Annual Report • Apr 19, 2023
Annual Report
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Annual Report 2022 Financial Annual
Organisatorische und rechtliche Struktur des Konzerns
Die Firma Marinomed Biotech AG wurde im März 2006 als Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität Wien als Marinomed Biotechnologie GmbH gegründet. Marinomed hält 100% der Anteile an der Marino Immo GmbH, einer nicht-operativen Tochtergesellschaft, die im August 2019 gegründet wurde, und erstellt zum 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss nach Internationalen Rechnungslegungsstandards iSd §245a UGB.
Das Unternehmen betreibt seine Geschäftstätigkeit am Standort Korneuburg.
Mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2016 wurde die Marinomed Biotechnologie GmbH in eine AG umgewandelt.
Im Jahr 2018 wurde das Grundkapital auf EUR 1.000.000,00 erhöht und die Umwandlung der Namensaktien in auf Inhaber lautende Aktien beschlossen.
Im Zuge des Börsegangs der Marinomed am 1. Februar 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert. Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Ausübung ist vier Mal im Jahr (jeweils nach Veröffentlichung der Unternehmenszahlen) möglich und wird aus dem Bedingten Kapital 2019 (43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien) bedient. Im Zuge mehrerer Ausübungsperioden wurde die Anzahl der Aktien um 2.888 Stücke im Geschäftsjahr 2020 und 4.384 Stücke im Jahr 2021 sowie um 862 Stücke im Jänner 2022 erhöht.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. Die ersten beiden Tranchen wurden im Geschäftsjahr 2021 gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt. Im Jahr 2022 wurde das Programm für 4 Tranchen pausiert und im Dezember 2022 wiederaufgenommen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 6 Tranchen gezeichnet und 6 Tranchen umgewandelt, der Zugang zum Grundkapital betrug 25.140 Aktien. Damit waren zum Stichtag 8 von 18 Tranchen abgerufen. Die Laufzeit verlängert sich vertragsgemäß um pausierte Tranchen.
In Summe ergibt sich zum 31. Dezember 2022 ein Grundkapital von EUR 1.506.162,00, das in 1.506.162 stimmberechtigte Aktien eingeteilt ist. Zum
Berichtszeitpunkt beträgt das ausgewiesene Grundkapital der Muttergesellschaft nach Wandlung der zuletzt gewandelten Anleihen EUR 1.519.167,00 bzw. 1.519.167 stimmberechtigte Aktien.
Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung stand Marinomed zu rund 26% im Eigentum der Gründer bzw. des Managements (davon rund 2% innerhalb des Streubesitzes) und zu rund 13,5% im Eigentum eines strategischen Altinvestors. Der börserechtliche Streubesitz betrug 62,3%.

Hinweis: Rundungsdifferenzen möglich
Die Marinomed Biotech AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und konzentriert sich auf die Erfindung, Entwicklung und Lizenzierung von Therapien zur Behandlung von Patienten, die an Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf leiden. Marinomed hat bereits bedeutende Meilensteine in der Entwicklung innovativer Produkte auf Basis von patentgeschützten Plattformen im Bereich Atemwegs-, Infektions-, Immun- und Augenerkrankungen erreicht und wird diesen Weg konsequent weitergehen, um Werte für das Unternehmen und seine Stakeholder zu schaffen. Das Geschäftsmodell basiert darauf, das zu tun, was den Stärken des Unternehmens am besten entspricht: Identifizierung, Arzneimittelentwicklung in frühen und mittleren Phasen, Medizinprodukteentwicklung und Partnerschaften. Gleichzeitig arbeitet Marinomed mit anderen Pharmaunternehmen zusammen, um das zu nutzen, was diese am besten können (spätere klinische Entwicklung, regulatorisches Management und Vermarktung), um letztendlich nachhaltige Einnahmen zu generieren.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Marinomed die bisher höchsten Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Carrageloseprodukten erzielen. Die Vermarktung unserer Entwicklungen aus dem Marinosolv Segment werden weiterhin forciert, Meilensteinzahlungen wurden nicht lukriert.
Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen hat Marinomed große Teile der Wertschöpfungskette an Partner ausgelagert. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über Vertriebspartner, die jeweils für ihr geographisches Gebiet von Marinomed eine Vertriebslizenz erhalten haben. Mit Ausnahme einiger weniger Länder, wo es Lizenzpartnerschaften gibt, agiert Marinomed als Großhändler. Dadurch ist es möglich mit limitiertem Ressourceneinsatz aktuell 17 B2B Kunden mit Vertrieb in über 40 Ländern zu betreuen und zu organisieren.
Die wesentliche Herausforderung ist es, die richtigen Partnerschaften in einer möglichst großen Zahl von Ländern und für die gesamte Breite des Produktportfolios abzuschließen. Dafür sucht Marinomed fortwährend mögliche Partner und optimiert die Durchdringung der internationalen Märkte für die bestehenden sowie für neue Produkte. In Ländern, in denen aus Sicht von Marinomed das Volumen noch deutlich gesteigert werden könnte, werden neue, oft zusätzliche Partner gesucht.
Weiters erforscht Marinomed neue Produkte, die unbehandelte oder unzureichend behandelte Krankheiten adressieren. Dabei ist es Ziel ein Projekt von der Idee im Labor bis zu klinischen Studien zu entwickeln. Das Business Development übernimmt dann die Vermarktung eines Entwicklungsprojekts bereits parallel zu den klinischen Studien. Partnerschaften, die daraus hervorgehen, können z. B. nach einer Phase-2-Studie durch eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen werden. Solche Lizenzvereinbarungen folgen einem üblichen Modell, in
dem Marinomed sogenannte Upfront-, Meilenstein- und Produktlizenzerlöse vom Partner erhält.
Als innovatives biopharmazeutisches und international vernetztes Unternehmen ist Marinomed Teil eines lebhaften Geschäftsumfelds, das von globalen Pharma- und Biotechnologieunternehmen geprägt ist. Unter diesen Rahmenbedingungen greift das Unternehmen die Impulse dieser hochdynamischen, sich schnell entwickelnden Branche laufend auf.
In 2022 war die Weltwirtschaft starkem Gegenwind ausgesetzt und es galt, sich in einem schwierigen ökonomischen Umfeld zu behaupten. Die Biopharmabranche brauchte einen verlässlichen Kompass und viel Durchhaltevermögen, um die postpandemischen Veränderungen in den Griff zu bekommen. Geopolitische Spannungen, Unterbrechungen der Lieferketten, inflationärer und makroökonomischer Druck sind nur einige der Herausforderungen, mit denen die Branche nach der Covid-19-Pandemie konfrontiert war.
Während Big Pharma-Unternehmen von geringeren Schwankungen betroffen waren und ihre Marktposition auf globaler Ebene stabil halten konnten, hatte die Biotech-Industrie stark zu leiden. Nach dem Boom traf eine, vor allem durch Zinserhöhungen ausgelöste Marktkorrektur den Sektor hart, die Unternehmen litten merklich und deren Bewertung brach ein. Eine Vielzahl der Biotech-Unternehmen wurde im vergangenen Jahr sogar unter dem Wert ihrer liquiden Mittel gehandelt (Evaluate, 2022). Darüber hinaus blieb für die Branche das IPO- und M&A-Fenster weitgehend geschlossen, wobei sich die größten Deals auf schnell refinanzierende, risikoarme Investitionen konzentrierten und nicht auf Biotech-Assets im mittleren Stadium. Auch große Lizenzdeals blieben weitgehend aus (Evaluate, 2022).
Trotz der genannten Schwierigkeiten blieben die Fundamentaldaten der Branche in guter Verfassung, und seit Mitte des Jahres gibt es Anzeichen für eine Markterholung. Obwohl noch ein langer Weg vor uns liegt, wird erwartet, dass die Biotech-Industrie in den kommenden Jahren noch widerstandsfähiger wird (Evaluate, 2022). In Anbetracht des Auslaufens zahlreicher Blockbuster-Patente, das einigen großen Pharmaunternehmen droht, könnte ein freundlicheres Umfeld für zahlreiche lukrative Deals in der Biotech-Branche entstehen.
Der globale Arzneimittelmarkt wird bis 2027, ohne die Ausgaben für COVID-19-Impfstoffe und -Therapeutika, auf Jahresbasis voraussichtlich um 3-6% wachsen und eine Gesamtmarktgröße von etwa 1,9 Billionen USD erreichen (IQVIA, 2023). Nach der Unterbrechung durch die Pandemie wird erwartet, dass sich die allgemeinen Wachstumstrends abschwächen. Die Arzneimittelausgaben in den fünf wichtigsten europäischen Märkten, EU4+UK, werden voraussichtlich stetig wachsen und bis 2027 263 Mrd USD erreichen (IQVIA, 2023). Der US-Markt soll sich in den nächsten fünf Jahren mit einer jährlichen Rate von -1 bis 2% entwickeln. Dies bedeutet eine Korrektur nach unten gegenüber der zuvor erwarteten 4% jährlichen Rate und liegt an der Einbeziehung der erwarteten Auswirkungen des US Inflation Reduction Act (IQVIA, 2023).
Sowohl für die USA als auch die fünf größten europäischen Märkte wird erwartet, dass in den nächsten 5 Jahren der Patentschutz vieler Produkte endet, der mit 140,8 Mrd USD bzw. 31 Mrd USD beziffert wird (IQVIA, 2023).
Der österreichische Pharmamarkt hatte im Jahr 2021 einen Wert von 5,2 Mrd Euro mit einer Steigerung von 8,6% gegenüber dem Vorjahr und einem leichten Rückgang von -0,9% im Volumen, hauptsächlich im Apothekeneinzelhandel (Pharmig, 2022).
Pharmamärkte in Schwellenländern erlebten in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung, da sich die globalen wirtschaftlichen und forschenden Pharmaaktivitäten zunehmend auf diese Märkte verlagerten (EFPIA, 2022). Insbesondere China hat in den letzten Jahren, unterstützt durch eine starke technologische Entwicklung, das globale Biopharma-Feld aktiv mitgestaltet. Die Folgen der strikten Null-Toleranz-Pandemiepolitik und die geopolitischen Spannungen, die zu Verzögerungen und Notfallplänen bei den lokalen Aktivitäten im Sektor führen (Evaluate, 2022), wirken sich nach wie vor negativ auf die Zusammenarbeit im chinesischen Biopharma-Markt aus.
Arzneimittel für seltene Erkrankungen, sogenannte "orphan drugs", bleiben weiterhin ein attraktiver Forschungsbereich, besonders aufgrund der Möglichkeit der beschleunigten Entwicklung sowie nationaler und regulatorischer Anreiz- und Unterstützungsprogramme. Es wird erwartet, dass sich der Umsatz mit Arzneimitteln für seltene Erkrankungen in den nächsten Jahren gegenüber 2021 verdoppeln wird, um im Jahr 2026 einen Gesamtumsatz von USD 268 Mrd zu erreichen (Evaluate, 2021). Darüber hinaus wird künstliche Intelligenz zu einem immer wertvolleren Werkzeug in der Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln. Durch die Unterstützung personalisierter Gesundheitsansätze und die Erleichterungen in der Arzneimittelforschung soll künstliche Intelligenz dabei helfen, wichtige Meilensteine in der Gesundheitsversorgung in der Zukunft zu erreichen.
Der Marktzugang bleibt herausfordernd, angesichts der sich abzeichnenden Rationalisierungsprogramme für medizinische Ausgaben in einigen Schlüsselmärkten. Die patientenorientierte Innovation, die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit der Gesundheitsversorgung stehen weiterhin im Fokus nachhaltiger Gesundheitspläne. Der wertbasierten Preisgestaltung wird immer mehr Gewicht beigemessen, wodurch die Margen zunehmend unter Druck geraten. Die pharmazeutische Industrie muss sich deshalb entsprechend anpassen: die Branche fühlt sich zunehmend durch externe Impulse dazu gedrängt, Innovation und Kosten ins Gleichgewicht zu bringen und gleichzeitig wichtige, lebensverändernde Therapien zu entwickeln.
OTC-Medikamente sind erschwingliche Behandlungsoptionen, die Kunden leicht zugängliche Lösungen für ihre täglichen Gesundheitsbedürfnisse bieten. Der globale Markt für Consumer Healthcare (CHC) legte in einem 12-Monats-Zeitraum bis Juni 2022 um 8,2% zu (Nicholas Hall, Mitte 2022). Europa war mit einem Plus von 12% die stärkste Wachstumsregion (Nicholas Hall, Mitte 2022). Der weltweite CHC-Umsatz von Mitte 2021 bis Mitte 2022 überstieg 157 Mrd USD, wobei der Cough, Cold & Allergy (CCA)-Markt etwa
20% des weltweiten CHC-Umsatzes ausmachte (Nicholas Hall, Mitte 2022). Die Marke Vicks von Procter & Gamble blieb die führende CCA-Marke mit einem Umsatz von 1,7 Mrd USD (Nicholas Hall, Mitte 2022). Auf Nordamerika entfielen 43 Mrd USD des weltweiten Gesamtumsatzes vor Europa mit rund 39 Mrd USD (Nicholas Hall, Mitte 2022). Gleichzeitig wuchs der österreichische OTC-Markt um 4,4% auf 1,2 Mrd EUR im Jahr 2021, wobei Husten & Erkältung mit 17,4% die Indikation mit dem größten Anteil ist (Pharmig, 2022).
Marinomed wird weiterhin seine Kunden mit bewährten OTC-Produkten weltweit auch bei steigender Nachfrage versorgen. Darüber hinaus ist es unser Anliegen, den proprietären technologischen Vorsprung und unser Wissen zu nutzen, um Patienten, die an schweren Erkrankungen leiden, zu einem gesünderen Leben zu verhelfen. Dieser Vision folgend plant Marinomed, sein Produktportfolio in den zentralen Indikationen der Immunologie und Virologie auszubauen, verbunden mit mehr Fokus auf das Rx-Segment, um sich den Bedürfnissen der Patienten zu widmen.
Die Virologie-Pipeline von Marinomed konzentriert sich auf virale Atemwegsinfektionen. Weltweit befinden sich mehr als 1.300 Medikamente für Erkrankungen der Atemwege in der Entwicklung (IFPMA, 2022). Die aus der Pandemie gezogene Lehre hat die antiviralen Therapiemöglichkeiten in den Mittelpunkt der jüngsten pharmazeutischen Aktivitäten gerückt und die Industrie dazu veranlasst, auch für die kommenden Herausforderungen nach Lösungen zu suchen. Der globale Markt für virale Lungenentzündungen wurde auf
6,7 Mrd. USD im Jahr 2022 geschätzt mit einem Marktanteil von 42% unter allen Therapeutika gegen infektiöse Lungenentzündungen. In der EU und den USA soll das Segment der antiviralen Medikation unter allen Therapeutika für infektiöse Lungenentzündungen am stärksten wachsen, was auf die steigende Prävalenz von viralen Krankheitserregern zurückzuführen ist (Global Pneumonia Therapeutics Market Report 2022).
Die Immunologie ist direkt nach der Onkologie einer der beiden führenden globalen Therapiebereiche. Sie wird Prognosen zufolge mit einer jährlichen Rate von 3-6% wachsen und bis 2027 177 Mrd USD erreichen (IQVIA, 2023). Das Wachstum wird durch Innovationen und eine stetig steigende Zahl behandelter Patienten vorangetrieben, teilweise aber durch den Wettbewerb von Biosimilars ausgeglichen (IQVIA, 2023). Weltweit sind mehr als 80 verschiedene Autoimmunerkrankungen in nationalen Registern gelistet (NIH 2022) und mehr als 1.600 Medikamente werden derzeit zur Behandlung immunologischer Erkrankungen entwickelt (IFPMA, 2022).
Solv4U ist eine neue Geschäftseinheit von Marinomed, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Marinosolv - Technologie zur Verbesserung der Löslichkeit pharmazeutischer Substanzen anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die innovative Lösungen für die Verbesserung der Bioverfügbarkeit ihrer Arzneimittel benötigen. Schlechte Wasserlöslichkeit von Wirkstoffen ist eine der häufigsten Hürden in der pharmazeutischen Entwicklung. Rund 40% der zugelassenen
und fast 90% der in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel weisen eine schlechte Wasserlöslichkeit auf (Kalepu & Nekkanti, 2015). Technologien zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit sind z. B. die mizellare Solubilisierungstechnologie, Mikronisierung, Nanomahlung, Co-Kristallisation oder Feststoffdispersionsmethoden. Es gibt mehr als 150 aktive Unternehmen, die Lösungen zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit anbieten, und es wird erwartet, dass der Markt bis 2030 mit einer jährlichen Rate von 14,6% stark wachsen wird (Roots Analysis, 2018). Mit Solv4U nützt Marinomed neue Möglichkeiten, seinen Einfluss in diesem stetig wachsenden, stark nachgefragten Bereich geltend zu machen.
Im Jahr 2022 weist das Unternehmen erstmalig die neuen Segmente Virologie, Immunologie und Sonstiges aus. Virologie bündelt Aktivitäten aus bereits vertriebenen Produkten sowie Forschung und Entwicklung neuer Produkte auf Basis der Wirksubstanz Carragelose und ist damit direkt mit dem vormals als Carragelose bezeichneten Segment vergleichbar. Das Segment Immunologie mit Schwerpunkt auf autoreaktiven Immunerkrankungen entspricht weitgehend dem in früheren Finanzberichten ausgewiesenen Segment Marinosolv. Die übrigen Aktivitäten, die nicht Virologie oder Immunologie zugeordnet werden können, werden in "Sonstiges" ausgewiesen. Dieses Segment beinhaltet auch Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Solv4U Einheit, die externen Kunden den Zugang zur Marinosolv-Technologie ermöglicht (früher im Segment Marinosolv ausgewiesen).
Marinomed sieht auf dem pharmazeutischen Markt für OTC-Produkte weiterhin großes Wachstumspotenzial bei unverändert hohem Wettbewerbsdruck. Nach dem starken Rückgang des Marktes für freiverkäufliche Arzneimittel und Medizinprodukte (teilweise -50 % und mehr) seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie in 2020, verzeichnet der Markt wieder eine Rückkehr zu erwartbaren saisonalen Schwerpunkten. Mit den Carragelose-Produkten, die sowohl gegen Erkältungsviren als auch gegen SARS-CoV-2 wirksam sind, sieht sich Marinomed sehr gut positioniert. Viele Vertriebspartner in den Regionen haben die Chance genutzt, das Produkt auch im Kampf gegen die Pandemie zu positionieren und damit der Marke generell zu mehr Bekanntheit verholfen. Zusätzlich ermöglichte die Datenlage, neue Partner für bestimmte Regionen zu gewinnen – für manche Länder dauern die Gespräche noch an. Investitionen in zusätzliche klinische Daten haben in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 einen Höchststand erreicht. Die diesbezüglichen F&E Aufwendungen sind jedoch in einem hohen Maße durch den Emergency Grant KLIPHA-COVID19 der FFG gefördert.
Auf das Immunologie-Segment hat sich die COVID-19-Pandemie verzögernd ausgewirkt. Das Unternehmen hat seine Bemühungen in der Verpartnerung und im Zulassungsverfahren von Budesolv, in der Auswertung der klinischen Studie für Tacrosolv sowie dem Angebot von Technologiepartnerschaften weiter verstärkt und bereits einige Meilensteine
erreicht. Die diesbezüglichen Anstrengungen werden im Geschäftsjahr 2023 fortgeführt.
Die klinische Dosisfindungsstudie für den Produktkandidaten Tacrosolv wurde im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen, die Datenanalytik und statistische Aufbereitung erfolgten wesentlich im Berichtsjahr. Auf Basis der vorliegenden Daten aus der Studie werden Gespräche mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern gestartet. Im Geschäftsjahr 2023 liegt der Schwerpunkt auf einem strukturierten Prozess mit dem Ziel, einen Lizenzvertrag mit einem Pharmapartner einzugehen.
Auf Basis der Daten der zulassungsrelevanten klinischen Phase-3-Studie für Budesolv konnte 2021 mit Luoxin Pharmaceutical ein erster Lizenzvertrag für den chinesischen Markt abgeschlossen werden.
Eine Upfront-Zahlung in Höhe von USD 2 Mio, Meilensteine in zweistelliger Millionenhöhe sowie Lizenzeinnahmen für Produktverkäufe sind Teil dieser Vereinbarung. Nach einer anfänglichen Verzögerung, die durch pandemiebedingte Lockdowns in China verursacht wurde, wird nun wieder tatkräftig an der Etablierung einer lokalen Produktion, der Vorbereitung einer vorgeschriebenen lokalen klinischen Studie sowie schließlich der Erlangung der regulatorischen Zulassung gearbeitet. Marinomed hat sich zum Ziel gesetzt, darüber hinaus weitere Partnerschaften für andere Regionen abzuschließen. Weitere Produkte im Segment Immunologie, wie z. B. eine neue Formulierung im Einsatz gegen Autoimmune Gastritis sind in präklinischer Erforschung (MAM-1004-2).
Schließlich sorgte die Marinosolv-Technologieplattform auch im Jahr 2022 für Umsätze von Dritten, die eine Verbesserung der Löslichkeit durch eine Marinosolv-Formulierung erreichen konnten. Diese Umsätze werden ab dem Geschäftsjahr 2022 im Segment "Sonstiges" (2021: "Marinosolv") ausgewiesen. Die erfolgreich abgeschlossenen Machbarkeitsstudien eröffnen die Möglichkeit für Kunden, ihre Entwicklungen durch und mit Marinosolv fortsetzen zu können. Durch verstärkte Anstrengungen im Business Development, die zum Abschluss neuer Vereinbarungen in 2022 geführt haben, geht Marinomed davon aus, dass eine weitergehende kommerzielle Verwertung dieser Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu weiterem Umsatzwachstum führen wird.
Weitere Informationen zur Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage werden in Kapitel 1.4 Finanzielle Leistungsindikatoren dargestellt.
Marinomeds Geschäftsmodell basiert darauf, durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung das Leben von Menschen mit Krankheiten ohne oder nur begrenzten Behandlungsmöglichkeiten in den Therapiegebieten Virologie und Immunologie nachhaltig zu verändern. Die Mission ist es konkret, wirksame Therapien zu entwickeln, die das Leben der Patienten deutlich verbessern. Unsere beiden patentierten und klinisch validierten Plattformen Carragelose und Marinosolv bilden die Grundlage für neuartige Medikamente zur Behandlung von Indikationen mit ungedecktem medizinischen Bedarf.
Unsere Strategie basiert auf solider Wissenschaft in Bereichen, in denen wir wissenschaftliche Daten, Produktentwicklungserfolge, Know-how und kommerziellen Fortschritt generiert haben. Diese Bereiche sind das Gebiet der Infektionskrankheiten und das große Gebiet der Immunologie. Für die ständige Verbesserung unserer Strategie wenden wir Tools mit künstlicher Intelligenz an, führen eingehende Marktanalysen durch und haben Beziehungen zu wichtigen Meinungsführern auf der ganzen Welt aufgebaut.
Auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bieten die von der Carragelose-Plattform abgeleiteten Medizinprodukte von Marinomed eine breite virusblockierende Aktivität zur Behandlung und Vorbeugung von viralen Atemwegsinfektionen. Im Februar 2021 wurden die präklinischen Ergebnisse durch klinische Daten einer unabhängigen Prüfarzt-initiierten Studie an fast 400 argentinischen Krankenhausmitarbeitern bestätigt: Das Iota-Carrageenhaltige Nasenspray erzielte eine 80-prozentige Reduzierung des Infektionsrisikos durch SARS-CoV-2 im Vergleich zum Placebo. Unsere vermarkteten Medizinprodukte befinden sich in einem stark fragmentierten OTC-Markt, der durch sehr starken Wettbewerb gekennzeichnet ist. Demgegenüber wurden im Berichtsjahr Entwicklungen für Therapeutika gegen deutlich schwerwiegendere Erkrankungen gestartet. Die Prävention und Behandlung von viraler Lungenentzündung ist ein solches Projekt. Details zu weiteren Projekten geben wir aus strategischen Gründen derzeit nicht bekannt, sie bergen jedoch ein erhebliches Potenzial.
Verbindungen, die auf Immunerkrankungen abzielen, neigen dazu, ein Löslichkeitsproblem zu haben. Marinomed hat die Marinosolv-Technologie klinisch validiert, die die Verbesserung der Löslichkeit in wässriger Umgebung und damit der Wirksamkeit schwerlöslicher Wirkstoffe ermöglicht. Zwei aus dieser Technologie abgeleitete Produkte zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen sind auf dem Weg. Zur Validierung begann Marinomed mit Budesonid, einem Kortikosteroid zur Behandlung von allergischer Rhinitis, und schloss eine erfolgreiche Phase-3-Studie ab. Das solubilisierte Lacton-Makrolid Tacrolimus, bei Marinomed Tacrosolv genannt, zielt auf Erkrankungen auf der Vorderseite des Auges ab. Das Konzept der verbesserten Löslichkeit, der geringeren erforderlichen Dosen und des schnelleren Wirkungseintritts wurde in einer Phase-2-Studie klinisch demonstriert. Für mehrere Indikationen mit ungedecktem medizinischem Bedarf werden neue und bessere Arzneimittel benötigt. Marinomed weitet derzeit seine Aktivitäten auf solche neuen Indikationen aus, darunter auch die autoimmune Gastritis (MAM-1004-2). Wir haben ermutigendes Feedback von Patienten auf der ganzen Welt erhalten.
Im Bereich viraler Infektionen konnte Marinomed die Carragelose als Produkt über engagierte Partner in über 40 Ländern auf 5 Kontinenten auf den Markt bringen. Dabei sieht das Unternehmen weiter hohen Bedarf an Medikation gegen virale Erkrankungen und wird seine Expertise dafür nutzen. In der Immunologie konnten mit Budesolv, das verpartnert wurde und Tacrosolv, das klinisch validiert ist, bereits zwei Produkte entwickelt werden. Ziel bleibt es, sich auf Forschung
und Entwicklung zu konzentrieren und die Produkte während der klinischen Phase an Partner auszulizenzieren. Die dritte Säule des Geschäftsmodells liegt in der stetig wachsenden Solv4U Einheit. Mit Auftritten auf einschlägigen Messen, wie zuletzt der Leitmesse CPhI in Frankfurt, wird Pharmafirmen Zugang zur Marinosolv-Technologie und damit einer verbesserten Produktentwicklung ermöglicht.
Die drei wesentlichen Umsatzquellen bleiben damit weiterhin der Verkauf von Produkten an die Vertriebspartner, Lizenzerlöse aus lizenzierten, patentierten Produkten sowie Meilensteinzahlungen basierend auf dem Erreichen bestimmter mit Partnern festgelegter Ziele.
Die Gesellschaft verfügt über keine Zweigniederlassungen. Zum Abschlussstichtag hält Marinomed 100% der Anteile an der Marino Immo GmbH. Die Gesellschaft erstellt zum 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen im Sinne des § 245a UGB. Es bestehen keine Geschäftsbeziehungen oder sonstigen Verträge zwischen Marinomed Biotech AG und Marino Immo GmbH.
Marinomed konnte im Geschäftsjahr 2022 die Umsatzerlöse mit EUR 11,3 Mio (2021: EUR 11,6 Mio) stabil halten, obwohl in 2022 keine Meilensteinzahlungen verbucht wurden. Bereinigt um die Budesolv-Meilensteinzahlung in Höhe von EUR 1,9 Mio in 2021 erhöhten sich die Umsatzerlöse um 16,5%. Die sonstigen Erträge sind mit EUR 0,8 Mio im Vergleich zum Vorjahr gesunken (2021: EUR 1,6 Mio). In den sonstigen Erträgen sind, wie im Vorjahr, hauptsächlich die staatliche Forschungsprämie sowie Förderzuschüsse betreffend der Erforschung einer SARS-CoV-2-Therapie auf Carragelose-Basis (Emergency Grant KLIPHA-COVID-19) enthalten. Die Erträge aus beiden Förderungen waren im Jahr 2022 rückläufig, da die Forschungsaufwendungen nach dem Abschluss klinischer Studien zurückgegangen sind.
Aufgrund der gestiegenen Handelswarenverkäufe erhöhte sich der Materialaufwand von EUR 6,4 Mio im Jahr 2021 auf EUR 7,3 Mio im Jahr 2022. Die Bruttomarge lag gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 32%. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen gingen deutlich um 51% auf EUR 1,9 Mio zurück (2021: EUR 3,8 Mio). Dies lag am momentanen Fokus auf die Auswertung vergangener und auf die Vorbereitung zukünftiger klinischer Studien. Der Personalaufwand enthält Aufwendungen für das Mitarbeiterbeteiligungsprogramm und lag 2022 mit EUR 4,8 Mio über dem Vorjahreswert von EUR 4,5 Mio. Die sonstigen Aufwendungen lagen bei EUR 2,4 Mio (2021: EUR 2,1 Mio). Die hohen Investitionen in den zukünftigen Wachstumskurs von Marinomed spiegelten sich in der Ergebnisentwicklung wider. So blieben die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Jahr 2022 mit EUR 6,9 Mio auf einem hohen Niveau (2021: EUR 7,5 Mio). Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit EUR -4,9 Mio leicht unter dem Vergleichswert des Vorjahres von EUR -4,1 Mio. Das Finanzergebnis 2022 lag bei EUR -1,5 Mio (2021: EUR -1,5 Mio). Dieses wurde in 2022 durch eine Buchwertanpassung des Darlehens der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von EUR 1,2 Mio positiv beeinflusst. Dadurch wurden die höheren Zinsaufwendungen aufgrund der Inanspruchnahme der dritten Tranche des EIB-Darlehens in Höhe von EUR 6,0 Mio im Februar 2022 ausgeglichen. Folglich kam das Jahresergebnis 2022 bei EUR -6,4 Mio zu liegen, nach EUR -5,9 Mio im Jahr 2021.
Die Vermögens- und Finanzlage spiegelt primär die negative Ertragslage wider, die für ein biopharmazeutisches Unternehmen im Entwicklungsstadium zu erwarten ist. Die Finanzierungsmaßnahmen in den Geschäftsjahren 2015 bis 2022 ermöglichen langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung.
Die Bilanzsumme stieg von EUR 21,3 Mio per 31. Dezember 2021 auf EUR 22,3 Mio zum Bilanzstichtag 2022. Die langfristigen Vermögenswerte lagen nahezu unverändert bei EUR 8,0 Mio, nach EUR 8,5 Mio zum Vorjahresstichtag. Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen auf EUR 14,3 Mio (31. Dezember 2021: EUR 12,9 Mio).
Zum Bilanzstichtag 2022 lag das Eigenkapital bei EUR -4,2 Mio, im Vergleich zu EUR 0,2 Mio Ende Dezember 2021. Es wird auf die Erläuterungen im Kapitel 3.5 verwiesen.
Die langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich von EUR 15,1 Mio auf EUR 20,5 Mio zum Bilanzstichtag 2022. Der Anstieg ist vor allem auf den Abruf der dritten Tranche des EIB-Darlehens (EUR 6,0 Mio) zurückzuführen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten lagen fast unverändert bei EUR 6,0 Mio (31. Dezember 2021: EUR 6,0 Mio).
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente stiegen von EUR 5,8 Mio Ende 2021 auf EUR 8,2 Mio zum Bilanzstichtag 2022.
Die Veränderung wird in der folgenden Geldflussrechnung dargestellt:
| 2022 Mio EUR |
2021 Mio EUR |
|
|---|---|---|
| Cashflow aus der Betriebstätigkeit | -5,2 | -4,9 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -0,2 | -0,9 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 7,8 | 2,4 |
| Gesamtveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 2,4 | -3,4 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Beginn der Periode | 5,8 | 9,2 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode | 8,2 | 5,8 |
Die Finanzmittelzuflüsse betreffen neben Deckungsbeiträgen aus dem Verkauf von Carragelose-Produkten sowie Einnahmen aus Lizenzverträgen insbesondere die Aufnahme weiterer Fremdverbindlichkeiten sowie Einzahlungen aus dem flexiblen Wandelanleiheprogramm (+1,8 Mio). Im Jahr 2020 konnte Marinomed eine zinsgünstige Refinanzierung der Immobilie durch Austria Wirtschaftsservice zusammen mit der Erste Bank als Treuhänder des ERP-Fonds sowie der NÖBEG abschließen. In 2022 wurden daraus weitere EUR 0,2 Mio abgerufen. Investitionen insbesondere in die IT- und Laborinfrastruktur finden sich entsprechend im Liquiditätsabfluss durch Investitionstätigkeit wieder.
Die Darlehenszusage von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von bis zu EUR 15,0 Mio wurde in 3 Tranchen in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Meilensteine ausbezahlt. Die erste Tranche in Höhe von EUR 4,0 Mio wurde im Oktober 2019, die zweite Tranche in Höhe von EUR 5,0 Mio im Dezember 2020 und die dritte Tranche in Höhe von EUR 6,0 Mio im Februar 2022 gezogen. Eigenkapital bzw. eigenkapitalnahe Finanzierungsmaßnahmen wurden in den Geschäftsjahren 2015 (EUR 3,5 Mio), 2016 (EUR 1,5 Mio), 2017 (EUR 7,0 Mio) und 2019 (EUR 22,4 Mio Gesamtkapitalzufluss aus dem Börsegang) umgesetzt. In Verbindung mit dem langfristigen Darlehen der EIB und dem Wandelanleihenprogramm sollen damit langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung sichergestellt werden.
Die COVID-19-Pandemie wird weiterhin einen deutlichen Einfluss auf die Geschäftsaktivitäten von Marinomed haben. Einerseits kann erwartet werden, dass der Umsatz mit Carragelose weiteres Wachstumspotenzial besitzt, wenn auch vergleichsweise weniger stark als in den letzten Jahren. Andererseits hat Marinomed mehrere klinische Studien zu COVID-19 gesponsert, darunter eine in Wien, Österreich, um die Wirksamkeit und Sicherheit von inhalierter Carragelose (Inhaleen) bei der Behandlung von COVID-19 und anderen viralen Pneumonien nachzuweisen. Diese Studien sind mittlerweile großteils abgeschlossen, wobei das Rekrutierungsziel nicht erreicht werden konnte. Dennoch haben die Studien mehrere positive Effekte: dass Krankenhäuser neben ihrer Belastung bereit waren, an den Studien teilnehmen hat mehrere Partner überzeugt, die Produkte (neu) zu vermarkten. Außerdem wurde einmal mehr das hervorragende Sicherheitsprofil des Produkts bestätigt. Das bestätigt Marinomed in seiner Strategie, Medikationen in schwerwiegenderen viralen Infektionskrankheiten zu erforschen.
Marinomed betrachtet die Marinosolv-Plattform als einen wesentlichen Werttreiber und will die Entwicklung von Budesolv und Tacrosolv weiter vorantreiben. Die auf Dosisfindung ausgerichtete Phase-2-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Tacrosolv-Augentropfen konnte im zweiten Quartal 2021 positive Top-line Daten berichten. Erste Ergebnisse ergaben bei einer deutlich niedrigeren Dosierung, als der einzigen, nur in Asien verfügbaren Tacrolimus-Formulierung im Markt, die Reduktion der Entzündungsreaktion im Auge und eröffnen damit die Anwendung in bisher schwer behandelbaren Erkrankungen im vorderen Auge. Es ist geplant, eine Alternative zu Kortisonderivaten zu etablieren und damit maßgeblich zur Gesundheit der Augen beizutragen. Diese Daten erlauben es, Gespräche mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern zu führen. Ein strukturierter Prozess wurde gestartet.
Um das Potenzial beider Plattformen ausschöpfen zu können, sind Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich. Insbesondere durch den Ausbau der Marinosolv-Plattform und klinische Studien für größere Indikationen wird das Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft einen leichten Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten, der im Jahr 2023 weiterhin zu einem operativen Verlust führen wird. Das kurzfristige Ziel ist auf das Erreichen der operativen Gewinnschwelle ausgerichtet.
Marinomed ist ein auf globale Märkte zielendes Unternehmen, das pharmazeutische Unternehmen als Kunden auf allen Kontinenten beliefert. Als solches ist Marinomed einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen operative, finanzielle und regulatorische Risiken.
Marinomed hat im Unternehmen Systeme und Prozesse etabliert, um Risiken zu identifizieren und ihnen entgegenzusteuern. Die nachfolgend beschriebenen Risiken werden laufend überwacht.
