AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Ernst Russ AG

Interim / Quarterly Report Sep 17, 2019

5393_10-q_2019-09-17_8dcc552e-488b-4ab9-b307-d7e5d7f85db6.pdf

Interim / Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

ERNST RUSS AG 2019 HALBJAHRESBERICHT

INHALT

Grußwort des Vorstands
Aktie & Investor Relations 10
1. KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT 12
1.1. Grundlagen des Konzerns 13
I. Wirtschaftsbericht 13
II. Geschäftstätigkeit 14
1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe 15
I. Vermögenslage 15
II. Finanzlage 17
III. Ertragslage 18
1.3. Chancen- und Risikobericht 19
I. Chancenbericht 19
II. Risikobericht 20
1.4. Prognosebericht 21
2. KONZERNZWISCHENABSCHLUSS
DER ERNST RUSS AG
24
3. VERKÜRZTER KONZERNANHANG
DER ERNST RUSS AG
30

KENNZAHLEN

ERGEBNIS EINHEIT 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018 VERÄNDERUNG IN %
Umsatzerlöse Mio. EUR 20,8 27,9 -25,4
Betriebsergebnis* Mio. EUR -0,9 3,3 <-100
Ergebnis vor Steuern (EBT) Mio. EUR 0,2 2,9 -93,1
Ergebnis nach Steuern (EAT) Mio. EUR -0,6 2,1 <-100

* Nach betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt

BILANZ EINHEIT 30.6.2019 31.12.2018 VERÄNDERUNG IN %
Bilanzsumme Mio. EUR 117,5 103,4 13,6
Eigenkapital Mio. EUR 58,5 51,1 14,5
Eigenkapitalquote % 49,8 49,4 0,4 %-Punkte
AKTIE EINHEIT 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018 VERÄNDERUNG IN EUR
Ergebnis je Aktie (unverwässert) EUR -0,02 0,06 -0,08
Ergebnis je Aktie (verwässert) EUR -0,02 0,06 -0,08
MITARBEITER EINHEIT 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018 VERÄNDERUNG IN %
Durchschnittliche Mitarbeiterkapazität Vollzeitäquivalent 130 165 -21,2
Personalaufwand Mio. EUR 6,4 7,7 -16,9
Personalaufwandsquote % 30,8 27,6 -13,5 %-Punkte

GRUßWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, werte Geschäftsfreunde der Ernst Russ AG,

wir blicken zurück auf ein ereignisreiches erstes Halbjahr 2019 für die Ernst Russ AG. Die Veräußerung des Segments Investor Management und damit der Verkauf der zentralen Treuhandgesellschaft, der PECURA Anlegerund Treuhandservice GmbH, und weiterer Konzerngesellschaften im Juni dieses Jahres führen zu einer erheblichen Verschlankung der Konzernstruktur. Wir sind dadurch auf unserem Weg der Fokussierung der Unternehmensgruppe auf die Kerngeschäftsfelder Schiff und Immobilie entscheidend vorangekommen.

Zuvor erfolgte im Februar 2019 der Verkauf der im Bereich Solar tätigen Tochtergesellschaften der Ernst Russ Gruppe und die Veräußerung sämtlicher an der HAMMONIA Reederei GmbH & Co. KG gehaltenen Anteile. Mit diesen Maßnahmen haben wir die Ausrichtung der Ernst Russ Gruppe zum Asset- und Investmentmanager sowie zum Investor im ersten Halbjahr 2019 konsequent weitergeführt. Wir können zukünftig noch zielgerichteter und flexibler innerhalb unserer zwei Kerngeschäftsfelder agieren.

Im Schifffahrtsbereich ist eine weitere Zielsetzung, unser Engagement an direkt gehaltenen Schiffen zu stärken. Mit dem Erwerb der mehrheitlichen Beteiligung an einem Schiffsportfolio bestehend aus einem Handymax-Bulker und einem 3.100-TEU-Containerschiff im Juni 2019 konnten wir bereits Ergebnisse vorweisen. Im gleichen Monat erweiterten wir unser Schiffsportfolio zudem um ein 4.200-TEU-Containerschiff. Unser Ziel bleibt es, in diesem Bereich nachhaltig zu wachsen.

Im Segment Shipping besteht eine erfolgreiche Kooperation mit einem Industriepartner. Das Joint Venture ElbFeeder betreibt mittlerweile sieben Schiffe der Feeder-Klasse. Seit Juli 2019 erfolgt eine Vollkonsolidierung. Die sieben Schiffe werden somit wesentlich zum zukünftigen Ergebnis der Ernst Russ Gruppe beitragen. Wir prüfen sowohl im Segment Shipping als auch im Segment Real Estate sich ergebende Opportunitäten und Optimierungen unserer strategischen Ausrichtung genauso regelmäßig wie das Eingehen strategischer Partnerschaften.

Auch im Immobilienbereich konnten wir wichtige Transaktionen umsetzen und die Unternehmensgruppe somit stärken. Bereits im Februar 2019 hat die Assetando Real Estate GmbH gemeinsam mit einem Joint-Venture-Partner drei Projekt-

GRUßWORT DES

VORSTANDS

grundstücke im Pinneberger ILO-Park erworben, so dass dort bis zum Sommer 2021 rund 75 geförderte Wohnungen gebaut werden können. Im August 2019 wurde gemeinsam mit einem Joint-Venture-Partner ein Grundstück in Bad Oldesloe erworben, auf dem ab 2020 insgesamt 136 Wohnungen entstehen werden. Die Ernst Russ Gruppe beabsichtigt sich auch künftig, neben bestehenden Fonds- und Asset-Managementmandaten, auf dieses Segment zu konzentrieren und das Geschäftsfeld der Förderberatung und Förderinvestments strategisch auszubauen.

Die im ersten Halbjahr 2019 getätigten Investitionen führten zu einer Erhöhung der Bilanzsumme um 14,1 Mio. EUR auf 117,5 Mio. EUR. Resultierend aus einem Anstieg des Eigenkapitals von 51,1 Mio. EUR auf 58,5 Mio. EUR ergibt sich eine weiterhin hohe Eigenkapitalquote in Höhe von 49,8% (31. Dezember 2018: 49,4%). Im ersten Halbjahr wurde ein Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von -0,6 Mio. EUR erzielt. Wir gehen davon aus, dass sich das Konzernperiodenergebnis in der zweiten Jahreshälfte positiver entwickeln wird.

Auch organisatorisch haben wir die Bündelung unserer Kompetenzen und Ressourcen weiterverfolgt. Mit dem geplanten Umzug des Immobilienbereiches in die Unternehmenszentrale in der Elbchaussee 370 werden ab Herbst 2019 alle Hamburger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Standort arbeiten.

Wir danken unseren Aktionärinnen und Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen. Selbstverständlich bleibt es unser Ziel, die Ernst Russ AG im Interesse unserer Investoren weiter zu entwickeln.

Mit den besten Grüßen,

Robert Gärtner

Vorstand der Ernst Russ AG Hamburg, 3. September 2019

AUF EINEN BLICK

AUF EINEN

BLICK

Stand: 30.6.2019

HIGHLIGHTS 1. HALBJAHR 2019

FEBRUAR 2019

Verkauf der Solar Sparte

Verkauf von 3 Konzerngesellschaften sowie eines Fonds- und Assetmanagementvertrages der Sparte Solar

JUNI 2019

Verkauf Bereich Investor Management

  • Verkauf von 29 Treuhand- und Vertriebsgesellschaften des ehemaligen Emmisionshausgeschäftes
  • Reduzierung der Komplexität der Aufbauorganisation
  • Reduzierung Personal- und Sachkosten
  • Verbesserung der Kapitalmarktfähigkeit

JUNI 2019

Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an Schiffsportfolio

  • ER Gruppe ist Co-Investor
  • Portfolio umfasst einen Handysize-Bulker mit 38.000 tdw, bis Juni 2020 verchartert, und ein Containerschiff mit 3.100 TEU, bis Mai 2022 verchartert

HIGHLIGHTS

  1. HALBJAHR 2019

FEBRUAR 2019

Verkauf Anteile HAMMONIA Reederei

ER Gruppe veräußert Anteile (31,37 %) an skandinavisches Family Office

FEBRUAR 2019

Geförderter Wohnungsbau: Erwerb von Grundstücken in Pinneberg

  • 75 öffentlich geförderte Wohnungen, 4.600 qm, Fertigstellung für Sommer 2021 geplant
  • Gesamtinvestition Assetando: rd. 2 Mio. EUR
  • Joint Venture mit SG Bau und Immobilienvertriebs GmbH

JULI 2019

Erwerb von weiteren Anteilen am ElbFeeder Portfolio

Vollkonsolidierung des Elbfeeder Portfolios erstmalig zum 1.8.2019

9

ERNST RUSS AG AKTIE & INVESTOR RELATIONS

ENTWICKLUNG DER AKTIE IM ERSTEN HALBJAHR 2019

Der Kurs der Ernst Russ-Aktie hat sich im ersten Halbjahr 2019 auf einem Niveau um die 0,80 EUR stabilisiert. Am Jahresende 2018 betrug der Kurs 0,80 EUR und lag zum 28. Juni 2019 bei 0,82 EUR. Die Anzahl der

im Durchschnitt börsentäglich gehandelten Aktien belief sich dabei auf 12.170 Stück bei einem durchschnittlichen Tagesumsatz von 9.602 EUR.

STAMMDATEN DER ERNST RUSS AKTIE ZUM 30. JUNI 2019

Aktiengattung Nennwertlose Namensaktien (Stückaktien)
Anzahl der zum Börsenhandel zugelassenen Aktien 32.434.030
Marktsegment Scale (Frankfurter Wertpapierbörse), Mittelstandsbörse
Deutschland (Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg)
Handelsplätze Frankfurter Wertpapierbörse,
Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg
Erster Handelstag / Ausgabepreis 6. Oktober 2005 / 20,50 EUR
ISIN DE000A161077
WKN A16107
Börsenkürzel HXCK
Reuters HXCKk.DE
Bloomberg HXCK:GR
Common Code 022854488
Designated Sponsor ODDO SEYDLER BANK AG

VERÄNDERUNGEN IM VORSTAND UND AUFSICHTSRAT DER ERNST RUSS AG

Mit Wirkung zum 1. März 2019 wurde das bisherige Aufsichtsratsmitglied Robert Gärtner in den Vorstand der Ernst Russ AG berufen. Zu diesem Zweck hat Herr Gärtner sein Aufsichtsratsmandat mit Wirkung zum Ablauf des 28. Februar 2019 niedergelegt.

