AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Zur Rose Group AG

Quarterly Report Aug 21, 2019

1021_10-q_2019-08-21_68fa4140-c32e-44da-b5f2-53dd049625ea.pdf

Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Halbjahresbericht 2019 Zur Rose Group

Inhalt

Brief an die Aktionäre 3
Konsolidierte Erfolgsrechnung 7
Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung 8
Konsolidierte Bilanz 9
Konsolidierte Geldflussrechnung 11
Konsolidierte Eigenkapitalveränderungsrechnung 12
Anhang zur konsolidierten Halbjahresrechnung 13
Kontakt 23

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre

Die Zur Rose-Gruppe setzte ihren Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2019 planmässig fort. Unter Einrechnung des Umsatzes von medpex erzielte die Gruppe ein Umsatzplus von 28.1 Prozent auf CHF 771.8 Mio. im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dadurch wurde trotz intensiven Preiswettbewerbs gegenüber dem ersten Quartal 2019 eine leichte Wachstumsbeschleunigung erreicht. Ohne Einbezug von medpex stiegen die Verkäufe um 12.9 Prozent in Lokalwährung1 . Die Gruppe konnte damit ihre führende Stellung als grösste Versandapotheke Europas deutlich ausbauen. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von minus 1.5 auf minus 0.4 Prozent.

Markantes Umsatzwachstum im Kernmarkt Deutschland — In Deutschland erhöhte die Zur Rose-Gruppe den Umsatz inklusive medpex um 46.2 Prozent in Lokalwährung bzw. um 41.1 Prozent auf CHF 480.6 Mio. Um das gesteigerte Volumen abwickeln zu können, wird derzeit in der im August 2019 termin- und kostengerecht fertiggestellten neuen Halle des Logistikerweiterungsbaus in Heerlen mit dem Innenausbau und der Installation der Anlagen begonnen. Überdies wird geprüft, ob bereits 2020 und damit früher als geplant die Logistikaktivitäten weiterer Gesellschaften nach Heerlen überführt

1 Da das Herauslösen des Versandgeschäfts noch nicht abgeschlossen ist, konnten im ersten Halbjahr 2019 noch keine Umsätze von medpex konsolidiert werden.

werden können, um Effizienzsteigerungen zu erzielen. Die Gruppe erwartet die vollständige Inbetriebnahme des neuen Distributionszentrums wie geplant im Laufe des Jahres 2021.

Im Rahmen der Integration von apo-rot sollen als nächste Schritte die Bereiche Marketing, Service und IT in Heerlen gebündelt werden, um weitere Synergien zu realisieren. Vor diesem Hintergrund wird der Standort der apo-rot Service GmbH im Hamburg, wo diese Aufgaben derzeit von einem Team mit rund 80 Mitarbeitenden erbracht werden, per 31. Dezember 2019 stillgelegt. Die apo-rot Service GmbH hat freiwillig und aus sozialer Verantwortung heraus sozial verträgliche Lösungen in Form von Abfindungsangeboten entwickelt, in denen die Interessen der Mitarbeitenden angemessen berücksichtigt werden.

Kontinuierliches Wachstum in der Schweiz — Trotz regulatorisch bedingter Preissenkungen von 4 Prozent (IQVIA, ex-factory-Wert) gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigerte Zur Rose den Umsatz in der Schweiz um 4.3 Prozent auf CHF 273.3 Mio. und wuchs damit deutlich über dem Markt. Ein wesentlicher Faktor war wiederum das Ärztegeschäft. Zur Rose gelang es, ihren Marktanteil in diesem Bereich im ersten Halbjahr von 24.5 auf 25.2 Prozent zu erhöhen. Im B2C-Geschäft entwickelten sich das klassische Retail- und das stationäre Geschäft erfreulich. Allerdings beeinträchtigten die Preissenkungen insbesondere hochpreisiger Medikamente sowie Therapieumstellungen im Specialty Care-Bereich das sonst erfolgreiche B2C-Geschäft. Wie im Juni kommuniziert, intensivieren Migros und Zur Rose ihre bestehenden Kooperationen in den Bereichen Shop-in-Shop-Apotheken, Webshop und Entwicklung innovativer Modelle im Hinblick auf die integrierte Versorgung.

Fortschreitende Expansion in europäischen Kernmärkten — Mit der Akquisition der spanischen PromoFarma im September 2018 ist es der Zur Rose-Gruppe gelungen, ihr Geschäftsmodell um das wenig kapitalintensive Marktplatzmodell strategisch zu ergänzen. Durch die Übernahme des zwischenzeitlich integrierten französischen Marktplatzes Doctipharma und durch die Aufnahme neuer Partnerapotheken in Frankreich und Italien treibt die Gruppe den Ausbau des Geschäftsmodells in europäischen Kernmärkten weiter konsequent voran. Sie erzielte in diesem Segment im «Übrigen Europa» ein Umsatzwachstum von 34.5 Prozent auf CHF 17.9 Mio. Die Zahl der an den Marktplatz angeschlossenen Partnerapotheken stieg auf über 750 mit einem Gesamtangebot von über 110 000 Produkten.

Sondereffekte prägen Ergebnisentwicklung — Das Ergebnis im ersten Halbjahr 2019 wurde durch verschiedene Sondereffekte beeinflusst. Die Verbreiterung des Sortiments und die Abwicklung der um 22 Prozent gestiegenen Anzahl Pakete im Rahmen der Integration von apo-rot in Heerlen hat die Komplexität erhöht und zur – voraussichtlich noch bis zur Inbetriebnahme des neuen Distributionszentrums andauernden – Umstellung vom Zwei- auf einen Drei-Schicht-Betrieb geführt. Diese Faktoren wirken sich auf die Kosten aus. Weiter schlagen sich die Aufwendungen zugunsten der weiteren Internationalisierung im Ergebnis nieder. Demgegenüber wurden die Kosten für den Earn-out beim Kauf von medpex aufgrund eines intensiven Preiswettbewerbs im OTC-Geschäft in Deutschland tiefer bewertet als veranschlagt. Unter Berücksichtigung aller Sondereffekte verbesserten sich das Betriebsergebnis (EBITDA) von minus CHF 9.0 Mio. auf minus CHF 2.5 Mio. und die EBITDA-Marge von minus 1.5 Prozent auf minus 0.4 Prozent. Das Unternehmensergebnis schlägt mit minus CHF 17.1 Mio. zu Buche (Vorjahr: minus CHF 17.6 Mio.). Die Unternehmensergebnis-Marge verbesserte sich von minus 2.9 auf minus 2.6 Prozent.

