AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

adesso SE

Annual Report Mar 29, 2019

13_10-k_2019-03-29_2b2d2673-72b8-45f7-8482-0dd8c11f92fa.pdf

Annual Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Künstliche Intelligenz verändert den Blickwinkel

GESCHÄFTS-BERICHT 2018

STANDORTE

KONZERNGESELLSCHAFTEN

START-UPS

MISSION STATEMENT

adesso optimiert die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen durch den gezielten Einsatz von Informationstechnologie. Hierzu beraten wir Kunden auf Basis unseres fundierten Branchenwissens und bringen unser technisches Know-how bei der kundenindividuellen Entwicklung von Software ein. Für definierte Aufgabenstellungen bietet adesso innovative Lösungen und Produkte an.

Aus der Sicht des unabhängigen Partners wollen wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihr volles Geschäftspotenzial entfalten und auch zukünftig flexibel gestalten können.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ VERÄNDERT DEN BLICKWINKEL

Ein elementarer Baustein des organischen Wachstumskurses von adesso ist das frühzeitige Erkennen und die Beschäftigung mit vielversprechenden neuen Technologieansätzen. Wir analysieren dabei sorgfältig das Potenzial für unsere Kunden und adesso, bauen dazu Expertise auf und integrieren sukzessive Leistungen ins eigene Portfolio.

Aktuell wird der Künstlichen Intelligenz (KI) im Rahmen der Digitalisierung hohes Marktpotenzial beigemessen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass KI den Blickwinkel darauf verändert, wie moderne Softwaresysteme funktionieren und wie sie entwickelt werden. Als Partner der digitalen Transformation bringt adesso nicht nur das Wissen ein, wie KI schon jetzt sinnvoll für Kundenprozesse genutzt werden kann, sondern verfügt auch über sämtliche fachlichen und technologischen Fähigkeiten, um Kunden nachhaltig für künftige KI-Prozesse vorzubereiten. Ebenfalls ist adesso in der Lage flankierende Softwaresysteme zu entwickeln oder weiterzuentwickeln, um den Nutzen von KI zu steigern. Denn dies erfordert langjährige Erfahrung mit IT-Projekten und -Systemen, auf deren Basis Entscheidungen im Hinblick auf den KI-Einsatz fußen.

Im Rahmen unseres aktuellen Geschäftsberichts möchten wir Sie über den gegenwärtigen Stand der Technologie informieren sowie die Auswirkungen auf das Geschäft von adesso und Kunden skizzieren. Natürlich haben wir auch spannende Einblicke aus aktuellen Praxisanwendungen für Sie zusammengetragen. Lesen Sie dazu mehr ab Seite 16.

INHALT

  • 6 Vorwort des Vorstands
  • 9 Bericht des Aufsichtsrats
  • 14 Highlights 2018
  • 16 KÜNSTLICHE INTELLIGENZ VERÄNDERT DEN BLICKWINKEL
  • 32 Konzernlagebericht
  • 64 Konzernabschluss
  • 72 Konzernanhang
  • 140 Investor Relations
  • 148 Organe der Gesellschaft
  • 152 Glossar
  • 155 Finanzkalender
  • 155 Impressum

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Geschäftsbericht weitgehend auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen verzichtet. Bezeichnungen wie "Mitarbeiter" oder "Kollege" umfassen somit gleichermaßen beide Geschlechter.

KENNZAHLEN

in T€ 2018 2017 Veränderung in%
ERTRAGSLAGE
Umsatz 375.470 321.590 53.880 17
davon Inland 308.564 259.990 48.574 19
davon Ausland 66.906 61.600 5.306 9
EBITDA 31.081 25.378 5.703 22
EBITDA-Marge (in%) 8,3 7,9 0,4 5
Konzernergebnis 13.335 11.331 2.004 18
BILANZ
Bilanzsumme 221.848 202.812 19.036 9
Eigenkapital 77.294 67.023 10.271 15
Eigenkapitalquote (in%) 34,8 33,0 1,8 5
Liquide Mittel 45.912 46.497 -585 -1
Nettoliquidität -2.196 342 -2.538 -742
MITARBEITER
Mitarbeiter (FTE) 3.280 2.748 532 19
davon Inland 2.797 2.391 406 17
davon Ausland 483 357 126 35
Rohertrag/Mitarbeiter 110 113 -3 -3
AKTIE
Anzahl 6.176.093 6.174.203 1.890 0
Kurs zum Periodenende (in €) 47,10 54,67 -7,57 -14
Marktkapitalisierung zum Periodenende (in Mio. €) 290,9 337,5 -46,6 -14
Ergebnis je Aktie (in €) 2,17 1,79 0,38 21
Dividende je Aktie (in €)* 0,45 0,40 0,05 13
KGV 21,7 30,5 -8,8 -29

*) Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung

EBITDA-ENTWICKLUNG (QUARTALE) in T€

ERGEBNIS JE AKTIE in €

6

VORWORT DES VORSTANDS

die drei Schwerpunktthemen Innovation, Wachstum beim Umsatz und beim Ergebnis sowie Internationalisierung haben unser Handeln 2018 geprägt. Wir freuen uns, dass adesso die gesteckten hohen Ziele sehr gut erreicht hat und die große Dynamik fortführen konnte.

Wie im Vorjahr können wir an dieser Stelle vom Erreichen neuer Höchstwerte berichten: der Umsatz stieg um 17 % auf 375,5 Mio. € und das operative Ergebnis (EBITDA, Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 22 % auf 31,1 Mio. €. Da 2018 lediglich zwei kleinere Softwareunternehmen als Erweiterung des Portfolios für die in|sure-Produktfamilie für Versicherungsunternehmen übernommen wurden, ist das Wachstum nahezu vollständig organisch erzielt worden. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen auf dieser Basis eine weitere Anhebung der Dividende um 13 % auf 0,45 € je Aktie vor. Gemäß dem Ziel einer steigenden Ausschüttung an unsere Aktionäre wird bei entsprechender Beschlussfassung durch die Hauptversammlung damit die Dividende das sechste Jahr in Folge erhöht.

Ein elementarer Baustein des organischen Wachstumskurses von adesso ist das frühzeitige Erkennen und die Beschäftigung mit vielversprechenden neuen Technologieansätzen. Aktuell wird der Künstlichen Intelligenz (KI) im Rahmen der Digitalisierung hohes Marktpotenzial beigemessen. Dabei verändert KI den Blickwinkel darauf, wie moderne Softwaresysteme funktionieren und wie sie entwickelt werden müssen. Als Partner der digitalen Transformation möchten wir Sie im Rahmen unseres aktuellen Geschäftsberichts über den gegenwärtigen Stand der Technologie informieren sowie die Auswirkungen auf das Geschäft unserer Kunden und damit auch das von adesso skizzieren. Natürlich haben wir auch spannende Einblicke aus aktuellen Praxisanwendungen für Sie zusammengetragen.

Wie angekündigt, haben wir 2018 weitere Schritte zur Internationalisierung der adesso Group unternommen. Mit unterschiedlichen Ansätzen wurden die Landesgesellschaften in Bulgarien und Spanien gegründet: im EU-Land Bulgarien bauen wir einen zweiten Standort für unser SmartShore-Konzept neben der Türkei auf. Hier werden Entwicklungsteams in Projekte in Deutschland, Österreich und in der Schweiz mit eingebunden. In Spanien wollen wir insbesondere die lokalen Banken und Versicherungen mit dem großen Portfolio an Expertise und Referenzen für adesso gewinnen. Beide Landesgesellschaften haben es geschafft, auf aktuell jeweils 30 Mitarbeiter zu wachsen und auf Monatsbasis bereits profitabel zu arbeiten. adesso ist nunmehr zusätzlich an den Standorten Barcelona, Jerez de la Frontera, Madrid und Sofia mit eigenen Büros vertreten.

Wir wollen diesen Weg weiter beschreiten und gründen derzeit eine adesso-Landesgesellschaft in Ungarn. Zusätzlich bereiten wir den Einstieg in den niederländischen Markt vor, wo adesso bereits mit größeren Projekten von zwei Banken beauftragt ist. Beide Landesgesellschaften sollen hauptsächlich den lokalen Markt adressieren und sich dabei auf das breite Portfolio der adesso Group stützen. Es gilt nun, die offene Unternehmenskultur von adesso zu nutzen, um ein Netzwerk mit größtmöglichem Nutzen für unsere Kunden zu knüpfen.

Vorwort des Vorstands

Im Zuge der Internationalisierung streben wir die Umwandlung der adesso AG in eine Europäische Aktiengesellschaft, in die adesso SE, an. Neben der europaweit standardisierten und bekannten Rechtsform sehen wir Vorteile in der Möglichkeit, individuell zu adesso und der IT-Branche passende Formen der Unterrichtung, Anhörung und Mitbestimmung der Mitarbeiter aller Landesgesellschaften zu etablieren.

In das neue Jahr 2019 sind wir mit einer Reihe von zusätzlichen Initiativen gestartet. Um die Kompetenz für Datenmanagement und Business Intelligence auch als Grundlage für KI-Ansätze unserer Kunden zu bündeln, haben wir Mitarbeiter aus mehreren Gesellschaften in einer neuen Line of Business Data & Analytics zusammengeführt und mit einer dynamischen Planung versehen. Mit der neuen Line of Business Manufacturing Industry eröffnen wir für adesso eine weitere Wachstumsperspektive in einem für Deutschland besonders wichtigen Wirtschaftszweig. Die Maschinen- und Anlagenbauer investieren in die Digitalisierung ihrer Produkte und die Schaffung neuer Geschäftsmodelle, die erst durch die Digitalisierung möglich werden. Und adesso strebt den schnellen Aufbau eines Geschäftsbereichs "Salesforce" an. Geschäftsbericht 2018

Salesforce ist ein schnell wachsender Anbieter von cloudbasierten Lösungen rund um Kundengewinnung, Kommunikation, Marketing und E-Commerce; adesso hat bereits den Gold-Partner-Status erlangt und möchte in absehbarer Zeit in adesso-Kernbranchen zu den wichtigsten Partnern des Herstellers im deutschsprachigen Raum aufsteigen.

Beim Thema Unternehmenszukäufe bleiben wir aktiv und verfolgen aktuell eine Reihe interessanter Ansätze. Mehrere Banken haben adesso Finanzierungszusagen in Aussicht gestellt, so dass wir in Kombination mit bestehender Liquidität durchaus größere Investitionen tätigen können. Wir bleiben dabei unseren M&A-Leitlinien treu und wollen durch Zukäufe strategische Vorteile beziehungsweise zusätzliche Portfolioelemente gewinnen.

Für unsere beiden wichtigsten Produktbereiche, der in|sure-Produktfamilie für Versicherungsunternehmen und dem Content-Management-System FirstSpirit, haben wir 2019 große Investitionsprogramme aufgelegt. Während bei in|sure die Integration der beiden akquirierten Lösungen für Provisionsrechner und betriebliche Altersvorsorge sowie die Entwicklung eines eigenen Moduls für den Zahlungsverkehr PayTras im Vordergrund stehen, werden bei FirstSpirit grundlegende Entwicklungen wie zum Beispiel eines neuen Clients und verschiedener Starterkits angestoßen. FirstSpirit soll auch in Zukunft zu den besten Content-Management-Systemen der Welt gehören. Für unsere Produktinnovationen nehmen wir bewusst Ergebnisbelastungen in Kauf.

Liebe Aktionäre, alle Unternehmensbereiche gehen mit der großen Motivation unserer Mitarbeiter an die Weiterentwicklung der adesso Group. Auch wenn die Konjunkturprognosen deutlich verhaltener ausfallen, geht adesso die neuen Möglichkeiten beherzt an. Wir investieren langfristig in Innovationen und Wachstum. Vor dem Hintergrund der Investitionen im Produktbereich und einer konjunkturbedingt geringer erwarteten Auslastung unserer Mitarbeiter gehen wir 2019 von einem Umsatzwachstum von mindestens 9 % auf über 410 Mio. € und einem EBITDA zwischen 40 und 45 Mio. € aus. Die EBITDA-Prognose zu fortgeführten Zahlen von 2018 entspricht einem EBITDA zwischen 30 und 35 Mio. €, wenn der erstmalige Effekt aus dem neuen IFRS 16 bereinigt würde.

Wir möchten uns ganz herzlich bei all unseren Mitarbeitern bedanken, die adesso mit ihrem Engagement weiterentwickeln. Ihnen, liebe Kunden, möchten wir alle gemeinsam dafür danken, dass Sie uns Ihr Vertrauen schenken. Und allen Aktionären möchten wir für Ihre Loyalität und den Zuspruch danken.

Dortmund, im März 2019

Der Vorstand

Michael Kenfenheuer Christoph Junge Dirk Pothen Andreas Prenneis

Vorwort des Vorstands Bericht des Aufsichtsrats

BERICHT DES AUFSICHTSRATS

Prof. Dr. Volker Gruhn

Beratung und Überwachung der Geschäftsführung

Im Berichtsjahr 2018 hat der Aufsichtsrat im Rahmen seiner gesetzlichen und satzungsmäßigen Aufgaben die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und diesen bei der Leitung des Unternehmens bei allen wichtigen Entscheidungen beraten. Er wurde vom Vorstand, der seinen Informationspflichten nachgekommen ist, regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und in mündlicher Form über die Lage und den Geschäftsverlauf des Unternehmens, der Tochtergesellschaften und über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse und Maßnahmen unterrichtet. Zu diesem Zweck erhielt der Aufsichtsrat quartalsweise Unterlagen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zusätzlich hat er vom Vorstand ausführliche Informationen über relevante Geschäftsvorgänge erhalten.

Der Aufsichtsrat hat sich mehrfach davon überzeugt, dass die betrieblichen und finanziellen Risiken durch organisatorische Abläufe und interne Genehmigungsverfahren kontrolliert sind. Es existieren ein aussagefähiges Berichtswesen und ein internes Kontrollsystem für die Gesellschaft und den Konzern, die jeweils einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterworfen sind. Der Aufsichtsrat wurde turnusmäßig über die Entwicklung besonders relevanter Projekte und die Entwicklung der Konzerngesellschaften informiert.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Insbesondere hat der Aufsichtsrat alle für das Unternehmen bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands intensiv erörtert. Zu einzelnen Geschäftsvorgängen hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt, soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat zusätzlich zwischen den Gremiensitzungen in einem engen und regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch mit dem Vorstand gestanden und sich über wesentliche Entwicklungen informiert.

Themen der Aufsichtsratssitzungen

Im Geschäftsjahr 2018 fanden vier turnusmäßige Aufsichtsratssitzungen statt. Alle sechs Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen an allen vier Sitzungen teil. Wesentlicher Bestandteil aller Sitzungen war die Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsverlauf des Unternehmens und der Tochtergesellschaften, zur Strategie, zu Risikomanagement und Controlling sowie zur Personalentwicklung und -politik. Weiterhin sind wichtige Einzelgeschäfte und Projekte dargestellt und erörtert worden. Aktuelle Einzelthemen wurden darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats diskutiert. Über Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die Lage und Entwicklung der adesso Group wurde der Aufsichtsrat unverzüglich informiert. Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden stets im Vorfeld rechtzeitig besprochen. Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet.

In der März-Sitzung des Berichtsjahrs standen wie auch in den vergangenen Jahren die Abschlüsse der Einzelgesellschaften und des Konzernabschlusses und deren Entwicklung im Vordergrund. Der Finanzvorstand stellte den Einzelabschluss der adesso AG und den Konzernabschluss vor und ging hierbei auf diverse Aspekte in der zeitlichen Entwicklung, einzelne Posten der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Liquidität und der Kapitalflussrechnung ein. Auf Konzernebene wurde auf die Umsatzentwicklung der wichtigsten Kunden und der Branchen, auf steuerliche Effekte und die Beiträge der einzelnen Gruppenunternehmen auf die Ergebnisentwicklung eingegangen. Der Finanzvorstand stellte die Zusammensetzung und Entwicklung des Goodwills vor und ging auf die Ergebnisse der Impairment-Tests ein. Weiterhin wurde der vorliegende Risikobericht, die wichtigsten Risikobereiche und signifikante Veränderungen bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit oder potenzieller Schadenshöhe erläutert. Anschließend stellte der Vorstand den Prognosebericht 2018 vor.

Die Mitglieder des Vorstands berichteten in dieser Sitzung auch über die einzelnen Gesellschaften, deren Geschäftsmodelle und geplanten Investitionen. Die Planzahlen der Einzelgesellschaften für 2018 wurden erörtert und verabschiedet.

Der gemeinsame Corporate-Governance-Bericht von Aufsichtsrat und Vorstand wurde ebenfalls beschlossen. Die Aktualisierung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde besprochen und verabschiedet.

Bericht des Aufsichtsrats

Die Tagesordnungspunkte und Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung wurden abgestimmt und verabschiedet.

Der Vorstand ging auf wesentliche Aspekte des erstmals aufgestellten, gesonderten zusammengefassten nicht-finanziellen Berichts der adesso AG beziehungsweise des Konzerns ein. Der in Anlehnung an den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellte Bericht zeigt unter anderem die Positionierung von adesso im Hinblick auf Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung auf. Der Bericht war dem Aufsichtsrat im Vorfeld für seine Prüfung zugegangen. Der Aufsichtsrat hat dazu festgestellt, dass über die nicht-finanziellen Informationen rechtmäßig, ordnungsgemäß und zweckmäßig berichterstattet wurde und gab den Bericht zur Veröffentlichung frei.

Zum Ende der Sitzung wurden die erarbeiteten Ergebnisse zur Bildung von Ausschüssen und einer Geschäftsordnung des Aufsichtsrats diskutiert. Es wurde beschlossen, dass sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung geben soll, aber weiterhin kein Bedarf für die Bildung von Ausschüssen besteht.

In der Sitzung im Juni wurde vom Finanzvorstand der Quartalsabschluss der adesso AG sowie des Konzerns vorgestellt und erläutert. Die Vorstände berichteten von den einzelnen Tochtergesellschaften in Bezug auf Akquisitionen, Wachstum und Auslastung. In dieser Sitzung wurde besonders auf die durchgehend profitablen adesso-Landesgesellschaften eingegangen und deren Auslastung analysiert. Aufgrund des guten Starts in das Jahr konnte die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt werden. In dem Bericht des Finanzvorstands über die aktuelle Geschäftslage wurden die Einzelanalysen der Gesellschaften vorgestellt. Mögliche Maßnahmen zur Umsatzsteigerung für die Erreichung des Planergebnisses einzelner Gesellschaften wurden angeregt und eingehend diskutiert.

Der Vorstand berichtete über konkrete M&A-Vorhaben und stellte die geplante Zusammenführung des auf den Betrieb bezogenen Geschäftsanteils der smarthouse adesso financial solutions GmbH innerhalb der adesso as a service GmbH vor. Mit diesem Schritt kann adesso die organisatorische Bündelung von Geschäft rund um den Sofware- und Systembetrieb in der adesso Group weitgehend abschließen, nachdem zuvor die übrigen 50% der Geschäftsanteile der adesso as a service GmbH von der Adacor Hosting GmbH übernommen und auch der diesbezügliche Geschäftsanteil der Arithnea GmbH überführt worden war. Der Vorstandsvorsitzende stellte die angestrebte Übernahme der Assets der Collogia Trianova GmbH für die adesso insurance solutions GmbH vor, welche von dem Aufsichtsrat positiv bewertet wurde.

In dieser Sitzung wurde zudem die ausgearbeitete Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat in ihrem Wortlaut beschlossen und von allen Mitgliedern des Aufsichtsrats unterzeichnet.

In der Sitzung im September lag der Fokus auf den Zwischenabschlüssen von adesso AG und Konzern zum Halbjahr. Die Einzelgesellschaften wurden eingehend in Bezug auf die EBITDA-Prognosen betrachtet und die vorliegenden Zahlen erläutert. Der Finanzvorstand zeigte die Ergebnisentwicklung der Konzerngesellschaften im Vergleich zum Vorjahr und zum Plan auf. Die Summe der Ergebnisse lag über dem Vorjahreswert. Es folgte die Einzelanalyse der Gesellschaften mit vertiefenden Fragen des Aufsichtsrats sowie die Einschätzung zur Erreichbarkeit des Planergebnisses.

Weiterhin wurde die Entwicklung der neuen adesso-Landesgesellschaften in Bulgarien und Spanien in Bezug auf Mitarbeiterzahlen, Recruiting und Kundengewinnung vorgestellt.

In der letzten Sitzung im Jahr stellte sich Dirk Pothen als neues Vorstandsmitglied der adesso AG vor. In dieser Dezember-Sitzung standen der Zwischenabschluss der adesso AG sowie des Konzerns zum 30.09.2018 im Mittelpunkt. Die Kennzahlen und Positionen der Konzernergebnisrechnung wurden vorgestellt und erläutert, Kennzahlen der Bilanz und der Liquiditätsentwicklung wurden analysiert und diskutiert. Ferner erläuterte der Finanzvorstand die aktuelle Geschäftslage der einzelnen Gruppenunternehmen. Die Vorstandsmitglieder berichteten über die Entwicklung der Einzelgesellschaften sowohl unter vertrieblicher als auch ergebnisseitiger Perspektive. Die bereits vorliegenden Planungen der einzelnen Gesellschaften für 2019 wurden vorgetragen und entsprechend analysiert.

Wie in den Vorjahren waren aktuelle Entwicklungen der Corporate Governance ein Thema. Die Aktualisierung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde ebenfalls in dieser Sitzung verabschiedet.

Die Geschäftsordnung des Vorstands wurde mit Eintritt des neuen Vorstands Dirk Pothen aufgrund der Neuverteilung von Ressorts, Lines of Business und Gesellschaften erörtert und einstimmig beschlossen.

In dieser Sitzung stellte der Finanzvorstand einige Grundlagen zur Rechtsform der Europäischen Aktiengesellschaft (SE) vor und erläuterte Aspekte einer möglichen Umwandlung. Nach eingehender Debatte zu Vor- und Nachteilen sowie zu Umsetzungsfragen, blieb eine Vielzahl juristischer und organisatorischer Fragestellungen offen. Die Thematik wurde daher auf Anfang des neuen Jahres vertagt.

Nach entsprechender Einarbeitung der Mitglieder des Aufsichtsrats wurde in einer telefonischen Abstimmung des Aufsichtsrats Anfang Januar 2019 beschlossen, die Umwandlung der adesso AG in eine SE anzustreben. Der Vorstand wurde beauftragt, die dafür notwendigen Schritte einzuleiten. Im Zuge des Rechtsformwechsels soll unter anderem angestrebt werden, eine zur Historie und Kultur von adesso passende Einbindung der Mitarbeiter in die Weiterentwicklung von zentralen Themen der Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Unternehmensleitung auf den Weg zu bringen. Dabei soll im Rahmen der neuen Institution auch der Diskurs zwischen den Mitarbeitern innerhalb der adesso Group gefördert werden. Zusätzlich sind gemeinsame Werte und Positionen bei Themen wie Vielfalt, Respekt und Toleranz sowie Mindestsozialstandards gruppenweit zu erarbeiten. Die Rechtsform der SE ermöglicht, in diesem Zusammenhang eine flexible, individuell zu adesso passende Vereinbarung mit den Mitarbeitern zu treffen. Dies ist modern und entspricht der sehr auf die Mitarbeiter zugeschnittenen Organisation eines IT-Unternehmens wie adesso. Die Europäische Aktiengesellschaft ist von Anfang an international konzipiert und passt auch unter diesem Aspekt gut zu der zunehmenden Internationalität der adesso Group.

Jahresabschluss 2018

Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als die von der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüferin, hat die gesetzlichen Prüfungen des Jahresabschlusses und des Lageberichtes der Muttergesellschaft adesso AG, des Konzernabschlusses und -lageberichts für das Geschäftsjahr 2018 vorgenommen und mit ihrem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Bericht des Aufsichtsrats

Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Er informierte über Leistungen, welche die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und Lagebericht der adesso AG, den Konzernabschluss und -lagebericht zum 31.12.2018 sowie den Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung eingehend geprüft. Hierzu hat der Aufsichtsrat die Berichte der Abschlussprüferin zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung von Jahresabschluss und Lagebericht der adesso AG sowie von Konzernabschluss und -lagebericht durch die Abschlussprüferin zugestimmt und den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018 gebilligt.

Damit ist der Jahresabschluss festgestellt (§172 AktG).

Dem Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung schließt sich der Aufsichtsrat an.

Im Rahmen seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gemäß §171 AktG auch den vom Vorstand vorgelegten gesonderten zusammengefassten nicht-finanziellen Bericht der adesso AG beziehungsweise des Konzerns gemäß §§ 289b und 315b HGB inhaltlich geprüft. Der Bericht wurde in Anlehnung an den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Der Aufsichtsrat hat dazu festgestellt, dass über die nicht-finanziellen Informationen rechtmäßig, ordnungsgemäß und zweckmäßig berichterstattet wurde.

Der Aufsichtsrat konnte den Vorstand der adesso AG durch ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 begleiten. Langfristig ausgerichtete strategische Wege wurden fortgeführt und die gute Marktpositionierung genutzt, um das Unternehmen im Sinne seiner Aktionäre weiterzuentwickeln.

Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der adesso AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen sowie den Vorständen für ihren persönlichen Beitrag und Einsatz, der erneut zu einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr geführt hat.

Dortmund, 21. März 2019

Für den Aufsichtsrat

Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender

HIGHLIGHTS 2018

Januar

adesso erhält Folgeauftrag der GEMA

adesso erhält zu Beginn des Jahres eine schöne Bestätigung für hervorragende Zusammenarbeit: Die GEMA Gesellschaft für musikalische Aufführungsund mechanische Vervielfältigungsrechte hat adesso den Zuschlag für ein viertes, agiles Festpreisprojekt erteilt. Ziel ist es, das System für die Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse in den Sparten Livemusik und Hörfunk an die Systemumgebung anzupassen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 20 Monaten und umfasst ein Auftragsvolumen von 2,4 Mio. €.

Februar

Akquisition bringt bewährte Module für die Vertriebssteuerung und Provisionsabrechnung

Im Rahmen einer Übernahme durch die adesso-Tochtergesellschaft adesso insurance solutions GmbH wird das eigene Produktportfolio um Standardmodule für die Vertriebssteuerung und Provisionsabrechnung ergänzt. Der Hersteller der Provisionsabrechnungssoftware wird im Rahmen einer Verschmelzung auf die adesso insurance solutions integriert. Das später als in|sure Commission weiterentwickelte Modul komplettiert das Leistungsspektrum von in|sure um wichtige fachliche Vertriebs- und Abrechnungsfunktionalitäten, so dass Versicherungsunternehmen noch schneller auf Basis von bewährten Standards ihre Versicherungsprozesse auf modernsten Stand bringen können.

März

Dividende wird das fünfte Jahr in Folge erhöht

Im März können sich adesso-Aktionäre das fünfte Jahr in Folge auf eine Erhöhung der Dividende freuen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Erhöhung auf nunmehr 0,40 € je Aktie vor und bestätigen damit im Rahmen der Ausschüttungspolitik eine nachhaltige absolute Steigerung.

adesso ist erneut bester Arbeitgeber in der ITK-Branche

adesso wird nach 2016 erneut als Deutschlands bester Arbeitgeber unter den Großunternehmen in der ITK-Branche ausgezeichnet. Die Auszeichnung steht für eine Arbeitsplatzkultur, die in hohem Maße von Vertrauen, Stolz und Teamgeist geprägt ist. Gegenüber der letzten Teilnahme konnte adesso sich noch einmal in vielen Kategorien verbessern und damit attraktive Arbeitsbedingungen und eine förderliche Kultur der Zusammenarbeit unter Beweis stellen. Besonders gut schnitt adesso in den Bereichen Teamgeist, Fairness, Respekt und Stolz ab.

Mai

adesso begleitet LOTTO Thüringen bei der Einführung eines neuen Lotteriezentralsystems

Über den Zeitraum von einem Jahr betreute adesso die Lotterie-Treuhandgesellschaft mbH Thüringen (LTG) bei der Implementierung eines neuen Lotteriesystems. Der ganzheitliche Unterstützungsansatz von adesso umfasste die Evaluierung von Anforderungsdokumenten und Nutzungskonzepten, maßgeschneiderte Schulungen sowie das Qualitätsmanagement mit umfangreichen Tests der neuen Software. Das vollständig überarbeitete Lotteriezentralsystem, Grundlage des Lotteriegeschäftes, konnte hierdurch erfolgreich in Betrieb gehen.

Juni

DKV setzt bei Pflegeversicherung auf in|sure

Nachdem im Vorjahr die Krankenversicherungssparte der Produktfamilie in|sure aus der adesso Group planmäßig fertiggestellt wurde, bestätigt die Lizenzierung durch eine der größten privaten Krankenversicherungen Deutschlands sowie eine der größten in Europa die Marktchancen des Moduls. Durch die Nutzung von in|sure Health Claims kann die DKV die äußerst komplexen Prozesse zur Abrechnung von Pflegeleistungen künftig umfassend digital unterstützen. Die vollständige Produktivnahme der Software bei der DKV ist für 2019 geplant.

adesso eröffnet neue Landesgesellschaft in Spanien

adesso eröffnet eine neue Landesgesellschaft in Spanien. Mit der Niederlassung in Barcelona treibt adesso die Internationalisierung des Dienstleistungsgeschäftes weiter voran. adesso Spanien ist dabei ein wichtiges Standbein in Südwesteuropa. Mittelfristig sollen mit der neuen Landesgesellschaft neue Märkte im Mittelmeerraum und auch in Südamerika für adesso erschlossen werden.

Juli

adesso gewinnt Rahmenvertrag im Wert von bis zu 25 Mio. €

Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung gewinnt adesso einen bedeutenden Rahmenvertrag der Bundesverwaltung: Das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (BMI) hat adesso für weitere sechs Jahre mit der Pflege, Wartung und Weiterentwicklung seiner elektronischen Vergabeplattform beauftragt. Das Auftragsvolumen wird auf insgesamt bis zu 25 Mio. € geschätzt.

August

adesso -Beteiligung com2m entwickelt IoT-Lösung für TRILUX

Nachdem adesso im Januar seine Beteiligung an der com2m GmbH von 24,9 auf rund 60% erhöht hatte, stellt der Spezialist für IoT-Lösungen aus der adesso Group im August sein Potenzial unter Beweis: Gemeinsam mit TRILUX, dem Marktführer für technische Beleuchtung, wurde eine ganzheitliche Lösung im Bereich Internet of Things (IoT) realisiert, bei der digital vernetzte Leuchten in Kombination mit Sensordaten innovative, digitale Serviceleistungen für den Lichtmarkt bieten.

September

Weitere Akquisition zur Ergänzung von in|sure im Bereich betrieblicher Altersvorsorge

Mit Übernahme der Kölner Collogia Trianova GmbH wird das Leistungsangebot der adesso Group im Bereich betrieblicher Altersversorgung und Zeitwertkonten erweitert. Erworben wird gleichzeitig die langjährig am Markt erfolgreiche Softwarelösung CollPhir®, die im Rahmen der Geschäftszusammenführung in die in|sure-Produktfamilie von adesso integriert wird.

Dezember

Wachstum von adesso in Spanien

durch Übernahme von Salesforce-Spezialisten

Mit der Übernahme eines Start-ups gewinnt adesso in Madrid und Jeréz de la Frontera zwei weitere Standorte in Spanien und befördert das Wachstum der neuen Landesgesellschaft. Gleichzeitig sichert sich adesso für das eigene Kompetenzzentrum rund um Salesforce-Lösungen gefragte Fachkräfte.

Zwei weitere Versicherungen lizenzieren in|sure-Produkte für die Sparte Krankenversicherung

Zum Jahresende kann adesso erfolgreich zwei weitere Verträge zur Einführung von in|sure in der Krankenversicherungssparte schließen. Die Versicherungen DEVK und uniVersa haben sich zur Einführung von in|sure-Standardsoftwarelösungen für ihre Versicherungsprozesse entschieden. Die Beauftragungen umfassen Lizenzen im Wert von über 4 Mio. €, Implementierungsverträge im einstelligen Millionenbereich und mehrjährige Wartungsverträge.

Geschäftsbericht 2018

Künstliche Intelligenz verändert den

die Kunden von adesso mehr und mehr Relevanz.

Blickwinkel Kaum einem Thema in der Informationstechnologie wurde in der jüngsten Zeit mehr Aufmerksamkeit beigemessen als der Künstlichen Intelligenz (KI). Doch was ist genau damit gemeint, wenn von Systemen auf Basis von KI-Technologie gesprochen wird? Wie wird KI überhaupt sinnvoll eingesetzt? Und wird sie unser Leben im Rahmen der Digitalisierung verändern? Können

wir den Siegeszug von KI kontrollieren oder müssen wir uns gar Sorgen machen? Viele Fragen sind heute nicht eindeutig zu beantworten. Gleichwohl lässt sich schon jetzt feststellen, dass KI für die meisten Kunden von adesso mehr und mehr Relevanz entfaltet. Wir freuen uns daher darauf, gemeinsam Antworten zu finden und unsere Kunden auf Basis unserer nunmehr über 20-jährigen Expertise rund um IT-Systeme zu unterstützen. KI entfaltet für

17

KI wird als Werkzeug verstanden, um Entscheidungen zu treffen, Qualitätsverbesserungen zu erzielen und um Prognosen zu stellen.

Denn eins ist gewiss: Diese Expertise qualifiziert adesso wie kaum ein anderes Unternehmen dazu, KI-basierte Systeme besonders effizient zu bauen. So kennen wir die heute verfügbaren KI-Technologien und können auch ihre Einsatzchancen beurteilen. Wir wissen um die Softwareprozesse zur Entwicklung von KI-basierten Systemen, beherrschen ihre Softwarearchitektur, verstehen es, KI in IT-Architekturen zu integrieren und – ganz besonders wichtig – adesso verfügt über das nötige Branchenwissen. Aber beginnen wir mit einer grundlegenderen Frage: Was ist KI überhaupt?

Während es bis heute keine allgemeingültige Definition von Intelligenz gibt, so gilt dies für die dazu vergleichsweise neue Materie der Künstlichen Intelligenz umso mehr. Weitgehend Konsens findet, dass KI ein Teilgebiet der Informatik ist, das sich mit der Erforschung von Mechanismen des intelligenten menschlichen Verhaltens befasst. Die Wissenschaft unterscheidet zwischen sogenannter starker KI, deren Ziel es ist, menschliche Intelligenz nachzuahmen, und schwacher KI, bei der es um intelligente Entscheidungen in der Automatisierung von Prozessen geht. Von starker KI ist die Informationstechnologie allerdings noch weit entfernt, auch wenn die Berichterstattung teilweise anderes suggeriert. So lässt sich feststellen, dass die Ziele der starken KI auch nach Jahrzehnten der Forschung immer noch visionär geblieben sind. Gleichwohl veranlassen die vielfältigen Möglichkeiten zu unbedarften Jubelrufen, aber auch mitunter zu Warnungen vor den unabsehbaren Gefahren der immer autonomeren Systeme. Ohne Pragmatismus wird dabei der Blick auf die Potenziale verstellt, die KI-Systeme schon heute für Unternehmen mitbringen. KI ist somit in erster Linie ein Ansatz, der heutzutage in vielen Anwendungen bereits eine Rolle spielt und sich mehr und mehr auch in kommerziellen IT-Strategien wiederfindet. Die Palette reicht von der Sprachsteuerung über die Mustererkennung bis hin zum automatisierten Zusammenstellen von Daten und Informationen.

IT-Abteilungen müssen sich auf veränderte Herausforderungen einstellen

KI-basierte Systeme stellen dabei andere Herausforderungen an die Entwicklung als klassische Informationssysteme. Oft müssen die notwendigen Daten erst beschafft und aufbereitet werden. Um die passende KI-Methode für die jeweilige Aufgabenstellung zu ermitteln, wird im Rahmen eines Proof-of-Concepts zunächst mit diesen Daten experimentiert. Anschließend ist es nicht selten notwendig, ein Modell auf der Basis von Trainingsdaten anzulernen. Dieses wiederum muss in aller Regel mit Testdaten geprüft werden.

Häufig werden dabei vorgefertigte KI-Services integriert, von Chatbots bis Services aus dem Bereich des Maschinellen Lernens. Dabei entstehen Systeme, die klassische Informationssysteme umfassen, die cyber-physikalische Anteile haben und die KI-basiert sind. Solche Systeme erfordern üblicherweise auch nach ihrer Inbetriebnahme eine kontinuierliche Pflege.

Schnell wird deutlich, dass die Gesamtheit der IT-Systeme unter einem anderen Blickwinkel betrachtet werden muss. Es gilt, das Zusammenwachsen der realen und der digitalen Welt – beispielsweise in Internet-of-Things-Anwendungen – zu berücksichtigen, als auch die Möglichkeiten zu kennen, die KI-Systeme gerade bei der Auswertung von Datenmengen bieten. KI wird heute als Werkzeug verstanden, um Entscheidungen zu treffen, Qualitätsverbesserungen zu erzielen und um Prognosen für die Zukunft zu stellen. Diese Denkweise ist alles andere als neu. Erste Vorschläge für neuronale Netze stammen bereits aus dem Jahr 1943. Hintergründe für die aktuelle Renaissance des Themas lassen sich in den immens gestiegenen Rechenkapazitäten finden. In Kombination mit dem Internet und durch den Einsatz moderner Big-Data-Technologien verfügen wir heute über zahlreiche und hoch qualitative Daten für verschiedenste Anwendungen. KI umfasst Methoden, Verfahren und Technologien, um solche Daten zu analysieren, darauf Modelle zu entwickeln, um Entscheidungen und Vorhersagen zu unterstützen. Neuronale Netze sind auf dem heutigen Level der KI unter anderem deshalb so erfolgreich, weil beim Lernen ein enormer Beschleunigungsfaktor durch Grafikprozessoren (GPUs) erreicht werden kann. Spannende Praxisbeispiele finden Sie in unserer Auswahl der aktuell durch adesso realisierten Systeme ab Seite 26.

Unterscheidung in symbolische und sub-symbolische Systeme

Eine wichtige Unterscheidung bei den Methoden der Künstlichen Intelligenz bildet die Repräsentation des Wissens. Symbolische Systeme beschreiben ihr Wissen in einer Form, die für den Menschen lesbar und verstehbar ist, während sich sub-symbolische Systeme dem Menschen weitgehend als Blackbox-Systeme darstellen, deren Inhalte nicht einfach zu verstehen sind. Die Wahl für die eine oder andere Art hängt auch vom Kontext ab. Oftmals fordern Regularien, dass Entscheidungen nachvollziehbar und erklärbar sind. In solchen Fällen scheiden sub-symbolische Verfahren aus, weil es keine Möglichkeit gibt, solche Erklärungen zu erzeugen. Systeme der Künstlichen Intelligenz sind sehr generelle Systeme, also zum Beispiel mit allgemeinen SchlussfolgerungsGeschäftsbericht 2018

Maschinelles Lernen

Lernen wird als wichtiger Teil von Intelligenz angesehen. Maschinelles Lernen bedeutet, dass ein Modell auf der Basis von Daten "erlernt" wird.

mechanismen oder solche, die ganz generell Muster lernen und erkennen können. Derartige Systeme enthalten kein Wissen. Um sie intelligent zu machen, müssen sie trainiert oder explizit mit Wissen angereichert werden.

Nach entsprechendem Anlernen kann so zum Beispiel ein Modell in der Lage sein, die Kameraführung für ein Fußballspiel zu übernehmen, das heißt, selbstständig relevante Kamerapositionen und Einstellungen auszuwählen. Ein weiteres Beispiel sind KI-Frühwarnsysteme im Maschinenbau: Hier "lernen" technische Systeme frühzeitig die Mechanismen zu deuten, die voraussichtlich zum Ausfall einer Maschine führen. So kann eine Maschinenwartung rechtzeitig angestoßen werden, bevor der Ausfall droht. Darüber hinaus sind die KI-Prinzipien des Maschinellen Lernens in vielen anderen Bereichen unserer Wirtschaft sinnvoll: Für den Versicherungsbereich hat adesso das Verfahren "Heuristic Claims Management (HCM)" entwickelt, mit dem der Prozess der Schadenmeldung und -anlage effizient, da vollautomatisiert, gestaltet werden kann. Im Bankenbereich gibt es KI-basierte Betrugserkennungssysteme (Fraud Detection), die schädliche Aktivitäten frühzeitig aufdecken können. Künstliche Intelligenz wird darüber hinaus natürlich auch in der Roboter- und Fahrzeugtechnik eingesetzt sowie in Sprachassistenzsystemen wie Alexa, Siri, dem Google

Assistant oder Cortana. In vielen Einsatzszenarien bei adesso-Kunden ist der Anwendungsbereich komplexerer Natur. Daten, aus denen gelernt wird, sind in diesen Projekten ein entscheidendes Element für den Projekterfolg.

Bei maschinellem Lernen wird zwischen überwachtem und unüberwachtem Lernen unterschieden. Überwachtes Lernen bedeutet, dass man dem Verfahren für eine Trainingsmenge jeweils vorgeben muss, was die richtige Entscheidung ist. Da sehr große Trainingsmengen benötigt werden, ist der Aufwand meist hoch. Lernen im symbolischen Bereich kann auch anhand von verallgemeinernden Regeln oder Entscheidungsbäumen erfolgen. Sub-symbolische Lernverfahren werden zur Klassifikation oder zur Regression eingesetzt. Ein Beispiel für unüberwachtes Lernen ist die Suche nach Klassen (Clustern) in einer Menge von Datenpunkten. Ganz generell eignen sich diese Verfahren sehr gut zur Klassifikation von Signalen aller Art, wie Audio-, Bild- und Funksignalen.

Text Mining und Natural Language Processing (NLP) sind andere wichtige Teilgebiete der Künstlichen Intelligenz. In beiden Disziplinen geht es um die Verarbeitung von Texten, nicht von Sprache. NLP-Methoden analysieren Texte in einer "tiefen" Art und Weise. Dabei werden Worttypen wie Substantive, Artikel und Verben erkannt. Ein "Parsen", sprich ein Analysieren der Sätze, lässt die Struktur erkennen und ermöglicht die Zuordnung von Rollen. Satzteile können nach weiterer Analyse Kategorien wie Person, Ort oder Firmenname zugeordnet werden. Die Extraktion von Relationen ermöglicht es, Beziehungen in Texten zu erkennen. Im Gegensatz zu solchen tiefen Analysen bedient sich Textmining statistischer Methoden, um beispielsweise wichtige Worte in Texten zu extrahieren und Texte zu klassifizieren.

Nicht immer ist es gleichermaßen sinnvoll, eine Anforderung durch KI lösen zu lassen. adesso kann Kunden aber eine fundierte Einschätzung bieten, wie zielführend und vor allem ob der Einsatz wirtschaftlich ist.

Komplexe Produktionsgüter wie Automobile, große Druckmaschinen, Gasmotoren oder Kraftwerke enthalten immer mehr Sensoren, die einen kontinuierlichen Fluss von Messwerten aus dem Betrieb dieser Maschinen liefern. Auf dieser Basis können KI-Systeme lange bevor ein Fehler auftritt Hinweise auf geeignete Wartungsarbeiten liefern. Damit können etwa Stillstandzeiten aufgrund von Ausfällen verringert werden. Neuronale Netze werden verwendet, um Werte aus einzelnen Sensoren oder Sensorgruppen auf solche Hinweise hin zu analysieren. Diese neuronalen Netze müssen durch überwachtes Lernen trainiert werden. Dazu müssen entweder aus der Vergangenheit oder durch Simulationen Trainingsdaten erzeugt werden, deren Werte diese Fehlercharakteristik aufweisen. Die Ergebnisse dieser Analysen werden dann in ein Wissensrepräsentationssystem eingespeist. Auf diese Weise erzeugt das System Vorschläge, welche Teile zu ersetzen sind und wie das Problem bereits im Vorfeld durch entsprechende Wartung verhindert werden kann.

Üblicherweise nutzen komplexe Systeme aber mehrere unterschiedliche Methoden der Künstlichen Intelligenz, um den gewünschten Prozess unterstützen zu können. adesso konzentriert sich im Rahmen der KI-Strategien auf die nutzbringenden Anwendungsfälle bei Kunden. Dabei berät adesso grundsätzlich technologieneutral und pragmatisch. So ist es nicht immer sinnvoll, eine Anforderung durch KI lösen zu lassen. adesso bietet Kunden hierzu eine fundierte Einschätzung, wie zielführend und vor allem ob der Einsatz wirtschaftlich ist. Daher ist die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten, wie Fachexperten, Informatiker, Data Scientists etc. für den Projekterfolg noch relevanter als in konventionellen Softwareentwicklungsprojekten.

Ebenfalls kommt den Daten im KI-Kontext eine gesteigerte Bedeutung zu, denn KI-Systeme sind in der Lage viel mehr Daten als bislang aufzubereiten, zu verfeinern und nutzbar zu machen. Bei unserer Arbeit ist es uns wichtig, dass KI keine Blackbox darstellt, in der Daten verschwinden. Vielmehr ist für unsere Kunden essenziell, dass sie auf ihrem Weg zum Erfolg stets die Hoheit über ihre Daten und Transparenz über ihre Verwendung und ihre Prozesse behalten. Wird KI auf diesem Weg verantwortungsvoll eingesetzt, spricht beim Vorliegen konkreter Nutzungsszenarien kaum etwas dagegen. Um eine weitere der Eingangsfragen zu beantworten, spricht vieles dafür, dass KI-basierte Systeme die Zukunft der Digitalisierung zu einem erheblichen Anteil mitbestimmen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass KI meist Teil eines größeren Software-Projektes ist. adesso kann in diesem Kontext umso mehr seine Stärken ausspielen, weil das KI-Know-how in Kombination mit der langjährigen Expertise aus zahlreichen erfolgreichen Softwareprojekten angeboten wird.

KI-Systeme sind in der Lage viel mehr Daten als bislang aufzubereiten, zu verfeinern und nutzbar zu machen.

adesso Group Geschäftsbericht 2018

INTERWIEW

der Menschheit oder weit verbreiteter Mythos? Die Zukunft

Experten-Interview mit Prof. Dr. Jürgen Angele und Dr. Thomas Franz zum Thema Künstliche Intelligenz

Der Begriff Künstliche Intelligenz ist heute in aller Munde. Kannst du bitte kurz abgrenzen, was aus wissenschaftlicher Perspektive als Künstliche Intelligenz anzusehen ist?

Wann und wie bist du mit KI in Kontakt gekommen und was fasziniert dich daran?

Vor zwei Jahren lösten Facebook-Chef Mark Zuckerberg und Tesla-Chef Elon Musk mit gegenteiligen Ansichten über die weitere Entwicklung im Bereich KI eine breitere Diskussion aus. Wie siehst du das Verhältnis zwischen Chance und Risiko durch KI-Einsatz?

Wie weit ist die Entwicklung heute und worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen?

Prof. Dr. Jürgen Angele (JA): Der Begriff Intelligenz ist schon schwierig zu fassen. KI ist ein Teil der Informatik, der sich mit Methoden befasst, um intelligentes Verhalten zu simulieren. Oder man kann es auch anders formulieren: Wir können eventuell KI-Methoden bei Arbeiten einsetzen, die bisher nur Menschen vollbringen konnten.

Dr. Thomas Franz (TF): Ersten Kontakt mit KI machte ich durch meine Masterarbeit. Fokus war die Entwicklung einer generischen Architektur für Empfehlungsdienste (Recommender Systems). Kommilitonen, die gleichzeitig bei meinem Erstgutachter Prof. Schmidt-Thieme arbeiteten, lieferten ihre Implementierung von Vorschlagsalgorithmen. Das war für mich spannend, denn ich wollte gerne verstehen, wie Amazon und Co., aber auch Maschinen im Allgemeinen sinnvolle Vorschläge generieren können. Folglich befasste ich mich in meiner anschließenden Promotion mit diesen Themen. Das reichte von wissensbasierten Ansätzen bis hin zu Faktorisierungsmethoden mit dem Ziel, durch maschinelles Schlussfolgern und Relevanz-Rankings Fragen des Informationsmanagements zu adressieren.

JA: Wie jede Technologie hat auch KI Chancen und Risiken. Wir haben viele Möglichkeiten, damit Geschäftsprozesse besser und schneller zu machen. Allerdings kann KI eben auch zur Überwachung oder in militärischen Einsätzen genutzt werden.

JA: KI und auch die allermeisten KI-Methoden sind bereits relativ alt. Im Moment erreichen wir die meisten Fortschritte dadurch, dass wir die Daten und die nötige Rechenpower haben, um diese Methoden einzusetzen. Und natürlich erzeugt der Einsatz wiederum einen entsprechenden Strukturwandel in bestimmten Bereichen.

20

Prof. Dr. Jürgen Angele ist seit 2017 für adesso tätig und leitet heute das Competence Center "Künstliche Intelligenz". Er berät beim Einsatz von Methoden der Künstlichen Intelligenz und leitet entsprechende Projekte. Angele promovierte im Teilgebiet "Wissensrepräsentation und Schlussfolgerungssysteme". Er verfügt über dreißig Jahre Erfahrung in KI-Projekten, als Wissenschaftler, Gründer und Leiter eines Unternehmens und bei der Beratung von Start-ups. Über 100 eigene Veröffentlichungen sowie neun von ihm gehaltene Softwarepatente in diesem Bereich zeugen von seiner umfassenden Expertise.

Dr. Thomas Franz verstärkt seit 2013 das Team von adesso. Er leitet aktuell den Technologiebeirat des Unternehmens. Er berät Kunden im Hinblick auf den Einsatz neuer IT-Ansätze und zu den einhergehenden architektonischen, methodischen und organisatorischen Veränderungen. Er promovierte in einem Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, dem "Semantic Web", und verfügt über zehn Jahre Erfahrung in KI-Projekten – als Wissenschaftler, Gründer eines Start-ups sowie als Berater.

Ist KI ein reines Technologiethema?

Durch die

Digitalisierung unserer Welt sind Daten in immer größerem Ausmaß verfügbar. Wer Digitalisierung auf der Agenda hat, wird zunehmend sein Unternehmen datengetrieben ausrichten und Einsatzmöglichkeiten für KI sehen.

Wird KI künftig über den Erfolg und Bestand von Unternehmen entscheiden?

TF: Gibt es überhaupt reine Technologiethemen? Technologie hat keinen Selbstzweck. Sie existiert, weil sie einen Nutzen bringt – leider nicht notwendigerweise immer einen Nutzen für die Gesamtheit aller Menschen. Damit wären wir bei der eigentlichen Frage angekommen, oder? KI stellt einen prinzipiell anderen Lösungsansatz für Fragen der Automatisierung oder der Entscheidungsfindung dar. Rein technologisch betrachtet ist KI nur eines von verschiedenen Werkzeugen. Wir können eine Software entwickeln, deren Programmcode eine Entscheidung auf der Basis vordefinierte Eingabeparameter als Ergebnis produziert. Wir können aber auch eine Maschine lernen lassen, welche Ergebnisse je nach Eingabeparameter "gewünscht" sind. Für manche Fragestellung ist die Programmierung wirtschaftlicher, für andere das maschinelle Lernen. Die Lösungsansätze beziehungsweise die Werkzeuge unterscheiden sich dabei grundsätzlich voneinander. Sie haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Sprechen wir darüber, wofür wir KI einsetzen und wie wir KI einsetzen – ich habe eben bewusst "gewünscht" gesagt – dann verlassen wir die Technologie-Dimension. Um auf die Ursprungsfrage zurückzukommen: KI ist ein grundsätzlich anderes Werkzeug und grundsätzliche Unterschiede wirken sich eben nicht nur auf die Technologie-Dimension aus.

JA: Ich glaube, es gilt für alle Optimierungen im Bereich der Digitalisierung, dass sich darin Erfolg und auch Bestand von Unternehmen entscheiden können. Das hängt aber sicher auch von der Art der Unternehmen ab.

KI ist ein Werkzeug und letztlich ein weiteres IT-Lösungselement. Das heißt, wir müssen wie bisher auch die Fachdomäne verstehen.

Welche Fragen sollten sich Unternehmen aktuell stellen, wenn sie bis dato noch keinerlei Berührung mit KI im eigenen Tagesgeschäft hatten?