Herr Ingo Kuhlmann ist mit Wirkung zum Ablauf des 31. März 2019 aus dem Vorstand der Ernst Russ AG ausgeschieden. Auf der Hauptversammlung der Ernst Russ AG am 24. Juni 2019 wurde er in den Aufsichtsrat gewählt.

Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG besteht nunmehr aus den Mitgliedern Alexander Stuhlmann (Vorsitzender), Jochen Thomas Döhle (stellvertretender Vorsitzender), Ingo Kuhlmann und Robert Lorenz-Meyer. Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats ist Herr Udo Bandow. Er steht dem Gremium beratend zur Seite.

Herr Jens Mahnke ist am 1. Juli 2019 aus dem Vorstand der Ernst Russ AG ausgeschieden. Herr Robert Gärtner ist damit einziges Vorstandsmitglied der Ernst Russ AG.

ERNST RUSS AG

AKTIE & INVESTOR RELATIONS

SATZUNGSÄNDERUNGEN

Die Mindestanzahl der Vorstandsmitglieder wurde durch Beschlussfassung der Hauptversammlung am 24. Juni 2019 von zwei Personen auf eine Person herabgesetzt. Diese Änderung wurde zur Anpassung an die reduzierte Komplexität sowie aus Kostengesichtspunkten vorgeschlagen und eröffnet die Möglichkeit, die Gesellschaft zukünftig nur noch durch einen Vorstand zu vertreten.

AKTIONÄRSSTRUKTUR DER ERNST RUSS AG ZUM 30. JUNI 2019

1. KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT

1.1. Grundlagen des Konzerns 13
I. Wirtschaftsbericht 13
II. Geschäftstätigkeit 14
1.2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe 15
I. Vermögenslage 15
II. Finanzlage 17
III. Ertragslage 18
1.3. Chancen- und Risikobericht 19
I. Chancenbericht 19
II. Risikobericht 20
1.4. Prognosebericht 21

Grundlagen des Konzerns

KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT 1.1. GRUNDLAGEN DES KONZERNS

I. WIRTSCHAFTSBERICHT

1.

Die Entwicklung der weltweiten Wirtschaftsleistung hat sich in der ersten Jahreshälfte 2019 abgeschwächt, da die politischen Rahmenbedingungen durch diverse Unsicherheiten geprägt sind. Die Weltbank hat dementsprechend ihre Prognose für die globale Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr auf 2,6 % reduziert. Im kommenden Jahr könnte das Wachstum nach Angaben des neuen Weltbank-Präsidenten David Malpass auf 2,7 % leicht ansteigen.

Die schwächere Dynamik des ersten Halbjahres 2019 wurde nach Angaben des Frühjahrsgutachtens der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute sowohl von dem internationalen Umfeld als auch von branchenspezifischen Ereignissen ausgelöst. Im zweiten Halbjahr 2018 ist die weltweite Produktion deutlich langsamer expandiert als zuvor. Auch zu Beginn des laufenden Jahres zeigt sich die Weltkonjunktur noch schwach. Gegen eine weitere Wachstumsverlangsamung spricht allerdings, dass in jüngster Zeit einige Frühindikatoren ein freundlicheres Bild zeichnen. Auf internationaler Ebene belasten zurzeit der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie das weiterhin ungeklärte Brexit-Verfahren. National wird die konjunkturelle Erholung durch den Fachkräftemangel, durch Lieferengpässe sowie durch Schwierigkeiten in der Autoindustrie gebremst.

Auch der Welthandel wird in diesem Jahr weniger stark zulegen als erwartet. Das Welthandelsvolumen, das besonders für die internationale Schifffahrt relevant ist,

wird von der Welthandelsorganisation (WTO) für das Jahr 2019 mit einem Wachstum von 2,6 % prognostiziert. Im Vorjahr ist der Welthandel nach Berechnungen der WTO-Wirtschaftsexperten um 3 % gewachsen. Wenn die handelspolitischen Spannungen sich wie erwartet abschwächen sollten, hält die WTO für das Jahr 2020 abermals ein Wachstum von 3 % für möglich.

Im bisherigen Jahresverlauf 2019 gab es im Vergleich zum Vorjahr verhältnismäßig wenig Bewegungen auf den internationalen Schifffahrtsmärkten. Für die Ernst Russ Gruppe (ER Gruppe) sind insbesondere die Entwicklungen der Container-, Bulk- und Tankermärkte relevant. Nachdem im dritten Quartal 2018 die Charterraten für Containerschiffe in nahezu allen Größenklassen einen kräftigen Anstieg verzeichnen konnten, entwickelten sich die Raten seit dem vierten Quartal 2018 rückläufig und befinden sich seit dem ersten Quartal 2019 in einer stabilen Seitwärtsbewegung. Lediglich in dem Segment der Schiffe der Panamax-Klasse und größer konnten Ratenanstiege verzeichnet werden, wohingegen der Feedermarkt konstant flach verlaufen ist. Generell bleibt das Wachstum im Jahr 2019 im Weltcontainerverkehr bislang deutlich hinter dem Tempo der Vorjahre zurück. Dies lässt sich vor allem durch die Befürchtung um einen geringeren Anstieg des Handelswachstums sowie auch durch eine Vielzahl politischer und wirtschaftlicher Unsicherheitsfaktoren (Wachstumsverlangsamung in China, Brexit, Handelsstreit zwischen China und den USA, Sanktionen) begründen.

Im Bulkermarkt stand der Baltic Dry Index, ein Preisindex für die Verschiffung von Massengütern, zum Jahresende 2018 bei 1.271 Punkten und sank bis Ende Januar 2019 auf 601 Punkte. Seit Februar 2019 befindet sich der Index

in einer sprunghaften Aufwärtsbewegung und notierte im Juni 2019 mit 1.354 Punkten auf Vorjahresniveau, bevor er seinen Trend bis auf ein 5-Jahreshoch von 2.170 Punkten im Juli 2019 fortsetzte. Dies spiegelt sich auch in den steigenden Charterraten wider, vor allem in dem Segment der Capesize-Bulker (180.000 dwt) und Panamx-Bulker (82.000 dwt). Hintergrund für die Erholung, sei laut Marktmeinung die verstärkte Nachfrage für Eisenerzlieferungen von Westaustralien nach China sowie der starke Getreideexport an der Ostküste Südamerikas.

Der Spot-Zeitchartmarkt in der Tankschifffahrt stieg gemäß dem Baltic Clean Tanker Index, einem wichtigen Preisindex für das weltweite Verschiffen von Ölprodukten, zum Jahresende 2018 stark an. Seitdem befindet sich der Index in einer rückläufigen Entwicklung und verweilt aktuell auf einem niedrigen Niveau.

Im ersten Halbjahr 2019 setzte sich deutschlandweit und vor allem auf den bedeutendsten deutschen Immobilienmärkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart) die positive Entwicklung der Vorjahre in den wichtigsten Teilmärkten Büro-, Handels- und Wohnimmobilien fort. Der Wohnimmobilienmarkt, der einen wesentlichen Schwerpunkt unserer Geschäftstätigkeit im Immobilienbereich bildet, ist von einem Mangel an Wohnraum in den Ballungszentren und von Preissteigerungen besonders in A- aber auch in B-Lagen gekennzeichnet. Zu den Gründen für eine steigende Nachfrage in deutschen Metropolregionen zählen sowohl die steigenden Einwohner- und Beschäftigungszahlen, als auch die geringen Arbeitslosenzahlen. Dem gegenüber steht der Mangel an geeigneten Flächen für Neubauaktivitäten, welcher neben steigenden Grundstücks- und Baukosten die Immobilienpreise zusätzlich antreibt. Die Neubauaktivitäten hinken dem steigenden Bedarf an neuen Wohneinheiten nach wie vor deutlich hinterher. Diese angespannte Marktlage führte dazu, dass auf Teilmärkten wie München und Hamburg ein Wohnungsleerstand quasi nicht existent ist.

II. GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die ER Gruppe verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Schifffahrt und Immobilien sowie dem Assetund Investmentmanagement. Aktuell werden Assets mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Mrd. EUR (31.12.2018: 2,9* Mrd. EUR) betreut. Die Reduzierung resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf der Solar-Sparte sowie dem Verkauf des Asset- und Fondsmanagements für die Private Equity - und Infrastruktur Fonds.

Im Segment Shipping haben wir die mehrheitliche Beteiligung an einem Schiffsportfolio bestehend aus einem Handymax-Bulker und einem 3.100-TEU-Containerschiff übernommen. Der Handysize-Bulker wurde im Jahr 2018 in China gebaut, hat eine Kapazität von 38.000 tdw und ist bis Juni 2020 verchartert. Das Containerschiff wurde im Jahr 2008 in Europa gebaut und ist langfristig bis Mai 2022 verchartert. Des Weiteren haben wir ein im Jahr 2010 in Taiwan gebautes 4.200-TEU-Containerschiff erworben. Die eigene Flotte der Ernst Russ AG verfügt nach diesen Transaktionen zum 30. Juni 2019 über sechs Schiffe.

Im Segment Real Estate hat die zentrale Immobilieneinheit der ER Gruppe, die Assetando Real Estate GmbH, Beteiligungen an drei Projektgrundstücken im Pinneberger ILO-Park erworben. Gemeinsam mit einem Joint-Venture-Partner sollen bis zum Sommer 2021 insgesamt 75 geförderte Wohnungen fertiggestellt werden.