Marinomed ist als international tätiges Unternehmen in die Weltwirtschaft eingebunden. Regierungen auf allen Kontinenten haben zur Eindämmung der Pandemie massive Einschnitte in die Abläufe der weltweiten sozialen und ökonomischen Abläufe beschlossen und umgesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass die Folgen dieser Maßnahmen einen langfristigen Einfluss auf die globale Wirtschaft haben werden. Inzwischen manifestieren sich die Auswirkungen zunehmend in der Lieferkette. Zum einen folgen die Beschaffungspreise der rasant ansteigenden Inflation, zum anderen gibt es Engpässe bei Rohmaterialien, die in vielen Fällen zu einer Verdopplung von Lieferzeiten auf teilweise mehr als 12 Monate für Packmittel führen. Marinomed kann sich zwar mit seinen Carragelose-Produkten eher positiv entwickeln, sieht sich jedoch in der Beschaffung einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Weiters kann es in einigen Fällen möglich sein, dass Marinomed die steigenden Einstandspreise nicht oder nicht vollständig an
seine Kunden weitergeben kann. Auch die Marinosolv-Technologieplattform muss sich einem erhöhten Risiko bei der Kommerzialisierung stellen.
Gleichzeitig muss befürchtet werden, dass der Krieg in der Ukraine längerfristige Auswirkungen auf viele Bereiche haben wird und im Zusammenspiel mit der Corona-Pandemie eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu erwarten ist. Dies kann neben steigender Inflation zu einer geringeren Kundennachfrage führen. Marinomed hatte bisher weder in der Ukraine noch in Russland Umsätze. Als Zielmärkte für Marinomed Produkte kommen beide Länder auf absehbare Zeit nicht in Frage.
Zu den wesentlichen finanziellen Risiken zählen Ausfallsrisiken und Liquiditätsrisiken. Darüber hinaus werden Umsätze in Britischen Pfund (GBP) getätigt, so dass auch Risiken aus Wechselkursschwankungen entstehen. Da Forderungen in GBP in der Regel einen Betrag von EUR 500.000 nicht übersteigen, würde sich eine Schwankung von +/- 10 % mit weniger als EUR 50.000 auf die Gewinnund Verlustrechnung auswirken. Die Umsatzerlöse aus dem Lizenzvertrag mit Luoxin Pharmaceuticals werden zwar in USD getätigt, treten aber zunächst nur in großen Abständen als Meilensteinzahlungen auf. Aus der Konvertierung der Zuflüsse aus der ersten Upfront-Zahlung konnte ein Kursgewinn verzeichnet werden. Erst mit Zulassung des Produkts in China (nicht vor 2024) werden regelmäßige Zahlungen erwartet, die dann ein kontinuierliches Risiko von Fremdwährungsverlusten bergen. Als
Forschungs- und Entwicklungsunternehmen weist Marinomed nach wie vor einen bilanziellen Verlust aus und daher sind klassische Kreditinstrumente für Marinomed nicht zugänglich. Das Unternehmen hat daher das Risiko, dass der Kapitalbedarf in Zukunft nicht oder nur zu nachteiligen Konditionen gedeckt werden kann. Es handelt sich dabei um ein für Life-Science-Unternehmen typisches Risiko.
Marinomed ist zudem in üblichem Maß einem Zinsrisiko auf Basis der Entwicklung internationaler Zinsen ausgesetzt. Spezifische Zinsrisiken ergeben sich aus dem aws-Seedfinancing (3M-EURIBOR plus 2 %) sowie aus den zu leistenden umsatzabhängigen Tantiemen in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen. Ab 01.07.2024 kommt im Rahmen des ERP Darlehens ein sprungfixer Zinssatz zur Anwendung, dessen Entwicklung vom 1-Jahres-EURIBOR abhängen wird. Ab dem 15. Dezember 2026 wird die NÖBEG Finanzierung sprungfix, abhängig vom 3-Monats-EURIBOR, verzinst.
Marinomed hält keine derivativen Finanzinstrumente.
Für Marinomed besteht das Risiko, dass langfristige Potenziale nicht ausgenutzt oder falsch eingeschätzt werden. Bei beiden Technologieplattformen können sich die eingegangenen oder noch zu etablierenden Partnerschaften als nicht vorteilhaft oder nicht realisierbar erweisen. Die heutige Einschätzung des Potenzials der Produkte auf den globalen Märkten kann sich als zu optimistisch herausstellen. Es besteht daher das Risiko, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Weiters besteht das Risiko, dass Mitbewerber bessere oder günstigere Produkte entwickeln und dadurch das Marinomed-Portfolio weniger ertragreich ist.
Staatliche Behörden versuchen in praktisch allen regionalen Märkten, die Kosten im Gesundheitswesen durch verstärkten Wettbewerb der Anbieter und permanente Absenkung der Erstattungsgrenzen für Pharmaka zu beschränken. Der rasch wachsende OTC-Markt ist diesen Einflüssen weniger ausgesetzt. Es gibt jedoch starke Konkurrenz von größeren Anbietern, die über deutlich mehr finanzielle und unternehmerische Möglichkeiten verfügen als Marinomed bzw. ihre Partner in den jeweiligen Ländern.
Marinomed ist sowohl auf der Lieferanten-, als auch auf der Vermarktungsseite auf Partner angewiesen. Trotz bestehender Verträge besteht das Risiko, dass ein oder mehrere Partner ohne Verschulden von Marinomed wirtschaftliche oder technische Schwierigkeiten nicht zu lösen vermögen und in der Folge für Marinomed ein Schaden entsteht. Dabei kann der Partner seine eigenen Umsatzziele verfehlen, es kann sich aber auch um Lieferverzögerungen, Zahlungsschwierigkeiten oder andere branchentypische Risiken handeln.
Auch wenn die Umsätze aus Warenverkäufen überwiegend in Euro fakturiert werden, könnte in Ländern außerhalb der Eurozone (mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs) eine Aufwertung des Euro gegenüber den lokalen Währungen die Produkte des Unternehmens für Händler und Endverbraucher verteuern.
Dies könnte zu einem Umsatzrückgang bei den Produkten des Unternehmens führen.
Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass Finanzmittel, die zur Begleichung von im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten eingegangenen Verpflichtungen erforderlich sind, möglicherweise nicht beschafft werden können. Bisher hat Marinomed das operative Geschäft vor allem durch Beteiligung von Investoren am Eigenkapital und über Gesellschafterdarlehen, Einnahmen aus Lizenz- und Distributionsverträgen, den Verkauf von Handelswaren, atypisch stillen Beteiligungen, durch die Ausgabe von Wandelanleihen und neuer Aktien beim Börsengang sowie durch Zuschüsse, geförderte Darlehen und sonstige staatliche Förderungen finanziert.
Marinomed wird immer versuchen, sich finanzielle Flexibilität zu erhalten, z. B. durch Aufnahme zusätzlichen Kapitals zu günstigeren Marktbedingungen oder aufgrund strategischer Überlegungen. So konnten auch die Ausgaben für den Erwerb und Ausbau des neuen Hauptsitzes großteils und zinsgünstig refinanziert werden.
Der Vorstand geht davon aus, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die bereits zugesagten Finanzierungen ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für den Primärprognosezeitraum (bis Juni 2024) abdecken zu können. Im Rahmen der Erstellung der Fortbestehensprognose wurden unterschiedliche Szenarien zum Wachstum der Gesellschaft analysiert. Je nach Intensität der Forschungsaufwendungen (bestehend aus internen und externen Kosten) ergibt sich ein Liquiditätsbedarf im Sekundärprognosezeitraum (ab Juli 2024) von bis zu EUR 3 Mio. Die Intensität der Forschungsaufwendungen und damit der Liquiditätsbedarf kann durch den Vorstand beeinflusst werden. So wird im Management Case davon ausgegangen, dass sich der Personalstand bis 2027 um ca. 48 % steigert (Köpfe) und neue Produktentwicklungen inklusive klinischer Studien gestartet werden. Zur Finanzierung des dazu notwendigen Liquiditätsbedarfs wird derzeit an unterschiedlichen Finanzierungsalternativen gearbeitet. Der Vorstand geht davon aus, dass diese wie auch bereits in der Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen werden können. Sollte es nicht gelingen, weitere Liquidität zu lukrieren, so können neue Produktenwicklungen verzögert oder unterbrochen und der Personalaufbau auf eine Steigerung von 22 % (Köpfe) bis 2027 begrenzt werden. In einem Fall-back Szenario wäre es entsprechend möglich, ohne zusätzliche liquide Mittel auszukommen.
Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand, dass die Liquidität für das Unternehmen im Primärprognosezeitraum (bis Juni 2024) auch ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist und im Sekundärprognosezeitraum Jahresüberschüsse erzielt werden und damit eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.
Diese Schätzung basiert auf Annahmen, die sich als falsch erweisen können, und das Unternehmen könnte seine Kapitalressourcen früher ausschöpfen als derzeit erwartet.
Die Carragelose-Technologie ist durch mehrere Patente weltweit geschützt. Die Patente der Marinosolv-Technologie befinden sich derzeit in der Nationalisierungsphase. Für alle bedeutenden Absatzmärkte sind die nationalen Patente bereits erteilt worden. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Patente angefochten werden oder derzeitige Alleinstellungsmerkmale durch neue Technologien oder Produkte verloren gehen. Ebenso können Wettbewerber die Patente von Marinomed missachten und es notwendig machen, dass sich das Unternehmen mit anwaltlicher Beratung und den damit verbundenen Aufwendungen dagegen wehrt.
Der Erfolg von Marinomed hängt zu einem großen Teil davon ab, inwieweit die Forschungs- und Entwicklungsinitiativen die antizipierten Ergebnisse erreichen. Die Forschungsaktivitäten von Marinomed dienen der Wissensvermehrung und sind dem Wohl der Menschheit und dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Die internen und externen Forscher halten die rechtlichen Vorschriften ein und beachten darüber hinaus auch ethische Grundsätze. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Forschung umfasst im Falle missbrauchsgefährdeter Forschung insbesondere die nachfolgend angesprochenen Maßnahmen: das Erkennen und Minimieren von Forschungsrisiken, den sorgfältigen Umgang mit Veröffentlichungen, die Dokumentation von Risiken sowie Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass
in einer klinischen Studie schwere Nebenwirkungen auftreten, oder die Ergebnisse der Forschung und von klinischen Studien nicht die erwarteten primären oder sekundären Endpunkte erreichen bzw. nicht signifikant besser sind als bestehende oder neue Konkurrenzprodukte. Außerdem könnten die regulatorischen Behörden die klinischen Studien als nicht ausreichend erachten und auf der vorliegenden Basis keine Marktzulassung erteilen. Das könnte den Wert der Forschungsprojekte von Marinomed deutlich reduzieren. Im Extremfall könnten einzelne Projekte wertlos und geplante Einnahmen nicht zu erzielen sein.
Marinomed forscht an und entwickelt Medizinprodukte und Arzneimittel. Bislang galt für auf Grundlage der Medizinprodukte-Richtlinie (Medical Devices Directive – MDD) zugelassene Medizinprodukte, dass diese der seit 2021 geltenden Medizinprodukte-Verordnung (Medical Devices Regulation – MDR) entsprechen müssen, um auch nach dem 26. Mai 2024 vermarktet werden zu dürfen. Die EU hat zuletzt die Übergangsfristen für die Marktzulassung von Medizinprodukten, die über eine aufrechte CE-Kennzeichnung verfügen, in Abhängigkeit von der Risikoklasse bis längstens 31. Dezember 2028 verlängert. Die Anwendbarkeit der verlängerten Übergangsfristen zur Anpassung an die neue Rechtslage (MDR) setzt einen Antrag des Herstellers auf Konformitätsbewertung des Medizinprodukts unter der MDR bis spätestens 26. Mai 2024 voraus. Damit entfällt auch die ursprünglich mit 26. Mai 2025 festgesetzte Abverkaufsfrist für nicht verordnungskonforme Medizinprodukte, wodurch solche Produkte bis zum Ende
der verlängerten Übergangsfristen auf den Markt gebracht und bis zum Ablauf ihrer jeweiligen Haltbarkeit verfügbar gemacht werden können. Auch wenn Marinomed bereits heute die Umstellung auf die MDR vorbereitet, ist es dem Risiko ausgesetzt, dass die Carragelose-Produkte, die in der EU als Medizinprodukte vermarktet werden, die neuen, höheren Standards nicht erfüllen bzw. die EU die diesbezüglichen Regelungen nochmals ändert.
Die Zulassung von Arzneimitteln ist branchentypisZulassung von Arzneimitteln ist branchentypisch mit hohen Risiken verbunden. Je nach Entscheidung für eine bestimmte Art der Zulassung (zentrales oder dezentrales Verfahren) muss die Zulassung von Behörden mehrerer Staaten genehmigt werden. In den unterschiedlichen Regionen (im Wesentlichen USA, Europa und Asien) folgen die Behörden zudem unterschiedlichen Standards. Je nach Rückfragen und Auflagen der Behörden kann sich dieser Prozess über mehrere Jahre verzögern oder es sogar sinnvoll erscheinen lassen, die Zulassung zurückzuziehen.
Aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl besteht bei einem Ausfall von Schlüsselarbeitskräften das Risiko, dass essenzielles Know-how verloren geht und die Nachbesetzung von vakanten Stellen zu Verzögerungen bei der Zielerreichung führt.
Die F&E-Aktivitäten fokussieren sich auf die beiden Segmente viraler Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem. Die Forschungsaktivitäten im Bereich viraler Infektionen haben sich seit Ausbruch der Pandemie auf die Bekämpfung von SARS-CoV-2 konzentriert. Dabei konnten sowohl die Wirksamkeit gegen den COVID-19 Erreger sowie das sehr gute Sicherheitsprofil des Wirkstoffs bestätigt werden. Eine klinische Studie zur Inhalation von Carragelose wurde mit Intensivstationen in Wien durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgt im Jahr 2023. Davon motiviert wird Marinomed weiter daran arbeiten, seine Expertise in diesem Bereich dafür einzusetzen, Behandlungsoptionen für schwerwiegendere und bislang unzureichend adressierte, virale Krankheiten zu entwickeln. Zuletzt wurde ein Arzneimittel mit einem abschwellenden Wirkstoff entwickelt. Der regulatorische Weg zur Zulassung stellt eine Herausforderung dar, jedoch arbeitet Marinomed mit seinen Vertriebspartnern und regulatorischer Beratung weiter an der Markteinführung in Europa.
Darüber hinaus hat Marinomed mit Marinosolv eine innovative Technologieplattform entwickelt, welche die Bioverfügbarkeit schwerlöslicher Wirkstoffe für die Behandlung empfindlicher Gewebe wie Nase und Augen erhöht. Stabile wässrige Formulierungen schwerlöslicher Wirkstoffe wie Kortikosteroide und Immunsuppressiva ermöglichen einen schnelleren Wirkungseintritt, hohe lokale Aktivität, erhöhte lokale Bioverfügbarkeit und eine aseptische Herstellung frei von Konservierungsstoffen. Derzeit befinden sich zwei Produkte in der Entwicklung, die auf entzündliche Erkrankungen der Nase (Budesolv) und der Augen (Tacrosolv) abzielen und ein Produkt das
die bislang nicht adäquat behandelbare Krankheit Autoimmune Gastritis adressiert. Im Jahr 2015 wurde eine Patentanmeldung eingereicht, deren daraus abgeleitete nationale Patente nun großteils erteilt wurden. Je nach Wirkstoff können die Produkte entweder OTC (rezeptfrei oder nicht verschreibungspflichtig) oder Rx (verschreibungspflichtig) sein. Im Falle des Kortikosteroid-Nasensprays Budesolv werden je nach Gebiet sowohl OTC- als auch Rx-Zulassungen erwartet, während für immunsuppressive Augentropfen eine Zulassung nur als Rx-Medikament erwartet wird.
Die Gesellschaft bewahrt sich ein schlankes Geschäftsmodell durch Fokussierung auf Forschung und Entwicklung sowie Auslagerung aller anderen kostenintensiven Teile der Wertschöpfungskette. Marinomed generiert ihren Umsatz entweder durch Lizenzvertriebsverträge oder Tantiemen aus Lizenzverträgen mit ihren Partnern. Für die rezeptfrei vermarkteten Produkte ist die Gesellschaft als Großhändler für ihre Partner weltweit tätig.
Der Konzern hält zum Stichtag 31. Dezember 2022 keine eigenen Anteile. Ebenso wurden während des Geschäftsjahrs 2022 keine eigenen Anteile erworben oder veräußert.
Marinomed betreibt Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Das Nutzen von Chancen und Vermeiden von Risiken ist daher wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Dementsprechend verfolgt Marinomed einen systematischen Ansatz zur Früherkennung von Chancen und Risiken. Die im Abschnitt "Wesentliche Risiken und Ungewissheiten" benannten Bereiche werden wiederkehrend über unternehmensweite Planungs- und Kontrollprozesse hinterfragt. Die Gesamtverantwortung für die interne Kontrolle sowie das Risikomanagement der Marinomed liegt beim Vorstand. Das Risikomanagementsystem fokussiert auf die im Risikoabschnitt genannten Bereiche. Dabei werden die operativen Risiken vor allem durch enge Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern (insbesondere Investoren, Analysten und Banken) adressiert. Der regelmäßige Kontakt mit Lieferanten und Partnern sowie die Dokumentation der Gespräche und Treffen erlauben ein stetes Nachhalten von Planung und Durchführung.
Marinomed hat durch seinen Börsengang im Jahr 2019 und weitere Finanzierungselemente, wie den Venture Loan der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Jahr 2019 oder die Vereinbarung über Wandelschuldverschreibungen mit Nice & Green im Jahr 2021, seine Kapitalstruktur verbessert und die Möglichkeit erhalten, seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beschleunigt umzusetzen. Abhängigkeiten von
der allgemeinen Wirtschaftslage, dem Finanzierungsumfeld oder einem erfolgreichen Debitorenmanagement werden dadurch reduziert.
Die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens basiert auf einem rechnungslegungsbezogenen, internen Kontrollsystem (IKS). Ziele des IKS sind die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie der Rechnungslegungsvorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS). Das IKS hat ferner die Aufgabe, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie das Erkennen von Risiken auch außerhalb der Finanzberichterstattung zu sichern. Bei sämtlichen relevanten Geschäftsfällen wird das Vier-Augen-Prinzip eingehalten.
Das interne Kontrollsystem gliedert sich in die Aufbau- und die Ablauforganisation. Die Aufbauorganisation weist flache Hierarchien und eine eindeutige Zuweisung der Verantwortlichkeit auf. Es besteht eine organisatorische Trennung von operativer und finanzieller Verantwortung. Im Rechnungswesen sind zudem die Prozesse Buchhaltung, Controlling und Berichterstattung getrennt.
Die Ablauforganisation ist durch ein klares Regelwerk gekennzeichnet, das eine angemessene Basis für ein effizientes Kontrollsystem aus Freigaben und Kompetenzen darstellt. Das interne Berichtswesen an den Vorstand hat dabei besondere Bedeutung, um Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies erfolgt durch regelmäßige Meetings zu den wesentlichen Themenbereichen, allen voran Forschung und Entwicklung, Supply Chain und Finanzen. Diese Besprechungen finden je nach Bedeutung wöchentlich, zweiwöchentlich bzw. monatlich statt. Dabei wird von den jeweiligen Bereichsleitern strukturiert an den Vorstand
berichtet. Dadurch sollen jene Risiken vermieden werden, die zu einer unvollständigen oder fehlerhaften Finanzberichterstattung führen können.
Dieses interne Berichtswesen soll es dem Vorstand ermöglichen, wichtige Prozesse und deren finanzielle Auswirkungen in regelmäßigen Zeitabständen auf Plausibilität zu prüfen und mit Planungen zu vergleichen, um bei Abweichungen geeignete Maßnahmen beschließen und ergreifen zu können. Die hierfür notwendigen Planungen, beispielsweise für klinische Studien, externe Dienstleister und Umsätze, werden vom Vorstand vorab genehmigt. Die konsolidierte Berichterstattung unter Einbeziehung der nicht-operativen Tochtergesellschaft erfolgt jeweils zum Quartalsende.
Darüber hinaus erstellt die Gesellschaft eine rollierende Liquiditätsplanung, die laufend überwacht und mit den eigenen Vorgaben abgestimmt wird. Aufgrund des planmäßig negativen Eigenkapitals ist die Gesellschaft verpflichtet, eine Fortbestehensprognose aufzustellen. Diese wird vom Rechnungswesen in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand jedes Quartal mit der aktuellen Berichterstattung abgeglichen und aktualisiert und im Zuge der Jahresabschlussprüfung bzw. der prüferischen Durchsicht zum Halbjahr dem Abschlussprüfer vorgelegt. Seit 2019 wird das Rechnungswesen der Gesellschaft mithilfe der Finanzbuchhaltungssoftware BMD geführt. Die Finanzplanung wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand, den Projektleitern für Forschung und Entwicklung und der Finanzabteilung erstellt. Monatlich werden die Plandaten mit den in BMD erfassten Ist-Daten abgeglichen und intern berichtet.
Der Konzernabschluss wird durch die BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (als Gesamtrechtsnachfolgerin der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungsund Steuerberatungsgesellschaft) geprüft.
Das Grundkapital teilt sich zum Stichtag wie folgt auf:
| Aktiengattung | Betrag des Grundkapitals | Nennbetrag/Aktie | Stückzahl der Aktien |
|---|---|---|---|
| Inhaberaktien | 1.506.162,00 | 1,00 | 1.506.162 |
Mit außerordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2018 wurde das Grundkapital der Muttergesellschaft durch Ausgabe von 867.640 auf Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinzahlung von EUR 867.640,00 auf EUR 1.000.000,00 erhöht.
Im Zuge des Börsegangs der Marinomed Biotech AG im ersten Quartal 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert (davon 260.000 Stk. aus dem Basisangebot und 39.000 Stk. aus Mehrzuteilungen). Dies führte zu einem Gesamtkapitalzufluss von EUR 22.425.000,00, davon Grundkapitalerhöhung EUR 299.000,00.
Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. September 2020 wurde das Bedingte Kapital 2019 um 56.306 auf 43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien reduziert sowie ein bedingtes Kapital im Ausmaß von EUR 54.000,00 durch Ausgabe von bis zu 54.000 Inhaberaktien zum Zweck der Bedienung von Aktienoptionen im Rahmen des Stock Option Plans 2020 ("Bedingtes Kapital 2020") beschlossen.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde der Vorstand gemäß §174 (2) AktG ermächtigt, bis zum 16.09.2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrates neue Finanzinstrumente, d.h. Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die den Bezug auf und/oder den Umtausch, ein Bezugs-/ Umtauschrecht bzw. eine Bezugs-/Umtauschpflicht auf bis zu 147.243 neue, auf Inhaber lautende Stückaktien vorsehen können, auszugeben. Die Finanzinstrumente können so ausgestaltet sein, dass ihr Ausweis als Fremd- oder Eigenkapital erfolgen kann. Für die Bedienung kann der Vorstand das Bedingte Kapital, eigene Aktien oder eine Kombination aus beidem sowie jede sonstige zulässige Lieferform verwenden. Ausgabebetrag und -bedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen und der Preis der Finanzinstrumente ist unter Berücksichtigung marktüblicher Berechnungsmethoden sowie des Börsekurses der bestehenden Aktien in einem marktüblichen Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Der Ausgabebetrag darf nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen. Den Aktionären steht grundsätzlich das Bezugsrecht zu, wobei dieses in der Weise eingeräumt werden kann, dass die Finanzinstrumente von einem Kreditinstitut bzw. Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären
anzubieten. Weiters ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Finanzinstrumente mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. In der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde weiters das Bedingte Kapital 2018 aufgehoben und die bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gemäß §159 (2) 1. AktG um bis zu 147.423 auf Inhaber lautende Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten, soweit diese von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien Gebrauch machen bzw. ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2021 zu bedienen, beschlossen. Die aus dem Bedingten Kapital 2021 neu ausgegebenen Aktien sind mit gleicher Gewinnberechtigung ausgestattet wie die übrigen zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Aktien.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 15. Juni 2022 wurde beschlossen, dass das "Bedingte Kapital 2020" in Höhe von bis zu 54.000 auf Inhaber lautende Stückaktien auch zur Bedienung von Aktienoptionen, die den Mitgliedern des Vorstands sowie sonstigen Arbeitnehmern gemäß dem Stock Option Plan 2022 eingeräumt werden, herangezogen werden kann.
Im Zuge der Bedienung von Aktienoptionen wurde bis zum Stichtag in mehreren Kapitalerhöhungen das Grundkapital gegen Bareinzahlung von EUR 75,00 je Aktie um insgesamt EUR 8.134,00 bis zum 31. Dezember 2022 erhöht.
Im Jahr 2022 wurde die Anzahl der Stimmrechte um insgesamt 26.002 Aktien erhöht (bedingte Kapitalerhöhung), davon entfallen 862 auf das Mitarbeiteraktienoptionsprogramm und weitere 25.140 auf die Umwandlung von Wandelschuldverschreibungen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. Die ersten beiden Tranchen wurden im Geschäftsjahr 2021 gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt. Im Jahr 2022 wurde das Programm für 4 Tranchen pausiert und im Dezember 2022 wiederaufgenommen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 6 Tranchen gezeichnet und 6 Tranchen umgewandelt, der Zugang zum Grundkapital betrug 25.140 Aktien. Zum Berichtszeitpunkt sind 9 Tranchen abgerufen und gewandelt und weitere 9 Tranchen verfügbar. Das Programm ist zu diesem Zeitpunkt pausiert.
Zum Bilanzstichtag beläuft sich das Grundkapital auf EUR 1.506.162,00, eingeteilt in 1.506.162 stimmberechtigte Inhaberaktien.
Die Eigentumsverhältnisse sind in Kapitel 1.1 dargestellt.
Die an der Muttergesellschaft beteiligten Mitarbeiter üben ihr Stimmrecht unmittelbar aus. Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. Wird ein Vorstandsmitglied aus einem Grund entlassen, der nicht in den Geltungsbereich von §27 des österreichischen Angestelltengesetzes fällt, sieht die jeweilige Managementvereinbarung eine Abfindung in Höhe von bis zu zwei Jahresgehältern vor.
Die wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen, die Marinomed eingegangen ist, beinhalten übliche Standardklauseln für den Fall eines Kontrollwechsels. Die mit Vertriebspartnern abgeschlossenen Lizenzvereinbarungen sehen teilweise vorzeitige Kündigungsrechte im Fall eines Kontrollwechsels vor.
Mit ordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2020 wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß §169 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16.09.2025 das Grundkapital um bis zu EUR 736.017,00, unter teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie teilweiser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bareinzahlung und/ oder Sacheinlage durch Ausgabe von bis zu 736.017 neuen Stammaktien zum Mindestausgabepreis von EUR 1,00 je Aktie zu erhöhen und den Ausgabebetrag, die Ausgabebedingungen sowie weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen ("Genehmigtes Kapital 2020"). Das Genehmigte Kapital 2018 wurde aufgehoben.
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Zum Abschlussstichtag wird in diesem Zusammenhang eine Kapitalrücklage in Höhe von EUR 657.087,19 (2021: TEUR 641) ausgewiesen.
Mit Vertrag vom 2. August 2006 wurde durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH ein Mezzanindarlehen mit gewinnabhängiger Verzinsung und Tilgung über EUR 500.000,00 gewährt. Die Zuzählung des Darlehens erfolgte im Jahr 2007. Die Laufzeit betrug ursprünglich 10 Jahre bis zum 30. Juni 2017.
Im Juni 2019 wurde das Nominale des Mezzanindarlehens in Höhe von EUR 500.000,00 zurückbezahlt. Bezüglich der Zinsen, die seit 2006 aufgelaufen sind, konnte eine vorteilhafte Einigung erzielt werden. Der Zinssatz wurde rückwirkend ab dem 1. Februar 2019 von 8,5 % fix auf 2,0 % plus 3M-EURIBOR (Höchstzinssatz gemäß KMU Förderungsgesetz) reduziert. Weiters wurde vereinbart, dass 30 % des (bereinigten) Gewinns vor Steuern, mindestens jedoch EUR 100.000,00 pro Jahr (auch im Verlustfall) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden. Drei Tilgungen in Höhe von je EUR 100.000,00 wurden in 2020, 2021 und 2022 geleistet. Zum Bilanzstichtag wird in diesem Zusammenhang eine Finanzverbindlichkeit in Höhe von EUR 274.789,41 ausgewiesen.
Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 44 Mitarbeiter (2021: 43) bei Marinomed beschäftigt, davon 44 aktive (2021: 43). Die durchschnittlichen Mitarbeiter werden dabei als FTE (Full Time Equivalent) auf Basis von 38,5 Wochenstunden als Durchschnitt der 12 Monatswerte des jeweiligen letzten Tages eines Monats gerechnet. Im Bereich Forschung und Entwicklung lag die durchschnittliche Anzahl bei 24 Mitarbeitern (2021: 23). 69% der Mitarbeiter im Unternehmen sind Frauen, im Bereich Forschung und Entwicklung liegt der Anteil sogar bei 75% und in Führungspositionen bei 33%. Im März 2023 erreichte Marinomed zum dritten Mal in Folge eine Top-3-Platzierung beim "Diversity Champion Österreich 2022", einer Initiative der Boston Consulting Group und dem Wirtschaftsmagazin trend. Der Großteil der Mitarbeiter verfügt über eine akademische Ausbildung. Im Durchschnitt über die letzten 3 Jahre lag die Fluktuation bei ca. 8%. Für die Berechnung der Fluktuation wird die Anzahl der Austritte durch die Anzahl der durchschnittlichen FTE gerechnet und schließt vom Unternehmen ausgesprochene Kündigungen, bzw. vorgeschlagene Aufhebungsvereinbarungen mit ein. Im Bereich Forschung und Entwicklung liegt die Fluktuation bei ca. 2%.
Marinomed ist ein wissenschaftsorientiertes Unternehmen, das sich dem medizinischen Fortschritt verschrieben hat. Mit Fokus auf virale Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem entwickelt Marinomed biopharmazeutische Produkte. Durch effizientere und besser wirksamere Produkte kann die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen geschützt werden. Zudem ist es Ziel, Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten zu verbessern, bei denen es bisher
keine oder nur wenig wirksame Therapien gibt. Die Anwendung der Marinosolv-Technologie erlaubt es zudem mit weniger Wirkstoff die Bioverfügbarkeit eines Produkts zu erhöhen. Damit können Umweltbelastung und Produktionskosten reduziert werden. All dies sind wesentliche Einflussfaktoren für ein nachhaltiges Geschäftsmodell und gleichzeitig Leitlinie von Marinomeds Handeln.
Marinomed entwickelt biopharmazeutische Produkte. Noch während der klinischen Erprobungsphase (bzw. Declaration of Conformity für Medizinprodukte) lizenziert Marinomed diese an Partner. So werden die Produkte von den Partnern auf den Markt gebracht, über Lizenzen produziert und vertrieben. Durch die Auslagerung dieser Teile der Wertschöpfungskette kann sich Marinomed auch bei starkem Wachstum ein schlankes "asset light" Geschäftsmodell bewahren. Durch die Nutzung bereits vorhandener Produktionsstandorte und Vertriebskanäle können nicht nur Kosten gespart, sondern auch der ökologische Fußabdruck klein gehalten werden. Regelmäßige Audits durch Behörden, Marinomed und Marinomeds Kunden haben Qualitätsthemen, aber auch ethische, soziale und andere Nachhaltigkeitsaspekte zum Inhalt. So stellt Marinomed sicher, dass die Zulieferpartner über entsprechende Standards verfügen.
Marinomed vertreibt im Geschäftsjahr 2022 seine Produkte mit 17 (2021: 17) Partnern. Ein Partner bereitet den Marktstart in Mexiko und Brasilien vor. Für beide Märkte ist eine eigene regulatorische Zulassung notwendig. Das Unternehmen ist aktuell mit sieben Produkten auf dem Markt und hat zum Jahresende fünf weitere Produkte in der Entwicklungspipeline, über die berichtet wird.
Aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre wurde eine Verlegung der Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von der Veterinärmedizinischen Universität Wien an einen eigenen Firmenstandort nach Korneuburg notwendig. Das vorhandene Bürogebäude wurde durch eine Sanierung thermisch und gebäudetechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich wurde ein Neubau errichtet, der die Labore und neue Büros beherbergt. Beim gesamten Projekt wurde ein spezielles Augenmerk darauf gelegt, möglichst ressourcen-, umweltschonend und nachhaltig vorzugehen. Dem Umweltschutzgedanken folgend wurden für den Fuhrpark zwei Elektroautos angeschafft, die auf dem Firmengelände geladen werden können. Der Strom kommt dabei vorzugsweise von der Photovoltaikanlage auf dem Dach
des neuen Gebäudes. Der hohe Digitalisierungsgrad senkt darüber hinaus den Papier- und Büromaterialverbrauch auf geringes Niveau. Weitere Informationen zu Umweltbelangen können dem Nachhaltigkeitsbericht entnommen werden.
Marinomed folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht, der auf der Website der Gesellschaft (www.marinomed.com) veröffentlicht wird. Die Gesellschaft hat einen Compliance Officer benannt, der seit dem Geschäftsjahr 2019 den Vorstand berät und das Funktionieren des internen Kontrollsystems überwacht.
