Annual Report • Apr 9, 2020
Annual Report
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adesso optimiert die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen durch den gezielten Einsatz von Informationstechnologie. Hierzu beraten wir Kunden auf Basis unseres fundierten Branchenwissens und bringen unser technisches Know-how bei der kundenindividuellen Entwicklung von Software ein. Für definierte Aufgabenstellungen bietet adesso innovative Lösungen und Produkte an.
Aus der Sicht des unabhängigen Partners wollen wir dazu beitragen, dass unsere Kunden ihr volles Geschäftspotenzial entfalten und auch zukünftig flexibel gestalten können.
Die Entwicklung von adesso zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Zentraleuropa nimmt mehr und mehr Gestalt an. Nachdem adesso sich in den ersten 20 Jahren der Unternehmensgeschichte vor allem auf die Kerngeschäftsprozesse von Unternehmen im deutschsprachigen Raum konzentriert hat, bildet seit 2018 neben der regionalen Expansion verstärkt auch die internationale Ausweitung des adesso-Kerngeschäfts ein wesentliches Element der Wachstumsstrategie.
2019 wurden in den Niederlanden und in Ungarn zwei weitere adesso-Auslandsgesellschaften eröffnet, nachdem bereits 2018 Niederlassungen in Spanien und Bulgarien hinzugekommen waren. Damit ist adesso nun in neun europäischen Ländern vertreten. Im Berichtsjahr wurde diese zunehmend internationale Ausrichtung durch die Umwandlung der Gesellschaft zur europäischen Aktiengesellschaft "Societas Europaea" unterstrichen.
Wir möchten Ihnen daher im Geschäftsbericht 2019 unsere bisherige Internationalisierung des adesso-Geschäfts vorstellen. Wir zeigen auf, welche teils sehr unterschiedlichen Strategien in den jeweiligen Ländern verfolgt werden und welche Führungskräfte diese steuern und mitverantworten. Dabei gehen wir auf die Besonderheiten und Chancen der Märkte ein. Schließlich berichten wir auch über die sehr verschiedenen Entwicklungspfade und die weiteren Pläne. Wie das neue europäische Mitbestimmungsformat bei adesso organisiert ist, erfahren Sie in unserem Interview mit dem Sprecher des "Europa Forums". Lesen Sie zu all diesen Themen mehr ab Seite 16.
Die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Sprachformen erfolgt in diesem Geschäftsbericht auch aus Gründen der besseren Lesbarkeit nicht ausschließlich. Bezeichnungen wie "Mitarbeiter" oder "Kollege" umfassen aber selbstverständlich gleichermaßen alle Geschlechter.
| 2019 | 2018* | Veränderung | in% |
|---|---|---|---|
| 20 | |||
| 17 | |||
| 88.717 | 66.906 | 21.811 | 33 |
| 48.131 | 32.975 | 15.156 | 46 |
| 10,7 | 8,8 | 1,9 | 22 |
| 17.495 | 13.999 | 3.496 | 25 |
| 320.764 | 226.375 | 94.389 | 42 |
| 92.482 | 78.407 | 14.075 | 18 |
| 28,8 | 34,6 | -5,8 | -17 |
| 46.352 | 45.912 | 440 | 1 |
| -11.614 | -2.196 | -9.418 | -429 |
| 4.033 | 3.280 | 753 | 23 |
| 3.328 | 2.797 | 531 | 19 |
| 705 | 483 | 222 | 46 |
| 107 | 110 | -3 | -2 |
| 6.176.093 | 6.176.093 | 0 | 0 |
| 53,50 | 50,80 | 2,70 | 5 |
| 330,4 | 313,7 | 16,7 | 5 |
| 0,47 | 0,45 | 0,02 | 4 |
| 2,82 | 2,27 | 0,55 | 24 |
| 19,0 | 22,4 | -3,4 | -15 |
| 449.704 360.987 |
375.648 308.742 |
74.056 52.245 |
* Vergleichszahlen gem. IAS 8 angepasst (vgl. Anhang, Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8").
** Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung
EBITDA-ENTWICKLUNG (QUARTALE) in T€
6
das Berichtsjahr 2019 war in Summe für adesso sehr erfolgreich. Nach einem schwächeren ersten Halbjahr aufgrund konjunkturell bedingter Auftragsschwierigkeiten, insbesondere im Bankenumfeld, verlief das zweite Halbjahr hervorragend. Hierzu haben im vierten Quartal realisierte neue Lizenzverkäufe und eine gute Auftragslage mit erfreulich hoher Auslastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beigetragen.
So können wir das Jahr 2019 mit neuen Rekordwerten beim Umsatz in Höhe von 449,7 Mio. € und beim operativen Ergebnis in Höhe von 48,1 Mio. € abschließen. Unsere Jahresziele haben wir damit erreicht beziehungsweise übertreffen können. Wir danken allen unseren Kunden für das geschenkte Vertrauen und werden auch in einem durch die Corona-Krise für Europa herausfordernden Jahr 2020 mit den wachsenden Möglichkeiten der adesso Group an Ihrer Seite stehen.
Auch die Internationalisierungsstrategie von adesso trägt weitere Früchte. Die Landesgesellschaften in der Schweiz und in Österreich sind mittlerweile etablierte und wachsende Gesellschaften. Die Landesgesellschaften in der Türkei und in Bulgarien liefern ebenfalls positive Beiträge. Die Standorte in Spanien, den Niederlanden und Ungarn planen schon für 2020 mindestens neutrale Ergebnisse.
Das Ergebnis je Aktie konnte auf 2,82 € gesteigert werden. Gemäß unserem Ziel, Wachstum, finanzielle Stabilität und Beteiligung der Aktionäre in Einklang zu bringen, werden wir der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende auf 0,47 Euro je Aktie vorschlagen. Somit wird die Strategie steigender Dividendenzahlungen fortgesetzt und die Dividende das siebte Jahr in Folge angehoben.
Elementar für den Erfolg von adesso ist weiterhin das starke organische Wachstum, was 2019 mit einer Wachstumsrate von 17 % erneut sehr erfreulich ausgefallen ist. Das Gesamtumsatzwachstum liegt mit 20 % deutlich über dem Branchendurchschnitt.
Wir können außerdem darüber berichten, dass wir adesso 2019 zu einer SE umgewandelt haben. adesso trägt damit jetzt als europäische Aktiengesellschaft auch einem europäischen Mitbestimmungsformat Rechnung. Wir werden weiter darauf setzen, unsere europäische Expansionsstrategie mit Augenmaß, aber konsequent fortzusetzen und haben hierfür eine moderne und anerkannte Grundlage geschaffen.
Vorwort des Vorstands
Stefan Riedel, Jörg Schroeder, Andreas Prenneis, Dirk Pothen, Michael Kenfenheuer (v.l.n.r.)
Die Anzahl der Mitarbeitenden ist auf über 4.000 angewachsen. Trotz des Wachstums ist es adesso gelungen, diesmal die branchenübergreifende Auszeichnung als "Deutschlands Bester Arbeitgeber 2020" des Great Place to Work®-Instituts in der Kategorie bis 5.000 Mitarbeitende zu erringen. 2016 und 2018 war adesso bereits mit dem ersten Platz in seiner Branchenkategorie der ITK-Großunternehmen ausgezeichnet worden. Diese Ergebnisse fußen auf einer anonymen Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber. Dies macht uns stolz. Hierfür möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Mitarbeitern bedanken, ohne die unser Erfolg überhaupt nicht möglich wäre.
Geschäftsbericht 2019
In Bezug auf unser Leistungsangebot hat adesso sich auch verstärkt. Neben immer mehr Projekten im Bereich der "Künstlichen Intelligenz" sind unsere neuen Lines-of-Business für die Industrie (Manufacturing) und Data & Analytics sehr gut angelaufen. Auch das Nearshore-Angebot über Remote-Teams aus Deutschland oder Europa wird sehr gut von Kunden angenommen. adesso plant das Wachstum 2020 auf den etablierten Kernwerten, moderne Technologie-, Umsetzungs- und Software-Lösungsexpertise, gepaart mit tiefer Industriekenntnis in den Kern- und weiteren Branchen, fortzuführen. Darüber hinaus investieren wir weiter in moderne Architekturen und Innovationskraft im Mix unseres erfahrenen und jungen Teams.
Wir halten den Bedarf an IT-Services und Softwarelösungen auch in den kommenden Jahren für sehr hoch und sehen so einer positiven Zukunft entgegen. Dies veranlasst uns, im Rahmen der Prognose für 2020 mit einem Umsatzwachstum auf über 490 Mio. € sowie einer weiteren Steigerung des EBITDA auf über 50 Mio. € zu rechnen. Die EBITDA-Mindestmarge haben wir auf über 10 % weiter angehoben.
Mit der Corona-Epidemie ist ein neuer Risikofaktor für die globale Wirtschaft hinzugekommen, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts noch nicht in vollem Umfang berücksichtigt werden kann. Es wurden bei adesso umfangreiche Maßnahmen eingeleitet, um das Risiko, das sich hieraus für unser Geschäft 2020 ergeben könnte, bestmöglich abzufedern. Wir beobachten die Situation kontinuierlich und werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Kunden als auch die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs in gewohnter Qualität zu gewährleisten.
An dieser Stelle gilt unser Dank unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich mit ihrer Flexibilität und großem Engagement stets für unsere Kunden und die Weiterentwicklung von adesso einsetzen. Unseren Kunden danken wir gemeinsam für Ihr Vertrauen.
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, Ihnen danken wir für Ihre Treue und Unterstützung auf dem Weg, das Unternehmen zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne in Europa auszubauen. Vielen Dank für Ihre Loyalität.
Dortmund, im März 2020
Michael Kenfenheuer Andres Prenneis Dirk Pothen
Stefan Riedel Jörg Schroeder
Vorwort des Vorstands Bericht des Aufsichtsrats
Mit Eintragung der Verschmelzung der adesso AG (Dortmund), als übernehmende Rechtsträgerin, mit der adesso Beteiligungsverwaltung AG (Wien) am 27.11.2019 ins Handelsregister Dortmund nahm die adesso AG die Rechtsform einer Societas Europaea (SE) an und firmiert seitdem als adesso SE.
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2019 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands kontinuierlich überwacht und diese bei der Leitung des Unternehmens bei allen wichtigen Entscheidungen beraten. Er wurde vom Vorstand, der seinen Informationspflichten nachgekommen ist, regelmäßig, zeitnah und umfassend in schriftlicher und in mündlicher Form über die Lage und den Geschäftsverlauf des Unternehmens, der Tochtergesellschaften und über die für das Unternehmen relevanten Vorkommnisse und Maßnahmen unterrichtet. Zu diesem Zweck erhielt der Aufsichtsrat quartalsweise Unterlagen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Zusätzlich hat er vom Vorstand ausführliche Informationen über relevante Geschäftsvorgänge erhalten.
Geschäftsbericht 2019
Der Aufsichtsrat hat sich mehrfach davon überzeugt, dass die betrieblichen und finanziellen Risiken durch organisatorische Abläufe und interne Genehmigungsverfahren kontrolliert sind. Es existieren ein aussagefähiges Berichtswesen und ein internes Kontrollsystem für die Gesellschaft und den Konzern, die jeweils einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterworfen sind. Der Aufsichtsrat wurde turnusmäßig über die Entwicklung besonders relevanter Projekte und die Entwicklung der Konzerngesellschaften informiert.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats hatten stets ausreichend Gelegenheit, sich mit den vorgelegten Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen. Insbesondere hat der Aufsichtsrat alle für das Unternehmen bedeutsamen Geschäftsvorgänge auf Basis schriftlicher und mündlicher Berichte des Vorstands intensiv erörtert. Zu einzelnen Geschäftsvorgängen hat der Aufsichtsrat seine Zustimmung erteilt, soweit dies nach Gesetz, Satzung oder Geschäftsordnung erforderlich war.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich zusätzlich zwischen den Sitzungsterminen regelmäßig mit den Mitgliedern des Vorstands zu Gesprächen getroffen, so dass ein enger und regelmäßiger Informations- und Gedankenaustausch stattgefunden hat und er über wesentliche Entwicklungen informiert war.
Im Geschäftsjahr 2019 fanden vier turnusmäßige und eine weitere Aufsichtsratssitzung statt, die fernmündlich geführt wurde. In dieser Sitzung erteilte der Aufsichtsrat seine Zustimmung, die Umwandlung der adesso AG in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) vorzubereiten. Alle sechs Mitglieder des Aufsichtsrats nahmen an allen fünf Sitzungen teil. Wesentlicher Bestandteil der turnusmäßigen Sitzungen war die Berichterstattung des Vorstands über die aktuelle Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsverlauf des Unternehmens und der Tochtergesellschaften, zur Strategie, zu Risikomanagement und Controlling sowie zur Personalentwicklung und -politik. Weiterhin sind wichtige Einzelgeschäfte und Projekte dargestellt und erörtert worden. Aktuelle Einzelthemen wurden darüber hinaus in regelmäßigen Gesprächen zwischen den Vorstandsmitgliedern und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats diskutiert. Über Ereignisse von außerordentlicher Bedeutung für die Lage und Entwicklung der adesso Group wurde der Aufsichtsrat unverzüglich informiert. Geschäfte, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden stets im Vorfeld rechtzeitig besprochen. Der Aufsichtsrat hat keine Ausschüsse gebildet.
In der März-Sitzung des Berichtsjahrs standen wie auch in den vergangenen Jahren die Abschlüsse der Einzelgesellschaften und deren Entwicklung im Vordergrund.
Der Finanzvorstand stellte den Einzelabschluss der adesso AG und den Konzernabschluss vor und ging hierbei auf diverse Aspekte in der zeitlichen Entwicklung, einzelne Posten der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Liquidität und der Kapitalflussrechnung ein. Auf Konzernebene wurde auf die Umsatzentwicklung der wichtigsten Kunden und der Branchen, auf steuerliche Effekte und die Beiträge der einzelnen Gruppenunternehmen zur Ergebnisentwicklung eingegangen. Weiterhin wurde der vorliegende Risikobericht, die wichtigsten Risikobereiche und signifikante Veränderungen bezüglich Eintrittswahrscheinlichkeit oder potenzieller Schadenshöhe erläutert. Anschließend stellte der Vorstand den Prognosebericht 2019 vor.
Bericht des Aufsichtsrats
Die Mitglieder des Vorstands berichteten in dieser Sitzung auch über die einzelnen Gesellschaften, deren Geschäftsmodelle und geplanten Investitionen. Die Planzahlen der Einzelgesellschaften für 2019 wurden erörtert und verabschiedet.
Der vorgelegte Corporate-Governance-Bericht wurde beschlossen. Die Aktualisierung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde besprochen und verabschiedet.
Der Vorstand informierte im Rahmen der nicht-finanziellen Berichterstattung über die Themen Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte, Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Der vorgelegte Bericht ist angelehnt an den Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Der Aufsichtsrat stellte fest, dass ein nicht-finanzieller Bericht vorlag und die gesetzlich geforderten Themengebiete behandelt wurden und gab den Bericht zur Veröffentlichung frei.
Der Finanzvorstand stellte den Status der geplanten Umwandlung der adesso AG in eine Europäische Aktiengesellt (SE) vor. Es wurde beschlossen, die Hauptversammlung über den vorgelegten Verschmelzungsplan abstimmen zu lassen. Die weiteren Tagesordnungspunkte und Beschlussvorschläge für die Hauptversammlung wurden besprochen und verabschiedet.
Der Vorstand stellte den Ansatz zur Akquisition der management systems GmbH vor. Der Aufsichtsrat nahm dieses Vorhaben befürwortend zur Kenntnis.
In der Sitzung im Juni wurde vom Finanzvorstand der Quartalsabschluss von adesso AG und Konzern vertiefend erläutert. In dem Bericht des Finanzvorstands über die aktuelle Geschäftslage wurden die Einzelanalysen der Gesellschaften vorgestellt. Die Vorstände berichteten von den einzelnen Tochtergesellschaften, Wachstum und einer in Teilen hinter den Erwartungen zurückbleibenden Auslastung. In dieser Sitzung wurde besonders auf die deutschen Tochterunternehmen eingegangen und deren Auslastung und Ergebnisse in Bezug auf die Planzahlen analysiert. Verschiedene Szenarien zur Umsatzsteigerung für die Erreichung des Planergebnisses wurden angeregt und eingehend diskutiert. Ebenfalls wurde die vielversprechende Vertriebspipeline im Produktbereich thematisiert und in der Zusammenschau die Guidance für das Gesamtjahr bestätigt.
In der September-Sitzung wurde Jörg Schroeder als neues Vorstandsmitglied der adesso AG vorgestellt. Er hat als Vorstand die Verantwortung für die Bereiche Finanzen & Controlling, Investor Relations sowie Mergers & Acquisitions von Christoph Junge übernommen, der sein Amt zum 31.10.2019 niederlegte. Der Aufsichtsrat bedauert das Ausscheiden von Christoph Junge sehr und dankt ihm für die langjährige, hervorragende Zusammenarbeit.
Weitere Schritte zur Umwandlung in eine Europäische Aktiengesellschaft wurden vorgestellt. Die am 25.09.2019 geschlossene Mitarbeiterbeteiligungsvereinbarung wurde besprochen und positiv zur Kenntnis genommen.
Der Finanzvorstand berichtete über den Zwischen- und Konzernabschluss der adesso AG und stellte die Ergebnisentwicklung der Konzerngesellschaften im Vergleich zum Vorjahr und zum Plan vor. Die vorgelegten Ergebnisse der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung wurden vor dem Hintergrund der überdurchschnittlich hohen Wachstumsgeschwindigkeit analysiert. Über sehr gute Ergebnisse konnte bei der adesso insurance solutions GmbH aufgrund weiterer Lizenzeinnahmen im zweiten Quartal berichtet werden. Darüber hinaus wurde besonders auf die Entwicklung des Working Capitals sowie innerhalb einzelner Festpreisprojekte eingegangen.
Der Finanzvorstand erläuterte die Auswirkungen der Verschmelzung der smarthouse adesso financial solutions GmbH auf die adesso AG. Der Aufsichtsrat stimmte der Umsetzung der Verschmelzung zu.
Am 27.11.2019 erfolgte die Eintragung der adesso SE ins Handelsregister Dortmund. Nachfolgend im Bericht wird daher die geänderte Firmenbezeichnung genannt.
In der Dezember-Sitzung standen der Zwischenabschluss der adesso SE sowie des Konzerns zum 30.09.2019 im Fokus. Die Kennzahlen und Positionen der Konzernergebnisrechnung wurden vorgestellt und erläutert, Kennzahlen der Bilanz und Liquiditätsentwicklung wurden analysiert und diskutiert. Ferner erläuterte der Finanzvorstand die aktuelle Geschäftslage der einzelnen Gruppenunternehmen. Die Vorstände berichteten über die Entwicklung der Einzelgesellschaften sowohl unter vertrieblicher als auch ergebnisseitiger Perspektive. Planungen einzelner Gesellschaften für 2020 wurden vorgetragen und entsprechend analysiert.
Wie in den Vorjahren waren aktuelle Entwicklungen der Corporate Governance ein Thema. Die Aktualisierung der Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde ebenfalls in dieser Sitzung verabschiedet.
