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Schwälbchen Molkerei AG

Management Reports Oct 4, 2019

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Management Reports

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SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG

Zwischenbericht zum 30. Juni 2019

Wirtschaftliches Umfeld

In den EU-Ländern war die Entwicklung des Rohstoffaufkommens an Milch im ersten Halbjahr sehr heterogen. Hierzulande kam es in den ersten sechs Monaten wider Erwarten nur zu einem leichten Rückgang der Milchanlieferung, obwohl Deutschland von der Trockenheit des Sommers 2018 mit am stärksten betroffen war. Gleichzeitig sind die Gehalte an Inhaltsstoffen gestiegen, insbesondere beim Milchfett. Erst ab dem Frühsommer lag die Milchanlieferung deutlicher unter der Vorjahreslinie.

Nach einer über den Jahreswechsel hinweg zunächst noch festen Lage am deutschen Milchmarkt, zeigte der weitere Gesamtmarktverlauf ab dem Frühjahr lediglich einen Seitwärtstrend. Dabei waren die Teilmärkte zum einen von den nachgebenden Butterpreisen und der somit schwächeren Milchfett-Komponente gekennzeichnet. Zum anderen verbesserte sich die Eiweiß-Bewertung infolge der höheren Milchpulver-Notierungen, was vor allem durch die EU-weit abgebauten Interventionsbestände an Pulver begründet war. Damit setzte sich die bereits im Vorjahr begonnene Entwicklung einer sich wieder verringernden Differenz zwischen der Fett- und Eiweiß-Bewertung fort.

Die Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmittelhandel führten bei Konsummilch und Frischprodukten ab Mai zu einem ganzheitlich betrachtet kaum veränderten Preisbild. Allerdings wurden infolge der schwächeren Butterpreise auch die Sahnepreise zurückgenommen. Hierbei sei angemerkt, dass die Molkereibranche seit einiger Zeit mit einer stagnierenden Produktnachfrage bei Trinkmilch, Quark, Sahne und Joghurt konfrontiert ist.

In Anbetracht des immer schwierigeren Umfelds, der stark gestiegenen Kosten und einer zur Vorjahresperiode wechselhaften Witterung verzeichnete die SCHWÄLBCHEN MOLKE-REI AG im ersten Halbjahr 2019 eine unter dem Vorjahr liegende Umsatz- und Ertragsentwicklung. Bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich ein fast gleich hohes Ergebnis. Im Großverbraucher-Handelsgeschäft stellte sich innerhalb des Berichtszeitraums ein noch zufriedenstellender Unternehmensverlauf ein. So konnte die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH trotz der intensiven Wettbewerbsverhältnisse teilkonsolidiert das Umsatzniveau stabil halten, jedoch nicht an das gute Halbjahresergebnis vom Vorjahr anknüpfen.

Produktion und Absatz

Die Milchverarbeitung der SCHWÄLBCHEN AG lag im ersten Halbjahr 2019 bei 68,9 Mio. kg und damit unter dem Vorjahr (Vj. 70,3 Mio. kg), was auf eine um 2,0% geringere Eigenanlieferung der Landwirte zurückzuführen war.

Erst ab Mitte Juni sorgten wärmere Temperaturen für bessere Absatzbedingungen bei den saisonabhängigen Kaffeegetränken CAFFREDDO®, KÖRFEZ®-Ayran und den Sauermilchprodukten der Grünen Linie®.

Umsatz

Vor allem die gegenüber dem ersten Vorjahrestertial niedrigeren Abgabepreise ließen den Umsatz der SCHWÄLBCHEN AG um 5,5% auf 46,9 Mio. € (Vj. 49,6 Mio. €) zurückgehen. Selbst der positive Umsatzeffekt aus der vorteilhaften Sortimentsstruktur, mit einem höheren Durchschnittserlös pro Verkaufseinheit, konnte diesen Preisnachteil nicht ausgleichen. Auch bei der Harzmolkerei GmbH kam es zu einem Umsatzrückgang um 5,9% auf 2,5 Mio. € (Vj. 2,7 Mio. €).

Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH konnte die Umsatzerlöse mit teilkonsolidiert 50,3 Mio. € (Vj. 50,2 Mio. €) stabilisieren.

In der Unternehmensgruppe verringerte sich der konsolidierte Halbjahresumsatz auf 92,0 Mio. € (Vj. 94,2 Mio. €).

Wirtschafts- und Ertragslage

Wegen der schwächeren Abgabepreise im Basissortiment und einer zum Frühjahr 2018 weniger absatzfreundlichen Witterung für die margenstärkeren Kaffeegetränke und Ayran ließ sich bei der SCHWÄLBCHEN AG eine nur bedingt zufriedenstellende Ertragslage realisieren. Hierbei war zu berücksichtigen, dass an die Landwirte ein überdurchschnittlicher und damit sehr wettbewerbsfähiger Auszahlungspreis geleistet wurde. Aufgrund dessen kam es im ersten Halbjahr 2019 zu einem niedrigeren absoluten Rohertrag von 13,38 Mio. € (Vj. 13,86 Mio. €), dies bei einer stabilen Rohertragsspanne. Darüber hinaus mussten gestiegene Energie- und Logistik-Kosten verkraftet werden, ebenso wie ein höherer Personalund Instandhaltungsaufwand. Einschliesslich des konstanten Beteiligungsertrages von 1,42 Mio. € verringerte sich der Halbjahresüberschuss auf 1,05 Mio. € (Vj. 1,58 Mio. €).