Korneuburg, am 18. April 2023
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Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
| all amounts in kEUR | Note | 1-12/2022 | 1-12/2021 |
|---|---|---|---|
| Profit or loss | |||
| Revenues | 5 | 11,275.9 | 11,627.8 |
| Other income | 6 | 837.6 | 1,574.6 |
| Expenses for materials | 7 | –7,283.0 | –6,428.3 |
| Expenses for services | 7 | –1,852.2 | –3,775.2 |
| Personnel expenses | 8 | –4,848.7 | –4,461.7 |
| Depreciation and amortization | 9 | –669.7 | –608.9 |
| Other expenses | 10 | –2,373.6 | –2,073.1 |
| Operating result (EBIT) | –4,913.6 | –4,144.7 | |
| Financial income | 12 | 1,194.4 | 0.0 |
| Financial expenses | 12 | –2,671.7 | –1,549.5 |
| Financial result | –1,477.3 | –1,549.5 | |
| Loss before taxes | –6,390.9 | –5,694.2 | |
| Taxes on income | 13 | –6.8 | –197.1 |
| Loss for the period | –6,397.7 | –5,891.3 | |
| Thereof attributable to the shareholders of the Company |
–6,397.7 | –5,891.3 | |
| Other comprehensive income (loss) for the period |
- | - | |
| Total comprehensive loss for the period |
–6,397.7 | –5,891.3 | |
| Thereof attributable to the shareholders of the Company |
–6,397.7 | –5,891.3 | |
| Earnings per share | |||
| Basic (EUR per share) | 14 | –4.3 | –4.0 |
| Diluted (EUR per share) | 14 | –4.3 | –4.0 |
| all amounts in kEUR | Note | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| ASSETS | |||
| Non-current assets | |||
| Intangible assets | 17 | 1,804.1 | 2,007.3 |
| Property, plant and equipment | 16 | 6,203.3 | 6,431.7 |
| Deposits and other non-current receivables | 20 | 11.6 | 20.5 |
| 8,019.0 | 8,459.6 | ||
| Current assets | |||
| Inventories | 18 | 1,562.1 | 1,027.4 |
| Trade and other receivables | 20 | 4,527.4 | 6,047.9 |
| Current tax receivables | 13 | 2.8 | - |
| Cash and cash equivalents | 21 | 8,175.4 | 5,802.1 |
| 14,267.5 | 12,877.5 | ||
| Total assets | 22,286.6 | 21,337.0 |
| all amounts in kEUR | Note | 31.12.2022 | 31.12.2021 |
|---|---|---|---|
| EQUITY AND LIABILITIES | |||
| Capital and reserves | |||
| Share capital | 22 | 1,506.2 | 1,480.2 |
| Capital reserves | 22 | 44,092.1 | 42,068.8 |
| Retained losses | –49,755.3 | –43,357.6 | |
| –4,157.1 | 191.4 | ||
| Non-current liabilities | |||
| Non-current borrowings | 23 | 20,182.1 | 15,044.3 |
| Other non-current liabilities | 25 | 304.9 | 87.7 |
| 20,486.9 | 15,132.0 | ||
| Current liabilities | |||
| Current borrowings | 23 | 2,445.6 | 754.0 |
| Trade payables | 24 | 1,153.2 | 1,994.9 |
| Current contract liabilities and other current liabilities | 25 | 2,357.9 | 3,264.8 |
| 5,956.7 | 6,013.7 | ||
| Total equity and liabilities | 22,286.6 | 21,337.0 |
| all amounts in kEUR | Note | 1-12/2022 | 1-12/2021 |
|---|---|---|---|
| CASH FLOW FROM OPERATING ACTIVITIES | |||
| Loss for the period | –6,397.7 | –5,891.3 | |
| Adjustments for: | |||
| Taxes on income recognized in profit or loss | 6.8 | 197.1 | |
| Financial income recognized in profit or loss | –1,194.4 | –0.0 | |
| Financial expense recognized in profit or loss | 2,671.7 | 1,549.5 | |
| Depreciation and amortization expense | 669.7 | 608.9 | |
| Gain from disposal of assets | –7.9 | - | |
| Loss on disposal of assets | 0.9 | - | |
| Other non-cash income/expense | –48.4 | –163.0 | |
| Changes in deposits and other non-current receivables | 8.9 | –8.3 | |
| Changes in inventories | –534.7 | –101.3 | |
| Changes in trade and other receivables | 1,520.6 | –784.8 | |
| Changes in provisions | - | –763.0 | |
| Other changes in trade payables, contract liabilities and other liabilities |
–1,449.8 | 847.6 | |
| Interest paid | –448.7 | –357.6 | |
| Interest received | 0.0 | 0.0 | |
| Cash flow utilized by operating activities | 15 | –5,202.9 | –4,866.3 |
| all amounts in kEUR | Note | 1-12/2022 | 1-12/2021 |
|---|---|---|---|
| Cash outflow from capital expenditure for plant and equipment and intangible assets |
–227.6 | –918.8 | |
| Proceeds from sale of property, plant and equipment | 20.1 | - | |
| Cash flow utilized by investing activities | 15 | –207.5 | –918.8 |
| Proceeds from convertible notes | 1,800.0 | 600.0 | |
| Proceeds of long-term borrowings | 6,200.0 | 1,800.0 | |
| Proceeds from executed options | - | 304.1 | |
| Repayments of long-term borrowings | –200.0 | –300.0 | |
| Lease payments | –16.4 | –23.1 | |
| Equity transaction costs | - | –0.8 | |
| Cash flow generated from financing activities | 15 | 7,783.6 | 2,380.2 |
| Total change in cash & cash equivalents | 2,373.2 | –3,404.8 | |
| Cash & cash equivalents at beginning of period | 5,802.1 | 9,206.9 | |
| Cash & cash equivalents at end of period | 8,175.4 | 5,802.1 | |
| Of which effect of exchange rate changes on the balance of cash and cash equivalents held in foreign currencies |
–1.4 | 34.6 |
| all amounts in kEUR | Nominal capital/ Share capital |
Capital reserves |
Retained losses |
Total |
|---|---|---|---|---|
| December 31, 2020 | 1,472.7 | 41,351.2 | –37,466.3 | 5,357.6 |
| Loss for the period | - | - | –5,891.3 | –5,891.3 |
| Total comprehensive income (loss) for the period |
- | - | –5,891.3 | –5,891.3 |
| ESOP 2019 | 4.4 | 420.8 | - | 425.2 |
| Convertible notes | 3.1 | 296.7 | - | 299.8 |
| December 31, 2021 | 1,480.2 | 42,068.8 | –43,357.6 | 191.4 |
| December 31, 2021 | 1,480.2 | 42,068.8 | –43,357.6 | 191.4 |
| Loss for the period | - | - | –6,397.7 | –6,397.7 |
| Total comprehensive income (loss) for the period |
- | - | –6,397.7 | –6,397.7 |
| ESOP 2019 | 0.9 | 80.3 | - | 81.2 |
| Convertible notes | 25.1 | 1,943.0 | - | 1,968.1 |
| December 31, 2022 | 1,506.2 | 44,092.1 | –49,755.3 | –4,157.1 |
For futher details please refer to Note 22.
Marinomed Biotech AG ("Marinomed" or the "Company") is an Austrian science-based biotech company with globally marketed therapeutics. The Company was incorporated in March 2006 as a spin-off from the Veterinary University of Vienna. The Company's headquarters are located at Hovengasse 25, 2100 Korneuburg, Austria.
The Management Board approved the consolidated financial statements for issuance on April 18, 2023.
The principal accounting policies applied in the preparation of these consolidated financial statements are consistent with those of the previous periods except for the adoption of new and amended standards as described in Note 2.2. These policies have been consistently applied to all the periods presented, unless otherwise noted. The tables in this report may contain rounding differences.
The consolidated financial statements of the Company have been prepared in accordance with the International Financial Reporting Standards (IFRS) issued by the International Accounting Standards Board (IASB), London, and the Interpretations of the IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), as adopted by the European Union (EU). The consolidated financial statements meet the requirements of section 245a UGB (Austrian Commercial Code) on exempting consolidated financial statements according to internationally accepted accounting standards.
The preparation of financial statements in conformity with IFRS as adopted by the EU requires the use of certain material accounting estimates. It requires the management to exercise its judgement in the process of applying the Company's accounting policies. The areas involving a higher degree of judgement or complexity, or areas where assumptions and estimates are significant to the financial statements, are discussed at the respective balance sheet/P&L position.
The consolidated financial statements as of December 31, 2022 include Marinomed Biotech AG and Marino Immo GmbH. The consolidation of Marino Immo GmbH, a wholly owned subsidiary of Marinomed Biotech AG, does not have any material effect on the presentation of net assets, financial position and results of operations.
Since inception, the Company has incurred significant losses from its operations. As the Company is a biotech company, the losses are not unexpected, but according to plan. The business model of the Company foresees a phase of research and development over several years before generating relevant income. The research and development risk as well as the financing and liquidity risk are covered primarily by equity and debt financing, the use of support programmes by the Austrian Research Promotion Agency (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, or FFG) and the research premium from the Austrian government as well as external research contracts.
As of February 25, 2019, the Company was granted a loan by the European Investment Bank (EIB) in the amount of up to EUR 15 million, which is covered by a guarantee of the European Fund for Strategic Investments (EFSI). This venture debt loan bears interest at customary market rates. In October 2019, Marinomed called the first tranche in the amount of EUR 4 million, in December 2020 the second tranche amounting to EUR 5 million, in February 2022 the third tranche amounting to EUR 6 million. The loan will be settled in financial years 2023-2027.
Furthermore, in November 2020 and October 2021, both tranches of the real estate financing (ERP loan) for the construction of the new headquarters in Korneuburg, amounting to a total of EUR 3.8 million, were drawn. The second part of the financing, provided by NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH (NÖBEG), was drawn down in December 2021 and May 2022 (EUR 1.2 million).
In October 2021, Marinomed secured financing in a total amount of up to EUR 5.4 millon via a flexible Convertible Notes Funding Program (CNFP) from the Swiss investment firm Nice & Green S.A. Under the terms of the agreement, Marinomed Biotech AG is entitled to issue up to 18 tranches of zero-coupon convertible bonds of up to kEUR 300 per tranche. Nice & Green S.A. has committed to subscribing for those convertible notes and requesting the conversion into ordinary shares of the Company within one month after their issuance. The program allows to draw down tranches as required, or not to make any draw-downs, respectively. At the time of the preparation of these consolidated financial statements, nine out of 18 tranches have been issued and converted. Since February 2023, the program is suspended. This does not reduce the potential total financing volume.
Currently the Management Board expects that the available liquid funds and the financing already promised will be sufficient to cover the operating expenses and investments for the primary forecast period (until June 2024). Various scenarios for the growth of the company were analyzed as part of the preparation of the going concern prognosis. Depending on the intensity of the research expenditure (consisting of internal and external costs), there is a liquidity requirement in the secondary forecast period (from July 2024) of up to EUR 3 million. The intensity of the research expenditure and thus the liquidity requirement can be adjusted by the Management Board. In the management case, it is assumed that the workforce will increase by 48% (heads) until 2027 and that new product developments including clinical studies will be started. Various financing alternatives are currently being worked on to finance the necessary liquidity requirements. The Management Board assumes that, as in the past, these can be completed in good time. If it is not possible to gain further liquidity, new product developments can be delayed or interrupted and the increase in staff would be limited to an increase of 22% till 2027. In this fallback scenario, it would be possible to get by without additional liquid funds.
Against this background, the Management Board expects that the liquidity for the Company will be secured in the primary forecast period (until June 2024) even without additional financing measures with a predominant probability and that annual profits will be achieved in the secondary forecast period and that there is therefore a positive going concern forecast.
These consolidated financial statements have therefore been prepared on a going concern basis that contemplates that the Company will continue in operation for the foreseeable future and will be able to realise its assets and discharge its liabilities in the normal course of operations.
The war in Ukraine and risks related to climate change have currently no impact on the consolidated financial statements. Nevertheless, it cannot be completely ruled out that significant price increases, such as those recently caused by the pandemic and the Ukraine war, may not, not entirely or only with a time delay be passed on. Marinomed has not had any sales in Ukraine or Russia so far. Neither country will be considered a target market for Marinomed products in the foreseeable future.
At the same time, it must be feared that the war in Ukraine will have long-term effects on many areas and that a weakening of economic growth is to be expected in conjunction with the after-effects of the corona pandemic. In addition to rising inflation, this can lead to lower customer demand.
The following amendments and interpretations that are mandatorily effective for an accounting period that begins on or after January 1, 2022, do not have a material impact on the consolidated financial statements of the Company:
| Standard / Amendment | Date of | Date of | Effective Date |
|---|---|---|---|
| Publication (IASB) | Endorsement (EU) | (EU) | |
| Amendments to: IFRS 3 Business Combinations IAS 16 Property, Plant and Equipment IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities and Contingent Assets Annual Improvements 2018-2020 |
14.05.2020 | 28.06.2021 | 01.01.2022 |
| Standard / Amendment | Date of Publication (IASB) |
Date of Endorsement (EU) |
Effective Date (EU) |
|---|---|---|---|
| IFRS 17 Insurance Contracts including Amendments to IFRS 17 | 18.05.2017 25.06.2020 |
19.11.2021 | 01.01.2023 |
| Amendments to IAS 1 Presentation of Financial Statements and IFRS Practice Statement 2: Disclosure of Accounting Policies |
12.02.2021 | 02.03.2022 | 01.01.2023 |
| Amendments to IAS 8 Accounting Policies, Changes in Accounting Estimates and Errors: Definition of Accounting Estimates |
12.02.2021 | 02.03.2022 | 01.01.2023 |
| Amendments to IAS 12 Income Taxes: Deferred Tax Related to Assets and Liabilities Arising from a Single Transaction |
07.05.2021 | 11.08.2022 | 01.01.2023 |
| Amendments to IFRS 17 Insurance Contracts: Initial Application of IFRS 17 and IFRS 9 – Comparative Information |
09.12.2021 | 08.09.2022 | 01.01.2023 |
| Standard / Amendment (Pending Adoption into EU Law) | Date of Publication (IASB) |
Effective Date (IASB) |
|---|---|---|
| Amendments to IAS 1: Presentation of Financial Statements Classification of Liabilities as Current or Non-current Classification of Liabilities as Current or Non-current – Deferral of Effective Date Non-current Liabilities with Covenants |
23.01.2020 15.07.2020 31.10.2022 |
01.01.2024 |
| Amendments to IFRS 16 Leases: Lease Liability in a Sale and Leaseback | 22.09.2022 | 01.01.2024 |
In 2022, the Company reports the segments Virology, Immunology and Other for the first time. Virology combines activities from marketed products and research and development of new products based on the active ingredient Carragelose, and, therefore, is directly comparable with the former Carragelose Segment. Immunology, with a focus on autoreactive immune disorders, largely corresponds to the Marinosolv segment reported in previous financial reports. The remaining activities, which cannot be attributed to Virology or Immunology, are reported as "Other". This segment also includes income and expenses related to the Solv4U business unit which allows external customers access to the Marinosolv technology (formerly reported in the Marinosolv segment).
General information on revenues from the Carragelose segment is provided in the section titled "Break-down of revenues by category and geographical area."
The reporting format was derived from the Company's internal reporting. IFRS segment information is provided to the management.
The following is an analysis of the Company's revenues and operating result (EBIT) by reportable segment.
| Year ended December 31, 2021 all amounts in kEUR |
Virology | Immunology | Other | Total |
|---|---|---|---|---|
| Total revenues | 9,687.9 | 1,913.0 | 26.8 | 11,627.8 |
| Of which sale of goods | 9,003.7 | - | - | 9,003.7 |
| Austria | 218.3 | - | - | 218.3 |
| Other European countries | 5,580.5 | - | - | 5,580.5 |
| Non-European countries | 3,204.8 | - | - | 3,204.8 |
| Of which other revenues | 684.3 | 1,913.0 | 26.8 | 2,624.1 |
| Austria | 380.8 | - | 4.3 | 385.1 |
| Other European countries | 286.9 | 0.1 | 2.6 | 289.6 |
| Non-European countries | 16.6 | 1,912.9 | 20.0 | 1,949.5 |
| Cost of goods sold | –6,112.9 | - | - | –6,112.9 |
| Contract research | –1,646.0 | –1,231.7 | –0.5 | –2,878.2 |
| Personnel expenses | –1,236.8 | –1,206.0 | –2,018.9 | –4,461.7 |
| Other miscellaneous income/expense | –549.0 | 91.4 | –1,553.2 | –2,010.9 |
| Depreciation and amortization | –260.4 | –154.6 | –193.9 | –608.9 |
| Non-recurring items | 300.0 | - | - | 300.0 |
| Operating result (EBIT) | 182.8 | –587.9 | –3,739.6 | –4,144.7 |
| Year ended December 31, 2022 all amounts in kEUR |
Virology | Immunology | Other | Total |
| Total revenues | 11,198.1 | - | 77.7 | 11,275.9 |
| Of which sale of goods | 10,518.6 | - | - | 10,518.6 |
| Austria | 555.6 | - | - | 555.6 |
| Other European countries | 6,749.4 | - | - | 6,749.4 |
| Non-European countries | 3,213.6 | - | - | 3,213.6 |
| Of which other revenues | 679.5 | - | 77.7 | 757.3 |
| Austria | 431.9 | - | - | 431.9 |
| Other European countries | 60.0 | - | 46.5 | 106.4 |
| Non-European countries | 187.6 | - | 31.3 | 218.9 |
| Cost of goods sold | –7,120.2 | - | - | –7,120.2 |
| Contract research | –742.9 | –320.2 | –3.2 | –1,066.3 |
| Personnel expenses | –1,340.3 | –1,490.2 | –2,018.1 | –4,848.7 |
| Other miscellaneous income/expense | –815.5 | –181.1 | –1,488.0 | –2,484.5 |
| Depreciation and amortization | –272.4 | –215.1 | –182.3 | –669.7 |
| Operating result (EBIT) | 906.9 | –2,206.6 | –3,613.8 | –4,913.6 |
Revenues were stable at EUR 11.28 million in the 2022 financial year, despite the lack of milestone payments in 2022 (2021: EUR 11.63 million). Adjusted for the Budesolv milestone payment (Immunology/other revenues/non-European countries) of EUR 1.91 million in 2021, revenues increased by 16.5%. This was mainly due to a surge in demand for Carragelose products. As a result of the current focus on the evaluation of past and the preparation of future clinical studies, contract research significantly decreased in both segments.
In both reporting periods, "Cost of goods sold" includes expenses for merchandise, primary packaging and other raw materials as well as regular batch release charges (excluding exceptional charges) related to "Sales of goods" and form part of, but not sum up to total of the line items "Expenses for materials" and "Expenses for services" in the statement of profit or loss. In 2021, non-recurring items solely include income related to the waiver of commercialization rights by a European licensing partner. The financial result and the tax result are not broken down into segments, which is why they are not listed in the reporting format shown above.
Revenues from the sale of goods include nasal and throat products based on the Carragelose technology. Other revenues relate to income from licences and royalties, milestone payments as well as miscellaneous other services. The geographical break-down is based on distribution markets. Between 30 and 40% of revenues were generated on the German market in 2022 (2021: 10-20%). Both in 2022 and 2021, 10-20% of revenues were generated in the UK market. The Philippines contributed 10-20% of revenues in 2022, but remained below 10% in 2021. While the Chinese, Italian and Iranian markets each accounted for 10-20% of revenues in 2021, these markets stood below 10% in 2022.
Non-current assets are fully attributable to Austria where the Company's premises were located in 2022 and 2021. The internal reporting does not include a split of non-current assets by operating segments.
Customers exceeding 10% of total revenues are considered major customers for the following presentation.
| Year ended December 31, 2021 all amounts in kEUR |
Total revenues | % | Segment |
|---|---|---|---|
| Top 1 | 1,911.2 | 16% | Immunology |
| Top 2 | 1,761.8 | 15% | Virology |
| Top 3 | 1,601.6 | 14% | Virology |
| Top 4 | 1,391.8 | 12% | Virology |
| Top 5 | 1,210.0 | 10% | Virology |
| Total | 7,876.4 | 68% | |
| Year ended December 31, 2022 | |||
| Top 1 | 3,462.4 | 31% | Virology |
| Top 2 | 2,798.3 | 25% | Virology |
Total 6,260.7 56%
Items included in the financial statements of the Company are measured using the currency of the primary economic environment in which it operates (the functional currency). The financial statements are presented in euros, which is the Company's functional and presentation currency.
In preparing the consolidated financial statements of the Company, transactions in currencies other than the entity's functional currency (foreign currencies) are recognized at the prevailing exchange rates. Foreign currency exchange gains and losses resulting from the settlement of such transactions and from the translation at year-end exchange rates of monetary assets and liabilities denominated in foreign currencies are recognized in the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss).
These consolidated financial statements are prepared on the basis of amortized cost with the exception of certain items such as financial assets at fair value through profit or loss ("FVTPL") which are shown at fair value. The statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) is presented using the nature-of-expense method. In the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) and statement of financial position, certain items are combined for the sake of clarity or immateriality. As required by IAS 1, assets and liabilities are classified by maturity. They are classified as current if they mature within one year, and otherwise as non-current.
To date, the Company has not paid dividends. Dividend distribution to the Company's shareholders shall be recognized as a liability in the Company's financial statements in the period in which the dividends are approved by the Company's shareholders.
Assets that are subject to depreciation/amortization are reviewed for impairment whenever events or changes in circumstances indicate that the carrying amount may not be recoverable. An impairment loss is recognized for the amount by which the asset's carrying amount exceeds its recoverable amount. The recoverable amount is the higher of an asset's fair value less costs to sell and value in use. For the purpose of assessing impairment, assets are grouped at the lowest levels for which there are separately identifiable cash flows (cash-generating units). Impaired nonfinancial assets are reviewed for possible reversal of the impairment at each reporting date. During the reporting period, no events have been identified that would have deemed a significant impairment as necessary.
Debt and equity instruments issued by the Company are classified as either financial liabilities or as equity in accordance with the substance of the contractual arrangements and the definitions of a financial liability and an equity instrument.
An equity instrument is any contract that evidences a residual interest in the assets of an entity after deducting all of its liabilities. Equity instruments issued by the Company are recognized at the proceeds received, net of direct issue costs (transaction costs).
The Company's activities expose it to a variety of financial risks: market risk (including currency risk, fair value interest rate risk, cash flow interest rate risk and price risk), credit risk and liquidity risk. The Company's overall risk management program focuses on the unpredictability of financial markets and seeks to minimize potential adverse effects on the Company's financial performance. The Company has not used derivatives or other hedging instruments to mitigate these risk factors.
Currency risk is the risk that the value of a financial instrument will fluctuate due to changes in foreign exchange rates. The Company operates internationally and is exposed to foreign exchange risk arising from various currency exposures, primarily with respect to the British pound (GBP). Foreign exchange risk arises when future commercial transactions or recognized assets or liabilities are denominated in a currency that is not the entity's functional currency.
| As of December 31 all amounts in kEUR |
2022 GBP |
2021 GBP |
2022 USD |
2021 USD |
|---|---|---|---|---|
| Trade receivables | - | 37.3 | - | 882.9 |
| Cash and cash equivalents | 44.1 | 0.1 | 0.2 | 0.2 |
| Trade payables | - | –0.1 | - | - |
| Total | 44.1 | 37.3 | 0.2 | 883.1 |
Foreign currency denominated receivables and payables are short term in nature (generally 30 days to no more than 75 days after the last day of the month following the issuance of the invoice). As a result, foreign exchange rate movements during the year had no material effect on the financial statements.
As of December 31, 2021 trade receivables in USD solely relate to the second installment from the first milestone of the license agreement entered into with Luoxin Pharmaceutical Group Stock Co, Ltd. in October 2021, regarding the commercialization of the first drug of the Marinosolv platform, Budesolv, in China, targeting the allergic rhinitis market. Revenues from the license agreement with Luoxin are made in USD, but initially occur only at long intervals as milestone payments. Regular payments are only expected once the product has been approved in China (not before 2024), which then entails a continuous risk of foreign currency losses. As of December 31, 2022 the Company's sensitivity to a 10% increase/decrease in EUR against the USD amounted to kEUR (0.0)/0.0 (December 31, 2021: kEUR (88.3)/88.3), against the GBP to kEUR (4.4)/4.4 (December 31, 2021: kEUR (3.7)/3.7). The sensitivity analysis includes outstanding USD and GBP denominated monetary items and adjusts their translation at the period end for a 10% change in foreign currency rates.
Interest rate risk is the risk that the fair value or future cash flows of a financial instrument will fluctuate because of changes in market interest rates. The Company is exposed to the risk of changes in market interest rates because of its long-term borrowings with variable interest rates.
The Company manages its interest rate risk by having a balanced portfolio of fixed and variable rate loans and borrowings. Although the Company has no specific requirements on the exact proportion of interest that should be fixed or floating, the position is reviewed regularly by the management.
The majority of interest-bearing financial liabilities carry fixed interest rates. The Company's operating cash flows are substantially independent of changes in market interest rates. Cash flow interest rate risk is therefore immaterial.
The Company's fixed rate borrowings are carried at amortized cost. They are therefore not subject to interest rate risk as defined in IFRS 7, since neither the carrying amount nor the future cash flows will fluctuate because of a change in market interest rates.
From July 1, 2024, a semi-fixed interest rate will be used for the ERP loan, which will depend on the 1-year EURIBOR. From December 15, 2026, the NÖBEG financing will bear a semi-fixed interest rate, which will depend on the 3-months EURIBOR.
Price risk is the risk that the value of a financial instrument will fluctuate due to changes in the market price.
The Company is currently not exposed to equity or debt securities price risk from investments held by the Company and classified in the statement of financial position as FVTOCI or FVTPL. The Company is not subject to any particular commodity price risk, as it has outsourced production to partners on the basis of long-term quotes. For the most part, Marinomed has the contractual possibility to adjust prices based on changes in a consumer price index. Nevertheless, it cannot be completely ruled out that significant price increases, such as those recently caused by the pandemic and the Ukraine war, may not, not entirely or only with a time delay be passed on.
Credit risk is the risk that one party to a financial instrument will fail to discharge an obligation and cause the other party to incur a financial loss. The Company is exposed to credit risk from its operating activities (primarily for trade receivables) and from its financing activities, including deposits with banks and financial institutions, foreign exchange transactions and other financial instruments.
Outstanding customer receivables are regularly monitored and collection measures taken as required. The customer's creditworthiness is checked regularly and impairments for expected losses are recognized in accordance with IFRS 9 based on historical experience and days past due. Given the favourable market environment in the pharmaceutical industry (for further details see management report and analysis) there is no indication of a future decline in creditworthiness of the Company's customers. The maximum exposure to credit risk at the reporting date is the carrying amount of each class of receivable (see Note 19).
At the time of the preparation of these consolidated financial statements, the credit risk on liquid funds (bank accounts, cash balances and securities) is limited because more than 98% of cash lies with banks with high credit ratings from international credit rating agencies.
Liquidity risk (funding risk) is the risk that an enterprise will encounter difficulty in raising funds to meet commitments associated with financial instruments.
Prudent liquidity risk management involves maintaining sufficient cash, ensuring the availability of adequate funding in the form of committed credit facilities and being able to close out market positions. The Company manages liquidity risk by maintaining adequate reserves, continuously monitoring forecast and actual cash flows and by matching the maturity profiles of financial assets and liabilities.
The table below shows the residual maturities of non-derivative financial liabilities and receivables at the end of the reporting period. The amounts disclosed are the contractual undiscounted cash flow values.
| As of December 31, 2021 all amounts in kEUR |
Less than 1 year |
Between 1 and 5 years |
Over 5 years |
|---|---|---|---|
| Borrowings | –661.2 | –17,142.3 | –8,016.6 |
| Trade payables | –1,994.9 | - | - |
| Trade receivables | 3,400.9 | - | - |
| Total | 744.8 | –17,142.3 | –8,016.6 |
| As of December 31, 2022 | |||
| Borrowings | –2,420.2 | –22,667.3 | –5,189.7 |
| Trade payables | –1,153.2 | - | - |
| Trade receivables | 1,392.6 | - | - |
| Total | –2,180.8 | –22,667.3 | –5,189.7 |
For borrowings with variable interest rates, the cash flows have been estimated using the interest rate applicable to the contract at the end of the reporting period. In 2022 and 2021 borrowings include royalty payments related to the EIB loan (see Note 23).
The main objectives of the Company's capital risk management are to ensure the Company's ability to continue as a going concern in order to provide returns for shareholders, benefits for other stakeholders and to maintain an optimal capital structure to reduce the cost of capital.
In order to maintain or adjust the capital structure, the Company may issue new shares or sell assets to reduce debt.
The Company has set a strong focus on liquidity planning in order to meet its financial commitments. In this regard, the total amount of assets in relation to borrowings and financial liabilities as shown on the statement of financial position is used by the Company to monitor capital.
The preparation of financial statements requires the management to make estimates and other judgements that affect the reported amounts of assets and liabilities, as well as the disclosure of contingent assets and liabilities at the date of the financial statements and the reported amounts of revenues and expenses during the reporting period. Actual results may differ from those estimates. Estimates and underlying assumptions are reviewed on an ongoing basis. Revisions to accounting estimates are recognized in the period in which the estimate is revised and in any future periods affected. Judgements made by the management in the application of IFRSs that have a significant effect on the financial statements and estimates with a significant risk of material adjustment in the next year are discussed at the respective balance sheet/P&L position. The war in Ukraine and risks related to climate change have no impact on the key estimates and assumptions.
The Company generates the following types of revenues:
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Sale of goods | 10,518.6 | 9,003.7 |
| Milestones | - | 2,149.2 |
| License revenues | 406.2 | 370.2 |
| Other revenues | 351.1 | 104.8 |
| Total revenue from contracts with customers | 11,275.9 | 11,627.8 |
Marinomed's revenues are mostly based on the sale of goods. Customers of Marinomed act as distributors in the respective geographical regions. Depending on the stage of a product in the respective country, revenues may fluctuate year over year, e.g. in the case of product launches in new and existing markets, customers tend to build up significant stock. Accordingly, in subsequent years, demand from such customers decreases. In some countries, customers place TV advertisements for quick market penetration, while in other countries, they may focus on the education of doctors and pharmacists. Adjusted for the Budesolv milestone payment of EUR 1.91 million in 2021, revenues increased by 16.5% compared to the prior year period. This was mainly due to a surge in demand for Carragelose products.
Today, Marinomed distributes its products via 17 partners (2021: 17) in more than 40 countries. This enables regional fluctuations to be balanced.
All revenue from contracts with customers is recognized at a point in time.
Revenue from contracts with customers is recognized when control of the goods or services is transferred to the customer at an amount that reflects the consideration to which the Company expects to be entitled in exchange for those goods or services. Revenue is shown net of value added tax and is reduced for estimated customer returns, rebates and other similar allowances.
Revenue from the sale of goods is recognized at the point in time when control of the goods is transferred to the customer. Some contracts for the sale of goods provide customers with a cash discount for early payment, volume rebates or other rebates/discounts. Under IFRS 15, such discounts and rebates give rise to variable consideration. The variable consideration is estimated at contract inception and maintained until the associated uncertainty is subsequently resolved. Accumulated experience is used to estimate and provide for the discounts, using the expected value method, and revenue is only recognized to the extent that it is highly probable that a significant reversal will not occur. A refund liability is recognized for expected volume rebates payable to customers in relation to sales made until the end of the reporting period, which is deducted from trade receivables. No element of financing is deemed present as the payment terms for sales are regularly based on the number of days customary for the industry and in the respective region.
A contract liability is the obligation to transfer goods or services to a customer for which the Company has received consideration (or an amount of consideration is due) from the customer. If a customer pays consideration before the Company transfers goods or services to the customer, a contract liability is recognized when the payment is made or the payment is due (whichever is earlier). Contract liabilities are recognized as revenue when the Company performs under the contract and control of the goods is transferred to the customer.
For revenue from licensing of intellectual property, IFRS 15 provides specific guidance which differs from the recognition model for other promised goods and services. According to this, a licence will either provide a right to access the entity's intellectual property throughout the licence period, which results in revenue being recognized over time, or a right to use the entity's intellectual property as it exists at the point in time at which the licence is granted, which results in revenue being recognized at a point in time. The Company's licensing agreements in place provide rightto-use licences. Revenue is therefore recognized when the licence is granted to the customer in accordance with the substance of the relevant agreement. For milestone payments agreed in licensing agreements, please refer to the "milestone payments" section below.
The Company applies the exception for sales-based or usage-based royalties received in exchange for licences of intellectual property. Accordingly, revenue is recognized only when (or as) the later of the following events occurs: a) the subsequent sale or usage occurs; and b) the performance obligation to which some or all of the sales-based or usage-based royalty has been allocated, satisfied (or partially satisfied). Consequently, royalties are not included in the transaction price until the customer makes sales, regardless of whether or not the Company has predictive experience with similar arrangements.
Milestone payments resulting from one-off revenues agreed in licensing and distributor agreements give rise to variable consideration under IFRS 15, which is estimated at contract inception and maintained until the associated uncertainty is subsequently resolved. Revenue from milestone payments is therefore only recognized to the extent that it is highly probable that a significant reversal will not occur; this is basically the fact when all contractual obligations associated with the payment are fulfilled by the Company and the amounts are non-refundable.
Milestone payments relating to "sales milestones" may arise when an (annual) sales threshold is met by the customer. The Company concludes that such milestones are, in substance, sales-based royalties, since they are receivable only when underlying sales are made. As such, revenue for these milestones is recognized if and when the annual sales threshold is met in accordance with the exception for royalties.
Other income consists of the following items:
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Grant income | 244.5 | 477.3 |
| Research premium | 467.8 | 677.6 |
| Other income | 125.4 | 419.7 |
| Total | 837.6 | 1,574.6 |
Grant income mainly consists of a FFG grant for the development of a SARS-CoV-2 therapy based on Carragelose. This grant is non-refundable, except in the case of non-compliance with the agencies' rules and regulations or in the case of misuse of the funds.
In 2021, other income includes income related to the waiver of commercialization rights by a European licensing partner amounting to kEUR 300.
According to IAS 20.10A and IFRS 1.B10, the differences between the nominal interest rates of R&D support loans and the market rate of interest, estimated at the time of initial recognition at 6.0% (WAW loan) and 15.0% (AWS Seed loan) respectively, are treated as a government grant and recognized over the term of the corresponding borrowings (see Note 23). In 2022, this interest advantage amounted to kEUR 44 (2021: kEUR 59) and is shown in the line item "Other Income".
Grants were provided to support specific research projects and are recognized according to the progress of the respective project. Furthermore, grant income may result from conversion of loans into non-repayable grants. The research premium, which is paid out in cash by the Austrian fiscal authorities, is calculated as 14.0% (2021: 14.0%) of a specified research and development cost base. It is recognized to the extent the research and development expenses have been incurred. All grants are non-refundable as long as the conditions of the grant are met.
According to IAS 20.10A, the benefit of a government loan at a below-market rate of interest is treated as a government grant. The benefit due to the difference between the market rate of interest and the rate of interest charged by the governmental organization is measured as the difference between the initial carrying amount of the loan determined in accordance with IFRS 9 and the proceeds received. This benefit is deferred (recorded in the line item "other liabilities" (see Note 25)), and recognized through profit or loss over the term of the corresponding borrowing in accordance with IAS 20.10A. For further information on the market interest rate and the nominal interest rates of the government loans, please refer to Note 23. The loan is recognized and measured in accordance with IFRS 9.
Expenses for materials comprise expenses for sale of goods (cost of goods sold) including merchandise, cost of primary packaging and other raw materials, as well as expenses for laboratory consumables (see Note 18).
The expenses for services relate primarily to R&D services, patents and regulatory services (see Note 11).
Personnel expenses include the following items:
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Salaries | –3,877.6 | –3,449.7 |
| Expenses for social security and payroll related taxes | –929.1 | –860.9 |
| Expenses for the employee stock option plan (ESOP 2019) | –16.5 | –105.7 |
| Other employee benefit expenses | –25.5 | –45.4 |
| Total | –4,848.7 | –4,461.7 |
The Company is legally required to make monthly contributions to a state plan classified as a defined contribution plan. These contributions are recognized under expenses for social security and payroll related taxes.
On February 1, 2019, Marinomed established ESOP 2019 for the members of the Management Board as well as all other employees of the Company. The total number of options that may be granted under ESOP 2019 is 43,694 and each option entitles the option holder to subscribe for one voting share.
In 2019, 21,847 stock options were issued to the three Management Board members and 19,660 stock options to 28 employees from all hierarchy levels. In 2020, an additional 2,478 options were issued to eight new employees. When options are exercised, the Company may settle via shares (equity-settled) or in cash (cash-settled). This decision is taken at the sole discretion of the Company. The management plans to settle via shares. Granted options cannot be exercised immediately, but after vesting, i.e. 25% after 12 months starting with the first trading day (February 1, 2019), then another 6.25% every three months. The exercise price equals the IPO issue price (= EUR 75.00). The exercise period is limited to 10 trading days, starting with the 6th trading day after the release of financial statements (annual reports, quarterly financial statements). Furthermore, a hurdle rate of 2.5% per quarter starting with the first trading day applies (without compound interest). The options expire without further compensation on January 31, 2025, at the latest. If the employment is effectively terminated, the options that have not yet vested, expire immediately. However, vested options may be exercised in the exercise period following termination, depending on the achievement of the hurdle rate. In the reporting period, the stock options developed as follows:
| Number of issued stock options |
As of December 31, 2021 |
Additions | Exercised options |
Expired options |
As of December 31, 2022 |
Therof vested |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Management Board | 20,897 | - | - | - | 20,897 | 19,531 |
| Employees | 12,879 | - | - | 800 | 12,079 | 11,051 |
| Total | 33,776 | - | - | 800 | 32,976 | 30,582 |
As at the grant date, the Company estimated the fair value of one issued share option at EUR 20.75 (EUR 28.94 for options granted in July 2019, EUR 33.92 for options granted in September 2020). The fair value of the options was measured using a Monte Carlo simulation. Due to the lack of a long enough price history for the Marinomed share, expected volatility was derived from historical data of a representative peer group. Additionally, estimates on future dividends, fluctuations and exercise dates were taken into account. Furthermore, the inputs used in the measurement were as follows:
The statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) includes depreciation and amortization expenses as follows:
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Amortization of intangible assets | –286.2 | –237.6 |
| Depreciation of property, plant and equipment | –383.5 | –371.3 |
| Total | –669.7 | –608.9 |
For further details on amortization and depreciation see also Notes 16 and 17.