TF: Einsatzmöglichkeiten von KI häufen sich insbesondere dann, wenn Daten digital (für Maschinen zugänglich) und in großer Menge vorliegen. Durch die Digitalisierung unserer Welt sind Daten in immer größerem Ausmaß verfügbar. Wer Digitalisierung auf der Agenda stehen hat, der wird auch zunehmend sein Unternehmen stärker datengetrieben ausrichten können. KI wird dann ein relevantes Werkzeug, um Geschäftsprozesse zu optimieren und gänzlich neue Produkte und Services zu entwickeln. Unternehmen, für die Daten und Digitalisierung keine Rolle spielen, können absehbar vermutlich auch ohne KI wettbewerbsfähig sein.

In welchen Bereichen ist das menschliche Gehirn der Maschine überlegen?

JA: Ich würde das umgekehrt formulieren. In speziellen Bereichen sind der Computer und damit auch KI-Methoden dem Gehirn überlegen. Wenn es zum Beispiel um die Berechnung von vielen Zugkombinationen bei einem Spiel geht oder der schnellen Verknüpfung vieler Daten, ist der Computer überlegen. Aber das ist ja auch nichts Neues. Ein Taschenrechner ist zum Berechnen von Formeln auch den meisten Menschen überlegen.

Werden Computersysteme absehbar ihren Rückstand in den übrigen Bereichen aufholen? Und wenn ja, wie schnell wird sich diese Entwicklung vollziehen?

Wie siehst du die Chancen der übrigen IT- und Softwareunternehmen im Vergleich zu den Technologie-Giganten Amazon, Apple, Facebook und Google?

Was sind aus deiner Sicht die wesentlichen Stärken von adesso als Partner für KI-Aufgabenstellungen?

TF: Heute haben wir KI-Systeme, die problemlos den Menschen übertrumpfen. Allerdings sind dies extrem spezialisierte KI-Systeme, die in sehr begrenzten Einsatzbereichen agieren. Sie spielen Schach oder GO und werden immer besser beim Autofahren. Das sind komplexe Spiele und Situationen, ohne Frage, aber doch mit einem sehr einfachen Handlungsraum. Eine Dame beim Schachspiel kann acht verschiedene Richtungen einschlagen und entsprechend der Spielregeln auf dem Schachbrett beliebig weit ziehen. Im Vergleich zu der Transferleistungsfähigkeit des Menschen, dem effizienten Umgang mit Unbekanntem und einer extrem breiten Anwendbarkeit menschlicher Intelligenz, haben wir es mit einer anderen Qualität von Intelligenz und einer anderen Größenordnung zu tun. Über kurz oder lang wird diese Kluft durch maschinelle Verfahren nicht zu überbrücken sein. JA: An eine KI mit eigenem Bewusstsein und eigener Kreativität, die zu uns Menschen aufholen oder uns gar überholen wird, glaube ich zumindest in nächster bis mittlerer Zukunft nicht. Niemand weiß im Moment, wie man so etwas entwickeln könnte.

JA: Diese Technologie-Giganten haben den immensen Vorteil, dass sie über unglaublich große Datenmengen verfügen. Das ist schwer aufzuholen für andere Unternehmen.

TF: Ich erwähnte es vorhin, KI ist ein Werkzeug und letztlich ein weiteres IT-Lösungselement. Das heißt, wir müssen wie bisher auch die Fachdomäne verstehen, um die KI fachspezifisch ausprägen zu können. Wir müssen weiterhin KI mit der existierenden IT-Welt sinnvoll integrieren und dafür diese IT-Welt in der Breite verstehen. Wir benötigen fundiertes Software-Engineering auf Basis fundierter Requirements-Engineering-Methodik, um "KI-IT-Systeme" wirtschaftlich und zielführend für unsere Kunden entwickeln zu können. Die Demut vor der Fachlichkeit und der sinnvolle Einsatz von Methodik sind Werte, die im Kern von adesso verankert sind und auf deren Basis adesso in der Vergangenheit erfolgreich wachsen konnte. In Kombination mit dem breiten technologischen Know-how –ich schließe hier das "Werkzeug KI" ausdrücklich ein – ist adesso folglich gut aufgestellt.

Eine KI mit eigenem Bewusstsein wird es in nächster bis mittlerer Zukunft nicht geben.

24

künstliche Intelligenz (heute) leisten und was nicht? Was kann

Unsere zehn Thesen werben für eine pragmatische Sichtweise

Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI, englisch: Artificial Intelligence/AI) übertrumpfen sich seit einiger Zeit die Schlagzeilen. Während die einen das Paradies prophezeien, warnen andere vor der Vernichtung der Menschheit. Die Kluft dazwischen ist somit riesig und nur eins ist gewiss: Das Thema hat Relevanz und wir möchten uns für unsere Kunden damit beschäftigen. Dabei erscheint es geboten, für mehr Pragmatismus im Umgang mit KI zu werben. Daher stellen wir die folgenden zehn Thesen zur Diskussion.

1 THESE

3 THESE

2 THESE

KI-Systeme entdecken Zusammenhänge, die für Menschen zu komplex sind.

Vor der künstlichen ist die menschliche Intelligenz gefragt.

Der Einsatz von KI entbindet nicht davon, die Anforderungen der eigenen Branche und des eigenen Unternehmens zu kennen.

Nicht Datenmengen oder Speicherplatz oder Bandbreite sind die Treiber von KI. Sondern Kunden.

Bei KI steht nicht die Technologie im Vordergrund, sondern die Möglichkeit, die Anforderungen von Kunden besser zu erfüllen.

KI-Systeme zu bauen, erfordert ein Umdenken bei den IT-Experten. Denn im Vergleich zum Umgang mit klassischen Informationssystemen erfordern

sie ein anderes Vorgehen. Insbesondere kommt der Datenbasis eine größere Bedeutung zu.

Überzeugende Anwendungen – KI in der Praxis

Mit Informationsvorsprung zum Erfolg

Lead-Generation-Engine im B2B-Vertrieb

Michael Gabler Leiter Firmenkunden bei der apoBank

Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) hat zusammen mit adesso eine wegweisende Lösung entwickelt, um im B2B-Vertrieb von einem Informationsvorsprung zu profitieren. So ist der Erfolg von Vertriebsgesprächen zu einem guten Teil davon abhängig, ob die Kontaktaufnahme individuell und zielgerichtet auf einen latenten oder bereits manifesten Bedarf trifft. Diese Chancen aufzuspüren und zur richtigen Zeit zu nutzen, erfordert ein hohes Maß an Recherchearbeit und ein exzellentes Gespür der Vertriebsmitarbeiter.

Auf Basis von KI hat die apoBank im Firmenkundenvertrieb zur Unterstützung eine "Lead-Engine" auf Microsoft-Grundlage entwickeln lassen. Das System nutzt externe Datenquellen wie Webseiten, News-Inhalte und Suchmaschinen. Auf Basis von Suchanfragen oder –begriffen, die auf mögliche Vertriebschancen hinweisen, durchsucht das System automatisch alle angeschlossenen Quellen. Die Anwendung bereinigt die Ergebnisse mithilfe von automatisierten Textanalyse-Werkzeugen und entfernt nicht zielführende Treffer und Dubletten. Jeder Vertriebsmitarbeiter greift auf ein eigenes Dashboard zu, in dem ihm das System alle passenden Treffer inklusive der Hintergrundinformationen anzeigt. Wo planen potenzielle Kunden Neueröffnungen? Welche Änderungen im Management gibt es? Wer hat welche Aussagen über strategische Pläne oder Investitionsentscheidungen getroffen? Denn aus diesen und ähnlichen Vorgängen leiten Vertriebsexperten die Anknüpfungspunkte für die Ansprache ab.

Der Vertriebsmitarbeiter bewertet jeden einzelnen Impuls. Diese Rückkopplung sorgt dafür, dass die Qualität der Ergebnisse laufend steigt, indem das System dazulernt. Die Vertriebsmitarbeiter können dank der automatisch aufbereiteten Leadinformationen mehr Zeit in die Kontaktaufnahme und –pflege investieren.

"Bereits in den ersten Wochen des Betriebs hat uns das System einige zusätzliche potenzielle Vertriebsimpulse aufgezeigt, auf die wir sonst nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt gestoßen wären. Die Lösung verschafft uns einen Vorsprung im Vertrieb und hilft dabei, die begrenzte Zeit gewinnbringender einzusetzen."

Daimler positioniert Ask Mercedes dort, wo Kunden heute Unterstützung benötigen.

Der Kunde bekommt jederzeit genau die Informationen, die er konkret im Moment braucht.

Mehr Persönlichkeit bei der Kundeninformation und -kommunikation

Augmented-Reality- und Chatbot-Projekt "Ask Mercedes"

Im Auto Platz nehmen und den Blick über das noch ungewohnte Cockpit schweifen lassen. Und falls ein Bedienelement nicht sofort klar ist oder eine Funktion nicht direkt gefunden wird: einfach Ask Mercedes fragen. Wo bisher das Blättern in Betriebsanleitungen, Handbüchern oder Kurzanleitungen die Regel war, hat Daimler mit Unterstützung von adesso die Kommunikation um zusätzliche digitale Kanäle erweitert.

Die Anwendung "Ask Mercedes" sorgt zum Beispiel dafür, dass sich jeder Nutzer schnell im Fahrzeug zurechtfindet. Angesprochen wird die virtuelle Helferin mit der Stimme, mithilfe der Smartphone-Tastatur oder -Kamera. Im Hintergrund sorgt dann ein System aus Künstlicher Intelligenz (KI) und Augmented Reality (AR) dafür, dass auch ein modernes Auto mit unzähligen Funktionen, Einstellungsmöglichkeiten und Assistenzsystemen im Handumdrehen verständlich wird.

Daimler positioniert Ask Mercedes genau dort, wo Kunden heute Unterstützung benötigen. Die Funktionsvielfalt der Fahrzeuge und des ergänzenden Serviceangebotes nimmt stetig zu. Deshalb wird es immer wichtiger, in einem engen Dialog mit den Kunden zu stehen. Der Kunde bekommt jederzeit genau die Informationen, die er konkret im Moment braucht. Von Anfang an war den Beteiligten klar: Ask Mercedes mit dem Herzstück der Betriebsanleitung ist nur ein Anwendungsfall. So lassen sich Chatbot-Funktionen auch in anderen Unternehmensbereichen wie beispielsweise dem Customer Contact Center, dem Kundensupport von Daimler, sinnvoll einsetzen. Gemeinsam mit Daimler hat adesso daher einen 'intelligenten' Informations-Hub entwickelt, der im Zentrum aller Chatbot-Anwendungen steht. Der Hub ist dabei Content-Bibliothek und Informationsdrehscheibe. Unterschiedliche Fachabteilungen spielen ihre Inhalte hier ein, die Chatbots ziehen sich die Informationen heraus und präsentieren sie dem Anwender. Dabei erhält die künstliche Intelligenz bei Ask Mercedes Persönlichkeit und Charme. Die Interaktion mit der App – sei es das gesprochene oder geschriebene Wort – soll sich natürlich anfühlen. So soll der Anwender vergessen, dass hinter den Antworten kein Mensch steckt, sondern ein Chatbot. Das Team entwarf hierfür ein vollständiges Persönlichkeitsprofil, auf dessen Basis Ask Mercedes Fragen beantwortet – mal mit einem Augenzwinkern versehen, mal mit einem frechen Spruch. So weiß die Dame selbst auf die Frage nach den Lottozahlen passend zu reagieren. Zudem galt es, den Chatbot mit Fakten rund um das Auto zu füttern und die richtigen Antworten auf die wichtigsten Fragen zu finden. Ask Mercedes soll auch in das Ökosystem des Facebook Messengers eingebunden werden. Die Integration der Inhalte in die Sprachassistenten Google Home und Amazon Alexa folgen. Ziel ist es, dem Anwender jederzeit und überall die Möglichkeit zu bieten, mit seinem Fahrzeug in Kontakt zu bleiben.

Das System funktioniert ohne menschliche Kameraführung und Bildregie. Stattdessen werden Algorithmen für die Künstliche Intelligenz des Systems verwendet.

Intelligenter Spielmacher

soccerwatch.tv ermöglicht Live-Übertragung von Amateurfußball

Jährlich finden nach Angaben des Deutschen Fußballbunds (DFB) 1,8 Millionen Fußballspiele statt. 99 Prozent davon werden nicht medial übertragen. Der Grund: Bisherige Lösungen waren zu aufwändig, teuer und qualitativ minderwertig. Dabei sind die Amateurkicker fernab von Bundesliga, DFB-Pokal, Champions und Europa League mit großer Leidenschaft am Werk und Familie, Freunde, Sponsoren oder auch die kommenden Gegner hätten mit Sicherheit Interesse, das Spielgeschehen zu verfolgen. Diesen Bedarf hat das junge Unternehmen soccerwatch.tv erkannt und ist angetreten, um den Amateurfußball in Deutschland mit digitaler Kameratechnik aufzuzeichnen und live, on demand oder als Highlight-Clip der Öffentlichkeit zugängig zu machen.

soccerwatch.tv hat dafür ein eigenes Kamerasystem entwickelt, bestehend aus sechs Full-HD-Kameras, deren Bilder zu einem 180-Grad-Panorama zusammengefügt werden. Dieses System wird in rund 7,5 Meter Höhe am Flutlichtmast des Spielfeldes auf Höhe der Mittellinie installiert und sendet kabellos in HD-Qualität per LTE in die Welt hinaus.

Um dem Zuschauer die vom Profifußball gewohnte Bildqualität liefern zu können, wird aus dem Panorama mittels intelligenter Algorithmen automatisch in Echtzeit der relevante Bildausschnitt identifiziert – ohne jeglichen Chip im Ball oder im Trikot. Das System funktioniert ohne menschliche Kameraführung und Bildregie. Die stattdessen verwendeten Algorithmen für die Künstliche Intelligenz des Systems hat soccerwatch.tv in Zusammenarbeit mit adesso entwickelt. "soccerwatch Analytics" wird künftig KI-gestützte Spielanalysen ermöglichen. Dann können auch Amateurvereine auf die aus der Profiwelt bekannten Daten wie Laufleistung, Zweikampfbilanzen und überspielte Gegner zurückgreifen. Ein großer Gewinn für den Breitensport.

Neben dem Geschäftspotenzial reizt adesso am Start-up vor allem auch das technologische Spielfeld: Modernste Plattformen wie Tensor Flow, eines der wichtigsten Frameworks zur Programmierung von neuronalen Netzen, Deep und Machine Learning, kommt bei soccerwatch.tv ebenso zum Einsatz wie Computer Vision beziehungsweise modernstes maschinelles Sehen, Verstehen und Verarbeiten. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat sich adesso als Investor mit rund 36% am Unternehmen beteiligt. Die gewonnenen Erfahrungen sollen auf weitere Geschäftsbereiche übertragen werden. So nimmt die Zahl der Unternehmen, die den Wert von Big Data und Analytics für sich nutzen wollen, immer mehr zu. soccerwatch.tv bietet hier bereits eine tiefgreifende Expertise.

soccerwatch.tv hat aktuell rund 150 Kamerasysteme installiert und ist zur weiteren Verbreitung eine Kooperation mit der DFB GmbH eingegangen. Bis Ende 2019 will soccerwatch. tv bundesweit über 1.000 Systeme ausgerollt haben – natürlich weiterhin mit Unterstützung von adesso. Auf dass auch bald der Patenonkel in Hamburg die Spiele seines Neffen in München live am Bildschirm mitverfolgen und ihm im Anschluss zum Spieltagssieg gratulieren kann.

"Damit der Amateurfußball hierzulande die verdiente Bedeutung erhält, bieten wir eine einzigartige Technik. Unser Kamerasystem lässt sich innerhalb weniger Stunden und ohne Eingriffe in die Infrastruktur der Sportplätze installieren. Die Vereine werden an den lokalen Sponsoringeinnahmen und somit direkt am Erfolg von soccerwatch.tv beteiligt."

Erfolgt die korrekte Zuordnung im internationalen Zahlungsverkehr nicht zeitnah, können Risiken wie zum Beispiel Währungsschwankungen entstehen, die für die Banken problematisch sind.

Qualitätssicherung bei der Verarbeitung von Auslandszahlungen

Der Zuordnungsprozess erhält durch KI eine Art "intelligentes Gedächtnis" und wendet konkrete Fälle aus der Vergangenheit auf unklare Zuordnungsfälle automatisch an. Hierdurch werden die manuelle Aussteuerung und etwaige Risiken deutlich gesenkt.

Der Auslandzahlungsverkehr einer internationalen Bank ist ein elementarer Kernprozess. Der Regulator fordert aus Risikogründen ein zeitnahes Settlement von Zahlungen.

Der Auslandzahlungsverkehr einer internationalen Bank ist ein elementarer Kernprozess. Auf Basis des SWIFT-Netzwerks (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) werden Auslandszahlungen verlässlich abgewickelt. Für die Banken selbst ist das Matching, also die Zuordnung der Zahlungen, hingegen ein komplexer Vorgang. Der Regulator fordert aus Risikogründen ein zeitnahes Settlement von Zahlungen. Fehlerhafte SWIFT-Nachrichten und komplexe Zuordnungen machen immer wieder auch manuelle Zuordnungen von SWIFT-Transaktionen nötig, damit das Settlement erfolgen kann. Erfolgt die Zuordnung nicht zeitnah, können bei großen Zahlungen Risiken wie zum Beispiel Währungsschwankungen entstehen, die für die Banken problematisch sind.

Das Zuordnungswissen wurde bislang noch nicht in Systeme überführt. Beim Auftreten derselben Situation ist daher immer wieder eine manuelle Interaktion notwendig. Diesen Missstand wird eine der großen international aufgestellten Banken nun gemeinsam mit adesso auf Basis von KI beseitigen. Der Zuordnungsprozess erhält durch KI eine Art "intelligentes Gedächtnis" und wendet konkrete Fälle aus der Vergangenheit auf unklare Zuordnungsfälle automatisch an. Hierdurch werden die manuelle Aussteuerung und etwaige Risiken deutlich gesenkt. Neue Fälle, die das System nicht kennt, werden beim manuellen Matching vom System erlernt. Hierbei kommt sogenanntes Case-based Reasoning zum Einsatz. Das Verfahren deckt die Anforderungen ab und ist zudem für etwaige regulatorische Untersuchungen transparent. Ein neuronales Netz beispielsweise hätte diesen besonderen Anforderungen des Banksektors nicht genügt. Zusätzlich sind Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit wesentliche Anforderungen, die adesso bereits vielfach in konventionellen IT-Projekten sichergestellt hat. Durch die langjährige Erfahrung von adesso im Bereich Banking-Kernarchitekturen in Verbindung mit der KI-Expertise konnte sich adesso als Realisierungspartner für das Projekt qualifizieren.

30

Neben den Kreditkonditionen ist der Faktor Zeit und damit auch die Steigerung der Benutzerund Kundenfreundlichkeit zu einem wichtigen Aspekt im Wettbewerb der Banken um Vertragsabschlüsse mit Kunden geworden.

Finanzierungszusagen in Echtzeit

Innovative Werkzeuge zur Steigerung von Kundennähe und -service

Ob neues Auto, eine größere Reise oder die Realisierung eines lang gehegten Wunsches – mitunter kann oder soll das benötigte Kapital für die Finanzierung nicht aus der eigenen Tasche stammen. Neben den Kreditkonditionen ist der Faktor Zeit und damit auch die Steigerung der Benutzer- und Kundenfreundlichkeit zu einem wichtigen Aspekt im Wettbewerb der Banken um Vertragsabschlüsse mit Kunden geworden. Konventionelle Bonitätsprüfungen, häufig sogar noch auf Papier basierend, tragen in der Regel erheblich zur Verzögerung bei. Effizientere Prozesse unter Reduktion des Personalbedarfs stellen zudem eine wichtige Grundlage für attraktivere Kreditkonditionen.

Eine deutschlandweit operierende Privat- und Geschäftskundenbank hat mit Hilfe von adesso daher neue Wege beschritten. Die Kunden der Bank können sich Finanzierungszusagen in wenigen Minuten per Internet generieren und kommen somit viel schneller und unkomplizierter ans Ziel. Dabei nutzt die Bank zur Beurteilung der Rückzahlungswahrscheinlichkeit und Berechnung der Angebotskonditionen Analyseergebnisse aus den bisherigen Kontotransaktionen des Kunden. Selbstverständlich ist dies datenschutzkonform nur mit dem expliziten Einverständnis des Kunden möglich. Die Bank verarbeitet hierzu die ohnehin verfügbaren Daten kategorisiert und regelbasiert, um quasi in Echtzeit zu einer Bewertung der Bonität und einer darauf basierenden Kreditzusage zu gelangen. Um das Potenzial der analysierenden KI für die Bank nutzbar zu machen, hat adesso in Zusammenarbeit mit dem Kunden eine unternehmensweite Big Data-Architektur konzipiert und aufgebaut, die nicht nur den Kreditvergabeprozess revolutioniert. Die Technologien stellen auch die Basis um eine Vielzahl von weiteren Vertriebs-, Marketing- und Kundenserviceprozessen zu etablieren. Das Potenzial der Architektur ist noch lange nicht ausgeschöpft, stellt aber als wesentliche strategische und infrastrukturelle Maßnahme die Weichen für Bankanwendungen der Zukunft.

Kunden können sich Finanzierungszusagen in wenigen Minuten per Internet generieren und kommen somit viel schneller und unkomplizierter ans Ziel.

Prozesse anders sehen – Systeme anders bauen: Auf diese Formel lässt sich die Idee unserer KI-Kampagne verkürzen. Unser Ziel ist es, Fachentscheidern das Thema praxisnah zu vermitteln.

adesso analysiert im Rahmen einer KI-Marktstudie die Ist-Situation, die Einschätzungen und die Planungen von Entscheidern und Verbrauchern. Hierzu wurden über 300 Manager und 1.000 Endkunden befragt.

Das Thema KI wird von adesso bei alten und neuen Zielgruppen adressiert. Für viele Kunden ist es bereits ein wichtiges Thema, bei dem adesso unterstützen kann. Es wird für die adesso Group zusätzliche Potenziale erschließen. Daher ist es auch wichtig, kontinuierlich darüber zu kommunizieren. Im Rahmen unserer "KI-Kampagne" bieten wir ab dem zweiten Quartal 2019 eine Reihe spannender Elemente an.

Im Zentrum der Kommunikation steht dabei unsere Fähigkeit, KI-Lösungen bauen zu können. Diese Anwendungen erfordern ein anderes Vorgehen und Fachwissen als klassische Softwareentwicklungsprojekte. Um erfolgreich zu sein, müssen die Beteiligten Verständnis für die zugrunde liegenden Daten, die Besonderheiten des eigenen Unternehmens und der eigenen Branche, Möglichkeiten der Analyse und darauf aufbauend, des Entwickelns von Algorithmen mitbringen. Wir haben das dafür notwendige Fach- und Branchenwissen sowie das passende Vorgehensmodell. Eigenschaften, die adesso von Wettbewerbern am Markt unterscheidet.

Von der Computerwoche bis marconomy haben bereits zahlreiche IT- und Branchenmedien unsere KI-Beiträge aufgegriffen und setzen in der Berichterstattung auf das Know-how der adesso-Mitarbeiter. Im Rahmen einer KI-Marktstudie analysieren wir die Ist-Situation, die Einschätzungen und die Planungen von Entscheidern und Verbrauchern. Zu diesem Zweck haben wir über 300 Manager und 1.000 Endkunden befragt. Auf die Auswertung der Umfrage sind nicht nur die Fachmedien gespannt. Die Veröffentlichung der Ergebnisse wird ein Bestandteil unserer Kampagne sein.

Dreh- und Angelpunkt ist eine entsprechende Landingpage auf der Website von adesso, auf der wir Entscheidern alle Informationen anbieten, wie Anwendungsfälle, Branchenschwerpunkte, Fachartikel, Videos, Studienergebnisse oder Nachrichten. Newsletter und adesso-eigene Printmagazine mit KI-Schwerpunkt sorgen für eine kontinuierliche Kommunikation mit den Zielgruppen. Selbstverständlich werden auch die Social-Media-Kanäle nicht hintanstehen. Für den Sommer ist eine große Kunden- und Interessentenveranstaltung geplant. Wir freuen uns auf konstruktiven Austausch, denn KI ist unser Thema.

KONZERN-LAGEBERICHT

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

  • Geschäftsmodell, Ziele und Strategien
  • Mitarbeiter und Struktur
  • Steuerungssystem
  • Forschung und Entwicklung

WIRTSCHAFTSBERICHT

  • Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
  • Geschäftsverlauf
  • Lage

PROGNOSE-, CHANCEN- 49 UND RISIKOBERICHT

  • Prognosebericht
  • Chancen- und Risikobericht
  • Internes Kontrollsystem und Risikomanagementsystem bezogen auf den Konzernrechnungslegungsprozess
  • Übernahmerelevante Angaben
  • Erklärungen zur Unternehmensführung und zum Corporate Governance Kodex sowie Nicht-finanzielle Konzernerklärung
  • Vergütungsbericht

GRUNDLAGEN DES KONZERNS

Geschäftsmodell, Ziele und Strategien

Die adesso Group ist ein schnell wachsendes IT-Unternehmen mit dem Ziel, zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Zentraleuropa aufzusteigen. Hierfür wird der Aufbau weiterer Ländergesellschaften in Europa forciert. Mit hoher Fachkompetenz in den bedienten Branchen agiert adesso an der Schnittstelle zwischen Geschäftsprozess und IT und realisiert Softwareprojekte auf höchstem technischem Niveau. Durch die Entwicklung eigener Softwarelösungen wird die Branchendurchdringung erhöht und eine hervorgehobene Positionierung bei zukunftsträchtigen IT-Themen wie Mobilisierung oder Enterprise-Content-Management erzielt. Ergänzt wird die Unternehmensentwicklung durch eine definierte Akquisitionsstrategie.

Das erreichte und weitere Wachstum in Verbindung mit einem fokussierten Geschäftsmodell und dem Anspruch auf branchenüberdurchschnittliche Margen steigern nachhaltig den Wert der adesso Group. Hierzu investiert adesso erhebliche Mittel in zielgerichtetes Business Development, den Ausbau der Vertriebskapazitäten, Recruiting und Marketing. Diese Investitionen in Verbindung mit der hohen Branchen- und Beratungsexpertise ermöglichen weit über dem Branchendurchschnitt liegende Wachstumswerte.

Als eine technologisch führende Unternehmensgruppe im Bereich der Softwareentwicklung investiert adesso überdurchschnittlich viel in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in die laufende Weiterentwicklung des adesso-eigenen Modells für den Softwareentwicklungsprozess.

Der Vorstand fühlt sich der Strategie verpflichtet, Wachstum, solide Finanzen und Ertragsstärke in einem ausgewogenen Verhältnis weiterzuentwickeln.

Für 2018 hatte der Vorstand als Ziele ein Umsatzwachstum von mindestens 9 % auf mindestens 350 Mio. €, ein um mindestens 9% steigendes operatives Ergebnis in Form des EBITDA von mindestens 27,7 Mio. € bei Erreichung einer EBITDA-Mindestmarge von 7,5% definiert. Mit 17% Umsatzwachstum, davon 16% organisch, auf 375 Mio. €, einem EBITDA in Höhe von 31,1 Mio. € und einer EBIT-DA-Marge von 8,3% wurden die Ziele gut erreicht.

Mitarbeiter und Struktur

adesso beschäftigt zum Jahresende 2018 konzernweit 3.280 (Vorjahr: 2.748) Mitarbeiter (FTE) in Deutschland, Österreich, der Schweiz, der Türkei, Bulgarien, Spanien und den USA. Während davon 483 (Vorjahr: 357) Mitarbeiter im Ausland für die adesso Group tätig waren, sind 1.852 (Vorjahr: 1.587) Mitarbeiter in Deutschland für die Konzernmutter adesso AG im Einsatz, die somit neben der Wahrnehmung der Holdingfunktionen gleichzeitig mit Abstand die größte operative Einheit darstellt.

Größter Standort ist Dortmund, der Gründungsund Firmensitz der adesso AG. In Deutschland werden 19 weitere Standorte in allen wichtigen Wirtschaftsregionen unterhalten, um einerseits immer in Kundennähe agieren und andererseits Reisezeiten und -kosten möglichst gering halten zu können. Unter Recruiting-Aspekten ist die breit gefächerte, lokale Präsenz ebenfalls von hoher Bedeutung. Internationale Standorte sind Barcelona, Basel, Bern, Boston, Istanbul, Jerez de la Frontera, Lausanne, London, Madrid, Sofia, Wien und Zürich.

Zur adesso Group gehören zum Stichtag neben der adesso AG als größter operativer Einheit und Muttergesellschaft 24 Tochterunternehmen, fünf assoziierte Unternehmen sowie zwei Gemeinschaftsunternehmen.

Unterschieden werden die beiden Segmente IT-Services und IT-Solutions. Während das Segment IT-Services kundenindividuelle, projektorientierte Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und Softwareentwicklung anbietet, vermarkten die Unternehmen des Segments IT-Solutions produkthafte eigene Lösungen oder Standardsoftwareprodukte.

Die Muttergesellschaft adesso AG ist börsennotiert und an nahezu allen deutschen Börsenplätzen gelistet (ISIN: DE000A0Z23Q5, WKN: A0Z23Q).

Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht

Steuerungssystem

Die adesso AG als Führungsgesellschaft der adesso Group definiert die Strategie und die operativen Ziele sämtlicher Konzernunternehmen. Sie steuert die rechtlich selbstständigen Konzerngesellschaften durch das implementierte Zielsystem, das laufende Reporting und die Besetzung von Positionen in den Aufsichtsgremien sowie in den Geschäftsführungen.

Die operative Steuerung wird über ein konzernweit einheitlich implementiertes Reportingsystem gewährleistet. Jede Konzerngesellschaft erstellt dabei vollständige, auf Landesrecht basierende Monatsabschlüsse. Zentrale Kennzahlen des Reportings sind Umsatz, EBITDA, Vorsteuerergebnis (EBT), EBT-Marge, Anzahl und Anteil nicht voll ausgelasteter Mitarbeiter, Mitarbeiterzahl sowie Nettoliquidität. Die wichtigsten Kennzahlen unterliegen einem permanenten Plan-/Ist-Vergleich. Alle Kennzahlen werden historisch fortgeschrieben und gruppenintern einem Benchmark unterworfen. Rollierend wird für jedes Konzernunternehmen ein aktualisierter Forecast für das Gesamtjahr erstellt, um frühzeitig mögliche Planabweichungen erkennen zu können. Es sind feste Meldewege und Zyklen sowie Terminserien für Managementgespräche eingerichtet. Die Kennzahlen des Reportings der Segmente unterscheiden sich nicht grundlegend.

Forschung und Entwicklung

Die adesso Group erbringt mit überwiegendem Umsatzanteil IT-Dienstleistungen. Der Aufwand für Forschung im Segment IT-Solutions ist im Verhältnis zum Konzernaufwand zu vernachlässigen. Eine dedizierte Forschungsabteilung ist in keinem der Konzernunternehmen eingerichtet.

WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft ist auch 2018 gewachsen, wenngleich weniger stark als noch zu Jahresbeginn von der Bundesregierung prognostiziert. Nach einer Steigerungsrate des Bruttoinlandsprodukts von 2,2% im Vorjahr blieb die zunächst erwartete leichte Zunahme aus. Stattdessen verringerte sich die Wachstumsdynamik nach ersten Berechnungen des statistischen Bundesamtes auf voraussichtlich 1,5%. Das Wachstum fällt somit gegenüber der bereits im Rahmen der Herbstprojektion revidierten Prognose noch einmal niedriger aus. Die ursprüngliche Jahresprojektion 2018 der Bundesregierung würde spürbar um 0,9%-Punkte unterschritten.

Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums befindet sich die deutsche Wirtschaft aber in einem stetigen und breit angelegten Aufschwung mit einem soliden binnenwirtschaftlichen Fundament. Sondereffekte, ausgehend von der Automobilindustrie, haben im dritten Quartal 2018 zu einer zeitweiligen Unterbrechung dieses Aufschwungs geführt. Nach Auflösung dieser Effekte rechnet das Bundesministerium mit einer Fortführung. Im vierten Quartal 2018 erholte sich die deutsche Wirtschaft nach Schätzungen des statistischen Bundesamtes zunächst jedoch nur mit einem leichten Plus im Vergleich zum Vorquartal. Wie in den vorangegangenen Jahren war 2018 der Konsum eine wichtige Stütze der Konjunktur. Die privaten Konsumausgaben stiegen nach Berechnungen der Behörde preisbereinigt um 1,0%, die staatlichen Konsumausgaben erhöhten sich um 1,1%. 2018 haben sich unterjährig die Konjunkturaussichten durch ein schwächeres außenwirtschaftliches Umfeld sowie Sondereffekte ausgehend von der Automobilindustrie eingetrübt. Die Fortsetzung des Aufschwungs ab dem vierten Quartal erwarten die Experten nach Auflösung dieser Effekte auf Basis von Indikatoren für die Industrie und für die Gesamtwirtschaft, aber auch durch die Entwicklung im außenwirtschaftlichen Umfeld. Dabei fielen die Signale aus dem weltwirtschaftlichen Umfeld gemischt aus. Der ifo-Index zum Weltwirtschaftsklima für das vierte Quartal 2018 gibt eine sehr gedämpfte Stimmung wieder. Auch die internationalen Organisationen gehen in ihren Herbstprognosen weiter von einer zwar positiven, aber gegenüber früheren Einschätzungen abgeschwächten Entwicklung der Weltwirtschaft aus.

Für die Schweiz rechnet die Expertengruppe des Bundes für 2018 mit einem BIP-Wachstum von 2,6%. Dies entspricht einer weiteren Beschleunigung der Dynamik im Vergleich zum Vorjahr (1,6%) und liegt leicht über der ursprünglich zum Jahresende 2017 abgegebenen Prognose von 2,3% für das Gesamtjahr. Im Jahresverlauf 2018 hatte die Expertengruppe trotz wachsender außenwirtschaftlicher Risiken ab dem zweiten Halbjahr die eigene Prognose noch kräftig auf 2,9% angehoben. Aufgrund einer absehbaren schwachen Inlandsnachfrage und einem eingetrübten Ausblick wurden diese Erwartungen aber zum Jahresende 2018 wieder auf 2,6% revidiert.

In Österreich hat die Konjunktur im Vergleich zum Vorjahr nur leicht an Fahrt gewonnen. Nach einem BIP-Wachstum im Vorjahr von 2,6% rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für 2018 mit 2,7%.

In der Türkei rechnet die OECD mit einem deutlichen schwächeren BIP-Wachstum 2018 von 3,3% (2017: 7,4 %), insbesondere beeinflusst durch die Währungskrise und eine hohe Inflation.

In den USA erwartet die OECD für 2018 eine Beschleunigung der Wachstumsdynamik beim BIP auf 2,9% nach 2,2% 2017.

Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren somit insgesamt als positiv für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten, wenngleich sich ab dem zweiten Halbjahr die Aussichten vor allem in Deutschland merklich eingetrübt haben.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Für 2018 rechnet der Branchenverband Bitkom mit einem Wachstum des deutschen Marktes für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik in Höhe von 3,1 % auf 89,9 Mrd. €. Damit hat sich die Wachstumsdynamik im Vergleich zum Vorjahreswert von 5,3 % deutlich abgeschwächt. Maßgeblich hierfür war das geringere Wachstum im Bereich IT-Hardware von nur noch 1,5% nach 9,5 % im Vorjahr. In Relation zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wuchs der Markt für Informationstechnik aber erneut über 50% schneller.

Das höchste Wachstum weist nach wie vor das Segment Software aus, welches 2018 wie im Vorjahr um 6,3% zulegen konnte. Das Marktvolumen erreichte 24,4 Mrd. €.

Wirtschaftsbericht

Das Wachstum im für die adesso Group umsatzseitig wichtigsten Bereich IT-Services blieb ebenfalls stabil bei 2,3%. Das Marktvolumen dieses Segments beträgt nunmehr 39,9 Mrd. €.

Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen waren somit weiterhin als positiv für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten.

Geschäftsverlauf

Einzelne Ereignisse, die als maßgebliche Ursachen für die Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum zu benennen wären, liegen nicht vor.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf durch die Unternehmensleitung

Die adesso Group konnte den Umsatz um 17 % (davon 16%-Punkte organisch) sowie das operative Ergebnis (EBITDA) um 22% gegenüber dem Vorjahr verbessern und die Zielwerte für 2018 für diese zentralen Kennzahlen erreichen. Auch das Ziel der Margensicherung mit einer EBITDA- Mindestmarge von 7,5% wurde mit 8,3% erreicht.

Lage

Neu angewandte Rechnungslegungsvorschriften

adesso wendet zum 01.01.2018 erstmalig die Rechnungslegungsvorschriften IFRS 9 (Finanzinstrumente) und IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden) an. Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 und IFRS 15 wurden die Übergangsvorschriften der Standards angewandt. Die Abbildung erfolgt nach der sogenannten modifizierten retrospektiven Methode. Dabei werden die Umstellungsauswirkungen in den Konzernrücklagen zum 01.01.2018 erfasst. Vorjahreszahlen werden nicht angepasst. Die Vergleichbarkeit mit den in der Bilanz berichteten Vorjahreszahlen ist daher nur eingeschränkt möglich. Die erstmalige Anwendung hat vor allem Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens- und Finanzlage von adesso. Bezüglich der Auswirkungen der Erstanwendung des IFRS 9 und des IFRS 15 sowie der nicht gegebenen direkten Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr wird auf die Angaben im Konzernanhang hingewiesen.

Ertragslage

Umsatzentwicklung

Die adesso Group hat im Geschäftsjahr 2018 den Umsatz auf 375,5 Mio. € um 17% steigern können. Das rein organische Wachstum ohne Berücksichtigung der 2017 und 2018 getätigten Firmenakquisitionen betrug 16%.

UMSATZVERTEILUNG NACH LÄNDERN in %

Bei einem branchenbezogenen, für adesso relevanten Marktwachstum von geschätzt 3,0 % konnte adesso wie in den Vorjahren auch 2018 organisch deutlich schneller als der Markt wachsen. Es wurden somit weitere Marktanteile hinzugewonnen.

Innerhalb des Geschäftsjahrs 2018 stiegen die Umsatzerlöse vom ersten Halbjahr von 177,6 Mio. € auf einen neuen Höchstwert im zweiten Halbjahr von 197,9 Mio. €. Dieser Anstieg ist auf die weiter gestiegene Anzahl von Mitarbeitern, die höhere Anzahl an Arbeitstagen und auf höhere Lizenzerlöse zurückzuführen.

In beiden Segmenten wurde der Umsatz ausgebaut, wobei das Wachstum im Segment IT-Services mit 19%-Punkten deutlich über dem des Segments IT-Solutions lag.

Im Segment IT-Services konnte die im Konzern größenbedingt bedeutsamste adesso-Landesgesellschaft, die adesso AG, in Deutschland den Umsatz wie im Vorjahr oberhalb des Konzernwachstums deutlich um 23% ausbauen. Die Investitionen in die Entwicklung zusätzlicher Branchenschwerpunkte wie Automotive und neuer Portfolioelemente sowie der Fokus auf Recruiting und Mitarbeiterbindung konnten erneut in ein hohes Umsatzwachstum überführt werden. In der Türkei stiegen die Umsatzerlöse sowohl durch Auftragsgewinne im Land als auch durch die zunehmende Einbindung in Projekte in Deutschland und der Schweiz wieder stark um 63%. Die Landesgesellschaft in der Schweiz erhöhte das Wachstum auf 8%, in Österreich wurde nach der mit 23% im Vorjahr sehr deutlichen Umsatzausweitung ein geringeres Umsatzwachstum von 2 % erzielt und der Fokus auf die Ergebnissteigerung gelegt.

Der überwiegende Teil des Umsatzes mit externen Experten, die aus Kapazitätsgründen oder zur Ergänzung von speziellen Kenntnissen zum Einsatz kommen, wird im Zusammenhang mit Projekten der adesso Group erzielt. 2018 blieb der mit externen Experten erbrachte Umsatzanteil nahezu konstant. Die Geschäftsaktivitäten mit Smart Hosting und Cloud Services nahmen um 31% erneut deutlich zu.

Im Segment IT-Solutions wurde das Geschäft mit der adesso-eigenen Produktfamilie in|sure für die Versicherungswirtschaft um 31 % ausgebaut. Der Umsatz stieg in allen drei Erlöskategorien Lizenzen, Wartung und Implementierung. Im Geschäftsbereich Content Solutions wurde der Umsatz mit dem eigenen Content-Management-System FirstSpirit durch höhere Wartungserlöse um 1% nur leicht gesteigert. Durch den steigenden Anteil von Vertragsmodel-

Wirtschaftsbericht

len mit verteilter Umsatzrealisierung beispielsweise bei Software-as-a-Service-Verträgen führen steigende Auftragseingänge erst verzögert zu steigenden Umsatzerlösen aus Lizenzen. Nachdem dies im Vorjahr insbesondere in den USA galt, nahm nun auch deren Anteil in Europa zu.

Im Bereich Mobile Solutions nahm der Umsatz mit 26% deutlich zu. Die Mobilisierung von Webinhalten und Geschäftsprozessen ist ein bedeutsamer Teil der Standard-Investitionsbudgets der Unternehmen geworden und gehört weiterhin zu den überproportional wachsenden IT-Themen. Die adesso Group ist in diesem Feld ein führendes Unternehmen für Enterprise Mobility in Deutschland.

Der Umsatz wurde prozentual am stärksten in der neuen Kernbranche Automotive & Transportation und im Bereich Health gesteigert, in dem eines der größten Entwicklungsprojekte der vergangenen Jahre gewonnen wurde. Die für adesso umsatzseitig bedeutsamsten Kernbranchen Banken/Finanzdienstleister und Versicherungen erreichten Wachstumsraten größer 20%.

Der Umsatz mit Kunden in Deutschland stieg 2018 um 19%, außerhalb von Deutschland um 9%.

Ergebnisentwicklung

2018 wurde das operative Ergebnis EBITDA um 22% auf 31,1 Mio. € im Verhältnis zum Umsatz überproportional gesteigert. Damit wurde der Mindest-Zielwert von 27,7 Mio. € erreicht und übertroffen.

Bei einem Umsatzwachstum von 17 % stieg 2018 die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern (rechnerische Vollzeitstellen) schneller um 20 % oder 507 Mitarbeiter auf 3.031.

Der Materialaufwand in Höhe von 43,3 Mio. €, hauptsächlich bedingt durch die Einbindung von Unterauftragnehmern in Projekte stieg um 16% und damit in ähnlichem Umfang wie die Umsatzerlöse. Der Rohertrag stieg so um 17 % auf 332,2 Mio. €. Die Materialeinsatzquote durch den Einsatz externer Fachkräfte blieb mit 11,5 % nach 11,6% im Vorjahr nahezu konstant. Angesichts des überproportionalen Mitarbeiterwachstums ergibt sich ein rückläufiger Rohertrag pro Mitarbeiter von 110 T€ (Vorjahr: 113 T€). Die Einbindung externer Fachkräfte folgt dem Bedarf an Spitzen sowie der Einbeziehung von Experten in eigene Projekte. Strategisch wird ein hoher Anteil der Leistungserbringung mit eigenen Mitarbeitern angestrebt.

Der Personalaufwand erhöhte sich um 18 % auf 243,1 Mio. €, während die durchschnittliche Mitarbeiterzahl um 20% stieg. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter reduzierte sich so von 82 T€ auf 80 T€. Bemerkbar macht sich im Periodenvergleich der spürbare Anstieg der Mitarbeiterzahl in der Türkei, in Bulgarien und in Spanien mit geringeren Personalkosten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im Vergleich zu den Umsatzerlösen unterproportional um 15 % auf 64,0 Mio. €. Ein großer Anteil des Anstiegs ist auf die höhere Anzahl an Mitarbeitern zurückzuführen. Tendenziell steigen mit jedem Mitarbeiter proportional Kostenpositionen wie Reisekosten und Fahrzeugkosten sowie Schulungskosten an. Durch Umzüge und Erweiterungen von Büroflächen steigen die Raumkosten und damit zusammenhängende Kosten ebenfalls an. 2018 fielen nach den Aktivitäten zum 20-jährigen Firmenjubiläum im Vorjahr einige Kostenpositionen im Marketing aber auch im Bereich Employer Branding geringer aus. Insgesamt stieg der sonstige betriebliche Aufwand langsamer als der Umsatz, was sich margensteigernd auswirkte.

Insgesamt wurde das operative Ergebnis, bezogen auf das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA), 2018 um 22% oder absolut um 5,7 Mio. € auf 31,1 Mio. € gesteigert. Die operative EBITDA-Marge beträgt 8,3 % nach 7,9 % im Vorjahr. Der Margenanstieg geht auf den unterproportional gestiegenen sonstigen betrieblichen

MEHRPERIODENÜBERSICHT ZUR ERTRAGSLAGE

in T€ 2018 2017 2016 2015 2014
Umsatzerlöse 375.470 321.590 260.974 196.449 156.915
Sonstige betriebliche Erträge 5.081 3.135 3.212 1.862 2.069
Bestandsveränderung (IFRS 15) 331 - - - -
Aktivierte Eigenleistung 532 47 - 165 274
GESAMTLEISTUNG 381.414 324.772 264.186 198.476 159.258
Materialaufwand -43.296 -37.390 -28.389 -22.975 -18.980
Personalaufwand -243.052 -206.266 -168.737 -125.144 -98.903
Sonstiger betrieblicher Aufwand -63.985 -55.738 -43.641 -36.074 -31.597
EBITDA 31.081 25.378 23.419 14.283 9.778
Abschreibungen -9.097 -8.193 -6.352 -4.877 -2.407
EBIT 21.984 17.185 17.067 9.406 7.371
Finanzergebnis/Beteiligungsergebnis -782 -554 -2 69 -83
EBT 21.202 16.631 17.065 9.475 7.288
Steuern von Einkommen und Ertrag -7.867 -5.300 -4.466 -4.163 -3.293
Konzernergebnis 13.335 11.331 12.599 5.312 3.995
Rohertrag 332.174 284.200 232.585 173.639 138.209
Rohertragsmarge 88% 88% 89% 88% 88%
EBITDA-Marge 8,30% 7,90% 9,00% 7,30% 6,20%
Umsatzveränderung 17% 23% 33% 25% 16%
Veränderung Personalaufwand 18% 19% 35% 27% 12%
Veränderung sonstiger betrieblicher
Aufwand
15% 28% 21% 14% 12%

Wirtschaftsbericht

Aufwand sowie weiter gestiegene Lizenz- und Umsatzerlöse im Geschäft mit den eigenen Softwareprodukten zurück.

Nach einem EBITDA von 12,1 Mio. € (Vorjahr: 7,6 Mio. €) im ersten Halbjahr stieg der Wert im zweiten Halbjahr auf 19,0 Mio. € (Vorjahr: 17,8 Mio. €). Der unterjährige Anstieg ist maßgeblich die Folge der höheren Anzahl an Arbeitstagen und höherer Lizenzumsätze.

Im Segment IT-Services verbesserten prozentual insbesondere die Landesgesellschaften in der Türkei, in Deutschland und in Österreich und die Konzerngesellschaft adesso as a service für den Betrieb von Anwendungen (Smart Hosting & Cloud Services) den Ergebnisbeitrag. Im Segment IT-Solutions konnte der Bereich Mobile Solutions eine deutliche Ergebnissteigerung erzielen. Durch einen starken Mitarbeiteraufbau und erhöhte Investitionen in die Entwicklung weiterer Funktionen und Module für die Versicherungssoftware in|sure blieb das Ergebnis in diesem Bereich trotz steigender Lizenz-, Wartungs- und Implementierungserlöse unter dem Vorjahr. Gleiches gilt für das Geschäft mit FirstSpirit der Konzerngesellschaft e-Spirit. Das Geschäft von smarthouse mit Lösungen für die Finanzbranche verzeichnete einen Ergebnisrückgang bedingt durch signifikante Budgetkürzungen bei einem der wichtigsten Kunden.

Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum um 11% auf 9,1 Mio. €. Der Anstieg geht auf das organische Wachstum zurück. Enthalten sind Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 2,6 Mio. € (Vorjahr: 2,9 Mio. €). Ebenfalls enthalten sind deutlich um 23% auf 6,5 Mio. € gestiegene Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen sowie immaterielle Vermögenswerte. Treiber für den Anstieg der Abschreibungen ist neben dem Mitarbeiterwachstum auch die Erweiterung der Standortflächen durch Ausbau und Neueröffnungen in Deutschland, in Bulgarien und Spanien sowie in der Schweiz. Wie im Vorjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen.

Das Finanz- und Beteiligungsergebnis betrug -0,8 Mio. € nach -0,6 Mio. € im Vorjahr. Der Zinsaufwand blieb mit 0,7 Mio. € fast unverändert. Das Beteiligungsergebnis betrug -0,2 Mio. € nach 0,2 Mio. € im Vorjahr. Größte Einzelposition ist die Beteiligung an der soccerwatch.tv GmbH, die als investitionsintensives Start-up 2018 die Wachstumsgeschwindigkeit weiter erhöht hat und schnell Marktanteile gewinnt.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 27% auf 21,2 Mio. € und damit etwas stärker als das operative Ergebnis EBITDA. Aufwand aus Ertragsteuern fiel in Höhe von 7,9 Mio. € an (Vorjahr: 5,3 Mio. €). Die rechnerische Steuerquote beträgt 37% (Vorjahr: 32%). Das Steuerergebnis enthält unter anderem Aufwendungen aus der Betriebsprüfung der adesso AG und einer Reihe von inländischen Konzerngesellschaften für den Prüfungszeitraum 2014 und 2015. Insgesamt führte dies zu einem positiven Konzernergebnis in Höhe von 13,3 Mio. € nach 11,3 Mio. € im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie beträgt 2,17 € nach 1,79 € im Vorjahr, was einem Anstieg von 21% entspricht.

Auftragsentwicklung

Der Auftragseingang im Laufe des Jahres 2018 ging einher mit dem Umsatz- und Mitarbeiterwachstum. Ein ausgeprägter Einbruch der Nachfrage wurde in keiner Region, in keinem Segment und in keiner Branche beobachtet. Mit dem überwiegenden Teil der wichtigsten Kunden 2018 werden die Geschäftsaktivitäten 2019 fortgeführt. Das gewichtete Volumen der ausliegenden Angebote im wichtigsten Markt Deutschland liegt zum Stichtag über dem Vorjahreswert.

Mitarbeiterkennzahlen

Die wichtigsten Kennzahlen im Zusammenhang mit Mitarbeitern haben sich wie folgt entwickelt:

MITARBEITERKENNZAHLEN

2018 2017 2016 2015 2014
Mitarbeiter
am Jahresende
3.590 2.980 2.382 1.840 1.499
Vollzeitkräfte (FTE)
am Jahresende
3.280 2.748 2.174 1.702 1.377
Vollzeitkräfte (FTE)
im Jahresschnitt
3.031 2.524 1.956 1.534 1.298
Umsatz
pro Ø FTE (in T€)
124 127 133 128 121
Rohertrag
pro Ø FTE (in T€)
110 113 119 113 106
Personalaufwand
pro Ø FTE (in T€)
80 82 86 82 76

Finanzlage

Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements

adesso verfolgt eine ausgewogene Finanzpolitik. Ziele des Finanzmanagements sind die Gewährleistung der kurzfristigen Liquidität inklusive eines Sicherheitsaufschlags sowie die Sicherung und Einwerbung von Finanzmitteln für mittel- und langfristige Investitionsvorhaben. Grundsätzlich werden keine Anlagegeschäfte mit offen spekulativen Elementen getätigt.

Variable Zinssätze auf der Anlageseite wurden nicht vereinbart. Angesichts der gegen Null oder darunter tendierenden Anlagezinssätze für risikoarme Anlagen werden die vorhandenen liquiden Mittel fast ausschließlich auf Tagesbasis angelegt, um sich bietende Investitionschancen flexibel nutzen zu können.

Ein zentrales Cash-Management auf Basis eines täglichen Kontenclearings ist nicht eingerichtet. Bankverbindlichkeiten wurden zentral bei der Konzernmuttergesellschaft aufgenommen. Die Kontostände sowie die Finanzlage sämtlicher Gesellschaften sind dem Konzernvorstand transparent und gehören zum Standard des monatlichen Reportingsystems. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro beziehungsweise für die Akquisition 2015 in der Schweiz auf Schweizer Franken. Factoring oder andere Arten des Verkaufs von Forderungen werden derzeit nicht eingesetzt.