Die Harzmolkerei GmbH erreichte ein Halbjahresergebnis von 68 T€ (Vj. 78 T€).

Bei der SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH lag der Halbjahresüberschuss mit teilkonsolidiert 1,39 Mio. € (Vj. 1,58 Mio. €) etwas unter dem Vorjahreswert.

Aufgrund der niedrigeren Einzelergebnisse ging auch das konsolidierte Halbjahresergebnis auf 1,09 Mio. € (Vj. 1,81 Mio. €) zurück.

Vermögens- und Finanzlage

Sowohl bei der SCHWÄLBCHEN AG als auch konzernweit war die Vermögens- und Finanzlage geordnet und die Liquidität jederzeit ausreichend gegeben.

Ausblick

Im Vergleich zu den volatilen Vorjahren 2017/ 2018 zeigt sich der deutsche Milchmarkt auch nach der Jahresmitte weniger schwankend. Hierbei geben die Butterpreise und damit die Milchfett-Notierungen noch immer sukzessiv nach, während das Milcheiweiß fester bewertet wird. Dem entsprechend nähert sich die Divergenz zwischen der Fett- und Eiweiß-Bewertung weiter an, auch wenn die Relation in langfristiger Betrachtung noch immer auseinander liegt. Insgesamt ist das Preisgeschehen auf den wichtigen Teilmärkten jedoch relativ ausgeglichen, insbesondere den Käsemarkt betreffend. Ob eine höhere Eiweiß-Bewertung dauerhaft den rückläufigen Fettpreis kompensieren kann, bleibt abzuwarten, ist aber kritisch zu sehen. Des Weiteren ist festzustellen, dass sich seit Mitte Juni der saisonale Rückgang der Milchanlieferung verstärkt hat und das Rohstoffaufkommen unter der Vorjahreslinie liegt. Es verbleibt einige Unsicherheit über das weitere Rohstoffaufkommen.

Bei der exportabhängigen deutschen Milchindustrie wird auch in den kommenden Monaten das internationale Marktumfeld maßgeblich bestimmend sein. Dies hängt im Drittlandbereich zudem vom Euro-Dollar-Kurs ab sowie es von unwägbaren politischen Einflussfaktoren und Handelskonflikten beeinträchtigt werden kann.

In den Sommermonaten steigen zwar die Absatzmengen der für die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI wichtigen Kaffeegetränke, von Ayran und der Sauermilcherzeugnisse. Im Rückblick auf den "Jahrhundertsommer 2018" ist jedoch absehbar, dass diesbezüglich das Jahr 2019 weniger gut verlaufen wird. Da die besseren Produktspannen dieserArtikelgruppen wiederum von erheblichem Einfluss auf den Rohertrag sind, ist für das Molkereigeschäft auch im weiteren Jahresverlauf von einer unter dem Vorjahr liegenden Wirtschaftslage auszugehen. Ebenso stellen die für Konsummilch und Frischprodukte seit Mai lediglich stabilen Abgabepreise eine Herausforderung für die SCHWÄLBCHEN AG dar, weil parallel dazu der Milchauszahlungspreis relativ hoch bleibt. Dies beeinträchtigt den Deckungsbeitrag aus dem sogenannten Basissortiment.

Vor diesem Hintergrund wird im Molkereisegment auch auf Ganzjahressicht ein Umsatzminus bestehen bleiben. Zugleich ist trotz des Aufrechterhaltens der konsequenten Qualitätsund Markenstrategie sowie der weiteren Kostenoptimierungen für 2019 ein unter dem Vorjahr liegendes Ergebnis anzunehmen. Gemäß früherer Berichterstattung kommt die somit schwächere Geschäftsentwicklung im Molkereisegment nicht unerwartet, des Weiteren gilt es das rekordhohe Vorjahresergebnis zu beachten. Bei einer günstigen Witterung in der verbleibenden Absatzsaison kann beim Ergebnis noch etwas aufgeholt werden.

Bei der Harzmolkerei GmbH sollte sich der bisherige Geschäftsverlauf fortsetzen, sodass ein nach wie vor positiver Ergebnisbeitrag erwartet wird.

Im Großverbraucher-Segment bleibt die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH mit den Herausforderungen eines sich dynamisch verändernden, wettbewerbsintensiven Außer-Haus-Marktes konfrontiert. Von daher ist branchen- und kundenseitig auch im zweiten Halbjahr keine Entspannung bezüglich der erforderlichen Verkaufsanstrengungen zu erwarten. Auf Basis der hohen Kunden-, Sortiments- und Logistik-Kompetenz sollte ein teilkonsolidiert stabiler Umsatzverlauf in 2019 möglich werden. Ob sich im Weiteren auch das Unternehmensergebnis dem hohen Vorjahresniveau annähern kann, muss abgewartet werden.

Sonstige Mitteilungen

Seit dem Jahresanfang haben sich keine wesentlichen Änderungen hinsichtlich der Chancen und Risiken zur künftigen Entwicklung ergeben. NachAblauf des ersten Halbjahres 2019 sind bis zur Aufstellung des Zwischenberichts keine wesentlichen Ereignisse bekannt geworden, die die Vermögens- und Ertragslage sowie das Risiko-/Chancenprofil wesentlich verändern. Dem Zwischenbericht zum 30.06.2019 liegen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zugrunde wie dem Jahresabschluss 2018. Der Zwischenbericht unterlag wie bisher keiner Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer.

Bad Schwalbach, im August 2019

Der Vorstand

Günter Berz-List

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