Other expenses include the following items (nature of expenses):
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Consulting expenses | –1,231.2 | –980.8 |
| Marketing/PR expenses | –281.0 | –365.8 |
| Maintenance expenses | –259.9 | –224.2 |
| Relocation expenses | - | –30.5 |
| Operating costs | –80.5 | –61.7 |
| Claims | –78.6 | –0.6 |
| Fees | –51.5 | –76.7 |
| Insurance | –49.2 | –42.6 |
| Travel expenses | –45.9 | –21.4 |
| Bank charges | –41.5 | –19.1 |
| Education expenses | –40.2 | –40.5 |
| Telecommunication expenses | –34.2 | –32.2 |
| Scientific literature | –30.0 | –51.6 |
| Freight | –17.5 | –30.4 |
| Car expenses | –9.6 | –13.3 |
| Other expenses | –122.8 | –81.6 |
| Total | –2,373.6 | –2,073.1 |
Consulting expenses include expenses for legal advice and other consulting services.
The Company has incurred research and development expenses which are included in the following positions in the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss):
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Personnel expenses | –2,193.2 | –1,979.6 |
| Expenses for services | –1,270.6 | –3,013.7 |
| Expenses for materials | –216.6 | –357.4 |
| Other expenses | –418.8 | –323.2 |
| Depreciation and amortization | –490.3 | –424.9 |
| Financial expenses | –2,316.1 | –1,405.7 |
| Total | –6,905.6 | –7,504.4 |
In 2022 as well as in the prior year, research and development expenses relating to personnel expenses are split equally between the Virology and Immunology segments. In the prior year 2021, expenses for services were still characterized by clinical studies on COVID-19 (Virology segment) and Tacrosolv (Immunology segment) and were equally split between the segments as well. In the reporting year, the focus was on data management and statistics subsequent to the studies and related mostly to the Virology segment.
Research and development costs are usually expensed as incurred. For development costs recognized as an intangible asset according to IAS 38 please refer to Note 17.
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Interest income | ||
| Bank deposits | 0.2 | 0.0 |
| Total | 0.2 | 0.0 |
| Interest and similar expenses | ||
| EIB loan | –2,260.9 | –1,329.4 |
| Real estate financing | –115.6 | –72.0 |
| Other interest and similar expenses |
–131.7 | –107.6 |
| Total | –2,508.2 | –1,509.1 |
| Other financial income/(expenses) | ||
| Adjustments of carrying amount - income according to IFRS 9.B5.4.6 | 1,194.2 | - |
| Adjustments of carrying amount - expenses according to IFRS 9.B5.4.6 | –163.5 | –40.4 |
| Total | 1,030.6 | –40.4 |
| Total financial result | –1,477.3 | –1,549.5 |
| Of which financial income | 1,194.4 | 0.0 |
| Of which financial expenses | –2,671.7 | –1,549.5 |
Interest income arises on cash and cash equivalents. Interest expenses consist of interest on borrowings of all kinds and are expensed as incurred.
As required by IFRS 7.20, interest on financial instruments is classified as follows:
| all amounts in kEUR | Financial assets at amortized cost |
Financial liabilities at amortized cost |
FVTPL (held for trading) |
Total |
|---|---|---|---|---|
| Financial result as per statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) | ||||
| Year ended December 31, 2021 | ||||
| Financial income | 0.0 | - | - | 0.0 |
| Financial expenses | - | –1,519.2 | –30.2 | –1,549.5 |
| Total | 0.0 | –1,519.2 | –30.2 | –1,549.5 |
| all amounts in kEUR | Financial assets at amortized cost |
Financial liabilities at amortized cost |
FVTPL (held for trading) |
Total |
| Financial result as per statement of profit or loss and other comprehensive income (loss) | ||||
| Year ended December 31, 2022 | ||||
| Financial income | 0.2 | 1,194.2 | - | 1,194.4 |
| Financial expenses | - | –2,509.2 | –162.5 | –2,671.7 |
| Total | 0.2 | –1,315.0 | –162.5 | –1,477.3 |
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Current tax | –4.0 | –4.6 |
| Foreign withholding tax | –2.8 | –192.5 |
| Total | –6.8 | –197.1 |
Tax expense in 2021 relates primarily to retained withholding taxes for income from license agreements abroad. From the tax expense recorded in 2021, kEUR 96 were cash-effective in 2022 (2021: kEUR 96).
The total charge for the year can be reconciled to the accounting profit as follows:
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Profit (Loss) before taxes | –6,390.9 | –5,694.2 |
| Tax income (expense) at 25% | 1,597.7 | 1,423.5 |
| Expenses not deductible for tax purposes | –83.5 | –48.6 |
| Income not subject to tax | 123.8 | 184.6 |
| Effect of equity transaction costs | - | 0.2 |
| Effect of deferred tax asset not recognized | –1,638.0 | –1,559.8 |
| Foreign withholding tax | –2.8 | –192.5 |
| Minimum corporate income tax | –4.0 | –4.6 |
| Total income tax expense | –6.8 | –197.1 |
Temporary differences resulting in deferred tax liabilities in the amount of kEUR 693 (2021: kEUR 765) are offset against deferred tax assets resulting mainly from tax loss carryforwards showing the same amount and timing with the same fiscal authority. Further to this, no deferred tax assets have been recognized in the statement of financial position or effects shown in the statement of profit or loss and other comprehensive income.
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Deferred tax asset from | ||
| Tax losses carried forward | 11,714.0 | 11,144.7 |
| Property, plant and equipment | 14.9 | 3.0 |
| Current receivables | 66.5 | 34.9 |
| Borrowings | 8.0 | 32.4 |
| Convertible note | 5.4 | - |
| Other financial liabilities | - | 7.2 |
| Other liabilities | 11.2 | 11.1 |
| Non-recognition of deferred tax assets | –11,127.4 | –10,468.1 |
| Total deferred tax assets | 692.5 | 765.3 |
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|
| Deferred tax liability from | |||
| Intangible assets - software | –2.7 | –13.9 | |
| Intangible assets - development costs | –372.0 | –457.6 | |
| Property, plant and equipment | –19.2 | –11.5 | |
| Inventories | –43.3 | –27.8 | |
| Current receivables | –231.4 | –246.9 | |
| Borrowings | –21.9 | –7.2 | |
| Convertible note | –2.0 | –0.3 | |
| Other liabilities | - | –0.1 | |
| Total deferred tax liability | –692.5 | –765.3 | |
| Deferred tax, net | - | - |
As of December 31, 2022, the Company has unrecognized deferred tax assets of kEUR 11,127 (2021: kEUR 10,468) mainly resulting from cumulative tax loss carryforwards in respect of losses of kEUR 50,897 (2021: kEUR 44,552). Since the Company is in a loss-making position and has a history of losses, no deferred tax asset has been recognized. The tax loss carryforwards will not expire.
The reduction in corporate tax rates to 24% in 2023 and to 23% from 2024 was taken into account when determining deferred taxes as of December 31, 2022. The prior year values are calculated using the corporate income tax rate of 25% applicable as of December 31, 2021.
The income tax expense (or income) for the period is the tax payable on the current period's taxable income based on the applicable income tax rate (adjusted for changes in deferred tax assets and liabilities attributable to temporary differences and to unused tax losses, if any - see below).
Deferred income tax (income or expenses) results from temporary differences between the carrying amount of an asset or a liability in the statement of financial position and its tax base. In accordance with IAS 12 (Income Taxes), the deferred tax assets/liabilities reflect all temporary measurement and accounting differences between financial statements prepared for tax purposes and IFRS financial statements.
Deferred income tax is recognized in full using the liability method on temporary differences. Tax losses carried forward are taken into account in calculating deferred tax assets. Deferred income tax assets have not been recognized up to the end of the reporting period, as it is not foreseeable when future taxable profits will be available against which the temporary differences can be utilized.
A deferred tax asset is recognized for an unused tax loss carryforward or unused tax credit if, and only if, it is considered probable that there will be sufficient future taxable profits against which the loss or credit carryforward can be utilized.
The Company is in a loss-making position and has a history of losses. Therefore, the Company can recognize a deferred tax asset arising from unused tax losses or tax credits only to the extent that the Company has sufficient taxable temporary differences, or where there is convincing other evidence that sufficient taxable profit will be available against which the unused tax losses or unused tax credits can be utilized.
Significant management judgement is required to determine whether such deferred tax assets can be recognized and, if so, the amount to be recognized, based upon the likely timing and the level of future taxable profits, together with future tax planning strategies. On this basis, the Company has determined that it cannot recognize deferred tax assets on the tax losses carried forward further than to the extent that can be offset with deferred tax liabilities, as there is currently not enough convincing evidence of when future taxable profits will be available.
If the Company had been able to recognize all unrecognized deferred tax assets, profit and equity would have increased by kEUR 11,127 (2021: kEUR 10,468).
Basic earnings/losses per share are calculated by dividing the net profit/loss attributable to shareholders by the weighted average number of shares outstanding during the year.
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Profit (loss) for the period (in kEUR) | –6,397.7 | –5,891.3 |
| Weighted average number of shares outstanding | 1,498,906 | 1,475,850 |
| Basic earnings (loss) per share (in EUR) | –4.3 | –4.0 |
On September 17, 2018, the extraordinary general meeting approved the increase in the number of shares from 132,360 shares by 867,640 shares to 1,000,000 shares. All shareholders subscribed to the nominal capital increase on a prorata basis.
The number of shares outstanding increased on February 1, 2019, by 260,000 in the course of the IPO, on February 20, 2019, by 170,772 after the conversion of the convertible bond and on February 28, 2019 due to the exercise of the green-shoe option by another 39,000. From 2020 to 2022, 8,134 shares were issued under the employee stock option plan. 28,256 shares were issued in 2021 and 2022, as a result of the conversion of the convertible notes from the first seven tranches of the CNFP. Taking these capital measures into account, the weighted average number of shares outstanding in 2022 amounts to 1,498,906 (2021: 1,475,850).
Basic and diluted earnings per share are the same in 2022 and 2021, because at December 31, 2022, 2,394 (December 31, 2021: 12,984) non-vested stock options as well as 5,816 (December 31, 2021: 3,684) convertible notes not yet converted into equity were not included in the calculation of potentially dilutive shares, as they were, due to the reported losses, anti-dilutive for the 2022 and 2021 financial year. These shares may potentially have a dilutive effect in the future.
The statement of cash flows shows the changes in cash and cash equivalents resulting from the inflow and outflow of funds during the reporting period and differentiates between cash flows from operating activities, investing activities and financing activities. The funds included in the statement of cash flows are cash and cash equivalents.
The cash flows from operating activities show the flows of funds arising from the provision and receipt of goods and services during the reporting period and include changes in working capital.
The cash flows from investing activities consist mainly of outflows of funds for the acquisition of plant, property and equipment and intangible assets.
The table below shows changes in the Company's liabilities arising from financing activities, including both cash and non-cash changes. Liabilities arising from financing activities are those for which cash flows were, or future cash flows will be, classified in the Company's statement of cash flows as cash flows from financing activities.
| all amounts in kEUR | EIB Loan | Real estate financing | Other borrowings |
|---|---|---|---|
| Carrying amount as of January 1, 2021 |
9,132.3 | 2,871.0 | 811.1 |
| Financing cash flows | - | 1,800.0 | 276.9 |
| Recognition right-of-use asset | - | - | 49.6 |
| Conversion convertible note | –300.0 | ||
| Adjustments of carrying amount according to IFRS 9.B5.4.6 |
7.3 | 2.8 | - |
| Effective interest accrued | 1,329.0 | 72.0 | 102.8 |
| Other non-cash changes | - | –8.9 | 9.7 |
| Interest paid | –225.3 | –87.2 | –45.1 |
| Carrying amount as of December 31, 2021 |
10,243.3 | 4,649.9 | 905.1 |
| all amounts in kEUR | EIB Loan | Real estate financing | Other borrowings |
|---|---|---|---|
| Carrying amount as of January 1, 2022 |
10,243.3 | 4,649.9 | 905.1 |
| Financing cash flows | 6,000.0 | 200.0 | 1,583.6 |
| Recognition right-of-use asset | - | - | - |
| Conversion convertible note | –1,800.0 | ||
| Adjustments of carrying amount according to IFRS 9.B5.4.6 |
–1,170.7 | 1.0 | –23.5 |
| Effective interest accrued | 2,260.4 | 115.6 | 131.7 |
| Other non-cash changes | - | - | –20.2 |
| Interest paid | –307.0 | –66.1 | –75.6 |
| Carrying amount as of December 31, 2022 |
17,026.1 | 4,900.4 | 701.2 |
| all amounts in kEUR | IT equipment |
Laboratory equipment |
Other plant and office equipment |
Right-of use asset |
Land and buildings |
Prepayments, buildings under construction |
Total |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| As of January 1, 2021 | |||||||
| Cost | 221.4 | 609.3 | 203.6 | 123.4 | 2,651.7 | 2,962.0 | 6,771.4 |
| Accumulated depreciation |
–96.8 | –393.3 | –76.7 | –123.4 | –44.7 | - | –734.9 |
| Carrying amount | 124.6 | 216.0 | 126.9 | - | 2,607.0 | 2,962.0 | 6,036.4 |
| Year ended December 31, 2021 |
|||||||
| Beginning carrying amount |
124.6 | 216.0 | 126.9 | - | 2,607.0 | 2,962.0 | 6,036.4 |
| Additions | 35.3 | 37.9 | 163.1 | 49.6 | 93.9 | 357.2 | 736.9 |
| Disposals | –0.0 | - | - | - | - | –3.5 | –3.5 |
| Reclassifications | - | - | 173.8 | - | 3,141.9 | –3,315.7 | –0.0 |
| Depreciation | –44.3 | –43.4 | –74.8 | –1.6 | –174.1 | - | –338.1 |
| Carrying amount | 115.5 | 210.4 | 389.0 | 48.1 | 5,668.7 | - | 6,431.7 |
| As of January 1, 2022 | |||||||
| Cost | 253.2 | 646.5 | 540.5 | 49.6 | 5,887.5 | - | 7,377.2 |
| Accumulated depreciation |
–137.6 | –436.0 | –151.5 | –1.6 | –218.8 | - | –945.5 |
| Carrying amount | 115.5 | 210.4 | 389.0 | 48.1 | 5,668.7 | - | 6,431.7 |
| Year ended December 31, 2022 |
|||||||
| Beginning carrying amount |
115.5 | 210.4 | 389.0 | 48.1 | 5,668.7 | - | 6,431.7 |
| Additions | 73.8 | 44.6 | 16.2 | - | 24.8 | - | 159.3 |
| Disposals | –0.2 | –0.8 | –12.2 | - | - | - | –13.1 |
| Reclassifications | - | - | - | - | - | - | - |
| Depreciation | –47.3 | –45.6 | –78.5 | –6.2 | –197.0 | - | –374.6 |
| Carrying amount | 141.9 | 208.7 | 314.4 | 41.9 | 5,496.5 | - | 6,203.3 |
| Year ended December 31, 2022 |
|||||||
| Cost | 324.9 | 678.6 | 491.7 | 49.6 | 5,912.3 | - | 7,457.0 |
| Accumulated depreciation |
–183.0 | –469.9 | –177.2 | –7.8 | –415.8 | - | –1,253.7 |
| Carrying amount | 141.9 | 208.7 | 314.4 | 41.9 | 5,496.5 | - | 6,203.3 |
As of December 31, 2022, fully depreciated property, plant and equipment with acquisition costs of kEUR 438 (2021: kEUR 404) is still in use.
Prepayments and buildings under construction relate to the new premises in Korneuburg. On September 6, 2019, Marinomed acquired real estate close to the city limits of Vienna. On this property, the new headquarters of the Company was built by refurbishing an existing building and constructing a new laboratory building. During the financial year 2022, Marinomed invested a total of kEUR 25 (2021: kEUR 337) in the new building.
The laboratory equipment as well as the other plant and office equipment line item include the following amounts where Marinomed is a lessee (see Note 23).
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|
| all amounts in kEUR | |||
| Leasehold laboratory equipment | |||
| Cost | 132.3 | 132.3 | |
| Accumulated depreciation | –111.9 | –105.6 | |
| Net carrying amount | 20.4 | 26.6 | |
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 | |
| Other plant and office equipment | |||
| Cost | 49.6 | 49.6 | |
| Accumulated depreciation | –7.8 | –1.6 | |
| Net carrying amount | 41.9 | 48.1 |
Property, plant and equipment is shown at historical costs less accumulated depreciation. Historical costs include the acquisition price, ancillary costs and subsequent acquisition costs less any discounts received on the acquisition price.
Subsequent costs are included in the asset's carrying amount or recognized as a separate asset where appropriate, but only if it is probable that future economic benefits associated with the item will accrue to the Company and the cost of the item can be measured reliably. The carrying amount of the replaced part is derecognized. All other repair and maintenance costs are shown in the statement of profit or loss and other comprehensive income during the reporting period in which they are incurred.
Assets are depreciated on a straight-line basis over their estimated useful lives. Estimated useful life is calculated taking into account the assets' expected economic and technical life. In 2021 and 2022, the estimated useful lives of property, plant and equipment are as follows: 3-8 years for IT equipment, 2-10 years for laboratory equipment, 2-10 years for other plant and office equipment and 30 years for the building. The assets' residual carrying amounts and useful lives are reviewed, and adjusted if appropriate, at each reporting date. When assets are sold, closed down or scrapped, the difference between the net proceeds and the net carrying amount of the asset is recognized in other income/other expenses.
In accordance with IAS 23, borrowing costs directly attributable to the construction of a 'qualifying asset' (one that necessarily takes a substantial period of time to get ready for its intended use or sale) are capitalized as part of the cost of the asset. The requirements for capitalizing borrowing costs according to IAS 23 were not met for any property, plant and equipment in 2021 and 2022.
The following table shows the changes in intangible assets:
| all amounts in kEUR | Development costs |
Software | Purchased patents |
Total |
|---|---|---|---|---|
| As of January 1, 2021 | ||||
| Cost | 3,041.5 | 204.3 | 100.0 | 3,345.8 |
| Accumulated depreciation | –1,180.3 | –108.6 | - | –1,288.9 |
| Carrying amount | 1,861.2 | 95.6 | 100.0 | 2,056.8 |
| Year ended December 31, 2021 | ||||
| Beginning carrying amount | 1,861.2 | 95.6 | 100.0 | 2,056.8 |
| Additions - acquisitions | - | 39.0 | - | 39.0 |
| Additions - development | 149.0 | - | - | 149.0 |
| Disposals | - | - | - | - |
| Amortization | –179.8 | –50.6 | –7.1 | –237.6 |
| Carrying amount | 1,830.5 | 84.0 | 92.9 | 2,007.3 |
| As of January 1, 2022 | ||||
| Cost | 3,190.5 | 243.3 | 100.0 | 3,533.8 |
| Accumulated amorisation | –1,360.1 | –159.3 | –7.1 | –1,526.5 |
| Carrying amount | 1,830.5 | 84.0 | 92.9 | 2,007.3 |
| Year ended December 31, 2022 | ||||
| Beginning carrying amount | 1,830.5 | 84.0 | 92.9 | 2,007.3 |
| Additions - acquisitions | - | 76.8 | - | 76.8 |
| Additions - development | - | - | - | - |
| Disposals | - | - | - | - |
| Amortization | –222.9 | –49.9 | –7.1 | –280.0 |
| Carrying amount | 1,607.6 | 110.9 | 85.7 | 1,804.1 |
| As of December 31, 2022 | ||||
| Cost | 3,190.5 | 320.1 | 100.0 | 3,610.6 |
| Accumulated amortisation | –1,583.0 | –209.2 | –14.3 | –1,806.4 |
| Carrying amount | 1,607.6 | 110.9 | 85.7 | 1,804.1 |
Additions to intangible assets in 2021 are primarily related to external development costs, specifically the preparation for the application for market approval of the lead product of the Marinosolv platform, Budesolv.
As of December 31, 2022, the Company has entered no agreements (December 31, 2021: no agreements) entailing financial commitments for the future and relating to services provided by third parties in connection with the implementation of clinical trials and other research and development activities which are capitalized as development costs.
Acquired computer software licences are capitalized on the basis of the costs incurred to acquire the software and bring it into use. These costs are amortized on a straight-line basis over their estimated useful lives (3-8 years in 2021 and 2022).
Research and development expenses (IAS 38) are defined as costs incurred for current or planned activities undertaken with the prospect of gaining new scientific or technical knowledge and understanding. Development expenses are defined as costs incurred for the application of research findings or specialist knowledge to production, production methods, services or goods prior to the commencement of commercial production or use.
All research costs are expensed as incurred. Development expenditures on an individual project are recognized as an intangible asset when the Company can demonstrate the following:
The amount initially recognized for internally-generated intangible assets is the sum of directly attributable costs incurred from the date when the intangible asset first meets the recognition criteria listed above. Where no internallygenerated intangible assets can be recognized, development costs are recognized in profit or loss in the period in which it is incurred.
Subsequent to initial recognition, internally-generated intangible assets are reported at cost less accumulated amortization and accumulated impairment losses, on the same basis as intangible assets that are acquired separately. Amortization of the asset begins when development is complete and the asset is available for use. It is amortized on a straight-line basis over the period of expected future benefit.
Development costs are capitalized in accordance with the accounting policies presented above. Initial capitalization of costs is based on the management's judgement that technical and economic feasibility has been confirmed. Starting with the commercialization of the product, no further development costs are capitalized.
Development costs incurred after that date that are directly attributable to the development activities have been recognized as an intangible asset. Directly attributable costs include employee costs, material costs, contract research as well as an appropriate portion of relevant overheads. Capitalized development costs are shown as an intangible asset which is amortized over its expected useful life. The expected useful economic life has been estimated on the basis of the duration of the corresponding patent, i.e. the period over which the Company expects to generate economic benefit, which is 14.8-16.5 years for development costs where the amortization period has already started.
The management constantly monitors the recoverability of capitalized development costs as well as the amortization period. Adjustments will be made if future market activity indicates that such adjustments are appropriate.
Inventories include the following items:
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Raw materials and supplies | 942.4 | 815.7 |
| Bulk goods | 180.8 | 4.1 |
| Goods for sale | 193.1 | 111.1 |
| Raw materials and supplies in production and unfinished services | 245.8 | 96.6 |
| Total | 1,562.1 | 1,027.4 |
Inventories recognized as an expense during the year ended December 31, 2022 amounted to kEUR 7,061 (2021: kEUR 6,055). These were included under the line item "Expenses for materials" in the statement of profit or loss and other comprehensive income.
Inventories are carried at the lower of cost and net realizable value. Costs of purchased inventories are assigned by specific identification and include the cost of acquisition after deducting rebates and discounts. Net realizable value represents the estimated selling price in the ordinary course of business, less estimated costs of completion and the estimated costs to sell.
In accordance with IFRS 9 and IFRS 7, financial instruments are classified as follows:
| As of December 31, 2021 all amounts in kEUR |
Financial assets at amortized cost | ||
|---|---|---|---|
| Assets as per statement of financial position | |||
| Non-current receivables | 0.5 | ||
| Trade and other receivables | 3,576.9 | ||
| Cash and cash equivalents | 5,802.1 | ||
| Total | 9,379.5 |
| all amounts in kEUR | Financial liabilities at amortized cost |
FVTPL |
|---|---|---|
| Liabilities as per statement of financial position | ||
| Borrowings | 15,798.3 | - |
| Current contract liabilities and other current liabilities |
1,161.8 | 28.6 |
| Trade payables | 1,994.9 | - |
| Total | 18,955.0 | 28.6 |
| As of December 31, 2022 all amounts in kEUR |
Financial assets at amortized cost | |
|---|---|---|
| Assets as per statement of financial position | ||
| Non-current receivables | 0.5 | |
| Trade and other receivables | 3,106.4 | |
| Cash and cash equivalents | 8,175.4 | |
| Total | 11,282.3 |
| all amounts in kEUR | Financial liabilities at amortized cost |
FVTPL |
|---|---|---|
| Liabilities as per statement of financial position | ||
| Borrowings | 22,627.6 | - |
| Current contract liabilities and other current liabilities |
770.8 | 22.7 |
| Trade payables | 1,153.2 | - |
| Total | 24,551.7 | 22.7 |
The Company did not hold any financial assets classified as at FVTPL or at FVTOCI as of December 31, 2022 (December 31, 2021: none). Financial liabilities classified as at FVTPL include liabilities that meet the definition of held for trading in IFRS 9.
As of December 31, 2022 and 2021, other financial liabilities classified as FVTPL solely consist of the equity conversion right of a convertible note (see also Note 23).
Trade receivables are shown under trade and other receivables in the statement of financial position (see also Note 20).
The carrying amount of current borrowings is a reasonable approximation of their fair value, as the impact of discounting is not significant. The carrying amounts for current trade receivables and trade payables are assumed to approximate their fair value due to their relatively short maturity. For non-current borrowings refer to Note 23.
Financial instruments are recognized when the Company becomes a party to the contractual provisions of the instrument.
Financial instruments are initially measured at fair value. Transaction costs that are directly attributable to the acquisition or issue of the financial instrument (other than financial assets and financial liabilities at fair value through profit or loss) are added to or deducted from the fair value of the financial instrument, as appropriate, on initial recognition. Transaction costs directly attributable to the acquisition of the financial assets or financial liabilities at FVTPL are recognized immediately in profit or loss as financial income or financial expense.
At initial recognition, financial assets are classified as subsequently measured at (a) amortized cost, (b) FVTOCI or (c) FVTPL. The classification depends on the Company's business model for managing the financial assets and the contractual terms of the cash flows.
In order for a financial asset to be classified and measured at amortized cost or FVTOCI, it needs to give rise to cash flows that are 'solely payments of principal and interest (SPPI)' on the principal amount outstanding. This measurement is referred to as the SPPI test and must be performed at instrument level.
The Company's business model for managing financial assets refers to how it manages its financial assets in order to generate cash flows. The business model determines whether cash flows will result from primarily collecting contractual cash flows, selling the financial assets, or both.
Purchases or sales of financial assets that require delivery of assets within a time frame established by regulation or convention in the market place (regular way trades) are recognized on the trade date, i.e., the date that the Company commits to purchase or sell the asset.
Financial assets at amortized cost are currently the only category relevant to the Company and include financial assets that are held for collection of contractual cash flows where those cash flows represent solely payments of principal and interest. The Company's financial assets at amortized cost include trade and other receivables. They are included in current assets, except for items with maturities greater than twelve months after the end of the reporting period, which are classified as non-current assets.
Financial assets at amortized cost are subsequently measured using the effective interest method and are subject to impairment. Gains and losses are recognized in profit or loss when the asset is derecognized, modified or impaired.
The Company currently does not have any financial assets at FVTOCI nor at FVTPL.
At initial recognition, financial liabilities are classified as subsequently measured at either (a) amortized cost or (b) FVTPL and include loans, current contract liabilities and other current liabilities as well as other financial liabilities.
Financial liabilities are classified as at FVTPL when the financial liability is (i) contingent consideration of an acquirer in a business combination, (ii) held for trading or (iii) designated as at FVTPL. Financial liabilities are classified as held for trading if they are incurred for the purpose of repurchasing in the near term. This category also includes derivative financial instruments entered into by the Company that are not designated as hedging instruments in hedge relationships as defined by IFRS 9. Separated embedded derivatives are also classified as held for trading unless they are designated as effective hedging instruments. Gains or losses on liabilities held for trading are recognized in the statement of profit or loss. Financial liabilities designated upon initial recognition at FVTPL are designated as such at the initial date of recognition, and only if the criteria in IFRS 9 are satisfied.
Financial liabilities that are not (i) contingent consideration of an acquirer in a business combination, (ii) held for trading, or (iii) designated as at FVTPL, are measured subsequently at amortized cost using the effective interest method.
The effective interest method is a method of calculating the amortized cost of a financial liability and of allocating interest expense over the relevant period. The effective interest rate is the rate that exactly discounts estimated future cash payments (including all fees and points paid or received that form an integral part of the effective interest rate, transaction costs and other premiums or discounts) over the expected life of the financial liability, or (where appropriate) a shorter period, to the amortized cost of a financial liability.
This category generally applies to loans, trade payables, current contract liabilities and other current liabilities as well as other financial liabilities.
In February 2019, Marinomed was granted a loan commitment of up to EUR 15 million by the European Investment Bank. The payout of three tranches in total took place from 2019 to Q1/2022 and was subject to the achievement of certain contractually defined milestones. Each tranche has a maturity of five years. Apart from fixed interest payments, Marinomed also has to pay royalties based on revenues (for more details see Note 23). If the Company revises its estimates of payments or receipts, it adjusts the amortized cost of the EIB loan to reflect revised estimated contractual cash flows in accordance with IFRS 9.B5.4.6. The Company recalculates the amortized cost of the EIB loan as the present value of the estimated future contractual cash flows, which are discounted at the financial instrument's original effective interest rate. The adjustment is recognized in profit or loss as income or expense (see Note 12).
Due to non-fulfilment of the fixed-for-fixed criterion, convertible notes are accounted for as financial liabilities until they are converted into equity (see also Note 23). The equity conversion rights from the convertible bond program, which is recorded on the balance sheet under current contract liabilities and other current liabilities, is classified as an embedded derivative of the bond and is separated from the main contract (derivatives held for trading as per IFRS 9 Appendix A). The fair value of the derivative instrument was calculated as the difference between the fair value of the hybrid instrument and the fair value of the host contract.
The Company has obtained loans from various governmental agencies for certain research and development projects, which are shown under borrowings in the statement of financial position. These loans bear an interest rate below the market interest rate. The difference between fair value and the notional amount is treated as a grant in accordance with IAS 20.10A (please refer to Note 6 for further details). The loans are recognized and measured in accordance with IFRS 9.
Trade payables are obligations to pay for goods or services that have been acquired in the ordinary course of business from suppliers. Trade payables are classified as current liabilities if payment is due within one year or less. If not, they are presented as non-current liabilities. Trade payables are recognized initially at fair value and subsequently measured at amortized cost.
The estimated future cash flows on which the measurement of the EIB loan, which is recognized at amortized cost, is based, are adjusted to the Company's current long-term planning on the balance sheet date. This is decisive for the estimated future royalty payments based on the Company's revenues.
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Deposits | 0.5 | 0.5 |
| Prepaid expenses | 11.1 | 20.0 |
| Total long-term receivables | 11.6 | 20.5 |
| Trade receivables | 1,392.6 | 3,400.9 |
| Prepaid expenses | 1,405.3 | 1,235.5 |
| Other receivables | 1,729.5 | 1,411.5 |
| Total current receivables | 4,527.4 | 6,047.9 |
Current receivables were all due within one year. None of them was impaired. Other receivables mainly include receivables resulting from the research premium and credits from VAT returns. All material trade receivables due as of the balance sheet date were already paid at the time of the preparation of these consolidated financial statements.
The following table shows the cash and cash equivalents:
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Cash on hand | 1.2 | 0.6 |
| Cash at bank | 8,174.1 | 5,801.5 |
| Total cash and cash equivalents | 8,175.4 | 5,802.1 |
Cash and cash equivalents are classified as cash on hand and cash at banks and may include other short-term highly liquid investments with original maturities of three months or less. They are recognized at their principal amount.
Cash, which is not available for the Company's immediate and general use, is not included in cash and cash equivalents, but shown as a separate asset (restricted cash) in the statement of financial position.
As of December 31, 2022, the number of shares outstanding amounts to 1,506,162 (December 31, 2021: 1,480,160), of which 1,484,706 (December 31, 2021: 1,474,731) recorded in the Company register at the balance sheet date.
At the Annual General Meeting held on September 17, 2020, resolutions were adopted to cancel the existing Authorized Capital 2018 (500,000 shares) and to authorize the Management Board in accordance with Section 169 of the Austrian Stock Corporation Act to increase the Company's share capital by up to 736,017 shares by September 16, 2025, subject to the partial disapplication of pre-emption rights and partial authorization to disapply pre-emption rights, if necessary in several tranches, against cash and / or contribution in kind by issuing up to 736,017 new no-par value bearer shares at a minimum issue price of EUR 1 per share (proportionate amount of share capital per share) and to increase the issue amount, issue conditions and other details of the capital increase to be determined in agreement with the Supervisory Board ("Authorized Capital 2020").
In addition, the Conditional Capital 2019 (100,000 shares) was reduced by 56,306 to 43,694 no-par value bearer shares, and a resolution was passed for conditional capital of up to 54,000 bearer shares for the purpose of servicing stock options under the Stock Option Plan 2020 ("Conditional Capital 2020"). In accordance with the resolution of the Annual General Meeting on June 15, 2022, this conditional capital can also be used to service stock options under the Stock Option Plan 2022.
At the Annual General Meeting held on June 17, 2021, the Management Board was authorized in accordance with Section 174 (2) of the Austrian Stock Corporation Act to issue financial instruments, i.e. convertible bonds, participating bonds or participation rights, which can provide for the subscription to and/or exchange for shares, including the authorization to disapply shareholders' pre-emption rights to these financial instruments with the approval of the Supervisory Board. In addition, the "Conditional Capital 2018" was cancelled and the conditional increase in the Company's share capital pursuant to Section 159 (2) 1. of the Austrian Stock Corporation Act was resolved for the issue of financial instruments to creditors ("Conditional Capital 2021").
All shares have a nominal value of EUR 1 and are fully paid-in.
In the reporting period, expenses from ESOP 2019 amounting to kEUR 16 (2021: kEUR 97) were accounted for in capital reserves in accordance with IFRS 2.7.
Borrowings consist of the following items:
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Non-current borrowings | ||
| EIB loan | 15,223.8 | 9,989.6 |
| Real estate financing | 4,730.7 | 4,618.6 |
| Other borrowings | 227.6 | 436.1 |
| Total non-current borrowings | 20,182.1 | 15,044.3 |
| Current borrowings | ||
| EIB loan | 1,802.3 | 253.7 |
| Real estate financing | 169.7 | 31.3 |
| Other borrowings | 473.5 | 469.0 |
| Total current borrowings | 2,445.6 | 754.0 |
| Total borrowings | 22,627.6 | 15,798.3 |
The maturity of borrowings is as follows:
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| No later than 1 year | 2,445.6 | 754.0 |
| Later than 1 year and no later than 5 years | 16,473.2 | 9,985.5 |
| Later than 5 years | 3,708.8 | 5,058.8 |
| Total borrowings | 22,627.6 | 15,798.3 |
The nominal and carrying amounts, maturity dates and interest rates on borrowings were as follows:
| Financial instrument all amounts in kEUR |
Nominal amount | Carrying amount as of December 31, 2022 |
Maturity date |
Weighted nominal interest rate |
Weighted average effective interest rate |
|---|---|---|---|---|---|
| EIB loan | 15,000.0 | 17,026.1 | 14.10.2024 - 11.02.2027 |
6.37% | 14.71% |
| ERP loan | 3,800.0 | 3,701.1 | 31.12.2033 | 1.97% | 2.32% |
| NÖBEG financing | 1,200.0 | 1,199.3 | 31.12.2033 | 2.53% | 2.76% |
| AWS Seed loan | 319.9 | 274.8 | undefined | 2.00% | 2.00% |
| Convertible note | 300.0 | 291.6 | 25.01.2023 | N/A1) | N/A1) |
| WAW loan | 100.0 | 97.1 | 01.11.2023 | 2.00% | 2.00% |
| Leasing | 37.7 | 37.7 | 31.03.2023- 22.09.2026 |
2.49% | 2.49% |
1) The convertible note had already been converted into equity at the time these annual financial statements were prepared. Therefore, this information is not disclosed.
The following table shows a comparison by class of the carrying amounts and fair values of the Company's borrowings, other than those with carrying amounts that are reasonable approximations of fair values:
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Carrying amount | ||
| EIB loan | 17,026.1 | 10,243.3 |
| Real estate financing | 4,900.4 | 4,649.9 |
| Other borrowings | 663.5 | 851.0 |
| Total | 22,590.0 | 15,744.2 |
| Fair Value | ||
| EIB loan | 17,026.1 | 10,243.3 |
| Real estate financing | 5,117.3 | 4,794.6 |
| Other borrowings | 688.8 | 889.5 |
| Total | 22,832.2 | 15,927.5 |
The fair values of the aws Seed loan and the WAW loan stated above are based on discounted cash flows using an interest rate of 8.2% (2021: 6.0%), which, at the time of the fair value calculation, was considered to be the best estimate for a market interest rate for the Company derived from quotation received by an external financial institution. They are classified as level 3 fair values in the fair value hierarchy (see Note 19) due to the use of unobservable inputs, including an estimation of the timing of repayment of the aws Seed loan based on the Company's forecast.
