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Frauenthal Holding AG

Annual Report (ESEF) Apr 20, 2023

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EINLEITUNG DIE GRUPPE IM ÜBERBLICK Im Geschäftsjahr 2022 trennt sich die Frauenthal-Gruppe von einer der drei Business Units in der Division Frauenthal Automotive, der Business Unit Frauenthal Powertrain, in Form eines Management-Buy-outs. Frauenthal Powertrain war mit der Ausrichtung auf Ver- brennungsmotoren vom Wandel der Antriebstechnologien und den derzeitigen Energiepreisen besonders betroffen. Gemäß IFRS 5 wird über die veräußerte Business Unit Frauenthal Powertrain als aufgegebener Geschäftsbereich (Discontinued Opera- tions) berichtet. Die Erläuterungen zur Geschäftsentwicklung beziehen sich zunächst auf den Gesamtkonzern und werden entspre- chend IFRS 5 auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche und den aufgegebenen Geschäftsbereich unterteilt. Die Daten der Vergleichs- periode sind ebenfalls untergliedert in die fortzuführenden Geschäftsbereiche und den aufgegebenen Geschäftsbereich. Die fortzu- führenden Geschäftsbereiche beinhalten die Division Frauenthal Handel sowie die Division Frauenthal Automotive mit den beiden Business Units Frauenthal Gnotec und Frauenthal Airtank. Die Frauenthal-Gruppe weist einen Gesamt-Umsatz in Höhe von MEUR 1.135,2 auf, der mit MEUR 1.057,1 aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen und mit MEUR 78,1 aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich stammt. Insgesamt liegt der Gesamt-Umsatz damit um MEUR 111,1 über dem Vorjahr (+10,9 %). Dieser Umsatzzuwachs ergibt sich in Höhe von MEUR 83,3 aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR 36,0 aus den fortzuführenden Bereichen der Division Frauenthal Automotive. Die Division Frauenthal Handel weist einen Jahresumsatz in Höhe von MEUR 823,6 (+11,3 %) auf, die fortzuführenden Bereiche der Division Frauenthal Automotive erzielen im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von MEUR 233,4 (+18,2 %). Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2022 ein Gesamt-EBITDA von MEUR 99,1 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR 38,1 über dem Vorjahr – darin enthalten ist der Entkonsolidierungsertrag der Frauenthal Powertrain mit MEUR 15,6 sowie das Ergebnis des aufgegebenen Geschäftsbereiches. Die fortzuführenden Bereiche der Division Frauenthal Automotive erzielen ein EBITDA in Höhe von MEUR 17,3; der aufgegebene Geschäftsbereich verzeichnet inklusive dem Entkonsolidierungsertrag in Höhe von MEUR 15,6 ein EBITDA von MEUR 17,1. Die Division Frauenthal Handel weist ein EBITDA von MEUR 66,9 aus und liegt damit um MEUR 28,1 (+72,6 %) über dem Vorjahresergebnis. Das Konzern-Eigenkapital steigt von MEUR 128,6 um MEUR 52,3 auf MEUR 180,9, was vorrangig auf das positive Jahresergebnis zurückzuführen ist. Die Eigenkapitalquote von 25,9 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 erhöht sich per 31. Dezember 2022 auf 36,4 % – vor allem aufgrund des Jahresergebnisses, aber auch aufgrund des Wegfalls der Business Unit Frauenthal Powertrain, welche ein negatives Eigenkapital aufwies. WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2022 kommt es in den beiden Divisionen zu gegensätzlichen Entwicklungen der makroökonomischen Rahmenbe- dingungen. Die Division Frauenthal Handel bietet ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen für seine Kunden im Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel an und ist maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden. Stark steigende Baustoffpreise, Personal- mangel sowie die hohe Inflation wirken sich negativ auf das Baugewerbe und somit auf das Bauwachstum (+ 0,2 % 1 gegenüber 2021) aus. Dieser Trend ist im Bereich Neubau zu spüren. Gegensätzlich entwickeln sich die CO 2 -reduzierenden und energiekostensenkenden Sanierungen und Investitionen wie in Wärmepumpen und Photovoltaik. Insbesondere die umfangreichen Förderaktionen, beispiels- weise das Programm „Raus aus Öl und Gas“, wirken sich merkbar positiv auf die Division Frauenthal Handel aus. Das Gesamtwachstum der Wirtschaft liegt um 4,8 % über dem Vorjahr. 1 94th Euroconstruct Country Report, Winter 2022. 3 Hingegen leidet der europäische Automobilmarkt nach wie vor unter den Folgen der COVID-19-Krise sowie an den Auswirkungen des Ukraine-Russland-Krieges. Die Zulassungen im PKW-Markt 2 gehen um -5,5 % zurück, im Nutzfahrzeugmarkt 3 reduzieren sich die Neuregistrierungen im Vergleich zu 2021 um -15,1 %. Hervorzuheben ist, dass sich im für Frauenthal wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge ein gegenläufiger Effekt von +7,0 % im Vergleich zum Vorjahr ergibt. Im mittelschweren Segment geht das Volumen um -11,6 % zurück, auch das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge verringert sich um -18,4 %. Der europäische Nutzfahrzeugmarkt schrumpft im Jahr 2022 auf 2,0 Millionen Einheiten, womit das Volumen unter jenes des Pandemiejahres 2020 (2,1 Mio. Einheiten) fällt. Dies ist in erster Linie durch die anhaltenden Probleme in den Lieferketten verursacht, welche die Verfügbar- keit von Fahrzeugen während des gesamten Jahres beeinträchtigen. Der französische Markt ist mit -17,7 % am stärksten betroffen, gefolgt von Spanien (-16,7 %), Deutschland (-11,0 %) und Italien (-10,5 %). Der europäische PKW-Markt schrumpft um -5,5 %, was hauptsächlich auf die Auswirkungen des Komponentenmangels in der ersten Jahreshälfte zurückzuführen ist. Obwohl sich der Markt von August bis Dezember 2022 verbessert hat, liegt das kumulierte Volumen bei 10,6 Millionen Einheiten, dem niedrigsten Stand in der Region seit 1993 (9,2 Millionen Einheiten). Von den vier größten europäi- schen Märkten konnte nur Deutschland im Jahr 2022 ein Wachstum verzeichnen (+1,1 %), was auf das gute Ergebnis im Dezember zurückzuführen ist. Die anderen drei Märkte schneiden alle schlechter ab als im Jahr 2021: Italien verzeichnet den stärksten Rückgang (-9,7 %), gefolgt von Frankreich (-7,8 %) und Spanien (-5,4 %). Der für Frauenthal Automotive wichtigste Einzelkunde, Volvo PKW, verzeichnet in Europa einen Rückgang der Neuanmeldungen von -12,5 %. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch den Komponentenmangel in Europa und China – trotz voller Auftragsbücher mussten die betroffenen Werke mehrmals für einige Tage schließen. Weitere wesentliche Herausforderungen der Division Frauenthal Automotive liegen in den anhaltend hohen Rohmaterialkosten sowie den gestiegenen Energie- und Personalkosten. Diese Entwicklung wird durch den Ukraine-Russland-Krieg zusätzlich beschleunigt und verschärft. FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: UMSATZWACHSTUM TROTZ MARKTRÜCKGANG Das Geschäftsjahr 2022 ist erneut geprägt von vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. In den ersten Monaten des Jahres wird mit Rekordausfällen im Personalbereich gekämpft: Aufgrund einer weiteren COVID-19-Welle in Mittel- und Osteuropa verzeichnet die Division Frauenthal Automotive Krankenstandsraten von bis zu 40 %. Fast zeitgleich bricht der Ukraine-Russland-Krieg aus, der die ohnehin bereits angekündigte Inflation für das Jahr 2022 zusätzlich in die Höhe treibt. Die Kundenabrufe verhalten sich über das gesamte Jahr 2022 volatil und nicht vorhersehbar. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als einem Jahr hochgradig instabil. Der weltweite Mangel an Halbleitern, diversen Rohstoffen und Kabelbäumen zwingt die OEMs, deren Produktionskapazitäten zu reduzieren. Engpässe in Verbindung mit Halbleitern führen zu mehrwöchigen Werksstillständen von Kunden, und die Produktionsstät- ten der Division Frauenthal Automotive haben große Probleme, ihre Kapazitäten kurzfristig daran anzupassen. Insgesamt gehen die Neuzulassungen von PKWs in Europa trotz der rekordtiefen Vergleichsbasis von 2021 zurück. Der LKW-Markt schien im Jahr 2021 weniger von den globalen Lieferkettenproblemen betroffen gewesen zu sein, die initial vom Mangel an Halbleitern ausgelöst wurden. Die Entwicklung im Jahr 2022 wird zusätzlich durch die Knappheit an Kabelbäumen und anderen Komponenten verschärft, was zum signifikanten Rückgang der Neuregistrierungen auch im LKW-Bereich führt. Erfreulich ist, dass es im abgelaufenen Geschäftsjahr allen Business Units gelingt, neue Kundenaufträge zu generieren und auslaufende Mehrjahresvereinbarungen erfolgreich zu verlängern. FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich und von der Bereitschaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroeinrichtungen zu investieren, bestimmt. Die steigenden Energiekosten und das nachhaltige Bewusstsein zum Klimaschutz führen zu einer höheren Bereitschaft zu Investitionen in erneuerbare Energieanlagen und auch zur Sanierung und Erneuerung von Sanitär- und Heizungseinrichtungen. Insbesondere die För- derprogramme der Bundesregierung entlasten private Haushalte und Betriebe beim Umstieg von einem fossil betriebenen auf ein nachhaltiges Heizungssystem. Außerdem führt der gelungene Einstieg in den Elektrogroßhandel zu einem zusätzlichen Umsatzwachs- tum außerhalb der angestammten Branche. 2 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/pc-registrations/passenger-car-registrations-4-6-in-2022-12-8-in-december/ 3 Nutzfahrzeugmarkt siehe https://www.acea.auto/cv-registrations/commercial-vehicle-registrations-14-6-in-2022-5-1-in-december/ 4 Die Sanierungsoffensive, die Preissteigerungen seitens der Industrie und die Verschiebung des Umsatzes zu Wärmepumpen, Wärme- speicher und Photovoltaik führen zu einem Umsatzwachstum von 11,3 %. Die Ergebnisentwicklung basiert auf der Umsatzentwicklung aufgrund der Preissteigerungen am Markt und dem Elektrowachstum, einer kontinuierlichen Margensteuerung und der Fokussierung auf flexible und effiziente Kundenlösungen. Der Sanitär- und Heizungsmarkt ist weiterhin einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt, zusätzlich belastet der rückläufige Sanitärmarkt die Branche. Diese Marktbedingungen resultieren in einem Umsatzwachstum von MEUR 83,3 bei einer steigenden Handelsmarge. Trotz des bestehenden Preiskampfes kann der Marktanteil der Division Frauenthal Handel gehalten werden. B. ERGEBNISANALYSE Aufgrund des Verkaufs der Business Unit Frauenthal Powertrain wird die Gewinn-und-Verlust-Rechnung sowohl für den Gesamt- Konzern als auch in die fortzuführenden Geschäftsbereiche und den aufgegebenen Geschäftsbereich aufgeteilt ausgewiesen. Die nachfolgende Analyse bezieht sich – sofern nicht anders angegeben – auf den Gesamt-Konzern sowie die fortzuführenden Geschäfts- bereiche. In der Vergleichsperiode 1–12/2021 wird das Ergebnis ebenso getrennt dargestellt. UMSATZ Der Konzernumsatz der Frauenthal-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2022 mit MEUR 1.135,2 um MEUR 111,1 bzw. 10,9 % über dem Vorjahr und stellt den höchsten Umsatz in der Geschichte der Frauenthal-Gruppe dar. Der Anstieg stammt mit MEUR 83,3 (11,3 %) aus der Division Frauenthal Handel und mit MEUR 36,0 (18,2 %) aus den fortzuführen- den Bereichen der Division Frauenthal Automotive. Der Umsatz des aufgegebenen Geschäftsbereiches sinkt hingegen gegenüber dem Vorjahr um MEUR -8,2. UMSATZ NACH SEGMENTEN in TEUR 2022 2021 Veränderung Frauenthal Automotive 311.591 283.797 27.794 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 233.449 197.444 36.005 davon aufgegebener Geschäftsbereich 78.142 86.353 -8.211 Frauenthal Handel 823.630 740.283 83.348 Holdings und Sonstige 7 7 0 Frauenthal-Gruppe 1.135.228 1.024.087 111.141 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 1.057.086 937.734 119.352 davon aufgegebener Geschäftsbereich 78.142 86.353 -8.211 Das Geschäft der fortzuführenden Geschäftsbereiche der Division Frauenthal Automotive steigt gegenüber dem Vergleichszeitraum um 18,2 %. Dieser Anstieg ist mit MEUR 27,4 auf die Business Unit Frauenthal Gnotec und mit MEUR 8,6 auf die Business Unit Frauenthal Airtank zurückzuführen. Der Umsatz der Division Frauenthal Handel steigt um 11,3 % und liegt im Geschäftsjahr 2022 bei MEUR 823,6. Dies ist vor allem auf die Sanierungsoffensive, die Preissteigerungen seitens der Industrie und die Verschiebung des Umsatzes zu Wärmepumpen, Wärme- speicher und Photovoltaik zurückzuführen. Die erwirtschafteten Umsätze in Österreich in Höhe von MEUR 814,7 sind zum größten Teil der Division Frauenthal Handel zuzuordnen. Die Umsätze in allen anderen Ländern sind im Wesentlichen auf die Division Frauenthal Automotive zurückzuführen, welche weltweit agiert. Die Details der Umsätze nach Regionen sind der Konzern-Segmentberichterstattung zu entnehmen. ERGEBNIS Die Frauenthal-Gruppe erwirtschaftet 2022 ein Gesamt-EBITDA von MEUR 99,1 und liegt mit diesem Ergebnis um MEUR 38,1 über dem Vorjahr. Die fortzuführenden Geschäftsbereiche der Frauenthal-Gruppe erzielen ein EBITDA von MEUR 82,0, das um MEUR 25,4 über dem Vorjahr liegt. Aus der Entkonsolidierung von Frauenthal Powertrain ergibt sich ein Entkonsolidierungsertrag in Höhe von MEUR 15,6, der im EBITDA des aufgegebenen Geschäftsbereiches (MEUR 17,1) inkludiert ist. Die fortzuführenden Geschäftsbereiche der Division Frauenthal Automotive erzielen ein EBITDA von MEUR 17,3 und liegen damit um MEUR -2,2 unter dem Vorjahreswert. 5 Die Division Frauenthal Handel liegt um MEUR 28,1 über dem Vorjahreswert und kann somit MEUR 66,9 an EBITDA beisteuern – die Ergebnisentwicklung basiert auf der Umsatzentwicklung aufgrund der Preissteigerungen am Markt und dem Elektrowachstum sowie einer kontinuierlichen Margensteuerung. EBITDA NACH SEGMENTEN in TEUR 2022 2021 Veränderung Frauenthal Automotive 34.425 23.953 10.472 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 17.321 19.547 -2.226 davon aufgegebener Geschäftsbereich * 17.104 4.406 12.698 Frauenthal Handel 66.898 38.756 28.142 Holdings und Sonstige -1.486 -1.635 149 Frauenthal-Gruppe 99.148 61.074 38.074 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 82.044 56.668 25.376 davon aufgegebener Geschäftsbereich 17.104 4.406 12.698 in % vom Umsatz 8,7 % 6,0 % 2,8 % in % vom Umsatz fortzuführende Geschäftsbereiche 7,8 % 6,0 % 1,7 % * Der aufgegebene Geschäftsbereich beinhaltet im Jahr 2022 zusätzlich zum EBITDA der Business Unit Frauenthal Powertrain den Entkonsolidierungser- trag iHv MEUR 15,6. Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhen sich in den fortzuführenden Geschäfts- bereichen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um MEUR -0,4. Im Geschäftsjahr 2022 gibt es keine außerplanmäßigen Abschreibungen (VJ: MEUR -4,9 im aufgegebenen Geschäftsbereich). Das Finanzergebnis der Frauenthal-Gruppe in den fortzuführenden Geschäftsbereichen verschlechtert sich um MEUR -1,7 auf MEUR -5,0 (VJ: MEUR -3,3 in den fortzuführenden Geschäftsbereichen) und ist vor allem auf höhere Zinsaufwendungen für Factoring und Leasing sowie eine Abschreibung von Wertpapieren zurückzuführen. Der gesamte Steueraufwand der fortzuführenden Geschäftsbereiche beträgt MEUR -11,2 und liegt damit um MEUR -7,5 über jenem des Vorjahres. Dies ist vor allem auf die Ergebnisentwicklung sowie den Verbrauch von Verlustvorträgen in der österreichischen Steu- ergruppe zurückzuführen. 6 ERGEBNISENTWICKLUNG in TEUR 2022 2021 Veränderung Umsatz 1.135.228 1.024.087 111.141 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 1.057.086 937.734 119.353 davon aufgegebener Geschäftsbereich 78.142 86.354 -8.212 EBITDA 99.148 61.074 38.074 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 82.044 56.668 25.376 davon aufgegebener Geschäftsbereich * 17.105 4.406 12.699 EBIT 65.525 22.267 43.258 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 49.392 24.381 25.010 davon aufgegebener Geschäftsbereich * 16.133 -2.115 18.249 Finanzergebnis -5.505 -3.950 -1.555 davon fortzuführende Geschäftsbereiche -5.021 -3.344 -1.677 davon aufgegebener Geschäftsbereich -484 -607 123 Ergebnis vor Steuern 60.020 18.316 41.705 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 44.370 21.038 23.332 davon aufgegebener Geschäftsbereich * 15.650 -2.721 18.372 Ergebnis nach Steuern 48.537 14.130 34.407 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 33.205 17.382 15.824 davon aufgegebener Geschäftsbereich * 15.332 -3.251 18.583 * Der aufgegebene Geschäftsbereich beinhaltet im Jahr 2022 zusätzlich zum Ergebnis des Business Unit Frauenthal Powertrain den Entkonsolidierungs- ertrag iHv MEUR 15,6. VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal-Gruppe steigt im Vergleich zum Vorjahr um MEUR 0,2 auf MEUR 496,9. Die langfristigen Vermögenswerte sinken um MEUR -8,6 auf MEUR 201,3 im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2021 – dies ist in Höhe von MEUR -10,5 auf den Abgang der Frauenthal Powertrain zurückzuführen. Die kurzfristigen Vermögenswerte erhöhen sich um MEUR 8,8 gegenüber dem Vorjahr. Bei den Vorräten kommt es zu einem Anstieg von MEUR 19,7 in der Division Frauenthal Handel aufgrund von vorgezogenen Einkäufen, um möglichen Preissteigerungen und Lie- ferengpässen entgegenzuwirken. Gegenläufig sinken die Vorräte in der Division Frauenthal Automotive aufgrund des Abgangs von Frauenthal Powertrain um MEUR 7,9 gegenüber dem Vorjahr. Während sich in der Frauenthal-Gruppe die Forderungen aus Lieferun- gen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr um MEUR 4,7 erhöhen, sinken die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente um MEUR -3,9. Auf der Passivseite steigt das Eigenkapital von MEUR 128,6 um MEUR 52,3 auf MEUR 180,9. Hauptsächlich aufgrund des positiven Jahresergebnisses iHv MEUR 48,5 und der versicherungsmathematischen Gewinne iHv MEUR 5,0. Gegenläufig verringert der Wäh- rungsausgleichsposten das Eigenkapital um MEUR -1,3. Die Eigenkapitalquote von 36,4 % zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 erhöht sich um 10,5 Prozentpunkte gegenüber dem Wert zum 31. Dezember 2021 iHv 25,9 %. Der Rückgang der langfristigen Schulden um MEUR -38,6 ist in Höhe von MEUR -36,3 auf den Abgang von Frauenthal Powertrain zurückzuführen. Die Personalrückstellungen verringern sich gegenüber dem Vorjahr um MEUR -31,8 auf MEUR 30,2 – diese Abwei- chung resultiert mit MEUR -22,8 aus dem Abgang der Business Unit Frauenthal Powertrain und mit MEUR -6,4 aus gesunkenen Per- sonalrückstellungen der fortzuführenden Geschäftsbereiche (die versicherungsmathematischen Gewinne aufgrund der gestiegenen Zinssätze verringern die Personalrückstellungen um MEUR -5,0). Aufgrund des Verkaufs der Frauenthal Powertrain sinken die langfris- tigen Finanzverbindlichkeiten um MEUR -7,0. Gegenläufig steigen die langfristigen Leasingverbindlichkeiten iHv MEUR 5,0 – dies ist hauptsächlich auf gestiegene Leasingverbindlichkeiten in der Division Frauenthal Handel sowie in Frauenthal Gnotec China zurückzu- führen; begründet ist dies in neuen Mietobjekten sowie der Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen. Die sonstigen langfristigen Schulden verringern sich gegenüber dem Vorjahr um MEUR -4,6. Die kurzfristigen Schulden sinken um MEUR -13,6, wovon der Verkauf der Frauenthal Powertrain mit MEUR -12,9 zu Buche schlägt. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten reduzieren sich um MEUR -3,4 und die sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sinken um MEUR -11,5. Die Steuerrückstellung steigt aufgrund des Jahresergebnisses um MEUR 4,1 und die sonstigen kurzfristigen Rückstel- lungen sinken um MEUR -3,1. 7 VERMÖGENS- UND FINANZLAGE in TEUR 2022 2021 Veränderung Langfristige Vermögenswerte 201.280 209.892 -8.612 Vorräte 191.659 185.179 6.480 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 103.986 101.654 2.332 Summe Vermögenswerte 496.925 496.725 200 Eigenkapital 180.900 128.606 52.294 Langfristige Schulden 129.822 168.396 -38.574 Kurzfristige Schulden 186.203 199.723 -13.520 Summe Eigenkapital und Schulden 496.925 496.725 200 INVESTITIONEN (OHNE FINANZINVESTITIONEN) Im Geschäftsjahr 2022 wurden MEUR 22,0 in die Umsetzung der Wachstums- und Qualitätsstrategie investiert. Die fortzuführenden Geschäftsbereiche der Division Frauenthal Automotive investieren MEUR 11,0 schwerpunktmäßig in produktivitätsverbessernde Maß- nahmen sowie Erweiterungen. Die Division Frauenthal Handel investiert MEUR 10,9 in die Erweiterung und Modernisierung der Logis- tik- und Verkaufsflächen, in den Fuhrpark und in Digitalisierung. Das Anlagevermögen der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 0,6 von MEUR 196,0 auf MEUR 196,6. ENTWICKLUNG ANLAGEVERMÖGEN in TEUR Immaterielles Anlagevermögen Sachanlagen Nutzungsrechte Leasing Anlagen gesamt Buchwerte 01.01.2022 20.475 108.158 67.346 195.980 Abgang IFRS 5 -45 -7.994 -1.186 -9.225 IFRS 16 Modifikationen 0 0 18.050 18.050 Investitionen 1.169 20.807 6.325 28.301 Planmäßige Abschreibungen -1.474 -14.558 -16.621 -32.653 Abgänge 0 -1.411 -1.224 -2.635 Währungsumrechnung und Sonstige 5 -884 -308 -1.187 Buchwerte 31.12.2022 20.130 104.118 72.382 196.631 8 KAPITALFLUSS- UND LIQUIDITÄTSENTWICKLUNG Die Ausführungen zur Kapitalfluss- und Liquiditätsentwicklung beziehen sich auf die Gesamt-Werte der Frauenthal-Gruppe. KAPITALFLUSSRECHNUNG in TEUR 2022 2021 Veränderung Kapitalfluss aus dem Ergebnis 74.374 56.478 17.895 davon aufgegebener Geschäftsbereich 1.308 3.775 -2.467 Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 44.208 39.235 4.973 davon aufgegebener Geschäftsbereich 4.974 -2.356 7.330 Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -26.427 -20.119 -6.308 davon aufgegebener Geschäftsbereich -6.138 -1.831 -4.307 Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -21.701 -24.653 2.952 davon aufgegebener Geschäftsbereich -1.582 335 -1.917 Veränderung der liquiden Mittel -3.920 -5.536 1.616 davon aufgegebener Geschäftsbereich -2.747 -3.852 1.105 Liquide Mittel am Ende der Periode 44.572 48.492 -3.920 Der Kapitalfluss aus dem Ergebnis der Frauenthal-Gruppe steigt um MEUR 17,9 insbesondere aufgrund des höheren Ergebnisses. Der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit erhöht sich um MEUR 5,0, was auf die Veränderung des Working Capital vor allem bei den Vorräten und den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen ist. Der Kapitalfluss aus der Investiti- onstätigkeit beträgt MEUR -26,4. Die enthaltenen Investitionen für immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf MEUR 22,2 (davon aus fortzuführenden Geschäftsbereichen MEUR 22,0). Der Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit beträgt MEUR -21,7 und setzt sich wie folgt zusammen: Tilgung von Krediten iHv MEUR -13,1 und Leasingverbindlichkeiten von MEUR -18,6 sowie Aufnahme von Krediten iHv MEUR 10,1 (wobei in dieser Position der Höchststand an ausgenützten Betriebsmittellinien enthalten ist). Die Nettoverschuldung der Frauenthal-Gruppe sinkt um MEUR 1,2 und beträgt per 31. Dezember 2022 MEUR 89,1 (Nettoverschul- dung per 31. Dezember 2021: MEUR 90,3). C. ANGABEN GEM. § 243A UGB In der ordentlichen 33. Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 wurde die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapi- tals um EUR 783.499 gemäß § 192 Abs 3 Z 2 und § 192 Abs 4 AktG durch Einziehung von 783.499 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 783.499 und die entsprechende Änderung der Satzung beschlossen. Infolgedessen redu- ziert sich das Grundkapital der Gesellschaft auf EUR 8.651.491. Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Per 31. Dezember 2022 sind keine eigenen Aktien (VJ: 783.499 Stück) vorhanden. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 0,0 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 31,54 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 28,92 %), wobei davon rund 12,71 % (VJ: 11,66 %) auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptakti- onäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 68,46 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschriften hinausge- henden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. 9 Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteili- gung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntma- chung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterbleiben. D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken fest- gelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmeetings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. ÜBERBLICK SITUATION COVID-19-KRISE Division Frauenthal Automotive Insgesamt bewältigt die Division Frauental Automotive das Jahr 2022 in vielerlei Hinsicht besser als der Branchendurchschnitt. Lokale Lockdowns, Störungen in den globalen Lieferketten und Corona-Hotspots in der unmittelbaren Umgebung der Werke zwingen zu einer kontinuierlichen Anpassung der Kapazitäts- und Ressourcenplanung. Durch den flexiblen Einsatz von Leihpersonal sowie Arbeits- zeitkonten kann effektiv gegengesteuert werden. In Spitzenzeiten weisen einige Werke Krankenstandsraten von bis zu 40 % der Belegschaft aus – bedingt durch Corona-Infektionen, direkten Kontakt mit Infizierten (Quarantäne) oder Kinderbetreuung. Dank des außerordentlichen Engagements aller Mitarbeitenden und der lokalen Managementteams kann die Kundenversorgung trotzdem zu jeder Zeit sichergestellt werden. Division Frauenthal Handel In der Division Frauenthal Handel kommt es im Jahr 2022 durch die COVID-19-Krise zu keinen besonderen Einschränkungen. MARKTRISIKO Die Automobilindustrie muss einen technologischen Wandel sowie die Konsequenzen der COVID-19-Krise (Verknappung bei den Halbleitern, Preiserhöhung von Energie und Rohstoffen etc.) verkraften und bewältigen. Hinzu kommt die instabile politische Situation insbesondere in Europa, die durch den Ukraine-Russland-Krieg initiiert wurde und für zusätzliche Unsicherheit im globalen Markt sorgt. Das größte Marktrisiko besteht kurzfristig in Unterbrechungen der Lieferketten oder Personalmangel in den Montagewerken der OEM- Kunden (Original Equipment Manufacturer). Positiv könnte sich ein im Geschäftsjahr entstandener Auftragsbestand bei den Kunden auswirken, da die Auftragsbücher derzeit überdurchschnittlich gut gefüllt sind. PKW-Bereich (rund 55 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Die Transformation in der Automobilbranche in Verbindung mit der Corona-Krise führt zu Neuevaluierungen der Produkt- planungen der OEMs. Zahlreiche neue Fahrzeugprojekte werden gestoppt, verschoben oder verändert. Dies bedingt Chan- cen und Risiken für Frauenthal Automotive, jedenfalls zusätzliche Planungsunsicherheit. Inwiefern diese Veränderungen für Frauenthal Automotive positiv oder negativ sind, ist derzeit nicht abschätzbar. 10 • Für Frauenthal Gnotec hat die Entwicklung der Elektromobilität große Relevanz. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV 4 (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Nach den vorliegenden Zahlen haben sich deren Neuzulassungen im Jahr 2022 um 28 % gegenüber dem Vergleichszeit- raum des Vorjahres erhöht. Seit dem MBO von Frauenthal Powertrain im November 2022 sieht sich Frauenthal Automotive von dieser Entwicklung in der Industrie nicht unmittelbar betroffen. • Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Frauenthal Gnotec Neuaufträge von bestehenden Kunden gewon- nen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäftes wird in den nächsten Jahren stark ansteigen. Verzögerungen im Hoch- fahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu steigender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. • Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung; die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- bzw. Risikofaktor relevant. • Die Krise und die technologische Transformation der Automobilbranche werden voraussichtlich auch erhebliche Auswirkun- gen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche, vor allem kleinere Zulieferer werden in Folge der Krise finanziell instabil; inwiefern eine Marktbereinigung durch Insolvenzen stattfinden wird, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die nicht selten Lieferanten finanziell unterstützen, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten bzw. hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. • Ein weiterer Trend der Branche ist das zunehmende Outsourcing der OEM-Kunden, auch im Chassis-Bereich. Hier ist vor allem Frauenthal Gnotec tätig. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen als auch Design- und Entwick- lungsleistungen anbieten können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier weist Frauenthal Automotive eine gute Wett- bewerbsfähigkeit auf: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind traditionelle Stärken. Der Entwicklung von Systemfä- higkeit und Entwicklungskompetenz sind aber kapazitative Grenzen gesetzt. Sollten OEM-Kunden zunehmend Outsourcing- Partner für immer komplexere Strukturen nachfragen, sowohl für Entwicklung als auch Produktion, wird Frauenthal Auto- motive an Grenzen stoßen. Zurzeit sind aber keine diesbezüglich relevanten Markttrends erkennbar, die für Frauenthal Automotive problematisch wären. NFZ-Bereich (rund 45 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Der NFZ-Markt entwickelt sich im Jahr 2022 stark negativ und schlechter als der PKW-Markt. Hier führt die Halbleiterkrise sowie die Knappheit an Kabelbäumen zu signifikanten Ausfällen, was den Markt in Summe im Vergleich zum Vorjahr um -15,1 % schrumpfen lässt. Der für Frauenthal relevante Markt der schweren Nutzfahrzeuge entwickelt sich gegenläufig und wächst um +7,0 %. • Im Bereich der schweren NFZ ist kurz- und mittelfristig keine Substitution der Verbrennungsmotoren durch elektrische An- triebe in nennenswertem Ausmaß zu erwarten. Als Folge des Ukraine-Russland-Konflikts kommt es wie erwartet zum Nachfragerückgang insbesondere im LKW-Markt und zu einer weiteren deutlichen Erhöhung der ohnehin schon stark gestiegenen Energiekosten, insbesondere in Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Die bereits 2021 bestehenden Schwierigkeiten bei den Lieferketten, die Halbleiterverknappung sowie die steigende Inflation beschleunigt sich teilweise massiv. Die Entwicklung der Stahlpreise kann sich im Berichtsjahr auf einem sehr hohen Level annähernd stabilisieren. Versorgungsengpässe mit Kabelbäumen bleiben weiterhin ein Thema in der Branche, akute Probleme können aber zu- meist von den OEMs selbst kompensiert werden. Unterjährig kommt es wie im Jahr davor zu einer Vielzahl an Produktionsunterbre- chungen bei allen OEMs. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel leicht zeitversetzt substanziell von der Baukonjunktur ab. Trotz der positiven Marktentwicklung im Jahr 2022, die allerdings von einer Sonderkonjunktur und Preissteigerungen getrieben war, dominiert wie in den Vorjahren ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch Lieferengpässe und Rohstoffpreissteigerungen gekennzeichnet. Ein mögliches Abflauen der In- vestitionsbereitschaft aufgrund der Teuerungen spielt eine wesentliche Rolle. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kom- munen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vor- stand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. 4 BEV Entwicklung siehe https://www.acea.auto/fuel-pc/fuel-types-of-new-cars-battery-electric-12-1-hybrid-22-6-and-petrol-36-4- market-share-full-year-2022/ 11 KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichts- zeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder anderer großer Tier-1-Kunden erwarten lassen. Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1-Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Bereich mehrerer EUR 100.000 können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Ge- schäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Produktion der OEMs setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Neben den COVID-19-Maßnahmen, welche die Verfügbarkeit von Personal gefährden und/oder Transportprobleme verursachen, stellt im Jahr 2022 die Verknappung an Halbleitern ein weiteres Risiko insbesondere im PKW-Bereich dar, was Produktionsunterbrechungen bei einzelnen Kunden verursacht. Hinzu kommt seit dem Ukraine-Russland-Krieg auch die Verknappung von Kabelbäumen, die ebenso im Bereich der Nutzfahrzeuge Auswir- kungen zeigt. Die Effekte für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten. Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen dro- hen. Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategien der OEM-Kunden und die Zollpolitik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferant bei einzelnen Kunden aufrechtzuerhalten bzw. um neue Kunden zu gewinnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (SC; USA) ist Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local-Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen werden üblicher- weise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenz- ten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Grün- den für einen Großteil der Teilenummern Frauenthal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlie- feranten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfä- higkeit des Zulieferers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, kontinuierliche Produk- tivitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Produktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyklus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Verlässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produktionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagevermögen oder Sicherheitsbe- ständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Entwicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch ent- sprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschinenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wettbewerber verlagern können, kann sich Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum entziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeugher- steller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativlieferanten zu Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preis- senkungen und damit einhergehend kontinuierliche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. 12 Der Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssorti- ment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustellung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Groß- händler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; aller- dings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logistische Verlässlichkeit, Finanzie- rung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der logistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wett- bewerb sehr gut positioniert und für viele Kunden bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmensgrößen charakte- ristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat gezeigt, dass die Zahl der Firmenin- solvenzen im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 60 % gestiegen ist. Besonders zu beachten ist der Anstieg um rund 96 % bei den abgewiesenen Insolvenzverfahren des gesamten Wirtschaftsjahres 2022. Es ist davon auszugehen, dass ein weiterer Anstieg im Jahr 2023 bevorsteht. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden lau- fend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungs- ausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Situation führen an einigen Standorten von Frauenthal Automotive zu vorüberge- henden Personalengpässen – meist bedingt durch Quarantänemaßnahmen. Besonders betroffen sind die Standorte Čadca (Slowakei), Hustopeče (Tschechien) und Elterlein (Deutschland). Auch die schwedischen Standorte sind, wenn auch in geringerem Ausmaß, be- troffen. Durch den Einsatz von Leiharbeitern, Zusatzschichten und Sonderfrachten kann die Kundenbelieferung jederzeit sichergestellt werden. Diese Maßnahmen verursachen allerdings Zusatzkosten. Abgesehen von der temporären Krisensituation ist der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM-Standorten als auch in der Zulieferindustrie) aus Arbeitgebersicht ungüns- tig. Eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist prognostizierbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohn- kostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hin- tergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, die einerseits die Attraktivität von Frauenthal Automotive als Arbeitgeber steigern und andererseits den Bedarf an Arbeitskräften durch Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren. Diese Maßnahmen zeigen im Berichtsjahr bereits Wirkung. Schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik. Die Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels ist auch im Jahr 2022 das dominierende Arbeitsmarkt-Thema, das weiterhin auch vor der Division Frauenthal Handel nicht Halt macht. Bei einem wachstumsbedingt leicht steigenden Personalstand im Ausmaß von 3,7 % und damit eingehergehend einem Plus an neu zu besetzenden Positionen ist die Anzahl der Bewerbungen pro offene Stelle im allgemeinen Durchschnitt weiterhin rückläufig, wobei 2022 in einzelnen Berufsfeldern regional erstmals nach mehreren Jahren auch wieder eine zarte Trendumkehr bemerkbar ist. So ist beispielsweise ein leichtes Plus an verfügbaren LKW-Chauffeuren am Arbeitsmarkt zu registrieren, während es an qualifizierten Fach- kräften etwa im Bereich der erneuerbaren Energie massiv mangelt. Die Fluktuationsrate, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, steigt von 7,01 % im Jahr 2021 auf 8,89 % im Jahr 2022 weiterhin an. Beide Werte liegen im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem nach wie vor niedrigen Niveau. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifikation, Um- und Aufschulung“ sowie allem voran dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unterneh- men. 2022 wurde die Markenarchitektur der Gruppe im Hinblick auf Wiederkennung und Attraktivität als Arbeitgeber überarbeitet, sodass man nunmehr einheitlich unter der Dachmarke Frauenthal Handel Gruppe auftritt. Diese Maßnahme findet 2022 in der Zuerkennung mehrerer Gütesiegel im Bereich Employer Branding bereits erfreulichen Niederschlag: So wird die Frauenthal Handel Gruppe etwa als „Beliebter Lehrbetrieb“ und als „Top Company“ ausgezeichnet. Ebenfalls in das aktuelle Berichtsjahr fällt die erfolgreiche Neugestaltung und Veröffentlichung des gruppeneigenen Karriereportals „frauenthal-jobs.at“, in dessen Hintergrund mit „Onlyfy“ (www.onlyfy.com) ein gleichfalls 2022 neu implementiertes Bewerberma- nagement-Tool zum Einsatz kommt. 