3-Jahres Horizont dargestellt. Folgende Grafik zeigt die Zinsbindungs-Gap-Analyse, verglichen mit den Jahresultimo-Werten des Vorjahres: Zinsbindungsgaps Bankbuchpositionen (Vergleich 31.12.2022 mit 31.12.2021) Konzernabschluss 126 Die Ermittlung des Zinsänderungsrisikos im Liquidationsansatz des ICAAP erfolgt auf Basis eines EVE-Modells (Economic Va - lue of Equity). Das zugrunde liegende Szenario entspricht jährlichen Zinsänderungen, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,9% nicht überschritten werden. Die Kalibrierung des Zinsschocks in den einzelnen Hauptwährungen EUR, USD, CZK und HUF orientiert sich dabei an der BCBS Publikation Zinsänderungsrisiko im Anlagebuch (BCBS d319). Nicht zinstragende Posi ti- onen werden nicht berücksichtigt. Per 31.12.2022 ergab sich ein Zinsänderungsrisiko im Bankbuch von 185,29 Mio. Euro (Vorjahr: 180,50 Mio. Euro). Credit Spread Risiko Der Credit Spread stellt eine Risikoprämie für die mit der Investition übernommenen Kreditrisiken dar. Der Credit Spread wird als Renditedifferenz zwischen einer Anleihe und einer risikofreien Referenzanleihe bestimmt. Die Messung des Risikos erfolgt auf Basis von Barwertschwankungen des Anleiheportfolios aufgrund der Marktänderungen der Credit Spreads bei gleichbleibender Bonität des Schuldners. Das Credit Spread Risiko wird mit einem Konfidenzniveau von 99,9 % und einer Haltedauer von 1 Jahr berechnet. Zum 31.12.2022 errechnete sich auf diese Weise ein Wert von 51,41 Mio. Euro (Vorjahr 29,51 Mio. Euro). 46) Makroökonomische Risiken Als makroökonomische Risiken werden jene Verlustpotenziale bezeichnet, die sich aus Veränderungen des makro- ökonomischen Umfelds ergeben (Verschlechterungen der realen BIP-Wachstumsrate, wesentlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Insolvenzen, Rückgang der Aktienkurse und des Immobilienmarkts, ...). Die Auswirkungen einer volkswirtschaftlichen Krise werden mittels erhöhten Ausfallswahrscheinlichkeiten bei Krediten, Rückgängen der Marktwerte von Immobilien und Rückgängen der Finanzmärkte dargestellt. Der Rückgang wirkt sich sowohl bei den Vermögenswerten der Bank als auch bei den hereingenommenen Sicherheiten negativ aus. Das errechnete makroökonomische Risiko betrug zum 31.12.2022 109,99 Mio. Euro (Vorjahr: 105,54 Mio. Euro). 47) Operationelles Risiko Mit dem Bankgeschäft untrennbar verbunden sind die operationellen Risiken. Unter diesem Begriff sind Risiken zusammen- gefasst, die den Betriebsbereich der Bank betreffen. Operationelle Risiken werden in der Oberbank AG als die Gefahr von Verlusten, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder in Folge externer Ereignisse eintreten, definiert. In dieser Definition werden Rechtsrisiken (inkludiert das Risiko von Geldwä- scherei und Terrorismusfinanzierung) berücksichtigt, strategische Risiken oder Reputationsrisiken jedoch nicht. Die Risiken werden in die folgenden Kategorien eingeteilt: interner Betrug, externer Betrug, Beschäftigungspraxis und Arbeitsplatzsi- cherheit, KundInnen, Produkte und Geschäftsgepflogenheiten, Geschäftsunterbrechung und Systemausfälle, Ausführung, Lieferung und Prozessmanagement sowie Sachschäden. In der Oberbank AG ist ein Gremium für das Management des ope- rationellen Risikos installiert. Dieses Gremium steuert den Managementprozess der operationellen Risiken und ist für seine Weiterentwicklung bzw. die Adaptierung entsprechender Methoden verantwortlich. Das operative Risikomanagement von operationellen Risiken wird von den jeweiligen operativ tätigen Abteilungen und regionalen Vertriebseinheiten (Risk Taking Units) durchgeführt, die für das operationelle Risiko der in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Produkte und Prozesse ver- antwortlich sind. Ein elektronischer Einmeldeprozess unterstützt die Erfassung von schlagend gewordenen operationellen Risiken. Als Basis für die Steuerung und Weiterentwicklung des Managements der operationellen Risiken dienen systemati- sche Risikoanalysen. Diese erfolgen einerseits in Form von Risk Assessments als tourliche Erhebung und Quantifizierung von potenziellen operationellen Risiken sowie durch Auswertung der in einer Schadensfalldatenbank abgebildeten Schadensfälle und das Monitoring von Key Risk Indikatoren. Qualitative Analysen in Form eines Risk Assessments erfolgen mindestens alle zwei Jahre mittels strukturierter Fragebögen. Dabei werden von den AssessorInnen die Eintrittshäufigkeit und die Höhe der potenziellen Schäden abgeschätzt. Von der Abteilung Strategisches Risikomanagement wird quartalsweise ein OpRisk Be- richt erstellt und an den Vorstand sowie an das Gremium für das Management des operationellen Risikos reportet. In die- sem Bericht werden die Entwicklung der Key Risk Indikatoren und die Schadensfälle des laufenden Geschäftsjahres darge- stellt. Der Bericht gliedert die Schadensfälle nach Geschäftsfeldern und Schadensfallkategorien. Konzernabschluss 127 Zur Absicherung von im Rahmen von Risikoanalysen festgestellten Großrisiken wurden konkrete Maßnahmen getroffen (z. B. Versicherungen, Notfallkonzepte IT, Ersatzrechenzentrum). Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der Digitalisierung nehmen IT-Risiken und Cyberrisiken einen besonderen Stellen- wert im Bereich der Operationellen Risiken ein. Die Strategie der Bank besteht hier in der laufenden Aufrechterhaltung eines State-of-the-Art-Sicherheitslevels. Dieses wird operativ von der mit der Umsetzung beauftragten 3 Banken IT GmbH sicher- gestellt. Das ebenfalls in den operationellen Risiken enthaltene Risiko aus Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung wird durch Aus- bildungsmaßnahmen, automatisiertes und manuelles Transaktionsmonitoring und durch Schwellenwerte für die Mittelher- kunftsprüfung im Kassasystem begrenzt. Im Zuge der Risikotragfähigkeitsrechnung wird für die Quantifizierung des Operationellen Risikos der Standardansatz gemäß Teil 3, Titel III, Kapitel 3 CRR II verwendet. Das Risiko betrug per 31.12.2022 92,8 Mio. EUR (Vorjahr: 85,7 Mio. Euro). Über die letzten fünf Jahre wurde per Saldo aufgrund der Auflösung von in Vorjahren gebildeter Rückstellungen für Operati- onelle Risiken in der GuV ein Ertrag aus Operationellen Risiken ausgewiesen. 48) Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko (oder auch Refinanzierungsrisiko) ist das Risiko, dass eine Bank ihren Zahlungsverpflichtungen nicht je- derzeit oder nur zu erhöhten Kosten nachkommen kann. Das Liquiditätsrisiko wird in das Zahlungsunfähigkeitsrisiko und das Liquiditätsspreadrisiko eingeteilt. Als Zahlungsunfähigkeitsrisiko oder auch Liquiditätsrisiko im engeren Sinn gilt die Gefahr, dass die Bank ihren gegenwärtigen und zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vollständig oder nicht fristgerecht nachkommen kann. Es ergibt sich aus dem Terminrisiko (Risiko, dass sich vereinbarte Zahlungseingänge – z. B. Kredittilgungen – verzögern und so die entspre- chende Liquidität fehlt), dem Abrufrisiko (Risiko, dass Zahlungsmittel vorzeitig oder unerwartet hoch in Anspruch genommen werden, wie der Abruf von Einlagen oder Kreditzusagen) und dem Anschlussfinanzierungsrisiko (Risiko, dass bei längeren Kapitalbindungsfristen auf der Aktivseite der Bilanz die Anschlussfinanzierung nicht dargestellt werden kann). Zusätzlich zu den Risiken, die eine mögliche Zahlungsunfähigkeit auslösen, besteht das Risiko, dass Refinanzierungsmittel für Anschlussfi- nanzierungen nur zu erhöhten Marktzinsen (Spreads) beschafft werden können und sich somit der Gewinn verringert (Liqui- ditätsspreadrisiko). Primäre Ziele des Liquiditätsmanagements sind die Sicherstellung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit und die Optimierung der Refinanzierungsstruktur in Bezug auf Risiko und Ergebnis. Um das Risiko einer Abhängigkeit der Refinanzierung vom volatilen Bankengeldmarkt zu limitieren, ist das Verhältnis von Kundenkrediten zu Primäreinlagen plus Eigenen Emissionen plus Einlagen von Förderbanken mit einem strategischen Limit von 110 % begrenzt. Die Strategische Liquiditätskennzahl (SLK) betrug zum 31.12.2022 90,4% (Vorjahr: 90,0%). Die Oberbank AG hält ein angemessenes Polster (Liquiditätspuffer) an freiem Refinanzierungspotential in Form von refinanzierungsfähigen Wertpapieren und Kreditforderungen bei den Zentralbanken sowie Zentralbankguthaben. Die Ange- messenheit des Liquiditätspuffers wird monatlich durch Liquiditätsstresstests überprüft. Darüber hinaus steht der Oberbank AG ein Potenzial an ungenutzten Bankenlinien zur Verfügung. Ein weiterer strategischer Grundsatz ist die möglichst hohe Diversifizierung der Refinanzierungsquellen, um Abhängigkeiten vom Interbankengeldmarkt und Kapitalmarkt zu vermeiden. Dies umfasst auch den aktiven Umgang mit verpfändungsfähigen Sicherheiten bei der Vergabe von Krediten. Regulatorische Liquiditätskennzahlen Die LCR definiert den Mindestbestand an (hoch)liquiden Aktiva, die die Bank als Liquiditätsreserve vorhalten muss, um über einen Zeitraum von 30 Tagen auftretende Nettozahlungsverpflichtungen im Falle einer Stressphase nachkommen zu können. Die LCR per 31.12.2022 betrug 179,8% (31.12.2021: 203,5%). Die NSFR ist ein Mindeststandard zur Verringerung des Refinanzierungsrisikos über einen längeren Zeithorizont. Die struktu- relle Liquiditätsquote soll eine nachhaltige Refinanzierungsstruktur sicherstellen, indem sie die Fristentransformation zwi- schen Aktivgeschäft einerseits und der Refinanzierung andererseits begrenzt und somit das Risiko künftiger Refinanzierungs- probleme vermindert. Die NSFR per 31.12.2022 betrug 132,3% (31.12.2021: 137,6%). Konzernabschluss 128 Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement Die Abteilung Strategisches Risikomanagement ist für das operative Berichtswesen und die Einstellung und Überwachung der entsprechenden Risikolimits verantwortlich. Ebenso ist die Abteilung Strategisches Risikomanagement für die Weiterent- wicklung und die Wartung der verwendeten Modelle zur Risikosteuerung, für die Parametrisierung der Liquiditätsablaufbi- lanzen sowie für das Backtesting der Modelle zuständig. Kurzfristige Liquiditätssteuerung Die Abteilung Treasury & Handel ist für die kurzfristige, tägliche Liquiditätssteuerung in allen Währungen verantwortlich. Die tägliche Steuerung der Liquidität erfolgt mittels einer kurzfristigen Liquiditätsablaufbilanz. Es wird täglich von der Abteilung Strategisches Risikomanagement eine Liquiditätsablaufbilanz inklusive Neugeschäftsannahmen für die nächsten 30 Tage erstellt, die die Nettomittelzu- bzw. -abflüsse sowie den akkumulierten Gap der Bank darstellt. Die Zentralbankguthaben abzüglich Mindestreserveerfordernis und die freien unkommittierten Interbanklinien (unkommittierte Interbanklinien abzü- glich tatsächlicher bzw. geplanter Ausnutzung) werden als Limitlinie dargestellt und bilden die Counterbalancing Capacity. Darüber hinaus wird für die nächsten 30 Tage eine Liquiditätsablaufbilanz erstellt, die auf täglicher Basis nur die kontraktuel- len Cashflows der Oberbank AG darstellt. Liquiditätsablaufbilanz inkl. Neugeschäftsannahmen 30 Tage per 31.12.2022 in Mio. € Steuerung der langfristigen bzw. strategischen Liquidität Die Steuerung der langfristigen bzw. strategischen Liquidität der Oberbank AG liegt in der Zuständigkeit des Vorstands und des APM-Komitees. Das Reporting erfolgt durch die Abteilung Strategisches Risikomanagement. Zur Darstellung des mittel- und langfristigen Liquiditätsrisikomanagements der Bank wird eine umfassende Liquiditätsablaufbilanz erstellt, in der die aus den Geschäften resultierenden Zahlungsströme pro Laufzeitband aufsummiert werden. Zur Steuerung des Liquiditätsrisikos in den einzelnen Währungen werden die Liquiditätsgaps für die wesentlichen Währungen (EUR, USD, CZK und HUF) einzeln berichtet. Konzernabschluss 129 Liquiditätsablaufbilanz mittel- bis langfristig für alle Währungen per 31.12.2022 und 31.12.2021 in Mio. € In der Kapitalbindungsbilanz (ohne Neugeschäftsannahmen) lässt sich am Ende des 1.Jahres ein Refinanzierungserfordernis von 3,5 Mrd Euro (Vorjahr: 2,1 Mrd. Euro) erkennen. Dies entspricht einer Funding Ratio von 75,3 % (Vorjahr: 84,7 %), womit das intern festgelegte Limit von 70 % eingehalten wird. Die Laufzeitenstruktur der für Repotransaktionen hinterlegten Wertpapiere und Kredite stellt sich wie folgt dar: in Tsd. € per 31.12.2022 bis 1 Monat 1-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre Hinterlegte Wertpapiere und Kredite 74.512 484.868 1.379.657 540.054 in Tsd. € per 31.12.2021 bis 1 Monat 1-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre Hinterlegte Wertpapiere und Kredite 19.008 482.717 1.765.168 285.209 Zusätzlich standen der Oberbank AG per 31.12.2022 Sicherheiten mit einem Deckungswert von 568,1 Mio. EUR (Vorjahr: 599,4 Mio. Euro) aus Reverse Repos mit der CNB zur Verfügung, die jederzeit zur Liquiditätsbeschaffung bei der CNB hinter- legt werden können. Der Stand der jederzeit abzugsfähigen Zentralbankreserven betrug per 31.12.2022 2.018 Mio. Euro (Vorjahr: 4.046 Mio. Euro). Die Ermittlung von Liquiditäts-Gaps basiert auf kontraktuellen Cashflows. Für Positionen ohne definierte Kapitallaufzeit werden Annahmen getroffen (z. B. werden Sichteinlagen als 12-Monats-rollierende Positionen, Sonstige Aktiva/Passiva als rollierende Langfristpositionen und Eigenkapital als langfristige Position dargestellt). Um die Auswirkungen von Liquiditätskrisen darzustellen und die Angemessenheit des Liquiditätspuffers zu prüfen, werden Stressszenarien gerechnet. Es werden die Szenarien Verschlechterung der Reputation, Marktkrise und als Worst Case eine Kombination dieser beiden simuliert. Für extreme Marktverhältnisse wurde ein Notfallplan ausgearbeitet. Vertragliche Cashflows der finanziellen Verbindlichkeiten nach IFRS 7/39 a und b Vertragliche per 31.12.2022 in Tsd. € Buchwerte Cashflows bis 1 Monat 1-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 4.448.735 4.669.838 901.757 514.536 2.275.062 978.484 hievon Einlagen zu För- derkrediten 3.292.756 3.431.861 541.898 490.884 1.420.594 978.484 Verbindlichkeiten ggü. Kunden 15.061.355 15.166.224 13.539.885 1.023.651 415.079 187.609 Verbriefte Verbindlichkei- ten 2.407.017 2.694.494 3.587 140.399 928.253 1.622.255 Nachrangige Verbindlich- keiten 479.712 565.266 3.224 59.659 299.672 202.712 Derivative Verbind-lich- - keiten IRS/CCS 193.170 232.977 162 39.734 138.091 55.314 Konzernabschluss 130 Vertragliche per 31.12.2021 in Tsd. € Buchwerte Cashflows bis 1 Monat 1-12 Monate 1-5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 5.893.337 5.991.906 1.017.656 402.361 3.701.525 870.365 hievon Einlagen zu För- derkrediten 3.042.864 3.088.338 425.994 401.074 1.390.905 870.365 Verbindlichkeiten ggü. Kunden 14.728.589 14.763.428 13.681.943 422.926 433.152 225.408 Verbriefte Verbindlichkei- ten 2.206.646 2.339.361 2.952 142.286 806.118 1.388.005 Nachrangige Verbindlich- keiten 496.368 542.687 3.222 40.283 321.477 177.706 Derivative Verbind-lich- - keiten IRS/CCS 51.823 54.971 495 9.795 36.116 9.555 49) Risiko einer übermäßigen Verschuldung Die Oberbank AG misst das Risiko einer übermäßigen Verschuldung durch Berechnung der Verschuldungsquote (Leverage Ratio) gemäß Art. 429 CRR. Zur Steuerung des Risikos wurde eine interne Grenze für die Verschuldungsquote in Höhe von 4 % festgelegt. Die Verschuldungsquote betrug zum 31.12.2022 10,96 % (31.12.2021: 11,91 %). Die Veränderung der Leverage Ratio resultiert hauptsächlich daraus, dass das Nationalbankguthaben nicht mehr von der Gesamtrisikomessgröße der Ver- schuldungsquote abgezogen werden darf. Diese Covid-19 Erleichterung war nur bis 31.03.2022 zulässig. 50) Nachhaltigkeitsrisiko Das Nachhaltigkeitsrisiko umfasst physische Risiken, die sich aus Extremwetterereignissen ergeben und Transitionsrisiken, die sich aus dem Umstieg auf eine Wirtschaft mit wenig CO² Ausstoß ergeben. Gemäß den Empfehlungen der FMA im Leitfa- den zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken werden die Spezialthemen des Nachhaltigkeitsrisikos in der Risikosteuerung im Rahmen der Primärrisiken abgedeckt. Details zur Steuerung der Nachhaltigkeitsrisiken im Kreditportfolio sind in der Note 43 dargestellt. 51) Systemisches Risiko Das systemische Risiko beschreibt das Risiko einer Störung im Finanzsystem insgesamt oder von Teilen des Finanzsystems, welches schwerwiegende negative Auswirkungen im Finanzsystem und in der Realwirtschaft nach sich ziehen kann. So kann die Zahlungsunfähigkeit eines Marktteilnehmers zu einer Kettenreaktion führen, die erhebliche Liquiditäts- und Sol- venzprobleme einer Vielzahl anderer Marktteilnehmer nach sich zieht. Dies kann wiederum den funktionellen Zusammenbruch von Teilen des Finanzsystems oder des Finanzsystems in seiner Gesamtheit bewirken. Systemische Risiken sind aufgrund komplexer Wirkungszusammenhänge im Finanzsystem schwer vorhersehbar und beeinflussbar. Die FMA hat in ihrer Funktion als nationale Abwicklungsbehörde für die Oberbank AG im Falle der Feststellung eines Ausfalls oder wahrscheinlichen Ausfalls die Anwendung eines Abwicklungsverfahrens indiziert. Diese Bewertung basiert auf der Identifizierung von kritischen Funktionen und der Erwartung erheblich negativer Auswirkun- gen auf die Finanzstabilität in Österreich im Fall eines Marktaustrittes auf Grund einer Insolvenz. Die FMA hat der Oberbank AG daher vorgeschrieben einen Mindestbetrag an Eigenmitteln und berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten (MREL) vorzuhalten. Mit diesem MREL Erfordernis soll sichergestellt werden, dass ein Institut zu jeder Zeit eine Mindestquote an Eigenmitteln und MREL-fähigen Verbindlichkeiten einhält (ausreichender Puffer an Verlustabsorptionskapital für den Abwicklungsfall und die dafür vorgesehene Abwicklungsstrategie). Diese Quote wird entweder als Anteil am Risikopositionswert (TREA) oder als Anteil an der Gesamtrisikopositionsmessgröße (LRE/TEM) ausgedrückt. Die vorgeschriebene Höhe der Kennziffern wird nicht für alle Institute der EU einheitlich festgelegt, sondern vielmehr institutsspezifisch bestimmt. Für die Oberbank AG hat die FMA folgende Quoten festgelegt, die ab 1.1.2022 einzuhalten sind: • vorgeschriebene TREA Quote: 19,41 % • vorgeschriebene LRE/TEM Quote: 5,90 %. Konzernabschluss 131 Per 31.12.2022 betrug die TREA Quote 25,69 % (31.12.2021: 27,28 %) und die LRE/TEM Quote 16,95 % (31.12.2021: 19,03 %). Der Rückgang geht mit dem starken Kreditwachstum und dem nicht so starken Anstieg der Eigenmittel einher. Zu- sätzlich wurde erstmals der Bewilligungsbetrag gemäß Art. 78a CRR in Abzug gebracht. Nachdem die Covid-19 Erleichterung zum Abzug der Nationalbankguthaben von der Gesamtrisikomessgröße der Verschuldungsquote nicht mehr anwendbar ist, hat auch dies eine entsprechende Auswirkung auf die LRE/TEM Quote. 52) Sonstige Risiken In den sonstigen Risiken sind jene Risiken zusammengefasst, die im Rahmen des Geschäftsmodells des Oberbank Konzerns als unwesentlich klassifiziert werden und für die daher aus der Risikodeckungsmasse kein Einzellimit abgeleitet wird. In die Kategorie sonstige Risiken fallen im Speziellen folgende Bankrisiken: • Reputationsrisiken entstehen aus negativen Wahrnehmungen in der Öffentlichkeit. Der dadurch geschädigte Ruf (z. B. bei KundInnen, GeschäftspartnerInnen, AktionärInnen, Behörden …) und der damit einhergehende Vertrauensverlust können zu Ergebniseinbrüchen bzw. Verlusten führen. • Als Geschäftsrisiken werden die Risiken bezeichnet, die aus unerwarteten Ergebnisschwankungen wegen geänderter Rahmenbedingungen resultieren (z. B. geringere Erträge, die keine Aufwandskürzung im gleichen Ausmaß ermöglichen, veränderte Wettbewerbsverhältnisse, geändertes Kundenverhalten und Folgen des technischen Fortschritts …). • Strategische Risiken resultieren daraus, dass langfristige Unternehmensziele auf Basis der zugrunde liegenden Geschäfts- annahmen oder wegen geänderter Rahmenbedingungen verfehlt werden. Eine Vermeidung bzw. Reduzierung dieser Risiken kann durch ständige Beobachtung der Marktverhältnisse und Wettbewerbsbedingungen sowie durch eine rollie- rende strategische Planung mit laufender Anpassung an das Marktumfeld erzielt werden. 53) Risikobericht – Zusammenfassung Das Risikomanagement ist in der Oberbank AG integraler Bestandteil der Geschäftspolitik, der strategischen Zieleplanung sowie des operativen Managements bzw. Controllings. Die zentrale Verantwortung für das Risikomanagement liegt beim Gesamtvorstand der Oberbank AG. Für jedes wesentliche Risiko des Oberbank Konzerns gibt es definierte Steuerungsverantwortlichkeiten sowie zugewiesene Risikodeckungsmassen (Limits) oder definierte Steuerungsprozesse. 54) Gesamtvolumen noch nicht abgewickelter derivativer Finanzprodukte Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten derivativen Finanzgeschäfte werden in der folgenden Übersicht einseitig dargestellt. In der Oberbank werden Derivate überwiegend zur Absicherung von Marktrisiken im Kundengeschäft und zur Steuerung des Bankbuchs abgeschlossen. Die Oberbank verfolgt folgende Absicherungsstrategie: • Derivative Produkte, die an GeschäftskundInnen verkauft werden, werden grundsätzlich geschlossen. • Derivative Produkte werden weiters zur Absicherung von Zins- und Währungsrisiken aus Kassageschäften eingesetzt. • Langlaufende eigene Emissionen und Schuldscheindarlehen, die zur Absicherung der Liquidität begeben werden, werden zum Teil mittels Zinsswaps zinsgesichert. • Im Einzelfall werden fix verzinste Wertpapierveranlagungen für das Bankbuch mittels Swap abgesichert. • Offene Derivate sind daher lediglich in untergeordneter Höhe im Handelsbuch vorhanden. • Es befinden sich keine Kreditderivate im Bestand der Oberbank. Konzernabschluss 132 Nominalbeträge 2022 2021 Restlaufzeit Nominale Marktwerte Nominale Marktwerte in Tsd. € bis 1 Jahr 1 - 5 J. > 5 J. gesamt positiv negativ gesamt positiv negativ Zinssatzverträge Zinssatzoptionen Kauf 110 7.310 1.000 8.420 212 7.920 64 Verkauf 460 7.710 1.000 9.170 -229 6.370 -59 Swaptions Kauf 36.000 413 Verkauf 13.000 13.000 -2.237 49.000 -1.354 Zinsswaps Kauf 22.535 246.251 149.856 418.642 33.568 -1.966 532.867 3.820 -25.342 Verkauf 86.035 981.582 719.333 1.786.950 4.098 -177.160 1.909.085 93.825 -5.867 Anleiheoptionen Kauf Verkauf Wechselkursverträge Währungsoptionen Kauf 50.509 50.509 1.242 29.405 354 Verkauf 53.764 53.764 -1.272 28.760 -291 Devisentermingeschäfte Kauf 1.685.649 169.546 1.855.195 29.984 2.292.108 24.702 Verkauf 1.693.451 170.065 1.863.516 -36.913 2.297.011 -28.703 Cross Currency Swaps Kauf 27.368 221.015 50.736 299.119 10.679 -2.207 240.969 8.739 -639 Verkauf 11.724 171.853 183.577 5.473 -11.837 176.455 5.414 -6.831 Für die Berechnung der Marktwerte kommen anerkannte Bewertungsmodelle zum Einsatz, wobei die Bewertung zu Markt- bedingungen durchgeführt wird. Für symmetrische Produkte (Interest Rate Swaps, Devisentermingeschäfte) erfolgt die Marktwertberechnung nach der Barwertmethode, wobei der Clean Price dargestellt wird. Als Basis für die Berechnung kom- men die Zinskurven aus Refinity zur Anwendung. Als Devisenkurse werden die von der EZB veröffentlichten Referenzkurse verwendet. Die Marktwerte von asymmetrischen Produkten werden gemäß Optionspreismodellen wie zum Beispiel von Black-Scholes, Hull & White berechnet. Für die Bewertung von Optionen werden implizite Volatilitäten herangezogen. 55) Patronatserklärungen für Beteiligungen Die Oberbank AG ist bestrebt, dass folgende Gesellschaften ihre vertraglichen Verbindlichkeiten erfüllen können: Sonstige Finanzierungsgesellschaften: Betriebsobjekte Verwertung Gesellschaft m.b.H., Linz Immobiliengesellschaften: „AM“ Bau- und Gebäudevermietung Gesellschaft m.b.H., Linz OBERBANK NUTZOBJEKTE VERMIETUNGS-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz Informationen aufgrund österreichischen Rechts 56) Eigenkapital Das Eigenkapital setzt sich aus dem eingezahlten Kapital der Oberbank AG (Grundkapital zuzüglich Kapitalrücklagen) sowie dem erwirtschafteten Kapital (Gewinnrücklagen zuzüglich Jahresüberschuss) zusammen. Das Eigenkapital der Oberbank AG beträgt 2.428,2 Mio. Euro (Vorjahr 2.296,7 Mio. Euro), hievon Grundkapital 105,8 Mio. Euro (Vorjahr 105,9 Mio. Euro). Da die Oberbank AG Dividenden auf Basis der österreichischen Rechtslage ausschüttet ist nur ein Teil des nach UGB/BWG berechneten Eigenkapitals ausschüttungsfähig, nämlich der Bilanzgewinn, die freie Gewinnrücklage sowie die nicht gebundene Kapitalrücklage. Für 2022 wäre maximal ein Betrag in Höhe von 1.505,2 Mio. Euro ausschüttungsfähig. Der ausschüttungsfähige Bilanzgewinn beträgt 51,4 Mio. Euro . Konzernabschluss 133 57) Personal Im Oberbank Konzern waren 2022 im Jahresdurchschnitt folgende Personalkapazitäten im Einsatz: Vollzeitäquivalente, ohne Vorstandsmitglieder/GeschäftsführerInnen 2022 2021 Angestellte 2.134 2.152 Arbeiter 5 6 Gesamtkapazität ) 2.139 2.158 ) Darin sind 25 Mitarbeiterkapazitäten, die zur Dienstleistung an die 3 Banken IT GmbH entsandt sind, enthalten. 58) Wertpapieraufgliederung nach BWG in Tsd. € Nicht bör- Wie AV bewer- Andere Bewer- sennotiert Börsennotiert tet tung Gesamt Schuldverschreibungen u. a. festverzinsliche Wertpapiere 146.305 1.981.885 1.781.315 346.875 2.128.190 Aktien u. a. nicht festverzins- liche Wertpapiere 155.232 63.263 55.201 163.294 218.495 Beteiligungen 142.508 317.572 460.080 0 460.080 Anteile an verbundenen Un- ternehmen 120.358 0 120.358 0 120.358 564.403 2.362.720 2.416.954 510.169 2.927.123 59) Konzerneigenmittel und bankaufsichtliches Eigenmittelerfordernis Die Oberbank AG unterliegt seit 1.1.2014 den Vorschriften der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) sowie der CRD IV. Die definierten Mindestkapitalerfordernisse wurden laufend erfüllt. Die veröffentlichten Eigenmittelbestandteile werden auch für die interne Kapitalsteuerung verwendet. Anrechenbare Eigenmittel gem. Teil 2 Veränderung der VO (EU) Nr. 575/2013 – Säule I in Tsd. € 2022 2021 absolut in % Gezeichnetes Kapital 105.922 105.922 0 0 Kapitalrücklagen 505.523 505.523 0 0 Gewinnrücklagen 1) 2.708.576 2.505.296 203.280 8, 1 Anteile anderer Gesellschafter 0 0 0 0 Kumuliertes sonstiges Ergebnis 121.069 108.702 12.367 11, 4 Aufsichtliche Korrekturposten -16.078 4.169 -20.247 >-10 0 Abzüge von den Posten des harten Kernkapitals -298.660 -258.504 -40.156 15, 5 HARTES KERNKAPITAL 3.126.352 2.971.108 155.244 5, 2 AT1-Kapitalinstrumente 50.000 50.000 - - AT1-Kapitalinstrumente gem. nationalen Umsetzungsmaß- nahmen 0 0 - - Abzüge von Posten des AT1-Kapitals 0 0 - - Zusätzliches Kernkapital 50.000 50.000 - - KERNKAPITAL 3.176.352 3.021.108 155.244 5, 1 anrechenbare Ergänzungskapitalinstrumente 340.486 345.098 -4.612 - 1, 3 Ergänzungskapitalposten gem. nationalen Umsetzungs- maßnahmen 0 865 -865 - 100, 0 Allgemeine Kreditrisikoanpassungen 0 0 - - Abzüge von Posten des Ergänzungskapitals -14.927 -13.893 -1.034 7, 4 Ergänzungskapital 325.559 332.070 -6.511 - 2, 0 EIGENMITTEL 3.501.911 3.353.178 148.733 4, 4 Gesamtrisikobetrag gem. Art. 92 CRR Kreditrisiko 16.162.436 15.071.679 1.090.757 7,2 Marktrisiko, Abwicklungsrisiko und CVA-Risiko 18.187 45.612 -27.425 -60,1 Operationelles Risiko 1.160.246 1.070.996 89.250 8,3 Konzernabschluss 134 Gesamtrisikobetrag 17.340.869 16.188.287 1.152.582 7,1 Eigenmittelquoten gem. Art. 92 CRR Harte Kernkapitalquote 18,03% 18,35% -0,32 %-P. Kernkapitalquote 18,32% 18,66% -0,35 %-P. Gesamtkapitalquote 20,19% 20,71% -0,52 %-P. Gesetzliches Erfordernis Eigenmittelquoten gem. ÜRL in % Harte Kernkapitalquote 7,13 % 7,06 % 0,07 %-P. Kernkapitalquote 8,63 % 8,56 % 0,07 %-P. Gesamtkapitalquote 10,63 % 10,56 % 0,07 %-P. Gesetzliche Eigenmittelanforderungen gem. ÜRL in Tsd. € Hartes Kernkapital 1.236.404 1.142.893 93.511 8,2 Kernkapital 1.496.517 1.385.717 110.800 8,0 Gesamtkapital 1.843.334 1.709.483 133.851 7,8 Freie Kapitalbestandteile Hartes Kernkapital 1.889.948 1.828.215 61.733 3,4 Kernkapital 1.679.835 1.635.391 44.444 2,7 Gesamtkapital 1.658.577 1.643.695 14.882 0,9 1) Inkl. Gewinnrücklagendotierung 2022, vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat am 23. März 2023. 60) Sonstige erforderliche Angaben nach BWG und UGB Im Geschäftsjahr 2023 werden begebene Schuldverschreibungen mit einem Gesamtwert von Nominale 111,8 Mio. Euro fäl- lig. Zum 31.12.2022 bestehen keine je 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigende nachran- gige Kreditaufnahmen. Sonstige nachrangige Kreditaufnahmen unter je 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbind- lichkeiten in Höhe von Nominale 504.112,0 Tsd. Euro betreffen Ergänzungskapital mit einer Verzinsung von 1,25 % bis 4,5 % und einer Fälligkeit in den Geschäftsjahren 2023 bis 2031. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 12.866,3 Tsd. Euro geleistet. Das zu Marktpreisen berechnete Volumen des Handelsbuchs beträgt zum 31.12.2022 insgesamt 73,3 Mio. Euro. Davon entfallen auf Wertpapiere (Marktwerte) 10,0 Mio. Euro und auf sonstige Finanzinstrumente (Marktwerte) 63,3 Mio. Euro. Das Leasingvolumen beträgt per 31.12.2022 1.426,3 Mio. Euro. Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer betrugen im Geschäftsjahr 1.261,1 Tsd. Euro (inkl. USt, inkl. Leasinggesellschaften und inkl. Tochterunternehmen). Davon entfielen 1.037,6 Tsd. Euro auf die Prüfung der Jahresabschlüsse und des Konzernabschlusses, 0,0 Tsd. Euro auf andere Bestätigungs- leistungen, 0,0 Tsd. Euro auf Steuerberatungsleistungen sowie 223,5 Tsd. Euro auf sonstige Leistungen. Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer der gemäß IFRS 11 Gemeinschaftliche Tätigkeit im Konzernabschluss berücksichtigten ALPENLÄNDI- SCHEN GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H betrugen 12,7 Tsd. Euro. Konzernabschluss 135 Daten über Niederlassungen gem. § 64 (1) Z18 BWG in Tsd. € Name der Niederlassung (inkl. Leasinggesellschaften) Niederlassung Deutschland Zweigniederlassung Tschechien Zweigniederlassung Ungarn Zweigniederlassung Slowakei Geschäftsbereiche Süddeutschland Deutschland Mitte Deutschland Süd- West Sitzstaat Bundesrepublik Deutschland Tschechische Repub- lik Ungarn Slowakische Repub- lik Nettozinsertrag 60.048 32.060 29.493 11.440 Betriebserträge 76.875 41.150 38.268 13.083 Mitarbeiteranzahl (Vollzeit- basis) 279,7 194,3 134,0 51,3 Jahresergebnis vor Steuern 33.636 25.690 20.575 7.761 Steuern vom Einkommen -10.223 -4.991 -1.833 -1.987 Erhaltene öffentliche Beihil- fen 0 0 0 0 Die Gesamtkapitalrentabilität gem. § 64 (1) Z19 BWG beträgt 0,90 %. Konzernabschluss 136 61) Beteiligungsliste gemäß UGB Konsoli- Ergebnis des Die Gesellschaft hielt per 31. Dezember 2022 bei folgenden dierungs- Kapitalanteil in % 5) Eigen- letzten Ge- Jahres- Anmer- Unternehmen mindestens 20 % Anteilsbesitz: methode ) un- mit- telbar gesamt kapital 3) schäftsjah- res 4) abschluss kung a) Direkte Beteiligungen "AM" Bau- und Gebäudevermietung Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) "LA" Gebäudevermietung und Bau - Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) "SG" Gebäudevermietungsgesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) "SP" Bau- und Gebäudevermietungsgesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., Linz N 20,57 20,57 6) 3-Banken Wohnbaubank AG, Linz V 80,00 80,00 8.293 8 2022 1) ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz Q 50,00 50,00 10.946 0 2022 Beteiligungsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Linz N 40,00 40,00 6) Betriebsobjekte Verwertung Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 2) 6) Biowärme Attnang-Puchheim GmbH, Attnang-Puchheim N 49,00 49,00 6) 3 Banken IT GmbH, Linz (vorm. DREI-BANKEN-EDV Gesellschaft mbH.) N 40,00 40,00 6) Donaulände Holding GmbH, Linz V 100,0 0 100,00 339 -7 2022 1) GAIN CAPITAL PRIVATE EQUITY III SCSp N 36,97 36,97 6) GAIN CAPITAL PARTICIPATIONS II S.A. SICAR, Luxemburg N 33,11 33,11 6) GAIN CAPITAL PARTICIPATIONS SA, SICAR, Luxemburg N 58,69 58,69 1) 6) Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft, Bad Hofgastein N 32,62 32,62 6) Ober Finanz Leasing gAG, Budapest V 1,00 100,00 17.400 1.123 09/2022 1) Ober Leasing Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Budapest V 1,00 100,00 1.245 -337 09/2022 1) Oberbank Beteiligungsholding Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) Oberbank Immobilien Leasing GmbH Bayern, Neuötting V 6,00 100,00 2.081 6 09/2022 1) Oberbank Immobilien-Service Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) OBERBANK LEASING GESELLSCHAFT MBH., Linz V 100,0 0 100,00 52.978 16.485 09/2022 1) 2) Oberbank Leasing s.r.o., Bratislava V 0,10 100,00 8.505 899 09/2022 1) Oberbank Leasing spol. s.r.o., Prag V 1,00 100,00 48.080 3.605 09/2022 1) OBERBANK NUTZOBJEKTE VERMIETUNGS-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 2) 6) Oberbank Opportunity Invest Management Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) Oberbank PE Holding GmbH, Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) Oberbank Unternehmensbeteiligung GmbH, Linz N 100,0 0 100,00 1) 2) 6) Oberbank Leasing Prievidza s.r.o., Bratislava V 15,00 100,00 0 0 09/2021 1) OÖ HightechFonds GmbH, Linz N 24,70 24,70 6) Konzernabschluss 137 Samson České Budějovice spol. s.r.o., Budweis N 100,0 0 100,00 1) 6) TZ-Vermögensverwaltungs GmbH, Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) Oberbank Service GmbH, Linz N 100,0 0 100,00 1) 6) 3 Banken Versicherungsmakler Gesellschaft m.b.H., Innsbruck N 40,00 40,00 6) b) Indirekte Beteiligungen "ST" BAU Errichtungs- und Vermietungsgesellschaft m.b.H., Linz N 99,90 1) 6) 3-Banken Beteiligung Gesellschaft m.b.H., Linz N 40,00 6) 3-Banken Kfz-Leasing GmbH, Linz V 80,00 28.541 2.002 09/2022 1) Donaulände Garagen GmbH, Linz V 100,00 36 8 2022 1) Donaulände Invest GmbH, Linz V 97,50 548 82 2022 1) GSA Genossenschaft für Stadterneuerung und Assanierung, gemeinnützige registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung, Linz N 25,85 6) Herold NZ Verwaltung GmbH, Mödling N 24,90 6) Oberbank Bergbahnen Leasing GmbH, Linz V 100,00 35 942 09/2022 1) Oberbank airplane 2 Leasing GmbH, Linz V 100,00 35 -3 09/2022 1) Oberbank Reder Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 66 09/2022 1) Oberbank Eugendorf Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 205 09/2022 1) Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH V 90,00 35 -15 09/2022 1) Oberbank FSS Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 168 09/2022 1) Oberbank Goldkronach Beteiligungs GmbH, Neuötting V 100,00 7 -2 09/2022 1) Oberbank Leobendorf Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 466 09/2022 1) Immobilien Abwicklung 01 GmbH (vormals Oberbank Idstein Immobilien- Leasing GmbH), Neuötting V 100,00 17 -1 09/2022 1) Oberbank Immobilie-Bergheim Leasing GmbH, Linz V 95,00 1.275 47 09/2022 1) Oberbank Immobilien-Leasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 741 100 09/2022 1) Oberbank Immobilien-Leasing GmbH Bayern & Co. KG Goldkronach, Neuöt- ting V 6,00 7 57 09/2022 1) Oberbank Industrie und Handelsbeteiligungsholding GmbH, Linz N 100,00 1) 6) Oberbank KB Leasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 69 -459 09/2022 1) Oberbank Kfz-Leasing GmbH, Linz V 100,00 35 1.428 09/2022 1) Oberbank Leasing GmbH Bayern, Neuötting V 100,00 6.746 3.646 09/2022 1) Oberbank Leasing JAF HOLZ, s.r.o., Prag V 95,00 5.884 50 09/2022 1) Oberbank Leasing Palamon s.r.o., Prag V 100,00 7.581 256 09/2022 1) Oberbank MLC - Pernau Immobilienleasing GmbH, Linz V 99,80 35 45 09/2022 1) Oberbank Operating Mobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 235 09/2022 1) Oberbank Operating OPR Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 557 09/2022 1) Konzernabschluss 138 Oberbank PE Beteiligungen GmbH, Linz N 100,00 1) 6) Oberbank Pernau Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 182 09/2022 1) Oberbank Riesenhof Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 87 09/2022 1) Oberbank Seiersberg Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 35 75 09/2022 1) Oberbank Unterpremstätten Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 18 -4 09/2022 1) Oberbank Weißkirchen Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 91 09/2022 1) Oberbank Wiener Neustadt Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 53 09/2022 1) Oberbank-Kremsmünster Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 168 372 09/2022 1) OBK Ahlten Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 94,00 1.000 22 09/2022 1) OBK München 1 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 100,00 27 18 09/2022 1) OBK München 2 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 100,00 30 -26 09/2022 1) OBK München 3 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 100,00 30 -10 09/2022 1) POWER TOWER GmbH, Linz V 99,00 70 -79 09/2022 1) Oberbank NGL Immobilienleasing GmbH (vormals Oberbank Wien Süd Im- mobilienleasing GmbH), Linz V 100,00 35 118 09/2022 1) Techno-Z Braunau Technologiezentrum GmbH, Braunau N 21,50 6) ) Konsolidierung im Konzernabschluss: V = Vollkonsolidierung, E = Bewertung "at equity", Q = anteilsmäßige Konsolidierung, N = gemäß IAS 27 in Verbindung mit Framework 29 nicht in den Konzernabschluss einbezogen 1) verbundenes Unternehmen; 2) Ergebnisabführungsvertrag; 3) einschließlich unversteuerter Rücklagen; 4) Jahresüberschuss gem. § 231 Abs. 2 Z 21 UGB; 5) mittelbare Beteiligungen an Kredit- und Finanzinstituten wurden gemäß § 30 BWG berechnet, mittelbare Beteiligungen an anderen Unternehmen wurden gemäß UGB berechnet; 6) von § 242 Abs. 2 UGB wird Gebrauch gemacht Schlussbemerkung, Erklärung 139 Schlussbemerkung des Vorstands der Oberbank AG Der Vorstand der Oberbank AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 in Übereinstimmung mit den Internatio- nal Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Dieser Konzernabschluss erfüllt die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Erstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht und steht im Einklang mit den geltenden EU-Vorschriften. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht enthalten alle erforderlichen Angaben. Wesentliche Ereignisse seit dem Ende des Geschäftsjahres Nach dem Ende des Geschäftsjahres 2022 ist es zu keinen wesentlichen Ereignissen gekommen. Erklärung gemäß § 124 Absatz 1 Z. 3 BörseG Erklärung aller gesetzlichen Vertreter Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht und die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Linz, am 7. März 2023 Der Vorstand Generaldirektor Direktor Direktor Direktor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Martin Seiter, MBA Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Personal- und Rechnungswesen Privatkundengeschäft Gesamtrisikomanagement Firmenkundengeschäft Bestätigungsvermerk 140 Bericht zum Konzernabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Konzernabschluss der Oberbank AG, Linz, und ihrer Tochterunternehmen (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Ge- schäftsjahr sowie dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein mög- lichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Report- ing Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und dem Bankwe- sengesetz. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Stan- dards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestä- tigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichi- schen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestäti- gungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Folgende Sachverhalte waren am bedeutsamsten für unsere Prüfung: 1. Die Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden 2. Die Bewertung von at Equity bilanzierten Unternehmen 1. Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden Sachverhalt und Problemstellung Die Forderungen an Kunden belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 19.193 Mio. Der Vorstand beschreibt den Prozess zur Überwachung des Kreditrisikos und die Vorgehensweise für die Ermittlung der Wertminderungen in Punkt 2.8 „Finanzielle Vermögenswerte und Verpflichtungen sowie Sicherungsbeziehungen“ sowie in Punkt 43 „Kreditrisiko“ des Konzernanhangs. Bestätigungsvermerk 141 Die Bank hat zur Bestimmung der erwarteten Kreditverluste Prozesse zur Identifikation von Ausfallsereignissen und von sig- nifikanten Kreditrisikoerhöhungen implementiert. Die Berechnung der Wertberichtigung für ausgefallene, individuell bedeutsame Kreditforderungen basiert auf den nach gewichteten Szenarien erwarteten Rückflüssen. Diese sind von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst. Die Wertberichtigung für ausge- fallene, individuell nicht bedeutsame Forderungen wird als Verlustrate der unbesicherten Forderungshöhe auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Bei nicht ausgefallenen Forderungen wird der erwartete Kreditverlust der nächsten zwölf Monate oder – bei einer wesentlichen Erhöhung des Kreditrisikos seit Ersterfassung des Obligos – der erwartete Kreditverlust über die gesamte Rest- laufzeit bilanziert (Stufe 1 und Stufe 2). Bei der Ermittlung werden Ratings, gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen berücksichtigt, sowie erwartete zukünftige Rückzahlungen berücksichtigt. Da das angewendete Wertberichtigungsmodell außerordentliche Sachverhalte nicht angemessen abbilden kann, wurde seitens der Bank aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und den Folgewirkungen eine Erhöhung der erwarteten Kreditverluste durch einen kollektiven Stufentransfer von Stufe 1 auf Stufe 2 bestimmter Teilportfolien vorgenommen („Ma- nagement Overlay“). Dies betrifft einerseits Forderungen an Kreditnehmer mit hoher Gasabhängigkeit und andererseits Forderungen an Kunden im Bereich Immobilienprojekte mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten. Bestätigungsvermerk 142 Die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden ist in allen angeführten Ausprägungen mit erheblichen Unsicherheiten, umfangreichen Schätzungen und Ermessensspielräumen ver- bunden. Diese ergeben sich bei der Identifikation eines Ausfallsereignisses oder einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisi- kos sowie bei der Schätzung der erwarteten Cashflows bzw. bei der Ermittlung und Aktualisierung von Rechenparametern, die diese abbilden. Daher haben wir die Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden als besonders wichtigen Prüfungssach- verhalt bestimmt. Prüferisches Vorgehen Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden haben wir insbesondere folgende wesentliche Prüfungs- handlungen durchgeführt: • Wir haben die Methodik zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste erhoben und deren Konformität mit den Vor- gaben der IFRS beurteilt. • Wir haben die Dokumentation der Prozesse zur Überwachung der Kredite und zur Risikovorsorgebildung analysiert und kritisch hinterfragt, ob diese Prozesse geeignet sind, Kreditausfälle zeitgerecht zu identifizieren und die Wert- haltigkeit der Kundenforderungen angemessen abzubilden. Wir haben darüber hinaus die Prozessabläufe erhoben und die von uns als Schlüsselkontrollen in Hinblick auf deren Ausgestaltung und Implementierung unter Einbeziehung der relevanten IT-Systeme getestet sowie in Stichproben auf deren Wirksamkeit überprüft. • Wir haben die Entwicklung der Forderungen an Kunden mittels analytischer Prüfungshandlungen hinsichtlich Qualität, Betreuungsart, Rating und Stufenzuordnung im Vergleich zum Vorjahr und während des Geschäftsjahres untersucht. • Auf Basis einer nach Risikogesichtspunkten ermittelten Stichprobe haben wir einzelne Kreditfälle geprüft. Bei aus- gefallenen Krediten haben wir die Einschätzungen der Bank in Bezug auf die Höhe der erwarteten Rückflüsse unter Berücksichtigung von Sicherheiten überprüft und untersucht, ob die in der Berechnung verwendeten Annahmen angemessen und von internen oder externen Nachweisen ableitbar sind. Für nicht ausgefallene Kredite haben wir untersucht, ob Indikatoren für das Vorliegen eines Ausfalls bestehen. • Wir haben die Einzelfallanalyse der Kreditnehmer mit hoher Gasabhängigkeit und jener im Bereich Immobilienpro- jekte gewürdigt und geprüft, ob die betroffenen Kreditnehmer in die Stufe 2 transferiert wurden. Bestätigungsvermerk 143 • Zur Beurteilung der Angemessenheit der erwarteten Kreditverluste für nicht ausgefallene Forderungen (Stufe 1 und Stufe 2) haben wir unter Beiziehung von Spezialisten die Plausibilität von Annahmen und die statistisch-mathemati- sche Angemessenheit der verwendeten Modelle sowie die ordnungsgemäße Anwendung dieser Modelle überprüft. Dabei haben wir insbesondere die Annahmen im Zusammenhang mit zukunftsgerichteten Informationen unter- sucht. Weiters haben wir die Angemessenheit der Annahmen zu den Parametern Ausfallwahrscheinlichkeit, Verlustquote und Forderungshöhe bei Ausfall sowie des Stufenzuordnungsmodells unter Berücksichtigung der Ergebnisse der bankinternen Validierungen überprüft sowie ausgewählte Rechenschritte nachvollzogen. • Zur Beurteilung der Angemessenheit der erwarteten Kreditverluste für ausgefallene individuell nicht bedeutsame Forderungen haben wir Prozess und Methodik der Berechnung, sowie der Überwachung der Angemessenheit der Verlustraten erhoben und gewürdigt. • Abschließend wurde beurteilt, ob die Angaben zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste sowie zu den wesentlichen Annahmen und Schätzungsunsicherheiten im Konzernanhang zutreffend sind. 2. Bewertung von at Equity bilanzierten Unternehmen (siehe Erläuterungen (Notes) zum Konzernabschluss 2.4 „Konsolidierungsmethoden“, 2.6 „Ermessensentscheidungen, An- nahmen und Schätzungen“, 2.9 „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze bezogen auf die Konzern-Gewinn- und Verlust- Rechnung – Finanzanlagen“, 2.10 „Wesentliche Rechnungslegungsgrundsätze bezogen auf die Konzernbilanz“, 4. „Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen“ und 17. „Finanzanlagen“) Sachverhalt und Problemstellung Die im Bilanzposten 5. Finanzanlagen d) „Anteile an at equity Unternehmen“ bilanzierten Beteiligungen an der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft (BTV AG), der BKS Bank AG und der voestalpine AG haben am 31. Dezember 2022 einen Buchwert von insgesamt EUR 1.100 Mio. Im Geschäftsjahr wurden Zuschreibungen aus dem laufenden Ergebnisanteil in Höhe von EUR 145 Mio. und Abschreibungen in Höhe von EUR 55 Mio. vorgenommen. Die Anteile an allen drei Unternehmen sind börsennotiert. Gemäß IAS 36 ist für diese Beteiligungen zu jedem Abschlussstichtag oder anlassbezogen zu überprüfen, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung („Wertminderungstest“) vorliegen. Zudem ist zu überprüfen, ob die Gründe für in früheren Perioden vorgenommenen Wertminderungen noch zur Gänze oder teilweise bestehen. Bestätigungsvermerk 144 Wird ein Anhaltspunkt identifiziert, wird für diese Beteiligung ein individueller Nutzungswert (Value in Use) ermittelt. Für diesen Zweck wurden Nutzungswerte („Value-in-Use“) auf Basis der von den jeweiligen Unternehmen übermittelten Planzahlen und Planinformationen unter Berücksichtigung von Szenarien ermittelt. Den in diese Berechnungen einfließen- den Parametern liegen Annahmen zugrunde, die mit hohen Unsicherheiten und Ermessungsentscheidungen behaftet sind. Geringfügige Änderungen in diesen Annahmen oder im ermittelten Diskontierungszinssatz können zu wesentlich abweichenden Ergebnissen führen. Auf Grund des Ermessensspielraums in den Annahmen und der damit verbundenen Sensitivität des Bewertungsergebnisses haben wir die Bewertung von Anteilen an at Equity bewerteten Unternehmen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt. Prüferisches Vorgehen • Wir haben die Prozesse zur Überprüfung der Werthaltigkeit von Anteilen an at Equity bewerteten Unternehmen untersucht, die einzelnen Elemente der Kalkulation nachvollzogen und die Ausgestaltung und Implementierung der identifizierten wesentlichen Kontrolle evaluiert. • Wir haben die Angemessenheit der vom Vorstand für die Value-in-Use-Berechnungen herangezogenen Jahresplanungen, der Überleitung auf den maximal jährlich ausschüttbaren Betrag und des angewandten Diskontierungszinssatzes unter Beiziehung von Spezialisten anhand der Anforderungen von IAS 36 und aktueller Kapitalmarktdaten unter Beiziehung interner Bewertungsspezialisten sowie die mathematische Korrektheit der Berechnung überprüft. • Wir haben die vom Vorstand getroffenen Annahmen und das durchgeführte Backtesting der jeweiligen historischen Jahresplanungen mit den jeweiligen erzielten Jahresergebnissen kritisch gewürdigt. Die verwendeten Zahlen und die gewählten Szenarien wurden mit dem Management und den verantwortlichen Mitarbeitern auch unter Berücksichtigung der aktuellen Marktunsicherheit diskutiert und anhand interner und externer Prognosen plausibilisiert. Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt – Vorjahreskonzernabschluss Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 des Konzerns wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 11. März 2022 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk zu diesem Konzernabschluss erteilt hat. Bestätigungsvermerk 145 Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht und im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernab- schluss, Konzernlagebericht und die zugehörigen Bestätigungsvermerke. Den Segmentbericht haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erhalten, die übrigen Teile des Jahresfinanzberichtes sowie des Geschäftsberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt werden. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf die sonstigen Informationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab. Bezüglich der Informationen im Konzernlagebericht verweisen wir auf den Abschnitt „Bericht zum Konzernlagebericht“. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob sie wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf Grundlage der Arbeiten, die wir zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erhaltenen sonstigen Informationen durchgeführt haben, zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten. Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB und dem Bankwesengesetz ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unter- nehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Bestätigungsvermerk 146 Darüber hinaus gilt: • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und er- langen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungs- handlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungs- methoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. • Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. • Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Alleinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Eintei- lung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sach- verhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Bestätigungsvermerk 147 Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Überein- stimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der beigefügte Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gewählt und am 20. Mai 2021 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Außerdem wurden wir von der Hauptversammlung am 17. Mai 2022 bereits für das darauffolgende Geschäftsjahr als Abschlussprüfer gewählt und am 14. Juni 2022 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2022 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer des Konzerns. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von dem Konzern gewahrt haben. Bestätigungsvermerk 148 Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Thomas Becker. Wien 9. März 2023 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Qualifiziert elektronisch signiert: Mag. Thomas Becker ppa. Mag. (FH) Stephan Heschl Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und voll- ständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. Konzernabschluss Gewinnverteilungsvorschlag 149 Gewinnverteilungsvorschlag Der verteilungsfähige Gewinn wird anhand des Jahresabschlusses der Muttergesellschaft des Konzerns, der Oberbank AG, festgestellt. Der Jahresüberschuss der Oberbank AG betrug im Geschäftsjahr 2022 170,2 Mio. Euro. Nach Rücklagendotation von 119,0 Mio. Euro und nach Zurechnung des Gewinnvortrags von 0,2 Mio. Euro ergibt sich ein verwendungsfähiger Bilanz- gewinn von 51,4 Mio. Euro. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Divi- dende von Euro 1,45 je bezugsberechtigter Aktie auszuschütten. Daraus ergibt sich bei 35.307.300 Stammaktien ein Aus- schüttungsbetrag von 51,2 Mio. Euro. Weiters schlägt der Vorstand vor, den verbleibenden Rest von 187.443,60 Euro auf neue Rechnung vorzutragen. Linz, am 2. März 2023 Der Vorstand Generaldirektor Direktor Direktor Direktor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Martin Seiter, MBA Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Personal- und Rechnungswesen Privatkundengeschäft Gesamtrisikomanagement Firmenkundengeschäft Konzernabschluss Bericht des Aufsichtsrats 150 Präambel Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 lösten der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Verwer- fungen die Covid-19-Pandemie ab. Die durch den hohen Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise angefeuerte Inflation hat die EZB endlich dazu bewogen, mit Zinsschritten gegenzusteuern. Die schmale Gratwanderung zwischen dem Eindämmen der viel zu hohen Inflation und dem am Laufen-Halten der Wirtschaft wird auch 2023 herausfordernd sein und die europäi- sche Notenbank stark fordern. Die Oberbank hat dabei erneut gezeigt, dass sie auch unter außerordentlich fordernden Umständen ein verlässlicher Partner für ihre KundInnen ist. Dies spiegelt sich im hervorragenden operativen Jahresergebnis wider. Auch das Konzernergebnis, das getrieben von Bewertungen von Beteiligungen und „fair value“ Bewertungen bei Wertpapieren nach 3 Quartalen noch weit hinter dem Vorjahr lag, konnte am Ende das Vorjahresergebnis noch einmal toppen, weil sich die davor anormalen Ni- veaus der Bewertungsparameter wieder normalisierten. Hinter dem hervorragenden operativen Ergebnis stehen vor allem der Vorstand und die MitarbeiterInnen der Bank. Die Pro- fessionalität, die Schnelligkeit und die Flexibilität, mit der seitens des Vorstands und der MitarbeiterInnen auf die besonde- ren Herausforderungen des Geschäftsjahrs 2022 reagiert wurde, haben den Aufsichtsrat ganz besonders beeindruckt. Dieser hat seine wichtige Rolle bei der Festlegung der strategischen Ausrichtung (Geschäfts- und Risikostrategie) und bei der Über- wachung der Einhaltung der sich daraus und aus Gesetz und Satzung ergebenden Vorgaben unter Beachtung der Regeln der für das Berichtsjahr geltenden Fassung des Österreichischen Corporate Governance Kodex wahrgenommen. Jedes Mitglied des derzeit 15-köpfigen Aufsichtsrats bringt sein Wissen und seine Erfahrung im Rahmen der Aufsichtsratssit- zungen in die regen Diskussionen ein. Dafür und für die geleistete Arbeit aller Aufsichtsratsmitglieder im Plenum wie in den Ausschüssen möchte ich mich recht herzlich bei allen Mitgliedern bedanken. Arbeitsweise des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres 2022 neben den vier geplanten Sitzungen auch eine außerordentliche Sitzung abgehalten, in der sich der Aufsichtsrat mit rechtlichen Fragestellungen rund um den von Wüstenrot zu diesem Zeit- punkt in den Raum gestellten Ausstieg aus dem Syndikat der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft und mit Fragen rund um den Verkauf von Anteilen an der Oberbank AG ebenfalls durch Wüstenrot beschäftigt hat. In den planmäßigen Sitzungen hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Entscheidungen getroffen und die ihm nach den Vorschriften des Aktien- und des Bankwesengesetzes zukommenden Prüfungen vorgenommen. Der Aufsichtsrat wurde vom Vorstand regelmäßig schriftlich und mündlich über die Geschäfts- und Risikolage sowie über wich- tige Geschäftsvorfälle informiert. Als Vorsitzender des Aufsichtsrats war ich regelmäßig mit dem Vorstandsvorsitzenden in Kontakt, um über die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement zu diskutieren. Im Vorfeld der Sitzungen hatte ich in meiner Rolle als Vor- sitzender des Aufsichtsrats auch immer persönlichen Kontakt mit dem Leiter der Internen Revision, der mich über die Ergeb- nisse der Prüfungen seit der letzten Sitzung und den Umsetzungsstand der Empfehlungen informiert hat. Im Geschäftsjahr 2022 fanden zu ausgewählten bankrechtlichen und bankwirtschaftlichen Themen in Umsetzung der Fit-&- Proper-Regelungen drei mehrstündige Schulungen für die Mitglieder des Aufsichtsrats durch entsprechende Experten statt. Ausschüsse des Aufsichtsrats Der Arbeitsausschuss fasste 2022 sechs Beschlüsse im Umlaufweg. Über die vom Arbeitsausschuss entschiedenen Geschäftsfälle wurde dem Gesamtaufsichtsrat in der nächsten Sitzung berichtet. Die Geschäftsfälle wurden auch ausführlich besprochen. Der Kreditausschuss hat 2022 insgesamt 87 Kreditanträge im Umlaufweg bewilligt. Über die vom Kreditausschuss entschie- denen Geschäftsfälle wurde dem Gesamtaufsichtsrat in der jeweils nächsten Sitzung berichtet, diese wurden auch ausführ- lich diskutiert. Konzernabschluss Bericht des Aufsichtsrats 151 Der Risikoausschuss hat im Berichtsjahr, dem Bankwesengesetz entsprechend, eine Sitzung in Beisein des für die unabhän- gige Risikomanagementfunktion der Oberbank verantwortlichen Abteilungsleiters und der Staatskommissärin abgehalten. In dieser Sitzung hat sich der Ausschuss mit der Risikostrategie der Oberbank und den übrigen im Gesetz vorgesehenen The- men intensiv auseinandergesetzt. Auch darüber wurde in der darauffolgenden Sitzung der Gesamtaufsichtsrat ausführlich informiert. Der Nominierungsausschuss tagte im Geschäftsjahr 2022 zwei Mal in Beisein der Staatskommissärin bzw. ihrer Stellvertrete- rin und hat alle ihm laut Gesetz obliegenden Aufgaben erfüllt. Aufgrund der Sondersituation, dass für die Hauptversamm- lung 2022 neben der Wiederwahl zweier Aufsichtsratsmitglieder vom Nominierungsausschuss auch drei neue Aufsichtsrats- mitglieder zu evaluieren und vorzuschlagen waren, hat der Nominierungsausschuss dazu am 26. Jänner 2022 eine außeror- dentliche Sitzung abgehalten. In seiner Sitzung vom 8. März 2022 hat der Nominierungsausschuss unter Leitung von Frau Univ.-Prof. Dr. Barbara Leitl-Stau- dinger die mit 30 % gesetzlich festgelegte Quote für das unterrepräsentierte Geschlecht für den Aufsichtsrat und die Ziel- quote für den Vorstand bestätigt. Mit sechs weiblichen Aufsichtsräten von insgesamt 15 Mitgliedern übertrifft die Oberbank zum 31. Dezember 2022 die gesetzlich geforderte Quote von 30 % mit 40 % deutlich. Eine wesentliche Rolle kommt dem Nominierungsausschuss auch bei der Nachbesetzung freiwerdender Aufsichtsratsman- date und bei der rechtzeitigen Neu- oder Wiederbesetzung von Vorstandspositionen zu. Daher wurden in dieser Sitzung auch die eidesstattlichen Fit-&-Proper-Erklärungen von sämtlichen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern geprüft. Sowohl die kollektive als auch die individuelle Eignung aller bestehenden Mitglieder konnte vom Nominierungsausschuss bzw. hin- sichtlich der Mitglieder dieses Ausschusses vom Gesamtaufsichtsrat bestätigt werden. Der Vergütungsausschuss hat unter meiner Leitung im Berichtsjahr zwei Mal im Beisein der der Staatskommissärin bzw. ih- rer Stellvertreterin getagt. Darüber hinaus gab es im Juli 2022 eine intensive Arbeitssitzung mit dem Zweck der Einarbeitung neuer Nachhaltigkeitskriterien für die Vorstandsvergütung. In seiner Sitzung im März 2022 hat sich der Ausschuss eingehend mit den variablen Vergütungen für die Vorstände für das Geschäftsjahr 2021 anhand der dokumentierten langfristigen Ziele beschäftigt und beschlossen, dass in Entsprechung der EBA Leitlinien für eine solide Vergütungspolitik 50 % in Aktien und 50 % in Geld ausgezahlt werden, wobei die Aktien einer Haltefrist von drei Jahren unterliegen und der auf fünf Jahre rückzustellende Anteil zu gleichen Teilen aus Aktien und Cash besteht. Unter Anwendung der Policy zum internen Identifizierungsprozess sogenannter RisikokäuferInnen wurde die Beurteilung der Anwendbarkeit der festgelegten Vergütungsgrundsätze auf MitarbeiterInnen unterhalb der Vorstandsebene und der an diese für das Geschäftsjahr 2021 zu gewährenden variablen Vergütungen durchgeführt. Die variablen Vergütungen an die unterhalb der Vorstandsebene mit Einfluss auf das Risikoprofil der Bank tätigen Personen sind sehr gering. Daher beschränken sich die in Entsprechung der EBA-Leitlinien für eine solide Vergütungspolitik festgeleg- ten Auszahlungsmodalitäten auf den Vorstand der Oberbank. 152 Dr. Martin Zahlbruckner Dr. Andreas König Vorsitzender des Aufsichtsrats Konzernabschluss Bericht des Aufsichtsrats 153 Auch der der Hauptversammlung jährlich vorzulegende Vergütungsbericht für den Vorstand und den Aufsichtsrat wurde intensiv diskutiert. Der Bericht wurde verabschiedet und dem Gesamtaufsichtsrat dessen Vorlage an die Hauptversammlung empfohlen, was dieser in der ordentlichen AR-Sitzung am 24. März 2022 auch beschlossen hat. In der außerordentlichen Sitzung am 5. Dezember 2022 hat sich der Vergütungsausschuss mit dem vom Vergütungsbeauf- tragten auf Basis der im Juli erarbeiteten Vorgaben des Ausschusses ausgearbeiteten Entwurf der Richtlinie für die Vergütung des Vorstands und des Aufsichtsrats in der Oberbank (Vergütungspolitik) auseinandergesetzt und diesen abgesegnet. Diese Richtlinie wird der ordentlichen Hauptversammlung im Mai 2023 zur Abstimmung vorzulegen sein und dann für die Vorstandsvergütung für das Geschäftsjahr 2023 zur Anwendung kommen. Der Prüfungsausschuss hat im Geschäftsjahr 2022 zweimal in Beisein der Staatskommissärin bzw. ihrer Stellvertreterin getagt und alle ihm laut Gesetz obliegenden Aufgaben erfüllt. Über die Ergebnisse der Arbeit im Prüfungsausschuss wurde das Plenum des Aufsichtsrats in der jeweils nachfolgenden Sitzung informiert. Der Prüfungsausschuss hat in seiner Sitzung am 24. März 2022 den Jahresabschluss, den Lagebericht, den (konsolidierten) nichtfinanziellen Bericht (Nachhaltigkeitsbericht) und den (konsolidierten) Corporate Governance Bericht der Oberbank AG für das Geschäftsjahr 2021 geprüft und anschließend dem Aufsichtsrat darüber berichtet. Der Aufsichtsrat hat sich nach eingehender Diskussion und Prüfung dem Ergebnis des Prüfungsausschusses angeschlossen, erklärte sich mit dem vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss samt Lagebericht einschließlich Gewinnverwendungsvorschlag, dem nichtfinanziellen Bericht und dem Corporate Governance Bericht einverstanden und billigte den Jahresabschluss 2021, der damit gemäß § 96 Abs. 4 Aktiengesetz festgestellt war. Der Prüfungsausschuss hat in dieser Sitzung auch den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht des Geschäftsjahres 2021 geprüft und dem Aufsichtsrat darüber berichtet. Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung angeschlossen. In seiner Sitzung vom 24. März 2022 hat der Prüfungsausschuss zudem beschlossen, dem Aufsichtsrat die Erneuerung des Prüfungsmandates der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien als Abschluss- und Bankprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 zu empfehlen. Dem hat sich der Aufsichtsrat angeschlossen und der Hauptversammlung einen entsprechenden Beschlussvorschlag unterbreitet. Auch der Dividendenvorschlag für 2021 wurde vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 24. März 2022 empfehlungskonform beschlossen. In der Sitzung des Prüfungsausschusses am 19. September 2022 wurden mit dem neuen Wirtschaftsprüfer Deloitte die geplante Jahresabschlussprüfung eingehend vorbereitet. Zudem erhielt der Ausschuss auch einen umfassenden Bericht über die Revisionstätigkeit und die Prüfungsergebnisse der Internen Revision direkt vom Leiter der Internen Revision der Oberbank präsentiert. Über das Ergebnis der Sitzung wurde der Aufsichtsrat in der nachfolgenden Plenarsitzung umfassend informiert. Rechtsausschuss Aufgrund der von UniCredit Bank Austria eingeleiteten Rechtsstreitigkeiten hat der Aufsichtsrat in der Sitzung am 17. September 2019 beschlossen, einen eigenen Sonderausschuss für die rechtlichen Fragestellungen und die von UniCredit Bank Austria angestrengten Verfahren einzurichten. Die Notwendigkeit ergab sich insbesondere aufgrund der inzwischen gerichtlich bestätigten Weitergabe vertraulicher Informationen aus dem Aufsichtsrat an die Rechtsvertreter der klagenden Großaktionärin. Der Rechtsausschuss hat im Berichtsjahr 4 Sitzungen jeweils im Beisein der Staatskommissärin oder ihrer Stellvertreterin abgehalten. Die Sitzungen erfolgten tourlich in Vorbereitung auf die nachgelagerte Aufsichtsratssitzung, in der jeweils auch der Gesamtaufsichtsrat über den Stand der Verfahren informiert wurde. Im Berichtsjahr 2022 sind keine neuen Klagen hinzugekommen. Auch am Verfahrensstand der laufenden Verfahren gab es 2022 keine wesentlichen Änderungen. Konzernabschluss Bericht des Aufsichtsrats 154 Hauptversammlung Die ordentliche Hauptversammlung fand am 17. Mai 2022 coronabedingt in Form einer virtuellen Versammlung statt. Die damit verbundenen technischen und organisatorischen Herausforderungen wurden hervorragend gemeistert. Die Mandate von Univ.-Prof. Dr. Barbara Leitl-Staudinger und Mag. Hannes Bogner endeten durch Zeitablauf. Beide wurden von der Hauptversammlung auf die satzungsgemäße Höchstdauer wiedergewählt. In das nach Rücklegung von Dr. Stephan Koren frei gewordene Mandat wurde auf dessen Restlaufzeit DI Stefan Pierer neu gewählt. In das nach Rücklegung von Alfred Leu frei gewordene Mandat wurde auf dessen Restlaufzeit Mag. Alina Czerny neu gewählt. In das nach Mandatsablauf des Mandats von Dr. Barbara Steger frei gewordene Mandat wurde Mag. Gregor Pilgram auf die satzungsgemäße Höchstdauer neu gewählt. Es gab zu den Beschlüssen der Hauptversammlung 2022 keine Anfechtungen. Bankprüfer Die Buchführung, der Jahresabschluss 2022 der Oberbank AG und der Lagebericht wurden von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt, den gesetzlichen Vorschriften wurde entsprochen, weshalb der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt wurde. Der in Übereinstimmung mit den in der EU anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss 2022 und der in Über- einstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften erstellte Konzernlagebericht wurden von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, Wien, geprüft. Die Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt, den gesetzlichen Vorschriften wurde entsprochen. Nach Überzeugung der Bankprüfer vermittelt der Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Geschäftsjahres vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2022. Der Abschlussprüfer bestätigt, dass der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und dass die gesetzlichen Voraussetzungen für die Befreiung von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses nach österreichischem Recht erfüllt sind. Die MitarbeiterInnen der Oberbank AG sind hochqualifiziert und hoch motiviert. Sie zeichnet ein außergewöhnlicher Einsatz und hohes persönliches Engagement aus. Nur dadurch war in Verbindung mit dem Vorstand, der den entsprechenden Rahmen schafft, die neuerlich exzellente Ergebnisentwicklung in einem herausfordernden Umfeld möglich. Dies würdigt der Aufsichtsrat als besondere Leistung und bedankt sich bei Vorstand, Führungskräften und MitarbeiterInnen. Linz, im März 2023 Der Aufsichtsrat Vorsitzender des Aufsichtsrats Konzernabschluss Organe der Bank zum 31.12.2022 155 Aufsichtsrat Ehrenpräsident: Dkfm. Dr. Hermann BELL Vorsitzender: Dr. Andreas KÖNIG (Vorsitzender seit 11.05.2021) Stellvertreter: Mag. Dr. Martin ZAHLBRUCKNER (Vorsitzender bis 11.05.2021) Mitglieder: Direktor Gerhard BURTSCHER Mag. Hannes BOGNER Mag. Alina CERNY Univ.-Prof. MMMag. Dr. Barbara LEITL-STAUDINGER DI Franz-Peter MITTERBAUER DI Stefan PIERER Mag. Gregor PILGRAM Mag. Dr. Herta STOCKBAUER Staatskommissärin: Oberrätin Mag. Angelika SCHLÖGEL Staatskommissär-Stv.: MR Mag. Jutta RAUNIG Vertreter des Betriebsrates: Wolfgang PISCHINGER, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Oberbank AG Alexandra GRABNER Susanne BRAUN Elfriede HÖCHTEL Sven ZEISS Vorstand: Generaldirektor Dr. Franz GASSELSBERGER, MBA Vorstandsdirektor Mag. Dr. Josef WEIßL, MBA Vorstandsdirektor Mag. Florian HAGENAUER, MBA Vorstandsdirektor Martin SEITER, MBA Lagebericht der Oberbank AG Allgemeines zum Lagebericht der Oberbank AG • Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten können geringfü- gige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten Beträgen auftreten. • Mit diesem Bericht ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien der Oberbank AG verbunden. • Auf ein eigenes Glossar wurde im vorliegenden Bericht verzichtet, da entweder bekannte Begriffe verwendet wurden oder spezielle Termini direkt im Text erklärt werden Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 157 Wirtschaft unter dem Schock Russlands Noch unter dem Eindruck der Coronapandemie wurde die westliche Welt vom Einmarsch der russischen Truppen in der Uk- raine in Schockstarre versetzt. Die Rückkehr eines Krieges nach Europa sollte massiv dazu beitragen, dass die Inflation und die Zinsen speziell in Europa aber auch im Rest der Welt deutlich anstiegen. Die Energiepreise schossen in der Folge förmlich in die Höhe, Bedenken betreffend der Versorgungsicherheit aufgrund der hohen Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland machten die Runde. Die Vervielfachung der Gaspreise zog die Preise für andere Energiequellen nach oben und so war es früh absehbar, dass damit verbunden auch die Inflationsraten massiv steigen würden. Rezessionsängste waren die Folge und bestehende Wachstumsprognosen wurden deutlich nach unten kor- rigiert. Rückkehr der Inflation Über Jahre hindurch hatten die Notenbanken damit zu kämpfen, dass die Inflationsraten deutlich zu tief waren. Die Märkte wurden fast schon überbordend mit Liquidität versorgt. Wegen der bereits genannten Ursachen und nicht zuletzt aufgrund der nach wie vor coronabedingt vorherrschenden Lieferknappheit von vielen Produkten aus dem asiatischen Raum, stiegen die Teuerungsraten. Mit Werten – je nach Land der Eurozone – von bis zu über 20 % standen die Notenbanken plötzlich vor neuen Herausforderungen. Als Maßnahmen wurden von den Notenbanken einerseits die Rücknahme der großzügigen Liqui- dität gegenüber Banken und die Anhebung der Leitzinsen eingesetzt. Beide Schritte führten zu höheren Zinsen. Der Inflati- onspeak dürfte im zweiten Halbjahr erreicht worden sein. Die Werte fielen gegen Jahresende leicht. Ende der Negativzinsen Die mehrere Jahre dauernde Tiefzinsphase und damit einhergehend die Verrechnung von Negativzinsen fand im dritten Quartal 2022 ihr Ende. Mit den beiden Leitzinserhöhungen im Juli und September setzte die EZB ein klares Zeichen, dass diese Zinsphase beendet ist. Im ersten Halbjahr 2022 waren die Negativzinsen im Euroraum noch das beherrschende Thema. Die dadurch entstandenen hohen Kosten für die Banken wurden speziell an die Firmenkunden weitergegeben. Mit dem Ende der Negativzinsen leitete die EZB auch den Ausstieg aus mehreren Refinanzierungsprogrammen ein. Die großen Notenbanken drehten an den Zinsschrauben Alle großen Zentralbanken haben die richtungsweisenden Leitzinsen 2022 zum Teil kräftig erhöht. Die US-Notenbank FED hob den Leitzins von 0,25 % auf zuletzt 4,5 % in sieben Schritten an. Die EZB war deutlich bedächtiger in ihren Schritten und erhöhte von 0 % auf 2,5 %. Die führenden Gremien der Notenbanken wiesen klar auf ihre Entschlossenheit hin bei Bedarf mit weitern Schritten gegen die Inflation ankämpfen zu wollen. Die Notenbanken standen bei ihren Entscheidungen im Di- lemma zwischen Inflationsbekämpfung und der Gefahr, dass sich die Wirtschaft durch steigende Zinsen überdurchschnittlich stark abschwächen könnte. Massive Bewegungen bei EUR/USD Getrieben durch die Zinserhöhungsfantasie durchbrach der Wechselkurs von EUR/USD im Lauf des Jahres erstmals seit lan- ger Zeit die Parität. Zwischen Höchst- und Tiefstkurs lagen in der Spitze rund 15 %. Seine Tiefstwerte erreichte der EUR/USD Kurs gegen Ende des dritten Quartals. Die massiven Zinserhöhungsschritte der US-Notenbank waren Rückenwind für den Dollar. Im letzten Quartal 2022 setzte eine Erholung des Euros ein – befeuert durch die Zinserhöhungsfantasie im Euroraum und durch die sich abzeichnende Verringerung der Intensität der Erhöhungen der US-Notenbank FED. Der Euro musste sich auch gegenüber der Tschechischen Krone mit Abwertungen zufriedengeben. Von Werten über 25 CZK auf unter knapp 24 CZK stieg die Krone gegenüber dem Euro. Einzig der Ungarische Forint zeigte die meiste Zeit des Jahres klare Abwertungsten- denzen. Den Höchstwert zum Euro erreichte der Forint mit Werten von über 425 Forint pro Euro. Zum Vergleich: Zu Jahres- beginn 2022 lag der Wert bei Werten zwischen 350 und 375. 2022 ein absolutes Ausnahmejahr für Aktien und Anleihen, Zuversicht für 2023 Sowohl globale Aktien als auch globale Anleihen gaben 2022 zwischenzeitlich mehr als 20 % nach. Bei Anleihen handelte es sich um den ersten globalen Bärenmarkt seit 70 Jahren. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen 158 Wenngleich für Aktien ein Bärenmarkt grundsätzlich nichts Ungewöhnliches ist, so gab es in diesem Jahrhundert erst zwei Jahre mit einem Verlust größer als 10 % (Finanzkrise 2008 und 2002). Die Börsenentwicklung war stark geprägt von einer hohen Inflationsdynamik und den Antworten der Notenbanken darauf – steigende Zinsen in den USA und Europa. Der Ukra- ine-Krieg und dessen Folgen, sorgten ebenso für Unsicherheit bei Energieversorgung und hohen Preisen für Öl und Gas. 2023 wird mit einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung als vom Markt erwartet gerechnet, und somit mit einer soliden Ent- wicklung an den Anleihen- und Aktienmärkten. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 159 Bilanzsumme Die Bilanzsumme der Oberbank AG zum 31.12.2022 war mit 25.591,2 Mio. Euro um 2,1 % niedriger als im Vorjahr. Die Veränderung wurde vor allem von den gestiegenen Forderungen an Kunden, dem gestiegenen Bestand an festverzinsli- chen Wertpapieren (verursacht vom Zinsanstieg durch zusätzliche Veranlagungen) und der gesunkenen Barreserve verur- sacht. Die Forderungen an Kreditinstitute erhöhten sich um 17,6 % bzw. 159,1 Mio. Euro auf 1.061,0 Mio. Euro. Der Bestand an festverzinslichen Wertpapieren erhöhte sich ebenfalls, und zwar von 1.541,1 Mio. Euro um 440,8 Mio. Euro / 28,6 % auf 1.981,9 Mio. Euro. Die Forderungen an Kunden stiegen um 883,2 Mio. Euro / 4,8 % auf 19.230,0 Mio. Euro. Oberbank AG Bilanz zum 31.12.2022 Aktiva in Tsd. € 2022 2021 Veränderung absolut in % 1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenbanken und Postgiroämtern 2.287.319 4.400.912 -2.113.593 -48,0 2. Schuldtitel öffentlicher Stellen, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelassen sind: 853.303 621.640 231.663 37,3 3. Forderungen an Kreditinstitute 1.060.963 901.840 159.123 17,6 a) täglich fällig 273.521 124.156 149.365 120, 3 b) sonstige Forderungen 787.442 777.685 9.758 1,3 4. Forderungen an Kunden 19.229.97 3 18.346.79 1 883.182 4,8 5. Schuldverschreibungen u. andere festverzinsliche Wertpa- piere 1.128.582 919.457 209.125 22,7 a) von öffentlichen Emittenten 621.290 570.608 50.682 8,9 b) von anderen Emittenten 507.292 348.849 158.443 45,4 darunter: eigene Schuldverschreibungen 4.348 24.713 -20.365 -82,4 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 218.495 219.137 -642 -0,3 7. Beteiligungen 460.080 427.346 32.734 7,7 darunter: an Kreditinstituten 155.288 123.274 32.014 26,0 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 120.358 120.539 -181 -0,2 darunter: an Kreditinstituten 6.000 6.000 9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermö- gens 3.609 2.912 698 24,0 10. Sachanlagen 69.899 73.733 -3.833 -5,2 darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rah- men seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden 33.550 34.763 -1.213 -3,5 11. Sonstige Vermögensgegenstände 96.038 57.443 38.595 67,2 12. Rechnungsabgrenzungsposten 17.693 7.211 10.481 145, 3 13. Aktive latente Steuern 44.870 51.194 -6.323 -12,4 Summe der Aktiva 25.591.184 26.150 -558.971 -2,1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 160 Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich um 1,455,5 Mio. Euro / 24,4 % auf 4.508,5 Mio. Euro. Die Primärmittel inkl. Nachrangkapital stiegen um 737,0 Mio. Euro / 4,2 % auf 18.142,3 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen um 417,6 Mio. Euro / 2,8 % auf 15.134,5 Mio. Euro. Die verbrieften Ver- bindlichkeiten stiegen um 295,9 Mio. Euro /13,4 % auf 2.503,7 Mio. Euro. Das Nachrangkapital erhöhte sich um 23,5 Mio. Euro auf 504,1 Mio. Euro. Das Eigenkapital stieg um 115,6 Mio./5,1% auf 2.376,8 Mio. Euro an. Oberbank AG Bilanz zum 31.12.2022 Passiva in Tsd. € 2022 2021 Veränderung absolut in % 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.508.456 5.964.038 - 1.455.582 -24,4 a) täglich fällig 777.734 749.160 28.574 3,8 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 3.730.722 5.214.878 - 1.484.156 -28,5 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 15.134.508 14.716.859 417.649 2,8 a) Spareinlagen 2.167.226 2.534.685 -367.459 -14,5 darunter: aa) täglich fällig 1.798.617 1.831.620 -33.002 -1,8 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungs- frist 368.608 703.065 -334.457 -47,6 b) sonstige Verbindlichkeiten 12.967.282 12.182.174 785.108 6,4 darunter: aa) täglich fällig 11.057.325 11.364.249 -306.924 -2,7 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungs- frist 1.909.957 817.925 1.092.032 133,5 3. Verbriefte Verbindlichkeiten 2.503.683 2.207.825 295.858 13,4 a) begebene Schuldverschreibungen 2.491.283 2.195.425 295.858 13,5 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 12.400 12.400 0 0,0 4. Sonstige Verbindlichkeiten 81.762 81.599 163 0,2 5. Rechnungsabgrenzungsposten 33.063 33.921 -858 -2,5 6. Rückstellungen 347.408 318.652 28.757 9,0 a) Rückstellungen für Abfertigungen 44.428 44.877 -449 -1,0 b) Rückstellungen für Pensionen 128.822 131.713 -2.891 -2,2 c) Steuerrückstellungen 7.618 824 6.794 825,0 d) sonstige 166.541 141.239 25.302 17,9 7. Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 504.112 480.591 23.521 4,9 der Verordnung (EU) Nr.575/2013 8. Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 3 50.000 0 0 0,0 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 9. Gezeichnetes Kapital 105.771 105.863 -91 -0,1 10. Kapitalrücklagen (gebundene) 505.523 505.523 0 0,0 11. Gewinnrücklagen 1.521.514 1.416.762 104.752 7,4 a) gesetzliche Rücklage 5.523 5.523 0 0,0 b) andere Rücklagen 1.515.991 1.411.239 104.752 7,4 darunter: Rücklagen für eigene Anteile 1.108 957 151 15,7 12. Haftrücklage gemäß § 57 Abs. 5 BWG 244.000 233.000 11.000 4,7 13. Bilanzgewinn 51.383 35.522 15.861 44,7 Summe der Passiva 25.591.184 26.150 -558.971 -2,1 Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 161 Ertragslage Die Betriebserträge der Oberbank AG waren 2022 mit 617,6 Mio. Euro um 14,8 % höher als 2021. Der Nettozinsertrag erhöhte sich um 18,0 % auf 343,5 Mio. Euro. Die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen lagen mit 49,4 Mio. Euro um 49,3 % über jenen des Vorjahres. Das Provisionsergebnis ist mit 206,8 Mio. Euro um 14,9 Mio. bzw. 7,8 % höher als 2021. Das Provisionsergebnis ist mit 206,8 Mio. Euro um 14,9 Mio. Euro bzw. 7,8 % höher als 2021. Die Betriebsaufwendungen waren 2022 mit 335,1 Mio. Euro um 0,6 % höher als im Jahr zuvor. Der Personalaufwand erhöhte sich um 1,9 % auf 193,6 Mio. Euro. Der Sachaufwand stieg um 5,8 % auf 108,2 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis stieg um 37,9 % auf 282,5 Mio. Euro. Spannenentwicklung 2022 2021 Veränd. Nettozinsspanne 1,33% 1,18% 0,15 %-P. Nettoprovisionsspanne 0,80% 0,78% 0,02 %-P. Ertragsspanne 2,39% 2,18% 0,21 %-P. Aufwandsspanne 1,30% 1,35% -0,06 %-P. Betriebsergebnisspanne 1,09% 0,83% 0,26 %-P. Unternehmenskennzahlen 2022 2021 Veränd. Return on Equity vor Steuern 10,0 % 7,5 % 2,5 %-P. Return on Equity nach Steuern 7,2 % 5,6 % 1,6 %-P. Cost-Income-Ratio 54,3 % 61,9 % - 7,6 %-P. Der RoE vor Steuern 2022 erhöhte sich auf 10,0 %, nach Steuern auf 7,2 %. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich um 7,6 %-Punkte auf 54,3 %. Im Rahmen der Kreditrisikogebarung wurden für alle erkennbaren Risiken, soweit Zweifel an der Einbringlichkeit von Forde- rungen oder Teilen von Forderungen bestehen, ausreichend vorgesorgt. Daneben wurden Beiträge an die ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m. b. H. geleistet, die als gemeinsame Deckungsvorsorge für Großkreditrisiken der 3 Banken Gruppe dienen. Unter Berücksichtigung der Forderungsverluste und der Provisionszahlung an die ALGAR belief sich 2022 die Kreditrisikogebarung der Oberbank AG auf 38,6 Mio. Euro (2021: 33,9 Mio. Euro), die Wertberichtigungsquote betrug 0,20 % (2021: 0,18%). Der Saldo aus Bewertungen und realisierten Kursgewinnen / -verlusten bei Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens sowie bei den Beteiligungen belief sich 2022 auf 1,6 Mio. Euro, nach 4,3 Mio. Euro 2021. Damit erhöhte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit um 41,6 % auf 235,4 Mio. Euro. Der Steueraufwand lag mit 65,3 Mio. Euro um 49,1 % über dem des Vorjahres. Damit erhöhte sich der Jahresüberschuss 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 38,9 % auf 170,2 Mio. Euro. Gewinnverteilungsvorschlag Der verteilungsfähige Gewinn wird anhand des Jahresabschlusses der Muttergesellschaft des Konzerns, der Oberbank AG, festgestellt. Der Jahresüberschuss der Oberbank AG betrug im Geschäftsjahr 2022 170,2 Mio. Euro. Nach Rücklagendotation von 119,0 Mio. Euro und nach Zurechnung des Gewinnvortrags von 0,2 Mio. Euro ergibt sich ein verwendungsfähiger Bilanz- gewinn von 51,4 Mio. Euro. Nettoprovisionserträge nach Sparten in Tsd. € 2022 2021 Veränd. Kredit- und Garantieprovisionen 41.703 38.395 8,6% Wertpapiergeschäft 71.126 67.978 4,6% Zahlungsverkehr 64.669 61.071 5,9% Devisen- und Valutengeschäft 25.694 19.338 32,9% Sonstige Provisionserträge 3.619 5.070 -28,6% Summe 206.811 191.852 7,8% Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 162 Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Dividende von Euro 1,45 je bezugs- berechtigter Aktie auszuschütten. Daraus ergibt sich bei 35.307.300 Stammaktien ein Ausschüttungsbetrag von 51,2 Mio. Euro. Weiters schlägt der Vorstand vor, den verbleibenden Rest von 187.443,60 Euro auf neue Rechnung vorzutra- gen. Eigene Aktien Im Berichtsjahr haben Erwerbe und Veräußerungen sowohl unter der Ermächtigung gem. § 65 Abs 1 Z 4 AktG (Rückkaufpro- gramm zum Zweck des Angebotes an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstandes oder Aufsichtsrates der Gesellschaft oder eines mit ihr verbundenen Unternehmens als auch jener gem. § 65 Abs 1 Z 7 AktG (Wertpapierhandel) stattgefunden. Zum Zwecke des Wertpapierhandels hat die Oberbank im Berichtsjahr 124.547 Stück eigene Stammaktien, was einem Anteil von 0,35 % bzw. 373.641,00 Euro des Grundkapitals entspricht, zum Durchschnittskurs von 99,32 Euro erworben, denen Ver- käufe von 94.099 Stück eigener Stammaktien zum Durchschnittskurs von 97,18 Euro gegenüberstanden. Die aus dem Ver- kauf erzielten Erlöse wurden den Betriebsmitteln zugeführt. Zu den im Rahmen des Aktien-Rückkaufprogramms 2022 erworben und veräußerten eigenen Stammaktien verweisen wir auf die Angaben im Anhang. Zum Bilanzstichtag hatte die Oberbank damit insgesamt 50.151 Stück eigene Stammaktien im Bestand, was einen Anteil von 0,14 % bzw. 150.453,00 Euro des Grundkapitals darstellt. Der höchste Stand im Laufe des Jahres 2022 erreichte am 23.06.2022 mit 89.508 Stück 0,25 % bzw. 268.524 Euro vom Grundkapital. Ausgezeichnete Ausstattung mit Eigenmitteln Die Eigenmittel gemäß Art. 72 CRR betrugen zum 31.12.2022 2.746,5 Mio. Euro, davon entfielen 2.329,0 Mio. Euro auf das harte Kernkapital. Der Gesamtrisikobetrag belief sich auf 15.379,0 Mio. Euro. Daraus errechneten sich zum 31.12.2022 eine harte Kernkapitalquote von 15,14 % (Erfordernis 7,15 %), eine Kernkapital- quote von 15,47 % (Erfordernis 8,65 %) und eine Gesamtkapitalquote von 17,86 % (Erfordernis 10,65 %). Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 163 Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 Oberbank - Eigenmittel Säule I 31.12.2022 31.12.2021 Veränd. Beträge in Tsd. € Gezeichnetes Kapital 105.922 105.922 0 Kapitalrücklagen 505.523 505.523 0 Gewinnrücklagen 1.769.547 1.650.606 118.941 Aufsichtliche Korrekturposten -75 -56 -19 Abzüge von den Posten des harten Kernkapitals -51.954 -40.494 -11.460 Hartes Kernkapital 2.328.963 2.221.501 107.462 AT1-Kapitalinstrumente 50.000 50.000 0 Abzüge von Posten des AT 1-Kapitals 0 0 0 Zusätzliches Kernkapital 50.000 50.000 0 KERNKAPITAL 2.378.963 2.271.501 107.462 anrechenbare Ergänzungskapitalinstrumente 340.486 345.098 -4.612 Ergänzungskapitalposten gem. nationalen Umsetzungsmaßnahmen 0 15.406 -15.406 Allgemeine Kreditrisikoanpassungen 42.000 32.000 10.000 Abzüge von Posten des Ergänzungskapitals -14.928 -13.893 -1.035 Ergänzungskapital 367.558 378.611 -11.053 EIGENMITTEL 2.746.521 2.650.112 96.409 Gesamtrisikobetrag gem. Art. 92 CRR Kreditrisiko 14.389.910 13.292.439 1.097.471 Marktrisiko, Abwicklungsrisiko und CVA-Risiko 18.187 45.609 -27.422 operationelle Risiko 970.868 921.250 49.618 Gesamtrisikobetrag 15.378.965 14.259.298 1.119.667 Eigenmittelquoten gem. Art. 92 CRR Harte Kernkapital-Quote 15,14% 15,58% -0,44% Pte Kernkapital-Quote 15,47% 15,93% -0,46% Pte Geamtkapital-Quote 17,86% 18,59% -0,73% Pte Gesetzliches Erfordernis Eigenmittelquoten gem. ÜRL in % Harte Kernkapital-Quote 7,15% 7,06% 0,09% Kernkapital-Quote 8,65% 8,56% 0,09% Geamtkapital-Quote 10,65% 10,56% 0,09% Gesetzliche Eigenmittelanforderungen gem. ÜRL in T€ Hartes Kernkapital 1.099.596 1.006.706 92.890 Kernkapital 1.330.280 1.220.596 109.685 Geamtkapital 1.637.860 1.505.782 132.078 Freie Kapitalbestandteile Hartes Kernkapital 1.229.367 1.214.795 14.572 Kernkapital 1.048.683 1.050.905 -2.223 Geamtkapital 1.108.661 1.144.330 -35.669 Gesetzliches Erfordernis EM-Quoten Säule II (incl. 1,2% SREP-Aufschlag; im VJ 1,3%) Harte Kernkapital-Quote 7,83% 7,79% 0,03% Kernkapital-Quote 9,55% 9,54% 0,02% Geamtkapital-Quote 11,85% 11,86% -0,01% Gemäß § 23 BWG in Verbindung mit § 103q Z 11 BWG wurde ab 1.1.2016 ein Kapitalerhaltungspuffer eingeführt, der in Form von hartem Kernkapital zu halten ist. Seit 2019 beträgt der Puffer 2,50 %. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 164 Rechtsstreitigkeiten der 3 Banken mit der UniCredit Bank Austria AG und der CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Die UniCredit Bank Austria AG und die CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (gemeinsam kurz: UniCredit) haben in der Hauptversammlung der Oberbank im Mai 2019 den Antrag gestellt, einen dritten ihnen zuzurechnenden Vertreter in den Aufsichtsrat der Oberbank zu wählen. Dieser Antrag fand keine Zustimmung. Die UniCredit hat in der Folge eine Klage auf Anfechtung einzelner Hauptversammlungsbeschlüsse erhoben. Das diesbezügliche Verfahren wurde am 20. Dezember 2019 geschlossen. Nachdem das Landesgericht Linz sämtliche Klagebegehren der UniCredit negativ beschieden hatte, hat das OLG Linz diese Entscheidung insofern revidiert, als die von der Hauptversammlung im Mai 2019 beschlossene Reduktion der Kapitalvertre- terInnen von zwölf auf elf für nichtig erklärt wurde. Dem Feststellungbegehren der UniCredit auf Wahl des von ihr nominier- ten Kandidaten wurde jedoch nicht stattgegeben. Dieses Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Es hat abgesehen von der bestä- tigten Nichtwahl des von UniCredit beantragten Kandidaten keine weiteren rechtlichen Auswirkungen. Relevante bilanzielle Auswirkungen dieses Verfahrens sind nicht erkennbar. Ende Dezember 2019 hat die UniCredit die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der AktionärInnen der Oberbank beantragt, die am 4. Februar 2020 stattfand. Die Anträge der UniCredit (Sonderprüfung der Oberbank-Kapitaler- höhungen seit 1989, Beendigung eines Schiedsverfahrens mit der Generali-3 Banken-Holding) fanden keine Zustimmung. Auch in der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Mai 2020 stellte die UniCredit Anträge auf Durchführung von Sonderprüfungen, die jedoch keine Mehrheit fanden. Die UniCredit hat einerseits Anfechtungsklage gegen diese Beschlüsse eingebracht. Andererseits hat sie bezüglich des Antrags auf Sonderprüfung aus der außerordentlichen Hauptversammlung 2020 im Zusammenhang mit den Kapitalerhöhungen der BKS Bank AG (kurz: BKS) beziehungsweise der Bank für Tirol und Vorarlberg AG (kurz: BTV) im Jahr 2018 und bezüglich einiger abgelehnter Sonderprüfungsthemen aus der ordentlichen Hauptversammlung 2020 einen gerichtlichen Antrag auf Sonderprüfung gestellt. Der von UniCredit gestellte gerichtliche Antrag auf Sonderprüfung wurde vom Landesgericht Linz teilweise abgewiesen und hinsichtlich der übrigen Themen das Verfahren bis zur Erledigung des anhängigen Zivilprozesses betreffend die Anfechtungs- klage gegen Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung 2020 unterbrochen. Die Anfechtungsverfahren wurden bis zur Klärung übernahmerechtlicher Vorfragen unterbrochen. Die UniCredit hat Ende Februar 2020 Anträge bei der Übernahmekommission gestellt, mit denen überprüft werden soll, ob die bei den 3 Banken bestehenden Aktionärssyndikate eine übernahmerechtliche Angebotspflicht verletzt haben. Die Oberbank ist von diesen Verfahren als Mitglied der Syndikate bei der BTV und bei der BKS unmittelbar betroffen. Die Syndi- kate der BTV und BKS wurden mit nach wie vor gültigen Bescheiden der Übernahmekommission aus dem Jahr 2003 geneh- migt. Die UniCredit erhebt den Einwand, dass sich seitdem die Zusammensetzung und Willensbildung der Syndikate verän- dert sowie diese insgesamt seit dem Jahr 2003 ihr Stimmgewicht in übernahmerechtlich relevanter Weise ausgebaut hätten und dadurch eine Angebotspflicht ausgelöst worden wäre. Dazu haben zwischen dem 27. September 2020 und dem 1. Oktober 2020 drei Verhandlungstage mit umfangreichen Zeu- geneinvernahmen vor der Übernahmekommission stattgefunden. Die Entscheidung steht nach wie vor aus. Der Vorstand geht nach sorgfältiger Prüfung unter Beiziehung externer Experten davon aus, dass diese übernahmerechtliche Prüfung zu keiner Angebotspflicht führen wird. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 11. Mai 2021 wurden keine Anfechtungen erhoben. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 17. Mai 2022 wurden keine Anfechtungen erhoben. Ende Juni 2021 hat UniCredit neue Unterlassungs- und Feststellungsklagen beim Landesgericht Linz eingebracht. Im Wesentlichen geht es um die Feststellung, dass die Beschlüsse des Vorstands der Oberbank auf Durchführung der letzten 4 Kapitalerhöhungen der Oberbank und die Beschlüsse zur Leistung von Zuschüssen an die Generali 3Banken Holding AG für die Kapitalerhöhungen der 3 Banken nichtig seien, und dass es der Vorstand in Zukunft unterlassen solle, derartige Zu- schüsse zu leisten oder Aktionären, die mit der Oberbank wechselseitig beteiligungsmäßig verbunden sind, Aktien im Zuge von Kapitalerhöhungen zuzuteilen. Seitens der UniCredit wurden inhaltlich gleichartige Klagen auch gegen BKS und BTV ein- gebracht, denen die Oberbank jeweils als Nebenintervenientin beigetreten ist. Im gegen die BTV geführten Verfahren wurde die Klage bereits erst- und zweitinstanzlich vollinhaltlich abgewiesen, sodass dieses Verfahren bereits in dritter und letzter Instanz beim OGH anhängig ist. Vor diesem Hintergrund haben sich die UniCre- dit und die Oberbank mittlerweile darauf geeinigt, im gegen die Oberbank geführten Verfahren vorläufig einfaches Ruhen eintreten zu lassen, und die Entscheidung des OGH im Verfahren gegen die BTV abzuwarten. Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage 165 Der Vorstand der Oberbank sieht nach sorgfältiger Prüfung bei diesem Verfahren wie bei allen anderen anhängigen Verfah- ren keine relevanten bilanziellen Auswirkungen. Wesentliche Ereignisse nach dem Ende des Geschäftsjahres Siehe Anhang für Geschäftsjahr 2022 Punkt V. Forschung und Entwicklung Auf der Basis der Bedürfnisse ihrer KundInnen entwickelt die Oberbank individuelle Finanzdienstleistungen im Finanzie- rungs- und Anlagebereich. In der Forschung und Entwicklung im klassischen Sinn ist sie jedoch nicht tätig. Internes Kontrollsystem Das interne Kontrollsystem (IKS) der Oberbank entspricht dem international anerkannten COSO-Standard. Es existieren de- taillierte Beschreibungen der IKS-Abläufe, einheitliche Dokumentationen aller risikorelevanten Prozesse der Bank und der Kontrollmaßnahmen. Die Verantwortlichkeiten und Rollen in Bezug auf das IKS sind klar definiert. Für das IKS erfolgt ein re- gelmäßiges, mehrstufiges Reporting über Wirksamkeit und Reifegrad. Kontrollaktivitäten werden dokumentiert und über- prüft, die IKS-relevanten Risiken werden regelmäßig evaluiert und angepasst. Dieser laufende Optimierungsprozess trägt zur Qualitätssicherung bei. Die Abteilung Interne Revision der Oberbank AG prüft in ihrer Funktion als unabhängige Überwa- chungsinstanz das interne Kontrollsystem. Abgeprüft werden die Wirksamkeit und Angemessenheit des IKS sowie die Einhal- tung der Arbeitsanweisungen. Die Kontrollmechanismen des IKS speziell in Bezug auf den Rechnungslegungsprozess werden in den folgenden Absätzen im Detail beschrieben (Offenlegung gemäß § 243a (2) UGB). Die Verantwortung für die Buchhaltung und Bilanzierung mit den dazugehörenden Prozessen ist in der Abteilung Rechnungs- wesen und Controlling angesiedelt. Einzelne Teilprozesse sind in der Abteilung Strategisches Risikomanagement angesiedelt. Die Abteilung Interne Revision führt als unabhängige Einheit die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen durch. Im Rahmen des IKS werden alle wesentlichen Prozesse im Rahmen der Rechnungslegung kontrolliert und die mit der Rechnungslegung einhergehenden Risiken identifiziert, analysiert und laufend überwacht. Gegebenenfalls werden Maßnahmen zur Reduktion dieser Risiken ergriffen. Kontrollumfeld Neben der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben stehen die von der Oberbank definierten Verhaltensgrundsätze und die Corporate-Governance-Regelungen im Vordergrund. Die mit der Rechnungslegung befassten MitarbeiterInnen verfügen über die für ihr Aufgabengebiet erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen. Laufende Fortbildungsmaßnahmen stellen den ständigen Know-how-Aufbau sicher und sind die Basis für die rechtzeitige Implementierung von Neuerungen im Rechnungs- legungsprozess. Um die umfangreichen rechtlichen Vorschriften zu erfüllen, wird die tägliche Arbeit durch zahlreiche Richtli- nien, Handbücher und Arbeitsbehelfe unterstützt, die regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Kontrollmaßnahmen Kontrollen umfassen zum einen systemische Kontrollen in der IT, die durch die Oberbank definiert wurden, und zum ande- ren händische Kontrollen und Plausibilitätsprüfungen sowie das Vier-Augen-Prinzip. Das in der Oberbank implementierte IT- Berechtigungskonzept stellt einen zusätzlichen Absicherungsmechanismus dar. Überwachungsmaßnahmen Die Überwachung der Rechnungslegungsprozesse wird durch das IKS sichergestellt. Darüber hinaus üben die Abteilungs- leiterInnen und die zuständigen GruppenleiterInnen eine Überwachungsfunktion aus. Dieser gesamte Überwachungsprozess wird von der Internen Revision geprüft. Eine zusätzliche Überwachungs-funktion fällt den AbschlussprüferInnen des Kon- zernabschlusses und dem Prüfungsausschuss zu. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Firmenkunden 166 Kommerzfinanzierung Das Kommerzkreditvolumen der Oberbank stieg 2022 um 5,7 % auf 15.109,6 Mio. Euro. Aufgrund der hervorragenden Kapi- talausstattung der Oberbank konnten den Unternehmen weiterhin ausreichend Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Investitions-, Umwelt-, Innovations- und Coronaförderungen Im Jahr 2022 wurden von der Oberbank im Bereich der Unternehmensförderung für Investitions-, Umwelt- und F&E&I-Pro- jekte in Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn sowie der Slowakei 1.347 Kundenvorhaben eingereicht, was einer Stei- gerung gegenüber den drei Vor-Corona-Jahren von 13,9 % entspricht. Das führte dazu, dass sich auch das Gesamtobligo der in allen Oberbank-Märkten ausgereichten Förderkredite im Vergleich zum 31.12.2021 erneut um 14,6 % auf über 1,9 Mrd. Euro erhöhte. Strukturierte Finanzierungen Im Vergleich zum Vorjahr war die Nachfrage nach strukturierten Finanzierungslösungen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 leicht rückläufig. Die etwas geringere Nachfrage traf alle Finanzierungsanlässe gleichermaßen. In diesem Zusammenhang kann aber festgehalten werden, dass sich sowohl die Anzahl der bearbeiteten Geschäftsfälle als auch das Projektvolumen im Mehrjahresvergleich weiterhin auf sehr hohem Niveau befanden. So konnten auch in diesem Jahr mehr als 50 Fälle mit ei- nem Finanzierungsvolumen von insgesamt rund 750 Mio. Euro erfolgreich begleitet werden. Etwa die Hälfte des ausgereich- ten Finanzierungsvolumens stammte dabei aus Immobilienprojektfinanzierungen. Wichtige Beiträge lieferten zusätzlich die Bereiche M&A-, Wachstums- und Tourismusfinanzierungen. Private Equity und Mezzaninkapital 2022 verzeichnete der Oberbank Opportunity Fonds 143 Anfragen und konnte das hohe Niveau des Vorjahres nochmals deutlich überschreiten. In den wirtschaftlich unsicheren Zeiten nimmt insbesondere die Bedeutung von Mezzaninfinanzie- rungen und Private Equity (Eigenkapital)-Beteiligungen als bilanzstärkende Finanzierungsinstrumente bei den Unternehmen wieder deutlich zu. Seit seiner Gründung hat der Oberbank Opportunity Fonds 109 Transaktionen und zehn Add-on-Invest- ments mit Eigen- und/oder Mezzaninkapital beziehungsweise High Yield Capital begleitet und dabei ein Volumen von rund 331 Mio. Euro bereitgestellt. Der Fokus des Oberbank Opportunity Fonds liegt auf etablierten Unternehmen in späteren Ent- wicklungsphasen. Um die Lücke zu den Frühphasen der Finanzierung zu schließen, hat sich die Oberbank am OÖ Hightech- Fonds des Landes OÖ beteiligt. Ein sehr profitables Geschäftsfeld sind auch die Beteiligungen an von Dritten gemanagten Private Equity- und Mezzaninfonds, mit denen regionale oder strategische Ergänzungen der eigenen Investmentrichtlinien möglich sind und die bislang sehr hohe Renditen erwirtschafteten. Zahlungsverkehr Trotz der allgemeinen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges und der extremen Inflationsentwicklung konnten die Zahlungsverkehrserträge im Firmenkundenbereich erfreulicherweise um 13,2 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Die Anzahl der abgewickelten SEPA-Instant-Payments konnte gegenüber dem Jahr 2021 vervielfacht werden. Dies wurde möglich, da die beiden SEPA-Instant-Payment-Clearinghäuser (EBA, TIPS) seit April 2022 auch wechselseitig für die KundIn- nen des anderen Clearinghaus erreichbar sind. Aufgrund der Vorteile (innerhalb 10 Sekunden beim Zahlungsempfänger, 24/7 jederzeit einsetzbar), rechnet man auch künf- tig mit einem weiteren Anstieg der Transaktionszahlen bei dieser modernen Bezahlungsmethode. Im Gegensatz dazu sind die Schecktransaktionen in Österreich seit vielen Jahren rückläufig und daher wurde mit Jahresende das nationale Scheck- clearing eingestellt. Das Online-Kundenportal hat weiter an Attraktivität gewonnen, da nunmehr auch Konten von Fremd- banken über die PSD2-Schnittstelle eingebunden werden können. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde mit Jahresende eine Initiative zur weiteren Reduzierung der Papierauszüge gestartet. Ziel ist es den bankinternen Transport von Papierauszügen abzuschaffen. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Firmenkunden 167 Syndizierung und Schuldscheindarlehen Im Bereich Konsortialkredite, Sonderkredite und Schuldscheindarlehen wurde gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres einen leichter Anstieg von rund 3,4% beim aushaftenden Gesamtobligo verzeichnet, welches sich nunmehr auf rund 2,09 Mrd. Euro beläuft. Dem Obligoanstieg stehen etwas rückläufige Stückzahlen gegenüber. Diese Entwicklung resultierte daraus, dass speziell im Bereich der Konsortialkredite mit Beteiligung im letzten Jahr einige großvolumige Tickets übernom- men werden konnten. Das größte gezeichnete Einzelticket belief sich dabei auf 150 Mio. Euro. Es konnten auch wieder neue Mandate als Arrangeur und Konsortialführer gewonnen werden. In Summe betreut das Team Syndication zum Bilanzstichtag 68 Kredittranchen als Konsortialführer. Im Bereich der Schuldscheindarle- hen wurden im Geschäftsjahr 2022 ausgewählte Transaktionen bonitätsstarker österreichischer und deutscher Emittenten gezeichnet, wobei man sich im Sinne der Nachhaltigkeit auch an ESG-linked Schuldscheindarlehen beteiligt hat. Auslandsgeschäft Laut OeNB sind die Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum weiterhin durchwachsen. Aufgrund von Krieg, Energie- und Inflationskrise erwartet die OECD erst im Jahr 2024 eine leichte Erholung des globalen Wachstums auf 2,7 %. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen in weiteren, zu erwartenden Zinserhöhungen sowie in Vertrauenseinbrüchen und Unsicher- heiten hinsichtlich der Energieversorgung. Aber auch die globalen Lieferketten bleiben weiterhin im Fokus der Unterneh- men. Um die Lieferfähigkeit zu garantieren, wurden in Europa die Lagerbestände sukzessive aufgebaut. Diesem Lageraufbau steht nun eine abflachende Nachfrage gegenüber. Auf der anderen Seite zeigen die Wirtschaftsindikatoren für China einen langsamen Aufwärtstrend. In diesem Umfeld nutzen die KundInnen das umfassende Angebot der Oberbank an Absicherungs- und Finanzierungsinstru- menten kombiniert mit dem weltweiten Netz an ausgewählten Korrespondenzbanken. Die Oberbank ist durch den bedarfs- orientierten Beratungsansatz ein treuer Wegbegleiter für Importeure und Exporteure im Auslandsgeschäft. Dokumenten- und Garantiegeschäft In Zeiten zunehmender, globaler Unsicherheiten ist die Absicherung von internationalen Transaktionen ein erfolgsentschei- dender Bestandteil im grenzüberschreitenden Geschäft geblieben. Erste positive Lichtblicke brachten die sich im zweiten Halbjahr 2022 wieder normalisierenden Frachtkosten für den Schiffscontainertransport. Das Dokumenten- und Auslandsga- rantiegeschäft hat sich auch 2022 wieder erfreulich entwickelt. 2022 konnte 10 % mehr an Volumen für internationale Ge- schäfte abgesichert werden. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass gerade in herausfordernden Zeiten auf die Expertise der Oberbank zur Sicherung internationaler Transaktionen gesetzt wird. Exportfinanzierung Auch im steigenden Zinsumfeld sind die geförderten Betriebsmittelfinanzierungen der OeKB weiterhin sehr attraktiv. Der Marktanteil der geförderten Betriebsmittellinien, die an Großunternehmen vergeben werden, der Kontrollbank Refinanzie- rungsrahmen (KRR), ist bei über 11 % und unterstreicht diese Entwicklung. Darüber hinaus konnte bei den geförderten Be- triebsmittelfinanzierung für KMUs, dem sogenannten Exportfondskrediten, der Marktanteil auf über 11,8 % gesteigert werden. Die Investitionstätigkeit exportierender Unternehmen unterlag einer angebotsabhängigen Wellenbewegung. Durch die umfassende Beratungstätigkeit und Fokussierung auf die Bedürfnisse der Exporteure gelang es, den Marktanteil bei den OeKB-refinanzierten Inlandsinvestitionen im Halbjahresvergleich auf über 11,7 % zu steigern. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Firmenkunden 168 Factoring Der positive Trend bei der Neukundengewinnung und beim Volumen setzte sich im siebten Betriebsjahr fort und brachte auch 2022 ein sehr erfreuliches Ergebnis. Die neuerliche Steigerung der Factoring-Umsätze um 31,0 % und das positive Feed- back der KundInnen spiegelten diese Entwicklung wider. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Privatkunden 169 Private Kundeneinlagen. Die Spar-, Sicht- und Termineinlagen der KundInnen lagen mit 6.754,3 Mio. Euro um 246 Mio. Euro / 3,6 % über dem Stand des Vorjahres. Die Einlagen auf den Online-Sparprodukten sind 2022 neuerlich stark angestiegen und zwar um 189,8 Mio. Euro / 18,2 % auf 1.233,0 Mio. Euro. Im Gegensatz dazu sind die Einlagen auf den Sparbüchern im Vorjahresver- gleich um 367,5 Mio. Euro / - 14,5 % gesunken. Auch die Anzahl der Sparbücher verringerte sich um 22.600 Stück. Privatkredite Die Privatfinanzierungen der Oberbank zeigten auch 2022 eine erfreuliche Entwicklung. Das aushaftende Volumen (exkl. Leasing) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % auf 4.120,4 Mio. Euro erhöht. Die Nachfrage nach Wohnimmobilienfinanzierungen und somit auch die Neuvergabe ist gerade seit August 2022 deutlich eingebrochen. Dies ist vor allem auf das wesentlich schlechtere gesamtwirtschaftliche Umfeld und den damit verbundenen Unsicherheiten zurückführen (gestiegene Lebenserhaltungskosten, Energiepreise, Baukosten und Immobilienpreise). Nachhaltige Kontowelt Das be(e) green Konto ist seit 2021 mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet, da in Höhe der jeweiligen Kon- toeinlagen nachhaltige Projekte finanziert werden, die neben wirtschaftlichen auch ökologischen und sozialen Kriterien ent- sprechen. Darüber hinaus leistet die Oberbank mit jedem neuen be(e) green Konto einen Beitrag zum Erhalt der Bienenpo- pulation und weiterer blütenbestäubender Insekten. Auf Basis dieser Initiative wurden seit der Produkteinführung 2021 be- reits 46.000 m 2 an Blühflächen geschaffen. Zusätzlich wurde das be green Sparkonto eingeführt, welches ebenfalls mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet worden ist. Im Herbst wurde die Kontowelt noch um das nachhaltige be(e) green Studentenkonto ergänzt. Die Anzahl der Privatkonten hat sich 2022 um 2.158 auf 194.746 Stück erhöht. Davon sind bereits 48.833 Konten bzw. 25,1 % nachhaltige be(e) green Konten. Green Payments – der Umwelt zuliebe Beleghafte Überweisungsaufträge verursachen eine hohe CO 2 -Belastung. Moderner Online-Zahlungsverkehr ist nicht nur schneller und einfacher, sondern auch nachhaltig. Deshalb fallen elektronisch beauftragte Zahlungen unter die Kategorie Green Payments. In der Oberbank sind bereits 95 % aller von Firmen- und PrivatkundInnen beauftragten Zahlungen digital. Digitalisierung 2022 wurde das Angebot an Self-Service Funktionen weiter ausgebaut. Die KundInnen haben nun die Möglichkeit den KYC (Know-Your Customer) Prozess online durchzuführen. Der eKYC Prozess wurde in allen Oberbank Märkten eingeführt und bietet den Vorteil, administrative Schritte bequem von zu Hause aus zu erledigen und spart den Weg in die Filiale. Darüber hinaus können sich die KundInnen nun auch Konten anderer Banken im Oberbank Kundenportal anzeigen lassen. In der Oberbank Banking App hat man seit 2022 die Möglichkeit, sich Push-Benachrichtigung für neue Postfach-Nachrichten direkt aufs Smartphone senden zu lassen, sodass man keine wichtigen Informationen verpasst. Kartenportfolio Die „Oberbank Mastercard Gold“ Kreditkarte ist, wie die „Oberbank Mastercard Klassik“, nicht nur mit umfangreichen Mo- bile Payment-Funktionen wie Apple Pay, der Oberbank Wallet, SwatchPAY! und Garmin Pay ausgestattet, sondern sie ist natürlich auch eCommerce-fähig und verfügt über eine umfangreiche Reiseversicherung. Die Freigabe der Internet-Transak- tionen erfolgt bequem mittels Oberbank Security App. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 hat die Oberbank 25.508 eigene Klassik- und Gold Mastercard Kreditkarten in Umlauf ge- bracht. Inklusive der an Partner (Kreditkartenorganisationen) vermittelten Kreditkarten ergab das ein Gesamtkartenportfolio an ausgegebenen Privat- und Firmenkreditkarten von 70.562. Die Gesamtanzahl der Debitkarten betrug 2022 209.322. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Privatkunden 170 Bausparansparen 2022 wurden insgesamt 8.346 Bausparverträge vermittelt. Das bedeutet im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 einen Rück- gang von 3.557 Stück bzw. 29,9 %. Bausparfinanzierungen: Wieder Rekordergebnis Im Bereich der Bausparfinanzierungen konnte das sehr starke Ergebnis aus 2021 noch einmal deutlich übertroffen werden. Die Oberbank vermittelte 2022 ein Volumen von 80,9 Mio. Euro, was einer Steigerung von 33,7 Mio. Euro bzw. 71,4 % ent- sprach. Versicherungen: Gutes Ergebnis, trotz schwieriger Rahmenbedingungen Das Rekordergebnis aus dem Vorjahr konnte aufgrund schwieriger ökonomischer Rahmenbedingungen nicht ganz erreicht werden. Mit einer Produktion von 142,0 Mio. Euro blickt man dennoch auf ein gutes Ergebnis zurück. Die Produktion von Kapitalversicherungen im Privat- und Firmenkundenbereich wurde in Österreich im Vergleich zu 2021 um 2,5 % gesteigert. In dieser Sparte wurden hauptsächlich fondsorientierte- und fondsgebundene Lebensversicherungen, aber auch Tarife mit nachhaltigen Investments abgeschlossen. Gesamtbetracht hat sich das Lebensversicherungsgeschäft in Österreich mit einer Steigerung von 1,5 % zum Vorjahr gut entwickelt. Die Produktion von Unfallversicherungen, sowie die Vermittlung von priva- ten und gewerblichen Sachversicherungen ist im Vergleichszeitraum zum Vorjahr um 8,8 % gestiegen. Versicherungen – Produktion Veränderung im Jahresabstand Stand 31.12.2022 Stand 31.12.2021 absolut in % € 142,0 Mio. € 148,3 Mio. - € 6,3 Mio. -4,2 % ) Produktion: Lebensversicherungen (Prämiensumme) + Nicht-Lebensversicherungen (Jahresnettoprämie x 10) Wertpapiergeschäft: neues Rekordergebnis in schwierigem Umfeld Das Marktumfeld für das Wertpapiergeschäft hat sich 2022 als sehr herausfordernd präsentiert. Die Verwerfungen an den Aktien- und Anleihemärkten infolge des seit Februar andauernden russischen Angriffskrieges in der Ukraine und seine nach- folgenden Auswirkungen waren bestimmend. Der globale Inflationsschub infolge der Energiepreisanstiege war enorm und hat die Notenbanken dazu gezwungen den Pfad der mehrjährigen expansiven Geldpolitik drastisch zu ändern. Der Zinsan- stieg sowohl im von den Notenbanken beeinflussten Geldmarkt als auch beim eher auf Inflationserwartungen ausgerichte- ten Kapitalmarkt, war entsprechend groß. Beispielsweise sind Österreichische Staatsanleihen (Bloomberg Barclays Öster- reich Staatsanleihenindex in Euro) um 21,3 % gefallen. Das war sogar ein stärkerer Rückgang als beim Aktienindex ATX mit – 19,1 %. Der Renditeanstieg bei Anleihen führte dann in der zweiten Jahreshälfte zu einem Comeback dieser Anlageklasse. Neue Oberbank Emissionen wurden stark nachgefragt und rentierten bei 5-jährigen Laufzeiten um die 3,5 % p.a. Im Jahres- verlauf wurden 145,0 Mio. Euro an Retail-Anleihen platziert. Die 3 Banken-Wohnbaubank AG hat 2022 keine Neuemissionen begeben. Der gleichzeitige Rückgang von Aktien und Anleihen traf entsprechend deutlich auch die gemischten Portfolios. Lediglich die Gold- und Rohstoffkomponenten brachten über das Gesamtjahr betrachtet positive Beiträge. Trotz der schwierigen Umstände konnte die Oberbank in diesem Umfeld einen Anstieg des Wertpapierprovisionsergebnisses um 3,1 Mio. Euro von 68,0 Mio. Euro auf 71,1 Mio. Euro / 4,6 % erreichen und ein neues Rekordergebnis in der Wertpapier- sparte verzeichnen. Das mit Abstand stärkste Einzelquartal war das erste Quartal, am Beginn noch im Zeichen positiver Aus- sichten nach Überwindung der Covid-Krise, am Ende durch hohe Transaktionserträge in Folge der seit Kriegsbeginn unter Druck geratenen Aktienmärkte. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Privatkunden 171 Nachhaltigkeit: viele neue Produkte Der Ausbau der nachhaltigen Produktpalette mit Fonds der 3 Banken-Generali Investment GmbH stand auch im Jahr 2022 auf der Agenda. Es wurden neue Anleihen-, Misch- und Aktienfonds in die Produktpalette aufgenommen. Damit sind nun alle wesentlichen Anlageklassen abgedeckt. Der Anteil der nachhaltigen Publikumsfonds an der gesamten Publikumsfond- nachfrage lag bei 22,7 %. Seit August 2022 müssen AnlegerInnen über ihre Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden. Die BeraterInnen wurden da- rauf mit einem umfangreichen Ausbildungsprogramm vorbereitet. Zusätzlich sind neue Vorgaben hinsichtlich der Pro- duktauswahl und Überwachungspflichten schlagend geworden. Zum Jahreswechsel gab es weitere Anforderungen an die vor- und nachvertragliche Information zu nachhaltigen Produkten. Alle Aspekte wurden technisch in das Beraterportal inte- griert, um einen bestmöglichen und rechtssicheren Abwicklungsprozess zu gewährleisten. Private Banking und Vermögensverwaltung Nach mehreren Jahren des Wachstums wurde der Anstieg der im Private Banking betreuten Kundengelder im Jahr 2022 be- dingt durch die Kursrückgänge bei Aktien- und Anleihen unterbrochen. Das Gesamtvolumen an Einlagen und Wertpapieren von Privaten, Stiftungen und Unternehmen ist um 0,6 Mrd. Euro von 12,2 Mrd. Euro auf 11,6 Mrd. Euro gefallen. Im Bereich des Content Managements wurde die neue #jetztvermoegen Rubrik auf der Website der Oberbank ins Leben gerufen. Dort werden interessierte AnlegerInnen über vielfältige Themen rund um Finanzanlagen und mehr informiert. Ne- ben den vielfältigen schriftlichen Publikationen gab es nach den coronabedingten Einschränkungen in den Vorjahren auch wieder in allen deutschsprachigen Geschäftsbereichen der Oberbank Präsenzveranstaltungen für KundInnen. Darüber hin- aus fand auch im Oberbank Donau-Forum wieder eine Veranstaltung statt. In mehreren Medien wurde auch die Kommen- tar-Reihe „oTon“ geschaltet. Ebenso gab es unter diesem Titel viele Videobeiträge. Das individuelle Portfoliomanagement (iPM) wurde auch 2022 mehrfach ausgezeichnet. Focus Money verlieh das Prädikat „herausragend“, der Elite Report hat die Oberbank mit „cum laude“ prämiert. Diese beiden renommierten deutschen Me- dien haben ein breites Spektrum an Kriterien berücksichtigt. Die Volumenentwicklung im iPM konnte sich ebenfalls nicht den Marktumständen entziehen. Das Gesamtvolumen betrug zum Jahresende 706,7 Mio. Euro und lag damit um 80,2 Mio. Euro bzw. -10,2 % unter dem Vor- jahresniveau. Neben den drei klassischen Varianten (defensiv, ausgewogen, dynamisch) werden diese auch als nachhaltige Strategien angeboten. Es wird ein besonderer Fokus auf nachhaltige Anlageprodukte gelegt, die nach einem festgelegten ESG-Analyse-Prozess ausgewählt werden. Die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren (PAIs – Principal Adverse Impacts) werden beim iPM nachhaltig ebenfalls berücksichtigt. Die Dienstleistung Brokerage für Trading-orientierte Aktien-AnlegerInnen verzeichnete ein sehr starkes Orderaufkommen, insbesondere am Ende des ersten Quartals. 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. Die 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H. wurde zum 6. Mal innerhalb von acht Jahren vom Fachmagazin „Bör- sianer“ zur besten inländischen Fondsgesellschaft gewählt und hat unter 50 in Österreich aktiven nationalen und internatio- nalen Gesellschaften den zweiten Platz belegt. Das verwaltete Volumen der Gesellschaft fiel im Jahresabstand um 11,9 % oder 1,5 Mrd. Euro auf 11,0 Mrd. Euro. Der ge- samte österreichische Markt verlor 14,2 %. Der Marktanteil der Gesellschaft lag damit zum Jahresultimo mit 5,88 % um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Der Oberbank-Anteil innerhalb der Gesellschaft stieg erneut an, von 47,0 % per Ultimo 2021 auf 49,5 % zum 31.12.2022. Das der Oberbank zurechenbare Volumen belief sich auf 5,5 Mrd. Euro. Im Bereich Publikumsfonds wurden seitens der KundInnen Käufe in Höhe von 456,4 Mio. Euro getätigt. Be- sonders nachgefragt waren das Oberbank Vermögensmanagement sowie die Oberbank Premium Strategien. Der Anteil an nachhaltigen Investments betrug 22,7 % der Gesamtnachfrage. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Financial Markets 172 Eigenhandel 2022 war ein außergewöhnliches Jahr mit deutlichen Einbußen an den Kapitalmärkten. An den Aktienmärkten waren in der Vergangenheit immer wieder auch ähnliche Bewegungen zu verzeichnen, aber zusätzlich kam es an den Zinsmärkten zu his- torischen Zinssteigerungen, die sich entsprechend auf die Bondmärkte und Swapmärkte auswirkten. Auch bei den Währun- gen gab es merkliche Verschiebungen. Die Bewegungen waren in dieser Stärke kaum vorherzusagen und dadurch war es auch im Handel kaum möglich erwähnens- werte Erträge zu erzielen. Unter dem Strich konnten nicht so erfolgreiche Transaktionen ausgeglichen werden und es blieb eine schwarze Null. Oberbank Emissionen Im abgelaufenen Jahr wurde die Emissionstätigkeit am Kapitalmarkt weitergeführt, aber auch bei den eigenen KundInnen konnten wieder vermehrt Anleihen platziert werden. Die fünfte Covered Bond Sub-Benchmark Anleihe konnte im Mai wiederum sehr erfolgreich platziert werden. Es war gemes- sen an der Nachfrage die bisher erfolgreichste Emission und es konnten 250 Mio. Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren begeben werden. Darüber hinaus wurde ein Teil der Nachfrage mit Privatplatzierungen abgedeckt und noch weitere knapp 100 Mio. Euro an Pfandbriefen mit Laufzeiten zwischen fünf Jahren und 15 Jahren ausgegeben. Durch den Zinsanstieg speziell bei längeren Laufzeiten wurden auch für Privatinvestoren und KundInnen Anleihen wieder deutlich attraktiver. Dies hat dazu geführt, dass insgesamt knapp 100 Mio. Euro in mehreren Tranchen eigener Bankanleihen (Senior preferred) mit Laufzeiten von 5 und 7 Jahren verkauft werden konnten. Auch die Emissionstätigkeit bei Nachranganleihen wurde weitergeführt und es wurden wie in den letzten Jahren insgesamt etwas mehr als 50 Mio. Euro begeben. Somit hat das gesamte Emissionsvolumen 494 Mio. Euro betragen, bei Tilgungen in der Höhe von 158 Mio. Euro. Primäreinlagen im Zeichen der Zinswende Das erste Halbjahr war davon gekennzeichnet, dass speziell bei den Firmeneinlagen großflächig die der Bank entstandenen Kosten in Form von Negativzinsen weiterverrechnet wurden. Dies änderte aber nichts an der Tatsache, dass die Liquidität im Markt und in der Oberbank hoch war. Mit den voranschreitenden Zinserhöhungen im zweiten Halbjahr erwachten auch die Bindungsgelder wieder zu neuem Leben. Insgesamt konnte die Oberbank die Primäreinlagen gegenüber 2021 weiter stei- gern. Refinanzierungsstruktur der Oberbank AG (Beträge in Mio. €) 2022 2021 Veränd. Spareinlagen 2.167,2 2.534,7 -14,5% Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 12.967,3 12.182,2 6,4% Verbriefte Verbindlichkeiten 2.503,7 2.207,8 13,4% Nachrangige Verbindlichkeiten und Ergänzungskapital 504,1 480,6 4,9% Primäreinlagen inkl. Nachrangkapital 18.142,3 17.405,3 4,2% Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.508,5 5.964,0 -24,4% Summe 22.650,8 23.369,3 -3,1% Oberbank Gesamtbankrating und hypothekarischer Deckungsstock Standard & Poor’s hat auch 2022 das Rating unverändert belassen. Das Instituts-Rating blieb weiterhin auf einem sehr guten A (Ausblick: negativ) und auch für den Hypothekarischen Deckungsstock wurde die Höchststufe von AAA (mit stabilem Aus- blick) bestätigt. Damit wurde die Stabilität der Oberbank erneut unterstrichen. Entwicklung in den Geschäftsfeldern der Oberbank AG Geschäftsfeld Financial Markets 173 Internationales Banken- und Institutionen Netzwerk Die Betreuung der internationalen Korrespondenz- und Netzwerkbanken war 2022 stark geprägt von sehr speziellen Heraus- forderungen. Gleich zu Jahresbeginn kam es zu wesentlichen Adaptierungen bei der Richtlinie „Beziehungen zu Korrespon- denz- und Netzwerkbanken“, um entsprechend der Finanzmarktaufsicht (FMA), den gesetzlichen Anforderungen des Finanz- markt-Geldwäsche-Gesetzes (FM-GwG), die die Grundlage für die Zusammenarbeit mit anderen Kreditinstituten bilden, Ge- nüge zu tun. Dies führte in der Oberbank zu weiteren Verschärfungen - sowohl bei der Umsetzung der notwendigen Know-Your-Customer (KYC) Dokumentation als auch bei der Prüfung der Compliance-relevanten Parameter. Ebenso konnten sich auch die Partner- banken diesen Anforderungen nicht entziehen. Der Aufwand im Zusammenhang mit Transaktionsprüfungen, Bankenanfra- gen und generell zu beantwortende Fragebögen wurde signifikant höher. Zur Steigerung der Effizienz wurde das internatio- nale Bankennetzwerk der Oberbank auf den Prüfstand gestellt. Unter Beibehaltung des vollen internationalen Service- und Dienstleistungs-Angebotes der Oberbank für ihre KundInnen, konnten die Partnerbankverbindungen auf rund 960 Banken in 115 Ländern reduziert werden. Trotz der, im Zuge des Russland-Ukraine Krieges einsetzenden Veränderungen, konnten er- freulicherweise die Außenhandelsumsätze zu den meisten internationalen Ländern deutlich verbessert werden. Die enge Begleitung der KundInnen bei ihren internationalen Geschäftsaktivitäten und speziell die damit verbundenen Risikoabsiche- rungen wurden verstärkt in Anspruch genommen. Ein Trend der bis zum Jahresende 2022 deutlich erkennbar gewesen ist. Spezielle Themen, die insbesondere durch den Russland-Ukraine Krieg ausgelöst wurden, wie beispielsweise alternative Handelspartner und Exportländer wurden analysiert und Vorbereitungen für steigende Handelsbeziehungen zu diesen Län- dern getroffen. Ebenso wurden bereits in der Hoffnung, dass der Russland-Ukraine Konflikt in 2023 ein Ende finden wird, Überlegungen für die Zeit nach dem Krieg eingesteuert, um den KundInnen auch die Möglichkeit zu bieten, Teil des Wieder- aufbaus sein zu können. Abschließend ist zu erwähnen, dass das stabile und nachhaltig gesicherte Partnerbanknetzwerk der Oberbank sowohl das Fundament für die erfolgreiche Abwicklung der internationalen Geschäftsaktivitäten der KundInnen als auch des eigenen Liquiditäts- und Risikomanagements der Oberbank darstellt. Human Resources 174 Strategie 2025: MitarbeiterInnen im Fokus Engagierte, leidenschaftliche, kompetente und verkaufsorientierte MitarbeiterInnen sind entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Oberbank. Die MitarbeiterInnen stehen daher im Fokus der Strategie 2025. Auf Basis einer umfassenden System- analyse wurden die strategischen Handlungsfelder bis 2025 definiert. Die Werte Vertrauen, Kompetenz, Leidenschaft und Zusammenhalt stellen den Rahmen der HR-Arbeit dar. Um die künftigen Herausforderungen gut bewältigen zu können, wurde der Transformationsprozess im HR-Bereich forciert. Zudem wird am Employer Branding laufend gearbeitet, um das Arbeitgeberversprechen nachhaltig nach innen und nach außen zu kommunizieren. 