For other financial liabilities, the fair values are not materially different to their carrying amounts, since the interest payable on those financial liabilites is either close to current market rates or the financial liabilities are of a short-term nature.
In 2006, the Company took out a loan from aws ("aws Seed loan") in the total nominal amount of kEUR 500. The aws Seed loan is generally granted to support start-up companies. In case of the Company, aws granted the loan for the purpose of supporting the development of the Company's antiviral medical devices.
The aws Seed loan has a term of ten years including a grace period of five years, starting on July 1, 2007, (date on which the last tranche was received from aws) and a fixed interest rate of 8.50% p.a. Yearly repayments are to be based on annual profits made by the Company. If the Company generates a profit, 30% of the profit before tax (adjusted for certain items) has to be used to repay the loan. If the Company does not make any profits in any given year, no repayments shall be made in that year. The loan period is extended indefinitely until the outstanding amount is paid off.
Due to an improved liquidity position after the IPO in February 2019, it was possible to repay the principal of the aws Seed loan amounting to kEUR 500 in June 2019. Regarding the repayment of the accrued interest, which had accumulated since 2006, a favourable agreement was reached. Starting on February 1, 2019, the interest was retrospectively reduced from a fixed rate of 8.5% to 2% plus 3M-EURIBOR (maximum interest rate according to SME grants law). Furthermore, it was agreed to settle kEUR 100 yearly in the event of a loss. In the event of a profit, 30% of the profit before tax (adjusted for certain items, at least kEUR 100) has to be used to repay the loan. The first repayment date was June 30, 2020.
In February 2019, Marinomed was granted a loan commitment of up to EUR 15 million by the European Investment Bank. The payout of three tranches in total took place from 2019 to Q1/2022 and was subject to the achievement of certain contractually defined milestones. Each tranche has a maturity of five years. Apart from interest payments, Marinomed also has to pay royalties based on revenues.
In October 2020, an instalment payment agreement was concluded with the Vienna Business Agency (WAW) for a total amount of kEUR 510. The residual amount will be settled until November 1, 2023.
To finance the new Company headquarters, aws Wirtschaftsservice in conjunction with the ERP fund and NÖBEG granted a financing framework totalling EUR 5 million. From the credit line of the ERP Fund (totalling EUR 3.8 million), EUR 3 million were already drawn in 2020, the remaining EUR 0.8 million were paid out in September 2021. The loan bears interest at 0.5% p.a. (semi-fixed from July 1, 2024) plus a guarantee fee of 1.2% - 2.0% p.a. and is, after a grace period, to be repaid in 20 half-yearly instalments from June 30, 2024. The second part of the financing, provided by NÖBEG), was drawn down in December 2021 and May 2022 (EUR 1.2 million). The financing bears interest at 2.25% p.a. (from December 14, 2026, variable with a minimum interest of 1.75% p.a.) plus a guarantee fee of 0.28% p.a.. It will be repaid in 11 yearly instalments from December 31, 2023. The financing framework is secured by a mortgage in favour of the paying bank in the maximum amount of EUR 4.4 million.
In October 2021, Marinomed secured financing in a total amount of up to EUR 5.4 million via a flexible Convertible Notes Funding Program (CNFP) from the Swiss investment firm Nice & Green S.A. Under the terms of the agreement, Marinomed Biotech AG is entitled to issue up to 18 tranches of zero-coupon convertible bonds of up to kEUR 300 per tranche. Nice & Green S.A. has committed to subscribing for those convertible notes and requesting the conversion into ordinary shares of the Company within a specific period after their issuance. The program allows to draw down tranches as required, or not to make any draw-downs, respectively. Currently, nine out of 18 tranches have been issued and converted. Since February 2023, the program is suspended. This does not reduce the potential total financing volume.
As of December 31, 2022 and 2021, the Company leases laboratory equipment and a vehicle. The leasing vehicle has a residual value of kEUR 18. Under the contractual terms of the laboratory equipment, there is no residual value guaranteed.
| Year ended December 31 | 2022 | 2021 |
|---|---|---|
| all amounts in kEUR | ||
| Obligations under leases are payable as follows: | ||
| Within one year | 8.2 | 17.6 |
| Later than one year but not later than five years | 13.9 | 22.1 |
| Later than five years | - | - |
| Minimum lease payments | 22.1 | 39.7 |
| Guaranteed residual value | 18.2 | 18.2 |
| Future financing costs | –2.6 | –3.8 |
| Recognized lease liabilities | 37.7 | 54.0 |
| The present value of lease liabilities is as follows: | ||
| Within one year | 7.3 | 16.4 |
| Later than one year but not later than five years | 30.3 | 37.7 |
| Later than five years | - | - |
| Total lease liabilities | 37.7 | 54.0 |
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Trade payables | 1,153.2 | 1,994.9 |
| Total trade payables | 1,153.2 | 1,994.9 |
Trade payables were all due within one year. Trade payables are unsecured and are usually paid within 30 days of recognition.
Current contract liabilities and other liabilities include the following items:
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Other non-current liabilities | ||
| Grant - below market rate, investment grants | 304.9 | 87.7 |
| Total other non-current liabilities | 304.9 | 87.7 |
| Current contract liabilities and other current liabilities | ||
| Deferred grant income | 817.0 | 1,030.5 |
| Holiday not taken | 256.6 | 244.8 |
| Employee bonuses | 262.2 | 276.9 |
| Outstanding invoices merchandise | 228.7 | - |
| Social security and payroll related taxes | 119.4 | 102.9 |
| Clinical studies | 95.4 | 847.1 |
| Accounting, tax and audit services | 48.2 | 45.7 |
| Overtime | 34.3 | 22.5 |
| Grant - below market rate | 26.0 | 46.4 |
| Contract liabilities | - | 311.5 |
| Other | 470.0 | 336.3 |
| Total current contract liabilities and other current liabilities | 2,357.9 | 3,264.8 |
| Total contract liabilities and other liabilities | 2,662.8 | 3,352.5 |
The position "Other" primarily contains liabilities from expenses for services and other expenses.
Provisions include the following items:
| all amounts in kEUR | Warranty provision | Other provisions |
|---|---|---|
| Carrying amount at January 1, 2021 | 750.0 | 13.0 |
| Use/reversal | –750.0 | –13.0 |
| Additions | - | - |
| Carrying amount at December 31, 2021 | - | - |
| Carrying amount at January 1, 2022 | - | - |
| Use/reversal | - | - |
| Additions | - | - |
| Carrying amount at December 31, 2022 | - | - |
The use/reversal of the warranty provision is related to the waiver of commercialization rights by a European licensing partner.
Provisions are recognized when the Company has a present obligation (legal or constructive) as a result of a past event, it is probable that the Company will be required to settle the obligation and a reliable estimate can be made of the amount of the obligation. Provisions are measured at the present value of the management's best estimate of the expenditure required to settle the present obligation at the end of the reporting period. The expense relating to a provision is presented in the statement of profit or loss and other comprehensive income (loss).
The Company has no contingent liabilities in respect of legal claims arising in the ordinary course of business.
The Company has entered into a number of agreements which also entail financial commitments for the future and mainly relate to services provided by third parties in connection with the implementation of clinical trials and other research and development activities. The remaining payments to be made under these agreements, if all milestones and other conditions are met, are estimated as follows:
| Later than 1 year and no later than 5 years | 203.6 | 87.7 |
|---|---|---|
| Later than 5 years | - | - |
| Total | 1,002.2 | 880.4 |
The average number of employees (FTEs) during the financial year was 44 (2021: 43), including 3 members of the Management Board (2021: 3).
In 2022, the members of the Management Board of the Company were:
In 2021, expenses for salaries and short-term employee benefits of members of the Management Board excluding expenses for social security and payroll related taxes amounted to kEUR 919 (2021: kEUR 922). In 2022, these amounts included expenses for the employee stock option plan amounting to kEUR 22 (2021: kEUR 65). No long-term employee benefits or termination benefits were paid in 2021 and 2022.
The Supervisory Board, which supports the management in strategic, commercial and scientific matters, consisted of the following members in 2022:
In 2022, the aggregate remuneration of the members of the Supervisory Board amounted to kEUR 154 (2021: kEUR 143).
In 2019, the Company entered into a consultancy contract with the Chairman of the Supervisory Board in relation to certain business development activities. In the financial year 2022, expenses related to this contract amounted to kEUR 30 (2021: kEUR 37). The resulting open liability amounts to kEUR 0 as of December 31, 2022 (December 31, 2021: kEUR 8).
All transactions with related parties are carried out at arms-length principle.
The auditors of the statutory accounts BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (as the universal successor of BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft) have performed the following services for the Company:
| Year ended December 31 all amounts in kEUR |
2022 | 2021 |
|---|---|---|
| Audit fees financial statements | 63.7 | 45.9 |
| Other assurance services | 27.4 | 29.5 |
| Other advisory services | 5.9 | 35.1 |
| Total | 97.0 | 110.5 |
In the years 2021 and 2022, a total of eight tranches of the flexible convertible bond program were subscribed and seven tranches were converted. The share capital increased by 3,116 shares in 2021, by 25,140 shares in 2022 and by a further 5,816 shares in January 2023. The last tranche for the time being was drawn in January 2023, resulting in a share capital increase of 7,189 shares. At the time of preparation of the annual financial statements, the program is paused until further notice.
Beyond this, there were no significant events after the balance sheet date that would have an impact on the consolidated financial statements.
The Company's consolidated financial statements were approved by the management for submission to the Supervisory Board on April 18, 2023.
Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
................................................. ................................................. ................................................. Korneuburg, 18.04.2023 Korneuburg, 18.04.2023 Korneuburg, 18.04.2023
We have audited the consolidated financial statements of Marinomed Biotech AG, Vienna, and of its subsidiary (the Group) comprising the consolidated balance sheet as of December 31, 2022, the consolidated statement of profit or loss and other comprehensive income (loss), the consolidated statement of changes in equity and the consolidated statement of cash flows for the fiscal year then ended and the notes to the consolidated financial statements.
Based on our audit the accompanying consolidated financial statements were prepared in accordance with the legal regulations and present fairly, in all material respects, the assets and the financial position of the Group as of December 31, 2022 and its financial performance for the year then ended in accordance with International Financial Reporting Standards (IFRS), as adopted by the EU with Austrian Generally Accepted Accounting Principles and other legal or regulatory requirements and with requirements stated in par. 245a UGB.
We conducted our audit in accordance with the regulation (EU) no. 537/2014 (in the following "EU regulation") and in accordance with Austrian Standards on Auditing. Those standards require that we comply with International Standards on Auditing (ISAs). Our responsibilities under those regulations and standards are further described in the "Auditor's Responsibilities for the Audit of the Financial Statements" section of our report. We are independent of the Company in accordance with the Austrian General Accepted Accounting Principles and professional requirements and we have fulfilled our other ethical responsibilities in accordance with these requirements. We believe that the audit evidence we have obtained until the date of this auditor's report is sufficient and appropriate to provide a basis for our opinion by this date.
We draw the attention on the assumptions regarding the going concern forecast ("Fortbestehensprognose"), which can be found in the corresponding chapter in the notes to the consolidated financial statements and under the chapter liquidity risks in the group management report. Our opinion is not modified regarding this matter.
Key audit matters are those matters that, in our professional judgment, were of most significance in our audit of the consolidated financial statements of the fiscal year. These matters were addressed in the context of our audit of the consolidated financial statements as a whole, and in forming our opinion thereon, and we do not provide a separate opinion on these matters.
Below we present the Key audit matters:
Situation and reference to further information The group generated kEUR 11,275.9 in revenue in the financial year of 2022. The group's revenue in the financial year of 2022 related to sales of goods in the Virology segment amounted to kEUR 10,518.6.
The accounting standard for revenue recognition, IFRS 15, provides revenue recognition based on a five-step model. According to IFRS 15, revenue will be recognized when control is passed at a certain point in time. Revenue from milestone payments is recognised to the extent that it is highly probable that a significant reversal will not occur; this is basically the fact when all contractual obligations associated with the payment are fulfilled by the Company and the amounts are non-refundable.
Sales are a crucial criterion for (potential) investors and users of the consolidated financial statements to assess the market success and progress of the company.
Revenues were identified as a key audit matter because of the significant influence on the earnings and the consolidated financial statements of the company.
Further information on the accounting and valuation methods as well as the composition of revenues in the financial year 2022 can be found in chapter 5 of the notes to the consolidated financial statements.
We assessed the accounting-related internal control system as part of the audit and tested design and implementation as well as the operative effectiveness of the implemented internal controls.
Furthermore, we performed substantive audit procedures. For that, it was assessed for a sample of contracts if the process of revenue recognition adheres to the terms of those contracts.
Correct accounting of accruals (cut-offs) was examined through the verification of delivery of goods around the reporting date.
Additionally, we received balance confirmations of selected customers on reported receivables from sales.
Management is responsible for the other information. The other information comprises the information included in the annual report, but does not include the consolidated financial statements, the Group's management report and the auditor's report thereon.
Our opinion on the consolidated financial statements does not cover the other information and we do not express any form of assurance conclusion thereon.
In connection with our audit of the consolidated financial statements, our responsibility is to read the other information and, in doing so, to consider whether the other information is materially inconsistent with the consolidated financial statements or our knowledge obtained in the audit, or otherwise appears to be materially misstated.
If, based on the work we have performed, we conclude that there is a material misstatement of this other information, we are required to report that fact. We have nothing to report in this regard.
Management is responsible for the preparation of the consolidated financial statements in accordance with International Financial Reporting Standards (IFRS), as adopted by the EU, with Austrian Generally Accepted Accounting Principles and with requirements stated in par. 245a UGB, for them to present a true and fair view of the assets, the financial position and the financial performance of the Group and for such internal controls as management determines are necessary to enable the preparation of consolidated financial statements that are free from material misstatement, whether due to fraud or error.
In preparing the consolidated financial statements, management is responsible for assessing the Group's ability to continue as a going concern, disclosing, as applicable, matters related to going concern and using the going concern basis of accounting unless management either intends to liquidate the Group or to cease operations, or has no realistic alternative but to do so.
The Audit Committee is responsible for overseeing the Group's financial reporting process.
Our objectives are to obtain reasonable assurance about whether the consolidated financial statements as a whole are free from material misstatement, whether due to fraud or error, and to issue an auditor's report that includes our opinion. Reasonable assurance is a high level of assurance, but is not a guarantee that an audit conducted in accordance with the EU regulation and in accordance with Austrian Standards on Auditing will always detect a material misstatement when it exists. Misstatements can arise from fraud or error and are considered material if, individually or in the aggregate, they could reasonably be expected to influence the economic decisions of users taken on the basis of these consolidated financial statements.
As part of an audit in accordance with the EU regulation and in accordance with Austrian Standards on Auditing, which require the application of ISAs, we exercise professional judgment and maintain professional skepticism throughout the audit.
We communicate with the Audit Committee regarding, among other matters, the planned scope and timing of the audit and significant audit findings, including any significant deficiencies in internal control that we identify during our audit.
We also provide the Audit Committee with a statement that we have complied with relevant ethical requirements regarding independence, and to communicate with them all relationships and other matters that may reasonably be thought to bear on our independence, and where applicable, related safeguards.
From the matters communicated with the Audit Committee, we determine those matters that were of most significance in the audit of the consolidated financial statements of the current period and are therefore the key audit matters. We describe these matters in our auditor's report unless law or regulation precludes public disclosure about the matter or when, in extremely rare circumstances, we determine that a matter should not be communicated in our report because the adverse consequences of doing so would reasonably be expected to outweigh the public interest benefits of such communication.
Pursuant to Austrian Generally Accepted Accounting Principles, the Group management report is to be audited as to whether it is consistent with the consolidated financial statements and as to whether it was prepared in accordance with the applicable legal regulations.
Management is responsible for the preparation of the Group's management report in accordance with Austrian Generally Accepted Accounting Principles.
We conducted our audit in accordance with Austrian Standards on Auditing for the audit of the Group's management report.
In our opinion, the management report for the group was prepared in accordance with the valid legal requirements, includes disclosures according to sec 243a UGB and is consistent with the consolidated financial statements.
Based on the findings during the audit of the consolidated financial statements and due to the thus obtained understanding concerning the Group and its circumstances no material misstatements in the Group's management report came to our attention.
We were elected as auditor by the ordinary general meeting on June 15, 2022. We were appointed by the Supervisory Board on August 5, 2022. We are auditors without cease since 2018.
We confirm that the audit opinion in the section "Report on the consolidated financial statements" is consistent with the additional report to the audit committee referred to in article 11 of the EU regulation.
We declare that no prohibited non-audit services (article 5 par. 1 of the EU regulation) were provided by us and that we remained independent of the audited company in conducting the audit.
The engagement partner on the audit resulting in this independent auditor's report is Mr. Gerhard Fremgen.
Vienna, April 18, 2023
BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (as universal successor of BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft)
Auditor Auditor
Mag. Gerhard Fremgen ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU)
We draw attention to the fact that the English translation of this audit report according to Section 273 of the Austrian Company Code (UGB) is presented for the convenience of the reader only and that the German wording is the only legally binding version.
Management report
Die Firma Marinomed Biotech AG wurde im März 2006 als Spin-off der Veterinärmedizinischen Universität Wien als Marinomed Biotechnologie GmbH gegründet und hat eine nicht-operative Tochtergesellschaft. Das Unternehmen betreibt seine Geschäftstätigkeit am Standort Korneuburg.
Mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2016 wurde die Marinomed Biotechnologie GmbH in eine AG umgewandelt.
Im Jahr 2018 wurde das Grundkapital auf EUR 1.000.000,00 erhöht und die Umwandlung der Namensaktien in auf Inhaber lautende Aktien beschlossen.
Im Zuge des Börsegangs der Marinomed am 1. Februar 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert. Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Ausübung ist vier Mal im Jahr (jeweils nach Veröffentlichung der Unternehmenszahlen) möglich und wird aus dem Bedingten Kapital 2019 (43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien) bedient. Im Zuge mehrerer Ausübungsperioden wurde die Anzahl der Aktien um 2.888 Stücke im Geschäftsjahr 2020 und 4.384 Stücke im Jahr
2021 sowie um 862 Stücke im Jänner 2022 erhöht.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. Die ersten beiden Tranchen wurden im Geschäftsjahr 2021 gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt. Im Jahr 2022 wurde das Programm für 4 Tranchen pausiert und im Dezember 2022 wiederaufgenommen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 6 Tranchen gezeichnet und 6 Tranchen umgewandelt, der Zugang zum Grundkapital betrug 25.140 Aktien. Damit waren zum Stichtag 8 von 18 Tranchen abgerufen. Die Laufzeit verlängert sich vertragsgemäß um pausierte Tranchen.
In Summe ergibt sich zum 31. Dezember 2022 ein Grundkapital von EUR 1.506.162,00, das in 1.506.162 stimmberechtigte Aktien eingeteilt ist. Zum Berichtszeitpunkt beträgt das ausgewiesene Grundkapital der Gesellschaft nach Wandlung der zuletzt gewandelten Anleihen EUR 1.519.167,00 bzw. 1.519.167 stimmberechtigte Aktien.
Zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung stand Marinomed zu rund 26 % im Eigentum der Gründer bzw. des Managements (davon rund 2 % innerhalb des Streubesitzes) und zu rund 13,5 % im Eigentum eines strategischen Altinvestors. Der börserechtliche Streubesitz betrug 62,3 %.

Hinweis: Rundungsdifferenzen möglich
Die Marinomed Biotech AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen und konzentriert sich auf die Erfindung, Entwicklung und Lizenzierung von Therapien zur Behandlung von Patienten, die an Erkrankungen mit hohem medizinischem Bedarf leiden. Marinomed hat bereits bedeutende Meilensteine in der Entwicklung innovativer Produkte auf Basis von patentgeschützten Plattformen im Bereich Atemwegs-, Infektions-, Immun- und Augenerkrankungen erreicht und wird diesen Weg konsequent weitergehen, um Werte für das Unternehmen und seine Stakeholder zu schaffen. Das Geschäftsmodell basiert darauf, das zu tun, was den Stärken des Unternehmens am besten entspricht: Identifizierung, Arzneimittelentwicklung in frühen und mittleren Phasen, Medizinprodukteentwicklung und Partnerschaften. Gleichzeitig arbeitet Marinomed mit anderen Pharmaunternehmen zusammen, um das zu nutzen, was diese am besten können (spätere klinische Entwicklung, regulatorisches Management und Vermarktung), um letztendlich nachhaltige Einnahmen zu generieren.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte Marinomed die bisher höchsten Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Carrageloseprodukten erzielen. Die Vermarktung unserer Entwicklungen aus dem Marinosolv Segment werden weiterhin forciert, Meilensteinzahlungen wurden nicht lukriert.
Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen hat Marinomed große Teile der Wertschöpfungskette an Partner ausgelagert. Der Vertrieb der Produkte erfolgt über Vertriebspartner, die jeweils für ihr geographisches Gebiet von Marinomed eine Vertriebslizenz erhalten haben. Mit Ausnahme einiger weniger Länder, wo es Lizenzpartnerschaften gibt, agiert Marinomed als Großhändler. Dadurch ist es möglich mit limitiertem Ressourceneinsatz aktuell 17 B2B Kunden mit Vertrieb in über 40 Ländern zu betreuen und zu organisieren.
Die wesentliche Herausforderung ist es, die richtigen Partnerschaften in einer möglichst großen Zahl von Ländern und für die gesamte Breite des Produktportfolios abzuschließen. Dafür sucht Marinomed fortwährend mögliche Partner und optimiert die Durchdringung der internationalen Märkte für die bestehenden sowie für neue Produkte. In Ländern, in denen aus Sicht von Marinomed das Volumen noch deutlich gesteigert werden könnte, werden neue, oft zusätzliche Partner gesucht.
Weiters erforscht Marinomed neue Produkte, die unbehandelte oder unzureichend behandelte Krankheiten adressieren. Dabei ist es Ziel ein Projekt von der Idee im Labor bis zu klinischen Studien zu entwickeln. Das Business Development übernimmt dann die Vermarktung eines Entwicklungsprojekts bereits parallel zu den klinischen Studien. Partnerschaften, die daraus hervorgehen, können z. B. nach einer Phase-2-Studie durch eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen werden. Solche Lizenzvereinbarungen folgen einem üblichen
Modell, in dem Marinomed sogenannte Upfront-, Meilenstein- und Produktlizenzerlöse vom Partner erhält.
Als innovatives biopharmazeutisches und international vernetztes Unternehmen ist Marinomed Teil eines lebhaften Geschäftsumfelds, das von globalen Pharma- und Biotechnologieunternehmen geprägt ist. Unter diesen Rahmenbedingungen greift das Unternehmen die Impulse dieser hochdynamischen, sich schnell entwickelnden Branche laufend auf.
In 2022 war die Weltwirtschaft starkem Gegenwind ausgesetzt und es galt, sich in einem schwierigen ökonomischen Umfeld zu behaupten. Die Biopharmabranche brauchte einen verlässlichen Kompass und viel Durchhaltevermögen, um die postpandemischen Veränderungen in den Griff zu bekommen. Geopolitische Spannungen, Unterbrechungen der Lieferketten, inflationärer und makroökonomischer Druck sind nur einige der Herausforderungen, mit denen die Branche nach der Covid-19-Pandemie konfrontiert war.
Während Big Pharma-Unternehmen von geringeren Schwankungen betroffen waren und ihre Marktposition auf globaler Ebene stabil halten konnten, hatte die Biotech-Industrie stark zu leiden. Nach dem Boom traf eine, vor allem durch Zinserhöhungen ausgelöste Marktkorrektur den Sektor hart, die Unternehmen litten merklich und deren Bewertung brach ein. Eine Vielzahl der Biotech-Unternehmen wurde im vergangenen Jahr sogar
unter dem Wert ihrer liquiden Mittel gehandelt (Evaluate, 2022). Darüber hinaus blieb für die Branche das IPO- und M&A-Fenster weitgehend geschlossen, wobei sich die größten Deals auf schnell refinanzierende, risikoarme Investitionen konzentrierten und nicht auf Biotech-Assets im mittleren Stadium. Auch große Lizenzdeals blieben weitgehend aus (Evaluate, 2022).
Trotz der genannten Schwierigkeiten blieben die Fundamentaldaten der Branche in guter Verfassung, und seit Mitte des Jahres gibt es Anzeichen für eine Markterholung. Obwohl noch ein langer Weg vor uns liegt, wird erwartet, dass die Biotech-Industrie in den kommenden Jahren noch widerstandsfähiger wird (Evaluate, 2022). In Anbetracht des Auslaufens zahlreicher Blockbuster-Patente, das einigen großen Pharmaunternehmen droht, könnte ein freundlicheres Umfeld für zahlreiche lukrative Deals in der Biotech-Branche entstehen.
Der globale Arzneimittelmarkt wird bis 2027, ohne die Ausgaben für COVID-19-Impfstoffe und -Therapeutika, auf Jahresbasis voraussichtlich um 3-6 % wachsen und eine Gesamtmarktgröße von etwa 1,9 Billionen USD erreichen (IQVIA, 2023). Nach der Unterbrechung durch die Pandemie wird erwartet, dass sich die allgemeinen Wachstumstrends abschwächen. Die Arzneimittelausgaben in den fünf wichtigsten europäischen Märkten, EU4+UK, werden voraussichtlich stetig wachsen und bis 2027 263 Mrd USD erreichen (IQVIA, 2023). Der US-Markt soll sich in den nächsten fünf Jahren mit einer jährlichen Rate von -1 bis 2 % entwickeln. Dies bedeutet eine Korrektur nach unten gegenüber der zuvor erwarteten 4 % jährlichen Rate und liegt an der Einbeziehung der erwarteten Auswirkungen des US Inflation Reduction Act (IQVIA, 2023).
Sowohl für die USA als auch die fünf größten europäischen Märkte wird erwartet, dass in den nächsten 5 Jahren der Patentschutz vieler Produkte endet, der mit 140,8 Mrd. USD bzw. 31 Mrd. USD beziffert wird (IQVIA, 2023).
Der österreichische Pharmamarkt hatte im Jahr 2021 einen Wert von 5,2 Mrd. Euro mit einer Steigerung von 8,6 % gegenüber dem Vorjahr und einem leichten Rückgang von -0,9 % im Volumen, hauptsächlich im Apothekeneinzelhandel (Pharmig, 2022).
Pharmamärkte in Schwellenländern erlebten in den letzten Jahren einen deutlichen Aufschwung, da sich die globalen wirtschaftlichen und forschenden Pharmaaktivitäten zunehmend auf diese Märkte verlagerten (EFPIA, 2022). Insbesondere China hat in den letzten Jahren, unterstützt durch eine starke technologische Entwicklung, das globale Biopharma-Feld aktiv mitgestaltet. Die Folgen der strikten Null-Toleranz-Pandemiepolitik und die geopolitischen Spannungen, die zu Verzögerungen und Notfallplänen bei den lokalen Aktivitäten im Sektor führen (Evaluate, 2022), wirken sich nach wie vor negativ auf die Zusammenarbeit im chinesischen Biopharma-Markt aus.
Arzneimittel für seltene Erkrankungen, sogenannte "orphan drugs", bleiben weiterhin ein attraktiver Forschungsbereich, besonders aufgrund der Möglichkeit der beschleunigten Entwicklung sowie nationaler und regulatorischer Anreiz- und Unterstützungsprogramme. Es wird erwartet, dass sich
der Umsatz mit Arzneimitteln für seltene Erkrankungen in den nächsten Jahren gegenüber 2021 verdoppeln wird, um im Jahr 2026 einen Gesamtumsatz von USD 268 Mrd. zu erreichen (Evaluate, 2021). Darüber hinaus wird künstliche Intelligenz zu einem immer wertvolleren Werkzeug in der Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln. Durch die Unterstützung personalisierter Gesundheitsansätze und die Erleichterungen in der Arzneimittelforschung soll künstliche Intelligenz dabei helfen, wichtige Meilensteine in der Gesundheitsversorgung in der Zukunft zu erreichen.
Der Marktzugang bleibt herausfordernd, angesichts der sich abzeichnenden Rationalisierungsprogramme für medizinische Ausgaben in einigen Schlüsselmärkten. Die patientenorientierte Innovation, die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit der Gesundheitsversorgung stehen weiterhin im Fokus nachhaltiger Gesundheitspläne. Der wertbasierten Preisgestaltung wird immer mehr Gewicht beigemessen, wodurch die Margen zunehmend unter Druck geraten. Die pharmazeutische Industrie muss sich deshalb entsprechend anpassen: die Branche fühlt sich zunehmend durch externe Impulse dazu gedrängt, Innovation und Kosten ins Gleichgewicht zu bringen und gleichzeitig wichtige, lebensverändernde Therapien zu entwickeln.
OTC-Medikamente sind erschwingliche Behandlungsoptionen, die Kunden leicht zugängliche Lösungen für ihre täglichen Gesundheitsbedürfnisse bieten. Der globale Markt für Consumer Healthcare (CHC) legte in einem 12-Monats-Zeitraum bis Juni 2022 um 8,2 % zu (Nicholas Hall, Mitte 2022). Europa war mit einem Plus von 12 % die stärkste Wachstumsregion (Nicholas Hall, Mitte
2022). Der weltweite CHC-Umsatz von Mitte 2021 bis Mitte 2022 überstieg 157 Mrd USD, wobei der Cough, Cold & Allergy (CCA)-Markt etwa 20 % des weltweiten CHC-Umsatzes ausmachte (Nicholas Hall, Mitte 2022). Die Marke Vicks von Procter & Gamble blieb die führende CCA-Marke mit einem Umsatz von 1,7 Mrd. USD (Nicholas Hall, Mitte 2022). Auf Nordamerika entfielen 43 Mrd. USD des weltweiten Gesamtumsatzes vor Europa mit rund 39 Mrd. USD (Nicholas Hall, Mitte 2022). Gleichzeitig wuchs der österreichische OTC-Markt um 4,4 % auf 1,2 Mrd. EUR im Jahr 2021, wobei Husten & Erkältung mit 17,4 % die Indikation mit dem größten Anteil ist (Pharmig, 2022).
Marinomed wird weiterhin seine Kunden mit bewährten OTC-Produkten weltweit auch bei steigender Nachfrage versorgen. Darüber hinaus ist es unser Anliegen, den proprietären technologischen Vorsprung und unser Wissen zu nutzen, um Patienten, die an schweren Erkrankungen leiden, zu einem gesünderen Leben zu verhelfen. Dieser Vision folgend plant Marinomed, sein Produktportfolio in den zentralen Indikationen der Immunologie und Virologie auszubauen, verbunden mit mehr Fokus auf das Rx-Segment, um sich den Bedürfnissen der Patienten zu widmen.
Die Virologie-Pipeline von Marinomed konzentriert sich auf virale Atemwegsinfektionen. Weltweit befinden sich mehr als 1.300 Medikamente für Erkrankungen der Atemwege in der Entwicklung (IFPMA, 2022). Die aus der Pandemie gezogene Lehre hat die antiviralen Therapiemöglichkeiten in den Mittelpunkt der jüngsten pharmazeutischen Aktivitäten gerückt und die Industrie dazu veranlasst, auch für die kommenden Herausforderungen nach Lösungen zu suchen. Der globale Markt für virale Lungenentzündungen wurde auf 6,7 Mrd. USD im Jahr 2022 geschätzt mit einem Marktanteil von 42 % unter allen Therapeutika gegen infektiöse Lungenentzündungen. In der EU und den USA soll das Segment der antiviralen Medikation unter allen Therapeutika für infektiöse Lungenentzündungen am stärksten wachsen, was auf die steigende Prävalenz von viralen Krankheitserregern zurückzuführen ist (Global Pneumonia Therapeutics Market Report 2022).
Die Immunologie ist direkt nach der Onkologie einer der beiden führenden globalen Therapiebereiche. Sie wird Prognosen zufolge mit einer jährlichen Rate von 3-6 % wachsen und bis 2027 177 Mrd USD erreichen (IQVIA, 2023). Das Wachstum wird durch Innovationen und eine stetig steigende Zahl behandelter Patienten vorangetrieben, teilweise aber durch den Wettbewerb von Biosimilars ausgeglichen (IQVIA, 2023). Weltweit sind mehr als 80 verschiedene Autoimmunerkrankungen in nationalen Registern gelistet (NIH 2022) und mehr als 1.600 Medikamente werden derzeit zur Behandlung immunologischer Erkrankungen entwickelt (IFPMA, 2022).
Solv4U ist eine neue Geschäftseinheit von Marinomed, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Marinosolv - Technologie zur Verbesserung der Löslichkeit pharmazeutischer Substanzen anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen, die innovative Lösungen für die Verbesserung der Bioverfügbarkeit ihrer Arzneimittel benötigen. Schlechte
Wasserlöslichkeit von Wirkstoffen ist eine der häufigsten Hürden in der pharmazeutischen Entwicklung. Rund 40 % der zugelassenen und fast 90 % der in der Entwicklung befindlichen Arzneimittel weisen eine schlechte Wasserlöslichkeit auf (Kalepu & Nekkanti, 2015). Technologien zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit sind z. B. die mizellare Solubilisierungstechnologie, Mikronisierung, Nanomahlung, Co-Kristallisation oder Feststoffdispersionsmethoden. Es gibt mehr als 150 aktive Unternehmen, die Lösungen zur Verbesserung der Bioverfügbarkeit anbieten, und es wird erwartet, dass der Markt bis 2030 mit einer jährlichen Rate von 14,6 % stark wachsen wird (Roots Analysis, 2018). Mit Solv4U nützt Marinomed neue Möglichkeiten, seinen Einfluss in diesem stetig wachsenden, stark nachgefragten Bereich geltend zu machen.
Der Geschäftsbereich mit Produkten der Carragelose-Plattform zur Behandlung von Erkältungskrankheiten hat sich 2022 weiter positiv entwickelt. Zum vierten Mal in Folge konnte ein zweistelliges Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Der Anstieg von EUR 9,7 Mio auf EUR 11,3 Mio im Virologie-Segment entspricht einer Steigerung von 16,6 % nach 18,1 % im Vorjahr. Unsere junge Business Unit Solv4U hat mit EUR 0,1 Mio zum Umsatz des Geschäftsjahres beigetragen. Insgesamt betrugen die Umsatzerlöse EUR 11,4 Mio nach EUR 11,7 Mio im Vorjahr. Die Warenverkäufe verzeichneten erneut einen signifikanten Anstieg (EUR +1,6 Mio) und gleichzeitig konnte die Bruttomarge aus Umsatzerlösen aus dem Verkauf von Handelsware abzüglich Wareneinsatz (Handelswareneinsatz sowie regelmäßige lieferbezogene Kosten, exkl. Sonderbelastungen) trotz steigender Einstandspreise in etwa konstant bei 32 % gehalten werden. Aufwandsseitig ist die Entwicklung neben gestiegenen Aufwendungen aus Warenverkäufen durch einen Rückgang bei den Ausgaben für Fremdforschung geprägt, der darauf zurückzuführen ist, dass sich klinische Studien nach der aktiven Phase in der Auswertung oder noch in der Vorbereitungsphase befinden. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen sanken dementsprechend von EUR 4,0 Mio im Vorjahr auf EUR 1,9 Mio im aktuellen Geschäftsjahr. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen weisen ebenfalls einen Rückgang von EUR 3,1 Mio auf EUR 2,4 Mio auf, dies betrifft insbesondere Einsparungen bei den Marketing- und PR-Aufwendungen sowie eine Provisionszahlung für die Lizenzierung von Budesolv im Vorjahr. Demgegenüber ist der Personalaufwand infolge eines Anstiegs bei der Belegschaft sowie Gehaltserhöhungen von EUR 4,5 Mio auf EUR 4,8 Mio gestiegen. Infolge der beschriebenen Einsparungen lag das Betriebsergebnis mit EUR -4,6 Mio über dem Vergleichswert des Vorjahres von EUR –5,2 Mio.