Eine Aktualisierung der Geschäftsordnung des Vorstands inklusive eines angepassten Geschäftsverteilungsplans war aufgrund des Rechtsformwechsels sowie des Eintritts von Jörg Schroeder notwendig geworden. Die hierin geregelte Neuverteilung von Ressorts, Verantwortlichkeiten für Lines of Business sowie Beteiligungen wurde erörtert und einstimmig beschlossen.
Die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als die von der Hauptversammlung gewählte Abschlussprüferin, hat die gesetzlichen Prüfungen des Jahresabschlusses und des Lageberichtes der adesso SE, des Konzernabschlusses und -lageberichts für das Geschäftsjahr 2019 vorgenommen und mit ihrem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der verantwortliche Wirtschaftsprüfer der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erläuterte die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung und stand dem Aufsichtsrat zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Er informierte über Leistungen, welche die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich zu den Abschlussprüfungsleistungen erbracht hat. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss und Lagebericht der adesso SE, den Konzernabschluss und -lagebericht zum 31.12.2019 sowie den Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung eingehend geprüft. Hierzu hat der Aufsichtsrat die Berichte der Abschlussprüferin zur Kenntnis genommen. Der Aufsichtsrat hat dem Ergebnis der Prüfung von Jahresabschluss und Lagebericht der adesso SE sowie von Konzernabschluss und -lagebericht durch die Abschlussprüferin zugestimmt und den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 gebilligt.
Bericht des Aufsichtsrats
Damit ist der Jahresabschluss festgestellt (§172 AktG).
Dem Vorschlag des Vorstands über die Ergebnisverwendung schließt sich der Aufsichtsrat an.
Im Rahmen seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gemäß §171 AktG auch den vom Vorstand vorgelegten gesonderten zusammengefassten nicht-finanziellen Bericht der adesso SE beziehungsweise des Konzerns gemäß §§289b und 315b HGB inhaltlich geprüft. Der Bericht, mit dem die adesso SE ihren Berichtspflichten aus dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz nachkommt, wurde in Anlehnung an den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Der Aufsichtsrat hat dazu festgestellt, dass über die nicht-finanziellen Informationen rechtmäßig, ordnungsgemäß und zweckmäßig berichterstattet wurde.
Der Aufsichtsrat konnte den Vorstand der adesso SE erneut durch ein sehr gutes Geschäftsjahr 2019 begleiten. Langfristig ausgerichtete strategische Wege wurden fortgeführt und die gute Marktpositionierung genutzt, um das Unternehmen im Sinne seiner Aktionäre weiterzuentwickeln.
Unser Dank und unsere besondere Anerkennung für die geleistete Arbeit gelten dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der adesso SE und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihre ambitionierte Arbeit, hohen persönlichen Einsatz und Engagement, das sowohl zu einem erfolgreichen Geschäftsjahr geführt hat als auch für die Zukunft erfolgversprechend ist.
Dortmund, 19. März 2020
Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender
Vorstand und Aufsichtsrat der adesso AG beschließen, die Umwandlung der Gesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) vorzubereiten. Damit wird die strategische Ausrichtung unterstrichen, adesso europaweit als führenden Beratungs- und Technologiekonzern für digitale, branchenspezifische Geschäftsprozesse weiterzuentwickeln.
adesso verkündet den Auftrag zur Weiterentwicklung von karstadt.de zum Online-Marktplatz als führender IT-Dienstleister. Besonders erfreulich: Neben der Muttergesellschaft sind auch die Töchter Arithnea, e-Spirit und adesso mobile solutions in das IT-Vorhaben eingebunden. Neben Einzelprojekten wie Webshop-Modernisierung, Aufbau eines effizienten Content-Management-Systems und Frontend-Optimierung für verschiedene Endgeräte von PC bis Smartphone koordiniert adesso IT-Maßnahmen rund um die Sortimentserweiterung auf dem Webshop von karstadt.de.
Einmal mehr schlagen Vorstand und Aufsichtsrat nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr die Anhebung der Dividende vor. adesso-Aktionäre können sich das sechste Jahr in Folge auf eine höhere Ausschüttung freuen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Hauptversammlung sieht der Vorschlag eine Erhöhung um 13 % auf 0,45 € je Aktie vor. Die Ausschüttungspolitik von adesso verfolgt eine nachhaltige absolute Steigerung.
Seiner Wachstumsstrategie folgend, legt adesso auch organisatorisch die Grundlagen für eine weitere Branchendiversifizierung und den Ausbau des Geschäfts. Anlagen- und Maschinenbauer werden im Rahmen der neuen Line of Business (LoB) "Manufacturing Industry" unterstützt. Zusätzlich bündelt adesso bestehende Leistungen rund um Business Intelligence (BI), Big Data und Data Analytics in der neuen LoB "Data & Analytics". Aufgebaut wird zudem die LoB "Global Business Line", mit der adesso multinationale Kunden in punkto Vertrieb und Leistungserbringung noch enger ganzheitlich und länderübergreifend betreuen möchte.
adesso übernimmt 90% der Anteile an der management systems GmbH (heute: adesso health solutions GmbH) in Neumünster. Der führende Anbieter von IT-Lösungen für die kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland passt hervorragend ins Portfolio von adesso und erweitert das Angebot im Geschäftsbereich Health in Richtung der Leistungserbringer. Das Softwareunternehmen entwickelt seit drei Jahrzehnten erfolgreich Abrechnungssysteme, die die Mehrheit der kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland nutzt.
Der Provinzial NordWest Konzern vertraute beim Launch seines neuen digitalen Gewerbeversicherers andsafe auf die IT-Expertise von adesso und die Produktfamilie in|sure. Zum ersten Mal stellt adesso dabei die vollständige Anwendungslandschaft und IT-Architektur eines Versicherers aus der Cloud zur Verfügung und wird zudem den Betrieb der Plattform übernehmen. Zwischen Beauftragung und Live-Betrieb lag lediglich ein halbes Jahr.
Bei einem seiner seit vielen Jahren größten Kunden konnte sich adesso über eine europaweite Ausschreibung als einer der wichtigsten Rahmenvertragspartner positionieren. Auf dieser Grundlage wird adesso die BITMARCK-Unternehmensgruppe bis mindestens Ende 2020 weiter unterstützen. Gegenstand sind wie bisher vor allem Dienstleistungen rund um die Entwicklung des GKV-Kernstandards BITMARCK_21c|ng, welcher von rund 85% der deutschen gesetzlichen Krankenkassen zur Verwaltung von mehr als 20 Millionen Versicherten eingesetzt wird.
Die Auslandsexpansion von adesso schreitet voran. Künftig ist adesso auch in den Niederlanden und in Ungarn vertreten. Die beiden neuen europäischen Geschäftsstellen haben ihren Sitz in den Hauptstädten Amsterdam und Budapest. Damit ist adesso nun in neun europäischen Ländern vertreten.
Die adesso insurance solutions GmbH verzeichnet den bisher höchsten Lizenzumsatz eines Quartals. Das mit Lizenzen umgesetzte Volumen erreichte allein in den ersten sechs Monaten 2019 über 9Mio. €. Neben zwei Kundensituationen in der Sparte "Krankenversicherung" gelang zusätzlich ein Abschluss in der "Lebensversicherung" als Erweiterung auf eine Konzernlizenz. Die dynamische Geschäftsentwicklung ist Ausdruck der hohen Nachfrage nach flexiblen und gleichzeitig kosteneffizienten Standardprodukten für die Unterstützung der gestiegenen Anforderungen im Versicherungsmarkt.
adesso ist nun europäische Aktiengesellschaft Mit der Eintragung ins Handelsregister am 27.11.2019 ist die Umwandlung von adesso zur europäischen Aktiengesellschaft (Societas Europaea SE) formal abgeschlossen. adesso firmiert fortan als adesso SE. Im Rahmen der Umwandlung wurde ein europäisches Mitarbeiterforum etabliert, das zusammen mit dem Vorstand und dem Aufsichtsrat arbeitnehmerrelevante Belange der adesso Group erörtert und Initiativen auf den Weg bringt.
Im Dezember entscheiden sich weitere namhafte Versicherungsgesellschaften für die Produktfamilie in|sure aus der adesso Group. So wird die Continentale Krankenversicherung a.G., eine der zehn größten privaten Krankenversicherungen in Deutschland, ihre bestehende Systemlandschaft im Bereich Bestandsführung und Leistungsmanagement bis 2023 auf Basis von in|sure neu aufstellen. Nachdem sich die DEVK bereits im Vorjahr für in|sure als Produkt für die Verwaltung der privaten Krankenversicherung entschieden hat, wurde nun zusätzlich die Lebensversicherungs-Bestandsführung in|sure PSLife für die Pensionskasse lizenziert.
2007 Schweiz Großbritannien
2019 Niederlande Ungarn
adesso ist seit 2019 in neun europäischen Ländern vertreten und unterhält in acht davon eigene Landes- beziehungsweise Auslandsgesellschaften. Viele Jahre galt bei adesso, dass in einer ersten Phase der Internationalisierung lediglich das weniger beratungsintensive Produkt- und Lösungsgeschäft auch außerhalb des deutschsprachigen Raums vertrieben werden solle. Vor allem die Kundenbasis des Content-Management-Systems First-Spirit konnte über die Grenzen Deutschlands hinaus ausgebaut werden. Auch 2019 wurden in den USA weitere Software-as-a-Service-Verträge bei neuen Kunden geschlossen. Zwar waren auch adesso-Consultants und Softwareentwickler aufgrund ihrer Expertise zuvor im nicht-deutschsprachigen Ausland gefragt, eine gezielte Expansion des IT-Service-Geschäfts wurde aber zunächst nicht verfolgt.
Im Rahmen des erklärten Ziels, adesso zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Zentraleuropa auszubauen, hat sich dies verstärkt seit 2018 geändert. Die adesso Group war groß genug geworden und dafür bereit, den nächsten Schritt der Internationalisierung anzugehen. Bestärkt durch die erfolgreiche Entwicklung der Landesgesellschaft in der Türkei, die bereits seit 2013 als Near-Shore-Standort, aber auch für den lokalen Marktzugang eröffnet worden war, folgte 2018 der Markteintritt in Spanien und Bulgarien. Nur ein Jahr später wurden die neuen Standorte in den Niederlanden und in Ungarn eröffnet. Im deutschsprachigen Ausland ist adesso seit 2007 in der Schweiz und 2009 in Österreich präsent.
Neben der regionalen Expansion stellt die internationale Ausweitung des adesso-Kerngeschäfts inzwischen ein zusätzliches Element der Wachstumsstrategie dar. So ist adesso 2019 überproportional im Ausland gewachsen. Während der Umsatz mit Kunden in Deutschland um 17 % gestiegen ist, konnte außerhalb von Deutschland ein Wachstum von 33 % erzielt werden. Dies spiegelt sich auch im zunehmend internationalen Team der adesso Group wider. Von den Ende 2019 beschäftigten 4.033 Mitarbeitenden (umgerechnet auf Vollzeitäquivalente) sind 705 außerhalb von Deutschland für adesso tätig. Das sind 46 % mehr als noch im Vorjahr. Internationale Standorte sind zurzeit Amsterdam, Barcelona, Basel, Bern, Boston, Budapest, Istanbul, Jerez de la Frontera, Lausanne, London, Lugano, Madrid, Sofia, Wien und Zürich.
Die Landesgesellschaften in der Schweiz und in Österreich sind mittlerweile etablierte und wachsende Gesellschaften. Die Landesgesellschaften in der Türkei und in Bulgarien arbeiten ebenfalls sehr profitabel. Diese erfolgreiche Entwicklung und der erfreuliche Beitrag zum Wachstum der adesso Group belegen, dass die Entscheidung zur Ausweitung des IT-Service-Geschäfts auf das nicht-deutschsprachige Ausland richtig war. Die eingeschlagene europäische Expansionsstrategie wird daher mit Augenmaß, aber konsequent fortgesetzt.
Hierfür wurden unlängst auch organisatorisch sowie durch den Rechtsformwechsel zu einer europäischen Aktiengesellschaft die Grundlagen geschaffen. Die Umwandlung zur "Societas Europaea (SE)" trägt der zunehmend internationalen Ausrichtung des Unternehmens Rechnung. Ebenfalls wurde in diesem Zuge eine moderne Form der europäischen Mitbestimmung bei adesso etabliert und das "European Forum" hat seine Arbeit aufgenommen (mehr dazu ab Seite 32).
Auf den unmittelbar folgenden Seiten lässt sich anhand der spannenden länderspezifischen Entwicklungspfade zeigen, dass der wirtschaftliche Erfolg nicht nur eine Folge guter strategischer Planung ist, sondern vor allem auch der Grundsatz "Management is Key" zutrifft. Auch opportunistische Beweggründe, wie etwa die Chance, herausragende Persönlichkeiten für die anspruchsvolle Aufgabe der Entwicklung bestimmter Regionen zu finden, hat einen großen Anteil. Letztlich wäre alles nicht von Erfolg gekrönt, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sich nicht ebenso der Unternehmung wie auch der Unternehmenskultur von adesso verpflichtet fühlten, wie die Kolleginnen und Kollegen in Deutschland. Die gute internationale Zusammenarbeit und das erfolgreiche Recruiting auch in den Auslandsgesellschaften zeigt aber, dass adesso nicht nur "Deutschlands Bester Arbeitgeber 2020" ist (Auszeichnung des Great Place to Work®-Instituts), sondern auch eine hervorragende Reputation
adesso Netherlands B.V. ist im Berichtsjahr 2019 als eine der beiden jüngsten Landesgesellschaften der adesso SE an den Start gegangen. Bereits jetzt hat der Geschäftsführer Jan Heuker für das Unternehmen ehrgeizige Wachstumsziele und blickt dabei auf den interessanten, aber herausfordernden IT-Markt der Niederlande. Das Feld teilen sich aktuell rund 75.000 bestehende IT-Organisationen. Hier finden sich kleine Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitenden, aber auch bekannte große IT-Dienstleister, gegen die sich adesso durchsetzen möchte. Der Markt ist vergleichsweise groß und attraktiv. 400.000 Personen erwirtschaften als Beschäftigte in der Branche einen Umsatz von 100 Milliarden Euro pro Jahr. Um sich zu etablieren, werden bewährte, hochmoderne Dienstleistungen und Lösungen benötigt. Genau hier sieht Jan Heuker große Chancen für adesso Netherlands im Zusammenspiel mit der adesso Group: Durch Kombination des bewährten adesso-Vorgehensmodells, der erfolgreichen, praxiserprobten Lösungen mit den Innovationskräften in den Niederlanden will sich das junge Unter-
SITZ/ STANDORT
IN DER ADESSO GROUP SEIT 2019
[Ein spannender Markt für deutsche Unternehmen]
Die adesso-Landesgesellschaft in Ungarn ist als eine der beiden jüngsten Ableger seit Mitte 2019 in der Hauptstadt Budapest aktiv. Für die Gründung und Entwicklung der Gesellschaft konnte adesso mit dem deutschen Informatiker Prof. Dr. Udo Bub einen erfahrenen IT- und Innovations-Experten gewinnen. Bub lehrt und forscht an der Eötvös Loránd Universität Budapest (ELTE) im Rahmen seiner Informatik-Professur unter anderem zu Microservices- und ICT-Architekturen mit Anwendungen im Bereich Künstlicher Intelligenz und Industrie 4.0. Zuvor war er als Technologie- und Managementberater sowie Mitbegründer und Geschäftsführer digitaler Innovationslabors wie der Deutschen Telekom Laboratories in Berlin und des EIT Digital tätig. Seine Expertise im Bereich Microservices- und Cloud-Architekturen sowie zu Anwendungen in der künstlichen Intelligenz (KI) wird international zitiert. Diese Verbindung zur High-Tech- und Innovationsszene wird dabei helfen, adesso Ungarn als Themenführer zu positionieren und auch fähige IT-Absolventen vor Ort zu rekrutieren.
Durch seine berufliche Zeit in Ungarn kennt sich Bub mit Land, Leuten und natürlich dem IT- und Gesamtmarkt hervorragend aus. Seine Frau ist Ungarin und der gemeinsame Sohn wurde dort geboren. Auch, wenn dem Professor als Geschäftsführer der neu gegründeten Gesellschaft künftig weniger Zeit für seine Forschung zur Verfügung steht, ist die Bearbeitung des ungarischen Marktes kaum weniger spannend. Ungarn ist seit Jahrhunderten eng mit Deutschland verbunden und bietet ausländischen Unternehmen als Wirtschaftspartner sehr günstige Bedingungen für Absatz, Beschaffung und Investitionen. So sind zahlreiche Unternehmen ansässig, die bereits zum Kundenkreis von adesso in der DACH-Region gehören. Dies dürfte die Neuakquise vor Ort dank der guten Referenzen erheblich erleichtern. Beispielsweise unterhalten die führenden deutschen Automobilhersteller Niederlassungen in Ungarn. Auch die Zulieferindustrie, Telekommunikationsunternehmen und große deutsche Handelskonzerne haben Teile ihrer Arbeit oder Produktion nach Ungarn verlagert. Nicht zuletzt ist der Finanzbereich in Ungarn mit IT-Kompetenzen internationaler Konzerne ausgeprägt vertreten. Die Mitgliedschaft in der Europäischen Union und der daraus resultierende gemeinsame europäische Rechtsrahmen sowie eine gut ausgebaute Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur erleichtern die Zusammenarbeit erheblich. Ungarn entwickelt sich durch sein durchgehend überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum zunehmend von einem Near-Shoring-Standort zu einem vielversprechenden Absatzmarkt.
WÄHRUNG/KÜRZEL
Forint (HUF)
SITZ/ STANDORT
Die Wirtschaft in Ungarn ist generell sehr exportorientiert und die Unternehmen stark internationalisiert. Historisch gesehen war Budapest immer eine führende Stadt für Mittelosteuropa mit Einfluss weit über die Landesgrenzen hinaus. Ungarn hat ein gutes Bildungssystem, so dass auch günstige Bedingungen für die Rekrutierung von zusätzlichen IT-Fachkräften gegeben sind. All dies waren starke Argumente für adesso, diesen wichtigen Standort für die weitere Internationalisierung aufzubauen. Während im Gründungsjahr zunächst die Strukturen für die weitere Geschäftsentwicklung aufgebaut und erste vertriebliche Kontakte geknüpft wurden, soll die Gesellschaft 2020 bereits kräftige Umsätze erzielen. Zunächst wird adesso die eigene Stärke im Versicherungs- und Bankenbereich ausspielen. Das lokale Team kann jederzeit auf Expertise und Innovationsreferenzen der Kolleginnen und Kollegen aus den etablierten Märkten zugreifen und sich somit von der lokalen Konkurrenz sehr gut differenzieren. Als weitere Branchen stehen die Automobil- und Autozulieferindustrie als auch der Maschinenbau im Fokus, um auch hier vorhandenes Know-how zu nutzen. Ebenso bestehen bereits vielversprechende Projektansätze im Big-Data-Umfeld, gemeinsam mit Kunden im Einzelhandel. Durch diesen Kompetenznachweis positioniert adesso Hungary Themen der digitalen Transformation gezielt über Einstiegspunkte auf höchster Management-Ebene. adesso Hungary kombiniert in Vorstandsworkshops Technikthemen aus den Bereichen Cloud-Native und Künstliche Intelligenz managementgerecht mit Branchenwissen. Bereits mehrfach konnten auf diese Weise strategisch wichtige Digitalisierungsprojekte beim Kunden aufgesetzt werden.