Gesetzesinitiativen beschleunigen eHealth-Entwicklung in Deutschland — In Deutschland ist das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) am 16. August 2019 in Kraft getreten. Damit steigt Deutschland in die operative Umsetzung des elektronischen Rezepts (eRezept) ein. Die offizielle deutschlandweite Einführung ist für Mitte 2020 geplant. Für Patientinnen und Patienten entfällt somit das bislang aufwendige Verfahren der postalischen Rezepteinsendung an Versandapotheken. Als grösste Versandapotheke Europas wird die Zur Rose-Gruppe diesen Meilenstein für ihr Geschäftsmodell nutzen. Sie erwartet in den kommenden Jahren eine deutliche Steigerung des Versandmarktanteils verschreibungspflichtiger Medikamente von derzeit lediglich 1.3 Prozent. Durch die vollständige Übernahme des Joint-Venture-Unternehmens Ehealth-Tec, einer kleinen Gesellschaft im Bereich digitaler Lösungen im Gesundheitswesen, nimmt die Gruppe als Systemanbieter für eRezept-Lösungen eine Vorreiterrolle im deutschen Markt ein. Im Rahmen von strategischen Partnerschaften setzt Ehealth-Tec bereits erste eRezept-Pilotprojekte mit Krankenkassen, dem Smart-Home-Projekt der AOK Sachsen-Anhalt und des Immobilienunternehmens WGF sowie demnächst mit dem Spitzenverband der Fachärzte Deutschlands (SpiFa) in der Praxis um. Das erworbene technische Know-how ist ein weiterer wichtiger Baustein in der Entwicklung des Gesundheits-Ökosystems von Zur Rose.

Im Juli 2019 verabschiedete das Bundeskabinett den Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken. Das Vorhaben, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu verbieten, ist somit endgültig beendet. Die in diesem Entwurf weiterhin geplante Untersagung von Patienten-Boni durch EU-ausländische Versandapotheken wird der Bundesgesundheitsminister in die Abstimmung mit der EU-Kommission geben. Die Zur Rose-Gruppe geht weiterhin davon aus, dass dieses Gesetzesvorhaben europarechtswidrig ist und im Widerspruch zum Urteil des Europäischen Gerichtshofes von 2016 steht. Weitere Elemente des Apothekenstärkungsgesetzes, wie das Wiederholungsrezept, wirken sich positiv auf das Versandgeschäft aus. Ärztinnen und Ärzte sollen künftig Verschreibungen für eine bis zu dreimal wiederholbare Abgabe ausstellen können. Insbesondere für Versicherte mit einer chronischen Erkrankung bedeutet dies eine wesentliche Erleichterung in der Arzneimittelversorgung.

Ausblick — Die aktuellen Veränderungen im Markt bewirken ein starkes Momentum zugunsten des Geschäftsmodells der Zur Rose-Gruppe. Das Management bestätigt für das Gesamtjahr 2019 die kommunizierte Umsatzerwartung und die für 2022 festgelegten Ziele. Mit den Verkäufen von medpex erwartet die Zur Rose-Gruppe 2019 einen Umsatz von rund CHF 1.6 Mrd., entsprechend einem Wachstum von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Unter Berücksichtigung aller Sondereffekte wird auf Stufe EBITDA ein ausgeglichenes Ergebnis, mindestens jedoch die 2018 erreichte EBITDA-Marge (minus 1.0 Prozent), angestrebt. Vor dem Hintergrund der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland bestätigt das Management den Ausblick für 2022: Die Zur Rose-Gruppe peilt eine Verdoppelung des 2018 erzielten Umsatzes an. Wie bereits kommuniziert, liegt die EBITDA-Zielmarge für 2022 bei 5 bis 6 Prozent, entsprechend CHF 120 bis 150 Mio.

Prof. Stefan Feuerstein Präsident des Verwaltungsrats

Walter Oberhänsli Delegierter des Verwaltungsrats und CEO

Konsolidierte Erfolgsrechnung

1.1.−30.6.2018
1.1.−30.6.2019 angepasst 1)
Anhang CHF 1 000 % CHF 1 000 %
Nettoumsatz 3 668 360 100.0 602 706 100.0
Sonstige betriebliche Erlöse 5 24 184 784
Warenaufwand −563 569 −506 457
Personalaufwand −59 866 −46 880
Übriger Betriebsaufwand 5 −71 565 −59 113
Betriebsergebnis vor Abschreibungen
und Wertminderungen (EBITDA)
−2 456 −0.4 −8 960 −1.5
Abschreibungen und Wertminderungen −14 628 −7 749
Betriebsergebnis (EBIT) −17 084 −2.6 −16 709 −2.8
Anteil Ergebnis von
Gemeinschaftsunternehmen
113 8
Finanzertrag 1 314 217
Finanzaufwand −1 161 −900
Ergebnis vor Steuern (EBT) −16 818 −2.5 −17 384 −2.9
Ertragssteuern −267 −210
Unternehmensergebnis −17 085 −2.6 −17 594 −2.9
Davon für Aktionäre der
Zur Rose Group AG
−17 101 −17 513
Davon für Anteile ohne beherrschenden
Einfluss
16 −81
CHF 1 CHF 1
Unternehmensergebnis pro Aktie −1.97 −2.83
Verwässertes Unternehmensergebnis
pro Aktie
−1.97 −2.83

1) Siehe Anhang 2.2 Neue Standards, Interpretationen und Änderungen für die Zur Rose-Gruppe

Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung

1.1. − 30.6.2019 1.1. − 30.6.2018
CHF 1 000 CHF 1 000
Unternehmensergebnis −17 085 −17 594
Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe −11 726 −1 089
In Folgeperioden in die Erfolgsrechnung
umzugliederndes sonstiges Ergebnis
−11 726 −1 089
Neubewertung Personalvorsorge −4 344 1 860
Ertragssteuern 797 −304
In Folgeperioden nicht in die Erfolgsrechnung
umzugliederndes sonstiges Ergebnis
−3 547 1 556
Sonstiges Ergebnis nach Steuern −15 273 467
Gesamtergebnis nach Steuern −32 358 −17 128
Davon für Aktionäre der Zur Rose Group AG −32 223 −17 103
Davon für Anteile ohne beherrschenden Einfluss −135 −25