Marinomed sieht auf dem pharmazeutischen Markt für OTC-Produkte weiterhin großes Wachstumspotenzial bei unverändert hohem Wettbewerbsdruck. Nach dem starken Rückgang des Marktes für freiverkäufliche Arzneimittel und Medizinprodukte (teilweise -50 % und mehr) seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie in 2020, verzeichnet der Markt wieder eine Rückkehr zu erwartbaren saisonalen Schwerpunkten. Mit den Carragelose-Produkten, die sowohl gegen Erkältungsviren als auch gegen
SARS-CoV-2 wirksam sind, sieht sich Marinomed sehr gut positioniert. Viele Vertriebspartner in den Regionen haben die Chance genutzt, das Produkt auch im Kampf gegen die Pandemie zu positionieren und damit der Marke generell zu mehr Bekanntheit verholfen. Zusätzlich ermöglichte die Datenlage neue Partner für bestimmte Regionen zu gewinnen – für manche Länder dauern die Gespräche noch an. Investitionen in zusätzliche klinische Daten haben in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 einen Höchststand erreicht. Die diesbezüglichen F&E Aufwendungen sind jedoch in einem hohen Maße durch den Emergency Grant KLIPHA-COVID-19 der FFG gefördert.
Auf das Immunologie-Segment hat sich die COVID-19-Pandemie verzögernd ausgewirkt. Das Unternehmen hat seine Bemühungen in der Verpartnerung und im Zulassungsverfahren von Budesolv, in der Auswertung der klinischen Studie für Tacrosolv sowie dem Angebot von Technologiepartnerschaften weiter verstärkt und bereits einige Meilensteine erreicht. Die diesbezüglichen Anstrengungen werden im Geschäftsjahr 2023 fortgeführt.
Die klinische Dosisfindungsstudie für den Produktkandidaten Tacrosolv wurde im Geschäftsjahr 2021 erfolgreich abgeschlossen, die Datenanalytik und statistische Aufbereitung erfolgten wesentlich im Berichtsjahr. Auf Basis der vorliegenden Daten aus der Studie werden Gespräche mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern gestartet. Im Geschäftsjahr 2023 liegt der Schwerpunkt auf einem strukturierten Prozess mit dem Ziel, einen Lizenzvertrag mit einem Pharmapartner einzugehen.
Auf Basis der Daten der zulassungsrelevanten klinischen Phase-III-Studie für Budesolv konnte 2021 mit Luoxin Pharmaceutical ein erster Lizenzvertrag für den chinesischen Markt abgeschlossen werden. Eine Upfront-Zahlung in Höhe von USD 2 Mio, Meilensteine in 2-stelliger Millionenhöhe sowie Lizenzen für Produktverkäufe sind Teil dieser Vereinbarung. Nach einer anfänglichen Verzögerung, die durch pandemiebedingte Lockdowns in China verursacht wurde, wird nun wieder tatkräftig an der Etablierung einer lokalen Produktion, der Vorbereitung einer vorgeschriebenen lokalen klinischen Studie sowie schließlich der Erlangung der Zulassung gearbeitet. Marinomed hat sich zum Ziel gesetzt, darüber hinaus weitere Partnerschaften für andere Regionen abzuschließen. Weitere Produkte, wie z. B. eine neue Formulierung im Einsatz gegen Autoimmune Gastritis sind in präklinischer Erforschung (MAM-1004-2).
Schließlich sorgte die Technologieplattform auch im Jahr 2022 für Umsätze von Dritten, die eine Verbesserung der Löslichkeit durch eine Marinosolv-Formulierung erreichen konnten. Diese Umsätze werden ab dem Geschäftsjahr 2022 im Segment "Sonstiges" (2021: "Marinosolv") ausgewiesen. Die erfolgreich abgeschlossenen Machbarkeitsstudien eröffnen die Möglichkeit für Kunden, ihre Entwicklungen durch und mit Marinosolv fortsetzen zu können. Durch verstärkte Anstrengungen im Business Development, die zum Abschluss neuer Vereinbarungen in 2022 geführt haben, geht Marinomed davon aus, dass eine weitergehende kommerzielle Verwertung dieser Entwicklungen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu weiterem Umsatzwachstum führen wird.
Marinomeds Geschäftsmodell basiert darauf, durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung das Leben von Menschen mit Krankheiten ohne oder nur begrenzten Behandlungsmöglichkeiten in den Therapiegebieten Virologie und Immunologie nachhaltig zu verändern. Die Mission ist es konkret, wirksame Therapien zu entwickeln, die das Leben der Patienten deutlich verbessern. Unsere beiden patentierten und klinisch validierten Plattformen Carragelose und Marinosolv bilden die Grundlage für neuartige Medikamente zur Behandlung von Indikationen mit ungedecktem medizinischen Bedarf.
Unsere Strategie basiert auf solider Wissenschaft in Bereichen, in denen wir wissenschaftliche Daten, Produktentwicklungserfolge, Know-how und kommerziellen Fortschritt generiert haben. Diese Bereiche sind das Gebiet der Infektionskrankheiten und das große Gebiet der Immunologie. Für die ständige Verbesserung unserer Strategie wenden wir Tools mit künstlicher Intelligenz an, führen eingehende Marktanalysen durch und haben Beziehungen zu wichtigen Meinungsführern auf der ganzen Welt aufgebaut.
Auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bieten die von der Carragelose-Plattform abgeleiteten Medizinprodukte von Marinomed eine breite virusblockierende Aktivität zur Behandlung und Vorbeugung von viralen Atemwegsinfektionen. Im Februar 2021 wurden die präklinischen Ergebnisse durch klinische Daten einer unabhängigen Prüfarzt-initiierten Studie an fast 400 argentinischen
Krankenhausmitarbeitern bestätigt: Das Iota-Carrageen-haltige Nasenspray erzielte eine 80-prozentige Reduzierung des Infektionsrisikos durch SARS-CoV-2 im Vergleich zum Placebo. Unsere vermarkteten Medizinprodukte befinden sich in einem stark fragmentierten OTC-Markt, der durch sehr starken Wettbewerb gekennzeichnet ist. Demgegenüber wurden im Berichtsjahr Entwicklungen für Therapeutika gegen deutlich schwerwiegendere Erkrankungen gestartet. Die Prävention und Behandlung von viraler Lungenentzündung ist ein solches Projekt. Details zu weiteren Projekten geben wir aus strategischen Gründen derzeit nicht bekannt, sie bergen jedoch ein erhebliches Potenzial.
Verbindungen, die auf Immunerkrankungen abzielen, neigen dazu, ein Löslichkeitsproblem zu haben. Marinomed hat die Marinosolv-Technologie klinisch validiert, die die Verbesserung der Löslichkeit in wässriger Umgebung und damit der Wirksamkeit schwerlöslicher Wirkstoffe ermöglicht. Zwei aus dieser Technologie abgeleitete Produkte zur Behandlung von immunologischen Erkrankungen sind auf dem Weg. Zur Validierung begann Marinomed mit Budesonid, einem Kortikosteroid zur Behandlung von allergischer Rhinitis, und schloss eine erfolgreiche Phase-3-Studie ab. Das solubilisierte Lacton-Makrolid Tacrolimus, bei Marinomed Tacrosolv genannt, zielt auf Erkrankungen auf der Vorderseite des Auges ab. Das Konzept der verbesserten Löslichkeit, der geringeren erforderlichen Dosen und des schnelleren Wirkungseintritts wurde in einer Phase-2-Studie klinisch demonstriert. Für mehrere Indikationen mit ungedecktem medizinischem Bedarf werden neue und bessere Arzneimittel benötigt. Marinomed
weitet derzeit seine Aktivitäten auf solche neuen Indikationen aus, darunter auch die autoimmune Gastritis (MAM-1004-2). Wir haben ermutigendes Feedback von Patienten auf der ganzen Welt erhalten.
Im Bereich viraler Infektionen konnte Marinomed die Carragelose als Produkt über engagierte Partner in über 40 Ländern auf 5 Kontinenten auf den Markt bringen. Dabei sieht das Unternehmen weiter hohen Bedarf an Medikation gegen virale Erkrankungen und wird seine Expertise dafür nutzen. In der Immunologie konnten mit Budesolv, das verpartnert wurde und Tacrosolv, das klinisch validiert ist, bereits zwei Produkte entwickelt werden. Ziel bleibt es, sich auf Forschung und Entwicklung zu konzentrieren und die Produkte während der klinischen Phase an Partner auszulizenzieren. Die dritte Säule des Geschäftsmodells liegt in der stetig wachsenden Solv4U Einheit. Mit Auftritten auf einschlägigen Messen, wie zuletzt der Leitmesse CPhI in Frankfurt, wird Pharmafirmen Zugang zur Marinosolv-Technologie und damit einer verbesserten Produktentwicklung ermöglicht.
Die drei wesentlichen Umsatzquellen bleiben damit weiterhin der Verkauf von Produkten an die Vertriebspartner, Lizenzerlöse aus lizenzierten, patentierten Produkten sowie Meilensteinzahlungen basierend auf dem Erreichen bestimmter mit Partnern festgelegter Ziele.
Die Gesellschaft verfügt über keine Zweigniederlassungen. Zum Abschlussstichtag hält Marinomed 100 % der Anteile an der Marino Immo GmbH. Die
Gesellschaft erstellt zum 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen im Sinne des § 245a UGB. Es bestehen keine Geschäftsbeziehungen oder sonstigen Verträge zwischen Marinomed Biotech AG und Marino Immo GmbH.
Zum Verständnis der finanziellen Leistungsindikatoren der Gesellschaft ist es wesentlich, die Spezifika der unterschiedlichen Segmente darzustellen.
Das Produktportfolio im Bereich viraler Erkrankungen besteht neben zwei Entwicklungsprojekten aus sieben bereits am Markt befindlichen Carragelose-Produkten, vier Nasensprays, zwei Rachenprodukten und einem kombinierten Nasen-/Rachenspray. Im Geschäftsjahr 2022 konnte in diesem Segment eine signifikante Umsatzsteigerung von EUR 1,6 Mio bzw. +17 % erzielt werden. Somit konnte der Wachstumstrend der Vorjahre fortgesetzt werden, was in 2022 insbesondere auf die starke Nachfrage bei unseren europäischen Kunden zurückzuführen war.
Im Segment der immunologischen Produkte auf Basis der Marinosolv-Technologie befindet sich noch kein Marktprodukt. Gleichwohl konnten für das Leitprodukt Budesolv im Vorjahr Vertriebslizenzrechte für den chinesischen Markt vergeben werden. Diese Lizenz stellt als erste Transaktion in diesem Segment einen wichtigen Schritt zur Vermarktung dar und ist mit Upfront-, Meilensteinund Produktlizenzzahlungen verbunden. Dieses Segment ist weiter von hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung geprägt, die erst in Folgejahren Umsätze generieren könnten.
Marinomed konzentriert in diesem Bereich die Anstrengungen auf die weiteren regulatorisch notwendigen Vorbereitungen für eine Marktzulassung sowie auf Gespräche mit potenziellen Vermarktungspartnern in weiteren geographischen Regionen, bzw. für weitere Produkte, wie insbesondere Tacrosolv.
Das Jahr 2022 ergab ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR -6,0 Mio (2021 EUR -6,2 Mio). Das Betriebsergebnis 2022 betrug somit EUR -4,6 Mio (2021 EUR -5,2 Mio) und das Finanzergebnis EUR -1,4 Mio (2021 EUR -1,0 Mio). Das Unternehmen zeigt einen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -6,0 Mio (2021 EUR -6,4 Mio) und einen Bilanzverlust in der Höhe von EUR -49,2 Mio (2021 EUR -43,1 Mio). Die in 2022 erzielten Verluste liegen wiederum deutlich unter Plan. Im Carragelose-Segment konnten infolge der gesteigerten Nachfrage insbesondere in Europa sowohl die Erlöse aus dem Verkauf von Handelswaren gesteigert werden (+EUR 1,6 Mio), als auch höhere Erlöse aus laufenden Lizenzzahlungen generiert werden. Demgegenüber stehen Rückgänge bei den Meilensteinzahlungen sowohl im Virologie-Segment (EUR -0,2 Mio) als auch im Bereich der Immunologie (EUR -1,9 Mio). Die niedrigeren Kosten für klinische Studien haben ebenfalls zu einem deutlich über Plan liegenden Ergebnis beigetragen. Weitere Erläuterungen zur Entwicklung der Gewinnund Verlustrechnung sind im Anhang dargestellt.
Die Vermögenslage des Unternehmens ist auf der Aktivseite durch höhere Vorräte an Rohstoffen und Primärpackmitteln geprägt, welche infolge der zunehmenden Rohstoffknappheit zur Erhaltung der Lieferflexibilität bevorratet wurden. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen an beiden Bilanzstichtagen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf und betreffen überwiegend Warenlieferungen sowie Lizenz- und sonstige Umsatzerlöse. Zu Beginn des Berichtsjahres hatte Marinomed alle erforderlichen Meilensteine erreicht, die zur Auszahlung der dritten Tranche des Darlehens der Europäischen Investitionsbank im Jahr 2019 festgelegt wurden. Die Auszahlung in Höhe von insgesamt EUR 6,0 Mio erfolgte im Februar 2022. Darüber hinaus werden zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten aus Wandelanleihen in Höhe von EUR 0,3 Mio aus dem flexiblen Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP – siehe bereits Kapitel 1.1) ausgewiesen.
Am Bilanzstichtag betragen die liquiden Mittel EUR 8,1 Mio (2021 EUR 5,8 Mio) und das Unternehmen zeigt ein negatives Eigenkapital von EUR -7,0 Mio nach EUR -2,8 Mio im Vorjahr. Der Rückgang bei den sonstigen Rückstellungen von EUR 1,6 Mio in 2021 auf EUR 1,3 Mio in 2022 betrifft insbesondere noch nicht abgerechnete Drittleistungen im R&D Bereich und ist durch den Abschluss klinischer Studien im Jahr 2022 begründet. Für weitere Details zur Entwicklung der Vermögenslage sowie zu Laufzeiten und Verzinsung des Fremdkapitals wird auf die Erläuterungen im Anhang verwiesen.
Das Unternehmen wies Ende 2022 liquide Mittel von EUR 8,1 Mio (2021 EUR 5,8 Mio.) aus.
Die Veränderung wird in der folgenden Geldflussrechnung dargestellt:
| 2022 Mio EUR |
2021 Mio EUR |
|
|---|---|---|
| Geldfluss aus dem Ergebnis | -5,6 | -5,9 |
| Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit vor Steuern | -4,7 | -4,6 |
| Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit | -4,7 | -4,6 |
| Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit | -0,2 | -0,8 |
| Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit | 7,3 | 2,0 |
| zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands | 2,4 | -3,4 |
| Finanzmittelbestand am Beginn der Periode | 5,8 | 9,2 |
| Finanzmittelbestand am Ende der Periode | 8,1 | 5,8 |
Die Vermögens- und Finanzlage spiegelt primär die negative Ertragslage wider, die für ein biotechnologisches Unternehmen im Entwicklungsstadium zu erwarten ist. Die Finanzmittelzuflüsse betreffen neben Deckungsbeiträgen aus dem Verkauf
von Carragelose-Produkten sowie Einnahmen aus Lizenzverträgen insbesondere die Aufnahme weiterer Fremdverbindlichkeiten sowie Einzahlungen aus dem flexiblen Wandelanleiheprogramm (+1,8 Mio). Im Jahr 2020 konnte Marinomed eine
zinsgünstige Refinanzierung der Immobilie durch Austria Wirtschaftsservice zusammen mit der Erste Bank als Treuhänder des ERP-Fonds sowie der NÖBEG abschließen. In 2022 wurden daraus weitere EUR 0,2 Mio abgerufen. Investitionen insbesondere in die IT- und Laborinfrastruktur finden sich entsprechend im Liquiditätsabfluss durch Investitionstätigkeit wieder.
Die Darlehenszusage von der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von bis zu EUR 15,0Mio wurde in 3 Tranchen in Abhängigkeit vom Erreichen bestimmter Meilensteine ausbezahlt. Die erste Tranche in Höhe von EUR 4,0 Mio wurde im Oktober 2019, die zweite Tranche in Höhe von EUR 5,0 Mio im Dezember 2020 und die dritte Tranche in Höhe von EUR 6,0 Mio im Februar 2022 gezogen. Eigenkapital bzw. eigenkapitalnahe Finanzierungsmaßnahmen wurden in den Geschäftsjahren 2015 (EUR 3,5 Mio), 2016 (EUR 1,5 Mio), 2017 (EUR 7,0 Mio) und 2019 (EUR 22,4 Mio Gesamtkapitalzufluss aus dem Börsegang) umgesetzt. In Verbindung mit dem langfristigen Darlehen der EIB und dem Wandelanleihenprogramm sollen damit langfristige Investitionen in Forschung und Entwicklung sichergestellt werden.
Die COVID-19-Pandemie wird weiterhin einen deutlichen Einfluss auf die Geschäftsaktivitäten von Marinomed haben. Einerseits kann erwartet werden, dass der Umsatz mit Carragelose weiteres Wachstumspotenzial besitzt, wenn auch vergleichsweise weniger stark als in den letzten Jahren. Andererseits hat Marinomed mehrere klinische Studien zu COVID-19 gesponsert, darunter eine in Wien, Österreich, um die Wirksamkeit und Sicherheit von inhalierter Carragelose (Inhaleen) bei der Behandlung von COVID-19 und anderen viralen Pneumonien nachzuweisen. Diese Studien sind mittlerweile großteils abgeschlossen, wobei das Rekrutierungsziel nicht erreicht werden konnte. Dennoch haben die Studien mehrere positive Effekte: dass Krankenhäuser neben ihrer Belastung bereit waren, an den Studien teilnehmen hat mehrere Partner überzeugt, die Produkte (neu) zu vermarkten. Außerdem wurde einmal mehr das hervorragende Sicherheitsprofil des Produkts bestätigt. Das bestätigt Marinomed in seiner Strategie, Medikationen in schwerwiegenderen viralen Infektionskrankheiten zu erforschen.
Marinomed betrachtet die Marinosolv-Plattform als einen wesentlichen Werttreiber und will die Entwicklung von Budesolv und Tacrosolv weiter vorantreiben. Die auf Dosisfindung ausgerichtete Phase-2-Studie zur Untersuchung der Sicherheit und Wirksamkeit von Tacrosolv-Augentropfen konnte im zweiten Quartal 2021 positive Top-line Daten berichten. Erste Ergebnisse ergaben bei einer deutlich niedrigeren Dosierung, als der einzigen, nur in Asien verfügbaren Tacrolimus-Formulierung im Markt, die Reduktion der Entzündungsreaktion im Auge und eröffnen damit die Anwendung in bisher schwer behandelbaren Erkrankungen im vorderen Auge. Es ist geplant, eine Alternative zu Kortisonderivaten zu etablieren und damit maßgeblich zur Gesundheit der Augen beizutragen. Diese Daten erlauben es, Gespräche mit potenziellen Co-Entwicklungs- und Vermarktungspartnern zu führen. Ein strukturierter Prozess wurde gestartet.
Um das Potenzial beider Plattformen ausschöpfen zu können, sind Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich. Insbesondere durch den Ausbau der Marinosolv-Plattform und klinische Studien für größere Indikationen wird das Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung in den kommenden Jahren voraussichtlich steigen. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Gesellschaft einen leichten Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten, der im Jahr 2023 weiterhin zu einem operativen Verlust führen wird. Das kurzfristige Ziel ist auf das Erreichen der operativen Gewinnschwelle ausgerichtet.
Marinomed ist ein auf globale Märkte zielendes Unternehmen, das pharmazeutische Unternehmen als Kunden auf allen Kontinenten beliefert. Als solches ist Marinomed einer Reihe von Risiken ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen operative, finanzielle und regulatorische Risiken.
Marinomed hat im Unternehmen Systeme und Prozesse etabliert, um Risiken zu identifizieren und ihnen entgegenzusteuern. Die nachfolgend beschriebenen Risiken werden laufend überwacht.
Marinomed ist als international tätiges Unternehmen in die Weltwirtschaft eingebunden. Regierungen auf allen Kontinenten haben zur Eindämmung der Pandemie massive Einschnitte in die Abläufe der weltweiten sozialen und ökonomischen Abläufe beschlossen und umgesetzt. Es ist damit zu rechnen, dass die Folgen dieser Maßnahmen einen langfristigen Einfluss auf die globale Wirtschaft haben werden. Inzwischen manifestieren sich die Auswirkungen zunehmend in der Lieferkette. Zum einen folgen die Beschaffungspreise der rasant ansteigenden Inflation, zum anderen gibt es Engpässe bei Rohmaterialien, die in vielen Fällen zu einer Verdopplung von Lieferzeiten auf teilweise mehr als 12 Monate für Packmittel führen. Marinomed kann sich zwar mit seinen Carragelose-Produkten eher positiv entwickeln, sieht sich jedoch in der Beschaffung einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Weiters kann es in einigen Fällen möglich sein, dass Marinomed die steigenden Einstandspreise nicht oder nicht vollständig an
seine Kunden weitergeben kann. Auch die Marinosolv-Technologieplattform muss sich einem erhöhten Risiko bei der Kommerzialisierung stellen. Gleichzeitig muss befürchtet werden, dass der Krieg in der Ukraine längerfristige Auswirkungen auf viele Bereiche haben wird und im Zusammenspiel mit der Corona-Pandemie eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu erwarten ist. Dies kann neben steigender Inflation zu einer geringeren Kundennachfrage führen. Marinomed hatte bisher weder in der Ukraine noch in Russland Umsätze. Als Zielmärkte für Marinomed Produkte kommen beide Länder auf absehbare Zeit nicht in Frage.
Zu den wesentlichen finanziellen Risiken zählen Ausfallsrisiken und Liquiditätsrisiken. Darüber hinaus werden Umsätze in Britischen Pfund (GBP) getätigt, so dass auch Risiken aus Wechselkursschwankungen entstehen. Da Forderungen in GBP in der Regel einen Betrag von EUR 500.000 nicht übersteigen, würde sich eine Schwankung von +/- 10 % mit weniger als EUR 50.000 auf die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Die Umsatzerlöse aus dem Lizenzvertrag mit Luoxin Pharmaceuticals werden zwar in USD getätigt, treten aber zunächst nur in großen Abständen als Meilensteinzahlungen auf. Aus der Konvertierung der Zuflüsse aus der ersten Upfront-Zahlung konnte ein Kursgewinn verzeichnet werden. Erst mit Zulassung des Produkts in China (nicht vor 2024) werden regelmäßige Zahlungen erwartet, die dann ein kontinuierliches Risiko von Fremdwährungsverlusten bergen. Als Forschungs- und Entwicklungsunternehmen weist Marinomed nach wie vor einen bilanziellen Verlust aus und daher sind klassische Kreditinstrumente für Marinomed nicht zugänglich. Das Unternehmen hat daher das Risiko, dass der Kapitalbedarf in Zukunft nicht oder nur zu nachteiligen Konditionen gedeckt werden kann. Es handelt sich dabei um ein für Life-Science-Unternehmen typisches Risiko.
Marinomed ist zudem in üblichem Maß einem Zinsrisiko auf Basis der Entwicklung internationaler Zinsen ausgesetzt. Spezifische Zinsrisiken ergeben sich aus dem aws-Seedfinancing (3M-EURIBOR plus 2 %) sowie aus den zu leistenden umsatzabhängigen Tantiemen in Zusammenhang mit dem EIB Darlehen. Ab 01.07.2024 kommt im Rahmen des ERP Darlehens ein sprungfixer Zinssatz zur Anwendung, dessen Entwicklung vom 1-Jahres-EURIBOR abhängen wird. Ab dem 15. Dezember 2026 wird die NÖBEG Finanzierung sprungfix, abhängig vom 3-Monats-EURIBOR, verzinst.
Marinomed hält keine derivativen Finanzinstrumente.
Für Marinomed besteht das Risiko, dass langfristige Potenziale nicht ausgenutzt oder falsch eingeschätzt werden. Bei beiden Technologieplattformen können sich die eingegangenen oder noch zu etablierenden Partnerschaften als nicht vorteilhaft oder nicht realisierbar erweisen. Die heutige Einschätzung des Potenzials der Produkte auf den globalen Märkten kann sich als zu optimistisch herausstellen. Es besteht daher das Risiko, dass die Umsatzziele nicht erreicht werden. Weiters besteht
das Risiko, dass Mitbewerber bessere oder günstigere Produkte entwickeln und dadurch das Marinomed-Portfolio weniger ertragreich ist.
Staatliche Behörden versuchen in praktisch allen regionalen Märkten, die Kosten im Gesundheitswesen durch verstärkten Wettbewerb der Anbieter und permanente Absenkung der Erstattungsgrenzen für Pharmaka zu beschränken. Der rasch wachsende OTC-Markt ist diesen Einflüssen weniger ausgesetzt. Es gibt jedoch starke Konkurrenz von größeren Anbietern, die über deutlich mehr finanzielle und unternehmerische Möglichkeiten verfügen als Marinomed bzw. ihre Partner in den jeweiligen Ländern.
Marinomed ist sowohl auf der Lieferanten-, als auch auf der Vermarktungsseite auf Partner angewiesen. Trotz bestehender Verträge besteht das Risiko, dass ein oder mehrere Partner ohne Verschulden von Marinomed wirtschaftliche oder technische Schwierigkeiten nicht zu lösen vermögen und in der Folge für Marinomed ein Schaden entsteht. Dabei kann der Partner seine eigenen Umsatzziele verfehlen, es kann sich aber auch um Lieferverzögerungen, Zahlungsschwierigkeiten oder andere branchentypische Risiken handeln.
Auch wenn die Umsätze aus Warenverkäufen überwiegend in Euro fakturiert werden, könnte in Ländern außerhalb der Eurozone (mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs) eine Aufwertung des Euro gegenüber den lokalen Währungen die Produkte des Unternehmens für Händler und Endverbraucher verteuern. Dies könnte zu einem
Umsatzrückgang bei den Produkten des Unternehmens führen.
Das Liquiditätsrisiko besteht darin, dass Finanzmittel, die zur Begleichung von im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten eingegangenen Verpflichtungen erforderlich sind, möglicherweise nicht beschafft werden können. Bisher hat das Unternehmen das operative Geschäft vor allem durch Beteiligung von Investoren am Eigenkapital und über Gesellschafterdarlehen, Einnahmen aus Lizenz- und Distributionsverträgen, den Verkauf von Handelswaren, atypisch stillen Beteiligungen, durch die Ausgabe von Wandelanleihen und neuer Aktien beim Börsengang sowie durch Zuschüsse, geförderte Darlehen und sonstige staatliche Förderungen finanziert.
Marinomed wird immer versuchen, sich finanzielle Flexibilität zu erhalten, z. B. durch Aufnahme zusätzlichen Kapitals zu günstigeren Marktbedingungen oder aufgrund strategischer Überlegungen. So konnten auch die Ausgaben für den Erwerb und Ausbau des neuen Hauptsitzes großteils und zinsgünstig refinanziert werden.
Der Vorstand geht davon aus, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die bereits zugesagten Finanzierungen ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für den Primärprognosezeitraum (bis Juni 2024) abdecken zu können. Im Rahmen der Erstellung der Fortbestehensprognose wurden unterschiedliche Szenarien zum Wachstum der Gesellschaft analysiert. Je nach Intensität der Forschungsaufwendungen
(bestehend aus internen und externen Kosten) ergibt sich ein Liquiditätsbedarf im Sekundärprognosezeitraum (ab Juli 2024) von bis zu EUR 3 Mio. Die Intensität der Forschungsaufwendungen und damit der Liquiditätsbedarf kann durch den Vorstand beeinflusst werden. So wird im Management Case davon ausgegangen, dass sich der Personalstand bis 2027 um ca. 48 % steigert (Köpfe) und neue Produktentwicklungen inklusive klinischer Studien gestartet werden. Zur Finanzierung des dazu notwendigen Liquiditätsbedarfs wird derzeit an unterschiedlichen Finanzierungsalternativen gearbeitet. Der Vorstand geht davon aus, dass diese wie auch bereits in der Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen werden können. Sollte es nicht gelingen, weitere Liquidität zu lukrieren, so können neue Produktenwicklungen verzögert oder unterbrochen und der Personalaufbau auf eine Steigerung von 22 % (Köpfe) bis 2027 begrenzt werden. In einem Fall-back Szenario wäre es entsprechend möglich, ohne zusätzliche liquide Mittel auszukommen.
Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand, dass die Liquidität für das Unternehmen im Primärprognosezeitraum (bis Juni 2024) auch ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist und im Sekundärprognosezeitraum Jahresüberschüsse erzielt werden und damit eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.
Diese Schätzung basiert auf Annahmen, die sich als falsch erweisen können, und das Unternehmen könnte seine Kapitalressourcen früher ausschöpfen als derzeit erwartet.
Die Carragelose-Technologie ist durch mehrere Patente weltweit geschützt. Die Patente der Marinosolv-Technologie befinden sich derzeit in der Nationalisierungsphase. Für alle bedeutenden Absatzmärkte sind die nationalen Patente bereits erteilt worden. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass Patente angefochten werden oder derzeitige Alleinstellungsmerkmale durch neue Technologien oder Produkte verloren gehen. Ebenso können Wettbewerber die Patente von Marinomed missachten und es notwendig machen, dass sich das Unternehmen mit anwaltlicher Beratung und den damit verbundenen Aufwendungen dagegen wehrt.
Der Erfolg von Marinomed hängt zu einem großen Teil davon ab, inwieweit die Forschungs- und Entwicklungsinitiativen die antizipierten Ergebnisse erreichen. Die Forschungsaktivitäten von Marinomed dienen der Wissensvermehrung und sind dem Wohl der Menschheit und dem Schutz der Umwelt verpflichtet. Die internen und externen Forscher halten die rechtlichen Vorschriften ein und beachten darüber hinaus auch ethische Grundsätze. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Forschung umfasst im Falle missbrauchsgefährdeter Forschung insbesondere die nachfolgend angesprochenen Maßnahmen: das Erkennen und Minimieren von Forschungsrisiken, den sorgfältigen Umgang mit Veröffentlichungen, die Dokumentation von Risiken sowie Aufklärungsund Schulungsmaßnahmen. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in einer klinischen
Studie schwere Nebenwirkungen auftreten, oder die Ergebnisse der Forschung und von klinischen Studien nicht die erwarteten primären oder sekundären Endpunkte erreichen bzw. nicht signifikant besser sind als bestehende oder neue Konkurrenzprodukte. Außerdem könnten die regulatorischen Behörden die klinischen Studien als nicht ausreichend erachten und auf der vorliegenden Basis keine Marktzulassung erteilen. Das könnte den Wert der Forschungsprojekte von Marinomed deutlich reduzieren. Im Extremfall könnten einzelne Projekte wertlos und geplante Einnahmen nicht zu erzielen sein.
Marinomed forscht an und entwickelt Medizinprodukte und Arzneimittel. Bislang galt für auf Grundlage der Medizinprodukte-Richtlinie (Medical Devices Directive – MDD) zugelassene Medizinprodukte, dass diese der seit 2021 geltenden Medizinprodukte-Verordnung (Medical Devices Regulation – MDR) entsprechen müssen, um auch nach dem 26. Mai 2024 vermarktet werden zu dürfen. Die EU hat zuletzt die Übergangsfristen für die Marktzulassung von Medizinprodukten, die über eine aufrechte CE-Kennzeichnung verfügen, in Abhängigkeit von der Risikoklasse bis längstens 31. Dezember 2028 verlängert. Die Anwendbarkeit der verlängerten Übergangsfristen zur Anpassung an die neue Rechtslage (MDR) setzt einen Antrag des Herstellers auf Konformitätsbewertung des Medizinprodukts unter der MDR bis spätestens 26. Mai 2024 voraus. Damit entfällt auch die ursprünglich mit 26. Mai 2025 festgesetzte Abverkaufsfrist für nicht verordnungskonforme Medizinprodukte, wodurch solche Produkte bis zum Ende der verlängerten
Übergangsfristen auf den Markt gebracht und bis zum Ablauf ihrer jeweiligen Haltbarkeit verfügbar gemacht werden können. Auch wenn Marinomed bereits heute die Umstellung auf die MDR vorbereitet, ist es dem Risiko ausgesetzt, dass die Carragelose-Produkte, die in der EU als Medizinprodukte vermarktet werden, die neuen, höheren Standards nicht erfüllen bzw. die EU die diesbezüglichen Regelungen nochmals ändert.
Die Zulassung von Arzneimitteln ist branchentypisch mit hohen Risiken verbunden. Je nach Entscheidung für eine bestimmte Art der Zulassung (zentrales oder dezentrales Verfahren) muss die Zulassung von Behörden mehrerer Staaten genehmigt werden. In den unterschiedlichen Regionen (im Wesentlichen USA, Europa und Asien) folgen die Behörden zudem unterschiedlichen Standards. Je nach Rückfragen und Auflagen der Behörden kann sich dieser Prozess über mehrere Jahre verzögern oder es sogar sinnvoll erscheinen lassen, die Zulassung zurückzuziehen.
Aufgrund der geringen Mitarbeiteranzahl besteht bei einem Ausfall von Schlüsselarbeitskräften das Risiko, dass essenzielles Know-how verloren geht und die Nachbesetzung von vakanten Stellen zu Verzögerungen bei der Zielerreichung führt.
Die F&E-Aktivitäten fokussieren sich auf die beiden Segmente viraler Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem. Die Forschungsaktivitäten im Bereich viraler Infektionen haben sich seit Ausbruch der Pandemie auf die Bekämpfung von SARS-CoV-2 konzentriert. Dabei konnten sowohl die Wirksamkeit gegen den COVID-19 Erreger sowie das sehr gute Sicherheitsprofil des Wirkstoffs bestätigt werden. Eine klinische Studie zur Inhalation von Carragelose wurde mit Intensivstationen in Wien durchgeführt. Die statistische Auswertung erfolgt im Jahr 2023. Davon motiviert wird Marinomed weiter daran arbeiten, seine Expertise in diesem Bereich dafür einzusetzen, Behandlungsoptionen für schwerwiegendere und bislang unzureichend adressierte, virale Krankheiten zu entwickeln. Zuletzt wurde ein Arzneimittel mit einem abschwellenden Wirkstoff entwickelt. Der regulatorische Weg zur Zulassung stellt eine Herausforderung dar, jedoch arbeitet Marinomed mit seinen Vertriebspartnern und regulatorischer Beratung weiter an der Markteinführung in Europa.
Darüber hinaus hat Marinomed mit Marinosolv eine innovative Technologieplattform entwickelt, welche die Bioverfügbarkeit schwerlöslicher Wirkstoffe für die Behandlung empfindlicher Gewebe wie Nase und Augen erhöht. Stabile wässrige Formulierungen schwerlöslicher Wirkstoffe wie Kortikosteroide und Immunsuppressiva ermöglichen einen schnelleren Wirkungseintritt, hohe lokale Aktivität, erhöhte lokale Bioverfügbarkeit und eine aseptische Herstellung frei von Konservierungsstoffen. Derzeit befinden sich zwei Produkte in der Entwicklung, die auf entzündliche Erkrankungen der Nase (Budesolv) und der Augen (Tacrosolv) abzielen und ein Produkt das die
bislang nicht adäquat behandelbare Krankheit Autoimmune Gastritis adressiert. Im Jahr 2015 wurde eine Patentanmeldung eingereicht, deren daraus abgeleitete nationale Patente nun großteils erteilt wurden. Je nach Wirkstoff können die Produkte entweder OTC (rezeptfrei oder nicht verschreibungspflichtig) oder Rx (verschreibungspflichtig) sein. Im Falle des Kortikosteroid-Nasensprays Budesolv werden je nach Gebiet sowohl OTC- als auch Rx-Zulassungen erwartet, während für immunsuppressive Augentropfen eine Zulassung nur als Rx-Medikament erwartet wird.
Die Gesellschaft bewahrt sich ein schlankes Geschäftsmodell durch Fokussierung auf Forschung und Entwicklung sowie Auslagerung aller anderen kostenintensiven Teile der Wertschöpfungskette. Marinomed generiert ihren Umsatz entweder durch Lizenzvertriebsverträge oder Tantiemen aus Lizenzverträgen mit ihren Partnern. Für die rezeptfrei vermarkteten Produkte ist die Gesellschaft als Großhändler für ihre Partner weltweit tätig.
Das Unternehmen hält zum Stichtag 31. Dezember 2022 keine eigenen Anteile. Ebenso wurden während des Geschäftsjahrs 2022 keine eigenen Anteile erworben oder veräußert.