Unterm Strich ist adesso Hungary planmäßig auf dem Weg, sich als Qualitäts- und Innovationsführer – und somit gezielt nicht als Kostenführer auf einem preissensitiven Markt – gegenüber der lokalen Konkurrenz zu positionieren.
IN DER ADESSO GROUP SEIT 2019
[Schon einer der zehn wichtigsten Anbieter]
Die Wachstumsstory von adesso in Spanien ist sicher außergewöhnlich und fußt auf besonderem Nährboden. Fakt ist aber, dass adesso Spain seit der Gründung 2018 inzwischen an drei Standorten bereits über 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und durch die hohe Anzahl an Salesforce-Fachkräften zu den zehn größten Anbietern dieser Technologie in Spanien zählt. Hierzu hat auch anorganisches Wachstum beigetragen. So konnte bereits kurz nach der Gründung ein spanisches Unternehmen aus dem Salesforce-Technologiefeld akquiriert und dessen Standortpräsenz in Madrid und Jeréz de la Frontera neben dem eigenen Sitz in Barcelona genutzt werden. Die adesso-Strategie, ein Kompetenzzentrum für vielversprechende, cloudbasierte Salesforce-Anwendungen aufzubauen, wird intensiv weiter verfolgt. Dies bringt die adesso Group in die Lage, bei Kunden Digitalisierungsprojekte, die ihrerseits einen starken Kundenfokus haben und auf positive Customer Experience abstellen, auch mit den Anwendungen des globalen CRM-Marktführers umzusetzen. Diese Aufstellung hat dabei geholfen, schneller als erwartet mit größeren spanischen Kunden wie zum Beispiel der spanischen Bank BBVA, dem Energieversorger Endesa oder dem Brennstoffunternehmen Repsol zusammenzuarbeiten.
Darüber hinaus wird auch in Spanien vor allem auf Basis von Java entwickelt und bestimmte Spezialisierungen wie zum Beispiel Cloud Computing oder Microservices verfolgt. Anders als anfangs geplant, besteht zudem ein signifikanter Teil der Arbeit im SmartShoring . Sowohl die adesso SE als auch die Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz greifen gerne auf die Ressourcen von adesso Spain zurück. Die Lohnkosten sind in Spanien niedriger, Qualität und Arbeitsmoral gut. Natürlich gibt es auch in Spanien Wettbewerb um Fachkräfte im IT-Sektor, aber es ist immer noch deutlich einfacher als beispielsweise in Deutschland, Mitarbeitende zu finden. Beim Recruiting ist natürlich auch das gute Standing der adesso SE und die überaus positive Mitarbeiterbewertung im internationalen Raum hilfreich.
Während adesso in Spanien zu Beginn auch häufiger als Untervertragsnehmer unterstützt hat, werden nach und nach mehr Direktkunden gewonnen. Dies hilft auf der Ergebnisseite, da als Subunternehmer ein guter Teil der Marge nicht selbst vereinnahmt werden kann. Dieses Potenzial soll im laufenden Jahr noch besser ausgeschöpft werden. Prinzipiell soll das gesamte adesso-Portfolio auch in Spanien vertrieben werden. Dies erfordert aber natürlich mehr Zeit.
Als Geschäftsführerin hat Miriam Lindhorst die Geschäfte in Spanien von Anfang an mit aufgebaut. Die Informatikerin war adesso bereits seit 2000 bekannt, da sie beim adesso-Gründer Prof. Dr. Volker Gruhn Informatik mit Schwerpunkt Java
FLÄCHE (IN KM2)** 505.990
EU-MITGLIED SEIT 1986
EINWOHNER (IN MIO.)** 1.244,8 HAUPTSTADT MADRID
BRUTTOINLANDS-PRODUKT 2019 * (in Mrd. EUR)
studiert hatte. Ihre Kenntnisse hat Miriam Lindhorst anschließend in verschiedenen Management-Positionen in der Lotteriebranche vertieft und hier häufiger intensiv mit adesso zusammengearbeitet. Schon in dieser Zeit lebte Lindhorst in Barcelona und kannte somit den spanischen IT-Markt genau. Für die Expansion von adesso auf den spanischen Markt war die Besetzung perfekt und auch Miriam Lindhorst zögerte nicht, als adesso ihr diese spannende Perspektive eröffnete.
Auch wenn die Voraussetzungen nicht besser hätten sein können, so ist eine Firmengründung auf der sprichwörtlichen "grünen Wiese" alles andere als ein Selbstläufer. Trotz Unterstützung durch eine deutsch-spanische Kanzlei war die Handlungsfähigkeit der juristischen Person aufgrund örtlicher Bürokratie-Hindernisse erst gut zwei Monate später gegeben. Hinzu kamen nur kurze Zeit später sämtliche Aktivitäten rund um die bereits beschriebene Akquisition. Hierdurch ist der größte Standort heute in Madrid, auch wenn der Sitz weiter Barcelona ist. Unabhängig von den lokalen Standorten punktet adesso Spain stark damit, dass die Gesellschaft Teil einer deutschen Unternehmensgruppe ist. Deutsche Firmen genießen ein hohes Ansehen in Spanien, wo viele Firmen noch sehr hierarchisch aufgestellt sind. Abgesehen von der generellen Annahme, dass adesso als deutsche Firma Qualität und Zuverlässigkeit liefert, tritt Miriam Lindhorst persönlich dafür ein, die adesso-Mentalität und Firmenkultur in allen spanischen Geschäftsstellen zu etablieren. Hierzu zählen vor allem große Wertschätzung und Respekt gegenüber jedem einzelnen Mitarbeitenden. So punktet adesso Spain bei Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichermaßen.
Auf dieser Basis soll die spanische Tochtergesellschaft den starken Wachstumskurs fortsetzen und das Angebot auch selbst vorsichtig internationalisieren. Spanien ist ein idealer Ausgangspunkt, um auch den lateinamerikanischen Markt anzugehen. Über deutsche Kunden wurde zum Beispiel der Vor-Ort-Support in Mexico, Guatemala und Peru beauftragt. Der Wachstumskurs ist ambitioniert, aber realistisch. 2020 möchte Miriam Lindhorst die Umsätze der Gesellschaft auf über 5 Mio. € steigern. Na dann: ¡Vamos!
[Ein kompetenter Partner in unmittelbarer Nachbarschaft]
Mit der bulgarischen Landesgesellschaft in Sofia baut adesso seit 2018 gezielt das erfolgreiche Nearshore-Angebot in Südosteuropa aus. Ziel war einerseits, die bislang vor allem in der Türkei verorteten Kapazitäten für das erfolgreiche SmartShore-Modell auszubauen und gleichzeitig hierfür auch einen Standort in der Europäischen Union anbieten zu können. Die neuen Büros in Sofia bieten die Chance, Kunden Nearshore-Entwicklung mit entsprechenden Kostenvorteilen unter den Bedingungen vertrauter EU-Standards anzubieten. Dies verringert für einige Kunden die sonst mitunter bestehenden bürokratischen Hürden. Zudem bot sich die Nähe zum bereits etablierten Standort im Nachbarland Türkei an, um bei der Ausweitung des SmartShore-Geschäfts eng zusammenarbeiten zu können. Unter der Marke "adesso SmartShore" arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher adesso-Geschäftsstellen bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit türkischen Kollegen in Istanbul zusammen, so dass die Erweiterung eine Win-win-Situation darstellte.
Für den Aufbau der Gesellschaft konnte Yordan Terziev als Geschäftsführer gewonnen werden. Der gebürtige Bulgare hat über zehn Jahre in Deutschland gelebt, dort Informatik studiert und als Doktorand am Institut für Software Engineering der Universität Duisburg-Essen auch den adesso-Gründer Professor Volker Gruhn kennengelernt. Von der Idee, einen neuen Standort in Sofia aufzubauen, war Terziev begeistert. Mit seiner Kenntnis von Land, Kultur, Technologie und Markt sowie der deutschen Sprache war er für adesso die Idealbesetzung.
Die Anzahl der Mitarbeitenden konnte im Gründungsjahr auf 17 ausgebaut werden. Hierbei machte sich die kluge Standortwahl positiv bemerkbar. adesso profitiert in Sofia von gut ausgebildeten Software Engineers mit einem fundierten technischen Hintergrund und mehrheitlich guten Sprachkenntnissen in Deutsch und Englisch. Die EU-Mitgliedschaft ermöglicht für alle Teammitglieder unkomplizierte Geschäftsreisen. Deutschland ist nur circa zwei Flugstunden entfernt. Es gibt täglich Direktflüge zu sämtlichen deutschen Großstädten. Mit über 1,6 Millionen Einwohnern ist Sofia zudem ein bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes und zugleich eine der weltweit bevorzugten Outsourcing-Regionen. Über 20 Hochschulen und Universitäten bieten ein Höchstmaß an Bildungsmöglichkeiten im Land. Besonders attraktiv sind hier die deutschsprachigen IT-Studiengänge an der TU Sofia, die in den letzten Jahren Tausende IT-Fachkräfte für den IT-Arbeitsmarkt ausgebildet hat.
So stand von Beginn an auch die Verbindung zum Netzwerk der Universitäten auf der Agenda von Terziev. Nachdem die grundlegenden Strukturen durch Firmengründung, Bürostandort und -management, Voraussetzungen für Buchhaltung, Lohn- und
Sofia SITZ/ STANDORT
Gehaltsabrechnung und vieles mehr geschaffen waren, zielte Terziev in den ersten beiden Jahren auf die Stabilisierung der Unternehmensstruktur, der Prozesse und der Lieferfähigkeit von adesso Bulgaria ab. Der Fokus hat sich nun auf die Akquisition neuer SmartShore-Geschäfte verlagert, um die hervorragend qualifizierten Kolleginnen und Kollegen im Unternehmen zu halten und das Team zu erweitern.
Bereits 2019 ist die Landesgesellschaft mit einer im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelten Mitarbeiterzahl hochprofitabel. Hierbei hilft auch die international verteilte Vertriebsstruktur. Das Ziel eines stetigen und nachhaltigen Wachstums hat Terziev fest im Visier. Dafür stellt das SmartShore-Business die Grundlage. Inzwischen unterstützt die Gesellschaft, teilweise in Kooperation mit den türkischen Kollegen, bei Projekten für Unternehmen des DACH-Raums. Durch die gemeinsame Teilnahme mit anderen Konzernunternehmen an öffentlichen Ausschreibungen soll dieser Teil des Geschäfts weiter ausgebaut werden. Bulgarische Teams bieten nicht nur Softwareentwicklung an, sondern ebenfalls IT-Beratung, Qualitätssicherung und Scrum-Organisation. Langfristig soll der Standort zusätzlich weitere adesso-Portfolio-Elemente vertreiben.
Für eine Adressierung des lokalen bulgarischen Markts ist dieser bisher zu klein. So macht er nur rund 20 % des Umsatzes der Softwareunternehmen des Landes aus. Der Rest wird exportiert, vornehmlich in die EU oder die USA. Darüber hinaus ist der lokale Markt aufgrund bestehender und gut vernetzter Wettbewerber sowie niedrigerer Preise vergleichsweise unattraktiv. Das große Potenzial des Standorts für nachhaltiges Wachstum und gute Margen ist indes noch lange nicht ausgeschöpft. adesso Bulgaria unterstützt inzwischen als wichtigste Kunden einen öffentlichen Auftraggeber in der Schweiz sowie ein deutsches Finanzdienstleistungsunternehmen. Weitere Projekte im öffentlichen Sektor, im Bankensektor und im Einzelhandel haben zum bisherigen Wachstum der bulgarischen Tochtergesellschaft beigetragen.
Die gute Zusammenarbeit innerhalb der adesso Group will Terziev in den nächsten Jahren weiter ausbauen und kooperiert hierzu eng mit den Lines of Business sowie den übrigen Landesgesellschaften. Gleichzeitig ist es elementar, die gute Reputation als Arbeitgeber zu erhalten und auszubauen, um mit zusätzlichen Kapazitäten den Wachstumskurs fortzuschreiben. Die bisherige Entwicklung hat dafür eine gute Basis gelegt.
IN DER ADESSO GROUP SEIT 2018
[Beste Unterstützung nicht nur auf der Delivery-Seite, sondern auch bei der Beratung]
Mit rund 300 Mitarbeitenden und einem Umsatz von über 9 Mio. € befindet sich in der Türkei bezogen auf das Team die zweitgrößte Landesgesellschaft der adesso Group im Ausland. Seit dem Markteintritt 2013 hat sich das Unternehmen außerordentlich gut entwickelt. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen zum Teil auch an dem besonderen Portfolio des Unternehmens, das sich recht deutlich von dem der anderen Landesgesellschaften abhebt.
Rund die Hälfte der Umsätze stammen aus SmartShore-Engagements und stellen somit einen Schwerpunkt des Geschäfts dar. Dabei werden gemischte Teams aus deutschen, türkischen, bulgarischen und spanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eingesetzt, die Projekte für Kunden außerhalb der Türkei im Rahmen eines Near-Shore-Modells besonders preissensitiv realisieren können. Das Nearshoring-Angebot ist bereits seit der Geschäftsaufnahme vor rund sieben Jahren ein wichtiger Grundpfeiler und wurde immer weiter entlang der Kundenanforderungen optimiert. Seit 2018 werden die Dienstleistungen auch im Rahmen eines eigenen adesso Global Delivery Model (aGDM) angeboten, welches zentral vom Sitz in Istanbul gesteuert, verwaltet und ausgebaut wird. Das Modell verfolgt eine standardisierte Methode, die darauf abzielt, regelmäßig optimierte und qualitativ hochwertige Software-Inkremente bereitzustellen, die für Kunden von geschäftlichem Wert sind.
Darüber hinaus ist die Gesellschaft offiziell als Forschungs- und Entwicklungszentrum der adesso Group anerkannt. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden von adesso in der Türkei erfüllen hierfür die Kriterien. Für ihre Arbeit können staatliche Förderungen genutzt werden. Entsprechend innovativ und leistungsfähig sind die vielfältigen Lösungen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Entwicklung für mobile Anwendungsfälle.
Neben dem landesspezifischen Angebot verfolgt adesso auch in der Türkei die zunehmende Branchenspezialisierung und positioniert sich als zuverlässiger Partner für die digitale Transformation von Unternehmen. Auf Basis der guten Lieferqualität, dem internationalen Know-how und mit einem hochqualifizierten Team ist adesso auf dem lokalen Markt ein gefragter Partner, insbesondere in den Branchen Banken, Versicherungen und Konsumgüterindustrie.
Der erfahrene Manager Burak Bari war von Anfang an für die positive Entwicklung der türkischen Landesgesellschaft verantwortlich. Vor seinem Engagement bei adesso war der gebürtige und fließend Deutsch sprechende Türke bereits mehrere Jahre in Deutschland für globale Projekte verantwortlich. Seine Erfahrung bei der Arbeit mit verteilten Teams an mehreren Offshore- und Nearshore-Standorten war die beste Voraus-
Türkische Lira (TRY)
FLÄCHE (IN KM2)** 783.562
BRUTTOINLANDS-PRODUKT
652,5
HAUPTSTADT
Ankara
2018* (in Mrd. EUR)
26
WÄHRUNG/KÜRZEL
** Einwohner und Fläche (Quelle: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie)
9,1
UMSATZ (in Mio. €)
setzung, um eine neue adesso-Tochtergesellschaft in der Türkei zu nachhaltigem Erfolg zu führen. In der Rückschau ist es ihm und seinem Team eindrucksvoll gelungen, das ökonomische Potenzial der türkischen Volkswirtschaft in unternehmerisches Wachstum zu überführen.
Bereits seit der Gründung 2013 vertraut Burak Bari auf Mutlu Önder, der inzwischen als Chief Operations Officer für die Abwicklung vor Ort verantwortlich ist. In einem frühen Stadium wurde zunächst die Geschäftsstrategie erarbeitet, sorgfältig geprüft und analysiert, welche Art von Produkten und/oder Dienstleistungen am besten zu dem türkischen Markt passten. Auch, wenn nicht alles von Anfang an ohne Lernkurve auskam, so setzte man früh auf mobile Anwendungen. Anfangs wie ein Start-up agierend, wurden Herausforderungen jeglicher Art gemeistert, um das Unternehmen zu etablieren. Dies hat dank der guten Unterstützung aus der adesso Group immer gut funktioniert. Als erstes großes Referenzprojekt wurde für ein Unternehmen der Konsumgüterindustrie eine erfolgreiche App entwickelt und ausgerollt.
Ab 2015 wurde der lokale Marktzugang erweitert und die Strategie konsequent umgesetzt, mit deutschsprachigen Teams und kostengünstigen IT-Projekten vom Sitz in Istanbul aus ein Nearshore-Modell für den deutschen Markt zu implementieren. Vom sogenannten SmartShoring profitierte zunächst eine deutsche Bank mit Schwerpunkt im Privatkundengeschäft. Das Leistungsspektrum umfasst heute sowohl die Softwareentwicklung als auch die Wartung für hochkomplexe IT-Projekte.
Für die weitere positive Entwicklung der Gesellschaft ist auch die vorteilhafte geografische Lage von Belang. Als Brückenkopf von beziehungsweise nach Europa und durch die Nähe zur MEA-Region (Middle East & Africa) agiert die Türkei in einem hochdynamischen Markt. Eine junge und technologisch versierte Bevölkerung verlangt innovative Lösungen. So ist ein hervorragender Nährboden für weiteres Wachstum gegeben, auch wenn die Türkei in den letzten Jahren eine Reihe wirtschaftlicher Herausforderungen durchlebt hat. Die Digitalisierung ist und bleibt auch in der Türkei ein wichtiger Treiber in allen Sektoren.
Nach einem erneut sehr deutlichen Umsatzwachstum 2019 nimmt adesso in der Türkei Themen wie Big Data oder Machine Learning ins Visier, um diese mit entsprechender Beratung und attraktiven Lösungen am Markt zu etablieren. Darüber hinaus sehen die Planungen die Expansion des SmartShoring-Angebots auf die MEA-Region vor. Hier sollen Projekte identifiziert werden, die aus der Türkei heraus abgewickelt werden können. Insgesamt soll die Anzahl der SmartShore-Projekte und deren Größe innerhalb der adesso Group noch weiter zunehmen.
Istanbul
Geschäftsbericht 2019
[Gehen wir es an!]
"Weltberühmt in Österreich" ist eine Redewendung, die man in Wien mit Schmunzeln verwendet. Sie ist nicht leicht zu erklären, und wenn man es versucht, dann führt das oft zu Missverständnissen. Jedenfalls lässt sie schon erkennen, dass die Welt insgesamt und Österreich als kleiner Teil davon, schon mal gleichgesetzt wird – natürlich mit einem Augenzwinkern, aber auch mit einer gewissen Überzeugung.