Konsolidierte Bilanz

AKTIVEN 30.6.2019 31.12.2018
Anhang CHF 1 000 % CHF 1 000 %
Flüssige Mittel 91 403 230 693
Kurzfristige Finanzanlagen 187 153
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
99 172 92 311
Aktive Rechnungsabgrenzungen 13 346 9 780
Sonstige Forderungen 13 487 14 411
Vorräte 68 366 69 400
Als zur Veräusserung gehalten klassifizierte
Vermögenswerte
6
6 824 0
Umlaufvermögen 292 785 35.9 416 748 57.4
Beteiligungen an
Gemeinschaftsunternehmen
1 265 1 192
Sachanlagen 54 455 34 294
Immaterielles Anlagevermögen 456 186 264 625
Langfristige Finanzanlagen 1 628 1 081
Latente Steuern 9 148 8 580
Anlagevermögen 522 682 64.1 309 772 42.6
Total Aktiven 815 467 100.0 726 520 100.0

Konsolidierte Bilanz

PASSIVEN 30.6.2019 31.12.2018
Anhang CHF 1 000 % CHF 1 000 %
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 61 994 3 521
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen 95 674 83 127
Sonstige Verbindlichkeiten 8 425 10 134
Steuerverbindlichkeiten 1 318 834
Passive Rechnungsabgrenzungen 24 826 19 140
Kurzfristige Rückstellungen 2 172 2 211
Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur
Veräusserung gehaltenen klassifizierten
Vermögenswerten verbunden sind
6
4 351 0
Kurzfristiges Fremdkapital 198 760 24.4 118 967 16.4
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 34 606 30 613
Obligationsanleihe 114 221 114 127
Personalvorsorgeverpflichtungen 17 363 13 737
Latente Steuern 5 236 5 470
Langfristiges Fremdkapital 171 426 21.0 163 947 22.6
Total Fremdkapital 370 186 45.4 282 914 38.9
Aktienkapital 261 776 48 127
Kapitalreserven 269 155 450 946
Eigene Aktien −5 271 −5 453
Gewinnreserven −52 977 −34 473
Umrechnungsdifferenzen −27 297 −15 571
Auf die Aktionäre der Zur Rose
Group AG entfallendes Eigenkapital
445 386 54.6 443 576 61.1
Anteil ohne beherrschenden Einfluss −105 30
Total Eigenkapital 445 281 54.6 443 606 61.1
Total Passiven 815 467 100.0 726 520 100.0

Konsolidierte Geldflussrechnung

1.1. − 30.6.2019 1.1. − 30.6.2018
CHF 1 000 CHF 1 000
Unternehmensergebnis −17 085 −17 594
Abschreibungen und Wertminderungen 14 628 7 749
Finanzaufwendungen, netto −421 483
Ertragssteuern 267 210
Nicht liquiditätswirksame Aufwendungen und Erträge −18 745 880
Bezahlte Steuern −751 −210
Bezahlte Zinsen −416 −126
Erhaltene Zinsen 26 119
Veränderungen der Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige Forderungen sowie
geleistete Anzahlungen
−8 633 −13 203
Veränderungen der Vorräte −260 −1 867
Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten 16 425 10 491
Veränderung von Rückstellungen −335 −334
Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit −15 300 −13 402
Erwerb von Tochtergesellschaften, netto −99 207 0
Erwerb von Sachanlagen −5 959 −8 746
Veräusserung von Sachanlagen 43 0
Erwerb von immateriellen Werten −11 488 −8 659
Erwerb von Finanzanlagen −3 211 0
Rückzahlung von kurzfristigen Finanzanlagen 49 0
Gewährung von langfristigen Finanzanlagen −55 0
Geldfluss aus Investitionstätigkeit −119 827 −17 405
Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten −2 187 −450
Kauf von eigenen Aktien −1 −1
Transaktionskosten aus Kapitalerhöhung 1) −314 0
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit −2 502 −451
Zu- /Abnahme der flüssigen Mittel −137 630 −31 258
Bestand flüssige Mittel zu Jahresbeginn 230 693 107 764
Fremdwährungsdifferenzen −1 660 −682
Bestand flüssige Mittel am Periodenende 91 403 75 824

1) Nicht liquiditätswirksame Kapitalerhöhung aufgrund Erwerb medpex (siehe Anhang 4)

Konsolidierte Eigenkapitalveränderungsrechnung

Aktien Kapital Eigene Gewinn Umrech
nungs
Aktionäre
der Zur Rose
Nicht
beherr
schende
Total
Eigen
kapital reserven Aktien reserven differenzen Group AG Anteile kapital
CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000
1. Januar 2018 35 762 272 162 −1 216 47 −12 751 294 004 219 294 223
Unternehmensergebnis −17 513 −17 513 −81 −17 594
Sonstiges Ergebnis 1 500 −1 089 411 56 467
Gesamtergebnis −16 013 −1 089 −17 102 −25 −17 127
Aktienbasierte Vergütung 670 670 670
Kauf eigene Aktien −1 −1 −1
Zuteilung neuer Aktien
(Mitarbeitende)
70 −70 0 0
30. Juni 2018 35 762 272 162 −1 147 −15 366 −13 840 277 571 194 277 765
1. Januar 2019 48 127 450 946 −5 453 −34 473 −15 571 443 576 30 443 606
Unternehmensergebnis −17 101 −17 101 16 −17 085
Sonstiges Ergebnis −3 396 −11 726 −15 122 −151 −15 273
Gesamtergebnis −20 497 −11 726 −32 223 −135 −32 358
Aktienbasierte Vergütung 2 176 2 176 2 176
Ausgabe neuer Aktien für
Erwerb medpex
2 046 30 126 32 172 32 172
Transaktionskosten
Kapitalerhöhung
−314 −314 −314
Umwandlung von
Kapitalreserven
211 603 −211 603
Kauf eigene Aktien −1 −1 −1
Zuteilung neuer Aktien
(Mitarbeitende)
183 −183 0 0
30. Juni 2019 261 776 269 155 −5 271 −52 977 −27 297 445 386 −105 445 281

Anhang zur konsolidierten Halbjahresrechnung

1 Geschäftstätigkeit

Die Zur Rose-Gruppe betreibt eine E-Commerce Apotheke und einen Grosshandel für medizinische und pharmazeutische Produkte. Darüber hinaus bietet sie Arzneimittelmanagement- Dienstleistungen an. Der Absatz erfolgt an selbstdispensierende Ärztinnen und Ärzte, an Versandapotheken und an Privatpersonen direkt. Zudem werden einzelne Publikumsapotheken betrieben.