2022 fand die erste Befragung im Rahmen der Employee Experience Initiative statt. Ziel dieser Befragungen ist es, den MitarbeiterInnen eine Stimme zu geben. Weiters wurde 2022 ein eigener HR-Tag mit dem Gesamtvorstand und sowohl den Geschäftsbereichs- als auch den Abtei- lungsleitern organisiert. Die 2021 verabschiedeten Regeln der HR-Arbeit, die Führungsgrundsätze und HR-Standards umfas- sen, wurden vor dem Hintergrund eines veränderten Arbeitsumfeldes hinterfragt. Abschließend nahmen sich die Teilnehme- rInnen für 2023 jeweils einen Schwerpunkt zur Umsetzung vor. Corona Die von der Oberbank getroffenen Oberbank Maßnahmen haben sich bewährt und man konnte im Laufe des Jahres wieder weitgehend zum Normalbetrieb übergehen. Die Oberbank Regelungen sind darauf ausgerichtet, dass es bei Infektionen von MitarbeiterInnen und in deren Umfeld zu keinen Kontakten mit KollegInnen kommen kann. Ausbildungsmaßnahmen wur- den mittels Präsenz- und Blended-Learning-Formaten durchgeführt. So konnte das Know-how der MitarbeiterInnen auch unter diesen herausfordernden Rahmenbedingungen weiter erhöht werden. Um das Schulungsangebot noch nachhaltiger zu gestalten, wurde intensiv an der Einführung neuer Lernmethoden und Medien gearbeitet. Oberbank als attraktiver Arbeitgeber Die Oberbank wird als sehr attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Das unterstreichen nicht nur die vielen positiven Bewertungen auf kununu, sondern vor allem die Weiterempfehlungsrate von 94 %. Die Oberbank gehört zum exklusiven Kreis von 5 % der Unternehmen, die mit dem Titel Top Company ausgezeichnet wurden und dies zum zweiten Mal nach 2022. Neben dem Titel Top Company 2023 hat man auch die Auszeichnung des „best workplace awards“ erhalten. Im internationalen Vergleich, im DACH-Raum (Deutschland-Österreich-Schweiz), positio- niert sich die Oberbank in den Top 10 der Großunternehmen (>250 MitarbeiterInnen). Die Oberbank schneidet deutlich besser ab als der Branchendurchschnitt der Banken. Diese Auszeich- nungen unterstreichen einmal mehr die Vorreiterrolle in puncto Arbeitgeberattraktivität. Der wirtschaftliche Erfolg, die Unabhängigkeit der Oberbank, spannende Herausforderungen, interne Karrierechancen, ein ausgezeichnetes Arbeitsklima und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie (Rezertifizierung 2020 Audit berufundfamilie) machen die Oberbank zu einer starken Arbeitgebermarke. Die Attraktivität als Arbeitgeber unterstreicht eine durchschnittli- che Beschäftigungsdauer von rund 13,3 Jahren trotz starker Expansion in den vergangenen Jahren und damit sehr jungen Dienstverhältnissen. Oberbank Krabbelstube Wie sich Familie und Beruf nachhaltig vereinen lassen, zeigt die Oberbank mit der 2021 eröffneten Krabbel- stube „Kinkis Nest“. Die Kinderbetreuungsstätte wird derzeit von 14 Kindern genutzt. Insgesamt investierte die Bank rund 500.000 Euro für den Umbau und den laufenden Betrieb. Aktives Karenzmanagement, individuelle Teilzeitmodelle, finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuung und betreute Ferienwochen für die Kinder sind zusätzliche Maßnahmen, um dem Ziel familienfreundlichste Bank Österreichs näher zu kommen. Human Resources 175 Familienfreundlichkeit seit 2011 Seit 2011 ist die Oberbank durchgehend mit dem Gütesiegel „Audit berufundfamilie“ als familienfreundli- ches Unternehmen ausgezeichnet. Vor allem für die Frauenförderungsprogramme sowie die konsequente strategische Familienorientierung ist die Oberbank ausgezeichnet. Darüber hinaus bietet die Oberbank ihren MitarbeiterInnen ein breites Bündel an Sozialleistungen wie z.B. ein günstiges Mittagessenangebot, Ferienheime oder einen Fahrkostenzuschuss für öffentliche Verkehrsmittel. Recruiting und Ausbildung Um weiterhin die besten VerkäuferInnen und SpezialistInnen zu gewinnen, nutzt die Oberbank mehrere Recruiting-Kanäle und setzt wie im Kundengeschäft unter anderem auf intensives Empfehlungsmanagement. Nicht nur über das digitale Tool AHOI, sondern auch durch direkte Empfehlungen der eigenen Belegschaft konnten 80 neue MitarbeiterInnen gewonnen werden. Das entspricht einem Anteil von 23 % der gesamten Einstellungen im Jahr 2022. Ständig ändernde Rahmenbedingungen erfordern lebenslanges Lernen und ein hochwertiges digitales Weiterbildungsange- bot. Daher wurde 2022 der Ausbau von Web Based Trainings, Online-Live-Schulungen/Webevents, Schulungsvideos, eBooks und eTestings besonders forciert. Auch die hauseigenen Zertifizierungsreihen im Privat- und Firmenkundengeschäft werden bei gleichbleibender Qualität im Blended-Learning-Format oder als reine Online-Formate abgehalten. Weiters werden die Vertriebsmitarbeiter durch regelmäßige Trainings vor Ort in der Filiale unterstützt. Die Anzahl der Ausbildungstage erhöhte sich von 5,16 im Jahr 2021 auf 5,33 Tage je Mitarbeiterin und Mitarbeiter. Im Jahr 2022 wurden rund 1,84 Mio. Euro in Aus- bildungsangebote investiert. Der Großteil der Erhöhung gegenüber 2021 ist auf die wichtigen Ausbildungsschwerpunkte Nachhaltigkeit und Führungskräfteentwicklung zurückzuführen. General Banking Mit der Konzeptionierung und Umsetzung der General Banking Akademie wurde eine der größten Rek- rutierungs- und Ausbildungsoffensiven in der Oberbank-Geschichte gestartet. Abgestimmt auf die Anfor- derungen potenzieller und bestehender MitarbeiterInnen erfolgte eine wesentliche Neukonzeption des Rollenprofiles im Privatkundengeschäft. Die Oberbank gibt ihren MitarbeiterInnen das klare Leistungs- versprechen schnell und qualitativ auf höchstem Niveau auszubilden. Somit ist es allen MitarbeiterInnen möglich, die KundInnen vom ersten Tag an effizient zu beraten. Mitarbeiterbeteiligungsstiftung Die MitarbeiterInnen am Erfolg teilhaben zu lassen ist eines der Arbeitgeberversprechen. Um diesem Versprechen nachzu- kommen, setzt man auf eine leistungsorientierte Bezahlung und eine eigene Mitarbeiterbeteiligungsstiftung. Seit 2018 sind die MitarbeiterInnen auf diesem Weg am Erfolg der Oberbank beteiligt. Die Mitarbeiterbeteiligungsstiftung wurde 2022 zum fünften Mal von der Oberbank dotiert. Erstmals wurden rund 10,0 Mio. Euro in Form von eigenen Aktien an die Mitarbeite- rInnen übertragen. Vollzeitbeschäftigte MitarbeiterInnen erhielten unabhängig von ihrer Funktion Aktien im Gegenwert von ca. 4.500 Euro., bei Teilzeitkräften wurde der Betrag entsprechend aliquotiert. Nachfolgeplanung und Führung Konsequente und wertschätzende Führung ist DER Bindungsfaktor für MitarbeiterInnen und ein Schlüsselfaktor für den nachhaltigen Erfolg der Oberbank. Daher werden Führungspositionen überwiegend aus den eigenen Reihen besetzt. 2022 konnten 88 % der zu vergebenen Führungspositionen aus den eigenen Reihen besetzt werden. Dies sichert die Vision der Unabhängigkeit und das Geschäftsmodell der Oberbank ab. Durch die hohe Bedeutung der HR-Arbeit in der Strategie 2025 hat das jährliche MbO-Gespräch einen noch größeren Stellenwert erhalten. Das MbO-Gespräch hat den klaren Fokus auf Entwicklung, Führung und Zielvereinbarung. Die definierten Standards und geforderten Kompetenzen werden in der Oberbank-Führungskräfteakademie in Zusammenarbeit mit der LIMAK Austrian Business School trainiert. Auch diese Akade- mie wurde 2021 erfolgreich auf ein Blended-Learning-Konzept umgestellt. Human Resources 176 Chance 2030 – mit Gender-Balance zu größerer Vielfalt Das 2019 gestartete Projekt „Chance 2030 – mit Gender-Balance zu größerer Vielfalt“ hat die Geschlech- terausgewogenheit in der Führung zum Ziel. Dieses Projekt unterstützt maßgeblich dabei, den anstehenden Generationenwechsel der Führungskräfte unternehmensintern zu bewältigen und erhöht gleichzeitig die Arbeitgeberattraktivität. Durch konsequentes Arbeiten in den Bereichen internes Recruiting, Potenzialent- wicklung und Karenzmanagement konnte das Etappenziel 2022, eine Frauenführungsquote von 25,2% zu erreichen, sogar um 2,0% übertroffen werden. Die Oberbank ist auf einem guten Weg, das langfristige Ziel - 30% Frauenan- teil in Führungspositionen – bis 2025 zu erreichen. Aktie Gesundheit Mens sana in corpore sano – ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, ein bekanntes Sprichwort, das der Oberbank sehr wichtig ist und seit 2010 mit dem Projekt „Aktie Gesundheit“ in die Tat umgesetzt wird. Dieses Projekt steht auf den drei Säulen Bewegung, Ernährung und mentale Fitness und wurde unter dem Aspekt Nachhaltigkeit grundlegend weiterent- wickelt. Viele MitarbeiterInnen aus allen Oberbank-Ländern nehmen daran teil. Zusätzlich sind GesundheitsbotschafterInnen in den Geschäftsbereichen und zentralen Abteilungen als FahnenträgerInnen tätig. Mit diesen und weiteren Maßnahmen wurde die Oberbank erneut mit dem Gütesiegel Betriebliche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Die traditionell sehr hohe Gesundheitsquote lag 2022 bei 95,6 %. Die Umsetzung präventiver Maßnahmen, die auf Basis der im Jahr 2021 erfolgten Erhebung zur psychischen Belastungen definiert wurden, wurden in den Bereichen bauliche Verbesserungen, individuelle Maßnahmen in den Geschäftsbereichen und Abteilungen weiter vorangetrieben. Um die Position Geschäftsstellenleitung zusätzlich zu attraktiveren, wurde ein eige- nes Projekt gestartet. Employee Experience Durch die Umsetzung einer eigenen Employee Experience Initiative erhält die Oberbank über vier Kanäle (Puls Check, Always On Button, Employee Lifecycle Befragung und Engagement-Befragung) regelmäßig Feedback von den MitarbeiterInnen. Die Auswertung der Ergebnisse ist wissenschaftlich basiert und zeigt, wie die MitarbeiterInnen die Bank erleben. Zuletzt wurde eine Engagement-Befragung mit einer Rücklaufquote von mehr als 75 % durchgeführt. Jetzt gilt es, aus diesem regelmäßigen Feedback zu lernen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. So wird die Bindung und das Engagement der Mitarbeite- rInnen weiter gestärkt und verbessert. Personenrisiken managen Die maßgeblichen Personenrisiken (Personalverfügbarkeit, Arbeitsrecht und Beschäftigungspraxis, Mitarbeiter- konflikte, kriminelle & unbefugte Handlungen durch MitarbeiterInnen) werden systematisch beobachtet, erfasst und bewer- tet. Key Risk-Indikatoren ermöglichen ein Monitoring, um rechtzeitig Maßnahmen zu setzen und Risiken zu eliminieren oder zu minimieren. Personalstand Oberbank AG Der durchschnittliche Personalstand in der Oberbank AG (Angestellte, Vollzeitäquivalent) ist 2022 um 8,7 Personen auf 2.053,3 zurückgegangen. Der Rückgang basiert auf Zentralisierungen im Verkauf und Produktivitäts- und Effizienzsteigerun- gen. Zusätzliches Personal wurde für die Filialexpansion und in der Unternehmenszentrale eingestellt. Berichterstattung über nichtfinanzielle Informationen, Richtlinie 2014/95/EU 177 Oberbank berücksichtigt bei allen Überlegungen ausdrücklich den Aspekt der Nachhaltigkeit. Der Nachhaltigkeitsbericht (Richtlinie 2014/95/EU) ist unter www.oberbank.at/Nachhaltigkeit abrufbar. Nachhaltige Unternehmensführung Die Geschäftspolitik der Oberbank basiert auf Grundsätzen guter Unternehmensführung und Transparenz und verfolgt nach- haltige und langfristige Zielsetzungen. Das oberste Unternehmensziel, die Bewahrung der Unabhängigkeit, soll durch eine nachhaltige Ertragskraft und eine vernünftige Risikopolitik abgesichert werden. Die Oberbank hat eine Nachhaltigkeitsorganisation implementiert und das Thema so auf allen Verantwortungsebnen veran- kert. Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) Als börsennotiertes Unternehmen bekennt sich die Oberbank zum ÖCGK, der eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Aus- gestaltung interner Mechanismen und Bestimmungen ist. In der Aufsichtsratssitzung am 26.11.2007 wurde erstmals eine Entsprechenserklärung abgegeben. Seither wird der jeweils aktuellen Version des ÖCGK entsprochen. Nachhaltiges Risikomanagement Die gezielte Übernahme von Risiken ist ein wesentliches Merkmal des Bankgeschäfts. Die Oberbank AG ist für die Festle- gung, die Umsetzung, das Management und das Controlling der Risikostrategie im Oberbank Konzern zuständig. Vorstand und MitarbeiterInnen handeln nach den risikopolitischen Grundsätzen und treffen Entscheidungen unter Einhaltung dieser Leitlinien. Vorschlag Ergänzung: Die Beurteilung der Nachhaltigkeitsrisiken unserer KundInnen und unseres Kreditportfolios sind Teil des Risikomanagements der Oberbank. MitarbeiterInnen Die MitarbeiterInnen investieren ihre Zeit, ihr Wissen und ihr Engagement in die Oberbank. Um abzusichern, dass sie dieses Investment nicht kürzen, muss die Oberbank ein attraktiver sinnstiftender Arbeitgeber sein. Dazu gehören neben fairen Ge- hältern und Sozialleistungen auch Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten, Chancengleichheit, die Vereinbarkeit von Fami- lie und Beruf und die Beteiligung am Unternehmen. Verantwortung in Produktgestaltung & Kreditpolitik Die Weiterentwicklung des Produktportfolios im Sinne der Nachhaltigkeit ist Teil des Unternehmensprofils der Oberbank. Eine nachhaltige Kreditpolitik und ein effektives Management von Nachhaltigkeitsrisiken im Kreditportfolio zählen zu den größten Hebeln der Oberbank, um einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft und Umwelt zu leisten. Als Kreditinstitut hat man eine Schlüsselrolle im Wandel hin zu einer CO2-armen Wirtschaft. In Übereinstimmung mit dem Akti- onsplan der Europäischen Union zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ist beabsichtigt, die Kapitalflüsse noch stärker in nachhaltige Investitionen zu lenken. Ökologische Verantwortung Der schonende Umgang mit allen Ressourcen ist Teil der gesellschaftlichen Verantwortung. Die Oberbank strebt bei allen Tätigkeiten, Abläufen und Produkten eine möglichst hohe Umweltverträglichkeit an. Insbesondere im Gebäude- und Ener- giemanagement, bei Dienstreisen und in der Einkaufspolitik werden umweltbewusste und somit langfristig kostenreduzie- rende Akzente gesetzt. Das Umweltmanagementsystem ist nach EMAS, dem Umweltmanagement-Gütesiegel der Europäi- schen Union, zertifiziert. Soziale Verantwortung Die Oberbank kann wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn sie auch ihre soziale Verantwortung wahrnimmt. Mit ihrem sozi- alen Engagement setzt sie deshalb entsprechende Maßnahmen, um eine positive Entwicklung in der Gesellschaft voranzu- treiben und damit auch die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells weiter abzusichern. Dabei ist die Oberbank vor allem auf Aktivitäten in ihren Regionen fokussiert. Ausblick 2023 178 Ausblick auf die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2023 Mit Zuversicht wird auf die weitere Entwicklung des laufenden Geschäftsjahres geblickt. Dabei werden die Herausforderun- gen der kommenden Monate sehr klar gesehen: Die Entwicklung der Energiepreise und der Inflation werden mit großer Auf- merksamkeit verfolgt. Der generelle Fachkräftemangel wird nicht nur die Oberbank langfristig beschäftigen und stellt eine strategische Herausforderung für alle Führungskräfte dar. Ebenso langfristig ist die Umstellung auf ressourcenschonende Geschäftsmodelle. Das größte Risiko für die Entwicklung der Konjunktur und der Kapitalmärkte bleiben geopolitische Span- nungen, deren Zunahme mit Besorgnis beobachtet werden. Die Oberbank vertraut auf die Stabilität ihres operativen Geschäfts und erwartet eine Entwicklung ähnlich wie im vergange- nen Jahr. Das Jahresergebnis 2023 der Oberbank wird aber auch wesentlich von der Entwicklung des Kreditrisikos und der Märkte beeinflusst, so dass ein präziser Outlook aus heutiger Sicht nicht sinnvoll erscheint. Die Oberbank-Aktien 179 Aktien und Aktionärsstruktur Selbstständigkeit und Unabhängigkeit haben für die Oberbank oberste Priorität. Abgesichert werden sie durch eine hohe Ertragskraft, eine vernünftige Risikopolitik und AktionärInnen, die Interesse an der Unabhängigkeit der Oberbank haben. Einzelnen AktionärInnen der Oberbank AG ist eine direkte oder indirekte Beherrschung im Alleingang nicht möglich. Zwi- schen der BKS und der BTV besteht eine Syndikatsvereinbarung, die die Sicherstellung der Eigenständigkeit der Oberbank zum Ziel hat. Weiters ist Mitarbeiterbeteiligung ein zusätzliches stabilisierendes Element. Oberbank Stammaktie 2022 Die Oberbank Stammaktie wies im Jahr 2022 eine solide Entwicklung auf. Die Kursentwicklung lag bei 12,14 %. Inklusive Divi- dende lag die Performance bei 13,28 %. Die Börsenkapitalisierung der Oberbank AG belief sich Ende 2022 auf 3.619 Mio. Euro, gegenüber 3.227 Mio. Euro zum Vorjahresultimo. Kennzahlen der Oberbank-Aktien 2022 2021 35.307.300 91,60 84,40 91,40 3.227,09 6,66 1,001) 13,72 Anzahl Stamm-Stückaktien 35.307.300 35.307.300 Höchstkurs Stammaktie in € 102,50 91,60 Tiefstkurs Stammaktie in € 91,60 84,40 Schlusskurs Stammaktie in € 102,50 91,40 Marktkapitalisierung in Mio. € 3.619,00 3.227,09 IFRS-Ergebnis je Aktie in € 6,89 6,66 Dividende je Aktie in € 1,45 1) 1,00 Kurs-Gewinn-Verhältnis Stammaktie 14,88 13,72 1) Für das Geschäftsjahr 2022 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung 2023 die Ausschüttung einer Dividende von 1,45 Euro vor. Stetiger Wertzuwachs Die Oberbank Stammaktie notiert seit 1.7.1986 an der Wiener Börse, seither verläuft ihr Wertzuwachs überaus stetig: Aktio- närInnen, die 1986 die Oberbank-Aktie zeichneten und bei allen Kapitalerhöhungen teilgenommen haben, erzielten unter Berücksichtigung der Dividendenzahlungen eine durchschnittliche Rendite von 8,96 % pro Jahr (vor Abzug der Kapitalertrag- steuer). Das Ergebnis je Aktie erhöhte sich 2022 von 6,66 auf 6,89 Euro. Auf Basis der Schlusskurse errechnet sich für die Stammaktie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,88. Der 143. ordentlichen Hauptversammlung am 16.05.2023 wird die Ausschüttung einer im Vergleich zum Vorjahr um 0,45 Euro erhöhten Dividende von 1,45 Euro je bezugsberechtigter Aktie vorgeschlagen. Aktionärsstruktur der Oberbank per 31. Dezember 2022 Gesamt Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesellschaft, Innsbruck (inkl. BTV 2000) 16,45 % BKS Bank AG, Klagenfurt (inkl. Unterordnungssyndikat mit BVG) 14,74 % G3B Holding AG, Wien 1,62 % MitarbeiterInnen 4,48 % CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien 23,76 % UniCredit Bank Austria AG, Wien 3,41 % Streubesitz 35,54 % * Die BTV 2000 Beteiligungsverwaltungsgesellschaft m.b.H. (BTV 2000), eine 100%ige Konzerngesellschaft der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktien- gesellschaft, hält 2,62 % an der Oberbank AG. ** Die Beteiligungsverwaltung Gesellschaft m.b.H. (BVG) hält 0,58% an der Oberbank AG. Das Grundkapital der Oberbank unterteilt sich in 35.307.300 auf den Inhaber lautende Stammstückaktien, die unter der ISIN AT0000625108 an der Wiener Börse notieren. Größte Einzelaktionärin ist die CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H., eine 100 %ige Konzerntochter der UniCredit Bank Austria. Der Streubesitz (35,54 % der Oberbank-Stammaktien) wird von Unter- nehmen, institutionellen Investoren und privaten AktionärInnen gehalten. Die Oberbank-Aktien 180 Aktionärsbeziehungen und Kommunikation Die Oberbank informiert ausführlich im Rahmen der Quartals- und Jahresberichterstattung über ihre Finanz- und Ertrags- lage. Auch über die Website www.oberbank.at wird ein laufender Informationsfluss sichergestellt. Mit der Einladung zur jährlichen Hauptversammlung sind die AktionärInnen aufgerufen, direkt mit Vorstand und Aufsichtsrat in Kontakt zu treten. Potenziell kursrelevante Ereignisse werden von der Oberbank über das euro-adhoc-System in der Rubrik Insiderinformatio- nen veröffentlicht. Investor Relations-Ansprechpartnerin: Mag. Beatrix Putz Telefon: +43 732 78 02-37247 [email protected] www.oberbank.at Finanzkalender 2023 Online-Veröffentlichung des Geschäftsberichtes 2022 03.04.2023 Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2022 in der Wiener Zeitung 04.04.2023 Nachweisstichtag für Oberbank-Aktien 06.05.2023 143. ordentliche Hauptversammlung Aktionäre der Oberb ank AG 16.05.2023 Ex-Dividendentag – Dividende für das Geschäftsjahr 2022 22.05.2023 Nachweisstichtag Dividende – Dividende für das Geschäftsjahr 2022 23.05.2023 Dividendenzahltag – Dividende für das Geschäftsjahr 2022 24.05.2023 Veröffentlichung der Quartalsberichte 1. Quartal 19.05.2023 1. Halbjahr 24.08.2023 1. bis 3. Quartal 24.11.2023 Abstimmungsergebnisse zur 142. ordentlichen Hauptversammlung der Oberbank AG am 17. Mai 2022 TOP 2: Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2021 JA: 20.901.671 Stimmen; NEIN: 11.528 Stimmen; ENTHALTUNG: 9.627.738 Stimmen TOP 3: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2021 Gasselsberger: JA: 20.816.770 Stimmen; NEIN: 9.594.407 Stimmen; ENTHALTUNG: 60.461 Stimmen Weißl: JA: 20.813.202 Stimmen; NEIN: 9.594.407 Stimmen; ENTHALTUNG: 64.029 Stimmen Hagenauer: JA: 20.814.102 Stimmen; NEIN: 9.594.407 Stimmen; ENTHALTUNG: 63.129 Stimmen Seiter: JA: 20.813.202 Stimmen; NEIN: 9.594.425 Stimmen; ENTHALTUNG: 64.011 Stimmen TOP 4: Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2021 König: JA: 30.378.950 Stimmen; NEIN: 630 Stimmen; ENTHALTUNG: 92.058 Stimmen Zahlbruckner: JA: 30.379.773 Stimmen; NEIN: 0 Stimmen; ENTHALTUNG: 91.865 Stimmen Bogner: JA: 30.364.964 Stimmen; NEIN: 14.396 Stimmen; ENTHALTUNG: 92.278 Stimmen Burtscher: JA: 20.785.366 Stimmen; NEIN: 9.594.407 Stimmen; ENTHALTUNG: 91.865 Stimmen Koren: JA: 30.379.311 Stimmen; NEIN: 1.628 Stimmen; ENTHALTUNG: 90.699 Stimmen Leu: JA: 30.378.580 Stimmen; NEIN: 1.232 Stimmen; ENTHALTUNG: 91.826 Stimmen Leitl-Staudinger: JA: 30.379.377 Stimmen; NEIN: 1.628 Stimmen; ENTHALTUNG: 90.633 Stimmen Franz Peter Mitterbauer: JA: 30.380.252 Stimmen; NEIN: 1.628 Stimme; ENTHALTUNG: 89.758 Stimmen Steger: JA: 30.378.580 Stimmen; NEIN: 1.232 Stimmen; ENTHALTUNG: 91.826 Stimmen Stockbauer: JA: 20.785.405 Stimmen; NEIN: 9.594.407 Stimmen; ENTHALTUNG: 91.826 Stimmen Andorfer: JA: 30.379.812 Stimmen; NEIN: 0 Stimmen; ENTHALTUNG: 91.826 Stimmen Pischinger: JA 20.788.082 Stimmen; NEIN 9.594.407 Stimmen; ENTHALTUNG 89.149 Stimmen Braun: JA: 30.379.182 Stimmen; NEIN: 0 Stimmen; ENTHALTUNG: 92.456 Stimmen Grabner: JA: 30.379.182 Stimmen; NEIN: 0 Stimmen; ENTHALTUNG: 92.456 Stimmen Höchtel: JA: 30.379.182 Stimmen; NEIN: 0 Stimmen; ENTHALTUNG: 92.456 Stimmen Die Oberbank-Aktien 181 Zeiss: JA: 30.379.182 Stimmen; NEIN: 0 Stimmen; ENTHALTUNG: 92.456 Stimmen TOP 5: Wahlen in den Aufsichtsrat TOP 5a: Wahl Leitl-Staudinger JA: 30.317.730 Stimmen; NEIN: 22.191 Stimmen; ENTHALTUNG: 201.016 Stimmen TOP 5b: Wahl Pilgram JA: 30.309.854 Stimmen; NEIN: 20.628 Stimmen; ENTHALTUNG: 210.455 Stimmen TOP 5c: Wahl Czerny JA: 30.310.088 Stimmen; NEIN: 20.628 Stimmen; ENTHALTUNG: 210.221 Stimmen TOP 5d: Wahl Pierer JA: 30.206.539 Stimmen; NEIN: 123.692 Stimmen; ENTHALTUNG: 210.706 Stimmen TOP 5e: Wahl Bogner JA: 30.289.013 Stimmen; NEIN: 43.890 Stimmen; ENTHALTUNG: 211.034 Stimmen TOP 6: Beschlussfassung über die Festsetzung der Vergütung für die Tätigkeit der Mitglieder des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2022 und die folgenden Geschäftsjahre JA: 30.354.192 Stimmen; NEIN: 4.845 Stimmen; ENTHALTUNG: 181.900 Stimmen TOP 7: Wahl des Bankprüfers für das Geschäftsjahr 2023 JA: 30.492.212 Stimmen; NEIN: 1.709 Stimmen; ENTHALTUNG: 47.016 Stimmen TOP 8: Wahl des Bankprüfers für die Zweigniederlassung Slowakei für das Geschäftsjahr 2022 JA: 30.484.959 Stimmen; NEIN: 3.777 Stimmen; ENTHALTUNG: 52.201 Stimmen TOP 9: Beschlussfassung über den Vergütungsbericht JA: 20.893.422 Stimmen; NEIN: 9.595.181 Stimmen; ENTHALTUNG: 52.334 Stimmen TOP 10: Beschlussfassung über den Widerruf der in der 140. ordentlichen Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gem. § 65 Abs. 1 Z 4 AktG im unausgenützten Umfang unter gleichzeitiger Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien zum Zwecke des Angebotes an Arbeitnehmer, leitende Angestellte und Mitglieder des Vorstandes oder Aufsichtsrates der Gesellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmens zum Erwerb gem. § 65 Abs. 1 Z 4 AktG bis zu 5 % des Grundkapitals auf die Dauer von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung der 142. ordentlichen Hauptversammlung JA: 20.800.340 Stimmen; NEIN: 9.598.574 Stimmen; ENTHALTUNG: 142.023 Stimmen TOP 11: Beschlussfassung über den Widerruf der in der 140. ordentlichen Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gem. § 65 Abs. 1 Z 7 AktG im unausgenützten Umfang unter gleichzeitiger Ermächtigung des Vorstandes zum Erwerb eigener Aktien bis zu 5 % des Grundkapitals auf die Dauer von 30 Mona- ten ab dem Tag der Beschlussfassung der 142. ordentlichen Hauptversammlung zum Zwecke des Wertpapierhan- dels gem. § 65 Abs. 1 Z 7 AktG JA: 20.799.641 Stimmen; NEIN: 9.598.309 Stimmen; ENTHALTUNG: 142.987 Stimmen TOP 12: Beschlussfassung über den Widerruf der in der 140. ordentlichen Hauptversammlung vom 20. Mai 2020 erteilten Ermächtigung zum Erwerb eigener Aktien gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG im unausgenützten Umfang unter gleichzeitiger Ermächtigung des Vorstandes zum zweckneutralen Erwerb eigener Aktien bis zu 10 % des Grundkapitals gem. § 65 Abs. 1 Z 8 AktG auf die Dauer von 30 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung der 142. ordentlichen Hauptver- sammlung JA: 20.800.987 Stimmen; NEIN: 9.598.574 Stimmen; ENTHALTUNG: 141.376 Stimmen TOP 13: Satzungsänderungen TOP 13a: Beschlussfassung über die Änderung der Satzung in § 11 JA: 20.678.948 Stimmen; NEIN: 9.599.402 Stimmen; ENTHALTUNG: 262.587 Stimmen TOP 13b: Beschlussfassung über die Neufassung und Ergänzung der Satzung ab einschließlich des 5. Abschnittes (§§ 27 ff) der Satzung JA: 30.273.355 Stimmen; NEIN: 4.995 Stimmen; ENTHALTUNG: 262.587 Stimmen Die Oberbank-Aktien 182 Aktionärsbeziehungen und Kommunikation Die Oberbank informiert ausführlich im Rahmen der Quartals- und Jahresberichterstattung über ihre Finanz- und Ertrags- lage. Auch über die Website www.oberbank.at wird ein laufender Informationsfluss sichergestellt. Mit der Einladung zur jährlichen Hauptversammlung sind die AktionärInnen aufgerufen, direkt mit Vorstand und Aufsichtsrat in Kontakt zu treten. Potenziell kursrelevante Ereignisse werden von der Oberbank über das pressetext-System in der Rubrik „Insiderinformationen“ veröffentlicht. Im Geschäftsjahr 2022 erfolgten zwei solcher Meldungen. Linz, am 7. März 2023 Der Vorstand Generaldirektor Direktor Direktor Direktor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Martin Seiter, MBA Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Personal- und Rechnungswesen Privatkundengeschäft Gesamtrisikomanagement Firmenkundengeschäft Serviceangaben Aufbauorganisation der Oberbank AG 183 Vorstandsmitglieder Vorsitzender des Vorstands Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Tel. +43/(0)732/7802 DW 37204 [email protected] Vorstandsdirektor Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Tel. +43/(0)732/7802 DW 37220 [email protected] Vorstandsdirektor Mag. Florian Hagenauer, MBA Tel. +43/(0)732/78 02 DW 37206 [email protected] Vorstandsdirektor Martin Seiter, MBA Tel. +43/(0)732/78 02 DW 37250 [email protected] Geschäftsabteilungen Corporate & International Finance: Mag. Dietmar Holzinger-Böcskör, MBA, DW 37565, [email protected] Global Financial Institutions: Helmut Edlbauer, MBA, DW 32630, [email protected] Treasury & Handel: Robert Musner, MBA, DW 32640, [email protected] Kredit-Management: Mag. Dr. Marcus Bumberger, DW 37603, [email protected] Private Banking & Asset Management: Erich Stadlberger, MBA, DW 37550, [email protected] Privatkunden: Dkfm. Thomas Harrer, DW 37260, [email protected] Serviceabteilungen Human Resources: Mag. Dr. Volkmar Riegler, MBA, DW 37340, [email protected] Immobilien, Sicherheit und Kostenmanagement: Dir. Ing. Leopold Krahofer, DW 32451, [email protected] Rechnungswesen und Controlling: Harald Hummer, DW 32401, [email protected] Interne Revision: Mag. Nikolaus Langeder, DW 32169, [email protected] Strategische Organisationsentwicklung, Digitalisierung und IT: MMag. Clemens Bousquet, MBA, DW 32446, [email protected] Strategisches Risikomanagement: Mag. Andreas Lechner, DW 32420, [email protected] Sekretariat & Kommunikation: Mag. Andreas Pachinger, DW 37460, [email protected] Zentrales Service und Produktion: Mag. Brigitte Haider, MBA, DW 37271, [email protected] Compliance: Mag. Dr. Michaela Gerschpacher, DW 37397, [email protected] BWG-Compliance-Officer: Mag. Dr. Michaela Gerschpacher WAG-Compliance-Beauftragte: Mag. Jana Sestak-Kradi, MBA Geldwäsche-Beauftragte: Mag. Bianca-Maria Schachner Sanktionen-Beauftragte: Tatjana Wödlinger, LL.B., LL.M. Serviceangaben Struktur der Oberbank-Gruppe 184 Oberbank Leasing Gruppe Dr. Hans Fein Tel. +43/(0)732/7802 DW 37138 [email protected] Mag. Christina Mirtl, MBA +43 / 732 / 7802 DW 37119 [email protected] Mag. Dr. Manfred Gabriel +43 / 732 / 7802 DW 37124 [email protected] Österreich Dr. Hans Fein Tel. +43/(0)732/7802 DW 37138 [email protected] Mag. Christina Mirtl, MBA +43 / 732 / 7802 DW 37119 [email protected] Mag. Dr. Manfred Gabriel +43 / 732 / 7802 DW 37124 [email protected] Deutschland Mag. Michael Gerner Tel. +49/(0)8671/9986 DW 11 [email protected] Katrin Keppler Tel. +49/(0)89/55989 DW 246 [email protected] Tschechien Ing. Robert Černický Tel. +420 / 387 717 168 [email protected] Filip Vavruška Tel. +420 / 224 / 1901 - 15 [email protected] Ing. David Zeman Tel. +420 / 386 304 155 [email protected] Slowakei Mag. Martin Lagler Tel. +421 2 58 10 68 DW 77 [email protected] Ungarn Mihály Nádas Tel. +36/(0)1/29828 DW 51 [email protected] Dr. Lajos Sipos, MBA Tel. + 36(0)1/29828 DW 26 [email protected] András Mörk Tel. +36/(0)1/298 28 DW 31 [email protected] Oberbank Kfz Leasing GmbH Dr. Hans Fein Tel. +43/(0)732/7802 DW 37138 [email protected] Siegfried Kahr Tel. +43(0)732/7802 DW 37270 [email protected] Oberbank Immobilien-Service Gesellschaft m.b.H., Linz Mag. Matthias-Munir Midani Tel. +43/(0)732/7802 DW 32261 [email protected] Ing. Leopold Krahofer Tel. +43/(0)732/7802 DW 32451 [email protected] Oberbank Opportunity Invest Management Gesellschaft m.b.H., Linz MMag. Dr. Roland Leitinger, MIM Tel. +43/(0)732/7802 DW 37564 [email protected] Mag. Dietmar Holzinger-Böcskör, MBA Tel. +43/(0)732/7802 DW 37565 [email protected] Oberbank Service GmbH Mag. Brigitte Haider, MBA Tel. +43/(0)732/7802 DW 37271 [email protected] DI Silvio Schedenig Tel. +43/(0)732/7802 DW 32281 [email protected] Serviceangaben Struktur der Oberbank-Gruppe 185 3 Banken Kooperationen 3 Banken Kfz Leasing GmbH Dr. Hans Fein Tel. +43/(0)732/7802 DW 37138 [email protected] Siegfried Kahr Tel. +43(0)732/7802 DW 37270 [email protected] 3 Banken Versicherungsmakler Gesellschaft m.b.H., Niederlassung Linz Walter Schwinghammer Tel. +43/(0)5 05 333 DW 2000 [email protected] 3 Banken IT GmbH, Linz Karl Stöbich, MBA Tel. +43/(0)732/7802 DW 32609 [email protected] Alexander Wiesinger Tel. +43/732/7802 DW 32243 [email protected] 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., Linz Alois Wögerbauer, CIIA Tel. +43/(0)732/7802 DW 37424 [email protected] Mag. Dietmar Baumgartner Tel. +43/732/7802 DW 37419 [email protected] Gerhard Schum Tel. +43/1/534 01 DW 11982 [email protected] 3-Banken Wohnbaubank AG, Linz Erich Stadlberger, MBA Tel. +43/(0)732/7802 DW 37550 [email protected] Mag. Gerald Straka Tel. +43/732/7802 DW 37221 [email protected] 3 Banken-Beteiligung-Gesellschaft m.b.H., Linz Mag. Andreas Pachinger Tel. +43/732/7802 DW 37460 [email protected] Dr. Stefan Heidinger Tel. +43 (505) 333 DW 1500 [email protected] Dr. Dieter Kohl Tel. +43/463/5858 DW 139 [email protected] Alpenländische Garantie-Gesellschaft m.b.H., Linz Mag. Andreas Pachinger Tel. +43/732/7802 DW 37460 [email protected] Dr. Stefan Heidinger Tel. +43 (505) 333 DW 1500 [email protected] Serviceangaben Geschäftsbereiche und Geschäftsstellen 186 Zentrale A-4020 Linz, Untere Donaulände 28, Tel. +43/(0)732/78 02 DW 0; Telefax: +43/(0)732/78 02 DW 32040; www.oberbank.at Österreich Zweigniederlassung Linz Nord, A-4020 Linz, Untere Donaulände 36 Günther Ott, Tel. +43/(0)732/78 02 DW 37366, [email protected] Zweigstellen: A-4040 Linz – Dornach, Altenberger Straße 9 A-4040 Linz – Harbach, Leonfeldner Straße 75 a A-4020 Linz – Stadthafen, Industriezeile 56 A-4040 Linz – Urfahr, Hinsenkampplatz 1 A-4070 Eferding, Stadtplatz 32 A-4240 Freistadt, Linzer Straße 4 A-4210 Gallneukirchen, Hauptstraße 4 A-4060 Leonding, Mayrhansenstraße 13 A-4100 Ottensheim, Hostauerstraße 87 A-4320 Perg, Herrenstraße 14 A-4150 Rohrbach, Stadtplatz 16 Zweigniederlassung Linz Süd, A-4020 Linz, Landstraße 37 Mag. Klaus Hofbauer, MBA, Tel. +43/(0)732/774211 DW 31322, [email protected] Zweigstellen: A-4030 Linz – Kleinmünchen, Wiener Straße 382 A-4020 Linz – Neue Heimat, Wegscheider Straße 1 – 3 A-4020 Linz – Spallerhof-Bindermichl, Einsteinstraße 5 A-4020 Linz – Weißenwolffstraße, Weißenwolffstraße 1 A-4020 Linz – Wiener Straße, Wiener Straße 32 A-4470 Enns, Hauptplatz 9 A-4400 Steyr – Stadtplatz, Stadtplatz 25 A-4400 Steyr – Tabor, Ennser Straße 29 A-4050 Traun, Linzer Straße 12 A-4050 Traun – St. Martin, Leondinger Straße 2 Zweigniederlassung Salzburg, A-5020 Salzburg, Alpenstraße 98 Petra Fuchs, MBA, Tel. +43/(0)662/6384 DW 201, [email protected] Zweigstellen: A-5020 Salzburg – Alter Markt, Alter Markt 4 A-5020 Salzburg – Lehen, Ignaz-Harrer-Straße 40 a A-5020 Salzburg – Liefering, Münchner Bundesstraße 106 A-5020 Salzburg – Maxglan, Neutorstraße 52 A-5020 Salzburg – Schallmoos, Sterneckstraße 55 A-5020 Salzburg – Südtiroler Platz, Ferdinand-Porsche-Straße 10 A-5630 Bad Hofgastein, Kurgartenstraße 27 A-5500 Bischofshofen, Bodenlehenstraße 2 – 4 A-5400 Hallein, Robertplatz 4 A-5310 Mondsee, Rainerstraße 14 A-5760 Saalfelden, Leoganger Straße 16 A-5201 Seekirchen, Bahnhofstraße 1 Serviceangaben Geschäftsbereiche und Geschäftsstellen 187 Zweigniederlassung Innviertel, A-4910 Ried im Innkreis, Friedrich-Thurner-Straße 9 Erich Brandstätter, Tel. +43/(0)7752/680 DW 52214, [email protected] Zweigstellen: A-4950 Altheim, Stadtplatz 14 A-5280 Braunau, Stadtplatz 40 A-5230 Mattighofen, Stadtplatz 16 A-4780 Schärding, Silberzeile 12 Zweigniederlassung OÖ Süd, A-4600 Wels, Ringstraße 37 Prok. MMag. Wolfgang Kern, MBA, Tel. +43 / 7242 / 481 DW 249, [email protected] Zweigstellen: A-4600 Wels – Nord, Oberfeldstraße 91 A-4600 Wels – West, Bauernstraße 1, WDZ 9 A-4710 Grieskirchen, Pühringerplatz 3 A-4560 Kirchdorf, Bahnhofstraße 9 A-4550 Kremsmünster, Marktplatz 26 A-4614 Marchtrenk, Linzer Straße 30 A-4810 Gmunden, Esplanade 24 A-4800 Attnang – Puchheim, Dr. Karl-Renner-Platz 2 A-8990 Bad Aussee, Parkgasse 155 A-4820 Bad Ischl, Kaiser-Fr.