Bereits 2009 wagt adesso über die Akquisition einer kleineren Gesellschaft mit 30 Mitarbeitenden den Markteintritt in Österreich und folgt damit der eigenen Strategie, das IT-Servicegeschäft zunächst im gesamten deutschsprachigen Raum auszubauen. In den folgenden Jahren gestaltet sich die Entwicklung der Landesgesellschaft nicht wie erhofft. Die Gründe sind komplex, nachhaltiges Wachstum bleibt zunächst aus.
Im Juni 2018 wird mit Reto Pazderka ein neuer Geschäftsführer bestellt, der die Digitalisierungswelt von adesso mit den Erfordernissen des österreichischen Marktes besser in Einklang bringen soll. Pazderka erkennt, dass adesso alles mitbringt, um in Österreich erfolgreich zu sein. Und Österreich hat alle Voraussetzungen für spannende Digitalisierungsprojekte: innovative Unternehmen, ausgezeichnete Fachkräfte und eine echte Aufbruchstimmung. Für Pazderka ist es somit die richtige Aufgabe zum perfekten Zeitpunkt. Vor seiner Tätigkeit für adesso war er als Geschäftsführer eines Wiener Softwareunternehmens tätig und kennt die Erfordernisse des österreichischen Marktes gut. Die adressierten Bereiche erhielten auf Basis seiner langjährigen Managementerfahrung neue Impulse.
Wenngleich die Ausgangssituation von adesso Austria zu diesem Zeitpunkt nicht komfortabel war, so waren doch die Grundlagen für eine positive Entwicklung der österreichischen Landesgesellschaft gelegt worden. Vor allem in der Versicherungsbranche, im öffentlichen Bereich und bei den Sozialversicherungen hatte sich adesso Austria einen Namen gemacht. Hier galt es, auch die Leistungsfähigkeit der gesamten adesso Group ins Spiel zu bringen, um eine breitere Sichtbarkeit zu erlangen.
Besonders spannend erscheint die nachhaltige Marktpositionierung von adesso als Digitalisierungspartner in Österreich, sowohl als Beratungs- als auch als Technologieunternehmen. In vielen Vertriebssituationen lässt sich dies als echter Vorteil ausspielen, da adesso die Fragestellungen authentisch und pragmatisch im Sinne der Kunden löst. Das Ineinandergreifen von ausgezeichneter Digitalisierungsberatung und Technologieexpertise gelingt genau dann, wenn "adessi" – so bezeichnen sich adesso-Mitarbeitende selbst – gemeinsam den Mehrwert für das Geschäft des Kunden in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Erst jüngst hat ein wichtiger Kunde auf den Punkt gebracht, was die Zusammenarbeit für ihn
EINWOHNER (IN MIO.)**
[Ich würde gerne eine Schweizer Spezialität probieren.]
Die Erfolgsstory von adesso im Nachbarland Schweiz ist eng mit der des heutigen Geschäftsführers und CEO, Hansjörg Süess, verknüpft. So begann adesso die ersten Schritte der Internationalisierung in der deutschsprachigen Schweiz durch die Integration eines Schweizer Softwareunternehmens. Dieses war bereits seit 1985 im schweizerischen Markt aktiv und nach Akquisition und anschließender Verschmelzung seines Mutterunternehmens 2007 in die adesso Group gelangt. Zu dieser Zeit war der heutige Geschäftsführer Süess noch bei dem global ausgerichteten Unternehmen Cognizant beschäftigt und in ihm wuchs der Wunsch, wieder mehr "Unternehmer" zu werden und mit mehr Autonomie aus der Schweiz zu lenken. Die Chance dazu erhielt er bei der adesso Schweiz AG, die 2009 einen CEO für die Landesgesellschaft suchte. Seitdem führt Süess von Zürich aus die Geschäfte und wurde 2019 auch in den Verwaltungsrat berufen.
Süess hat die Schweizer Tochtergesellschaft von einem Unternehmen mit einem Standort und 30 Mitarbeitenden zu einem landesweit führenden Anbieter mit über 300 Mitarbeitenden an inzwischen fünf Standorten ausgebaut. Mit einem Jahresumsatz 2019 von 62 Millionen Schweizer Franken ist die adesso Schweiz AG heute eine feste Größe im Schweizer Beratungs- und Dienstleistungsgeschäft. Nach der deutschen Muttergesellschaft adesso SE ist sie die zweitgrößte operative Einheit der adesso Group und zählt in der Schweiz zu den zehn größten Anbietern.
Dabei war die Ausgangslage 2009 alles andere als komfortabel. Aufgrund der Finanzkrise stand auch adesso unter Druck, zumal einige Schwergewichte des Schweizer Kundenstamms aus der hier traditionell starken Finanzindustrie stammten. Auch unterstützt durch das Know-how und die Zusammenarbeit innerhalb der adesso Group wurde daher das Portfolio strategisch über weitere Branchen diversifiziert. So konnte neues Geschäft akquiriert und eine breite Reputation in der gesamten Schweiz erarbeitet werden. Die Übernahme der fast gleichgroßen Born Informatik AG 2015 erweiterte den Marktzugang, vor allem bei den in Bern ansässigen Unternehmen der öffentlichen Verwaltung. Die hervorragende Ergänzung und Zusammenarbeit im Rahmen einer gelungenen Integration sorgten für zusätzliche Wachstumsimpulse. Mit schlagartig verdoppelten Ressourcen konnten die neuen Kunden SBB (Schweizerische Bundesbahnen) und das Telekommunikationsunternehmen Swisscom bedient werden, die bis heute zu den wichtigsten Accounts von adesso in der Schweiz, aber auch zu den Top-Kunden des adesso-Konzerns zählen. Weitere Wachstumsinitiativen folgten. Zwei neue Standorte in Basel (2017) und erstmalig auch ein Standort im französischsprechenden Landesteil, in Lausanne (2018), wurden aufgebaut. Im Berichtsjahr hat sich adesso Schweiz entlang von fachlich orientierten Lines of Business reorganisiert und unterhält
die Stärkung der Vertriebsleistung durch intensiveres Content-Marketing sowie die Erweiterung der Beratungskompetenz bei fachlichen- und technischen Schlüsselthemen. So wird zum Beispiel das Angebot rund um Cloud-Anwendungen ausgebaut.
Rund 20 % Wachstum 2019 unterstreichen, dass die Schweizer Spezialitäten hervorragend im Markt ankommen und adesso Schweiz den richtigen Weg mit "5-500" eingeschlagen hat.
Umwandlung zur europäischen Aktiengesellschaft "Societas Europaea"
Interview mit dem Sprecher des neuen Europa Forums der adesso SE, Michael Bünnemeyer
Michael Bünnemeyer (39) ist seit 2012 für adesso aktiv. Vom Standort Berlin aus leitet er heute als Senior Business Developer das Competence Center Vertrieb des Versicherungsbereichs. Anfang 2019 wurde der diplomierte Betriebswirt von den adesso-Mitarbeitenden ins Besondere Verhandlungsgremium (BVG) gewählt, um im Rahmen der Umwandlung zur SE die Beteiligungsvereinbarung vorzubereiten und abzuschließen. Seitdem vertritt er als Sprecher des Europa Forums das Gremium.
Mit der Eintragung ins Handelsregister am 27.11.2019 wurde die Umwandlung von der adesso AG zur adesso SE formal abgeschlossen. Welche Änderungen ergeben sich hierdurch für adesso und worin liegen die Vorteile der neuen Rechtsform SE? Michael Bünnemeyer (MB): Die größte spürbare Veränderung für die Mitarbeitenden ist die Schaffung des "European Forum". Das Gremium setzt sich aus Kolleginnen und Kollegen in Österreich, Spanien, der Schweiz, der Türkei, Bulgarien und Deutschland zusammen. Es bietet eine Plattform für den regelmäßigen Austausch der Landesgesellschaften. Aufgabe der Mitglieder des European Forum ist die aktive Gestaltung von Themen wie Sicherheit am Arbeitsplatz, Mobbing oder Gleichbehandlung, um länderübergreifende Richtlinien für adesso auf den Weg zu bringen. Das bietet uns die Möglichkeit, gelungene Ideen in den einzelnen Landesgesellschaften aufzugreifen und allen Mitarbeitenden zugutekommen zu lassen. Für jeden einzelnen meiner Kolleginnen und Kollegen im Gremium ist dies eine spannende Aufgabe. Da heißt es, Calls zu organisieren, Treffen vor Ort vorzubereiten und dort natürlich die Themen zu identifizieren, die wir in der kommenden Zeit zusammen mit dem Management im "Executive Committee" angehen wollen.
MB: Viele unserer Kunden sind bereits heute international aufgestellt. Die digitale Transformation führt dazu, dass eine internationale Zusammenarbeit einfacher wird. Das betrifft uns als Partner bei der digitalen Transformation natürlich auch. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, dass sich adesso breiter aufstellt, wenn das Unternehmen weiter wachsen und seine Kunden auf Augenhöhe begleiten will. Die Umwandlung ist hier ein deutliches Zeichen an den Markt, dass adesso dies in Angriff nimmt.
MB: Formal gesehen ist das European Forum zuständig für Angelegenheiten, die die SE selbst oder adessi in mindestens zwei Mitgliedsstaaten betreffen (länderübergreifende Angelegenheiten). Darüber hinaus kümmern wir uns auch um Tochtergesellschaften nur eines Mitgliedsstaats, solange es in diesem keine gesellschaftsspezifischen oder nationalen Arbeitnehmervertreter gibt. Besonderes Augenmerk gilt arbeitnehmerrelevanten Aspekten, welche die gesamte adesso Group betreffen. Im ersten Schritt konzentriert sich das European Forum auf Themenfelder wie zum Beispiel Arbeitsschutz, Weiterbildung oder Gleichbehandlung. Die Themen haben wir auf Arbeitsgruppen verteilt, in denen Eindrücke über die Zusammenarbeit in den Landesgesellschaften gesammelt und im Austausch mit Experten Maßnahmen für die adesso SE abgeleitet werden. 2020 sollen adesso-weite Richtlinien entwickeln werden. Auf welchen Rahmen sich diese Richtlinien konzentrieren, werden wir im European-Forum in den kommenden Monaten erarbeiten.
MB: Für ein IT-Unternehmen gehören Veränderungen und Flexibilität zum Alltag. Das sind beides Punkte, die sich nicht immer zwingend mit einem Betriebsrat vertragen. Wir wollen uns im European Forum aktiv mit unseren Kompetenzen und Ideen für eine erfolgreiche adesso Group einbringen, und das vor allem unkompliziert und barrierefrei. Die oft starren Strukturen und Prozesse eines Betriebsrats sind für das European Forum von adesso nicht die richtige Basis für eine zeitgemäße Mitgestaltung in einem IT-Unternehmen.
Mit Mitarbeitenden aus sechs verschiedenen Ländern ist das Europa Forum von Anfang an auf die internationale Zusammenarbeit ausgelegt. Warum sind dennoch nicht alle adesso-Landesgesellschaften vertreten und haben auch ein entsprechendes Stimmrecht?
MB: Schlussendlich ist der Blick auf das Ganze wichtig. Wir schließen niemanden aus, haben uns aber selbst den Rahmen gesetzt, dass eine Mindestzahl von 50 Mitarbeitenden vor Ort sein muss, damit ein Sitz im Gremium bereitgestellt wird. So gewährleisten wir, dass die Entscheidungen durch eine breite Masse der Mitarbeitenden getragen werden. Das soll nicht automatisch bedeuten, dass wir die neuen und kleineren Landesgesellschaften nicht einbinden. Auch hier bestehen bereits enge Kontakte oder werden gerade aufgebaut. Ganz unabhängig von der Landeszugehörigkeit: Alle adessi sind eingeladen, sich inhaltlich einzubringen und werden dazu von den Mitgliedern des European Forum auch motiviert.
MB: Das gestaltet sich in guter adesso-Manier im direkten, gemeinsamen Austausch. Da gibt es zum einen die festen Regeltermine des Executive Committee und zum anderen auch den direkten Draht, wenn es erforderlich ist.
MB: Volker Gruhn ist Mitglied im Executive Committee, was beiden Seiten die Möglichkeit gibt, immer wieder Dinge aktiv anzusprechen. Ein direkter Austausch mit dem gesamten Aufsichtsrat ist aktuell nicht vorgesehen.
Der Aufsichtsrat der adesso SE wird von der Hauptversammlung weiter aus den Reihen der Anteilseigner gewählt? Wie beurteilst du dies aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? MB: Das ist korrekt und passt auch vollkommen zur adesso SE,
wie sie heute agiert und die Mitarbeitenden in viele Prozesse einbindet. Wir haben dies ausführlich vor der SE-Umwandlung im Besonderen Verhandlungsgremium abgewägt und glauben fest daran, dass wir für die Mitarbeitenden stärker in der Entwicklung zentraler Richtlinien agieren können.
MB: Wir stellen uns aktuell diversen Herausforderungen. Wir wollen eine Sichtbarkeit gegenüber den Mitarbeitenden und gegenüber dem Management schaffen. Bestehende Initiativen wie zum Beispiel in Deutschland "She for IT" (adesso-Programm zur Stärkung und Förderung von Frauen in der IT-Branche) oder die Unterstützung der adesso-Familien wollen wir aufgreifen und mit dem Management ein Vorgehen entwickeln, wie wir diese auf weitere Standorte ausrollen können. Grundsätzlich wollen wir die guten Ideen in den Landesgesellschaften europaweit fördern. Ein großer Knackpunkt dabei ist die Kommunikation. Wir wollen die Mitarbeitenden für unsere Sache gewinnen und nicht alle Landesgesellschaften kennen Mitarbeiterbeteiligungen wie in Deutschland. Hier gehört es auch dazu, die Arbeit des European Forum in allen Landesgesellschaften zu erläutern und Chancen der Mitgestaltung zu erklären.
MB: Mir gefällt an der adesso-Kultur, dass der gesunde Menschenverstand im Vordergrund steht und Regeln so lange vermieden werden, wie es eben sinnvoll ist. Das setzt Kräfte frei. Gerade in einem so stark wachsenden Unternehmen wie adesso kann es eine Herausforderung sein, sich diese Kultur zu erhalten. Dieser Herausforderung stelle ich mich gerne.
Die adesso Group ist ein schnell wachsendes I T-Unternehmen mit dem Ziel, zu einem der führenden Beratungs- und Technologiekonzerne für branchenspezifische Geschäftsprozesse in Zentraleuropa aufzusteigen. Hierfür wird der Aufbau weiterer Ländergesellschaften in Europa forciert. Mit hoher Fachkompetenz in den bedienten Branchen agiert adesso an der Schnittstelle zwischen Geschäftsprozess und IT und realisiert Softwareprojekte auf höchstem technischem Niveau. Durch die Entwicklung eigener Softwarelösungen wird die Branchendurchdringung erhöht und eine hervorgehobene Positionierung bei zukunftsträchtigen IT-Themen wie Mobilisierung oder Enterprise-Content-Management erzielt. Ergänzt wird die Unternehmensentwicklung durch eine definierte Akquisitionsstrategie.
Das erreichte und weitere Wachstum in Verbindung mit einem fokussierten Geschäftsmodell und dem Anspruch auf branchenüberdurchschnittliche Margen steigern nachhaltig den Wert der adesso Group. Hierzu investiert adesso erhebliche Mittel in zielgerichtetes Business Development, den Ausbau der Vertriebskapazitäten, Recruiting und Marketing. Diese Investitionen in Verbindung mit der hohen Branchen- und Beratungsexpertise ermöglichen weit über dem deutschen Branchendurchschnitt liegende Wachstumswerte.
Als eine technologisch führende Unternehmensgruppe im Bereich der Softwareentwicklung investiert adesso überdurchschnittlich viel in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in die laufende Weiterentwicklung des adesso-eigenen Modells für den Softwareentwicklungsprozess.
Der Vorstand fühlt sich der Strategie verpflichtet, Wachstum, solide Finanzen und Ertragsstärke in einem ausgewogenen Verhältnis weiterzuentwickeln.
Für 2019 hatte der Vorstand als Ziele ein Umsatzwachstum von mindestens 9 % auf mindestens 410 Mio. €, ein operatives Ergebnis in Form des EBITDA zwischen 40 und 45 Mio. € (beziehungsweise zwischen 30 und 35 Mio. € vor IFRS 16) bei Erreichung einer EBITDA-Mindestmarge von 9% definiert. Mit 20% Umsatzwachstum, davon 17% organisch* , auf 449,7 Mio. €, einem EBITDA in Höhe von 48,1 Mio. € (36,1 Mio. € vor IFRS 16) und einer EBITDA-Marge von 10,7% wurden die Ziele gut erreicht beziehungsweise übertroffen.
adesso beschäftigt zum Jahresende 2019 konzernweit 4.033 (Vorjahr: 3.280) Mitarbeiter (FTE) in Deutschland, weiteren europäischen Ländern, in der Türkei und den USA. Während davon 705 (Vorjahr: 483) Mitarbeiter im Ausland für die adesso Group tätig waren, sind 2.222 (Vorjahr: 1.852) Mitarbeiter in Deutschland für die Konzernmutter adesso SE im Einsatz, die somit neben der Wahrnehmung der Holdingfunktionen gleichzeitig mit Abstand die größte operative Einheit darstellt.
Größter Standort ist Dortmund, der Gründungs- und Firmensitz der adesso SE. In Deutschland werden 19 weitere Standorte in allen wichtigen Wirtschaftsregionen unterhalten, um einerseits immer in Kundennähe agieren und andererseits Reisezeiten und -kosten möglichst gering halten zu können. Unter Recruiting-Aspekten ist die breit gefächerte, lokale Präsenz ebenfalls von hoher Bedeutung. Internationale Standorte sind Amsterdam, Barcelona, Basel, Bern, Boston, Budapest, Istanbul, Jerez de la Frontera, Lausanne, London, Lugano, Madrid, Sofia, Wien und Zürich.
Zur adesso Group gehören zum Stichtag neben der adesso SE als größter operativer Einheit und Muttergesellschaft 25 Tochterunternehmen, vier assoziierte Unternehmen sowie ein Gemeinschaftsunternehmen.
* Organisches Umsatzwachstum: Umsatzwachstum, welches ohne Unternehmenszukäufe erzielt wurde. Bei der Ermittlung wird der Umsatz des aktuellen Geschäftsjahrs durch den Umsatz des Vorjahres geteilt. Der Umsatz des aktuellen Geschäftsjahres wird dabei wie folgt angepasst: Umsätze von im aktuellen Geschäftsjahr erworbenen Unternehmen werden nicht berücksichtigt. Um bei der Berechnung eine Äquivalenz herzustellen, wird auch der Umsatz von im Vorjahr erworbenen Unternehmen erst ab dem Zeitpunkt im aktuellen Geschäftsjahr berücksichtigt, zu dem sie im Vorjahr erworben wurden.
Grundlagen des Konzerns Wirtschaftsbericht
Unterschieden werden die beiden Segmente IT-Services und IT-Solutions. Während das Segment IT-Services kundenindividuelle, projektorientierte Dienstleistungen in den Bereichen Beratung und Softwareentwicklung anbietet, vermarkten die Unternehmen des Segments IT-Solutions produkthafte eigene Lösungen oder Standardsoftwareprodukte.