Die strategische Ausrichtung der ER Gruppe sieht eine Fokussierung auf die Bereiche Asset- Investment und Asset-Management vor. Die Konzentration liegt dabei auf den Kerngeschäftsfeldern Shipping und Real Estate. Zur Schärfung dieses Profils hat die ER Gruppe im ersten Halbjahr 2019 eine Reihe von Transaktionen erfolgreich umgesetzt:

Mit dem Verkauf der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH und weiterer Konzerngesellschaften hat sich die ER Gruppe vollständig vom Segment Investor Management getrennt. Bei den veräußerten Gesellschaften handelt es sich vornehmlich um Gesellschaften des Treuhand- und Vertriebsgeschäftes. Da die ER Gruppe nicht plant, weitere geschlossene Fonds aufzulegen, war die Veräußerung dieser Gesellschaften die logische Konsequenz. Überdies wirkt sich die Transaktion langfristig positiv auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns aus. Insbesondere haben sich die Verpflichtungen aus § 172 Abs. 4 HGB und aus der Prospekthaftung in erheblichem Umfang reduziert.

Die ER Gruppe hat ihre Anteile an der HAMMONIA Reederei GmbH & Co. KG veräußert. Die von der Reederei erbrachten Dienstleistungen sollen zukünftig von der ER Gruppe oder über andere strategische Partner erbracht werden. Der erzielte Kaufpreis hat die Liquiditätslage des Unternehmens erheblich gestärkt.

Ferner hat die ER Gruppe ihre in der Sparte Solar agierenden Tochtergesellschaften veräußert und konnte damit ein deutliches positives Entkonsolidierungsergebnis erzielen.

* Mit dem Verkauf von 29 Konzerngesellschaften und damit der Trennung vom Segment Investor Management erfolgte auch eine endgültige Abkehr vom ehemaligen Emissionsgeschäft und der damit verbundenen ursprünglichen Ermittlung der Assets under Management anhand des verwalteten Eigen- und Fremdkapitals. Mit dem erfolgreichen Wandel zum Asset- und Investmentmanager wird nun eine Ermittlung anhand einer aktuellen Bewertung des betreuten Assets vorgenommen. Zum 30.06.2019 wurde erstmalig die neue Berechnungssystematik angewendet. Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst.

1.2. VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE DER ER GRUPPE

Die Ernst Russ AG hat den Konzernabschluss zum 30. Juni 2019 nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches §§ 290 ff. HGB sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes aufgestellt. Die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage basiert auf den handelsrechtlichen Werten im Konzernabschluss, erfolgt jedoch nach betriebswirtschaftlichen Kriterien. Erträge und Aufwendungen, die dem Betriebsergebnis zugeordnet werden, betreffen grundsätzlich die gewöhnliche Geschäftstätigkeit der ER Gruppe und fallen zumeist regelmäßig an. Hierunter fallen darüber hinaus auch Erträge, die nicht direkt mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Zusammenhang stehen, aber mit Aufwendungen, die dem betrieblichen Bereich zugeordnet wurden. Die Erträge und Aufwendungen, die dem neutralen Ergebnis zugeordnet werden, resultieren im Wesentlichen aus einmaligen oder nicht mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zusammenhängenden Geschäftsvorfällen.

I. VERMÖGENSLAGE

Die Vermögenslage der ER Gruppe zum 30. Juni 2019 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:

IN MIO. EUR 30.6.2019 31.12.2018 VERÄNDERUNG
Aktiva 117,5 103,4 14,1
Langfristiges Vermögen 89,0 61,4 27,6
Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge 4,2 7,4 -3,2
Geschäfts- oder Firmenwert 3,9 5,1 -1,2
Schiffe 57,2 22,0 35,2
Übrige immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 0,7 0,9 -0,2
Finanzanlagen 18,8 24,3 -5,5
Langfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 4,2 1,7 2,5
Kurzfristiges Vermögen 28,5 42,0 -13,5
Vorräte 7,1 6,9 0,2
Kurzfristige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 11,1 16,6 -5,5
Wertpapiere 0,1 0,1 0,0
Flüssige Mittel 8,0 16,5 -8,5
Rechnungsabgrenzungsposten 0,7 0,6 0,1
Aktive latente Steuern 1,5 1,3 0,2
Passiva 117,5 103,4 14,1
Langfristiges Kapital 92,4 70,4 22,0
Eigenkapital 58,5 51,1 7,4
Passiver Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 0,8 0,9 -0,1
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 33,1 18,4 14,7
Kurzfristiges Kapital 25,1 33,0 -7,9
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 23,0 28,9 -5,9
Rechnungsabgrenzungsposten 1,9 1,9 0,0
Passive latente Steuern 0,2 2,2 -2,0

Die Vergleichbarkeit der Vermögenslage der ER Gruppe zum 30. Juni 2019 mit dem 31. Dezember 2018 ist insbesondere aufgrund der Veräußerung des Segments Investor Management und damit einhergehend der Entkonsolidierung von 29 bisher im Konsolidierungskreis der ER Gruppe enthaltenen Gesellschaften nur eingeschränkt möglich. Eine detaillierte Übersicht dieser Auswirkungen ist dem Konzernanhang auf Seiten 31 f. zu entnehmen.

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich vom 31. Dezember 2018 zum 30. Juni 2019 von 103,4 Mio. EUR um 14,1 Mio. EUR auf 117,5 Mio. EUR erhöht.

Das langfristige Vermögen erhöhte sich von 61,4 Mio. EUR um 27,6 Mio. EUR auf 89,0 Mio. EUR und beträgt damit 75,7 % der Bilanzsumme. Diese Veränderung resultiert insbesondere aus Investitionen in das Schiffsvermögen. Im ersten Halbjahr wurde ein 4.200-TEU-Containerschiff sowie die Anteilsmehrheit an einer Schiffsgesellschaft mit einem 3.100-TEU-Containerschiff sowie einem Handymax-Bulker mit einer Tragfähigkeit von 38.000 tdw erworben. Der Buchwert der drei neuen Schiffe beträgt zum 30. Juni 2019 35,7 Mio. EUR. Die entgeltlich erworbenen Dienstleistungsverträge sowie der Geschäftsoder Firmenwert haben sich durch die Verkäufe von Tochtergesellschaften bzw. der Veräußerung des Segments Investor Management um 3,2 Mio. EUR reduziert. Darüber hinaus erfolgten planmäßige Abschreibungen in Höhe von 1,0 Mio. EUR.

Das Finanzanlagevermögen verringerte sich um 5,5 Mio. EUR auf 18,8 Mio. EUR. Aus dem Verkauf der Anteile an der HAMMONIA Reederei GmbH & Co. KG resultierte eine Reduzierung um 6,2 Mio. EUR. Ferner hat sich das Finanzanlagevermögen aufgrund des Verkaufs der Beteiligungen im Segment Investor Management um 1,2 Mio. EUR reduziert. Darüber hinaus haben Liquiditätsausschüttungen aus einem Immobilienfonds zu einer Reduzierung um 0,6 Mio. EUR geführt. Dem gegenüber wurden Investitionen im Segment Real Estate in Höhe von 2,3 Mio. EUR getätigt.

Für den Veräußerungspreis der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH wurde eine mittelfristige Ratenzahlung vereinbart. Ebenso wurden Forderungen gegen ehemalige Tochtergesellschaften, die im Rahmen der Entkonsolidierung erstmals im Konzernabschluss auszuweisen sind, in eine mittelfristige Darlehensforderung umgewandelt. Die langfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich daher um 2,5 Mio. EUR.

Das kurzfristige Vermögen reduzierte sich von 42,0 Mio. EUR um 13,5 Mio. EUR auf 28,5 Mio. EUR. Diese Veränderung resultiert im Wesentlichen aus der Verminderung der flüssigen Mittel aufgrund der getätigten Investitionen im Segment Shipping. Die Verringerung der

kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände ergibt sich aus einem Rückgang der Forderungen aus Leistungen in Höhe von 3,6 Mio. EUR, insbesondere aufgrund der Veräußerung des Segments Investor Management. Aus demselben Grund haben sich die Forderungen aus Ertragsteuervorauszahlungen um 1,2 Mio. EUR vermindert.

Die flüssigen Mittel verminderten sich um 8,5 Mio. EUR auf 8,0 Mio. EUR. Zu weiteren Erläuterungen hinsichtlich der Veränderung der liquiden Mittel wird auf die Ausführungen zur Finanzlage verwiesen.

Das Eigenkapital erhöhte sich zum 30. Juni 2019 im Vergleich zum 31. Dezember 2018 um 7,4 Mio. EUR auf 58,5 Mio. EUR. Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der Anteile von Minderheitsgesellschaftern am Eigenkapital. Aufgrund der Erstkonsolidierung der MS "JULIA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG entfallen auf die Minderheitsgesellschafter 7,0 Mio. EUR des neubewerteten Eigenkapitals. Des Weiteren haben die Minderheitsgesellschafter einer Tochtergesellschaft 1,0 Mio. EUR in das Eigenkapital eingezahlt. Dem gegenüber hat das negative Konzernperiodenergebnis das Eigenkapital vermindert. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich geringfügig auf 49,8 % (31. Dezember 2018: 49,4 %).

Der Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung verringerte sich aufgrund von erfolgswirksamen Auflösungen planmäßig um 0,1 Mio. EUR.

Die langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich um 14,7 Mio. EUR auf 33,1 Mio. EUR. Im Zusammenhang mit dem Erwerb der Mehrheit der Anteile an einer Schiffsgesellschaft werden die entsprechenden Verbindlichkeiten gegenüber der finanzierenden Bank im Konzernabschluss ausgewiesen. Der langfristige Anteil der Verbindlichkeit beträgt 12,5 Mio. EUR. Zur Finanzierung des Erwerbs eines 4.200-TEU-Containerschiffes hat ein Beteiligungsunternehmen ein langfristiges Darlehen in Höhe von 4,5 Mio. EUR gewährt. Dem gegenüber wurde in Höhe von 1,3 Mio. EUR langfristige Verbindlichkeiten getilgt. Darüber hinaus ist im Zuge der Veräußerung des Segments Investor Management eine langfristige Garantierückstellung in Höhe von 1,0 Mio. EUR entfallen.