Die Muttergesellschaft der Zur Rose-Gruppe (die «Gruppe») ist die Zur Rose Group AG, eine Aktiengesellschaft schweizerischen Rechts mit Sitz an der Seestrasse 119 in 8266 Steckborn (Schweiz). Sie wurde am 6. April 1993 gegründet. Der Sitz des Managements der Gruppe sowie der Hauptsitz der Geschäftstätigkeit befinden sich an der Walzmühlestrasse 60 in 8500 Frauenfeld (Schweiz).

Der konsolidierte Halbjahresabschluss umfasst die Periode vom 1. Januar 2019 bis 30. Juni 2019 (nachfolgend «Berichtsperiode») und wurde am 20. August 2019 durch den Verwaltungsrat genehmigt.

Die Zur Rose Group AG ist seit dem 6. Juli 2017 börsenkotiert. Die Aktien werden an der SIX Swiss Exchange im International Reporting Standard gehandelt.

Die im Halbjahresabschluss genannten Werte sind gerundet. Wenn die Berechnungen mit einer höheren numerischen Genauigkeit durchgeführt werden, können kleine Rundungsdifferenzen auftreten.

2 Rechnungslegungsmethoden

2.1 Allgemeine Grundlagen

Der ungeprüfte konsolidierte Halbjahresabschluss für das erste Halbjahr 2019 wurde in Übereinstimmung mit IAS 34 «Zwischenberichterstattung» erstellt.

Da der konsolidierte Halbjahresabschluss nicht alle Angaben umfasst, wie sie in der konsolidierten Jahresrechnung enthalten sind, sollte er im Zusammenhang mit der Konzernrechnung per 31. Dezember 2018 gelesen werden. Abweichende oder neue Rechnungslegungsmethoden gegenüber der konsolidierten Jahresrechnung 2018 sind unter Punkt 2.2 ersichtlich.

2.2 Neue Standards, Interpretationen und Änderungen für die Zur Rose-Gruppe

Die bei der Erstellung des Halbjahresabschlusses angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden stimmen mit denen überein, die bei der Erstellung der konsolidierten Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2018 abgeschlossene Geschäftsjahr eingehalten wurden, mit Ausnahme der ab dem 1. Januar 2019 geltenden neuen Standards, einer geänderten Rechnungslegungsmethode sowie der angepassten Segmentsberichterstattung (siehe Anhang 3). Die Gruppe hat keine anderen Standards, Interpretationen oder Änderungen, die veröffentlicht wurden, aber noch nicht wirksam sind, vorzeitig angewendet.

IFRS 16 Leasingverhältnisse

Die Zur Rose-Gruppe hat per 1. Januar 2019 IFRS 16 angewendet. Nachfolgend werden die Auswirkungen der erstmaligen Anwendung auf den Konzernabschluss der Zur Rose-Gruppe dargestellt und die ab 1. Januar 2019 neu angewandten Rechnungslegungsmethoden offengelegt.

Die Erstanwendung per 1. Januar 2019 erfolgte nach der modifizierten retrospektiven Methode, wobei die Vorjahreszahlen nicht angepasst werden, sondern ein allfälliger kumulativer Effekt aus der Erstanwendung in den Gewinnreserven erfasst wird. Die Zur Rose-Gruppe hat sich für die Möglichkeit entschieden, die Vermögenswerte aus Nutzungsrechten zum Buchwert der Leasingverbindlichkeiten zu erfassen, unter Berücksichtigung von Vorauszahlungen und aufgelaufenen Leasingraten. Somit hat die Erstanwendung keinen Einfluss auf die Gewinnreserven der Zur Rose-Gruppe.

Auswirkungen der erstmaligen Anwendung von IFRS 16

Gemäss IFRS 16 ist oder enthält ein Vertrag ein Leasingverhältnis, wenn der Vertrag das Recht gewährt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts über einen Zeitraum im Austausch für eine Gegenleistung zu kontrollieren. Die bisherige erforderliche Unterscheidung zwischen Finanzierungs- und Operating-Leasingverhältnissen gemäss IAS 17 ist mit IFRS 16 für den Leasingnehmer entfallen. Der Leasingnehmer erfasst in seiner Bilanz eine Leasingverbindlichkeit für die künftig vorzunehmenden Leasingzahlungen sowie ein Nutzungsrecht am zugrunde liegenden Vermögenswert. Zusätzlich hat sich die Bilanzierungspraxis unter IFRS 16 dahingehend verändert, dass die Leasingraten nicht mehr über den Mietaufwand, sondern über die Abschreibungen auf den neu bilanzierten Nutzungsrechten sowie über den Zinsaufwand auf den neu bilanzierten Verbindlichkeiten aus Leasing der Erfolgsrechnung belastet werden.

Mit der Erstanwendung von IFRS 16 erfasste die Zur Rose-Gruppe Leasingverbindlichkeiten und Vermögenswerte aus Nutzungsrechten für zuvor unter IAS 17 als Operating-Leasingverhältnisse klassifizierte Leasingverhältnisse von CHF 23.4 Mio. Diese Verbindlichkeiten wurden zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen bewertet, wobei die Abzinsung mit dem gewichteten durchschnittlichen Grenzfremdkapitalzinssatz von 3.16 Prozent zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung erfolgte. Kurzfristige Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von nicht mehr als 12 Monaten sowie Leasingvereinbarungen, bei denen der dem Leasingvertrag zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist, wurden nicht bilanziert. Bei der Bewertung des Nutzungsrechts zum Zeitpunkt der Erstanwendung wurden zudem die anfänglichen direkten Kosten nicht berücksichtigt. Im Weiteren hat die Zur Rose-Gruppe von der rückwirkenden Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen bei Verträgen mit Verlängerungsund Kündigungsoptionen Gebrauch gemacht.

Für zuvor als Finanzierungsleasingverhältnisse eingestufte Leasingverhältnisse wurden der unmittelbar vor der Erstanwendung des IFRS 16 bestehende Buchwert des geleasten Vermögenswerts nach IAS 17 sowie der Buchwert der Leasingverbindlichkeit nach IAS 17 als erstmaliger Buchwert des Nutzungsrechts und der Leasingverbindlichkeit nach IFRS 16 angesetzt.