Marinomed betreibt Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln und Medizinprodukten. Das Nutzen von Chancen und Vermeiden von Risiken ist daher wichtig für den Erfolg des Unternehmens. Dementsprechend verfolgt Marinomed einen systematischen Ansatz zur Früherkennung von Chancen und Risiken. Die im Abschnitt "Wesentliche Risiken und Ungewissheiten" benannten Bereiche werden wiederkehrend über unternehmensweite Planungs- und Kontrollprozesse hinterfragt. Die Gesamtverantwortung für die interne Kontrolle sowie das Risikomanagement der Marinomed liegt beim Vorstand. Das Risikomanagementsystem fokussiert auf die im Risikoabschnitt genannten Bereiche. Dabei werden die operativen Risiken vor allem durch enge Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern (insbesondere Investoren, Analysten und Banken) adressiert. Der regelmäßige Kontakt mit Lieferanten und Partnern sowie die Dokumentation der Gespräche und Treffen erlauben ein stetes Nachhalten von Planung und Durchführung.
Marinomed hat durch seinen Börsengang im Jahr 2019 und weitere Finanzierungselemente, wie den Venture Loan der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Jahr 2019 oder die Vereinbarung über Wandelschuldverschreibungen mit Nice & Green im Jahr 2021, seine Kapitalstruktur verbessert und die Möglichkeit erhalten, seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten beschleunigt umzusetzen. Abhängigkeiten von der allgemeinen Wirtschaftslage, dem Finanzierungsumfeld oder einem
erfolgreichen Debitorenmanagement werden dadurch reduziert.
Die Ordnungsmäßigkeit des Rechnungswesens basiert auf einem rechnungslegungsbezogenen, internen Kontrollsystem (IKS). Ziele des IKS sind die Einhaltung der gesetzlichen Normen, der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sowie der Rechnungslegungs-vorschriften des österreichischen Unternehmensgesetzbuches (UGB) und der Internationalen Financial Reporting Standards (IFRS). Das IKS hat ferner die Aufgabe, die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung sowie das Erkennen von Risiken auch außerhalb der Finanzberichterstattung zu sichern. Bei sämtlichen relevanten Geschäftsfällen wird das Vier-Augen-Prinzip eingehalten.
Das interne Kontrollsystem gliedert sich in die Aufbau- und die Ablauforganisation. Die Aufbauorganisation weist flache Hierarchien und eine eindeutige Zuweisung der Verantwortlichkeit auf. Es besteht eine organisatorische Trennung von operativer und finanzieller Verantwortung. Im Rechnungswesen sind zudem die Prozesse Buchhaltung, Controlling und Berichterstattung getrennt.
Die Ablauforganisation ist durch ein klares Regelwerk gekennzeichnet, das eine angemessene Basis für ein effizientes Kontrollsystem aus Freigaben und Kompetenzen darstellt. Das interne Berichtswesen an den Vorstand hat dabei besondere Bedeutung, um Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dies erfolgt durch regelmäßige Meetings zu den wesentlichen Themenbereichen, allen voran Forschung und Entwicklung, Supply Chain und Finanzen. Diese Besprechungen finden je nach Bedeutung wöchentlich, zweiwöchentlich bzw. monatlich statt. Dabei wird von den jeweiligen
Bereichsleitern strukturiert an den Vorstand berichtet. Dadurch sollen jene Risiken vermieden werden, die zu einer unvollständigen oder fehlerhaften Finanzberichterstattung führen können.
Dieses interne Berichtswesen soll es dem Vorstand ermöglichen, wichtige Prozesse und deren finanzielle Auswirkungen in regelmäßigen Zeitabständen auf Plausibilität zu prüfen und mit Planungen zu vergleichen, um bei Abweichungen geeignete Maßnahmen beschließen und ergreifen zu können. Die hierfür notwendigen Planungen, beispielsweise für klinische Studien, externe Dienstleister und Umsätze, werden vom Vorstand vorab genehmigt.
Darüber hinaus erstellt die Gesellschaft eine rollierende Liquiditätsplanung, die laufend überwacht und mit den eigenen Vorgaben abgestimmt wird. Aufgrund des planmäßig negativen Eigenkapitals ist die Gesellschaft verpflichtet, eine Fortbestehensprognose aufzustellen. Diese wird vom Rechnungswesen in enger Zusammenarbeit mit dem Vorstand jedes Quartal mit der aktuellen Berichterstattung abgeglichen und aktualisiert und im Zuge der Jahresabschlussprüfung bzw. der prüferischen Durchsicht zum Halbjahr dem Abschlussprüfer vorgelegt. Seit 2019 wird das Rechnungswesen der Gesellschaft mithilfe der Finanzbuchhaltungssoftware BMD geführt. Die Finanzplanung wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand, den Projektleitern für Forschung und Entwicklung und der Finanzabteilung erstellt. Monatlich werden die Plandaten mit den in BMD erfassten Ist-Daten abgeglichen und intern berichtet.
Der Jahresabschluss wird durch die BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (als Gesamtrechtsnachfolgerin der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft) geprüft.
Das Grundkapital teilt sich zum Stichtag wie folgt auf:
| Aktiengattung | Betrag des Grundkapitals | Nennbetrag/Aktie | Stückzahl der Aktien |
|---|---|---|---|
| Inhaberaktien | 1.506.162,00 | 1,00 | 1.506.162 |
Mit außerordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2018 wurde das Grundkapital der Gesellschaft durch Ausgabe von 867.640 auf Namen lautenden Stückaktien gegen Bareinzahlung von EUR 867.640,00 auf EUR 1.000.000,00 erhöht.
Im Zuge des Börsegangs der Marinomed Biotech AG im ersten Quartal 2019 wurden insgesamt 299.000 neue Inhaberaktien zum Preis von EUR 75,00 je Aktie bei Investoren platziert (davon 260.000 Stk. aus dem Basisangebot und 39.000 Stk. aus Mehrzuteilungen). Dies führte zu einem Gesamtkapitalzufluss von EUR 22.425.000,00, davon Grundkapitalerhöhung EUR 299.000,00.
Für den Umtausch von Wandelschuldverschreibungen in Aktien wurden weitere 170.772 Aktien ausgegeben.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. September 2020 wurde das Bedingte Kapital 2019 um 56.306 auf 43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien reduziert sowie ein bedingtes Kapital im Ausmaß von EUR 54.000,00 durch Ausgabe von bis zu 54.000 Inhaberaktien zum Zweck der Bedienung von Aktienoptionen im Rahmen des Stock Option Plans 2020 ("Bedingtes Kapital 2020") beschlossen.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde der Vorstand gemäß §174 (2) AktG ermächtigt, bis zum 16.09.2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrates neue Finanzinstrumente, d.h. Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die den Bezug auf und/ oder den Umtausch, ein Bezugs-/Umtauschrecht bzw. eine Bezugs-/Umtauschpflicht auf bis zu 147.243 neue, auf Inhaber lautende Stückaktien vorsehen können, auszugeben. Die Finanzinstrumente können so ausgestaltet sein, dass ihr Ausweis als Fremd- oder Eigenkapital erfolgen kann. Für die Bedienung kann der Vorstand das Bedingte Kapital, eigene Aktien oder eine Kombination aus beidem sowie jede sonstige zulässige Lieferform verwenden. Ausgabebetrag und -bedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen und der Preis der Finanzinstrumente ist unter Berücksichtigung marktüblicher Berechnungsmethoden sowie des Börsekurses der bestehenden Aktien in einem marktüblichen Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Der Ausgabebetrag darf nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen. Den Aktionären steht grundsätzlich das Bezugsrecht zu, wobei dieses in der Weise eingeräumt werden kann, dass die Finanzinstrumente von einem Kreditinstitut bzw. Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären
anzubieten. Weiters ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Finanzinstrumente mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. In der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde weiters das Bedingte Kapital 2018 aufgehoben und die bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gemäß §159 (2) 1. AktG um bis zu 147.423 auf Inhaber lautende Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten, soweit diese von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien Gebrauch machen bzw. ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2021 zu bedienen, beschlossen. Die aus dem Bedingten Kapital 2021 neu ausgegebenen Aktien sind mit gleicher Gewinnberechtigung ausgestattet wie die übrigen zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Aktien.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 15. Juni 2022 wurde beschlossen, dass das "Bedingte Kapital 2020" in Höhe von bis zu 54.000 auf Inhaber lautende Stückaktien auch zur Bedienung von Aktienoptionen, die den Mitgliedern des Vorstands sowie sonstigen Arbeitnehmern gemäß dem Stock Option Plan 2022 eingeräumt werden, herangezogen werden kann.
Im Zuge der Bedienung von Aktienoptionen wurde bis zum Stichtag in mehreren Kapitalerhöhungen das Grundkapital gegen Bareinzahlung von EUR 75,00 je Aktie um insgesamt EUR 8.134,00 bis zum 31. Dezember 2022 erhöht.
Im Jahr 2022 wurde die Anzahl der Stimmrechte um insgesamt 26.002 Aktien erhöht (bedingte Kapitalerhöhung), davon entfallen 862 auf das
Mitarbeiteraktienoptionsprogramm und weitere 25.140 auf die Umwandlung von Wandelschuldverschreibungen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. Die ersten beiden Tranchen wurden im Geschäftsjahr 2021 gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt. Im Jahr 2022 wurde das Programm für 4 Tranchen pausiert und im Dezember 2022 wiederaufgenommen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 6 Tranchen gezeichnet und 6 Tranchen umgewandelt, der Zugang zum Grundkapital betrug 25.140 Aktien. Zum Berichtszeitpunkt sind 9 Tranchen abgerufen und gewandelt und weitere 9 Tranchen verfügbar. Das Programm ist zu diesem Zeitpunkt pausiert.
Zum Bilanzstichtag beläuft sich das Grundkapital auf EUR 1.506.162,00, eingeteilt in 1.506.162 stimmberechtigte Inhaberaktien.
Die Eigentumsverhältnisse sind in Kapitel 1.1 dargestellt.
Die an der Gesellschaft beteiligten Mitarbeiter üben ihr Stimmrecht unmittelbar aus.
Es bestehen keine Entschädigungsvereinbarungen zwischen der Gesellschaft und ihren Vorstandsund Aufsichtsratsmitgliedern oder Arbeitnehmern für den Fall eines öffentlichen Übernahmeangebots. Wird ein Vorstandsmitglied aus einem Grund entlassen, der nicht in den Geltungsbereich von §27 des österreichischen Angestelltengesetzes fällt, sieht die jeweilige Managementvereinbarung eine Abfindung in Höhe von bis zu zwei Jahresgehältern vor.
Die wesentlichen Finanzierungsvereinbarungen, die Marinomed eingegangen ist, beinhalten übliche Standardklauseln für den Fall eines Kontrollwechsels. Die mit Vertriebspartnern abgeschlossenen Lizenzvereinbarungen sehen teilweise vorzeitige Kündigungsrechte im Fall eines Kontrollwechsels vor.
Mit ordentlichem Hauptversammlungsbeschluss vom 17. September 2020 wurde der Vorstand ermächtigt, gemäß §169 AktG mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 16.09.2025 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 736.017,00, unter teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie teilweiser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bareinzahlung und/oder Sacheinlage durch Ausgabe von bis zu 736.017 neuen Stammaktien zum Mindestausgabepreis von EUR 1,00 je Aktie zu erhöhen und den Ausgabebetrag, die Ausgabebedingungen sowie weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen
("Genehmigtes Kapital 2020"). Das Genehmigte Kapital 2018 wurde aufgehoben.
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Zum Abschlussstichtag wird eine Optionsrücklage in Höhe von EUR 657.087,19 (2021: TEUR 641) ausgewiesen.
Mit Vertrag vom 2. August 2006 wurde durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH ein Mezzanindarlehen mit gewinnabhängiger Verzinsung und Tilgung über EUR 500.000,00 gewährt. Die Zuzählung des Darlehens erfolgte im Jahr 2007. Die Laufzeit betrug ursprünglich 10 Jahre bis zum 30. Juni 2017.
Im Juni 2019 wurde das Nominale des Mezzanindarlehens in Höhe von EUR 500.000,00 zurückbezahlt. Bezüglich der Zinsen, die seit 2006 aufgelaufen sind, konnte eine vorteilhafte Einigung erzielt werden. Der Zinssatz wurde rückwirkend ab dem 1. Februar 2019 von 8,5 % fix auf 2,0 % plus 3M-EURI-BOR (Höchstzinssatz gemäß KMU Förderungsgesetz) reduziert. Weiters wurde vereinbart, dass 30 % des (bereinigten) Gewinns vor Steuern, mindestens jedoch EUR 100.000,00 pro Jahr (auch im Verlustfall) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden. Drei Tilgungen in Höhe von je EUR 100.000,00 wurden in 2020, 2021 und 2022 geleistet.
Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 44 Mitarbeiter (2021: 43) bei Marinomed beschäftigt, davon 44 aktive (2021: 43). Die durchschnittlichen Mitarbeiter werden dabei als FTE (Full Time Equivalent) auf Basis von 38,5 Wochenstunden als Durchschnitt der 12 Monatswerte des jeweiligen letzten Tages eines Monats gerechnet. Im Bereich Forschung und Entwicklung lag die durchschnittliche Anzahl bei 24 Mitarbeitern (2021: 23). 69 % der Mitarbeiter im Unternehmen sind Frauen, im Bereich Forschung und Entwicklung liegt der Anteil sogar bei 75% und in Führungspositionen bei 33%. Im März 2023 erreichte Marinomed zum dritten Mal in Folge eine Top-3-Platzierung beim "Diversity Champion Österreich 2022", einer Initiative der Boston Consulting Group und dem Wirtschaftsmagazin trend. Der Großteil der Mitarbeiter verfügt über eine akademische Ausbildung. Im Durchschnitt über die letzten 3 Jahre lag die Fluktuation bei ca. 8%. Für die Berechnung der Fluktuation wird die Anzahl der Austritte durch die Anzahl der durchschnittlichen FTE gerechnet und schließt vom Unternehmen ausgesprochene Kündigungen, bzw. vorgeschlagene Aufhebungsvereinbarungen mit ein. Im Bereich Forschung und Entwicklung liegt die Fluktuation bei ca. 2%.
Marinomed ist ein wissenschaftsorientiertes Unternehmen, das sich dem medizinischen Fortschritt verschrieben hat. Mit Fokus auf virale Infektionen und Krankheiten mit überschießendem Immunsystem entwickelt Marinomed biopharmazeutische Produkte. Durch effizientere und besser wirksamere Produkte kann die Gesundheit und das Wohlergehen von Menschen geschützt werden. Zudem ist es Ziel,
Behandlungsmöglichkeiten von Krankheiten zu verbessern, bei denen es bisher keine oder nur wenig wirksame Therapien gibt. Die Anwendung der Marinosolv-Technologie erlaubt es zudem mit weniger Wirkstoff die Bioverfügbarkeit eines Produkts zu erhöhen. Damit können Umweltbelastung und Produktionskosten reduziert werden. All dies sind wesentliche Einflussfaktoren für ein nachhaltiges Geschäftsmodell und gleichzeitig Leitlinie von Marinomeds Handeln.
Marinomed entwickelt biopharmazeutische Produkte. Noch während der klinischen Erprobungsphase (bzw. Declaration of Conformity für Medizinprodukte) lizenziert Marinomed diese an Partner. So werden die Produkte von den Partnern auf den Markt gebracht, über Lizenzen produziert und vertrieben. Durch die Auslagerung dieser Teile der Wertschöpfungskette kann sich Marinomed auch bei starkem Wachstum ein schlankes "asset light" Geschäftsmodell bewahren. Durch die Nutzung bereits vorhandener Produktionsstandorte und Vertriebskanäle können nicht nur Kosten gespart, sondern auch der ökologische Fußabdruck klein gehalten werden. Regelmäßige Audits durch Behörden, Marinomed und Marinomeds Kunden haben Qualitätsthemen, aber auch ethische, soziale und andere Nachhaltigkeitsaspekte zum Inhalt. So stellt Marinomed sicher, dass die Zulieferpartner über entsprechende Standards verfügen.
Marinomed vertreibt im Geschäftsjahr 2022 seine Produkte mit 17 (2021: 17) Partnern. Ein Partner bereitet den Marktstart in Mexiko und Brasilien vor. Für beide Märkte ist eine eigene regulatorische
Zulassung notwendig. Das Unternehmen ist aktuell mit sieben Produkten auf dem Markt und hat zum Jahresende fünf weitere Produkte in der Entwicklungspipeline, über die berichtet wird.
Aufgrund des starken Wachstums der letzten Jahre wurde eine Verlegung der Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von der Veterinärmedizinischen Universität Wien an einen eigenen Firmenstandort nach Korneuburg notwendig. Das vorhandene Bürogebäude wurde durch eine Sanierung thermisch und gebäudetechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Zusätzlich wurde ein Neubau errichtet, der die Labore und neue Büros beherbergt. Beim gesamten Projekt wurde ein spezielles Augenmerk darauf gelegt, möglichst ressourcen-, umweltschonend und nachhaltig vorzugehen. Dem Umweltschutzgedanken folgend wurden für den Fuhrpark zwei Elektroautos angeschafft, die auf dem Firmengelände geladen werden können. Der Strom kommt dabei vorzugsweise von der Photovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Gebäudes. Der hohe Digitalisierungsgrad senkt darüber hinaus den Papier- und Büromaterialverbrauch auf geringes Niveau. Weitere Informationen zu Umweltbelangen können dem Nachhaltigkeitsbericht entnommen werden.
Marinomed folgt den Vorschriften des österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und erstellt im Rahmen des Geschäftsberichtes einen entsprechenden öffentlichen Corporate Governance Bericht, der auf der Website der Gesellschaft (www.marinomed.com) veröffentlicht wird. Die Gesellschaft hat einen Compliance Officer benannt, der seit dem Geschäftsjahr 2019 den Vorstand berät und das Funktionieren des internen Kontrollsystems überwacht.
Korneuburg, am 18. April 2023
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Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
| alle Beträge in EUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|
| AKTIVA | |||
| A. Anlagevermögen | |||
| I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | ||
| 1. | gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen |
184.866,83 | 169.433,47 |
| II. | Sachanlagen | ||
| 1. | Grundstücke und Bauten | 5.441.324,18 | 5.614.791,32 |
| davon Grundwert | 358.925,00 | 358.925,00 | |
| 2. Maschinen | 53.177,52 | 63.813,02 | |
| 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 571.239,28 | 604.357,87 | |
| 6.065.740,98 | 6.282.962,21 | ||
| III. Finanzanlagen | |||
| 1. | Anteile an verbundenen Unternehmen | 35.000,00 | 35.000,00 |
| 6.285.607,81 | 6.487.395,68 | ||
| B. Umlaufvermögen | |||
| I. | Vorräte | ||
| 1. | Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 1.362.464,98 | 916.325,55 |
| 2. noch nicht abrechenbare Leistungen | 19.030,30 | 0,00 | |
| 1.381.495,28 | 916.325,55 | ||
| II. | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||
| 1. | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.878.036,56 | 3.624.050,46 |
| 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände | 1.732.726,96 | 1.420.503,90 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 500,00 | 500,00 | |
| 3.610.763,52 | 5.044.554,36 | ||
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 8.149.129,47 | 5.774.547,74 | |
| 13.141.388,27 | 11.735.427,65 | ||
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 452.063,84 | 268.098,51 |
| alle Beträge in EUR | 31.12.2022 | 31.12.2021 | |
|---|---|---|---|
| PASSIVA | |||
| A. Negatives Eigenkapital | |||
| I. | eingefordertes Grundkapital | 1.506.162,00 | 1.480.160,00 |
| übernommenes Grundkapital | 1.506.162,00 | 1.480.160,00 | |
| einbezahltes Grundkapital | 1.506.162,00 | 1.480.160,00 | |
| II. | Kapitalrücklagen | ||
| 1. | gebundene | 32.907.758,48 | 31.069.463,97 |
| 2. nicht gebundene | 7.086.764,00 | 7.086.764,00 | |
| 39.994.522,48 | 38.156.227,97 | ||
| III. Optionsrücklagen | |||
| 1. | Optionsrücklage | 657.087,19 | 640.534,89 |
| IV. Bilanzverlust | –49.152.788,74 | –43.103.477,44 | |
| davon Verlustvortrag | –43.103.477,44 | –36.654.743,99 | |
| –6.995.017,07 | –2.826.554,58 | ||
| B. Investitionszuschüsse | 301.944,56 | 72.813,71 | |
| C. Rückstellungen | |||
| 1. | sonstige Rückstellungen | 1.295.422,22 | 1.621.661,38 |
| D. Verbindlichkeiten | |||
| 1. | Anleihen | 300.000,00 | 300.000,00 |
| davon konvertibel | 300.000,00 | 300.000,00 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 300.000,00 | 300.000,00 | |
| 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 20.976.665,42 | 14.040.179,41 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 1.925.564,44 | 301.743,46 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 19.051.100,98 | 13.738.435,95 | |
| 3. erhaltene Anzahlungen | 0,00 | 311.481,00 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 0,00 | 311.481,00 | |
| 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.153.242,04 | 1.994.838,72 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 1.153.242,04 | 1.994.838,72 | |
| 5. sonstige Verbindlichkeiten | 2.029.760,39 | 1.945.978,37 | |
| davon aus Steuern | 15.933,47 | 19.510,42 | |
| davon im Rahmen der sozialen Sicherheit | 104.939,87 | 101.007,56 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 718.914,42 | 522.917,67 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 1.310.845,97 | 1.423.060,70 | |
| 24.459.667,85 | 18.592.477,50 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr | 4.097.720,90 | 3.430.980,85 | |
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr | 20.361.946,95 | 15.161.496,65 | |
| E. | Rechnungsabgrenzungsposten | 817.042,36 | 1.030.523,83 |
| Summe Passiva | 19.879.059,92 | 18.490.921,84 |
| alle Beträge in EUR | 2022 | 2021 | |
|---|---|---|---|
| 1. | Umsatzerlöse | 11.389.071,78 | 11.658.290,63 |
| 2. Veränderungen des Bestands an noch nicht abrechenbaren Leistungen | 19.030,30 | 0,00 | |
| 3. sonstige betriebliche Erträge | |||
| a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen |
15.135,18 | 0,00 | |
| b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 14.317,52 | 405.317,68 | |
| c) übrige | 814.125,67 | 1.233.894,96 | |
| 843.578,37 | 1.639.212,64 | ||
| 4. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen | |||
| a) Materialaufwand | 7.359.453,42 | 6.421.584,52 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | 1.871.988,88 | 4.036.230,72 | |
| 9.231.442,30 | 10.457.815,24 | ||
| 5. Personalaufwand | |||
| a) Gehälter | 3.894.111,25 | 3.555.346,46 | |
| b) soziale Aufwendungen | 954.542,26 | 919.314,48 | |
| aa) Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen | 57.888,06 | 53.666,99 | |
| bb) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge |
871.169,15 | 807.256,37 | |
| 4.848.653,51 | 4.474.660,94 | ||
| 6. Abschreibungen | |||
| a) auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen | 447.150,66 | 452.346,04 | |
| 7. sonstige betriebliche Aufwendungen | |||
| a) übrige | 2.364.313,49 | 3.113.954,89 | |
| 8. Zwischensumme aus Z1 bis 7 (Betriebsergebnis) | –4.639.879,51 | –5.201.273,84 | |
| 9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 161,97 | 0,00 | |
| 10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 1.403.315,98 | 1.022.313,93 | |
| 11. Zwischensumme aus Z9 bis 10 (Finanzergebnis) | –1.403.154,01 | –1.022.313,93 | |
| 12. Ergebnis vor Steuern | –6.043.033,52 | –6.223.587,77 | |
| 13. Steuern vom Einkommen | 6.277,78 | 225.145,68 | |
| 14. Ergebnis nach Steuern | –6.049.311,30 | –6.448.733,45 | |
| 15. Jahresfehlbetrag | –6.049.311,30 | –6.448.733,45 | |
| 16. Verlustvortrag aus dem Vorjahr | –43.103.477,44 | –36.654.743,99 | |
| 17. Bilanzverlust | –49.152.788,74 | –43.103.477,44 |
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuchs (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt.
Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit entsprechend den gesetzlichen Regelungen eingehalten.
Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Ausführungen im Kapitel "Negatives Eigenkapital" verwiesen.
Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden - soweit gesetzlich geboten - berücksichtigt.
Die Gliederung und der Ausweis der einzelnen Posten des Jahresabschlusses wurden nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 196 bis 200 UGB unter Berücksichtigung der ergänzenden Vorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 221 bis 235 UGB) vorgenommen.
Die Bewertung der einzelnen Posten der Bilanz erfolgte entsprechend den §§ 201 bis 211 UGB und unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 221 bis 235 UGB).
Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen.
| Nutzungsdauer in Jahren | |||
|---|---|---|---|
| EDV-Software | 3-8 | ||
| Patente | 14 |
Das abnutzbare Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert werden. Die geringwertigen Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 800,00 wurden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear der voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend vorgenommen. Für Zugänge in der ersten Jahreshälfte wird die volle Jahresabschreibung, für Zugänge in der zweiten Jahreshälfte die halbe Jahresabschreibung verrechnet.
Folgende Nutzungsdauern wurden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt:
| Nutzungsdauer in Jahren | |||
|---|---|---|---|
| Grundstücke und Bauten (inkl. Grundstückseinrichtungen) | 5-30 | ||
| Maschinen | 4-8 | ||
| andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2-10 |
Das Finanzanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten bewertet. Wertminderungen werden berücksichtigt, wenn der beizulegende Wert am Abschlussstichtag niedriger ist und die Wertminderung voraussichtlich von Dauer ist.
In der Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden Primärpackmittel für die Warenproduktion und Bulkware sowie Labormaterialien ausgewiesen.
Die Vorräte wurden mit den Einkaufspreisen angesetzt, das Identitätspreisverfahren wurde angewendet. Bei der Bewertung wurde das strenge Niederstwertprinzip beachtet.
Die Bewertung der noch nicht abrechenbaren Leistungen erfolgte zu Anschaffungs- und Herstellungskosten.
Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden insoweit berichtigt, als dies für eine verlustfreie Bewertung notwendig ist.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennwert angesetzt.
Im Falle erkennbarer Einzelrisken wurde der niedrigere beizulegende Wert angesetzt.
Fremdwährungsforderungen wurden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem niedrigeren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.
In den sonstigen Rückstellungen wurden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und der Höhe oder dem Grunde nach ungewissen Verbindlichkeiten mit den Beträgen berücksichtigt, die nach bestmöglicher Schätzung zur Erfüllung der Verpflichtung aufgewendet werden müssen. Sämtliche Rückstellungen haben eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.
Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.
Die Fristigkeit der Verbindlichkeiten ist aus der Bilanz ersichtlich. Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren aus standortbezogenen Finanzierungen in Höhe von EUR 2.934.500,00 (2021: TEUR 3.224). Es wird auf die Erläuterungen in Kapitel AWS Finanzierung sowie Verbindlichkeiten verwiesen.
Fremdwährungsverbindlichkeiten wurden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem höheren Devisenbriefkurs zum Bilanzstichtag bewertet.
Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind in folgendem Anlagenspiegel dargestellt:
| Anschaffungs-/ Herstellungskosten |
Abschreibungen kumuliert | Buchwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2022 31.12.2022 EUR |
Zugänge Abgänge EUR |
01.01.2022 31.12.2022 EUR |
Abschreibungen Zuschreibungen EUR |
Abgänge EUR |
01.01.2022 31.12.2022 EUR |
||
| Anlagevermögen | |||||||
| Immaterielle Vermögensgegenstände |
|||||||
| gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen |
343.266,48 | 76.792,42 | 173.833,01 | 61.359,06 | 0,00 | 169.433,47 | |
| 420.058,90 | 0,00 | 235.192,07 | 0,00 | 184.866,83 | |||
| Sachanlagen | |||||||
| Grundstücke und Bauten | 5.887.510,74 | 25.176,62 | 272.719,42 | 198.221,18 | 0,00 | 5.614.791,32 | |
| 5.912.264,78 | 422,58 | 470.940,60 | 0,00 | 5.441.324,18 | |||
| davon Grundwert | 358.925,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 358.925,00 | |
| 358.925,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 358.925,00 | |||
| Maschinen | 124.896,50 | 0,00 | 61.083,48 | 10.635,50 | 400,00 | 63.813,02 | |
| 124.496,50 | 400,00 | 71.318,98 | 0,00 | 53.177,52 | |||
| andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
1.194.329,29 | 149.900,25 | 589.971,42 | 176.934,92 | 38.315,26 | 604.357,87 | |
| 1.299.830,36 | 44.399,18 | 728.591,08 | 0,00 | 571.239,28 | |||
| 7.206.736,53 | 175.076,87 | 923.774,32 | 385.791,60 | 38.715,26 | 6.282.962,21 | ||
| 7.336.591,64 | 45.221,76 | 1.270.850,66 | 0,00 | 6.065.740,98 | |||
| Finanzanlagen | |||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen |
35.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 35 000,00 | |
| 35.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 35 000,00 | |||
| Summe Anlagespiegel | 7.585.003,01 | 251.869,29 | 1.097.607,33 | 447.150,66 | 38.715,26 | 6.487.395,68 | |
| 7.791.650,54 | 45.221,76 1.506.042,73 | 0,00 | 6.285.607,81 |
Die Zugänge zum Anlagevermögen betreffen im Jahr 2022 insbesondere die Server- und sonstige EDV-Infrastruktur am Standort Korneuburg. Darüber hinaus wurde die Photovoltaikanlage und die Laborausstattung erweitert und die Marinomed Website erneuert.
| Firmenname | Firmensitz | Stammkapital | Anteil in % | Jahresverlust | Bilanzstichtag |
|---|---|---|---|---|---|
| Marino Immo GmbH | Korneuburg | 35.000,00 | 100,0 | –917,62 | 31.12.2022 |
Anteile an verbundenen Unternehmen betreffen die Marino Immo GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Marinomed Biotech AG, die am 3. August 2019 gegründet wurde. Das Stammkapital in Höhe von EUR 35.000,00 wurde zur Gänze bar eingezahlt.
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe betreffen mit EUR 180.783,62 (2021: TEUR 4) unverpackte Bulkware. Der Rest in Höhe von EUR 1.181.681,36 (2021: TEUR 912) entfällt überwiegend auf Primärpackmittel und Rohstoffe für die Herstellung von Handelsware.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen an beiden Bilanzstichtagen eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr auf und betreffen überwiegend Warenlieferungen sowie Lizenz- und sonstige Umsatzerlöse.
Die sonstigen Forderungen beinhalten neben Guthaben bei Finanzämtern in Höhe von EUR 629.438,41 (2021: TEUR 35) ein jederzeit kündbares Darlehen (EUR 250.000,00; 2021: TEUR 176), welches durch eine Bankgarantie zugunsten Marinomed besichert ist. Weiters werden Forderungen aus der Forschungsprämie in Höhe von EUR 739.439,33 (2021: TEUR 940) ausgewiesen. Die sonstigen Forderungen beinhalten im Jahr 2022 realisierte Erträge in Höhe von EUR 236.826,79 (2021: TEUR 538), die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.
Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Steuerbelastung oder -entlastung voraussichtlich Geltung haben werden.
Zwischen den unternehmensrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen bestehen folgende temporäre Unterschiedsbeträge:
| 2022 EUR |
2021 EUR |
|
|---|---|---|
| Geldbeschaffungskosten | 185.821,95 | 210.726,79 |
| Aktivposten PKW | –829,99 | 600,50 |
| Urlaubsrückstellung | 46.648,35 | 44.506,42 |
| Gebäude (inkl. Investitionszuschüsse) | 117.797,15 | 65.932,15 |
| 349.437,46 | 321.765,86 |
Daraus ergeben sich unter Anwendung eines Körperschaftsteuersatzes von 23 % bzw. 24 % (2021: 25 %) die aktiven latenten Steuern wie folgt:
| 2022 EUR |
2021 EUR |
|
|---|---|---|
| Geldbeschaffungskosten | 42.988,10 | 52.681,70 |
| Aktivposten PKW | –192,59 | 150,12 |
| Urlaubsrückstellung | 11.195,60 | 11.126,61 |
| Gebäude (inkl. Investitionszuschüsse) | 27.093,34 | 16.483,04 |
| 81.084,45 | 80.441,46 |
Für die Ermittlung der latenten Steuern zum 31.12.2022 wurde die Senkung der Körperschaftsteuersätze auf 24 % im Jahr 2023 und auf 23 % ab dem Jahr 2024 berücksichtigt. Die Vergleichswerte sind mit dem zum 31.12.2021 geltenden Körperschaftsteuersatz von 25 % berechnet. Bei Berücksichtigung der stufenweisen Reduktion des Körperschaftsteuersatzes für die latenten Steueransprüche zum 31.12.2021 würden sich aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 76 ergeben.
Aktive latente Steuern aus steuerlichen Verlustvorträgen wurden zum Stichtag mit einem Steuersatz von 23 % (2021: 25 %) gewichtet und belaufen sich am Bilanzstichtag auf EUR 11.706.217,08 (2021: TEUR 11.138), welche im Sinne des § 198 (9) UGB nicht in der Bilanz angesetzt werden. Latente Ertragsteueransprüche wurden bis zum Ende der Berichtsperiode nicht angesetzt, da es nicht absehbar ist, wann zukünftig zu versteuernde Gewinne verfügbar sein werden, gegen die temporäre Differenzen verwendet werden können. Unter Berücksichtigung der stufenweisen Reduktion des Körperschaftsteuertarifs auf 23 % bis zum Jahr 2024 ergeben sich zum Vorjahresstichtag 31.12.2021 aktive Latenzen auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 10.247.
Eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes liegt nicht vor, da eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.
Das Unternehmen hat seit seiner Gründung erhebliche Verluste aus dem operativen Geschäft generiert. Da das Unternehmen ein Biotechnologie-Unternehmen ist, handelt es sich nicht um unerwartete, sondern geplante Verluste. Das Geschäftsmodell des Unternehmens sieht eine Phase der Forschung und Entwicklung über mehrere Jahre vor, bevor entsprechende Erträge erzielt werden. Das Risiko aus Forschung und Entwicklung sowie die Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken werden im Wesentlichen durch Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen, die Förderprogramme der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG und die Forschungsprämie der österreichischen Regierung sowie externe Forschungsaufträge gedeckt.
Der Gesellschaft wurde am 25. Februar 2019 von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen in Höhe von bis zu TEUR 15.000 gewährt, das durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) gedeckt ist. Dieses Venture Debt-Darlehen wird zu marktüblichen Zinssätzen verzinst. Im Oktober 2019 nahm Marinomed die erste Tranche des Darlehens in Höhe von TEUR 4.000, im Dezember 2020 die zweite Tranche in Höhe von TEUR 5.000, im Februar 2022 die dritte Tranche in Höhe von TEUR 6.000 in Anspruch. Die Rückzahlung erfolgt in den Jahren 2023-2027.
Weiters wurden im November 2020 und Oktober 2021 beide Tranchen der Immobilienfinanzierung (ERP Darlehen) für die Errichtung der neuen Unternehmenszentrale in Korneuburg in Höhe von insgesamt TEUR 3.800 abgerufen. Der zweite Teil der Finanzierung, der von der NÖ Bürgschaften und Beteiligungen GmbH (NÖBEG) bereitgestellt wurde, wurde im Dezember 2021 und Mai 2022 abgerufen (TEUR 1.200).
Im Oktober 2021 wurde eine Finanzierung im Volumen von bis zu TEUR 5.400 in einem flexiblen Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. abgeschlossen. Im Rahmen der Vereinbarung ist die Marinomed Biotech AG berechtigt, während der Vertragslaufzeit bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu TEUR 300 pro Tranche auszugeben. Nice & Green S.A. hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach ihrer Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien der Gesellschaft zu beantragen. Das Programm erlaubt es, die Tranchen nach Bedarf abzurufen, bzw. keine Abrufe zu tätigen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Konzernabschlusses sind 9 von 18 möglichen Tranchen abgerufen und konvertiert. Seit Februar 2023 ist das Programm pausiert. Das potenzielle Gesamtfinanzierungsvolumen reduziert sich dadurch nicht.
Derzeit rechnet der Vorstand damit, dass bei plangemäßer Umsetzung der Entwicklungs- und Vermarktungsstrategie ab dem Jahr 2024 nachhaltige Jahresüberschüsse erwirtschaftet werden (Management Case).