Kapitalstruktur

Die Finanzierung des Forderungsbestands und der noch nicht abgerechneten Leistungen in Höhe von 93,2 Mio. € (Vorjahr: 81,5 Mio. €) stellt den bedeutendsten Teil des Finanzierungsbedarfs dar. Das Working Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Vertragsvermögenswerte (Vorjahr: Forderungen aus PoC) abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie abzüglich Vertragsverbindlichkeiten (Vorjahr: Verbindlichkeiten PoC)) beträgt zum 31.12.2018 73,0 Mio. € (Vorjahr: 58,2 Mio. €). Der Bedarf an der Vorfinanzierung des operativen Geschäfts ist somit gegenüber dem Vorjahr um 25% gewachsen, während der Umsatz um 17% gestiegen ist. Der überproportionale Anstieg resultiert als Momentaufnahme zum 31.12. aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die im Vorjahr deutlich unterproportional gewachsen waren.

Der Gesamtbestand der zinstragenden Finanzverbindlichkeiten lag zum Stichtag durch Neuaufnahmen trotz erfolgter Tilgungszahlungen mit 48,1 Mio. € um 2,0 Mio. € über dem Vorjahreswert. Die Zinssätze sind jeweils über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro oder Schweizer Franken. Guthaben sind kurzfristig verfügbar angelegt. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten beträgt -2,2 Mio. € (Vorjahr: +0,3 Mio. €). Mit einem Wert von -0,1 (Vorjahr: 0,0) liegt die Nettoliquidität im Verhältnis zum EBITDA deutlich über dem selbstgesteckten Höchstwert von -1,5. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Nettoliquidität zum Stichtag 31.12. im Verlauf eines Jahres regelmäßig nahe am Höchstwert liegt.

Investitionen, Unternehmenskäufe und -verkäufe

Das adesso-Geschäftsmodell benötigt nur verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Das Sachanlagevermögen in Höhe von 9,9 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €), und damit 4% der Summe aller Aktivpositionen, besteht weitgehend aus Hardware wie Laptops und Servern sowie dem Mobiliar der Geschäftsstellen. Der Anstieg resultiert aus den Investitionen in das weitere Mitarbeiterwachstum und den Ausbau der Büroflächen der Standorte sowie der Einrichtung von neueröffneten Standorten. Nachlaufende Verpflichtungen aus Investitionsvorhaben im Sachanlagevermögen bestehen zum 31.12.2018 in nicht nennenswertem Umfang. Über einen Investitionsstau ist nicht zu berichten. Ende 2018 und Anfang 2019 wird der zweite Bauabschnitt des Konzernhauptsitzes in Dortmund mit einer Investitionssumme von rund 4 Mio. € bezugsfertig eingerichtet und mit technischer Infrastruktur ausgerüstet. Hierdurch wird die Abschreibung der geringwertigen Wirtschaftsgüter sowie der Bestand des Sachanlagevermögens 2019 über das normale Wachstum hinaus steigen.

Im Dezember 2017 hatte die adessoAG mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2018 ihre Beteiligung an der Dortmunder com2m GmbH von bislang 24,9% auf nunmehr 58,7% der Anteile ausgebaut. Hierüber wurde bereits im Konzernabschluss 2017 berichtet.

2018 hat sich die adesso AG mit 20% an der Trilux Digital Solutions GmbH beteiligt, deren Hauptgesellschafter ein bedeutsamer Kunde von adesso ist. Der Kaufpreis betrug 100 T€.

ENTWICKLUNG VON BANKGUTHABEN UND FINANZSCHULDEN

in T€ Bankguthaben Veränderung in% Finanzschulden Veränderung in%
2014 23.724 10 5.724 -6
2015 28.162 19 21.746 280
2016 43.144 53 48.098 121
2017 46.497 8 46.155 -4
2018 45.912 -1 48.108 4

ENTWICKLUNG DER LIQUIDITÄT

in T€ 2018 2017 2016 Veränderung 2018
Bestand an liquiden Mitteln 45.912 46.497 43.144 -585
(–) Finanzielle Verbindlichkeiten 48.108 46.155 48.098 1.953
(=) Nettoliquidität -2.196 342 -4.954 -2.538
Nettoliquidität zu EBITDA -0,1 0,0 -0,2 -0,1
Bestand an liquiden Mitteln 45.912 46.497 43.144 -585
(+) Forderungen aus LuL
und Vertragsvermögenswerte
93.199 81.459 70.060 11.740
(–) Kurzfristige Verbindlichkeiten 101.698 92.366 80.581 9.428
(=) Nettoliquidität 2 37.317 35.590 32.623 1.727

ENTWICKLUNG DER FINANZLAGE

in T€ 2018 2017 2016 2015 2014
Liquide Mittel 45.912 46.497 43.144 28.162 23.724
Finanzielle Verbindlichkeiten 48.108 46.155 48.098 21.746 5.724
Nettoliquidität -2.196 342 -4.954 6.416 18.000
Cashflow aus operativem Geschäft 16.593 20.265 15.137 16.877 9.248
Cashflow aus Investitionstätigkeit -14.066 -11.017 -30.066 -26.878 -5.408
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.966 -5.594 29.929 14.081 -1.735
Währungsdifferenzen -146 -301 -18 358 -25
Veränderung liquider Mittel -585 3.353 14.982 4.438 2.080

Die Beteiligung an der soccerwatch.tv GmbH wurde im Rahmen von Kapitalerhöhungen, an denen auch weitere Investoren teilnahmen, um 1,1 Mio. € erhöht.

Bei der adesso Transformer GmbH in Österreich wurde durch Annahmeerklärung einer Call-Option durch den bisherigen Mitgesellschafter der Anteil von adesso von 51% auf 100% erhöht. Der Kaufpreis betrug 750 T€.

Weitere Angaben zu Unternehmenserwerben enthält der Konzernanhang.

Liquidität

Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 45,9 Mio. € (Vorjahr: 46,5 Mio. €). Diesen stehen finanzielle Verbindlichkeiten vorwiegend aus Akquisitionsdarlehen in Höhe von 48,1 Mio. € (Vorjahr: 46,2 Mio. €) gegenüber. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten reduzierte sich so geringfügig um 2,5 Mio. € auf -2,2 Mio. €.

Der aus operativer Geschäftstätigkeit erzielte Cashflow betrug 16,6 Mio. € (Vorjahr: 20,3 Mio. €). Der Rückgang trotz der deutlichen Steigerung des Ergebnisses vor Steuern geht insbesondere auf die starke Steigerung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurück. Weiterhin wurde 2018 erstmals ein Teil der Phantomaktien im Gegenwert von 2,9 Mio. € zurückgegeben, was zu entsprechenden Auszahlungen geführt hat. Auf das Konzernergebnis hat die Ausübung der Phantomaktien keine Auswirkungen, da die letztlich auszuzahlenden Beträge über den jeweiligen Erdienungszeitraum ergebniswirksam angesammelt werden. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -14,1 Mio. € (Vorjahr: -11,0 Mio. €). Die 2018 getätigten Akquisitionen führten zu größeren Auszahlungen als im Vorjahr. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug - 3,0 Mio. € nach - 5,6 Mio. € im Vorjahr. Tilgung und Aufnahme neuer Finanzverbindlichkeiten waren nahezu ausgeglichen. Es wurden Dividenden in Höhe von 2,5 Mio. € (Vorjahr: 2,4 Mio. €) ausgezahlt, hiervon an die Aktionäre der adesso AG 2,5 Mio. € nach 2,2 Mio. € im Vorjahr.

Aus den liquiden Mitteln werden geschäftstypisch in den ersten Monaten des Jahres 2019 die variablen Gehaltsbestandteile ausgezahlt, so dass sich die Nettoliquidität im ersten Halbjahr 2019 wie in den Vorjahren voraussichtlich zunächst negativ entwickeln wird. Die Liquiditätsausstattung der adesso Group insgesamt ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planmäßige Bedienung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang ausreichend.

Vermögenslage Vermögensstrukturanalyse

Die Bilanzsumme am Stichtag lag mit 221,8 Mio. € um 9 % oder 19,0 Mio. € über dem Vorjahreswert. Neben der organischen Ausweitung der Geschäftsaktivitäten fiel der Effekt aus Akquisitionen 2018 geringer aus als in den Vorjahren.

Auf der Aktivseite nahm der Geschäfts- oder Firmenwert hauptsächlich akquisitionsbedingt um 3,4 Mio. € zu. Die Sachanlagen stiegen nur geringfügig um 1,2 Mio. €. Durch das Umsatzwachstum und die Akquisitionen stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deutlich um 18,4 Mio. €, während die Vertragsvermögenswerte um 6,7 Mio. € abnahmen. Es wird auf die Angaben im Konzernanhang bezüglich der nicht gegebenen direkten Vergleichbarkeit mit dem Vorjahr im Zuge der Erstanwendung des IFRS 9 und IFRS 15 hingewiesen. Insgesamt sind absolut die kurzfristigen Vermögenswerte schneller gewachsen als die langfristigen.

Auf der Passivseite nahmen die langfristigen Schulden leicht um 1 % ab, während die kurzfristigen Schulden um 10% zunahmen. Das Konzerneigenkapital stieg trotz Dividendenzahlungen deutlich durch das positive Konzernergebnis um 10,3 Mio. € (Vorjahr: Anstieg um 8,7 Mio. €) und beträgt 77,3 Mio. €. Die Konzerneigenkapitalquote ist somit um 1,8 %-Punkte auf 34,8 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Mehrperiodenübersicht zur Vermögenslage

Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die zentralen finanziellen Leistungsindikatoren, die intern zur Steuerung des Konzerns herangezogen werden, sind Umsatzwachstum, EBITDA und EBIT-DA-Marge. Die nachstehende Tabelle gibt die Zielund Ist-Werte für den Berichtszeitraum sowie für den mittel- und langfristigen Zielkorridor an.

Die adesso Group setzt keine konzernweiten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zur internen Steu-

MEHRPERIODENÜBERSICHT ZUR VERMÖGENSLAGE

in T€ 2018 2017 2016 2015 2014
Bilanzsumme 221.848 202.812 183.079 120.167 84.030
Kurzfristige Vermögenswerte 146.226 133.357 117.897 78.656 60.789
davon Liquide Mittel 45.912 46.497 43.144 28.162 23.724
davon Forderungen aus LuL und
Vertragsvermögenswerte
93.199 81.459 70.060 46.730 34.655
Langfristige Vermögenswerte 75.622 69.455 65.182 41.511 23.241
Kurzfristiges Fremdkapital 101.698 92.366 80.581 55.540 38.209
davon Darlehen und sonstige
Finanzverbindlichkeiten
15.008 13.877 14.099 4.212 1.583
davon Verbindlichkeiten aus LuL
und Vertragsverbindlichkeiten
20.218 23.295 23.071 16.379 11.055
Langfristiges Fremdkapital 42.856 43.423 44.183 22.476 7.073
davon Darlehen und sonstige
Finanzverbindlichkeiten
33.100 32.278 33.999 17.534 4.141
Eigenkapital 77.294 67.023 58.315 42.150 38.748

FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Ziel 2018 Ist 2018 Ziel
Umsatzwachstum (organisch) >350 Mio. €
somit >9% Wachstum
17% auf 375 Mio. €,
davon 16%-Punkte
organisch
Mindestens zweifaches
Branchenwachstum
(2018: rund 3,0%)
EBITDA >27,7 Mio. €
somit >9% Wachstum
31,1 Mio. € Steigerung zu Vorjahr
EBITDA-Marge (indirekt) > 7,5% 8,3% 9 bis 11% (langfristig)

Bezug Tabelle: Konzernzahlen adesso Group

LEISTUNGSINDIKATOR AUSLASTUNGSQUOTE INVERS

2018 2017 2016 Ziel
Jahresdurchschnitt 9,9% 9,1% 9,0% 9% bis 13%
Maximum 10,9% 10,6% 13,4% 15%
Minimum 8,9% 7,6% 6,6% 7%

Bezug Tabelle: adesso AG

erung des Konzerns ein. Angesichts der überragenden Bedeutung der adesso AG für den Konzern, die über 50% des Geschäfts der adesso Group verantwortet, sowie des ansonsten innerhalb des Konzerns geschäftsbedingt großen Spektrums an steuerungsrelevanten Leistungsindikatoren, wird folgend über die intern zur Steuerung der adesso AG herangezogenen finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren berichtet.

Die Ergebnisentwicklung der adesso AG hängt von einer Reihe von Leistungsindikatoren ab. Neben der erzielten Wachstumsrate sind dies insbesondere:

Die Auslastung der Mitarbeiter (Quote der Mitarbeiter, die in Kundenprojekten arbeiten)

Der Anteil der Mitarbeiter, die in kundenverrechenbaren Projekten beschäftigt sind, beeinflusst das Ergebnis unmittelbar. Angestrebt wird eine möglichst konstante und hohe Auslastung, ohne dabei die Flexibilität bei der Besetzung neuer Projekte zu stark einzuschränken. Da endende und beginnende Projekte nicht immer zeitlich optimal direkt aufeinanderfolgen, ist ein Basissatz an Nichtauslastung unausweichlich. Gemessen wird die Auslastung zweiwöchentlich bezogen auf die Mitarbeiter in den operativen Bereichen und als Quote der Mitarbeiter ohne Projekt dargestellt.

2018 wurde erneut eine hohe Auslastung erzielt. Der Wert liegt gut im Zielkorridor.

Buchungsintensität (Durchschnitt der berechneten Stunden pro Projekttag)

Die Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden als Basis für Umsatz und Ergebnis unterliegt auftragslageunabhängigen Schwankungen durch die Anzahl der potenziellen Arbeitstage, genommenen Urlaub, Krankheit und Auslastung. Werden diese Effekte in der Analyse der kundenverrechenbaren Stunden neutralisiert, kann bei unveränderten Strukturen auf die durchschnittliche Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden pro Projekttag eines im Projekt tätigen Mitarbeiters geschlossen werden. Verändern sich die Strukturen wie zum Beispiel die Führungsspanne oder Laufbahnstufen und Arbeitsmodelle, gehen diese Veränderungen auch mit in die Buchungsintensität ein. Die so ermittelte Buchungsintensität ist somit ein Gradmesser für die Entwicklung der mengenmäßigen Wertschöpfung pro Mitarbeiter im Projekt und der Struktureffizienz zugleich.

Da die zusätzlichen oder weniger geleisteten Stundenanteile an einem Projekttag fast ohne Veränderung in den Kosten einhergehen, hat die Veränderung der Buchungsintensität eine unmittelbare Auswirkung auf das Ergebnis. Die Buchungsintensität wird auch beeinflusst durch die Intensität, mit der interne Projekte für die Unternehmensentwicklung, das Business Development oder den Pre-Sales betrieben werden. Sie wird in Prozent von einem achtstündigen Arbeitstag angegeben.

2018 stieg die durchschnittliche Buchungsintensität gegenüber dem Vorjahr. Sie liegt damit wieder innerhalb des Zielkorridors.

Durchschnittlich erzielte Tagessätze

Die Veränderung der durchschnittlich erzielten Tagessätze, sowohl in den nach Aufwand abgerechneten Projekten wie auch als Kalkulationsbasis in Festpreisprojekten, ist ein zentraler Ergebnistreiber. Insbesondere im Vergleich zur Veränderung der Personalkosten pro Mitarbeiter, als die größte Kostenposition, hat sie eine erhebliche Auswirkung auf die operative Ergebnismarge. Die Tagessätze sind entsprechend ein fest verankertes Element in der internen Steuerung und werden auf Einzelkundenbasis in ihrer Entwicklung verfolgt und zielgerichtet auf Erhöhungspotenziale hin untersucht. Angegeben wird die Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes. Dieser konnte 2018 nicht gesteigert werden, sondern sank um 1%. Treiber ist eine Veränderung in der Kundenstruktur; bei Bestandskunden wurden mit Ausnahme eines Top-10-Kunden die Tagessätze nicht reduziert.

Rechnerische Tagessätze und Budgetüberschreitung bei Festpreisprojekten

Die Anzahl der Projekttage in Festpreisprojekten, die oberhalb des Budgets liegen, wirken direkt ergebniswirksam, da sie nicht für ansonsten potenzielle Arbeitszeiten zur Verfügung stehen. Auch wenn sie nur in Verbindung mit den unterhalb des Budgets abgeschlossenen Projekten zu einem Gesamtbild der Ergebnisbeeinflussung aus Festpreisprojekten genutzt werden können, bietet die Veränderung der Budgetüberschreitungen ein Signal für Fort- oder Rückschritte im Zusammenhang mit Festpreisprojekten. Die Bewertung basiert auf Tagen und nicht auf Euro, so dass es sich um eine qualitative Betrachtung handelt.

LEISTUNGSINDIKATOR BUCHUNGSINTENSITÄT

2018 2017 2016 Ziel
Jahresdurchschnitt 96% 92% 90% 93% bis 99%
Maximum 98% 103% 94% 103%
Minimum 94% 85% 86% 83%

Bezug Tabelle: adesso AG

LEISTUNGSINDIKATOR TAGESSATZ T&M

2018 2017 2016 Zielkorridor
Jahresdurchschnitt -1% +2% +2% mind. +2%

Bezug Tabelle: adesso AG

LEISTUNGSINDIKATOR FESTPREISPROJEKTE*

2018 2017 2016 Zielkorridor
Anteil der Mitarbeiter in
Overspendprojekten
1,2% 1,4% nicht
gemessen
< 1,5%
Rechnerischer Tagessatz -3% +9% +10% mind. +2%

Bezug Tabelle: adesso AG

* 2018 wurde die Berechnung der Budgetüberschreitungen umgestellt auf den durchschnittlichen Anteil der Mitarbeiter in Overspendprojekten (FTE in Overspendprojekten im Verhältnis zu den FTE der operativen Bereiche). Die Messung wurde Mitte 2017 neu begonnen, so dass der Wert für 2017 aus der Hochrechnung der Monate Juli bis Dezember 2017 stammt.

Zusammen mit den bei der Kalkulation der Projekte verwendeten rechnerischen Tagessätzen ergibt das Verhältnis von Budgetunter- und -überschreitungen bei der Nachkalkulation den rechnerischen Tagessatz aus Festpreisprojekten. Die Budgetüberschreitungen lagen 2018 unterhalb des Zielkorridors und unterhalb des Vorjahreswerts. Der Zielwert für die Steigerung des kalkulatorischen Tagessatzes konnte 2018 nach den signifikanten Steigerungen der beiden Vorjahre nicht erreicht werden.

Als nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden bei der adesso AG Mitarbeiterbelange untersucht. Als ein schnell wachsender Premium-IT-Dienstleister ist adesso auf die Fähigkeit angewiesen, eine Vielzahl der besten Absolventen und erfahrenen Experten als neue Mitarbeiter für sich gewinnen zu können, diese intern umfassend weiterzuentwickeln und möglichst lange an sich zu binden. Besonders relevant sind dabei die nachfolgend beschriebenen Leistungsindikatoren.

LEISTUNGSINDIKATOR RECRUITING & FLUKTUATION**

2018 2017 2016 Zielkorridor
Entwicklung Bewerbungen +18% +12% +26% >= Wachstum
Rohertrag Vorjahr
Neueinstellungen (feste Mitarbeiter) 448 428 294 Steigerung zu
Vorjahr
Fluktuationsquote (feste Mitarbeiter,
Veränderung und Höchstwert)
+3,1%-P.;
> 10%
+0,5%-P.;
< 10%
- 0,2%-P.;
< 10%
Verbesserung;
< 10%

Bezug Tabelle: adesso AG

** Veränderungen bei der Zieldefinition: Entwicklung Bewerbungen (Vorjahr: >= Wachstum Rohertrag Vorjahr; Wechsel zu einem Mittelfristziel vs. Vergangenheitsvergleich) /Veränderungen bei den Leistungsindikatoren zum Vorjahr: Entwicklung erste Vorstellungsgespräche entfallen, da der Zwischenschritt zwischen Bewerbung und Neueinstellung in der Unternehmenspraxis nicht mehr als Grundlage für taktische Maßnahmen beobachtet wird. Neueinstellungen wurde von "alle Positionen" auf "feste Mitarbeiter" umgestellt, da diese in der betrieblichen Praxis als relevante Kennzahl beobachtet wird und unter anderem die hohe Veränderungsgeschwindigkeit bei der Zusammensetzung der Werkstudenten neutralisiert wird.

LEISTUNGSINDIKATOR SOFTWAREPRODUKTE

2018 2017 2016 Zielwert
Lizenzumsatz + 25% + 16% + 6% > 5%
Wartungsumsatz + 22% + 23% + 23% > 5%

Bezug Tabelle: e-Spirit AG und adesso insurance solutions GmbH

Recruiting-Kennzahlen und Fluktuation

Betrachtet werden beim Recruiting die Entwicklung der eingegangenen Bewerbungen, der geführten ersten Vorstellungsgespräche und der Neueinstellungen. Bei der Fluktuationsquote werden arbeitnehmerseitige Kündigungen fester Mitarbeiter betrachtet.

2018 konnte die Anzahl der generierten Bewerbungen um 18% erneut deutlich gesteigert werden. Das schnelle organische Wachstum wurde fortgeführt und so stieg die Anzahl der Neueinstellungen bei festen Mitarbeitern um weitere 5%. Während adesso weiter zunehmend Interesse bei Bewerbenden generieren kann und erneut einen Rekordwert bei der Anzahl der Bewerbungen erzielt hat, wurde ein geringerer Anteil in Einstellungen umgewandelt. Im Vorjahr war die Einstellungspolitik teilweise überhitzt. Die Fluktuationsquote nahm 2018 deutlich zu und liegt seit mehreren Jahren erstmalig über dem Zielkorridor. Diese Entwicklung ist in der gesamten Branche zu beobachten und stellt eine zentrale Herausforderung für die Führungskräfte und die Personalpolitik dar.

Außerdem betrachtet das Management im Konzern als internen Leistungsindikator die Entwicklung der Lizenz- und Wartungserlöse mit dem Produkt First-Spirit und dem Produkt in|sure für Versicherungsunternehmen, da die Lizenzerlöse in einer kurzfristigen Betrachtungsweise von Quartalen und einem Geschäftsjahr eine hohe direkte Ergebnisbeeinflussung haben und die Wartungserlöse die Basis für Steigerungen der Kostenbasis bei Entwicklung und Vermarktung des Produktes bilden. 2018 konnten die Lizenz- und Wartungserlöse oberhalb des Zielwerts deutlich gesteigert werden.

Wirtschaftsbericht Prognose-, Chancen- und Risikobericht

PROGNOSE-, CHANCEN-UND RISIKOBERICHT

Prognosebericht

Ausrichtung des Konzerns für das folgende Geschäftsjahr

Die Vision von adesso, sich zu einem der in Zentraleuropa führenden IT-Beratungsunternehmen für branchenspezifische Geschäftsprozesse zu entwickeln, wird weiter mit Nachdruck verfolgt. Die strategischen Leitlinien für ein profitables Wachstum über Branchensegmentierung, neue Branchen, neue Technologien und regionale Expansion sowie über den Aufbau eines eigenen Lösungsportfolios werden auch in den nächsten zwei Jahren das Handeln bestimmen.

Die Investitionen in die maßgeblichen eigenen Produkte und Lösungen werden fortgeführt und 2019 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal erhöht. Die aktive Akquisitionspolitik wird beibehalten. Weiterhin wird mit hoher Priorität die schnelle Ausweitung der Geschäftsaktivitäten verfolgt und hierdurch zum Teil weiterhin eine Belastung der Marge in Kauf genommen.

Der Aufbau weiterer Landesgesellschaften in Europa ergänzt die Handlungsfelder zur Weiterentwicklung der adesso Group. Nach der Eröffnung von Standorten in Spanien und Bulgarien 2018 wird nun an deren schneller Erweiterung und Integration in die adesso-Wertschöpfungsprozesse gearbeitet. 2019 sollen Standorte in Ungarn und in den Niederlanden als Basis für weitere Landesgesellschaften eröffnet werden. In beiden Ländern steht der jeweilige lokale Markt im Fokus.

Künftige gesamtwirtschaftliche Situation

Mit einem Plus von 1,5% hat Deutschland 2018 das niedrigste Wirtschaftswachstum seit 2013 erzielt. Wenngleich die Bundesregierung in ihrer Jahresprojektion 2018 noch von einer leichten Steigerung der Dynamik für das Berichtsjahr ausgegangen war, wurden die Erwartungen im Jahresverlauf deutlich revidiert und unterschritten. Dabei verweist die Bundesregierung auf ausklingende Sondereffekte und einen intakten Wachstumspfad ab 2019 mit weiterem Wachstum. Hatte die Bundesregierung in ihrer Herbstprojektion 2018 noch mit einem BIP-Wachstum in Höhe von 1,8% für 2019 gerechnet, wurden die Erwartungen im Rahmen der Jahresprojektion Ende Januar 2019 angesichts der Unterschreitung 2018 und der beschleunigten Verlangsamung ab dem zweiten Halbjahr 2018 sehr deutlich auf 1,0% nach unten korrigiert. Risiken für die Konjunktur bestehen insbesondere im außenwirtschaftlichen Umfeld. Handelskonflikte, Währungsturbulenzen sowie geopolitische Konflikte belasten die Weltwirtschaft und haben die allgemeine Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung erhöht. Zusammenfassend wird prognostiziert, dass sich die deutsche Wirtschaft in diesem schwierigeren Umfeld insgesamt gut behauptet. Ihre konjunkturelle Grunddynamik bleibt aufwärtsgerichtet, wenngleich noch einmal verlangsamt. Vom weltwirtschaftlichen Umfeld gehen dabei gedämpfte Impulse aus. In Anlehnung an die Prognosen internationaler Organisationen wird mit einer gegenüber früheren Einschätzungen abgeschwächten, aber weiterhin aufwärtsgerichteten Entwicklung der Weltwirtschaft gerechnet.

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO erwartet auf Basis der Einschätzung einer Expertengruppe des Bundes nach dem Anziehen der Konjunktur im Vorjahr eine deutliche Abschwächung der Wachstumsdynamik 2019. Die Prognose wurde vor dem Hintergrund einer schwachen Inlandsnachfrage deutlich im Vergleich zu vorangegangenen Veröffentlichungen auf 1,5% abgesenkt. Die Experten rechnen mit einer Fortsetzung der konjunkturellen Normalisierung der Weltwirtschaft nach der stark expansiven Phase 2017 und 2018, wobei der Euroraum etwas schneller an Dynamik einbüßt. Die schwächeren außenwirtschaftlichen Impulse könnten in der Schweiz durch binnenwirtschaftliche Wachstumskräfte erst ab 2020 stärker kompensiert werden. Dann soll das BIP-Wachstum wieder leicht auf 1,7% anziehen.

Das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort rechnet auf Basis von Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) mit einem abnehmendem BIP-Wachstumstempo zwischen 1,7% (IHS) und 2,0% (WIFO) für das Jahr 2019. 2020 wird sich die Dynamik den Prognosen zufolge weiter abschwächen. Während das IHS von einem BIP-Wachstum von 1,6% ausgeht, erwartet das WIFO 1,8%.

In der Türkei rechnet die OECD nach der stark nachlassenden Wachstumsdynamik im Vorjahr mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung 2019. Das BIP soll um -0,4% zurückgehen. 2020 wird auf Basis eines allmählich zurückkehrenden Vertrauens in die Währung ein Wachstum von 2,7% erwartet.

Für die USA prognostiziert die OECD ein sich abschwächendes Wachstum von 2,7% in 2019 und 2,1% in 2020.

Somit bietet sich für adesso 2019 ein weiterhin wachsendes gesamtwirtschaftliches Marktumfeld, welches hinsichtlich der tatsächlichen Entwicklung von nach wie vor bestehenden und teils neuen Risiken belastet ist. Insgesamt haben sich die Wachstumserwartungen in den für adesso relevanten Wirtschaftsräumen im Vergleich zum Vorjahr merklich eingetrübt, bleiben jedoch mit Ausnahme der Türkei auf einem Wachstumspfad. Für ihre Projektion unterstellt die deutsche Bundesregierung explizit, dass es im Projektionszeitraum zu keinen weiter als bisher eingeführten Zollerhöhungen und zu keinem sprunghaften Anstieg der Verunsicherung kommt, beispielsweise im Zuge des Brexits oder Währungskrisen in Schwellenländern. Darüber hinaus wird angenommen, dass der Finanzsektor stabil bleibt und es zu keiner weiteren Eskalation geopolitischer Risiken kommt. Aufgrund der bisherigen Maßnahmen und Tendenzen zur Stabilisierung des Finanzsektors und Euro-Raums wird jedoch nicht damit gerechnet, dass sich die bisherige positive Wirtschaftsentwicklung in den für adesso bedeutsamen Sektoren 2019 und 2020 massiv verschlechtert.

Künftige Branchensituation

Nach Einschätzung des Branchenverbands Bitkom wird der deutsche Markt für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik auch 2019 weiter wachsen. 2019 soll ein Plus von 2,5% auf 92,2 Mrd. € Marktvolumen erreicht werden. Im Vorjahr war noch ein Wachstum von 3,1% zu verzeichnen. Die höchsten Zuwachsraten entfallen wie 2018 auf das Segment Software mit erneut 6,3% auf 26,0 Mrd. €. Auch für das Segment IT-Services wird für 2019 eine zum Vorjahr stabile Wachstumsrate von 2,3% auf 40,8 Mrd. € Marktvolumen kalkuliert. Zum Jahresende werden in der Branche voraussichtlich 1,2 Mio. Menschen beschäftigt sein. Das entspricht einem Plus von 40.000 Jobs und einem Anstieg um 3,5% im Vergleich zu 2018.

Die weltweiten IT-Ausgaben sieht das Forschungsinstitut Gartner 2019 um 3,2 % auf 3,8 Billionen US-Dollar ansteigen. Für IT-Services prognostiziert Gartner eine Wachstumsrate 2019 von 4,7% (2018: 5,9 %) auf 1,034 Bio. US-Dollar.

Die adesso Group geht bei den internen Überlegungen von einem für adesso relevanten Marktwachstum 2019 von 2,5% (Vorjahr: 3,0%) aus.

Erwartete Umsatz- und Ertragslage

Der Bericht über die Risiken und Chancen ist integraler Bestandteil der Überlegungen des Managements zur weiteren Entwicklung von adesso und des Prognoseberichts. Nach dem Aufstellungszeitpunkt des Konzernlageberichts mögliche und angestrebte Akquisitionen gehen in die Prognoseberechnung nicht ein.

Aufbauend auf den im Verhältnis zu den Vorjahren deutlich reduzierten Wachstumsprognosen für die für adesso relevanten Märkte sowie adesso-spezifischen Planungen erwartet das Management für das Geschäftsjahr 2019:

  • Für die Umsatzerlöse wird mit einer Steigerung um mindestens 9% auf mindestens 410Mio.€ gerechnet.

  • Für das operative Ergebnis, EBITDA, wird ohne Berücksichtigung der Erstanwendung von IFRS 16 mit einem Wert zwischen 30 und 35 Mio. € gerechnet. Durch die nach IFRS 16 erwartete Umgliederung von Teilen des sonstigen betrieblichen Aufwands überwiegend in die Abschreibungen wird 2019 mit einem ausgewiesenen EBITDA zwischen 40 und 45 Mio. € gerechnet.

  • Für die operative EBITDA-Marge bezogen auf das EBITDA nach IFRS 16 wird ein Mindestwert von 9,0% erwartet. Die EBITDA-Marge soll nach Möglichkeit in Richtung des langfristigen Zielkorridors von 11 bis 13% gesteigert werden (Anhebung des Zielkorridors durch IFRS 16).

Der 2018 unterjährig erfolgte, organische Ausbau der Mitarbeiterzahl führt zu entsprechend steigenden Umsatzerwartungen für 2019. Vor dem Hintergrund des starken Mitarbeiteraufbaus und verhaltenen gesamtwirtschaftlichen Wachstumsprognosen wird mit einer etwas geringeren Auslastung der Mitarbeiter gerechnet. Zusammen mit steigenden KosPrognose-, Chancen- und Risikobericht

ten aus dem Bezug des zweiten Bauabschnitts der Konzernzentrale in Dortmund, der Kosten der weiteren Internationalisierung sowie der um 2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr steigenden Aufwendungen für den weiter beschleunigten Ausbau des Angebots im Produktbereich für in|sure und FirstSpirit, reduziert dies vorübergehend die operative EBIT-DA-Marge.

Innerhalb des Jahres 2019 wird im zweiten Halbjahr mit einem höheren Ergebnis als im ersten Halbjahr gerechnet. Treiber hierfür sind die im Vergleich zum ersten Halbjahr um fünf höhere Anzahl an potenziellen Arbeitstagen, auf Basis von Erfahrungswerten höhere Lizenzerlöse und das unterjährig angenommene Wachstum.

Für 2020 rechnen wir mit weiterem Umsatzwachstum oberhalb des Marktwachstums sowie einer positiven Fortentwicklung des operativen Ergebnisses.

Erwartete Finanzlage

Die Ausstattung der adesso Group mit liquiden Mitteln ist als solide zu bezeichnen und deckt bei Eintritt der prognostizierten Geschäftsentwicklung die finanziellen Verpflichtungen 2019 ab. Die Konzernbilanzstruktur der adesso Group beziehungsweise die Bilanzstruktur der adesso AG lassen die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital für Investitionsvorhaben zu, so dass nicht mit Finanzierungsengpässen zu rechnen ist.

Angestrebt wird eine Nettoverschuldung zwischen Null und dem 1,5-fachen EBITDA des letzten Geschäftsjahres. Lediglich im Fall der Möglichkeit zur Akquisition eines außergewöhnlich großen oder ertragreichen Unternehmens mit hohem strategischem Wert für die adesso Group würde hiervon gegebenenfalls abgewichen werden.

Auf dieser Basis wird vom Vorstand die Fortsetzung der Dividendenpolitik verfolgt, die eine ausgewogene Gewichtung von Investitionen in Wachstum, finanzieller Stabilität und Beteiligung der Aktionäre am Unternehmensergebnis vorsieht. Können die Ertragsziele weitgehend erreicht werden, wird der Vorstand eine weitere Anhebung der Dividende anstreben. Der konkrete Vorschlag für das Jahr 2019 wird sich an der tatsächlichen Geschäftsentwicklung orientieren.

Chancen- und Risikobericht

Risikomanagement ist ein Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse. adesso versteht Risiken im weitesten Sinne als die Gefahr, die finanziellen und operativen Ziele nicht wie geplant zu erreichen und im engsten Sinne, die Existenz des Unternehmens zu gefährden. Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es daher unerlässlich, die Risiken effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen. Das aktive Risikomanagement von adesso eröffnet somit auch Chancen.

Risikomanagementsystem

Die adesso Group verfügt über ein System von Prozessen und Datenauswertungen zur Überwachung von Risiken für den Konzern. Ein spezialisiertes Softwaresystem ausschließlich für das Risikomanagement wird dabei nicht verwendet. adesso setzt stattdessen auf ein integriertes System des Herstellers Corporate Planning AG sowie ein zentrales Management-Informationssystem für das Ergebniscontrolling sowie das Nachhalten wesentlicher Kennzahlen. In einer zentralen Datei werden sämtliche Plan- und Ist-Daten aller Geschäftsbereiche für das Reporting vorgehalten. Die laufenden Geschäftszahlen werden direkt aus der Finanzbuchhaltung erfasst. Zusätzlich werden Kennzahlen wie Umsatz pro Mitarbeiter, verfügbare Liquidität, nicht voll ausgelastete Ressourcen sowie Auftragseingang und -bestand registriert. In das Reportingsystem sind alle Unternehmen des Konsolidierungskreises eingebunden.

Für weitere Risiken, wie zum Beispiel durch fehlende Verträge, hohe Außenstände von Kunden oder aus Projekten mit Annäherung an die Budgetgrenze, sind feste Berichtswege etabliert. Ab gewissen Meldegrenzen werden diese bei Vorstandssitzungen in die Tagesordnung aufgenommen. Die Identifizierung ähnlicher Risiken bei den Konzerngesellschaften geschieht durch die enge Einbindung des jeweils verantwortlichen Vorstandsmitglieds der adesso AG. Die Stelle eines zentralen "Risk Managers" ist dabei nicht eingerichtet. Die Erhebung und Einschätzung der Risiken wird in einem Risikohandbuch dokumentiert. Der Aufsichtsrat und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erhalten das Risikohandbuch zur Kenntnisnahme und zur Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit des Risikomanagementsystems.

Ebenso bedeutsam für die weitere Entwicklung der adesso Group ist das Erkennen von Chancen und neuen Geschäftsaktivitäten. Für die systematische Erarbeitung neuer Geschäftschancen denken in fester Terminfolge Arbeitsgruppen aus Vorstand, Business Development, der Geschäftsleitung von Konzernunternehmen und Bereichsleitungen die Zukunft voraus und entwickeln neue Geschäftsmodelle, Branchen, Lösungen oder Regionen. In einem festen Regelkreis werden die Fortschritte bei der Umsetzung transparent gemacht.

Im Rahmen einer Risikoinventur wurden die folgenden Risiken für das Geschäft als relevant eingeschätzt und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bewertet. Im Wesentlichen werden hier Risiken aufgeführt, deren Eintreten eine Verschlechterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge hätte.

Darüber hinaus ist die adesso Group möglicherweise weiteren Risiken ausgesetzt, die derzeit jedoch noch nicht bekannt sind oder die zum jetzigen Zeitpunkt nicht als wesentlich eingeschätzt werden. Das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe ergibt den jeweiligen Risikofaktor als Basis für die Relevanz des Risikos. Zum Stichtag und zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts wurden folgende Risiken mit einem berichtenswerten Risikofaktor identifiziert:

Hauptrisikoträger

Projektrisiken

Festpreisprojekte können im Falle einer Überschreitung der budgetierten Zeitraster und Kosten zu Verlusten aus Projektarbeit führen. Bei jedem Festpreisprojekt werden etwaige Budgetabweichungen laufend lokalisiert und analysiert. Es gibt einen Eskalationsmechanismus bis hin zum Vorstand. Zum Stichtag liegt bei einem Werkvertrag eine verweigerte Abnahme durch den Kunden vor (Vorjahr: eine verweigerte Abnahme). Ein Kunde fordert bereits geleistete Zahlungen von mehr als 0,1 Mio. € zurück (Vorjahr: ein Kunde). Mehrere zur Abnahme bereitgestellte Projekte sind noch nicht formal vom Kunden abgenommen worden. Da in diesen Fällen jedoch keine Abnahmeverweigerung vorliegt, ist diese Verzögerung im Rahmen der üblichen Geschäftspraxis nicht ungewöhnlich.

Der Bestand an noch nicht endabgerechneten Festpreisprojekten ist gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt gestiegen. Die Risiken aus Projekten werden unverändert eingeschätzt, da der Anteil an Budgetüberschreitungen in Festpreisprojekten weiter auf einem niedrigen Niveau gehalten werden konnte und der gestiegene Anteil an Projekten mit agilen Vorgehensweisen zu einer früheren Eskalation von Fehlentwicklungen führt.

Bei der adesso Group kommen ein auf Excel basierendes Projektcontrolling und -reporting zum Einsatz, welches direkt auf Daten des Mitte 2016 neu eingeführten ERP-Systems aufsetzt beziehungsweise Daten aus der jeweiligen Zeit- und Projektverwaltung verwendet.

Je nach Projektstruktur werden Teilprojekte definiert und in der internetbasierten Projekt- und Zeiterfassung abgebildet. Der beauftragte Aufwand wird auf die Teilprojekte verteilt sowie die Meilensteine zeitlich fixiert. Im Projektverlauf werden die aufgelaufenen Zeiten und Aufwendungen den Planzahlen gegenübergestellt, der sich rechnerisch ergebene Restaufwand ermittelt sowie die Einhaltung des Zeitplans dokumentiert. Durch die zusätzliche, monatliche oder wöchentliche Abschätzung der noch zu erbringenden Restaufwendungen ergeben sich dem realen Projektverlauf entsprechende Fertigstellungsgrade.

Der Vergleich von Projektbudget mit der Summe aus Herstellungskosten zuzüglich Restaufwand zeigt frühzeitig eine mögliche Budgetüberschreitung an. Projekte, die in den sogenannten "Overspend"-Status wechseln, in denen also ein Überschreiten des Projektbudgets abzusehen ist, werden in die laufende Agenda der Vorstandssitzungen aufgenommen.

Neben der Kenntnisnahme des Risikos werden mögliche Verbesserungsansätze aus der Analyse der Hintergründe für eine Überschreitung erörtert. Überwiegend werden die jeweiligen Restaufwandsschätzungen historisiert und deren Entwicklung grafisch aufbereitet, so dass Tendenzen entgegengewirkt werden kann, Unstimmigkeiten im Projekt erst spät zu benennen. Der Anteil von Projekten mit festen Budgets in Form von Werkverträgen am Gesamtumsatz der adesso Group ist mit weniger als 20% jedoch niedrig.

Die adesso AG hat ein Project Management Office (PMO) eingerichtet, in dem Experten mit standardisierten Werkzeugen und Mechanismen besonders große oder anspruchsvolle Projekte parallel zur Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Projektleitung betreuen. Die Werkzeuge und Prozesse sind vollständig in der Unternehmensroutine verankert. Der Aufwand aus Budgetüberschreitungen bei neu gestarteten Festpreisprojekten ist bei der adesso AG gegenüber dem Schnitt der Vorjahre unverändert. Das systemische Risiko wird unverändert eingeschätzt.

Risiken aus der Unterschreitung von Planumsätzen

Bei einer hohen Rohmarge und hohem Fixkostenanteil könnten sich ausbleibende Umsätze unmittelbar im Ergebnis widerspiegeln. 2016, 2017 und 2018 wurde der Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert und der Planumsatz überschritten. Die allgemeine Erwartungshaltung an die konjunkturelle Entwicklung 2019 ist im Vergleich zu den Vorjahren verhaltener. Die Dynamik der Nachfrage erscheint auf rückläufigem Niveau gegenüber der vorangegangenen Planungsperiode. Die Planungen gehen im Segment IT-Services für 2019 von einer im Schnitt unveränderten Auslastung bei reduzierter Wachstumsgeschwindigkeit aus. Sollten die Auftragseingänge zurückgehen oder bedeutende laufende Kundenaufträge beendet werden, könnten innerhalb kurzer Zeit Leerlaufzeiten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage entstehen. Da insbesondere der Bereich IT-Services zeitbezogen abrechnet, sind solche Leerlaufzeiten nur schwer zu kompensieren. adesso verfolgt vor dem Hintergrund der hohen allgemeinen Relevanz dieses Risikofaktors mindestens monatlich, in Teilen zweiwöchentlich, die folgenden Werte, um Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren: Auftragseingang, Anzahl fakturierter Stunden und Auslastungsquoten sowie Anzahl nicht ausgelasteter Mitarbeiter.

Das Segment IT-Solutions verfolgt eine Produktstrategie. Hier werden selbst erstellte Standardlösungen in Form von Lizenzen verkauft, implementiert und mit Wartungsverträgen versehen beziehungsweise als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt. Während die aufgebaute Basis an Wartungsverträgen eine relativ stabile Umsatzbasis erzeugt, sind bei der geringen Anzahl an Neulizenzverkäufen die Zielerreichung und das Ergebnis der Produktgesellschaften abhängig von einzelnen Auftragseingängen und damit deutlich volatiler als das Servicegeschäft. Die Wartungserlöse decken bei keinem der Konzernunternehmen die gesamten laufenden Kosten. Bei den Produktgesellschaften werden deshalb insbesondere der Lizenzumsatz und die diesbezügliche Vertriebspipeline inhaltlich und bezüglich ihrer Entwicklung auf der Zeitachse eng beobachtet. Der Risikofaktor Planungsabweichung bleibt im Segment IT-Solutions konstant.

Für jeden Geschäftsbereich existieren detaillierte Planungen, denen die Ist-Zahlen sowie die Vorjahreszahlen monatlich gegenübergestellt werden. Weiterhin wird zyklisch ein überarbeiteter Forecast erstellt, der etwaige zukünftige Abweichungen bereits frühzeitig aufzeigt. Die entsprechenden Reports bilden die Grundlage für die monatlichen Gespräche über die Geschäftsentwicklung und -perspektiven. Dies gilt für alle Konzernunternehmen.

Dieser Risikofaktor steigt in seiner Eintrittswahrscheinlichkeit trotz des erneuten Übertreffens der Planumsätze im Jahr 2018 bedingt durch die politischen Unsicherheiten und eine in Deutschland stark abgekühlte Konjunktur. Durch das starke Wachstum der adesso Group in den Vorjahren ist gleichzeitig die potenzielle Schadenshöhe gestiegen.

Finanzrisiken

Die Risiken aus der Finanzlage und Liquidität werden unverändert eingeschätzt (Vorjahr: unverändert). Die aufgenommenen Akquisitionsdarlehen müssen auch bei ausbleibendem wirtschaftlichen Erfolg getilgt werden. Zum Stichtag 31.12.2018 übersteigt der Bestand an Darlehensverbindlichkeiten die liquiden Mittel leicht. Die Währungsrisiken sind weiterhin gering. Nur ein kleinerer Anteil der Umsätze wird nicht in Euro getätigt. Dies betrifft hauptsächlich die Geschäfte der adesso Schweiz AG und der e-Spirit Schweiz AG, beide Zürich, Schweiz, die in Schweizer Franken abrechnen, die der adesso adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd., Istanbul, Türkei, die in Türkischen Lira an Kunden in der Türkei und in Euro an Kunden in Europa abrechnet, die der adesso Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien, die bislang ausschließlich an Kunden außerhalb von Bulgarien in Euro abrechnet, die der e-Spirit UK Ltd., London, UK, die in englischen Pfund abrechnet, sowie die der e-Spirit Inc., Boston, USA, die im Währungsraum des US-Dollars tätig ist. Diese Gesellschaften wickeln den Großteil ihrer Geschäfte in der Landeswährung ab. Währungsabsicherungsgeschäfte wurden nicht getätigt.

Im Rahmen der Überprüfung der Zuordnung von Kosten des Markteintritts und der Markteinführung des Content Management Systems FirstSpirit in den USA wurde 2016 im Rahmen eines Drittvergleichs festgestellt, dass das adesso-Konzernunternehmen e-Spirit AG erhebliche Teile der in den USA aufgelaufenen und weiter auflaufenden Verluste der USA-Landesgesellschaft e-Spirit Inc. (kategorisiert als Limited Risk Distributor) zu tragen hat. Sämtliche Verluste in den USA sind bislang vollständig durch Darlehen der e-Spirit AG an die e-Spirit Inc. finanziert worden. Für die Jahre 2011 bis 2018 beträgt die von der e-Spirit Inc. an die e-Spirit AG abgerechnete Market Entry Compensation unter Berücksichtigung von Zuschreibungen auf Wertberichtigungen in Vorjahren 9,6 Mio. US-Dollar. Dies führt zu einer temporären Reduzierung der Zahllast aus der Gesamtsteuerbelastung der adesso AG (als Organträger der ertragsteuerlichen Organschaft unter anderem mit der e-Spirit AG) sowie der adesso Group. Im Falle einer nicht vollständigen oder nur teilweisen steuerlichen Anerkennung wäre die ausgewiesene Steuerquote der adesso AG und der adesso Group zu niedrig.

Finanzrisiken können sich auch aus den Abrechnungsmodalitäten im Rahmen von Werkverträgen für Projekte mit einem signifikanten Volumen ergeben. Oft sind neben An- und Abschlagszahlungen Zahlungen an die Fertigstellung des Projekts gebunden. Im Falle einer verzögerten Fertigstellung können sich erhebliche Liquiditätslücken ergeben. Die sich hieraus ergebenden Risiken können im Rahmen des Projektcontrollings zwar prognostiziert, jedoch möglicherweise nicht verhindert werden. Weiterhin sind teilweise Projekterfüllungsbürgschaften zu hinterlegen, die im Falle des Scheiterns des Projekts gezogen werden könnten. Darüber hinaus entstehen bei Großprojekten auch bei Dienstverträgen schnell größere Forderungspositionen, wenn zum Beispiel ein Kunde zwei Monatsabrechnungen noch nicht gezahlt hat und bereits die Leistungen im dritten Monat erbracht werden.

Der Bestand an offenen Forderungen sowie deren Entwicklung sind Bestandteile des monatlichen Reportings auf Ebene der Einzelgesellschaften. Der Finanzvorstand bringt größere Forderungspositionen der adesso AG auf die laufende Agenda der Vorstandssitzungen, in denen individuelle Strategien der Geldbeibringung festgelegt werden. Derzeit sind mehrere Großprojekte (Vorjahr: mehrere) geeignet, maßgebliche negative Auswirkungen auf die Liquidität von adesso zu entwickeln. Insbesondere die Projekte im Zusammenhang mit den adesso-Lösungen für die Versicherungswirtschaft bringen in erheblichem Umfang vom Leistungserbringungsprozess entkoppelte Geldflüsse mit sich. Der betreffende Risikofaktor wurde im Vergleich zu den Vorperioden nicht verändert.

Über nennenswerte Risiken aus Finanzinstrumenten ist nicht zu berichten.

Personalrisiken

Die adesso Group ist ein IT-Unternehmen, dessen wichtigstes Asset die eigenen Mitarbeiter sind. Dementsprechend werden laufend Kennzahlen wie Anzahl Mitarbeiter, Anteil unproduktiver Mitarbeiter, Krankenstand, Urlaub sowie Kosten/Umsatz pro Mitarbeiter und Auslastung festgehalten und ausgewertet.

Jede Kündigung und Neueinstellung wird dem obersten Führungskreis mitgeteilt. Regelmäßig werden in den Vorstandssitzungen die Trends analysiert und Maßnahmen erörtert. So kann frühzeitig ein gefährdender Abgang von Wissen und Kompetenz erkannt werden. In den Produktbereichen ist die Konzentration des betriebsnotwendigen Wissens auf eine kleine Anzahl von Kernentwicklern beschränkt. Diese stehen im besonderen Fokus der Personalarbeit.

Die Suche nach geeigneten und erfahrenen Mitarbeitern ist unverändert von einem Nachfrageüberhang durch die Unternehmen geprägt. Die Verhältnisse stellen sich gegenüber dem Vorjahr unverändert angespannt dar. Die sich hieraus ergebenden Gehaltsforderungen bei Neueinstellungen sowie die Erwartungen bezüglich Gehaltssteigerungen bei bestehenden Mitarbeitern sind weiterhin nicht immer vollständig über eine entsprechende Anpassung der Marktpreise zu kompensieren, so dass hieraus eine Belastung für die operative Marge entstehen kann.

adesso behauptet die eigene Position als Premium IT-Dienstleister durch hervorragend talentierte und in den fachlichen Domänen erfahrene Mitarbeiter. Insbesondere in diesem Bereich ist der Wettbewerb um Mitarbeiter weiter auf einem hohen Niveau. Dies gilt nicht nur auf Seiten der IT-Dienstleistungsunternehmen, sondern auch zwischen Anwenderunternehmen und der IT-Branche. In den Kernbranchen ist eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitern für die Top-Positionierung von adesso verantwortlich. Sollten gleichzeitig mehrere dieser Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, ergäben sich hieraus mittelfristige Risiken für die weitere Unternehmensentwicklung. Diesen Risiken wird durch ein besonders aktives Recruiting, Strategien zur intensiven Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Mitarbeiterbindung und ausgeprägte Karrierechancen im wachsenden Unternehmen begegnet. 2018 ist es gelungen, die Anzahl der eingehenden Bewerbungen und der Einstellungen gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres weiter zu steigern.

Die Fluktuation ist 2018 gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen (Vorjahr: leicht gestiegen) und befindet sich oberhalb des eigenen Zielwerts, jedoch weiterhin unterhalb des ebenfalls als gestiegen eingestuften Branchendurchschnitts. Das Risiko der fehlenden Verfügbarkeit von erfahrenen Mitarbeitern für adesso wird unverändert hoch eingeschätzt. Das Risiko aus höherer Fluktuation sowie schneller als die Marktpreise steigenden Gehältern wird als gestiegen eingeschätzt. Das Personalrisiko verbleibt mit großem Gewicht in der Gruppe der Hauptrisiken.