Die Leasingverbindlichkeiten sind in den Finanzverbindlichkeiten und in den Verbindlichkeiten, die direkt mit als zur Veräusserung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten verbunden sind, enthalten und betragen per 30. Juni 2019 CHF 24.9 Mio. Die Vermögenswerte aus Nutzungsrechten sind in den Sachanlagen und in den als zur Veräusserung gehaltenen klassifizierten Vermögenswerten erfasst und beinhalten Leasingverhältnisse für Immobilien, Innenausbau und Betriebseinrichtungen, Büromobiliar und EDV-Anlagen sowie Fahrzeuge. Per 30. Juni 2019 betragen die Vermögensrechte aus Nutzungsrechten CHF 26.5 Mio.

In der Berichtsperiode hat die Zur Rose Gruppe aus neu bilanzierten Leasingverhältnissen Abschreibungen im Betrag von CHF 1.9 Mio. und einen Zinsaufwand im Betrag von CHF 0.4 Mio. erfasst.

Leasingaktivitäten der Zur Rose-Gruppe und ihre bilanzielle Behandlung

Die Zur Rose-Gruppe mietet insbesondere verschiedene Büro- und Lagergebäude, Anlagen und Fahrzeuge. Die Leasingkonditionen werden individuell ausgehandelt und enthalten eine Vielzahl von unterschiedlichen Konditionen. Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen enthalten. Die Festlegung der Laufzeit dieser Mietverträge erfordert Ermessensentscheide. Die Beurteilung, ob die Ausübung der Option wahrscheinlich ist, wirkt sich auf die Laufzeit des Leasingverhältnisses aus, was massgeblichen Einfluss auf die Höhe der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts hat. Die Zur Rose-Gruppe berücksichtigt bei der Beurteilung die Tatsachen und Umstände, die einen wirtschaftlichen Anreiz zur Ausübung dieser Optionen bieten. Die Beurteilung wird überprüft, wenn ein wesentliches Ereignis oder eine wesentliche Änderung der Umstände eintritt.

Seit dem 1. Januar 2019 werden Leasingverhältnisse zum Zeitpunkt, zu welchem der Leasinggegenstand der Zur Rose-Gruppe zur Nutzung zur Verfügung steht, als Nutzungsrecht und entsprechende Leasingverbindlichkeit bilanziert. Die Leasingrate wird in eine Tilgungs- und eine Finanzierungskomponente aufgeteilt. Die Finanzierungskomponente wird über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst, sodass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt. Das Nutzungsrecht wird grundsätzlich linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzugsdauer und Laufzeit des Leasingvertrags abgeschrieben. Die Zur Rose-Gruppe verwendet Grenzfremdkapitalzinssätze als Diskontierungssätze, welche Fremdwährung und Laufzeit der Verträge sowie firmen- und investitionsspezifische Risiken berücksichtigen.

Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden bei der Erstbewertung zu Barwerten erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen:

  • feste Leasingzahlungen einschliesslich de facto fester Leasingzahlungen abzüglich sämtlicher dem Leasingnehmer zustehender Leasinganreize;
  • variable Leasingraten, die auf einem Index oder einem Kurs beruhen, bewertet zum Index oder Kurs zu Laufzeitbeginn;
  • erwarteter, zu zahlender Betrag für die Inanspruchnahme aus einer Restwertgarantie;
  • Ausübungspreis einer Kaufoption, sofern sich der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, diese ausüben zu können;
  • Strafzahlungen für die vorzeitige Auflösung der Leasingverhältnisse, sofern sich der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, das Leasingverhältnis vorzeitig auflösen zu können.

Nutzungsrechte werden zu Laufzeitbeginn zu den Anschaffungskosten bewertet, die sich wie folgt zusammensetzen:

  • Betrag aus der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit;
  • sämtliche Leasingzahlungen, die zu oder vor Laufzeitbeginn zu leisten sind abzüglich jeglicher vom Leasinggeber erhaltenen Leasinganreize;
  • sämtliche zu Leasingbeginn anfallenden direkten Kosten des Leasingnehmers. Dabei handelt es sich um solche direkten Kosten, die nur deshalb entstanden sind, weil das konkrete Leasingverhältnis abgeschlossen wurde;
  • geschätzte Kosten des Rückbaus des Leasinggegenstands bei Beendigung des Leasingverhältnisses.

Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse (Laufzeit bis 12 Monate) und Leasingverhältnisse, denen Vermögenswerte von geringem Wert zugrunde liegen (z. B. IT-Ausstattung), werden linear erfolgswirksam erfasst.

Anpassung einer Rechnungslegungsmethode

Die Zur Rose-Gruppe erfasst seit dem 1. Januar 2019 Fair-Value-Anpassungen von bedingten Kaufpreisleistungen im operativen Ergebnis (sonstige betriebliche Erlöse bzw. übriger Betriebsaufwand). Mit der Umstellung soll dem Abschlussadressaten ein den wirtschaftlichen Tatsachen besser entsprechendes Bild vermittelt werden. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Aufgrund der Umstellung wurden im Halbjahr 2018 CHF 0.2 Mio. und für das Geschäftsjahr 2018 CHF 1.5 Mio vom Finanzaufwand in den übrigen Betriebsaufwand verschoben. Die ausgewiesenen Ergebnisgrössen (EBITDA und EBIT) verändern sich demgemäss. Im Halbjahresabschluss wurden für Fair-Value-Anpassungen von bedingten Kaufpreisleistungen CHF 2.3 Mio. dem übrigen Betriebsaufwand belastet und CHF 22.8 Mio. in den sonstigen betrieblichen Erlösen erfasst (siehe Anhang 5).

2.3 Schätzungen und Annahmen

Bei der Erstellung dieses Zwischenabschlusses hat das Management bei der Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze Ermessensentscheidungen getroffen sowie Annahmen und Schätzungen im Hinblick auf die Zukunft vorgenommen. Diese können sich auf die Buchwerte der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auswirken und zu Anpassungen in künftigen Berichtsperioden führen. Solche Schätzungen und Annahmen basieren auf Erfahrungen und weiteren Faktoren, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen. Schätzungen werden naturgemäss in den seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen.

Einflüsse im operativen Geschäft

Die Saisonalität sowie konjunkturelle Einflüsse haben keine Auswirkungen auf den Umsatz der Zur Rose-Gruppe.

Ertragssteuern

Die Ertragssteuern werden basierend auf einer Schätzung des für das Gesamtjahr 2019 erwarteten Ertragssteuersatzes berechnet.