13 Mit der konsequenten Fortsetzung des großen 2021 begonnenen divisionsweiten „Vision – Mission – Werte“-Prozesses mit dem Leitmotiv des „Kunden-KOMPASS“ sowie einer Vielzahl an 2022 wieder in Präsenz abgehaltenen Mitarbeitenden-Events wurde massiv in die Stärkung der Unternehmenskultur investiert. Der außergewöhnliche Wert von 84 % Weiterempfehlungsquote auf der führenden Bewertungsplattform „kununu“, welcher sich mehrheitlich aus den Feedbacks von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden speist, liegt weit über allen relevanten Benchmarks und attestiert, dass die Bestrebungen zur Attraktivierung der „Arbeitgebermarke Frauenthal Handel Gruppe“ Früchte tragen. UMWELTRISIKEN Die Unternehmen von Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeitenden werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und ge- schult. Die Standorte von Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die um- weltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Manage- ment sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units Stahlfedern (im Jahr 2014) und U-Bolts (im Jahr 2018) das Risiko von Umwelt- schäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Die von Frauenthal Automotive aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Produktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen ab dem Jahr 2022 keine Umweltrisiken. Die gewährten Garantien sind mit Juni 2022 ausgelaufen. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur sowie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rund 50.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzi- eller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenschonend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An eini- gen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Reportings berichtet. Falls es Vor- kommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. BETRIEBLICHE RISIKEN Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Pressen, Stanzen), teilweise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Pro- duktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisiken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Optimierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Ab- schluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undichten Bremssyste- men oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Ver- sicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnis- belastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Nachdem das Pandemiegeschehen 2021 für das Management und die Belegschaft weitgehend unbekanntes Terrain darstellte, laute- ten die Herausforderungen 2022 in der Division Frauenthal Handel schwerpunktmäßig „Absicherung des operativen Betriebs“ und „Flexible Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen“. 14 Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lieferanten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreichweiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position gegenüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich „Category Management“ wird laufend die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Disposition, Li- quiditäts- und Produktmanagement verbessert. Das eingeführte Prognosesystem zur weiteren Optimierung der Bestellmengen und damit des Lagerbestandes ermöglicht eine zielgerichtete Erhöhung der Warenverfügbarkeit. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prü- fungsausschuss berichtet. VERSORGUNGSRISIKO Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormaterialien der Produk- tion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es bestehen im Falle möglicher Roh- stoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungsrisiken. Preisveränderungen bei Stahl wer- den durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufspreise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpas- sungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutralisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage von Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsge- schäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann begrenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Busi- ness-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwick- lungen wie digitaler Lieferschein, Smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2022. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, elektromaterial.at) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Frauenthal Gruppe ist mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von 36,4 % im Jahr 2022 eigenkapitalmäßig gut aufgestellt. Sowohl in der Division Handel als auch in der Division Automotive ergeben sich jedoch aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklungen unterjährig wesentlich höhere Ausnutzungen der Kreditlinien als zum Bilanzstichtag. Die beiden Divisionen sind hinsichtlich der finanz- wirtschaftlichen Risiken unterschiedlich zu betrachten. In der Division Handel kommt es zu Jahresende traditionell zu sehr hohen Kundeneingängen, die die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Stichtag enorm verringern. Während zum Stichtag 31.12.2022 ein Net Cash ausgewiesen werden kann, ist die Verschuldung unterjährig viel höher. Durch die hohen Kundeneingänge kommt es zum 31.12.2022 zu einer Bilanzverkürzung und zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote. In der Division Frauenthal Automotive sind alle Produktionsstandorte mit lokalen Banken finanziert. Aufgrund des Umsatzrückganges sowie der Kostensteigerungen kommt es unterjährig zu teilweise angespannten Liquiditätssituationen mit einer daraus resultierenden negativen Tendenz auf die Covenants bei den lokalen Banken. In enger Abstimmung mit der Frauenthal-Holding erfolgt ein striktes Working Capital Management und eine laufende Kommunikation mit den Banken. Beide Divisionen sind aufgrund der makroökonomischen Gegebenheiten wie Inflation und der steigenden Zinsniveaus mit höheren Finanzierungskosten konfrontiert. 15 Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe erfolgt einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive. Im Juni 2020 wurde die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finanzierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wurde eine COVID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 10 (Reduktion im Juni 2021, davor MEUR 30) bis 30. Juni 2022 abgeschlossen, welche im Jahr 2022 bis zum 30. Juni 2023 verlängert und im Geschäftsjahr 2022 nie in Anspruch genommen wird. Eine führende schwedische Bank finanziert die schwedischen Gesellschaften der Business Unit Frauenthal Gnotec, genauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produktionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei erfolgt die Finanzierung ebenso mit einer lokalen Bank. Am Standort Hustopeče wird im Geschäftsjahr 2022 die letzte Finanzierung zur Fertigstellung des Debt Push- downs durchgeführt, bis dato war der Standort noch über die Muttergesellschaft finanziert. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauenthal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frauenthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbaugruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Dar- lehen der schwedischen Muttergesellschaft Frauenthal Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der operativen Gesellschaften in den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmit- tellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding ausreichend freie Finanzierungslinien mit mehreren österreichischen Banken. Der Konzern verfügt über Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 44,6 sowie ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien. Das Facto- ringvolumen beträgt MEUR 75,5. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fähigkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2022 von Relevanz, da die Zinsbasis über- wiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2022 ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsri- siko) beschränkt. Die Analyse zur Sensitivitätsanalyse von Währungs- und Zinsänderungen finden sich im Anhang unter Punkt 47 „Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung“, Abschnitt „Währungsänderungsrisiko“. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Währungs-, Liquidi- täts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Die Frauenthal-Gruppe unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Banken in den Ländern Österreich, Deutschland, Slowakei, Schweden, Tschechien und China und beobachtet laufend die makroökonomischen Umstände in Zusammenhang mit den seit März 2023 entstandenen Turbulenzen am Finanzmarkt. Die Frauenthal-Gruppe unterhält keine Geschäftsbeziehung mit den betroffenen Banken Credit Suisse und Silicon Valley Bank. COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corporate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelun- gen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvorgabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gegebenenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbe- ziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europäischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Auf- sichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Compliance im Konzern 16 besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compliance-relevanten Informationen wei- terentwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungs- legungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rücksprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesell- schaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernweites Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue oder geänderte IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. In Vorbereitung auf die Nach- haltigkeitskennzahlen werden Workshops mit den lokalen Verantwortlichen abgehalten. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buchmäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkeiten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechtigungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT-Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden ver- schiedene Backups täglich, wöchentlich oder monatlich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entspre- chend den gesetzlichen Fristen aufbewahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchgeführt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche buchungspflichti- gen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen routinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Beträgen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das monatliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesell- schaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow-Statements der einzelnen Business Units bzw. Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbezie- hung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögli- che Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vorstand wöchent- lich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditäts- rechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefinierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vorstand. Im mindes- tens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prüfungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaften bis auf den Standort in den USA sind mit lokalen Banken finanziert. 17 Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 1,73 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025), in der Division Frauenthal Automotive 2,53 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 1,88 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2024). Die in der Division Frauenthal Handel zusätzlich im Jahr 2020 verhandelte COVID-19-Linie (Sicherheitslinie) über MEUR 10 (2021: MEUR 10) wird aufgrund der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung und eines sehr guten Working Capital Managements nicht ausgenutzt. F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produktionsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Produkte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produktionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Produktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Frauenthal Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produktdesigns von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec vor Ort (soge- nannte „Residential Engineers“) tätig. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich von Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Gewichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: Kreative Engineering-Lösungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Frauenthal Gnotec-Gruppe besteht in der Beherrschung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilin- dustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwerpunkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qua- litätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digitalisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürfnisse und -anforderungen maßgeschneiderte Busi- ness-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwick- lungen wie digitaler Lieferschein, Smarte Produktsuche, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push-Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2022. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, elektromaterial.at) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut werden. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. AUSBLICK Der Fokus des Managements liegt auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in den beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. In der Division Frauenthal Automotive sind durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Gewinn von zwei Großaufträgen in den USA und eines neuen strategischen Kunden im PKW-Bereich die Grundlagen für profitables Wachstum verbessert. Schließlich ist Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen geprägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kun- den gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die zukünftige Marktentwicklung wird maßgeblich von der Bewältigung und den Folgen der COVID-19 Krise, des China-Lockdowns sowie des Ukraine-Russland-Krieges und der damit verbundenen Warenverfügbarkeit geprägt sein. Zusätzlich kommt es darauf an, wie in Zukunft mit den Preisanstiegen bei Vor- und Rohmaterial sowie den steigenden Energiekosten umgegangen wird. Die Prognosen für das Jahr 2023 beruhen auf der Annahme, dass die europäische Automobilindustrie die Produktion auf verbessertem Niveau, ohne nennenswerte neuerliche Shutdowns und ohne Unterbrechungen von Lieferketten fortsetzt. Die Volatilität und Prognoseunsicherheit ist enorm, sodass eine belastbare Vorschau auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung kaum möglich ist. Mit Engpässen an Materialien und dadurch bedingten Produktionsausfällen in der Automobilindustrie ist daher auch zukünftig zu rechnen. Darüber hinaus bedrohen massive Preiserhöhungen bei den Energiekosten und Vor- und Rohmaterial sowie damit einhergehende Versorgungsschwierigkeiten die Profitabilität. Hier wird in allen Geschäftsbereichen mit Hochdruck daran gearbeitet die Effekte zu minimieren und die Versor- gungssicherheit zu gewährleisten. 18 Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukonjunktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsneigung der öffentlichen Hand sowie das private Kon- sumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der Rohstoffpreise, der teuren Zinslandschaft und der aktuellen Entwicklung der Inflation besteht ein hoher Grad an Prognoseunsicherheit. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und mögliche Lieferengpässe bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbeitenden das Kundenservice wei- ter zu verbessern, den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen sowie gezielte Lagerzukäufe zu tätigen. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten in beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive hinsichtlich der Entwicklung der Preise bei Energie, Rohstoffen, der Engpässe bei Materialien und Produkten ist eine seriöse Prognose mit einer belastbaren Vorschau auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung kaum möglich. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als einem Jahr instabil. Hinzu kommen makroökonomische Gegebenheiten wie Inflation und steigende Zinsniveaus welche nicht nur die Finanzierungkosten ansteigen lassen, sondern sich zudem auch auf zukünftige Inves- titionsentscheidungen auswirken. Die Frauenthal-Gruppe rechnet weiterhin mit einer positiven Ertragslage, wenngleich die derzeitigen makroökonomischen Gegebenheiten Unsicherheiten mit sich bringen. Aufgrund dieser Gegebenheiten ist eine verlässliche Vorhersage für die Zukunft nicht prognostizierbar. Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kundenportfolios in allen zwei Business Units analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategische Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evaluiert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unternehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Bericht der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 19. April 2023 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Mag. Thomas Stadlhofer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 19 KONZERNABSCHLUSS FÜR 2022 DER FRAUENTHAL HOLDING AG INHALTVERZEICHNIS KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG KONZERNBILANZ KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS KONZERN-ANLAGENSPIEGEL KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN (2) GRUNDLAGEN DER RECHNNGSLEGUNG (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN (4) NACHHALTIGKEIT, COVID-19-PANDEMIE, UKRAINE- RUSSLAND UND LIEFERENGPÄSSE B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (5) KONSOLIDIERUNGSKREIS (6) AUSWIRKUNGEN DER KONSOLIDIERUNGSKREISÄNDERUNGEN – AUFGEGEBENER GESCHÄFTSBEREICH (7) KAPITALKONSOLIDIERUNG (8) WÄHRUNGSUMRECHNUNG C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (9) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE (10) LATENTE STEUERN (11) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (12) VORRÄTE (13) FORDERUNGEN (14) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (15) RÜCKSTELLUNGEN (16) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN (17) VERBINDLICHKEITEN (18) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE (19) ERTRAGSREALISIERUNG (20) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (21) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE (22) SACHANLAGEN (23) NUTZUNGSRECHTE (24) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN (25) LATENTE STEUERN (26) VORRÄTE (27) FORDERUNGEN (28) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE (29) EIGENKAPITAL (30) VERBINDLICHKEITEN (31) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN (32) RÜCKSTELLUNGEN (33) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND- VERLUST-RECHNUNG (34) UMSATZERLÖSE (35) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE (36) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN (37) PERSONAL (38) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN (39) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN (40) FINANZERFOLG (41) ERTRAGSTEUERN (42) ERGEBNIS JE AKTIE F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) (43) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS (44) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (45) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT (46) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT G. SONSTIGE ANGABEN (47) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG (48) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG (49) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS (50) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE (51) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN (52) ANGABEN ÜBER EREIGENISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG 20 KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG 2022 2021 fortzuführende aufgegebener fortzuführende aufgegebener Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Anmerkung in TEUR bereiche bereich Gesamt bereiche bereich Gesamt (34) UMSATZERLÖSE 1.057.086 78.142 1.135.228 937.734 86.353 1.024.087 Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 676 643 1.320 1.338 -659 679 Aktivierte Eigenleistungen 82 0 82 71 0 71 (35) Sonstige betriebliche Erträge 12.828 1.135 13.963 5.826 3.525 9.351 (6) Entkonsolidierungsertrag Aufwendungen für Material und sonstige bezogene 0 15.594 15.594 0 0 0 -767.510 -53.832 -821.342 -686.727 -52.882 -739.609 (36) Herstellungsleistungen (37) Personalaufwand -156.323 -21.016 -177.339 -147.397 -25.814 -173.211 (39) Sonstige betriebliche Aufwendungen -64.795 -3.563 -68.358 -54.176 -6.117 -60.293 EBITDA 82.044 17.104 99.148 56.668 4.406 61.074 (21),(22),(23),(38) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -32.652 -971 -33.623 -32.287 -1.589 -33.876 (9) Außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0 0 -4.931 -4.931 Betriebserfolg (EBIT) 49.392 16.133 65.525 24.381 -2.114 22.267 (40) Zinserträge 1.308 0 1.308 1.450 0 1.450 (40) Zinsaufwendungen -5.972 -483 -6.455 -4.695 -607 -5.302 (40) Sonstige Finanzaufwendungen -358 0 -358 -98 0 -98 (40) Finanzerfolg -5.022 -483 -5.505 -3.343 -607 -3.950 ERGEBNIS VOR STEUERN 44.370 15.650 60.020 21.038 -2.721 18.316 (41) Ertragsteuern -11.165 -318 -11.483 -3.656 -531 -4.186 Ergebnis nach Steuern 33.205 15.332 48.537 17.382 -3.252 14.130 Jahresergebnis 33.205 15.332 48.537 17.382 -3.252 14.130 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender Ergebnisanteil (Konzernergebnis) 33.205 15.332 48.537 17.382 -3.252 14.130 (42) Ergebnis je Aktie unverwässert 3,84 1,77 5,61 2,01 -0,38 1,63 verwässert 3,84 1,77 5,61 2,01 -0,38 1,63 21 KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG 2022 2021 fortzuführende aufgegebener fortzuführende aufgegebener Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Anmerkung in TEUR bereiche bereich Gesamt bereiche bereich Gesamt ERGEBNIS NACH STEUERN 33.205 15.332 48.537 17.382 -3.252 14.130 Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung -1.351 11 -1.340 -53 2 -51 Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und -1.351 11 -1.340 -53 2 -51 Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 3.104 1.940 5.044 -59 182 123 (41) Personalrückstellungen Summe der Posten, die nachträglich nicht in die Gewinn- und 3.104 1.940 5.044 -59 182 123 Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden Sonstiges Gesamtergebnis 1.753 1.951 3.704 -112 184 72 Gesamtergebnis 34.958 17.283 52.241 17.270 -3.068 14.202 davon dem Mutterunternehmen zuzurechnender 34.958 17.283 52.241 17.270 -3.068 14.202 Gesamtergebnisanteil 22 KONZERNBILANZ Anmerkung in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 VERMÖGENSWERTE Langfristige Vermögenswerte (7),(9),(21) Immaterielle Vermögenswerte 20.130 20.475 (23) Nutzungsrechte Leasing 72.382 67.346 (9)(22) Sachanlagen 104.119 108.158 (11),(24) Finanzanlagen 40 40 (11),(24) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.028 2.189 (10),(25) Aktive latente Steuern 2.581 11.683 201.280 209.892 Kurzfristige Vermögenswerte (12),(26) Vorräte 191.659 185.179 (13),(27) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 38.465 33.792 (13),(27) Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 1 8 (13),(27) Steuerforderungen 703 164 (13),(27) Sonstige finanzielle Vermögenswerte 14.384 12.638 (13),(27) Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 5.861 6.561 (14),(28) Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 44.572 48.492 295.645 286.833 Summe Vermögenswerte 496.925 496.725 EIGENKAPITAL UND SCHULDEN Eigenkapital (29) Grundkapital 8.652 9.435 (29) Kapitalrücklagen 22.331 21.548 (29) Einbehaltene Ergebnisse 159.159 114.857 (29) Sonstiges Ergebnis -9.243 -10.962 (29) Eigene Anteile 0 -6.273 Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens 180.900 128.606 Langfristige Schulden (17),(30) Finanzverbindlichkeiten 38.387 45.374 (17),(30) Leasingverbindlichkeiten 57.601 52.792 (15),(32) Personalrückstellungen 30.165 61.975 (10),(25) Passive latente Steuern 2.895 3.518 (16),(32) Sonstige Rückstellungen 775 4.737 129.823 168.396 Kurzfristige Schulden (17),(30) Finanzverbindlichkeiten 22.198 25.612 (17),(30) Leasingverbindlichkeiten 15.505 15.061 (17),(30) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 93.596 96.789 (17),(30) Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.510 11.349 (17),(30) Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 34.919 46.459 (30) Steuerschulden 4.523 429 (16),(32) Sonstige Rückstellungen 952 4.024 186.203 199.723 Summe Eigenkapital und Schulden 496.925 496.725 23 KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG Anmerkung in TEUR 2022 2021 Jahresergebnis 48.537 14.130 Entkonsolidierungsergebnis -15.594 0 Zinserträge und -aufwendungen 5.147 3.852 Ertragsteuern 11.483 4.186 Abschreibungen auf das Anlagevermögen 33.623 38.808 Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen -606 -355 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 136 451 Aufwendungen aus Finanzanlagen und Wertpapieren 358 98 Veränderung langfristiger Rückstellungen -2.830 234 Gezahlte Zinsen -3.746 -3.994 Erhaltene Zinsen 362 437 Gezahlte Ertragsteuern -2.496 -1.369 (43) Kapitalfluss aus dem Ergebnis 74.374 56.478 davon aufgegebener Geschäftsbereich 1.308 3.775 Veränderung Vorräte -14.387 -32.204 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -9.773 -9.293 Veränderung Forderungen verbundene Unternehmen 7 -6 Veränderung sonstiger Forderungen -3.554 1.425 Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -35 -3.882 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.059 9.877 Veränderung sonstiger Verbindlichkeiten -4.369 17.693 Währungsumrechnungsbedingte Veränderungen -114 -852 (44) Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit 44.208 39.235 davon aufgegebener Geschäftsbereich 4.974 -2.356 Auszahlungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten (45) -22.228 -21.281 und Sachanlagen Einzahlungen aus dem Verkauf von immateriellen Vermögenswerten 1.886 662 und Sachanlagen Auszahlungen aus dem Kauf von Wertpapieren -196 0 Zahlungsmittel Einzahlungen aus dem Verkauf von Tochterunternehmen abzüglich abgehender -5.889 0 Einzahlungen aus gewährten Darlehen 0 500 (5),(45) Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit -26.427 -20.119 davon aufgegebener Geschäftsbereich -6.138 -1.831 Tilgung Leasing -18.610 -16.712 Aufnahme von Krediten 10.056 9.448 Tilgung von Krediten -13.147 -17.389 (46) Kapitalfluss aus der Finanzierungstätigkeit -21.701 -24.653 davon aufgegebener Geschäftsbereich -1.582 335 VERÄNDERUNG DER LIQUIDEN MITTEL -3.920 -5.536 davon aufgegebener Geschäftsbereich -2.746 -3.852 Anfangsbestand der liquiden Mittel 48.492 54.027 (14) Endbestand der liquiden Mittel 44.572 48.492 24 ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS Versicherungs- EK der Währungs- mathematische Eigentümer Grund- Kapital- Einbehaltene ausgleichs- Gewinne/Verluste Eigene des Mutter- Konzern- Anmerkung in TEUR kapital rücklage Ergebnisse posten gemäß IAS 19 Anteile unternehmens kapital Stand 01.01.2021 9.435 21.548 100.727 -4.428 -6.606 -6.273 114.404 114.404 Jahresergebnis 14.130 14.130 14.130 Sonstiges Gesamtergebnis -51 123 72 72 Gesamtergebnis 2021 0 14.130 -51 123 0 14.202 14.202 Stand 31.12.2021 = 01.01.2022 9.435 21.548 114.857 -4.479 -6.483 -6.273 128.606 128.606 Jahresergebnis 48.537 48.537 48.537 Sonstiges Gesamtergebnis -1.340 5.044 3.704 3.704 Gesamtergebnis 2022 0 48.537 -1.340 5.044 0 52.241 52.241 Abgang IAS 19 Rücklage iZm Abgang IFRS 1.985 -1.985 0 0 5 Abgang IFRS 9 Änderung iZm Abgang 53 53 53 IFRS 5 Einziehung eigener Anteile -783 783 -6.273 6.273 0 0 Transaktionen mit Eigentümern -783 783 -6.273 0 0 6.273 0 0 STAND 31.12.2022 8.652 22.331 159.159 -5.819 -3.424 0 180.900 180.900 25 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Kunden- Marken- und beziehungen, Kundenbelie- Rechte, Entwicklungs- in TEUR ferungsrechte Lizenzen Firmenwerte aufwendungen Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2021 15.450 29.878 9.503 634 55.465 Kursdifferenzen 0 -205 0 -11 -216 Zugänge 0 1.255 0 0 1.255 Abgänge 0 1.777 0 0 1.777 Stand 31.12.2021 15.450 29.151 9.503 623 54.727 Stand 01.01.2022 15.450 29.151 9.503 623 54.727 Abgang IFRS 5 0 -1.189 0 0 -1.189 Kursdifferenzen 0 -871 0 -39 -910 Zugänge 0 1.169 0 0 1.169 Abgänge 0 86 0 0 86 Stand 31.12.2022 15.450 28.174 9.503 585 53.711 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2021 6.460 25.710 1.196 563 33.929 Stand 31.12.2021 6.769 25.695 1.196 592 34.252 Stand 01.01.2022 6.769 25.695 1.196 592 34.252 Stand 31.12.2022 6.898 24.904 1.196 585 33.581 Buchwerte 01.01.2021 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Buchwerte 31.12.2021 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Buchwerte 01.01.2022 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Buchwerte 31.12.2022 8.552 3.270 8.307 0 20.130 Buchwerte 01.01.2021 8.990 4.168 8.307 71 21.536 Kursdifferenzen 0 12 0 -1 11 Zugänge 0 1.255 0 0 1.255 Abgänge 0 9 0 0 9 Abschreibungen des Geschäftsjahres 309 1.970 0 39 2.318 davon planmäßige Abschreibung 309 1.635 0 39 1.983 davon außerplanmäßige Abschreibung 0 335 0 0 335 Buchwerte 31.12.2021 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Buchwerte 01.01.2022 8.681 3.456 8.307 31 20.475 Abgang IFRS 5 0 -45 0 0 -45 Kursdifferenzen 0 5 0 -1 5 Zugänge 0 1.169 0 0 1.169 Abschreibungen des Geschäftsjahres 129 1.315 0 30 1.474 davon planmäßige Abschreibung 129 1.315 0 30 1.474 Buchwerte 31.12.2022 8.552 3.270 8.307 0 20.130 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs . 26 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL SACHANLAGEN Andere Anlagen, Geleistete Technische Betriebs- und Anzahlungen Grundstücke Anlagen Geschäfts- und Anlagen im in TEUR und Bauten und Maschinen ausstattung Bau Summe Anschaffungskosten / Herstellungskosten Stand 01.01.2021 77.626 84.391 63.305 4.540 229.862 Kursdifferenzen 212 1.062 52 32 1.358 Zugänge 1.136 1.671 5.448 11.769 20.024 Abgänge 2.026 2.598 4.203 15 8.842 Umbuchungen -17 676 661 -1.320 0 Stand 31.12.2021 76.931 85.202 65.263 15.006 242.402 Stand 01.01.2022 76.931 85.202 65.263 15.006 242.402 Abgang IFRS 5 -8.542 -17.078 -1.567 -3.087 -30.274 Kursdifferenzen -236 -1.007 -101 -98 -1.442 Zugänge 4.861 4.239 5.383 6.324 20.807 Abgänge 2.335 2.657 4.529 0 9.521 Umbuchungen 73 3.338 2.748 -6.159 0 Stand 31.12.2022 70.752 72.037 67.197 11.986 221.972 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2021 30.571 49.719 41.113 -67 121.336 Stand 31.12.2021 34.639 55.424 44.248 -68 134.243 Stand 01.01.2022 34.639 55.424 44.248 -68 134.243 Stand 31.12.2022 30.336 43.087 44.498 -68 117.853 Buchwerte 01.01.2021 47.055 34.672 22.192 4.607 108.526 Buchwerte 31.12.2021 42.292 29.778 21.015 15.074 108.159 Buchwerte 01.01.2022 42.292 29.778 21.015 15.074 108.159 Buchwerte 31.12.2022 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 Buchwerte 01.01.2021 47.055 34.672 22.192 4.607 108.527 Kursdifferenzen 143 570 10 33 756 Zugänge 1.136 1.671 5.448 11.769 20.024 Abgänge 229 188 323 15 755 Umbuchungen -17 676 661 -1.320 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 5.796 7.623 6.973 0 20.392 davon planmäßige Abschreibung 3.391 5.861 6.544 0 15.796 davon außerplanmäßige Abschreibung 2.405 1.762 429 0 4.596 Buchwerte 31.12.2021 42.292 29.778 21.015 15.074 108.158 Buchwerte 01.01.2022 42.292 29.778 21.015 15.074 108.158 Abgang IFRS 5 -3.060 -1.828 -19 -3.087 -7.994 Kursdifferenzen -110 -666 -10 -98 -884 Zugänge 4.861 4.239 5.383 6.324 20.807 Abgänge 1.053 182 176 0 1.411 Umbuchungen 73 3.338 2.748 -6.159 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 2.587 5.729 6.242 0 14.558 davon planmäßige Abschreibung 2.587 5.729 6.242 0 14.558 Buchwerte 31.12.2022 40.416 28.950 22.699 12.054 104.119 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 27 KONZERN-ANLAGENSPIEGEL NUTZUNGSRECHTE LEASING Andere Anlagen, Technische Betriebs- und Grundstücke Anlagen Geschäfts- in TEUR und Bauten Fahrzeuge und Maschinen ausstattung Summe Anschaffungskosten Stand 01.01.2021 63.162 4.851 5.006 1.362 74.381 IFRS 16 Modifizierungen 26.184 -22 0 -356 25.806 Kursdifferenzen 99 7 269 1 376 Zugänge 15.881 481 157 535 17.054 Abgänge 3.072 204 0 10 3.286 Stand 31.12.2021 102.254 5.114 5.432 1.531 114.331 Stand 01.01.2022 102.254 5.114 5.432 1.531 114.331 IFRS 16 Modifizierungen 17.911 78 -1 62 18.050 Abgang IFRS 5 -391 -1.422 0 -642 -2.455 Kursdifferenzen -487 -44 -181 -1 -713 Zugänge 4.894 1.385 18 28 6.325 Abgänge 3.905 272 0 0 4.177 Stand 31.12.2022 120.276 4.840 5.268 977 131.361 Kumulierte Abschreibungen Stand 01.01.2021 25.970 2.329 3.819 451 32.569 Stand 31.12.2021 38.629 3.090 4.574 692 46.985 Stand 01.01.2022 38.629 3.090 4.574 692 46.985 Stand 31.12.2022 50.999 2.675 4.741 564 58.979 Buchwerte 01.01.2021 37.192 2.522 1.187 910 41.811 Buchwerte 31.12.2021 63.625 2.024 858 838 67.346 Buchwerte 01.01.2022 63.625 2.024 858 838 67.346 Buchwerte 31.12.2022 69.277 2.165 527 412 72.382 Buchwerte 01.01.2021 37.192 2.522 1.187 910 41.811 IFRS 16 Modifizierungen 26.184 -22 0 -356 25.806 Kursdifferenzen 6 2 26 0 34 Zugänge 15.881 481 157 535 17.054 Abgänge 1.263 0 0 0 1.263 Abschreibungen des Geschäftsjahres 14.375 959 512 251 16.097 Buchwerte 31.12.2021 63.625 2.024 858 838 67.346 Buchwerte 01.01.2022 63.625 2.024 858 838 67.346 IFRS 16 Modifizierungen 17.911 78 -1 62 18.050 Abgang IFRS 5 -151 -727 0 -308 -1.186 Kursdifferenzen -299 -15 5 1 -308 Zugänge 4.894 1.385 18 28 6.325 Abgänge 1.223 1 0 0 1.224 Umbuchungen 0 178 -178 0 0 Abschreibungen des Geschäftsjahres 15.480 757 175 209 16.621 davon planmäßige Abschreibung 15.480 757 175 209 16.621 Buchwerte 31.12.2022 69.277 2.165 527 412 72.382 * Der Konzern-Anlagenspiegel ist Teil des Konzernanhangs. 28 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern-Eliminierungen Frauenthal-Gruppe in TEUR 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 Fremdkapital 94.568 148.156 222.746 216.554 10.557 7.034 -11.846 -3.625 316.025 368.119 Vermögen 144.177 174.988 343.027 304.579 21.672 20.844 -11.951 -3.685 496.925 496.725 REGIONEN NACH STANDORTEN/GESELLSCHAFTSSITZ Durchschnittliche Beschäftigte Sachanlagen, Nutzungsrechte Leasing und Immaterielles Vermögen 2022 2022 2022 2021 2021 2021 in TEUR 2022 2021 fortzuführende aufgegebener gesamt fortzuführende aufgegebener gesamt Geschäftsbereiche Geschäftsbereich Geschäftsbereiche Geschäftsbereich Österreich 132.162 124.904 1.640 0 1.640 1.586 0 1.586 Deutschland 12.314 19.786 216 399 615 219 454 673 Schweden 18.408 22.508 374 0 374 404 0 404 Sonstige Länder 33.746 28.781 607 0 607 592 0 592 Frauenthal-Gruppe 196.631 195.979 2.837 399 3.236 2.801 454 3.255 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. 29 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG STRATEGISCHE GESCHÄFTSFELDER Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Konzern- Frauenthal-Gruppe Eliminierungen 2022 2022 2022 2021 2021 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2022 2022 2021 2021 2021 fortzuführende aufgegebener Gesamt fortzuführende aufgegebener Gesamt fortzuführende aufgegebener Gesamt fortzuführende aufgegebener Gesamt Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- Geschäfts- in TEUR bereiche bereich bereiche bereich bereiche bereich bereiche bereich Außenumsatz 233.449 78.142 311.591 197.443 86.354 283.797 823.630 740.283 7 7 0 0 1.057.086 78.142 1.135.228 937.733 86.354 1.024.087 Innenumsatz 0 0 0 0 0 0 0 0 2.116 2.092 -2.116 -2.092 0 0 0 0 0 0 Umsatz gesamt 233.449 78.142 311.591 197.443 86.354 283.797 823.630 740.283 2.123 2.099 -2.116 -2.092 1.057.086 78.142 1.135.228 937.733 86.354 1.024.087 Entkonsolidierungs 0 15.594 15.594 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 15.594 15.594 0 0 0 -ertrag EBITDA 17.322 17.104 34.426 19.547 4.406 23.953 66.898 38.756 -1.485 -1.635 -690 0 82.045 17.104 99.148 56.668 4.406 61.074 EBITDA 17.322 1.510 18.832 19.547 4.406 23.953 66.898 38.756 -1.485 -1.635 -690 0 82.045 1.510 83.555 56.668 4.406 61.07 4 bereinigt 1) Abschreibungen -10.000 -971 -10.971 -10.043 -6.521 -16.564 -22.792 -21.787 -442 -456 582 0 -32.652 -971 -33.623 -32.287 -6.521 -38.807 davon außerplanmäßige 0 0 0 0 4.931 4.931 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4.931 4.931 Abschreibung Betriebserfolg 7.322 16.133 23.455 9.504 -2.114 7.390 44.106 16.969 -1.927 -2.091 -108 0 49.392 16.133 65.525 24.382 -2.114 22.267 (EBIT) Betriebserfolg (EBIT) bereinigt 7.322 539 7.861 9.504 2.816 12.320 44.106 16.969 -1.927 -2.091 -108 0 49.392 539 49.931 24.382 2.816 27.19 8 1)2) Zinserträge 1.067 0 1.067 1.273 0 1.273 222 176 56 36 -38 -35 1.307 0 1.307 1.450 0 1.450 Zinsaufwendungen -1.806 -484 -2.290 -1.283 -607 -1.890 -3.949 -3.152 -256 -294 41 35 -5.972 -484 -6.457 -4.694 -607 -5.302 Sonstiges 0 0 0 0 0 0 -358 -98 0 0 0 0 -358 0 -358 -98 0 -98 Finanzergebnis Ergebnis vor 6.584 15.649 22.233 9.493 -2.721 6.772 40.021 13.895 -2.127 -2.349 -105 0 44.370 15.650 60.020 21.039 -2.721 18.316 Steuern Ergebnis vor Steuern bereinigt 6.584 55 6.639 9.493 2.209 11.703 40.021 13.895 -2.127 -2.349 -105 0 44.370 55 44.428 21.039 2.209 23.24 6 1)2) Steuern vom Einkommen und -1.848 -318 -2.166 -890 -531 -1.420 -9.823 -2.868 482 103 26 0 -11.165 -318 -11.483 -3.656 -530 -4.186 Ertrag Ergebnis nach 4.734 15.332 20.066 8.603 -3.252 5.352 30.197 11.027 -1.645 -2.247 -81 0 33.205 15.332 48.537 17.383 -3.252 14.130 Steuern Ergebnis nach Steuern bereinigt 4.734 -262 4.472 8.603 1.678 10.283 30.197 11.027 -1.645 -2.247 -81 0 33.205 -262 32.943 17.383 1.678 19.06 0 12)) Investitionen 3) 10.970 252 11.222 8.911 1.852 10.763 10.934 10.493 72 25 0 0 21.976 252 22.228 19.429 1.852 21.281 Mitarbeiter 1.200 399 1.599 1.216 454 1.670 1.628 1.575 9 10 0 0 2.837 399 3.236 2.801 454 3.255 1) 2022: bereinigt um den Entkonsolidierungsertrag der Business Unit Frauenthal Powertrain 2) 2021: bereinigt um außerplanmäßige Abschreibungen aufgrund von Impairment in der Division Frauenthal Automotive 3) Im Geschäftsjahr 2022 und 2021 werden die Investitionen ohne Investitionen in Nutzungsrechte Leasing dargestellt. * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs. 30 KONZERN-SEGMENTBERICHTERSTATTUNG UMSATZ IN REGIONEN NACH ENDKUNDEN Frauenthal Automotive Frauenthal Handel Holdings und Sonstige Frauenthal-Gruppe 2022 2022 2022 2021 2021 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2022 2022 2021 2021 2021 in TEUR fortzuführende aufgegebener Gesamt fortzuführende aufgegebener Gesamt fortzuführende aufgegebener Gesamt fortzuführende aufgegebener Gesamt Geschäftsbereiche Geschäftsbereich Geschäftsbereiche Geschäftsbereich Geschäftsbereiche Geschäftsbereich Geschäftsbereiche Geschäftsbereich Österreich 1.905 6.676 8.581 2.534 12.069 14.603 806.160 726.241 7 7 808.072 6.676 814.748 728.783 12.069 740.851 Deutschland 25.813 21.214 47.027 21.956 22.095 44.051 12.367 9.591 0 0 38.180 21.214 59.394 31.547 22.095 53.642 Frankreich 15.254 4.246 19.500 11.769 3.784 15.553 3 4 0 0 15.257 4.246 19.503 11.773 3.784 15.557 Schweden 62.049 11.343 73.392 61.496 12.547 74.044 3 4 0 0 62.052 11.343 73.395 61.500 12.547 74.048 Belgien 46.032 0 46.032 34.887 0 34.887 84 727 0 0 46.116 0 46.116 35.614 0 35.614 Sonstige EU 45.626 17.087 62.713 40.157 17.961 58.118 3.741 2.891 0 0 49.367 17.087 66.454 43.048 17.961 61.009 Sonstiges Europa 1.083 7.506 8.589 853 5.517 6.370 1.158 688 0 0 2.240 7.506 9.746 1.540 5.517 7.058 Amerika 7.419 10.029 17.448 3.133 9.746 12.879 34 69 0 0 7.453 10.029 17.482 3.202 9.746 12.948 Asien 24.025 41 24.065 19.735 2.634 22.369 22 16 0 0 24.047 41 24.088 19.751 2.634 22.385 Sonstige 4.244 0 4.244 923 0 923 57 52 0 0 4.301 0 4.301 975 0 975 Summe 233.449 78.142 311.591 197.444 86.354 283.797 823.630 740.283 7 7 1.057.086 78.142 1.135.228 937.733 86.354 1.024.087 * Die Konzern-Segmentberichterstattung ist Teil des Konzernanhangs 31 KONZERNANHANG FÜR 2022 DER FRAUENTHAL HOLDING AG A. ALLGEMEINES (1) INFORMATIONEN ZUM UNTERNEHMEN Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Die Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsennotierter Mischkonzern, umfasst zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Konzerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel und zum anderen die Division Frauenthal Automotive. (2) GRUNDLAGEN DER RECHNNGSLEGUNG Die Aufstellung dieses Konzernabschlusses erfolgt in Anwendung von § 245a UGB nach international anerkannten Rechnungslegungsgrundsätzen. Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG („Frauenthal-Gruppe“, „Frauenthal Konzern“ oder „der Konzernabschluss“) zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen Richtlinien, des vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegebenen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, erstellt. Die im Bericht dargelegten Berechnungen sind EDV-technisch ermittelt worden. Die Darstellung der Werte erfolgt mittels kaufmännisch gerundeter Zahlen, weshalb sich Rundungsdifferenzen ergeben können. Aus diesem Grund kann die manuelle Berechnung von Werten zu Abweichungen bei den ausgewiesenen Zwischen- und Gesamtsummen führen. (3) ERSTMALIG BZW. ZUKÜNFTIG ANZUWENDENDE STANDARDS UND INTERPRETATIONEN Sofern nicht nachfolgend anders angegeben, ergeben sich aus der zukünftigen Anwendung der folgenden geänderten Standards voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss, da diese lediglich Klarstellungen betreffen oder nicht anwendbar sind. (3.1) Folgende neue bzw. geänderte Standards und Interpretationen wurden erstmalig im Geschäftsjahr 2022 angewendet Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der Datum der Veröffentlichung Übernahme erstmaligen durch IASB in EU-Recht Anwendung laut EU-Recht Änderungen von - IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse - IAS 16 Sachanlagen 14.05.2020 28.06.2021 01.01.2022 - IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen Jährliche Verbesserungen 2018 - 2020 32 (3.2) Folgende in EU-Recht übernommene IFRS Standards wurden bis zum Bilanzstichtag herausgegeben, sind aber erst in späteren Berichtsperioden verpflichtend anzuwenden. Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der Datum der Veröffentlichung Übernahme erstmaligen durch IASB in EU-Recht Anwendung laut EU-Recht IFRS 17 Versicherungsverträge, einschließlich Änderungen von 18.05.2017 19.11.2021 01.01.2023 IFRS 17 25.06.2020 Änderung von IAS 1 Darstellung des Abschlusses und IFRS Practice Statement 2: Offenlegung von Bilanzierungs- und 12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023 Bewertungsmethoden Änderung von IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen 12.02.2021 02.03.2022 01.01.2023 und Fehlern: Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen Änderung von IAS 12 Ertragsteuern: Latente Steuern, die sich auf Vermögenswerte und Schulden beziehen, die aus einer 07.05.2021 11.08.2022 01.01.2023 einzigen Transaktion entstehen Änderung von IFRS 17 Versicherungsverträge: Erstmalige 09.12.2021 08.09.2022 01.01.2023 Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen (3.3) Nachfolgende Standards sowie Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB herausgegeben wurden, sind im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 noch nicht verpflichtend anzuwenden. Deren Anwendung setzt voraus, dass sie im Rahmen des IFRS- Übernahmeverfahrens („Endorsement“) der EU angenommen werden. Neuer Standard oder Änderung Datum der Datum der (Übernahme in EU-Recht ausstehend) Veröffentlichung erstmaligen durch IASB Anwendung laut IASB Änderung von IAS 1 Darstellung des Abschlusses: 23.01.2020 • Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig 01.01.2024 • Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig – 15.07.2020 Verschiebung der erstmaligen Anwendung 31.10.2022 • Langfristige Schulden mit Nebenbedingungen Änderung von IFRS 16 Leasingverhältnissen: 22.09.2022 01.01.2024 Leasingverbindlichkeit bei Sale and Leaseback 33 (4) NACHHALTIGKEIT, COVID-19-PANDEMIE, UKRAINE-RUSSLAND UND LIEFERENGPÄSSE NACHHALTIGKEIT Umweltorientierung und Ressourcenschonung sind sowohl aus geschäftsstrategischen Gründen als auch aufgrund der Werthaltung des Managements und der Mitarbeitenden der Frauenthal-Gruppe eine wichtige Zielsetzung. In beiden Divisionen bieten sich zahlreiche Ansatzpunkte zur Förderung von umwelt- und ressourcenschonenden Technologien. Beispiele dafür sind im Automobilbereich der Einsatz wasserlöslicher Lackierungsmittel, Investitionen in energiesparende Produktionsprozesse und die Reduktion des Materialeinsatzes durch verbessertes Produktdesign. Ein Beispiel aus der Division Frauenthal Handel ist der Ausbau unserer Beratungszentren für Heizungsanlagen. Wir beraten unsere Kundschaft beim Verkauf von energieeffizienten Heizungssystemen. Die Forcierung von Produkten im Sanitärbereich, die den Energie- und Wasserverbrauch reduzieren, ist ebenso ein Beitrag zur Förderung des Umweltbewusstseins. Als börsennotiertes Unternehmen ist Frauenthal für interne und externe Stakeholder in hohem Maße transparent. Das Vertrauen unserer Mitarbeitenden und jenes von Kunden/innen, Lieferanten, Geschäftspartnern sowie Aktionären hängt auch von der wahrgenommenen Zukunftsorientierung unseres Handelns ab. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Seit dem Management-Buy-Out der Business Unit Frauenthal Powertrain im November 2022 sieht sich Frauenthal Automotive von dieser Entwicklung in der Industrie nicht unmittelbar betroffen. Weitere Details können dem Nachhaltigkeitsbericht 2022 der Frauenthal-Gruppe unter www.frauenthal.at/de/berichte.html entnommen werden. COVID-19-PANDEMIE, UKRAINE-RUSSLAND UND LIEFERENGPÄSSE Das Geschäftsjahr 2022 ist erneut geprägt von vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. In den ersten Monaten des Jahres wird mit Rekordausfällen im Personalbereich gekämpft: Aufgrund einer weiteren COVID-19-Welle in Mittel- und Osteuropa verzeichnet die Division Frauenthal Automotive Krankenstandsraten von bis zu 40 %. Fast zeitgleich bricht der Ukraine-Russland-Krieg aus. Die Frauenthal-Gruppe hat zwar keine Gesellschaften sowie keine wesentlichen wirtschaftlichen Aktivitäten in der Ukraine und in Russland, allerdings treibt dieser Konflikt die ohnehin bereits angekündigte Inflation für das Jahr 2022 zusätzlich in die Höhe. Die Kundenabrufe verhalten sich über das gesamte Jahr 2022 volatil und nicht vorhersehbar. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als einem Jahr hochgradig instabil. Der weltweite Mangel an Halbleitern, diversen Rohstoffen und Kabelbäumen zwingt die OEMs, deren Produktionskapazitäten zu reduzieren. Engpässe in Verbindung mit Halbleitern führen zu mehrwöchigen Werksstillständen von Kunden, und die Produktionsstätten der Division Frauenthal Automotive haben große Probleme, ihre Kapazitäten kurzfristig daran anzupassen. Die makroökonomischen Gegebenheiten (Inflation, ansteigendes Zinsniveau, Lieferkettenprobleme) werden im Zuge der Bilanzerstellung bei der Bewertung von Forderungen und Rückstellungen berücksichtigt. 34 B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE (5) KONSOLIDIERUNGSKREIS Der Konsolidierungskreis wurde gemäß IFRS 10 festgelegt. Gegenüber dem 31. Dezember 2021 verändert sich die Anzahl der einbezogenen Gesellschaften wie folgt: AKQUISITIONEN UND NEUGRÜNDUNGEN Sitz Anteil am Kapital Abschluss mittelbar unmittelbar stichtag Frauenthal Gnotec Tool Development AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Trade (Kunshan) Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12 . AUFGEGEBENER GESCHÄFTSBEREICH Am 18. November 2022 wurde der Vertrag für die Veräußerung der Business Unit Frauenthal Powertrain durch ein Management-Buy- out unterzeichnet. Folgende Tochtergesellschaften wurden verkauft und zum 31.10.2022 entkonsolidiert : Sitz Anteil am Kapital Abschluss mittelbar unmittelbar stichtag (Vorjahr) Linnemann Schnetzer Beteiligungs GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Powertrain Management GmbH & Co KG Plettenberg, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Powertrain Plettenberg GmbH Plettenberg, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Roßwein GmbH Roßwein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Powertrain US LLC Bloomfield Hills, USA 100,00% 31.12. Die Anzahl der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften hat sich im Geschäftsjahr 2022 wie folgt verändert: 2022 Inland Ausland Gesamt Einbezogen zum 31.12.2021 8 16 24 Akquisitionen und Neugründungen 0 2 2 Aufgegebener Geschäftsbereich 0 -5 -5 Einbezogen zum 31.12.2022 8 13 21 35 Folgende Unternehmen werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: Sitz Anteil am Kapital Abschluss mittelbar unmittelbar stichtag Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. FRAUENTHAL HANDEL Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Handel Gruppe AG (vormals Frauenthal Service AG) Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Handel GmbH Wels, Österreich 100,00% 31.12. SHT Haustechnik GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 31.12. 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH Perchtoldsdorf, Österreich 100,00% 31.12. OVI Online Vertrieb für Installateurbedarf GmbH Chemnitz, Deutschland 100,00% 31.12. B&E Service GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. FRAUENTHAL AUTOMOTIVE Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich 100,00% 31.12. Frauenthal Airtank Elterlein GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o. Hustopeče, Tschechien 100,00% 31.12. Frauenthal Automotive Service GmbH Elterlein, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12. Gnotec Asia Holding Ltd. Hongkong, Hongkong 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec China Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Slovakia s.r.o. Cadca, Slowakei 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Sweden AB Kinnared, Schweden 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Inc. Fountain Inn, USA 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Germany GmbH Hamburg, Deutschland 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Tool Development AB Göteborg, Schweden 100,00% 31.12. Frauenthal Gnotec Trade (Kunshan) Co. Ltd. Kunshan, Volksrepublik China 100,00% 31.12. Die G – S Company, s.r.o. mit Sitz in Bánovce nad Bebravou, Slowakei wurde am 23. Dezember 2020 gegründet und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2022 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Techno Heat GmbH mit Sitz in Wien, Österreich wurde am 7. August 2018 akquiriert und wird aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen. Zum 31. Dezember 2022 werden mittelbar 100,00 % der Anteile am Kapital gehalten. Die Frauenthal Automotive Holding GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, welche aufgrund der untergeordneten Bedeutung nicht in die Konsolidierung einbezogen wird, befindet sich zum Stichtag 31. Dezember 2022 in Liquidation. Außer den zuletzt genannten Gesellschaften gab es im Vorjahr keine weiteren Gesellschaften, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung nicht konsolidiert wurden. (6) AUSWIRKUNGEN DER KONSOLIDIERUNGSKREISÄNDERUNGEN – AUFGEGEBENER GESCHÄFTSBEREICH Am 18. November 2022 wurde der Vertrag für die Veräußerung der Business Unit Frauenthal Powertrain durch ein Management-Buy- out unterzeichnet. Frauenthal Powertrain ist mit seinem Produktionsstandort in Plettenberg (D) sowie einem Vertriebsbüro in den USA führend in der Produktion von Schmiedepleuel und Ausgleichswellen. Die gesamte Business Unit Frauenthal Powertrain wurde an die m3 holding GmbH verkauft. In der aktuellen Situation ist Frauenthal Powertrain als unabhängiges, mittelständiges Unternehmen besser aufgestellt, weil es flexibler und individueller agieren kann. Die Business Unit Frauenthal Powertrain wurde dem Segment Automotive zugerechnet. 36 Die abgehenden Vermögenswerte und Schulden setzen sich wie folgt zusammen: 31.10.2022 Beizulegender in TEUR Zeitwert Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 43 Nutzungsrechte Leasing 669 Sachanlagen 7.766 Aktive latente Steuern 2.019 10.496 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 7.907 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 5.099 Forderungen gegenüber fortzuführenden Geschäftsbereichen 43 Steuerforderungen 1.433 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 993 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 82 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 5.889 21.447 Langfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten 7.000 Leasingverbindlichkeiten 257 Personalrückstellungen 22.797 Passive latente Steuern 830 Sonstige Rückstellungen 3.747 34.630 Kurzfristige Schulden Finanzverbindlichkeiten 60 Leasingverbindlichkeiten 452 Verbindlichkeiten gegenüber fortzuführenden Geschäftsbereichen 31 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.252 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 56 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 3.975 Steuerschulden 43 Sonstige Rückstellungen 3.037 12.907 Reinvermögen -15.594 Reinvermögen -15.594 Kaufpreis 0 Entkonsolidierungsertrag 15.594 davon aus Umgliederung Währungsumrechnungsrücklage -12 Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen Kaufpreis 0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -5.889 Nettozahlungsmittelfluss aus dem Verkauf -5.889 Durch den Verkauf des Geschäftsbereichs gingen TEUR 5.889 an Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ab, das Entkonsolidierungsergebnis beträgt TEUR 15.594. 37 Aufgliederung des Steueraufwandes des aufgegebenen Geschäftsbereiches: in TEUR 01-10/2022 2021 Steuern vom Einkommen und Ertrag -56 -2 Steuern aus Vorperioden 0 74 Veränderung der latenten Steuern -262 -603 -318 -531 Es fielen keine Steuern auf das Verkaufsergebnis an. (7) KAPITALKONSOLIDIERUNG Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt, und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss bewertet die Frauenthal Holding AG die Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst. Der den beizulegenden Zeitwert dieses Nettovermögens übersteigende Betrag der Anschaffungskosten wird als Firmenwert ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von Gesellschaften werden gemäß IFRS 3 nicht planmäßig abgeschrieben, sondern zumindest zu jedem Bilanzstichtag auf ihren künftigen wirtschaftlichen Nutzen geprüft. In Höhe des Betrags, der nicht mehr durch den erwarteten künftigen Nutzen gedeckt ist, ist eine erfolgswirksame außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen . (8) WÄHRUNGSUMRECHNUNG Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen in Euro erfolgt auf Basis des Konzepts der funktionalen Währung (IAS 21 „The Effects of Changes in Foreign Exchange Rates“) nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbständig betreiben, ist die funktionale Währung identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Jahresdurchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals ergebende Währungsunterschied wird mit der Währungsrücklage verrechnet. Die Umrechnungsdifferenzen, die aus abweichenden Umrechnungskursen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung resultieren, werden ebenfalls erfolgsneutral in der Währungsrücklage ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der Frauenthal Holding AG und der Tochterunternehmen, welche in den Konzernabschluss einfließen, werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten zum aktuellen Tageskurs bewertet. Zum Bilanzstichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste werden erfolgswirksam berücksichtigt. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse der wichtigsten Währungen haben sich im Verhältnis zu EUR 1,00 wie folgt verändert: 1 EURO ENTSPRICHT Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2022 31.12.2021 2022 2021 Tschechische Republik CZK 24,1150 24,8600 24,5650 25,6450 Schweden SEK 10,1218 10,2503 10,6571 10,1562 Hongkong HKD 8,3163 8,8333 8,2223 9,1856 China CNY 7,3582 7,1947 7,0744 7,6069 USA USD 1,0666 1,1326 1,0500 1,1816 38 C. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die Jahresabschlüsse sämtlicher in den Konzernabschluss einbezogener Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. (9) LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten, sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden bei Eintreten von Impairmenttriggern bzw. für Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marken) zumindest einmal jährlich im 4. Quartal durchgeführt. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell/Fair Value“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Sie basieren grundsätzlich auf einer Value in Use Berechnung auf Basis der geschätzten künftigen abgezinsten Netto-Zahlungsströmen, die aus der fortgesetzten Nutzung eines Vermögenswertes und seinem Abgang am Ende der Nutzungsdauer zu erwarten sind. Faktoren wie geringere Umsatzerlöse und daraus resultierende niedrigere Netto-Zahlungsströme sowie Änderungen der verwendeten Abzinsungsfaktoren können zu einer Wertminderung führen. Die Unsicherheit bezüglich des Eintritts der zugrunde gelegten Parameter steigt an, je weiter die Planung in die Zukunft reicht. Die Bewertungen der Zahlungsmittel generierenden Einheiten basieren auf den erwarteten Zahlungsströmen, die mit durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) nach Unternehmenssteuern abgezinst werden. Für die Frauenthal-Gruppe stellt der Russland-Ukraine Konflikt keinen Impairmenttrigger dar, da die Frauenthal-Gruppe über keine Vermögenswerte in der Ukraine und in Russland verfügt und keine relevanten Umsätze in den beiden Ländern generiert. Für die SHT-Gruppe (SHT Haustechnik GmbH, 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH), die Gesellschaft Frauenthal Handel GmbH und die Gesellschaft Frauenthal Handel Gruppe AG wird ein gemeinsames Reporting erstellt, es gibt eine gemeinsame Steuerung und Planung, und es werden alle wesentlichen Führungsentscheidungen von ein und demselben Personenkreis getroffen. Es ergibt sich somit die CGU Frauenthal Handel. Die Werthaltigkeit von Firmenwerten und Marken (= immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer) wurde mittels DCF-Verfahren getestet. Der Bewertung liegt das im November 2022 erstellte Budget für 2023 sowie eine Mittelfristplanung bis 2027 zugrunde. Die Annahmen zur Marktentwicklung basieren sowohl auf internen Erfahrungswerten als auch renommierten externen Marktstudien. Für die CGU Frauenthal Handel geht man aufgrund der letztgültigen Prognosen für die Entwicklung der Bauwirtschaft in Österreich (Euroconstruct) von einem geringfügigem Marktwachstum von 0,2 % (VJ: 2,6 %) und einer durchschnittlichen EBIT-Marge von 2,2 % bis 2,4 % (VJ: 2,2 % bis 2,5 %) in den Folgejahren aus. Der erzielbare Betrag der CGU wurde anhand des Nutzungswerts ermittelt. Der für die CGU Frauenthal Handel mit einem WACC nach Steuern von 7,55 % (31.12.2021: 8,54 %) durchgeführte Wertminderungstest ergab keinen Wertminderungsbedarf. IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Erworbene und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Entwicklungsaufwendungen der Frauenthal-Gruppe werden gemäß IAS 38 nur als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn die Entwicklungskosten verlässlich bewertet werden können, das Produkt oder das Verfahren technisch und kommerziell geeignet ist, ein künftiger wirtschaftlicher Nutzen wahrscheinlich ist und der Konzern sowohl beabsichtigt als auch über genügend Ressourcen verfügt, die Entwicklung abzuschließen und den Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen. Sonstige Entwicklungsausgaben werden im Gewinn oder Verlust erfasst, sobald sie anfallen. Aktivierte Entwicklungsausgaben werden zu Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Ausgaben für Forschungstätigkeiten werden im Gewinn oder Verlust erfasst, wenn sie anfallen. Es wurden im Geschäftsjahr 2022 für Forschung und Entwicklung TEUR 26 (VJ: TEUR 23) ausgegeben, welche in den Aufwendungen erfasst wurden. Kundenbeziehungen sind als Ergebnis der Purchase Price Allocation in der Division Frauenthal Automotive bei der Firma Frauenthal Gnotec AB als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, die bereits vollständig abgeschrieben sind. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält einerseits im Zuge des Erwerbs der Division Frauenthal Handel erworbene Marken, bei denen derzeit keine Änderungsabsichten bestehen, die laufend gepflegt werden, deren Nutzungsende nicht absehbar ist und die daher eine unbestimmte Nutzungsdauer aufweisen. Weiters sind darin Kundenbelieferungsrechte für Installateure der Division Frauenthal Handel enthalten, die bereits zum Zeitpunkt der Akquisition bestehende Kundenbelieferungsrechte beinhalten, derzeit unbefristet sind und nur durch Kündigung beendet werden können. Die Abschreibung erfolgt entsprechend den Kündigungen dieser Belieferungsrechte. 39 Die übrigen immateriellen Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten angesetzt und – bei bestimmbarer Nutzungsdauer – entsprechend ihrer Nutzungsdauer planmäßig linear abgeschrieben. in Jahren Sonstige immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer 3 bis 10 SACHANLAGEN Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen werden nach der linearen Methode vorgenommen. Geringwertige Vermögenswerte des Anlagevermögens, die aus steuerlichen Gründen in den lokalen Abschlüssen sofort abgeschrieben werden, werden auch im Konzernabschluss aus Wesentlichkeitsgründen im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgänge ausgewiesen. Zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis und den direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen, auch die geschätzten Kosten für den Abbruch und das Abräumen des Gegenstands sowie die Wiederherstellung des Standorts, an dem er sich befindet. Besteht ein Vermögenswert des Sachanlagevermögens aus mehreren Bestandteilen mit unterschiedlichen Nutzungsdauern, werden die einzelnen wesentlichen Bestandteile über ihre individuellen Nutzungsdauern abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen für das Sachanlagevermögen unterliegen konzerneinheitlich nachfolgenden Nutzungsdauern: in Jahren Betriebs- und Geschäftsgebäude 10 bis 50 Technische Anlagen und Maschinen 5 bis 20 Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Im Zugangsjahr werden Vermögenswerte des Sachanlagevermögens zeitanteilig abgeschrieben. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten. Bei Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte außerplanmäßige Abschreibung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Die Herstellungskosten der selbst erstellten Anlagen enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Finanzierungskosten werden nur dann aktiviert, wenn es sich um qualifizierte langfristige Vermögenswerte handelt. Die Finanzierungskosten werden dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt. Im Jahr 2022 wurden keine Finanzierungskosten für qualifizierte langfristige Vermögenswerte aktiviert. Investitionszuschüsse werden gemäß Konzernrichtlinien direkt mit den Anschaffungskosten saldiert (Nettomethode). Für weitere Informationen wird auf den Punkt (22) Sachanlagen verwiesen. NUTZUNGSRECHTE Gemäß IFRS 16 werden für Verträge aus Miet- und Leasingverhältnissen Nutzungsrechte bzw. Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben bzw. verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Die Vertragslaufzeiten werden halbjährlich oder bei Vorliegen von Triggering Events überprüft. Bei der Erfassung der Verträge und bei der Kalkulation wird darauf geachtet, Nebenleistungen wie zum Beispiel Betriebskosten getrennt von den Mieten und Leasingaufwendungen auszuweisen. Bei unbefristeten Verträgen wird die Laufzeit jährlich überprüft und abhängig von der Laufzeiteinschätzung entsprechend gewählt. Die Ausnahme für kurzfristige Leasingverhältnisse (bis zu 1 Jahr) wird in Anspruch genommen. Für ähnlich ausgestalte Leasingverträge werden einheitliche Abzinsungssätze verwendet. Bei der Ansetzung von neuen Leasingverhältnissen hat sich die Frauenthal-Gruppe dazu entschieden, die Ausnahmeregelung für Leasingverhältnisse von geringem Wert anzuwenden. (10) LATENTE STEUERN Gemäß IAS 12 werden für alle temporären Differenzen zwischen dem Buchwert eines Vermögenswerts oder eines Schuldpostens und seinem steuerlichen Wert latente Steuern bilanziert. Für alle zu versteuernden temporären Differenzen ist eine latente Steuerschuld anzusetzen, es sei denn, die latente Steuerschuld erwächst aus dem erstmaligen Ansatz des Geschäfts- oder Firmenwertes oder dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswertes oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, welcher kein Unternehmenszusammenschluss ist und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle Ergebnis (vor Ertragsteuern) noch das zu versteuernde Ergebnis (den steuerlichen Verlust) beeinflusst. Darüber hinaus werden gemäß IAS 12.34 zukünftige Steuerentlastungen aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen durch einen Abgrenzungsposten berücksichtigt, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass in Zukunft 40 steuerpflichtige Erträge in ausreichender Höhe zur Verrechnung mit den Verlustvorträgen zu erwarten sind. Soweit eine Verrechnung nicht mehr wahrscheinlich ist, werden Wertberichtigungen vorgenommen. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen, soweit die Voraussetzungen nach IAS 12.74 vorliegen. Bei der Beurteilung der Realisierbarkeit der latenten Steuern überprüft der Vorstand, ob es wahrscheinlich ist, dass alle aktiven latenten Steuern realisiert werden. (11) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN Die in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten und Finanzanlagen ausgewiesenen Wertpapiere sind als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ gemäß IFRS 9 einzustufen und werden erfolgswirksam mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Wertermittlung erfolgt auf Basis der Rechnungskurse der entsprechenden Investmentfondsanteile. Zinsen aus Wertpapieren werden periodengerecht abgegrenzt und im sonstigen Zinsergebnis ausgewiesen. Ergebnisse aus nicht konsolidierten Beteiligungen und übrigen sonstigen Finanzanlagen werden im sonstigen Finanzergebnis dargestellt. Im Geschäftsjahr 2021 sind die Zins-Caps und der Zins-Swap ausgelaufen. Weitere Informationen siehe Punkt (31). (12) VORRÄTE Die Bewertung der Vorräte an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen erfolgt zu Anschaffungskosten oder zu einem allfälligen niedrigeren Nettoveräußerungswert zum Abschlussstichtag. Die Bewertung des Einsatzes und des Bestandes der Vorräte erfolgt nach dem gleitenden Durchschnittspreisverfahren oder in einzelnen Fällen nach dem FIFO-Verfahren. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten oder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag bewertet. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Kosten (Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne), anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsnahe Verwaltungsgemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer oder geminderter Verwertbarkeit ergeben, werden durch Abwertungen berücksichtigt. (13) FORDERUNGEN Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen werden zum Devisenmittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Hierfür wird im Rahmen einer Wertberichtigungsmatrix mittels einer Vergangenheitsanalyse und der Einschätzung zukünftiger Entwicklungen der Wertberichtigungsbedarf ermittelt. Erst bei Insolvenz oder erfolgloser rechtlicher Geltendmachung wird die Forderung ausgebucht. Wertminderungen werden erfolgswirksam rückgängig gemacht. (14) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken und Kassenbestände, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Die Bewertung erfolgt zu Tageswerten am Bilanzstichtag. 41 (15) RÜCKSTELLUNGEN LEISTUNGSORIENTIERTE PLÄNE Sämtliche Sozialkapitalrückstellungen (Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgelder) werden gemäß IAS 19 – Leistungen an Arbeitnehmer – nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt (Projected Unit Credit Method). Pläne für Pensionen betreffen Leistungszusagen in Österreich, Deutschland und Schweden. Pläne für Abfertigungen betreffen Leistungszusagen in Österreich. Für zwei pensionierte Mitarbeiter österreichischer Firmen bestehen Einzelzusagen für eine Alterspension, welche nach Ablauf von 10 Dienstjahren bei der Gesellschaft gewährt wurden. Angestellte, deren Dienstverhältnisse österreichischem Recht unterliegen, haben, wenn das betreffende Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen und ununterbrochen mindestens 3 Jahre gedauert hat, Anspruch auf eine Abfertigung bei Auflösung des Dienstverhältnisses bei Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters und auch dann, wenn das Dienstverhältnis durch Kündigung seitens des Dienstgebers endet. Die Höhe der Abfertigung ist abhängig von der Höhe des Bezuges zum Zeitpunkt der Auflösung und von der Dauer des Dienstverhältnisses. Diese Ansprüche der Dienstnehmer sind daher, wie Ansprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen zu behandeln, wobei Planvermögen zur Deckung dieser Ansprüche nicht vorliegt. In Österreich erhalten Mitarbeitende aufgrund von kollektivvertraglichen Vereinbarungen nach Erreichung eines bestimmten Dienstjahres Jubiläumsgelder. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde gemäß den Bestimmungen des IAS 19 zu anderen langfristig fälligen Leistungen ermittelt. Mitarbeiter von deutschen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Invaliditäts- und Altersrente, die nach Ablauf von 10 Arbeitsjahren im Dienst des Unternehmens gewährt werden. Mitarbeiter von schwedischen Gesellschaften haben aufgrund von Betriebsvereinbarungen Anspruch auf eine Betriebspension. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen werden sofort erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste von Jubiläumsgeldrückstellungen sofort erfolgswirksam in der Erfolgsrechnung als Personalaufwand erfasst. Der laufende Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen. Der Zinsaufwand der Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen wird in der Position Zinsaufwendungen erfasst. Die für die versicherungsmathematischen Berechnungen zugrunde gelegten Parameter sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Rückstellungen für Rückstellungen für Pensionen Abfertigungen und Jubiläumsgelder Parameter 2022 2021 2022 2021 SCHWEDEN Abzinsungsfaktor 4,20 % 1,50 % n.a. n.a. Durchschnittliche Bezugs- bzw. 2,10 % 1,80 % n.a. n.a. Pensionserhöhung Duration 14 Jahre 17 Jahre n.a. n.a. ÜBRIGE LÄNDER Abzinsungsfaktor 4,10 % - 4,20 % 1,00 % - 1,20 % 4,10 % - 4,20 % 1,00 % - 1,20 % Durchschnittliche Bezugs- bzw. 2,00 % - 5,80 % 1,50 % - 2,40 % 1,50 % - 4,40 % 1,50 % - 2,00 % Pensionserhöhung Duration 8 Jahre 14 Jahre 10 Jahre 11 Jahre BEITRAGSORIENTIERTE PLÄNE Von den leistungsorientierten Plänen, für welche Rückstellungen für Pensionen und Abfertigungen gebildet werden müssen, werden beitragsorientierte Pläne unterschieden. Bei Beitragszusagen besteht der Aufwand lediglich aus den zu zahlenden Beiträgen und wird direkt im Personalaufwand erfasst. Für österreichische Mitarbeiter, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, werden Abfertigungsansprüche in ein beitragsorientiertes System einbezahlt (Mitarbeitervorsorgekasse). Weitere Angaben zu Versorgungsplänen für Arbeitnehmer können dem Punkt (32) Rückstellungen entnommen werden. 42 (16) SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN Diese Rückstellungen werden unter Berücksichtigung aller erkennbaren Risiken zum voraussichtlichen Erfüllungsbetrag bewertet und dürfen nicht mit Erstattungen verrechnet werden. Der Erfüllungsbetrag wird auf der Basis einer bestmöglichen Schätzung berechnet. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Effekt hieraus wesentlich ist. (17) VERBINDLICHKEITEN Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. (18) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE Zum Stichtag 31.12.2022 bestehen keine derivativen Finanzinstrumente mehr. Weitere Informationen siehe Punkt (31). (19) ERTRAGSREALISIERUNG Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten gemäß IFRS 15 werden mit dem Eigentums- bzw. Gefahrenübergang an den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und von dessen Bezahlung ausgegangen werden kann. Die Umsatzerlöse sind abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Zinsen sind unter Anwendung der Effektivzinsmethode gemäß IFRS 9 erfasst worden und werden als solche in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen. Die Frauenthal-Gruppe realisiert Umsatzerlöse in der Division Frauenthal Handel als Großhändler mit eigenem Vertrieb, zudem werden die Produkte von Installateurpartnern an Endkunden veräußert und in der Division Frauenthal Automotive mit der Produktion von Werkzeugen und Bauteilen für die Automotive-Kunden. Division Frauenthal Handel: Die Leistungsverpflichtung beschränkt sich immer nur auf das Handelsgeschäft und es gibt keine zusätzlichen Leistungsverpflichtungen in den Kundenverträgen, bei der Lieferung oder innerhalb der angewendeten gesetzlichen Gewährleistungsfrist. Zusätzliche Serviceangebote zu den Produktlieferungen werden dem Kunden nicht angeboten. Ermessensabhängige Jahresprämien an Vertriebsmitarbeiter sind an den Unternehmenserfolg bzw. individuellen Leistungsbeurteilungen gekoppelt, welche nicht als Vertragskosten aktiviert werden, da es sich nicht um zusätzliche Kosten für die Vertragsanbahnung handelt und sie nicht unmittelbar an einzelnen identifizierbaren Verträgen geknüpft sind. Mit den Installateur- Partnerbetrieben bestehen Jahresbonusvereinbarungen, die nicht fix an einzelne Aufträge gekoppelt sind. Den Kunden werden branchenüblich kurze Zahlungsziele ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Variable Gegenleistungen gemäß IFRS 15, die zu einer Reduktion des Transaktionspreises führen, betreffen v.a. Jahresboni. Solche variablen Kaufpreisanpassungen werden periodenrein abgegrenzt und von den Umsatzerlösen absaldiert. Die Erfassung von Jahresboni erfolgt auf Einzelbasis. Sofern gegenüber einem Kunden, dem ein Jahresboni zuzuweisen ist, noch eine offene Forderung besteht, wird der Boni gegen die offene Forderung absaldiert. Im Falle, dass keine offene Forderung besteht, wird künftig eine Vertragsverbindlichkeit gebildet. Den Anforderungen des IFRS 15.50ff im Zusammenhang mit der Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen im Transaktionspreis wird damit bereits im Rahmen der Bilanzierung Folge geleistet. Auf Grund der vorherrschenden Einzelbetrachtung sowie der klar definierten Jahresboni sind keine wesentlichen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Abgrenzung vorhanden. Rückgaberechte sind in der Division Frauenthal Handel nur von untergeordneter Bedeutung. Gemäß IFRS 15 erfolgt die Verbuchung für erwartete Retouren wie folgt: Die Umsatzrealisierung findet grundsätzlich nur in der Höhe statt, in der es hochwahrscheinlich ist, dass keine spätere signifikante Umsatzreversierung stattfinden wird. 43 Der Wert der Retouren zum Stichtag wird auf Basis von Erfahrungswerten ermittelt. Neben der Verbindlichkeit (Vertragsverbindlichkeit) für den abgegrenzten Umsatz wird zusätzlich auch ein Vermögenswert für die erwarteten Retouren aktiviert. Die Kundenverträge enthalten keine Optionen zum vergünstigten Erwerb zusätzlicher Güter, die in der Art ausgestaltet sind, dass sie eine separate Leistungsverpflichtung darstellen könnten. Im Zusammenhang mit der Verbuchung von Retouren in der Division Frauenthal Handel wurden Vertragsverbindlichkeiten von TEUR 3.992 (VJ: TEUR 2.450) und Vertragsvermögenswerte von TEUR 1.270 (VJ: TEUR 1.330) bilanziert. Als Großhändler ohne eigene Produktion erfolgt die Umsatzrealisierung ausschließlich zeitpunktbezogen. Das Verschaffen der Verfügungsmacht und damit der Kontrollübergang erfolgten mit der Auslieferung beim Kunden bzw. bei Abholung durch den Kunden „ab Werk“. Division Frauenthal Automotive: Als Automotive Zulieferer erbringen die Gesellschaften in der Division Frauenthal Automotive sowohl die Produktion von Bauteilen als auch von Werkzeugen für die Kunden. Da die CGUs für die gleichen Kunden die Bauteile und Werkzeuge erzeugen, wird insbesondere untersucht, ob die Produktion als separate Leistungsverpflichtung zu beurteilen ist. Das bedeutet, ob die Werkzeuge als Einzelstück (ohne Bauteil) verkauft werden können und ob der Kunde mit den Werkzeugen die Bauteile bei einem anderen Lieferanten fertigen lassen kann. Bei der Vertragsanalyse wurde festgestellt, dass kein gemeinsames Leistungsbündel aus Werkzeugen und Bauteilen vorliegt. In den Fällen, in denen der Kunde auch das Werkzeug erhält, könnte er die Bauteile mit dem gelieferten Werkzeug von einem anderen Lieferanten fertigen lassen bzw. es besteht die Möglichkeit, dass Werkzeuge ohne Bauteile verkauft werden können. Es liegen somit separate Leistungsverpflichtungen iSd IFRS 15.27 vor, da die im Vertrag enthaltenen Güter bzw. Dienstleistungen einzeln abgrenzbar sind. Die Erlösrealisierungen hat daher wie bisher für separate Leistungsverpflichtungen getrennt zu erfolgen. Den Kunden werden branchenübliche Zahlungsziele zwischen 30 und 90 Tagen ohne signifikanter Finanzierungskomponente gewährt. Negative variable Vergütungen wie z. B. Nomination Fees werden von den CGUs nicht geleistet. Aufgrund der Dauerverträge mit den Automobilherstellern fallen in der Regel auch keine relevanten Vertragskosten an. Wird ein Werkzeug durch eine der CGUs erstellt, so verbleibt dies grundsätzlich so lange im Eigentum der Gesellschaft, solange es nicht an den Kunden übertragen wurde und in dessen Verfügungsmacht gelangt. Weiters besteht auch kein durchsetzbares Recht auf Zahlung der erbrachten Leistung, solange der Kunde nicht über Eigentum bzw. Kontrolle verfügt. Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisierung scheidet somit ebenfalls aus und es ist die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung bei Lieferung des Werkzeugs maßgeblich. Im Rahmen der Bauteilproduktion stellen Lieferabrufe die konkrete Leistungsverpflichtung dar. Der Kunde erlangt die Verfügungsmacht über seine Bauteile erst, nachdem diese geliefert wurden. Gleichzeitig entsteht auch erst zu diesem Zeitpunkt ein Zahlungsanspruch in voller Höhe. Folglich erfolgt die Realisierung von Bauteillieferungen zeitpunktbezogen gemäß IFRS 15 im Zeitpunkt der Verschaffung der Verfügungsmacht. In den Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive bestehen erhaltene Anzahlungen für noch nicht erbrachte Leistungen; die Vertragsverbindlichkeiten daraus betragen TEUR 3.258 (VJ: TEUR 4.468). Zusätzlich bestehen im Konzern Vertragsverbindlichkeiten aus Bonusverpflichtungen von TEUR 14.200 (VJ: TEUR 16.616). (20) SCHÄTZUNGEN UND ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses muss der Vorstand Schätzungen vornehmen und Annahmen treffen, die die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden, der angeführten Eventualforderungen und -verbindlichkeiten am Bilanzstichtag und die Aufwendungen und Erträge während des Berichtszeitraumes beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Hinsichtlich Schätzungsunsicherheiten im immateriellen und Sachanlagevermögen wird auf die Ausführungen zu Impairmenttests unter Punkt (9) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Schätzungsunsicherheiten für Personalrückstellungen werden mittels Sensitivitäten unter Punkt (15) Rückstellungen behandelt. Weitere Schätzungsunsicherheiten bestehen in den Vorräten, Forderungen und sonstigen Rückstellungen in betriebsgewöhnlichem Umfang. Hinsichtlich Buchwerte, Wertberichtigungen und weiterer Details siehe Anhang Punkte (26), (27), (32). 44 D. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ (21) IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE Das immaterielle Vermögen beinhaltet Firmenwerte in Höhe von TEUR 8.307 (VJ: TEUR 8.307). in TEUR 31.12.2021 Zugang Abgang Abschreibung 31.12.2022 Frauenthal Handel 8.307 0 0 0 8.307 Frauenthal-Gruppe 8.307 0 0 0 8.307 Als weitere wesentliche Bestandteile des immateriellen Anlagevermögens sind Kundenbeziehungen, Marken- und Kundenbelieferungsrechte und Lizenzen in den verschiedenen Teilkonzernen aktiviert. Die Position Marken- und Kundenbelieferungsrechte enthält Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer in Höhe von TEUR 5.950 (VJ: TEUR 5.950). Für weitere Informationen wird auf Punkt (9) Langfristige Vermögenswerte und den Anlagenspiegel – Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte verwiesen. (22) SACHANLAGEN Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam es zu keinen außerplanmäßigen Abwertungen, im Vorjahr wurden außerplanmäßige Abwertungen iHv TEUR 4.596 im Sachanlagevermögen sowie TEUR 335 im immateriellen Anlagevermögen beim aufgegebenen Geschäftsbereich Powertrain vorgenommen. Für weitere Informationen wird auf Punkt (9) Langfristige Vermögenswerte verwiesen. Es wurden im Geschäftsjahr TEUR 288 (VJ: TEUR 581) an Investitionszuschüssen im Anlagevermögen erfasst. Zum 31. Dezember 2022 bestehen Verpfändungen von Sachanlagevermögen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 34.451 (VJ: TEUR 43.503). (23) NUTZUNGSRECHTE Die Frauenthal-Gruppe hat diverse Verträge, im Wesentlichen handelt es sich um Mieten von Immobilien in der Division Frauenthal Handel. Durch die Anwendung von IFRS 16 werden für diese Verträge Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten angesetzt, welche über die voraussichtliche Vertragsdauer abgeschrieben sowie verzinst werden. Die Laufzeiten der Verträge werden nach der voraussichtlichen Vertragsdauer unter Berücksichtigung von Verlängerungsoptionen und Kündigungszeiten gewählt. Bei befristeten Verträgen wird die in dem Vertrag unterstellte Laufzeit gewählt. Abschreibungen auf Nutzungsrechte werden in der Position „Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen“ der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen und betragen TEUR 16.621 (VJ: TEUR 15.488). Der Ausweis der Zinsaufwendungen wird im Posten „Zinsaufwendungen“ dargestellt – diese betragen TEUR 1.434 (VJ: TEUR 884). Aus Leasingverhältnissen kam es in der laufenden Periode zu einem Abfluss liquider Mittel in Höhe von TEUR 18.610 (VJ: TEUR 16.712). Die Erlöse aus untervermieteten Grundstücken und Gebäuden betragen TEUR 402 (VJ: TEUR 396). Die Nutzungsrechte werden in der Position Nutzungsrechte Leasing iHv TEUR 72.382 (VJ: TEUR 67.346) und die Verbindlichkeiten aus den Nutzungsrechten werden bei den lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten iHv TEUR 73.105 (VJ: TEUR 67.854) dargestellt. Die Veränderung der Nutzungsrechte respektive Verbindlichkeiten sind auf eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie neuen Objekten hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel sowie in Frauenthal Gnotec Schweden und Frauenthal Gnotec USA zurückzuführen. Zum 31.12.2022 betragen die Aufwendungen für Leasingverhältnisse von geringem Wert TEUR 1.178 (VJ: TEUR 648). Für weitere Informationen wird auf den Anlagenspiegel verwiesen. Die Fälligkeitsanalyse ist unter Punkt (47) Finanzinstrumente und Risikoberichterstattung dargestellt. (24) SONSTIGE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE UND FINANZANLAGEN In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind Wertpapiere und in der Position Finanzanlagen sind mehrere nicht konsolidierte Beteiligungen enthalten. Diese werden gemäß IFRS 9 als „Finanzinstrument erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet“ klassifiziert. Im Frauenthal Konzern sind Wertpapiere in der Division Frauenthal Handel von TEUR 2.027 (VJ: TEUR 2.189) und Finanzanlagen von TEUR 40 (VJ: TEUR 40) bilanziert. 45 (25) LATENTE STEUERN Der Ermittlung der latenten Steuerabgrenzung liegt der jeweils gültige Steuersatz bzw. bei angekündigten Steuersatzänderungen der künftig gültige Steuersatz zugrunde. Die Zusammensetzung der Steuerabgrenzung ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich: AUFGLIEDERUNG LATENTE STEUERN 2022 2021 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Wertunterschiede in Bilanzpositionen 3.604 -6.582 7.615 -7.184 Immaterielle Vermögenswerte 0 -1.981 81 -2.204 Nutzungsrechte 26 -306 36 -193 Sachanlagen 124 -4.206 2.169 -4.749 Sonstige Vermögenswerte 340 -7 276 -31 Personalrückstellungen 3.064 0 8.584 0 Sonstige Rückstellungen 1 -82 1.019 -7 Finanzverbindlichkeiten und Sonstige Schulden 50 0 162 0 Abzüglich temporäre Wertunterschiede in Bilanzpositionen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt 0 0 -4.711 0 wurde Steuerliche Verlustvorträge und 4.050 0 9.397 0 Beteiligungsabschreibungen Steuerliche Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen 15.602 0 28.005 0 Abzüglich Verlustvorträge und Beteiligungsabschreibungen, für welche in der Bilanz kein latenter Steueranspruch angesetzt -11.552 0 -18.607 0 wurde Passive Latente Steuern "Periodiseringsfond" 0 -1.386 0 -1.662 Gnotec Gruppe 0 -1.386 0 -1.662 Aktive/Passive Steuerabgrenzungen 7.654 -7.968 17.012 -8.847 Saldierung von aktiven und passiven Steuerabgrenzungen -5.073 5.073 -5.329 5.329 gegenüber derselben Steuerbehörde Stand der latenten Steuern per 31.12. 2.581 -2.895 11.683 -3.518 VERÄNDERUNG LATENTE STEUERN 2022 2021 in TEUR Aktiva Passiva Aktiva Passiva Stand der latenten Steuern per 1.1. 11.683 -3.518 14.029 -3.023 Ergebnisneutrale Veränderung -1.893 247 -39 62 der latenten Steuerabgrenzungen davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten -1.027 0 16 0 Personalrückstellungen fortzuführende Geschäftsbereiche davon aus versicherungsmathematischen Gewinnen/Verlusten -895 0 -84 0 Personalrückstellungen aufgegebener Geschäftsbereich davon aus Währungsumrechnung 29 247 29 62 Ergebniswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen fortzuführende -5.758 376 -1.704 -557 Geschäftsbereiche Ergebniswirksame Veränderung der latenten Steuerabgrenzungen aufgegebener -262 0 -603 0 Geschäftsbereich Abgang IFRS 5 -1.189 0 0 0 Stand der latenten Steuern per 31.12. 2.581 -2.895 11.683 -3.518 46 Im Geschäftsjahr 2022 lagen im Frauenthal Konzern drei verschiedene Steuergruppen vor, wobei bei der österreichischen Gruppe als Umlagemethode die Belastungsmethode angewandt wird und bei den beiden deutschen Steuergruppen ein Gewinnabführungsvertrag abgeschlossen wurde. Unternehmen in Schweden dürfen jährlich eine Steuerrücklage bilden („Periodiseringsfond“) - maximal 25 % des Ergebnisses vor Steuern können in diese Rücklage eingestellt werden. Jede Dotierung bildet eine eigene Rücklage, die innerhalb von 6 Jahren verbraucht und im Einkommen ausgewiesen werden muss. Ziel dieser Regel ist es, den Unternehmen eine Möglichkeit zu bieten Verluste mit Vorjahresgewinnen zu verrechnen. In den schwedischen Gesellschaften beträgt die Rücklage zum 31. Dezember 2022 MSEK 74,8 (MEUR 6,7) (VJ: MSEK 82,7 (MEUR 8,1)), auf die passive latente Steuern gebildet wurden. Latente Steueransprüche iSd IAS 12.82 wurden aufgrund positiver Ertragsaussichten im Automotive Bereich iHv TEUR 549 (VJ: TEUR 1.683) aktiviert. Nur für jene Verlustvorträge, die in einem Zeitraum von 5 Jahren verwertet werden können, wurden aktive latente Steuern gebildet. Im Konzern wurden wegen mangelnder zukünftiger Verwertbarkeit auf folgende Verlustvorträge keine aktiven latenten Steuern gebildet, welche einen zusätzlichen Aktivposten in Höhe von TEUR 11.552 (VJ: TEUR 18.607) ergeben würden: in TEUR 2022 2021 Nicht aktivierte Verlustvorträge Körperschaftsteuer 44.544 65.186 Nicht aktivierte Verlustvorträge Gewerbesteuer 31.405 56.807 Fehlender zusätzlicher Aktivposten 11.552 18.607 Die nicht aktivierten steuerlichen Verlustvorträge der Körperschaftsteuer iHv TEUR 44.544 (VJ: TEUR 65.186) und der Gewerbesteuer iHv TEUR 31.405 (VJ: TEUR 56.807) können auf unbegrenzte Dauer verwendet werden. Aufgrund der zukünftigen Wahrscheinlichkeit der Verwertung wurden heuer auf alle vorhandenen temporären Differenzen latente Steuern gebildet (im Vorjahr wurde eine Wertberichtigung gem. IAS 12.29 iHv TEUR 4.711 vorgenommen). Die Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt entsprechend den Voraussetzungen von IAS 12.74. Eine detaillierte Darstellung der Entwicklung der Steuerabgrenzung sowie des Steuerertrages ist unter Punkt (41) abgebildet. (26) VORRÄTE Der ausgewiesene Vorratsbestand setzt sich wie folgt zusammen: in TEUR 2022 2021 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 15.491 22.388 Unfertige Erzeugnisse 174.624 161.360 Fertige Erzeugnisse und Waren 1.105 1.369 Geleistete Anzahlungen 438 62 Vorräte 191.659 185.179 Die wertberichtigten Vorräte sind folgender Tabelle zu entnehmen: Der Rückgang der Wertberichtigung resultiert hauptsächlich aus dem Abgang der aufgegebenen Business Unit Powertrain lt. IFRS 5. In den Zuführungen sind hauptsächlich Lagerwertkorrekturen bei Artikeln mit hoher Reichweite, geringer Drehung und erhöhten Teuerungszuschlägen in der Division Frauenthal Handel enthalten. Zusätzlich wurden in den Aufwendungen für Material in TEUR 2022 2021 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 1.1. 11.438 9.365 Abgang IFRS 5 -2.278 0 Kursdifferenzen -53 -25 Zuführungen (Aufwendungen für Wertberichtigungen) 1.212 2.637 Verbrauch -473 -425 Auflösungen -151 -114 Stand Wertberichtigungen Vorräte am 31.12. 9.695 11.438 47 Abschreibungen auf Artikelbasis für jene Waren erfasst, welche nicht mehr als reguläre Lagerware angesehen werden können (gemessen am letzten Einkauf sowie der Drehung des Artikels bzw. nach Verwendung als Ausstellungsstück in Schauräumen). Zum 31. Dezember 2022 bestehen Verpfändungen von Vorräten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 21.227 (VJ: TEUR 20.793). (27) FORDERUNGEN Sämtliche Forderungen sind kurzfristig und haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2022 2021 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 38.465 33.792 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 1 8 Steuerforderungen 703 164 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 14.384 12.638 Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte 5.861 6.561 Forderungen 59.415 53.163 Die Position Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 38.465 (VJ: TEUR 33.792) ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.673 gestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen aus höheren Umsätzen zum Jahresende in der Division Frauenthal Handel. In der Position Sonstige finanzielle Vermögenswerte sind insbesondere Forderungen gegenüber Finanzämtern und diverse sonstige Forderungen in der Division Frauenthal Handel und Division Frauenthal Automotive enthalten. Die Ausfallswahrscheinlichkeit der sonstigen finanziellen Vermögenswerte ist als gering einzustufen und ist aufgrund der betraglichen Unwesentlichkeit nicht angegeben. In der Position Sonstige nicht finanzielle Vermögenswerte sind vor allem Vorauszahlungen enthalten. Zum 31. Dezember 2022 bestehen Verpfändungen von Forderungen zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 43.622 (VJ: TEUR 27.360). Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich folgendermaßen entwickelt: in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen 48.289 43.127 Wertberichtigungen -9.824 -9.335 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (netto) 38.465 33.792 Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR 2022 2021 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 1.1. 9.335 5.138 Abgang IFRS 5 -583 0 Zuführungen 3.945 5.835 Verbrauch -778 -457 Auflösungen -2.185 -1.306 Veränderung aufgrund Neubewertung Expected Credit Loss (IFRS 9) 90 125 Stand Wertberichtigungen Forderungen am 31.12. 9.824 9.335 Forderungen werden gemäß IFRS 9 mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten, gegebenenfalls vermindert um Wertberichtigungen, ausgewiesen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß dem Konzept der lebenslangen Kreditausfälle (erwarteten Kreditausfälle aufgrund aller möglichen Ausfallereignisse während der erwarteten Laufzeit) bewertet. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste wird der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 angewendet. Demzufolge werden für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die die Kriterien gemeinsamer Risikoeinstufungen und Überfälligkeitstage entsprechen, Wertberichtigungen in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste gebildet. 48 Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2022 wurde wie folgt ermittelt: FÄLLIGKEITEN DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Überfällig 31.12.2022 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Bruttowerte in TEUR 25.490 7.482 4.292 3.925 7.101 48.289 Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31. Dezember 2021 wurde wie folgt ermittelt. FÄLLIGKEITEN DER FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN Überfällig 31.12.2021 nicht überfällig 1-30 Tage 31-60 Tage 61-90 Tage über 91 Tage Gesamt Bruttowerte in TEUR 30.116 3.079 3.211 3.154 3.566 43.127 Hinsichtlich des wertberichtigten Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum Abschlussstichtag noch keine Tatsachen bekannt, dass wesentliche Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. (28) ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Guthaben bei Kreditinstituten 44.486 48.412 Schwebende Geldbewegungen 3 0 Kassenbestände 83 80 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 44.572 48.492 Zum 31. Dezember 2022 bestehen Verpfändungen von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zugunsten von Bankverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 2.589 (VJ: TEUR 3.605). (29) EIGENKAPITAL GRUNDKAPITAL Die Entwicklung des Eigenkapitals im Geschäftsjahr 2022 ist in der Tabelle „Entwicklung des Eigenkapitals“, Beilage IV dargestellt. In der 33. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 wurde die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals um EUR 783.499 gemäß § 192 Abs 3 Z 2 und § 192 Abs 4 AktG durch Einziehung von 783.499 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 783.499 und die entsprechende Änderung der Satzung beschlossen. Das zum Bilanzstichtag per 31. Dezember 2022 im Firmenbuch eingetragene Grundkapital beträgt EUR 8.651.491,00 (VJ: EUR 9.434.990,00) und ist zur Gänze eingezahlt. Das Grundkapital verteilt sich auf insgesamt 6.751.491 (VJ: 7.534.990) auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 auf Namen lautende Stückaktien, die nicht zum Börsenhandel zugelassen sind. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Jede Stückaktie gewährt das Recht auf eine Stimme in der Hauptversammlung der Gesellschaft. Der auf eine Stückaktie entfallende anteilige Betrag am Grundkapital beträgt EUR 1,00. 49 Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). KAPITALRÜCKLAGE Die Kapitalrücklagen resultieren aus Agios im Zusammenhang mit Bar- und Sachkapitalerhöhungen sowie iHv EUR 783.499 aus der gebundenen Rücklage die im Rahmen der vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals gemäß § 229 Abs 2 Z5 UGB eingestellt wurde. EINBEHALTENE ERGEBNISSE In den einbehaltenen Ergebnissen werden die Gewinnrücklage und die kumulierten Ergebnisse ausgewiesen. SONSTIGES ERGEBNIS Das sonstige Ergebnis in Höhe von TEUR -9.243 (VJ: TEUR -10.962) beinhaltet Währungsausgleichsposten in Höhe von TEUR -5.819 (VJ: TEUR -4.479) und versicherungsmathematische Verluste gemäß IAS 19 in Höhe von TEUR -3.424 (VJ: TEUR -6.483). Im sonstigen Ergebnis sind in der Veränderung der Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne und Verluste latente Steuern von TEUR -1.922 (VJ: TEUR -67) berücksichtigt. EIGENE ANTEILE Es sind keine eigenen Aktien zum 31.12.2022 vorhanden – diese wurden laut dem Beschluss der vereinfachten Herabsetzung des Grundkapitals in der 33. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 eingezogen. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt 0,00 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Anteil am Anteil am Eigene Aktien Anzahl Stück Grundkapital Grundkapital in % in EUR Stand 31.12.2021 783.499 783.499 8,30 Stand 31.12.2022 0 0 0,00 NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE Es bestehen im Geschäftsjahr 2022 keine Anteile fremder Gesellschafter (VJ: keine). GEWINNAUSSCHÜTTUNG Es wurde im Geschäftsjahr 2022 keine Dividende an Aktionäre ausgeschüttet. ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt TEUR 585. Grundsätzlich soll dem gegenwärtigen unsicheren wirtschaftlichen Umfeld Rechnung getragen und die Bilanzstruktur im Sinne einer sorgfältigen und umsichtigen Finanzpolitik weiter gestärkt werden. Ein Gewinnverwendungsvorschlag wird von Vorstand und Aufsichtsrat zeitgerecht der Hauptversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden. 50 (30) VERBINDLICHKEITEN Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 nach ihrer Restlaufzeit stellt sich wie folgt dar: Restlaufzeit Gesamt- bis 1 Jahr 1 - 5 über 5 dinglich in TEUR betrag Jahre Jahre besichert Finanzverbindlichkeiten 60.585 22.198 31.908 6.480 57.645 Leasingverbindlichkeiten 73.105 15.505 30.840 26.761 73.105 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 93.596 93.596 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.510 14.510 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 34.919 34.918 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 276.715 180.727 62.747 33.241 130.750 Die Vergleichswerte des Verbindlichkeitenspiegels zum 31. Dezember 2021 stellen sich wie folgt dar: Restlaufzeit in TEUR Gesamt- 1 - 5 über 5 dinglich betrag bis 1 Jahr besichert Jahre Jahre Finanzverbindlichkeiten 70.986 25.612 42.933 2.441 68.982 Leasingverbindlichkeiten 67.854 15.061 27.931 24.861 67.854 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 96.789 96.789 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.349 11.349 0 0 0 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 46.459 46.459 0 0 0 Verbindlichkeiten gesamt 293.436 195.270 70.864 27.302 136.836 Die Finanzverbindlichkeiten enthalten Kredite und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 60.585 (VJ: TEUR 70.986). Die Veränderung beruht im Wesentlichen auf den Wegfall der Finanzverbindlichkeiten aufgrund des Verkaufs der Business Unit Frauenthal Powertrain. Die Veränderung Leasingverbindlichkeiten iHv TEUR 5.251 sind auf eine Aktualisierung der Einschätzung der Vertragslaufzeit bei unbefristeten Mietverhältnissen sowie auf neue Objekte hauptsächlich in der Division Frauenthal Handel zurückzuführen. In den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Gehaltsverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 14.494 (VJ: TEUR 11.349) enthalten. Nachfolgend wird eine detaillierte Aufstellung zu den sonstigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten dargestellt: in TEUR 2022 2021 Veränderung Personalverbindlichkeiten aus Abgrenzungen 2.344 3.258 -915 Steuerverbindlichkeiten 11.831 13.263 -1.432 Bonusverpflichtungen (Vertragsverbindlichkeiten) 14.200 16.616 -2.416 Noch nicht erhaltene Rechnungen/ 2.527 3.105 -578 passive Rechnungsabgrenzungen Gewährleistung und Schadensfälle 159 452 -293 Übrige sonstige Verbindlichkeiten 3.858 9.765 -5.907 Sonstige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 34.919 46.459 -11.540 Die Reduktion in der Position Steuerverbindlichkeiten ist auf Tilgungen in der Division Frauenthal Handel zurückzuführen. Die Position Bonusverpflichtungen und Vertragsverpflichtungen ist im Zusammenhang mit Verrechnungen von Jahresbonusforderungen mit Lieferanten in der Division Frauenthal Handel sowie in Frauenthal Gnotec Schweden für Abgrenzungen für Preisreduktionen von Kunden gesunken. Die Position Steuerverbindlichkeiten enthält im Wesentlichen sonstige Steuern iHv TEUR 11.468 (VJ: TEUR 12.350), die vor allem aus Lohnsteuern und Umsatzsteuern resultieren. Die Bilanzposition Steuerschulden in Höhe von TEUR 4.523 (VJ: TEUR 429) enthält Rückstellungen für Steuern aus Einkommen und Ertrag. 51 (31) DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSBEZIEHUNGEN Zum 31. Dezember 2022 sind alle Derivate ausgelaufen. Im Jahr 2022 gab es resultierend aus dem Zins-Swap Cashflows (Auszahlungen) in Höhe von TEUR 0 (VJ: TEUR 34). Zum 31.12.2022 gibt es zur Absicherung von EUR-Cashflows keine FX-Forwards (31.12.2021: keine). (32) RÜCKSTELLUNGEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Die Personalrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Rückstellung Rückstellung für Rückstellung Summe in TEUR für Pensionen Abfertigungen für Jubiläumsgelder 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 Stand 1.1. 40.266 41.006 13.417 13.939 8.291 7.556 61.975 62.501 Abgang IFRS 5 -22.496 0 0 0 -301 0 -22.797 0 Zuweisung 1.133 783 475 677 502 976 2.111 2.438 Verwendung -1.473 -1.559 -988 -1.310 -309 -347 -2.770 -3.217 Auflösung -6.020 -244 -1.495 0 -1.245 0 -8.760 -244 Zinsaufwand 404 356 132 112 106 106 642 573 Kursdifferenzen -235 -75 0 0 0 0 -235 -75 Stand 31.12. 11.579 40.266 11.541 13.417 7.044 8.291 30.165 61.975 Der Management-Buy-Out der Business Unit Frauenthal Powertrain im Geschäftsjahr 2022 wurde unter Abgang IFRS 5 dargestellt. Die Rückstellung für Pensionen betreffen mit TEUR 1.639 (VJ: TEUR 27.495) Standorte in Deutschland (wobei hier die Veränderungen i.W. aus o.g. Abgang resultiert), mit TEUR 7.634 (VJ: TEUR 9.340) Standorte in Österreich und mit TEUR 2.306 (VJ: TEUR 3.430) Standorte in Schweden. Die Auflösung der Rückstellung für Pensionen resultiert im Wesentlichen aus der Anpassung der Zinssätze für die Berechnung. Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 4,10 % bis 4,20 % im Geschäftsjahr 2022 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2021 40.266 13.417 Abgang IFRS 5 -22.496 0 Laufender Dienstzeitaufwand 20 475 Zinsaufwand 404 132 Zahlungen -875 -988 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -5.471 -1.495 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen -5.848 -1.953 - aus der Änderung von demographischen Annahmen -106 0 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 482 458 Währungsdifferenzen -269 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2022 11.579 11.542 52 Der Nettobarwert der Verpflichtungen für Abfertigungen und Pensionen hat sich bei einem Zinssatz von 1,00 % bis 1,50 % im Geschäftsjahr 2021 wie folgt entwickelt: in TEUR Pension Abfertigung Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2020 41.006 13.939 Laufender Dienstzeitaufwand 742 512 Zinsaufwand 356 112 Zahlungen -1.407 -1.310 Versicherungsmathematische Gewinne (-) / Verluste (+) -355 165 - aus der Änderung von finanziellen Annahmen -1.357 84 - aus der Änderung von erfahrungsbedingten Anpassungen 1.002 81 Währungsdifferenzen -75 0 Nettobarwert der Verpflichtungen 31.12.2021 40.266 13.417 SENSITIVITÄTSANALYSE ZU DEN PERSONALRÜCKSTELLUNGEN Würden die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2022 verwendeten Zinssatz mit einem um 0,5 %-Punkte geänderten Zinssatz erfolgen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal- Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2022 Szenario -0,5 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 11.579 12.238 -659 davon Schweden 2.306 2.465 -159 Rückstellung für Abfertigungen 11.542 12.141 -600 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.045 7.368 -324 Rückstellungen gesamt 30.165 31.747 -1.582 ZINSSATZÄNDERUNG in TEUR 2022 Szenario + 0,5 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 11.579 10.981 598 davon Schweden 2.306 2.163 143 Rückstellung für Abfertigungen 11.542 10.958 584 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.045 6.745 300 Rückstellungen gesamt 30.165 28.684 1.481 Würde man die Berechnungen der Rückstellungen für Pensionen, Abfertigungen, Jubiläumsgeld statt mit dem für das Jahr 2022 verwendeten Gehaltstrend mit einem um 0,25 %-Punkte geänderten Gehaltstrend berechnen, würde sich das Gesamtergebnis der Frauenthal-Gruppe wie aus den folgenden Tabellen ersichtlich verändern: GEHALTSTREND in TEUR 2022 Szenario -0,25 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 11.579 11.268 311 davon Schweden 2.306 2.231 74 Rückstellung für Abfertigungen 11.542 11.238 304 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.045 6.913 131 Rückstellungen gesamt 30.165 29.419 746 53 GEHALTSTREND in TEUR 2022 Szenario +0,25 % Abweichung Rückstellung für Pensionen 11.579 11.904 -325 davon Schweden 2.306 2.384 -78 Rückstellung für Abfertigungen 11.542 11.828 -286 Rückstellung für Jubiläumsgeld 7.045 7.180 -135 Rückstellungen gesamt 30.165 30.912 -746 SONSTIGE LANGFRISTIGE UND KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN Die sonstigen lang- und kurzfristigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt: in TEUR Sonstige langfristige Rückstellungen Sonstige kurzfristige Rückstellungen 2022 2021 2022 2021 Stand 1.1. 4.737 3.646 4.024 7.906 Abgang IFRS 5 -3.488 0 -2.161 0 Zuweisung 39 1.390 721 3.387 Verwendung -221 -306 -1.057 -4.769 Auflösung -100 0 -540 -2.508 Kursdifferenzen -193 7 -35 1 Stand 31.12. 774 4.737 952 4.024 Die wesentlichsten Änderungen in den langfristigen und kurzfristigen Rückstellungen resultieren aus dem Abgang gem. IFRS 5 aufgrund des Management-Buy-Out der Business Unit Frauenthal Powertrain. (33) EVENTUALVERBINDLICHKEITEN UND VERBINDLICHKEITEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN Der Frauenthal Konzern weist zum 31. Dezember 2022 Eventualverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 7.051 (VJ: TEUR 5.314) aus Haftungsverhältnissen gegenüber Dritten aus. Alle anderen drohenden Risiken wurden im Bereich der Rückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten berücksichtigt. Die Frauenthal Holding AG und ihre Tochtergesellschaften sind zum Abschlussstichtag in keine nennenswerten Rechtsstreitigkeiten involviert, für die nicht durch Rückstellungen vorgesorgt wurde. Außer den angeführten Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen keine über den normalen Geschäftsbetrieb hinausgehenden langfristigen Vertragsbeziehungen oder Auflagen aus Umweltschutzgründen, die für den Konzern zu in der Konzernbilanz nicht ausgewiesenen erheblichen finanziellen Verpflichtungen führen könnten. 54 E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG Die Darstellung der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgt nach dem Gesamtkostenverfahren. Die Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung beziehen sich auf die fortzuführenden Geschäftsbereiche, sofern nicht anders angegeben. (34) UMSATZERLÖSE Der größte Teil der Umsatzerlöse entfällt auch im Geschäftsjahr 2022 auf die Mitgliedsländer der EU, da die Division Frauenthal Handel zum Großteil Umsätze in Österreich aufweist und diese den größten Umsatzbeitrag liefern. Bei den Umsatzerlösen handelt es sich im Wesentlichen um Erlöse aus dem Verkauf von Gütern. 2022 2021 in TEUR Veränderung Österreich 808.072 728.783 79.290 Deutschland 38.180 31.547 6.633 Sonstige EU 172.793 151.936 20.857 Amerika 7.453 3.202 4.251 Asien 24.047 19.751 4.296 Sonstige Länder 6.540 2.517 4.023 Umsatzerlöse 1.057.086 937.735 119.351 Gemäß IFRS 15 werden nachfolgend die Umsatzerlöse nach Produktgruppen aufgegliedert. Die Umsatzerlöse nach geografischen Regionen befindet sich im Segmentbericht. UMSÄTZE NACH PRODUKTEN Frauenthal Frauenthal Handel Holdings und Frauenthal-Gruppe Automotive Sonstige in TEUR 2022 2021 2022 2021 2022 2021 2022 2021 Frauenthal Airtank 64.601 56.041 - - - - 64.601 56.041 (Druckluftbehälter) Frauenthal Gnotec (Metall- Komponenten) 168.848 141.403 - - - - 168.848 141.403 Handel - - 823.630 740.283 - - 823.630 740.283 Sonstige (Mieterträge) - - 7 7 7 7 Summe 233.449 197.445 823.630 740.283 7 7 1.057.086 937.735 (35) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE Es werden die folgenden Beträge ausgewiesen: in TEUR 2022 2021 Veränderung Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 2.777 682 2.095 Erhaltene Boni und Zuschüsse 4.096 1.562 2.531 Erträge aus Weiterverrechnungen 1.469 1.354 115 Miet- und Betriebskostenerträge 606 453 153 Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen 606 346 260 Kursgewinne 946 318 628 Übrige sonstige Erträge 2.328 1.108 1.220 Sonstige betriebliche Erträge 12.828 5.826 7.002 55 Die Veränderung der Boni und Zuschüsse steht in Verbindung mit Lieferantenzuschüssen der Division Frauenthal Handel für getätigte Werbeaufwendungen. Siehe dazu Punkt (39), wo die sonstigen Vertriebskosten eine ähnliche Entwicklung zeigen. Die höheren Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Personalrückstellungen aus der Division Frauenthal Handel. In den übrigen sonstigen Erträgen sind Zuschüsse der öffentlichen Hand iHv TEUR 0 (VJ: TEUR 17) enthalten, die nicht in den Personalaufwendungen erfasst wurden. Weitere Informationen betreffend die öffentlichen Zuschüsse im Zusammenhang mit der Kurzarbeit und Erstattungen für COVID-19 Erkrankungen sind dem Kapitel (37) Personal zu entnehmen. Weiters sind in den übrigen sonstigen betrieblichen Erträgen div. Zuschüsse (v.a. aus der Division Frauenthal Handel) betreffend Lehrlingsförderung bzw. Ausbildungen AMS iHv TEUR 327 enthalten. In der Division Frauenthal Automotive konnten hier Energiekompensationen mit Lieferanten iHv TEUR 760 verbucht werden. (36) AUFWENDUNGEN FÜR MATERIAL UND SONSTIGE BEZOGENE HERSTELLUNGSLEISTUNGEN Der Aufwand setzt sich aus den folgenden Beträgen zusammen: In den Materialaufwendungen sind keine Wertminderungen auf den Nettoveräußerungswert von Vorräten (VJ: TEUR 0) enthalten (siehe Punkt (26)). in TEUR 2022 2021 Veränderung Materialaufwendungen 736.429 661.504 74.925 Aufwendungen für bezogene Leistungen 31.081 25.223 5.858 Summe 767.510 686.727 80.783 (37) PERSONAL Die durchschnittliche Zahl der Arbeiter und Angestellten für die fortzuführenden Geschäftsbereiche stellt sich wie folgt dar: 2022 2021 Veränderung Arbeiter 1.510 1.461 49 Angestellte 1.327 1.340 -13 Summe 2.837 2.801 36 Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl für das Jahr 2021 wurde um die aufgegebene Business Unit Frauenthal Powertrain bereinigt. Die Veränderung der durchschnittlichen Personalzahl ergibt sich einerseits durch die Reduktion um -16 in der Division Frauenthal Automotive aufgrund der Marktsituation im Geschäftsjahr 2022 und andererseits aufgrund des Anstiegs um +52 in der Division Frauenthal Handel infolge des erhöhten Volumens und aufgrund der Weiterentwicklung der neuen Geschäftszweige Elektromaterial und Montage Services. Die Zusammensetzung des Personalaufwands stellt sich in folgender Tabelle dar: in TEUR 2022 2021 Veränderung Löhne und Gehälter 118.575 111.561 7.013 Aufwendungen für Abfertigungen 620 602 18 Aufwendungen für Altersversorgung 2.682 2.832 -150 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige 31.632 31.228 404 Abgaben und Pflichtbeiträge Sonstige Sozialaufwendungen 2.814 1.173 1.641 Personalaufwand 156.323 147.397 8.926 In den österreichischen Gesellschaften wurden aufgrund des Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetzes (BMVG) sowie vertraglicher Zusagen beitragsorientierte Zahlungen in Höhe von TEUR 1.101 (VJ: TEUR 920) geleistet. 56 Gemäß IAS 20 werden die geleisteten Zuschüsse aus öffentlicher Hand (Kurzarbeitsbeihilfen COVID-19) in den Konzerngesellschaften in der Position Löhne und Gehälter saldiert. Im Konzern wurden bzw. werden in den Ländern Deutschland und Österreich Zuschüsse der öffentlichen Hand in Anspruch genommen. Im Personalaufwand wurden staatliche Zuschüsse in Form von Erstattungen aufgrund von COVID-19 Erkrankungen iHv TEUR 369 (VJ: TEUR 1.104) saldiert. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit den staatlichen Unterstützungen. (38) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE GEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN Die Aufgliederung der Jahresabschreibungen nach einzelnen Posten ist im Anlagenspiegel ersichtlich. Hinsichtlich außerplanmäßiger Abschreibungen siehe Punkt (9), (21) und (22). (39) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: in TEUR 2022 2021 Veränderung Frachtkosten 18.676 14.556 4.120 Fremdleistungen 9.847 8.558 1.289 Verwaltungskosten 7.874 7.459 415 Rechts- und Beratungsaufwendungen 5.190 3.990 1.200 Sonstige Vertriebskosten 8.181 5.075 3.106 Geleastes Personal 438 428 10 Reisekosten 2.276 1.595 682 Versicherungsaufwendungen 2.034 1.756 277 Personalbeschaffung und Ausbildung 1.419 973 446 Fremdreparaturen 1.080 992 88 Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen 1.284 2.661 -1.377 Kursverluste 324 355 -31 Bankgebühren 546 476 70 Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen 134 451 -316 Entsorgungskosten 176 124 52 Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom 330 101 229 Einkommen und Ertrag fallen Übrige Aufwendungen 4.986 4.626 360 Sonstige betriebliche Aufwendungen 64.795 54.176 10.619 Das Bild der sonstigen betrieblichen Aufwendungen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert: Der Anstieg der Frachtkosten ist, ebenso wie der Anstieg der Fremdleistungen und der Anstieg der Vertriebskosten, auf eine bessere konjunkturelle Lage zurückzuführen. Die Nachwehen der COVID-19-Pandemie, die im Vorjahr zu einem Anstieg der Forderungswertberichtigungen und -abschreibungen geführt haben, haben sich 2022 wieder normalisiert, was zu einem Absinken o.g. Position führt. Die übrigen Aufwendungen beinhalten vor allem Reinigungskosten sowie Kosten für Arbeitskleidung. Folgende Leistungen wurden durch den Abschlussprüfer und dessen inländische Netzwerkgesellschaften an die Frauenthal-Gruppe erbracht (Wertangaben jeweils netto): in TEUR 2022 2021 Prüfung des Jahres- bzw. Konzernabschlusses 89 88 Andere Bestätigungsleistungen 266 236 Steuerberatungsleistungen 288 281 Sonstige Leistungen 92 46 Summe 735 652 57 (40) FINANZERFOLG in TEUR 2022 2021 Veränderung Zinserträge 1.308 1.450 -142 Zinsaufwendungen -5.972 -4.695 -1.277 Sonstige Finanzaufwendungen -358 -98 -259 Summe -5.022 -3.343 -1.678 Die Veränderung der Zinsaufwendungen ergibt sich aus den steigenden Zinsen. In den sonstigen Finanzaufwendungen ist im Wesentlichen die Abwertung von Wertpapieren des Anlagevermögens in der Frauenthal Handel Gruppe AG enthalten. (41) ERTRAGSTEUERN STEUERN VOM EINKOMMEN UND ERTRAG Der auf die Konzernmuttergesellschaft Frauenthal Holding AG anwendbare Steuersatz beträgt 25 %. Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes in Österreich in 2023 auf 24 % und in 2024 auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Wäre die Senkung bereits in 2022 wirksam gewesen, wäre der laufende Steueraufwand um rd. TEUR 165 (bei 24 %) bzw. TEUR 330 (bei 23 %) geringer entfallen. In der Position „Ertragsteuern“ aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen in Höhe von TEUR -11.165 (VJ: TEUR -3.656) entfallen TEUR -5.448 (VJ: TEUR -1.502) auf den laufenden Steueraufwand. Die Steuern aus Vorperioden iHv TEUR -336 (VJ: TEUR 109) sind vor allem auf geänderte ertragssteuerliche Beurteilungen vergangener Sachverhalte zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2022 wurden in den fortzuführenden Geschäftsbereichen TEUR 2.440 (VJ: TEUR 1.149) an Steuern bezahlt. Aufgliederung der Brutto- und Nettobeträge der Gesamtergebnisrechnung: in TEUR 2022 2021 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen vor Steuern 4.131 -76 Steuern -1.026 17 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen nach Steuern fortzuführende Geschäftsbereiche 3.104 -59 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen vor Steuern 2.836 266 Steuern -895 -84 Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Personalrückstellungen nach Steuern aufgegebener Geschäftsbereich 1.940 182 58 Hinsichtlich der Zusammensetzung der Steuerabgrenzung wird auf Punkt (25) verwiesen. Die Überleitung vom Ergebnis vor Steuern auf den in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesenen Aufwand an Ertragsteuern stellt sich wie folgt dar: ÜBERLEITUNG VOM GESETZLICHEN STEUERSATZ ENTSPRECHENDEN STEUERAUFWAND ZUM EFFEKTIVEN STEUERAUFWAND in TEUR 1-12/2022 1-12/2021 Ergebnis vor Steuern 44.370 21.038 Steueraufwand/-ertrag zum entsprechenden Steuersatz von 25 % -11.093 -5.260 Steuerliche Auswirkungen Steuern aus Vorperioden -336 109 Nutzung bisher nicht aktivierter Verlustvorträge / Beteiligungsabschreibungen 250 1.000 Nicht aktivierte Verluste des Geschäftsjahres -292 -78 Veränderung Aktivierung von Verlustvorträgen und Beteiligungsabschreibungen -879 721 Permanente steuerliche Differenzen und Sonstiges 1.151 -393 Unterschiedliche Steuersätze der Tochterunternehmen 49 245 Steuersatzänderungen bei der Bewertung latenter Steuern -15 0 Gesamte Steuerliche Auswirkungen -72 1.604 Effektive Steuerbelastung -11.165 -3.656 Laufende Steuern -5.448 -1.502 Steuern aus Vorperioden -336 109 Latente Steuern -5.380 -2.263 Ertragsteuern laut Gesamtergebnisrechnung -11.165 -3.656 Effektiver Steuersatz 25 % 17 % Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes bis 2024 von 25 % auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Da die Umkehr der Latenzen überwiegend in Jahren ab 2024 erwartet wird, wurde ab 31.12.2022 ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz für die österreichischen Konzerngesellschaften von 23 % bei der Aktivierung von Ansatzdifferenzen herangezogen . (42) ERGEBNIS JE AKTIE Das unverwässerte sowie das verwässerte Gesamt-Ergebnis je Aktie sind im Geschäftsjahr 2022 ident und liegen bei durchschnittlich gewichteten 8.651.491 Stück (VJ: 8.651.491 Stück) im Umlauf befindlicher Aktien bei EUR 5,61 (VJ: EUR 1,63). Das Ergebnis je Aktie aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen beträgt im Geschäftsjahr 2022 EUR 3,84 (VJ: EUR 2,01). Der Berechnung der Ergebnisse je Aktie wurden folgende Aktien und Ergebnisse zugrunde gelegt: Stückaktien 2022 2021 Anzahl der ausgegebenen Aktien 8.651.491 9.434.990 Durchschnittlicher Bestand eigener Aktien 0 -783.499 Im Umlauf befindliche Aktien (= Anzahl der Aktien unverwässert / verwässert) 8.651.491 8.651.491 in TEUR 2022 2021 Ergebnis unverwässert/verwässert = den Aktionären des Mutterunternehmens 48.537 14.130 zuzurechnendes Ergebnis nach Steuern davon aus fortzuführenden Geschäftsbereichen 33.205 17.382 davon aus aufgegebenem Geschäftsbereich 15.332 -3.252 59 F. ERLÄUTERUNGEN ZUR KAPITALFLUSSRECHNUNG (CASHFLOW-STATEMENT) Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Die Nettogeldflüsse (Cashflows) werden nach den Bereichen der operativen Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Saldo der Nettogeldflüsse zeigt die Veränderung des Fonds der liquiden Mittel zum Ende des Geschäftsjahres. (43) KAPITALFLUSS AUS DEM ERGEBNIS Im Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag um nicht zahlungswirksame Aufwendungen/Erträge, um die Veränderung langfristiger Rückstellungen sowie um das Ergebnis aus den Anlageverkäufen bereinigt. Die Zinserträge enthalten keine aus wertgeminderten finanziellen Vermögenswerten zugeflossenen Erträge. (44) KAPITALFLUSS AUS DER OPERATIVEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT Ausgehend vom Kapitalfluss aus dem Ergebnis wird der Kapitalfluss aus der operativen Geschäftstätigkeit um die Veränderung der Mittelbindung im Working Capital bereinigt. (45) KAPITALFLUSS AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT Im Kapitalfluss aus der Investitionstätigkeit sind unter anderem Investitionen in das immaterielle Vermögen sowie in das Sachanlagevermögen ausgewiesen. Weiters werden aus dem Management-Buy-Out der Business Unit Powertrain resultierende Abgänge in Höhe von MEUR 5,9 hier ausgewiesen. (46) KAPITALFLUSS AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT In diesem Bereich werden sämtliche Zu- und Abflüsse im Rahmen der Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung erfasst. Die bezahlten und erhaltenen Zinsen und Steuern sind in der Kapitalflussrechnung aus dem Ergebnis ausgewiesen. Gemäß IAS 7 wird die Überleitungsrechnung des Kapitalflusses aus Finanzierungstätigkeit nachfolgend dargestellt: FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Zahlungsunwirksam Bewertungs- Beizulegender Buchwert Zahlungs-wirksamer Wechselkurs- Änderungen Effektiv- IFRS Beizulegender Buchwert in TEUR kategorie Zeitwert 31.12.2021 Kapitalfluss änderung beizulegender verzinsung 16 Sonstige Veränderungen ** Zeitwert 31.12.2022 31.12.2021 Zeitwert 31.12.2022 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 45.374 45.374 8.805 -623 177 -15.345 38.387 38.387 Leasing FLAC 52.792 52.792 0 -445 0 5.254 0 57.601 57.601 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 25.612 25.612 -11.896 -70 0 0 8.552 22.198 22.198 Leasing FLAC 15.061 15.061 -18.610 0 0 19.054 0 15.505 15.505 60 FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Zahlungsunwirksam Beizulegender Zahlungs- Änderungen Sonstige Beizulegender Bewertungs- Buchwert Wechselkurs- Effektiv- IFRS Buchwert in TEUR Zeitwert wirksamer beizulegender Veränderungen Zeitwert kategorie 31.12.2020 änderung verzinsung 16 31.12.2021 31.12.2020 Kapitalfluss Zeitwert ** 31.12.2021 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 62.154 62.154 4.016 -207 248 -20.837 45.374 45.374 Leasing FLAC 27.157 27.157 40 25.595 52.792 52.792 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten FLAC 17.923 17.923 -11.956 186 0 19.459 25.612 25.612 Leasing FLAC 14.895 14.895 -16.712 0 16.878 15.061 15.061 Derivate FVTPL 34 34 -34 0 0 * Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** Sonstige Veränderungen umfassen zahlungsunwirksame Bewegungen und unbare Zinsen, die in der Kapitalflussrechnung als Kapitalfluss aus dem Ergebnis dargestellt werden. 2022 und 2021 handelt es sich einerseits im Wesentlichen um Änderungen in der Darstellung der Fristigkeiten und andererseits um den Abgang der Finanzverbindlichkeiten der Business Unit Powertrain lt. IFRS 5. G. SONSTIGE ANGABEN (47) FINANZINSTRUMENTE UND RISIKOBERICHTERSTATTUNG Der Frauenthal Konzern hält originäre Finanzinstrumente, wozu insbesondere Finanzinstrumente wie Wertpapiere, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Grundgeschäfte), Guthaben bei Kreditinstituten, kurz- und langfristige Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zählen. Der Bestand der originären Finanzinstrumente ist in der Konzernbilanz ausgewiesen. LIQUIDITÄTSRISIKO Das Liquiditätsrisiko ist durch die Kapitalflussstruktur der operativen Bereiche sowie der ausreichend bestehenden Kreditrahmen relativ gering. Der Liquiditätsbedarf für das laufende operative Geschäft im Konzern kann aus dem laufenden Kapitalfluss gedeckt werden und wird im Rahmen der Treasury-Funktion der Holding gesteuert. Das Liquiditätsrisiko der Gesellschaft ist als gering einzustufen, da die Gesellschaft zum Bilanzstichtag über Guthaben bei Kreditinstituten iHv TEUR 44.572 (VJ: TEUR 48.492) sowie über ausreichend nicht ausgenutzte Banklinien verfügt. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Geschäftsbeziehungen. Das ausgenutzte Factoringvolumen in der Frauenthal-Gruppe beträgt TEUR 75.470 (VJ: TEUR 75.858). Die Frauenthal-Gruppe wird einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec von MEUR 15,3 (VJ: MEUR 16,1) finanziert. Der chinesische Standort der CGU Frauenthal Gnotec hat im Berichtsjahr Betriebsmittellinien von MEUR 2,8 (VJ: MEUR 1,8) von vier lokalen chinesischen Banken erhalten. Für die Finanzierungen wurden umfangreiche, jedoch übliche Sicherheiten gewährt. Die Sicherungsverträge betreffen die Vermögenswerte Sachanlagevermögen, Forderungen, Vorräte und Zahlungsmittel und haben eine Laufzeit bis 2028. Die Planannahmen für die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel lassen aus der operativen Geschäftstätigkeit einen positiven Kapitalfluss erwarten, wobei zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses die weiteren Auswirkungen der multiplen makroökonomischen Krisen noch nicht final determiniert werden können. Die Liquiditätssituation auf Gruppenebene wird durch die erwähnten Faktoren zwar belastet und wird zusätzlich saisonal schwanken, es wird aber in Hinblick im Sinne des going concerns kein Liquiditätsengpass erwartet. Für akquisitionsgetriebenes Wachstum ist die Eigenkapital- / Liquiditätsausstattung ein limitierender Faktor und für weiteres Wachstum durch Akquisition sind Kapitalmaßnahmen erforderlich. 61 Aus der folgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen Verbindlichkeiten ersichtlich: Buchwert Cash Flow 2023 Cash Flow 2024 in TEUR 31.12.2022 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 241.796 3.391 145.808 2.598 17.595 Finanzverbindlichkeiten 60.585 1.477 22.198 1.040 8.864 Leasingverbindlichkeiten 73.105 1.914 15.505 1.558 8.732 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 93.596 0 93.596 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 14.510 0 14.510 0 0 Cash Flow 2025-27 Cash Flow 2028ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 4.041 43.549 2.087 35.021 Finanzverbindlichkeiten 762 21.482 121 8.219 Leasingverbindlichkeiten 3.279 22.067 1.966 26.802 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 Einbezogen wurden alle Instrumente, die am Stichtag zum 31. Dezember 2022 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Budgetzahlen für zukünftige neue Verbindlichkeiten sind nicht einbezogen worden. Die Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet. Die Vergleichszahlen für 2021 stellen sich wie folgt dar: Buchwert Cash Flow 2022 Cash Flow 2023 in TEUR 31.12.2021 Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 246.978 2.394 148.811 1.779 18.000 Finanzverbindlichkeiten 70.986 1.289 25.612 886 9.828 Leasingverbindlichkeiten 67.854 1.106 15.061 893 8.172 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 96.789 0 96.789 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 11.349 0 11.349 0 0 Cash Flow 2024-26 Cash Flow 2027ff. in TEUR Zins Tilgung Zins Tilgung Originäre finanzielle Verbindlichkeiten 3.137 50.771 1.614 29.644 Finanzverbindlichkeiten 1.261 31.012 248 4.783 Leasingverbindlichkeiten 1.876 19.759 1.366 24.861 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 0 0 0 0 ZINSÄNDERUNGSRISIKO Das wichtigste Zinsänderungsrisiko des Konzerns geht auf langfristige Kreditaufnahmen mit variablen Zinsen zurück. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe wird durch variabel und fix verzinste Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österreichischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und durch variabel verzinste Finanzierungen von österreichischen Banken auf CGU Ebene der Division Frauenthal Automotive bzw. durch eine führende schwedische Bank auf Ebene CGU Frauenthal Gnotec gesichert. Die Kredite sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzinsung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working Capital Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien im Konzern zur Verfügung. 62 Zum 31. Dezember 2022 betragen die langfristigen Finanzverbindlichkeiten TEUR 38.387 (VJ: TEUR 45.374) und die kurzfristigen Finanzierungsvereinbarungen TEUR 22.198 (VJ: TEUR 25.612). Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2022 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend variabel auf EURIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Mit 31.12.2022 sind keine derivativen Finanzinstrumente vorhanden. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Im Sinne von IFRS 7 unterliegen die oben dargestellten, zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken. Zinsänderungsrisiken aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten werden gemäß IFRS 7 mittels Sensitivitätsanalysen dargestellt. Wenn der Marktzinssatz der variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 um 100 Basispunkte höher gewesen wäre, wäre das Ergebnis um etwa TEUR 692 (VJ: TEUR 807) geringer gewesen. AUSFALLS- UND KREDITRISIKO/ABSICHERUNGEN Dem Ausfalls- und Kreditrisiko von Forderungen und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Vertragspartner wird in beiden Divisionen durch regelmäßige Kreditprüfungen entsprochen Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditlimits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Warenkreditversicherungen deutlich gemindert. In der Division Frauenthal Handel wird durch den Einsatz von Kreditversicherungen das Ausfalls- und Kreditrisiko abgefedert. Forderungen mit einem erhöhten Ausfallsrisiko werden einzelwertberichtigt. Durch die multiplen makroökonomischen Krisen gab es im Geschäftsjahr 2022 einen Anstieg der vorgenommenen Wertberichtigungen. In der Division Frauenthal Automotive werden üblicherweise Ein- oder Mehrjahresverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, die Liefermengen für den Gesamtzeitraum aber nicht verbindlich festlegen. Der Abschluss bzw. die Verlängerung von solchen Verträgen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit des Zulieferers ab, die primär durch die Preise der angebotenen Produkte, aber auch durch die Lieferfähigkeit, logistische und qualitative Verlässlichkeit und durch die Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit dem Kunden bei Neuentwicklungen bestimmt wird. Deshalb werden Produktqualität, Liefertreue und Kundenzufriedenheit laufend beobachtet, um bei auffallenden Zielabweichungen schnell reagieren zu können. Das Debitorenmanagement wurde deshalb bereits in den Vorjahren verstärkt und zentralisiert. Die Basis hierfür bildet eine detaillierte Überwachung aller Zahlungsverzögerungen. Der Vorstand wird über wesentliche Unregelmäßigkeiten monatlich informiert, gleichzeitig werden entsprechende Maßnahmen auf allen beteiligten Ebenen gesetzt, sodass jede Rechnung vom kaufmännischen Außendienst verfolgt werden kann. Auch im laufenden Geschäftsjahr werden die Entwicklungen der CDS-Spreads der wichtigsten Kunden monatlich beobachtet. Ein Credit Default Swap ist ein Finanzprodukt, mit dem Ausfallsrisiken gehandelt werden. Die am Markt gehandelte Prämie (CDS-Spread) spiegelt die Einschätzung der Bonität wider. In der Division Frauenthal Automotive wird mit großen internationalen Kunden Factoring betrieben, wobei hier das Risiko des Zahlungsausfalls überwiegend auf die Factoring-Gesellschaften übertragen wurde. In der Division Frauenthal Handel wird im Geschäftsbereich Haustechnik eine Vielzahl von gewerblichen Kunden, wie Installationsunternehmen für Sanitär, Heizungs- und Lüftungstechnik, Unternehmen im Anlagenbau sowie Kunden aus dem Baunebengewerbe bedient. Im Geschäftsbereich Kontinentale sind vorrangig Kunden aus dem Kommunalbereich sowie Industrieunternehmen tätig. Das Unternehmen steht mit über 5.000 Kunden in Österreich in regelmäßiger Geschäftsverbindung, wobei es zu, vor allem für die Installationsbranche und für die kleinen Unternehmensgrößen, charakteristischen Zahlungsausfallsrisiken kommen kann. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind vorteilhafte Einkaufsbedingungen für das Sortiment, die logistische Leistungsfähigkeit wie rasche Warenverfügbarkeit und fehlerfreie Belieferung an die Baustelle sowie die Vorfinanzierung durch den Materiallieferanten. Eine Differenzierung über das Produkt ist mit Ausnahme von Eigenmarken nicht möglich, daher kann der Wettbewerb zwischen den Großhändlern bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem erheblichen Preisverfall führen. Folgende Absicherungen sind in der Division Frauenthal Handel zu nennen: Zur frühzeitigen Erkennung, zur Bewertung und zum richtigen Umgang mit bestehenden Risiken wird eine spezialisierte Steuerungs- und Kontrollsoftware verwendet. 63 Dem Ausfalls- und Kreditrisiko und dem Risiko des Zahlungsverzugs der Kunden wird durch regelmäßige Bonitäts- und Kreditlimitüberprüfungen, durch aktives Kreditmanagement, die interne Vergabe von Kreditlimits sowie durch Kreditversicherungen von wesentlichen Teilen der Kundenforderungen entsprochen. Nennenswerte Risiken aus Großprojekten bzw. Klumpenrisiken bestehen aufgrund der großen Anzahl an Kundenbeziehungen nicht. Dieses Risikomanagementsystem ist integrierter Bestandteil des gesamten Planungs-, Steuerungs- und Berichterstattungsprozesses. Weiters ist Sicherheit der Informationstechnologie in der Frauenthal Handel Gruppe ein wichtiges Thema. Dem wird durch State-of- the-Art-Technologien, vor allem für Datensicherung und Firewall, einem hochverfügbaren Rechenzentrum in Verbindung mit redundanten Leitungen und Katastrophenplanung Rechnung getragen. Das maximale Ausfallsrisiko entspricht dem Buchwert der finanziellen Vermögenswerte. WÄHRUNGSÄNDERUNGSRISIKO Die wesentlichen Kunden der Frauenthal-Gruppe sowie die Hauptproduktionsstätten befinden sich im Euroraum. Folglich wird das Währungsrisiko der Frauenthal-Gruppe aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Die wesentlichsten Risiken betreffen Tätigkeiten und Cashflows in SEK. Die Entwicklung der SEK wird laufend beobachtet. Auf Basis der Erkenntnisse werden gegebenenfalls Absicherungsgeschäfte getätigt. Diese Währungsrisiken sind daher ungesichert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Zusätzlich könnten diese bei Bedarf abgesichert werden. Auf Basis der nachfolgend dargestellten zum Stichtag aushaftenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in Fremdwährung ergeben sich bei Änderung der wesentlichen Fremdwährungen folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und entsprechend auf das Eigenkapital: TRANSLATIONSRISIKO 2022 Summe in lokaler Summe Exposure mögliche mögliche Währung (in in TEUR in TEUR Gewinne Verluste Tausend) in TEUR in TEUR Forderungen 0 0 TCZK -2 0 0 Verbindlichkeiten 42 2 Forderungen 0 0 TUSD -164 -18 15 Verbindlichkeiten 176 165 Forderungen 1.136 102 TSEK -305 -34 28 Verbindlichkeiten 4.527 407 Forderungen 532 532 TEUR -1.715 156 -191 Verbindlichkeiten 2.247 2.247 SUMME -2.186 104 -148 * Annahme: Kursänderung jeweils um +/- 10 % Die Beträge in den Währungen CNY und HKD sind unbedeutend. 64 ZEITWERTE In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte, die Zeitwerte und die Bewertungskategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dargestellt. Der Zeitwert der übrigen originären Finanzinstrumente entspricht aufgrund der täglichen beziehungsweise kurzfristigen Fälligkeiten im Wesentlichen dem Buchwert. FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE Bewertungs- in TEUR kategorie Beizulegender Beizulegender nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2021 Sonstige langfristige finanzielle 2.028 2.028 2.189 2.189 Vermögenswerte davon Wertpapiere FVTPL 2.028 2.028 2.189 2.189 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen AC 38.465 33.792 Forderungen gegenüber verbundenen AC 1 8 Unternehmen Sonstige finanzielle Forderungen AC 14.384 12.638 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente AC 44.572 48.492 Beteiligung an anderen Unternehmen FVTPL 40 40 40 40 davon aggregiert nach Bewertungskategorie IFRS 9 At Amortised Cost AC 97.422 94.930 Fair value through Profit and Loss FVTPL 2.068 2.068 2.229 2.229 * * * * * * * * * * FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN Bewertungs- in TEUR kategorie Beizulegender Beizulegender nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2021 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 38.387 1) 38.387 45.374 1) 45.374 Leasingverbindlichkeiten AC 57.601 57.601 52.792 52.792 Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten AC 22.198 1) 22.198 25.612 1) 25.612 Leasingverbindlichkeiten AC 15.505 15.505 15.061 15.061 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und AC 93.596 96.789 Leistungen Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AC 14.510 11.349 davon Derivate FVTPL 0 0 0 0 davon aggregiert nach Bewertungskategorien IFRS 9 At Amortised Cost AC 0 241.797 0 246.978 * * * * 1) Die Finanzverbindlichkeiten sind weitestgehend variabel verzinst. Die Bonität des Unternehmens ist in diesen Konditionen berücksichtigt und daher stellt der Buchwert wie bei den übrigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dieser Finanzinstrumente dar. * Der Buchwert stellt gemäß IFRS 7.29 einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar. ** AC (At Amortised Cost): Fortgeführte Anschaffungskosten FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. 65 Die folgenden Finanzinstrumente wurden zum beizulegenden Zeitwert bewertet, sie können folgenden Zeitwerthierarchien zugeordnet werden: ZEITWERTHIERARCHIE Bewertungs- kategorie Beizulegender Beizulegender in TEUR nach Zeitwert Buchwert Zeitwert Buchwert IFRS 9 ** 31.12.2022 31.12.2022 31.12.2021 31.12.2021 1. Stufe Wertpapiere FVTPL 2.028 2.028 2.189 2.189 ** FVTPL (Fair Value Through Profit and Loss): Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet Bewertungs- kategorie nach in TEUR Nettoergebnisse 2022 Nettoergebnisse 2021 IFRS 9 At Amortised Cost – Aktiva AC 1.684 -2.559 - Wertberichtigungen -489 -4.197 davon fortzuführende Geschäftsbereiche -478 -4.219 davon aufgegebener Geschäftsbereiche -11 22 - Kursgewinne und -verluste 704 89 davon fortzuführende Geschäftsbereiche 622 -37 davon aufgegebener Geschäftsbereiche 82 126 - Finanzerträge 1.469 1.549 At Amortised Cost – Passiva AC -5.972 -5.268 - Zinsaufwendungen -5.972 -5.268 davon fortzuführende Geschäftsbereiche -5.488 -4.661 davon aufgegebener Geschäftsbereiche -484 -607 at fair value through profit or loss FVTPL -161 -133 - Veränderung aus Wertpapieren -161 -99 - Zinsaufwendungen Swap 0 -34 (48) SEGMENTBERICHTERSTATTUNG In der Frauenthal-Gruppe werden die Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel als operative Segmente geführt und über das EBIT gesteuert. Die Klassifizierung in die einzelnen Segmente erfolgt aufgrund des internen Reportings und der Unterschiede zwischen den produzierten und vertriebenen Produkten und Dienstleistungen. Frauenthal Handel vertreibt die führenden Sanitär-, Heizungs-, Installationstechnik- und Elektromaterialmarken sowie die Eigenmarken ALVA und die Exklusivmarke Passion. Frauenthal Automotive ist als Zulieferer für Hersteller von Nutzfahrzeugen und PKW tätig. Das Produktionsprogramm umfasst die Herstellung von Press- und Schweißkomponenten und Druckluftbehältern für Bremssysteme. Die Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, Tschechien, Slowakei, Schweden, China und den USA. Im Jahr 2022 wurde die Business Unit Frauenthal Powertrain aufgegeben. Die Intrasegmentumsätze umfassen im Wesentlichen Managementleistungen und Kostenumlagen der Holdinggesellschaften, die nach festen Stundensätzen bzw. nach der Kostenaufschlagsmethode bewertet werden. Die detaillierten Angaben zur Segmentberichterstattung sind in einer gesonderten Übersichtstabelle ersichtlich. In der Tabelle Umsatz in Regionen nach Endkunden erfolgte die Zuweisung der Umsätze nach dem Sitz des Kunden. Die dort angegebenen Umsätze entsprechen den Angaben des IFRS 8.33. (49) ZIELE DES EIGENKAPITALMANAGEMENTS Ziele des Eigenkapitalmanagements des Konzerns sind die Sicherstellung der Unternehmensfortführung sowie die Erhaltung einer adäquaten Eigenkapitalquote von über 30 % im IFRS-Konzernabschluss. Zum Bilanzstichtag konnte ein Eigenkapital von TEUR 180.900 (VJ: TEUR 128.606) ausgewiesen werden. Die Eigenkapitalquote steigt im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 %-Punkte auf 36,4 %. Frauenthal ist ein auf Wachstum ausgerichtetes Unternehmen, was sich in der Unternehmensstrategie widerspiegelt. Bei der Gestaltung der Dividendenpolitik steht die finanzielle Vorsorge für die Finanzierung der Wachstumsstrategie im Vordergrund. 66 Das Net Gearing – bei dem das Konzerneigenkapital in Verhältnis zum Risiko (der Verschuldung) gesetzt wird – ist 2022 von 70,2 % auf 49,3 % gesunken, da die Finanzleasingverbindlichkeiten gesunken sind und sich das Eigenkapital erhöht hat. Die Nettoverschuldung verringert sich somit von TEUR 90.343 auf TEUR 89.114. Die Nettoverschuldung setzt sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten auf der Passivseite sowie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten auf der Aktivseite zusammen. Die verzinslichen Nettoschulden sind, die um verzinsliche Aktiva saldierten, verzinslichen Schulden. Wirtschaftliches Eigenkapital ist das bilanzielle Eigenkapital. in TEUR 2018 2019 2020 2021 2022 Finanzverbindlichkeiten 98.770 95.719 80.077 70.986 60.585 Leasingverbindlichkleiten 2.102 32.086 42.050 67.854 73.105 Vendor Loan 7.030 0 0 0 0 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente -27.988 -40.325 -54.027 -48.492 -44.572 Gewährte Darlehen -500 -500 -500 -5 -5 Verschuldung 79.414 86.979 67.600 90.343 89.114 Gearing Ratio in % 71,9 % 68,7 % 59,1 % 70,2 % 49,3 % Verschuldung ohne Leasingverbindlichkeiten 77.312 54.893 25.550 22.489 16.008 Gearing Ratio in % ohne 70,0 % 43,3 % 22,3 % 17,5 % 8,8 % Leasingverbindlichkeiten Im Jahr 2018 fand der IFRS 16 Leasingverhältnisse noch keine Anwendung, diese erfolgt ab 2019 (50) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2022 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.-Bw Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 Im Geschäftsjahr 2022 hat der Konzernbetriebsrat Thomas Zwettler und Johann Parcer als Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Johann Parcer Mitglied seit 30. November 2022 August Enzian Mitglied seit 27. September 2010 bis 30. November 2022 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr TEUR 101 (VJ: TEUR 124). Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 Mag. Thomas Stadlhofer Mitglied seit 1. Jänner 2023 DI Michael Ostermann Mitglied seit 1. Jänner 2021 bis 18. November 2022 67 Im Geschäftsjahr 2022 betragen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.353, davon fixe Vergütung TEUR 1.050, davon variable Vergütung TEUR 265, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 31 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 7 (VJ: Insgesamt TEUR 1.426, davon fixe Vergütung TEUR 1.043, davon Ausgleichszahlung TEUR 220, davon variable Vergütung TEUR 119, davon Pensionskassenzahlungen TEUR 37 und davon Versicherungsbeiträge TEUR 7). In den fixen Vergütungen sind TEUR 403 (VJ: TEUR 403) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten. Für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG betrugen die Zahlungen in die Mitarbeitervorsorgekasse im Geschäftsjahr 2022 TEUR 13 (VJ: TEUR 10). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Basisgehalt sowie aus einem variablen erfolgsabhängigen Bestandteil von TEUR 0 bis zu maximal TEUR 165 brutto jährlich, welcher sich nach der persönlichen Leistung jedes Vorstandsmitglieds richtet, sofern ein erfolgsabhängiger Bestandteil vereinbart wurde. Dieser variable Anteil setzt sich aus qualitativen und quantitativen Zielvereinbarungen zusammen. Die quantitativen Ziele umfassen Kriterien der Budgeterreichung und der Liquidität. Die qualitativen Ziele sind für einzelne Geschäftsbereiche, für das Gesamtunternehmen sowie Führungs- und Personalentwicklung vereinbart. Die Frauenthal Holding AG hat für Vorstände, Geschäftsführer und Aufsichtsräte im Konzern eine „Directors and Officers“ (D&O)- Versicherung abgeschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 67 (VJ: TEUR 51). (51) ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN ODER PERSONEN Die Ventana Holding GmbH, die EPE European Private Equity S.A. ("EPE S.A.") und Herr Dr. Hannes Winkler kontrollieren gemeinsam (mittelbar und unmittelbar) die Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A. ("Tridelta S.A."), welche wiederum mittelbar (über die FT Holding GmbH ) eine Beteiligung von 5.922.916 Aktien (inkl der 0,21 % direkt von der Ventana Holding GmbH gehaltenen Aktien), somit eine Beteiligung im Ausmaß von 68,46 % des Grundkapitals und der Stimmrechte der Frauenthal Holding AG hält (31,54 % befinden sich im Streubesitz). Der Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, zum 31.12.2022 miteinbezogen. Weiterführende Informationen zur Beteiligungsstruktur sind auf der Frauenthal Homepage unter Investor Relations abrufbar. Zwischen Unternehmen der Frauenthal-Gruppe und nahestehenden Unternehmen sowie Personen bestehen Geschäftsbeziehungen im Miet- und Dienstleistungsbereich, deren Gesamtvolumen im Geschäftsjahr 2022 TEUR 5.041 (VJ: TEUR 4.627) betrug. Gesellschaften der Validus-Gruppe verrechneten Nettomieten in Höhe von TEUR 4.583 (VJ: TEUR 4.213) für Büro-, Gewerbe- und Lagerflächen der SHT Haustechnik GmbH sowie für den Standort am Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, wo sämtliche Konzernbereiche der Frauenthal Holding AG sowie die oberste Leitung der Division Frauenthal Automotive eingemietet sind. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr ist auf Indexierungen zurückzuführen. Zusätzlich zu den Nettomieten werden die Betriebskosten weiterbelastet. Die Miethöhe orientiert sich überall an marktüblichen Preisen und wurde einem Fremdvergleich unterzogen, der durch externe Gutachten bestätigt ist. Validus Immobilienholding GmbH samt den ihr zuzurechnenden Tochtergesellschaften steht Dr. Hannes Winkler nahe. Die Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 403 (VJ: TEUR 403) von Ventana Holding GmbH an Frauenthal Holding AG verrechnet. Es handelt sich um eine fixe Vergütung, Dr. Winkler hat keinen variablen Remunerationbestandteil im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern. Im Gegenzug verrechneten Unternehmen der Frauenthal-Gruppe für EDV-Dienstleistungen TEUR 9 (VJ: TEUR 8). Es wurden im Geschäftsjahr 2022 Beratungsleistungen durch Frieders, Tassul & Partner iHv TEUR 55 (VJ: TEUR 11) in Anspruch genommen. Die oben angeführten Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu fremdüblichen Konditionen getätigt worden. (52) ANGABEN ÜBER EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 19. April 2023 gab es keine wesentlichen angabepflichtigen Ereignisse. Der Vorstand der Frauenthal Holding AG hat den Konzernabschluss am 19. April 2023 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Wien, 19. April 2023 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Mag. Thomas Stadlhofer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 68 Abkürzungsverzeichnis AC At Amortised Cost Fortgeführte Anschaffungskosten AktG Aktiengesetz BEV Battery Electric Vehicles BMVG Betriebliches Mitarbeitervorsorgegesetz CDS Credit Default Swap CEE-Länder Mittel- und osteuropäische Länder CGU Cash Generating Unit CNY Chinesischer Yuan ct/kWh Cents pro Kilowattstunde CZK Tschechische Krone D&O Directors and Officers DCF-Verfahren Discounted Cash Flow-Methode DSGVO Datenschutzgrundverordnung EBIT Earnings Before Interest and Taxes Betriebsergebnis, operatives Ergebnis vor Hinzurechnung von Finanzergebnis und Steuern EBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation Betriebsergebnis vor Abschreibungen = Brutto Cash Flow EDV Elektronische Datenverarbeitung EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz ERP Enterprise Resource Planning EU Europäische Union EUR Euro EU-VO Europäische Union Verordnung FIFO First-in-First-out 69 FLAC Financial Liabilities measured at Amortised Costs FN Firmenbuchnummer FVTPL Fair Value Through Profit and Loss Verpflichtend erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet GuV Gewinn-und-Verlust-Rechnung HKD Hong-Kong Dollar IAS International Accounting Standards IASB International Accounting Standards Board IFRS International Financial Reporting Standards iHv in Höhe von IKS internes Kontrollsystem iSd im Sinne des LKW Lastkraftwagen MEUR Million(en) Euro MSEK Million(en) schwedische Kronen NFZ Nutzfahrzeug OEM Original Equipment Manufacturer OTIF on-time in-full p.a. per anno PKW Personenkraftwagen RMS Risikomanagementsystem SC South Carolina SEK Schwedische Krone TCZK Tausend Tschechische Krone TEUR Tausend Euro TSEK Tausend Schwedische Krone TUSD Tausend United States Dollar 70 UGB Unternehmensgesetzbuch USD United States Dollar VJ Vorjahr WACC Weighted Average Cost of Capital Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für sein Fremd- und Eigenkapital auf den Finanzmärkten zahlen muss 71 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Der Vorstand erklärt, dass der nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss des Frauenthal-Konzerns nach bestem Wissen ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesamtheit der in die Konsolidierung einbezogenen Unternehmen vermittelt. Ebenso vermittelt der Lagebericht ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Frauenthal-Konzerns und gibt Auskunft über den Geschäftsverlauf und die Auswirkung bestehender bzw. künftiger Risiken auf die Geschäftstätigkeit des Frauenthal- Konzerns. Wien, 19. April 2023 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Mag. Thomas Stadlhofer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 72 BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Konzernabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngeldflussrechnung und der Darstellung der Komponenten des Eigenkapitals und ihrer Entwicklung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022 sowie der Ertragslage und der Zah- lungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen be- ruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grund- lage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: • 1. Impairmenttest CGU Handel 1. IMPAIRMENTTEST CGU HANDEL SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses wurde für die CGU Handel, in der die im Konzernabschluss bilanzierten Firmenwerte sowie Markenrechte mit unbestimmter Nutzungsdauer enthalten sind, eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt. Bei dieser wurde für das Geschäftsjahr 2022 kein Wertminderungsbedarf identifiziert. Ein Vermögenswert ist gem. IAS 36.8 wertgemindert, wenn sein Buchwert („Carrying amount“) seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist gem. IAS 36.18 der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair Value less costs to sell“) und dem Nutzungswert („Value in Use“). Der Value in Use zur Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte erfordert wesentliche Schätzungen über die zukünftige Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen und den daraus resultierenden Zahlungsmittelüberschüs- sen sowie Annahmen zur Festlegung des verwendeten Diskontierungszinssatzes (DCF-Methode). Diesen Bewertungen liegen Schätzungen zugrunde, die mit Unsicherheit behaftet sind. Für den Abschluss besteht das Risiko einer falschen Bewertung der betroffenen Vermögenswerte. Die Angaben zum Impairmenttest der CGU Handel finden sich im Abschnitt 9 des Konzernanhangs. 73 PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben geprüft, ob das Ergebnis der Berechnung – kein Wertminderungsbedarf zum 31. Dezember 2022 - in allen wesentlichen Belangen mit den Vorschriften des IAS 36 übereinstimmt. Zur Prüfung der Value in Use Berechnung haben wir die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herangezogenen Berechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspe- zialisten beurteilt. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der CGU. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentli- chen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen erlangt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der CGU plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzogen und auf rechneri- sche Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestim- mung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. SONSTIGE INFORMATIONEN Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen beinhalten alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestä- tigungsvermerk. Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen In- formationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Kon- zernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATES FÜR DEN KONZERN- ABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Kon- zerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fort- führung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns. 74 VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentli- chen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Ga- rantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irr- tümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Ent- scheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungs- mäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus gilt: ➢ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fäl- schungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Außerkraftsetzen interner Kon- trollen beinhalten können. ➢ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungs- handlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. ➢ Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmetho- den sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rech- nungslegung und damit zusammenhängende Angaben. ➢ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes, der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten be- steht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerun- gen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr des Konzerns von der Fortführung der Unternehmenstä- tigkeit zur Folge haben. ➢ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der An- gaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. ➢ Wir erlangen ausreichende geeignete Prüfungsnachweise zu den Finanzinformationen der Einheiten oder Ge- schäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns, um ein Prüfungsurteil zum Konzernabschluss abzugeben. Wir sind ver- antwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die Al- leinverantwortung für unser Prüfungsurteil. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderun- gen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachver- halte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden 75 sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist auf Grund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durch- geführt. URTEIL Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss. ERKLÄRUNG Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 30. Juni 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 09. August 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Konzernabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos. Wien, am 19. April 2023 BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (als Gesamtrechtsnachfolgerin der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft) Mag. Peter Bartos ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Konzernabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestä- tigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Konzernabschluss samt Konzernlagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. 76 77 LAGEBERICHT FRAUENTHAL HOLDING AG 2022 JAHRESABSCHLUSS A. EINLEITUNG (1) DIE FRAUENTHAL HOLDING AG IM ÜBERBLICK Die Frauenthal Holding AG ist im Firmenbuchgericht Wien unter FN 83990 s registriert. Die Geschäftsanschrift lautet: Frauenthal Holding AG, Rooseveltplatz 10, 1090 Wien, Österreich. Im Geschäftsjahr 2022 trennt sich die Frauenthal-Gruppe von einer der drei Business Units in der Division Frauenthal Automotive, der Business Unit Frauenthal Powertrain, in Form eines Management-Buy-outs. Frauenthal Powertrain war mit der Ausrichtung auf Verbrennungsmotoren vom Wandel der Antriebstechnologien und den derzeitigen Energie- preisen besonders betroffen. Die Frauenthal Holding AG ist die Muttergesellschaft von 24 Gesellschaften (2021: 27 Gesellschaften), welche unter der einheitlichen Leitung dieser stehen. Als Holdinggesellschaft der Frauenthal-Gruppe, ein österreichischer börsenno- tierter Mischkonzern, umfasst die Frauenthal Holding AG zwei Unternehmensbereiche. Die Geschäftstätigkeit ihrer Kon- zerngesellschaften beinhaltet zum einen die Division Frauenthal Handel, zum anderen die Division Frauenthal Automo- tive. (2) WIRTSCHAFTLICHES UMFELD Im Geschäftsjahr 2022 kommt es in den beiden Divisionen zu gegensätzlichen Entwicklungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen. Die Division Frauenthal Handel bietet ein breites Portfolio an Produkten und Lösungen für seine Kunden im Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel an und ist maßgebend mit der österreichischen Bauwirtschaft verbunden. Stark stei- gende Baustoffpreise, Personalmangel sowie die hohe Inflation wirken sich negativ auf das Baugewerbe und somit auf das Bauwachstum (+ 0,2 % 1 gegenüber 2021) aus. Dieser Trend ist im Bereich Neubau zu spüren. Gegensätzlich ent- wickeln sich die CO 2 -reduzierenden und energiekostensenkenden Sanierungen und Investitionen wie in Wärmepumpen und Photovoltaik. Insbesondere die umfangreichen Förderaktionen, beispielsweise das Programm „Raus aus Öl und Gas“, wirken sich merkbar positiv auf die Division Frauenthal Handel aus. Das Gesamtwachstum der Wirtschaft liegt um 4,8 % über dem Vorjahr. Hingegen leidet der europäische Automobilmarkt nach wie vor unter den Folgen der COVID-19-Krise sowie an den Auswirkungen des Ukraine-Russland-Krieges. Die Zulassungen im PKW-Markt 2 gehen um -5,5 % zurück, im Nutzfahr- zeugmarkt 3 reduzieren sich die Neuregistrierungen im Vergleich zu 2021 um -15,1 %. Hervorzuheben ist, dass sich im für Frauenthal wichtigen Segment der schweren Nutzfahrzeuge ein gegenläufiger Effekt von +7,0 % im Vergleich zum Vorjahr ergibt. Im mittelschweren Segment geht das Volumen um -11,6 % zurück, auch das volumenmäßig größte Segment der leichten Nutzfahrzeuge verringert sich um -18,4 %. Der europäische Nutzfahrzeugmarkt schrumpft im Jahr 2022 auf 2,0 Millionen Einheiten, womit das Volumen unter jenes des Pandemiejahres 2020 (2,1 Mio. Einheiten) fällt. 1 94th Euroconstruct Country Report, Winter 2022. 2 PKW-Markt siehe https://www.acea.auto/pc-registrations/passenger-car-registrations-4-6-in-2022-12-8-in-december/ 3 Nutzfahrzeugmarkt siehe https://www.acea.auto/cv-registrations/commercial-vehicle-registrations-14-6-in-2022-5-1-in-december/ 78 Dies ist in erster Linie durch die anhaltenden Probleme in den Lieferketten verursacht, welche die Verfügbarkeit von Fahrzeugen während des gesamten Jahres beeinträchtigen. Der französische Markt ist mit -17,7 % am stärksten be- troffen, gefolgt von Spanien (-16,7 %), Deutschland (-11,0 %) und Italien (-10,5 %). Der europäische PKW-Markt schrumpft um -5,5 %, was hauptsächlich auf die Auswirkungen des Komponentenman- gels in der ersten Jahreshälfte zurückzuführen ist. Obwohl sich der Markt von August bis Dezember 2022 verbessert hat, liegt das kumulierte Volumen bei 10,6 Millionen Einheiten, dem niedrigsten Stand in der Region seit 1993 (9,2 Millionen Einheiten). Von den vier größten europäischen Märkten konnte nur Deutschland im Jahr 2022 ein Wachstum verzeichnen (+1,1 %), was auf das gute Ergebnis im Dezember zurückzuführen ist. Die anderen drei Märkte schneiden alle schlechter ab als im Jahr 2021: Italien verzeichnet den stärksten Rückgang (-9,7 %), gefolgt von Frankreich (-7,8 %) und Spanien (-5,4 %). Der für Frauenthal Automotive wichtigste Einzelkunde, Volvo PKW, verzeichnet in Europa einen Rückgang der Neuan- meldungen von -12,5 %. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch den Komponentenmangel in Europa und China – trotz voller Auftragsbücher mussten die betroffenen Werke mehrmals für einige Tage schließen. Weitere wesentliche Herausforderungen der Division Frauenthal Automotive liegen in den anhaltend hohen Rohmate- rialkosten sowie den gestiegenen Energie- und Personalkosten. Diese Entwicklung wird durch den Ukraine-Russland- Krieg zusätzlich beschleunigt und verschärft. (3) FRAUENTHAL AUTOMOTIVE: UMSATZWACHSTUM TROTZ MARKTRÜCKGANG Das Geschäftsjahr 2022 ist erneut geprägt von vielen Unsicherheiten und Herausforderungen. In den ersten Monaten des Jahres wird mit Rekordausfällen im Personalbereich gekämpft: Aufgrund einer weiteren COVID-19-Welle in Mittel- und Osteuropa verzeichnet die Division Frauenthal Automotive Krankenstandsraten von bis zu 40 %. Fast zeitgleich bricht der Ukraine-Russland-Krieg aus, der die ohnehin bereits angekündigte Inflation für das Jahr 2022 zusätzlich in die Höhe treibt. Die Kundenabrufe verhalten sich über das gesamte Jahr 2022 volatil und nicht vorhersehbar. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als einem Jahr hochgradig instabil. Der weltweite Mangel an Halbleitern, diversen Rohstoffen und Kabelbäumen zwingt die OEMs, deren Produktionskapazitäten zu reduzieren. Engpässe in Verbindung mit Halbleitern führen zu mehrwöchigen Werksstillständen von Kunden, und die Produktionsstätten der Division Frauenthal Automotive haben große Probleme, ihre Kapazitäten kurzfristig daran anzupassen. Insgesamt gehen die Neuzulassungen von PKWs in Europa trotz der rekordtiefen Vergleichsbasis von 2021 zurück. Der LKW-Markt schien im Jahr 2021 weniger von den globalen Lieferkettenproblemen betroffen gewesen zu sein, die initial vom Mangel an Halbleitern ausgelöst wurden. Die Entwicklung im Jahr 2022 wird zusätzlich durch die Knappheit an Kabelbäumen und anderen Komponenten verschärft, was zum signifikanten Rückgang der Neuregistrierungen auch im LKW-Bereich führt. Erfreulich ist, dass es im abgelaufenen Geschäftsjahr allen Business Units gelingt, neue Kundenaufträge zu generieren und auslaufende Mehrjahresvereinbarungen erfolgreich zu verlängern. (4) FRAUENTHAL HANDEL MIT UMSATZWACHSTUM Die Geschäftsentwicklung der Division Frauenthal Handel ist von der Baukonjunktur in Österreich und von der Bereit- schaft privater Haushalte, in Sanierung und Erneuerung von Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Elektroeinrichtungen zu investieren, bestimmt. Die steigenden Energiekosten und das nachhaltige Bewusstsein zum Klimaschutz führen zu einer höheren Bereitschaft zu Investitionen in erneuerbare Energieanlagen und auch zur Sanierung und Erneuerung von Sa- nitär- und Heizungseinrichtungen. Insbesondere die Förderprogramme der Bundesregierung entlasten private Haushalte und Betriebe beim Umstieg von einem fossil betriebenen auf ein nachhaltiges Heizungssystem. Außerdem führt der gelungene Einstieg in den Elektrogroßhandel zu einem zusätzlichen Umsatzwachstum außerhalb der angestammten Branche. Die Sanierungsoffensive, die Preissteigerungen seitens der Industrie und die Verschiebung des Umsatzes zu Wärme- pumpen, Wärmespeicher und Photovoltaik führen zu einem Umsatzwachstum von 11,3 %. Die Ergebnisentwicklung basiert auf der Umsatzentwicklung aufgrund der Preissteigerungen am Markt und dem Elektrowachstum, einer konti- nuierlichen Margensteuerung und der Fokussierung auf flexible und effiziente Kundenlösungen. Der Sanitär- und Hei- zungsmarkt ist weiterhin einem verschärften Verdrängungs- und Preiskampf ausgesetzt, zusätzlich belastet der rück- läufige Sanitärmarkt die Branche. Diese Marktbedingungen resultieren in einem Umsatzwachstum von MEUR 83,3 bei einer steigenden Handelsmarge. Trotz des bestehenden Preiskampfes kann der Marktanteil der Division Frauenthal Handel gehalten werden. 79 B. ERGEBNISANALYSE (1) UMSATZ Der Umsatz (samt sonstiger betrieblicher Erträge) der Frauenthal Holding AG nach UGB liegt im Geschäftsjahr 2022 mit TEUR 2.101 (Vorjahr: TEUR 2.211) um insgesamt TEUR 110 unter dem Vorjahreswert. Dies resultiert hauptsächlich aus geringeren Verrechnungen an Konzerngesellschaften. in TEUR 2022 2021 Veränderung Umsatzerlöse und sonstige Erträge 2.101 2.211 -110 Personalaufwand -1.807 -2.077 271 Sonstige betriebliche Aufwendungen -2.771 -2.694 -77 EBITDA -2.477 -2.561 84 Abschreibungen -33 -62 29 Betriebsergebnis (EBIT) -2.510 -2.623 113 Erträge aus Beteiligungen an verb. Unternehmen 0 4.800 -4.800 Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge/Aufwendungen -70 -111 40 Finanzergebnis -70 4.689 -4.760 Ergebnis vor Steuern -2.580 2.066 -4.647 Steuern vom Einkommen 359 633 -275 Ergebnis nach Steuern -2.222 2.699 -4.921 Zuweisung zu Gewinnrücklagen 0 -2.699 2.699 Gewinn- / Verlustvortrag aus dem Vorjahr 2.807 2.807 0 Bilanzgewinn 585 2.807 -2.222 (2) ERGEBNIS Das Betriebsergebnis (EBIT) der Frauenthal Holding AG liegt mit TEUR -2.510 (Vorjahr: TEUR -2.623) um TEUR 113 über dem Vorjahreswert, was hauptsächlich aus dem geringeren Personalaufwand resultiert. Der Personalaufwand ist um TEUR 271 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dies resultiert aus geringeren Gehältern aufgrund des Abgangs von Mitarbeitern unterjährig. Weiters wurden Prämienrückstellungen in 2022 iHv TEUR 32 (VJ: TEUR 180) dotiert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 77 gesunken, dies resultiert aus den ge- ringeren Rechts- und Beratungsaufwendungen sowie gesunkenen Spesen des Geldverkehrs im Vergleich zum Vorjahr. Das Finanzergebnis beinhaltet in der Position Erträge aus Beteiligungen eine Dividende der Tochtergesellschaft Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 4.800). Die Steuern vom Einkommen beinhalten Körperschaftssteuern iHv TEUR -4.112 (2021: TEUR -215), Steueraufwand aus Vorperioden iHv TEUR -41 (2021: TEUR -159), Steuerumlagen der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von TEUR 9.321 (2021: TEUR 3.155), die Veränderung der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR -4.573 (2021: TEUR -2.584) sowie die Bildung einer Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR -237 (2021: TEUR 437). Das Jahresergebnis nach Steuern der Frauenthal Holding AG beträgt somit im Jahr 2022 TEUR -2.222 (2021: TEUR 2.699). Die negative Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von TEUR 4.921 ist im Wesentlichen darauf zurück- zuführen, dass es keine Gewinnausschüttung aus den Tochterunternehmen gab, sowie auf die starke Veränderung der aktiven latenten Steuern, der KöSt und der Steuerumlagen zurückzuführen. Es wurden TEUR 0 (2021: TEUR 2.699) zu den freien Rücklagen zugewiesen. Unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages iHv TEUR 2.807 (2021: TEUR 2.807) beträgt der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG daher zum 31.12.2022 TEUR 585 (Vorjahr: TEUR 2.807). 80 (3) VERMÖGENS- UND FINANZLAGE Die Bilanzsumme der Frauenthal Holding AG steigt im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 103.648 auf TEUR 105.558, also um TEUR 1.910. AKTIVA in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Verände- rung Immaterielle Vermögensgegenstände 7 13 -7 Sachanlagen 73 28 46 Finanzanlagen 90.812 89.762 1.050 Anlagevermögen 90.891 89.802 1.089 Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 9.756 3.573 6.183 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 82 86 -4 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.974 3.987 -1.013 Umlaufvermögen 12.812 7.646 5.166 Rechnungsabgrenzungen 331 103 228 Aktive latente Steuern 1.524 6.097 -4.573 Summe AKTIVA 105.558 103.648 1.910 Die Aktivposten haben sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig verändert. Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Veränderung des Guthabens bei Kreditinstituten, sowie den Forderungen gegenüber verbundenen Unterneh- men, die aus Steuerumlagen resultieren. Weiters ist der Forderungsverzicht gegenüber der Frauenthal Airtank Elterlein GmbH als Veränderung in den Finanzanlagen sichtbar. Die aktiven latenten Steuern haben sich um TEUR -4.573 reduziert. Dazu wird auf Punkt II. 3. des Anhangs verwiesen. PASSIVA in TEUR 31.12.2022 31.12.2021 Veränderung Eingefordertes Grundkapital 8.651 9.434 -783 abzgl. Nennbetrag eigener Anteile 0 -783 783 Ausgegebenes Grundkapital 8.651 8.651 0 Kapitalrücklagen 23.349 22.566 783 Gewinnrücklagen 66.363 67.147 -783 Bilanzgewinn 585 2.807 -2.222 Eigenkapital 98.949 101.171 -2.222 Eigenkapitalquote (in %) 93,74% 97,61% -3,87% Steuerrückstellungen 5.173 1.083 4.090 Sonstige Rückstellungen 1.022 953 69 Rückstellungen 6.195 2.036 4.158 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 5 42 -37 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 70 -49 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 49 43 6 Sonstige Verbindlichkeiten 340 286 53 Verbindlichkeiten 415 442 -27 Summe PASSIVA 105.558 103.648 1.910 Der Rückgang des Eigenkapitals ist vorrangig auf den Jahresverlust im Geschäftsjahr 2022 zurückzuführen. Zudem konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (im Wesentlichen alle kurzfristig) reduziert werden. Dadurch sinkt die Eigenkapitalquote gegenüber dem Vorjahr um -3,87 % von 97,61% auf 93,61 %. 81 Der Anstieg der Steuerrückstellungen um TEUR 4.090 ist auf den Verbrauch der bisher vorhandenen Verlustvorträge zurückzuführen. Die sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen aufgrund von Dotierungen für Personalrückstel- lungen um TEUR 69 gestiegen. (4) GELDFLUSSRECHNUNG in TEUR 2022 2021 Ergebnis nach Steuern -2.222 2.699 Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Investitionsbereichs 33 62 Erträge aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Investitionsbereichs 0 -13 Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen -4 -11 Dividendenerträge 0 -4.800 Zinserträge und -aufwendungen 99 111 Geldfluss aus dem Ergebnis -2.094 -1.950 Zunahme/Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Ak- tiva -1.834 2.575 Zunahme/Abnahme von Rückstellungen 4.162 -376 Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva 11 63 Netto-Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit 246 313 Einzahlungen aus Anlagenabgang 0 42 Auszahlungen für Anlagenzugang -72 -25 Auszahlungen für Finanzanlagenzugänge und Zuschüsse -1.050 0 Einzahlungen aus Beteiligungs- und Zinserträgen 0 4.800 Netto-Geldfluss aus der Investitionstätigkeit -1.122 4.817 Einzahlungen Verkauf eigene Anteile 0 0 Veränderung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -37 -1.056 Auszahlungen für Zinsen und ähnliche Aufwendungen -99 -109 Netto-Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit -136 -1.165 Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands -1.013 3.965 Finanzmittelbestand am Beginn der Periode 3.987 22 Finanzmittelbestand am Ende der Periode 2.974 3.987 Der Posten Geldfluss aus dem Ergebnis weist im Geschäftsjahr 2022 einen Betrag in Höhe von TEUR -2.122 (2021: TEUR -1.950) aus, welcher höhere Verrechnungen an Konzerngesellschaften enthält. Der Posten sonstige zahlungsunwirk- same Erträge/Aufwendungen enthält Erträge aus den Auflösungen von Rückstellungen iHv TEUR -4 (2021: TEUR -9). Im Jahr 2022 haben sich im Wesentlichen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 1.834 erhöht bzw. die Rückstellungen um TEUR 4.162 vermindert aufgrund der Steuergruppe, was zu einem Netto- Geldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit von TEUR 246 führt. Im Jahr 2022 wurde keine Dividende ausgeschüttet. 82 C. ANGABEN GEM. § 243A UGB In der ordentlichen 33. Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 wurde die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals um EUR 783.499 gemäß § 192 Abs 3 Z 2 und § 192 Abs 4 AktG durch Einziehung von 783.499 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 783.499 und die entsprechende Änderung der Satzung beschlossen. Infolgedessen reduziert sich das Grundkapital der Gesellschaft auf EUR 8.651.491. Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Per 31. Dezember 2022 sind keine eigenen Aktien (VJ: 783.499 Stück) vorhanden. Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 0,0 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 31,54 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 28,92 %), wobei davon rund 12,71 % (VJ: 11,66 %) auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Hol- ding GmbH, beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 68,46 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Es bestehen keine besonderen Kontrollrechte für einzelne Aktionäre. Es bestehen keine über die gesetzlichen Vorschrif- ten hinausgehenden Rechte zur Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie zur Änderung der Satzung. Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptions- plans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Barein- lage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teil- betrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderer mit einem Akquisitionsvorhaben im Zu- sammenhang stehenden Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Be- zugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). In wesentlichen Liefer- und Bezugsverträgen des Konzerns sind Change-of-Control-Klauseln enthalten. Eine detaillierte Bekanntmachung dieser Vereinbarungen würde dem Konzern erheblichen Schaden zufügen und kann daher unterblei- ben. D. RISIKOBERICHT Gemäß der Regel 69 des Österreichischen Corporate Governance Kodex wurde ein konzernweites Risikomanagement- system (RMS) eingerichtet. Risikoquellen werden systematisch identifiziert, bewertet und vordefinierte Strategien im Umgang mit den Risiken festgelegt. Ein wesentliches Element des RMS sind Frühwarnindikatoren, die systematisch erfasst, analysiert und berichtet werden. Der Umgang mit den Risiken ergibt sich aus der Einordnung in die Risikomatrix, die regelmäßig aktualisiert wird: aktives Management, laufende Beobachtung oder fallweise Beobachtung. Das interne Kontrollsystem (IKS), dessen Kernelemente das Controlling, Reporting, die interne Revision und die Managementmee- tings auf allen Ebenen sind, wird laufend an die Erfordernisse des RMS angepasst. 83 (1) ÜBERBLICK SITUATION COVID-19 KRISE Division Frauenthal Automotive Insgesamt bewältigt die Division Frauental Automotive das Jahr 2022 in vielerlei Hinsicht besser als der Branchendurch- schnitt. Lokale Lockdowns, Störungen in den globalen Lieferketten und Corona-Hotspots in der unmittelbaren Umge- bung der Werke zwingen zu einer kontinuierlichen Anpassung der Kapazitäts- und Ressourcenplanung. Durch den flexiblen Einsatz von Leihpersonal sowie Arbeitszeitkonten kann effektiv gegengesteuert werden. In Spitzenzeiten wei- sen einige Werke Krankenstandsraten von bis zu 40 % der Belegschaft aus – bedingt durch Corona-Infektionen, direk- ten Kontakt mit Infizierten (Quarantäne) oder Kinderbetreuung. Dank des außerordentlichen Engagements aller Mitar- beitenden und der lokalen Managementteams kann die Kundenversorgung trotzdem zu jeder Zeit sichergestellt wer- den. Division Frauenthal Handel In der Division Frauenthal Handel kommt es im Jahr 2022 durch die COVID-19-Krise zu keinen besonderen Einschrän- kungen. (2) MARKTRISIKO Die Automobilindustrie muss einen technologischen Wandel sowie die Konsequenzen der COVID-19-Krise (Verknap- pung bei den Halbleitern, Preiserhöhung von Energie und Rohstoffen etc.) verkraften und bewältigen. Hinzu kommt die instabile politische Situation insbesondere in Europa, die durch den Ukraine-Russland-Krieg initiiert wurde und für zusätzliche Unsicherheit im globalen Markt sorgt. Das größte Marktrisiko besteht kurzfristig in Unterbrechungen der Lieferketten oder Personalmangel in den Montagewerken der OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturer). Positiv könnte sich ein im Geschäftsjahr entstandener Auftragsbestand bei den Kunden auswirken, da die Auftragsbü- cher derzeit überdurchschnittlich gut gefüllt sind. PKW-Bereich (rund 55 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Die Transformation in der Automobilbranche in Verbindung mit der Corona-Krise führt zu Neuevaluierungen der Produktplanungen der OEMs. Zahlreiche neue Fahrzeugprojekte werden gestoppt, verschoben oder ver- ändert. Dies bedingt Chancen und Risiken für Frauenthal Automotive, jedenfalls zusätzliche Planungsunsicher- heit. Inwiefern diese Veränderungen für Frauenthal Automotive positiv oder negativ sind, ist derzeit nicht abschätzbar. • Für Frauenthal Gnotec hat die Entwicklung der Elektromobilität große Relevanz. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV 4 (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Nach den vorliegenden Zahlen haben sich deren Neuzulassungen im Jahr 2022 um 28 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres erhöht. Seit dem MBO von Frauenthal Po- wertrain im November 2022 sieht sich Frauenthal Automotive von dieser Entwicklung in der Industrie nicht unmittelbar betroffen. • Im Berichtsjahr können vor allem im Produktbereich von Frauenthal Gnotec Neuaufträge von bestehenden Kunden gewonnen werden. Der Umsatzanteil dieses Neugeschäftes wird in den nächsten Jahren stark anstei- gen. Verzögerungen im Hochfahren neuer Fahrzeugmodelle sind nichts Ungewöhnliches und führen zu stei- gender Unsicherheit der Umsatzplanungen in den kommenden Jahren, da das Neugeschäft ein wesentlicher Wachstumstreiber ist. • Der US-Markt und der chinesische Markt gewinnen für Frauenthal Automotive zunehmend an Bedeutung; die Volatilität dieser Märkte ist daher als zusätzlicher Chancen- bzw. Risikofaktor relevant. • Die Krise und die technologische Transformation der Automobilbranche werden voraussichtlich auch erhebli- che Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft der Automobilzulieferer haben. Zahlreiche, vor allem klei- nere Zulieferer werden in Folge der Krise finanziell instabil; inwiefern eine Marktbereinigung durch Insolvenzen 4 BEV Entwicklung siehe https://www.acea.auto/fuel-pc/fuel-types-of-new-cars-battery-electric-12-1-hybrid-22-6-and- petrol-36-4-market-share-full-year-2022/ 84 stattfinden wird, hängt vom Verhalten der OEM-Kunden ab, die nicht selten Lieferanten finanziell unterstüt- zen, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten bzw. hohe Verlagerungskosten zu vermeiden. • Ein weiterer Trend der Branche ist das zunehmende Outsourcing der OEM-Kunden, auch im Chassis-Bereich. Hier ist vor allem Frauenthal Gnotec tätig. Zulieferer, die sowohl komplexere Komponenten herstellen als auch Design- und Entwicklungsleistungen anbieten können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Auch hier weist Frau- enthal Automotive eine gute Wettbewerbsfähigkeit auf: Engineering-Kompetenz und Kundennähe sind tra- ditionelle Stärken. Der Entwicklung von Systemfähigkeit und Entwicklungskompetenz sind aber kapazitative Grenzen gesetzt. Sollten OEM-Kunden zunehmend Outsourcing-Partner für immer komplexere Strukturen nachfragen, sowohl für Entwicklung als auch Produktion, wird Frauenthal Automotive an Grenzen stoßen. Zurzeit sind aber keine diesbezüglich relevanten Markttrends erkennbar, die für Frauenthal Automotive prob- lematisch wären. NFZ-Bereich (rund 45 % des Umsatzes von Frauenthal Automotive): • Der NFZ-Markt entwickelt sich im Jahr 2022 stark negativ und schlechter als der PKW-Markt. Hier führt die Halbleiterkrise sowie die Knappheit an Kabelbäumen zu signifikanten Ausfällen, was den Markt in Summe im Vergleich zum Vorjahr um -15,1 % schrumpfen lässt. Der für Frauenthal relevante Markt der schweren Nutz- fahrzeuge entwickelt sich gegenläufig und wächst um +7,0 %. • Im Bereich der schweren NFZ ist kurz- und mittelfristig keine Substitution der Verbrennungsmotoren durch elektrische Antriebe in nennenswertem Ausmaß zu erwarten. Als Folge des Ukraine-Russland-Konflikts kommt es wie erwartet zum Nachfragerückgang insbesondere im LKW-Markt und zu einer weiteren deutlichen Erhöhung der ohnehin schon stark gestiegenen Energiekosten, insbesondere in Deutschland, Tschechien und der Slowakei. Die bereits 2021 bestehenden Schwierigkeiten bei den Lieferketten, die Halbleiterverknappung sowie die steigende Inflation beschleunigt sich teilweise massiv. Die Entwicklung der Stahlpreise kann sich im Berichtsjahr auf einem sehr hohen Level annähernd stabilisieren. Versorgungsengpässe mit Kabelbäumen bleiben weiterhin ein Thema in der Branche, akute Probleme können aber zumeist von den OEMs selbst kompensiert werden. Unterjährig kommt es wie im Jahr davor zu einer Vielzahl an Produktionsunterbrechungen bei allen OEMs. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes mit dem Bereich Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel leicht zeitversetzt substanziell von der Baukonjunktur ab. Trotz der positiven Marktentwicklung im Jahr 2022, die allerdings von einer Sonderkonjunktur und Preissteigerungen getrieben war, dominiert wie in den Vor- jahren ein aggressiver Preiswettbewerb. Die Wettbewerbslandschaft ist durch Lieferengpässe und Rohstoffpreissteigerungen gekennzeichnet. Ein mögliches Ab- flauen der Investitionsbereitschaft aufgrund der Teuerungen spielt eine wesentliche Rolle. Die Marke Kontinentale ist ein Fachhandelsunternehmen für Armaturen- und Rohrleitungstechnik insbesondere für Anwendungen im Bereich Infrastruktur (Gas, Wasser, Kanal, Straße). Der Erfolg in diesem Geschäftsbereich ist von der Investitionsbereitschaft der Kommunen und Kommunalbetriebe sowie vom Investitionsbedarf der Industrie abhängig. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung der Baukonjunktur unterliegt der ständigen Beobachtung von Vertrieb und Einkauf. Der Vorstand wird laufend über die Marktentwicklung informiert. (3) KUNDENRISIKO Bei den Herstellern von PKWs und Nutzfahrzeugen handelt es sich um sehr große, international tätige Unternehmen. Zum Berichtszeitpunkt sind keine Entwicklungen erkennbar, die Zahlungsausfälle der großen OEM-Kunden oder ande- rer großer Tier-1-Kunden erwarten lassen. Frauenthal Automotive beliefert auch einige kleinere Tier-1-Lieferanten, bei denen Zahlungsausfälle auftreten können. Diese Kunden machen einen untergeordneten Anteil des Geschäftsvolumens aus, und es bestehen Maßnahmen zur Begrenzung dieses Risikos. Die regelmäßig auftretenden Zahlungsverzögerungen bei kleineren Forderungsbeträgen konnten in der Vergangenheit immer einvernehmlich mit dem Kunden gelöst werden. Für einen Großteil der Kunden besteht im Rahmen von Factoring-Verträgen eine Kreditausfallversicherung. Insgesamt ist das Risiko von Forderungsausfällen bei Frauenthal Automotive gering, Schadensfälle im Bereich mehrerer EUR 100.000 können nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Situation wird aufgrund der Marktentwicklung im Ge- schäftsjahr mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind bei Frauenthal Automotive keine relevanten Zahlungsausfälle aufgetreten. Die Produktion der OEMs setzt das Funktionieren der gesamten Zulieferkette voraus. Neben den COVID-19- Maßnahmen, welche die Verfügbarkeit von Personal gefährden und/oder Transportprobleme verursachen, stellt im Jahr 85 2022 die Verknappung an Halbleitern ein weiteres Risiko insbesondere im PKW-Bereich dar, was Produktionsunterbre- chungen bei einzelnen Kunden verursacht. Hinzu kommt seit dem Ukraine-Russland-Krieg auch die Verknappung von Kabelbäumen, die ebenso im Bereich der Nutzfahrzeuge Auswirkungen zeigt. Die Effekte für Frauenthal Automotive sind aufgrund der großen Kundenanzahl gemildert, sofern keine Großlieferanten für die gesamte Industrie ausfallen sollten. Frauenthal Automotive muss lieferfähig bleiben, weil ansonsten hohe Vertragsstrafen drohen. Frauenthal Automotive arbeitet mit einem Großteil der Kunden langjährig zusammen; dies umfasst auch die Mitarbeit an Produkt- und Modelländerungen. Trotzdem erhöhen die Globalisierungsstrategien der OEM-Kunden und die Zoll- politik einiger Exportmärkte (z. B. Brasilien, USA, China) das Risiko von Produktionsverlagerungen außerhalb Europas und steigern das Risiko, dass der Wettbewerb durch außereuropäische Lieferanten zunimmt. Darüber hinaus kann die Globalisierungsstrategie für Frauenthal Automotive zur Kundenforderung einer weltweiten Präsenz führen, um die Stellung als Lieferant bei einzelnen Kunden aufrechtzuerhalten bzw. um neue Kunden zu ge- winnen. Mit den Standorten in Kunshan (China) und Fountain Inn (SC; USA) ist Frauenthal Automotive gut aufgestellt, um die Local-Content-Erfordernisse der Kunden abzudecken. Im Bereich der Produktion von Fahrzeugkomponenten wie Druckluftbehälter, Schweiß-, Stanz- und Umformteilen wer- den üblicherweise ein- oder mehrjährige Lieferverträge abgeschlossen, die die Produkte und Konditionen definieren, aber keine verbindlichen Liefermengen für den Gesamtzeitraum festlegen, da diese von der Marktnachfrage abhängen. In der Regel schließen die Kunden keine sogenannten Single-Source-Verträge ab. Dies bedeutet, dass aus vertraglicher Sicht Kunden ihre Bestellungen in bestimmten, begrenzten Bandbreiten zu Wettbewerbern verlagern können. Faktisch ist es jedoch meist so, dass aus ökonomischen und technischen Gründen für einen Großteil der Teilenummern Frauent- hal der einzige Lieferant ist und die Kunden kurz- bis mittelfristig keine Alternativlieferanten für einzelne Produkte haben. Der Abschluss und die Verlängerung von solchen Verträgen hängen von der Wettbewerbsfähigkeit des Zuliefe- rers ab. Die Kundenentscheidungen werden dabei primär durch die Preise und die Fähigkeit, kontinuierliche Produkti- vitätsverbesserungen und auch Kostensenkungen an die Kunden weiterzugeben, bestimmt. Darüber hinaus spielen Lieferfähigkeit, Produktqualität, Zuverlässigkeit und technische Kompetenz bei Neuentwicklungen eine Rolle. Im Pro- duktbereich der Business Unit Frauenthal Gnotec bestehen überwiegend Aufträge für den gesamten Produktlebenszyk- lus der Fahrzeugmodelle bzw. Plattformen des Kunden, sodass die Prognose der Umsatzentwicklung eine höhere Ver- lässlichkeit aufweist als in den anderen Produktbereichen. Zwischen der Auftragserteilung, die in der Entwicklungsphase eines PKW- oder LKW-Modells erfolgt, und dem Produk- tionsanlauf (SOP) kann ein Zeitraum von mehreren Jahren liegen, in dem Kapital in Form von Werkzeugen, Anlagever- mögen oder Sicherheitsbeständen gebunden sein kann. Frauenthal ist daher dem Risiko von Verzögerungen im Ent- wicklungs- und Markteinführungsprozess der Kunden und nicht erreichten Vertriebszielen ausgesetzt. Diese Risiken werden durch genaues Monitoring der Kunden und durch entsprechende Zahlungsziele mit Werkzeug- und Maschi- nenlieferanten sowie Finanzierungslösungen im Anlagebereich abgemildert. Die bedeutendsten Risiken in den Kundenbeziehungen ergeben sich aus dem Markteintritt neuer Wettbewerber, die es den Kunden erlauben, Preisdruck auszuüben. Obwohl die Kunden kurzfristig nur in Ausnahmefällen Volumen an Wett- bewerber verlagern können, kann sich Frauenthal Automotive dem kontinuierlichen Preisdruck der Kunden kaum ent- ziehen, da die Ertragskraft der Fahrzeughersteller maßgeblich von den Einkaufspreisen und somit auch dem Preisdruck, den sie auf die Lieferanten ausüben können, bestimmt ist. Um zu verhindern, dass OEM-Kunden aktiv Alternativliefe- ranten zu Frauenthal Automotive entwickeln, sind kontinuierliche Preissenkungen und damit einhergehend kontinuier- liche Produktivitätsverbesserungen ein Kernelement des Geschäftsmodells. Der Fokus der Investitionen liegt daher auf produktivitätssteigernden Maßnahmen, die meist mit der Automatisierung von Produktionsprozessen erreicht werden. 86 Der Sanitär-, Heizungs- und Elektrogroßhandel ist geprägt von einer Vielzahl an Kunden aus der Installationsbranche, aber auch von größeren Abnehmern wie Baumärkten, Bauträgern, öffentlichen Einrichtungen und Kommunen. Private Endabnehmer werden nicht direkt beliefert. Maßgeblich für den Geschäftserfolg sind kompetitive Einkaufspreise und Einkaufsbedingungen für das Handelssortiment, die logistische Leistungsfähigkeit bei Warenverfügbarkeit und Zustel- lung sowie die Vorfinanzierungsfunktion durch den Großhändler. Der Wettbewerb zwischen den Großhändlern kann bei einem aggressiven Kampf um Marktanteile zu einem Preisverfall führen; allerdings ist aufgrund anderer, stabilisierender Elemente der Kundenbeziehung (Warenverfügbarkeit, logisti- sche Verlässlichkeit, Finanzierung, technische Betreuung, Schnittstellenanbindung, Eigenmarken etc.) der Preis nicht allein ausschlaggebend, sodass den Risiken des Preiswettbewerbs mit diesen Leistungskomponenten entgegengewirkt werden kann. Aufgrund ihrer führenden Marktposition, des flächendeckend ausgebauten Standortnetzes und der lo- gistischen Leistungsfähigkeit ist die Division Frauenthal Handel im Wettbewerb sehr gut positioniert und für viele Kun- den bevorzugter Lieferant. Die Kunden sind überwiegend Gewerbetreibende mit den für die Installationsbranche und für kleine Unternehmens- größen charakteristischen Zahlungsrisiken. Eine Analyse von Europas Gläubigerschutzorganisation Creditreform hat ge- zeigt, dass die Zahl der Firmeninsolvenzen im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um rund 60 % gestiegen ist. Besonders zu beachten ist der Anstieg um rund 96 % bei den abgewiesenen Insolvenzverfahren des gesamten Wirtschaftsjahres 2022. Es ist davon auszugehen, dass ein weiterer Anstieg im Jahr 2023 bevorsteht. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, wird aktives Kundenrisikomanagement betrieben. Kundenratings und Kreditli- mits werden laufend beobachtet und angepasst, um Insolvenzrisiken frühzeitig zu erkennen. Unregelmäßigkeiten im Zahlungsverhalten der Kunden werden konsequent verfolgt. Belieferungslimits, die laufend an das Zahlungsverhalten angepasst werden, reduzieren das Forderungsausfallsrisiko. Zusätzlich wird das Ausfallsrisiko von Zahlungen über Wa- renkreditversicherungen deutlich gemindert. (4) PERSONALBESCHAFFUNGSRISIKEN Die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Situation führen an einigen Standorten von Frauenthal Automotive zu vorübergehenden Personalengpässen – meist bedingt durch Quarantänemaßnahmen. Besonders betroffen sind die Standorte Čadca (Slowakei), Hustopeče (Tschechien) und Elterlein (Deutschland). Auch die schwedischen Standorte sind, wenn auch in geringerem Ausmaß, betroffen. Durch den Einsatz von Leiharbeitern, Zusatzschichten und Sonder- frachten kann die Kundenbelieferung jederzeit sichergestellt werden. Diese Maßnahmen verursachen allerdings Zusatz- kosten. Abgesehen von der temporären Krisensituation ist der Personalmarkt in Tschechien und der Slowakei aufgrund des starken Wachstums der Automobilindustrie in den CEE-Ländern (sowohl in OEM-Standorten als auch in der Zulieferin- dustrie) aus Arbeitgebersicht ungünstig. Eine zunehmende Verknappung qualifizierter Arbeitskräfte ist prognostizierbar. Die Folgen dieser Entwicklung sind einerseits Lohnkostensteigerungen deutlich über den Produktivitätssteigerungen und zunehmende Risiken von Produktionsausfällen. Vor diesem Hintergrund werden Gegenmaßnahmen ergriffen, die einerseits die Attraktivität von Frauenthal Automotive als Arbeitgeber steigern und andererseits den Bedarf an Arbeits- kräften durch Investitionen in Automatisierungsmaßnahmen reduzieren. Diese Maßnahmen zeigen im Berichtsjahr be- reits Wirkung. Schließlich stellt sich strategisch die Frage der Standortpolitik. Die Problematik des allgemeinen Fachkräftemangels ist auch im Jahr 2022 das dominierende Arbeitsmarkt-Thema, das weiterhin auch vor der Division Frauenthal Handel nicht Halt macht. Bei einem wachstumsbedingt leicht steigenden Personalstand im Ausmaß von 3,7 % und damit eingehergehend einem Plus an neu zu besetzenden Positionen ist die Anzahl der Bewerbungen pro offene Stelle im allgemeinen Durchschnitt weiterhin rückläufig, wobei 2022 in einzelnen Berufsfeldern regional erstmals nach mehreren Jahren auch wieder eine zarte Trendumkehr bemerkbar ist. So ist beispielsweise ein leichtes Plus an verfügbaren LKW-Chauffeuren am Arbeits- markt zu registrieren, während es an qualifizierten Fachkräften etwa im Bereich der erneuerbaren Energie massiv man- gelt. Die Fluktuationsrate, also der Anteil der dienstnehmerinitiierten Austritte an der Gesamtbelegschaft, steigt von 7,01 % im Jahr 2021 auf 8,89 % im Jahr 2022 weiterhin an. Beide Werte liegen im Quervergleich mit anderen Unternehmen auf einem nach wie vor niedrigen Niveau. Die Unternehmensgruppe begegnet dieser Entwicklung mit einer breiten Offensive an Maßnahmen in den Bereichen „Attraktivität der Arbeitgeber-Marke/n“, „Neue Wege in der Bewerberansprache“, „Aus- und Weiterbildung, Qualifi- kation, Um- und Aufschulung“ sowie allem voran dem sogenannten „Retention Management“, also der Bindung der bestehenden Mitarbeitenden an das Unternehmen. 