Internationalisierung/Risiken aus Geschäften in anderen Rechtssystemen

Die adesso Group hat in den vergangenen Jahren international expandiert und hat weitere Rechtssysteme betreten. Hiermit verbunden sind mögliche Risiken aus der Nichtkenntnis von Recht und Praxis im Geschäftsleben sowie entfernungsbedingt schwierigerer direkter Einsichtnahme durch den Vorstand der adesso AG.

2012 hat die e-Spirit AG eine Gesellschaft in den USA, die e-Spirit Inc. mit Büro in Boston, operativ gesetzt und Strukturen und Kundenbestand laufend erweitert. In den USA bestehen höhere Risiken der juristischen Inanspruchnahme von Produktherstellern als in Deutschland. Die e-Spirit Inc. hat eine Versicherungspolice mit der größtmöglichen Haftungssumme abgeschlossen, die ihr eingeräumt wurde. Bei der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion sowie der internen Leistungsverrechnung wird darauf geachtet, das Durchschlagspotenzial auf die e-Spirit AG so gering wie möglich zu halten. In den USA wurden 2018 weitere Neukunden gewonnen, die durch SaaS-Vertragsmodelle auch in den Folgejahren zu laufenden Umsätzen führen werden und so weiter die Unterdeckung in den USA reduzieren.

2013 wurde in Istanbul eine türkische adesso-Landesgesellschaft gegründet, die im selben Jahr ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen und 2017 erstmalig die Gewinnzone erreicht hat. 2018 wurden in Barcelona, Spanien, und in Sofia, Bulgarien, zwei weitere Landesgesellschaften gegründet. Für 2019 ist der Beginn des Aufbaus von Landesgesellschaften in den Niederlanden und in Ungarn geplant. Das Risiko im Zusammenhang mit der Internationalisierung beziehungsweise den Risiken aus anderen Rechtssystemen wird im Vergleich zu vorherigen Risikoinventuren somit höher und mit Blick auf den Ausblick durch die definierte Strategie der fortgeführten Internationalisierung von der potenziellen Schadenshöhe zunehmend eingeschätzt.

Risiken aus der Neuentwicklung von Produkten und Lösungen

2018 wurde diese Risikokategorie erstmals bei den Hauptrisiken eingruppiert. Die adesso Group hat in den vergangenen Jahren den Umfang der Initiativen für die Entwicklung neuer Produktkerne und Lösungen deutlich erhöht und damit das Risikoprofil eines stark vom Dienstleistungsgeschäft geprägten Geschäftsmodells um Elemente des Produktgeschäfts erweitert. Die adesso Group verfolgt mit der adesso insurance solutions GmbH nunmehr die Strategie, sich zusätzlich zum Dienstleistungsgeschäft zu einem bedeutenden Anbieter von Softwarelösungen für die Assekuranzbranche zu entwickeln. Hierfür laufen umfangreiche Entwicklungsprojekte mit Kunden für die Sparten Kranken-, Sach- und Kfz-Versicherung. Die bereits verfügbaren Systeme für Lebens-, Krankenund Sachversicherungen befinden sich in der breiteren Vermarktung. Für alle Produkte ergeben sich steigende Risiken aus Leistungs- und Wartungsverpflichtungen. Zusätzlich steigen in der Entwicklungsphase die Risiken aus den die Planungen übersteigenden Entwicklungsaufwendungen, die adesso in Teilen zu tragen hätte. 2018 wurden die Aufwendungen für die Entwicklung zusätzlicher Module erhöht. 2019 sind erneut erhöhte Investitionen geplant; die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration der 2018 übernommenen Fabis- und Collphir-Software erhöhen das Investitionsniveau weiter. Diesen Risiken stehen jedoch Lizenz- und Wartungserlöse in wachsend bedeutender Größenordnung gegenüber. Die Investitionen in die Entwicklung weiterer Funktionalitäten des Content-Management-Systems FirstSpirit der e-Spirit AG werden 2019 ebenfalls erneut höher ausfallen. Die Entwicklung neuer Anwendungen wie MediOne, von medgineering und Investitionen in Start-ups wie soccerwatch.tv haben die Risiken aus der Neuentwicklung zusätzlich steigen lassen. Insgesamt wird die Risikoeinschätzung bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe gegenüber der Vorperiode höher eingeschätzt (Vorjahr: unverändert).

Sonstige relevante Risiken

Risiken aus der Kundenstruktur

Bei einem hohen Umsatzanteil von einzelnen Kunden oder Kundengruppen steigt das Risiko aus solchen Kundenbeziehungen bezüglich möglicher Projektabbrüche oder ihrem regulären Ende. Der größte Kunde hatte 2018 einen Anteil von 4% (9 Monate; Vorjahr: 4%) am Gesamtumsatz. Mit den zehn umsatzstärksten Kunden wurden 27 % des Gesamtumsatzes getätigt (9 Monate; Vorjahr: 26%). Die Risiken aus der Kundenstruktur sind durch das Wachstum von adesso tendenziell abnehmend und der Umsatzanteil mit den Top-10-Kunden ist stabil sowie ebenfalls relativ gering. Mit der überwiegenden Zahl der zehn größten Kunden wurde die Fortführung der Zusammenarbeit für 2019 vereinbart.

Das Risiko wird im Verhältnis zum Vorjahr unverändert (Vorjahr: unverändert) eingeschätzt und verbleibt in der Gruppe der sonstigen relevanten Risiken. Dennoch hätte der abrupte Verlust eines der Top-3- Kunden oder mehrerer der zehn umsatzstärksten Kunden das Potenzial, die Ertrags- und Finanzlage des Konzerns zumindest kurzfristig erheblich negativ zu beeinflussen. Jeder der Top-Kunden wird persönlich durch ein Mitglied des Vorstands oder durch die Geschäftsleitung der jeweiligen Tochtergesellschaft betreut, um sich abzeichnende Risiken früh erkennen und ihnen entgegenwirken zu können.

Regelmäßig werden die Top-10-Kunden nach Umsätzen aufgelistet sowie deren Anteil am Gesamtumsatz festgehalten. So kann eine Konzentration auf wenige Kundenbeziehungen und damit ein Klumpenrisiko früh erkannt werden.

Sinkende oder nicht ausreichend steigende Tagessätze

Ein bedeutender Umsatzanteil wird im Rahmen von Dienstverträgen und der Berechnung für den Kunden erbrachter Stunden oder Tage geleistet. Bei steigenden Gehältern sowie tendenziell steigenden Preisen als Grundlage der sonstigen Kosten, ist eine entsprechende Erhöhung der nominellen Stunden- und Tagessätze zur Aufrechterhaltung der Ergebnismarge sowie letztendlich der Existenz des Konzerns notwendig. Hierbei ist zwischen der Veränderung eines Tagessatzes für eine bestimmte Tätigkeit bei einem bestimmten Kunden zu unterscheiden und der Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes durch einen anderen Mix an Aufträgen oder Veränderungen der Kundenstruktur.

Bei der adesso AG werden sämtliche eingehenden Dienstverträge mit Volumen und Tagessatz erfasst und bezüglich ihrer Entwicklung analysiert. So wird der volumengewichtete durchschnittliche Tagessatz der eingehenden Aufträge pro Monat, pro Quartal und für das Gesamtjahr ermittelt und in der historischen Entwicklung dargestellt. Abrufe aus Rahmenverträgen oder aus öffentlichen Ausschreibungen werden dabei nicht berücksichtigt, so dass die Kennzahlen für eine tendenzielle Aussage geeignet sind. Der Tagessatz der so erfassten Aufträge hat sich 2018 gegenüber 2017 um 1% reduziert (Vorjahr: +2%). Der leichte Rückgang resultiert auch aus Mischtagessätzen bei dem Einsatz gemischter Teams aus Onsite- und Nearshore-Mitarbeitern (mit einem durchschnittlich deutlich geringeren Tagessatz), so dass vor dem Hintergrund der niedrigen allgemeinen Kostensteigerung das Risiko aus den durchschnittlich erzielten Tagessätzen unverändert als moderat eingeschätzt wird.

Die erzielten Tagessätze auf Kundenebene werden bei der adesso AG zusätzlich periodisch dokumentiert und im Vorstand auf Anpassungsbedarf geprüft. Identifizierter Handlungsbedarf wird vom Vertrieb, bei dem entsprechende Elemente im Zielsystem verankert sind, nach Möglichkeit umgesetzt. Erreichte Anhebungen von Tagessätzen werden pro Kunde protokolliert und eine Preishistorie geführt. Auf Bestandskundenebene konnten 2018 die erzielten Tagessätze in vielen Fällen leicht erhöht werden, bei Neukunden tendenziell deutlicher über dem Durchschnittstagessatz liegend. Jedoch ließ sich auch bei einigen Hauptkunden keinerlei Preiserhöhung durchsetzen. Bei einem der zehn Hauptkunden (Vorjahr: bei keinem) musste eine Preisreduzierung hingenommen werden. Das Risiko nicht ausreichend steigender Tagessätze im Verhältnis zu Gehaltssteigerungen und Preisen auf der Kostenseite ist weiterhin gegeben und ist gegenüber dem Vorjahr durch den leicht rückläufigen durchschnittlichen Tagessatz und der Preisreduzierung bei einem Hauptkunden leicht gestiegen.

Ordnungsrechtliche Risiken

Die adesso AG unterliegt als börsennotiertes Unternehmen am regulierten Markt einer Vielzahl von zusätzlichen gesetzlichen Regelungen und Pflichten, zum Beispiel aus der Marktmissbrauchsverordnung (MAR), dem WpHG (Wertpapierhandelsgesetz), WpÜG (Wertpapierübernahmegesetz) und Prognose-, Chancen- und Risikobericht

AktG (Aktiengesetz). adesso verfolgt die laufende Rechtsprechung hierzu, holt sich Einschätzungen von erfahrenen Anwälten ein und sensibilisiert die gesamte Organisation für den Umgang mit den gesetzlichen Pflichten eines börsennotierten Unternehmens. So hat adesso die Stelle eines Compliance Officers eingerichtet, führt ein Insiderverzeichnis und betreibt laufend die Identifikation von Vorgängen, die möglicherweise in ihrem Verlauf zu Insidertatbeständen oder zu sonstigen Ungleichgewichten in der Information des Kapitalmarkts führen könnten.

2018 ergibt sich keine Änderung bei der Einschätzung der potenziellen Schadenshöhe der ordnungsrechtlichen Risiken.

Risiken der technischen Infrastruktur

Die adesso AG verfügt als IT-Unternehmen über umfangreiches technisches Know-how sowie über Ressourcen im Bereich der internen IT-Infrastruktur. Da ein Großteil der kundenrelevanten Wertschöpfung auf Basis der IT-Infrastruktur erbracht wird, ist deren Verfügbarkeit von hoher Bedeutung. Ein Ausfall der Systeme führt somit ein bedeutsames finanzielles Risiko mit sich. Die interne Abteilung IT-Betrieb ist mit erfahrenen Vollzeitadministratoren ausgestattet, die von mehreren Auszubildenden, Studenten und weiteren Mitarbeitern der operativen Bereiche unterstützt werden. Disziplinarische und organisatorische Verantwortung sind in einer eigenständigen Führungsposition definiert. 2016 wurde bei der adesso AG die Stelle des CISO (Chief Information Security Officer) neu eingerichtet und besetzt. Die Datensicherung der produktiven Server geschieht täglich inkrementell auf geeignete Medien, die Dateisysteme aller Server werden zusätzlich ausfallsicher gespiegelt. Einmal wöchentlich wird eine Kopie außerhalb der Räumlichkeiten von adesso sicher vor Zugriffen Dritter verwahrt.

Die im Internet verfügbaren Systeme sind vor unbefugtem Zugriff über ein mehrstufiges Firewall-System geschützt, zum Schutz der Kommunikation zwischen den Geschäftsstellen und Töchtern wird ein VPN durch adesso betrieben. Sämtliche Systeme verfügen über Virenscanner unterschiedlicher Produkthersteller, deren Virensignaturen automatisch auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.

adesso verfügt in der Zentrale in Dortmund über ein Rechenzentrum mit Sicherheitsvorkehrungen wie elektronische Zugangskontrolle, klimatisierte Serverschränke, Brandlöschanlage, unterbrechungsfreie Stromversorgung und Überflutungsschutz. Sämtliche externe Datenverbindungen sind den technischen Standards entsprechend gesichert und redundant ausgelegt. Die Beteiligungsunternehmen unterhalten zumeist eigene IT-Systeme und -Abteilungen. Deren Risikostatus werden an die adesso AG in keiner regelmäßigen Form gemeldet. Es wird an einer zunehmend verzahnten Zusammenarbeit zwischen den IT-Abteilungen von adesso und den Beteiligungen gearbeitet. adesso wurde nach ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert. Die im Rahmen der Zertifizierung geschärften und dokumentierten Prozesse haben die Risikoposition aus der technischen Infrastruktur trotz zunehmender Komplexität konstant gehalten. Das Risiko wurde in der Vorperiode erhöhend eingeschätzt durch die zunehmende Sensibilität der Kunden hinsichtlich Datenschutz und Datenintegrität insbesondere bei Banken und Versicherungen sowie durch erweiterte Anforderungen der Regulierung und gestiegene Cyber-Risks. Für eine erneute Erhöhung der Risikoeinschätzung gibt es aktuell keine Veranlassung. 2018 ist kein Fall bekannt geworden (Vorjahr: kein Fall), in dem unbefugte Dritte schädliche Software auf den Servern der adesso AG eingeschleust haben. 2018 ist kein Fall bekannt geworden (Vorjahr: kein Fall), in dem unbefugte Dritte Zugang zu Netzen und Servern der adesso Group erlangt haben.

Weitere Risiken

Im Risikohandbuch werden zum Stichtag noch eine Reihe von weiteren Risiken benannt, deren Risikofaktor (Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit der erwartbaren mittleren Schadenshöhe) sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat und die einen geringeren Risikofaktor als der Durchschnitt aufweisen. Diese Risiken sind:

  • Risiken aus sinkendem Auftragsbestand

  • Risiken aus zu geringer Vertriebspipeline

  • Änderung der Markt- und Wettbewerbsstruktur

  • Liquiditätsrisiken aus Banklinien

  • Risiken aus abnehmendem Marktvolumen

  • Risiken aus fehlendem Versicherungsschutz.

Gesamtaussage zur Risikosituation des Konzerns

Jedes Risiko wird durch die Abschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglicher Schadenshöhe bewertet. Der Risikofaktor jedes Risikos ergibt sich aus der Multiplikation der Eintrittswahrscheinlichkeit (1-10) und der Schadenshöhe (1-10). Das Gesamtrisikoprofil, die Summe aller Risikofaktoren, von adesso wird gegenüber dem Vorjahr um 38 Punkte oder 8% auf 525 Punkte erhöht eingeschätzt (Vorjahr: sank um 5 Punkte oder 1 % auf 487 Punkte). Damit liegt das Gesamtrisikoprofil im oberen Bereich der bisherigen Bewertungen. Die Treiber für die erhöhte Einschätzung sind maßgeblich: durch die höheren Investitionen in die eigenen Produkte in|sure, in die zugekauften Lösungen als Ergänzungen zu in|sure, in FirstSpirit und in mehrere Start-up-Unternehmen wird das Risiko aus der Neuentwicklung von Produkten und Lösungen höher eingeschätzt. Im Zuge des Aufbaus weiterer Ländergesellschaften in Spanien und Bulgarien 2018 sowie der geplanten Fortführung der europaweiten Expansion 2019 und in den Folgejahren werden die Risiken aus der Internationalisierung und den Geschäften in anderen Rechtssystemen höher eingeschätzt. Das ausgebliebene Wachstum der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2018 und die verhaltenen Konjunkturprognosen für 2019 führten zusammen mit weiterhin bestehenden wirtschaftspolitischen Unsicherheiten zu einem Anstieg der Risikoposition der Planumsatzverfehlung. Die gestiegene Fluktuation bei den Mitarbeitern führt zu steigenden Risiken für die Wirtschaftlichkeit durch die Gefahr stärker steigender Gehälter als die Verkaufspreise.

Keines der identifizierten Risiken erreicht für sich genommen zum jetzigen Zeitpunkt den Status eines den Bestand gefährdenden Risikos. Die aufgeführten Risiken könnten sich jedoch negativ auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage und damit auf das Geschäftsergebnis des Konzerns auswirken.

Chancen

adesso hat eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um Chancen für eine positive Weiterentwicklung des Konzerns zu erkennen, zu bewerten und kontrolliert in die Praxis umzusetzen. Hierfür wurden Organisationseinheiten für die Entwicklung des Portfolios innerhalb einer Branche, für die Bewertung technologischer Neuheiten und für die Beurteilung der Eignung von weiteren Branchen für adesso geschaffen. Das systematische Vernetzen sämtlicher Einheiten der adesso Group führt bei zunehmender Konzerngröße zu weiter steigenden Synergieeffekten, insbesondere im Vertrieb und der ganzheitlichen Betreuung von Großkunden.

2019 ergeben sich eine Reihe weiterer Chancen für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten und für Ertragssteigerungen. Für das System in|sure wird mit weiteren Neukunden auch in den Sparten Krankenund Sachversicherung gerechnet. Das Wachstum der neuen Ländergesellschaften in Bulgarien und Spanien, aber auch in der bereits etablierten in der Türkei, bietet das Potenzial, die Verfügbarkeit von Mitarbeitern in der Softwareentwicklung zu erhöhen und die durchschnittlichen Kosten pro Entwicklerstunde positiv zu beeinflussen. Das unterjährige Mitarbeiterwachstum 2018, insbesondere der adesso Group in Deutschland, bietet Chancen für ein erneutes Wachstum 2019 deutlich oberhalb des Marktwachstums.

2019 starten zwei neue Lines of Business (LoB) in Deutschland: die LoB Manufaturing Industry zielt auf die zunehmende Bedeutung vom Internet der Dinge, vernetzter Fertigung und der Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette der insbesondere in Deutschland und in der Schweiz starken Maschinenbauindustrie ab; die LoB Data & Analytics bündelt die unterschiedlichen Beratungs- und Entwicklungskompetenzen der adesso Group für die Themen Business Intelligence & Big Data.

2019 wird verstärkt in den Aufbau eines Geschäftsbereichs Salesforce investiert. adesso strebt an, zunächst im deutschsprachigen Gebiet zu einem der wichtigsten Partner des Softwareunternehmens Salesforce in ausgewählten Branchen zu werden. Der cloudbasierte Ansatz sowie der Aufbau eines eigenen Salesforce-Ökosystems bei einigen Kunden lassen diese Erweiterung des Portfolios vielversprechend erscheinen.

Die adesso AG versteht sich weiterhin als aktiver Konsolidierer im IT-Markt. Nach zwei kleineren Firmenkäufen 2018 im Umfeld der Versicherungslösung in|sure wird für 2019 ein größeres M&A-Volumen angestrebt.

Prognose-, Chancen- und Risikobericht Kontroll- und Risikomanagementsystem

INTERNES KONTROLL-SYSTEM UND RISIKO-MANAGEMENTSYSTEM BEZOGEN AUF DEN KONZERNRECHNUNGS-LEGUNGSPROZESS

Der Rechnungslegungsprozess birgt das Risiko, dass die darauf basierende Finanzberichterstattung Falschdarstellungen enthalten könnte, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der Adressaten haben.

Dies können sowohl Fehlallokationen und ausbleibende Maßnahmen durch den Vorstand bei der internen operativen Führung des Konzerns sein als auch Fehleinschätzungen bei den weiteren Adressaten, wie insbesondere bei bestehenden und potenziellen Aktionären. Die diesbezüglich eingerichteten Prozesse und Systeme zielen darauf ab, mögliche Fehlerquellen der Rechnungslegung zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Sie sollen dazu dienen, den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Jahres- beziehungsweise Konzernabschlüsse zu gewährleisten. Der Bericht erfolgt einheitlich und gemeinsam für den Lagebericht des Einzelabschlusses wie auch für den Konzernlagebericht der adesso AG.

Bei adesso wurde kein speziell auf den Rechnungslegungsprozess ausgerichtetes Kontroll- und Risikomanagementsystem definiert und dokumentiert. Eine Konzernrevision oder Risiko-Komitees sind nicht eingerichtet. Externe Berater oder Prüfer zur weiteren Inspektion der Wirksamkeit der Kontrollen im Konzernrechnungslegungsprozess werden nicht regelmäßig eingeschaltet.

Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung 2017 fand ein separates IT-Audit statt, welches anlässlich der Einführung eines neuen ERP-Systems bei der adesso AG Mitte 2016 einen Schwerpunkt auf die Buchhaltung sowie Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit der rechnungslegenden Systeme gelegt hat.

Die Ausgestaltung der internen Kontrollmechanismen und des Risikomanagements ergibt sich hauptsächlich aus der Organisation des Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesses. Die Buchführung erfolgt zumeist dezentral bei den Tochterunternehmen des Konzerns. Für einige Tochterunternehmen des Konzerns erbringt die adesso AG als Muttergesellschaft dienstleistend die Buchführung sowie weitere zentrale Verwaltungsprozesse wie die Personalabrechnung. Dabei werden die Bücher dieser Gesellschaften überwiegend als Mandanten auf dem gleichen Buchhaltungssystem geführt. Durch die Personalunion der handelnden Personen und die laufende, direkte Einsichtnahme durch den Finanzvorstand der adesso AG ist eine gute Basis für die einheitliche und korrekte Darstellung von Sachverhalten gegeben.

Fast alle Unternehmen verwenden einen einheitlichen Konzernkontenrahmen, so dass Abweichungen von der angestrebten Darstellungsweise minimiert werden. Durch die feingliedrige Struktur der Konzernkonten ist eine gute Abstimmung der konzerninternen Leistungsprozesse möglich. Für die lokalen Jahresabschlüsse sind die jeweiligen Geschäftsführungen verantwortlich. Jeder Jahresabschluss, der in den Konzernabschluss eingeht, wird – unabhängig von der lokalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder dem lokalen Steuerberater – zusätzlich vom Konzernabschlussprüfer auf Plausibilität und Einhaltung von konzerneinheitlichen Standards untersucht. Hierzu finden auch im Ausland für wesentliche Konzerngesellschaften Besuche des Konzernabschlussprüfers mit Einsichtnahme in die Arbeitsunterlagen des lokalen Prüfers statt.

Sämtliche Abschlüsse der Einzelgesellschaften werden quartalsweise im Bereich Finanzen der adesso AG in einem zentralen Konsolidierungssystem geführt und nach der IFRS-Überleitungsrechnung zum Konzernabschluss konsolidiert. Die eigens hierfür angeschaffte Softwarelösung wurde unter Beachtung des Prüfungsstandards "Erteilung und Verwendung von Softwarebescheinigungen" des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 880) eingehend überprüft und zertifiziert. Sämtliche IFRS-Überleitungsbuchungen sowie Konsolidierungsbuchungen sind transparent dokumentiert und nachvollziehbar.

Kern des inhaltlichen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezüglich der Rechnungslegung ist das monatliche Reporting in standardisierter Form von kompletten Monatsabschlüssen auf Basis des Konzernkontenrahmens, der Gegenüberstellung zu den Planwerten und der Aktualisierung des Forecasts für das Gesamtjahr. Für jede Gesellschaft der adesso Group ist ein Vorstandsmitglied der adesso AG direkt zuständig, welches die Monatsabschlüsse mit der jeweiligen Geschäftsführung erörtert und so gegebenenfalls Auffälligkeiten und Abweichungen früh erkennen kann. Die Monatsabschlüsse aller Gesellschaften werden monatlich vom Vorstand der adesso AG zusammenhängend analysiert. Für die Quartalsabschlüsse muss jede Gesellschaft ein umfangreiches IFRS-Package mit Informationen für die Konsolidierung und die Anhangsangaben erstellen. Hierdurch findet eine weitere inhaltliche Prüfung sämtlicher Informationen für die externe Berichterstattung schon unterjährig durch den Bereich Finanzen der adesso AG statt. Für ausgesuchte Einzelthemen wird der Konzernabschlussprüfer miteinbezogen.

ÜBERNAHMERELEVANTE ANGABEN

Die adesso AG berichtet entsprechend §315a Abs. 1 HGB und §289a Abs. 1 HGB mit dem Ziel, einen potenziellen Bieter in die Lage zu versetzen, sich vor Abgabe eines Übernahmeangebots ein umfassendes Bild über adesso sowie etwaige Übernahmehindernisse zu verschaffen.

Es besteht nur eine Aktiengattung. Eine Stammaktie gewährt jeweils eine Stimme. adesso-Aktien sind nicht vinkuliert. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 04.06.2023 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.469.810 € durch Ausgabe von insgesamt 2.469.810 neuen Stückaktien gegen Bar und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Das grundsätzliche Bezugsrecht der Aktionäre kann insbesondere bei Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Teilen von Unternehmen und Beteiligungen an Unternehmen, Lizenzrechten oder Forderungen sowie bei Barkapitalerhöhungen kleiner 10% des Grundkapitals ausgeschlossen werden.

Es besteht die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 01.06.2020 eigene Aktien in Höhe von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien kann ganz oder in mehreren Teilbeträgen einmal oder mehrmals für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Beim Erwerb eigener Aktien über die Börse darf der gezahlte Gegenwert je Aktie den Eröffnungskurs am Erwerbstag um nicht mehr als 10% überschreiten und um nicht mehr als 20% unterschreiten.

Beim Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der gebotenen Kaufpreisspanne je Aktie den Mittelwert der Schlussauktionspreise während der letzten drei Handelstage in Frankfurt am Main vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 20% über- oder unterschreiten. Die eigenen Aktien können vom Vorstand im Rahmen von Aktienoptionsplänen verwendet, mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Dritte gegen Barzahlung veräußert, gegen Sachleistung, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, angeboten, Mitarbeitern und Führungskräften zum Erwerb angeboten oder als Vergütungsbestandteil auch unentgeltlich überlassen oder eingezogen werden. Die adesso AG selbst hielt zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien. Uns sind keine sonstigen Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht bekannt. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen bezüglich der Übertragung von adesso-Aktien. Zum Stichtag 31.12.2018 unterliegen keine adesso-Aktien (Vorjahr: 28.405) einer sogenannten Soft-Lock-Up-Vereinbarung. Sofern sich weitere Beschränkungen aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben könnten, sind uns diese nicht bekannt.

Weitere Angaben zum Eigenkapital sowie Kapitalmaßnahmen der Gesellschaft sind im Anhang unter dem Punkt Eigenkapital erläutert.

Der Gründungsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Volker Gruhn hält zum 31.12.2018 über eine von ihm beherrschte Gesellschaft einen Anteil von 27,9% am Grundkapital. Gründungsaktionär und Mitglied des Aufsichtsrats Rainer Rudolf hält zum 31.12.2018 17,6% der Anteile. Für weitere Angaben zur Eigentümerstruktur verweisen wir auf den Konzernanhang.

Übernahmerelevante Angaben Unternehmensführung/Corporate Governance

Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, sind uns nicht bekannt. Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz grundsätzlich nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen und diesen nachgekommen wird. Transaktionen, die ohne neuerliches Über- oder Unterschreiten der Meldeschwellen getätigt werden, sind der Gesellschaft nur in Ausnahmefällen bekannt. Stimmrechtsmitteilungen sowie eine aus diesen ableitbare Aktionärsstruktur werden im Investor Relations-Bereich der Website unter www.adesso-group.de vorgehalten.

Kein adesso-Aktionär ist durch die Satzung von adesso ermächtigt, Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Auch ansonsten verfügt kein Aktionär über Sonderrechte, die ihm Kontrollbefugnisse verleihen. Es existieren keine Stimmrechtsbeschränkungen für adesso-Aktien, die von unseren Mitarbeitern gehalten werden.

Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§ 84, 85 AktG. Gemäß §6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens einer Person. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso die Ernennung eines Mitglieds des Vorstands zum Vorstandsvorsitzenden. Die Änderung unserer Satzung erfolgt gemäß §§ 133, 179 AktG durch einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung enthält keine hiervon abweichende Regelung. Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die die Fassung betreffen (§10 Ziffer 7 der Satzung). Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§15 der Satzung).

Die Gesellschaft ist nicht Partei einer wesentlichen Vereinbarung, die besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels beziehungsweise Kontrollerwerbs enthält, wie er unter anderem Folge eines Übernahmeangebots sein kann. Unsere Satzung enthält keine Bestimmung, die dem Vorstand speziell für den Fall einer Übernahmesituation besondere Befugnisse einräumt. In den Vereinbarungen zum Phantomaktienprogramm führt ein Kontrollwechsel zu verkürzten Wartefristen für die Inhaber der Phantomaktien. Es bestehen darüber hinaus keine Vereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats oder den Arbeitnehmern zur Entschädigung speziell im Fall eines Kontrollwechsels.

ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENS-FÜHRUNG (§§289F, 315D HGB) UND ERKLÄ-RUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX (§161 AKTG) SOWIE NICHT-FINANZIELLE KONZERNERKLÄRUNG (§315B HGB)

Gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichten Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f HGB beziehungsweise § 315d HGB. Die adesso AG erstellt darüber hinaus als Mutterunternehmen des adesso-Konzerns einen gesonderten nicht-finanziellen Konzernbericht gemäß § 315b Absatz 3 HGB mit befreiender Wirkung für berichtspflichtige Konzerngesellschaften. Die Berichte sowie die Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.

VERGÜTUNGSBERICHT

Grundzüge des Vergütungssystems

Bei adesso sind gruppenweit für verschiedene Funktionsbereiche variable Vergütungssysteme implementiert. Die Vergütung des Managements richtet sich vor allem nach dem erzielten Geschäftserfolg und nach branchenüblichen Standards.

Der Vorstand der adesso AG wird neben der fixen Bezüge entsprechend der Höhe des operativen Ergebnisses (bezogen auf das EBITDA) sowie des Ergebnisses je Aktie auf Konzernebene und somit erfolgsabhängig vergütet. Der Vorstand nahm an dem unternehmensweiten und für eine Vielzahl von Mitarbeitern geltenden Aktienoptionsprogramm teil, das Ende 2013 ausgelaufen ist. An seine Stelle war für die Mitglieder des Vorstands ein Modell von virtuellen Aktienoptionen getreten. Dieses Modell ist ebenfalls ausgelaufen, so dass keine neuen virtuellen Aktienoptionen mehr begeben werden.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben der Erstattung ihrer Auslagen eine jährliche Vergütung.

Vergütung der Vorstandsmitglieder

Die Grundvergütung wird als monatliches Gehalt ausgezahlt und ist eine erfolgsunabhängige Vergütung. Darüber hinaus werden den Vorstandsmitgliedern Sachbezüge und sonstige Bezüge in Form von Dienstwagennutzungen und Reisekostenerstattungen sowie die Übernahme von Versicherungsprämien für eine Direktversicherung, eine persönliche Altersvorsorge sowie die Hälfte der nachweislich geleisteten Beiträge zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung gewährt.

Variable, erfolgsbezogene Vergütung

Das variable Vergütungsmodell für den Vorstand richtet sich direkt an den für die Aktionäre der adesso AG im Konzernabschluss nach IFRS berichteten und relevanten Kenngrößen EBITDA und Ergebnis je Aktie (EPS) aus. Dabei steigt die variable Vergütung mit steigenden EBITDA- und EPS-Werten. Ab einem Wendepunkt sinkt die Steigung. Es kann jährlich zwischen zwei unterschiedlichen Varianten gewählt werden, die sich durch Steigung und Wendepunkt unterscheiden.

Langfristige Vergütungsbestandteile

Im Geschäftsjahr 2009 wurden vom Aufsichtsrat Grundzüge eines Phantomaktienprogramms für einzelne Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der ersten Führungsebene der adesso AG beschlossen. Hiermit soll die langfristige Bindung von Führungskräften an das Unternehmen unterstützt werden. Die Phantomaktien werden wie reale Aktien an Dividenden beteiligt, jedoch erfolgt die Zahlung über das Gehalt. Nach einer Bleibefrist im Unternehmen zwischen fünf und acht Jahren hat der Inhaber von Phantomaktien Anspruch auf Auszahlung des dann durch die Anzahl der Phantomaktien und des dann zugrunde zu legenden Aktienkurses repräsentierten Werts. Die Auszahlung erfolgt wiederum über das Gehalt. 2018 haben Vorstandsmitglieder weitere Ansprüche aus diesen Phantomaktien erlangt. Für den Fall des Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds sind bezüglich des Phantomaktienprogramms folgende Vereinbarungen getroffen worden: Scheidet ein Vorstand vor Ablauf von drei Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: drei Jahren und acht Monaten) nach Beginn der Zusage durch Kündigung aus, hat er die Aktien nur gegen Vergütung zurückzugeben, sofern der Fall des "Change of Control" vorliegt. Das ist der Fall, wenn die Aktionäre Prof. Dr. Volker Gruhn und Rainer Rudolf (beziehungsweise Gesellschaften, über die diese ihre Anteile halten) in der Summe ihrer Anteile weniger als 35% des Grundkapitals der Gesellschaft halten. Scheidet der Vorstand nach Ablauf von zumindest drei Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: drei Jahren und acht Monaten) aus, weil der Aufsichtsrat das Mitglied abberufen hat oder nach Beendigung des Vertrags kein Verlängerungsangebot zumindest zu den gleichen Konditionen des bisherigen Vertrags unterbreitet, hat er die Aktien zurückzugeben. Die Vergütung beträgt 75 % der vorzunehmenden Bewertung. Scheidet der Vorstand nach Ablauf von zumindest acht Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: sechs Jahren und acht Monaten) aus, hat er die Aktien gegen Vergütung zurückzugeben.

2017 haben mehrere Anspruchsinhaber aus Phantomaktien, darunter auch die beiden daraus berechtigten Vorstandsmitglieder, einer Anpassung der Regelungen zugestimmt. Durch die Anpassung wurde der Effekt aus Kursveränderungen ober- beziehungsweise unterhalb eines Kurskorridors auf die Konzernergebnisrechnung gedämpft.

Vergütungsbericht

2018 hat ein Vorstandsmitglied seine Phantomaktien nach Einhaltung der Mindestwartefrist vollständig gegen Auszahlung über das Gehalt zurückgegeben. Hierfür wurden in den Vorperioden entsprechende Rückstellungen gebildet.

Der "Aktienoptionsplan 2010-2013" der adesso AG ist fristgerecht am 31.12.2013 ausgelaufen. Aufgrund der vorhandenen Zusage auf Aktienoptionen, erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2014 virtuelle Aktienoptionen. Das Ziel der virtuellen Aktienoptionen war, dass diese finanziell verhaltensgleich zu Optionsrechten sind, wenn beim Ziehen der virtuellen Aktienoptionen der Nachsteuerertrag genutzt wird, um Aktien der adesso AG am Markt zu kaufen. Für die virtuellen Aktienoptionen gelten die gleichen Bedingungen wie für Aktienoptionen, die nach dem bis zum 31.12.2013 geltenden Programm eingeräumt worden wären. Die Anzahl der an den Vorstand auszugebenden virtuellen Aktienoptionen richtete sich nach dem Umfang des erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteils "Dynamik" und ist somit ebenfalls erfolgsabhängig. Die virtuellen Aktienoptionen führen nur dann zu einer geldwerten Vergütung, wenn nach Verstreichen der Mindesthaltefrist die Kriterien zur Ausübung erfüllt werden. Für je Tausend Euro, die als erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteil "dynamischer Gehaltsanteil 1" für ein Jahr gezahlt wurden, wurden 140 virtuelle Aktienoptionen eingeräumt. Die virtuellen Aktienoptionen bleiben auch beim Ausscheiden vor der Ausübung der virtuellen Aktienoptionen erhalten. Durch die Weiterentwicklung des variablen Vergütungsmodells, abstellend auf die Höhe von EBITDA und Ergebnis je Aktie, wurde auch das virtuelle Aktienoptionsprogramm beendet. Für 2018 wurden somit keine weiteren Ansprüche durch Vorstandsmitglieder hieraus erworben.

Frühere Mitglieder des Vorstands, die aus dem Unternehmen ausgeschieden sind, erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Ein früheres Mitglied des Vorstands arbeitet seit dem 01.07.2015 als Führungskraft ohne Vorstandsbestellung zu angepassten Konditionen weiter im Unternehmen.

Im Hinblick auf die nicht-finanzielle Berichterstattung wird erklärt, dass die Gesamtbezüge pro Vorstandsmitglied 2018 bedingt durch geringere Wertzuwächse der langfristigen, aktienbasierten variablen Vergütung um 17% unter dem Vorjahreswert liegen. Bei Berücksichtigung lediglich der erfolgsunabhängigen Vergütung und kurzfristigen variablen Gehaltsbestandteile stiegen die Gesamtbezüge pro Vorstandsmitglied um 11%, was unterhalb des Anstiegs des operativen Ergebnisses EBITDA (+22%), des Konzernumsatzes (+19%) und der Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag (+19%) bleibt. 2018 begannen bei zwei Vorstandsmitgliedern neue, mehrjährige Vorstandsverträge, was mit einer Anhebung der Festvergütung einherging.

Vergütung des Aufsichtsrats

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach §11 der Satzung neben der Erstattung ihrer Auslagen eine jährliche Vergütung, die sich zusammensetzt aus einem fixen Bestandteil in Höhe von 5 T€ und einer variablen Vergütung in Höhe von 0,275 ‰ eines Bilanzgewinns der Gesellschaft, dieser vermindert um einen Betrag in Höhe von 4% der auf das Grundkapital geleisteten Einlagen. Die Vergütung beträgt für den Vorsitzenden das Eineinhalbfache. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vollen Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend der Dauer ihrer Aufsichtsratszugehörigkeit. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird zusätzlich aus einem Beratungs- und Vermittlungsvertrag vergütet.

Die adesso AG hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen oder Vorschüsse gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen weder verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats, noch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.

Für weitergehende Angaben zur Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand inklusive detaillierter Tabellen zur Einzelvergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands, Angaben nach §314 Abs. 1 Nr. 6 HGB sowie weitere Angaben gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex wird auf den Konzernanhang verwiesen.

KONZERN-ABSCHLUSS

KONZERNABSCHLUSS

  • Konzernbilanz
  • Konzerngewinn- und Verlustrechnung
  • Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • Konzern-Kapitalflussrechnung
  • Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

KONZERNANHANG

  • Allgemeine Angaben
  • Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze
  • Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung
  • Angaben zur Konzernkapitalflussrechnung
  • Angaben zur Segmentberichterstattung
  • Ergänzende Angaben

KONZERNBILANZ

DER ADESSO GROUP ZUM 31.12. NACH IFRS

AKTIVA

in T€ Anhang 2018 2017
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Geschäfts- oder Firmenwert 1. 46.228 42.823
Immaterielle Vermögenswerte 1. 13.955 13.949
Sachanlagen 2. 9.884 8.728
At-Equity bilanzierte Beteiligungen 3. 3.322 2.116
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4. 1.208 929
Forderungen aus Ertragsteuern 5. 0 0
Aktive latente Steuern 5. 1.025 910
75.622 69.455
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 6. 45.912 46.497
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7. 80.253 61.818
Vertragsvermögenswerte*/Forderungen PoC 8. 12.946 19.641
Forderungen aus Ertragsteuern 5. 1.836 1.453
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 9. 404 314
Sonstige Vermögenswerte 10. 4.875 3.634
146.226 133.357

AKTIVA, GESAMT 221.848 202.812

* Ausweis erfolgt erstmalig ab dem 01.01.2018 aus der Umstellung auf IFRS 15.

Konzernbilanz

PASSIVA

in T€ Anhang 2018 2017
EIGENKAPITAL 11.
Gezeichnetes Kapital 6.176 6.174
Kapitalrücklage 16.540 17.226
Andere Rücklagen 53.943 42.796
Rücklage für Währungsumrechnung 576 690
Nicht beherrschende Anteile 59 137
77.294 67.023
LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL
Finanzielle Verbindlichkeiten 13. 33.100 32.278
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 17. 165 168
Rückstellungen 15. 5.931 7.491
Vertragsverbindlichkeiten* 14. 365 -
Sonstige Verbindlichkeiten 16. 55 108
Passive latente Steuern 5. 3.240 3.378
42.856 43.423
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL
Finanzielle Verbindlichkeiten 13. 15.008 13.877
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14. 14.651 12.713
Vertragsverbindlichkeiten*/Verbindlichkeiten PoC 14. 5.567 10.582
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 5. 7.719 4.201
Rückstellungen 15. 8.936 6.976
Sonstige Verbindlichkeiten 16. 49.817 44.017
101.698 92.366
PASSIVA, GESAMT 221.848 202.812

KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS

in T€ Anhang 2018 2017
Umsatzerlöse 18. 375.470 321.590
Sonstige betriebliche Erträge 19. 5.081 3.135
Bestandsveränderung 20. 331 -
Aktivierte Eigenleistung 20. 532 47
GESAMTLEISTUNG 381.414 324.772
Materialaufwand 21. -43.296 -37.390
Personalaufwand 22. -243.052 -206.266
Sonstiger betrieblicher Aufwand 23. -63.985 -55.738
BETRIEBSERGEBNIS VOR ABSCHREIBUNGEN (EBITDA) 31.081 25.378
Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 24. -9.097 -8.193
BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) 21.984 17.185
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen 25. -171 178
Zinserträge und ähnliche Erträge 25. 131 22
Zinsaufwand und ähnlicher Aufwand 25. -742 -754
ERGEBNIS DER GEWÖHNLICHEN GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (EBT) 21.202 16.631
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 26. -7.867 -5.300
KONZERNERGEBNIS 13.335 11.331
davon auf Aktionäre der adesso AG entfallend 13.382 11.025
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend -47 306
Anzahl der Aktien zum Ende der Periode 6.176.093 6.174.203
UNVERWÄSSERTES ERGEBNIS JE AKTIE (IN €) 27. 2,17 1,79
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,16 1,78

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS

in T€ Anhang 2018 2017
Konzernergebnis 13.335 11.331
SONSTIGES PERIODENERGEBNIS, DAS ANSCHLIESSEND NICHT IN
DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMGEGLIEDERT WIRD
Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (–) 17. -9 5
Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 2 -2
SONSTIGES PERIODENERGEBNIS, DAS ANSCHLIESSEND IN DIE
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMGEGLIEDERT WIRD
Währungsumrechnungsdifferenzen -114 -209
SONSTIGES PERIODENERGEBNIS -121 -206
GESAMTES ERGEBNIS 13.214 11.125
davon auf Aktionäre der adesso AG entfallend 13.263 10.818
davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend -49 307

Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG*

DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS

in T€ 2018 2017
ERGEBNIS VOR STEUERN 21.202 16.631
Finanzergebnis 611 732
Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 9.097 8.193
Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen 171 -178
Zahlungsunwirksame Erträge/ Aufwendungen 2.005 87
Veränderung der Pensionsrückstellung -14 -18
Veränderung anderer Rückstellungen 145 2.619
Steuerzahlungen -5.075 -4.525
Verlust (+) /Ertrag (–) aus Abgang von Sachanlagevermögen 29 3
Veränderung des Netto-Betriebsvermögens -11.578 -3.279
CASHFLOW AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT 16.593 20.265
Verkauf von Sachanlagevermögen 37 24
Auszahlung für At-Equity bewertete Anteile -2.007 -578
Investitionen in Sachanlagevermögen -5.369 -5.753
Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -2.186 -380
Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel) -4.541 -4.330
CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT -14.066 -11.017
Dividendenzahlungen -2.521 -2.370
Dividenden von nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen 536 477
Kapitalerhöhung 14 52
Erwerb nicht beherrschender Anteile -750 -148
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 7.700 5.500
Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten -7.438 -8.519
Einzahlungen von nicht beherrschenden Gesellschaftern - 4
Gezahlte Zinsen -571 -593
Erhaltene Zinsen 64 3
CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT -2.966 -5.594
Währungsdifferenzen -146 -301
VERÄNDERUNG DES BESTANDS AN ZAHLUNGSMITTELN
UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTEN
-585 3.353
Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 46.497 43.144
Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 45.912 46.497

* Vgl. Anhangsabschnitt "IV. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung".

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG*

DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS

in T€ Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage
01.01.2017 6.167 17.235
Aktienorientierte Vergütung 0 45
Auswirkungen des Erwerbs von zusätzlichen Anteilen
an Tochterunternehmen
0 -99
Anteil nicht beherrschender Gesellschafter an
neu gegründetem Tochterunternehmen
0 0
Erhöhung Stammkapital aus Wandlung Optionen 7 45
Sonstiges Periodenergebnis 0 0
Konzernergebnis 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Dividenden 0 0
31.12.2017 6.174 17.226
Umstellung auf IFRS 9 und IFRS 15 **)
01.01.2018 6.174 17.226
Aktienorientierte Vergütung 0 74
Auswirkungen des Erwerbs von zusätzlichen
Anteilen an Tochterunternehmen
0 -772
Erhöhung Stammkapital aus Wandlung Optionen 2 12
Sonstiges Periodenergebnis 0 0
Konzernergebnis 0 0
Gesamtergebnis 0 0
Dividenden***) 0 0
31.12.2018 6.176 16.540

* Vgl. Anhangsabschnitt "III. A. 11) Angaben zur Konzern-Bilanz (Eigenkapital)"

** Vgl. Anhangsabschnitt "II. A. Neue Rechnungslegungsvorschriften"

*** Die Dividende in Höhe von 2,470 T€ entspricht einer Ausschüttung von 0.40 € je Aktie.

Kumuliertes sonstiges

Konzern-Eigenkapitalspiegel

Periodenergebnis
Summe
Eigenkapital
Nicht beherrschende
Anteile
Eigenkapital
der Aktionäre
der adesso AG
Rücklage für
Währungsumrechnung
Andere Rücklagen
58.315 25 58.290 899 33.989
45 0 45 0 0
-148 -49 -99 0 0
4 4 0 0 0
52 0 52 0 0
-206 1 -207 -209 2
11.331 306 11.025 0 11.025
11.125 307 10.818 -209 11.027
-2.370 -150 -2.220 0 -2.220
67.023 137 66.886 690 42.796
240 240 240
67.263 137 67.126 690 43.036
74 0 74 0 0
-750 22 -772 0 0
14 0 14 0 0
-121 -2 -119 -114 -5
13.335 -47 13.382 0 13.382
13.214 -49 13.263 -114 13.377
-2.521 -51 -2.470 0 -2.470
77.294 59 77.235 576 53.943

KONZERNANHANG

DER ADESSO GROUP FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2018

I. Allgemeine Angaben

Der adesso-Konzern (im Folgenden adesso) ist ein herstellerunabhängiges IT-Dienstleistungsunternehmen mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. adesso sorgt bei seinen Kunden für die optimale Gestaltung und Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse durch den IT-Einsatz.

Die adesso AG ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Sie hat ihren Sitz in Dortmund, Deutschland. Die Anschrift lautet: adesso AG, Adessoplatz 1 (vormals: Stockholmer Allee 20), 44269 Dortmund. Das zuständige Registergericht befindet sich ebenfalls in Dortmund (HRB 20663).

Die nach §161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären unter der Adresse www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.

Der Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurde am 21.03.2019 vom Aufsichtsrat gebilligt und vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.

II. Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze

Der von der adesso AG aufgestellte Konzernabschluss ist nach den zum 31.12.2018 anzuwendenden und von der EU übernommenen "International Financial Reporting Standards (IFRSs)" des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den ergänzenden Vorschriften nach §315e Abs. 1 HGB erstellt worden. adesso erfüllt alle Anforderungen der angewandten Standards und Interpretationen.

Der Konzernabschluss zum 31.12.2018 wurde in Euro aufgestellt. Er wird nach dem Prinzip der historischen Anschaffungskosten aufgestellt, soweit nach den IFRS nicht andere Bewertungsmethoden anzuwenden sind. Auf die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden einheitliche Rechnungslegungsmethoden auf Grundlage der IFRSs angewandt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Vermögenswerte und Schulden werden in der Konzernbilanz entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- beziehungsweise langfristige Positionen dargestellt. Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich als kurzfristig klassifiziert, sofern sie innerhalb des normalen Geschäftszyklus oder innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ende des Berichtszeitraums realisiert werden oder fällig sind. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Soweit nicht anders angegeben, wurden die Rechnungslegungsmethoden stetig für alle dargestellten Perioden angewandt.

Soweit nicht abweichend vermerkt, werden alle Beträge in tausend Euro (T€) dargestellt. Rundungen können dazu führen, dass sich bestimmte Beträge nicht zu einer angegebenen Summe addieren lassen. Soweit im Rahmen der Abschlusserstellung festgestellt wird, dass Vorjahresangaben nicht zutreffend dargestellt wurden, werden diese angepasst. adesso hat keine wesentlichen Anpassungen vorgenommen.

A. Neue Rechnungslegungsvorschriften

Erstmalig angewandte Vorschriften

Im Mai 2014 veröffentlichte das IASB IFRS 15 (Erlöse aus Verträgen mit Kunden). Dieser löst die Vorschriften des IAS 11 (Fertigungsaufträge) und IAS 18 (Umsatzerlöse) sowie die Interpretationen IFRIC 13 (Kundenbindungsproramme), IFRIC 15 (Verträge über die Errichtung von Immobilien), IFRIC 18 (Übertragung

Konzernanhang

von Vermögenswerten durch einen Kunden) und SIC-31 (Tausch von Werbedienstleistungen) ab und ist erstmals für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2018 anzuwenden. IFRS 15 wurde am 22.09.2016 in europäisches Recht übernommen. Die Auswirkungen der Umstellung auf IFRS 15 auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von adesso sind nicht wesentlich. Im Einzelnen ergeben sich bei adesso folgende Auswirkungen:

  • Aktivierung und Abschreibungen von Ausgaben für Vertragsabschlüsse mit Kunden (im Wesentlichen aus Provisionszahlungen im Vertriebsbereich)
  • Erhaltene Anzahlungen (vormals im Wesentlichen: PoC-Verbindlichkeiten) sind verpflichtend mit den entsprechenden Vertragsvermögenswerten (vormals im Wesentlichen: PoC-Forderungen) zu saldieren. Ein positiver Saldo aus Anspruch und Anzahlung wird als Vertragsvermögenswert, ein negativer Saldo als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen. Drohende Verluste sind nicht mehr in Anlehnung an IAS 11 mit der PoC-Forderung zu saldieren, sondern nach IAS 37 als Rückstellung zu bilanzieren.
  • Ausweis von passivischen Abgrenzungen als Teil der Vertragsverbindlichkeiten, sofern die passivischen Abgrenzungen Beträge enthalten, die im Voraus für noch nicht erbrachte Leistungsverpflichtungen vereinnahmt wurden. Zum 31.12.2017 wurden die passivischen Abgrenzungen unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
  • Die vom IASB im April 2016 veröffentlichten Klarstellungen zum IFRS 15 zu den Themenschwerpunkten Identifizierung von Leistungsverpflichtungen, Prinzipal-Agenten-Beziehungen und Lizenzen wurden bei der erstmaligen Anwendung beachtet. Diese Klarstellungen wurden am 31.10.2017 in europäisches Recht übernommen.
  • Im Juli 2014 veröffentlichte das IASB IFRS 9 (Finanzinstrumente). Dieser ersetzt IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) und ist erstmals für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2018 anzuwenden. IFRS 9 wurde am 22.11.2016 in europäisches Recht übernommen. Nach IFRS 9 sind Fremdkapitalinstrumente auf Basis der Kriterien "Geschäftsmodell" sowie "Klassifizierung der aus dem Instrument zu erhaltenden Zahlungsströme" zu fortgeführten Anschaffungskosten oder ergebnisneutral beziehungsweise ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Mit IFRS 9 wurde zudem ein neues dreistufiges Wertminderungsmodell implementiert. Wertminderungen sind nach IFRS 9 nicht mehr auf Basis von eingetretenen, sondern auf Basis von erwarteten Verlusten zu erfassen. Wertminderungen werden dabei zunächst auf Basis von innerhalb von 12 Monaten möglicherweise eintretenden Verlustereignissen erfasst (Stufe 1). Soweit das Kreditrisiko eines Fremdkapitalinstruments zum Stichtag im Verglich zu dem Kreditrisiko beim erstmaligen Ansatz signifikant gestiegen ist, ist die Wertminderung auf Basis der über die gesamte Restlaufzeit des Fremdkapitalinstruments möglicherweise eintretenden Verlustereignisse zu erfassen (Stufe 2). Zinserträge werden in den Stufen 1 und 2 auf Basis des Bruttobuchwerts (vor Wertminderung) erfasst. Soweit neben dem erhöhten Ausfallrisiko zudem objektive Hinweise auf eine Wertminderung eintreten, ist die Wertminderung weiterhin in Höhe des insgesamt über die Laufzeit des finanziellen Vermögenswertes erwarteten Ausfalls zu erfassen. Das Zinsergebnis ist indes auf Basis des Nettobuchwerts (nach Wertminderung) zu erfassen (Stufe 3). Finanzielle Verbindlichkeiten sind nach IFRS 9 grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Für die Ermittlung und Erfassung von Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie von Vertragsvermögenswerten enthält IFRS 9 eine Erleichterungsvorschrift. Nach dieser werden die Forderungen und Vertragsvermögenswerte direkt der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zugeordnet. Eine Analyse, ob das Kreditrisiko signifikant gestiegen ist, ist damit nicht notwendig. adesso wendet diese Erleichterungsvorschrift an. Die dritte wesentliche Neuerung des IFRS 9 betrifft die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften. Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte und Schulden hat sich durch die Umstellung nicht geändert. Finanzielle Vermögenswerte waren nach IAS 39 der Kategorie "Kredite und Forderungen" zuzuordnen und zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bilanzieren. Nach IFRS 9 sind sie der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte" zuzuordnen. Zum 01.01.2018 wird nach IFRS 9 eine Wertminderung von 530 T€ erfasst. Diese ist um 205 T€ höher als der nach IAS 39 zum 31.12.2017 erfasste Betrag. Finanzielle Schulden sind nach IFRS 9 wie nach IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Die Einführung des IFRS 9 hat keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von adesso.