Die kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten sich um 5,9 Mio. EUR auf 23,0 Mio. EUR. Ursächlich hierfür ist insbesondere ein Rückgang der kurzfristigen Rückstellungen um 7,2 Mio. EUR. Die Steuerrückstellungen in Höhe von 2,9 Mio. EUR sowie die Personalrückstellungen in Höhe von 1,4 Mio. EUR verringerten sich durch zahlungswirksame Verbräuche sowie durch die Entkonsolidierung von ehemaligen Tochtergesellschaften. Des Weiteren sind die

Rückstellungen für Verpflichtungen gemäß § 172 Abs. 4 HGB sowie Garantierückstellungen in Höhe von 2,0 Mio. EUR durch die Veräußerung des Segments Investor Management entfallen. Darüber hinaus haben sich die kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten um 1,0 Mio. EUR und die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 0,6 Mio. EUR reduziert. Dem gegenüber wurde eine Kontokorrentlinie in Höhe von 3,1 Mio. EUR zur Zwischenfinanzierung eines Schiffserwerbs in Anspruch genommen.

Die ausgewiesenen passiven latenten Steuern ergaben sich aus den in Vorjahren vorgenommenen Erstkonsolidierungen aufgrund der Aufdeckung von stillen Reserven und Lasten. Aufgrund der Veräußerung des Segments Investor Management reduzierten sich die passiven latenten Steuern analog zum Abgang der entsprechenden Vermögensgegenstände und Schulden.

II. FINANZLAGE

Für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2019 beträgt der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit -0,1 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: -1,3 Mio. EUR) und resultiert insbesondere aus geringeren Auszahlungen für im vergangenen Jahr gebildete Rückstellungen und Ertragsteuerauszahlungen.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit beläuft sich auf -14,9 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 2,2 Mio. EUR). Die Investitionen betreffen insbesondere

den Kauf eines 4.200 TEU-Containerschiffes in Höhe von 8,9 Mio. EUR, den Erwerb der Mehrheit der Anteile an einer Schiffsgesellschaft in Höhe von 6,6 Mio. EUR, den Abgang der Liquidität aus dem Verkauf des Segments Investor Management in Höhe von 3,9 Mio. EUR und Investitionen im Segment Real Estate. Dem gegenüber wurden Gegenstände des Finanzanlagevermögens für 7,6 Mio. EUR veräußert.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3,6 Mio. EUR (Vorjahresvergleichszeitraum: -0,8 Mio. EUR) betrifft im Wesentlichen die Aufnahme eines Darlehens zur Schiffsfinanzierung in Höhe von 4,4 Mio. EUR sowie die Einzahlung eines Minderheitsgesellschafters in Höhe von 1,0 Mio. EUR. Dem gegenüber wurden Zins- und Tilgungsleistungen, insbesondere im Segment Shipping, in Höhe von 1,9 Mio. EUR geleistet.

Somit ergibt sich zum 30. Juni 2019 unter Berücksichtigung von wechselkursbedingten Änderungen der liquiden Mittel eine zahlungswirksame Verminderung des Finanzmittelfonds von 11,5 Mio. EUR auf 4,9 Mio. EUR. Der Finanzmittelfonds setzt sich aus liquiden Mitteln in Höhe von 8,0 Mio. EUR sowie einer in Anspruch genommenen Kontokorrentlinie in Höhe von 3,1 Mio. EUR zusammen. Zum 31. Dezember 2018 betrugen die liquiden Mittel 16,5 Mio. EUR.

III. ERTRAGSLAGE

Die Ertragslage der ER Gruppe im 1. Halbjahr 2019 stellt sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:

IN MIO. EUR 1. HJ 2019 1. HJ 2018 VERÄNDERUNG
Umsatzerlöse 20,8 27,9 -7,1
Bestandsveränderungen -0,4 0,2 -0,6
Gesamtleistung 20,4 28,1 -7,7
Sonstige betriebliche Erträge 1,7 5,1 -3,4
Materialaufwand -8,9 -14,0 5,1
Personalaufwand -6,4 -7,7 1,3
Sonstige betriebliche Aufwendungen -6,1 -5,7 -0,4
Abschreibungen -1,6 -2,5 0,9
Betriebsergebnis -0,9 3,3 -4,2
Andere betriebliche Erträge 2,6 0,9 1,7
Andere betriebliche Aufwendungen -1,9 -0,6 -1,3
Andere Abschreibungen -1,1 -1,0 -0,1
Neutrales Ergebnis -0,4 -0,7 0,3
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0,0 -0,6 0,6
Erträge aus sonstigen Beteiligungen 1,6 0,8 0,8
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0,8 0,8 0,0
Abschreibungen auf Finanzanlagen * 0,0 -0,1 0,1
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -0,9 -0,6 -0,3
Zins- und Beteiligungsergebnis 1,5 0,3 1,2
Ergebnis vor Steuern (EBT) 0,2 2,9 -2,7
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -0,8 -0,7 -0,1
Sonstige Steuern 0,0 -0,1 0,1
Konzernergebnis vor nicht beherrschenden Anteilen -0,6 2,1 -2,7
Auf andere Gesellschafter entfallender Gewinn 0,0 0,0 0,0
Konzernergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen -0,6 2,1 -2,7

* und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

Im Berichtszeitraum wurden Umsatzerlöse in Höhe von 20,8 Mio. EUR erzielt, die unter dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraums (27,9 Mio. EUR) liegen. Die im Prognosebericht des Geschäftsberichtes 2018 dargestellte erhebliche Erhöhung der Umsatzerlöse wurde bisher nicht erreicht. Aufgrund des geplanten Erwerbs der Anteilsmehrheit an dem Schiffsportfolio Elbfeeder Anfang des 2. Halbjahres wird aber weiterhin von einer Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen. Der Rückgang der

Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum resultiert insbesondere aus gesunkenen Erlösen im Segment Real Estate. Hier war im Vergleichszeitraum unter anderem der Veräußerungserlös für die Immobilie in Essen in Höhe von 7,9 Mio. EUR ausgewiesen. Die Umsatzerlöse im Segment Shipping haben sich aufgrund vom Schiffskäufen um 1,9 Mio. EUR auf 12,8 Mio. EUR erhöht. Im Segment Investor Management, das noch bis Ende Mai 2019 im Konzernabschluss berücksichtigt wurde, reduzierte sich die Anzahl der treuhänderisch verwalteten Fonds weiter, so dass sich die entsprechenden Umsatzerlöse im Berichtszeitraum planmäßig um 1,3 Mio. EUR reduziert haben.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge um 3,4 Mio. EUR auf 1,7 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus geringeren Erträgen aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages aus Kapitalkonsolidierung in Höhe von 1,5 Mio. EUR. Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, insbesondere von Rückstellungen für Prospekthaftungsrisiken, sind ebenfalls um 1,1 Mio. EUR gesunken. Darüber hinaus waren im Vorjahr Versicherungsentschädigungen aufgrund eines technisch bedingten Ausfalls eines unserer Containerschiffe in Höhe von 1,0 Mio. EUR enthalten.

Der deutliche Rückgang des Materialaufwandes um 5,1 Mio. EUR auf 8,9 Mio. EUR resultiert insbesondere aus im Vorjahr angefallenen Aufwendungen in Zusammenhang mit dem Verkauf einer Immobilie in Essen in Höhe von 5,5 Mio. EUR. Dem gegenüber sind die Aufwendungen für bezogene Leistungen um 0,4 Mio. EUR gestiegen, bedingt durch höhere Schiffsbetriebskosten aufgrund einer größeren Schiffsflotte.

Der Personalaufwand hat sich im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres gegenüber dem entsprechenden Vorjahreswert um über 1,3 Mio. EUR reduziert. Die durchschnittliche Mitarbeiterkapazität hat sich von 165 auf 130 planmäßig verringert. Aufgrund des Verkaufs des Segments Investor Management beträgt die Mitarbeiterkapazität 90 zum 30. Juni 2019.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreswert um 0,4 Mio. EUR und betragen 6,1 Mio. EUR. Gestiegene Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen aus Leistungen in Höhe von 0,3 Mio. EUR trugen maßgeblich zur Veränderung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen verminderten sich um 0,9 Mio. EUR. Den um 1,3 Mio. EUR gesunkenen planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände stehen um 0,4 Mio. EUR gestiegene Abschreibungen auf das Schiffsvermögen gegenüber.

Das Betriebsergebnis und somit das operative Ergebnis der ER Gruppe liegt mit einem Wert von -0,9 Mio. EUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres (3,3 Mio. EUR).

Das neutrale Ergebnis der ER Gruppe für das erste Halbjahr 2019 ist um 0,3 Mio. EUR gestiegen und beträgt -0,4 Mio. EUR. Das neutrale Ergebnis enthält im Berichtszeitraum insbesondere Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR sowie das Entkonsolidierungsergebnis aus dem Verkauf der Sparte Solar in Höhe von 1,2 Mio. EUR. Dem gegenüber ist der Entkonsolidierungsverlust aus dem Verkauf des Segments Investor Management in Höhe von 1,6 Mio. EUR, 0,4 Mio. EUR planmäßige Abschreibungen auf Geschäftsund Firmenwerte sowie 0,7 Mio. EUR Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Darlehensforderungen enthalten.

Das Zins- und Beteiligungsergebnis ist für das erste Halbjahr 2019 in Höhe von 1,5 Mio. EUR positiv und liegt 1,2 Mio. EUR über dem Wert für den Vorjahresvergleichszeitraum. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Ausschüttungen bzw. Gewinnanteilen aus Beteiligungsunternehmen. Des Weiteren war das Vorjahresergebnis durch ein negatives Beteiligungsergebnis eines assoziierten Unternehmens belastet.

Das Ergebnis vor Steuern für das erste Halbjahr liegt mit 0,2 Mio. EUR unter dem entsprechenden Vorjahreswert (2,9 Mio. EUR).

Daraus resultiert ein Konzernperiodenergebnis nach Minderheiten, das im Berichtszeitraum mit -0,6 Mio. EUR unter dem entsprechenden Vorjahreswert (2,1 Mio. EUR) liegt.