Die Muttergesellschaft adesso SE ist börsennotiert und an nahezu allen deutschen Börsenplätzen gelistet (ISIN: DE000A0Z23Q5, WKN: A0Z23Q).
Die adesso SE als Führungsgesellschaft der adesso Group definiert die Strategie und die operativen Ziele sämtlicher Konzernunternehmen. Sie steuert die rechtlich selbstständigen Konzerngesellschaften durch das implementierte Zielsystem, das laufende Reporting und die Besetzung von Positionen in den Aufsichtsgremien sowie in den Geschäftsführungen.
Die operative Steuerung wird über ein konzernweit einheitlich implementiertes Reportingsystem gewährleistet. Jede Konzerngesellschaft erstellt dabei vollständige, auf Landesrecht basierende Monatsabschlüsse. Zentrale Kennzahlen des Reportings sind Umsatz, EBITDA, Vorsteuerergebnis (EBT), EBT-Marge, Anzahl und Anteil nicht voll ausgelasteter Mitarbeiter, Mitarbeiterzahl sowie Nettoliquidität. Die wichtigsten Kennzahlen unterliegen einem permanenten Plan-/ Ist-Vergleich. Alle Kennzahlen werden historisch fortgeschrieben und gruppenintern einem Benchmark unterworfen. Rollierend wird für jedes Konzernunternehmen ein aktualisierter Forecast für das Gesamtjahr erstellt, um frühzeitig mögliche Planabweichungen erkennen zu können. Es sind feste Meldewege und Zyklen sowie Terminserien für Managementgespräche eingerichtet. Die Kennzahlen des Reportings der Segmente unterscheiden sich nicht grundlegend.
Die adesso Group erbringt mit überwiegendem Umsatzanteil IT-Dienstleistungen. Der Aufwand für Forschung im Segment IT-Solutions ist im Verhältnis zum Konzernaufwand zu vernachlässigen. Eine dedizierte Forschungsabteilung ist in keinem der Konzernunternehmen eingerichtet.
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Die deutsche Wirtschaft ist 2019 das zehnte Jahr in Folge gewachsen. Nach ersten Berechnungen des statistischen Bundesamtes hat sich die Steigerungsrate des Bruttoinlandsprodukts mit 0,6% jedoch deutlich gegenüber dem Vorjahreswert von 1,5% und gegenüber den ursprünglich noch in der Jahresprojektion 2019 der Bundesregierung erwarteten 1,0% verringert. Der unterjährig bereits im April 2019 auf nur noch 0,5% halbierte Wert wurde nur leicht übertroffen. Die konjunkturelle Dynamik der deutschen Wirtschaft hat sich somit 2019 merklich verlangsamt und liegt unter dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre von 1,3 %. Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums ist dies insbesondere auf eine Schwächephase der Industrie zurückzuführen. Besonders der schwache Welthandel belastete die exportorientierten deutschen Produzenten. Trotz der weiterhin gedämpften Aussichten, drohe aber keine Konjunkturkrise. Die exportorientierte Industrie würde vor allem aufgrund von Handelskonflikten, Brexit und Unsicherheiten im außenwirtschaftlichen Umfeld unter Druck stehen. Die Binnenkonjunktur sei indes intakt, Beschäftigung und Einkommen sind weiter gestiegen und der Bausektor verzeichnete Hochkonjunktur. Im Jahresverlauf war die Entwicklung uneinheitlich. Wurde im ersten Quartal 2019 unterstützt durch Sondereffekte noch eine Steigerung um 0,5% erzielt, so fiel das zweite Quartal mit einem Rückgang um 0,2 % erheblich schwächer aus. Im dritten Jahresviertel stieg die Wirtschaftsleistung lediglich um 0,2% gegenüber dem Vorquartal an. Im vierten Quartal 2019 stagnierte das BIP preis-, kalender- und saisonbereinigt. Auch auf der Entstehungsseite zeigte sich ein differenziertes Bild. So ist die Wirtschaftsleistung in den Dienstleistungsbereichen gestiegen, in der Industrie hingegen deutlich zurückgegangen. Gestützt wurde das Wachstum 2019 erneut vom Konsum: Die privaten Konsumausgaben waren preisbereinigt um 1,6% höher als im Vorjahr, die Konsumausgaben des Staates stiegen um 2,5%. Die privaten und staatlichen Konsumausgaben wuchsen damit stärker als in den beiden Jahren zuvor. Auch wenn die Schwächephase der Industrie noch nicht überwunden sei, sendeten zum Jahreswechsel 2019/2020 Stabilisierungstendenzen bei den Auftragseingängen und abschwellender Pessimismus bei den Geschäftserwartungen positive Signale.
Für die Schweiz rechnet die Expertengruppe des Bundes in ihrer jüngsten Prognose mit einem BIP-Wachstum von 0,9% für 2019. Damit hat sich die Dynamik des Wirtschaftswachstums merklich im Vergleich zum Vorjahr (2,8%) und auch der ursprünglich zum Jahresende 2018 abgegebenen Prognose von 1,5% für das Gesamtjahr 2019 abgeschwächt. Im Jahresverlauf 2019 hatte die Expertengruppe ihre Konjunkturprognose mehrmals revidiert, da sich die Weltwirtschaft schwächer entwickelte als bisher angenommen. Bestehende Unsicherheit würde die Exportwirtschaft und die Investitionen bremsen. Auch für die Binnenkonjunktur haben sich die Aussichten eingetrübt.
In Österreich hat sich die Konjunkturdynamik im Vergleich zum Vorjahr wie erwartet etwas abgeschwächt. Nach einem BIP-Wachstum von 2,4% im Vorjahr rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für 2019 mit 1,6% bis 1,7%. Dies entspricht dem unteren Ende der ursprünglich zum Jahresende 2018 veröffentlichten Prognose.
In der Türkei rechnet die OECD mit einem im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich schwächeren BIP-Wachstum 2019 von 0,3% (2018: 2,8%). Eine Erholung sei absehbar, wenngleich die Unsicherheiten weiterhin als sehr hoch eingeschätzt werden.
In den USA erwartet die OECD für 2019 eine Abschwächung der Wachstumsdynamik beim BIP auf 2,3% nach 2,9% 2018.
Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren trotz des fortbestehenden Wachstums somit teils erheblich schwächer als erwartet für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten. Die ursprünglichen Jahresaussichten haben sich in nahezu allen für adesso relevanten Volkswirtschaften und insbesondere in Deutschland im Jahresverlauf merklich eingetrübt.
Für 2019 rechnet der Branchenverband Bitkom mit einem Wachstum des deutschen Marktes für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik in Höhe von 2,9% auf 92,9 Mrd. €. Damit hat sich die Wachstumsdynamik im Vergleich zum Vorjahreswert von 3,5% abgeschwächt. Maßgeblich hierfür war erneut das geringere Wachstum im Bereich IT-Hardware von nur noch 0,5% nach 2,7% im Vorjahr. In Relation zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wuchs der Markt für Informationstechnik aber fast fünfmal so schnell.
Das höchste Wachstum weist nach wie vor das Segment Software aus, welches 2019 wie im Vorjahr um 6,3% zulegen konnte. Das Marktvolumen erreichte 26,0 Mrd. €.
Das Wachstum im für die adesso Group umsatzseitig wichtigsten Bereich IT-Services blieb ebenfalls stabil bei 2,4%. Das Marktvolumen dieses Segments beträgt nunmehr 40,9 Mrd. €.
Die branchenspezifischen Rahmenbedingungen waren somit unverändert positiv für die Geschäftsentwicklung von adesso zu werten.
Einzelne Ereignisse, die als maßgebliche Ursachen für die Geschäftsentwicklung im Berichtszeitraum zu benennen wären, liegen nicht vor.
adesso hat bei der Analyse von Verträgen im Zusammenhang mit der Anwendung des IFRS 15 festgestellt, dass die Abbildung eines Vertrags nicht als Festpreis-, sondern als Entwicklungsprojekt zuverlässigere Informationen vermittelt. adesso beurteilt die Auswirkungen auf die vergangenen Rechnungslegungsperioden insgesamt als nicht wesentlich und passt die Abbildung entsprechend der Vorschriften des IAS 8 rückwirkend an. Diese Anpassung führt bei den Vergleichszahlen für 2018 in der Bilanz im Wesentlichen zu einer Erhöhung des Anlagevermögens um 5,4 Mio. €, von Vertragsverbindlichkeiten um 3,4 Mio. € und von anderen Rücklagen um 1,1 Mio. €, sowie in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu einer Erhöhung der Umsatzerlöse um 0,2 Mio. €, von anderen aktivierten Eigenleistungen um 1,4 Mio. €, Abschreibungen um 0,9 Mio. € und einer Verringerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 0,3 Mio. €. Insgesamt erhöhte sich somit die Vorjahresvergleichszahl für das EBITDA um 1,9 Mio. €.
Die adesso Group konnte den Umsatz um 20 % (davon 17%-Punkte organisch) sowie das operative Ergebnis (EBITDA) um 46% gegenüber dem Vorjahr verbessern (10% vor IFRS 16) und die Zielwerte für 2019 für diese zentralen Kennzahlen erreichen beziehungsweise übertreffen. Auch das Ziel der Margensicherung mit einer EBITDA-Mindestmarge von 9% wurde mit 10,7% erreicht.
Die adesso Group hat im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz auf 449,7 Mio. € um 20% steigern können. Das rein organische Wachstum ohne Berücksichtigung der 2018 und 2019 getätigten Firmenakquisitionen betrug 17%.
Bei einem branchenbezogenen, für adesso relevanten Marktwachstum von geschätzt 2,9% konnte adesso wie in den Vorjahren auch 2019 organisch deutlich schneller als der Markt wachsen. Es wurden somit weitere Marktanteile hinzugewonnen.
Innerhalb des Geschäftsjahrs 2019 lieferte das zweite Halbjahr mit 236,4 Mio. € deutlich höhere Umsatzerlöse verglichen zum Wert aus dem ersten Halbjahr von 213,3 Mio. €. Diese Entwicklung entspricht den Gegebenheiten aus den Vorjahren, da das zweite Halbjahr in der Regel eine höhere Anzahl an Arbeitstagen und oftmals höhere Lizenzerlöse aufweist.
In beiden Segmenten wurde der Umsatz ausgebaut, wobei das Wachstum im Segment IT-Services bei 18% und im Segment IT-Solutions bei 28% lag.
Wirtschaftsbericht
Im Segment IT-Services konnte die im Konzern größenbedingt bedeutsamste adesso-Landesgesellschaft, die adesso SE, in Deutschland den Umsatz wie im Vorjahr ausbauen und erzielte 21% Wachstum. Die Investitionen in die Entwicklung zusätzlicher Branchenschwerpunkte und neuer Portfolioelemente sowie der Fokus auf Recruiting und Mitarbeiterbindung wurden in ein hohes Umsatzwachstum überführt. Die Auslandsgesellschaften in der Türkei, in Österreich und der Schweiz konnten zweistellige Umsatzzuwächse oberhalb des Konzernwachstums verzeichnen.
Im Segment IT-Solutions wurde das Geschäft mit der adesso-eigenen Produktfamilie in|sure für die Versicherungswirtschaft weiter ausgebaut. Der Umsatz stieg erneut in allen drei Erlöskategorien Lizenzen, Wartung und Implementierung. Dank eines starken zweiten und vierten Quartals konnte der Umsatz im Lizenzbereich von in|sure mehr als verdoppelt werden. Im Geschäftsbereich Content Solutions konnte der Umsatz mit dem eigenen Content-Management-System FirstSpirit nur leicht gesteigert werden. Dies liegt unter anderem an dem steigenden Anteil von Vertragsmodellen mit verteilter Umsatzrealisierung beispielsweise bei Softwareas-a-Service-Verträgen. Dadurch führen steigende Auftragseingänge erst verzögert zu steigenden Umsatzerlösen.
Die beiden für adesso umsatzseitig bedeutendsten Kernbranchen sind Banken/Finanzdienstleister und Versicherungen. Während in der Kernbranche Banken/Finanzdienstleister aufgrund von schwierigen Marktbedingungen lediglich eine Wachstumsrate von 1% erzielt werden konnte, stiegen die Umsätze in der Kernbranche Versicherungen um 37%.
Der Umsatz mit Kunden in Deutschland stieg 2019 um 17% und außerhalb von Deutschland um 33%.
2019 wurde das operative Ergebnis EBITDA um 46% auf 48,1 Mio. € gesteigert. Damit wurde der prognostizierte Wert zwischen 40 und 45 Mio. € übertroffen. Der EBITDA-Anstieg ohne Berücksichtigung der IFRS-16-Effekte betrug 10 % auf 36,1 Mio. €. Auch bei dieser Betrachtung wurde die Spanne zwischen 30 und 35 Mio. € (vor IFRS-16- Effekten) übertroffen.
Bei einem Umsatzwachstum von 20% stieg 2019 die durchschnittliche Anzahl an Mitarbeitern (rechnerische Vollzeitstellen/FTE) etwas schneller um 23% oder 701 Mitarbeiter auf 3.732.
Der Materialaufwand in Höhe von 50,5 Mio. €, hauptsächlich bedingt durch die Einbindung von Unterauftragnehmern in Projekte, stieg um 17% und damit etwas unterproportional im Vergleich zu den Umsatzerlösen. Der Rohertrag stieg so um 20% auf 399,2 Mio. €. Die Materialeinsatzquote durch den Einsatz externer Fachkräfte blieb mit 11,2% nach 11,5% im Vorjahr nahezu konstant. Angesichts des überproportionalen Mitarbeiterwachstums ergibt sich ein rückläufiger Rohertrag pro Mitarbeiter von 107 T€ (Vorjahr: 110 T€). Die Einbindung externer Fachkräfte folgt dem Bedarf an Spitzen sowie der Einbeziehung von Experten in eigene Projekte. Strategisch wird ein hoher Anteil der Leistungserbringung mit eigenen Mitarbeitern angestrebt.
Der Personalaufwand erhöhte sich um 21 % auf 293,1 Mio. €, während die durchschnittliche Mitarbeiterzahl um 23% stieg. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Mitarbeiter reduzierte sich so von 80 T€ auf 79 T€. Bemerkbar macht sich weiterhin im Periodenvergleich der spürbare Anstieg der Mitarbeiterzahl in der Türkei, in Bulgarien und in Spanien mit geringeren Personalkosten.
| in T€ | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 449.704 | 375.648 | 321.590 | 260.974 | 196.449 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 5.715 | 5.081 | 3.135 | 3.212 | 1.862 |
| Bestandsveränderung (IFRS 15) | 637 | 331 | |||
| Aktivierte Eigenleistung | 1.405 | 1.913 | 47 | 0 | 165 |
| GESAMTLEISTUNG | 457.461 | 382.973 | 324.772 | 264.186 | 198.476 |
| Materialaufwand | -50.487 | -43.296 | -37.390 | -28.389 | -22.975 |
| Personalaufwand | -293.110 | -243.052 | -206.266 | -168.737 | -125.144 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -65.733 | -63.985 | -55.738 | -43.641 | -36.074 |
| EBITDA | 48.131 | 32.975 | 25.378 | 23.419 | 14.283 |
| Abschreibungen | -22.596 | -10.002 | -8.193 | -6.352 | -4.877 |
| EBIT | 25.535 | 22.973 | 17.185 | 17.067 | 9.406 |
| Finanzergebnis/Beteiligungsergebnis | -2.230 | -782 | -554 | -2 | 69 |
| EBT | 23.305 | 22.191 | 16.631 | 17.065 | 9.475 |
| Steuern von Einkommen und Ertrag | -5.810 | -8.192 | -5.300 | -4.466 | -4.163 |
| Konzernergebnis | 17.495 | 13.999 | 11.331 | 12.599 | 5.312 |
| Rohertrag | 399.217 | 332.352 | 284.200 | 232.585 | 173.639 |
| Rohertragsmarge | 89% | 88% | 88% | 89% | 88% |
| EBITDA-Marge | 10,7% | 8,8% | 7,9% | 9,0% | 7,3% |
| Umsatzveränderung | 20% | 17% | 23% | 33% | 25% |
| Veränderung Personalaufwand | 21% | 18% | 22% | 35% | 27% |
| Veränderung sonstige betriebliche Aufwendungen |
3% | 15% | 28% | 21% | 14% |
Wirtschaftsbericht
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 3% auf 65,7 Mio. € angestiegen. Ohne Berücksichtigung von IFRS-16- Umgliederungseffekten hätten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 77,7 Mio. € betragen, was einem Anstieg von 22% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ursächlich hierfür sind insbesondere die durch den Standortausbau bedingten höheren Raumkosten, die Durchführung einer größeren Mitarbeiterveranstaltung und die höheren Personalvermittlerkosten. Außerdem hat auch die Gründung von weiteren Auslandsgesellschaften in den Jahren 2018 und 2019 zu einer Erhöhung der Kostenbasis beigetragen.
Insgesamt wurde das operative Ergebnis, bezogen auf das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA), 2019 um 46 % oder absolut um 15,2 Mio. € auf 48,1 Mio. € gesteigert. Die EBITDA-Marge beträgt 10,7 % nach 8,8 % im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung von IFRS-16- Umgliederungseffekten hätte der EBITDA-Anstieg nur 3,2 Mio. € beziehungsweise 10 % betragen und die EBITDA-Marge 8,0%. Die Steigerung des EBITDA (ohne IFRS 16) ist im Wesentlichen auf die höheren Umsatzerlöse zurückzuführen, wobei sich die Materialaufwendungen unterproportional und die Personalkosten sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen überproportional im Vergleich zu den Umsatzerlösen entwickelt haben.
Bei einer unterjährigen Betrachtung hat das vierte Quartal den größten Ergebnisbeitrag geliefert, was insbesondere an einer besseren Auslastung und deutlich höheren Lizenzumsätzen lag.
Im Segment IT-Services verbesserten prozentual insbesondere die Konzerngesellschaften adesso Austria und adesso as a service für den Betrieb von Anwendungen (Smart Hosting & Cloud Services) ihren Ergebnisbeitrag.
Im Segment IT-Solutions konnten die Lizenzverkäufe der Produktfamilie in|sure im vierten Quartal 2019 deutlich zu einer positiven Ergebnissteigerung beitragen. Das Geschäft der Konzerngesellschaft e-Spirit mit dem Produkt FirstSpirit blieb hingegen hinter den Erwartungen zurück, was unter anderem auf den Marktwandel vom Lizenzzum SaaS-Geschäft, aber auch mit einem höher als erwarteten Investitionsaufwand in die neue Produktgeneration begründet ist. Ebenso verzeichnete das Geschäft von smarthouse mit Lösungen für die Finanzbranche einen Ergebnisrückgang bedingt durch Budgetkürzungen bei einem der wichtigsten Kunden.
Die Abschreibungen stiegen im Berichtszeitraum bedingt durch die Erstanwendung von IFRS 16 um 126 % auf 22,6 Mio. €. Ohne IFRS 16 beträgt der Anstieg der Abschreibungen lediglich 12% auf 11,2 Mio. €. Treiber dieser Entwicklung sind die zusätzlichen Investitionen in das Sachanlagevermögen sowie Abschreibungen aus den Unternehmenszusammenschlüssen der Jahre 2018 und 2019. Wie im Vorjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen.