-Josef-Straße 4 A-4802 Ebensee, Alte Saline 9 A-4663 Laakirchen, Gmundner Straße 10 A-4860 Lenzing, Atterseestraße 20 A-4690 Schwanenstadt, Huberstraße 1 A-4840 Vöcklabruck, Stadtplatz 31 – 33 Zweigniederlassung Niederösterreich, St. Pölten, A-3100 St. Pölten, Linzertor 1 Franz Frosch, Tel. +43/(0)2742/385 DW 44, [email protected] Zweigstellen: A-3300 Amstetten, Hauptplatz 1 A-7000 Eisenstadt, Esterhazyplatz 6 a A-3500 Krems, Sparkassengasse 6 A-2000 Stockerau, Schießstattgasse 3 A A-3430 Tulln, Hauptplatz 9 A-3340 Waidhofen a. d. Ybbs, Unterer Stadtplatz 17 A-2700 Wiener Neustadt, Wiener Straße 25 A-3910 Zwettl, Kuenringer Straße 3 Zweigniederlassung Wien, A-1030 Wien, Schwarzenbergplatz 5 Andreas Klingan, MBA, Tel. +43/(0)1/53421 DW 55010, [email protected] Zweigstellen: A-1090 Wien – Alsergrund, Porzellangasse 25 A-1190 Wien – Döbling, Gatterburggasse 23 A-1220 Wien – Donauspital, Zschokkegasse 140 A-1220 Wien – Donaustadt, Wagramer Straße 124 A-1100 Wien – Favoriten, Sonnwendgasse 13 A-1210 Wien – Floridsdorf, Brünner Straße 42 A-1170 Wien – Hernals, Hernalser Hauptstraße 114 A-1130 Wien – Hietzing, Lainzer Straße 151 A-1080 Wien – Josefstadt, Josefstädter Straße 28 A-1030 Wien – Landstraße, Landstraßer Hauptstraße 114 A-1020 Wien – Leopoldstadt, Taborstraße 11 a A-1230 Wien – Liesing, Lehmanngasse 9 Serviceangaben Geschäftsbereiche und Geschäftsstellen 188 A-1120 Wien – Meidling, Meidlinger Hauptstraße 33 – 35 A-1070 Wien – Neubau, Neubaugasse 28 – 30 A-1140 Wien – Penzing, Linzer Straße 413 A-1010 Wien – Schottengasse, Schottengasse 2 A-1230 Wien – Süd, Laxenburger Straße 244 A-1180 Wien – Währing, Gersthofer Straße 10 A-1040 Wien – Wieden, Rilkeplatz 8 A-1100 Wien – Wienerberg, Wienerbergstraße 9 A-2120 Wien – Wolkersdorf, Wienerstraße 5 A-2500 Baden bei Wien, Beethovengasse 4 – 6 A-3400 Klosterneuburg, Kierlinger Straße 1 A-2100 Korneuburg, Hauptplatz 21 A-2340 Mödling, Hauptstraße 33 A-2380 Perchtoldsdorf, Wiener Gasse 12 A-2320 Schwechat, Franz Schubert Straße 2a Niederlassung Deutschland Geschäftsbereich Süddeutschland, D-80333 München, Oskar-von-Miller-Ring 38 Robert Dempf, MBA, Tel. +49/(0)89/55989 DW 201, [email protected] Zweigstellen: D-86150 Augsburg, Maximilianstraße 55 D-84307 Eggenfelden, Fischbrunnenplatz 11 D-85354 Freising, Johannisstraße 2 D-82110 Germering, Therese-Giehse-Platz 2 D-85053 Ingolstadt, Erni-Singerl-Straße 2 D-84028 Landshut, Altstadt 391 D-84453 Mühldorf am Inn, Brückenstraße 2 D-85521 Ottobrunn, Rosenheimer Landstraße 39 D-94032 Passau, Bahnhofstraße 10 D-93047 Regensburg, Bahnhofstraße 13 D-83022 Rosenheim, Heilig-Geist-Straße 5 D-94315 Straubing, Stadtgraben 93 D-85716 Unterschleißheim, Alleestraße 13 D-82515 Wolfratshausen, Bahnhofstraße 28 D-87700 Memmingen, Roßmarkt 5 Geschäftsbereich Deutschland Mitte, D-90443 Nürnberg, Zeltnerstraße 1 Ralf Wenzel, Tel. +49 / 911 / 723 67 – DW 0, [email protected] Zweigstellen: D-63739 Aschaffenburg, Weißenburger Straße 16 D-96047 Bamberg, Franz-Ludwig-Straße 7 a D-95444 Bayreuth, Kanalstraße 17 D-09111 Chemnitz, An der Markthalle 3 – 5 D-03046 Cottbus, Neustädter Straße 8 D-01067 Dresden, Wallstraße 8 D-40217 Düsseldorf, Kaiserteich Elisabethstraße 11 D-99084 Erfurt, Krämpferstraße 6 D-06108 Halle, Große Steinstraße 82 – 85 D-63450 Hanau, Nussallee 7a D-07743 Jena, Kirchplatz 6 D-50667 Köln, Tunisstraße 19-23 Serviceangaben Geschäftsbereiche und Geschäftsstellen 189 D-04109 Leipzig, Dittrichring 18 – 20 D-55116 Mainz, Große Bleiche 17-23 D-92318 Neumarkt i. d. Oberpfalz, Ringstraße 5 D-14467 Potsdam, Berliner Str. 122 D-92637 Weiden, Sedanstraße 6 D-97070 Würzburg, Schweinfurterstraße 4 Geschäftsbereich Süd-West, D-73728 Esslingen am Neckar, Küferstraße 29 Stefan Ziegler, Tel. +49/711/370921 -DW 11, [email protected] Zweigstellen: D-73430 Aalen, Bahnhofstraße 10 D-71032 Böblingen, Stuttgarter Straße 10 D-79104 Freiburg, Merianstraße 16 D-74072 Heilbronn, Lohtorstraße 27 D-76133 Karlsruhe, Kaiserstraße 182 D-68165 Mannheim, Friedrichsplatz 8 D-88212 Ravensburg, Eichelstraße 14 D-72764 Reutlingen, Gartenstraße 8 D-74523 Schwäbisch Hall, Neue Straße 19 D-89073 Ulm, Walfischgasse 12 Zweigniederlassung Tschechien, CZ-12000 Praha 2, nám. I.P.Pavlova 5 Filip Vavruška, Tel. +420/224/1901 DW 15, [email protected] Zweigstellen: CZ-11000 Praha 1 Klimentská 1246/1 CZ-15000 Praha 5 – Smíchov, Portheimka Center náměstí 14 října 642/17 CZ-17000 Praha 7 – Holešovice, Dukelských hrdinů č. 407/26 CZ-18600 Praha 8 – Karlín, Křižíkova 52/53 CZ-27201 Kladno, Osvobozených politických vězňů 339 CZ-60200 Brno, Lidická 20 CZ-60200 Brno, Trnitá 491/3 CZ-37001 České Budějovice, nám. Přemysla Otakara II. 6/3 CZ-50002 Hradec Králové, Gočárova tř. 1096 CZ-38101 Český Krumlov, Panská 22 CZ-58601 Jihlava, Masarykovo nám. 10 CZ-37701 Jindrichuv Hradec, Jarošovská 53 CZ-46001 Liberec, Soukenné nám. 156 CZ-77100 Olomouc, Dolni nám. 1 CZ-70200 Ostrava, Stodolní 1 CZ-39701 Písek, Budovcova 2530 CZ-30100 Plzeň, Prešovská 20 CZ-39001 Tábor, Pražská 211 CZ-40001 Ústí nad Labem, Hrnčířská 4 CZ-76001 Zlín, Osvoboditelů 91 Zweigniederlassung Ungarn, H-1062 Budapest, Váci út 1 – 3 Mag. Peter Szenkurök, Tel. +36/(06)1/29829 DW 37, [email protected] Zweigstellen: H-1027 Budapest – Buda, Henger utca 2 H-1095 Budapest Dél, Soroksári út 30-32 H-1143 Budapest, Hungária körút 17 – 19 H-4026 Debrecen, Bem tér 14 Serviceangaben Geschäftsbereiche und Geschäftsstellen 190 H-9024 Gyõr, Hunyadi u. 16 H-6000 Kecskemét, Kisfaludy utca 8 H-3530 Miskolc, Mindszent tér 3 H-8800 Nagykanizsa, Erzsébet tér 23 H-7621 Pécs, Tímár u.2 H-6720 Szeged, Klauzál tér 2 H-8000 Székesfehérvár, Rákóczi út 1 H-9700 Szombathely, Berzsenyi Dániel tér 2 H-2800 Tatabánya, Fő tér 8/a Zweigniederlassung Slowakei, SK-821 09 Bratislava, Prievozská 4/A Mag. Peter Szenkurök, Tel. +421/2/581068 DW 10, [email protected] Zweigstellen: SK-949 01 Nitra, Mostná ulica 70 SK-010 01 Žilina, Jána Kalinčiaka 22 SK-04001 Košice, Továrenská 8 Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB Bilanz zum 31.12.2022 / Aktiva 191 Werte in EUR / VJ € 1.000 2022 2021 Veränderung absolut in % 1. Kassenbestand, Guthaben bei Zentralnotenban- ken und Postgiroämtern 2.287.319.062,73 4.400.912 -2.113.593 -48,0 2. Schuldtitel öfftentlicher Stellen, die zur Refinanzierung bei der Zentralnotenbank zugelas- sen sind: 853.302.856,06 621.640 231.663 37,3 3. Forderungen an Kreditinstitute 1.060.962.776,92 901.840 159.123 17,6 a) täglich fällig 273.520.619,76 124.156 149.365 120,3 b) sonstige Forderungen 787.442.157,16 777.685 9.758 1,3 4. Forderungen an Kunden 19.229.972.830,52 18.346.791 883.182 4,8 5. Schuldverschreibungen u. andere festverzinsliche Wertpapiere 1.128.582.111,40 919.457 209.125 22,7 a) von öffentlichen Emittenten 621.290.104,43 570.608 50.682 8,9 b) von anderen Emittenten 507.292.006,97 348.849 158.443 45,4 darunter: eigene Schuldverschreibungen 4.348.220,71 24.713 -20.365 -82,4 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpa- piere 218.495.472,41 219.137 -642 -0,3 7. Beteiligungen 460.080.264,82 427.346 32.734 7,7 darunter: an Kreditinstituten 155.287.963,23 123.274 32.014 26,0 8. Anteile an verbundenen Unternehmen 120.358.166,33 120.539 -181 -0,2 darunter: an Kreditinstituten 6.000.000,00 6.000 9. Immaterielle Vermögensgegenstände des Anlage- vermögens 3.609.411,87 2.912 698 24,0 10. Sachanlagen 69.899.458,87 73.733 -3.833 -5,2 darunter: Grundstücke und Bauten, die vom Kreditinstitut im Rahmen seiner eigenen Tätigkeit genutzt werden 33.549.909,57 34.763 -1.213 -3,5 11. Sonstige Vermögensgegenstände 96.038.249,63 57.443 38.595 67,2 12. Rechnungsabgrenzungsposten 17.692.511,05 7.211 10.481 145,3 13. Aktive latente Steuern 44.870.487,41 51.194 -6.323 -12,4 Summe der Aktiva 25.591.183.660,02 26.150.154 -558.971 -2,1 Posten unter der Bilanz: 1. Auslandsaktiva 10.697.109.615,05 11.530.298 -833.189 -7,2 Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB Bilanz zum 31.12.2022 / Passiva 192 Werte in EUR / VJ € 1.000 2022 2021 Veränderung absolut in % 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.508.455.761,43 5.964.038 -1.455.582 -24,4 a) täglich fällig 777.734.069,76 749.160 28.574 3,8 b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist 3.730.721.691,67 5.214.878 -1.484.156 -28,5 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 15.134.507.538,13 14.716.859 417.649 2,8 a) Spareinlagen 2.167.225.656,99 2.534.685 -367.459 -14,5 darunter: aa) täglich fällig 1.798.617.437,79 1.831.620 -33.002 -1,8 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungs- frist 368.608.219,20 703.065 -334.457 -47,6 b) sonstige Verbindlichkeiten 12.967.281.881,14 12.182.174 785.108 6,4 darunter: aa) täglich fällig 11.057.325.300,24 11.364.249 -306.924 -2,7 bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungs- frist 1.909.956.580,90 817.925 1.092.032 133,5 3. Verbriefte Verbindlichkeiten 2.503.682.823,55 2.207.825 295.858 13,4 a) begebene Schuldverschreibungen 2.491.282.823,55 2.195.425 295.858 13,5 b) andere verbriefte Verbindlichkeiten 12.400.000,00 12.400 0 0,0 4. Sonstige Verbindlichkeiten 81.762.094,68 81.599 163 0,2 5. Rechnungsabgrenzungsposten 33.063.103,95 33.921 -858 -2,5 6. Rückstellungen 347.408.407,04 318.652 28.757 9,0 a) Rückstellungen für Abfertigungen 44.427.523,00 44.877 -449 -1,0 b) Rückstellungen für Pensionen 128.822.118,00 131.713 -2.891 -2,2 c) Steuerrückstellungen 7.617.845,07 824 6.794 825,0 d) sonstige 166.540.920,97 141.239 25.302 17,9 7. Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 504.112.000,00 480.591 23.521 4,9 der Verordnung (EU) Nr.575/2013 8. Zusätzliches Kernkapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 3 50.000.000,00 50.000 0 0,0 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 9. Gezeichnetes Kapital 105.771.447,00 105.863 -91 -0,1 10. Kapitalrücklagen (gebundene) 505.523.256,06 505.523 0 0,0 11. Gewinnrücklagen 1.521.514.199,58 1.416.762 104.752 7,4 a) gesetzliche Rücklage 5.523.135,39 5.523 0 0,0 b) andere Rücklagen 1.515.991.064,19 1.411.239 104.752 7,4 darunter: Rücklagen für eigene Anteile 1.107.960,83 957 151 15,7 12. Haftrücklage gemäß § 57 Abs. 5 BWG 244.000.000,00 233.000 11.000 4,7 13. Bilanzgewinn 51.383.028,60 35.522 15.861 44,7 Summe der Passiva 25.591.183.660,02 26.150.154 -558.971 -2,1 Posten unter der Bilanz: 1. Eventualverbindlichkeiten 1.693.471.585,59 1.443.840 249.631 17,3 darunter: Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftungen aus der Bestellungen v. Sicherheiten 1.693.471.585,59 1.443.840 249.631 17,3 2. Kreditrisiken 4.546.324.235,52 4.555.198 -8.874 -0,2 darunter: Verbindlichkeiten aus Pensionsgeschäften 0,00 0 0 3. Verbindlichkeiten aus Treuhandgeschäften 414.927.643,89 385.693 29.234 7,6 4. Anrechenbare Eigenmittel gemäß Teil 2 der Verordnung (EU) 2.746.521.379,77 2.650.112 96.409 3,6 Nr. 575/2013 darunter: Ergänzungskapital gemäß Teil 2 Titel 1 Kapitel 4 367.558.859,00 378.611 -11.052 -2,9 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 5. Eigenmittelanforderungen gemäß Art.92 der Verordnung (EU) 15.378.965.306,65 14.259.298 1.119.667 7,9 Nr. 575/2013 Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB Bilanz zum 31.12.2022 / Passiva 193 darunter: Eigenmittelanforderungen gemäß Art.92 Abs.1 lit.a 15,14% 15,58% -0,44% -2,8 Eigenmittelanforderungen gemäß Art.92 Abs.1 lit.b 15,47% 15,93% -0,46% -2,9 Eigenmittelanforderungen gemäß Art.92 Abs.1 lit.c 17,86% 18,59% -0,73% -3,9 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 6. Auslandspassiva 6.597.417.177,25 6.474.710 122.707 1,9 Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB - Gewinn- und Verlustrechnung 2022 194 Werte in EUR / VJ € 1.000 2022 2021 Veränderung absolut in % 1. Zinsen und ähnliche Erträge 480.175.252,72 334.927 145.248 43,4 darunter: aus festverzinslichen Wertpapieren 32.038.441,07 30.320 1.719 5,7 2. - Zinsen und ähnliche Aufwendungen -136.625.793,35 -43.826 -92.800 211,7 I. NETTOZINSERTRAG 343.549.459,37 291.101 52.449 18,0 3. Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen 49.357.584,54 33.070 16.288 49,3 a) Erträge aus Aktien, anderen Anteilsrechten und nicht festverzinslichen Wertpapieren 6.465.428,00 1.422 5.044 354,8 b) Erträge aus Beteiligungen 24.914.225,96 17.772 7.143 40,2 c) Erträge aus Anteilen an verbundenen Unternehmen 17.977.930,58 13.877 4.101 29,6 4. Provisionserträge 225.085.998,04 211.162 13.924 6,6 5. - Provisionsaufwendungen -18.275.083,75 -19.310 1.035 -5,4 Saldo Provisionserträge/Provisionsaufwendungen 206.810.914,29 191.852 14.959 7,8 6. Erträge/Aufwendungen aus Finanzgeschäften 613.141,63 4.740 -4.126 -87,1 7. Sonstige betriebliche Erträge 17.314.721,10 17.314 1 0,0 II. BETRIEBSERTRÄGE 617.645.820,93 538.076 79.570 14,8 8. - Allgemeine Verwaltungsaufwendungen -301.811.518,44 -292.282 -9.530 3,3 a) Personalaufwand -193.637.254,83 -190.079 -3.558 1,9 darunter: aa) Löhne und Gehälter -133.493.882,29 -131.981 -1.513 1,1 bb) Aufwand für gesetzlich vorgeschrieb. soziale Abgaben und vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge -32.446.127,48 -32.097 -349 1,1 cc) sonstiger Sozialaufwand -15.962.729,57 -15.144 -818 5,4 dd) Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung -12.167.753,76 -11.813 -355 3,0 ee) Dotierung der Pensionsrückstellung 4.540.734,00 2.977 1.563 52,5 ff) Aufwendungen für Abfertigungen und Leis- tungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen -4.107.495,73 -2.022 -2.086 103,2 b) sonstige Verwaltungsaufwendungen (Sachaufwand) -108.174.263,61 -102.203 -5.971 5,8 9. Wertberichtigungen auf die in den Aktivposten 9 und 10 enthaltenen Vermögensgegenstände -11.818.792,32 -11.832 13 -0,1 10. - Sonstige betriebliche Aufwendungen -21.501.351,22 -29.124 7.622 -26,2 III. BETRIEBSAUFWENDUNGEN -335.131.661,98 -333.238 -1.894 0,6 IV. BETRIEBSERGEBNIS 282.514.158,95 204.838 77.676 37,9 IV. BETRIEBSERGEBNIS 282.514.158,95 204.838 77.676 37,9 11./12. Ertrags-/Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung von Forderungen und Wertpapieren -56.564.103,92 -40.710 -15.854 38,9 13./14. Ertrags-/Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen 9.467.158,05 2.133 7.334 343,8 V. ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 235.417.213,08 166.262 69.156 41,6 15. - Steuern vom Einkommen und Ertrag -54.794.965,63 -37.125 -17.670 47,6 16. - Sonstige Steuern, soweit nicht in Posten 15 auszuweisen -10.455.560,61 -6.632 -3.824 57,7 VI. JAHRESÜBERSCHUSS 170.166.686,84 122.505 47.661 38,9 17. - Rücklagenbewegung -119.000.000,00 -87.200 -31.800 36,5 darunter: Dotierung der Haftrücklage -11.000.000,00 -9.000 -2.000 22,2 VII. JAHRESGEWINN 51.166.686,84 35.305 15.861 44,9 18. Gewinnvortrag 216.341,76 217 -0 -0,1 VIII. BILANZGEWINN 51.383.028,60 35.522 15.861 44,7 Anhang für das Geschäftsjahr 2022 195 I. ANWENDUNG DER UNTERNEHMENSRECHTLICHEN VORSCHRIFTEN Der Jahresabschluss wurde nach den Bestimmungen des Unternehmensgesetzbuches – soweit auf Kreditinstitute anwend- bar – sowie nach den Vorschriften des Bankwesengesetzes und - sofern relevant – der Verordnung (EU) Nr. 575 / 2013 (Capi- tal Requirements Regulation, “CRR“) aufgestellt. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend der Gliederung der Anlage 2 zu § 43 BWG, Teil 1 und Teil 2 aufgestellt. Die bisherige Form der Darstellung wurde grundsätzlich bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufgestellt hat, ist die Oberbank AG. Dieser Konzernabschluss ist beim Landes- als Handelsgericht Linz hinterlegt und wird auf der Homepage der Oberbank AG veröffentlicht. II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung des Unternehmens ausgegangen. Bei den Vermögensgegenständen und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung angewandt. Dem Vorsichtsgrundsatz wurde Rechnung getragen, indem insbesondere nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Ge- winne ausgewiesen werden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste, die bis zum Bilanzstichtag entstanden sind, wurden berücksichtigt. Schätzungen beruhen auf einer umsichtigen Beurteilung. Soweit statistisch ermittelbare Erfahrungen aus gleich gelagerten Sachverhalten vorhanden sind, wurden diese bei Schätzungen berücksichtigt. Die bisherigen angewandten Bewertungsmethoden wurden beibehalten. a) Bewertung der Aktiva und Passiva in Fremdwährung Fremdwährungen werden gemäß § 58 Abs. 1 BWG zu den Devisen-Mittelkursen der EZB zum Bilanzstichtag in Euro umge- rechnet. b) Bewertung von Forderungen an Kreditinstitute und Kunden Im Zuge der Kreditüberwachung prüft die Bank, ob Forderungsausfälle vorliegen. Für signifikante Exposures werden Einzel- wertberichtigungen gebildet. Die Höhe der Risikovorsorge basiert auf den Einschätzungen hinsichtlich zukünftiger Cashflows. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 196 Wesentliche Einflussfaktoren bei dieser Berechnung sind die wirtschaftliche Lage und Entwicklung der Kreditnehmer und die Beurteilung der Kreditsicherheiten. Für nicht signifikante Forderungsausfälle werden Einzelwertberichtigungen nach pau- schalen Kriterien gebildet. Zudem werden erwartete Kreditverluste in Form von Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Die Ermittlung der erwar- teten Kreditverluste erfolgt dabei nach IFRS 9. Das Wertberichtigungsmodell basiert auf einem „Expected Loss Modell“, das aufgrund zentraler Kreditrisikoparameter zum jeweiligen Stichtag jenen Wertberichtigungsbedarf ermittelt, der entweder über einen 12-monatigen Zeitraum oder über die Gesamtlaufzeit der Forderung zu erwarten ist. Die Ermittlung der zentralen Kreditrisikoparameter basiert dabei auf statistisch validen Daten und Methoden. Die Berechnung des Kreditrisikovorsorgebedarfs bemisst sich immer auf Basis der Einzelforderung. Zentraler Bestandteil des Wertberichtigungsmodells ist die Einteilung der Forderungen in ein 3-teiliges Stufenmodell, wobei die Pauschalwertberichtigung die Stufen 1 und 2 umfasst. Jene Forderungen, die sich im Ausfall befinden, werden der Stufe 3 zugeordnet und für diese werden Einzelwertberichtigungen gebildet. Die Stufentransferlogik beruht dabei auf einem Ver- gleich der aktuellen Ausfallswahrscheinlichkeit eines Kreditnehmers in Relation zur Risikoeinschätzung beim Zugangszeit- punkt der Forderung. Für jene Forderungen, bei denen noch keine wesentliche Verschlechterung der Bonität eingetreten ist, wird die Einteilung in die Stufe 1 vorgenommen und der Wertberichtigungsbedarf auf Basis eines „12-Month expected credit loss“ gemessen. Für Forderungen, bei denen eine wesentliche Verschlechterung der Bonität eingetreten ist, wird die Einteilung in Stufe 2 vorge- nommen und der Wertberichtigungsbedarf ermittelt sich auf Basis des „Lifetime expected credit loss“. Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Jahresabschluss Die Covid-19-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 eine große Unsicherheit in der Weltwirtschaft und auf den globalen Märkten verursacht. Die von den Staaten erlassenen Vorschriften mit Ausgangsbeschränkungen, Restaurant- und Laden- schließungen sowie Produktionsstillständen führten zu einem wirtschaftlichen Abschwung in Österreich und Europa. In den Staaten, in denen die Oberbank tätig ist, wurden verschiedene Maßnahmen eingeleitet und Hilfspakete (z.B. Staatsgaran- tien, Überbrückungsfinanzierungen, Härtefonds für Selbständige) geschnürt und Stundungsprogramme eingerichtet, um die Wirtschaft und Privathaushalte in dieser existenzbedrohenden Krise bestmöglich zu unterstützen. Aus diesem Grund konnte das Risiko aus möglichen Kreditausfällen bei Einzelkunden nicht realistisch eingeschätzt werden und es wurden mittels Ma- nagement Overlay Maßnahmen pauschale Risikovorsorgen für stark betroffene Branchen gebildet. Zwischenzeitlich sind die (staatlichen) Fördermaßnahmen weitestgehend ausgelaufen, ohne dass sich wesentliche negative Auswirkungen auf die Portfolioqualität der Oberbank ergeben haben. Auf der Ebene von einzelnen Kunden haben sich Risi- ken in Form von Ratingverschlechterungen bzw. Ausfällen, die zur Bildung von Risikovorsorgen in Stage 3 führten, materiali- siert. Nach aktueller Einschätzung hat die Covid-19 Pandemie im Moment keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Kreditrisikosi- tuation für den Jahresabschluss 2022 und alle damit in Zusammenhang stehenden Management Overlay Maßnahmen wur- den beendet. Auswirkungen des Ukraine Krieges und den Folgewirkungen auf den Jahresabschluss Die Oberbank finanziert keine ukrainischen und russischen Unternehmen und hält keine ukrainischen, russischen oder weiß- russischen Staatsanleihen und somit ist die Geschäftstätigkeit der Oberbank selbst nicht direkt vom Ukraine Krieg betroffen. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 197 Die nachfolgenden Ausführungen sollen aktualisierte Informationen und die wesentlichen Aspekte zu den gegenwärtigen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Energiekrise, hohen Inflation und steigenden Zin- sen auf den Jahresabschluss und insbesondere das Kreditrisiko der Oberbank AG liefern. Im 2. Halbjahr 2022 fand der Konjunkturaufschwung in Österreich sein Ende und ist in eine Phase des Abschwungs überge- gangen. Dieser Trend setzte sich auch im 4. Quartal 2022 fort. Grund dafür sind die hohen Rohstoff- und Energiepreise in Folge des Krieges in der Ukraine sowie der daraus resultierende Anstieg der Inflation, die Abschwächung der Konjunktur und der damit verbundenen Warenexporte, sowie die Straffung der Geldpolitik durch die Zentralbanken. Die Bundesregierung verabschiedete im 4. Quartal 2022 Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiekosten zur Entlas- tung der Bürger und der heimischen Unternehmen (Strompreisbremse, 3. Anti-Teuerungspaket, etc …). Die staatlichen Stützungsmaßnahmen und die nach wie vor herrschende Ungewissheit über die Entwicklung und Folgen des Krieges in der Ukraine führen zu einer Verzögerung in der Abbildung gesamtwirtschaftlicher Größen in den Ausfallraten von Privat- und Firmenkunden und erschweren dadurch die frühzeitige Erkennung einer potenziellen Verschlechterung der Kre- ditqualität. Das Wertberichtigungsmodell der Oberbank nach IFRS9 beinhaltet unter anderem eine Anpassung der Ausfallswahrschein- lichkeit (PD) zur Berücksichtigung von zukunftsgerichteten makroökonomischen Informationen. Die FLI-Modellentwicklung wurde mit einer Zeithistorie vorgenommen, die diese wirtschaftlichen Verwerfungen, staatlich gestützten Verzerrungen und makroökonomischen Extremwerte nicht berücksichtigt. Um der erwarteten signifikanten Erhöhung der Ausfallsrisiken Rechnung zu tragen, wird für folgende Teilportfolios als Ma- nagement Overlay Maßnahme ein kollektiver Transfer von Stufe 1 auf Stufe 2 vorgenommen: • Forderungen an Kreditnehmer, bei denen im Zuge einer Einzelanalyse eine hohe Gasabhängigkeit festgestellt wer- den konnte. Das Risiko einer neuerlich starken Verteuerung der Gaspreise bzw. eines Gasstop, sowie deren Folgen können nicht ausgeschlossen und nur schwer abgeschätzt werden. • Forderungen an Kreditnehmer im Bereich der Immobilienprojekte mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten, bei denen aufgrund der massiven Zinsanstiege durch die EZB, sowie der vorherrschenden hohen Inflation höhere Risi- ken in Bezug auf Projektfortschritt und die Rückzahlungsfähigkeit der Kredite bestehen. c) Bewertung der Wertpapiere Bei Wertpapieren, die wie Anlagevermögen bewertet werden, wird vom Wahlrecht der zeitanteiligen Abschreibung von über dem Rückzahlungsbetrag liegenden Anschaffungskostenbeträgen Gebrauch gemäß § 56 Abs. 2 BWG gemacht. Die ge- mäß § 56 Abs. 3 BWG mögliche zeitanteilige Zuschreibungsmöglichkeit auf den höheren Rückzahlungsbetrag wird ebenfalls in Anspruch genommen. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder, falls ihnen ein niedrigerer Wert beizulegen ist, mit diesem ange- setzt, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. Wertpapiere des Handelsbestandes werden gemäß § 56 Abs. 5 BWG zum Marktwert am Bilanzstichtag bilanziert. Für alle übrigen Wertpapiere des Umlaufvermögens wird das strenge Niederstwertprinzip angewendet. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außer- planmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der zeitanteiligen Zuschreibungsmöglichkeit auf den höheren Rückzahlungsbetrag, ergibt. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 198 Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Umlaufvermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die Ab- schreibung nachhaltig weggefallen sind. Rückgekaufte Eigene Emissionen werden zur Wiederveräußerung bereitgehalten und wie andere Wertpapiere des Umlauf- vermögens bewertet. d) Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen Die Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen werden zu Anschaffungskosten bewertet, sofern nicht durch anhaltende Verluste dauernde Wertminderungen eingetreten sind, die eine Abwertung erforderlich machen. Dazu erfolgt eine jährliche Überprüfung, ob eine Unterdeckung gemäß Beteiligungsbewertung vorliegt. Ist dies der Fall, er- folgt eine Abwertung in Höhe der Unterdeckung. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens wer- den vorgenommen, wenn die Gründe für die außerplanmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert. e) Die Bewertung von immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens und der Sachanlagen Für immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und für Sachanlagen erfolgt die Bewertung zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der planmäßigen Abschreibungen. Die Abschreibungssätze bei Sachanlagen betragen bei den unbeweglichen Anlagen 2% bis 4%, bei Um- und Einbauten in fremden Gebäuden 2,29% bis 10%, bei den beweglichen Anlagen sowie bei immateriellen Vermögensgegenständen des An- lagevermögens 5% bis 25%. Außerplanmäßige Abschreibungen auf einen zum Abschlussstichtag niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen, soweit die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist. Zuschreibungen zu Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden vorgenommen, wenn die Gründe für die außer- planmäßige Abschreibung nachhaltig weggefallen sind. Die Zuschreibung erfolgt auf maximal den Nettobuchwert, der sich unter Berücksichtigung der Normalabschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, ergibt. f) Agio/Disagio sowie Begebungsprovisionen Agio- und Disagiobeträge werden auf die Laufzeit der Schuld verteilt proportional zum aushaftenden Kapital aufgelöst. Bege- bungsprovisionen werden im Emissionsjahr erfolgswirksam erfasst. g) Latente Steuern Latente Steuern werden gemäß § 198 Abs 9 und 10 UGB nach dem bilanzorientierten Konzept und ohne Abzinsung auf Basis des aktuellen Körperschaftsteuersatz von 23 % gebildet. Dabei werden auch latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. h) Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten (verbriefte und unverbriefte) werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag unter Bedachtnahme auf den Grundsatz der Vorsicht angesetzt. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 199 i) Rückstellungen Die Ermittlung der Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen erfolgen nach versicherungsmathematischen Grundsät- zen unter der Anwendung der „Projected-Unit-Credit“-Methode gemäß IAS 19. Die Berechnungen erfolgen auf Basis eines Pensionsantrittsalters zwischen 59 und 65 Jahren bei Frauen und von 65 Jahren bei Männern (analog zum Vorjahr), eines Rechnungszinssatzes von 1,50% (VJ: 1,25%), geplanten Gehaltserhöhungen von 2,09% (VJ: 1,88%), und tourlichen Vorrü- ckungen gemäß dem Gehaltsschema sowie Beförderungen von 0,75% (VJ: 0,75%). Aufgrund der langjährigen Dienstzeiten der Mitarbeiter, für die Pensions- und Abfertigungsrückstellungen zu bilden sind, lag in der Vergangenheit eine nur unwe- sentliche Fluktuation vor. Hinsichtlich der Sterbewahrscheinlichkeit kommen die Berechnungstafeln mit der Bezeichnung AVÖ 2018 -P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler zur Anwendung. Die versicherungsma- thematischen Gewinne/Verluste werden erfolgswirksam erfasst. Die Anpassung der biometrischen Rechnungsgrundlagen aufgrund der im Jahr 2018 neuveröffentlichten Sterbetafeln wür- den bei einer sofortigen Zuführung des gesamten Unterschiedsbetrages zu den Sozialkapitalrückstellungen ein nach § 222 Abs. 2 UGB möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, auch mit zusätzlichen Anhangangaben, nicht vermitteln. Gemäß der Override-Verordnung des BMVRDJ vom 16. November 2018 (BGBl II 283/2018) erfolgt daher eine Verteilung des Unterschiedsbetrages in Höhe von EUR 8.101.593,00 gleichmäßig auf die nächsten 5 Jahre. Der noch nicht berücksichtigte, ausschüttungsgesperrte Betrag zum 31.12.2022 beträgt EUR 0,0 (VJ: EUR 1.620.319,00). Der Rechnungszinssatz für alle Sozialkapitalrückstellungen ist ein 7-jahres-Durchschnittszinssatz (entsprechend der Veröf- fentlichung der Deutschen Bundesbank). Die Zinsen auf die Rückstellungen für Sozialkapital sowie Auswirkungen aus einer Änderung des Zinssatzes werden im opera- tiven Ergebnis erfasst. In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung er- kennbaren Risiken und der Höhe sowie dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die dem bestmöglich geschätzten Erfüllungsbetrag entsprechen. Langfristige Rückstellungen werden laufzeitabhängig mit den Zinssätzen von österreichischen Staatsanleihen abgezinst. Als Untergrenze wird jedoch ein Floor von 0% eingezogen. j) Rechtsstreitigkeiten der 3 Banken mit der UniCredit Bank Austria AG und der CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. Die UniCredit Bank Austria AG und die CABO Beteiligungsgesellschaft m.b.H. (gemeinsam kurz: UniCredit) haben in der Hauptversammlung der Oberbank im Mai 2019 den Antrag gestellt, einen dritten ihnen zuzurechnenden Vertreter in den Aufsichtsrat der Oberbank zu wählen. Dieser Antrag fand keine Zustimmung. Die UniCredit hat in der Folge eine Klage auf Anfechtung einzelner Hauptversammlungsbeschlüsse erhoben. Das diesbezügli- che Verfahren wurde am 20. Dezember 2019 geschlossen. Nachdem das Landesgericht Linz sämtliche Klagebegehren der UniCredit negativ beschieden hatte, hat das OLG Linz diese Entscheidung insofern revidiert, als die von der Hauptversammlung im Mai 2019 beschlossene Reduktion der Kapitalvertre- terInnen von zwölf auf elf für nichtig erklärt wurde. Dem Feststellungbegehren der UniCredit auf Wahl des von ihr nominier- ten Kandidaten wurde jedoch nicht stattgegeben. Dieses Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Es hat abgesehen von der bestä- tigten Nichtwahl des von UniCredit beantragten Kandidaten keine weiteren rechtlichen Auswirkungen. Relevante bilanzielle Auswirkungen dieses Verfahrens sind nicht erkennbar. Ende Dezember 2019 hat die UniCredit die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der AktionärInnen der Oberbank beantragt, die am 4. Februar 2020 stattfand. Die Anträge der UniCredit (Sonderprüfung der Oberbank-Kapitaler- höhungen seit 1989, Beendigung eines Schiedsverfahrens mit der Generali-3 Banken-Holding) fanden keine Zustimmung. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 200 Auch in der ordentlichen Hauptversammlung am 20. Mai 2020 stellte die UniCredit Anträge auf Durchführung von Sonderprüfungen, die jedoch keine Mehrheit fanden. Die UniCredit hat einerseits Anfechtungsklage gegen diese Beschlüsse eingebracht. Andererseits hat sie bezüglich des Antrags auf Sonderprüfung aus der außerordentlichen Hauptversammlung 2020 im Zusammenhang mit den Kapitalerhöhungen der BKS Bank AG (kurz: BKS) beziehungsweise der Bank für Tirol und Vorarlberg AG (kurz: BTV) im Jahr 2018 und bezüglich einiger abgelehnter Sonderprüfungsthemen aus der ordentlichen Hauptversammlung 2020 einen gerichtlichen Antrag auf Sonderprüfung gestellt. Der von UniCredit gestellte gerichtliche Antrag auf Sonderprüfung wurde vom Landesgericht Linz teilweise abgewiesen und hinsichtlich der übrigen Themen das Verfahren bis zur Erledigung des anhängigen Zivilprozesses betreffend die Anfechtungs- klage gegen Beschlüsse der ordentlichen Hauptversammlung 2020 unterbrochen. Die Anfechtungsverfahren wurden bis zur Klärung übernahmerechtlicher Vorfragen unterbrochen. Die UniCredit hat Ende Februar 2020 Anträge bei der Übernahmekommission gestellt, mit denen überprüft werden soll, ob die bei den 3 Banken bestehenden Aktionärssyndikate eine übernahmerechtliche Angebotspflicht verletzt haben. Die Oberbank ist von diesen Verfahren als Mitglied der Syndikate bei der BTV und bei der BKS unmittelbar betroffen. Die Syndi- kate der BTV und BKS wurden mit nach wie vor gültigen Bescheiden der Übernahmekommission aus dem Jahr 2003 geneh- migt. Die UniCredit erhebt den Einwand, dass sich seitdem die Zusammensetzung und Willensbildung der Syndikate verän- dert sowie diese insgesamt seit dem Jahr 2003 ihr Stimmgewicht in übernahmerechtlich relevanter Weise ausgebaut hätten und dadurch eine Angebotspflicht ausgelöst worden wäre. Dazu haben zwischen dem 27. September 2020 und dem 1. Oktober 2020 drei Verhandlungstage mit umfangreichen Zeu- geneinvernahmen vor der Übernahmekommission stattgefunden. Die Entscheidung steht nach wie vor aus. Der Vorstand geht nach sorgfältiger Prüfung unter Beiziehung externer Experten davon aus, dass diese übernahmerechtliche Prüfung zu keiner Angebotspflicht führen wird. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 11. Mai 2021 wurden keine Anfechtungen erhoben. Gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung vom 17. Mai 2022 wurden keine Anfechtungen erhoben. Ende Juni 2021 hat UniCredit neue Unterlassungs- und Feststellungsklagen beim Landesgericht Linz eingebracht. Im Wesent- lichen geht es um die Feststellung, dass die Beschlüsse des Vorstands der Oberbank auf Durchführung der letzten 4 Kapital- erhöhungen der Oberbank und die Beschlüsse zur Leistung von Zuschüssen an die Generali 3Banken Holding AG für die Kapi- talerhöhungen der 3 Banken nichtig seien, und dass es der Vorstand in Zukunft unterlassen solle, derartige Zuschüsse zu leisten oder Aktionären, die mit der Oberbank wechselseitig beteiligungsmäßig verbunden sind, Aktien im Zuge von Kapital- erhöhungen zuzuteilen.Seitens der UniCredit wurden inhaltlich gleichartige Klagen auch gegen BKS und BTV eingebracht, denen die Oberbank jeweils als Nebenintervenientin beigetreten ist. Im gegen die BTV geführten Verfahren wurde die Klage bereits erst- und zweitinstanzlich vollinhaltlich abgewiesen, sodass dieses Verfahren bereits in dritter und letzter Instanz beim OGH anhängig ist. Vor diesem Hintergrund haben sich die UniCredit und die Oberbank mittlerweile darauf geeinigt, im gegen die Oberbank geführten Verfahren vorläufig einfaches Ruhen eintreten zu lassen, und die Entscheidung des OGH im Verfahren gegen die BTV abzuwarten. Der Vorstand der Oberbank sieht nach sorgfältiger Prüfung bei diesem Verfahren wie bei allen anderen anhängigen Verfahren mit der UniCredit keine bedeutsamen bilanziellen Auswirkungen. III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ UND ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (Die Vorjahreszahlen werden in Klammern angegeben.) a) Gliederung der nicht täglich fälligen Forderungen an Kreditinstitute und Kunden (nach Restlaufzeiten) bis 3 Monate € 1.870,9 Mio (€ 1.647,9 Mio) mehr als 3 Monate bis 1 Jahr € 1.822,7 Mio (€ 1.930,6 Mio) mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre € 6.241,9 Mio (€ 6.177,8 Mio) mehr als 5 Jahre € 5.488,9 Mio (€ 5.301,1 Mio) In den Forderungen an Kunden sind – wie im Vorjahr - keine wechselmäßig verbrieften Forderungen enthalten. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 201 b) Dauernd dem Geschäftsbetrieb gewidmete Wertpapiere Wertpapiere mit einem Buchwert von € 1.824,8 Mio (€ 1.617,1 Mio) wurden wie Anlagevermögen bewertet. c) Beteiligungen Die Angaben über Beteiligungsunternehmungen gemäß § 238 (1) Z 4 UGB sind in der Beilage 3 des Anhangs angeführt. Wechselseitige Beteiligungen bestehen mit der BKS Bank AG, Klagenfurt, und der Bank für Tirol und Vorarlberg Aktiengesell- schaft, Innsbruck. d) Anlagevermögen Der Grundwert der bebauten Grundstücke beträgt zum 31.12.2022 € 10,1 Mio (€ 10,2 Mio). Die Aufgliederung des Anlage- vermögens und seine Entwicklung im Berichtsjahr sind im Anlagenspiegel angeführt. Der bilanziell noch nicht berücksichtigte Teil der COVID-19-Investitionsprämie beträgt € 258 Tsd. Euro (€ 890 Tsd.Euro). e) Latente Steuern Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz zum Bilanzstichtag für folgenden Posten gebildet: Anhang für das Geschäftsjahr 2022 202 Die aktiven latenten Steuern (vor Saldierung) entwickelten sich wie folgt: Der Ansatz von aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ist gerechtfertigt, da der Verbrauch in den Folgejahren wahrscheinlich ist. Für Österreich wurde im GJ 2022 mit einem Steuersatz von 23 % gerechnet (VJ: 25%). f) Gliederung der nicht täglich fälligen Verpflichtungen gegenüber Kreditinstituten und Kunden (nach Restlaufzeiten) bis 3 Monate € 1.227,7 Mio (€ 726,3 Mio) mehr als 3 Monate bis 1 Jahr € 935,8 Mio (€ 583,0 Mio) mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre € 2.875,0 Mio (€ 3.612,6 Mio) mehr als 5 Jahre € 3.474,4 Mio (€ 4.021,9 Mio) g) Begebene Schuldverschreibungen Im Geschäftsjahr 2023 werden begebene Schuldverschreibungen mit einem Gesamtwert von Nominale € 111,8 Mio fällig. 31.12.2022 31.12.2021 TEUR TEUR Kassenbestand, Guthaben bei ZNB 101 408 Schuldtitel öffentlicher Stellen 110 147 Forderungen an Kreditinstitute 86 116 Forderungen an Kunden 69.341 64.344 Schuldverschreibungen u. a. festverzinsl. WP 365 487 Aktien u. a. nicht festverzinsl. WP -19.745 -19.742 Beteiligungen 2.588 3.610 Immaterielle Gegenstände des AV 5 -3 Sachanlagen 2.612 2.417 Sonstige Vermögensgegenstände 190 218 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 646 646 Rückstellungen 137.126 150.841 Gewinnrücklagen (Bewertungsreserve) -1.121 -1.121 Aktivierungsfähige steuerliche Verlustvorträge 1.099 1.488 193.403 203.857 Daraus errechnete aktive latente Steuern 44.483 50.964 Steuersatzdifferenzen 388 229 Stand der aktiven, ausschüttungsgesperrten latenten Steuern zum 31.12. 44.870 51.194 Daraus resultierende aktive latente Steuern 50.112 56.925 abzüglich: Saldierung mit passiven latenten Steuern -5.241 -5.731 31.12.2022 31.12.2021 TEUR TEUR Stand am 1.1. 56.925 54.469 Erfolgswirksame Veränderung (davon aus Steuersatzänderung: -3.702) -6.813 2.456 Erfolgsneutrale Veränderung aus Umgründungen 0 0 Stand am 31.12. 50.112 56.925 Anhang für das Geschäftsjahr 2022 203 h) Passive Rechnungsabgrenzungsposten 31.12.2022 31.12.2021 TEUR TEUR Unterschiedsbetrag gemäß § 906 (32) UGB Zuschreibungsrücklage gemäß § 124b Z 270 EstG 19.755 19.755 Sonstige Abgrenzung 13.308 14.166 33.063 33.921 i) Rückstellungen - Sonstige Rückstellungen umfassen im Wesentlichen Rückstellungen für Drohverluste aus der Bewertung von Deri- vaten in Höhe von T€ 69.308,3 (2021: T€ 46.049,0), Operationelle Risiken im Ausmaß von T€ 25.065,9 (2021: T€ 25,632,4) sowie Rückstellungen für Kreditrisiken in Höhe von T€ 41.699,5 (2021: T€ 39.326,0). - Die passiven latenten Steuern werden mit anrechenbaren aktiven latenten Steuern saldiert ausgewiesen. Im Ge- schäftsjahr 2022 bestanden per Saldo aktive latente Steueransprüche. j) Eigenkapital Das Grundkapital per 31.12.2022 setzt sich wie folgt zusammen: 35.307.300 Stamm-Stückaktien (35.307.300 Stamm-Stückaktien) Anhang für das Geschäftsjahr 2022 204 Aufgliederung des Kernkapitals und der ergänzenden Eigenmittel gem. § 64 (1) Z 16 BWG in Mio.€: 2022 2021 Gezeichnetes Kapital Stammaktien 105,9 105,9 Gezeichnetes Kapital Vorzugsaktien 0,0 0,0 Agio vom Gezeichneten Kapital 505,5 505,5 Gewinnrücklagen 1) 1.525,6 1.417,6 Haftrücklage 244,0 233,0 Unversteuerte Rücklagen 0,0 0,0 Aufsichtliche Korrekturposten -0,1 -0,1 Abzüge von den Posten des harten Kernkapitals -51,9 -40,4 SUMME HARTES KERNKAPITAL 2.329,0 2.221,5 Anrechenbare Instrumente des zusätzlichen Kernkapitals 50,0 50,0 Abzüge von den Posten des zusätzlichen Kernkapitals 0,0 0,0 SUMME KERNKAPITAL 2.379,0 2.271,5 Anrechenbare Ergänzungskapitalinstrumente 340,4 345,1 Ergänzungskapitalinstrumente gem. Übergangsbestimmungen 0,0 15,4 Allgemeine Kreditrisikoanpassungen 42,0 32,0 Abzüge von den Posten des Ergänzungskapitals -14,9 -13,9 SUMME ERGÄNZUNGSKAPITAL 367,5 378,6 SUMME EIGENMITTEL 2.746,5 2.650,1 1) inkl. Gewinnrücklagendotierung 2022 vorbehaltlich der Feststellung des Jahresabschlusses durch den Aufsichtsrat am 23. März 2023. Im harten Kernkapital ist ein Kapitalerhaltungspuffer in Höhe von 2,5 % und ein antizyklischer Kapitalpuffer in Höhe von 0,15 % zu halten. Angaben gemäß § 64 Abs. 1 Z 5 und 6 BWG: Zum 31.12.2022 bestehen keine, je 10% des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten übersteigende nachran- gige Kreditaufnahmen. Die nachrangigen Kreditaufnahmen unter je 10% des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten in Höhe von No- minale T€ 504.112,0 (2021: T€ 430.591,0) betreffen Ergänzungskapital mit einer Verzinsung von 1,25 % bis 4,5 % und einer Fälligkeit in den Geschäftsjahren 2023 bis 2031. Im Berichtsjahr wurden Aufwendungen für nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 12.866,3 (2021: T€ 13.589,5) geleistet. Für die Offenlegung gem. Teil 8 der Verordnung (EU) Nr. 575/2013 (CRR) hat sich die Oberbank AG für das Internet entschie- den. Der Bericht ist auf der Homepage der Oberbank AG www.oberbank.at (Bereich „Investor Relations“) abrufbar. k) Eventualverbindlichkeiten Von den unter Eventualverbindlichkeiten ausgewiesenen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten betreffen: Anhang für das Geschäftsjahr 2022 205 Akkreditive € 114,1 Mio (€ 87,8 Mio) sonstige Haftungen € 1.579,3 Mio (€ 1.356,1 Mio) hievon gegenüber verbundenen Unternehmen € 53,9 Mio (€ 39,4 Mio) l) Kreditrisiken Der Posten Kreditrisiken setzt sich wie folgt zusammen: unechtes Pensionsgeschäft € 0,0 Mio (€ 0,0 Mio) nicht ausgenützte Kreditrahmen € 4.469,7 Mio (€ 4.537,7 Mio) Promessen € 22,4 Mio (€ 17,5 Mio) Ergänzende Angaben Gesamtbetrag der Aktivposten und Passivposten, die auf fremde Währung lauten: Aktiva € 2.985,2 Mio (€ 3.132,9 Mio) Passiva € 2.495,6 Mio (€ 2.310,3 Mio) Folgende Aktivposten enthalten verbriefte und unverbriefte Forderungen an verbundene Unternehmen sowie an Unterneh- men, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: a) verbundene Unternehmen T€ Mio € 1. Forderungen an Kreditinstitute - (-) 2. Forderungen an Kunden 1.774.309,8 (1.717,5) 3. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wert- papiere 1.361,7 (13,3) b) Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht T€ Mio € 1. Forderungen an Kreditinstitute 4.947,2 (0,1) 2. Forderungen an Kunden 156.823,4 (145,3) 3. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere - (-) Folgende Passivposten enthalten verbriefte und unverbriefte Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, so- wie gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: Anhang für das Geschäftsjahr 2022 206 a) verbundene Unternehmen T€ Mio € 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.676,3 (6,7) 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 63.884,4 (54,1) b) Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht T€ Mio € 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1.632.825,1 (1.581,2) 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 65.933,1 (13,3) Vermögensgegenstände nachrangiger Art sind in folgenden Aktivposten enthalten: T€ Mio € 3. Forderungen an Kreditinstitute 0,0 (0,0) 4. Forderungen an Kunden 39.228,0 (55,5) 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 14.269,4 (5,3) 6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 16.609,0 (15,3) In den Forderungen an verbundene Unternehmen sind keine Vermögensgegenstände nachrangiger Art enthalten, in den Forderungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, sind Vermögensgegenstände nachrangiger Art in Höhe von T€ 4.711,7 (€ 4,6 Mio) enthalten. Sämtliche in den Aktivposten Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere, Aktien und andere nicht fest- verzinsliche Wertpapiere, Beteiligungen sowie Anteile an verbundenen Unternehmen enthaltenen zum Börsenhandel zuge- lassenen Wertpapiere sind auch börsennotiert. Aufgliederung zum Börsenhandel zugelassener Wertpapiere gemäß § 64 Abs. 1 Z 11 BWG: Mio € Wie Anlagevermögen bewertet: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 1.098,7 (863,8) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 55,2 (55,2) Anhang für das Geschäftsjahr 2022 207 Wie Umlaufvermögen bewertet: Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 20,5 (50,7) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 7,9 (6,6) Die Gesellschaft führt ein Wertpapier-Handelsbuch gem. Teil 3 Titel IV der Verordnung (EU) Nr. 575 / 2013. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 208 Das zu Marktpreisen berechnete Volumen des Handelsbuches beträgt per 31.12.2022 insgesamt € 73,3 Mio (2021: € 55,6 Mio).Davon entfallen auf Wertpapiere (Marktwerte) € 10,0 Mio (2021: € 1,6 Mio) und auf sonstige Finanzinstrumente (Marktwerte) € 63,3 Mio (2021: € 54,0 Mio) Der Rückzahlungsbetrag ist bei den Wertpapieren, die die Eigenschaft von Finanzanlagen haben und gem. § 56 (3) BWG zeit- anteilig auf diesen zugeschrieben werden, um TEUR 83.709,1 höher (2021: TEUR 36.197,6) als die Anschaffungskosten und bei Wertpapieren, die die Eigenschaft von Finanzanlagen haben und gem. § 56 (2) BWG zeitanteilig auf den Rückzahlungsbe- trag abgeschrieben werden, um TEUR 67.848,7 (2021: TEUR 79.225,0) niedriger als die Anschaffungskosten. Der Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem höheren Marktwert am Bilanzstichtag beträgt bei zum Börsehandel zugelassenen Wertpapieren, die nicht die Eigenschaft von Finanzanlagen haben: T€ Wertpapiere, die mit ihren Anschaffungskosten bilanziert werden 74,3 (557,0) Wertpapiere, die mit ihrem höheren Marktwert am Bilanzstichtag bilanziert werden 23,9 (18,1) Bei folgenden Aktivposten, die mit gewogenen Durchschnittswerten bewertet sind, ergeben sich Unterschiedsbeträge zum Börsekurs bzw. Marktwert: Mio € Schuldtitel öffentlicher Stellen - 42,0 (23,7) Forderungen an Kreditinstitute - 1,9 (0,6) Forderungen an Kunden - 7,5 (1,8) Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere -105,2 (-12,1) Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 51,3 (139,1) Der Buchwert von festverzinslichen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens, die über ihrem beizulegenden Zeitwert aus- gewiesen werden, beträgt per 31.12.2022 Mio € 1.672,7 (2021: € 496,9 Mio); der Zeitwert Mio € 1.513,9 (2021: € 479,2 Mio). Die Abschreibung ist unterblieben, da es keine Anhaltspunkte gibt, die auf eine Verschlechterung der Bonität der Emittenten hinweisen würden. Es sind weder erhebliche finanzielle Schwierigkeiten der Emittenten erkennbar, noch Vertragsbrüche im Hinblick auf Ausfall oder Verzögerung von Zins- und Tilgungszahlungen eingetreten. Im Geschäftsjahr 2023 werden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere mit einem Gesamtbetrag von € 172,6 Mio fällig. In den Forderungen an Kreditinstitute sind nicht zum Börsehandel zugelassene eigene verbriefte Ver- bindlichkeiten in Nominale T€ 0,0 (2021: 0,0) enthalten. Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen: - im folgenden Geschäftsjahr 2023 € 16,0 Mio (2021: € 15,4 Mio) - in den Jahren 2023 bis 2026 insgesamt € 84,8 Mio (2021: € 80,4 Mio) Beträge, mit denen sich das Kredit- institut im Leasinggeschäft beteiligt hat: - (-) Anhang für das Geschäftsjahr 2022 209 Angaben gemäß § 238 Abs 1 Z 1 UGB Nominale Nominale in TEUR positiv negativ positiv negativ Zinssatzverträge - Zinssatzoptionen Kauf 8.420 212 7.920 64 Verkauf 9.170 -229 6.370 -59 - Swaptions Kauf 36.000 413 Verkauf 13.000 -2.237 49.000 -1.354 - Zinsswaps Kauf 418.642 33.568 -1.966 532.867 3.820 -25.342 Verkauf 1.786.950 4.098 -177.160 1.909.085 93.825 -5.867 - Anleiheoptionen Kauf Verkauf Wechselkursverträge - Währungsoptionen Kauf 50.509 1.242 29.405 354 Verkauf 53.764 -1.272 28.760 -291 - Devisentermingeschäfte Kauf 1.855.195 29.984 2.292.108 24.702 Verkauf 1.863.516 -36.913 2.297.011 -28.703 - Cross Currency Swaps Kauf 299.119 10.679 -2.207 240.969 8.739 -639 Verkauf 183.577 5.473 -11.837 176.455 5.414 -6.831 Wertpapierbezogene Geschäfte - Aktienoptionen Kauf Verkauf 2022 2021 Marktwerte Marktwerte Im Wesentlichen werden Derivate zur Absicherung von Kundengeschäften und zur Risikoreduktion eingesetzt. Zur Absicherung des der Marktrisiken im Bankbuch werden Interest Rate Swaps, Swaptions oder Cross Currency Swaps abge- schlossen und Bewertungseinheiten mit folgenden Grundgeschäften gebildet: festverzinsliche Wertpapiere, Fixzinskredite, Eigenen Emissionen und Schuldscheindarlehen mit fixer Zinsbindung. Die Absicherung wird bis zum Ende der Fixzinsbindung des Grundgeschäftes (längstens bis zum Jahr 2042) vorgenommen. Der aktuelle Zeitwert der in der derzeitigen Bewertungseinheit befindlichen Derivate beträgt saldiert € 137,6 Mio (2021: € 72.9 Mio), hievon € 9,7 Mio (2021: € 77,4 Mio) positive und € 147,3 Mio (2021: € 4,4 Mio) negative Marktwerte. Im Rahmen der Widmung bzw. Bildung der einzelnen Bewertungseinheiten zwischen Grundgeschäft und Sicherungsderivat wird ein prospektiver Effektivitätstest durchgeführt. Sind die Parameter des Grundgeschäfts und des Absicherungsgeschäfts identisch, aber verhalten sich gegenläufig, so wird dies als vollständig effektive Sicherungsbeziehung angesehen (Critical Terms Match). Die retrospektive Effektivität wird durch Critical Terms Match bzw. durch Vergleich der Wertänderungen der Grundgeschäfte mit den Wertänderungen der Sicherungsinstrumente nach der Kompensierungsmethode (Dollar-Offset- Methode) beurteilt. Der ineffektive Anteil der Derivate mit negativem Marktwert wird zum Bilanzstichtag als Drohverlust- rückstellung erfasst. Ist die Sicherungsbeziehung insgesamt nicht mehr effektiv, wird die Bewertungseinheit aufgelöst. Die Bewertung der Derivate im Handelsbuch erfolgt mit dem Marktwert abzüglich der bereits erhaltenen bzw. gezahlten Prämie zum Bilanzstichtag. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 210 Positive Marktwerte in Höhe von T€ 31.436,5 (2021: T€ 26.493,0) werden in den sonstigen Vermögensgegenständen ausge- wiesen, für negative Marktwerte im Ausmaß von T€ 31.400,0 (2021: T€ 27.163,5) wurde eine Drohverlustrückstellung gebil- det. Für negative Marktwerte aus Derivaten im Bankbuch wurde mittels einer Drohverlustrückstellung in Höhe von T€ 6.213 (2021: T€ 1.469,0) vorgesorgt. Für ineffektive Sicherungsbeziehungen gibt es eine Rückstellung in Höhe von T€ 1.286 (2021: T€ 0). Devisentermingeschäfte werden in Zins- und Kassageschäfte aufgespalten und sind somit bereits in Zins- und Devisenkurser- gebnis berücksichtigt. Für die Berechnung der Marktwerte kommen anerkannte Bewertungsmodelle zum Einsatz, wobei die Bewertung zu Markt- bedingungen durchgeführt wird. Für symmetrische Produkte (Interest Rate Swaps, Devisentermingeschäfte) erfolgt die Marktwertberechnung nach der Bar- wertmethode (Discounted Cash – Flow), wobei für das Handels- und das Bankbuch der Clean Price dargestellt wird. Als Basis für die Berechnung kommen die Zinskurven aus Refinitiv zur Anwendung. Als Devisenkurs werden die von der EZB veröffent- lichten Referenzkurse verwendet. Die Marktwerte von asymmetrischen Produkten werden gemäß Optionspreismodellen wie zum Beispiel von Black-Scholes, Hull & White berechnet. Für die Bewertung von Optionen werden implizite Volatilitäten herangezogen. Als Sicherheiten wurden folgende Vermögensgegenstände gestellt: Wertpapiere in Höhe von T€ 22.995,6 als Deckungsstock für Mündelgeldspareinlagen Wertpapiere in Höhe von T€ 30.765,6 als Deckungsstock für fundierte Teilschuldver- schreibungen Hypothek. besicherte Forderungen i.H.v. T€ 3.496.780,8 als Deckungsstock für hypothekarisch fundierte Bankschuldverschreibungen (Liquiditätspuffer) Wertpapiere und Barsicherheiten Höhe von T€ 241.415,0 als Margindeckung bzw. Arrangement-Kaution für Wertpapiergeschäft u. Derivate Forderungen in Höhe von T€ 93.451,2 wurden an an die ungarische Nationalbank ze- diert Forderungen in Höhe von T€ 94.861,4 als Sicherstellung für EIB-Globaldarlehensge- währungen Wertpapiere und Forderungen in Höhe von T€ 792.080,8 im Tier I Pfanddepot der OeNB für (offene) Re- finanzierungsgeschäfte mit der OeNB Wertpapiere in Höhe von T€ 103.196,0 als Sicherstellung für das Refinanzierungspro- gramm mit der ungarischen Nationalbank Forderungen in Höhe von T€ 1.486.805,3 wurden an die österreichische Kontrollbank zediert Wertpapiere und Forderungen in Höhe von T€ 1.080.966,5 wurden an deutsche Förderbanken zediert Anhang für das Geschäftsjahr 2022 211 Sonstige Aktivposten in Höhe von T€ 405,8 als Sicherheitsleistung für die CCP Austria GmbH als Clearingstelle für Börsengeschäfte Wertpapiere in Höhe von T€ 34.110,8 zur Deckung der Pensionsrückstellung Der Buchwert der im Rahmen von echten Pensionsgeschäften in Pension gegebenen Vermögensgegenstände beträgt € 0,0 Mio (2021: € 0,0 Mio). Die Mündelgeldspareinlagen betrugen per 31.12.2022 T€ 16.173,3 (2021: T€ 19.232,5). Die finanziellen Auswirkungen der außerbilanzmäßigen Geschäfte gem. § 238 (1) Z 10 UGB betragen T€ 9.537,0 (2021: T€ 10.102,0). Dies resultiert aus weichen Patronatserklärungen für Tochterunternehmen. m) Deckungsstock Zur Fundierung der im Umlauf befindlichen Anleihen wurde ein Deckungsstock gebildet. Mündelsichere Wertpapiere – bewertet zum 31.12.2022 – wurden in den Deckungsstock mit einem Deckungswert von € 27,4 Mio (2021: € 30,0 Mio) eingebracht. Dagegen steht ein Deckungserfordernis in Höhe von € 11,0 Mio (2021: € 25,0 Mio), wodurch sich eine Überdeckung von € 16,4 Mio (2021: € 5,0 Mio) ergibt. Die Summe der ausgegebenen fundierten Anleihen hatte während des ganzen Jahres die Höhe der in den Deckungsfonds eingebrachten Deckungswerte nicht überstiegen. n) Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung In den Zinserträgen in Höhe von T€ 480.175,3 (2021: T€ 334.927,0) sind negative Zinserträge in Höhe von T€ 9.292,1 (2021: T€ 14.341,5) und in den Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 136.625,8 (2021: T€ 43.826,2) sind negative Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 35.155,6 (2021: T€ 34.848,8) enthalten. Im Posten Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen in Höhe von T€ 49.357,6 (2021: T€ 33.069,8) sind Erträge aus Ge- winngemeinschaften in Höhe von T€ 16.836,5 (2021: T€ 12.331,5) und aus sonstigen Anteilen an verbundenen Unterneh- men in Höhe von T€ 1.141,4 (2021: T€ 1.545,0) enthalten. Das anteilige Jahresergebnis aus Investmentfondsanteilen beträgt T€ 1.468,4 (2021: T€ 1.263,1) und das kumulierte Ergebnis seit 2017 beträgt T€ 7.847,6 (2021: T€ 6.379,2). Die anteiligen Jahresergebnisse wurden netto ausgeschüttet. Ausschüt- tungsbedingte Abschreibungen wurden wie im Vorjahr keine vorgenommen. Die Provisionserträge in Höhe von T€ 225.086,0 (2021: T€ 211.161,6) resultieren im Wesentlichen aus dem Zahlungsverkehr, Kredit- und Veranlagungsgeschäft sowie Wertpapiergeschäft. Die Position „Sonstige betriebliche Erträge“ weist einen Ertrag von T€ 17.314,7 (2021: T€ 17.313,6) aus und beinhaltet insbe- sondere Erträge aus operationellen Risiken sowie bankfremde Vermittlungsprovisionen. In der GuV-Position 8a) dd) sind Pensionskassenbeiträge in Höhe von T€ 3.841,4 (2021: T€ 3.888,0) sowie T€ 8.326,4 (2021: T€ 7.924,9) ausgewiesen. Aufwendungen für Rückstellungen für Jubiläumsgelder in Höhe von T€ 618,3 (2021: T€ 756,1) sind in der GuV-Position 8a) aa) enthalten. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 212 In der GuV-Position 8a) ff) sind Beiträge an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen im Ausmaß von T€ 884,7 (2021: T€ 844,3), Auflösung der Abfertigungsrückstellung in der Höhe von T€ 1.449,1 (2021: T€ 1.542,5) sowie Abfertigungszahlungen von T€ 3.671,9 (2021: T€ 2.719,8) enthalten. Die Position „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ weist einen Aufwand von T€ 21.501,4 (2021: T€ 29.123,7) aus und bein- haltet insbesondere sonstige Abschreibungen sowie Beiträge zum Abwicklungs- und Einlagensicherungsfonds. Gemäß § 18 Abs. 1 ESEAG hat jede Sicherungseinrichtung einen Einlagensicherungsfonds in Höhe von 0,8 % der Summe der gedeckten Einlagen der Mitgliederinstitute einzurichten. Die Aufwendungen für den Abwicklungsfonds und die Einlagensi- cherung betragen im Geschäftsjahr 2022 T€ 14.649,9 (2021: T€ 22.399,9). In Österreich trat mit 1.1.2015 das Bundesgesetz über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) in Kraft. Gem. § 125 f BaSAG haben beitragspflichtige Institute Jahresbeiträge in den Abwicklungsfonds zu zahlen. Das Jahreszielvolumen beträgt für 2015 0,1 vH der gesicherten Einlagen aller in Österreich zugelassenen Institute. Die Richtlinie 2014/49/EU über Einlagensicherungssysteme wurde im April 2014 vom Europäischen Parlament beschlossen. Das ESAEG wurde in Österreich am 14.8.2015 als BgBI veröffentlicht. Der Ertrags-/Aufwandssaldo aus der Veräußerung und der Bewertung von Wertpapieren, die wie Finanzanlagen bewertet sind, sowie von Beteiligungen und Anteilen an verbundenen Unternehmen enthält mit T€ 292,2 (2021: T€ 267,8 Mio) einen Aufwandssaldo aus Gewinngemeinschaften und mit T€ 141,2 einen Ertragssaldo aus sonstigen Anteilen an verbundenen Unternehmen (2021: T€ 1.378,0). Der im Posten Steuern vom Einkommen und Ertrag enthaltene Aufwand aus latenten Steuern beträgt T€ 6.347,2 (2021: T€ 2.523,8 Ertrag). Bezüglich der Angaben gem. § 238 (1) Z18 UGB über Aufwendungen für die Abschlussprüfung im Posten Sonstige Verwal- tungsaufwendungen wird auf die Angaben im Konzernanhang verwiesen. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 213 o) Daten über Niederlassungen gem. § 64 (1) Z 18 BWG Daten über Niederlassungen gem. § 64 (1) Z 18 BWG DE CZ HU SK Name der Niederlassung (inkl. Leasinggesellschaften) Niederlassung Deutschland Zweigniederlassung Tschechien Zweigniederlassung Ungarn Zweigniederlassung Slowakei Geschäftsbereiche Süddeutschland Deutschland Mitte Deutschland Süd-West Name des Sitzstaates Bundesrepublik Deutschland Tschechische Republik Ungarn Slowakische Republik Nettozinsertrag in T€ 60.048 32.060 29.493 11.440 Betriebserträge in T€ 76.875 41.150 38.268 13.083 Anzahl der Mitarbeiter auf Vollzeitbasis 279,4 194,3 134,0 51,3 Jahresergebnis vor Steuern in T€ 33.636 25.690 20.575 7.761 Steuern vom Einkommen in T€ -10.223 -4.991 -1.833 -1.987 erhaltene öffentliche Beihilfen in T€ 0 0 0 0 p) Die Gesamtkapitalrentabilität gem. § 64 (1) Z 19 BWG beträgt 0,66 % (2021: 0,47 %). q) Steuerliche Verhältnisse Die Oberbank AG ist seit dem Geschäftsjahr 2005 Gruppenträger einer Unternehmensgruppe gem. § 9 KStG. Die Unternehmensgruppe umfasst 37 Gruppenmitglieder, wobei mit vier Gesellschaften Ergebnisabführungs-verträge ge- schlossen wurden, und zwar mit folgenden Gesellschaften: - Betriebsobjekte Verwertung Gesellschaft m.b.H. - OBERBANK NUTZOBJEKTE VERMIETUNGS-GESELLSCHAFT m.b.H. - OBERBANK LEASING GESELLSCHAFT MBH - Oberbank Unternehmensbeteiligung GmbH Bestehen mit Gruppenmitgliedern Ergebnisabführungsverträge, so stellen diese die nach § 9 Abs 8 KStG geforderte Verein- barung über den Steuerausgleich dar. Bestehen mit Gruppenmitgliedern keine Ergebnisabführungsverträge und erzielt das jeweilige Gruppenmitglied steuerliche Gewinne bzw. steuerliche Verluste, wird eine positive bzw. negative Steuerumlage in der Höhe des jeweils gültigen Körper- schaftsteuersatzes an den Gruppenträger bzw. vom Gruppenträger geleistet. IV. PFLICHTANGABEN ÜBER ORGANE UND ARBEITNEHMER (§ 239 UGB) a) Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres Angestellte 2.053 (2021: 2.063) Arbeiter 5 (2021: 6) Anhang für das Geschäftsjahr 2022 214 b) Die den Mitgliedern des Aufsichtsrates gewährten Kredite betrugen zum 31.12.2022 T€ 197,4 (2021: T€ 475,9), hievon T€ 0,00 (2021: T€ 0,0) Haftungen. Die Kredite wurden zu markt- üblichen Bedingungen gewährt. Die im Geschäftsjahr zurückgezahlten Beträge beliefen sich auf T€ 353,9 (2021: T€ 61,2). c) Die den Mitgliedern des Vorstandes gewährten Kredite betrugen zum 31.12.2022 T€ 126,8 (2021: T€ 129,0), hievon T€ 0,0 (2021: T€ 0,0) Haftungen. Die Kredite wurden zu markt- üblichen Bedingungen gewährt. Die im Geschäftsjahr zurückbezahlten Beträge beliefen sich auf T€ 50,3 (2021: T€ 15,3). d) Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen T€ - der Vorstandsmitglieder (einschließ- lich ehemaliger Vorstandsmit- glieder und ihrer Hinterbliebenen): 219,3 (2021: 1.694,5) - der leitenden Angestellten und anderen Arbeitnehmer: 13.165,3 (2021: 11.147,6) e) Bezüge T€ - der Mitglieder des Vorstandes: 3.124,2 (2021: 2.667,5) - der Mitglieder des Aufsichtsrates: 333,7 (2021: 277,0) - ehemaliger Mitglieder des Vorstandes (einschließlich ihrer Hinterbliebenen): 1.219,7 (2021: 1.260,1) Die von der ordentlichen Hauptversammlung 2021 mit entsprechender Mehrheit verabschiedete Vergütungsrichtlinie der Oberbank sieht ein ausgewogenes Verhältnis von fixen und variablen Bezügen vor, wobei die variablen Bezüge maximal 40 % des fixen Bezugs betragen dürfen. Das fixe Basisgehalt orientiert sich an den jeweiligen Aufgabengebieten. Die variable Gehaltskomponente berücksichtigt gemeinsame und persönliche Leistungen der Vorstandsmitglieder ebenso wie die gene- relle Unternehmensentwicklung. Die wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Leistungskriterien, die der Vergütungsausschuss für die Bemessung der variablen Bezüge der Vorstände heranzuziehen hat, sind: Das nachhaltige Erreichen der strategischen Finanzziele auf Basis der definierten Strategie und der Mehrjahresplanung der fließt zu 35 % in die Entscheidung ein. 1 Das nachhaltige Einhalten der strategischen Risikoausnutzung gemäß Gesamtbankrisikosteuerung fließt ebenfalls zu 35 % in die Entscheidung ein. 2 Das nachhaltige Erreichen der strategischen (auch nichtfinanziellen) Ziele kann das Ergebnis aus der Berechnung von 1 und 2 um maximal 20 Prozentpunkte erhöhen. 