1.3. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Die Chancen und Risiken, die für das Geschäft der ER Gruppe bestehen, wurden im Chancen- und Risikobericht des Geschäftsberichts für das Jahr 2018 ausführlich beschrieben (vgl. dort Seite 36 bis 46). In diesem Zusammenhang wurde auch das Risikomanagementsystem der ER Gruppe erläutert. Aufgrund des Verkaufs des Segments Investor Management haben sich diverse Änderungen bezüglich der Chancen- und Risikosituation der ER Gruppe ergeben, die im Folgenden dargestellt werden. Im Übrigen gelten die Angaben des Geschäftsberichts 2018 unverändert weiter.

I. CHANCENBERICHT

Mit dem Verkauf des Segmentes Investor Management sowie der Veräußerung der in der Sparte Solar agierenden Tochtergesellschaften unterstreicht die ER Gruppe ihre Fokussierungsstrategie auf die Kerngeschäftsfelder Schiff und Immobilie. Die konsequente Fokussierung stellt eine wesentliche Grundlage für das Geschäftsmodell der ER Gruppe dar.

Mit dem Erwerb weiterer Schiffe bestehen gute Chancen für die ER Gruppe, an der Erholung des Schifffahrtsmarktes teilzunehmen. Mit den im ersten Halbjahr 2019 erworbenen Schiffen bzw. maßgeblichen Anteilen an Schiffen partizipiert die ER Gruppe sowohl mit den angebotenen Dienstleistungen als auch als Gesellschafter am Erfolg der Projekte. Unser Ziel bleibt es, in diesem Bereich nachhaltig zu wachsen und Schiffsinvestments in der Weise zu tätigen, dass eine Vollkonsolidierung erfolgen kann.

Im Immobilienbereich ergeben sich erhebliche Chancen durch eine wachsende Nachfrage nach "bezahlbarem Wohnraum". Die Assetando als zentrale Immobilieneinheit konnte im ersten Halbjahr erneut eine Transaktion auf diesem Gebiet durchführen. Auch in Zukunft wird sich die Ernst Russ Gruppe, neben bestehenden Fondsund Asset-Managementmandaten im Immobilienbereich, verstärkt auf dieses Segment konzentrieren. Auch das Eingehen strategischer Partnerschaften im Immobilienbereich, das die ER Gruppe prüft, könnte erhebliche Chancen eröffnen.

II. RISIKOBERICHT

Die Strategie der ER Gruppe sieht eine Fokussierung auf die Bereiche Asset-Management und -Investment in den Segmenten Shipping und Real Estate vor. Voraussetzung für die Erreichung der mit dieser Geschäftsstrategie verbundenen Ziele ist, die historisch gewachsene, sehr komplexe und überladene Konzernstruktur unter Berücksichtigung haftungs- und steuerrechtlicher sowie risikorelevanter Implikationen zu vereinfachen und zu verschlanken. Mit dem im Juni 2019 durchgeführten Verkauf des Geschäftsbereichs Investor Management, d.h. dem Verkauf der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH sowie von Treuhand- und Vertriebsgesellschaften, konnte sich die ER Gruppe von teilweise erheblichen Risiken im Zusammenhang mit dem ehemaligen Emissionshausgeschäft, insbesondere aus §§ 171, 172 Abs. 4 HGB und aus der Prospekthaftung, in beträchtlichem Umfang befreien.

Bei den folgenden Risiken haben sich im Gegensatz zum Geschäftsbericht 2018 relevante Parameter verändert:

ERTRAGS- UND LIQUIDITÄTSRISIKEN AUS HAFTUNGSVERHÄLTNISSEN

Gemäß den seinerzeit prospektierten Liquiditäts- und Auszahlungsplänen, wurden regelmäßig (hauptsächlich in der Anfangsphase der Fonds) Auszahlungen an die Anleger und an die beteiligten Gesellschaften der ER Gruppe vorgenommen, die nicht durch entsprechende handelsrechtliche Gewinne gedeckt waren (nachfolgend "Liquiditätsauszahlungen"). In diesem Fall besteht für die im Handelsregister eingetragenen Kommanditisten, in erster Linie Treuhandgesellschaften aber teilweise auch Anleger, das Risiko der Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB. In vereinzelten Ausnahmefällen kam es bereits zu Inanspruchnahmen in Gesellschaften der ER Gruppe nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB, bei denen die ER Gruppe unwesentliche Beträge gezahlt hat. Gemeinsam konnten für alle Beteiligten tragbare Konzepte entwickelt werden. Die von der ER Gruppe geleisteten Zahlungen lagen deutlich unter den gebildeten Rückstellungen.

Durch den Verkauf der Treuhandgesellschaften der ER Gruppe ist dieses Risiko entfallen. Der im Geschäftsbericht 2018 ausgewiesene Gesamtbetrag, der in der Vergangenheit vorgenommenen Liquiditätsauszahlungen im Sinne der §§ 171, 172 Abs. 4 HGB an Unternehmen der ER Gruppe, betrug 233 Mio. EUR. Bei Fondsgesellschaften, für die eine Inanspruchnahme der ER Gruppe nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde der risikobehaftete Betrag der zurückzuzahlenden Liquiditätsauszahlungen zum 31. Dezember 2018 auf rund 15,0 Mio. EUR geschätzt.

LIQUIDITÄTS- UND ERTRAGSRISIKEN AUS SCHADENSERSATZFORDERUNGEN

Nach dem Verkauf der ehemaligen Treuhand- und Vertriebsgesellschaften der ER Gruppe belaufen sich die geltend gemachten Ansprüche von Anlegern auf Rückabwicklung von Beteiligungen und Schadensersatz gegenüber Unternehmen der ER Gruppe – aufgrund ihrer Stellung als Prospektverantwortliche bzw. Gründungsgesellschafterin der Fonds – zum 30. Juni 2019 nunmehr auf rund 24,7 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 120 Mio. EUR). Davon betreffen die gerichtlich geltend gemachten Ansprüche ca. 22,7 Mio. (31. Dezember 2018: 116 Mio. EUR). Die Durchsetzbarkeit der Inanspruchnahmen wird im Rahmen des Risikomanagementprozesses mindestens quartalsweise bewertet. Zum 30. Juni 2019 wird die Durchsetzbarkeit nahezu aller geltend gemachten Ansprüche von Anlegern als unwahrscheinlich bzw. sehr unwahrscheinlich eingeschätzt (Eintrittswahrscheinlichkeit von 1 % bis 30 %). Soweit aus kaufmännischer Vorsicht erforderlich, sind Rückstellungen gebildet worden. Zum 30. Juni 2019 betragen diese 0,1 Mio. EUR (31. Dezember 2018: 0,3 Mio. EUR). Die ER Gruppe verteidigt sich weiterhin vollumfänglich gegen erhobene Ansprüche und stellt gegebenenfalls eigene Schadenersatzansprüche. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass gegebenenfalls einzelne Anleger erfolgreich Ansprüche gegenüber Gesellschaften der ER Gruppe durchsetzen können.

RISIKEN IN ZUSAMMENHANG MIT DER VERÄUSSERUNG DES SEGMENTS INVESTOR MANAGEMENT

Mit der Veräußerung des Geschäftsbereiches Investor Management hat die Ernst Russ AG diverse Verkäufergarantien abgegeben sowie die Käuferseite von verschiedenartigen Risiken freigestellt. Diese Haftungsrisiken sind der Höhe nach begrenzt, können aber bei Eintritt einen negativen Einfluss auf die Ertrags- und Liquiditätslage der ER Gruppe haben. Für einen Teil der Haftungsrisiken wurden bereits Rückstellungen gebildet.

Für die Kaufpreisforderung aus dem Anteilsübertragungsvertrag der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH hat die Ernst Russ AG mit der Käuferseite eine mittelfristige Laufzeit vereinbart. Es besteht das Risiko, dass die Kaufpreisraten verspätet gezahlt werden oder vollständig ausfallen und damit die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der ER Gruppe negativ beeinflussen.

Die ER Gruppe hatte bis zur Veräußerung des Geschäftsbereichs Investor Management verschiedenartige konzerninterne Forderungen, die mit Entkonsolidierung der veräußerten Gesellschaften erstmalig im Konzernabschluss ausgewiesen werden. Diese Forderungen wurden in eine Darlehensforderung umgewandelt und eine mittelfristige Tilgungsvereinbarung geschlossen. Eine verspätete Zahlung der Tilgungsraten oder ein vollständiger Ausfall der Tilgungsraten hätte einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ER Gruppe.

Zwischen der ER Gruppe und der PECURA Anleger- und Treuhandservice GmbH bestehen Dienstleistungsverträge, auf deren Basis die ER Gruppe Asset-Managementdienstleistungen erbringt. Hier besteht ebenfalls das Risiko, dass die zukünftigen Vergütungen verspätet gezahlt werden oder vollständig ausfallen.

Die Werthaltigkeit der verschiedenen Forderungen sowie der zukünftigen Vergütungsansprüche aus den Dienstleistungsverträgen ist dabei insbesondere abhängig von der wirtschaftlichen Situation der Treuhandgesellschaften und damit zusammenhängend mit der Einbringlichkeit der Treuhand- und Servicegebühren im Bereich Investor Management.

RISIKEN IM ZUSAMMENHANG MIT EIGENINVESTMENTS IM SCHIFFFAHRTSSEGMENT

Die ER Gruppe hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019 einen wesentlichen Anteil an einem Schiffsportfolio bestehend aus einem 3.100-TEU-Containerschiff und einem Handymax-Bulker sowie einem 4.200-TEU-Containerschiff erworben. Diese Schiffsinvestments sind, wie auch die

bisherigen Schiffsinvestments, spezifischen Risiken ausgesetzt. Eine Verschlechterung der Schifffahrtsmärkte hat einen negativen Einfluss auf die Charterraten und damit auf die Ertragslage der ER Gruppe. Des Weiteren kann sich der Wert der Schiffe reduzieren, was zu außerplanmäßigen Abschreibungen und geringeren Veräußerungserlös als erwartet führen kann. Die ER Gruppe begegnet dem Risiko mit der Vercharterung durch renommierte und erfahrene Befrachtungsunternehmen und einem aktiven Management und Controlling des Schiffsportfolios.

Insgesamt hat sich die Risikosituation der ER Gruppe durch den Verkauf der 29 Konzerngesellschaften deutlich verbessert.