2.4 Währungsumrechnungskurs

Für die Währungen wurden folgende Umrechnungskurse verwendet:

1.1.2019 − 30.6.2019 1.1.2018 − 30.6.2018 31.12.2018
Währung Stichtag Durchschnitts
kurs
Stichtag Durchschnitts
kurs
Stichtag
EUR 1 1.1097 1.1290 1.1565 1.1696 1.1262

3 Geschäftssegmente

Die Zur Rose-Gruppe hat 2019 ihre Organisations- und Managementstruktur aufgrund der kürzlich getätigten Akquisitionen angepasst. Nebst den bisherigen operativen Segmenten Schweiz und Deutschland wurde das Segment Übriges Europa geschaffen. Die Ertragskraft der Segmente wird neu anhand des operativen Ergebnisbeitrags bestimmt, so wie dies in der internen Finanzberichterstattung rapportiert wird. Der operative Ergebnisbeitrag ist definiert als das Ergebnis vor indirekten Kosten, Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immateriellen Vermögenswerten. Der operative Ergebnisbeitrag jedes Segments gilt als adäquater Massstab für die operative Ertragskraft der Segmente, die dem Management der Gruppe zum Zweck der Ressourcenverteilung und der Beurteilung der Ertragskraft gemeldet wird. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden den operativen Segmenten in den Managementberichten nicht zugeteilt. Die Finanzierung der Gruppe wird zentral von der Gruppe gesteuert und nicht den operativen Segmenten übertragen. Die Segmentinformationen des Vorjahres wurden entsprechend angepasst.

Die nicht allozierten operativen Kosten beinhalten im Wesentlichen die indirekten Aufwendungen für IT, Marketing, Büro- und Verwaltungsaufwand und das Management sowie die übrigen Corporate-Kosten.

Die folgenden Tabellen zeigen die Geschäftssegmente der Zur Rose-Gruppe für die ersten sechs Monate per 30. Juni 2019 sowie für das Vorjahr per 30. Juni 2018.

1.1. – 30.6.2019 Schweiz Deutschland Übriges Europa Eliminationen Gruppe
CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000
Erfolgsrechnung
Nettoumsatz mit externen
Kunden 273 330 377 174 17 857 0 668 360
Umsatz mit anderen Segmenten 253 0 0 −253 0
Total Nettoumsatz 273 583 377 174 17 857 −253 668 360
Operativer Ergebnisbeitrag 15 236 33 069 −1 467 −608 46 229
Nicht alloziierte operative Kosten −48 685
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen
und Wertminderungen (EBITDA) −2 456
Abschreibungen und
Wertberichtigungen −14 628
Betriebsergebnis (EBIT) −17 084
Finanzerfolg, netto 266
Ergebnis vor Steuern (EBT) −16 818
1.1. – 30.6.2018
(angepasst) Schweiz Deutschland Übriges Europa Eliminationen Gruppe
CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000 CHF 1 000
Erfolgsrechnung
Nettoumsatz mit externen
Kunden 262 121 340 585 0 0 602 706
Umsatz mit anderen Segmenten 276 0 0 −276 0
Total Nettoumsatz 262 397 340 585 0 −276 602 706
Operativer Ergebnisbeitrag 16 114 13 546 0 −434 29 226
Nicht alloziierte operative Kosten −38 187
Betriebsergebnis vor
Abschreibungen
und Wertminderungen (EBITDA)
−8 960
Abschreibungen und
Wertberichtigungen −7 749
Betriebsergebnis (EBIT) −16 709
Finanzerfolg, netto −675
Ergebnis vor Steuern (EBT) −17 384

Die Zur Rose-Gruppe hat 2019 ihre Organisation nach Kundensegmenten ausgerichtet. Dabei wird nicht mehr nach rezeptpflichtigen und rezeptfreien Medikamenten gegliedert, sondern nach den Geschäftsbereichen Retail Business (B2C), Professional Services und Marketplace, jeweils mit dem gesamten Apothekensegment. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Das Segment Schweiz besteht aus den beiden Geschäftsbereichen B2C und Professional Services. Im Professional Services, welche die angeschlossenen Ärztinnen und Ärzte beliefert und diese mit Arzneimittelmanagement-Dienstleistungen versorgt, werden rund drei Viertel des Segmentumsatzes erwirtschaftet. Das B2C-Geschäft umfasst die Belieferungen der Endkunden.

Das Segment Deutschland besteht aus dem Geschäftsbereich B2C. Die Ärztinnen und Ärzte werden nicht direkt beliefert.

Das Segment Übriges Europa umfasst den Geschäftsbereich Marketplace, über den apothekenähnliche Produkte aus den Bereichen Gesundheit, Kosmetik und Körperpflege gehandelt werden.

In den folgenden Tabellen ist die Aufschlüsselung der Umsätze aus Verträgen mit Kunden nach Segmenten ersichtlich:

1.1. − 30.6.2018
Segment Schweiz 1.1. − 30.6.2019 angepasst
CHF 1 000 CHF 1 000
Professional Services 210 670 196 512
Retail Business (B2C) 62 659 65 609
Total Umsätze aus Verträgen mit Kunden 273 329 262 121
1.1. − 30.6.2018
Segment Deutschland 1.1. − 30.6.2019 angepasst
CHF 1 000 CHF 1 000
Retail Business (B2C) 377 174 340 585
Total Umsätze aus Verträgen mit Kunden 377 174 340 585
Segment Übriges Europa 1.1. − 30.6.2019 1.1. − 30.6.2018
CHF 1 000 CHF 1 000
Marketplace 17 857 0
Total Umsätze aus Verträgen mit Kunden 17 857 0

4 Unternehmenszusammenschlüsse

Änderungen im Konsolidierungskreis

medpex Doctipharma
Vorläufiger Fair Value CHF 1 000 CHF 1 000
Flüssige Mittel 751 475
Sonstige kurzfristige Forderungen 1 433 1 025
Aktive Rechnungsabgrenzungen 74
Vorräte 159
Langfristige Finanzanlagen 459
Sachanlagen 881 4
Immaterielles Anlagevermögen 28 274 424
Total Aktiven 32 031 1 928
Kurzfristige Verbindlichkeiten 802 676
Passive Rechnungsabgrenzungen 480
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 444 556
Latente Steuern 114
Total Fremdkapital 2 022 1 346
Erworbene Nettovermögenswerte 30 009 582
Goodwill /Badwill 167 783 −581
Fair Value der Kaufpreisleistung 197 792 1
Total 197 792 1
abzüglich bedingter Kaufpreisleistung 65 874
abzüglich erwarteter Kaufpreisleistung aus Anpassung NUV 1 970
abzüglich erworbener flüssiger Mittel 751 475
abzüglich Abgeltung mit eigenen Aktien 32 172
Geldfluss aus Erwerb von Tochtergesellschaften −97 025 474