Bei der erstmaligen Anwendung von IFRS 9 und IFRS 15 wurden die Übergangsvorschriften der Standards angewandt. Die Abbildung erfolgt nach der sogenannten modifizierten retrospektiven Methode. Dabei werden die Umstellungsauswirkungen in den (Gewinn-)Rücklagen zum 01.01.2018 erfasst. Vorjahreszahlen werden nicht angepasst. Die Vergleichbarkeit mit den in der Bilanz berichteten Vorjahreszahlen ist daher nur eingeschränkt möglich. Die Umstellung hat zum 01.01.2018 folgende Auswirkungen auf die Bilanz:

in T€ Stand 31.12.2017 Anwendung IFRS 9 Anwendung IFRS 15 Stand 01.01.2018
Immaterielle Vermögenswerte 13.949 0 566 14.515
Aktive latente Steuern 910 13 0 923
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
61.818 -172 0 61.646
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.243 -4 0 1.239
Vertragsvermögenswerte 0 -29 11.336 11.307
PoC-Forderungen 19.641 0 -19.641 0
Sonstige Verbindlichkeiten 44.125 0 -4.427 39.698
Vertragsverbindlichkeiten 0 0 6.478 6.478
Andere Rücklagen 42.796 -141 381 43.036
Passive latente Steuern 3.378 -51 185 3.512
PoC-Verbindlichkeiten 10.582 0 -10.582 0
Kurzfristige Rückstellungen 6.976 0 226 7.202
  • Im Juni 2016 verabschiedete das IASB die Änderungen an IFRS 2 (Klarstellung der Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung), welche am 27.02.2018 in europäisches Recht übernommen wurde. Die Änderungen regeln vor allem einzelne Sachverhalte für anteilsbasierte Vergütungen mit Barausgleich bezüglich der Berücksichtigung von Ausübungsbedingungen, die keine Marktbedingungen sind. Die Änderungen zu IFRS 2 sind für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2018 anzuwenden und haben keine nennenswerten Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.

  • Im September 2016 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 4 (Anwendung von IFRS 9 (Finanzinstrumente) gemeinsam mit IFRS 4 (Versicherungsverträge)). Unternehmen, die vorwiegend im Versicherungsgeschäft tätig sind, sind bis zur Erstanwendung des IFRS 17 (Versicherungsverträge) von der Pflicht, IFRS 9 anzuwenden, befreit. Diese Änderungen wurden am 09.11.2017 in europäisches Recht übernommen und sind für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2018 anzuwenden. Die Änderung hat keinerlei Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.

  • Im Dezember 2016 verabschiedete das IASB Änderungen zu IAS 40 (Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien). Klargestellt werden Voraussetzungen für den Transfer in beziehungsweise aus den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2018 beginnen. Die Änderung wurde am 15.03.2018 in europäisches Recht übernommen und hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.

  • Im Dezember 2016 verabschiedete das IASB Änderungen im Rahmen des jährlichen Improvement-Projekts 2014-2016. Die Änderungen betreffen IFRS 1 (Erstmalige Anwendung der IFRS), Klarstellungen zu IFRS 12 (Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen) sowie IAS 28 (Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen). Die Änderungen zu IFRS 1 und IAS 28 sind für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2018 anzuwenden. Die Änderungen wurden am 08.02.2018 in europäisches Recht übernommen und haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.

Konzernanhang

Im Dezember 2016 hat das IASB die IFRIC Interpretation 22 (Foreign Currency Transactions and Advance Consideration) verabschiedet. Die Interpretation klärt, welcher Wechselkurs für die Umsatzerfassung bei Transaktionen in von der funktionalen abweichenden Währung zugrunde zu legen ist, wenn das Unternehmen Vorauszahlungen erhalten hat. Die am 03.04.2018 in europäisches Recht übernommene Interpretation ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2018 beginnen. Die erstmalige Anwendung der Interpretation hat keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.

Verabschiedete, aber noch nicht angewandte Vorschriften

Das IASB hat Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen verabschiedet, die für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 01.01.2019 beginnen. Die folgenden Regelungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und von adesso noch nicht angewandt worden.

Von der EU übernommen:

Im Januar 2016 hat das IASB den für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2019 anzuwendenden Standard IFRS 16 (Leasing-Verhältnisse) verabschiedet, welcher neue Vorschriften zur Abbildung von Leasing-Verhältnissen enthält. Nach IFRS 16 sind grundsätzlich alle Leasing-Verhältnisse in der Bilanz des Leasing-Nehmers abzubilden. Dabei werden in der Bilanz des Leasing-Nehmers ein Right-of-use-Vermögenswert sowie die entsprechende Leasing-Verbindlichkeit erfasst. Lediglich bei Leasing-Verhältnissen mit Laufzeit bis zu zwölf Monaten oder bei Leasing-Verhältnissen, bei denen der Leasing-Gegenstand nur einen geringen Wert hat, darf davon abgewichen und der Leasing-Aufwand grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasing-Verhältnisses erfasst werden. Beim Leasing-Geber bleibt es im Wesentlichen bei der Klassifizierung einer Leasing-Vereinbarung als Finanzierungs-Leasing oder Miet-Leasing-Verhältnis. Der Standard ist von der EU am 09.11.2017 übernommen worden. adesso wird den Standard zum 01.01.2019 anwenden und von der Vereinfachung Gebrauch machen, die Leasing-Gegenstände und die Leasing-Verbindlichkeiten zum 01.01.2019 zu ermitteln (sogenannte modifiziert retrospektive Methode). Wesentliche Leasing-Verträge bestehen bei adesso bezüglich der Miete von Geschäftsräumen und Kraftfahrzeugen.

Die Anwendung von IFRS 16 ab dem 01.01.2019 hat auf Basis aktueller Daten voraussichtlich folgende Auswirkungen:

Veränderung in T€
Konzernbilanz 01.01.2019 31.12.2019
Langfristige Vermögenswerte 57.533 63.970
Aktivische latente Steuern 232
Eigenkapital -474
Verbindlichkeiten 57.533 64.677
Konzerngewinn- und Verlustrechnung 2019
Sonstiger betrieblicher Aufwand 10.933
EBITDA 10.933
Abschreibungen -10.270
EBIT 663
Zinsaufwand -1.369
EBT -706
Latenter Steuerertrag 232
KONZERNERGEBNIS -474

Berücksichtigt sind alle zum Erstellungszeitpunkt abgeschlossenen Leasing-Verträge exklusive der Verträge über geringwertige Leasing-Gegenstände und der Verträge mit einer Restlaufzeit von maximal zwölf Monaten. Wesentliche Zugänge 2019 betreffen zwei Mietverhältnisse über Geschäftsräume mit Bereitstellungsdatum in 2019, welche zu einem Ansatz in Höhe von 14.302 T€ führen. Bei der Ermittlung des Barwerts wurden nur die Leasing-Zahlungen berücksichtigt. Sonstige Aufwandskomponenten bleiben außer Ansatz und werden weiterhin als Teil der sonstigen finanziellen Verpflichtungen berichtet. Der angewandte Diskontierungszins liegt abhängig von Unternehmen und Laufzeit grundsätzlich zwischen 0,7% und 5,9%. Abweichend davon liegen die für in der Türkei abgeschlossenen Leasingverträge angewandten Diskontierungssätze bei 17%. Aus Untermietverhältnissen für im Wesentlichen Jobräder werden 2019 für von den Mitarbeitern erhaltene Beträge Mieterträge in Höhe von 195 T€ erfasst. Untermietverhältnisses aus der Überlassung von Firmenwagen an Mitarbeiter können betragsmäßig nicht abgebildet werden, da die Gegenleistung Teil der Arbeitsleistung der Mitarbeiter ist. In der Kapitalflussrechnung werden aktuell die Zahlungen aus operativen Mietverhältnissen im operativen Cashflow erfasst. Künftig sind die Zahlungen als Tilgung der Leasing-Verbindlichkeit sowie Zinszahlungen zu erfassen. Der operative Cashflow wird dadurch entsprechend höher, der Finanzierungs-Cashflow entsprechend niedriger ausgewiesen.

  • Im Oktober 2017 veröffentlichte das IASB die Änderung an IFRS 9 (Finanzinstrumente Vorfälligkeitsleistungen mit negativer Ausgleichszahlung). Diese Änderung enthält Klarstellungen bezüglich der Frage, ob Zahlungen für die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung (zum Beispiel eines Kreditvertrags) als Zahlungen von Zinsen und Tilgung zu klassifizieren sind. Die Änderung wurde am 26.03.2018 in europäisches Recht übernommen und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderung wird keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

  • Im Juni 2017 hat das IASB die Interpretation IFRIC 23 (Ungewissheit über die ertragsteuerliche Behandlung) verabschiedet, welche Klarstellungen zu der Frage enthält, wie unsichere Steuerpositionen nach IAS 12 im Abschluss abzubilden sind. Die Interpretation wurde am 24.10.2018 in europäisches Recht übernommen und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderung wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

  • Im Oktober 2017 hat das IASB Änderungen an IAS 28 (Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen) beschlossen. Das IASB stellt klar, dass IFRS 9 (Finanzinstrumente) inklusive der Wertminderungsvorschriften für langfristige finanzielle Vermögenswerte an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen (zum Beispiel Ausleihungen an diese Gesellschaften) anzuwenden ist. Die Vorschriften des IFRS 9 (und somit gegebenenfalls eine Wertminderung) sind dabei vor den Vorschriften des IAS 28 anzuwenden (nach denen gegebenenfalls anteilig zusätzlicher Verlust des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens zu erfassen ist). Die noch nicht in europäisches Recht übernommene Änderung ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderung wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben.

Noch nicht von der EU übernommen:

  • Im Dezember 2017 verabschiedete das IASB Änderungen im Rahmen des jährlichen Improvement-Projekts 2015-2017. Die Änderungen umfassen vor allem Klarstellungen zu Vorschriften des IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse), IFRS 11 (Gemeinschaftliche Vereinbarungen), IAS 12 (Ertragsteuern) und IAS23 (Fremdkapitalkosten). Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderung wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben.

  • Das IASB hat im Februar 2018 Änderungen an IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) beschlossen, welche die Vorschriften zur Bilanzierung von Planänderungen, -kürzungen und -abgeltungen präzisieren. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen werden sich auf den Konzernabschluss von adesso auswirken, soweit ein solches Ereignis eintreten wird.

Konzernanhang

  • Im März 2018 veröffentlichte das IASB ein überarbeitetes Rahmenkonzept. Das Rahmenkonzept enthält grundlegende Vorgaben zur Anwendungen der IFRS. Das geänderte Rahmenkonzept ist erstmalig auf Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen. Zahlreiche Standards und Interpretationen verweisen auf das Rahmenkonzept. Daher sind diese Verweise in den Standards und Interpretationen anzupassen. Dies erfolgt durch die im März 2018 veröffentlichten Änderungsvorschläge zu den entsprechenden Standards und Interpretationen. Diese Änderungen werden keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

  • Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse). Durch die Änderungen wird die Definition eines Geschäftsbetriebs präzisiert. Dies ist erforderlich für die Abbildung einer Erwerbstransaktion als Unternehmenszusammenschluss oder Erwerb einzelner Vermögenswerte (und Schulden). Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben.

  • Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) und IAS8 (Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern). Durch die Änderungen wird die Definition der rechnungslegungsbezogenen Wesentlichkeit präzisiert. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben.

  • Im Oktober 2017 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 28 (Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen). Durch die Änderungen wird das Zusammenwirken von IAS 28 und IFRS 9 auf langfristige finanzielle Vermögenswerte klargestellt, welche Teil der Nettoinvestitionen in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen sind, auf die die Equity-Methode aber nicht angewandt wird. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.

  • Im Mai 2017 hat das IASB den Standard IFRS 17 (Versicherungsverträge) verabschiedet, welcher den IFRS 4 (Versicherungsverträge) ersetzen wird. IFRS 17 ist anzuwenden für Versicherungsverträge, Rückversicherungsverträge sowie Kapitalanlageverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung. IFRS 17 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2021 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben.

B. Unternehmenserwerbe

Am 08.02.2018 erwarb adesso 100% der Anteile an der FABIS Sales Solutions GmbH & Co. KG und der Komplementärgesellschaft FABIS Verwaltung GmbH (Bamberg), welche im zweiten Halbjahr 2018 auf die adesso insurance solutions GmbH verschmolzen wurden. Durch die Akquisition der FABIS-Gesellschaften wird das eigene in|sure-Produktportfolio um Standardmodule für Vertriebssteuerung und Provisionsabrechnung erweitert. Die in bar erbrachte Gegenleistung für die Anteile betrug 1.500T€. Weitere Kaufpreiszahlungen bestanden nicht. Der bei dem Unternehmenszusammenschluss angesetzte Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich abzugsfähig. Er repräsentiert vor allem den erworbenen Mitarbeiterstamm, der nicht als solches bilanziert werden kann, sowie mögliche Synergieeffekte. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt wie die vertraglichen Zahlungsströme aus den Forderungen 314 T€. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 7 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstiger betrieblicher Aufwand" erfasst.

Am 13.07.2018 erwarb adesso die Vermögenswerte und Schulden der Collogia Trianova GmbH, Köln. Durch den Erwerb der Collogia Trianova GmbH und damit der Software CollPhir wird das Leistungsangebot der in|sure-Produktfamilie im Bereich der Administration betrieblicher Altersversorgung und Zeitwertkonten weiter ausgebaut. Die in bar geleistete Gegenleistung für die erworbenen Vermögenswerte und Schulden betrug 2.848 T€. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich abzugsfähig. Er repräsentiert vor allem den erworbenen Mitarbeiterstamm sowie mögliche Synergieeffekte. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug wie die vertraglichen Zahlungsströme 0 T€. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 122 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstiger betrieblicher Aufwand" erfasst.

Am 03.12.2018 erwarb adesso 100% der Anteile an der SunnyTrail Consulting S.L. mit Sitz in Madrid, Spanien. Durch die Akquisition wird das seit diesem Jahr in Deutschland aufgebaute "Compentence Center" für Salesforce Lösungen (Produkte des US-amerikanischen Konzerns Salesforce.com – Experte für Cloud-basierte-Customer-Relationship-Management-Anwendungen) ausgebaut. Für 2019 ist die Verschmelzung der SunnyTrail Consulting S.L. auf die adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S.L. geplant. Die in bar erbrachte Gegenleistung betrug 212 T€. Des Weiteren bestehen bedingte Kaufpreiszahlungen in Abhängigkeit der bis zum 31.03.2020 vereinnahmten Projekterlöse der Gesellschaft in Höhe von maximal 120 T€, die im ersten Quartal 2020 zu zahlen sind. Die künftige Zahlung ist so gut wie sicher, daher wird bei der Bewertung der Verpflichtung keine Bandbreite möglicher künftiger Zahlungen berücksichtigt. Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtung beträgt 116 T€. Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug wie die vertraglichen Zahlungsströme 79 T€. Die SunnyTrail Consulting S.L. wird dem Segment IT-Services zugeordnet.

Angaben in T€ FABIS
Gesellschaften
SunnyTrail Collogia
Geschäfts- oder Firmenwert 1.531 0 1.502
Kundenlisten 72 288 271
Aufträge 20 105 1.007
Software 59 0 322
Sonstiges Anlagevermögen 0 4 30
Aktivische latente Steuer 4 0 60
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 314 79 0
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 14 15 74
Flüssige Mittel 1 18 0
SUMME VERMÖGENSWERTE 2.015 509 3.266
Rückstellungen 3 10 84
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 283 0 0
Vertragsverbindlichkeiten 227 0 334
Sonstige Verbindlichkeiten 2 73 0
Passive latente Steuern 0 98 0
SUMME SCHULDEN 515 181 418
NETTOVERMÖGEN 1.500 328 2.848
Gegenleistung 1.500 328 2.848
Übernommene liquide Mittel 1 18 0
TATSÄCHLICHER MITTELABFLUSS AUS ERWERB 1.499 194 2.848

Die im Konzernabschluss von adesso erfassten Umsatzerlöse sowie der Ergebnisbeitrag der erworbenen FABIS-Gesellschaften lassen sich aufgrund der Verschmelzung auf die adesso insurance solutions GmbH und der damit einhergehenden Zusammenfassung der Buchhaltungen nicht ermitteln. Gleiches gilt für im Konzernabschluss von adesso erfassten Umsatzerlöse sowie der Ergebnisbeitrag der Collogia Trianova GmbH.

Konzernanhang

Der Umsatz- und der Ergebnisbeitrag der SunnyTrail Consulting S.L. liegt bei 136 T€ beziehungsweise -19 T€. Wären die Gesellschaften bereits zum 01.01.2018 in den Konzernabschluss einbezogen worden, so würden die Konzernumsatzerlöse 377.747 T€ und das Konzernergebnis 12.889 T€ betragen.

Akquisitionen im Vorjahr

Am 10.02.2017 erwarb adesso 100% der Anteile an der UnitCon GmbH, Darmstadt, welche anschließend auf die ARITHNEA GmbH verschmolzen wurde, und am 26.09.2017 erwarb adesso 100% der Anteile an der medgineering GmbH, Dortmund (vormals: Halle, Westfalen), den IT-Dienstleister und Systementwickler des Vereins Mobile Retter. Folgende Vermögenswerte und Schulden wurden bei den Unternehmenszusammenschlüssen angesetzt. Die Kaufpreisallokation ist final. Zum Vorjahr ergaben sich keine Änderungen.

Angaben in T€ UnitCon GmbH medgineering GmbH
Geschäfts- oder Firmenwert 2.244 464
Kundenbeziehungen 1.486 450
Auftragsbestand 848 0
Sachanlagen 52 5
Aktivische latente Steuern 0 22
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 443 37
Forderungen aus Ertragsteuern 25 0
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 27 2
Liquide Mittel 1.891 27
SUMME VERMÖGENSWERTE 7.016 1.007
Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 300 0
Kurzfristige Rückstellungen 61 50
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 205 2
Steuerverbindlichkeiten 39 0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 10 0
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 112 0
Übrige Verbindlichkeiten 69 61
Passive latente Steuern 720 147
SUMME SCHULDEN 1.516 260
NETTOVERMÖGEN 5.500 747
Gegenleistung 5.500 747
Übernommene liquide Mittel 1.890 27
TATSÄCHLICHER MITTELABFLUSS AUS ERWERB 3.610 720

C. Konsolidierung

(a) Tochterunternehmen

Tochterunternehmen sind die Unternehmen, welche von adesso direkt oder indirekt beherrscht werden. Ein Unternehmen wird von adesso beherrscht, wenn adesso die Entscheidungsmacht besitzt, adesso variablen Rückflüssen ausgesetzt ist beziehungsweise ein Anrecht auf solche besitzt (in der Regel Dividenden), und adesso die Entscheidungsmacht einsetzen kann, um die variablen Rückflüsse aus dem Unternehmen zu beeinflussen. adesso besitzt die Entscheidungsmacht, wenn adesso aufgrund von bestehenden Rechten die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens bestimmen kann. Maßgebliche Tätigkeiten sind solche, welche die variablen Rückflüsse des Unternehmens wesentlich beeinflussen. Dabei sind neben gegenwärtigen Stimmrechten auch potenzielle Stimmrechte aus Optionen oder Wandelanleihen zu berücksichtigen, unabhängig davon, ob diese von der adesso AG selbst oder einem ihrer Tochterunternehmen gehalten werden.

Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, zu dem adesso die Beherrschung erlangt. Das bedeutet, dass die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen ab diesem Zeitpunkt im Konzernabschluss erfasst werden. Tochterunternehmen werden entkonsolidiert, sobald das Unternehmen nicht mehr von adesso beherrscht wird.

Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode abgebildet. Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile setzt sich dabei aus den hingegebenen Vermögenswerten, den eingegangenen beziehungsweise übernommenen Schulden, ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten sowie einer gegebenenfalls vereinbarten bedingten Gegenleistung zusammen, jeweils bewertet zum beizulegenden Zeitwert. Vermögenswerte und Schulden aus bedingten Gegenleistungen sind in der Folge nach IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Erträge und Aufwendungen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen sind. Ist die bedingte Gegenleistung als Eigenkapital zu klassifizieren, sind laufende Wertänderungen nicht zu erfassen und Differenzbeträge bei Begleichung der bedingten Gegenleistung im Eigenkapital zu erfassen. An einem Tochterunternehmen zuvor gehaltene Anteile (sukzessiver Beteiligungserwerb) sind beim Unternehmenszusammenschluss mit dem beizulegenden Zeitwert zu berücksichtigen. Aus dieser Bewertung resultierende Erträge und Aufwendungen sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Die Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenszusammenschlusses sind unmittelbar in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bestehende vorkonzernliche Beziehungen sind vor der Konsolidierung zu eliminieren. Sich daraus ergebende Erfolgsbeiträge sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind anzusetzen, soweit sie die Definition eines Vermögenswertes oder einer Schuld erfüllen. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind wahlweise mit dem anteiligen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen oder mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Letzte Möglichkeit enthält den Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes auch für die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. adesso bewertet die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit dem anteiligen nach IFRS 3 ermittelten Nettovermögen. Der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert entspricht grundsätzlich der Differenz zwischen dem Wert der erbrachten Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der vor dem Unternehmenszusammenschluss an dem Tochterunternehmen gehaltenen Anteile sowie dem anteilig erworbenen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens.

Soweit zu dem auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Bilanzstichtag die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden und/oder die Ermittlung der hingegebenen Gegenleistung nicht abgeschlossen sind, ist der Unternehmenszusammenschluss provisorisch im Konzernabschluss abzubilden. Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist innerhalb von zwölf Monaten nach dem Unternehmenszusammenschluss abzuschließen (sogenannte Bewertungsperiode).

Konzerninterne Beziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungen an den Tochterunternehmen mit dem erworbenen anteiligen, adesso zuzurechnenden Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Schuldbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Die in den Vermögenswerten und Schulden enthaltenen Zwischenergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung, Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.

Konzernanhang

Änderungen der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen, welche nicht zum Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Unterschiedsbeträge zwischen dem beizulegenden Zeitwert der Gegenleistung und dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals werden in der Kapitalrücklage erfasst.

Zu dem Zeitpunkt, ab dem adesso ein Unternehmen nicht mehr beherrscht, wird es entkonsolidiert. Ab diesem Zeitpunkt sind die Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge und Aufwendungen nicht mehr adesso zuzurechnen. Ein gegebenenfalls bei adesso verbleibender Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen ist mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Differenz zwischen dem auf die verbleibenden Anteile entfallenden Nettovermögen zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung und dem beizulegenden Zeitwert der Anteile ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

adesso hält bei allen Tochterunternehmen die Stimmrechtsmehrheit, woraus adesso die Möglichkeit erhält, die maßgeblichen Tätigkeiten der Tochterunternehmen zu lenken.

Die Zahl der voll zu konsolidierenden Tochterunternehmen erhöhte sich auf 24 (Vorjahr: 21).

Im Konzernabschluss von adesso bestehen keine wesentlichen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.

Bezüglich der Auflistung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verweisen wir auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach §313 Abs. 2 HGB unter "Tochterunternehmen" beziehungsweise "Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" im Abschnitt "VI. Ergänzende Angaben".

Am 23.01.2018 beziehungsweise 08.03.2018 wurden die adesso-Landesgesellschaften in Barcelona/Spanien und Sofia/Bulgarien gegründet. Die Neugründungen werden in die vernetzte Vertriebsorganisation der adesso Group eingebunden, um den jeweiligen lokalen Markt optimal erschließen zu können.

Am 07.08.2018 wurde die adesso IT+ GmbH, Berlin, in die adesso Transformer Deutschland GmbH umfirmiert und der Sitz nach Dortmund verlegt.

Am 22.11.2018 hat adesso für einen Kaufpreis in Höhe von 750 T€ die ausstehenden Anteile an der adesso Transformer GmbH, Wien/Österreich, erworben. Die nicht beherrschenden Anteile wurden in diesem Zusammenhang um 22 T€ erhöht. Die Differenz in Höhe von 772 T€ zwischen dem Kaufpreis für die zusätzlichen Anteile und dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile ist in der Kapitalrücklage erfasst.

(b) Gemeinschaftliche Vereinbarungen und assoziierte Unternehmen

Nach IFRS 11 werden gemeinschaftliche Vereinbarungen differenziert in gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operation) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture). Gemeinschaftliche Tätigkeiten sind dadurch gekennzeichnet, dass der "gemeinschaftliche Betreiber" Rechte an den Vermögenswerten und Schulden der gemeinschaftlichen Vereinbarung innehat. Dagegen hat das Partnerunternehmen bei einem Gemeinschaftsunternehmen Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bilanziert der gemeinschaftliche Betreiber seine Vermögenswerte und Schulden inklusive seines Anteils an den Vermögenswerten und Schulden, die gemeinschaftlich gehalten werden sowie seine Erträge und Aufwendungen inklusive seines Anteils an den gemeinschaftlichen Erträgen und den gemeinschaftlich eingegangenen Aufwendungen der Vereinbarung. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IFRS 11 unter Anwendung der in IAS 28 beschriebenen Equity-Methode konsolidiert.

Ein Unternehmen gilt als ein assoziiertes Unternehmen von adesso, soweit adesso einen maßgeblichen Einfluss auf dieses Unternehmen ausüben kann, dieses Unternehmen aber nicht beherrscht und nicht gemeinschaftlich beherrscht. Soweit adesso 20 % bis 50 % der Anteile an einem Unternehmen hält, wird nach IAS 28 vermutet, dass adesso einen maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben kann. Assoziierte Unternehmen werden wie die Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode konsolidiert.

Nach der Equity-Methode werden die Anteile beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt. Sind zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals nach der Equity-Methode konsolidiert wird, die Anschaffungskosten höher als der anteilige beizulegende Zeitwert des Nettovermögens des Unternehmens, ist im Anteil ein Geschäfts- oder Firmenwert enthalten. Im umgekehrten Fall ist ein Ertrag in Höhe des Unterschiedsbetrags zu erfassen. In der Folge sind die Ergebnisse von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen anteilig bei adesso zu erfassen, wobei beim Erwerb gegebenenfalls aufgedeckte stille Reserven und Lasten fortzuschreiben sind.

Der Gewinn und Verlust von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen, das sonstige Periodenergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen, jeweils durch eine Anpassung des Buchwerts der Anteile. Dividendenausschüttungen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen mindern den Buchwert der Anteile ergebnisneutral. Soweit die anteilig erfassten Verluste größer sind als die Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierte Unternehmen (Anteile zuzüglich zum Beispiel langfristiger Ausleihungen), werden die die Nettoinvestition übersteigenden Verluste nicht erfasst. In einer Nebenrechnung wird der negative Equity-Wert fortgeführt. In die Konzernbilanz ist der Wert aufzunehmen, wenn er wieder positiv wird.

Wird durch Änderung der Höhe der Anteile oder durch Änderung vertraglicher Regelungen ein assoziiertes Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen ein assoziiertes Unternehmen, wird der Equity-Wert nur um gegebenenfalls erworbene oder veräußerte Anteile angepasst. Eine Neubewertung von Anteilen erfolgt nicht. Werden Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen veräußert und wird es weiterhin nach der Equity-Methode konsolidiert, werden die im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit dies auch bei Veräußerung der entsprechenden Vermögenswerte beziehungsweise Schulden geboten wäre.

Zu jedem Bilanzstichtag prüft adesso, ob nach IAS 28 objektive Hinweise für eine Wertminderung des Buchwerts der Nettoinvestition vorliegen. Der Wertminderungstest erfolgt dann nach den Vorschriften des IAS 36. Ein Wertminderungsaufwand ist in Höhe der Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise das assoziierte Unternehmen und dem Buchwert der Nettoinvestition zu erfassen. Da der gesamte Buchwert und nicht die einzelnen im Buchwert enthaltenen Vermögenswerte abgeschrieben werden, ist gegebenenfalls künftig nach IAS 36 eine Wertaufholung zu erfassen.

Zwischenergebnisse aus Upstream- und Downstream-Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden anteilig eliminiert.

adesso hält keine wesentlichen Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Informationen zu diesen Unternehmen sind unter III.3. veröffentlicht.

(c) Fremdwährungsumrechnung

Jedes der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellt den Einzelabschluss in der funktionalen Währung. Die funktionale Währung eines Unternehmens entspricht der Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Diese funktionale Währung entspricht bei den in den Konzernabschluss von adesso einbezogenen Unternehmen der jeweiligen Währung des Landes, in welchem

Konzernanhang

die Gesellschaft ihren Sitz hat. Transaktionen in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung werden zum jeweiligen Stichtagskurs beziehungsweise Bewertungsstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Daraus und aus der Begleichung solcher Transaktionen resultierende Aufwendungen und Erträge werden grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit die Beträge nicht wie entsprechende Erfolgsposten im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen sind.

Die Umrechnung der in Landeswährung erstellten Abschlüsse der Unternehmen, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Das Eigenkapital der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften mit vom Euro abweichender funktionaler Währung wird dabei zu historischen Kursen umgerechnet. Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sowie das Jahresergebnis werden grundsätzlich mit dem Transaktionskurs umgerechnet, aus Vereinfachungsgründen soweit zulässig, mit dem Durchschnittskurs. Die im jeweils aktuellen Jahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Im Folgenden werden die Kurse nach der allgemein üblichen Mengennotierung angegeben. Das bedeutet zum Beispiel am 31.12.2018 gilt: 1 € entspricht 1,13 CHF.

FREMDWÄHRUNG ZU 1 €
Stichtagskurs Durchschnittskurs
2018 2017 2018 2017
Schweizer Franken (CHF) 1,13 1,17 1,15 1,11
Britisches Pfund (GBP) 0,89 0,89 0,88 0,88
US-Dollar (USD) 1,15 1,20 1,18 1,13
Türkische Lira (TRY) 6,06 4,55 5,70 4,12
Bulgarische Lewa (BGN) 1,96 - 1,96 -

D. Rechnungslegung

(a) Umsatzerlöse

Umsatzerlöse werden nach IFRS 15 erfasst. Voraussetzung für die Umsatzerfassung ist ein gültiger Vertrag, die aus dem Vertrag resultierenden Leistungsverpflichtungen sind identifizierbar, die Zahlungsmodalitäten sind ersichtlich, der Vertrag hat wirtschaftliche Substanz und es ist wahrscheinlich, dass die vereinbarte Gegenleistung zufließen wird. Soweit unterschiedliche Verträge mit Kunden, die zeitgleich oder zeitnah vereinbart wurden, nicht unabhängig voneinander sind, sind sie als ein Vertrag zu analysieren. In der Folge sind Umsatzerlöse zu erfassen, sobald eine Leistungsverpflichtung erfüllt wurde. Umsätze werden nach IFRS 15 grundsätzlich zu einem Zeitpunkt erfasst. Davon abweichend sind Umsatzerlöse über einen Zeitraum zu erfassen, soweit, der Kunde den Nutzen unmittelbar konsumiert, adesso einen Vermögenswert erstellt oder verbessert, der vom Kunden beherrscht wird, oder adesso für einen Kunden einen Vermögenswert ohne alternativen Nutzen erstellt und adesso, wie bei einem Werkvertrag üblich, einen Anspruch auf Entgelt für jeweils erbrachte Leistungen erwirbt. Auf dieser Basis werden Umsatzerlöse aus Leistungsverpflichtungen wie folgt erfasst.

  • Lizenzverkauf, keine weitere Verpflichtung seitens adesso: Sobald der Lizenzschlüssel geliefert wurde und der Kunde auf die Lizenz zugreifen kann. Dies gilt unabhängig davon, ob das auf den Kunden übertragene Nutzungsrecht zeitlich begrenzt ist. Soweit adesso bei einem Lizenzverkauf als Vermittler beziehungsweise Agent tätig wird, erfasst adesso aus dem Verkauf der Software lediglich eine Vermittlungsprovision. Rechnungen werden grundsätzlich nach Lieferung der Software gestellt. Das Zahlungsziel beträgt in der Regel nicht mehr als 14 Tage.

  • Recht des Kunden, auf Software zugreifen zu können, die von adesso regelmäßig aktualisiert wird: Über den Zeitraum. Zahlungen erfolgen grundsätzlich monatlich.

  • Beratungsprojekte:

  • Soweit Beratungsprojekte als Time & Material-Projekte (werden nach Stunden und Materialverbrauch abgerechnet) vereinbart sind, werden Umsatzerlöse auf Basis der angefallenen abrechenbaren Stunden und Aufwendungen erfasst. Rechnungen werden grundsätzlich monatlich mit einem Zahlungsziel von in der Regel nicht mehr als 14 Tagen gestellt.
  • Sind Beratungsprojekte als Festpreisprojekte vereinbart, sind Umsatzerlöse in der Regel auf Basis des Leistungsfortschritts beziehungsweise dem Fertigstellungsgrad über den Zeitraum zu erfassen, über den das Projekt läuft. Der Fertigstellungsgrad entspricht grundsätzlich den bis zum Stichtag angefallenen Aufwendungen in Relation zu den erwarteten Gesamtaufwendungen eines Projekts. Soweit die erwarteten Gesamtaufwendungen und/oder die erwarteten Gesamterlöse nicht zuverlässig geschätzt werden können, ist eine Umsatzrealisation auf Basis des Fertigstellungsgrads nicht möglich. In diesem Fall sind Umsatzerlöse maximal in Höhe der angefallenen Aufwendungen zu erfassen. Soweit die erwarteten Gesamtaufwendungen eines Festpreisprojekts größer sind als die erwarteten Gesamterlöse, somit ein Verlust aus dem Projekt droht, ist der Verlust in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen unabhängig vom Fertigstellungsgrad unmittelbar vollständig durch Ansatz einer Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu erfassen. Soweit mit dem Beratungsprojekt eine Lizenz veräußert wird, sind die Umsatzerlöse für die Lizenz zum Zeitpunkt der Lieferung der Lizenz zu erfassen. Davon abweichend sind die Erlöse für die Lizenz als Teil der Umsatzerlöse des Beratungsprojekts (eine Leistungsverpflichtung) zu erfassen, soweit im Rahmen des Beratungsprojekts der Quellcode der Software nicht unwesentlich angepasst wird. Bei einigen Festpreisverträgen werden vertraglich Abschlagszahlungen vereinbart. Die Schlussrechnung wird nach Abnahme mit einem vereinbarten Zahlungsziel von in der Regel 14 Tagen gestellt.
  • Wartungs- und Hosting-Leistungen sind in der Regel zeitbasiert: Umsatzerlöse werden über den entsprechenden Zeitraum erfasst. Zahlungen erfolgen in der Regel pro Quartal vorab.

Bei der Ermittlung des Betrags, welcher als Umsatzerlös für erfüllte Leistungsverpflichtungen zu erfassen ist, sind variable Bestandteile der vereinbarten Gegenleistung zu berücksichtigen. Dazu zählen zum Beispiel Rabatte, Leistungsanreize, Boni oder Strafen. Umsatzerlöse aus variablen Bestandteilen dürfen dabei nur erfasst werden, soweit es sehr wahrscheinlich ist, dass diese künftig nicht wieder zurückzunehmen sind. Soweit in einem Vertrag mehrere Leistungsverpflichtungen vereinbart werden, ist die vereinbarte Gegenleistung für Zwecke der Umsatzerfassung auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen zu verteilen. Wird beispielsweise in einem Vertrag eine Softwarelizenz veräußert und im selben Vertrag ein Wartungsvertrag bezüglich der Softwarelizenz abgeschlossen, sind die Umsatzerlöse aus dem Verkauf der Lizenz – bei entsprechend vorliegenden Voraussetzungen – sofort zu realisieren. Die dem Wartungsvertrag zuzurechnenden Erlöse sind abzugrenzen und in der Regel zeitanteilig zu erfassen. Der im Vertrag vereinbarte Kaufpreis ist für Zwecke der Umsatzrealisation auf die im Vertrag enthaltenen Leistungskomponenten zu verteilen. adesso verhandelt in der Regel die einzelnen Leistungskomponenten separat. Vereinbart werden grundsätzlich Preise, welche dem Vergleich mit einem Einzelverkaufspreis standhalten.

Nach IFRS 15 ist der noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnende und künftig als Umsatzerlös zu erfassende Transaktionspreis anzugeben. Bei dieser Angabe wendet adesso die Vereinfachungsvorschrift an, diesen für Verträge anzugeben, welche eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als einem Jahr haben. Ebenso wird bei dieser Angabe entsprechend der Vereinfachungsvorschrift der Transaktionspreis von Time & Material-Projekten nicht berücksichtigt.

(b) Fremdkapitalkosten

Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich als Aufwand in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei qualifizierten Vermögenswerten sind Fremdkapitalkosten nach IAS 23 Teil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten. Qualifizierte Vermögenswerte sind solche Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. adesso hat im Berichtszeitraum keine qualifizierten Vermögenswerte identifiziert, bei denen nicht unwesentliche Fremdkapitalkosten zu aktivieren wären.

Konzernanhang

(c) Geschäfts- oder Firmenwert

Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich bei Unternehmenszusammenschlüssen als positive Differenz zwischen der beim Unternehmenszusammenschluss hingegebenen Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Anteile sowie der mit dem anteiligen Nettovermögen bewerteten nicht beherrschenden Anteile und dem nach IFRS 3 bewerteten Eigenkapital des erworbenen Unternehmens zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern er ist für Zwecke des Wertminderungstests den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zuzuordnen, welche von dem Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Goodwill vom Management beobachtet wird, dabei maximal auf der Ebene von operativen Segmenten nach IFRS 8 vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Siehe zum Wertminderungstest "(f ) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte".

(d) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt. Sie werden in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet, soweit sie abnutzbar sind. Die Vermögenswerte werden linear über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei der Ermittlung des Abschreibungsvolumens von Sachanlagen werden Restwerte berücksichtigt, soweit vorhanden. Bei immateriellen Vermögenswerten sind Restwerte nur zu berücksichtigen, soweit eine dritte Partei die Verpflichtung hat, den immateriellen Wert am Ende der Nutzungsdauer zu übernehmen. Zudem sind Restwerte zu berücksichtigen, soweit ein aktiver Markt für den immateriellen Wert besteht, der Restwert unter Bezugnahme auf diesen Markt bestimmt werden kann und der aktive Markt voraussichtlich auch am Ende der Nutzungsdauer des immateriellen Vermögenswertes bestehen wird.

Die Herstellung langfristiger immaterieller Vermögenswerte ist soweit möglich in eine Forschungs- und eine Entwicklungsphase aufzuteilen. Ausgaben in der Forschungsphase sind stets als Aufwand zu erfassen. Ausgaben in der Entwicklungsphase sind ab dem Zeitpunkt zu aktivieren, ab dem das Folgende nachgewiesen wird:

  • die technische Möglichkeit, den immateriellen Wert fertigzustellen, so dass er genutzt oder verkauft werden kann,

  • die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,

  • die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen,

  • die Art, wie mit dem immateriellen Vermögenswert künftig wirtschaftlicher Nutzen generiert wird,

  • ausreichende Ressourcen stehen zur Verfügung, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und

  • die Herstellungskosten des immateriellen Vermögenswerts sind zuverlässig zu bestimmen.

Immaterielle Vermögenswerte werden grundsätzlich linear über drei bis sechs Jahre abgeschrieben. Ausnahmen bilden Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse wie Kundenbeziehungen, Software sowie Auftragsbestände. Der Buchwert der Auftragsbestände wird abgeschrieben, sobald der Umsatzerlös aus dem jeweiligen Auftrag realisiert wird. Die Nutzungsdauer von Kundenlisten beträgt drei bis sechs Jahre. Die 2015 erworbene Software PSLife wird über zehn Jahre abgeschrieben.

Die Sachanlagen werden unterschieden in technische Ausstattungen, welche grundsätzlich über drei Jahre, und Büroeinrichtungen und Sonstiges, welche über fünf bis 20 Jahre linear abgeschrieben werden.

Die Abschreibungen sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Abschreibungen" enthalten.

Der gesamte im Geschäftsjahr erfasste Entwicklungsaufwand ist die Abschreibung der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte. Diese beträgt 109 T€ (Vorjahr: 105 T€).

Siehe zur Wertminderung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen den Abschnitt f ).

(e) Vertragsanbahnungskosten

Vertragsanbahnungskosten (Provisionen) werden nach IFRS 15 aktiviert, soweit sie direkt dem Abschluss eines Vertrags mit einem Kunden zuzurechnen sind. Dabei wendet adesso die Vereinfachung an, die Vertragsanbahnungskosten nur für die Verträge zu aktivieren und abzuschreiben, bei denen die Abschreibungsdauer länger als ein Jahr ist. Sie werden unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. adesso schreibt diese Vertragsanbahnungskosten über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrags grundsätzlich linear ab. Soweit in der Folge die erwartete Vertragslaufzeit wesentlich von der ursprünglich geschätzten Vertragslaufzeit abweicht, wird der Restbuchwert der Vertragsanbahnungskosten über die neu geschätzte Restlaufzeit abgeschrieben. Bei der Ermittlung drohender Verluste aus einem Vertrag wird der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten als Vertragskosten berücksichtigt. Die Vertragsanbahnungskosten betragen 605 T€ (01.01.2018: 566 T€). Die im Geschäftsjahr erfassten Abschreibungen betragen 477 T€.

(f) Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte

Geschäfts- oder Firmenwerte, langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind nach IAS 36 auf eine Wertminderung hin zu testen. Grundsätzlich ist zum Bilanzstichtag zu prüfen, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Soweit solche Indikatoren vorliegen, ist ein Wertminderungstest durchzuführen. Davon abweichend sind Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht zum Gebrauch verfügbare immaterielle Vermögenswerte mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung hin zu testen. Der Zeitpunkt des verpflichtenden Wertminderungstests ist frei wählbar und stetig anzuwenden. Für alle Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IAS 36 ist ein Wertminderungstest zudem durchzuführen, soweit Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen.

Der Wertminderungstest wird grundsätzlich für einen einzelnen Vermögenswert durchgeführt. Kann der Wertminderungstest für einen einzelnen Vermögenswert nicht ermittelt werden, ist er auf Ebene einer Zahlungsmittel generierenden Einheit durchzuführen. Eine solche Einheit ist die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, welche den zu testenden Vermögenswert umfasst und für die von anderen Vermögenswerten im Wesentlichen unabhängig Zahlungsmittelströme identifiziert werden können. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird stets auf Basis einer oder einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten auf eine Wertminderung hin getestet.

Beim Wertminderungstest wird der Buchwert eines Vermögenswertes beziehungsweise einer Zahlungsmittel generierenden Einheit gegebenenfalls inklusive des Buchwertes des Geschäfts- oder Firmenwertes mit dem erzielbaren Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten.

Soweit der Buchwert höher ist als der erzielbare Betrag, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Wird ein einzelner Vermögenswert auf eine Wertminderung hin untersucht, ist der Buchwert des Vermögenswertes zu reduzieren. Wird in einer Zahlungsmittel generierenden Einheit eine Wertminderung erfasst, ist zunächst der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwertes gegebenenfalls bis auf 0 € zu reduzieren. Soweit weiterer Wertminderungsaufwand zu erfassen ist, sind die Buchwerte der in den Anwendungsbereich des IAS 36 fallenden Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheit pro rata auf Basis der Buchwerte zu reduzieren. Dabei darf der jeweilig erzielbare Betrag der Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Soweit nach einer erfassten Wertminderung der beizulegende Zeitwert wieder steigt, sind Vermögenswerte zuzuschreiben. Lediglich für den Geschäfts- oder Firmenwert ist eine Zuschreibung nicht zulässig.

(g) Leasing

Leasing-Transaktionen werden auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts entweder als Finance Lease oder als Operating Lease klassifiziert. Soweit bei einer Leasing-Transaktion im Wesentlichen alle mit dem Leasing-Gegenstand verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasing-Nehmer übergehen, ist der Leasingvertrag als Finance Lease, ansonsten als Operating Lease zu klassifizieren.

Konzernanhang

Soweit ein Leasing-Verhältnis als Finance Lease klassifiziert wird, ist der Leasing-Gegenstand mit dem Barwert der Mindestleasing-Zahlungen oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert beim Leasing-Nehmer anzusetzen. In gleicher Höhe ist eine Leasing-Verbindlichkeit zu passivieren. Der Leasing-Gegenstand wird über den kürzeren Zeitraum aus wirtschaftlicher Nutzungsdauer und Leasing-Laufzeit planmäßig abgeschrieben. Die Leasing-Zahlungen werden in Zins und Tilgung aufgeteilt, so dass die Verzinsung der jeweils verbleibenden Leasing-Verbindlichkeit konstant bleibt.

Gewinne aus "Sale and lease back"-Transaktionen werden passivisch abgegrenzt und über die Laufzeit des Leasing-Verhältnisses verteilt, soweit die neue Leasing-Vereinbarung als Finance Lease zu klassifizieren ist.

Soweit ein Leasing-Verhältnis als Operating Lease klassifiziert wird, werden die Leasing-Zahlungen linear über die Leasing-Laufzeit erfasst. Der Vorteil aus vereinbarter mietfreier Zeit wird über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt.

Versteckte Leasingverhältnisse liegen nicht vor.

(h) Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte umfassen Fremdkapitalinstrumente (zum Beispiel Kredite und Forderungen), Eigenkapitaltitel sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, sobald adesso Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Abhängig von der Klassifizierung der aus einem finanziellen Vermögenswert resultierenden Zahlungsströme und dem Geschäftsmodell, welchem der finanzielle Vermögenswert zugeordnet wird, ist der finanzielle Vermögenswert nach dem erstmaligen Ansatz einer der folgenden Kategorien zuzuordnen:

  • Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)

  • Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI)

  • Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL).

Fremdkapitalinstrumente, Kategorisierung

Eine Zuordnung in die Bewertungskategorien AC und FVOCI ist nur möglich, soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu qualifizieren sind. Soweit die künftigen Zahlungsströme über Zins und Tilgung weitere gegebenenfalls spekulative Bestandteile enthalten, liegt nach Ansicht des IASB keine "einfache Kreditvereinbarung" vor, mit der Folge, dass das Fremdkapitalinstrument der Kategorie FVPL zuzuordnen ist. Soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu klassifizieren sind, ist die weitere Kategorisierung abhängig von der Zuordnung zu bestimmten Geschäftsmodellen. Nach IFRS 9 werden dabei folgende Geschäftsmodelle differenziert:

  • "Halten": Ziel ist, Zinsen und Tilgung zu vereinnahmen, nicht Verkauf der Fremdkapitalinstrumente. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie AC.

  • "Halten und Verkauf": Ziel ist, Zinsen und Tilgung zu vereinnahmen und die Fremdkapitalinstrumente zu veräußern. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie FVOCI.

  • "Sonstige Geschäftsmodelle": Vereinnahmen von Zins und Tilgung ist kein mit diesem Geschäftsmodell verfolgtes Ziel. Ziel ist eher der Verkauf von Fremdkapitalinstrumenten. Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL.

Ein Unternehmen kann dabei bezüglich unterschiedlicher Fremdkapitalinstrumente unterschiedliche Ziele und somit Geschäftsmodelle verfolgen.

Sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Kategorie AC oder FVOCI zuzuordnen, ist auf Basis der sogenannten Fair Value-Option eine Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL möglich, soweit dadurch eine Bewertungsanomalie beseitigt oder zumindest wesentlich verringert wird.

Zugangs- und Folgebewertung

Fremdkapitalinstrumente sind beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert (in der Regel der Transaktionspreis) zuzüglich Transaktionskosten anzusetzen. Nur bei der Bewertungskategorie FVPL zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind die Transaktionskosten unmittelbar als Aufwand zu erfassen.

Soweit Fremdkapitalinstrumente der Kategorie AC oder FVOCI zugeordnet wurden, sind auf Basis der Effektivzinsmethode erfasste Zinsen, Wertminderungen sowie Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen (identische Ergebniswirkung). Bei den der Bewertungskategorie FVOCI zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind über die genannten Änderungen hinausgehende Wertänderungen im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen. Die im OCI erfassten Beträge bei Fremdkapitalinstrumenten, die der Bewertungskategorie FVOCI zugeordnet wurden, sind bei Ausbuchung in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nach der Effektivzinsmethode werden Zinsen auf Basis des sogenannten effektiven Zinssatzes erfasst. Dieser entspricht dem Zins, mit dem beim Ansatz der Barwert der künftigen erwarteten vertraglichen Zahlungsströme dem erstmaligen Buchwert des Fremdkapitalinstruments entspricht.

Wertminderung

Wertminderungen sind auf Basis eines dreistufigen Wertminderungsmodells zu erfassen. Sie entsprechen dem gewichteten Barwert künftiger Zahlungsausfälle. Beim erstmaligen Ansatz sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. In Stufe 1 werden Zinsen auf Basis des Bruttobuchwerts (ohne Berücksichtigung der Wertminderung) erfasst. Die Wertminderung wird auf Basis der innerhalb von zwölf Monaten möglicherweise eintretenden Verlustereignisse unter Berücksichtigung der entsprechenden Wahrscheinlichkeit ermittelt.

Soweit das Ausfallrisiko eines Fremdkapitalinstruments im Vergleich zu dem Ausfallrisiko bei erstmaligem Ansatz signifikant gestiegen ist, ist das Fremdkapitalinstrument der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Zinserträge sind wie in Stufe 1 auf Basis des Bruttobuchwerts zu erfassen, die Wertminderung wird indes unter Berücksichtigung der über die gesamte Laufzeit des Fremdkapitalinstruments möglicherweise eintretenden Verlustereignisse und ihrer entsprechenden Wahrscheinlichkeit ermittelt.

Liegen zudem noch objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor (die Fremdkapitalinstrumente weisen eine beeinträchtigte Bonität auf ), so ist das Fremdkapitalinstrument in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Objektive Hinweise sind beziehungsweise können zum Beispiel die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität beziehungsweise des Ratings, Handel von Wertpapieren des Schuldners weit unter dem Nominalbetrag oder sonstige bekannt gewordene finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners sein. Der Betrag der Wertminderung wird dabei wie in Stufe 2 ermittelt, die Zinsen werden indes auf Basis des Nettobuchwerts, also nach Berücksichtigung der Wertminderung erfasst. Bei der Berechnung der Zinsen auf Basis des Nettobuchwerts werden letztlich (in der Regel) die Zinserträge auf den Bruttobuchwert des Fremdkapitalinstruments mit (in der Regel) den Zinsaufwendungen aus der Fortschreibung der Wertminderung saldiert. Es resultiert daraus somit keine Ergebnis-, sondern lediglich eine Ausweiswirkung. Der Wechsel der Zuordnung von Fremdkapitalinstrumenten zwischen den Stufen ist symmetrisch. Das bedeutet, dass ein Wechsel in eine höhere Stufe bei entsprechend vorliegenden Voraussetzungen genauso möglich ist wie der Wechsel in eine niedrigere Stufe.