1.4. PROGNOSEBERICHT

Der International Monetary Fund (IMF) hat in diesem Jahr mehrmals die Vorhersage für das Wachstum der Weltwirtschaft nach unten korrigiert. Das Plus wird 2019 laut der aktualisierten Konjunkturprognose nunmehr bei 3,2 % liegen. Die Absenkung begründet der IMF unter anderem mit den Strafzöllen, die von den USA und China verhängt werden. Durch US-Sanktionen drohen globale Lieferketten im Technologiesektor Schaden zu nehmen. Auch die vom Brexit ausgelöste Unsicherheit und die geopolitischen Spannungen in der Golfregion dämpfen nach IMF-Angaben die Konjunkturperspektiven.

Für das Jahr 2020 kürzte der IMF seine Wachstumsprognose ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 3,5 % und ergänzte, dass dieser Wert weiterhin sinken könne, falls die Handelskonflikte im Technologiesektor anhielten. Auch die Unsicherheit über die künftigen Handelsbeziehungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union müsse schnellstmöglich beseitigt werden. Ein ungeordneter Brexit könne die Weltwirtschaft belasten, so der IMF.

Der Welthandel wird in diesem Jahr ebenfalls weniger stark zulegen als erwartet, die Welthandelsorganisation (WTO) rechnet für 2019 mit einem Wachstum von 2,6 %. Für das Jahr 2020 wird allerdings eine Abschwächung der handelspolitischen Spannungen prognostiziert, so dass im kommenden Jahr nach WTO-Angaben abermals das Wachstum von 3,0 % möglich ist.

Generell herrscht Zuversicht bezüglich der Entwicklung des Containermarktes im zweiten Halbjahr 2019 sowie auch im Jahr 2020. Positive Signale lassen sich u. a. daraus ableiten, dass zahlreiche Linienreedereien bereits Charterinteresse für die kommenden Monate anzeigen. Dies gilt vor allem für den Post-Panamax-Bereich (Schiffe größer als 5.500 TEU). Im Segment der Feederschiffe (700 bis 3.000 TEU) wird der Ausblick durch die Bündelung der Ladungsvolumina der Linienreedereien zur Er-

zielung von Skaleneffekten und somit die Verdrängung kleinerer durch größere Tonnage sowie das anhaltend niedrige Niveau an Verschrottung älterer Tonnage weiterhin gedrückt. Allerdings besteht in diesem Segment ein breites volkswirtschaftliches Wachstum bei gleichzeitiger Stagnation der Flottenentwicklung, wodurch eine Supply-Demand-Lücke entsteht. Gemäß Marktmeinung kann diese Lücke in 2020 durch die Einführung der neuen Brennstoffregularien weiter verstärkt werden, da der Einbau von "Scrubbern" (Abgasanlagen) auf den größeren Einheiten die Nachfrage nach Ersatz-Tonnage während der Einbauzeit steigert.

Im Bulkermarkt hat sich die Stimmung nach dem Einbruch des Marktes im ersten Quartal 2019 wieder aufgehellt und auch die Terminpreiskurve für Fracht deutet auf kontinuierliche Verbesserungen in den kommenden Monaten hin. Der Ausblick für den Bulkermarkt wird aufgrund der nun beginnenden Getreidesaison im US-Golf sowie durch einen erfreulichen Ladungszustrom in Südostasien als günstig bewertet, auch wenn der Handelskonflikt zwischen China und den USA den Agrarhandel zwischen den Ländern beeinträchtigt und die Schweinepest in China die Importnachfrage für Sojabohnen belastet. Entscheidend für den Eisenerzexport aus Brasilien wird sein, wie schnell sich die Produktionsvolumina nach dem jüngsten Dammbruch Ende Januar 2019 erholen.

Im Tankermarkt herrscht durch die letzten Vorfälle in der Straße von Hormus (Iran, Persischer Golf) Verunsicherung bezüglich der Sicherheit der Schiffe und der Handelsroute. Zusätzlich drückten hohe Instandhaltungsarbeiten der Raffinerien das Angebot in der ersten Jahreshälfte 2019. Allerdings zeigt sich im Tankermarkt, ähnlich wie im Containermarkt, eine Supply-Demand-Lücke auf, welche durch den Einbau von "Scrubbern" weiter unterstützt wird. Grundsätzlich stimmen die fundamentalen Fakten und lassen auch im Tankermarkt auf eine Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte hoffen.

Deutschland ist aufgrund seiner stabilen wirtschaftlichen Rahmendaten auch im Jahr 2019 ein attraktiver Markt für Immobilieninvestoren. Die Entwicklung der Vorjahre, die von steigenden Preisen für Immobilien und Mieten gekennzeichnet ist, wird nach Einschätzung von Immobilienexperten im weiteren Verlauf des Jahres 2019

anhalten und auch der Ausblick für 2020 ist optimistisch. Bei Wohnimmobilien ist mit stabilen bis leicht steigenden Preisen zu rechnen. Weiter steigende Preise würden zusätzlichen Druck auf die Renditen ausüben. Aus Mangel an attraktiven Alternativinvestments wird das Interesse an Immobilien weiter auf einem hohen Niveau verharren. Die im Wirtschaftsbericht dargestellte Entwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt wird sich fortsetzen.

Die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung der ER Gruppe im Jahr 2019 wurden ausführlich im Geschäftsbericht 2018 auf den Seiten 46 bis 49 beschrieben. Wesentliche Änderungen haben sich im Berichtszeitraum insbesondere durch den Verkauf des Segments Investor Management ergeben. Für dieses Segment waren - bezogen auf das Geschäftsjahr 2019 - ab dem Übertragungszeitpunkt Umsatzerlöse in Höhe von 4,5 Mio. EUR sowie ein Betriebsergebnis (Ergebnis vor neutralem Ergebnis sowie Zins- und Beteiligungsergebnis und Steuern) in Höhe von 1,5 Mio. EUR geplant. Insgesamt erwarten wir für das Geschäftsjahr 2019 unverändert ein positives Betriebsergebnis, welches jedoch insbesondere aufgrund der Entkonsolidierung des Segments Investor Management nicht das Vorjahresniveau erreicht.

Des Weiteren wird sich aus diesem Grund auch der Mitarbeiterbestand im Vergleich zum Vorjahr erheblich reduzieren. Im Rahmen unserer Fokussierungsmaßnahmen haben wir die – durch den Verkauf des Segments Investor Management – neu gewonnene finanzielle Flexibilität genutzt und einige zusätzliche Investitionen in den Segmenten Shipping und Real Estate wahrgenommen, um weiteres Wachstum zu generieren. Da diese Investitionen erst in den Folgejahren zu Rückflüssen führen, ist zum Jahresende 2019 im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von einem verringerten Bestand an liquiden Mitteln auszugehen.

2. KONZERNZWISCHENABSCHLUSS DER ERNST RUSS AG

Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 25
Konzernbilanz 26
Konzernkapitalflussrechnung 27
Entwicklung des Konzerneigenkapitals 28

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS ZUM 30. JUNI 2019

IN TEUR ZIFFER * 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018
1.
Umsatzerlöse
(4) 20.793 27.907
2. Verminderung / Erhöhung des Bestandes an unfertigen Erzeugnissen -365 195
3. Sonstige betriebliche Erträge (5) 4.386 6.038
4. Materialaufwand (6)
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe -495 -5.939
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen -8.428 -8.044
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter -5.507 -6.658
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für
Unterstützung
-888 -1.065
- davon für Altersversorgung -49 TEUR (Vorjahr: -52 TEUR)
6. Abschreibungen
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
und Sachanlagen
(7) -1.939 -2.883
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die
in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten
-699 -621
7.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
(8) -7.995 -6.343
8. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen -10 -626
9.
Erträge aus Beteiligungen
1.451 878
- davon aus verbundenen Unternehmen 366 TEUR
(Vorjahr: 33 TEUR)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 791 754
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens (9) -13 -115
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -875 -585
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (10) -779 -731
- davon Erträge aus der Veränderung latenter Steuern 404 TEUR
(Vorjahr: 412 TEUR)
14. Ergebnis nach Steuern -572 2.162
15. Sonstige Steuern -30 -58
16. Konzernjahresfehlbetrag (Vorjahr: Konzernjahresüberschuss)
einschließlich nicht beherrschende Anteile
-602 2.104
17. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Konzernjahresüberschuss -7 -34
18. Konzernjahresfehlbetrag (Vorjahr: Konzernjahresüberschuss)
nach nicht beherrschenden Anteilen
-609 2.070
19. Gewinnvortrag 10.568 4.352
20. Konzernbilanzgewinn 9.959 6.422

* Die Ziffer bezieht sich auf die Erläuterung im Konzernanhang.