Das Finanz- und Beteiligungsergebnis betrug -2,2 Mio. € nach -0,8 Mio. € im Vorjahr. Auch hier ist Veränderungen gegenüber dem Vorjahr signifikant auf die Erstanwendung von IFRS 16 zurückzuführen. Dabei fällt insbesondere der Anstieg der Zinsaufwendungen in Höhe von 1,5 Mio. € auf die erstmalige Bilanzierung von Leasingverbindlichkeiten nach IFRS 16 ins Gewicht. Ohne Berücksichtigung von IFRS 16 beträgt das Finanzund Beteiligungsergebnis lediglich -0,7 Mio. €, was nur eine geringfügige Veränderung gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 5 % auf 23,3 Mio. € (ohne IFRS 16 um 9% auf 24.2 Mio. €) und damit nahezu in derselben Größenordnung wie das operative Ergebnis EBITDA. Aufwand aus Ertragsteuern fiel in Höhe von -5,8 Mio. € an (Vorjahr: -8,2 Mio. €). Die rechnerische Steuerquote beträgt 25 % (Vorjahr: 37 %). Die höhere Steuerquote im Vorjahr ist unter anderem auf Aufwendungen aus der Betriebsprüfung bei der adesso SE und einer Reihe von inländischen Konzerngesellschaften für den Prüfungszeitraum 2014 und 2015 begründet. 2019 waren solche Effekte nicht zu verzeichnen. Insgesamt ergibt sich ein positives Konzernergebnis in Höhe von 17,5 Mio. € nach 14,0 Mio. € im Vorjahr. Das Ergebnis je Aktie beträgt 2,82 € nach 2,27 € im Vorjahr, was einem Anstieg von 24% entspricht. Ohne Berücksichtigung von IFRS 16 beträgt das Konzernergebnis 18,7 Mio. € und das Ergebnis je Aktie 3,02 €. Dies entspräche einem Anstieg von 33% beim Ergebnis je Aktie.
Der Auftragseingang im Laufe des Jahres 2019 ging einher mit dem Umsatz- und Mitarbeiterwachstum. Im Bereich Banking gab es 2019 ein schwieriges Marktumfeld für IT-Dienstleister. Auch adesso war hiervon betroffen. Im Automotive-Sektor hingegen konnte entgegen dem Markttrend überdurchschnittliches Wachstum erzielt werden. Die anderen Branchen entwickelten sich mehrheitlich leicht über den Erwartungen. Mit dem überwiegenden Teil der wichtigsten Kunden 2019 werden die Geschäftsaktivitäten 2020 fortgeführt. Das durchschnittliche gewichtete Volumen der ausliegenden Angebote im wichtigsten Markt Deutschland konnte erneut gesteigert werden.
Die wichtigsten Kennzahlen im Zusammenhang mit Mitarbeitern haben sich wie folgt entwickelt:
| 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Mitarbeiter am Jahresende |
4.438 | 3.590 | 2.980 | 2.382 | 1.840 |
| Vollzeitkräfte (FTE) am Jahresende |
4.033 | 3.280 | 2.748 | 2.174 | 1.702 |
| Vollzeitkräfte (FTE) im Jahresschnitt |
3.732 | 3.031 | 2.524 | 1.956 | 1.534 |
| Umsatz pro Ø FTE (in T€) |
120 | 124 | 127 | 133 | 128 |
| Rohertrag pro Ø FTE (in T€) |
107 | 110 | 113 | 119 | 113 |
| Personalaufwand pro Ø FTE (in T€) |
79 | 80 | 82 | 86 | 82 |
adesso verfolgt eine ausgewogene Finanzpolitik. Ziele des Finanzmanagements sind die Gewährleistung der kurzfristigen Liquidität inklusive eines Sicherheitsaufschlags sowie die Sicherung und Einwerbung von Finanzmitteln für mittel- und langfristige Investitionsvorhaben. Grundsätzlich werden keine Anlagegeschäfte mit offen spekulativen Elementen getätigt.
Variable Zinssätze auf der Anlageseite wurden nicht vereinbart. Angesichts der gegen Null oder darunter tendierenden Anlagezinssätze für risikoarme Anlagen werden die vorhandenen liquiden Mittel fast ausschließlich auf Tagesbasis angelegt, um sich bietende Investitionschancen flexibel nutzen zu können.
Ein zentrales Cash-Management auf Basis eines täglichen Kontenclearings ist nicht eingerichtet. Bankverbindlichkeiten wurden zentral bei der Konzernmuttergesellschaft aufgenommen. Die Kontostände sowie die Finanzlage sämtlicher Gesellschaften sind dem Konzernvorstand transparent und gehören zum Standard des monatlichen Reportingsystems. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro beziehungsweise für die Akquisition 2015 in der Schweiz auf Schweizer Franken. Factoring wird aktuell nur in der Landesgesellschaft adesso Schweiz eingesetzt, da in der Schweiz Factoring günstigere Konditionen als die Finanzierung als Darlehen bietet.
Die Finanzierung des Forderungsbestands und der noch nicht abgerechneten Leistungen in Höhe von 108,7 Mio. € (Vorjahr: 92,3 Mio. €) stellt den bedeutendsten Teil des Finanzierungsbedarfs dar. Das Working Capital (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zuzüglich Vertragsvermögenswerte abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie abzüglich Vertragsverbindlichkeiten) beträgt zum 31.12.2019 85,1 Mio. € (Vorjahr: 68,7 Mio. €). Der Bedarf an der Vorfinanzierung des operativen Geschäfts ist somit gegenüber dem Vorjahr um 24% gewachsen, während der Umsatz um 20% gestiegen ist. Der überproportionale Anstieg ist eine Momentaufnahme, da zum 31.12. tendenziell mehr Forderungen abgerechnet werden, insbesondere aus Festpreisprojekten.
Der Gesamtbestand der zinstragenden Finanzverbindlichkeiten lag zum Stichtag durch Neuaufnahmen trotz erfolgter Tilgungszahlungen mit 58,0 Mio. € um 9,9 Mio. € über dem Vorjahreswert. Die Zinssätze sind jeweils über die gesamte Laufzeit festgeschrieben. Alle zinstragenden Verbindlichkeiten lauten auf Euro oder Schweizer Franken. Guthaben sind kurzfristig verfügbar angelegt. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten beträgt -11,6 Mio. € (Vorjahr: -2,2 Mio. €). Mit einem Wert von -0,2 beziehungsweise von -0,3 ohne Berücksichtigung von IFRS 16 (Vorjahr: -0,1) liegt die Nettoliquidität im Verhältnis zum EBITDA
| in T€ | Bankguthaben | Veränderung in% | Finanzschulden | Veränderung in% |
|---|---|---|---|---|
| 2015 | 28.162 | +19 | 21.746 | +280 |
| 2016 | 43.144 | +53 | 48.098 | +121 |
| 2017 | 46.497 | +8 | 46.155 | -4 |
| 2018 | 45.912 | -1 | 48.108 | +4 |
| 2019 | 46.352 | +1 | 57.966 | +20 |
| in T€ | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | Veränderung 2019 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bestand an liquiden Mitteln | 46.352 | 45.912 | 46.497 | 43.144 | +440 |
| (–) Finanzielle Verbindlichkeiten | 57.966 | 48.108 | 46.155 | 48.098 | +9.858 |
| (=) Nettoliquidität | -11.614 | -2.196 | 342 | -4.954 | -9.418 |
| Nettoliquidität zu EBITDA | -0,2 | -0,1 | 0,0 | -0,2 | -0,1 |
| Bestand an liquiden Mitteln | 46.352 | 45.912 | 46.497 | 43.144 | +440 |
| (+) Forderungen aus LuL und Vertragsvermögenswerte |
108.719 | 93.199 | 81.459 | 70.060 | +15.520 |
| (–) Kurzfristige Verbindlichkeiten | 114.312 | 101.698 | 92.366 | 80.581 | +12.614 |
| (=) Nettoliquidität 2 | 40.759 | 37.317 | 35.590 | 32.623 | +3.442 |
| in T€ | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 |
|---|---|---|---|---|---|
| Liquide Mittel | 46.352 | 45.912 | 46.497 | 43.144 | 28.162 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 57.966 | 48.108 | 46.155 | 48.098 | 21.746 |
| Nettoliquidität | -11.614 | -2.196 | 342 | -4.954 | 6.416 |
| Cashflow aus operativem Geschäft | 22.343 | 16.593 | 20.265 | 15.137 | 16.877 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -15.413 | -14.066 | -11.017 | -30.066 | -26.878 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -6.522 | -2.966 | -5.594 | 29.929 | 14.081 |
| Währungsdifferenzen | 32 | -146 | -301 | -18 | 358 |
| Veränderung liquider Mittel | 440 | -585 | 3.353 | 14.982 | 4.438 |
deutlich über dem selbstgesteckten Höchstwert von -1,5. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Nettoliquidität zum Stichtag 31.12. im Verlauf eines Jahres regelmäßig nahe am Höchstwert liegt.
Außerdem ergab sich durch die Erstanwendung von IFRS 16 und der damit zusammenhängenden Bilanzierung von Leasingnutzungsrechten sowie -verbindlichkeiten eine deutliche Bilanzverlängerung um 72,2 Mio. €.
Das Eigenkapital hat sich insbesondere durch das positive Konzernergebnis und trotz der Dividendenzahlung um weitere 14,1 Mio. € auf 92,5 Mio. € erhöht (93,7 Mio. € ohne IFRS 16). Bedingt durch die deutliche Bilanzverlängerung im Zusammenhang mit dem IFRS-16-Effekt hat sich die Eigenkapitalquote von 35% im Vorjahr auf 29% verringert (38% ohne IFRS 16).
Das adesso-Geschäftsmodell benötigt nur verhältnismäßig geringe Investitionen in das Sachanlagevermögen. Der Innenausbau eines neuen Gebäudes in Dortmund, die Eröffnung von zusätzlichen Standorten sowie das weitere Mitarbeiterwachstum haben wesentlich zum Anstieg des Sachanlagevermögens beigetragen. Nachlaufende Verpflichtungen aus Investitionsvorhaben im Sachanlagevermögen bestehen zum 31.12.2019 in nicht nennenswertem Umfang. Über einen Investitionsstau ist nicht zu berichten.
Im April 2019 wurden 90 % der Anteile an der adesso health solutions GmbH (vormals: management systems GmbH) aus Neumünster erworben. adesso health solutions GmbH ist ein führender Anbieter von IT-Lösungen für die kassenärztlichen Vereinigungen in Deutschland. Das Unternehmen erzielt mit rund 70 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 6,0 Mio. €. Der Kaufpreis für die Mehrheitsbeteiligung betrug unter 5,0 Mio. €. Mit diesem Investment baut die adesso SE ihr Portfolio im Geschäftsbereich Health weiter aus.
Neben der Gründung von zwei weiteren Auslandsgesellschaften in Ungarn und den Niederlanden wurden im Laufe des Geschäftsjahres Beteiligungen an der urban Energy GmbH, Berlin, pangenia systems GmbH, Essen, und PBM Personal Business Machine AG, Köln, erworben.
Der Bestand an liquiden Mitteln beträgt zum Stichtag 46,4 Mio. € (Vorjahr: 45,9 Mio. €). Diesen stehen finanzielle Verbindlichkeiten vorwiegend aus Akquisitionsdarlehen in Höhe von 58,0 Mio. € (Vorjahr: 48,1 Mio. €) gegenüber. Die Nettoliquidität unter Abzug der finanziellen Verbindlichkeiten reduzierte sich so geringfügig um 9,4 Mio. € auf -11,6 Mio. €.
Der aus operativer Geschäftstätigkeit erzielte Cashflow betrug 22,3 Mio. € beziehungsweise 10,2 Mio. € ohne Berücksichtigung von IFRS 16 (Vorjahr: 18,0 Mio. €). Im Gegensatz zur EBITDA-Entwicklung gab es somit einen Rückgang des operativen Cashflows im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen begründet durch den weiteren Anstieg des Forderungsbestands sowie höhere Steuerzahlungen. Weiterhin wurden 2019 weitere Phantomaktien im Gegenwert von 1,5 Mio. € zurückgegeben, was zu entsprechenden Auszahlungen geführt hat. Auf das Konzernergebnis hat die Ausübung der Phantomaktien keine Auswirkungen, da die letztlich auszuzahlenden Beträge über den jeweiligen Erdienungszeitraum ergebniswirksam angesammelt werden. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -15,4 Mio. € (Vorjahr: -15,4 Mio. €). Insbesondere der Innenausbau eines neuen Gebäudes am Hauptstandort in Dortmund sowie die Eröffnung neuer Standorte haben zu deutlich höheren Investitionen ins Sachanlagevermögen geführt. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug -6,5 Mio. € beziehungsweise 5,6 Mio. € ohne IFRS 16 nach -3,0 Mio. € im Vorjahr. Es wurden Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 20,5 Mio. € aufgenommen und in Höhe von 11,7 Mio. € getilgt. Die auf IFRS 16 zurückzuführende Darstellung der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten belief sich auf 10,6 Mio. €. Desweiteren wurden Dividenden in Höhe von 2,8 Mio. € (Vorjahr: 2,5 Mio. €) an die Aktionäre der adesso SE ausgezahlt.
Aus den liquiden Mitteln werden geschäftstypisch in den ersten Monaten des Jahres 2020 die variablen Gehaltsbestandteile ausgezahlt, so dass sich die Nettoliquidität im ersten Halbjahr 2020 wie in den Vorjahren voraussichtlich zunächst negativ entwickeln wird. Die Liquiditätsausstattung der adesso Group insgesamt ist für die Fortführung der laufenden Geschäftsaktivitäten, für die planWirtschaftsbericht
| in T€ | 2019 | 2018 | 2017 | 2016 | 2015 |
|---|---|---|---|---|---|
| Bilanzsumme | 320.764 | 221.848 | 202.812 | 183.079 | 120.167 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 161.957 | 146.226 | 133.357 | 117.897 | 78.656 |
| davon Liquide Mittel | 46.352 | 45.912 | 46.497 | 43.144 | 28.162 |
| davon Forderungen aus LuL und Vertragsvermögenswerte |
108.719 | 93.199 | 81.459 | 70.060 | 46.730 |
| Langfristige Vermögenswerte | 158.807 | 75.622 | 69.455 | 65.182 | 41.511 |
| Kurzfristiges Fremdkapital | 114.312 | 101.698 | 92.366 | 80.581 | 55.540 |
| davon Darlehen und sonstige Finanz verbindlichkeiten (inkl. Leasing) |
26.174 | 15.008 | 13.877 | 14.099 | 4.212 |
| davon Verbindlichkeiten aus LuL und Vertragsverbindlichkeiten |
23.637 | 20.218 | 23.295 | 23.071 | 16.379 |
| Langfristiges Fremdkapital | 113.970 | 42.856 | 43.423 | 44.183 | 22.476 |
| davon Darlehen und sonstige Finanz verbindlichkeiten (inkl. Leasing) |
105.229 | 33.100 | 32.278 | 33.999 | 17.534 |
| Eigenkapital | 92.482 | 77.294 | 67.023 | 58.315 | 42.150 |
| Ziel 2019 | Ist 2019 | Ziel | |
|---|---|---|---|
| Umsatzwachstum (organisch) |
> 410 Mio. € somit > 9% Wachstum |
20% auf 449,7 Mio. €, davon 17%-Punkte organisch |
Mindestens zweifaches Branchenwachstum (2019: rund 3,0%) |
| EBITDA | 30 bis 35 Mio. € (vor IFRS 16) 40 bis 45 Mio. € (IFRS 16) |
36,1 Mio. € (vor IFRS 16) 48,1 Mio. € (IFRS 16) |
Steigerung zu Vorjahr |
| EBITDA-Marge (indirekt) |
> 9% (IFRS 16) | 10,7% | 11 bis 13% (langfristig, IFRS 16) |
Bezug Tabelle: Konzernzahlen adesso Group
| 2019 | 2018 | 2017 | Ziel | |
|---|---|---|---|---|
| Jahresdurchschnitt | 11,8% | 9,9% | 9,1% | 9% bis 13% |
| Maximum | 13,0% | 10,9% | 10,6% | 15% |
| Minimum | 8,7% | 8,9% | 7,6% | 7% |
Bezug Tabelle: adesso SE
mäßige Bedienung von Verbindlichkeiten sowie für das Abfedern von Auslastungsschwankungen in gewöhnlichem Umfang ausreichend.
Die Bilanzsumme am Stichtag lag mit 320,8 Mio. € um 42% oder 94,4 Mio. € über dem Vorjahreswert. Diese Entwicklung ist insbesondere durch die Erstanwendung von IFRS 16 begründet. Die Bilanzierung von Leasingnutzungsrechten sowie -verbindlichkeiten gemäß IFRS 16 führte zu einer deutlichen Bilanzverlängerung um 72,2 Mio. €.
Auf der Aktivseite nahm der Geschäfts- oder Firmenwert hauptsächlich akquisitionsbedingt um 2,3 Mio. € zu. Die Sachanlagen stiegen deutlich um 4,4 Mio. € an, was insbesondere durch den Innenausbau eines neuen Gebäudes am Hauptstandort in Dortmund sowie die Eröffnung von weiteren Standorten begründet ist. Durch das weitere Umsatzwachstum stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ebenfalls deutlich um 11,1 Mio. €. Die Vertragsvermögenswerte sind um weitere 5,3 Mio. € auf insgesamt 22,4 Mio. € angewachsen.
Die zentralen finanziellen Leistungsindikatoren, die intern zur Steuerung des Konzerns herangezogen werden, sind Umsatzwachstum, EBITDA und EBITDA-Marge. Darüber hinaus ist für den Einzelabschluss das dem Geschäftsbetrieb der adesso SE zurechenbare Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte relevant. Die nachstehende Tabelle gibt die Ziel- und Ist-Werte für den Berichtszeitraum sowie für den mittel- und langfristigen Zielkorridor für die adesso Group an.
Die adesso Group setzt keine konzernweiten nichtfinanziellen Leistungsindikatoren zur internen Steuerung des Konzerns ein. Angesichts der überragenden Bedeutung der adesso SE für den Konzern, die über 50% des Geschäfts der adesso Group verantwortet, sowie des ansonsten innerhalb des Konzerns geschäftsbedingt großen Spektrums an steuerungsrelevanten Leistungsindikatoren, wird folgend über die intern zur Steuerung der adesso SE herangezogenen finanziellen und nicht-finanziellen Leistungsindikatoren berichtet.
Die Ergebnisentwicklung der adesso SE hängt von einer Reihe von Leistungsindikatoren ab. Neben der erzielten Wachstumsrate sind dies insbesondere:
Die Auslastung der Mitarbeiter (Quote der
Mitarbeiter, die in Kundenprojekten arbeiten) Der Anteil der Mitarbeiter, die in kundenverrechenbaren Projekten beschäftigt sind, beeinflusst das Ergebnis unmittelbar. Angestrebt wird eine möglichst konstante und hohe Auslastung, ohne dabei die Flexibilität bei der Besetzung neuer Projekte zu stark einzuschränken. Da endende und beginnende Projekte nicht immer zeitlich optimal direkt aufeinanderfolgen, ist ein Basissatz an Nichtauslastung unausweichlich. Gemessen wird die Auslastung zweiwöchentlich bezogen auf die Mitarbeiter in den operativen Bereichen und als Quote der Mitarbeiter ohne Projekt dargestellt.