Bis zu zwölf Monate ab dem Erwerbszeitpunkt können Anpassungen an den Fair Values vorgenommen werden, die den identifizierbaren erworbenen Vermögenswerten und übernommenen Verbindlichkeiten sowie der Kaufpreisleistung zugewiesen wurden, um neue Informationen über Fakten und Umstände zu berücksichtigen, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden.

medpex

Am 4. Januar 2019 erwarb die Zur Rose-Gruppe über ihre Tochtergesellschaft DocMorris Holding GmbH die Versandaktivitäten der medpex-Gruppe. Im Rahmen dieser Transaktion erwarb die Zur Rose-Gruppe die Comventure GmbH in Forst (DE), die Visionrunner GmbH in Mannheim (DE), die medpex wholesale GmbH in Ludwigshafen (DE) sowie die Apotheke esando B.V. in Venlo (NL). Die medpex-Gruppe ist ein Vertriebsdienstleister für Pharma- und Schönheitsprodukte und beliefert hauptsächlich den deutschen Markt. Der vorläufige Kaufpreis von CHF 197.8 Mio. (EUR 175.8 Mio.) setzt sich zusammen aus einem Festkaufpreis von CHF 129.9 Mio. (EUR 115.5 Mio.), der sich wiederum aus einer Barzahlung von CHF 97.7 Mio. (EUR 86.9 Mio.) und 355 887 Aktien der Zur Rose Group AG zum Marktwert per Übernahmedatum von CHF 32.2 Mio. (EUR 28.6 Mio.) zusammensetzt, einer bedingten Earn-out-Komponente mit einem Fair Value per Übernahmezeitpunkt von CHF 65.9 Mio. (EUR 58.5 Mio.) sowie einem provisorischen Kaufpreisanpassungsbetrag von CHF 2.0 Mio. (EUR 1.8 Mio.). Aufgrund von Anpassungen des Nettoumlaufvermögens kann sich der Kaufpreis im Bewertungszeitraum noch verändern.

Die Earn-out-Komponente hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: erstens von einer Umsatzsteigerung gegenüber dem Referenzjahr 2018 und zweitens vom Erreichen von bestimmten EBITDA-Zielen. Der Earn-out ist auf einen Maximalbetrag von CHF 111.4 Mio. (EUR 99 Mio.) begrenzt und umfasst die Perioden 2019 und 2020.

Die Fair Values sind noch vorläufig. Der Goodwill von CHF 167.8 Mio. (EUR 149.2 Mio.) wurde dem Segment Deutschland zugewiesen und entspricht dem Mehrwert der erwarteten käuferspezifischen Synergien, des steigenden Marktanteils und der übernommenen Mitarbeitenden. Die medpex-Gruppe hat seit der Übernahme CHF 5.4 Mio. zum Umsatz und CHF –0.5 Mio. zum Unternehmensergebnis beigetragen. Die Transaktionskosten von CHF 1.9 Mio. wurden im übrigen Betriebsaufwand erfasst.

Doctipharma

Die Zur Rose-Gruppe erwarb per 14. Februar 2019 100 Prozent an der Doctipharma SAS (Doctipharma mit Sitz in Levallois-Perret bei Paris (Frankreich). Doctipharma betreibt eine Plattform für «Beauty and Personal Care products» (BPC). Der Kaufpreis betrug CHF 727 (EUR 640). Der Badwill von CHF 0.6 Mio. (EUR 0.5 Mio.) wurde in den sonstigen betrieblichen Erlösen erfasst. Er entstand im Zusammenhang mit dem Entscheid der bisherigen Hauptaktionäre, aus strategischen Gründen den Geschäftsbereich zu verkaufen. Die Transaktionskosten betrugen CHF 0.2 Mio. Die Kaufpreisallokation ist provisorisch.

Überleitung Goodwill

Der Goodwill der Zur Rose-Gruppe ist von CHF 172.4 Mio. per 31. Dezember 2018 auf CHF 335.0 Mio. per 30. Juni 2019 gestiegen. Die Veränderung ist hauptsächlich durch die Akquisition der medpex bedingt.

CHF 1 000
Bestand per 31.12.2018 172 423
Zugänge 167 783
Umrechnungsdifferenzen −4 274
Bestand per 30.6.2019 335 932

5 Finanzinstrumente

In der konsolidierten Bilanz per 30. Juni 2019 sind Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreisleistungen von CHF 60.5 Mio. enthalten, die aus den Akquisitionen Eurapon (2017) sowie medpex (2019) stammen.

Details zur Festlegung der Bewertungen der Fair Values der Stufe 3 sind nachfolgend dargestellt:

Vereinbarungen über bedingte Kaufpreisleistungen 30.6.2019 31.12.2018
CHF 1 000 CHF 1 000
Per 1. Januar 18 556 19 435
Investitionsgeldfluss −2 656 −1 681
Aus Unternehmenszusammenschlüssen hervorgehend 1) 65 874 0
Fair Value Anpassung (erfolgswirksam) −20 517 1 467
Umrechnungsdifferenzen −782 −665
Total bedingte Kaufpreisleistungen 60 476 18 556

1) Erwerb medpex per 4. Januar 2019

Die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreisleistungen im 1. Halbjahr 2019 um CHF 41.9 Mio. ist insbesondere auf den Erwerb von medpex zurückzuführen. Per Stichtag erfolgte eine Neueinschätzung des Fair Value, wobei die Anpassung erfolgswirksam im übrigen Betriebsaufwand resp. in den sonstigen Erträgen erfasst wurde.