KONZERNBILANZ ZUM 30. JUNI 2019

AKTIVA IN TEUR 30.6.2019 31.12.2018
A. Anlagevermögen 84.830 59.685
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Dienstleistungsverträge 4.213 7.381
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen und Lizenzen 463 545
3. Geschäfts- oder Firmenwert 3.939 5.118
4. Geleistete Anzahlungen 0 80
II. Sachanlagen
1. Schiffe 57.208 22.042
2. Bauten auf fremden Grundstücken 57 60
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 161 170
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.092 1.050
2. Beteiligungen 5.844 12.487
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2.090 1.343
4. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 9.621 9.230
5. Wertpapiere des Anlagevermögens 142 179
B. Umlaufvermögen 30.427 41.777
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 708 195
2. Unfertige Leistungen 365 730
3. Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und Gebäude 6.000 6.000
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Leistungen 1.983 5.613
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 21 84
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.615 4.805
4. Sonstige Vermögensgegenstände 9.586 7.736
III. Sonstige Wertpapiere 127 127
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 8.021 16.487
C. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 737 587
D. Aktive latente Steuern 1.484 1.358
Bilanzsumme 117.478 103.407
PASSIVA IN TEUR 30.6.2019 31.12.2018
A. Eigenkapital 58.456 51.095
I. Gezeichnetes Kapital 32.434 32.434
II. Kapitalrücklage 6.657 6.657
III. Bilanzgewinn 9.959 10.568
IV. Kumuliertes übriges Eigenkapital 41 21
V. Nicht beherrschende Anteile 9.365 1.415
B. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung 773 902
C. Rückstellungen 8.266 16.474
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.782 1.803
2. Steuerrückstellungen 1.135 4.054
3. Sonstige Rückstellungen 5.349 10.617
D. Verbindlichkeiten 47.855 30.899
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 37.800 22.318
2. Erhaltene Anzahlungen 411 468
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.090 1.702
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 64 44
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5.171 1.104
6. Sonstige Verbindlichkeiten 3.319 5.263
E. Passiver Rechnungsabgrenzungsposten 1.897 1.860
F. Passive latente Steuern 230 2.177
Bilanzsumme 117.478 103.407

KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

TEUR 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018
Konzernperiodenergebnis einschließlich Ergebnisanteil anderer Gesellschafter -602 2.104
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 1.912 2.971
Abnahme der Rückstellungen -2.643 -2.357
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge 1.195 6
Abnahme / Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Aktiva, die nicht der Investitionstätigkeit zugeordnet sind
1.660 3.416
Abnahme / Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie
anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
836 -4.475
Gewinne (-) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens -128 104
Zinsaufwendungen / Zinserträge 84 -169
Sonstige Beteiligungserträge -1.451 -878
Ertragsteueraufwand / -ertrag 779 731
Ertragsteuerzahlungen -1.773 -2.756
Cash flow aus laufender Geschäftstätigkeit -131 -1.303
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 112 -29
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 4 0
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -9.085 -74
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 7.591 3.977
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen und das übrige
Umlaufvermögen
-4.384 -2.571
Veränderung des Finanzmittelfonds aufgrund von Zu- und Abgängen
zum / aus dem Konsolidierungskreis
-10.472 0
Erhaltene Zinsen 76 84
Erhaltene Dividenden 1.288 789
Cash flow aus Investitionstätigkeit -14.870 2.176
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern 1.000 12
Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter 0 -128
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten 4.454 0
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten -1.241 -228
Gezahlte Zinsen -647 -458
Cash flow aus Finanzierungstätigkeit 3.566 -802
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds -11.435 71
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds -117 38
Konsolidierungskreisbedinigte Änderungen des Finanzmittelfonds 0 132
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 16.487 17.755
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 4.935 17.996
ZUSAMMENSETZUNG DES FINANZMITTELZ: 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018
Flüssige Mittel (i. W. Guthaben bei Kreditinstituten) 8.021 17.996
Kontokorrentlinie -3.086 0
4.935 17.996

ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS

EIGENKAPITAL DES MUTTERUNTERNEHMENS

NICHT

KONZERN-EIGENKAPITAL

BEHERRSCHENDE ANTEILE

IN TEUR GEZEICHNETES
KAPITAL
KAPITALRÜCKLAGE
NACH § 272 ABS. 2
NR. 1-3 HGB
NACH § 272 ABS. 2
NR. 4 HGB
SUMME
Stand 1.1.2018 32.434 5.695 962 6.657
Konzernjahresüberschuss 0 0 0 0
Übriges Konzernergebnis 0 0 0 0
Minderheitenkapital 0 0 0 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0
Stand 31.12.2018 32.434 5.695 962 6.657
Stand 1.1.2019 32.434 5.695 962 6.657
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 0
Übriges Konzernergebnis 0 0 0 0
Minderheitenkapital 0 0 0 0
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 0
Stand 30.6.2019 32.434 5.695 962 6.657

ERWIRT
AUSGLEICHS
GEZEICHNETES
SCHAFTETES
KUMULIERTES ÜBRIGES
POSTEN FÜR
KAPITALRÜCKLAGE
SUMME
SUMME
KAPITAL
KONZERN
EIGENKAPITAL
ANTEILE ANDERER
EIGENKAPITAL
GESELLSCHAFTER
BILANZGEWINN /
AUSGLEICHSPOSTEN AUS DER
NACH § 272 ABS. 2
NACH § 272 ABS. 2
SUMME
BILANZ
UMRECHNUNG VON
NR. 1-3 HGB
NR. 4 HGB
VERLUST
FREMDWÄHRUNGSABSCHLÜSSEN
32.434
5.695
962
6.657
4.352
48
43.491
1.365
44.856
0
0
0
0
6.216
0
6.216
167
6.383
0
0
0
0
0
-27
-27
0
-27
0
0
0
0
0
0
0
-117
-117
0
0
0
0
6.216
-27
6.189
50
6.239
32.434
5.695
962
6.657
10.568
21
49.680
1.415
51.095
32.434
5.695
962
6.657
10.568
21
49.680
1.415
51.095
0
0
0
0
-609
0
-609
7
-602
0
0
0
0
0
20
20
0
20
0
0
0
0
0
0
0
7.943
7.943
0
0
0
0
-609
20
-589
7.950
7.361
32.434
5.695
962
6.657
9.959
41
49.091
9.365
58.456
KONZERN
EIGENKAPITAL
NICHT
BEHERRSCHENDE
ANTEILE
MUTTERUNTERNEHMENS

3. VERKÜRZTER KONZERNANHANG DER ERNST RUSS AG

Allgemeine Angaben 31
Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung 32
Erläuterungen zur Konzernbilanz 33
Sonstige Informationen 33

ALLGEMEINE ANGABEN

3.

VERKÜRZTER KONZERNANHANG

DER ERNST RUSS AG

(1) INFORMATIONEN ZU GESELLSCHAFT UND KONZERN

Die Ernst Russ AG mit Firmensitz in der Elbchaussee 370, 22609 Hamburg, Bundesrepublik Deutschland, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Hamburg unter HRB 93324 eingetragen.

Die Ernst Russ AG ist seit dem Jahr 2005 börsennotiert und seit Mai 2012 im Entry Standard der Deutsche Börse AG in Frankfurt und der Mittelstandsbörse in Hamburg gelistet. Die Deutsche Börse AG hat zum 1. März 2017 ihren Entry-Standard durch das Listing-Segment "Scale" für Wachstumsfirmen ersetzt. Die Ernst Russ AG gehört zu den ersten Unternehmen, die am 1. März 2017 das neue Listing-Segment "Scale" der Deutschen Börse AG begründet haben.

Zum 30. Juni 2019 werden nach den der Gesellschaft bekannten Informationen 12.386.630 Aktien (38,2 %) durch Herrn Jochen Döhle, Deutschland, sowie durch ihn beherrschte bzw. maßgeblich beeinflusste Unternehmen, 5.215.596 Aktien (16,1 %) durch die Hamburg Commercial Bank AG (vormals HSH Nordbank AG), 2.953.302 Aktien (9,1 %) durch die JaJo Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG und 2.075.415 Aktien (6,4 %) durch die MS "CORDULA" Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG gehalten. Die verbleibenden Aktien befinden sich im Streubesitz.

Die Ernst Russ AG und ihre Tochterunternehmen (im Folgenden: "ER Gruppe") bilden einen Dienstleistungskonzern, der im Wesentlichen in Deutschland tätig ist. Die Geschäftsaktivitäten des Konzerns umfassen insbesondere den Betrieb der Seeschifffahrt mit eigenen und fremden Schiffen, die Vornahme von Reederei- und Schiffsmaklergeschäften einschließlich der Ausübung von Tätigkeiten von Befrachtungsmaklern, Vermittlern von Zeitcharterverträgen, die Erbringung von Reedereidienstleistungen jeder Art sowie von kaufmännischen und technischen Beratungsdienstleistungen. Darüber hinaus gehört der Erwerb und die Veräußerung sowie das Halten von Immobilien und deren Erschließung zum Geschäftszweck der ER Gruppe. Des Weiteren ist der Konzern im Management des Fondsvermögens (Assetmanagement) sowie im Bereich der Konzeption und Vertrieb von Finanz- und Beteiligungsprodukten, insbesondere aus dem Bereich der Seeschifffahrt und der Immobilien, tätig.

Der Zwischenabschluss und der Zwischenlagebericht sind entsprechend § 317 HGB weder einer Prüfung noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen worden.

(2) BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Der Konzernzwischenabschluss der Ernst Russ AG zum 30. Juni 2019 wird nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Die für den Konzernzwischenabschluss der ER Gruppe angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 dargestellten Methoden. Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2019 ist daher im Zusammenhang mit dem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2018 zu lesen.

(3) KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konsolidierungskreis der ER Gruppe hat sich zum 30. Juni 2019 im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 102 Gesellschaften auf 59 Gesellschaften reduziert. Ursächlich ist, neben verschiedenen konzerninternen Verschmelzungen und Liquidationen, eine Transaktion, in der das Segment Investor Management veräußert wurde. Die Transaktion umfasste insgesamt 29 Tochtergesellschaften und erfolgte zum 31. Mai 2019. Die Entkonsolidierung dieser 29 Tochtergesellschaften hat sich wie nachfolgend dargestellt auf die wesentlichen Bilanzpositionen der ER Gruppe ausgewirkt (Kaufpreisforderungen sind unberücksichtigt):

BILANZ ZUM 31. MAI 2019

TEUR

Immaterielle Vermögensgegenstände -2.396
Finanzanlagen -1.163
Forderungen aus Leistungen -3.135
Sonstige Vermögensgegenstände -2.450
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten -5.584
Steuerrückstellungen -2.223
Sonstige Rückstellungen -2.625
Rechnungsabgrenzungsposten -1.174
Passive latente Steuern -1.494

Die 29 entkonsolidierten Tochtergesellschaften haben im Zeitraum 1. Januar bis 31. Mai 2019 folgende Erträge und Aufwendungen erzielt:

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. MAI 2019

TEUR

Umsatzerlöse 3.726
Sonstige betriebliche Erträge 1.226
Personalaufwand -927
Abschreibungen -577
Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.017
Erträge aus sonstigen Beteiligungen 474
Steuern vom Einkommen und Ertrag -460

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

(4) UMSATZERLÖSE

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

TEUR 1.1. – 30.6.2019 1.1. – 30.6.2018
Shipping 12.775 10.902
Real Estate 3.524 10.772
Investor Management 3.333 4.672
Alternative Investments 761 986
Other Services 400 575
Gesamtumsatzerlöse 20.793 27.907

(5) SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen 4.386 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 6.038 TEUR) und resultieren im Wesentlichen aus dem Entkonsolidierungsergebnis aus dem Verkauf der Solarsparte in Höhe von 1.206 TEUR, Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen von 953 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.799 TEUR), der Realisierung von bereits abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 373 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 465 TEUR) und Erträgen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 235 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 233 TEUR). Versicherungsentschädigungen sind in Höhe von 154 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.095 TEUR) enthalten.