87 2022 wurde die Markenarchitektur der Gruppe im Hinblick auf Wiederkennung und Attraktivität als Arbeitgeber über- arbeitet, sodass man nunmehr einheitlich unter der Dachmarke Frauenthal Handel Gruppe auftritt. Diese Maßnahme findet 2022 in der Zuerkennung mehrerer Gütesiegel im Bereich Employer Branding bereits erfreulichen Niederschlag: So wird die Frauenthal Handel Gruppe etwa als „Beliebter Lehrbetrieb“ und als „Top Company“ ausgezeichnet. Ebenfalls in das aktuelle Berichtsjahr fällt die erfolgreiche Neugestaltung und Veröffentlichung des gruppeneigenen Karriereportals „frauenthal-jobs.at“, in dessen Hintergrund mit „Onlyfy“ (www.onlyfy.com) ein gleichfalls 2022 neu implementiertes Bewerbermanagement-Tool zum Einsatz kommt. Mit der konsequenten Fortsetzung des großen 2021 begonnenen divisionsweiten „Vision – Mission – Werte“-Prozesses mit dem Leitmotiv des „Kunden-KOMPASS“ sowie einer Vielzahl an 2022 wieder in Präsenz abgehaltenen Mitarbeiten- den-Events wurde massiv in die Stärkung der Unternehmenskultur investiert. Der außergewöhnliche Wert von 84 % Weiterempfehlungsquote auf der führenden Bewertungsplattform „kununu“, welcher sich mehrheitlich aus den Feedbacks von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden speist, liegt weit über allen relevanten Benchmarks und attestiert, dass die Bestrebungen zur Attraktivierung der „Arbeitgebermarke Frau- enthal Handel Gruppe“ Früchte tragen. (5) UMWELTRISIKEN Die Unternehmen von Frauenthal Automotive erfüllen alle umweltrelevanten Auflagen, gesetzlichen Bestimmungen, Verordnungen und Bescheide. Die Mitarbeitenden werden über alle Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsbelange umfassend informiert und geschult. Die Standorte von Frauenthal Automotive sind industrielle, metallverarbeitende Betriebe, die auch teilweise thermische Verfahren (Härten, Warmformung, Schweißen) in der Fertigung einsetzen. Daraus ergeben sich generell Risiken aus den Abfällen und Abwässern dieser Betriebe. Einige Standorte befinden sich auf Liegenschaften, die schon seit vielen Jahrzehnten als Industriestandorte genutzt werden. Die daraus resultierende Kontamination von Böden verursacht in der Regel kein Umweltrisiko, solange keine Emissionen auftreten oder die umweltrelevanten Auflagen verändert werden. Für einige Standorte liegen Berichte aus einer Umwelt-Due-Diligence vor. Dem Management sind potenzielle Umweltrisiken bekannt und es werden daher die geeigneten Maßnahmen zur Minimierung von Umweltrisiken getroffen. Generell hat sich nach dem Verkauf der Business Units Stahlfedern (im Jahr 2014) und U-Bolts (im Jahr 2018) das Risiko von Umweltschäden für die Frauenthal-Gruppe reduziert. Die von Frauenthal Automotive aktuell betriebenen Standorte weisen aufgrund der Produktionsprozesse ein geringeres Umweltrisiko auf. Aus den Kaufverträgen für die verkaufte Business Unit U-Bolts bestehen ab dem Jahr 2022 keine Umweltrisiken. Die gewährten Garantien sind mit Juni 2022 ausgelaufen. Die Division Frauenthal Handel ist im Handel von Sanitär-, Heizungs- und Installationsprodukten und seit 2020 auch im Handel von Elektromaterial tätig. Die Gruppe verfügt über eine österreichweite Vertriebs- und Logistikinfrastruktur so- wie einen eigenen Fuhrpark. Das Lagersortiment beinhaltet rund 50.000 überwiegend technische Artikel. Im Sortiment sind keine gefährlichen Güter mit potenzieller Belastung für die Umwelt enthalten. Es gibt sowohl im Sanitär- als auch im Heizungssegment ein breites Handelssortiment an Artikeln, die besonders umwelt-, energie- oder ressourcenscho- nend sind. Es sind diesbezüglich keine Umweltrisken bekannt. An einigen Logistik-Standorten von Frauenthal Handel bestehen Umweltrisiken in Form von Lärmemissionen, die zu einer Einschränkung der Betriebszeiten führen. Für alle bekannten Risiken sind „Risk Owner“ definiert, die für das Management der Risiken zuständig sind. Über die Entwicklung der Risiken wird sowohl in den regelmäßigen Risikoberichten als auch in monatlichen Management Repor- tings berichtet. Falls es Vorkommnisse gibt, die eine Änderung im Risikomanagement erfordern könnten, wird dies von den „Risk Owners“ an die jeweilige Geschäftsführung und im Falle von bedeutenden Ereignissen an den Vorstand berichtet. (6) BETRIEBLICHE RISIKEN Bremsdruckbehälter und Karosserieteile werden durch Erwärmung von Stahl, Umformprozesse (Pressen, Stanzen), teil- weise Schweißen und anschließender Oberflächenbehandlung erzeugt. Schweiß-, Stanz- und Umformteile werden meist in hochautomatisierten Produktionsprozessen hergestellt. Bei all diesen Prozessen gibt es Produktionsausfallsrisi- ken und Sicherheitsrisiken. Im Berichtsjahr waren diesbezüglich keine signifikanten Vorfälle zu verzeichnen. Der Opti- mierung der Sicherheit in der Produktion wird über die gesetzlich erforderlichen Standards hinaus ein hoher Stellenwert eingeräumt. 88 Durch Arbeits- und Verfahrensanweisungen, Schulungsmaßnahmen, laufende Instandhaltung und Überprüfung sowie durch den Abschluss von Versicherungsverträgen werden Risiken möglichst minimiert. Im Straßeneinsatz von Fahrzeugkomponenten können Qualitätsmängel in seltenen Fällen zu Materialbrüchen, undich- ten Bremssystemen oder frühzeitiger Korrosion führen. Ein umfassendes Qualitätssystem, das laufend intern und extern auditiert wird, verringert die Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts. Gleichzeitig sind für mögliche Schäden aus Produkthaftung und Rückrufmaßnahmen Versicherungen abgeschlossen worden. Die Versicherungssummen werden als ausreichend eingeschätzt. Nicht versichert sind Gewährleistungskosten (Austausch fehlerhafter Produkte); diese können im Extremfall zu sehr hohen Ergebnisbelastungen führen. Im Berichtsjahr gibt es diesbezüglich keine nennenswerten Vorfälle. Nachdem das Pandemiegeschehen 2021 für das Management und die Belegschaft weitgehend unbekanntes Terrain darstellte, lauteten die Herausforderungen 2022 in der Division Frauenthal Handel schwerpunktmäßig „Absicherung des operativen Betriebs“ und „Flexible Reaktion auf rasch wechselnde Rahmenbedingungen“. Für die Ertragskraft der Division Frauenthal Handel sind kompetitive Einkaufsbedingungen und Einkaufspreise der Lie- feranten von großer Bedeutung. Einzelne dieser Lieferanten haben einen großen Marktanteil in Österreich und können daher nicht substituiert werden. Gleichzeitig ist die Division Frauenthal Handel aufgrund des größten und österreich- weiten Vertriebs- und Logistiknetzwerks der wesentliche Partner in der Branche. Die Verhandlung der Einkaufspreise ist Kernaufgabe des Top-Managements. Aufgrund der Marktstruktur ist Frauenthal Handel bestens aufgestellt. Die Mitgliedschaft in der europaweiten Einkaufsgemeinschaft VGH sichert die Position ge- genüber den Herstellern von Sanitär- und Heizungsprodukten zusätzlich ab. Im Bereich „Category Management“ wird laufend die Koordination zwischen den Funktionen von Einkauf, Verkauf, Disposition, Liquiditäts- und Produktmanagement verbessert. Das eingeführte Prognosesystem zur weiteren Optimie- rung der Bestellmengen und damit des Lagerbestandes ermöglicht eine zielgerichtete Erhöhung der Warenverfügbar- keit. Die Sicherheit der IT-Systeme, insbesondere der Schutz vor unbefugtem Zugriff und Manipulationen, wird regelmäßig intern überprüft. Aufgrund der zunehmenden internen und externen Vernetzung sind die Risiken in diesem Bereich steigend. Entsprechend werden auch Maßnahmen zur Erhöhung des Schutzes vor unberechtigten Systemzugriffen verstärkt. Darüber wird auch regelmäßig dem Prüfungsausschuss berichtet. (7) VERSORGUNGSRISIKO Die Verfügbarkeit von Stahl wird bei allen Produkten durch längerfristige Lieferverträge sichergestellt. Die Vormateria- lien der Produktion bestehen überwiegend aus Commodities, für die es weltweit zahlreiche Lieferanten gibt. Es beste- hen im Falle möglicher Rohstoffverknappung und starker Preissteigerungen bei Stahl und Vormaterialien Versorgungs- risiken. Preisveränderungen bei Stahl werden durch entsprechende Vereinbarungen mit den Kunden auf die Verkaufs- preise abgewälzt, wobei es unterschiedliche Preisanpassungsintervalle gibt, sodass bei rasch steigenden oder sinkenden Stahlpreisen vorübergehend Nach- bzw. Vorteile gegenüber den kalkulierten Margen entstehen. Diese Effekte neutra- lisieren sich erfahrungsgemäß in einem mehrjährigen Betrachtungszeitraum. Das Einkaufsmanagement von Vormaterialien nimmt jede Business Unit selbst wahr. Energiekosten haben einen erheblichen Einfluss auf die Produktionskosten und damit auf die Ertragslage von Frauenthal Automotive, da Energiepreisschwankungen nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Teilweise bestehen Sicherungsgeschäfte für den Strombezug. Im energieintensivsten Bereich führen Erhöhungen der Stromtarife und Netzentgelte zu erheblichen Kostensteigerungen, die nicht automatisch an die Kunden weitergegeben werden können. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und Preisverhandlungen mit den Kunden kann be- grenzt gegengesteuert werden. Versorgungsengpässe bei Vormaterialien oder Energie sind möglich. Für alle relevanten Vormaterialien gibt es mehrere Lieferanten, allerdings kann es beispielsweise im Falle von technischen Betriebsstörungen bei einzelnen Großlieferanten zu kurzfristigen Engpässen kommen. Es bestehen aber keine strategischen Abhängigkeiten. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digi- talisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürf- nisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Smarte Produktsu- che, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push- 89 Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2022. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, elektromaterial.at) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut wer- den. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. (8) FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN Die Frauenthal Gruppe ist mit einer ausgewiesenen Eigenkapitalquote von 36,5 % im Jahr 2022 eigenkapitalmäßig gut aufgestellt. Sowohl in der Division Handel als auch in der Division Automotive ergeben sich jedoch aufgrund der volatilen Geschäftsentwicklungen unterjährig wesentlich höhere Ausnutzungen der Kreditlinien als zum Bilanzstichtag. Die bei- den Divisionen sind hinsichtlich der finanzwirtschaftlichen Risiken unterschiedlich zu betrachten. In der Division Handel kommt es zu Jahresende traditionell zu sehr hohen Kundeneingängen, die die Nettofinanzverbindlichkeiten zum Stich- tag enorm verringern. Während zum Stichtag 31.12.2022 ein Net Cash ausgewiesen werden kann, ist die Verschuldung unterjährig viel höher. Durch die hohen Kundeneingänge kommt es zum 31.12.2022 zu einer Bilanzverkürzung und zu einer Verbesserung der Eigenkapitalquote. In der Division Automotive sind alle Produktionsstandorte mit lokalen Banken finanziert. Aufgrund des Umsatzrückganges sowie der Kostensteigerungen kommt es unterjährig zu teilweise ange- spannten Liquiditätssituationen mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf die Covenants bei den lokalen Ban- ken. In enger Abstimmung mit der Frauenthal-Holding erfolgt ein striktes Working Capital Management und eine lau- fende Kommunikation mit den Banken. Beide Divisionen sind aufgrund der makroökonomischen Gegebenheiten wie Inflation und der steigenden Zinsniveaus mit höheren Finanzierungskosten konfrontiert. Die Finanzierung der Frauenthal-Gruppe erfolgt einerseits durch Konsortialfinanzierungen mehrerer führender österrei- chischer Banken auf Ebene der Division Frauenthal Handel und andererseits durch Finanzierungen von lokalen Banken auf Business-Unit-Ebene der Division Frauenthal Automotive. Im Juni 2020 wurde die gesamte Division Frauenthal Handel langfristig auf weitere fünf Jahre refinanziert. Die Finan- zierung enthält eine endfällige (MEUR 13) und eine tilgende Tranche (MEUR 20) sowie eine Betriebsmittellinie über MEUR 35. Des Weiteren wurde eine COVID-19-Sicherheitslinie in Höhe von MEUR 10 (Reduktion im Juni 2021, davor MEUR 30) bis 30. Juni 2022 abgeschlossen, welche im Jahr 2022 bis zum 30. Juni 2023 verlängert und im Geschäftsjahr 2022 nie in Anspruch genommen wird. Eine führende schwedische Bank finanziert die schwedischen Gesellschaften der Business Unit Frauenthal Gnotec, ge- nauso wie zwei deutsche Banken für die Finanzierung des Produktionsstandorts in Elterlein sorgen. In der Slowakei erfolgt die Finanzierung ebenso mit einer lokalen Bank. Am Standort Hustopeče wird im Geschäftsjahr 2022 die letzte Finanzierung zur Fertigstellung des Debt Pushdowns durchgeführt, bis dato war der Standort noch über die Mutterge- sellschaft finanziert. Der chinesische Produktionsstandort in China (Kunshan, nahe Shanghai) der Business Unit Frauent- hal Gnotec verlängert alle seine Betriebsmittellinien bei lokalen chinesischen Banken um ein weiteres Jahr. Von Frau- enthal Gnotec China werden hauptsächlich chinesische Produktionswerke eines europäischen PKW-Herstellers sowie ein großer chinesischer Automobilhersteller beliefert. Aufgrund des Produktportfolios (Umformteile und Schweißbau- gruppen) sind hohe Vorfinanzierungen vor allem für Presswerkzeuge und Maschinen erforderlich. Die Finanzierung des Standorts wird durch lokale Finanzierungen (Anlageleasing), durch lokale Betriebsmittellinien mit chinesischen Banken und durch Darlehen der schwedischen Muttergesellschaft Frauenthal Gnotec AB gedeckt. Alle Kredite der operativen Gesellschaften in der Division Handel sowie Automotive sind ohne Haftung seitens der Frauenthal Holding AG gewährt. Die Kredite sind langfristig mit unterschiedlichen Laufzeiten bis 2028 und die Verzin- sung ist variabel auf EURIBOR- bzw. STIBOR-Basis. Darüber hinaus stehen für einen höheren Working-Capital-Bedarf ausreichend Betriebsmittellinien zur Verfügung. Der Liquiditätsbedarf, die Überwachung der Einhaltung der Covenants und die Verhandlung von Anpassungen der Vereinbarungen mit den Banken an die aktuellen Bedürfnisse werden im Rahmen der Treasury-Funktion von der Holding gesteuert und detailliert überwacht. Zusätzlich bestehen auf Ebene der Frauenthal Holding ausreichend freie Finanzierungslinien mit mehreren österreichi- schen Banken. 90 Der Konzern verfügt über Guthaben bei Kreditinstituten iHv MEUR 44,6 sowie ausreichend nicht ausgenutzte Bankli- nien. Das Factoringvolumen beträgt MEUR 75,5. Zusätzlich bestehen mit den beteiligten Banken langjährige gute Ge- schäftsbeziehungen. Zentraler Bestandteil der Liquiditätsplanung der Unternehmen der Frauenthal-Gruppe ist die Aufrechterhaltung der Fä- higkeit, den externen und internen Zahlungsverpflichtungen stets nachzukommen. Zinsänderungsrisiken für den Konzern sind in der Bilanz- und Finanzierungssituation Ende 2022 von Relevanz, da die Zinsbasis überwiegend auf 3-Monats-EURIBOR-Basis bzw. in Schweden auf 1-Monats-STIBOR-Basis vereinbart wurde. Die Zinsentwicklung und das damit verbundene Risiko werden laufend überwacht. Der Einfluss volatiler Währungen (CZK) ist gering, da im Wesentlichen in Euro fakturiert wird und auch der Einkauf der Vormaterialien überwiegend in Euro erfolgt. Diese Währungsrisiken sind daher im Wesentlichen im Jahr 2022 ungesi- chert und unterliegen einer ständigen Beobachtung. Der Einfluss der ebenso volatilen Schwedenkrone ist im Wesentlichen auf nicht liquiditätswirksame Bewertungseffekte (Translationsrisiko) beschränkt. Aus der Finanzierungs- und Standortstruktur der Frauenthal-Gruppe ergeben sich finanzielle Risiken (dazu zählen Wäh- rungs-, Liquiditäts- und Zinsrisiken), die maßgeblichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben kön- nen. Die Frauenthal-Gruppe unterhält langjährige Geschäftsbeziehungen mit Banken in den Ländern Österreich, Deutsch- land, Slowakei, Schweden, Tschechien und China und beobachtet laufend die makroökonomischen Umstände in Zu- sammenhang mit den seit März 2023 entstandenen Turbulenzen am Finanzmarkt. Die Frauenthal-Gruppe unterhält keine Geschäftsbeziehung mit den betroffenen Banken Credit Suisse und Silicon Valley Bank. (9) COMPLIANCE-RISIKEN Als börsennotiertes Unternehmen hat die Frauenthal Holding AG ein umfangreiches Regelwerk im Bereich der Corpo- rate Governance und des Börse- und Wertpapierrechts zu befolgen. Der Österreichische Corporate Governance Kodex wird laufend um neue Regelungen erweitert. Durch Schulungen und Berücksichtigung von Compliance bei der Zielvor- gabe und Evaluierung von Führungskräften sollen Compliance-Risiken reduziert werden. Die Gesellschaft verfolgt die permanente Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen mit hoher Priorität, um Verletzungen zu vermeiden, die gege- benenfalls erheblichen Schaden für die Reputation des Unternehmens sowie gesetzliche Sanktionen nach sich ziehen könnten. Darüber hinaus wird die Einhaltung hoher ethischer Standards in den Geschäftsbeziehungen als wichtiges Element einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik betrachtet. Als Lieferant für alle großen europä- ischen Nutzfahrzeughersteller wird das Compliance-Verhalten auch von den Kunden evaluiert. Im Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats werden regelmäßig mögliche Compliance-Risiken analysiert und Maßnahmen zur Stärkung der Com- pliance im Konzern besprochen. Im Berichtsjahr wurden die Verfahren zur Sicherung der Vertraulichkeit von Compli- ance-relevanten Informationen weiterentwickelt. Eine neue Compliance-Richtlinie trat per 1. Jänner 2021 in Kraft. (10) RECHNUNGSLEGUNG Es gibt klare und strenge Richtlinien betreffend die Dokumentation der betrieblichen Vorgänge im gesamten Konzern. Der Rechnungslegungsprozess in den Konzerngesellschaften obliegt der Verantwortung der lokalen Finanzleitung. Von dieser werden die laufenden Monatsergebnisse unter Verwendung der Konsolidierungssoftware Cognos an die zentrale Finanzabteilung des Konzerns übermittelt. Die konsolidierten Ergebnisse werden nach detaillierter Analyse und Rück- sprache mit den Finanzverantwortlichen der Konzerngesellschaften im Monatsbericht an den Vorstand, den Aufsichtsrat und das gesamte Management-Team berichtet. Ausführliche Erläuterungen des Managements der operativen Einheiten erklären den Geschäftsverlauf. Ein konzernwei- tes Accounting Manual und regelmäßige Schulungen der Finanzverantwortlichen dienen der Vereinheitlichung aller relevanten Buchungsmethoden und der Einhaltung der jeweils aktuellen internationalen Rechnungslegungsvorschriften. Neue oder geänderte IFRS-Standards werden zentral in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Verantwortlichen für den ganzen Konzern eingeführt. In Vorbereitung auf die Nachhaltigkeitskennzahlen werden Workshops mit den lokalen Verantwortlichen abgehalten. Es gibt eine durchgängige Unterschriftsregelung, die die Freigabe von Rechnungen zur Zahlung klar regelt. Die buch- mäßige Erfassung der Geschäftsfälle erfolgt grundsätzlich elektronisch. Entsprechend den individuellen Notwendigkei- ten sind Zugriffsrechte einzelner Benutzer zentral durch die jeweilige IT-Abteilung verwaltet. Das Ausmaß der Berechti- gungen unterliegt einer ständigen Anpassung. Die digitale Datensicherung erfolgt ebenfalls durch die lokalen IT- 91 Abteilungen. Nach einem detaillierten Sicherungsplan werden verschiedene Backups täglich, wöchentlich oder monat- lich durchgeführt. Andere Dokumente werden in geeigneten Archiven entsprechend den gesetzlichen Fristen aufbe- wahrt. In den operativen Einheiten erfolgt die Buchung von Geschäftsfällen laufend. Zahlungen werden wöchentlich durchge- führt. In den Gesellschaften sind durchgehend organisatorische Regelungen festgelegt, die gewährleisten, dass sämtliche bu- chungspflichtigen Geschäftsvorfälle in den Jahresabschluss einfließen. In Konzerngesellschaften mit voll integrierten ERP-Systemen werden bereits bei der Bestellung von Waren automatisch interne Belege erstellt, die folglich einen rou- tinemäßigen Freigabeprozess durchlaufen. Am Ende des Monats überprüfen alle Finanzabteilungen die Vollständigkeit der Rechnungen. Um ein periodengenaues Bild der Finanzlage zu erstellen, werden fehlende Rechnungen bei Bedarf abgegrenzt. Vor dem Bilanzstichtag werden von den wichtigsten Lieferanten Bestätigungen zu den ausstehenden Be- trägen eingeholt. Um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Rückstellungen gebildet werden, wird der aktuelle Geschäftsverlauf in den monatlichen Managementmeetings mit dem Vorstand ausführlich besprochen und Maßnahmen abgeleitet. Das mo- natliche Berichtswesen bildet die Basis für diese Besprechungen. Weiters hilft das eingeführte Vier-Augen-Prinzip in der Geschäftsführung alle künftig drohenden Verbindlichkeiten zu erfassen. Durch die intensive Kommunikation zwischen der zentralen Finanzabteilung und den Finanzverantwortlichen in den lokalen Gesellschaften werden Planabweichungen detailliert verfolgt. Das monatliche Reporting beinhaltet detaillierte Abweichungsanalysen zu Ergebnissen, Bilanzpositionen und Cashflow- Statements der einzelnen Business Units bzw. Segmente. Des Weiteren dient ein umfangreiches Kennzahlensystem der Erstellung interner Vergleiche über längere Zeiträume. Gegebenenfalls werden Auffälligkeiten einer detaillierten Analyse unterzogen. Den Themen Kundenbeziehung, Produktivität, Liquiditätsmanagement und Personalstruktur wird dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch mögliche Probleme vorzeitig erkannt werden können. Der Vorstand initiiert in Abstimmung mit dem Prüfungsausschuss regelmäßig Projekte der internen Revision. Die Cash-Bestände aller Konzerngesellschaften werden ständig beobachtet. Die Liquiditätsentwicklung wird dem Vor- stand wöchentlich, dem Aufsichtsrat und damit auch dem Prüfungsausschuss monatlich berichtet. Sichergestellt wird die Korrektheit der Liquiditätsrechnung durch den monatlichen Abgleich von Cashflow-Statements und Bankständen. Den operativen Einheiten werden konkrete monatliche Liquiditätsziele vorgegeben; Abweichungen führen zu vordefi- nierten Berichts- und Genehmigungsprozessen. Die Risikoverantwortlichen der identifizierten Risiken sind klar definiert und berichten in oberster Instanz an den Vor- stand. Im mindestens zweimal jährlich erstellten Risikobericht werden die Risiken aktualisiert, bewertet und dem Prü- fungsausschuss vorgelegt. E. BERICHT ÜBER DIE FINANZLAGE Oberstes Ziel ist die Sicherstellung der Finanzierung der Geschäftsaktivität in beiden Divisionen. Planungen sind für beide Divisionen unterschiedlich, da für die Division Frauenthal Handel im Wesentlichen nur die Situation in Österreich relevant ist, während für die Division Frauenthal Automotive vor allem der gesamte europäische Automobilmarkt, aber auch China und marginal die USA relevant sind. Wichtig ist die Risikoabschottung, also keine finanzielle Verflechtung zwischen den beiden Divisionen. Alle Gesellschaf- ten bis auf den Standort in den USA sind mit lokalen Banken finanziert. Die durchschnittliche Verzinsung für kurz- und langfristige ausgenützte Kredite sowie für Betriebsmittelfinanzierungen beträgt in der Division Frauenthal Handel 1,73 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2025), in der Division Frauenthal Automotive 2,53 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2028) und für Finanzierungen auf Ebene der Frauenthal Holding AG 1,88 % p.a. (mit Laufzeiten bis längstens 2024). Die in der Division Frauenthal Handel zusätzlich im Jahr 2020 verhandelte COVID-19-Linie (Sicherheitslinie) über MEUR 10 (2021: MEUR 10) wird aufgrund der guten Umsatz- und Ergebnisentwicklung und eines sehr guten Working Capital Managements nicht ausgenutzt. 92 F. INNOVATIONSBERICHT In den Produktbereichen findet Innovation durch Verbesserung von Materialeigenschaften, Optimierung von Produkti- onsprozessen, Entwicklung neuer Produktdesigns und die Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten für existierende Pro- dukte statt. Innovation von Produktionsprozessen kann die Neugestaltung eines Fabriklayouts zur Optimierung des Produktionsflusses, die Investition in qualitäts- und produktivitätssteigernde Anlagen, die Feinabstimmung des Produk- tionsverfahrens oder eine Standardisierung und Stabilisierung einzelner Fertigungsschritte bedeuten. Innovation im Pro- duktdesign bedeutet beispielsweise die Vormontage mehrerer Komponenten, um so den Einbauaufwand beim Kunden zu reduzieren oder das Design so zu optimieren, dass Materialeinsatz und Kosten reduziert werden können. Vor allem in der Business Unit Frauenthal Gnotec ist die enge Zusammenarbeit mit dem Kunden in der Optimierung des Produkt- designs von Bedeutung. Zu diesem Zweck sind bei mehreren Kunden Ingenieure von Frauenthal Gnotec vor Ort (soge- nannte „Residential Engineers“) tätig. Auch für interne Prozesse werden Innovationen angestrebt, sofern dadurch Kosten- und Qualitätsfortschritte erzielbar sind. Im Bereich von Frauenthal Airtank wird an Produktdesigns mit geringerem Materialeinsatz (Kosten- und Ge- wichtsersparnis) gearbeitet. Bei diesen Sicherheitsteilen sind jedoch die Zustimmung der Kunden und die Genehmigung des TÜV für alle Produktinnovationen erforderlich. Die Produktinnovation bei Frauenthal Gnotec ist integraler Bestandteil des Geschäftsmodells: Kreative Engineering-Lö- sungen sind ein signifikanter Wettbewerbsfaktor. Das Know-how der Frauenthal Gnotec-Gruppe besteht in der Beherr- schung und Optimierung der vielfältigen Prozesse der Blechumformung für die Herstellung einfacher bis hochkomplexer Stahlteile vorwiegend für die Automobilindustrie. Die Automatisierung der Schweißprozesse ist ein Innovationsschwer- punkt, der Produktivitätssteigerung bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung zum Ziel hat. An einem innovativen Prozess als Alternative zum herkömmlichen Schweißverfahren wird gearbeitet. Der technische Großhandel befindet sich in einem ständigen Wandel und muss sich den Herausforderungen der Digi- talisierung und den steigenden Ansprüchen bei nachhaltigen Produkten stellen. Den Trends folgend werden in der Division Frauenthal Handel laufend Prozessinnovationen in der Kundenabwicklung umgesetzt. Die auf Kundenbedürf- nisse und -anforderungen maßgeschneiderte Business-Plattform für die vier Marken mySHT mobil, ÖAG mobil, konti mobil und EMAT mobil ist eine dieser Lösungen. Einfache Abwicklungen wie digitaler Lieferschein, Smarte Produktsu- che, Bestellmöglichkeiten über die App am Smartphone, Track & Trace in Echtzeit auf einer Karte, Lieferaviso mit Push- Nachricht, nachhaltige Verpackungen und vor allem Warenverfügbarkeit schaffen einen Mehrwert beim Kunden und sind ein wichtiger Teil der Kundenbindung. Durchgängige digitale Prozesse sind die Grundvoraussetzung für den hohen Anteil an fehlerfreien Lieferungen von über 99,7 % (OTIF) im Jahr 2022. Durch die laufende Verbesserung der Attraktivität der Kundenwebshops (JÖAG, mySHT, Kontino, elektromaterial.at) kann der Umsatzanteil, der über den Shop abgewickelt wird, permanent ausgebaut wer- den. Die personalintensiven regionalen Call Center werden dadurch entlastet und es bleibt mehr Zeit für aktive Beratung und Verkauf. G. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN Im Berichtsjahr hat uns das Thema Arbeitskräftemangel noch stärker als davor beschäftigt. Eine Reihe von Maßnahmen- paketen wurde gestartet, um dem entgegenzuwirken. Erfreulicherweise wurde die Division Frauenthal Handel mit dem Gütesiegel „Beliebter Lehrbetrieb 2022/23“sowie mit „Top Company 2023“ von Kununu ausgezeichnet. Die Themen Energie, verantwortungsvoller Ressourceneinsatz und Umweltschutz beschäftigten die Frauenthal-Gruppe im Berichts- jahr besonders intensiv. Aufgrund der massiven Teuerungswelle wurde der Umstieg in Richtung nachhaltiger Energie beschleunigt: So wurde im Bereich der Division Frauenthal Automotive eine PV-Anlage in Frauenthal Airtank Elterlein in Betrieb genommen, um die Energieautarkie zu voranzutreiben. Die Frauenthal-Gruppe setzt weiterhin auf verantwor- tungsvollen Ressourceneinsatz. Eine Vielzahl an Projekten wurde gestartet bzw. umgesetzt, um mit Material und Energie sparsam umzugehen und dem Thema Umweltschutz aktiv zu begegnen. Umweltorientierung und Ressourcenschonung sind sowohl aus geschäftsstrategischen Gründen als auch aufgrund der Werthaltung des Managements und der Mitarbeitenden der Frauenthal-Gruppe eine wichtige Zielsetzung. In beiden Divisionen bieten sich zahlreiche Ansatzpunkte zur Förderung von umwelt- und ressourcenschonenden Technologien. Beispiele dafür sind im Automobilbereich der Einsatz wasserlöslicher Lackierungsmittel, Investitionen in energiesparende Produktionsprozesse und die Reduktion des Materialeinsatzes durch verbessertes Produktdesign. Ein Beispiel aus der 93 Division Frauenthal Handel ist der Ausbau unserer Beratungszentren für Heizungsanlagen. Wir beraten unsere Kund- schaft beim Verkauf von energieeffizienten Heizungssystemen. Die Forcierung von Produkten im Sanitärbereich, die den Energie- und Wasserverbrauch reduzieren, ist ebenso ein Beitrag zur Förderung des Umweltbewusstseins. Als börsennotiertes Unternehmen ist Frauenthal für interne und externe Stakeholder in hohem Maße transparent. Das Vertrauen unserer Mitarbeitenden und jenes von Kundschaft, Lieferanten, Geschäftspartnern sowie Aktionären hängt auch von der wahrgenommenen Zukunftsorientierung unseres Handelns ab. Die aktuellen Markt- und Technologietrends in Europa lassen einen starken Anstieg des Volumens an BEV (Battery Electric Vehicles, also reinen E-Fahrzeugen) erwarten. Seit dem Management-Buy-Out der Business Unit Frauenthal Powertrain im November 2022 sieht sich Frauenthal Automotive von dieser Entwicklung in der Industrie nicht unmittel- bar betroffen. Weitere Details können dem Nachhaltigkeitsbericht 2022 der Frauenthal-Gruppe unter www.frauenthal.at/de/be- richte.html entnommen werden. H. AUSBLICK Der Fokus des Managements liegt auf der Sicherung der Liquidität, der Stärkung der Kundenbeziehungen und der Verbesserung der Kostenstruktur in den beiden Divisionen Frauenthal Automotive und Frauenthal Handel. In der Division Frauenthal Automotive sind durch die Optimierung der Standorte in Schweden, den Gewinn von zwei Großaufträgen in den USA und eines neuen strategischen Kunden im PKW-Bereich die Grundlagen für profitables Wachstum verbessert. Schließlich ist Frauenthal Automotive in einer voraussichtlich von zahlreichen Insolvenzen ge- prägten Zulieferindustrie als stabiler Partner der Kunden gut positioniert, um Marktanteile zu gewinnen. Die zukünftige Marktentwicklung wird maßgeblich von der Bewältigung und den Folgen der COVID-19 Krise, des China-Lockdowns sowie des Ukraine-Russland-Krieges und der damit verbundenen Warenverfügbarkeit geprägt sein. Zusätzlich kommt es darauf an, wie in Zukunft mit den Preisanstiegen bei Vor- und Rohmaterial sowie den steigenden Energiekosten umgegangen wird. Die Prognosen für das Jahr 2023 beruhen auf der Annahme, dass die europäische Automobilindustrie die Produktion auf verbessertem Niveau, ohne nennenswerte neuerliche Shutdowns und ohne Un- terbrechungen von Lieferketten fortsetzt. Die Volatilität und Prognoseunsicherheit ist enorm, sodass eine belastbare Vorschau auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung kaum möglich ist. Mit Engpässen an Materialien und dadurch be- dingten Produktionsausfällen in der Automobilindustrie ist daher auch zukünftig zu rechnen. Darüber hinaus bedrohen massive Preiserhöhungen bei den Energiekosten und Vor- und Rohmaterial sowie damit einhergehende Versorgungs- schwierigkeiten die Profitabilität. Hier wird in allen Geschäftsbereichen mit Hochdruck daran gearbeitet die Effekte zu minimieren und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Die Division Frauenthal Handel hängt als Zulieferer des Baunebengewerbes leicht zeitversetzt direkt von der Baukon- junktur ab. Die oft unterschiedliche Entwicklung im Neubau und der Renovierung sowohl im Teilbereich Wohnbau als auch im Bereich „übriger Hochbau“ wirkt in Summe stabilisierend. Weitere Einflussfaktoren stellen die Investitionsnei- gung der öffentlichen Hand sowie das private Konsumverhalten dar, wobei auch hier im Langzeitvergleich jeglicher konjunktureller Auf- bzw. Abschwung die Branche nur zeitversetzt und stark abgeschwächt trifft. Aufgrund der Roh- stoffpreise, der teuren Zinslandschaft und der aktuellen Entwicklung der Inflation besteht ein hoher Grad an Prognose- unsicherheit. Die Entwicklung der Geschäftstätigkeit wird in den Folgejahren durch starken Preiskampf im Wettbewerb und mögliche Lieferengpässe bestimmt werden. Ziel ist es, durch Investitionen, Prozessverbesserungen und Schulungen der Mitarbei- tenden das Kundenservice weiter zu verbessern, den Fokus auf den Kundennutzen zu setzen sowie gezielte Lagerzu- käufe zu tätigen. Aufgrund der aktuellen Unsicherheiten in beiden Divisionen Frauenthal Handel und Frauenthal Automotive hinsichtlich der Entwicklung der Preise bei Energie, Rohstoffen, der Engpässe bei Materialien und Produkten ist eine seriöse Prog- nose mit einer belastbaren Vorschau auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung kaum möglich. Viele globale Lieferketten zeigen sich seit mehr als einem Jahr instabil. Hinzu kommen makroökonomische Gegeben- heiten wie Inflation und steigende Zinsniveaus welche nicht nur die Finanzierungkosten ansteigen lassen, sondern sich zudem auch auf zukünftige Investitionsentscheidungen auswirken. Die Frauenthal-Gruppe rechnet weiterhin mit einer positiven Ertragslage, wenngleich die derzeitigen makroökonomischen Gegebenheiten Unsicherheiten mit sich bringen. 94 Im Bereich Business Development werden Akquisitionsmöglichkeiten zur Erweiterung des Kundenportfolios in allen zwei Business Units analysiert. Die Frauenthal Holding AG versteht sich als strategischer Investor, der an der nachhaltigen Schaffung von Shareholder Value orientiert ist. Wenn die Frauenthal-Gruppe aufgrund limitierter Ressourcen und Kompetenzen oder aufgrund von Risikopräferenzen weiteres Wachstum in einem Bereich nicht mehr adäquat unterstützen kann oder will, sind strategi- sche Verkäufe von Geschäftsbereichen unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage Optionen, die sorgfältig evalu- iert werden. Die Optimierung der Investitionszyklen ist für die langfristige, kontinuierliche Wertsteigerung des Unter- nehmens wesentlich. Dabei ist Frauenthal jedoch an keine extern vorgegebenen Kriterien gebunden. Auf der Website (www.frauenthal.at) sind neben umfangreichen Informationen über das Unternehmen auch Berichte, Unterlagen zu Hauptversammlungen, Ad-hoc-Meldungen, Produktfotos etc. verfügbar. Der Corporate Governance Be- richt der Frauenthal Holding AG ist auf der Website unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Wien, 19. April 2023 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Mag. Thomas Stadlhofer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 95 GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG in EUR 2022 2021 UMSATZERLÖSE 2 093 843 2 188 563 Sonstige betriebliche Erträge 6 929 22 149 Personalaufwand -1 806 572 -2 077 477 Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagever- mögens und Sachanlagen -33 204 -62 030 Sonstige betriebliche Aufwendungen -2 771 201 -2 694 423 BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) -2 510 205 -2 623 219 Erträge aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen 0 4 800 000 Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen/Erträge -70 249 -110 625 Finanzergebnis -70 249 4 689 375 Ergebnis vor Steuern -2 580 454 2 066 156 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 358 505 633 322 Ergebnis nach Steuern -2 221 948 2 699 477 Jahresfehlbetrag / Jahresüberschuss -2 221 948 2 699 477 Zuweisung zu Gewinnrücklagen 0 -2 699 477 Jahresverlust / Jahresgewinn -2 221 948 0 Gewinnvortrag aus dem Vorjahr 2 806 699 2 806 699 BILANZGEWINN 584 751 2 806 699 96 BILANZ EINZELABSCHLUSS FRAUENTHAL HOLDING AG AKTIVA in EUR 31.12.2022 31.12.2021 Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände 6 635 13 268 Sachanlagen 73 151 27 536 Finanzanlagen 90 811 506 89 761 506 90 891 291 89 802 310 Umlaufvermögen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 9 756 191 3 573 255 Sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 81 793 86 058 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2 974 245 3 987 157 12 812 229 7 646 469 Rechnungsabgrenzungen 330 641 102 971 Aktive latente Steuern 1 523 900 6 096 700 Summe AKTIVA 105 558 061 103 648 449 PASSIVA in EUR 31.12.2022 31.12.2021 Eigenkapital Einbezahltes Grundkapital 8.651.491 8.641.491 Kapitalrücklagen 23 349 310 22 565 811 Gewinnrücklagen 66 363 080 67 146 579 Bilanzgewinn/-verlust 584 751 2 806 699 98 948 631 101 170 579 Rückstellungen Steuerrückstellungen 5 172 700 1 083 027 Sonstige Rückstellungen 1 021 900 953 300 6 194 600 2 036 327 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4 938 42 380 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21 355 70 364 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 48 857 42 600 Sonstige Verbindlichkeiten 339 681 286 199 414 830 441 543 Summe PASSIVA 105 558 061 103 648 449 97 ANLAGESPIEGEL Entwicklung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Entwicklung der Abschreibungen Buchwerte Stand 01.01.2022 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2022 EUR Stand 01.01.2022 EUR Zugang EUR Abgang EUR Stand 31.12.2022 EUR Stand 31.12.2021 EUR Stand 31.12.2022 EUR A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 230 931,62 0,00 0,00 230 931,62 217 663,67 6 633,36 0,00 224 297,03 13 267,95 6 634,59 II. Sachanlagen 1. Betriebs- und Geschäftsausstattung 545 248,42 72 185,77 2 245,80 615 188,39 517 712,55 26 570,95 2 245,80 542 037,70 27 535,87 73 150,69 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 95 511 796,76 1 050 000,00 0,00 96 561 796,76 5 750 290,78 0,00 0,00 5 750 290,78 89 761 505,98 90 811 505,98 SUMME ANLAGENSPIEGEL 96 287 976,80 1 122 185,77 2 245,80 97 407 916,77 6 485 667,00 33 204,31 2 245,80 6 516 625,51 89 802 309,80 90 891 291,26 98 ANHANG zur Bilanz zum 31.12.2022 und Gewinn- und Verlustrechnung für 1-12/2022 der FRAUENTHAL HOLDING AG I. ERLÄUTERUNGEN DER BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN (1) ALLGEMEINES Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 189 ff des Unternehmensgesetzbuches (UGB) unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes der Vollständigkeit. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Dem Vorsichtsprinzip wurde dadurch Rechnung getragen, dass nur die am Abschlussstichtag verwirklichten Gewinne ausgewiesen wurden. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die bisher angewandten Bewertungsmethoden wurden bei der Erstellung des vorliegenden Jahresabschlusses beibehalten. Auf den Jahresabschluss werden die Rechnungslegungsbestimmungen in der geltenden Fassung angewendet. (2) ANLAGEVERMÖGEN a) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet. Die planmäßigen Abschreibungen wurden linear vorgenommen. Folgende Nutzungsdauer wird den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Lizenzen und Datenverarbeitungsprogramme 3 Jahre b) SACHANLAGEN Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Einzelanschaffungswert von EUR 800,00 (2021: EUR 800,00) werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Die planmäßigen Abschreibungen werden linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer vorgenommen. 99 Folgende Nutzungsdauern werden den planmäßigen Abschreibungen zugrunde gelegt: Fuhrpark 5 Jahre Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 - 10 Jahre EDV 3 Jahre Außerplanmäßige Abschreibungen werden zusätzlich vorgenommen, wenn voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, eintreten. c) FINANZANLAGEN Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Wesentlichen dauerhaften Wertminderungen wird durch die Vornahme außerplanmäßiger Abschreibungen Rechnung getragen. (3) UMLAUFVERMÖGEN a) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennbetrag angesetzt. Im Falle erkennbarer Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt. b) KASSENBESTAND, GUTHABEN BEI KREDITINSTITUTEN Der Posten beinhaltet den Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten. (4) AKTIVE LATENTE STEUERN Für Unterschiede zwischen den unternehmensrechtlichen und den steuerrechtlichen Wertansätzen bei Vermögensgegenständen, Rückstellungen, Verbindlichkeiten und Rechnungsabgrenzungsposten, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, wird bei einer sich ergebenden Steuerbelastung eine Rückstellung für passive latente Steuern und bei einer sich ergebenden Steuerentlastung ein Posten für aktive latente Steuern in der Bilanz angesetzt. Die Frauenthal Holding AG hat aufgrund ausreichender zukünftiger Ergebnisse in der Steuergruppe gemäß Rz 51 iVm Erläuterungen zu Rz 55 Pkt. 2.a) der AFRAC-Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahres- und Konzernabschluss“ auch für latente Steuerguthaben aus Ansatzdifferenzen von Gruppenmitgliedern eine Steuerabgrenzung erfasst, sofern diese mangels eigener positiver Ergebnisse nicht bereits in den Jahresabschlüssen aktiviert wurden (weitere Erläuterungen dazu siehe Abschnitt II.3.). Darüber hinaus werden gem. § 198 Abs 9 UGB aktive latente Steuern für bestehende steuerliche Verlustvorträge in jenem Ausmaß gebildet, als ausreichende passive latente Steuern vorhanden sind, oder darüber hinaus überzeugende substantielle Hinweise vorliegen, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Nutzung dieser Verlustvorträge in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung stehen wird. Das Ökosoziale Steuerreformgesetz 2022 Teil I, welches unter anderem auch eine stufenweise Senkung des Körperschaftsteuersatzes bis 2024 von 25 % auf 23 % vorsieht, wurde im Jänner 2022 beschlossen. Da die Umkehr der Latenzen überwiegend in Jahren ab 2024 erwartet wird, wurde ab 31.12.2022 ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 23 % bei der Aktivierung von Ansatzdifferenzen herangezogen. 100 (5) RÜCKSTELLUNGEN Der Posten Steuerrückstellungen enthält die Vorsorge für noch nicht veranlagte Körperschaftsteuer sowie bereits zugewiesene, aber nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern. Die Steuerumlagevereinbarung sieht vor, dass der Gruppenträger dem Gruppenmitglied für übernommene steuerliche Verluste keine negative Umlage gutschreibt, sofern diese auf Gruppenebene nicht verwendet werden. Jedoch muss das Gruppenmitglied in späteren Jahren bei steuerlichen Gewinnen so lange keine positive Steuerumlage abführen, bis diese Verluste verbraucht sind („interner Verlustvortrag“). Für diese künftige Verpflichtung wurde seitens des Gruppenträgers eine Rückstellung für künftige Steuerbelastung gebildet, wobei hierbei die Fähigkeit der Gruppenmitglieder, in den nächsten fünf Jahren steuerliche Gewinne zu erzielen, berücksichtigt wurde. Die Rückstellung für Jubiläumsgelder wurde nach anerkannten finanzmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4,21 % (VJ: 1,31 %), einer durchschnittlichen Bezugserhöhung von 9,34 % (VJ: 5,32 %) und des gesetzlichen Pensionsantrittsalters ermittelt. Der Zinssatz entspricht dem stichtagsbezogenen Marktzinssatz für Anleihen von Unternehmen mit hochklassiger Bonitätseinstufung, die mit der durchschnittlichen Restlaufzeit der Verpflichtung sowie der Währung, in der das Unternehmen die Leistungen zu erbringen hat, übereinstimmen. Als durchschnittliche Restlaufzeit wurde vereinfachend eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommenen. Die übrigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips für alle im Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. (6) VERBINDLICHKEITEN Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. 101 II. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ (1) ANLAGEVERMÖGEN Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens und die Aufgliederung der Jahresabschreibung nach einzelnen Posten sind im angeschlossenen Anlagenspiegel ersichtlich. Finanzanlagen Die Finanzanlagen weisen per 31.12.2022 die folgende Zusammensetzung auf: Zusammensetzung: Anteil Anschaffungs- Buchwert in kosten % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien 100,00 5.750.290,78 0,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 100,00 71.916.480,92 71.916.480,92 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 100,00 18.777.638,64 18.777.638,64 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 100,00 117.386,42 117.386,42 96.561.796,76 90.891.505,98 Zugänge: Der Beteiligungsansatz an der Frauenthal Automotive GmbH erhöhte sich im Jahr 2022 durch einen Großmutterzuschuss an die Frauenthal Airtank Elterlein GmbH iHv EUR 1.050.000,00. Abgänge: Im Geschäftsjahr 2022 liegen keine Abgänge im Finanzanlagevermögen vor. (2) FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE Die in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2022 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 9.756.191,07 9.756.191,07 0,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 81.792,74 81.792,74 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 9.837.983,81 9.837.983,81 0,00 Forderungsspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten 31.12.2021 bis 1 Jahr über 1 Jahr EUR EUR EUR 1. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen 3.573.254,71 3.360.396,71 212.858,00 2. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände 86.057,60 86.057,60 0,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.659.312,31 3.446.454,31 212.858,00 Der Posten sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 81.792,74 enthält keine Erträge, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden (VJ: EUR 4.517,88). 102 Die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: 31.12.2022 31.12.2021 EUR EUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 281.927,70 370.606,83 Sonstige Forderungen davon Steuerumlagen 9.474.263,37 9.474.263,37 3.202.647,88 3.202.647,88 9.756.191,07 3.573.254,71 Zusammensetzung 31.12.2022 31.12.2021 EUR EUR Forderungen aus Verrechnungen und Steuerumlagen Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče 24.655,33 22.500,00 Frauenthal Handel Gruppe AG (vormals: Frauenthal Service AG), Wien 33.215,00 37.350,00 Frauenthal Powertrain Management GmbH & Co KG, Plettenberg 0,00 37.742,00 Frauenthal Powertrain Plettenberg GmbH, Plettenberg 0,00 22.350,00 Frauenthal Immobilien GmbH, Wien 262.671,00 212.858,00 1a Installateur Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien 19.200,00 23.706,00 SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf 4.179.196,25 2.387.997,95 Frauenthal Handel GmbH, Wien 5.011.996,34 688.261,36 Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein 14.811,63 11.500,00 Frauenthal Gnotec AB, Göteborg 166.149,74 112.731,65 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 43.095,78 8.157,75 Techno Heat GmbH, Wien 1.200,00 8.400,00 9.756.191,07 3.573.254,71 (3) AKTIVE LATENTE STEUERN Per 31.12.2022 beträgt der Posten aktive latenten Steuern EUR 1.523.900,00 (31.12.2021: EUR 6.096.700,00). Es besteht eine Ausschüttungssperre gemäß § 235 Abs 2 UGB in Höhe der bilanzierten aktiven latenten Steuern. Die aktiven latenten Steuern zum Bilanzstichtag wurden für steuerliche Verlustvorträge, Beteiligungsabschreibungen der Vorjahre und temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten bzw. Vermögensgegenstände und Schulden gebildet (Erläuterungen zum Ansatz siehe Punkt I(4)): in EUR 01.01.2022 31.12.2022 eigene Ansatz- differenzen und Verlustvorträge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe eigene Ansatz- differenzen und Verlustvortr äge Ansatz- differenzen Tochter- unternehmen Summe Erfolg- wirksame Änderung Anlagevermögen 3.334,86 0,00 3.334,86 2.368,80 0,00 2.368,80 -966,06 Siebtelabschreibungen 20.195,04 2.081.720,50 2.101.915,54 14.376,64 1.490.362,57 1.504.739,21 -597.176,33 Geldbeschaffungskosten 1.833,33 4.463,65 6.296,98 806,99 0,00 806,99 -5.489,99 Jubiläumsgeldrückstellung 12.325,00 975,00 13.300,00 15.985,00 0,00 15.985,00 2.685,00 Sonstiges 21.852,62 0,00 21.852,62 0,00 0,00 0,00 -21.852,62 Verlustvorträge 3.950.000,00 0,00 3.950.000,00 0,00 0,00 0,00 -3.950.000,00 4.009.540,85 2.087.159,15 6.096.700,00 33.537,43 1.490.362,57 1.523.900,00 -4.572.800,00 103 (4) EIGENKAPITAL In der 33. ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft vom 30. Juni 2022 wurde die vereinfachte Herabsetzung des Grundkapitals um EUR 783.499,00 gemäß § 192 Abs 3 Z 2 und § 192 Abs 4 AktG durch Einziehung von 783.499 Stück eigener Aktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 783.499,00 und die entsprechende Änderung der Satzung beschlossen. Die Frauenthal Holding AG weist ein Grundkapital von EUR 8.651.491,00 (VJ: 9.434.990,00) auf, das sich auf insgesamt 6.751.491 (VJ: 7.534.990) auf Inhaber lautende Stückaktien und 1.900.000 nicht notierte Namensaktien verteilt. Jede Aktie ist am Grundkapital im gleichen Umfang beteiligt. Die Anzahl der eigenen Aktien beträgt per 31.12.2022 0 Stück (VJ: 783.499 Stück). Der Anteil der eigenen Aktien beträgt somit 0,00 % (VJ: 8,30 %) des Grundkapitals. Der Streubesitz beträgt 2.728.575 Stück Aktien, somit 31,54 % (VJ: 2.728.575 Stück Aktien, 28,92 %), wobei davon rund 12,71 % (VJ: 11,66 %) auf die MCI Miritz Citrus Ingredients GmbH entfallen. Der Anteil der Hauptaktionäre, der FT Holding GmbH und der Ventana Holding GmbH, beträgt 5.922.916 Stück Aktien, somit 68,46 % (VJ: 5.922.916 Stück Aktien, 62,78 %). Die Ermächtigung zum Erwerb eigener Anteile wurde dem Vorstand durch Beschlussfassung in der 12. Hauptversammlung erteilt. In der 13. Hauptversammlung wurde diese Ermächtigung erneuert. Eigene Anteile Anzahl Grundkapital Anteil am Grundkapital Stk EUR % Stand am 31.12.2021 783.499 783.499,00 8,30 Verkauf 0 0 Einzug eigener Anteile -783.499 -783.499,00 -8,30 Stand am 31.12.2022 0 0 0 Der Vorstand wurde in der ordentlichen 33. Hauptversammlung vom 30. Juni 2022 ermächtigt, für die Dauer von fünf Jahren (a) das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats um insgesamt höchstens EUR 4.325.745,00 durch Ausgabe von bis zu 4.325.745,00 auf Inhaber und/oder auf Namen lautenden Stückaktien mit Stimmrecht gegen Bareinlagen oder gegen Sacheinlagen einmal oder mehrmals zu erhöhen, (b) hierbei mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre gegebenenfalls dann ganz oder teilweise auszuschließen, wenn das Grundkapital (i) zum Zweck der Durchführung eines Programms für Mitarbeiterbeteiligung oder eines Aktienoptionsplans einschließlich von Mitgliedern des Vorstands und leitenden Angestellten jeweils der Gesellschaft oder von mit dieser verbundenen Unternehmen, (ii) sonst gegen Bareinlage, wenn in Summe der rechnerisch auf die gegen Bareinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien entfallende Anteil am Grundkapital der Gesellschaft die Grenze von 20 % (zwanzig Prozent) des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Ausübung der Ermächtigung nicht übersteigt, oder (iii) gegen Sacheinlagen, insbesondere von Unternehmen, Unternehmensteilen, Betrieben, Teilbetrieben oder Anteilen an einer oder mehreren Gesellschaften oder anderen mit einem Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehender Vermögensgegenstände oder zum Erwerb sonstiger Vermögensgegenstände (einschließlich Forderungen Dritter gegen die Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmen), erhöht wird sowie (c) mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Art der neu auszugebenden Aktien (auf Inhaber und/oder auf Namen lautend), den Ausgabebetrag sowie die sonstigen Ausgabebedingungen, einschließlich der Einräumung eines mittelbaren Bezugsrechts gemäß § 153 Abs 6 AktG, festzusetzen (Genehmigtes Kapital 2022). 104 (5) RÜCKSTELLUNGEN Die Steuerrückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2022 31.12.2021 EUR EUR Rückstellung für Körperschaftsteuer 4.165.500,00 312.927,21 Rückstellung für bereits zugewiesene, jedoch nicht abgegoltene Verluste von Gruppenmitgliedern 1.007.200,00 770.100,00 5.172.700,00 1.083.027,21 Die sonstigen Rückstellungen gliedern sich wie folgt: 31.12.2022 31.12.2021 EUR EUR Jubiläumsgelder 86.600,00 66.800,00 nicht konsumierte Urlaubstage 135.400,00 148.700,00 Veröffentlichungskosten 90.000,00 80.000,00 Beratungskosten Prämien 106.800,00 403.100,00 86.500,00 371.300,00 übrige kurzfristig 200.000,00 200.000,00 1.021.900,00 953.300,00 Die übrigen kurzfristigen Rückstellungen sind vor allem für vertragliche Ansprüche aus dem Verkauf einer ehemaligen Tochtergesellschaft gebildet worden, deren Inanspruchnahme auf TEUR 200 begrenzt sind. (6) VERBINDLICHKEITEN Die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten weisen folgende Zusammensetzung und Fristigkeiten auf: Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2022 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.937,50 4.937,50 0,00 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 21.354,64 21.354,64 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 48.857,38 48.857,38 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 339.680,55 339.680,55 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 3.867,83 3.867,83 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 19.990,95 19.990,95 davon aus Abgrenzungen 315.821,77 315.821,77 Verbindlichkeiten gesamt 414.830,07 414.830,07 0,00 0,00 0,00 105 Verbindlichkeitenspiegel zum Gesamtbetrag Restlaufzeiten dinglich 31.12.2021 bis 1 Jahr 1 - 5 Jahre über 5 Jahre besichert EUR EUR EUR EUR EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 42.379,93 3.375,00 39.004,93 0,00 0,00 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 70.363,93 70.363,93 0,00 0,00 0,00 3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 42.600,00 42.600,00 0,00 0,00 0,00 4. sonstige Verbindlichkeiten, 286.198,80 286.198,80 0,00 0,00 0,00 davon aus Steuern 10.308,09 10.308,09 davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 17.619,60 17.619,60 davon aus Abgrenzungen 258.271,11 258.271,11 Verbindlichkeiten gesamt 441.542,66 402.537,73 39.004,93 0,00 0,00 In den sonstigen Verbindlichkeiten zum 31.12.2022 sind Aufwendungen in Höhe von EUR 113.326,63 (VJ: EUR 55.775,96) enthalten, die erst nach dem 31. Dezember 2022 zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen gliedern sich wie folgt: Zusammensetzung: 31.12.2022 31.12.2021 EUR EUR Verbindlichkeiten aus Lieferung & Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Frauenthal Handel Gruppe AG (vormals: Frauenthal Service AG), Wien 6.257,38 0,00 Frauenthal Automotive GmbH, Wien 42.600,00 42.600,00 48.857,38 42.600,00 (7) SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN Verpflichtungen aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen Wir prognostizieren die künftigen Miet- und Leasingverpflichtungen wie folgt: 2022 2021 TEUR TEUR für das folgende Geschäftsjahr 325 296 für die fünf folgenden Geschäftsjahre 325 296 106 (8) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE Die Gesellschaft weist Verbindlichkeiten aus Haftungsverhältnissen mit folgender Zusammensetzung auf: 31.12.2022 31.12.2021 EUR EUR Garantien 4.301.248,16 4.766.248,16 Sonstige Haftungsverhältnisse 0,00 10.370.562,00 Summe 4.301.248,16 15.136.810,16 Es besteht seit dem Jahr 2015 eine Globalgarantie der Frauenthal Holding AG gegenüber der Raiffeisen-Landesbank- Steiermark AG für die Kreditverbindlichkeiten der Frauenthal Immobilien GmbH, welche im Jahr 2015 einen Liegenschaftsankauf finanzierte. Der aushaftende Kreditbetrag beläuft sich per 31.12.2022 auf TEUR 4.301 (31.12.2021: TEUR 4.766). Per 31.12.2022 betragen die sonstigen Haftungsverhältnisse TEUR 0 (VJ: TEUR 10.371). Der Rückgang ist vorrangig auf das Management Buy Out der Business Unit Powertrain zurückzuführen. Die Frauenthal Holding AG hat weiters eine schadensabhängige Haftungsgrenze im Zusammenhang mit dem Verkauf der Gesellschaft Frauenthal Automotive Torun Sp.zo.o. iHv TEUR 3.700 übernommen, die per 30. Juni 2022 ausgelaufen und somit weggefallen ist. (9) ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN Die Gesellschaft verfügt zum Bilanzstichtag über keine derivativen Finanzinstrumente. Der SWAP sowie die CAPs sind bereits im Vorjahr 2021 ausgelaufen. Sämtliche Kosten im Zusammenhang mit den abgeschlossenen Finanzinstrumenten wurden im Ausmaß des Anteils an der Nominale an die jeweiligen Tochtergesellschaften weiterverrechnet. Die aus den ausgelaufenen SWAP sowie CAP resultierenden und an die Tochtergesellschaften weiterverrechneten Kosten für das vergangene Geschäftsjahr 2021 beliefen sich auf insgesamt EUR 34.375,00 (SWAP: EUR 34.375,00 / CAP: EUR 0,00). 107 III. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt. (1) UMSATZERLÖSE Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt: - nach geographisch bestimmten Märkten 2022 2021 EUR EUR Inlandsumsätze 1.017.723,53 1.038.123,03 Auslandsumsätze 1.076.119,62 1.150.439,53 2.093.843,15 2.188.562,56 Bei den Umsatzerlösen handelt es sich vorrangig um Leistungen im Bereich Werbung, Treasury, rechtlichen & steuerlichen Fragestellungen, Unterstützung bei Versicherungsthemen sowie IT. Darüber hinaus bestehen Erlöse aus der Untervermietung von Gebäuden und Weiterverrechnungen an Konzerngesellschaften für besorgte Versicherungs- und Beratungsleistungen. (2) PERSONALAUFWAND Im Personalaufwand sind für das Geschäftsjahr 2022 keine Zuschüsse im Zusammenhang mit COVID-19 (VJ: EUR 10.161,54) enthalten. Es gibt in diesem Zusammenhang keine unerfüllten Bedingungen und sonstigen Eventualverbindlichkeiten mit staatlichen Unterstützungen. Aufwendungen für Jubiläumsgeldrückstellungen Der Posten Gehälter enthält eine Dotierung iHv EUR 48.400,00 (VJ: EUR 3.400,00) der Rückstellung für Jubiläumsgelder. Die auf die Änderung des Zinsniveaus entfallenden Änderungen in Höhe von EUR -28.600,00 wurde im Finanzergebnis erfasst. (3) LEISTUNGEN AN BETRIEBLICHE MITARBEITERVORSORGEKASSEN Die Aufwendungen für Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: 2022 2021 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes Leitende Angestellte Sonstige Mitarbeiter 12.625,50 1.280,30 8.164,13 10.092,33 980,46 9.612,92 22.069,93 20.685,71 108 (4) AUFWENDUNGEN FÜR ALTERSVERSORGUNG Die Aufwendungen für Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen: 2022 2021 EUR EUR Mitglieder des Vorstandes 30.623,76 37.523,28 30.623,76 37.523,28 Es handelt sich hier um Zusagen, für die ausschließlich Beiträge zu leisten sind. (5) ERTRÄGE AUS BETEILIGUNGEN 2022 2021 EUR EUR Dividendenerträge Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien 0,00 4.800.000,00 0,00 4.800.000,00 (6) AUFWENDUNGEN AUS FINANZANLAGEN Im Jahr 2022 sowie im Vorjahr fielen keine Aufwendungen aus Finanzanlagen an. (7) STEUERN VOM EINKOMMEN Im Geschäftsjahr 2005 wurde zwischen der Frauenthal Holding AG als Gruppenträger und Gesellschaften der Frauenthal Gruppe als Gruppenmitglieder ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag abgeschlossen. Per 31.12.2022 werden folgende Gesellschaften als Gruppenmitglieder in die Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG einbezogen: - Frauenthal Holding AG, Wien - Frauenthal Immobilien GmbH, Wien - Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien - Frauenthal Automotive GmbH, Wien - Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien - Frauenthal Handel Gruppe AG (vormals: Frauenthal Service AG), Wien - SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf - 1a Installateur-Marketingberatung für Gas-, Sanitär- und Heizungsinstallateure GmbH, Wien - Frauenthal Handel GmbH, Wien - B&E Service GmbH, Wien - Techno Heat GmbH, Wien Als Umlagemethode wird die Belastungsmethode angewendet. 109 Der Posten Steuern vom Einkommen setzt sich wie folgt zusammen: 2022 2021 EUR EUR Körperschaftsteuer -4.112.000,00 -214.516,37 Steueraufwand Vorperioden -41.000,00 -159.295,70 Gruppenumlagen 9.321.405,49 3.154.933,60 Veränderung Rückstellung für die Abgeltung von Verlusten von Gruppenmitgliedern -237.100,00 436.500,00 Veränderung aktiver latenter Steuern -4.572.800,00 -2.584.300,00 358.505,49 633.321,53 Per 31. Dezember 2022 existieren steuerliche Verlustvorträge von Gruppenmitgliedern in Höhe von TEUR 18.519 (VJ: TEUR 16.887), für die noch keine Vergütung vorgenommen wurde. Grundsätzlich ist für diese künftige Steuerbelastung gegenüber dem verlustzuweisenden Gruppenmitglied eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB zu bilden. Diese Verpflichtung entfällt allerdings sofern auf Basis der Steuerplanungsrechnung des Gruppenmitglieds ein steuerpflichtiger Gewinn im Planungszeitraum nicht erwartet wird und es daher an der für die Passivierung einer Rückstellung erforderlichen Wahrscheinlichkeit einer Inanspruchnahme fehlt. Auf Basis der Steuerplanungen der Gruppenmitglieder wurde per 31. Dezember 2022 somit für bereits zugewiesene Verluste in Höhe von TEUR 4.379 (VJ: TEUR 3.080), die im Planungszeitraum bzw. in absehbarer Zeit verwertet werden, eine Rückstellung iSd § 198 Abs. 8 Z 1 UGB, die im Posten Steuerrückstellungen ausgewiesen wird, erfasst. Für die restlichen bereits zugewiesenen Verluste wurde mangels ausreichender Ertragskraft des jeweiligen Gruppenmitgliedes keine Rückstellung erfasst. Per 31. Dezember 2022 sind keine steuerlichen Verlustevorträge mehr vorhanden (VJ: TEUR 15.800), für die aktive latente Steuern erfasst wurden. Innerhalb der Steuergruppe der Frauenthal Holding AG bestehen per 31.12.2022 TEUR 8.408 (31.12.21 TEUR 8.408) quasi permanente Differenzen iZm einer Firmenwertabschreibung auf einen Beteiligungsansatz, für welche gemäß AFRAC Stellungnahme 30 „Latente Steuern im Jahresabschluss“ (Rz 62) mangels Veräußerungsabsicht keine Rückstellung für latente Steuern gebildet wurde. (8) AUFWENDUNGEN FÜR ABSCHLUSSPRÜFER Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden folgende Aufwendungen für den Abschlussprüfer und dessen inländische Netzwerkgesellschaften erfasst: 2022 EUR 2021 EUR Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 89.000,00 88.000,00 andere Bestätigungsleistungen 27.900,00 6.900,00 Steuerberatungsleistungen 89.440,00 95.089,60 sonstige Leistungen 72.123,63 38.690,00 Summe 278.463,63 228.679,60 Hinsichtlich der Angabe der ergebniswirksam erfassten Aufwendungen inklusive von der Frauenthal Holding AG beherrschten Unternehmen verweisen wir auf die Angabe im Konzernanhang. 110 IV. SONSTIGE ANGABEN (1) BEZIEHUNGEN ZU VERBUNDENEN UNTERNEHMEN Neben der Ausübung der Holdingfunktionen für alle Konzernunternehmen, bestehen zu folgenden Konzernunternehmen regelmäßige geschäftliche Beziehungen in Form von Leistungsbeziehungen oder im Rahmen der Steuergruppe. • Frauenthal Handel Gruppe AG (vormals: Frauenthal Service AG), Wien • Frauenthal Immobilien GmbH, Wien • Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH, Wien • Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu., Wien • Frauenthal Automotive GmbH, Wien • SHT Haustechnik GmbH, Perchtoldsdorf • Frauenthal Handel GmbH, Wien • Frauenthal Airtank Hustopeče s.r.o., Hustopeče • Frauenthal Airtank Elterlein GmbH, Elterlein • Frauenthal Gnotec AB, Göteborg • B&E Service GmbH, Wien • Techno Heat GmbH, Wien Die fixe Vergütung für den Vorstandsvorsitzenden Dr. Hannes Winkler wurde in Höhe von TEUR 403 (VJ: TEUR 403) von der Ventana Holding GmbH an die Frauenthal Holding AG verrechnet. Dr. Winkler hat - im Gegensatz zu den anderen Vorstandsmitgliedern - keinen variablen Remunerationbestandteil. Der Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, wird zum 31.12.2022 in den Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH, Wien, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen erstellt, miteinbezogen. Der Konzernabschluss der Ventana Holding GmbH wird beim zuständigen Firmenbuchgericht Wien unter der Nummer FN187931w offengelegt. (2) ANGABEN ZU BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN Das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen 2022 stellen sich wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2022 Jahresergebnis 2022 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 -192.417,38 64.120.912,00 -280,00 3.782.494,00 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 86.770.727,57 4.800.623,28 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.969.052,69 330.712,50 111 Im Vorjahr stellten sich das Eigenkapital und die Jahresergebnisse der Beteiligungen wie folgt dar: Beteiligung Sitz Anteil Eigenkapital 31.12.2021 Jahresergebnis 2021 % EUR EUR Frauenthal Automotive Holding GmbH in Liqu. Frauenthal Automotive GmbH Wien, Österreich Wien, Österreich 100,00 100,00 -192.137,38 60.338.417,79 155.720,00 1.864.106,94 Frauenthal Haustechnik Beteiligungs GmbH Wien, Österreich 100,00 81.970.104,29 4.795.585,89 Frauenthal Immobilien GmbH Wien, Österreich 100,00 1.638.340,20 291.836,20 (3) DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER MITARBEITER Die Anzahl der Beschäftigten betrug im Jahresdurchschnitt: 2022 2021 Angestellte 9 10 Gesamt 9 10 (4) ANGABEN ÜBER DIE MITGLIEDER DER UNTERNEHMENSORGANE Die Vorstände der Frauenthal Holding AG sind: Dr. Hannes Winkler Vorsitzender seit 1. Jänner 2018 Mag. Erika Hochrieser Mitglied seit 5. Juni 2018 DI Michael Ostermann Mitglied von 1. Jänner 2021 bis 18. November 2022 Mag. Thomas Stadlhofer Mitglied ab 1. Jänner 2023 Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Bruttobezüge inklusive Pensionskassenzahlungen und Versicherungsbeiträge sowie Auszahlungen von verbundenen Unternehmen für die Vorstandsmitglieder der Frauenthal Holding AG TEUR 1.353 (VJ: TEUR 1.426). In den Vergütungen sind TEUR 403 (fixe Vergütung, kein variabler Bestandteil) für die Verrechnung des Vorstandsvorsitzenden aus einem Dienstleistungsvertrag mit der Ventana Holding GmbH enthalten (VJ: TEUR 403). Die Auszahlung der Altersversorgung ist an keine Leistungskriterien gebunden. Bei Beendigung der Funktion haben die Vorstandsmitglieder keine vertraglichen Abfertigungsansprüche. Der Aufsichtsrat der Frauenthal Holding AG besteht aktuell aus vier (VJ: vier) von der Hauptversammlung gewählten Mitgliedern und zwei (VJ: zwei) vom Konzernbetriebsrat entsandten Mitgliedern. Im Geschäftsjahr 2022 bestand der Aufsichtsrat, gewählt von der Hauptversammlung, aus den folgenden Mitgliedern: Dipl.- Bw. Claudia Beermann Vorsitzende seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 19. Juni 2019 Dr. Johannes Strohmayer Mitglied seit 2. Juni 2010 Dr. Andreas Staribacher Stellvertreter der Vorsitzenden seit 11. Juni 2021 Mitglied seit 5. Juni 2018 Dr. Christian Tassul Mitglied seit 11. Juni 2021 112 Der Konzernbetriebsrat hat folgende Mitglieder in den Aufsichtsrat entsandt: August Enzian Mitglied von 27. September 2010 bis 30. November 2022 Johann Parcer Mitglied seit 30. November 2022 Thomas Zwettler Mitglied seit 1. Jänner 2015 Die Bezüge für die Mitglieder des Aufsichtsrates betragen für das Berichtsjahr TEUR 101 (VJ: TEUR 124). Vorschüsse bzw. Kredite gem. § 237 Abs. 1 Z 3 UGB für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats wurden nicht gewährt. Es wurden auch keine Haftungsverhältnisse für die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats eingegangen. (5) VORSCHLAG ZUR VERWENDUNG DES ERGEBNISSES Der Bilanzgewinn der Frauenthal Holding AG beträgt TEUR 585. Grundsätzlich soll dem gegenwärtigen unsicheren wirtschaftlichen Umfeld Rechnung getragen und die Bilanzstruktur im Sinne einer sorgfältigen und umsichtigen Finanzpolitik weiter gestärkt werden. Ein Gewinnverwendungsvorschlag wird von Vorstand und Aufsichtsrat zeitgerecht der Hauptversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Zwischen dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2022 und der Freigabe dieses Berichts zur Veröffentlichung am 19. April 2023 gab es keine wesentlichen angabepflichtigen Ereignisse. Wien, am 19. April 2023 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Mag. Thomas Stadlhofer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 113 ERKLÄRUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Wien, 19. April 2023 Frauenthal Holding AG Mag. Erika Hochrieser Dr. Hannes Winkler Mag. Thomas Stadlhofer Vorstandsmitglied Vorstandsvorsitzender Vorstandsmitglied 114 BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM JAHRESABSCHLUSS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben den Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG, Wien, bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr und dem Anhang, geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2022, sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtli- chen Vorschriften. GRUNDLAGE FÜR DAS PRÜFUNGSURTEIL Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfor- dern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschrif- ten und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstim- mung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise bis zum Datum des Bestätigungsvermerks ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen. BESONDERS WICHTIGE PRÜFUNGSSACHVERHALTE Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: • Bewertung des Finanzanlagevermögens 1. BEWERTUNG DES FINANZANLAGEVERMÖGENS SACHVERHALT UND VERWEIS AUF WEITERGEHENDE INFORMATIONEN Die Frauenthal Holding AG ist oberste operative Konzernmutter einer multinational tätigen Unternehmensgruppe. Das Finanzanlagevermögen stellt im Jahresabschluss der Frauenthal Holding AG mit rd. 86 % der Bilanzsumme somit den wesentlichsten Posten dar. Die Werthaltigkeit der Beteiligungsansätze der wesentlichen Beteiligungen wird im Frauent- hal Konzern zumindest einmal pro Jahr mittels eines Bewertungsmodells nach dem Discounted Cashflow-Verfahren getestet. Das Ergebnis dieser Bewertung ist von der Einschätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse durch die gesetzlichen Vertreter sowie des Diskontierungszinssatzes abhängig und daher mit Schätzunsicherheit behaftet. Die wesentlichen Risiken bestehen in der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse. In Abschnitt I. 2. c) des Anhangs sind die Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und unter Abschnitt II. 1. des Anhangs die Zusammensetzung des Postens Finanzanlagen erläutert. 115 PRÜFERISCHES VORGEHEN Wir haben die Angemessenheit der zukunftsbezogenen Schätzungen und wesentlichen Annahmen sowie der herange- zogenen Berechnungsmethoden unter Einbeziehung von Bewertungsspezialisten beurteilt. Dabei haben wir uns mit den in der von der Unternehmensleitung freigegebenen und dem Aufsichtsrat gebilligten Planungsrechnung angesetzten Prämissen und wesentlichen Werttreibern befasst, um die Angemessenheit dieser Pla- nungen zu verifizieren. Ein Schwerpunkt im Rahmen dieser Prüfung lag in der Plausibilisierung der Ertragserwartungen der Tochtergesellschaf- ten und Teilkonzerneinheiten. Im Zuge unserer Prüfung haben wir ein Verständnis über die Planungssystematik und den Planungsprozess sowie die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber in diesen Planungsrechnungen er- langt. Wir haben die wesentlichen Planungsparameter und Werttreiber für die Ergebnis- und Cash Flow-Planung der einzelnen Tochtergesellschaften plausibilisiert und kritisch gewürdigt. Darüber hinaus wurde das Berechnungsschema nachvollzo- gen und auf rechnerische Richtigkeit überprüft. Die Angemessenheit der Höhe der Diskontierungszinssätze wurde durch die alternative Ableitung der für die Bestim- mung der Diskontierungszinssätze maßgeblichen Parameter einschließlich der durchschnittlichen Kapitalkosten („weighted average cost of capital“) auf Basis einer eigenen Peer Group beurteilt. Zur Risikobeurteilung möglicher Abweichungen von Ergebnis- und Cash Flow-Schätzungen sowie Abweichungen von den abgeleiteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden Sensitivitätsrechnungen vorgenommen. VERANTWORTLICHKEITEN DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES PRÜFUNGSAUSSCHUSSES FÜR DEN JAHRESABSCHLUSS Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Über- einstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermö- gens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist. Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesell- schaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit – sofern einschlägig – anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fort- führung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu. Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft. VERANTWORTLICHKEITEN DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES JAHRESABSCHLUSSES Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist und einen Bestätigungsvermerk zu ertei- len, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Ab- schlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Dar- stellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ord- nungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschluss- prüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. 116 Darüber hinaus gilt: ➢ Wir identifizieren und beurteilen die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen aufgrund von dolosen Hand- lungen oder Irrtümern im Abschluss, planen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken, führen sie durch und erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prü- fungsurteil zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellun- gen nicht aufgedeckt werden, ist höher als ein aus Irrtümern resultierendes, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen oder das Au- ßerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können. ➢ Wir gewinnen ein Verständnis von dem für die Abschlussprüfung relevanten internen Kontrollsystem, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit des internen Kontrollsystems der Gesellschaft abzugeben. ➢ Wir beurteilen die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsme- thoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte in der Rechnungslegung und damit zusammenhängende Angaben. ➢ Wir ziehen Schlussfolgerungen über die Angemessenheit der Anwendung des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit durch die gesetzlichen Vertreter sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Ge- gebenheiten besteht, die erhebliche Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unterneh- menstätigkeit aufwerfen können. Falls wir die Schlussfolgerung ziehen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, in unserem Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresab- schluss aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser Prüfungsurteil zu modi- fizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungs- vermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch die Abkehr der Gesellschaft von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zur Folge haben. ➢ Wir beurteilen die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse in einer Weise wiedergibt, dass ein möglichst getreues Bild erreicht wird. Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus. Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderun- gen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachver- halte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und – sofern einschlägig – damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken. Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden. SONSTIGE GESETZLICHE UND ANDERE RECHTLICHE ANFORDERUNGEN BERICHT ZUM LAGEBERICHT Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde. Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den öster- reichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt. 117 URTEIL Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, ent- hält die nach § 243a UGB zutreffenden Angaben und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss. ERKLÄRUNG Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt. ZUSÄTZLICHE ANGABEN NACH ARTIKEL 10 DER EU-VO Wir wurden von der Hauptversammlung am 30. Juni 2022 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 09. August 2022 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2000 Abschlussprüfer. Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt „Bericht zum Jahresabschluss“ mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht. Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs. 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft ge- wahrt haben. AUFTRAGSVERANTWORTLICHER WIRTSCHAFTSPRÜFER Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. Peter Bartos. Wien, am 19. April 2023 BDO Assurance GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft (als Gesamtrechtsnachfolgerin der BDO Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesell- schaft) Mag. Peter Bartos ppa. Christoph Leutgeb, MSc (WU) Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer Die Veröffentlichung oder Weitergabe des Jahresabschlusses mit unserem Bestätigungsvermerk darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen. Dieser Bestätigungsvermerk bezieht sich ausschließlich auf den deutschsprachigen und vollständigen Jahresabschluss samt Lagebericht. Für abweichende Fassungen sind die Vorschriften des § 281 Abs. 2 UGB zu beachten. 118 119

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