3 Komplettiert wird das Ergebnis für jedes Vorstandsmitglied getrennt aufgrund der Entwicklung der von ihm speziell zu verantwortenden Aufgabenbereiche laut Ressortsverteilung, wobei das Ergebnis aus 1-3 hier noch um maximal 10 Prozentpunkte erhöht werden kann. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 215 Bei einer dergestalt ermittelten Gesamtzielerreichung von 100 % würde dem jeweiligen Vorstandsmitglied eine variable Ver- gütung von 30 % des Fixgehaltes zustehen, die bei Übererreichung der Ziele aber mit 40 % gedeckelt ist. Pro Prozent Zielun- terschreitung unter die 100 % wird ein Prozentpunkt weniger variable Vergütung zugesprochen, sodass bei einer Zielerrei- chung von 70 % oder weniger kein variabler Bezug zusteht. In Entsprechung der gesetzlichen Vorgaben wird die variable Vergütung des Vorstandes, deren Höhe anhand der „Parameter für die Beurteilung der variablen Vergütungen für den Vorstand“ vom Vergütungsausschuss jährlich in seiner Märzsitzung festgelegt wird, zu 50 % in Aktien und 50 % in Cash ausgezahlt werden, wobei die Aktien einer Haltefrist von drei Jahren un- terliegen und der auf fünf Jahre rückzustellende Anteil zu gleichen Teilen aus Aktien und Cash besteht. Da Bemessung und Zuerkennung der variablen Vergütungen immer erst im Nachhinein erfolgen, sind bilanziell entspre- chende Rückstellungen zu bilden, was aber im Wissen um die sehr moderate Politik des Vergütungsausschusses auch gut planbar ist. Diese betrugen 2020 für die 2021 ausgezahlten Vergütungen 240 Tsd. Euro und 2021 für die 2022 ausgezahlten Vergütungen 467,5 Tsd. Euro. In der Bilanz zum 31.12.2022 sind für die in 2023 für 2022 zur Auszahlung gelangenden Vergü- tungen 741,2 Tsd. Euro eingestellt. Die Auszahlung erfolgt wie bei den MitarbeiterInnen mit der Mai-Gehaltsabrechnung, wobei der Betrag für den Aktienanteil auf ein gesperrtes Depotverrechnungskonto des Vorstandsmitglieds gebucht wird und für die Bezahlung der zu erwerben- den Aktienanteile verwendet wird, die dann einer dreijährigen Verkaufssperre unterliegen. Für die jedes Jahr aufgrund gesetzlicher Verpflichtung nicht zur Auszahlung gelangenden Anteile (je 50 % Cash und 50 % Ak- tien) bleiben die Rückstellungsteile entsprechend bestehen. Sie betrugen 2021 180 Tsd. Euro und 2022 368 Tsd. Euro. Diese Beträge werden aufgeteilt auf die fünf Folgejahre nach Freigabe durch den Vergütungsausschuss jeweils erst ausbezahlt. Die für die variablen Vorstandsvergütungen zu bildenden Rückstellungen stellen bilanziell einen Personalmehraufwand dar. Rahmenbedingungen der Mitarbeiteraktion 2022 • Aktionszeitraum: 23.5.-13.6.2022 • Aktienanzahl limitiert auf bis zu 70.000 Stück entgeltlich erwerbbare Stammaktien und bis zu 28.000 Stück unentgeltlich zugeteilte Stammaktien („Bonusaktien") • Bezugskurs: Börsenkurs zum 14.6.2022; maximale entgeltlich erwerbbare Stückanzahl: 70 Stück Aktien • Bonusaktien: pro fünf entgeltlich erworbene Stammaktien wurden zwei Stammaktien als Bonusaktien unentgeltlich zu- geteilt (Modell 5 + 2). Den MitarbeiterInnen wurden Aktien der Oberbank AG innerhalb vorgegebener Frist zu vergünstigten Konditionen angebo- ten (Bonusaktien). Der Kauf unterliegt Einschränkungen bezüglich des Betrags, den die MitarbeiterInnen in den Aktienkauf investieren können. Die Anzahl der durch dieses Angebot an die MitarbeiterInnen abgegebenen Aktien belief sich im Berichtsjahr auf 58.165 Stück entgeltlich erworbene Stammaktien und 23.266 Stück unentgeltlich zugeteilte Stammaktien (Bonusaktien). Die über das Rückkaufprogramm 2022 zum Zwecke der kostenlosen Begebung an den berechtigten Personenkreis angekauf- ten 23.266 Stück Stammaktien verursachten einen Aufwand in Höhe von 2.308 Tsd. Euro. Rückkaufprogramm 2022 Das Aktien-Rückkaufprogramm in Stammaktien wurde am 15.6.2022 abgeschlossen. Im Zuge des Rückkaufprogramms für Stammaktien wurden zwischen dem 7.6.2022 und dem 15.6.2022 gesamt 83.225 Stück Stammaktien, die ca. 0,24 % bzw. 249.675 Euro des Grundkapitals entsprechen, börslich und außerbörslich zurückgekauft. Der gewichtete Durchschnittspreis je Stammaktie betrug 99,20 Euro; der höchste geleistete Gegenwert je Stammaktie be- trug 99,20 Euro; der niedrigste geleistete Gegenwert je Stammaktie betrug 99,20 Euro. Der Wert der rückerworbenen Stammaktien betrug 8.255.920,00 Euro. Anhang für das Geschäftsjahr 2022 216 Der Vorstand der Gesellschaft hat am 20.6.2022 beschlossen, sämtliche im Zuge des Aktienrückerwerbsprogramms 2022 erworbenen 83.225 Stammaktien zu veräußern bzw. zu übertragen; und zwar 81.431 Stück Oberbank Stammaktien an die MitarbeiterInnen (inklusive Vorstand) im Zuge der Mitarbeiteraktion 2022, hiervon 58.165 Stück Oberbank Stammaktien von den MitarbeiterInnen entgeltlich erworben und 23.266 Stück Oberbank Stammaktien als unentgeltliche Bonusaktien (Modell 5 + 2), und 1.794 Stück Oberbank Stammaktien an den Vorstand im Wege der Vorstandsvergütung in Aktien gem. § 39b BWG gemäß der Sitzung des Vergütungsausschusses des Aufsichtsrats der Oberbank AG vom 23.3.2022. Dieser Beschluss sowie die Veräußerung der eigenen Aktien wurden hiermit gemäß § 65 Abs. 1a AktG iVm § 119 Abs.7 und 9 BörseG 2018 und gemäß §§2, 4 und 5 der VeröffentlichungsV 2018 veröffentlicht und sind auch auf der Website der Oberbank entsprechend zu ersehen: https://www.oberbank.at/aktien-ruckkaufprogramme f) Die in diesem Geschäftsjahr tätigen Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates gemäß § 239 Abs. 2 UGB sind in der Beilage 3 zum Anhang angeführt. V. Wesentliche Ereignisse seit dem Ende des Geschäftsjahres Darüber hinaus ist es nach dem Ende des Geschäftsjahres 2022 zu keinen weiteren wesentlichen Ereignissen gekommen. VI. Ergebnisverwendung Es wird vorgeschlagen aus dem Bilanzgewinn in Höhe von EUR 51.383.028,60 eine Dividende in Höhe von EUR 1,45 je Aktie, das sind in Summe EUR 51.195.585,00 auszuschütten und den Restbetrag auf neue Rechnung vorzutragen. Linz, am 7. März 2023 Der Vorstand Generaldirektor Direktor Direktor Direktor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Martin Seiter, MBA Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Personal- und Rechnungswesen Privatkundengeschäft Gesamtrisikomanagement Firmenkundengeschäft Beilage 1 zum Anhang: Anlagenspiegel Beilage 2 zum Anhang: Beteiligungsliste Beilage 3 zum Anhang: Organe der Bank Beilage 1 zum Anhang – Anlagespiegel zum 31. Dezember 2022 217 Stand am davon Stand am Stand am Stand am Buchwert Buchwert 01.01.2022 Zugänge Zinsen Währungsdiff. Umbuchungen Abgänge 31.12.2022 01.01.2022 Zugänge Zuschreibungen Währungsdiff. Umbuchungen Abgänge 31.12.2022 01.01.2022 31.12.2022 EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR Schuldtitel öffentlicher Stellen und ähnliche Wertpapiere 616.375.298,15 127.664.144,54 0,00 0,00 0,00 162.859.879,51 581.179.563,18 4.720.142,79 592.980,00 3.925.822,27 0,00 0,00 5.693.600,03 -4.306.299,51 611.655.155,36 585.485.862,69 Forderungen an Kreditinstitute 56.857.191,25 11.106.567,13 0,00 0,00 0,00 22.908.851,25 45.054.907,13 717.857,93 0,00 19.950,00 0,00 0,00 723.737,93 -25.830,00 56.139.333,32 45.080.737,13 Forderungen an Kunden 35.088.652,48 15.731.210,23 0,00 0,00 0,00 6.761.127,64 44.058.735,07 -2.100.410,23 1.454.473,25 1.076.641,63 0,00 0,00 -2.085.725,08 363.146,47 37.189.062,71 43.695.588,60 Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 847.986.503,58 357.812.318,75 0,00 0,00 0,00 140.589.489,31 1.065.209.333,02 -20.716.167,01 6.161.817,68 27.974.824,17 0,00 0,00 221.161,30 -42.750.334,80 868.702.670,59 1.107.959.667,82 Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 55.200.637,94 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 55.200.637,94 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 55.200.637,94 55.200.637,94 Beteiligungen 445.520.582,72 23.542.944,24 0,00 0,00 0,00 387.979,15 468.675.547,81 18.174.786,89 268.802,55 9.848.306,45 0,00 0,00 0,00 8.595.282,99 427.345.795,83 460.080.264,82 Anteile an verbundenen Unternehmen 143.192.690,36 0,00 0,00 0,00 0,00 322.430,32 142.870.260,04 22.653.323,83 555.640,67 696.870,79 0,00 0,00 0,00 22.512.093,71 120.539.366,53 120.358.166,33 Immaterielle Vermögensgegenstände 16.255.029,81 1.503.546,75 0,00 -93.716,08 0,00 32.702,77 17.632.157,71 13.343.268,31 791.140,95 0,00 -78.960,65 0,00 32.702,77 14.022.745,84 2.911.761,50 3.609.411,87 Sachanlagen 287.483.363,17 7.929.130,98 0,00 -152.032,37 0,00 8.626.952,98 286.633.508,80 213.750.650,78 11.027.651,37 0,00 -50.287,76 0,00 7.993.964,46 216.734.049,93 73.732.712,39 69.899.458,87 2.503.959.949,46 545.289.862,62 0,00 -245.748,45 0,00 342.489.412,93 2.706.514.650,70 250.543.453,29 20.852.506,47 43.542.415,31 -129.248,41 0,00 12.579.441,41 215.144.854,63 2.253.416.496,17 2.491.369.796,07 Anschaffungs- und Herstellungskosten kumulierte Abschreibungen Nettobuchwerte Beilage 2 zum Anhang – Beteiligungsliste zum 31. Dezember 2022 218 Die Gesellschaft hielt per 31.12.2022 bei folgenden Unternehmen mindestens 20 % Anteilsbesitz: Konsoli- Kapitalanteil 5) Eigen- kapital 3) Ergebnis des Jahres- abschluss Anmer- kung Beteiligungsunternehmen dierungs- unmittelbar gesamt letzten Ge- methode K) in % in % schäftsjahres 4) a) direkte Beteiligungen TEUR TEUR "AM" Bau- und Gebäudevermietung Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) "LA" Gebäudevermietung und Bau - Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) "SG" Gebäudevermietungsgesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) "SP" Bau- und Gebäudevermietungsgesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft m.b.H., Linz N 20,57 20,57 6) 3-Banken Wohnbaubank AG, Linz V 80,00 80,00 8.293 8 2022 1) ALPENLÄNDISCHE GARANTIE-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz Q 50,00 50,00 10.946 0 2022 Beteiligungsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Linz N 40,00 40,00 6) Betriebsobjekte Verwertung Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 2) 6) Biowärme Attnang-Puchheim GmbH, Attnang-Puchheim N 49,00 49,00 6) 3 Banken IT GmbH, Linz (vorm. DREI-BANKEN-EDV Gesellschaft m.b.H.) N 40,00 40,00 6) Donaulände Holding GmbH, Linz V 100,00 100,00 339 -7 2022 1) GAIN CAPITAL PRIVATE EQUITY III SCSp N 36,97 36,97 6) GAIN CAPITAL PARTICIPATIONS II S.A. SICAR, Luxemburg N 33,11 33,11 6) GAIN CAPITAL PARTICIPATIONS SA, SICAR, Luxemburg N 58,69 58,69 1) 6) Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft, Bad Hofgastein N 32,62 32,62 6) Ober Finanz Leasing gAG, Budapest V 1,00 100,00 17.400 1.123 09/2022 1) Ober Leasing Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Budapest V 1,00 100,00 1.245 -337 09/2022 1) Oberbank Beteiligungsholding Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) Oberbank Immobilien Leasing GmbH Bayern, Neuötting V 6,00 100,00 2.081 6 09/2022 1) Oberbank Immobilien-Service Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) OBERBANK LEASING GESELLSCHAFT MBH., Linz V 100,00 100,00 52.978 16.485 09/2022 1) 2) Oberbank Leasing s.r.o., Bratislava V 0,10 100,00 8.505 899 09/2022 1) Oberbank Leasing spol. s.r.o., Prag V 1,00 100,00 48.080 3.605 09/2022 1) OBERBANK NUTZOBJEKTE VERMIETUNGS-GESELLSCHAFT m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 2) 6) Oberbank Opportunity Invest Management Gesellschaft m.b.H., Linz N 100,00 100,00 1) 6) Oberbank PE Holding GmbH, Linz N 100,00 100,00 1) 6) Beilage 2 zum Anhang – Beteiligungsliste zum 31. Dezember 2022 219 Oberbank Unternehmensbeteiligung GmbH, Linz N 100,00 100,00 1) 2) 6) Oberbank Leasing Prievidza s.r.o., Bratislava V 15,00 100,00 0 0 09/2022 1) OÖ HightechFonds GmbH, Linz N 24,70 24,70 6) Samson České Budějovice spol. s.r.o., Budweis N 100,00 100,00 1) 6) TZ-Vermögensverwaltungs GmbH, Linz N 100,00 100,00 1) 6) Oberbank Service GmbH, Linz N 100,00 100,00 1) 6) 3 Banken Versicherungsmakler Gesellschaft m.b.H., Innsbruck N 40,00 40,00 6) b) indirekte Beteiligungen "ST" BAU Errichtungs- und Vermietungsgesellschaft m.b.H., Linz N 99,90 1) 6) 3-Banken Beteiligung Gesellschaft m.b.H., Linz N 40,00 6) 3-Banken Kfz-Leasing GmbH, Linz V 80,00 28.541 2.002 09/2022 1) Donaulände Garagen GmbH, Linz V 100,00 36 8 2022 1) Donaulände Invest GmbH, Linz V 97,50 548 82 2022 1) GSA Genossenschaft für Stadterneuerung und Assanierung, gemeinnützige registrierte Genossen- schaft mit beschränkter Haftung, Linz N 25,85 6) Herold NZ Verwaltung GmbH, Mödling N 24,90 6) Oberbank Bergbahnen Leasing GmbH, Linz V 100,00 35 942 09/2022 1) Oberbank airplane 2 Leasing GmbH, Linz V 100,00 35 -3 09/2022 1) Oberbank Reder Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 66 09/2022 1) Oberbank Eugendorf Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 205 09/2022 1) Oberbank Frank Immobilienleasing GmbH V 90,00 35 -15 09/2022 1) Oberbank FSS Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 168 09/2022 1) Oberbank Goldkronach Beteiligungs GmbH, Neuötting V 100,00 7 -2 09/2022 1) Oberbank Leobendorf Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 466 09/2022 1) Immobilien Abwicklung 01 GmbH (vormals Oberbank Idstein Immobilien-Leasing GmbH), Neuötting V 100,00 17 -1 09/2022 1) Oberbank Immobilie-Bergheim Leasing GmbH, Linz V 95,00 1.275 47 09/2022 1) Oberbank Immobilien-Leasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 99,90 741 100 09/2022 1) Oberbank Immobilien-Leasing GmbH Bayern & Co. KG Goldkronach, Neuötting V 6,00 7 57 09/2022 1) Oberbank Industrie und Handelsbeteiligungsholding GmbH, Linz N 100,00 1) 6) Oberbank KB Leasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 69 -459 09/2022 1) Beilage 2 zum Anhang – Beteiligungsliste zum 31. Dezember 2022 220 Oberbank Kfz-Leasing GmbH, Linz V 100,00 35 1.428 09/2022 1) Oberbank Leasing GmbH Bayern, Neuötting V 100,00 6.746 3.646 09/2022 1) Oberbank Leasing JAF HOLZ, s.r.o., Prag V 95,00 5.884 50 09/2022 1) Oberbank Leasing Palamon s.r.o., Prag V 100,00 7.581 256 09/2022 1) Oberbank MLC - Pernau Immobilienleasing GmbH, Linz V 99,80 35 45 09/2022 1) Oberbank Operating Mobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 235 09/2022 1) Oberbank Operating OPR Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 557 09/2022 1) Oberbank PE Beteiligungen GmbH, Linz N 100,00 1) 6) Oberbank Pernau Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 182 09/2022 1) Oberbank Riesenhof Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 87 09/2022 1) Oberbank Seiersberg Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 35 75 09/2022 1) Oberbank Unterpremstätten Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 18 -4 09/2022 1) Oberbank Weißkirchen Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 91 09/2022 1) Oberbank Wiener Neustadt Immobilienleasing GmbH, Linz V 100,00 35 53 09/2022 1) Oberbank-Kremsmünster Immobilienleasing Gesellschaft m.b.H., Linz V 100,00 168 372 09/2022 1) OBK Ahlten Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 94,00 1.000 22 09/2022 1) OBK München 1 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 100,00 27 18 09/2022 1) OBK München 2 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 100,00 30 -26 09/2022 1) OBK München 3 Immobilien Leasing GmbH, Neuötting V 100,00 30 -10 09/2022 1) POWER TOWER GmbH, Linz V 99,00 70 -79 09/2022 1) Oberbank NGL Immobilienleasing GmbH (vormals Oberbank Wien Süd Immobilienleasing GmbH), Linz V 100,00 35 118 09/2022 1) Techno-Z Braunau Technologiezentrum GmbH, Braunau N 21,50 6) K*) Konsolidierungsmethode im Konzernabschluss 1) verbundenes Unternehmen V = Vollkonsolidierung 2) Ergebnisabführungsvertrag Q = Anteilsmäßige Konsolidierung 3) einschließlich unversteuerter Rücklagen E = Bewertung "at equity" 4) Jahresüberschuss gem. § 231 Abs. 2 Z 21 UGB N = gemäß IAS 27 in Verbindung mit Framework 29 5) mittelbare Beteiligungen an Kredit- und Finanzinstituten wurden gemäß § 30 BWG berechnet, nicht in den Konzernabschluss einbezogen mittelbare Beteiligungen an anderen Unternehmen wurden gemäß UGB berechnet 6) von § 242 Abs. 2 UGB wird Gebrauch gemacht Beilage 3 zum Anhang - Organe der Bank 221 Aufsichtsrat Ehrenpräsident: Dkfm. Dr. Hermann BELL Vorsitzender: Dr. Andreas KÖNIG (Vorsitzender seit 11.05.2021) Stellvertreter: Mag. Dr. Martin ZAHLBRUCKNER (Vorsitzender bis 11.05.2021) Mitglieder: Direktor Gerhard BURTSCHER Mag. Hannes BOGNER Mag. Alina CERNY Univ.-Prof. MMMag. Dr. Barbara LEITL-STAUDINGER DI Franz-Peter MITTERBAUER DI Stefan PIERER Mag. Gregor PILGRAM Mag. Dr. Herta STOCKBAUER Staatskommissärin: Oberrätin Mag. Angelika SCHLÖGEL Staatskommissär-Stv.: MR Mag. Jutta RAUNIG Vertreter des Betriebsrates: Wolfgang PISCHINGER, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Oberbank AG Alexandra GRABNER Susanne BRAUN Elfriede HÖCHTEL Sven ZEISS Vorstand: Generaldirektor Dr. Franz GASSELSBERGER, MBA Vorstandsdirektor Mag. Dr. Josef WEIßL, MBA Vorstandsdirektor Mag. Florian HAGENAUER, MBA Vorstandsdirektor Martin SEITER, MBA Verantwortungsbereiche des Vorstands (31.12.2022) 222 Generaldirektor Dr. Franz Gasselsber- ger, MBA Direktor Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Direktor Martin Seiter, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Markt Markt Markt Marktfolge Grundsätzliche Geschäftspolitik Interne Revision Compliance Geschäfts- und Serviceabteilungen HRA (Human Resources) PAM (Private Banking & Asset Management) CIF (Corporate & Inter- national Finance) KRM (Kredit-Manage- ment) RUC (Rechnungswesen & Controlling) PKU (Privatkunden) TRE (Treasury & Han- del) ORG (Strategische Or- ganisationsentwicklung, Digitalisierung und IT) inkl Nachhaltigkeit GFI (Global Financial In- stitutions) RIS (Strategisches Risiko- management) SEK (Sekretariat & Kom- munikation) ZSP (Zentr. Service und Produktion CEE1), Wert- papierabwicklung) ISK (Immobilien, Sicher- heit und Kostenmanage- ment) Spezialbereiche Private Equity Versicherungsservice Leasinggeschäft IT-Entwicklung Investmentfonds-ge- schäft Zahlungsverkehr und Konto/Kreditabwicklung Regionale Geschäftsbereiche Linz Nord Innviertel Linz Süd Marktfolge Österreich OÖ Süd Niederösterreich Wien Marktfolge Deutschland Deutschland Mitte Tschechien Salzburg Marktfolge Tschechien Ungarn Süddeutschland Marktfolge Ungarn Deutschland Süd-West Marktfolge Slowakei Slowakei 1) CEE umfasst in der Definition der Oberbank die Regionen Tschechien, Slowakei und Ungarn. Bestätigungsvermerk 223 Bericht zum Jahresabschluss Prüfungsurteil Wir haben den Jahresabschluss der Oberbank AG, Linz, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und dem Bankwesengesetz. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresab- schlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Überein- stimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Bestätigungsvermerk 224 1. Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden Sachverhalt und Problemstellung Die Forderungen an Kunden belaufen sich zum 31. Dezember 2022 auf EUR 19.230 Mio. Der Vorstand beschreibt den Prozess zur Überwachung des Kreditrisikos und die Vorgehensweise für die Ermittlung der Wertminderungen in Punkt II „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden b) Bewertung von Forderungen an Kreditinstitute und Kunden“ des Anhangs. Die Bank hat zur Bestimmung der erwarteten Kreditverluste Prozesse zur Identifikation von Ausfallsereignissen und von signifikanten Kreditrisikoerhöhungen implementiert. Die Berechnung der Wertberichtigung für ausgefallene, individuell bedeutsame Kreditforderungen basiert auf den nach gewichteten Szenarien erwarteten Rückflüssen. Diese sind von der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage und Entwicklung des jeweiligen Kunden, der Bewertung von Kreditsicherheiten sowie der Schätzung der Höhe und des Zeitpunkts der daraus abgeleiteten Rückflüsse beeinflusst. Die Wertberichtigung für ausgefallene, individuell nicht bedeutsame Forderungen wird als Verlustrate der unbesicherten Forderungshöhe auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Bei nicht ausgefallenen Forderungen wird der erwartete Kreditverlust der nächsten zwölf Monate oder – bei einer wesentlichen Erhöhung des Kreditrisikos seit Ersterfassung des Obligos – der erwartete Kreditverlust über die gesamte Rest- laufzeit bilanziert (Stufe 1 und Stufe 2). Bei der Ermittlung werden Ratings, gegenwartsbezogene und zukunftsgerichtete Informationen berücksichtigt, sowie erwartete zukünftige Rückzahlungen berücksichtigt. Da das angewendete Wertberichtigungsmodell außerordentliche Sachverhalte nicht angemessen abbilden kann, wurde seitens der Bank aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und den Folgewirkungen eine Erhöhung der erwarteten Kreditverluste durch einen kollektiven Stufentransfer von Stufe 1 auf Stufe 2 bestimmter Teilportfolien vorgenommen („Management Overlay“). Dies betrifft einerseits Forderungen an Kreditnehmer mit hoher Gasabhängigkeit und andererseits Forderungen an Kunden im Bereich Immobilienprojekte mit gewerblichen Hypothekarsicherheiten. Die Ermittlung des erwarteten Kreditverlustes zur Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden ist in allen angeführten Ausprägungen mit erheblichen Unsicherheiten, umfangreichen Schätzungen und Ermessensspielräumen verbunden. Diese ergeben sich bei der Identifikation eines Ausfallsereignisses oder einer signifikanten Erhöhung des Kreditrisikos sowie bei der Schätzung der erwarteten Cashflows bzw. bei der Ermittlung und Aktualisierung von Rechenparametern, die diese abbilden. Daher haben wir die Werthaltigkeit von Forderungen an Kunden als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt. Prüferisches Vorgehen Bei der Prüfung der Werthaltigkeit der Forderungen an Kunden haben wir insbesondere folgende wesentliche Prüfungs- handlungen durchgeführt: • Wir haben die Methodik zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste erhoben und deren Konformität mit den Vorgaben der IFRS beurteilt. • Wir haben die Dokumentation der Prozesse zur Überwachung der Kredite und zur Risikovorsorgebildung analysiert und kritisch hinterfragt, ob diese Prozesse geeignet sind, Kreditausfälle zeitgerecht zu identifizieren und die Wert- haltigkeit der Kundenforderungen angemessen abzubilden. Bestätigungsvermerk 225 Wir haben darüber hinaus die Prozessabläufe erhoben und die von uns als Schlüsselkontrollen in Hinblick auf deren Ausgestaltung und Implementierung unter Einbeziehung der relevanten IT-Systeme getestet sowie in Stichproben auf deren Wirksamkeit überprüft. • Wir haben die Entwicklung der Forderungen an Kunden mittels analytischer Prüfungshandlungen hinsichtlich Qualität, Betreuungsart, Rating und Stufenzuordnung im Vergleich zum Vorjahr und während des Geschäftsjahres untersucht. • Auf Basis einer nach Risikogesichtspunkten ermittelten Stichprobe haben wir einzelne Kreditfälle geprüft. Bei aus- gefallenen Krediten haben wir die Einschätzungen der Bank in Bezug auf die Höhe der erwarteten Rückflüsse unter Berücksichtigung von Sicherheiten überprüft und untersucht, ob die in der Berechnung verwendeten Annahmen angemessen und von internen oder externen Nachweisen ableitbar sind. Für nicht ausge- fallene Kredite haben wir untersucht, ob Indikatoren für das Vorliegen eines Ausfalls bestehen. • Wir haben die Einzelfallanalyse der Kreditnehmer mit hoher Gasabhängigkeit und jener im Bereich Immobilienpro- jekte gewürdigt und geprüft, ob die betroffenen Kreditnehmer in die Stufe 2 transferiert wurden. • Zur Beurteilung der Angemessenheit der erwarteten Kreditverluste für nicht ausgefallene Forderungen (Stufe 1 und Stufe 2) haben wir unter Beiziehung von Spezialisten die Plausibilität von Annahmen und die statistisch-mathemati- sche Angemessenheit der verwendeten Modelle sowie die ordnungsgemäße Anwendung dieser Modelle überprüft. Dabei haben wir insbesondere die Annahmen im Zusammenhang mit zukunftsgerichteten Infor- mationen untersucht. Weiters haben wir die Angemessenheit der Annahmen zu den Parametern Ausfallwahr- scheinlichkeit, Verlustquote und Forderungshöhe bei Ausfall sowie des Stufenzuordnungsmodells unter Berücksich- tigung der Ergebnisse der bankinternen Validierungen überprüft sowie ausgewählte Rechenschritte nachvollzogen. • Zur Beurteilung der Angemessenheit der erwarteten Kreditverluste für ausgefallene individuell nicht bedeutsame Forderungen haben wir Prozess und Methodik der Berechnung, sowie der Überwachung der Angemessenheit der Verlustraten erhoben und gewürdigt. • Abschließend wurde beurteilt, ob die Angaben zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste sowie zu den wesentlichen Annahmen und Schätzungsunsicherheiten im Konzernanhang zutreffend sind. Hinweis auf einen sonstigen Sachverhalt – Vorjahresabschluss Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 der Gesellschaft wurde von einem anderen Abschlussprüfer geprüft, der am 11. März 2022 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk zu diesem Jahresabschluss erteilt hat. Sonstige Informationen Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Jahresfinanzbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, Lagebericht, Konzernabschluss, Konzernlagebe- richt und die zugehörigen Bestätigungsvermerke. Den Segmentbericht haben wir vor dem Datum des Bestätigungsvermerks erhalten, die übrigen Teile des Jahresfinanzberichtes werden uns voraussichtlich nach diesem Datum zur Verfügung gestellt werden. Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf die sonstigen Infor- mationen, und wir geben keine Art der Zusicherung darauf ab. Bezüglich der Informationen im Lagebericht verweisen wir auf den Abschnitt „Bericht zum Lagebericht“. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses ist es unsere Verantwortung, die oben angeführten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob sie wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf Grundlage der Arbeiten, die wir zu den vor dem Datum dieses Bestätigungsvermerks erhaltenen sonstigen Informationen durchgeführt haben, zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten. Bestätigungsvermerk 226 Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften und dem Bankwesengesetz ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresab- schlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Bestätigungsvermerk 227 Darüber hinaus gilt: • Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. • Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. • Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. • Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Bestätigungsvermerk 228 Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sach- verhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. Bericht zum Lagebericht Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. Urteil Nach unserer Beurteilung ist der beigefügte Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. Erklärung Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 20. Mai 2021 als Abschlussprüfer für das am 31. Dezember 2022 endende Geschäftsjahr gewählt und am 20. Mai 2021 vom Aufsichtsrat mit der Durchführung der Abschlussprüfung beauftragt. Außerdem wurden wir von der Hauptversammlung am 17. Mai 2022 bereits für das darauffolgende Geschäftsjahr als Abschlussprüfer gewählt und am 14. Juni 2022 vom Aufsichtsrat mit der Abschlussprüfung beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem am 31. Dezember 2022 endenden Geschäftsjahr Abschlussprüfer der Gesellschaft. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Art 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Art 5 Abs 1 der EU-VO erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der Gesellschaft gewahrt haben. Bestätigungsvermerk 229 Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Mag. Thomas Becker. Wien 9. März 2023 Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH Qualifiziert elektronisch signiert: Mag. Thomas Becker ppa. Mag. (FH) Stephan Heschl Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs 2 UGB zu beachten. Jahresabschluss der Oberbank AG gemäß UGB Schlussbemerkung, Erklärung der gesetzlichen Vertreter 230 Erklärung gemäß § 124 Absatz 1 Z. 3 BörseG 2018 Erklärung aller gesetzlichen Vertreter: Wir bestätigen nach bestem Wissen, * dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt; * dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht und * dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt Linz, am 7. März 2023 Der Vorstand Generaldirektor Direktor Direktor Direktor Dr. Franz Gasselsberger, MBA Mag. Dr. Josef Weißl, MBA Mag. Florian Hagenauer, MBA Martin Seiter, MBA Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Verantwortungsbereich Personal- und Rechnungswesen Privatkundengeschäft Gesamtrisikomanagement Firmenkundengeschäft Impressum Medieninhaber und Herausgeber 231 Oberbank AG Untere Donaulände 28, 4020 Linz Telefon: +43/(0)732/7802 Telefax: +43/(0)732/78 58 10 BIC: OBKLAT2L Bankleitzahl: 15000 OeNB-Identnummer: 54801 FN: 79063w, Landesgericht Linz UID: ATU22852606 Oberbank-Stammaktie: ISIN AT0000625108 Internet: www.oberbank.at; E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss: 7. März 2023 Design Umschlag: ALBA Communications Wien Fotografie: Peter Rigaud (Bilder Vorstand Oberbank); BLICKFANG – Julia Türtscher (Bild Vorsitzender des Aufsichtsrats) Die Oberbank verzichtet im Sinne von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung auf eine aufwändige Druckversion ihres Jahresfinanzberichtes. Der vollständige Jahresfinanzbericht ist auf der Oberbank-Website unter https://www.oberbank.at/kennzahlen-berichte zu finden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und bei der Errechnung der Veränderungsraten können geringfügige Differenzen im Vergleich zur Ermittlung aus den nicht gerundeten Beträgen auftreten. Disclaimer: Zukunftsbezogene Aussagen Dieser Finanzbericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Oberbank beziehen. Diese Aussagen werden mit Begriffen wie „schätzen“, „erwarten“, „planen“, „rechnen“, „zielen“ etc. umschrieben. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken – wie die im Risikobericht angesprochenen – eintreten, können die tatsächlichen Ergebnisse von den erwarteten Ergebnissen abweichen. Mit diesem Finanzbericht ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Aktien der Oberbank AG verbunden. Auf ein eigenes Glossar wurde im vorliegenden Finanzbericht verzichtet, da entweder bekannte Begriffe verwendet oder spezielle Termini direkt im Text erklärt werden.
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