2019 wurde erneut eine hohe Auslastung mit einer im Vergleich zum Vorjahr höheren Schwankungsbreite erzielt. Der Wert liegt im Zielkorridor.
Die Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden als Basis für Umsatz und Ergebnis unterliegt auftragslageunabhängigen Schwankungen durch die Anzahl der potenziellen Arbeitstage, genommenen Urlaub, Krankheit und Auslastung. Werden diese Effekte in der Analyse der kundenverrechenbaren Stunden neutralisiert, kann bei unveränderten Strukturen auf die durchschnittliche Anzahl der kundenverrechenbaren Stunden pro Projekttag eines im Projekt tätigen Mitarbeiters geschlossen werden. Verändern sich die Strukturen wie zum Beispiel die Führungsspanne oder Laufbahnstufen und Arbeitsmodelle, gehen diese Veränderungen auch mit in die Buchungsintensität ein. Die so ermittelte Buchungsintensität ist somit ein Gradmesser für die Entwicklung der mengenmäßigen Wertschöpfung pro Mitarbeiter im Projekt und der Struktureffizienz zugleich.
Da die zusätzlichen oder weniger geleisteten Stundenanteile an einem Projekttag fast ohne Veränderung in den Kosten einhergehen, hat die Veränderung der Buchungsintensität eine unmittelbare Auswirkung auf das Ergebnis. Die Buchungsintensität wird auch beeinflusst durch die Intensität, mit der Wirtschaftsbericht
| 2019 | 2018 | 2017 | Ziel | |
|---|---|---|---|---|
| Jahresdurchschnitt | 93% | 96% | 92% | 93% bis 99% |
| Maximum | 95% | 98% | 103% | 103% |
| Minimum | 90% | 94% | 85% | 83% |
Bezug Tabelle: adesso SE
| LEISTUNGSINDIKATOR TAGESSATZ T&M | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2019 | 2018 | 2017 | Zielkorridor | |
| Jahresdurchschnitt | -1% | -1% | +2% | mind. +2% |
| Bezug Tabelle: adesso SE |
| 2019 | 2018 | 2017 | Zielkorridor | |
|---|---|---|---|---|
| Anteil der Mitarbeiter in Overspendprojekten |
0,5% | 1,2% | 1,4% | < 1,5% |
| Rechnerischer Tagessatz | +2% | -3% | +9% | mind. +2% |
Bezug Tabelle: adesso SE
* 2018 wurde die Berechnung der Budgetüberschreitungen umgestellt auf den durchschnittlichen Anteil der Mitarbeiter in Overspendprojekten (FTE in Overspendprojekten im Verhältnis zu den FTE der operativen Bereiche). Die Messung wurde Mitte 2017 neu begonnen, so dass der Wert für 2017 aus der Hochrechnung der Monate Juli bis Dezember 2017 stammt.
| 2019 | 2018 | 2017 | Zielkorridor | |
|---|---|---|---|---|
| Entwicklung Bewerbungen | +44% | +18% | +12% | >= Wachstum Rohertrag Vorjahr |
| Neueinstellungen (feste Mitarbeiter) | 541 | 448 | 428 | Steigerung zu Vorjahr |
| Fluktuationsquote (feste Mitarbeiter, Veränderung und Höchstwert) |
-2,2%-P.; < 10% |
+3,1%-P.; > 10% |
+0,5%-P.; < 10% |
Verbesserung; < 10% |
Bezug Tabelle: adesso SE
| 2019 | 2018 | 2017 | Zielwert | |
|---|---|---|---|---|
| Lizenzumsatz | +20% | +25% | +16% | > 5% |
| Wartungsumsatz | +13% | +22% | +23% | > 5% |
Bezug Tabelle: e-Spirit AG und adesso insurance solutions GmbH
interne Projekte für die Unternehmensentwicklung, das Business Development oder den Pre-Sales betrieben werden. Sie wird in Prozent von einem achtstündigen Arbeitstag angegeben.
2019 ging die durchschnittliche Buchungsintensität gegenüber dem Vorjahr etwas zurück. Sie liegt damit am unteren Ende des Zielkorridors.
Die Veränderung der durchschnittlich erzielten Tagessätze, sowohl in den nach Aufwand abgerechneten Projekten wie auch als Kalkulationsbasis in Festpreisprojekten, ist ein zentraler Ergebnistreiber. Insbesondere im Vergleich zur Veränderung der Personalkosten pro Mitarbeiter, als die größte Kostenposition, hat sie eine erhebliche Auswirkung auf die operative Ergebnismarge. Die Tagessätze sind entsprechend ein fest verankertes Element in der internen Steuerung und werden auf Einzelkundenbasis in ihrer Entwicklung verfolgt und zielgerichtet auf Erhöhungspotenziale hin untersucht. Angegeben wird die Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes. 2019 ist der Tagessatz in nach Aufwand abgerechneten Projekten um ein Prozent leicht zurückgegangen.
Die Anzahl der Projekttage in Festpreisprojekten, die oberhalb des Budgets liegen, wirken direkt ergebniswirksam, da sie nicht für ansonsten potenzielle Arbeitszeiten zur Verfügung stehen. Auch wenn sie nur in Verbindung mit den unterhalb des Budgets abgeschlossenen Projekten zu einem Gesamtbild der Ergebnisbeeinflussung aus Festpreisprojekten genutzt werden können, bietet die Veränderung der Budgetüberschreitungen ein Signal für Fort- oder Rückschritte im Zusammenhang mit Festpreisprojekten. Die Bewertung basiert auf Tagen und nicht auf Euro, so dass es sich um eine qualitative Betrachtung handelt.
Zusammen mit den bei der Kalkulation der Projekte verwendeten rechnerischen Tagessätzen ergibt das Verhältnis von Budgetunter- und -überschreitungen bei der Nachkalkulation den rechnerischen Tagessatz aus Festpreisprojekten. Die Budgetüberschreitungen lagen 2019 unterhalb des Zielkorridors und unterhalb des Vorjahreswerts. Der Zielwert für die Steigerung des kalkulatorischen Tagessatzes konnte 2019 ebenfalls erreicht werden.
Als nicht-finanzielle Leistungsindikatoren werden bei der adesso SE Mitarbeiterbelange untersucht. Als ein schnell wachsender Premium-IT-Dienstleister ist adesso auf die Fähigkeit angewiesen, eine Vielzahl der besten Absolventen und erfahrenen Experten als neue Mitarbeiter für sich gewinnen zu können, diese intern umfassend weiterzuentwickeln und möglichst lange an sich zu binden. Besonders relevant sind dabei die nachfolgend beschriebenen Leistungsindikatoren.
Betrachtet werden beim Recruiting die Entwicklung der eingegangenen Bewerbungen, der geführten ersten Vorstellungsgespräche und der Neueinstellungen. Bei der Fluktuationsquote werden arbeitnehmerseitige Kündigungen fester Mitarbeiter betrachtet. 2019 konnte die Anzahl der generierten Bewerbungen mit 44% erneut deutlich gesteigert und ein neuer Rekordwert erzielt werden. Das schnelle organische Wachstum wurde fortgeführt und so stieg die Anzahl der Neueinstellungen bei festen Mitarbeitern um weitere 21%. Die Fluktuationsquote ist 2019 zurückgegangen und liegt wieder innerhalb des Zielkorridors von bis zu 10%.
Außerdem betrachtet das Management als internen Leistungsindikator die Entwicklung der Lizenz-/ SaaS- und Wartungserlöse mit dem Produkt First-Spirit der Tochtergesellschaft e-Spirit AG und dem Produkt in|sure für Versicherungsunternehmen der Tochtergesellschaft adesso insurance solutions GmbH, da die Lizenzerlöse in einer kurzfristigen Betrachtungsweise von Quartalen und einem Geschäftsjahr eine hohe direkte Ergebnisbeeinflussung haben und die Wartungserlöse die Basis für Steigerungen der Kostenbasis bei Entwicklung und Vermarktung des Produktes bilden. 2019 konnten die Lizenz-/SaaS- und Wartungserlöse oberhalb des Zielwerts deutlich gesteigert werden.
Wirtschaftsbericht Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Nachdem 2019 ein hocherfolgreiches Jahr für die Produktlösung in|sure war, wird 2020 als Investitionsjahr für die Hauptprodukte der adesso Group gesehen. Neben Investitionen in die Fertigstellung von in|sure-Modulen wird auch die Modernisierung von FirstSpirit finalisiert. Dabei werden auch 2020 Lizenzerlöse für beide Produktsuiten erwartet.
Die Auftragslage ist bereits für fast alle Branchen in 2020 sehr gut. Bei guter Auslastung besteht die Chance, auch aufgrund von im Schnitt vier zusätzlichen Arbeitstagen im Vergleich zu 2019 einen weiter gesteigerten Umsatz sowie ein höheres Ergebnis zu verbuchen.
Additiv ist adesso auch weiterhin auf der Suche nach möglichen M&A-Targets, um die Wachstumsstrategie zu unterstützen.
adesso ist weiter auf dem Weg, einer der führenden IT-Dienstleister in Europa zu werden. Nachdem die neuen Landesgesellschaften in den Niederlanden und Ungarn gegründet wurden, wird nun zunächst angestrebt, in den neuen Ländern (Spanien und Bulgarien) eine kritische Masse von jeweils rund 100 Mitarbeitern zu erreichen, bevor die europäische Expansion weiter vorangetrieben wird.
Mit einem Plus von 0,6% hat 2019 die Wachstumsdynamik in Deutschland deutlich an Schwung verloren und lag merklich unter dem Durchschnittswert der Jahre 2008 bis 2018 von 1,3%. Bereits in ihrer Frühjahrsprojektion 2019 hatte die Bundesregierung ihre ursprüngliche Jahresprognose aufgrund der anhaltenden Schwächephase seit Mitte 2018 halbiert. Zum Jahresbeginn 2020 sah die Bundesregierung aber erste "Hoffnungsschimmer" und Stabilisierungstendenzen, wenngleich die Schwächephase in der Industrie nicht überwunden sei. Vor dem Hintergrund sich auf niedrigem Niveau stabilisierender Auftragseingänge und Umsätze sowie gleichzeitig aufhellender Geschäftserwartungen zeichnete sich ein baldiger Wendepunkt der Industriekonjunktur ab. Nach wie vor bliebe aber das außenwirtschaftliche Umfeld durch erhebliche Unwägbarkeiten geprägt und böte nur schwache Impulse. Die globale Nachfrageschwäche nach Investitionsgütern belaste den Welthandel und damit die exportorientierte deutsche Industrie. Auch die Unsicherheiten durch den Brexit-Prozess und die Handelskonflikte trübten die außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Mit der Corona-Epidemie in China und der weiteren Ausbreitung auf andere Volkswirtschaften ist ein neuer Risikofaktor für die globale Wirtschaft hinzugekommen, der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht in vollem Umfang berücksichtigt werden kann. In Anbetracht der Indikatorenlage Ende Februar gehen die internationalen Organisationen für 2020 und 2021 noch von einer nur wenig beschleunigten, aber weiterhin aufwärtsgerichteten Entwicklung der Weltwirtschaft aus. Die deutsche Wirtschaft sei zwar nicht in einer konjunkturellen Krise, aber die heimische Industrie durchlaufe einen Prozess der zyklischen Normalisierung. Auf Basis eines im Jahresverlauf 2020 wieder leicht anziehenden Welthandels sowie einer weiterhin robust expandierenden Binnennachfrage, steigender Beschäftigung und Löhne rechnete die Bundesregierung für das Jahr 2020 zur Veröffentlichung des Jahreswirtschaftsberichts noch Ende Januar mit einem BIP-Wachstum von 1,1%. Dabei macht sich aufgrund einer höheren Zahl an Arbeitstagen ein deutlicher Kalendereffekt bemerkbar. Die kalenderbereinigte Wachstumsrate entspricht 0,7%. Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist die Ausbreitung des Virus allerdings deutlich beschleunigt und legt in weiten Teilen Europas und Deutschlands das soziale Leben und große Teile der Wirtschaft lahm. Das Coronavirus wird somit 2020 auch wirtschaftliche Folgen für Deutschland haben. In ihrem aktuellen Konjunkturbericht für das Frühjahr spricht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel davon, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent sinken wird. Zuletzt rechneten die Forscher noch mit einem Anstieg von etwa einem Prozent.
Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO erwartet auf Basis der Einschätzung einer Expertengruppe des Bundes, dass sich die Schweizer Konjunktur, bereinigt um die Effekte aus der Organisation und Vermarktung großer Sportereignisse, deren Einkünfte bei in der Schweiz ansässigen institutionellen Einheiten anfallen, 2020 nur moderat entwickelt. Mit einer allmählichen konjunkturellen Belebung ist erst für 2021 zu rechnen. Nach 0,9% für das Jahr 2019 erwartet die Expertengruppe für 2020 ein BIP-Wachstum von 1,7% und für 2021 eines von 1,2%. Sowohl die Beschleunigung des BIP-Wachstums 2020 als auch die Verlangsamung 2021 ginge aber auf die beschriebenen Effekte aus Veranstaltungen zurück und hätten wenig konjunkturelle Relevanz. Indes bliebe das internationale Umfeld ungünstig; insbesondere wird für den Euroraum von einem weiterhin schwachen Wachstum ausgegangen.
Das österreichische Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort rechnet auf Basis von Prognosen des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und des Instituts für Höhere Studien (IHS) mit einem abnehmenden BIP-Wachstumstempo zwischen 1,2% (WIFO) und 1,3% (IHS) für das Jahr 2020. 2021 wird die Dynamik den Prognosen zufolge wieder leicht anziehen. Während das WIFO von einem BIP-Wachstum von 1,4% ausgeht, erwartet das IHS 1,6%.
In der Türkei rechnet die OECD nach der weiter nachlassenden Wachstumsdynamik im Vorjahr mit einer deutlich anziehenden Wirtschaftsleistung 2020. Das BIP soll um 3,0% ansteigen. 2021 wird eine weitere leichte Beschleunigung auf 3,2% erwartet.
Für die USA prognostiziert die OECD ein sich weiter leicht abschwächendes Wachstum von 2,0% in 2020 und ebenfalls 2,0% in 2021.
Somit bietet sich für adesso 2020 ein weiterhin wachsendes gesamtwirtschaftliches Marktumfeld, welches aufgrund mangelnder außenwirtschaftlicher Impulse insbesondere in Deutschland nur aufgrund von kalendarischen Effekten zu einem beschleunigten Wachstum führt. Insgesamt wird die Wachstumsdynamik in den für adesso relevanten Wirtschaftsräumen im Vergleich zum Vorjahr tendenziell schwächer oder gleichbleibend erwartet. Lediglich in der Türkei wird ein Wachstumsschub erwartet. Für ihre Projektion unterstellt die deutsche Bundesregierung explizit, dass es im Projektionszeitraum zu keiner weiteren Eskalation der internationalen Handelskonflikte und damit auch nicht zu einem sprunghaften Anstieg an Unsicherheit kommt. Die Auswirkungen des Coronavirus werden zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, insbesondere die im Hinblick auf die Lieferketten und die Produktion in Deutschland, aber auch auf die Beeinträchtigungen im Handel und im Tourismus hin analysiert. Die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft seien nach bisherigen Erkenntnissen schwer abzuschätzen. Die Branchen seien unterschiedlich betroffen, je nach Abhängigkeit von Vorleistungsgütern aus den am stärksten betroffenen Ländern und Regionen. Aus aktuellen Umfragedaten ließen sich noch keine größeren gesamtwirtschaftlichen Effekte ableiten. Je länger die Epidemie anhielte, desto stärker könnten sich jedoch auch Auswirkungen zeigen. Volkswirte rechnen damit, dass die Ausbreitung des Coronavirus die erhoffte Konjunkturerholung verzögern könnte. Die Ökonomen prognostizieren auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse für Deutschland eine erneute Stagnation im ersten Quartal 2020 oder einen Rückgang der Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal. Angesichts der zum Berichtszeitpunkt eingeführten Maßnahmen der Bundesregierung mit drastischen Auswirkungen auf das soziale Leben und Teile der Wirtschaft ist mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung auch für das komplette Jahr 2020 zu rechnen.
Nach Einschätzung des Branchenverbands Bitkom wird der deutsche Markt für Anbieter von Dienstleistungen und Produkten im Bereich Informationstechnik auch 2020 weiter wachsen. 2020 soll ein Plus von 2,7% auf 95,4 Mrd. € Marktvolumen erreicht werden. Im Vorjahr war noch ein Wachstum von 2,9% zu verzeichnen. Die höchsten Zuwachsraten entfallen wie 2019 auf das Segment Software mit 6,4% auf 27,6 Mrd. €. Für das Segment IT-Services wird für 2020 eine zum Vorjahr stabile Wachstumsrate von 2,4% auf 41,9 Mrd. € Marktvolumen kalkuliert. Bis zum Jahresende werden die IT-Unternehmen in Deutschland voraussichtlich 39.000 zusätzliche Jobs schaffen. Damit wären erstmals mehr als 1,2 Millionen Menschen in der Branche beschäftigt.
Die weltweiten IT-Ausgaben sieht das Forschungsinstitut Gartner 2020 um 3,4% auf 3,9 Billionen US-Dollar ansteigen. Für IT-Services prognostiziert Gartner eine Wachstumsrate 2020 von 5,0% (2019: 3,6%) auf 1,1 Bio. US-Dollar.
Die adesso Group geht bei den internen Überlegungen von einem für adesso relevanten Marktwachstum 2020 von 3,2% (Vorjahr: 2,5%) aus.
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Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Aufbauend auf den Wachstumsprognosen für die adesso-relevanten Märkte sowie den eigenen Planungen erwartet das Management für das Geschäftsjahr 2020:
Für die Umsatzerlöse wird mit einer Steigerung auf > 490 Mio. € gerechnet.
Für das operative Ergebnis, EBITDA, wird mit einem Wert von > 50 Mio. € gerechnet.
Für die operative EBITDA-Marge wird ein Mindestwert von 10,0% erwartet. Die EBITDA-Marge soll nach Möglichkeit in Richtung des langfristigen Zielkorridors von 11 bis 13% gesteigert werden.
Hierbei wird grob von einer Segmentaufteilung wie folgt ausgegangen: Ca. 15%–20% des Umsatzes wird aus dem Bereich IT-Solutions kommen, der Großteil von 80%–85% aus den IT-Services. Ergebnisseitig wird 2020 aufgrund der besonderen Situation voraussichtlich über 90% des Ergebnisses aus dem Segment IT-Services generiert.
Das vierte Quartal 2019 war aufgrund zusätzlicher Lizenzdeals und einer verbesserten Auslastung ein sehr gutes. Es wird davon ausgegangen, die gute Auslastung auch zum Start ins Jahr 2020 aufrechterhalten zu können.