(6) MATERIALAUFWAND

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten im Wesentlichen Aufwendungen für Schmier- und Treibstoffe in Zusammenhang mit dem Schiffsbetrieb. Im Vorjahr waren hierunter Aufwendungen aus dem Buchwertabgang in Zusammenhang mit dem Verkauf der Immobilie in Essen in Höhe von 5.538 TEUR enthalten.

Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten im Wesentlichen Schiffsbetriebskosten in Höhe von 3.840 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 2.018 TEUR), Aufwendungen für Fremdleistungen im Zusammenhang mit Crewingdienstleistungen in Höhe von 3.564 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 4.201 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Unterbereederung in Höhe von 654 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.292 TEUR).

(7) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE DES ANLAGEVERMÖGENS UND SACHANLAGEN

Die Abschreibungen in Höhe von 1.939 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 2.883 TEUR) resultieren in Höhe von 1.102 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 2.386 TEUR) aus planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und in Höhe von 837 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 496 TEUR) aus planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen.

(8) SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 7.995 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 6.343 TEUR) enthalten Aufwendungen aus der Entkonsolidierung der Treuhand- und ehemaligen Vertriebsgesellschaften in Höhe von 1.590 TEUR, Aufwendungen für Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten von 1.511 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.457 TEUR), Wertberichtigungen auf Forderungen von 1.359 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.028 TEUR), Miet- und Leasingkosten von 945 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.266 TEUR) sowie Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 203 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 342 TEUR).

(9) ABSCHREIBUNGEN AUF FINANZANLAGEN UND WERTPAPIERE DES UMLAUFVERMÖGENS

Die außerplanmäßigen Abschreibungen betreffen im Wesentlichen Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 11 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 115 TEUR).

(10) STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag, einschließlich der Steuern für Vorjahre, in Höhe von 779 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 731 TEUR) enthalten laufenden Steueraufwand in Höhe von 1.183 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 1.143 TEUR) sowie einen latenten Steuerertrag in Höhe von 404 TEUR (Vorjahresvergleichszeitraum: 412 TEUR).

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

(11) KUMULIERTES ÜBRIGES EIGENKAPITAL

Im kumulierten übrigen Eigenkapital werden die Zeitwertänderungen von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten und der Ausgleichsposten aus der Umrechnung von Abschlüssen in Fremdwährung ausgewiesen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

(12) HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Einzelne Gesellschaften der ER Gruppe waren bei Bestandsfonds als Treuhandkommanditistin für die Anleger im Handelsregister mit der jeweiligen Hafteinlage dieser Anleger eingetragen. Entsprechend der vorgesehenen Ausschüttungspraxis einer Reihe von Fonds, nicht durch Gewinne gedeckte Liquiditätsüberschüsse an die Anleger auszuschütten, besteht für diese Fonds grundsätzlich die Haftung nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB, die den eingetragenen Kommanditisten, und damit die ehemaligen jeweiligen Gesellschaften der ER Gruppe als Treuhandkommanditistin, trifft. Dies bedeutet, dass die zur Unterschreitung der Hafteinlage führenden Ausschüttungen an die jeweiligen Fondsgesellschaften zurückzuzahlen sind. Dieser Fall tritt in der Praxis generell dann ein, wenn der Fonds insolvent wird und die Ansprüche der Gläubiger nicht mehr befriedigen kann. Dies hätte zu einem erheblichen Liquiditätsabfluss für die ER Gruppe aus der Haftung einzelner Gesellschaften der ER Gruppe als Treuhandkommanditistin nach §§ 171, 172 Abs. 4 HGB führen können. Durch den Verkauf der Treuhandgesellschaften der ER Gruppe zum 31. Mai 2019 ist das hier beschriebene Risiko in voller Höhe entfallen (31. Dezember 2018: 233 Mio. EUR).

Zum 30. Juni 2019 bestehen darüber hinaus die folgenden Haftungsverhältnisse und sonstige finanziellen Verpflichtungen:

30.6.2019 31.12.2018
TEUR TEUR TUSD TEUR TEUR TUSD
Bürgschaften und andere Verpflichtungen 4.324 2.917 1.405 4.531 2.505 2.320
Künftige Zahlungen in operating leases 1.053 1.053 -- 2.374 2.374 --

Es bestehen keine Haftungsverhältnisse oder sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber nichtkonsolidierten verbundenen Tochterunternehmen.

(13) NACHTRAGSBERICHT

Mit Vertrag vom 23. Juli 2019 hat die Ernst Russ AG zusätzlich zu den bisher gehaltenen Anteilen weitere 2 % der Aktienanteile an der ElbFeeder Inc. erworben. Damit ist die Ernst Russ AG in Besitz von 51,995 % der Anteile. Die ElbFeeder Inc. ist über Tochtergesellschaften in Besitz von sieben Containerschiffen. Mit Erwerb der Aktienmehrheit wird die Ernst Russ AG die Elbfeeder Inc. und ihre Tochtergesellschaften in den Konsolidierungskreis aufnehmen und vollkonsolidieren. Dadurch wird

sich das Schiffsvermögen um 45 Mio. EUR, die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 29 Mio. EUR und der Posten "nicht beherrschende Anteile" am Eigenkapital um 9 Mio. EUR erhöhen. Gleichzeitig reduzieren sich die Anteile an assoziierten Unternehmen in Höhe von 7 Mio. EUR.

(14) AUFSICHTSRAT UND VORSTAND

Der Aufsichtsrat der Ernst Russ AG setzte sich im ersten Geschäftshalbjahr 2019 wie folgt zusammen:

  • Herr Alexander Stuhlmann, Unternehmensberater, Hamburg (Vorsitzender)
  • Herr Jochen Thomas Döhle, Schifffahrtskaufmann, Hamburg (stellvertretender Vorsitzender)
  • Herr Robert Gärtner, Kaufmann, Schliersee (bis 28. Februar 2019)
  • Herr Ingo Kuhlmann, Steuerberater, Sittensen (ab 24. Juni 2019)
  • Herr Robert Lorenz-Meyer, Kaufmann, Hamburg

Zu Vorständen der Gesellschaft waren im ersten Geschäftshalbjahr 2019 bestellt:

  • Herr Jens Mahnke, Kaufmann, Hamburg (bis 1. Juli 2019)
  • Herr Ingo Kuhlmann, Steuerberater, Sittensen (bis 31. März 2019)
  • Herr Robert Gärtner, Kaufmann, Schliersee (ab 1. März 2019)

Hamburg, 3. September 2019

Robert Gärtner

Vorstand der Ernst Russ AG

DISCLAIMER IMPRESSUM

VORAUSSCHAUENDE ANGABEN

Diese Unterlagen enthalten unter anderem vorausschauende Aussagen und Informationen über künftige Entwicklungen, die auf Überzeugungen des Vorstands der Ernst Russ AG sowie auf Annahmen und Informationen beruhen, die der Ernst Russ AG gegenwärtig zur Verfügung stehen. Worte wie "erwarten", "einschätzen", "annehmen", "beabsichtigen", "planen", "sollten", "könnten" und "projizieren" sowie ähnliche Begriffe in Bezug auf das Unternehmen sollen solche vorausschauenden Angaben anzeigen, die Unsicherheitsfaktoren unterworfen sind.

Viele Faktoren können dazu beitragen, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse der ER Gruppe wesentlich von den Zukunftsprognosen unterscheiden, die in solchen vorausschauenden Aussagen getroffen werden.

Die Ernst Russ AG übernimmt keine Verpflichtung gegenüber der Öffentlichkeit, vorausschauende Aussagen zu aktualisieren oder zu korrigieren. Sämtliche vorausschauenden Aussagen unterliegen unterschiedlichen Risiken und Unsicherheiten, durch welche die tatsächlichen Ergebnisse zahlenmäßig von den Erwartungen abweichen können. Die vorausschauenden Aussagen geben die Sicht zu dem Zeitpunkt wieder, zu dem sie gemacht wurden.

CLARKSON RESEARCH SERVICES LIMITED

Clarkson Research Services Limited (CRSL) have not reviewed the context of any of the statistics or information contained in the commentaries and all statistics and information were obtained by ER from standard CRSL published sources. Furthermore, CRSL have not carried out any form of due diligence exercise on the information, as would be the case with finance raising documentation such as Initial Public Offering (IPOs) or Bond Placements. Therefore reliance on the statistics and information contained within the commentaries will be for the risk of the party relying on the information and CRSL does not accept any liability whatsoever for relying on the statistics or information.

HERAUSGEBER

Ernst Russ AG Elbchaussee 370 22609 Hamburg

DRUCK UND VERARBEITUNG

Druck- und Verlagshaus FROMM GmbH & Co. KG Breiter Gang 10 – 16 49074 Osnabrück

KONZEPTION UND GESTALTUNG

Sprinkenschmiede GmbH – Marketingservice

© Ernst Russ AG 2019

Tel.: +49 40 88 88 1-0 Fax: +49 40 88 88 1-199 E-Mail: [email protected] Internet: www.ernst-russ.de

KONTAKT

Anika Hillmer Investor Relations

Ernst Russ AG Elbchaussee 370 22609 Hamburg

Tel.: +49 40 88 88 1-11 80 Fax: +49 40 88 88 1-44-11 80 E-Mail: [email protected]

BILDNACHWEIS

AdobeStock: S. 2 – 3: © sundaypicnic, S. 4 – 5: © niemannfrank, S. 17: © lovelyday12, S. 28 – 29: © anekoho, S. 36: © kittikorn14 Dietmar Hasenpusch: S. 8; MATRIX Immobilien GmbH: S. 9, 22 – 23

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.