Für bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte besteht eine Erleichterungsvorschrift, welche adesso anwendet. Danach sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte schon beim erstmaligen Ansatz der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Die Laufzeit dieser finanziellen Vermögenswerte beträgt meist maximal ein Jahr, so dass die Ermittlung der Wertminderung in Stufe 1 und 2 grundsätzlich identisch wäre. Eine Analyse, ob die Ausfallwahrscheinlichkeit signifikant gestiegen ist, ist demnach nicht erforderlich.

Konzernanhang

Soweit für Fremdkapitalinstrumente schon bei Erwerb oder Ausreichung objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, sind diese unmittelbar in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Eine Zuordnung in Stufe 1 oder Stufe 2 ist für diese Fremdkapitalinstrumente in der Folge nicht zulässig. Fremdkapitalinstrumente, die schon bei Ausreichung oder Erwerb eine beeinträchtigte Bonität aufweisen, hält adesso nicht.

Ein Verlustereignis liegt vor, soweit ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann beziehungsweise Insolvenz angemeldet hat. Zudem besteht die Vermutung, dass ein Verlustereignis eingetreten ist, soweit ein finanzieller Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist. adesso hält neben Bankbeständen von 46 Mio. € nur wenige Fremdkapitalinstrumente, die nicht aufgrund der Vereinfachungsvorschrift unmittelbar in Stufe 2 des Wertminderungstests einzuordnen sind. Dazu zählen Mietkautionen in Höhe von 1.094 T€, Ausleihungen an nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen in Höhe von 350 T€ sowie kurzfristige Mitarbeiterdarlehen in Höhe von 154 T€. Die Buchwerte und Wertminderungen auf diese Fremdkapitalinstrumente werden als nicht wesentlich eingeschätzt. Daher hat adesso kein differenziertes System für die Beurteilung, ob das Kreditrisiko signifikant gestiegen ist. adesso berücksichtigt öffentlich zugängliche Informationen über die Schuldner, branchenbezogene und makroökonomische Informationen sowie, sofern verfügbar, interne Informationen über die Schuldner. adesso liegen keine Informationen vor, die darauf hindeuten, dass das Kreditrisiko bei einem dieser Fremdkapitalinstrumente signifikant gestiegen ist. Diese Art der finanziellen Vermögenswerte ist in der Vergangenheit nicht ausgefallen. Für die Berechnung der Wertminderung (5 T€) wendet adesso den für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte ermittelten Wertminderungssatz an.

Die Wertminderung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte wird vor allem auf Basis vergangener Ausfälle solcher Ansprüche bewertet. Dabei werden zukunftsgerichtete branchenbezogene sowie makroökonomische Informationen berücksichtigt.

Eine beeinträchtigte Bonität liegt vor, wenn ein Ereignis mit negativen Auswirkungen auf künftige Zahlungsströme eingetreten ist, wie wesentliche finanzielle Schwierigkeiten, Vertragsbrüche oder der Erwerb von Fremdkapitalinstrumenten des Unternehmens weit unter dem Nominalbetrag.

Eigenkapitalinstrumente

Eigenkapitalinstrumente sind nach IFRS mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Wertänderungen grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen sind. Werden die Eigenkapitalinstrumente nicht zu Handelszwecken gehalten, besteht das Wahlrecht, die Wertänderungen im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen. Eine künftige Umgliederung der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge in die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nicht zulässig.

Ausbuchung/Abschreibung

Finanzielle Vermögenswerte sind auszubuchen, soweit entweder keine Rechte mehr auf künftige Zahlungsströme bestehen oder der Vermögenswert auf einen Dritten übertragen wurde. Ein finanzieller Vermögenswert gilt als übertragen, soweit adesso keinen weiteren Anspruch auf künftige Zahlungsströme hat oder aber noch entsprechende Ansprüche besitzt, gleichzeitig aber einer Verpflichtung unterliegt, die Zahlungen an Dritte weiterzuleiten.

Ein Fremdkapitalinstrument wird abgeschrieben und anteilig ausgebucht, soweit adesso davon ausgeht, dass in dieser Höhe das Fremdkapitalinstrument nicht mehr realisiert werden kann. In diesem Fall wird somit in Höhe des quasi sicheren Ausfalls keine Wertminderung erfasst, sondern der Bruttobuchwert reduziert. Soweit rechtliche Schritte vorgenommen werden, Zahlungsmittel aus einem Fremdkapitalinstrument zu erhalten, wird dieses grundsätzlich nicht ausgebucht.

(i) Sonstige Vermögenswerte und sonstige Verbindlichkeiten

Die unter dieser Position ausgewiesenen Abgrenzungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu ihrem Nennwert bewertet.

(j) Vertragsvermögenswerte/Vertragsverbindlichkeiten

Als Vertragsvermögenswerte werden nach IFRS 15 Ansprüche gegen Kunden ausgewiesen, welche nicht als Forderung zu erfassen sind. Forderungen sind zu erfassen, soweit das Recht auf Zahlung lediglich vom Ablauf der Zeit abhängig ist. adesso setzt Vertragsvermögenswerte vor allem für Festpreisprojekte an, bei denen der Umsatz auf Basis des Leistungsfortschritts erfasst wird. Zahlungen vom Kunden (oder solche, die fällig sind) werden bei der Ermittlung des Betrags der Vertragsvermögenswerte abgezogen. Soweit diese Zahlungen vom Kunden größer sind als der Anspruch, ist eine Vertragsverbindlichkeit auszuweisen.

(k) Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Unter dieser Position werden Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige, hochliquide Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von maximal drei Monaten ausgewiesen. Diese Vermögenswerte können jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden und unterliegen nur einem unwesentlichen Wertschwankungsrisiko.

(l) Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, sobald der adesso-Konzern Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, welche im Wesentlichen ihrem Rückzahlungsbetrag entsprechen. Langfristige Verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Transaktionskosten werden beim erstmaligen Ansatz im Buchwert der Verbindlichkeiten erfasst. Die langfristigen Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Eine finanzielle Verbindlichkeit ist auszubuchen, sobald die im Vertrag genannte Verpflichtung ausläuft, erfüllt oder aufgehoben ist.

Von der Möglichkeit des IFRS 9, finanzielle Verbindlichkeiten als "Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zu kategorisieren, wurde kein Gebrauch gemacht.

(m) Rückstellungen

Rückstellungen werden für aus vergangenen Ereignissen resultierende, gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, welche wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führen, und deren Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Für ähnliche Verpflichtungen, wie zum Beispiel Produktgarantien, wird die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen insgesamt betrachtet. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind grundsätzlich auf Basis des Verpflichtungsüberschusses bewertet. Soweit eine Entschädigungszahlung beziehungsweise Strafzahlung aus Nichterfüllung geringer ist als der Verpflichtungsüberschuss, ist die Rückstellung auf Basis der Entschädigungs- beziehungsweise Strafzahlung zu bewerten.

Eine Abzinsung von Rückstellungen ist immer dann geboten, wenn der Abzinsungsbetrag wesentlich ist. Der anzuwendende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt und der schuldspezifischen Risiken widerspiegelt. Rückstellungen werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftig erwarteten Zahlungsströme bewertet, welche notwendig sind, die Verpflichtung zu begleichen. Bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsströme sind Kostensteigerungen zu berücksichtigen.

Wenn die Erstattung eines zurückgestellten Betrags zu erwarten ist, etwa aufgrund einer Versicherung, wird eine Erstattung als separater Vermögenswert nur dann angesetzt, wenn dies so gut wie sicher ist. Die Erträge aus Erstattungen werden nicht mit den Aufwendungen saldiert.

Konzernanhang

(n) Pensionsrückstellungen

Pensionsrückstellungen werden mit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung bewertet. Planvermögen wurde von adesso nicht dotiert. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nach IAS 19.120 (c) im Rahmen der Neubewertung der Nettoschuld im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Der Barwert der Pensionsrückstellung wird anhand des in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Den Berechnungen wurden die biometrischen Parameter auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde gelegt. adesso hat externe Gutachter beauftragt, die Pensionsverpflichtung zum 31.12.2018 zu bewerten. Der für die Diskontierung genutzte Zins entspricht dem von Industrieanleihen bester Bonität mit der der Pensionsrückstellung entsprechenden Laufzeit.

(o) Aktienbasierte Vergütung

adesso hat in der Vergangenheit Mitarbeiter-Optionen auf den Erwerb von Anteilen an der adesso AG ausgegeben (sogenannte "equity settled share based payment transaction"). Der Erdienungszeitraum der ausgegebenen Optionen im Sinne des IFRS 2 beträgt vier Jahre. Der zu erfassende Gesamtpersonalaufwand wird ermittelt, indem der beizulegende Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag (Grant Date) mit der Zahl der Optionen multipliziert wird, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sind. Der Gesamtpersonalaufwand ist grundsätzlich linear über den Erdienungszeitraum gegen die Kapitalrücklage zu erfassen. Die Zahl der Optionen, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sein werden, ist zu jedem Stichtag an aktuelle Schätzungen anzupassen.

Eine Schuld aus aktienbasierten Vergütungen, welche in Zahlungsmitteln erbracht werden, ist zu jedem Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Wertänderungen dieser Schuld werden in der Konzerngewinnund Verlustrechnung erfasst. adesso hat in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit virtuelle Aktienoptionen und sogenannte Phantomaktien an Mitarbeiter und Mitglieder des Vorstandes gewährt.

(p) Ertragsteuern

Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch latente Steuern. Die tatsächlichen Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen umfassen alle Verpflichtungen und Ansprüche aus inländischen und ausländischen Ertragsteuern. Sie werden auf Basis der anzuwendenden Steuergesetzgebung berechnet.

Latente Steuern werden auf abzugsfähige oder zu versteuernde temporäre Differenzen bilanziert. Dies sind positive oder negative Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem Steuerwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld, welche sich künftig auf das zu versteuernde Ergebnis auswirken. Latente Steuern werden mit dem künftigen Steuersatz bewertet, welcher voraussichtlich zu dem Zeitpunkt anzuwenden ist, zu dem sich die Differenz auflöst. Zudem sind aktive latente Steuern für den mit einem steuerlichen Verlustvortrag verbundenen Vorteil zu bilanzieren. Aktivische latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen werden mindestens in der Höhe angesetzt, in der auch zu versteuernde temporäre Differenzen gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen und die sich in derselben Periode wie die abzugsfähigen temporären Differenzen auflösen. Darüber hinaus sind aktivische latente Steuern in der Höhe anzusetzen, in der es wahrscheinlich ist, dass der entsprechende künftige wirtschaftliche Nutzen gehoben werden kann. Aktivierungsfähige Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen werden bei adesso für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren berücksichtigt.

(q) Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand sind nach IAS 20 zu unterscheiden in Investitionszuschüsse und Aufwandszuschüsse. Zuwendungen werden gemäß IAS 20 (Accounting for Government Grants and Disclosure of Government Assistance) nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden in den Perioden erfolgswirksam verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Investitionszuschüsse werden aktivisch von dem erworbenen Vermögenswert abgesetzt. Aufwandszuschüsse werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in welcher die entsprechenden Aufwendungen erfasst werden.

(r) Dividenden

Dividenden werden als Verbindlichkeit erfasst, sobald ein rechtskräftiger Dividendenbeschluss vorliegt.

(s) Beizulegende Zeitwerte

Zahlreiche Regelungen des IASB verlangen, finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten oder diesen im Anhang anzugeben. Der beizulegende Zeitwert ist nach IFRS 13 definiert als der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten und Schulden sind, soweit möglich, beobachtbare Parameter zugrunde zu legen. Nur soweit solche nicht vorliegen, ist auf nicht beobachtbare Parameter zurückzugreifen. IFRS 13 enthält eine Bewertungshierarchie für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, wobei von Stufe eins bis Stufe drei differenziert wird. Die Zuordnung zu einer Stufe ist abhängig von den in die Bewertung eingehenden Parametern.

Die Parameter sind dabei wie folgt den Stufen zugeordnet:

  • Stufe 1: Notierte (unverändert übernommene) Preise an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann

  • Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind

  • Stufe 3: Für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Eingangsparameter

Soweit in einem Bewertungsverfahren Parameter unterschiedlicher Stufen angewendet werden, ist der beizulegende Zeitwert derselben Stufe zuzuordnen wie der Eingangsparameter der niedrigsten Stufe, welcher bei der Bewertung angewandt wird.

Beizulegende Zeitwerte werden bei adesso entweder selbst oder von externen Spezialisten ermittelt.

Zum Ende des Geschäftsjahres hält adesso keine wesentlichen Vermögenswerte oder Schulden im Anwendungsbereich des IFRS 13, die regelmäßig oder zum Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.

E. Schätzungen und Annahmen

Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management der adesso AG zahlreiche Schätzungen und Annahmen. Diese betreffen vor allem die folgenden Sachverhalte:

  • Personalaufwand versus Fremdleistung: Entgelt für vereinbarte Leistungen ist abhängig von der entsprechenden Vereinbarung als Entgelt für Fremdleistungen und somit als Materialaufwand oder als Entgelt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und somit als Personalaufwand auszuweisen. Im Geschäftsjahr hat adesso entsprechende Sachverhalte bei der adesso Schweiz AG analysiert mit dem Ergebnis, dass das Entgelt für zahlreiche befristete Arbeitsverhältnisse als Personalaufwand und nicht als Fremdleistungen zu erfassen ist. Für eine bessere Vergleichbarkeit der Abschlüsse wurden die Vorjahreszahlen entsprechend angepasst. Die Fremdleistungen und damit der Materialaufwand werden für das Geschäftsjahr 2017 um 5.957 T€ niedriger, der Personalaufwand um denselben Betrag entsprechend höher ausgewiesen.

  • Unternehmenszusammenschlüsse: Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Da für viele Vermögenswerte und Schulden kein aktiver Markt existiert, sind die beizulegenden Zeitwerte anhand von anerkannten Bewertungsmethoden zu ermitteln. Dazu zählen zum Beispiel das Verfahren der Lizenzpreisanalogie und die Multi-Period-Excess-Earnings-Methode. Wesentliche zu schätzende Bewertungsparameter sind bei diesen Methoden die künftigen, aus den Vermögenswerten und Schulden resultierenden Zahlungsströme sowie die für die Diskontierung anzuwendenden Zinssätze. Im Geschäftsjahr hat

Konzernanhang

adesso im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen Kundenlisten in Höhe von 631 T€ (Vorjahr: 1.936 T€), Software in Höhe von 381 T€ (Vorjahr: 0 T€) sowie Auftragsbestände in Höhe von 1.132 T€ (Vorjahr: 848 T€) erworben. Für die Bewertung von bedingten Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen über die Ausprägung der der Bewertung zugrunde liegenden Parameter zu treffen.

  • Konsolidierungskreis: adesso AG hat im Oktober 2019 aufgrund einer Kaufoption über 21,8 % der Anteile an der MediOne GmbH (vormals: re:Doc GmbH) die Möglichkeit, mit dann 78,4% der Anteile die Beherrschung über die MediOne GmbH zu erlangen. Bis zu diesem Zeitpunkt kann adesso die maßgeblichen Tätigkeiten der MediOne GmbH nicht ohne den Partner bestimmen. Daher ist das Management der adesso AG der Ansicht, dass die MediOne GmbH als Gemeinschaftsunternehmen zu klassifizieren ist.

  • Langfristige Vermögenswerte: Die der planmäßigen Abschreibung zugrunde liegende Nutzungsdauer von langfristigem Vermögen ist zu schätzen. Zudem ist ein Restwert zu schätzen, welcher bei der Ermittlung der planmäßigen Abschreibung zu berücksichtigen ist.

  • Vertragsanbahnungskosten: adesso aktiviert die Vertragsanbahnungskosten für Verträge mit Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr. Die Vertriebsprovisionen sind dabei den einzelnen Kundenverträgen nicht immer direkt zurechenbar. adesso verteilt die nicht einzeln zurechenbaren Vertriebsprovisionen auf Basis von provisioniertem Umsatz aus einem Kundenvertrag, dividiert durch die gesamten provisionierten Umsätze eines Mitarbeiters, multipliziert mit der gesamten Provision des Mitarbeiters. Das Management der adesso AG ist der Ansicht, dass auf dieser Basis die Vertragsanbahnungskosten angemessen bewertet werden.

  • Leasing: Für die Darstellung der künftigen Zahlungen aus Mietverträgen (Operating Lease) sowie die Angabe zu den Auswirkungen des IFRS 16 ist eine Schätzung notwendig, ob und inwieweit künftige Mietverlängerungsoptionen genutzt werden. Eine Berücksichtigung ist nur zulässig, soweit eine Verlängerung des Vertrags durch Ziehen der Option hinreichend sicher ist. Gleiches gilt für unbefristete Mietverträge. Das Management der adesso AG ist der Ansicht, dass eine in mehr als zehn Jahren ausübbare Mietverlängerungsoption grundsätzlich nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird. Daher werden entsprechende Verlängerungsoptionen in der Regel nicht berücksichtigt. Im Zuge der kommenden Anwendung des IFRS 16 hat das Management der adesso AG neu eingeschätzt, ob künftig Mietverlängerungsoptionen ausgeübt werden. Diese neue Einschätzung führt im Vergleich zum Vorjahr in einigen Fällen zu länger zu berücksichtigenden Mietzeiträumen. Auswirkungen auf die Konzernbilanz und die Konzerngewinn- und Verlustrechnung resultieren daraus nicht.

  • Wertminderungstest: Für den Wertminderungstest im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte von adesso sind nach IAS 36 zahlreiche Parameter zu schätzen. Dazu zählen vor allem die Schätzungen künftiger Zahlungsströme, Wachstumsraten sowie der für die Diskontierung der künftigen Zahlungsströme anzuwendende Zinssatz. Risiken bestehen dabei vor allem aus den Geschäfts- oder Firmenwerten (Buchwert: 46.228 T€, Vorjahr: 42.823 T€). Angaben zum Wertminderungstest enthält Abschnitt III.A.1).

  • Forderungen: Einschätzung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (80.253T€, Vorjahr: 61.818 T€) sowie der Vertragsvermögenswerte (12.946 T€, Vorjahr ausgewiesen als PoC-Forderung: 19.641 T€). Dies erfordert eine Einschätzung, in welchem Maß die Kunden von adesso ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen.

  • Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten: Die Bilanzierung von Rückstellungen erfordert häufig eine Einschätzung, ob dem Grunde nach eine Rückstellung zu bilanzieren ist. Dies betrifft zum Beispiel mögliche Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, Rückstellungen für Gewährleistung, Rückstellungen für Rückbau-, Stilllege- und ähnliche Verpflichtungen sowie Rückstellungen aus rechtlichen Risiken

und sonstige Rückstellungen. Die Bewertung von Rückstellungen erfordert eine Schätzung sowie Annahmen des künftig aufzubringenden Betrags, mit welchem die Schuld beglichen oder abgelöst wird. Dies gilt auch für die Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ist eine zuverlässige Schätzung des Betrags einer Verpflichtung nicht möglich, ist über diese als Eventualschuld im Anhang zu berichten. Zudem ist im Zusammenhang mit Rückstellungen der Zinssatz für die Diskontierung zu schätzen. Zum Stichtag liegen keine Eventualverpflichtungen vor.

  • Pensionsrückstellungen und der damit zusammenhängende Ertrag/Aufwand werden auf Basis versicherungsmathematischer Bewertungen ermittelt. Der Berechnung der Pensionsrückstellungen (165 T€, Vorjahr: 168 T€) liegen versicherungsmathematische Annahmen zugrunde (Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten, Zinssatz und sonstige biometrische Annahmen).

  • Latente Steuern: Die Bewertung und Inanspruchnahme der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfordert vom Management eine Schätzung, inwieweit der mit dem steuerlichen Verlustvortrag verbundene Vorteil gehoben werden kann. Zudem kann der Vorteil aus den steuerlichen Verlustvorträgen nur gehoben werden, soweit diese von der jeweiligen Finanzverwaltung anerkannt werden. Für den künftigen Vorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen wird im Konzernabschluss eine latente Steuer für die innerhalb von maximal fünf Jahren zu verrechnenden steuerlichen Verlustvorträge aktiviert. Darüber hinausgehende Vorteile werden nicht aktiviert.

  • Laufende Steuern: Im Geschäftsjahr 2016 wurde zwischen der e-Spirit Inc. und der e-Spirit AG eine Vereinbarung über Ausgleichszahlungen für Markteintritt und Absatzförderung (Market Entry Compensation and Sales Promotion Agreement) abgeschlossen. Dies führt zu einer Reduzierung der Zahllast aus der Gesamtsteuerbelastung der adesso AG (als Organträger der ertragsteuerlichen Organschaft unter anderem mit der e-Spirit AG) sowie der Gruppe, da die in den USA erfassten Erträge mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet wurden. Im Geschäftsjahr 2018 wurden aus dieser Vereinbarung von der e-Spirit AG an die e-Spirit Inc. Zahlungen in Höhe von 712 T€, insgesamt 4,2 Mio. € geleistet. Das Management der adesso AG geht davon aus, dass die genannten Aufwendungen bei der e-spirit AG steuerlich vollständig abzugsfähig sind.

Zum 31.12.2018 ist eine steuerliche Betriebsprüfung der Jahre 2016 und 2017 bei der adesso AG anhängig. Ein Abschluss dieser Prüfung ist aktuell nicht absehbar. Das Management von adesso ist nach Rücksprache mit den steuerlichen Beratern der Ansicht, dass unsichere Positionen aus diesem laufenden Verfahren nicht zu erfassen sind.

  • Umsatzerlöse: adesso erbringt für seine Kunden Dienstleistungen. Die daraus resultierenden Umsatzerlöse sind grundsätzlich auf Basis des Leistungsfortschritts zu erfassen. Das bedeutet, dass Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad zu realisieren sind. Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Methode die Schätzung des Fertigstellungsgrads. Weiterhin ist es erforderlich, dass die gesamten bis zur Fertigstellung anfallenden Auftragskosten, die gesamten Erlöse des Auftrags sowie die mit dem Auftrag verbundenen Risiken und andere wesentliche Größen geschätzt werden.

  • Aufwand aus aktienbasierter Vergütung: Bei der Erfassung des Personalaufwands aus aktienorientierter Vergütung hat das Management zu schätzen, wie viele Rechte voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums erdient und somit ausübbar sind.

  • Für Zwecke der Segmentberichterstattung aggregiert adesso die operativen Segmente zu berichtspflichtigen Segmenten. Eine solche Aggregation erfordert eine Einschätzung, ob die einzeln identifizierten operativen Segmente ähnliche wirtschaftliche Charakteristika aufweisen und auch bezüglich Produkten beziehungsweise Dienstleistungen sowie Art der Kunden als ähnlich zu qualifizieren sind.

Konzernanhang

III. Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung

A. Angaben zur Konzernbilanz

  1. Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte

Der Geschäfts- oder Firmenwert und die immateriellen Werte entwickelten sich wie folgt:

2018 in T€ Geschäfts
oder
Firmenwert
Kunden
beziehungen
Auftrags
bestand
Selbst erstellte
immaterielle
Werte
Sonstige
immaterielle
Werte
Summe
Buchwert 31.12.2017 42.823 6.097 49 237 7.566 56.772
Anpassungen 01.01.2018 –
IFRS 15
- - - - 566 566
Bruttowert 01.01. 45.219 8.576 3.534 499 18.790 76.618
Kumulierte Abschreibung 01.01. 2.395 2.479 3.485 262 10.658 19.279
Buchwert 01.01. 42.824 6.097 49 237 8.132 57.339
Währungsdifferenzen 370 43 - - 4 417
Unternehmenserwerb 3.034 631 1.132 - 402 5.199
Zugänge - - - 532 1.654 2.186
Abschreibung - 1.937 139 109 2.773 4.958
Abgänge - - - - - -
Bruttowert 31.12. 48.623 9.298 2.121 1.032 20.447 81.521
Kumulierte Abschreibung 31.12. 2.395 4.464 1.080 371 13.028 21.338
BUCHWERT 31.12. 46.228 4.834 1.041 661 7.419 60.183
2017 in T€ Geschäfts
oder Firmen
wert
Kunden
beziehung
Auftrags
bestand
Selbst erstellte
immaterielle
Werte
Sonstige
immaterielle
Werte
Summe
Bruttowert 01.01. 43.376 15.469 2.784 452 17.735 79.816
Kumulierte Abschreibung 01.01. 2.395 9.722 2.646 157 8.467 23.387
Buchwert 01.01. 40.981 5.747 138 295 9.268 56.429
Währungsdifferenzen -865 -137 - - -2 -1.004
Unternehmenserwerb 2.708 1.935 848 - - 5.491
Zugänge - - - 47 336 383
Abschreibung - 1.448 936 105 2.037 4.526
Abgänge - - - - 0 0
Bruttowert 31.12. 45.219 8.576 3.534 499 18.062 75.889
Kumulierte Abschreibung 31.12. 2.395 2.479 3.485 262 10.496 19.117
BUCHWERT 31.12. 42.823 6.097 49 237 7.566 56.772

Die immateriellen Vermögenswerte umfassen vor allem die 2015 erworbene Software PSLife (3.283 T€, Vorjahr: 3.797 T€) sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen (4.834 T€, Vorjahr: 6.097 T€). Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Kundenbeziehungen beträgt 3,4 Jahre.

In den Abschreibungen sind Wertminderungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen in Höhe von 391 T€ (Vorjahr: 0 T€) enthalten. Diese resultieren vor allem aus einer drohenden Insolvenz und daraus resultierenden geringeren Aufträgen eines Kunden. Eine Abwertung von Forderungen war nicht zu erfassen.

Für Zwecke des Wertminderungstests nach IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zugeordnet, welche von dem jeweiligen Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist in diesem Zusammenhang nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management beobachtet wird, dabei maximal die Ebene von operativen Segmenten vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Dies entspricht bei adesso den in der Tabelle aufgeführten legalen Einheiten (Zahlungsmittel generierenden Einheiten). Die Tabelle zeigt zudem die beim Impairment-Test angewandten Parameter. Die für das Vorjahr angegebenen Zinssätze entsprechen denen nach Überarbeitung der Ermittlung des Zinssatzes Ende 2017, vor allem bezüglich der Auswahl der für den Betafaktor notwendigen Peer Group. Dadurch wird die Vergleichbarkeit der angegebenen Zinssätze verbessert.

in T€ 2018 2017
SEGMENT IT-SERVICES Buchwert Zins vor
Steuern in%
Brutto
marge in%
Buchwert Zins vor
Steuern in%
Brutto
marge in%
adesso AG 7.371 8,51 4,2 7.371 8,12 3,26
adesso Austria GmbH 3.552 7,83 6,3 3.552 7,20 -1 bis 4,6
ARITHNEA GmbH 5.054 8,25 10,3 5.054 7,52 10,2
adesso Schweiz AG 9.959 7,54 12,6 9.588 6,97 11,7
Summe Segment IT-Services 25.936 - - 25.565 - -
SEGMENT IT-SOLUTIONS Buchwert Zins vor
Steuern in%
Brutto
marge in%
Buchwert Zins vor
Steuern in%
Brutto
marge in%
smarthouse adesso
financial solutions GmbH
16.794 9,71 10,8 bis
11,2
16.794 9,28 11,8 bis
13,5
medgineering GmbH 464 11,14 -25,4 bis
69,6
464 9,04 -3 bis 76,9
adesso insurance solutions GmbH 3.034 10,43 8,2 - - -
Summe Segment IT-Solutions 20.292 - - 17.258 - -
SUMME GESAMT 46.228 - - 42.823 - -

Der Anstieg des Geschäfts- oder Firmenwerts im Segment IT-Solutions resultiert aus dem Erwerb von FABIS, welche im zweiten Halbjahr auf die adesso insurance solutions GmbH verschmolzen wurde sowie aus dem Erwerb des Geschäftsbetriebs der Collogia Trianova GmbH. Der Anstieg des Geschäfts- oder Firmenwerts im Segment IT-Services resultiert aus Währungskurseffekten bei der adesso Schweiz AG.

Auf dieser Basis ist der Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich und immer dann, wenn Indikatoren vorliegen, auf eine Wertminderung zu prüfen. Seit 2017 wird der obligatorische Wertminderungstest zum 30.06. eines Jahres durchgeführt. Wurde im Geschäftsjahr ein Geschäfts- oder Firmenwert erworben, wird die Zahlungsmittel generierende Einheit, der dieser zugeordnet wurde, im Jahr des Erwerbs auf eine Wertminderung hin geprüft.

Der erzielbare Betrag für die operativen Segmente ist grundsätzlich der unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelte Nutzungswert. Dieser wird auf Basis von Zahlungsmittelströmen nach

Konzernanhang

Steuern ermittelt. Das Management von adesso ist der Ansicht, dass der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheiten vor allem auf Änderungen des geschätzten Umsatzwachstums, der geschätzten Bruttomargen sowie des Diskontierungssatzes reagiert.

Der Ermittlung des Nutzungswerts und somit auch der Schätzung der Zahlungsmittelströme liegt die jüngste operative Planung des Managements zugrunde. Die Detailplanung umfasst ein bis drei Jahre. Das Umsatzwachstum wird individuell für jedes operative Segment ermittelt. Soweit bei einem Jahr Planung und erwarteten steigenden Zahlungsmittelzuflüssen offensichtlich ist, dass ein Impairment nicht zu erfassen ist, wird auf eine weitere detaillierte Planung verzichtet. Das so zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatzwachstum je Segment liegt zwischen -10,5% und 17,3%. Bei der medgineering GmbH liegt das maximal geplante Umsatzwachstum bei 392%. Der Schätzung der künftigen Umsatzentwicklung liegen die Umsatzentwicklung in der Vergangenheit, die erwartete Umsatzentwicklung der operativen Segmente sowie die künftige allgemeine Entwicklung des Marktes sowie der Gesamtwirtschaft zugrunde. adesso kalkuliert bei der Berechnung wie im Vorjahr mit einer dauerhaften Wachstumsrate der Zahlungsmittelströme von 1 %. Diese Wachstumsrate übersteigt nicht die langfristig erwartete Wachstumsrate der Märkte, in denen adesso tätig ist. adesso stützt sich bei der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelströme soweit möglich auf unternehmensexterne Analysen. Die Bruttomarge (EBT/(Umsatzerlöse minus Materialaufwand (vor allem bezogene Leistungen))) resultiert aus den Planungen für die einzelnen Segmente. Neben den Umsatzerlösen resultiert sie aus den erwarteten Aufwendungen der Segmente. Diese werden individuell auf Basis vergangener Erfahrungen und der erwarteten künftigen Entwicklung ermittelt.

adesso führt den Wertminderungstest auf Basis einer Nachsteuerbetrachtung durch. Anschließend wird der nach IFRS anzugebende Zinssatz vor Steuern ermittelt. Dies ist der Zins, bei dem der Barwert der Zahlungsströme vor Steuern dem bei der Nachsteuerbetrachtung berechneten erzielbaren Betrag entspricht. Der Zinssatz nach Steuern entspricht dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz, welcher unter Anwendung des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt wurde. Wesentliche Parameter für dessen Berechnung sind der risikolose Zins (1% bis 1,25%, Vorjahr: 1,24%), ein für die Segmente IT-Services und IT-Solutions aus einer repräsentativen Peer Group abgeleiteter Betafaktor (zur Darstellung des systematischen Risikos), eine Marktrisikoprämie (6,5 %, Vorjahr: 6,3%; als die Differenz zwischen der erwarteten Rendite eines Bezugsmarktes und dem risikolosen Zins), der Steuersatz sowie der Fremdkapitalkostensatz. Die der Berechnung der durchschnittlichen Kapitalkosten zugrunde gelegten Parameter werden auf unternehmensexterne Quellen gestützt.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hat adesso untersucht, ob bei als möglich erachteter Änderung von wesentlichen Parametern des Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwert außerplanmäßig abzuschreiben wäre. Dabei wurde eine Steigerung der durchschnittlichen Kapitalkosten um 1%-Punkt, 10% niedrigere Zahlungsmittelströme sowie eine um 1 %-Punkt niedrigere Bruttomarge (EBT/(Umsätze abzüglich Materialaufwand)) als mögliche Änderung unterstellt. Keine entsprechende Änderung der Variablen würde zu einer zu erfassenden Wertminderung führen. Im Vorjahr wurde wie folgt berichtet:

30.06.2017 Betrag, um den der
erzielbare Betrag den
Buchwert übersteigt
(T€)
Parameter, dessen mögliche
Änderung eine Abschreibung
verursacht sowie dessen Wert
Erforderliche Änderung des
Parameters, damit der erzielbare
Betrag dem Buchwert
entspricht
Zinssatz; 6,4 % + 0,7 %-Punkte
adesso Austria GmbH 483 Bruttomarge (3,0 % bis 4,6 %) - 0,5 %-Punkte

2. Sachanlagen

Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:

in T€ 2018 2017
Bruttowert 01.01. 22.543 17.099
Kumulierte Abschreibung 01.01. 13.815 10.432
Buchwert 01.01. 8.728 6.667
Währungsdifferenzen -22 -55
Zugänge 5.369 5.751
Unternehmenserwerb 14 59
Abgänge 66 27
Abschreibung 4.139 3.667
Bruttowert 31.12. 26.045 22.543
Kumulierte Abschreibung 31.12. 16.161 13.815
BUCHWERT 31.12. 9.884 8.728

Unter den Sachanlagen werden im Wesentlichen Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie EDV-Hardware und Mietereinbauten ausgewiesen.

3. At-Equity bilanzierte Beteiligungen

adesso hält keine Anteile an wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen. Der Buchwert sowie die anteiligen Periodenergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:

2018 2017
in T€ Gemeinschafts
unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
Gemeinschafts
unternehmen
Assoziierte
Unternehmen
BUCHWERT 31.12. 936 2.386 206 1.910
Anteil am Periodenergebnis 50 -221 -43 220
Anteil am sonstigen Periodenergebnis 0 0 0 0
ANTEIL AM GESAMTERGEBNIS 50 -221 -43 220

4. Langfristige sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

BUCHWERT 1.208 929
Mitarbeiterdarlehen 0 66
Ausleihungen 364 300
Kautionen 844 563
in T€ 2018 2017

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte sind nicht überfällig.

Konzernanhang

5. Forderungen und Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern sowie latente Steuern

Die aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:

in T€ 2018 2017
AKTIVE LATENTE STEUERN
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 584 401
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 21
Rückstellungen 907 752
Sonstige Schulden 14 69
Verlustvorträge 848 662
Zwischensumme
(davon kurzfristige 1.074 T€, Vorjahr: 806 T€)
2.374 1.884
Saldierung -1.349 -974
Buchwert 1.025 910
PASSIVE LATENTE STEUERN
Immaterielle Vermögenswerte 2.039 2.353
At-Equity bewertete Unternehmen 8 9
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 43 133
Forderungen PoC 2.119 1.505
Rückstellungen 380 352
Zwischensumme
(davon kurzfristige 3.139 T€, Vorjahr: 2.000 T€)
4.589 4.352
Saldierung -1.349 -974
Buchwert 3.240 3.378

Die latenten Steuern sind mit den für die jeweiligen Gesellschaften künftig gültigen Steuersätzen bewertet. Der anzuwendende Gesamtsteuersatz beträgt 32,8 % (Vorjahr: 32,8 %). Er setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % und dem Gewerbeertragsteuersatz von 16,98 %. Für die Tochtergesellschaft adesso Schweiz AG wurde ein Steuersatz von 21,3 %, für die Tochtergesellschaft in Österreich ein Steuersatz von 25,0 %, für ARITHNEA, Neubiberg, ein Steuersatz von 29,15%, für die Tochtergesellschaft in der Türkei ein Steuersatz von 22,0%, für die Gesellschaft in Bulgarien ein Steuersatz von 10% und für die Gesellschaften in den USA und Spanien ein Steuersatz von 25% angewandt. Aktivische und passivische latente Steuern werden unter den Voraussetzungen des IAS 12.74 saldiert.

Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden auf Basis einer Planung aktiviert, welche ein operatives Jahr umfasst. Das Ergebnis dieser Planung wird als nachhaltig erachtet, soweit nicht wesentliche Gründe dagegen sprechen. Aktivische latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden für den Vorteil angesetzt, welcher aller Voraussicht nach innerhalb der kommenden fünf Jahre realisiert werden kann. Für eine darüber hinausgehende Aktivierung fehlt es an der Wahrscheinlichkeit des künftigen Nutzenzuflusses. Der Ansatz der aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge bei adesso Austria (453 T€, Vorjahr: 382 T€), adesso Transformer Österreich (107 T€, Vorjahr: 30 T€), alleato assekuranzmakler (73 T€) und der medgineering GmbH (80 T€; Vorjahr: 34 T€) basiert auf der als nachhaltig positiv beurteilten künftigen Entwicklung der Gesellschaften.

Die steuerlichen Verlustvorträge sind grundsätzlich unbegrenzt vortragsfähig. Auf steuerliche Verlustvorträge von in Deutschland ansässigen Gesellschaften in Höhe von 122 T€ (Vorjahr: 271 T€) und steuerliche Verlustvorträge außerhalb Deutschlands ansässiger Gesellschaften in Höhe von 1.873 T€ (Vorjahr: 2.125 T€) wurden keine latenten Steuern bilanziert.

Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge änderten sich wie folgt:

in T€ 2018 2017
01.01. 662 552
Zugang Unternehmenszusammenschluss 0 22
Inanspruchnahme -171 -276
Neubildung für Vorjahre 67 315
Neubildung für laufende steuerliche Verluste 289 68
Währungsdifferenz 1 -19
31.12. 848 662

Am 31.12.2018 wurde entsprechend IAS 12.39 eine passivische latente Steuer von 216 T€ (Vorjahr: 149 T€) für temporäre Differenzen von 13.160 T€ (Vorjahr: 9.084 T€) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen nicht angesetzt (outside basis differences), weil das Management der adesso AG deren Auflösung steuern kann und diese in absehbarer Zeit nicht aufgelöst werden.

Die Forderungen aus Ertragsteuern (1.836 T€, Vorjahr: 1.453 T€) und die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern (7.719 T€, Vorjahr: 4.201 T€) sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig.

6. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten betragen 45.912 T€ (Vorjahr: 46.497 T€).

7. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 80.253 T€ sind sämtlich binnen eines Jahres fällig. Im Folgenden werden die Vorjahresinformationen zu den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angegeben. Die durch die Verabschiedung des IFRS 9 und der damit zusammenhängenden Änderungen des IFRS 7 neu anzugebenden Informationen zu Wertminderungen von finanziellen Vermögenswerten sind in Abschnitt IV. Angaben zu Finanzinstrumenten enthalten.

Die Wertberichtigung für ausfallgefährdete Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelte sich in 2017 wie folgt:

STAND 31.12. 325
Zuführung 161
Auflösung 1
Inanspruchnahme 16
Stand 01.01. 181
in T € 2017

Konzernanhang

Folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der nicht wertgeminderten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Ende 2017:

2017 / in T€ Buchwert Weder
wertgemin
dert, noch
überfällig
Nicht wertgemindert und wie folgt überfällig
Nicht
mehr als 3
Monate
Mehr als
3 Monate
und nicht
mehr als
6 Monate
Mehr als
6 Monate
und nicht
mehr als
1 Jahr
Mehr
als 1 Jahr
Wert
berichtigt
Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen
61.818 48.078 12.809 353 227 351 0

8. Vertragsvermögenswerte

Die Vertragsvermögenswerte betragen 12.946 T€ (Vorjahr Forderungen-PoC: 19.641 T€). Angaben zu erfassten Wertminderungen enthält Abschnitt VI. unter "Angaben zu Finanzinstrumenten".

9. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten:

Mitarbeiterdarlehen
BUCHWERT
154
404
56
314
Kautionen 250 258
in T€ 2018 2017

10. Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:

in T€ 2018 2017
Aktivische Abgrenzungen 3.442 2.728
Forderungen aus Vorsteuerüberhängen 1.237 561
Forderungen gegen Personal 45 72
Sonstiges 151 273
BUCHWERT 4.875 3.634

11. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital der adesso AG, Dortmund, beträgt 6.176.093 € (Vorjahr: 6.174.203 €). Es ist eingeteilt in 6.176.093 (Vorjahr: 6.174.203) auf den Inhaber lautende Stammaktien (nennwertlose Stückaktien). Der rechnerische Nennwert je Aktie beträgt 1 €. Der Anstieg des gezeichneten Kapitals um 1.890 € resultiert aus der Ausgabe von 1.890 Aktien aufgrund von Optionswandlungen aus dem Mitarbeiteraktienoptionsprogramm. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte am 08.02.2019. Die ausgegebenen Anteile sind voll eingezahlt.

Genehmigtes Kapital

Das genehmigte Kapital 2013 (2.538.456 €) lief am 03.06.2018 aus. Das in der Hauptversammlung am 05.06.2018 neu verabschiedete genehmigte Kapital 2018 (2.469.681 €) beträgt unverändert zum 31.12.2018 2.469.681 €.

Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 04.06.2023 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.469.681 € durch Ausgabe von insgesamt 2.469.681 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/ oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist in Einzelfällen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, das Bezugsrecht der Aktionäre ein- oder mehrmalig auszuschließen.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung des §3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das genehmigte Kapital bis zum 04.06.2023 nicht oder nicht vollständig ausgenutzt worden sein sollte, nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.

Bedingtes Kapital

Zum 31.12.2018 besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 508.729 € (bedingte Kapitalia 2009 und 2015). Davon sind 8.729 zum 31.12.2018 nicht mehr ausübbar, so dass das ausübbare bedingte Kapital 500.000 € beträgt. Das bedingte Kapital dient der Einlösung von Bezugsrechten, die an die Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen aufgrund von Aktienoptionsplänen beschlossen wurden.

Einen detaillierten Überblick über die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals im Konzernabschluss gibt der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Sonstige Rücklagen

In der Kapitalrücklage werden vor allem Agien erfasst, welche bei der Ausgabe von Aktien vereinnahmt werden. Darüber hinaus werden darin Differenzbeträge zwischen dem Preis für Anteile und dem anteiligen Nettovermögen beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen beziehungsweise der Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen erfasst, soweit die adesso AG bei einer solchen Transaktion nicht die beherrschende Stellung über dieses Tochterunternehmen verliert. In den anderen Rücklagen werden die thesaurierten Jahresergebnisse sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsbedingten Pensionsplänen erfasst. Die im Konzernabschluss nach IFRS ausgewiesenen anderen Rücklagen lassen nur bedingt einen Rückschluss auf die Möglichkeit künftiger Ausschüttungen zu. Bezüglich der Möglichkeit künftiger Ausschüttungen sowie gegebenenfalls bestehender Ausschüttungsbeschränkungen wird auf den Jahresabschluss der adesso AG verwiesen. Die Rücklage für die Währungsumrechnung enthält Differenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse von Tochterunternehmen in Euro, deren funktionale Währung nicht der funktionalen Währung der adesso AG entspricht. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter enthalten die den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden Anteile am Nettovermögen des adesso-Konzerns.

12. Anteilsbasierte Vergütung

a) Anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente Aktienoptionspläne

Aus dem "Bedingten Kapital 2009" konnten im Geschäftsjahr keine Optionen mehr ausgegeben werden. Der Ausübungspreis der letzten aus dem "Bedingten Kapital 2009" in 2018 ausgeübten 1.890 Optionen betrug 7,31 €.

Konzernanhang

Aus dem "Bedingten Kapital 2015" wurden im Geschäftsjahr 13.000 Optionen mit einem durchschnittlichen beizulegenden Zeitwert von 10,72 € (Vorjahr: 10,52 €) ausgegeben. Der Erdienungszeitraum dieser Optionen beträgt 48 Monate. Die maximale Gesamtlaufzeit beträgt 84 Monate. Die Optionen sind ausübbar, soweit der Begünstigte 48 Monate für adesso gearbeitet hat und der Aktienkurs der adesso AG zum Zeitpunkt der Ausübung der Option 10% über dem Ausübungskurs liegt. Der Ausübungskurs entspricht dem Durchschnittskurs der adesso-Aktie zehn Handelstage vor der Zusage der Option. Die Ausübungspreise der aus dem "Bedingten Kapital 2015" ausstehenden Optionen liegen zwischen 55,20 € und 62,10 € (Vorjahr: 51,14 € und 55,07 €). Die durchschnittliche gewichtete vertragliche Restlaufzeit der ausstehenden Optionen beträgt 5,4 Jahre (Vorjahr: 5,8 Jahre). Die ausstehenden Optionen haben eine Gesamtlaufzeit von sieben Jahren. Die Zahl der ausstehenden Optionen entwickelte sich wie folgt:

2018 2017
Anzahl Durchschnittlicher
Ausübungskurs pro
Option in €
Anzahl Durchschnittlicher
Ausübungskurs pro
Option in €
Stand 01.01. 31.390 39,55 20.170 17,11
Zugesagt 13.000 56,74 18.000 52,70
Ausgeübt -1.890 7,31 -6.780 7,70
Verfallen -4.000 47,25
Stand 31.12. 38.500 46,13 31.390 39,55
Erdient und ausübbar am 31.12. 0 1.890 7,31

Die ausgegebenen Optionen wurden mit dem Trinomial-Modell bewertet. In die Bewertung gingen folgende Faktoren ein:

2018 2017
Durchschnittlicher Anteilspreis (in €) 57,00 52,60
Durchschnittlicher Basispreis (in €) 56,15 52,70
Durchschnittliche erwartete Volatilität (in%) 33 33,00
Maximale Laufzeit der Optionen (in Jahren) 7 7,00
Erwartete Dividendenrendite (in%) 1 1,00
Durchschnittlicher risikofreier Zins über
die vertragliche Optionslaufzeit (in%)
0,09 -0,06

Die erwartete Volatilität entspricht dem "long run forecast" nach dem GARCH-Modell (generalized autoregressive conditional heteroscedasticity). Bei der Bewertung wird davon ausgegangen, dass die Optionen ausgeübt werden, sobald der Börsenkurs der Aktien 10% über dem Basispreis liegt oder die Optionen am Ende der Laufzeit "im Geld" sind.

Im Geschäftsjahr wurde ein Aufwand aus dem Aktienoptionsprogramm in Höhe von 74 T€ (Vorjahr: 45 T€) erfasst. Der gewichtete durchschnittliche Marktpreis der adesso-Aktie bei Ausübung der Optionen lag bei 56,50 € (Vorjahr: 54,89 €).

b) Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich Phantomaktienprogramm

Im Geschäftsjahr 2009 wurde ein Phantomaktienprogramm beschlossen. Für die Bewertung der daraus resultierenden Schuld wird der Marktwert der Aktien der adesso AG zum 31.12.2018 zugrunde gelegt. Eine Rückgabe der Phantomaktien gegen Zahlung durch die Gesellschaft ist regulär frühestens acht Jahre (Erdienungszeitraum) nach Beginn der Zusage möglich, wobei der Inhaber der Phantomaktien diese auch zu einem späteren Zeitpunkt zurückgeben darf. Die adesso AG hat das Recht, den fälligen Betrag in drei jährlichen Tranchen zu zahlen. Über den Erdienungszeitraum wird der zu zahlende Betrag ergebniswirksam angesammelt. Aus den Phantomaktien erhalten die Inhaber zwecks Wertsicherung Zahlungen, welche den jeweils beschlossenen Dividenden je Aktie entsprechen. Diese Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr wurden 57.145 Phantomaktien gegen Zahlung von 2.857 T€ zurückgegeben. Im Geschäftsjahr wurde aus dem Phantomaktienprogramm ein Aufwand in Höhe von 656 T€ (Vorjahr: 1.182 T€) erfasst. Insgesamt sind Rückstellungen in Höhe von 5.410 T€ (Vorjahr: 7.611 T€) für 152.221 (Vorjahr 207.942) Phantomaktien erfasst. Im Geschäftsjahr 2019 sind aus dem Phantomaktienprogramm Rückstellungen in Höhe von 576 T€ als kurzfristig zu klassifizieren. Ob eine Zahlung fällig wird, ist davon abhängig, ob der Inhaber der Phantomaktien diese an die Gesellschaft zurückgibt. In den Geschäftsjahren 2020 bis 2023 sind aus dem Phantomaktienprogramm 4.120 T€ und in der Folgezeit weitere 713 T€ zu zahlen. Erdiente Ansprüche werden zum Stichtag in Höhe von 828 T€ ausgewiesen.

Virtueller Aktienoptionsplan

Ende des Jahres 2018 sind wie im Vorjahr 3.885 virtuelle Aktienoptionen ausgegeben. Die dafür gebildete Rückstellung ist vollständig erdient und beträgt 168 T€. Die Differenz zum Buchwert des Vorjahres (151 T€) in Höhe von 17 T€ wurde als Aufwand erfasst. Weitere virtuelle Aktienoptionen werden nicht ausgegeben.

Der Gesamtaufwand aus anteilsbasierter Vergütung beträgt im Geschäftsjahr 747 T€ (Vorjahr: 1.344 T€).

13. Finanzielle Verbindlichkeiten

Die finanziellen Verbindlichkeiten enthalten folgende Positionen mit den angegebenen Fälligkeiten:

2018 2017
in T€ Summe Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit 1 bis
5 Jahre
Restlauf
zeit
> 5 Jahre
Summe Restlauf
zeit bis
1 Jahr
Restlauf
zeit 1 bis
5 Jahre
Restlauf
zeit
> 5 Jahre
Darlehen 45.943 13.604 23.433 8.906 44.770 13.405 22.193 9.172
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
2.165 1.404 761 0 1.385 472 913 0
SUMME 48.108 15.008 24.194 8.906 46.155 13.877 23.106 9.172

Die Verbindlichkeiten aus Darlehen resultieren aus der Aufnahme von festverzinslichen Akquisitionsdarlehen für die Erwerbe von Tochtergesellschaften. Die Effektivverzinsung bewegt sich in Abhängigkeit von Vertragsgestaltung und Laufzeit zwischen 1,00 % und 2,31 %. Im Geschäftsjahr wurden 6.944 T€ (Vorjahr: 6.781 T€) an Darlehen planmäßig zurückgeführt. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten vor allem ergebniswirksam angesammelte Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Erwerben von Tochterunternehmen in Höhe von 1.749 T€ (Vorjahr: 646 T€) sowie eine zum beizulegenden Zeitwert bewertete bedingte Kaufpreisverpflichtung (T€ 116).

Die finanziellen Verbindlichkeiten lassen sich wie folgt überleiten:

in T€ 2018 2017
FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN ZUM 01.01. 46.155 48.098
Tilgung -7.437 -8.519
Zugang soccerwatch.tv GmbH - 1.074
Zugang aus Unternehmenszusammenschluss 116 310
Sonstige Zuführung 1.157 699
Aufnahme von Krediten 7.700 5.500
Ergebniswirksame Veränderung - -74
Währungsdifferenzen 417 -933
ENDBESTAND VERBINDLICHKEITEN ZUM 31.12. 48.108 46.155

14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsverbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig. Von den Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn des Jahres von 6.478 T€ wurden im Geschäftsjahr 5.929 T€ als Umsatzerlöse erfasst.

15. Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 01.01.
2018
Zufüh
rung
Unter
nehmens
erwerb/
-abgang
Inan
spruch
nahme
Um
buchung
Wäh
rungs
differenz
Auf
zinsung
Auf
lösung
31.12.
2018
Gewährleistung 1.320 696 - 427 - 5 - 161 1.433
Sonstige Rückstellungen 5.656 5.187 97 5.383 2.092 6 - 152 7.503
SUMME, KURZFRISTIGE 6.976 5.883 97 5.810 2.092 11 - 313 8.936
Gewährleistung 783 111 - - - - 3 - 897
Sonstige Rückstellungen 6.708 424 - - -2.092 - 2 8 5.034
SUMME, LANGFRISTIGE 7.491 535 - - -2.092 - 5 8 5.931

In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (4.834 T€, Vorjahr: 6.464 T€) enthalten. Der letztlich auszuzahlende Betrag und somit auch die Veränderung der Rückstellungen für das Phantomaktienprogramm stehen in engem inhaltlichen Zusammenhang mit der Veränderung des Aktienkurses der adesso AG. Zu den künftigen Zahlungszeitpunkten siehe Nr. 12. Die Gewährleistungsrückstellungen haben eine Laufzeit von maximal zwei Jahren. Aus der Änderung der anzuwendenden Diskontierungssätze war keine wesentliche Auswirkung zu erfassen.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen ebenfalls Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (576 T€, Vorjahr: 1.147 T€) sowie operativ bedingte Rückstellungen (Boni, Rabatte etc. (3.603 T€, Vorjahr: 2.731 T€)). Die restlichen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen zusammen aus ausstehenden Verpflichtungen (IHK, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Versicherungsbeiträge, Versteuerung Betriebsveranstaltung und ähnlichen).

16. Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind binnen zwölf Monaten fällig. Sie enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Personal (aus Vereinbarungen über variable Gehaltsbestandteile, Prämien sowie Verpflichtungen aus nicht genommenem Urlaub) in Höhe von 35.322 T€ (Vorjahr: 27.165 T€), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern in Höhe von 5.461 T€ (Vorjahr: 5.842 T€), Verbindlichkeiten aus Lohnsteuern in Höhe von 6.691 T€ (Vorjahr: 5.352 T€). Im Vorjahr unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesene abgegrenzte Erlöse für Wartung und Hosting für das folgende Geschäftsjahr werden mit Anwendung von IFRS 15 ab dem 01.01.2018 unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen.

17. Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

adesso weist zum 31.12.2018 gegenüber zwei ehemaligen Mitarbeitern Pensionsrückstellungen aus. Diese umfassen Ansprüche auf (vorgezogene) Altersrente, Invalidenrente sowie Waisenrente. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Verpflichtung wird im Zinsergebnis erfasst. Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens bilanziert, welches von einem externen Gutachter erstellt wird. Planvermögen wird von adesso nicht dotiert. Der Buchwert der Pensionsrückstellung entspricht somit der sogenannten leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation).

Die Pensionsrückstellungen entwickelten sich wie folgt:

in T€
BUCHWERT ZUM 01.01.2017 186
Zinsaufwand 1
Zahlungen -14
Versicherungsmathematischer Gewinn -5
davon aufgrund Veränderung finanzieller Parameter -10
davon aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 5
BUCHWERT ZUM 31.12.2017 168
Zinsaufwand 2
Zahlungen -14
Versicherungsmathematischer Verlust 9
davon aufgrund Veränderung finanzieller Parameter 0
davon aufgrund Veränderung demographischer Annahmen 3
davon aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen 6
BUCHWERT ZUM 31.12.2018 165

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Parameter zugrunde:

in% 2018 2017
Zinssatz 1,53 1,51
Rententrend 2,00 2,00

Künftige medizinische Versorgung ist nicht Teil der Zusage.

Konzernanhang

Die Höhe der Pensionsrückstellungen ist abhängig von den der Berechnung zugrunde gelegten Parametern. Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen auf die Pensionsrückstellungen bei angegebener Änderung der Parameter.

2018 (in T€) Veränderung Anstieg des Rückgang des
Parameters Parameters
Zinssatz +/- 0,5%-Punkte -6 7
Rententrend +/- 0,25%-Punkte 3 -3
Restlebenserwartung +/- 1 Jahr 18 -18
2017 (in T€) Veränderung Anstieg des
Parameters
Rückgang des
Parameters
Zinssatz +/- 0,5%-Punkte -6 7
Rententrend +/- 0,25%-Punkte 3 -3
Restlebenserwartung +/- 1 Jahr 17 -18

Die Sensitivitätsanalyse zeigt die Veränderung der Rückstellung isoliert für die Veränderung eines Parameters. Dabei wird der Berechnung die gleiche Methode zugrunde gelegt, wie bei der Ermittlung des Buchwerts der Pensionsrückstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beispielsweise eine Verdopplung der Veränderung des Parameters nicht zwingend eine Verdopplung der Auswirkung auf den Buchwert der Pensionsrückstellung nach sich zieht. Ändern sich mehrere Parameter, entspricht die tatsächliche Veränderung der Pensionsrückstellung nicht zwingend der Summe der hier angegebenen Veränderungen.

2019 sind aus der Pensionsrückstellung voraussichtlich 15 T€ zu zahlen, in den Jahren 2020 bis 2023 voraussichtlich 55 T€ und ab 2024 voraussichtlich insgesamt 117 T€. Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen beträgt 7,7 Jahre.

Zu aus gesetzlicher Rentenversicherung erfassten Beträgen aus beitragsorientierten Plänen siehe Nr. 22.

B. Angaben zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Einen Überblick über die Ertragsstrukturen nach einzelnen Segmenten gibt die Segmentberichterstattung.

18. Umsatzerlöse

Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Dienstleistungen und Lizenzverkäufen ausgewiesen.

SUMME 375.470 321.590
Lizenzumsätze 17.440 15.240
davon Wartungs-/Hosting-Umsätze 23.594 18.941
Dienstleistungen 358.030 306.350
in T €
2018 2017

In den in 2018 erfassten Umsatzerlösen sind Beträge in Höhe von 5.929T€ enthalten, welche zum 01.01.2018 in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.

Folgende Tabelle zeigt den noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnenden Transaktionspreis (Auftragsbestand) zum 31.12.2018 und wann dieser voraussichtlich als Umsatzerlös erfasst wird. Dabei werden Verträgen mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu einem Jahr sowie die monatlich abzurechnenden Time & Material-Projekte entsprechend der Vereinfachungsvorschrift des IFRS 15 nicht berücksichtigt:

in T€ 2018
Auftragsbestand zum 31.12. aus Verträgen
mit einer Laufzeit von ursprünglich länger als einem Jahr
29.888
voraussichtlich 2019 zu erfassen 20.411
voraussichtlich 2020 zu erfassen 9.040
voraussichtlich 2021 und später zu erfassen 437

19. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:

in T€ 2018 2017
Erträge aus Kursdifferenzen 1.556 833
Ertrag aus ausgebuchten Forderungen 410 0
Aufwandszuschüsse 408 303
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 321 597
Sonstiges 2.386 1.402
SUMME 5.081 3.135

Die Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus einer Vielzahl von Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit.

20. Bestandsveränderung und Aktivierte Eigenleistung

Die Bestandsveränderung enthält die Herstellungskosten einer erbrachten unfertigen Leistung. Bei dieser sind die Umsatzerlöse nach IFRS 15 nicht über einen Zeitraum zu erfassen, sondern, da die erbrachten Leistungen für adesso in diesem Fall einen alternativen Nutzen haben, zu dem künftigen Zeitpunkt, zu dem die entsprechende Leistungsverpflichtung erfüllt wird. Die aktivierten Eigenleistungen enthalten die Herstellungskosten einer selbsterstellten Software.

21. Materialaufwand

in T€ 2018 2017
Aufwendungen für bezogene Waren 1.882 1.356
Aufwendungen für bezogene Leistungen 41.414 36.034
SUMME 43.296 37.390

Konzernanhang

22. Personalaufwand

Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

SUMME 243.052 206.266
Soziale Abgaben
davon Rentenversicherung beziehungsweise Altersversorgung (beitragsorientiert)
36.717
16.674
29.121
14.426
Löhne und Gehälter 206.335 177.145
in T€ 2018 2017

Im Durchschnitt waren 2018 im adesso-Konzern 2.946 FTE (Full Time Equivalent) beschäftigt (Vorjahr: 2.445 FTE), davon 2.804 Angestellte (Vorjahr: 2.329 Angestellte).

23. Sonstiger betrieblicher Aufwand

Einen Überblick über die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gibt die folgende Tabelle:

in T€ 2018 2017
Reisekosten 16.010 14.063
Raumkosten 9.537 8.259
Aufwendungen Kfz 6.868 5.920
Personalakquise 5.087 3.552
Marketing 4.155 4.083
Weiterbildung 2.570 2.628
Telefon-/Internetkosten 2.364 2.341
Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen 1.622 1.595
Versicherungen 400 398
Sonstige 15.372 12.899
SUMME 63.985 55.738

Die in der Tabelle unter "Sonstige" aufgeführten Aufwendungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlichster Aufwendungen. Die Aufwendungen aus Fremdwährungsdifferenzen in Höhe 1.186 T€ (Vorjahr: 1.272 T€) sind ebenfalls in diesen Aufwendungen enthalten. Der aus Mindestleasingzahlungen im Rahmen von operativen Mietverhältnissen erfasste Aufwand beträgt 10,9 Mio. € (Vorjahr: 9,7 Mio. €).

24. Abschreibungen

Die planmäßigen Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betragen im Geschäftsjahr 8.706 T€ (Vorjahr: 8.193 T€). Davon entfallen 2.164 T€ (Vorjahr: 2.853 T€) auf die planmäßige Abschreibung von auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aktivierten immateriellen Vermögenswerten. In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen von bei Unternehmenserwerben aktivierten Kundenlisten in Höhe von 391 T€ (Vorjahr: 0 T€) enthalten.

25. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen und Finanzergebnis

Im Beteiligungsergebnis werden die anteiligen Gewinne aus den nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen ausgewiesen. Die Zinserträge in Höhe von 131T€ (Vorjahr: 22T€) sind im Berichtsjahr in Höhe von 64T€ zahlungswirksam. Bei den Zinsaufwendungen in Höhe von 742T€ (Vorjahr: 754T€) sind 571T€ zahlungswirksam.

26. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

SUMME 7.867 5.300
Latenter Steuerertrag -444 -526
Laufender Steueraufwand 8.311 5.826
in T€ 2018 2017

In den laufenden Steuern ist ein Steueraufwand aus Anpassungen von Vorjahren in Höhe von 603 T€ enthalten (Vorjahr: 11 T€). Der Vorteil aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die Ende des letzten Geschäftsjahrs keine latenten Steuern aktiviert wurden, beträgt 0 T€ (Vorjahr: 163 T€). Der latente Steuerertrag aus der Veränderung von temporären Differenzen beträgt 259 T€ (Vorjahr: 419 T€).

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom theoretisch erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand gemäß IAS 12.81 (c):

in T€ 2018 2017
Konzernergebnis vor Ertragsteuern 21.202 16.631
ERWARTETER STEUERAUFWAND
AUF BASIS DES STEUERSATZES DER ADESSO AG VON 32,8% 6.954 5.455
Auswirkung abweichender Steuersätze -539 -516
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen 1.307 866
Steuerfreie Erträge und nur steuerlich erfasste Aufwendungen -431 -107
Aktivierung in Vorjahren nicht erfasster latenter Steuern -117 -315
Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die im Vorjahr keine latente Steuer bilanziert
war
0 -163
Nicht aktivierte latente Steuern auf steuerliche Verluste des aktuellen Geschäftsjahrs 15 31
Steuern für Vorjahre 603 11
Sonstiges 75 38
AUSGEWIESENER STEUERAUFWAND 7.867 5.300

Im sonstigen Periodenergebnis wurde im Geschäftsjahr ein latenter Steuerertrag in Höhe von 2 T€ (Vorjahr: Steueraufwand 2 T€) erfasst.

27. Ergebnis je Aktie

2018 2017
Anteil der Aktionäre der adesso AG am Konzernergebnis (in T€) 13.382 11.025
Im Geschäftsjahr durchschnittlich ausstehende Aktien 6.175.143 6.170.888
Auswirkung verwässernder Optionen 5.971 7.520
Zahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien
inklusive Verwässerungseffekt der verwässernden Optionen
6.181.114 6.178.408
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,17 1,79
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) 2,16 1,78

Konzernanhang

IV. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7, wie sich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Diese setzen sich aus Kassenbeständen sowie den Guthaben bei Kreditinstituten zusammen. In Übereinstimmung mit IAS7 (Statement of Cash Flows) wird zwischen Mittelveränderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit unterschieden.

Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit ist im Geschäftsjahr 2018 um 3.672 T€ niedriger als im Vorjahr und beträgt 16.593 T€. Der höhere Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit resultiert vor allem aus im Vergleich zum Vorjahr höheren Auszahlungen für nach der Equity-Methode bewertete Gesellschaften (2.007 T€, Vorjahr: 578 T€) und für den Erwerb immaterieller Werte (2.186 T€, Vorjahr: 380 T€). Der niedrigere Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit ist vor allem auf die um 2,2 Mio. € höhere Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen.

Nennenswerte nicht zahlungswirksame Transaktionen sind der ergebniswirksame Aufbau der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb der SP Integration GmbH, der UnitCon GmbH sowie der medgineering GmbH in Höhe von insgesamt 1.157 T€ (Vorjahr: 699 T€).

V. Angaben zur Segmentberichterstattung

In der Konzernbilanz und in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung werden die Daten von adesso in aggregierter Form dargestellt. Damit die Risiken und Chancen der Geschäftstätigkeit von adesso besser zu erkennen sind, werden im Rahmen der Segmentberichterstattung Informationen auf Basis berichtspflichtiger Segmente veröffentlicht. Dazu sind zunächst die operativen Segmente zu bestimmen. Nach IFRS 8 ist ein Unternehmensbereich ein operatives Segment, wenn er Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erlöse erzielt und Aufwendungen eingegangen werden, wenn das Betriebsergebnis regelmäßig von einem Hauptverantwortlichen überwacht wird und wenn separate Finanzinformationen vorliegen.

Diese Kriterien sind jeweils bei der adesso AG und ihren Tochterunternehmen erfüllt. Für Zwecke der Segmentberichterstattung werden in einem zweiten Schritt ähnliche operative Segmente auf Basis ähnlicher vertriebener Produkte und Dienstleistungen zu den berichtspflichtigen Segmenten IT-Services und IT-Solutions zusammengefasst. Die inQventures GmbH, welche in adesso-Kernbranchen tätige Start-ups unterstützt, ist ein eigenes, nicht berichtspflichtiges operatives Segment.

Das Segment IT-Services hat die branchenspezifische individuelle IT-Beratung sowie Softwareentwicklung zum Schwerpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme.

Im Segment IT-Solutions werden Standardsoftwareprodukte und Lösungen vertrieben, welche branchenspezifisch oder branchenneutral ausgelegt sind.

IT-Services IT-Solutions
adesso AG adesso insurance solutions GmbH*
adesso as a service GmbH adesso mobile solutions GmbH
adesso Austria GmbH e-Spirit AG
adesso Bulgaria EOOD e-Spirit Inc.
adesso Schweiz AG e-Spirit Schweiz AG
adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S.L. e-Spirit UK Ltd.
adesso Transformer Deutschland GmbH
(vormals: adesso it+ GmbH)
gadiv GmbH
adesso Transformer GmbH medgineering GmbH
adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. smarthouse adesso financial solutions GmbH
alleato assekuranzmakler GmbH
ARITHNEA GmbH
A3A Strategy Consulting GmbH
nhs Informatik GmbH
percision services GmbH
SunnyTrail Consulting S.L.

Die Einzelgesellschaften sind diesen Segmenten wie folgt zuzurechnen:

* Im Geschäftsjahr sind die 2018 erworbenen FABIS-Gesellschaften auf die adesso insurance solutions GmbH verschmolzen.

IFRS 8 setzt bei der Segmentberichterstattung den Management Approach konsequent um. Das bedeutet, dass extern dieselben Informationen berichtet werden wie für interne Zwecke. Da Zahlen nach jeweils lokalen Rechnungslegungsvorschriften berichtet werden, sind in der Segmentberichterstattung grundsätzlich auch die Zahlen nach diesen lokalen Rechnungslegungsvorschriften enthalten. Ausnahme davon bilden die Angaben zu den Umsatzerlösen mit externen Kunden auf Basis des Sitzes des Kunden sowie die Angaben zu den langfristigen Vermögenswerten auf Basis des Standortes der Vermögenswerte. Diese Angaben sind auf Basis der IFRS-Zahlen anzugeben.

Die veröffentlichte Segmentberichterstattung zeigt die Daten, die bei der internen Berichterstattung den Hauptentscheidungsträgern vorgelegt werden. Die berichteten Zahlen werden in Übereinstimmung mit dem jeweils lokalen Recht ermittelt. In Einzelabschlüssen erfasste planmäßige Abschreibungen auf Geschäftsoder Firmenwerte, welche aus Verschmelzungen resultieren, werden für Zwecke des internen Reportings eliminiert. Entsprechend wird dies in der Segmentberichterstattung dargestellt.

Für jedes operative Segment werden nicht konsolidierte Zahlen berichtet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Umsatzerlöse zwischen den Einzelgesellschaften in der Berichterstattung nicht eliminiert werden. Die Rechnungslegung nach HGB unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der Rechnungslegung nach IFRS. Für die Segmentberichterstattung wesentliche Differenzen werden im Folgenden erläutert:

Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden nach HGB grundsätzlich nach der "Completed-Contract-Method" erfasst. Das bedeutet, dass Umsatzerlöse erst dann zu erfassen sind, wenn der Vertrag zu 100% erfüllt ist. Nach IFRS werden Umsatzerlöse und die entsprechenden Aufwendungen aus Dienstleistungen häufig auf Basis des Fertigstellungsgrads zum Stichtag erfasst. Daraus resultiert eine abweichende Periodisierung der Ergebnisse aus Dienstleistungsverträgen. Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass dies nicht bedeutet, dass die ausgewiesenen Umsatzerlöse nach IFRS grundsätzlich höher sind als die nach HGB ausgewiesenen Umsatzerlöse.

Konzernanhang

Herstellungskosten umfassen nach IFRS die produktionsbezogenen Vollkosten. Sonstige Aufwendungen wie zum Beispiel allgemeine Verwaltungskosten dürfen nach HGB, nicht aber nach IFRS in die Herstellungskosten einbezogen werden.

Wertminderungen auf Forderungen sind nach HGB zu erfassen, soweit sie eingetreten sind. Nach IFRS sind Wertminderungen auf Forderungen in Höhe des gewichteten, erwarteten diskontierten Betrags zu erfassen.

Verbindlichkeiten sind nach IFRS nicht zum Erfüllungsbetrag, sondern zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich Nebenkosten zu bewerten. In der Folge sind sie anhand der Effektivzinsmethode fortzuschreiben.

Aufwand aus aktienorientierter Vergütung wird nach IFRS 2 bei Plänen mit Eigenkapitalausgleich über den Erdienungszeitraum erfolgswirksam gegen die Kapitalrücklage erfasst.

Die für die Segmente berichteten Zahlen entsprechen in Summe nicht den im Konzern berichteten Zahlen. Differenzen ergeben sich vor allem aus Bilanzierungsunterschieden zwischen lokalem Recht und IFRS, aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie aus Beträgen, die den berichtspflichtigen Segmenten nicht zugeordnet wurden. Die in der Segmentberichterstattung enthaltene Spalte "Überleitung lokales Recht/IFRS" enthält dabei die Differenzen aus Bilanzierungsunterschieden zwischen IFRS und dem jeweils lokalen Recht. Die Spalte "Konsolidierung/Sonstiges" enthält die sonstigen Differenzen.

Transaktionen zwischen den operativen Segmenten werden grundsätzlich zu Marktpreisen abgerechnet.

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 2018

IT-Services IT-Solutions Überleitung
lokales Recht/
IFRS
Konsolidierung/
Sonstiges
Konzern
300.451 50.189 7.575 -185 358.030
17.440
48.074 11.581 - -59.655 -
349.807 77.928 7.575 -59.840 375.470
5.544 1.347 -6.560 - 331
- - 415 117 532
11.314 3.262 -5.474 -4.021 5.081
-86.841 -15.733 982 58.296 -43.296
-203.447 -47.408 8.008 -205 -243.052
-51.754 -13.530 -2.484 3.784 -63.985
-30 -1 31 - -
24.592 5.865 2.493 -1.868 31.081
-4.389 -1.749 -217 -2.742 -9.097
-3.045 -476 3.521 - -
17.158 3.640 5.796 -4.611 21.984
4.999 -912 -11 -4.247 -171
121 133 536 -659 131
-1.336 -53 0 647 -742
-1.215 80 536 -12 -611
20.942 2.808 6.321 -8.869 21.202
3.045 476 -3.521 - -
23.987 3.284 2.800 -8.869 21.202
1.282 16.158 - -

In den Abschreibungen im Jahr 2018 sind im Konzernabschluss außerplanmäßige Abschreibungen auf Kundenlisten in Höhe von 391 T€ (Vorjahr: 0 T€) enthalten. Davon entfallen 105 T€ auf das Segment IT-Solutions und 286 T€ auf das Segment IT-Services.

Konzernanhang

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG 2017

in T€ IT-Services IT-Solutions Überleitung
Handelsrecht/
IFRS
Konsolidierung Konzern
Umsätze mit externen Kunden
Dienstleistungen
Lizenzen
252.534
588
48.832
14.654
4.937
-
44
-
306.348
15.242
Umsätze mit anderen operativen
Segmenten
37.414 9.341 - -46.755 -
GESAMTE UMSÄTZE 290.537 72.827 4.937 -46.711 321.590
Bestandsveränderung 3.286 -1.192 -2.094 - -
Aktivierte Eigenleistungen - - - 47 47
Sonstige betriebliche Erträge 10.120 3.776 -6.270 -4.491 3.135
Materialaufwand -75.618 -13.690 -558 46.519 -43.347
Personalaufwand -165.058 -40.244 5.491 -498 -200.309
Sonstiger betrieblicher Aufwand -46.241 -13.260 -297 4.060 -55.738
Sonstige Steuern -17 -2 19 - -
EBITDA 17.008 8.215 1.229 -1.074 25.378
Abschreibungen -3.762 -1.381 150 -3.200 -8.193
Abschreibungen Geschäfts- oder
Firmenwert
-3.087 -265 3.352 - -
EBIT 10.159 6.568 4.732 -4.275 17.185
Beteiligungsergebnis 6.089 -1.676 -601 -3.634 178
Zinserträge 12 139 601 -730 22
Zinsaufwendungen -1.447 -37 12 718 -754
Finanzergebnis -1.434 101 613 -12 -732
ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT) 14.814 4.993 4.745 -7.921 16.631
Abschreibung Geschäfts- oder
Firmenwert
3.087 265 -3.352 - -
EBT vor Abschreibung Geschäfts
oder Firmenwert
17.901 5.259 1.393 -7.921 16.631

Die folgende Tabelle zeigt die von IFRS 8 geforderte Zuordnung von externen Umsätzen nach Sitz des Kunden und langfristigen Vermögenswerten nach Sitz der Vermögenswerte zu geographischen Segmenten:

Externe Umsätze
nach Sitz des Kunden
Langfristige
Vermögenswerte
2018 2017 2018 2017
Deutschland 308.566 259.990 54.182 50.244
davon Geschäfts- oder Firmenwert 32.717 29.683
Österreich 7.106 6.741 3.654 3.650
davon Geschäfts- oder Firmenwert 3.552 3.552
Schweiz 48.366 43.008 11.684 11.438
davon Geschäfts- oder Firmenwert 9.959 9.588
Sonstige 11.432 11.851 547 168

In den Geschäftsjahren 2018 und 2017 wurden mit keinem Kunden mehr als 10% des Umsatzes von adesso getätigt.

VI. Ergänzende Angaben

A. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

2018 in T€ Gesamtbetrag davon fällig
im 1. Jahr
im 2. bis 5. Jahr nach 5 Jahren
Mieten von Räumen und Einrichtungen 77.808 9.289 28.593 39.926
Sonstige Leasingverträge 6.774 3.232 3.541 1
Sonstige langfristige Verträge 19.914 4.163 8.418 7.333
Versicherungen 301 300 1 0
Summe 104.797 16.984 40.553 47.260
2017 in T€ Gesamtbetrag davon fällig
im 1. Jahr
im 2. bis 5. Jahr nach 5 Jahren
Mieten von Räumen und Einrichtungen 50.004 6.234 20.889 22.881
Sonstige Leasingverträge 5.528 2.417 3.111 -
Sonstige langfristige Verträge 4.270 2.463 1.807 -
Versicherungen 870 700 168 2
Summe 60.672 11.814 25.975 22.883

Die Erhöhung der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Mieten von Räumen und Einrichtungen resultiert vor allem aus einem abgeschlossenen langfristigen Mietvertrag der adesso AG. adesso mietet das Gebäude der Hauptverwaltung für 15 Jahre. Es besteht ein zweimaliges Optionsrecht, das Mietverhältnis um jeweils fünf Jahre zu dann aktuellen Marktkonditionen zu verlängern. Zudem wurden im Rahmen der Umstellung der Bilanzierung von Leasingverträgen auf IFRS 16 einige Mietverlängerungsoptionen neu eingeschätzt.

Weitere finanzielle Verpflichtungen wie zum Beispiel Bestellobligo liegen zum Stichtag nicht in nennenswertem Umfang vor.

Konzernanhang

Zum Ende des Geschäftsjahres 2018 lagen keine zu berichtenden Eventualschulden vor.

B. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die von adesso gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind zum Stichtag sowie im Vorjahr zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten (Kategorie: "Amortised Cost"). Im Vorjahr waren sie nach IAS 39 der Kategorie "Forderungen und Kredite" zuzurechnen. Ebenso sind die finanziellen Schulden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Davon ausgenommen sind eine bedingte Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 116 T€ (Vorjahr: 0 T€) sowie ratierlich anzusammelnde Schulden aus Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 1.749 T€ (Vorjahr: 646 T€), bei denen die künftige Zahlung an die Arbeitsleistung der Verkäufer geknüpft ist.

Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte zu (fortgeführten) Anschaffungskosten sowie die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Marktzinssätze ähnlicher Finanzinstrumente zugrunde gelegt.

2018 2017
in T€ Bewertung Buchwert Fair Value Fair Value
Stufe*
Buchwert Fair Value Fair Value
Stufe*
AKTIVA
Zahlungsmittel und -äquivalente AC 45.912 45.912 46.497 46.497
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
AC 80.253 80.253 61.818 61.818
Finanzielle Vermögenswerte AC 1.612 1.612 1.243 1.243
SUMME 127.777 127.777 109.558 109.558
PASSIVA
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen
AC 14.651 14.651 12.713 12.713
Darlehen AC 45.943 46.138 3 44.770 45.103 3
Sonstige finanzielle
Verbindlichkeiten
2.165 2.165 1.385 1.385
davon zum beizulegenden
Zeitwert bewertet
FV 1.865 1.865 3 636 636 3
davon übrige AC 300 300 749 749
SUMME 62.759 62.954 58.868 59.201

* Erläuterung in Abschnitt II. unter Rechnungslegung (s)

AC: Bewertet zu (fortgeführten) Anschaffungskosten (Amortised Cost)

FV: Bewertet zum beizulegenden Zeitwert (fair value)

Der beizulegende Zeitwert der Darlehen wird bestimmt, indem die künftigen Zahlungsströme aus den Darlehen mit dem aktuellen Fremdkapitalzinssatz von adesso diskontiert werden.

Die Nettoergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:

2018/ in T€ Aus Zinsen Wertberichti
gung
Wertaufholung/
Ausbuchung
Summe
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Vermögenswerte
65 -620 -144 -699
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
-742 - - -742
Aus Zinsen Wertberichti Wertaufholung/ Summe
2017/ in T€ gung Ausbuchung
Kredite und Forderungen 22 -161 1 -138
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
-754 0 0 -754

Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte" resultiert aus der Aufzinsung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, aus der verzinslichen Anlage von finanziellen Vermögenswerten, aus der Wertberichtigung sowie der Ausbuchung ausgefallener finanzieller Vermögenswerte. Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" resultiert aus zu erfassenden Zinsaufwendungen.

Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen die Ausfallrisiken, die Liquiditätsrisiken sowie die Marktrisiken.

Ausfallrisiken/Wertminderungen

Das Ausfallrisiko für den Konzern besteht vor allem aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vertragsvermögenswerten sowie den sonstigen finanziellen Vermögenswerten. Die Kundenstruktur im Geschäftsjahr ist im Wesentlichen geprägt durch Bestands- und Großkunden.

Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertminderung von Fremdkapitalinstrumenten 2018. In Stufe 2 sind dabei ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte enthalten, welche dieser Stufe auf Basis der Vereinfachungsvorschrift direkt zugeordnet wurden.

Angabe in T€ Wertminderung
auf Basis
12 Monate
(Stufe 1)
Wertminderung
auf Basis
gesamter Laufzeit
(Stufe 2)
Wertminderung
bei beeinträchtigter
Bonität
(Stufe 3)
Summe
STAND 01.01.2018 4 351 175 530
Änderungen aus erfassten oder
ausgebuchten Forderungen
1 445 174 620
Umgliederung - -1 1 -
Sonstige Änderungen
aus Unternehmenszusammenschluss - 2 - 2
Währungsdifferenzen - - - -
STAND 31.12.2018 5 797 350 1.152

Konzernanhang

Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bruttobuchwerte (ohne Wertberichtigung) der finanziellen Vermögenswerte in 2018:

Angabe in T€ Bruttowert
(Stufe 1)
Bruttowert
(Stufe 2)
Bruttowert
(Stufe 3)
Summe
STAND 01.01.2018 1.243 73.270 209 74.722
Änderungen aus erfassten oder
ausgebuchten Forderungen
374 20.705 - 21.080
Umgliederung - -198 198 -
Änderungen aus der Ausbuchung
finanzieller Vermögenswerte
- -144 -27 -171
Sonstige Änderungen
aus Unternehmenszusammenschluss - 393 - 393
Währungsdifferenzen - -60 - -60
STAND 31.12.2018 1.617 93.966 380 95.964

adesso hat keine nennenswerten Risikokonzentrationen im Zusammenhang mit den finanziellen Vermögenswerten identifiziert. Folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der Bruttobuchwerte der finanziellen Vermögenswerte:

2018 in T€ Nicht
überfällig
Nicht
mehr als
3 Monate
Mehr als
3 Monate
und nicht mehr
als 6 Monate
Mehr als
6 Monate
und nicht mehr
als 1 Jahr
Mehr als
1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
55.794 22.307 1.728 653 842
Vertragsvermögenswerte 13.024 - - - -
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 1.617 - - - -

Liquiditätsrisiken

Das Liquiditätsrisiko besteht für adesso darin, künftig nicht den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Das mittel- und langfristige Liquiditätsmanagement wird zentral in Dortmund im Bereich des Finanzvorstands geführt. Alle Gruppenunternehmen planen und überwachen die Liquidität eigenständig. Ein zentrales Cash-Management ist nicht eingerichtet. Die Sicherung der Liquidität ist im Wesentlichen durch den operativen Cashflow sowie einen hohen Zahlungsmittelbestand gesichert. Die Gruppenunternehmen berichten der adesso AG in periodischen Abständen auf Basis unterschiedlicher Zeithorizonte über die kurzfristige, mittelfristige und langfristige Liquidität.

Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte sowie die Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) aus den finanziellen Verbindlichkeiten. Die Differenz zwischen den Buchwerten und der Summe der künftigen Zahlungsströme entspricht den künftig zu zahlenden Zinsen:

2018 in T€ Buchwert fällig bis
1 Jahr
> 1 und
< 5 Jahre
> 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 14.651 14.651 - -
Darlehen 14.186 24.782 9.216
davon Zinsen 45.943 581 1.349 311
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 2.165 1.404 761
Summe 62.759 30.241 25.543 9.216
2017 in T€ Buchwert fällig bis
1 Jahr
> 1 und
< 5 Jahre
> 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12.713 12.713 0 0
Darlehen 44.770 13.985 23.522 9.646
davon Zinsen 580 1.329 474
Sonstige Finanzverbindlichkeiten 1.385 472 913 0
Summe 58.868 27.170 24.435 9.646

Marktrisiko

Der Großteil der Leistungserbringung erfolgt in der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaften. Das Risiko aus Wechselkursen ist daher weiterhin als gering zu bewerten. Ebenso ist das Zinsrisiko als gering einzustufen. Die aufgenommenen Kredite sind fest verzinslich. Zudem ist der Zinsaufwand in Relation zu den liquiden Mitteln gering.

Angaben zum Kapitalmanagement

adesso weist eine Eigenkapitalquote von 35% (Vorjahr: 33%) aus. Ein aktives Kapitalmanagement wird nicht betrieben. Der Vorstand steuert das Unternehmen über Ergebnis-, Rendite- und Liquiditätskennzahlen. Kapitalmaßnahmen neben den unter Punkt 11. berichteten genehmigten und bedingten Kapitalia sind aktuell nicht beschlossen.

C. Vorstand

Zusammensetzung des Vorstands

Im Berichtsjahr gehörten folgende Personen dem Vorstand der adesso AG an:

  • Michael Kenfenheuer, Frechen, Vorstandsvorsitzender (Geschäftsbereiche Banking, Health, Insurance)

  • Dipl.-Wirtschaftsingenieur Christoph Junge, Münster, Mitglied des Vorstands (Finanzen, Personal, Administration & Recht sowie Mergers & Acquisitions)

  • Dipl.-Betriebswirt Dirk Pothen, Düsseldorf, Mitglied des Vorstands (seit 01.10.2018) (Geschäftsbereiche Automotive & Transportation sowie Manufacturing Industry (seit 01.01.2019))

  • Dipl.-Statistiker Andreas Prenneis, Dortmund, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Cross Industries, Öffentliche Verwaltung, Microsoft, IT-Management-Consulting sowie Data & Analytics (seit 01.01.2019))

Allen Vorständen wurde Einzelvertretungsvollmacht erteilt. Sie sind von den Beschränkungen des §181 BGB befreit.

Konzernanhang

Vergütung der Vorstandsmitglieder

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder enthält kurzfristige und aktienbasierte Bestandteile. Die folgenden Tabellen zeigen die Bestandteile der Vorstandsvergütung nach gewährten und gezahlten Zuwendungen und eine Überleitung auf die nach IAS 19 und IAS 24 darzustellenden Aufwendungen.

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder richtet sich vor allem nach dem erzielten Geschäftserfolg und nach branchenüblichen Standards. Sie basiert auf mit dem Aufsichtsrat vertraglich vereinbarten Regelungen. Neben der Grundvergütung gibt es weitere, erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile.

In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Gesellschaft allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Leistungen, die zum Teil als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden, so vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie Zuzahlungen zu Sozialversicherungen.

Die Grundzüge der Vorstandsvergütung sowie weitere Details werden im Vergütungsbericht als Bestandteil des Lageberichts dargelegt.

2018 beliefen sich die Gesamtbezüge (Zufluss) aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Vorstands der adesso AG auf 4.231 T€ (Vorjahr: 1.248 T€). Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum begründet sich durch die Auszahlung für Phantomaktien an Michael Kenfenheuer in Höhe von 2.857 T€. In den Gesamtbezügen (Zufluss) sind "Dividenden" aus dem Phantomaktienprogramm in Höhe von 39 T€ (Vorjahr: 35 T€) enthalten.

Die nachstehenden Tabellen geben einen Überblick über gezahlte, gewährte sowie als Aufwand erfasste Zuwendungen an die Mitglieder des Vorstands. Die langfristigen variablen Vergütungen enthalten die Schulden aus dem Phantomaktienprogramm sowie eine Schuld für in der Vergangenheit Herrn Kenfenheuer gewährte 3.885 Aktienoptionen.

GEWÄHRTE ZUWENDUNGEN

Michael Kenfenheuer
Vorstandsvorsitzender
Christoph Junge
Mitglied des Vorstands
Andreas Prenneis
Mitglied des Vorstands
Dirk Pothen*
Mitglied des Vorstands
in T€ 2017 2018 2018
(Min)
2018
(Max)
2017 2018 2018
(Min)
2018
(Max)
2017 2018 2018
(Min)
2018
(Max)
2017 2018 2018
(Min)
2018
(Max)
Erfolgsunabhängige
Vergütung
Festvergütung 240 242 242 242 194 225 225 225 184 215 215 215 - 50 50 50
Nebenleistung 20 22 22 22 13 17 17 17 15 15 15 15 - 4 4 4
Versorgungsaufwand 9 9 9 9 9 9 9 9 7 7 7 7 - 2 2 2
Summe 269 273 273 273 216 251 251 251 206 237 237 237 - 56 56 56
Erfolgsabhängige
Vergütung
Kurzfristige
erfolgsabhängige
variable Vergütung
168 187 - 187 168 192 - 192 168 192 - 192 - 48 - 48
Langfristige
erfolgsabhängige
variable Vergütung
601 279 - 279 406 212 - 212 - - - - - - - -
Summe 769 466 - 466 574 404 - 404 168 192 - 192 - 48 - 48
Gesamtvergütung
(entspricht dem
Aufwand des Jahres)
1.038 739 273 739 790 655 251 655 374 429 237 429 - 104 56 104
Weitere
Angaben
Zahl der gewährten
Phantomaktien
57.145 - - - 40.000 40.000 - - - - - - - - - -
Rückstellung für
Phantomaktien
2.619 - - - 1.124 1.320 - - - - - - - - - -
Rückstellung für
3.885 virtuelle Aktien
optionen
150 168 - - - - - - - - - - - - - -

* seit 01.10.2018

GEZAHLTE ZUWENDUNGEN

Michael Kenfenheuer
Vorstandsvorsitzender
Christoph Junge
Mitglied des Vorstands
Andreas Prenneis
Mitglied des Vorstands
Dirk Pothen*
Mitglied des Vorstands
in T€ 2018 2017 2018 2017 2018 2017 2018 2017
ERFOLGSUNABHÄNGIGE
VERGÜTUNG
Festvergütung 242 240 225 194 215 184 50 -
Nebenleistung 22 20 17 13 15 15 4 -
Versorgungsaufwand 9 9 9 9 7 7 2 -
Summe 273 269 251 216 237 206 56 -
ERFOLGSABHÄNGIGE
VARIABLE VERGÜTUNG
Kurzfristige variable Vergütung 172 174 172 174 172 174 - -
Langfristige variable Vergütung 2.880 21 16 14 - - - -
Summe 3.052 195 188 188 172 174 - -
GESAMTVERGÜTUNG 3.325 464 439 404 409 380 56 -

* seit 01.10.2018

Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten für Vorstandsvergütungen in Höhe von 619 T€ (Vorjahr: 504 T€), die im Folgejahr ausgezahlt werden sowie die oben angegebenen Schulden aus aktienbasierter Vergütung. Die 3.885 virtuellen Aktienoptionen wurden Herrn Kenfenheuer im Rahmen einer Individualvereinbarung zugesagt.

Die Mitglieder des Vorstands der adesso AG hielten zum 31.12.2018 die im Folgenden angegebene Zahl an Aktien der adesso AG:

Vorstand Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien
Michael Kenfenheuer, Frechen 26.238
Christoph Junge, Münster 12.904
Dirk Pothen, Düsseldorf -
Andreas Prenneis, Dortmund -
SUMME 39.142

Die Mitglieder des Vorstands erhielten aus den gehaltenen Aktien an der adesso AG im Geschäftsjahr 18 T€ Dividende. Christoph Junge hat im Geschäftsjahr seine vollständig erdienten 1.890 Aktienoptionen zum Basispreis von 7,31 € ausgeübt.

Frühere Mitglieder des Vorstands erhalten keine Bezüge und haben ebenfalls keine Pensionszusagen erhalten. Ein ehemaliges Mitglied des Vorstands ist in anderer Position weiterhin im Unternehmen tätig und erhält hierfür eine marktübliche Entlohnung. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.

Die Mitglieder des Vorstands der adesso AG haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des §125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:

Michael Kenfenheuer, Frechen > Vorsitzender des Aufsichtsrats der e-Spirit AG, Dortmund

D. Aufsichtsrat

Zusammensetzung des Aufsichtsrats

Dem Aufsichtsrat gehörten 2018 folgende Personen an:

  • Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund, Vorsitzender des Aufsichtsrats Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen

  • Dr. Friedrich Wöbking, Pullach, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Unternehmensberater

  • Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz Professor für Versicherungsinformatik an der Universität Leipzig

  • Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Unternehmensberater

  • Dipl.-Math. Heinz-Werner Richter, Dortmund Aktuarieller Treuhänder, Unternehmensberater

  • Dipl.-Inform. Rainer Rudolf, Dortmund Mitglied des Vorstands der W3L AG, Dortmund

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso AG haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des §125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:

  • Prof. Dr. Volker Gruhn Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund

  • Dipl-Kfm. Hermann Kögler Mitglied im Aufsichtsrat der Cognos AG, Köln

  • Prof. Dr. Gottfried Koch Vorsitzender des Verwaltungsrates der automobilie AG, Bühler/Schweiz Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfefferbeere AG, Bühler/Schweiz

  • Dr. Friedrich Wöbking, Pullach Mitglied im Aufsichtsrat der Erste Financial Service GmbH (EFS), Düsseldorf

Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder

Im Kalenderjahr 2018 belief sich die Gesamtvergütung aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Aufsichtsrates der adesso AG für die Tätigkeit als Aufsichtsrat auf 51 T€ (Vorjahr: 46 T€).

Konzernanhang

Gezahlte Aufsichtsratsvergütungen im Geschäftsjahr

in T€ Grundvergütung Variabler Anteil Summe
Prof. Dr. Volker Gruhn 8 0 8
Prof. Dr. Gottfried Koch 5 4 9
Hermann Kögler 5 5 10
Heinz-Werner Richter 5 5 10
Rainer Rudolf 5 0 5
Dr. Friedrich Wöbking 5 4 9
GESAMT 33 18 51

Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats in Höhe von 190 T€ (Vorjahr: 185 T€). Darüber hinaus wurden für das laufende Geschäftsjahr Verbindlichkeiten für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 33 T€ gebildet. Aufwendungen wurden in Höhe von 386 T€ (Vorjahr: 548 T€) für Provisionen, Honorare und Aufwandsentschädigungen erfasst.

adesso hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen weder verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats, noch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.

Frühere Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso AG hielten zum 31.12.2018 die folgenden Aktien an der adesso AG:

Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien
Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund (mittelbar über die Setanta GmbH, Dortmund) 1.719.767
Rainer Rudolf, Dortmund 1.088.195
Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz 15.921
Dr. Friedrich Wöbking, Pullach 7.000
Hermann Kögler, Bonn -
Heinz-Werner Richter, Dortmund -
SUMME 2.830.883

Die Mitglieder des Aufsichtsrats (ohne Setanta GmbH) erhielten Dividenden in Höhe von 444 T€ (Vorjahr: 400 T€).

E. Angaben zu nahestehenden Personen

Folgende Unternehmen sind neben Vorstand und Aufsichtsrat nahestehende Personen von adesso:

Gemeinschaftsunternehmen/Assoziierte Unternehmen:

Barmenia IT+ GmbH, Wuppertal

com2m GmbH, Dortmund

MediOne GmbH (vormals: re:Doc GmbH), Dortmund

soccerwatch.tv GmbH, Essen

SPS Perzonalized Nutrition GmbH, Berlin

TRILUX Digital Solutions GmbH, Arnsberg

1Buch GmbH, Gütersloh

Sonstige:

CampusLab GmbH, Essen

ForenService Holding, Leipzig

it factum GmbH, München

Setanta GmbH, Dortmund (zu 100% im Anteilsbesitz von Prof. Dr. Volker Gruhn)

Versicherungsforen Leipzig GmbH, Leipzig

Zum 31.12. bestanden die im Folgenden angegebenen Forderungen gegen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber den nahestehenden Personen:

2018 2017
in T€ Forderungen Verbindlichkeiten Forderungen Verbindlichkeiten
Gemeinschaftsunternehmen 326 - 87 -
Assoziierte Unternehmen 67 - 439 9
Sonstige 2 37 - 172
SUMME 395 37 526 181

Im Geschäftsjahr wurden die Folgenden angegebenen Erlöse (vor allem aus Dienstleistungsvereinbarungen) und Aufwendungen mit den nahestehenden Personen erfasst:

2018 2017
in T€ Erlöse Aufwendungen Erlöse Aufwendungen
Gemeinschaftsunternehmen 495 110 73 -
Assoziierte Unternehmen 34 32 294 -
Sonstige 10 506 3 262
SUMME 539 648 370 262

Konzernanhang

Zu den Transaktionen mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, siehe die Abschnitte unter VI. (Vorstand/Aufsichtsrat). Aus einer nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaft erhielt adesso Dividendenzahlungen in Höhe von 537 T€ (Vorjahr: 478 T€). Die Setanta GmbH erhielt von der adesso AG Dividenden in Höhe von 688 T€ (Vorjahr: 619 T€), welche vollständig gezahlt wurden. Weitere Transaktionen mit der Setanta GmbH fanden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr nicht statt.

F. Honorar Abschlussprüfer

Gemäß deutscher Gesetzgebung wird der Abschlussprüfer von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats gewählt. Nach der Wahl des Abschlussprüfers erteilt der Aufsichtsrat das Mandat, genehmigt in eigener Verantwortung Bedingungen und Umfang der Abschlussprüfung sowie sämtliche Prüfungshonorare und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.

Die Hauptversammlung hat für das Jahr 2018 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Gesellschaft Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als Prüfungsgesellschaft gewählt.

Die Aktivitäten der mit Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, sind berichtspflichtig und werden in der nachstehend aufgeführten Tabelle deklariert.

in T€ 2018 2017
Abschlussprüfung 148 168
Steuerberatungsleistungen - 14
Andere Beratungsleistungen 1 -
GESAMT 149 182

G. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag

Am 07.01.2019 haben der Vorstand und der Aufsichtsrat der adesso AG beschlossen, die Umwandlung der Gesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) vorzubereiten.

H. Ergebnisverwendung

Die Hauptversammlung der adesso AG hat am 05.06.2018 beschlossen, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2017 in Höhe von 0,40 € je Stückaktie auszuschütten. Die im Berichtszeitraum erfolgte Dividendenzahlung der adesso AG betrug insgesamt 2.470 T€.

Für das Geschäftsjahr 2018 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der adesso AG vorschlagen, eine Dividendenzahlung in Höhe von 2.779.241,85 € – 0,45 € je Stückaktie – zu beschließen. Dividendenzahlungen haben keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für adesso.

I. Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach § 161 AktG

Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG erklären gemäß §161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der aktuellen Fassung entsprochen wurde und wird. Etwaige Abweichungen von den Empfehlungen werden in der Entsprechenserklärung aufgeführt und kommentiert.

Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG berichten jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Bericht und Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter der Adresse www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.

J. Mitteilungspflichten

Für das Geschäftsjahr 2018 sind folgende Meldungen gemäß Art. 19 Abs. 1 MAR bei der adesso AG eingegangen:

Transaktion Name Art Aktien Kurs
07.06.2018 Michael Kenfenheuer Verkauf 7.000 57,80
Erwerb aus Aktienoptionspro
20.06.2018 Christoph Junge gramm 1.890 7,31
26.06.2018 Dr. Friedrich Wöbking Kauf 200 52,59

K. Aktionärsstruktur

Zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Aktionärsstruktur:

Aktionär Schwellenwertüber- bzw.
-unterschreitung
Anteil in %
Prof. Dr. Volker Gruhn (Setanta GmbH) 13.08.2007 27,9
Rainer Rudolf 02.10.2007 17,6
Ludwig Fresenius 18.04.2017 9,9
Michael Hochgürtel (MIH Hochgürtel UG & Co. KG) 19.12.2016 4,8

Nach der Streubesitzdefinition der Deutschen Börse AG beträgt der Freefloat somit 44,6%.

Im Geschäftsjahr 2018 ist der adesso AG keine Meldung gemäß §33 WpHG beziehungsweise §§38, 39 WpHG zugegangen.

Konzernanhang

L. Tochterunternehmen

Firma Sitz Eigenkapital 3) Jahres
ergebnis 3)
Kapital
anteil
adesso as a service GmbH Dortmund, Deutschland 1.102 T€ 712 T€ 100 %
adesso Austria GmbH Wien, Österreich -3.813 T€ -303 T€ 100 %
adesso Bulgaria EOOD Sofia, Bulgarien 65 TBGN -35 TBGN 100 %
adesso insurance solutions GmbH 2) Dortmund, Deutschland 4.721 T€ 823 T€ 100 %
adesso mobile solutions GmbH 1) Dortmund, Deutschland 343 T€ 0 T€ 100 %
adesso Schweiz AG Zürich, Schweiz 2.911 TCHF 2.210 TCHF 100 %
adesso Spain Consultoria y
Soluciones Tecnologicas S. L.
Barcelona, Spanien -147 T€ -172 T€ 100 %
adesso Transformer Deutschland GmbH
(vormals: adesso it+ GmbH)
Dortmund, Deutschland -62 T€ -86 T€ 100 %
adesso Transformer GmbH Wien, Österreich 64 T€ -291 T€ 100 %
adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. Istanbul, Türkei 4.443 TTRY 4.913 TTRY 100 %
alleato assekuranzmakler GmbH 4) Dortmund, Deutschland -242 T€ -73 T€ 74 %
ARITHNEA GmbH Neubiberg, Deutschland 5.577 T€ 1.594 T€ 100 %
A3A Strategy Consulting GmbH Köln, Deutschland -98 T€ 41 T€ 100 %
e-Spirit AG 1) Dortmund, Deutschland 4.895 T€ 0 T€ 100 %
e-Spirit Inc. Delaware, USA 614 TUSD 129 TUSD 100%
e-Spirit Schweiz AG Zürich, Schweiz 74 TCHF 140 TCHF 100 %
e-Spirit UK Ltd. London, UK -1.400 TGBP -44 TGBP 100 %
gadiv GmbH Much, Deutschland 310 T€ 119 T€ 61 %
InQventures GmbH 5) Berlin, Deutschland 23 T€ -1 T€ 85 %
medgineering GmbH Dortmund, Deutschland -197 T€ -142 T€ 100 %
nhs Informatik GmbH Bern, Schweiz 141 TCHF -4 TCHF 100 %
percision services GmbH Dortmund, Deutschland -1.457 T€ 911 T€ 100 %
smarthouse adesso financial solutions GmbH Karlsruhe, Deutschland 4.446 T€ 1.217 T€ 100 %
SunnyTrail Consulting S.L. Madrid, Spanien 14 T€ 11 T€ 100 %

1) Jahresergebnis 0 T€, da ein Ergebnisabführungsvertrag mit adesso AG besteht.

2) Im Geschäftsjahr 2018 wurden die FABIS-Gesellschaften auf die adesso insurance solutions GmbH verschmolzen.

3) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden nach jeweiligem Landesrecht angegeben.

4) Anfang 2019 wurden die Anteile der alleato assekuranzmakler GmbH auf 76% erhöht.

5) Anfang 2019 wurden die restlichen Anteile der InQventures GmbH erworben.

Geschäftsbericht 2018

M. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

Firma Sitz Assoziiertes
Unternehmen
(AU) /Gemein
schaftsunter
nehmen (GU)
Anteiliges
Eigenkapital 1)
Anteiliges
Jahres
ergebnis 1)
Kapitalanteil
com2m GmbH Dortmund, Deutschland GU -78 T€ 77 T€ 58,7 %
MediOne GmbH
(vormals: re:Doc GmbH)
Dortmund, Deutschland GU 174 T€ -35 T€ 56,7 %
Barmenia IT+ GmbH Wuppertal, Deutschland AU 920 T€ 469 T€ 24,0 %
soccerwatch.tv GmbH Essen, Deutschland AU2) 324 T€ -688 T€ 36,0 %
SPS Perzonalized
Nutrition GmbH
Berlin, Deutschland AU 4 T€ -3 T€ 7,0 %
TRILUX Digital Solutions
GmbH
Arnsberg, Deutschland AU 32 T€ -8 T€ 20,0 %
1Buch GmbH Gütersloh, Deutschland AU 25 T€ -7 T€ 30,0 %

1) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden nach jeweiligem Landesrecht angegeben.

2) Die soccerwatch.tv GmbH wurde 2017 als Gemeinschaftsunternehmen ausgewiesen.

N. Inanspruchnahme von Befreiungsvorschriften

Nachfolgende inländische Konzerngesellschaften in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft haben die gemäß §264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichten deshalb auf die Erstellung eines Lageberichts und eines Anhangs, die Prüfung des Jahresabschlusses durch einen Wirtschaftsprüfer und auf die Offenlegung ihres Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2018:

e-Spirit AG

adesso mobile solutions GmbH

Konzernanhang

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Dortmund, 21. März 2019

adesso AG

Michael Kenfenheuer Christoph Junge Dirk Pothen Andreas Prenneis

WIEDERGABE DES BESTÄTIGUNGSVERMERKS

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die adesso AG

Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der adesso AG, Dortmund, und ihrer Tochter-gesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2018, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der adesso AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2018 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 und

  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f ) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte in der Prüfung des Konzernabschlusses

Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.

Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:

1. Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Die adesso AG führt den nach IAS 36, Wertminderung von Vermögenswerten, durchzuführenden Werthaltigkeitstest zum 30. Juni des Geschäftsjahres sowie zusätzlich anlassbezogen durch. Dabei ist dem Buchwert einer Geschäfts- oder Firmenwert tragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit der erzielbare Betrag gegenüberzustellen. Diesen ermittelt die Gesellschaft unter Verwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens. Vor dem Hintergrund der damit verbundenen Komplexität und Ermessensspielräume war der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Sachverhalt.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit basiert auf Annahmen, die sich aus der Unternehmensplanung ableiten und die von erwarteten zukünftigen Markt- und Wirtschaftsbedingungen beeinflusst werden. Der Werthaltigkeitstest beruht auch wesentlich auf der sachgerechten Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die den Geschäfts- oder Firmenwert tragen. Der jeweilige erzielbare Betrag ist dabei insbesondere von den zukünftigen Zahlungsströmen in der Mittelfristplanung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie von den angenommenen Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten abhängig. Die Festlegung dieser Parameter obliegt den gesetzlichen Vertretern und ist ermessensabhängig. Es besteht das Risiko, dass Änderungen dieser Ermessensentscheidungen wesentliche Veränderungen in den Werthaltigkeitstests der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten nach sich ziehen.

Prüferisches Vorgehen

Wir haben im Rahmen unserer Prüfungshandlungen den von der Gesellschaft etablierten Prozess zur Durchführung von Werthaltigkeitstests im Hinblick auf dessen Eignung, potenziellen Abschreibungsbedarf zu ermitteln, nachvollzogen. Dabei haben wir uns mit dem Planungsprozess und der zutreffenden Einbindung der Einzelplanungen in die Konzernplanung befasst. In diesem Rahmen haben wir mit den gesetzlichen Vertretern des Mutterunternehmens unter Hinzuziehung unserer Bewertungsexperten die wesentlichen Planungsannahmen erörtert und dokumentiert. Der Fokus wurde dabei auf die Beurteilung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme in den Mittelfristplanungen der wesentlichen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie auf die verwendeten Diskontierungszinssätze und Wachstumsraten gesetzt. Hierfür haben wir die dem Werthaltigkeitstest zugrunde liegenden Prämissen nachvollzogen, indem wir sie mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen abgeglichen haben. Wir haben in diesem Zusammenhang auch die Planungstreue der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten nachvollzogen, indem wir die Mittelfristplanungen der Vorjahre mit den tatsächlichen Werten des Geschäftsjahres verglichen haben. Ferner haben wir die in die Werthaltigkeitstests eingeflossenen Mittelfristplanungen mit den vom Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanungen verglichen und die mathematische Richtigkeit der Bewertungsmodelle in Stichproben gewürdigt.

Der Fokus unserer Prüfungshandlungen war darüber hinaus die Beurteilung der Angaben der adesso AG im Konzernanhang. Diesbezüglich haben wir die Angaben der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich ihrer Vollständigkeit nachvollzogen und mit unserer Erwartungshaltung abgeglichen. Insbesondere die Darstellung der gesetzlichen Vertreter, ab welcher Veränderung der Hauptplanungsannahmen es zu einem möglichen Abwertungsbedarf kommen könnte, nahm dabei einen wesentlichen Prüfungsschwerpunkt innerhalb des Konzernanhangs ein. Wir haben in diesem Zusammenhang aufgrund der materiellen Bedeutung der Geschäfts- oder Firmenwerte eigene Sensitivitätsanalysen (Buchwert im Vergleich zum erzielbaren Betrag) wesentlicher zahlungsmittelgenerierender Einheiten durchgeführt, um den Einfluss von Änderungen bestimmter Parameter auf die Bewertungsmodelle zu verstehen.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte keine Einwendungen ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der adesso AG zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze" unter "Konsolidierung" und "Schätzungen und Annahmen", III.A.1. "Geschäfts- oder Firmenwert und Immaterielle Vermögenswerte" und V. "Angaben zur Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs enthalten.

2. Umsetzung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Die Gesellschaft hat den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, zum 1. Januar 2018 unter Anwendung des modifiziert retrospektiven Ansatzes eingeführt. Die Identifizierung aller Umsatzströme und die vollständige Erfassung der dahinter liegenden gruppenweiten Kundenverträge und Umstellungseffekte unterliegen aufgrund ihrer Komplexität einem erhöhten Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung. Vor diesem Hintergrund haben wir die Umstellung der Rechnungslegung auf den IFRS 15 als einen der bedeutsamsten Sachverhalte für unsere Konzernabschlussprüfung klassifiziert.

Prüferisches Vorgehen

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst den Prozess der Identifikation der wesentlichen Umsatzströme und das zugehörige Kontrollumfeld beurteilt, indem wir uns mit der Dokumentation der Gesellschaft befasst und diese mit unseren Kenntnissen über die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft verglichen haben. Um die Vollständigkeit und Richtigkeit der zum 1. Januar 2018 erfassten Umstellungseffekte im Hinblick auf die Kriterien des IFRS 15 nachzuvollziehen, haben wir unter Anwendung der Wesentlichkeitsgrenzen in Stichproben wesentliche Verträge und die darin enthaltenen Leistungsverpflichtungen durchgesehen. Dabei haben wir schwerpunktmäßig beurteilt, ob die Klassifizierung der Verträge, die Allokation von Erträgen und Kosten auf die Leistungsverpflichtungen und die zeitraum- bzw. zeitpunktbezogene Erfassung der Umsatzerlöse im Einklang mit IFRS 15 steht. In den Fällen, in denen Verträge mehrere Leistungsverpflichtungen beinhalteten, haben wir insbesondere beurteilt, ob diese Leistungsverpflichtungen als separate Leistungsverpflichtung zu qualifizieren sind und ob die Gesellschaft diese Beurteilung in Übereinstimmung mit IFRS 15 vorgenommen hat. Für die Verträge in der von uns ausgewählten Stichprobe haben wir Originaldokumente durchgesehen und die Erfassung der dazugehörigen Umsatzerlöse in den Rechnungslegungsdaten nachvollzogen. Die Aktivierung von Vertragskosten haben wir anhand der zugehörigen Dienstverträge in Stichproben, die nach pflichtgemäßem Ermessen ausgewählt wurden, nachvollzogen, indem wir überprüft haben, ob die Kriterien für die Aktivierung nach IFRS 15 erfüllt sind, und die Kalkulation der zum 1. Januar 2018 zu aktivierenden Vertragskosten nachgerechnet.

Schließlich haben wir die Darstellung der Umstellungseffekte zum 1. Januar 2018 im Konzernanhang der Gesellschaft nachvollzogen und die von der Gesellschaft erstellte Dokumentation in Bezug auf IFRS 15 dahingehend gewürdigt, ob sie eine geeignete Grundlage für einen nach IFRS Grundsätzen zu erstellenden Konzernabschluss darstellt.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Umsetzung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 15 auf den 1. Januar 2018 keine Einwendungen ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellschaft zu Umstellungseffekten aus IFRS 15 sind im Abschnitt II. A. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden" unter "Neue Rechnungslegungsvorschriften" des Konzernanhangs enthalten.

3. Periodengerechte Abgrenzung und Erfassung der Umsatzerlöse

Gründe für die Bestimmung als besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Die wesentlichen Umsatzströme im Konzernabschluss der adesso AG entstehen aus Lizenzverkäufen, Beratungsprojekten sowie Wartungs-, SmartCloud und Hostingverträgen. Die ordnungsgemäße Abgrenzung und Erfassung dieser unterschiedlichen Umsatzströme unterliegen aufgrund ihrer Komplexität einem erhöhten Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung. Vor diesem Hintergrund haben wir die periodengerechte Abgrenzung und Erfassung der wesentlichen Umsatzströme als einen für unsere Konzernabschlussprüfung besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.

Prüferisches Vorgehen

Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst mit dem Prozess der periodengerechten Abgrenzung und Erfassung der wesentlichen Umsatzströme sowie mit dem zugehörigen Kontrollumfeld im Hinblick auf die Kriterien von IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, befasst. In diesem Zusammenhang haben wir die prozessimmanenten Kontrollen zur vollständigen und periodengerechten Erfassung aller abrechenbaren Dienstleistungen und zugrundeliegenden Zeiten – auch unter Zuhilfenahme von Datenanalyseprogrammen – getestet. Um die Ordnungsmäßigkeit der Umsatzabgrenzung zum Abschlussstichtag nachzuvollziehen, haben wir wesentliche Verträge durchgesehen, externe Kundenbestätigungen eingeholt sowie stichprobenbasierte Belegprüfungen von Liefernachweisen, Kundenrechnungen und Zahlungseingängen zum Stichtagsdatum durchgeführt. Darüber hinaus haben wir Einsicht in die relevanten Projektunterlagen, wie Verträge, Kundenkommunikationen, Bestätigungen der Projektleiter oder Abnahmeprotokolle, genommen. Mit Hilfe analytischer Auswertungen des gesamten umsatzrelevanten Datenbestandes des Geschäftsjahres 2018 haben wir unter Einsatz von Datenanalyseprogrammen eine Korrelationsanalyse durchgeführt sowie tagesgenau Umsatzbuchungen auf Basis dieser Erkenntnisse in Stichproben nachvollzogen. Dabei haben wir unsere Erwartungen auf Basis von branchen- und marktbezogenen Daten sowie Vorjahreszahlen gebildet und diese mit den Ergebnissen der Datenanalysen der adesso AG als größter Gesellschaft im Konzern verglichen.

Die von der Gesellschaft ermittelten Fertigstellungsgrade zur Anwendung der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung im Bereich Festpreisprojekte haben wir in Stichproben durch Einsichtnahme in die jeweiligen Stundenkalkulationen und Projektunterlagen, wie Verträge, Kundenkommunikationen oder Bestätigungen der Projektleiter, nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir in Stichproben vergangenheitsbezogene Plan-Ist Vergleiche der Projektkalkulationen mit den tatsächlich eingetretenen Werten durchgeführt. Darauf aufbauend haben wir anhand der von der Gesellschaft geschätzten und bis zur Fertigstellung noch zu leistenden Aufwendungen durch Bestätigung des voraussichtlichen Gesamtprojektaufwandes von den jeweiligen Projektleitern nachvollzogen, ob ein etwaiger Wertberichtigungsbedarf der aktivierten Forderungen besteht.

Dem Risiko, dass neben dem standardisierten Umsatzprozess vom Management veranlasste manuelle Umsatzbuchungen getätigt werden könnten, wurde begegnet, indem wir uns für unser Prüfungsurteil auf ausführliche Befragungen der gesetzlichen Vertreter und den Einsatz von Datenanalyseprogrammen gestützt haben. In diesem Zusammenhang haben wir den Datenbestand in Stichproben daraufhin untersucht, ob unberechtigte Zugriffe im Geschäftsjahr 2018 erfolgt sind.

Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der periodengerechten Abgrenzung und Erfassung der Umsatzerlöse keine Einwendungen ergeben.

Verweis auf zugehörige Angaben

Die Angaben der Gesellschaft zur Erfassung der Umsatzerlöse sind in den Abschnitten II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden" unter "Konsolidierung" und "Schätzung und Annahmen" und III. "Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung" unter Punkt B.18. "Umsatzerlöse" des Konzernanhangs enthalten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzern-abschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht, den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Überein-stimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungs-prozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeab-sichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum

Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ord-nungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Dar-stellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtig-keiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Ent-scheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammen-wirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellun-gen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern ange-wandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammen-hängenden Angaben;

  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetz-lichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungs-nachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzern-abschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

  • holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rech-nungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten inner-halb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dar-gestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungs-feststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Ver-antwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvor-schriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen

Übrige Angaben gemäß Artikel 10 EU-APrVO

Wir wurden von der Hauptversammlung am 5. Juni 2018 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 30. Oktober 2018 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der adesso AG tätig.

Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.

Verantwortlicher Wirtschaftsprüfer

Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Andreas Muzzu."

Dortmund, 21. März 2019

Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Muzzu Kavun

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin

INVESTOR RELATIONS

Die Aktie

Das Börsenjahr 2018 – Rahmenbedingungen

Der deutsche Leitindex DAX beendete das Jahr 2018 mit einem deutlichen Verlust von 18% bei 10.559 Punkten, nachdem er im Vorjahr noch zweistellig um 13% gestiegen war. Der TecDAX notierte zum Jahresschluss 3 % niedriger als 2017 und zeigte damit noch die beste Performance unter den Auswahlindizes. Nach dem eher ruhigen Vorjahr verlief das Börsenjahr 2018 turbulent und volatil. Beflügelt von positiven Konjunkturdaten und einem wieder günstigeren Euro erwischte der DAX zum Jahresauftakt mit Erreichen eines neuen DAX-Allzeithochs auf Schlusskursbasis bei 13.560 Punkten am 23.01.2018 zunächst einen gelungenen Start. Die "heiß gelaufenen" Aktienmärkte kühlten sich in der Folge jedoch merklich ab. Ausgehend von den USA kam es an vielen Börsen wie auch in Deutschland zu einem massiven Kurseinbruch. Steigende Zinsen am Anleihemarkt, ein wieder stärkerer Euro sowie aufkeimende Inflationsängste drückten den DAX innerhalb weniger Tage sogar unter sein Niveau vom Jahresstart. Gegenläufige Bewegungen gerieten mehrfach bald ins Stocken, so dass beim DAX am 26.03.2018 bereits ein deutlicher Verlust von 9% eingetreten war. Erst ab der letzten März-Woche zeigte sich ein etwas festerer Aufwärtstrend, der den DAX bis zum 22.05.2018 wieder knapp über sein Ausgangsniveau vom Jahresstart hievte. Doch auch diese Erholung war nicht von Dauer. Im vom Volatilität geprägten Restjahr verlor der DAX nach und nach an Boden und erreichte sein Jahrestief bei 10.382 Punkten am 27.12.2018 nur einen Tag vor der Schlussnotiz. Maßgeblich für die eingetrübte Stimmung an den Börsen waren vor allem Sorgen um eine abflauende Inlands- und Weltkonjunktur, der sich verschärfende Handelsstreit mit den USA unter Wiedereinführung von Strafzöllen sowie der nahende Brexit. Beschlossene Dieselfahrverbote sorgten bei den deutschen Autobauern im DAX für einen zusätzlichen Verfall der Aktienkurse. Die italienische Staatsschulden- und Bankenkrise sorgte für neue Unsicherheit im Herbst, vor allem auch mit Blick auf die deutschen Großbanken. Der TecDAX blieb von den Stimmungsschwankungen nicht unbeeinflusst. Die Spannen zwischen Kursspitzen und -tiefs waren sogar noch extremer. Eine längere und stärker ausgeprägte Erholungsphase ab April bis Mitte Juni verhalf dem TecDAX zu einem Plus von 16% seit Jahresstart von denen bis Ende Juni immerhin 6% bewahrt werden konnten. Während die nächste Erholungsphase im DAX bereits Ende Juli abriss und den Verfall bis Jahresende einleitete, kletterte der TecDAX weiter auf sein Jahreshoch bei 3.039 Punkten am 29.08.2018 und hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 20% im Vergleich zum Vorjahresschluss zulegen können. Von diesem deutlich höheren Niveau traf die getrübte Stimmung den TecDAX hart. Bereits Mitte Oktober hatte der Index bis auf 1%-Punkt sämtliche Gewinne eingebüßt und rutschte bis zum Jahresschluss trotz mehrfacher Erholungsversuche bis auf ein Minus von 3%, nachdem einen Tag zuvor der Jahrestiefststand auf Schlusskursbasis mit einem Minus von 5% bei 2.400 Punkten erreicht worden war.

Entwicklung der adesso-Aktie

Mit einem Kursrückgang von 14 % im Vergleich zum Vorjahresschlusskurs entwickelte sich die adesso-Aktie 2018 nur etwas besser als der DAX und musste sich ihrem Referenzindex TecDAX geschlagen geben. Zum Jahresende befand sich dieser zwar auch in der Verlustzone, hatte aber im Vergleich zur adesso-Performance 11%-Punkte besser abgeschnitten. Ende 2018 schloss die adesso-Aktie bei 47,10 € und damit nur leicht oberhalb ihres Jahrestiefststands auf Schlusskursbasis von 46,70 € vom 10.12.2018. Nur knapp drei Monate zuvor hatte die adesso-Aktie am 14.09.2018 noch ein neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis von 66,80 € markiert. Im laufenden Handel waren am selben Tag in der Spitze 67,40 € bezahlt worden.

Den allgemeinen Börsentrends folgte die adesso-Aktie im ersten Halbjahr 2018 nur bedingt. Während die Indizes zunächst neue Höchststände markierten, notierte der Kurs nach jahresanfänglichen Gewinnen sogar 4% unter seinem Vorjahresschlusskurs. Erst als adesso am 16.02.2018 per Ad hoc-Mitteilung ein starkes viertes Quartal und das voraussichtliche Übererfüllen der unterjährig abgesenkten Prognosen verkündete, erhielt die adesso-Aktie bei hohen Handelsvolumina deutlichen Auftrieb. Der Kurs zog auf 58,90 € an. Die Vermeldung einer weiteren Akquisition, Empfehlungen in Finanzmedien

Investor Relations

adesso AG TecDAX

KURSVERLAUF DER ADESSO-AKTIE UND HANDELSVOLUMINA (XETRA) in €/Umsatz in Stück

sowie angehobene Analystenschätzungen ließen die Aktie bis auf 62,90 € am 23.02.2018 steigen. Während die adesso-Aktie zu diesem Zeitpunkt noch gegenüber dem TecDAX eine Outperformance von 12%-Punkten vorweisen konnte, büßte der Anteilsschein bis Ende März den Vorsprung gegenüber dem TecDAX zunächst vollständig ein. Bei nachlassendem Handelsvolumen zeigten sich teils hohe Kurssprünge in beide Richtungen. Bei einer volatilen Kursentwicklung auch im Folgemonat schnitt die adesso-Aktie bei deutlicher Abwärtsbewegung des TecDAX über die meiste Zeit erneut deutlich besser ab. Von der anschließenden nachhaltigeren Erholung des TecDAX bis Mitte Juni profitierte die Aktie hingegen nur in Teilen. Ab der zweiten Maiwoche verlor der Kurs bei weiter nachlassendem Handelsvolumen nach und nach an Wert, während der TecDAX weiter anzog. Im Sog der ab Mitte Juni stark eingetrübten Stimmung an den Börsen stürzten Auswahlindizes und adesso-Aktie tief. In nur 9 Handelstagen verlor der adesso-Anteilsschein 13% an Wert und notierte am 25.06.2018 bei 51,20 Euro. Von der nachfolgenden Erholung der Märkte profitierte adesso besonders stark nach Vermeldung eines größeren Rahmenvertrags sowie auf Basis starker Halbjahreszahlen. In der Folge erreichte der Kurs getragen von hohen Handelsvolumina am 14.09.2018 seinen Jahreshöchststand. Die zwischenzeitliche Outperformance gegenüber dem TecDAX büßte die adesso-Aktie im Rahmen der Eintrübung der Börsenstimmung im Herbst nach einem neuerlichen starken Kursrutsch am 20.11.2018 ein. Dem breit im Markt angelegten Aktienverkaufsdruck vermochten auch die nur wenige Tage zuvor veröffentlichten starken Neunmonatszahlen mit positivem Ausblick von adesso nicht entgegenzuwirken. Ohne neuerliche Impulse verlor die Aktie in einem immer pessimistischeren Börsenumfeld bis zum Ende des Jahres weiter an Wert und ging am 28.12.2018 nur 0,40 € über dem Jahrestiefststand mit 47,10 € und einem Minus von 14% gegenüber dem Vorjahresschlusskurs aus dem Handel.

Die Marktkapitalisierung von adesso verringerte sich somit von 337,5 Mio. € zum Jahresende 2017 auf 290,9 Mio. €.

Handelsvolumen

Gegenüber dem Vorjahr wurde allgemein noch einmal mehr mit Aktien umgesetzt. Die Handelsumsätze mit allen Aktien insgesamt am Kassamarkt inklusive Tradegate erhöhten sich im Berichtsjahr um 18,0% auf 1,5 Bio. €. Weiterhin gilt das Anlageinteresse der Investoren vor allem den Werten der ersten Reihe. Rund 96% des gesamten Volumens wurde mit Werten der Auswahlindizes umgesetzt. Der Anteil hat sich 2018 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 5%-Punkte zuungunsten der übrigen Werte erhöht. Bei einem insgesamt höheren Handelsvolumen fielen die Umsätze mit den nicht in einem Auswahlindex gelisteten Werten 2018 überproportional um 51%.

Nach einem sprunghaften Anstieg in den letzten drei Vorjahren ging das Handelsvolumen der adesso-Aktie 2018 von 170,0 Mio. € im Vorjahr auf 85,4 Mio. € zurück, liegt damit aber noch 68% über den Umsätzen von 2016. Umsatzstärkster Monat war der Februar mit 11,5 Mio. €. Im Mai wurden dagegen lediglich 3,8 Mio. € umgesetzt. Je Handelstag wechselten 2018 im Durchschnitt 5.877 Aktien den Besitzer. Im Schnitt wurden monatlich 123.423 adesso-Aktien gehandelt. Wie im Vorjahr wurden rund 75% des Handels über die Handelsplattform Xetra abgewickelt.

Bisherige Entwicklung 2019

Nach den Verlusten des Vorjahres starteten die Anleger 2019 zuversichtlich ins neue Jahr. Hierfür waren vor allem erwartete Fortschritte bei den Zollverhandlungen zwischen den USA und China verantwortlich. Der DAX legte ordentliche 7% bis zum 11.01.2019 zu. Der TecDAX brauchte für ein Plus von 8% etwas länger bis zum 25.01.2019. Bei wieder freundlicherer Marktlage und ausgehend von der günstigeren Bewertung der adesso-Aktie erholte sich der Kurs innerhalb der ersten Handelstage des neuen Jahres schnell. Beflügelt von guten Nachrichten, darunter erfolgreiche Vertragsabschlüsse rund um die Produktfamilie in|sure, sowie einer Empfehlung in den Finanzmedien legte der Kurs gegenüber dem Vorjahresschluss bis auf ein Plus von 14% am 18.01.2019 zu. Von diesem Niveau gab die Aktie in den folgenden drei Handelswochen allmählich wieder etwas nach. Auch die gute allgemeine Börsenstimmung wich zwischenzeitlich nach durchwachsenen Unternehmensberichten und rückläufigen Konjunkturdaten. Gewinnmitnahmen führten am

Investor Relations

Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Aktiendaten für 2018 je Quartal:

AKTIENDATEN

Q1 Q2 Q3 Q4 2018
Kurs am Periodenende 59,80 55,80 59,10 47,10 47,10
Kursentwicklung (in %) 9 2 8 -14 -14
Entwicklung TecDAX (in %) -1 6 4 -3 -3
Höchstkurs in € 62,90 61,50 66,80 64,70 66,80
Tiefstkurs in € 52,70 51,20 54,20 46,70 46,70
Volatilität
(90-Tage z. Quartalsende / in %)
30,9 33,4 28,0 36,3 36,3
Umsatz Stück /Handelstag 8.674 4.708 5.515 4.584 5.877
Umsatz €/Handelstag 493.618 269.130 336.809 253.464 338.855
Anzahl Aktien 6.174.203 6.174.203 6.176.093 6.176.093 6.176.093
Marktkapitalisierung in Mio. € 369,2 344,5 365,0 290,9 290,9

AKTIENSTAMMDATEN

2018 2017
ISIN DE000A0Z23Q5 Aktienanzahl zum
Jahresende
6.176.093 6.174.203
WKN A0Z23Q Xetra-Schlusskurs
zum Jahresende (€)
47,10 54,67
Symbol ADN1 Marktkapitalisierung
zum Jahresende
(Mio. €)
290,9 337,5
Reuters Instrument Code ADNGk.DE Ergebnis je Aktie (€) 2,17 1,79
Bloomberg Symbol ADN1:GR Cashflow je Aktie (€) 2,69 3,28
Erstnotierung 21.06.2000 KGV 21,7 30,5
Handelsplattformen Xetra KCV 17,5 16,7
Marktsegment General Standard Dividende je Aktie* 0,45 0,40
Anzahl der Aktien 6.176.093 Dividendenrendite* 1,0% 0,7%
Währung EUR * Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung.
Nennwert Stückaktien ohne Nennbetrag;
rechnerisch 1,00 €
Grundkapital 6.176.093 €
Stimmrecht pro Aktie 1
Zahlstelle DZ BANK AG, Frankfurt am Main
Indexzugehörigkeit CDAX, DAXsector All Software,
DAXsubsector All IT-Services, General
All-Share, General Standard Index
Rechnungslegungsstandard IFRS
Ende des Geschäftsjahres 31.12.

07.02.2019 zu einem deutlichen Rücksetzers der Leitindizes, in dessen Sog sich auch die adesso-Aktie bis auf 50,10 € am 08.02.2019 verbilligte. Die Aktie erholte sich bereits am Folgetag spürbar und legte in den letzten drei Februarwochen dank eines wieder freundlicheren Börsenklimas und der Vorstellung von adesso auf einer Kapitalmarktkonferenz stark zu. Am 25.02.2019 wurde erstmals im Jahr wieder eine fünfstellige Stückzahl adesso-Aktien auf Xetra gehandelt, die dem Wertpapier zum bisherigen Jahreshöchststand bei 55,30 € auf Schlusskursbasis verhalf. Ende Februar schloss die adesso-Aktie bei 55,10 € nur knapp darunter. 2019 konnten die Anleger somit auf Schlusskursbasis bisher einen kräftigen Buchgewinn von 17% verzeichnen. Dies entspricht bis dato einer Outperformance von 11 %-Punkten gegenüber dem TecDAX. Der DAX schloss am 28.02.2019 bei einem Stand von 11.516 Punkten mit einem Plus von 9%.

Kapitalmaßnahmen

Im Berichtszeitraum erhöhte sich das Grundkapital infolge der Ausübung von Aktienoptionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft von 6.174.203 € auf 6.176.093 €. Die Erhöhung um 1.890 € erfolgte im Juli 2018.

Dividenden

Die Hauptversammlung vom 05.06.2018 hat dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Gewinnverwendung entsprochen und die Ausschüttung einer um 11% angehobenen Dividende in Höhe von 0,40 € pro Aktie beschlossen. Die Dividende wurde den Depots der Aktionäre ab dem 08.06.2018 gutgeschrieben.

Aktionärsstruktur

Größter Aktionär der adesso AG ist mit 27,9 % Stimmrechten Prof. Dr. Volker Gruhn, mittelbar über die Beteiligungsgesellschaft Setanta GmbH. Prof. Dr. Gruhn ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso AG und Mitgründer. Rainer Rudolf verfügt als Mitgründer, ehemaliger Vorstand und seit 2013 ebenfalls Aufsichtsratsmitglied mit 17,6 % über den zweitgrößten Anteil der Stimmrechte. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist insgesamt mit 45,8%, der Vorstand der adesso AG mit 0,6% des Grundkapitals am Unternehmen beteiligt. 76,5% der zuzuordnenden Stimmrechte und damit die überwiegende Mehrheit wird von Privatanlegern gehalten. Der Anteil der institutionellen Investoren konnte weiter auf 19,8% ausgebaut werden. Die restlichen 3,7% der Unternehmensanteile konnten keinem Investorentyp eindeutig zugeordnet werden. Nach der Streubesitzdefinition der Deutschen Börse AG beträgt der Freefloat 44,6%. Er hat sich gegenüber dem im Geschäftsbericht 2017 angegebenen Wert um 0,5%-Punkte erhöht. Dies resultiert aus der Ausübung von Optionen aus dem Aktienoptionsprogramm der Gesellschaft sowie dem Auslaufen von Lockup-Vereinbarungen.

Investor Relations-Aktivitäten

Unsere Investor Relations stehen im Dienste einer aktiven Kommunikation und sorgen für Transparenz über unsere Geschäftstätigkeit. Es ist unser Bestreben, nicht nur ein Höchstmaß an Transparenz und leicht zugänglichen Informationen zu bieten, sondern auch aktiv das Gespräch mit institutionellen und privaten Investoren, Analysten und den Finanzmedien zu suchen. Dazu präsentieren wir regelmäßig unsere Entwicklung im Rahmen von Konferenzen, gezielten Einzelterminen oder Roadshows. Zusätzlich nutzten wir zahlreiche Investorenkonferenzen zur Präsentation der adesso AG und der Intensivierung der Kontakte zum Kapitalmarkt.

2018 wurde die adesso AG auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentiert und zusätzlich auf der von der DVFA (Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e.V.) initiierten Frühjahrskonferenz, ebenfalls in Frankfurt. Darüber hinaus fanden Vorstellungen auf drei weiteren Konferenzen und Investorenveranstaltungen in Paris, Lyon und Hamburg statt. Für das Jahr 2019 sieht der Finanzkalender eine ähnlich hohe Anzahl an Investorenkonferenzen vor. Zudem veröffentlichten wir im Geschäftsjahr regelmäßig kapitalmarktrelevante Meldungen sowie Präsentationen zu unserer Gesellschaft. Interessierten Kapitalmarktakteuren stellen wir über die Webseiten der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" vielfältige Informationen bereit, die weit über die Pflichtangaben hinausgehen. Als Service ermöglichen wir über den Menüpunkt "Fragen an den Finanzvorstand" den direkten Dialog mit dem verantwortlichen Vorstand. Durch die Aufnahme in Versandlisten für die postalische oder elektronische Zusendung von Unternehmensmeldungen und -berichten werden Interessenten aktiv mit den neusten Informationen zur adesso AG versorgt. Von über 520 angemeldeten Personen und Unternehmen wird dieser Service bereits genutzt. Insbesondere für Analysten, aber auch für alle anderen interessierten Anleger bietet adesso eine Investorenmappe zum Download an, die neben der Regelpublizität aus den vergangenen zwölf Monaten unter anderem auch eine Mehrperiodenübersicht der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der wichtigsten Kennzahlen auf Quartals- und Jahresbasis als auch den Konzernabschluss und -zwischenabschluss als Excel-Tabellen bereithält. adesso wurde 2018 regelmäßig durch mehrere Analysten bewertet. Aktualisierungen von Analystenstudien werden auf der adesso-Website vorgehalten.

Die adesso AG ist Mitglied im Deutschen Investor Relations Verband e.V. (DIRK).

Analysen / Research

Die Aktie der adesso AG wird seit Veröffentlichung der Basisstudie im Oktober 2016 von Warburg Research regelmäßig über Updates und Comments bewertet. Weiterhin werden Bewertungen durch die bankenunabhängigen Analysten von SMC Research veröffentlicht, die seit Mai 2013 die Entwicklung von adesso verfolgen. Im Rahmen der Fusion der WGZ BANK mit der DZ BANK hat das neu unter DZ BANK firmierende Institut ab August 2016 die Coverage der adesso AG fortgeführt, die im Mai 2012 aufgenommen worden war. Nach einem Wechsel des Analysten erschien 2017 eine neue Basisstudie der DZ BANK. Die zwischenzeitlich aus internen Gründen eingestellte Coverage wurde im ersten Quartal 2018 wieder aufgenommen.

Die jüngsten Updates der aktuellen Analysten wurden im November 2018 und März 2019 veröffentlicht. Warburg Research rät zum "Kaufen" mit einem Kursziel von 73,50 € (15.11.2018). SMC Research vergibt ebenfalls eine Kaufempfehlung und taxiert den fairen Wert bei 73,80 € (15.11.2018). Der Analyst der DZ BANK stuft die adesso-Anteile mit "Kaufen" bei einem Kursziel von 62,40 € ein (04.03.2019).

Der Handel der adesso-Aktie wird seit Anfang 2011 vom Marktführer im Designated Sponsoring betreut, der Oddo Seydler Bank AG (ehemals: Close Brothers Seydler Bank AG).

Ihr Ansprechpartner:

Martin Möllmann Manager Investor Relations T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 E [email protected]

Geschäftsbericht 2018

EMPFEHLUNGEN IN FINANZMEDIEN/ANALYSTENBEWERTUNGEN

Datum Empfehlung Bewertung Quelle
13.03.19 adesso:
Kurz notiert
Seit zwei Jahren bewegt sich der Kurs trotz aller fundamen
talen Fortschritte zwischen 50 und 60 Euro seitwärts. […]
Vor Veröffentlichung der 2018er-Zahlen am 29.03. ließ die
Meldung über die geplante Anhebung der Dividende auf
0,45 (0,40) Euro je Aktie auf ein gutes Geschäftsjahr schlie
ßen. Für die kurzfristige Kursentwicklung dürfte der Ausblick
entscheidend sein.
Nebenwerte
Journal Extra
04.03.19 Kaufen Kursziel: 62,40 € DZ BANK
11.01.19 Hot Stock
der Woche:
Die Zeit ist reif
[…] Kann der Vorstand die aktuell vorherrschende positive
Grundstimmung in weiter steigende Umsätze ummünzen
und die Marge nachhaltig steigern, steht einer Wieder
aufnahme des Aufwärtstrends nichts im Weg. Neben
der wieder günstigen Bewertung sollten kurzfristig das
sehr wahrscheinliche Übertreffen der 2018er-Prognose
und mittel- bis langfristig weitere Abschlüsse im in su
re-Bereich, lukrative Übernahmen und eine erfolgreiche
Internationalisierung für die notwendigen Impulse sorgen.
Ziel: 72,50 €, Stopp: 42,00 €.
Der Aktionär
[] Seit Jahresende erholte sich das Papier wieder und legte fast
09.01.19 adesso:
So geht's weiter
10% zu. Für einen Wiedereinstieg ist es unseres Erachtens je
doch zu früh. Warten Sie bei adesso deshalb zunächst ab.
Platow Börse
21.12.18 adesso:
Noch auf dem
Postweg –
Der Börsen
Freibrief für
Wachstums
schübe
[…] Wie schon im NJ 7/18 nach Teilnahme an der HV der
Adesso AG wie auch nach den 9M-Zahlen 2018 müssen wir
keine Abstriche an unserer positiven Einschätzung machen.
[…] An der Börse stagniert die Kursentwicklung jedoch und
führt zu der Erkenntnis, dass es beim Sprung vor zwei Jahren
wohl zu schnell ging und anschließend Luft abgelassen wur
de. Mittlerweile befindet sich die Bewertung jedoch in einer
Region, die deutlich unter dem Gewinnwachstum liegt und
der Aktie in normalen Zeiten wieder deutliches Erholungs
potenzial eröffnet.
Nebenwerte
Journal
28.11.18 adesso: Neue
Märkte beflügeln
[…] adesso hat Großes vor. Der Dortmunder IT-Konzern strebt
nicht nur neue Branchen, sondern auch eine stärkere Inter
nationalisierung an. Zuletzt bescherten Großaufträge zur
Automatisierung der Dokumentenverarbeitung im Gesund
heitswesen ein deutliches Wachstum. Und auch die jüngste
Zusammenarbeit mit der Schweizer Bahn dürfte Anlegern
Freude bereiten […]. Empf. am 2.11.2016, Ausg. 45/2016,
Empf.-Kurs 39,10 €, Kurs akt. 51,50 €, +/- in%: +31,71,
Neuer Stopp: 41,20 €.
Focus Money
15.11.18 Buy Kursziel: 73,50 € Warburg
Research
15.11.18 Buy Kursziel: 73,80 € SMC Research
02.08.18 Marathon-Aktien:
Sechs Titel laufen
dem Feld davon /
Kaufen
[…] Analysten sehen den Gewinn je Aktie von 2017 bis 2022
von 1,79 € auf 5,07 € steigen. Erfüllt adesso diese Zielvor
gaben, wäre bestimmt auch künftig der Status als Mara
thon-AG gesichert. Kursziel: 70,00 €, Stoppkurs: 48,00 €.
Börse Online
23.04.18 adesso erwartet
starkes Jahr 2018
Vorstandswoche-Altfavorit adesso hat sich prächtig entwi
ckelt. […] Wir raten bei der Aktie investiert zu bleiben. Nicht
investierte Anleger warten einen schwachen Börsentag ab,
um die Aktie eventuell etwas günstiger kaufen zu können.
Die Wachstumsstory ist voll intakt!
Die Vorstands
woche

Investor Relations

ORGANE DER GESELLSCHAFT

Vorstand

Michael Kenfenheuer

Vorstandsvorsitzender

Michael Kenfenheuer (Jahrgang 1958) leitet als Vorstand die Bereiche Banking und Insurance und ist zudem zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso insurance solutions GmbH, A3A Strategy Consulting GmbH, e-Spirit AG sowie smarthouse adesso financial solutions GmbH. 2000 wurde er in den Vorstand der adesso AG berufen. Auf Basis seiner langjährigen Erfahrungen in der Unternehmensführung und Projektleitung trägt Michael Kenfenheuer maßgeblich dazu bei, das Netzwerk von Fach- und Branchenexperten aufzubauen und zu erweitern. Von 2011 bis Mitte 2015 war Michael Kenfenheuer Co-Vorstandsvorsitzender der adesso AG. Zum 01.07.2015 hat er den Vorstandsvorsitz übernommen.

Christoph Junge (Jahrgang 1970) ist als Vorstand verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Personal, Administration und Recht sowie Mergers & Acquisitions. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligung alleato assekuranzmakler GmbH und ist Finanzvorstand der e-Spirit AG. Bevor er im Mai 2005 in den Vorstand der BOV AG (durch Verschmelzung heute adesso AG) berufen wurde, gestaltete er als Direktor Finanzen und

Unternehmensentwicklung das Geschäft der Gesellschaft.

Dirk Pothen

Christoph Junge Mitglied des Vorstands

Mitglied des Vorstands

Dirk Pothen (Jahrgang 1967) ist als Vorstand verantwortlich für die Geschäftsbereiche Automotive and Transportation und Manufacturing Industry sowie für die Auslandsgesellschaft adesso Austria GmbH. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligung Arithnea GmbH. Vor seiner Bestellung in den Vorstand der adesso AG im Oktober 2018 fungierte Dirk Pothen zuletzt als Managing Director DACH bei der SQS Software Quality Systems AG in Köln. Davor war das adesso-Vorstandsmitglied fünfzehn Jahre lang in verschiedenen Management-Positionen bei Atos und T-Systems tätig.

Andreas Prenneis

Mitglied des Vorstands

Andreas Prenneis (Jahrgang 1965) ist als Vorstand für die Geschäftsbereiche Cross Industries, Öffentliche Verwaltung, Health, Data & Analytics, Microsoft sowie IT-Management-Consulting verantwortlich. Er ist zudem zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso as a service GmbH, adesso mobile solutions GmbH, gadiv GmbH, percision services GmbH, com2m GmbH und medgineering GmbH. Bevor er im April 2015 in den Vorstand der adesso AG berufen wurde, war er bei der CompuGroup Medical Deutschland beschäftigt, wo er zuletzt als Area Vice President Telematik & AddOn verschiedene Geschäftsbereiche leitete.

Organe der Gesellschaft

Aufsichtsrat

Prof. Dr. Volker Gruhn Vorsitzender des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Volker Gruhn (Jahrgang 1963) gründete 1997 die adesso AG mit und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich liegen auf mobilen Anwendungen und der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Digitalen Transformation, insbesondere der Entwicklung und des Einsatzes von Cyber-Physical Systems. Prof. Dr. Gruhn ist Autor und Co-Autor von über 300 nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen. Er ist Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig und darüber hinaus Mitglied im Beirat des BIPRO e.V., in dem sich Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche zusammengeschlossen haben, um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse durch fachliche und technische Normen zu optimieren.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adessoAG ist Prof. Dr. Gruhn zusätzlich Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund.

Dr. Friedrich Wöbking Mitglied des Aufsichtsrats (stv. Vorsitzender)

Dr. Friedrich Wöbking (Jahrgang 1950) ist ein ausgewiesener Kenner des IT-Sektors sowie der Banken- und der Versicherungsbranche. Er verantwortete als Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG von 2003 bis 2009 das Ressort IT Services und Operations. Zuvor führte er als Vorstand der Allianz Versicherungs-AG/Allianz Lebensversicherungs-AG und Deutsche Versicherungs-AG bereits seit Anfang der 1990er Jahre zunächst das Personenversicherungsgeschäft und später unter anderem die Bereiche IT und E-Business. Der promovierte Informatiker und Mathematiker führt aktuell die Geschäfte der FW ADVISORY Management Beratung.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adessoAG ist Dr. Wöbking zusätzlich Mitglied im Aufsichtsrat der Erste Financial Services GmbH, Düsseldorf.

Geschäftsbericht 2018

Prof. Dr. Gottfried Koch Mitglied des Aufsichtsrats

Prof. Dr. Gottfried Koch (Jahrgang 1951) ist Professor für Versicherungsinformatik und Mitglied des Vorstandes des Instituts für Informatik an der Universität Leipzig. Bevor er die Professur 1998 übernahm, war er innerhalb der Helvetia Versicherungsgruppe St. Gallen und Frankfurt sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Er war darüber hinaus bis 2000 Geschäftsführer der FJA AG in Österreich und in der Schweiz. Sein Studium absolvierte er an der Deutschen Versicherungsakademie in Köln, der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt und der Hochschule St. Gallen, wo er auch promovierte. Seine berufliche Karriere startete er als gelernter Versicherungskaufmann bei der Frankfurter-Allianz Versicherungs AG.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adessoAG ist Prof. Dr. Koch zusätzlich Vorsitzender des Verwaltungsrats der automobilie AG und der Pfefferbeere AG, beide Bühler, Schweiz.

Hermann Kögler Mitglied des Aufsichtsrats

Hermann Kögler (Jahrgang 1955) war über 12 Jahre als Vorstand Finanzen/Controlling und Sprecher des Vorstands der COGNOS AG tätig, einer der größten privaten und unabhängigen Bildungsgruppen in Deutschland. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch Mitte 2016 wurde er in den Aufsichtsrat der COGNOS AG gewählt. Seine berufliche Laufbahn begann er nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln zunächst in selbstständiger Tätigkeit im Großhandel. Er übernahm später Leitungs- und Geschäftsführerfunktionen unter anderem bei der Otto Wolff Gruppe sowie der Rhenus AG. Anfang 1996 wechselte er zur internationalen Stahldistribution Klöckner & Co. und war hier bis 2001 in leitenden Funktionen tätig, zuletzt als Vorstand Finanzen/Controlling. Bevor er 2004 zur COGNOS AG kam, war der Diplom-Kaufmann als Berater und Interims-Manager tätig.

Weitere Aufsichtsratsmandate:

Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adessoAG ist Hermann Kögler Mitglied im Aufsichtsrat der COGNOS AG.

Organe der Gesellschaft

Heinz-Werner Richter Mitglied des Aufsichtsrats

Heinz-Werner Richter (Jahrgang 1951) war von 1996 bis 2013 Mitglied des Vorstands der Barmenia Versicherungen und in dieser Funktion verantwortlich für die Bereiche IT und Mathematik der Sparten Krankenund Lebensversicherung. Er war darüber hinaus viele Jahre Mitglied des Vorstands der Deutschen Aktuarvereinigung sowie Mitglied in zahlreichen Gremien des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. Er ist heute als aktuarieller Treuhänder für private Krankenversicherer sowie in beratender Funktion in IT-Projekten tätig. Bevor Heinz-Werner Richter 1977 seine Karriere bei den Barmenia Versicherungen begann, schloss er sein Studium der Mathematik und Informatik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erfolgreich als Diplom-Mathematiker ab.

Rainer Rudolf Mitglied des Aufsichtsrats

Rainer Rudolf (Jahrgang 1962) ist Vorstand des Softwaretechnologie-Unternehmens W3L AG. Der diplomierte Informatiker gründete 1997 die adesso AG mit und leitete das Unternehmen bis Ende 2010 in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden. In seinen Verantwortungsbereich fielen bis 2007 die gesamte Verwaltung mit allen kaufmännischen und administrativen Aktivitäten des Unternehmens sowie darüber hinaus die Bereiche Personal und Recht. Er hat somit die solide wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens maßgeblich mitbestimmt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand der adesso AG im September 2011 leitete Rainer Rudolf bis Oktober 2016 die Stock Informatik GmbH & Co. KG, ein führendes Softwarehaus im Bereich Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit. Die Gesellschaft war 2015 von der CompuGroup Medical Deutschland AG übernommen worden und wurde unter seiner Leitung auf die vollständige Integration vorbereitet.

GLOSSAR

Kaufmännische Begriffe

Benchmark

Benchmark ("Maßstab") oder Benchmarking (= Maßstäbe setzen) bezeichnet eine vergleichende Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden. Das BIP enthält auch die Leistungen der Ausländer, die innerhalb des Landes arbeiten, während die Leistungen der Inländer, die im Ausland arbeiten, nicht berücksichtigt werden.

Cashflow

Der Cashflow (engl. für Geldfluss, Kassenzufluss) ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten erzielten Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.

Cash-Management

Cash-Management oder Liquiditätsmanagement bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre einen Begriff im Finanzmanagement. Cash-Management umfasst alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen.

DACH-Region

Der Begriff DACH ergibt sich aus den Länderkürzeln, der in dieser Region befindlichen Länder: Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH). Damit ist meist der gesamte deutschsprachige Wirtschaftsraum gemeint.

Deutscher Corporate Governance Kodex

Der Deutsche Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK) ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, wie eine gute Corporate Governance gestaltet werden soll: Dies umfasst ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und der Führung von Unternehmen und Organisationen.

Discounted-Cashflow-Methode

Die DCF-Methode wird zur Bestimmung von Unternehmenswerten angewendet. Dabei werden zukünftige Zahlungsüberschüsse (Cashflows) mit Hilfe von Kapitalkosten auf einen Bewertungsstichtag abgezinst.

EBITDA

Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (engl. Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation).

EBITDA-Marge

Das Verhältnis von EBITDA zum Umsatz. Die EBIT-DA-Marge dient zur Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens und ist unabhängig vom Finanzergebnis, außerordentlichen Positionen und Steuern.

Factoring

Factoring (Forderungszession) ist eine Finanzdienstleistung, die der kurzfristigen Umsatzfinanzierung dient. Der Factor erwirbt die Forderungen seines Factoring-Kunden gegen dessen Abnehmer (Debitor). Als Gegenleistung für die Abtretung der Forderung zahlt der Factor an den Factoring-Kunden umgehend den Forderungskaufpreis.

Forecast

Forecast bezeichnet eine Prognose, die zur Planung verwendet wird. Der Forecast aktualisiert im Laufe einer Periode die Erwartungen für diesen Zeitraum im Vergleich zur Ursprungsplanung.

Glossar

FTE

Abkürzung für Full Time Equivalent oder Vollzeitäquivalente. Der FTE-Wert dient zum Vergleich relativer Beschäftigtenzahlen eines Unternehmens oder als Rechengröße. Im Gegensatz zur absoluten Anzahl der Mitarbeiter werden die Stellen auf volle Stellen umgerechnet. Zwei 50 %-Arbeitsverhältnisse werden zum Beispiel nur als ein Mitarbeiter ausgewiesen, wenngleich zwei unterschiedliche Mitarbeiter beschäftigt sind.

Goodwill

Goodwill ist der Geschäfts- oder Firmenwert, den ein Erwerber eines Unternehmens unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände nach Abzug der Schulden (= Substanzwert) hinaus zu zahlen bereit ist.

IAS International Accounting Standards Siehe IFRS

IASB

International Accounting Standards Board (IASB) ist ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und bei Bedarf überarbeitet.

IFRS

Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften. Sie umfassen die Standards des International Accounting Standards Board (IASB), die International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Committee (IASC) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC).

Impairment Test

Der Impairment Test (Werthaltigkeitstest) ist ein verpflichtender Niederstwerttest zur Bewertung des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsvorschriften US-GAAP und IFRS verlangen eine periodische Beurteilung von möglichen Indikatoren einer nachhaltigen Wertbeeinträchtigung.

Kontenclearing

Konzentration der Salden verschiedener Bankkonten unter Berücksichtigung von definierten Mindestbeständen auf ein Zielkonto. Daraus ergibt sich auf dem Zielkonto ein Dispositionsendsaldo, der für unterschiedliche Geldanlageformen genutzt wird.

Materialeinsatzquote

Die Materialeinsatzquote ist das Verhältnis von Aufwendungen für Material und bezogenen Leistungen zu den Umsatzerlösen. Sie wird in Prozent ausgedrückt.

Percentage-of-Completion-Methode (PoC)

Methode, bei der ein Auftrag nach dem geschätzten Fertigstellungsgrad bewertet wird. Gemäß dieser Methode werden die entsprechend dem Fertigstellungsgrad angefallenen Auftragskosten den Auftragserlösen zugeordnet. Hieraus ergibt sich eine Berücksichtigung von Erträgen, Aufwendungen und Ergebnis entsprechend dem Leistungsfortschritt.

Rohertrag

Als Rohertrag, Rohgewinn oder Bruttoertrag (engl. Gross Profit) bezeichnet man die Differenz zwischen Umsatz und Waren- beziehungsweise Materialeinsatz eines Unternehmens.

Streubesitzdefinition (der Deutschen Börse)

Definition der Deutschen Börse zur Unterteilung der Anteile eines Unternehmens in Streu- und Festbesitz, beispielsweise zu finden im "Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse".

Geschäftsbericht 2018

Working Capital

Working Capital bezeichnet die Differenz zwischen kurzfristig (innerhalb eines Jahres) liquidierbaren Aktiva eines Unternehmens und den kurzfristigen Passiva. Es ist also der Teil des Umlaufvermögens, der nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gebunden ist und deshalb im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzprozess "arbeiten" kann.

Xetra-Handel

Bei Xetra handelt es sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen.

IT-Begriffe

Bitkom

Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. ist der Digitalverband Deutschlands. 1999 als Zusammenschluss einzelner Branchenverbände in Berlin gegründet, vertritt er mehr als 2.600 Unternehmen der digitalen Wirtschaft.

Content Solutions

adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung/Solution vermarktet werden können. Unter Content Solutions fasst adesso die Lösungen, die der Generierung und dem Management von Content beziehungsweise Inhalten dienen.

Enterprise-Content-Management

Enterprise-Content-Management (ECM) umfasst die Methoden, Technologien und Werkzeuge zur Erfassung, Verwaltung, Speicherung, Bewahrung und Bereitstellung von Content und Dokumenten zur Unterstützung organisatorischer Prozesse im Unternehmen.

FirstSpirit

Produktname eines Content-Management-Systems der adesso-Tochtergesellschaft e-Spirit AG.

Internet der Dinge

Der Begriff Internet der Dinge (englisch Internet of Things oder in Kurzform IoT) beschreibt, dass konventionelle Personalcomputer (PC) zunehmend als Geräte verschwinden und durch "intelligente Gegenstände" ersetzt werden. Das "Internet der Dinge" soll den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen. Hierzu werden immer kleinere und in Gegenstände eingebettete Computer/Sensoren verwendet, die weder ablenken, noch auffallen. Sie dienen der Datensammlung und -verarbeitung, können miteinander vernetzt kommunizieren und hierdurch sinnvolle Prozesse anstoßen.

Mobile Solutions

adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung oder Solution vermarktet werden können. Unter Mobile Solutions subsumiert adesso die Lösungen, die der Mobilisierung von Informationen, Inhalten und Anwendungen dienen.

Glossar Finanzkalender Impressum

FINANZKALENDER

Termine Event
10.01.2019 22. ODDO BHF Forum, Lyon
20.02.2019 13. ODDO BHF German Conference, Frankfurt/Main
29.03.2019 Veröffentlichung des Jahres-/Konzernabschlusses 2018,
Bilanzpresse-/Analystenkonferenz, Dortmund
13.05.2019 Veröffentlichung der Zwischenmitteilung innerhalb des 1. Halbjahres
15.05.2019 Frühjahrskonferenz 2019, Frankfurt/Main
17.05.2019 Ordentliche Hauptversammlung, Dortmund
30.08.2019 Veröffentlichung des Halbjahresberichts 2019
14./15.10.2019 19. European Large & MidCap Event, Paris
13.11.2019 Veröffentlichung der Zwischenmitteilung innerhalb des 2. Halbjahres
25.-27.11.2019 Deutsches Eigenkapitalforum/One-on-Ones, Frankfurt/Main

IMPRESSUM

adesso AG Adessoplatz 1 | 44269 Dortmund T +49 231 7000-7000 | F +49 231 7000-1000 | [email protected] Konzeption, Gestaltung: adesso AG | Satz: Marcus Lazzari, www.roeske-lazzari.de Fotografie: Martin Steffen Fotografie, Christian Nielinger Fotografie und Gestaltung (www.nielinger.de), christoph meinschäfer FOTOGRAFIE, Daimler AG, Shutterstock (Wright Studio, whiteMocca), Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.