Der Vorstand geht davon aus, dass die vorhandenen liquiden Mittel sowie die bereits zugesagten Finanzierungen ausreichen werden, um die operativen Aufwendungen und Investitionen für den Primärprognosezeitraum (bis Juni 2024) abdecken zu können. Im Rahmen der Erstellung der Fortbestehensprognose wurden unterschiedliche Szenarien zum Wachstum der Gesellschaft analysiert. Je nach Intensität der Forschungsaufwendungen (bestehend aus internen und externen Kosten) ergibt sich ein Liquiditätsbedarf im Sekundärprognosezeitraum (ab Juli 2024) von bis zu EUR 3 Mio. Die Intensität der Forschungsaufwendungen und damit der Liquiditätsbedarf kann durch den Vorstand beeinflusst werden. So wird im Management Case davon ausgegangen, dass sich der Personalstand bis 2027 um ca. 48 % steigert (Köpfe) und neue Produktentwicklungen inklusive klinischer Studien gestartet werden. Zur Finanzierung des dazu notwendigen Liquiditätsbedarfs wird derzeit an unterschiedlichen Finanzierungsalternativen gearbeitet. Der Vorstand geht davon aus, dass diese wie auch bereits in der Vergangenheit rechtzeitig abgeschlossen werden können. Sollte es nicht gelingen, weitere Liquidität zu lukrieren, so können neue Produktenwicklungen verzögert oder unterbrochen und der Personalaufbau auf eine Steigerung von 22 % (Köpfe) bis 2027 begrenzt werden. In einem Fallback Szenario wäre es entsprechend möglich, ohne zusätzliche liquide Mittel auszukommen.
Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand, dass die Liquidität für das Unternehmen im Primärprognosezeitraum (bis Juni 2024) auch ohne zusätzliche Finanzierungsmaßnahmen mit überwiegender Wahrscheinlichkeit sichergestellt ist und im Sekundärprognosezeitraum Jahresüberschüsse erzielt werden und damit eine positive Fortbestehensprognose vorliegt.
Der vorliegende Jahresabschluss wurde daher unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt, wonach das Unternehmen auf absehbare Zeit seinen Geschäftsbetrieb aufrechterhalten und in der Lage sein wird, im normalen Geschäftsverlauf seine Vermögenswerte zu realisieren und Verbindlichkeiten zu bedienen.
Das Grundkapital teilt sich wie folgt auf:
| Aktiengattung | Betrag des Grundkapitals EUR |
Nennbetrag/Aktie EUR |
Stückzahl der Aktien |
|---|---|---|---|
| Inhaberaktien | 1.506.162,00 | 1,00 | 1.506.162 |
Im Jahr 2022 wurde die Anzahl der Stimmrechte um weitere 26.002 Aktien erhöht (bedingte Kapitalerhöhung), davon entfallen 862 auf das Mitarbeiteraktienoptionsprogramm und weitere 25.140 auf die Umwandlung von Wandelschuldverschreibungen.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Convertible Notes Funding Program, CNFP) mit einem Volumen von bis zu EUR 5.400.000,00 abgeschlossen. Im Rahmen dieser Vereinbarung ist Marinomed berechtigt, während der Vertragslaufzeit bis zu 18 Tranchen von Nullkuponanleihen in Höhe von bis zu EUR 300.000,00 pro Tranche auszugeben. Nice & Green hat sich verpflichtet, diese Wandelanleihen zu zeichnen und innerhalb eines Monats nach Ausgabe die Umwandlung in Stammaktien zu beantragen. Unterlegt ist das CNFP mit bis zu 147.243 neu auszugebenden, nennbetragslosen Inhaberaktien, die aus dem "Bedingten Kapital 2021" zur Verfügung stehen. Die ersten beiden Tranchen wurden im Geschäftsjahr 2021 gezeichnet sowie die erste Tranche umgewandelt. Im Jahr 2022 wurde das Programm vorübergehend pausiert und im Dezember 2022 wiederaufgenommen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 6 Tranchen gezeichnet und 6 Tranchen umgewandelt, der Zugang zum Grundkapital betrug 25.140 Aktien. Damit waren zum Stichtag 8 von 18 Tranchen abgerufen. Die Laufzeit verlängert sich vertragsgemäß um pausierte Tranchen.
Zum Bilanzstichtag beläuft sich das Grundkapital somit auf EUR 1.506.162,00, eingeteilt in 1.506.162 stimmberechtigte Inhaberaktien. Davon sind zum Bilanzstichtag EUR 1.484.706,00 ins Firmenbuch eingetragen.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. September 2020 wurde die Aufhebung des Genehmigten Kapitals 2018 sowie die Ermächtigung des Vorstands gemäß § 169 Aktiengesetz, mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 16.09.2025 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zu EUR 736.017,00, unter teilweisem Bezugsrechtsausschluss sowie teilweiser Ermächtigung zum Bezugsrechtsausschluss, allenfalls in mehreren Tranchen, gegen Bareinzahlung und/ oder Sacheinlage durch Ausgabe von bis zu 736.017 neue auf Inhaber lautende Stückaktien zum Mindestausgabepreis von € 1,00 je Aktie (anteiliger Betrag am Grundkapital je Aktie) zu erhöhen und den Ausgabebetrag, die Ausgabebedingungen und weitere Einzelheiten der Kapitalerhöhung im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat festzusetzen ("Genehmigtes Kapital 2020").
Darüber hinaus wurde das "Bedingte Kapital 2019" um 56.306 auf 43.694 auf Inhaber lautende Stückaktien reduziert sowie ein bedingtes Kapital im Ausmaß von EUR 54.000,00 durch Ausgabe von bis zu 54.000 Inhaberaktien zum Zweck der Bedienung von Aktienoptionen im Rahmen des Stock Option Plans 2020 ("Bedingtes Kapital 2020") beschlossen.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde der Vorstand gemäß §174 (2) AktG ermächtigt, bis zum 16.09.2025 mit Zustimmung des Aufsichtsrates neue Finanzinstrumente, d.h. Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen oder Genussrechte, die den Bezug auf und/oder den Umtausch, ein Bezugs-/Umtauschrecht bzw. eine Bezugs-/Umtauschpflicht auf bis zu 147.243 neue, auf Inhaber lautende Stückaktien vorsehen können, auszugeben. Die Finanzinstrumente können so ausgestaltet sein, dass ihr Ausweis als Fremd- oder Eigenkapital erfolgen kann. Für die Bedienung kann der Vorstand das Bedingte Kapital, eigene Aktien oder eine Kombination aus beidem sowie jede sonstige zulässige Lieferform verwenden. Ausgabebetrag und -bedingungen sind vom Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzusetzen und der Preis der Finanzinstrumente ist unter Berücksichtigung marktüblicher Berechnungsmethoden sowie des Börsekurses der bestehenden Aktien in einem marktüblichen Preisfindungsverfahren zu ermitteln. Der Ausgabebetrag darf nicht unter dem anteiligen Betrag des Grundkapitals liegen. Den Aktionären steht grundsätzlich das Bezugsrecht zu, wobei dieses in der Weise eingeräumt werden kann, dass die Finanzinstrumente von einem Kreditinstitut bzw. Konsortium von Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären anzubieten. Weiters ist der Vorstand ermächtigt, das Bezugsrecht der Aktionäre auf diese Finanzinstrumente mit Zustimmung des Aufsichtsrats auszuschließen. In der Hauptversammlung vom 17. Juni 2021 wurde weiters das Bedingte Kapital 2018 aufgehoben und die bedingte Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gemäß §159 (2) 1. AktG um bis zu 147.423 auf Inhaber lautende Stückaktien zur Ausgabe an Gläubiger von Finanzinstrumenten, soweit diese von ihrem Bezugs- oder Umtauschrecht auf Aktien Gebrauch machen bzw. ihre Verpflichtung zum Bezug oder Umtausch erfüllen und der Vorstand beschließt, diese mit neuen Aktien aus dem Bedingten Kapital 2021 zu bedienen, beschlossen. Die aus dem Bedingten Kapital 2021 neu ausgegebenen Aktien sind mit gleicher Gewinnberechtigung ausgestattet wie die übrigen zu diesem Zeitpunkt ausstehenden Aktien.
In der ordentlichen Hauptversammlung vom 15. Juni 2022 wurde beschlossen, dass das "Bedingte Kapital 2020" in Höhe von bis zu 54.000 auf Inhaber lautende Stückaktien auch zur Bedienung von Aktienoptionen, die den Mitgliedern des Vorstands sowie sonstigen Arbeitnehmern gemäß dem Stock Option Plan 2022 eingeräumt werden, herangezogen werden kann.
Im Zuge des Börsegangs der Marinomed Biotech AG wurden EUR 22.126.000,00 durch Ausgabe von 299.000 neuen Inhaberaktien in die Kapitalrücklage eingestellt, weitere EUR 7.925.961,03 betreffen die Wandelanleihe.
Durch Ausgabe von Aktien im Rahmen eines Aktienoptionsprogramms im Jahr 2021 wurden EUR 74.811,93 (2020: TEUR 108) von der Optionsrücklage in die gebundene Kapitalrücklage umgebucht, aus der bedingten Kapitalerhöhung wurden weitere EUR 324.416,00 (2020: TEUR 214) in die gebundene Kapitalrücklage eingestellt. Im Geschäftsjahr 2022 gingen weitere EUR 63.788,00 aus der bedingten Kapitalerhöhung des Jahres 2022 in die Rücklage.
Aus der Wandlung der 1. Tranche der Wandelanleihe resultierte bei der Ausgabe neuer Anteile im Jahr 2021 eine Kapitalrücklage in Höhe von EUR 296.723,31. Im Zuge weiterer Aktienausgaben für die Tranchen 2-7 erhöhte sich die gebundene Kapitalrücklage im laufenden Geschäftsjahr um weitere EUR 1.774.506,51. Kapitalrücklagen iSd §229 Abs 2 Z 2 UGB waren nicht zu erfassen. Für weitere Details wird auf das Kapitel "Anleiheverbindlichkeiten" verwiesen.
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des "ESOP 2019" auszugebenden Aktienoptionen beträgt 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen. Im Ausgabezeitpunkt schätzte die Gesellschaft den beizulegenden Zeitwert einer ausgegebenen Aktienoption auf EUR 20,75 (EUR 28,94 bei im Juli 2019 ausgegebenen Optionen, EUR 33,92 bei im September 2020 ausgegebenen Optionen). Zum Abschlussstichtag wird eine Optionsrücklage in Höhe von EUR 657.087,19 (2021: TEUR 641) ausgewiesen. Für weitere Details wird auf Kapitel D Sonstige Angaben - Angaben zu Aktienoptionen verwiesen.
Mit Vertrag vom 2. August 2006 wurde durch die Austria Wirtschaftsservice GmbH ein Mezzanindarlehen mit gewinnabhängiger Verzinsung und Tilgung über EUR 500.000,00 gewährt. Die Zuzählung des Darlehens erfolgte im Jahr 2007. Die Laufzeit betrug ursprünglich 10 Jahre bis zum 30. Juni 2017.
Im Juni 2019 wurde das Nominale des aws-Seedfinancing in Höhe von EUR 500.000,00 zurückbezahlt. Bezüglich der Zinsen, die seit 2006 aufgelaufen sind, konnte eine vorteilhafte Einigung erzielt werden. Der Zinssatz wurde rückwirkend ab dem 1. Februar 2019 von 8,5 % fix auf 2 % plus 3M-EURIBOR (Höchstzinssatz gemäß KMU Förderungsgesetz) reduziert. Weiters wurde vereinbart, dass im Falle eines Verlustes jährlich EUR 100.000,00 zu tilgen sind. Sofern das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet, müssen 30 % des Gewinns vor Steuern (bereinigt um bestimmte Posten, mindestens EUR 100.000,00) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden. Drei Tilgungen in Höhe von je EUR 100.000,00 wurden in den Jahren 2020, 2021 und 2022 geleistet. Die kumulierten Zinsen in Höhe von EUR 319.945,97 sind in den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen, davon EUR 100.000,00 mit einer Restlaufzeit von bis zu 1 Jahr und EUR 219.945,97 mit einer Restlaufzeit von bis zu 5 Jahren.
In den Investitionszuschüssen sind Förderungen aus der Investitionsprämie sowie standortbezogene Förderungen, die der Gesellschaft vom Land Niederösterreich und der Kommunalkredit Austria AG gewährt wurden, ausgewiesen:
| 01.01.2022 EUR |
Zugang EUR |
Auflösung/ Herabsetzung EUR |
31.12.2022 EUR |
|
|---|---|---|---|---|
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen |
15.005,89 | 0,00 | –9.346,90 | 5.658,99 |
| Grundstücke und Bauten | 12.710,06 | 230.862,56 | –9.603,31 | 233.969,31 |
| andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
45.097,77 | 34.244,44 | –17.025,95 | 62.316,26 |
| 72.813,71 | 265.107,00 | –35.976,16 | 301.944,56 |
| 01.01.2021 EUR |
Zugang EUR |
Auflösung EUR |
31.12.2021 EUR |
|
|---|---|---|---|---|
| Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Vorteile sowie Lizenzen |
0,00 | 16.849,84 | –1.843,95 | 15.005,89 |
| Grundstücke und Bauten | 0,00 | 13.759,00 | –1.048,94 | 12.710,06 |
| andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
0,00 | 52.671,01 | –7.573,24 | 45.097,77 |
| 0,00 | 83.279,85 | –10.466,14 | 72.813,71 |
Der Rückgang bei den sonstigen Rückstellungen betrifft insbesondere noch nicht verrechnete Drittleistungen im R&D Bereich und ist durch den Abschluss klinischer Studien im Jahr 2022 begründet.
Im Geschäftsjahr 2021 wurde mit der Schweizer Investmentgesellschaft Nice & Green S.A. ein flexibles Wandelanleihenprogramm (Covertible Notes Funding Program) abgeschlossen, welches im Jahr 2022 temporär ausgesetzt wurde. Für weitere Details wird auf die Erläuterungen im Kapitel "Grundkapital" verwiesen. Zum Bilanzstichtag wird eine kurzfristige Anleiheverbindlichkeit in Höhe von EUR 300.000,00 (2021: TEUR 300) ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten wie im Vorjahr ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank in Höhe von EUR 4.000.000,00, welches der Gesellschaft im Oktober 2019 zugeflossen ist (1. Tranche). Die Verzinsung erfolgt mit einem Fixzinssatz von 7,5 % (1 % jährlich zahlbar und 6,5 % endfällig), ab dem Jahr 2020 ist zusätzlich eine umsatzabhängige Vergütung in Höhe von 2,25 % zu leisten. Das Darlehen weist eine Laufzeit von 5 Jahren ab Zuzählung auf.
Die 2. Tranche wurde im Dezember 2020 abgerufen und wird in Höhe von EUR 5.000.000,00 in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen. Das Darlehen wird mit 6,5 % p.a. fix verzinst und ist inkl. aufgelaufener Zinsen ebenfalls 5 Jahre nach Zuzählung zu tilgen.
Im Februar 2022 wurde die finale Tranche in Höhe von insgesamt EUR 6.000.000,00 abgerufen, welche mit 5,5 % fix verzinst ist und ab Februar 2023 in 9 halbjährlich fälligen Raten zu tilgen ist.
Zur Finanzierung des neuen Firmenstandortes wurde von AWS Wirtschaftsservice in Verbindung mit dem ERP-Fonds sowie NÖBEG ein Finanzierungsrahmen in Höhe von insgesamt EUR 5.000.000,00 gewährt. Der Darlehensrahmen des ERP-Fonds (insgesamt EUR 3.800.000,00) wurde vollständig abgerufen. Das Darlehen wird mit 0,5 % p.a. (sprungfix ab dem 01.07.2024) zuzüglich eines Garantieentgelts zwischen 1,2 % und 2,0 % p.a. verzinst und ist nach einer rückzahlungsfreien Periode ab dem 30.6.2024 in 20 halbjährlichen Raten zu tilgen. Die Finanzierung durch NÖBEG mit einem Gesamtrahmen von EUR 1.200.000,00, welcher 2021 und 2022 vollständig ausgenutzt wurde, ist als stille Gesellschaft etabliert und ist ab 31.12.2023 in 11 Jahresraten zu tilgen. Gebühren und Provisionen werden in Höhe von 2,25 % p.a. (sprungfix ab dem 15.12.2026) fällig, darüber hinaus fällt eine Haftungsprovision von 0,28 % an. Der Finanzierungsrahmen ist durch ein ins Grundbuch einverleibtes Pfandrecht zugunsten des auszahlenden Kreditinstituts im Höchstbetrag von EUR 4.444.000,00 besichert.
Verbindlichkeiten betreffend Zinsen, Royalties und Bankgebühren für Finanzierungen der Europäischen Investitionsbank und des ERP-Fonds werden in Höhe von insgesamt EUR 2.176.665,42 (2021: TEUR 1.240) in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (EUR 1.153.242,04, 2021: TEUR 1.995) betreffen überwiegend Waren- und Rohstofflieferungen sowie sonstige Dienstleistungen.
Die sonstigen Verbindlichkeiten betreffen mit EUR 342.538,94 Aufwendungen des laufenden Geschäftsjahres, die erst in Folgejahren zahlungswirksam werden (2021: TEUR 170).
| 31.12.2022 EUR |
31.12.2021 EUR |
|
|---|---|---|
| Finanzierung NÖBEG | 1.200.000,00 | 1.000.000,00 |
| Zinsen AWS | 319.945,97 | 419.945,97 |
| Darlehen WAW | 100.000,00 | 200.000,00 |
| Steuern und soziale Sicherheit | 120.873,34 | 120.517,98 |
| Zinsen und Bankbearbeitungsgebühren Standortfinanzierung |
25.737,50 | 1.265,00 |
| Leasingverbindlichkeiten | 3.114,74 | 15.416,36 |
| Zinsen WAW | 333,34 | 666,67 |
| Übrige sonstige Verbindlichkeiten | 259.755,50 | 188.166,39 |
| 2.029.760,39 | 1.945.978,37 |
Im Oktober 2020 wurde mit der Wirtschaftsagentur Wien eine Ratenzahlungsvereinbarung über einen Betrag von insgesamt EUR 510.000,00 abgeschlossen, welcher mit 2 % p.a. verzinst wird. Die Resttilgung erfolgt zum 1.11.2023.
Zur Fristigkeit der Verbindlichkeit aus der Zinsabgrenzung AWS wird auf die Erläuterungen zur AWS Finanzierung verwiesen.
Die passive Rechnungsabgrenzung enthält Zahlungseingänge für Forschungs-Förderprojekte, welche die zu realisierenden Zuschüsse übersteigen.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
| Umsatzerlöse | 2022 EUR |
2021 EUR |
|---|---|---|
| Verkauf von Waren | 10.650.964,19 | 9.034.151,14 |
| Upfront- und Meilensteinzahlungen | 0,00 | 2.149.157,81 |
| Erlöse aus Lizenzverträgen | 406.155,18 | 370.182,83 |
| Sonstige Umsatzerlöse | 331.952,41 | 104.798,85 |
| 11.389.071,78 | 11.658.290,63 |
Die Umsatzerlöse wurden auf folgenden Märkten erzielt:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Österreich | 988 | 603 |
| Sonstige europäische Länder | 7.028 | 5.792 |
| Drittländer | 3.373 | 5.263 |
| 11.389 | 11.658 |
Bei den Handelswarenerlösen konnte der Wachstumstrend der Vorjahre fortgesetzt werden. Die starke Nachfrage insbesondere bei unseren europäischen Kunden führte zu einem Anstieg der Umsatzerlöse aus Handelswaren von rd. 18 %.
Bei den Lizenzerlösen ist dank höherer Verkäufe unserer Produkte auf dem österreichischen Markt ebenfalls ein Anstieg zu verzeichnen.
Umsatzerlöse aus Upfront- und Meilensteinzahlungen wurden im Geschäftsjahr 2022 nicht lukriert.
Die Bestandsveränderungen beziehen sich auf noch nicht abgeschlossene Kundenprojekte aus dem Unternehmensbereich "Solv4U".
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| sonstige betriebliche Erträge | 2022 EUR |
2021 EUR |
|---|---|---|
| Forschungsprämie | 467.757,96 | 701.861,52 |
| Förderzuschüsse | 213.481,47 | 469.366,18 |
| Kursgewinne | 27.857,19 | 34.596,81 |
| Auflösung von Investitionszuschüssen | 24.135,90 | 10.466,14 |
| Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen |
15.135,18 | 0,00 |
| Auflösung von Rückstellungen | 14.317,52 | 405.317,68 |
| Übrige betriebliche Erträge | 80.893,15 | 17.604,31 |
| 843.578,37 | 1.639.212,64 |
Die Förderzuschüsse betreffen wie im Vorjahr eine FFG-Förderung für die Erforschung einer SARS-CoV-2-Therapie auf Carragelose-Basis.
Der Rückgang bei den Erträgen aus der Forschungsprämie ist darauf zurückzuführen, dass die Forschungsaufwendungen nach dem Abschluss klinischer Studien zurückgegangen sind.
Die Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen betreffen den Verkauf eines Firmenwagens.
Im Materialaufwand sind neben dem Handelswareneinsatz auch Aufwendungen für den Verbrauch von Rohstoffen für die Herstellung von Handelsware (TEUR 2.161, 2021: TEUR 898), sowie Aufwendungen für Labormaterialien (TEUR 217, 2021: TEUR 359) ausgewiesen.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten überwiegend forschungsbezogene Dienstleistungen Dritter (TEUR 1.079, 2021: TEUR 3.123), welche im Geschäftsjahr nach dem Abschluss großer klinischer Studien gesunken sind. Darüber hinaus werden hier Aufwendungen für Produktzulassung, Verrechnungen von legalen Herstellern sowie patentbezogene Aufwendungen ausgewiesen.
Der Personalaufwand enthält zum 31.12.2022 Aufwendungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm in Höhe von TEUR 16.485,00 (2021: TEUR 106). Der Anstieg ist auf das neuerliche Belegschaftswachstum sowie laufende Bezugserhöhungen zurückzuführen. Veränderungen der Personalrückstellungen sind im Personalaufwand ausgewiesen.
Die Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen blieben im Geschäftsjahr annähernd konstant.
Der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist insbesondere auf Vertragskosten in Zusammenhang mit dem Abschluss von Lizenzvereinbarungen im Vorjahr zurückführen. Vergleichbare Aufwendungen fielen im Geschäftsjahr nicht an.
Die Zinsaufwendungen betreffen überwiegend die Verzinsung des gewährten EIB Darlehens, welche nach dem Abruf der 3. Tranche im Februar 2022 nochmals gestiegen sind, sowie Zinsen in Zusammenhang mit der Standortfinanzierung und der Wandelanleihe.
Der Steueraufwand betrifft die Mindestkörperschaftsteuer sowie einbehaltene Quellensteuern für im Ausland erzielte Einkünfte.
Die Verpflichtungen aus Miet- und Leasingzahlungen betragen EUR 8.081,10 für das Folgejahr und EUR 23.127,81 für die folgenden fünf Jahre (2021: TEUR 10 für das Folgejahr und TEUR 33 für die folgenden fünf Jahre).
Die Gesellschaft hat eine Reihe von Vereinbarungen geschlossen, die auch finanzielle Verpflichtungen für die Zukunft beinhalten, die sich auf bezogene Leistungen von Dritten in Verbindung mit der Durchführung von klinischen Studien und anderen F&E-Aktivitäten beziehen, diese betragen zum Bilanzstichtag TEUR 1.002 (2021: TEUR 880).
Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzverlust zum 31.12.2022 in Höhe von EUR -49.152.788,74 auf neue Rechnung vorzutragen.
Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer (Vollzeitäquivalente) während des Geschäftsjahrs betrug:
| 2022 | 2021 | |
|---|---|---|
| Vorstand | 3 | 3 |
| Sonstige Angestellte | 41 | 40 |
| Gesamt | 44 | 43 |
| Vorstände | Name | Geschäftsführung seit | Vorstand seit |
|---|---|---|---|
| Vorsitzender | Andreas Grassauer | 11.04.2006 | 02.06.2017 |
| Mitglied | Eva Prieschl-Grassauer | 04.09.2007 | 02.06.2017 |
| Mitglied | Pascal Schmidt | 17.09.2018 |
| Aufsichtsräte | Name | Aufsichtsrat seit |
|---|---|---|
| Vorsitzender | Simon Nebel | 02.06.2017 |
| Stellvertretende Vorsitzende | Ute Lassnig | 02.06.2017 |
| Mitglied, Vorsitzender PA | Gernot Hofer | 02.06.2017 |
| Mitglied | Brigitte Ederer | 21.11.2018 |
| Mitglied | Elisabeth Lackner | 15.06.2022 |
| Mitglied | Ulrich Kinzel | 15.06.2022 |
| Anzahl der ausgegebenen Optionen |
Zum 1. Jänner 2022 |
Zugänge | Ausgeübte Optionen |
Verfallene Optionen |
Zum 31. Dezember 2022 |
Davon ausübbar (vested) |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Andreas Grassauer (CEO) | 6.556 | 0 | 0 | 0 | 6.556 | 6.130 |
| Eva-Prieschl Grassauer (CSO) | 6.556 | 0 | 0 | 0 | 6.556 | 6.130 |
| Pascal Schmidt (CFO) | 7.785 | 0 | 0 | 0 | 7.785 | 7.271 |
| Leitende Angestellte | 1.707 | 0 | 0 | 125 | 1.582 | 1.425 |
| Sonstige Arbeitnehmer | 11.172 | 0 | 0 | 675 | 10.497 | 9.626 |
| Summe | 33.776 | - | - | 800 | 32.976 | 30.582 |
Am 1. Februar 2019 etablierte Marinomed ein Mitarbeiteraktienoptionsprogramm für den Vorstand und für alle weiteren Mitarbeiter des Unternehmens. Die Gesamtzahl an im Rahmen des ESOP 2019 auszugebenden Aktienoptionen betrug 43.694, wobei jede Option den Besitzer berechtigt eine Stammaktie zu zeichnen.
Im Jahr 2019 wurden 21.847 Aktienoptionen an die 3 Vorstandsmitglieder der Gesellschaft sowie 19.660 an Mitarbeiter und leitende Angestellte ausgegeben. In 2020 wurden weitere 2.748 Optionen an 8 neue Mitarbeiter ausgegeben. Im Geschäftsjahr wurden keine Aktienoptionen an Mitarbeiter ausgegeben. Es wurden keine Optionen ausgeübt und 800 verfielen. Bei Ausübung der Optionen kann die Gesellschaft den Anspruchsberechtigten in Aktien (equity-settled) oder in bar (cash-settled) auszahlen. Diese Entscheidung liegt im alleinigen Ermessen der Gesellschaft. Zugeteilte Optionen sind nicht sofort auszuüben, sondern können erst nach "Anwachsen" (vesting) ausgeübt werden, d.h. 25 % nach Ablauf von 12 Monaten ab dem ersten Börsehandelstag (1. Februar 2019), dann jeweils 6,25 % nach je 3 Monaten. Der Ausübungspreis entspricht dem Angebotspreis zum Zeitpunkt des Börsegangs (= EUR 75,00). Der Ausübungszeitraum beschränkt sich jeweils auf 10 Börsehandelstage ab dem 6. Börsehandelstag nach der Veröffentlichung von Finanzberichten (Jahresfinanzbericht, Quartalsberichte). Weiters ist eine Kurshürde von 2,5 % pro Quartal ab dem ersten Börsehandelstag vorgesehen (ohne Zinseszinsrechnung). Die Optionen verfallen entschädigungslos spätestens am 31. Januar 2025. Bei wirksamer Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses verfallen die bis dahin nicht erdienten Optionen sofort. Erdiente Optionen dürfen jedoch in der auf die Beendigung folgenden Ausübungsperiode abhängig vom Erreichen der Kurshürde ausgeübt werden.
Der Schätzwert der ausgegebenen Aktienoptionen zum Bilanzstichtag beträgt EUR 85.737,60 (2021: TEUR 913). Im Geschäftsjahr wurden keine Optionen ausgeübt. Der Gesamtwert der im Vorjahr ausgeübten Optionen zum Zeitpunkt der Ausübung betrug TEUR 128.
Die Aufwendungen aus dem Aktienoptionsprogramm betragen im Abschlussjahr EUR 16.485,00 (2021: TEUR 106).
Die Aufwendungen für Abfertigungen betreffen ausschließlich Beiträge an die Mitarbeitervorsorgekasse und verteilen sich wie folgt:
| 2022 EUR |
2021 EUR |
|
|---|---|---|
| Vorstand | 13.795,53 | 13.111,70 |
| leitende Angestellte | 6.627,07 | 4.753,24 |
| sonstige Angestellte | 37.465,46 | 35.802,05 |
| 57.888,06 | 53.666,99 |
Die für die Prüfung des Jahresabschlusses zuständige BDO Assurance GmbH (als Gesamtrechtsnachfolgerin der BDO Austria GmbH) hat folgende Leistungen für das Unternehmen erbracht:
| 2022 EUR |
2021 EUR |
|
|---|---|---|
| Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses | 63.710,00 | 45.900,00 |
| Sonstige Bestätigungsleistungen | 27.410,00 | 29.484,78 |
| Sonstige Leistungen | 5.861,22 | 35.116,65 |
| 96.981,22 | 110.501,43 |
Marinomed hält zum Abschlussstichtag 100 % der Anteile an der Marino Immo GmbH. Die Gesellschaft erstellt zum 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen im Sinne des § 245a UGB.
Es bestehen keine Geschäftsbeziehungen oder sonstigen Verträge zwischen Marinomed Biotech AG und Marino Immo GmbH.
Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Bezüge des Vorstands exkl. Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge, inkl. abgegrenzten Prämien für das Geschäftsjahr 2022 sowie Aufwendungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm insgesamt EUR 918.527,09 (2021: TEUR 922), davon aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm EUR 21.837,60 (2021: TEUR 65).
Es wurden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Vorstands gewährt.
Die Bezüge des Aufsichtsrats (Fixvergütungen, Sitzungsgelder und Spesen) betrugen im Jahr 2022 EUR 153.649,64 (2021: TEUR 143). Mit der Viopas Venture Consulting GmbH des Aufsichtsratsvorsitzenden wurde darüber hinaus ein Beratungsvertrag abgeschlossen, der eine Vergütung in Höhe von EUR 2.500,00 pro Beratertag vorsieht. Die Verrechnungen der Viopas Venture Consulting GmbH für das Jahr 2022 betrugen insgesamt EUR 30.269,74 (2021: TEUR 37).
Es wurden keine Vorschüsse oder Kredite an Mitglieder des Aufsichtsrats gewährt.
In den Jahren 2021 und 2022 wurden insgesamt acht Tranchen des flexiblen Wandelanleihenprogramms gezeichnet sowie sieben Tranchen umgewandelt, daraus wurde das Grundkapital um 3.116 Aktien in 2021 sowie um 25.140 Stücke im Jahr 2022 und um weitere 5.816 Stücke im Jänner 2023 erhöht. Die vorerst letzte Tranche wurde im Jänner 2023 gezogen, daraus resultiert eine Grundkapitalerhöhung um 7.189 Stücke. Das Programm ist zum Zeitpunkt der Jahresabschlusserstellung bis auf weiteres pausiert.
Korneuburg, am 18. April 2023
Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
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Wir haben den Jahresabschluss der Marinomed Biotech AG, Korneuburg, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.
Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.
Wir machen auf die Ausführungen zu den Annahmen in der Fortbestehensprognose im Kapitel Negatives Eigenkapital im Anhang sowie im Kapitel Liquiditätsrisiko im Lagebericht aufmerksam. Unser Prüfungsurteil ist im Hinblick auf diesen Sachverhalt nicht modifiziert.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Die Gesellschaft generierte im Jahr 2022 Umsatzerlöse nach UGB iHv TEUR 11.389. Der überwiegende Teil war im Jahr 2022 in Höhe von TEUR 10.650 auf den Verkauf von Waren aus dem Segment Carragelose zurückzuführen. Weiters wurden Umsatzerlöse aus Lizenzverträgen iHv TEUR 406 sowie sonstige Umsatzerlöse iHv TEUR 332 realisiert.
Gemäß dem Realisationsprinzip des § 201 Abs 2 Z 4 lit a UGB sind Umsatzerlöse im Jahresabschluss nur zu erfassen, wenn sie am Abschlussstichtag realisiert sind. Dies setzt bei Warenlieferungen einen vertraglich vereinbarten Übergang der Preisgefahr voraus.
Die Umsatzerlöse stellen für (potenzielle) Investoren und Abschlussadressaten ein wesentliches Entscheidungskriterium dar, um die Markterfolge und den Fortschritt der Gesellschaft zu beurteilen.
Aufgrund des maßgeblichen Einflusses der Umsatzerlöse auf das Jahresergebnis sowie der Bedeutung der Umsatzerlöse für den Jahresabschluss der Gesellschaft im Allgemeinen, wurde die Umsatzrealisierung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt identifiziert.
Angaben zur Zusammensetzung der Umsatzerlöse im Geschäftsjahr 2022 sind im Kapitel C des Anhangs enthalten. Für weitere Details iZm Absatzmärkten und Geschäftsentwicklung wird auf das Kapitel 1.2 im Lagebericht verwiesen.
Im Rahmen der Abschlussprüfung haben wir das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem erhoben und dabei im Rahmen von Aufbau- und Funktionsprüfungen die für die Realisierung von Umsatzerlösen relevanten Prozesse und die darin implementierten Kontrollen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit getestet.
Des Weiteren haben wir aussagebezogene Prüfungshandlungen vorgenommen. Dazu wurden in Stichproben Verträge dahingehend beurteilt, ob die darin enthaltenen Vertragsmodalitäten im Rahmen der Umsatzrealisierung korrekt abgebildet worden sind.
Die korrekte Periodenabgrenzung wurde durch Prüfung von Warenlieferungen rund um den Stichtag verifiziert.
Darüber hinaus haben wir die zum Stichtag in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen aus Umsatzerlösen von einzelnen Kunden bestätigen lassen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigten, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.
Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.
Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.
Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.
Darüber hinaus gilt:
Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.
Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.
Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.
Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.
Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.
Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 15. Juni 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 05. August 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit 2018 Abschlussprüfer.
Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Jahresabschluss" mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.
Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.
Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Gerhard Fremgen.
Wien, am 18. April 2023
BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (als Gesamtrechtsnachfolgerin der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft)
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Mag. Gerhard Fremgen ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU)
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards gemäß International Financial Reporting Standards (IFRSs) und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB aufgestellte Konzernabschluss der Gruppe (Marinomed Biotech AG) zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2022 den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit dem österreichischen Unternehmensgesetzbuch (UGB) aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens (Marinomed Biotech AG) zum 31. Dezember 2022 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Mutterunternehmens vermittelt, dass der Lagebericht zum 31. Dezember 2022 den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Mutterunternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Mutterunternehmens entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Mutterunternehmen ausgesetzt ist.
Korneuburg, am 18. April 2023
Andreas Grassauer Eva Prieschl-Grassauer Pascal Schmidt
Hovengasse 25 2100 Korneuburg Österreich www.marinomed.com
Pascal Schmidt, Chief Financial Officer Stephanie Kniep, Investor Relations Tel. +43 2262 90 300 [email protected]
Metrum Communications GmbH
Inhouse produziert mit ns.publish
Personenbezogene Begriffe wie "Mitarbeiter" werden aus Gründen der Lesbarkeit geschlechtsneutral verwendet. Durch die kaufmännische Rundung von Einzelpositionen und Prozentangaben in diesem Bericht kann es zu geringfügigen Rechendifferenzen kommen.
Dieser Bericht enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf Basis aller zum aktuellen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Die tatsächlichen Entwicklungen können aufgrund verschiedener Faktoren von den hier dargestellten Erwartungen abweichen. Die Marinomed Biotech AG wird diese zukunftsbezogenen Aussagen nicht aktualisieren, weder aufgrund geänderter tatsächlicher Umstände noch aufgrund geänderter Annahmen oder Erwartungen. Dieser Bericht stellt keine Empfehlung oder Einladung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren der Marinomed Biotech AG dar.
Druck- und Satzfehler vorbehalten. Veröffentlicht im April 2023

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