Eurapon

Die Earn-out-Komponente aus dem Erwerb der Eurapon nennt keinen Maximalbetrag. Zur Bestimmung des Fair Value dieser Finanzverbindlichkeit werden verschiedene nicht beobachtbare Eingangsparameter verwendet. Den wesentlichsten Inputfaktor stellen die «35 Prozent vom Mehrumsatz» gegenüber dem Vorjahr dar. Weitere Faktoren sind die Entwicklung der Anzahl neuer und bestehender Kunden, die zukünftige Kosten- und Margenentwicklung sowie der Diskontierungssatz. Änderungen dieser Eingangsparameter können in den Jahren 2019 und 2020 zu erheblichen Anpassungen der erfassten Verbindlichkeit und der Zahlungen an den Verkäufer von Eurapon führen. Die Inputfaktoren beeinflussen sich untereinander, und die Fair-Value-Bewertung basiert auf der Gewichtung von verschiedenen Szenarien. Durch eine isolierte Veränderung des Faktors «35 Prozent vom Mehrumsatz» von −10 bzw. +20 Prozent resultiert ceteris paribus eine Reduktion bzw. Erhöhung der Verbindlichkeit von CHF −1.1 Mio. bzw. CHF 3.2 Mio., was das Unternehmensergebnis entsprechend verändern würde. Die Fair-Value-Anpassung per 30. Juni 2019 von CHF 2.3 Mio. (EUR 2.0 Mio.), die zu einer Erhöhung der Verbindlichkeit führte, basiert auf der aktullen Einschätzung des Managements und ist hauptsächlich auf die Neueinschätzung der Umsatzzielerreichung zurückzuführen.

medpex

Die Höhe des Earn-out medpex hängt wie im Anhang 4 beschrieben von Umsatzsteigerungs- und EBITDA-Zielen ab, ist auf CHF 111.4 Mio. (EUR 99 Mio.) begrenzt und umfasst die Perioden 2019 und 2020. Die Zahlungsströme werden für das 2. Halbjahr 2019 (Vorauszahlung Earn-out 2019), 1. Halbjahr 2020 (Earn-out 2019) sowie 1. Halbjahr 2021 (Earn-out 2020) erwartet. Die beiden wesentlichen Parameter zur Bestimmung der Höhe des Earn-out sind die «Umsatzsteigerung gegenüber dem Referenzwert 2018» für 2019 und 2020 mit einer Gewichtung von je 70 Prozent sowie die «EBITDA-Zielerreichung» für 2019 und 2020 mit einer Gewichtung von je 30 Prozent. Vertraglich wurde für 2019 bei einer Umsatzsteigerung gegenüber dem Referenzwert 2018 von 20 Prozent und einer EBITDA-Marge von 3 Prozent ein Zielwert von CHF 37.7 Mio. (EUR 34 Mio.) definiert und bei gleichem Zielerreichungsgrad für 2020 ein Wert von CHF 18.9 Mio. (EUR 17 Mio.). Bei verbesserter Zielerreichung 2020 gegenüber 2019 kann ein Aufholungsbetrag für 2019 erzielt werden. Die Fair-Value-Bewertung des Earn-out basiert auf der Gewichtung von verschiedenen Szenarien. Die Gewichtung der Szenarien stellt einen wesentlichen nicht beobachtbaren Inputfaktor dar. Die Gewichtung der Szenarien ist abhängig von der aktuellen und zukünftigen Geschäftsentwicklung der medpex-Gruppe und damit vom erwarteten Zielerreichungsgrad für die Grössen Umsatz und EBITDA-Marge. Die Änderung dieses Inputfaktors kann 2019 und 2020 zu wesentlichen Anpassungen der erfassten Verbindlichkeit und damit der Zahlungen an die Verkäufer führen. Durch eine isolierte Veränderung der Gewichtung des «Best Case Szenarios» (aus Käufersicht) per 30. Juni 2019 von –5 Prozent bzw. +20 Prozent zugunsten bzw. zulasten des «Worst Case Szenarios» resultiert ceteris paribus eine Reduktion bzw. Erhöhung der Verbindlichkeit von CHF –3.9 Mio. bzw. CHF 15.8 Mio., was das Unternehmensergebnis entsprechend verändern würde. Die Fair-Value-Anpassung per 30. Juni 2019 von CHF 22.8 Mio., die zu einer Reduktion der Verbindlichkeit führte, basiert auf der aktuellen Einschätzung des Managements und ist hauptsächlich auf ein deutlich kompetitiveres Marktumfeld in Deutschland im OTC-Bereich zurückzuführen, welches sich insbesondere in tieferen Margen manifestiert.

6 Zur Veräusserung gehaltene Vermögenswerte und Schulden

Am 5. Juni 2019 hat sich die Zur Rose-Gruppe entschieden, das Geschäft Shop-in-Shop-Apotheken im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens weiterzuführen. Der Verkauf der Geschäftsanteile ist bis Ende 2019 geplant. Infolgedessen wurden die betroffenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten als zur Veräusserung gehalten klassifiziert (insb. Forderungen, Vorräte, Sachanlagevermögen, Finanz- und Pensionskassenverbindlichkeiten). Die Zur Rose-Gruppe geht davon aus, dass der beizulegende Zeitwert abzüglich Kosten der Veräusserung der Geschäftsanteile über dem Gesamtbuchwert der zugehörigen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten liegt. Daher wurden weder zum Zeitpunkt der Umklassifizierung der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten als zur Veräusserung gehalten noch zum 30. Juni 2019 Wertminderungen erfasst.

7 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Zur Rose-Gruppe hat am 19. bzw. 25. Juli 2019 je eine Gesellschaft in Deutschland und in der Schweiz erworben, die auf mobile Datenerfassungslösungen und Onlinebestellsysteme spezialisiert ist. Der provisorische Kaufpreis für beide Gesellschaften beträgt CHF 9.6 Mio.

Am 20. August 2019 hat der Verwaltungsrat die Schliessung des Standorts apo-rot in Hamburg bekannt gegeben. Die damit verbundenen Restrukturierungskosten werden auf CHF 1.5 bis 2.0 Mio. geschätzt.

—Kontakt

Kontakt für Analysten und Investoren Marcel Ziwica Chief Financial Officer T +41 58 810 11 49 [email protected]

Kontakt für Medien

Lisa Lüthi Leiterin Unternehmenskommunikation T +41 52 724 08 14 [email protected]

Alle Aussagen dieses Berichts, welche sich nicht auf historische Fakten beziehen, sind Zukunftsaussagen, die keinerlei Garantie bezüglich der zukünftigen Leistungen gewähren; sie beinhalten Risiken und Unsicherheiten einschliesslich, aber nicht beschränkt auf zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen, Devisenkurse, gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivitäten der Mitbewerber sowie andere Faktoren, die ausserhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen. Dieser Halbjahresbericht erscheint online in Deutsch und Englisch. Der deutsche Halbjahresbericht ist die verbindliche Version.

Zur Rose Group AG Walzmühlestrasse 60 8500 Frauenfeld Switzerland

T +41 52 724 00 20 [email protected] zurrosegroup.com Zur Rose Group

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.