Das Jahr 2020 bringt einen kalendarisch positiven Effekt für alle Dienstleistungsunternehmen mit sich, denn es hat mit durchschnittlich 254 Arbeitstagen vier zusätzliche Arbeitstage im Vergleich zu 2019. Bei durchschnittlicher Auslastungsquote bietet dies Potenzial für vier zusätzliche Tage an Umsatz und Ergebnis. Dieser Effekt wiederholt sich auch 2021.
2020 plant adesso weiter zu wachsen und im IT-Service-Sektor zusätzliches Personal aufzubauen, um über das Wachstum mehr Umsatz und auch mehr Ergebnis zu erzielen.
Auf der Kostenseite stehen 2020 neue Standorteröffnungen in Deutschland an. Demgegenüber wurde 2019 der größere Ausbau der Hauptverwaltung in Dortmund abgeschlossen. Ebenfalls kostensenkend wirkt sich aus, dass eine im Berichtsjahr durchgeführte größere Mitarbeiterveranstaltung 2020 nicht ansteht. Die Incentivierung der Führungskräfte wurde dahingehend verändert, dass von einer geringeren Beauftragung von Personalberatern für 2020 ausgegangen wird. Als Kompensation intensiviert adesso die Akquise per Direct Search.
Eine unklare konjunkturelle Situation, die sich zudem branchenspezifisch sehr unterschiedlich zeigt, wirkt diesen positiven Aspekten entgegen. Die Auftragslage ist indes in allen Branchen gut. Auch im Bereich Banking gibt es neue Aufträge, so dass sich hier die Vorzeichen verbessert haben. Mit der Corona-Epidemie ist ein neuer Risikofaktor für die globale Wirtschaft hinzugekommen, der zum Zeitpunkt der Berichtserstellung noch nicht in vollem Umfang berücksichtigt werden kann. Die aktuell bevorstehende Coronavirus-Pandemie in Deutschland und Europa ist eine große Unbekannte. Von einer möglichen Rezession bis hin zu nur leichten geschäftlichen Auswirkungen scheint aktuell alles möglich, so dass diese Unsicherheit nicht zuverlässig bewertet werden kann. Der Aktienkurs der adesso hat – wie eine Vielzahl von Börsentiteln – durch den Ausbruch der Corona-Krise deutlich gelitten. Aktuell gibt es sehr wenige Kundensituationen in denen Projekte verschoben werden. adesso beobachtet die Situation sehr genau und ergreift Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel Verhaltensregeln für Mitarbeiter, Prüfung der Voraussetzungen für Kurzarbeit und die Sicherstellung, dass Mitarbeiter auch remote beziehungsweise aus dem "Homeoffice" arbeitsfähig sind. Es wurde bereits ein Krisenstab "resilience@adesso" eingerichtet, der direkt an den Vorstand berichtet. Größere interne und externe Veranstaltungen wurden abgesagt oder auf andere Formate verlegt.
Die Ausstattung der adesso Group mit liquiden Mitteln ist als grundsätzlich solide zu bezeichnen und deckt bei Eintritt der prognostizierten Geschäftsentwicklung die finanziellen Verpflichtungen 2020 ab. Die Konzernbilanzstruktur der adesso Group beziehungsweise die Bilanzstruktur der adesso SE lassen die Aufnahme von zusätzlichem Fremdkapital für Investitionsvorhaben zu, so dass nicht mit Finanzierungsengpässen zu rechnen ist. Die Eigenkapitalquote ist 2019 nur aufgrund des einmaligen IFRS-16-Bilanzierungseffekts gesunken und wäre unter Bereinigung dieses Effekts auf Vorjahresniveau verblieben.
Angestrebt wird eine Nettoverschuldung zwischen Null und dem zweifachen EBITDA des letzten Geschäftsjahres. Der Verschuldungsgrad wird im Übrigen nicht durch das operative Geschäft getrieben, sondern primär von möglichen M&A-Transaktionen, falls diese nicht aus eigenen Mitteln durchgeführt werden. Lediglich im Fall der Möglichkeit zur Akquisition eines außergewöhnlich großen oder ertragreichen Unternehmens mit hohem strategischem Wert für die adesso Group würde von diesem Nettoverschuldungsziel gegebenenfalls abgewichen.
Auf dieser Basis wird vom Vorstand die Fortsetzung der Dividendenpolitik verfolgt, die eine ausgewogene Gewichtung von Investitionen in Wachstum, finanzieller Stabilität und Beteiligung der Aktionäre am Unternehmensergebnis vorsieht. Eine stetige Anhebung der Dividende ist Teil der Kapitalmarktstrategie von adesso. Der Vorschlag 2020 sieht eine Erhöhung der Dividende auf 0,47 € je Aktie für das Geschäftsjahr 2019 vor (Vorjahr: 0,45 € je Aktie).
Risikomanagement ist ein Bestandteil aller Entscheidungen und Geschäftsprozesse. adesso versteht Risiken im weitesten Sinne als die Gefahr, die finanziellen und operativen Ziele nicht wie geplant zu erreichen und im engsten Sinne, die Existenz des Unternehmens zu gefährden. Um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern, ist es daher unerlässlich, die Risiken effektiv zu identifizieren, zu analysieren und durch geeignete Steuerungsmaßnahmen zu beseitigen oder zu begrenzen. Das aktive Risikomanagement von adesso eröffnet somit auch Chancen.
Die adesso Group verfügt über ein System von Prozessen und Datenauswertungen zur Überwachung von Risiken für den Konzern. Ein spezialisiertes Softwaresystem ausschließlich für das Risikomanagement wird dabei nicht verwendet. adesso setzt stattdessen auf ein integriertes System des Herstellers Corporate Planning AG sowie ein zentrales Management-Informationssystem für das Ergebniscontrolling sowie das Nachhalten wesentlicher Kennzahlen. In einer zentralen Datei werden sämtliche Plan- und Ist-Daten aller Geschäftsbereiche für das Reporting vorgehalten. Die laufenden Geschäftszahlen werden direkt aus der Finanzbuchhaltung erfasst. Zusätzlich werden Kennzahlen wie Umsatz pro Mitarbeiter, verfügbare Liquidität, nicht voll ausgelastete Ressourcen sowie Auftragseingang und -bestand registriert. In das Reportingsystem sind alle Unternehmen des Konsolidierungskreises eingebunden.
Für weitere Risiken, wie zum Beispiel durch fehlende Verträge, hohe Außenstände von Kunden oder aus Projekten mit Annäherung an die Budgetgrenze, sind feste Berichtswege etabliert. Ab gewissen Meldegrenzen werden diese bei Vorstandssitzungen in die Tagesordnung aufgenommen. Die Identifizierung ähnlicher Risiken bei den Konzerngesellschaften geschieht durch die enge Einbindung des jeweils verantwortlichen Vorstandsmitglieds der adesso SE. Die Stelle eines zentralen "Risk Managers" ist dabei nicht eingerichtet. Die Erhebung und Einschätzung der Risiken wird in einem Risikohandbuch dokumentiert. Der Aufsichtsrat und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft erhalten das Risikohandbuch zur Kenntnisnahme und zur Überprüfung der Ordnungsmäßigkeit des Risikomanagementsystems.
Ebenso bedeutsam für die weitere Entwicklung der adesso Group ist das Erkennen von Chancen und neuen Geschäftsaktivitäten. Für die systematische Erarbeitung neuer Geschäftschancen denken in fester Terminfolge Arbeitsgruppen aus Vorstand, Business Development, der Geschäftsleitung von Konzernunternehmen und Bereichsleitungen die Zukunft voraus und entwickeln neue Geschäftsmodelle, Branchen, Lösungen oder Regionen. In einem festen Regelkreis werden die Fortschritte bei der Umsetzung transparent gemacht.
Im Rahmen einer Risikoinventur wurden die folgenden Risiken für das Geschäft als relevant eingeschätzt und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe bewertet. Im Wesentlichen werden hier Risiken aufgeführt, deren Eintreten eine Verschlechterung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zur Folge hätte.
Darüber hinaus ist die adesso Group möglicherweise weiteren Risiken ausgesetzt, die derzeit jedoch noch nicht bekannt sind oder die zum jetzigen Zeitpunkt nicht als wesentlich eingeschätzt werden. Das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadenshöhe ergibt den jeweiligen Risikofaktor als Basis für Prognose-, Chancen- und Risikobericht
die Relevanz des Risikos. Zum Stichtag und zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernlageberichts wurden folgende Risiken mit einem berichtenswerten Risikofaktor (größer 40) identifiziert:
Festpreisprojekte können im Falle einer Überschreitung der budgetierten Zeitraster und Kosten zu Verlusten aus Projektarbeit führen. Bei jedem Festpreisprojekt werden etwaige Budgetabweichungen laufend lokalisiert und analysiert. Es gibt einen Eskalationsmechanismus bis hin zum Vorstand.
Der Bestand an noch nicht endabgerechneten Festpreisprojekten ist gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt gestiegen. Die Risiken aus Projekten werden unverändert eingeschätzt, da der Anteil an Budgetüberschreitungen in Festpreisprojekten weiter auf einem niedrigen Niveau gehalten werden konnte und der gestiegene Anteil an Projekten mit agilen Vorgehensweisen zu einer früheren Eskalation von Fehlentwicklungen führt.
Bei der adesso Group kommen ein auf Excel basierendes Projektcontrolling und -reporting zum Einsatz, welches direkt auf Daten des Mitte 2016 neu eingeführten ERP-Systems aufsetzt beziehungsweise Daten aus der jeweiligen Zeit- und Projektverwaltung verwendet.
Je nach Projektstruktur werden Teilprojekte definiert und in der internetbasierten Projekt- und Zeiterfassung abgebildet. Der beauftragte Aufwand wird auf die Teilprojekte verteilt sowie die Meilensteine zeitlich fixiert. Im Projektverlauf werden die aufgelaufenen Zeiten und Aufwendungen den Planzahlen gegenübergestellt, der sich rechnerisch ergebene Restaufwand ermittelt sowie die Einhaltung des Zeitplans dokumentiert. Durch die zusätzliche, monatliche oder wöchentliche Abschätzung der noch zu erbringenden Restaufwendungen ergeben sich dem realen Projektverlauf entsprechende Fertigstellungsgrade.
Der Vergleich von Projektbudget mit der Summe aus Herstellungskosten zuzüglich Restaufwand zeigt frühzeitig eine mögliche Budgetüberschreitung an. Projekte, die in den sogenannten "Overspend"-Status wechseln, in denen also ein Überschreiten des Projektbudgets abzusehen ist, werden in die laufende Agenda der Vorstandssitzungen aufgenommen.
Neben der Kenntnisnahme des Risikos werden mögliche Verbesserungsansätze aus der Analyse der Hintergründe für eine Überschreitung erörtert. Überwiegend werden die jeweiligen Restaufwandsschätzungen historisiert und deren Entwicklung grafisch aufbereitet, so dass Tendenzen entgegengewirkt werden kann, Unstimmigkeiten im Projekt erst spät zu benennen. Der Anteil von Projekten mit festen Budgets in Form von Werkverträgen am Gesamtumsatz der adesso Group ist mit weniger als 20% jedoch niedrig.
Die adesso SE hat ein Project Management Office (PMO) eingerichtet, in dem Experten mit standardisierten Werkzeugen und Mechanismen besonders große oder anspruchsvolle Projekte parallel zur Projektleitung betreuen. Die Werkzeuge und Prozesse sind vollständig in der Unternehmensroutine verankert. Der Aufwand aus Budgetüberschreitungen bei neu gestarteten Festpreisprojekten ist bei der adesso SE gegenüber dem Schnitt der Vorjahre unverändert. Das systemische Risiko wird unverändert eingeschätzt.
Risiken aus der Unterschreitung von Planumsätzen
Bei einer hohen Rohmarge und hohem Fixkostenanteil könnten sich ausbleibende Umsätze unmittelbar im Ergebnis widerspiegeln. 2017, 2018 und 2019 wurde der Umsatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert und der Planumsatz übertroffen. Die verhaltenen Konjunkturprognosen für 2020 und die Unsicherheiten aufgrund des Coronavirus laufen gegen die allgemein gute Einschätzung für das Kalenderjahr 2020, in dem Dienstleistungsunternehmen von vier zusätzlichen Arbeitstagen profitieren. Sollten die Auftragseingänge zurückgehen oder bedeutende laufende Kundenaufträge beendet werden, könnten innerhalb kurzer Zeit Leerlaufzeiten mit entsprechenden Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage entstehen. Da insbesondere der Bereich IT-Services zeitbezogen abrechnet, sind solche Leerlaufzeiten nur schwer zu kompensieren. adesso verfolgt vor dem Hintergrund der hohen allgemeinen Relevanz dieses Risikofaktors mindestens monatlich, in Teilen zweiwöchentlich, die folgenden Werte, um Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren: Auftragseingang, Anzahl fakturierter Stunden und Auslastungsquoten sowie Anzahl nicht ausgelasteter Mitarbeiter.
Das Segment IT-Solutions verfolgt eine Produktstrategie. Hier werden selbst erstellte Standardlösungen in Form von Lizenzen verkauft, implementiert und mit Wartungsverträgen versehen beziehungsweise als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt. Während die aufgebaute Basis an Wartungsverträgen eine relativ stabile Umsatzbasis erzeugt, sind bei der geringen Anzahl an Neulizenzverkäufen die Zielerreichung und das Ergebnis der Produktgesellschaften abhängig von einzelnen Auftragseingängen und damit deutlich volatiler als das Servicegeschäft. Die Wartungserlöse decken bei keinem der Konzernunternehmen die gesamten laufenden Kosten. Bei den Produktgesellschaften werden deshalb insbesondere der Lizenzumsatz und die diesbezügliche Vertriebspipeline inhaltlich und bezüglich ihrer Entwicklung auf der Zeitachse eng beobachtet. Der Risikofaktor Planungsabweichung bleibt im Segment IT-Solutions konstant.
Für jeden Geschäftsbereich existieren detaillierte Planungen, denen die Ist-Zahlen sowie die Vorjahreszahlen monatlich gegenübergestellt werden. Weiterhin wird zyklisch ein überarbeiteter Forecast erstellt, der etwaige zukünftige Abweichungen bereits frühzeitig aufzeigt. Die entsprechenden Reports bilden die Grundlage für die monatlichen Gespräche über die Geschäftsentwicklung und -perspektiven. Dies gilt für alle Konzernunternehmen.
Das Risiko durch veränderte Markt- und Wettbewerbsstrukturen als Grund für eine Unterschreitung der geplanten Umsätze wird für 2020 unverändert mittelhoch eingeschätzt.
Die Risiken aus der Finanzlage und Liquidität werden bedingt durch den höheren Forderungs- und Darlehensbestand im Vergleich zum Vorjahr etwas höher eingeschätzt (Vorjahr: unverändert). Das Liquiditätsrisiko aus Großprojekten wurde hingegen reduziert, da mit gestiegener Größe die Abhängigkeit von einzelnen Projekten abnimmt. Die aufgenommenen Akquisitionsdarlehen müssen auch bei ausbleibendem wirtschaftlichen Erfolg getilgt werden.
Die Währungsrisiken sind weiterhin gering. Nur ein kleinerer Anteil der Umsätze wird nicht in Euro getätigt. Dies betrifft hauptsächlich die Geschäfte der adesso Schweiz AG und der e-Spirit Schweiz AG, beide Zürich, Schweiz, die in Schweizer Franken abrechnen, die der adesso adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd., Istanbul, Türkei, die in Türkischen Lira an Kunden in der Türkei und in Euro an Kunden in Europa abrechnet, die der adesso Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien, die bislang ausschließlich an Kunden außerhalb von Bulgarien in Euro abrechnet, die der e-Spirit UK Ltd., London, UK, die in englischen Pfund abrechnet, sowie die der e-Spirit Inc., Boston, USA, die im Währungsraum des US-Dollars tätig ist. Diese Gesellschaften wickeln den Großteil ihrer Geschäfte in der Landeswährung ab. Währungsabsicherungsgeschäfte wurden nicht getätigt.
Im Rahmen der Überprüfung der Zuordnung von Kosten des Markteintritts und der Markteinführung des Content Management Systems FirstSpirit in den USA wurde 2016 im Rahmen eines Drittvergleichs festgestellt, dass das adesso-Konzernunternehmen e-Spirit AG erhebliche Teile der in den USA aufgelaufenen und weiter auflaufenden Verluste der USA-Landesgesellschaft e-Spirit Inc. (kategorisiert als Limited Risk Distributor) zu tragen hat. Sämtliche Verluste in den USA sind bislang vollständig durch Ausgleichszahlungen der e-Spirit AG an die e-Spirit Inc. finanziert worden. Für die Jahre 2011 bis 2019 beträgt die von der e-Spirit Inc. an die e-Spirit AG abgerechnete Market Entry Compensation unter Berücksichtigung von Zuschreibungen auf Wertberichtigungen in Vorjahren 11,3 Mio. US-Dollar. Dies führt zu einer temporären Reduzierung der Zahllast aus der Gesamtsteuerbelastung der adesso SE (als Organträger der ertragsteuerlichen Organschaft unter anderem mit der e-Spirit AG) sowie der adesso Group. Im Falle einer nicht vollständigen oder nur teilweisen steuerlichen Anerkennung wäre die ausgewiesene Steuerquote der adesso SE und der adesso Group zu niedrig.
Finanzrisiken können sich auch aus den Abrechnungsmodalitäten im Rahmen von Werkverträgen für Projekte mit einem signifikanten Volumen ergeben. Oft sind neben An- und Abschlagszahlungen Zahlungen an die Fertigstellung des Projekts gebunden. Im Falle einer verzögerten Fertigstellung können sich erhebliche Liquiditätslücken ergeben. Die sich hieraus ergebenden Risiken können im Rahmen des Projektcontrollings zwar prognostiziert, jedoch möglicherweise nicht verhindert werden. Weiterhin sind teilweise Projekterfüllungs-bürgschaften zu hinterlegen, die im Falle des Scheiterns des Projekts gezogen werden könnten. Darüber hinaus entstehen bei Großprojekten auch bei Dienstverträgen schnell größere Forderungspositionen, wenn zum Beispiel ein Kunde zwei Monatsabrechnungen noch nicht gezahlt hat und bereits die Leistungen im dritten Monat erbracht werden.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Der Bestand an offenen Forderungen sowie deren Entwicklung sind Bestandteile des monatlichen Reportings auf Ebene der Einzelgesellschaften. Der Finanzvorstand bringt größere Forderungspositionen der adesso SE auf die laufende Agenda der Vorstandssitzungen, in denen individuelle Strategien der Geldbeibringung festgelegt werden. Derzeit sind mehrere Großprojekte (Vorjahr: mehrere) geeignet, maßgebliche negative Auswirkungen auf die Liquidität von adesso zu entwickeln. Insbesondere die Projekte im Zusammenhang mit den adesso-Lösungen für die Versicherungswirtschaft bringen in erheblichem Umfang vom Leistungserbringungsprozess entkoppelte Geldflüsse mit sich. Der betreffende Risikofaktor wurde im Vergleich zu den Vorperioden nicht verändert.
Über nennenswerte Risiken aus Finanzinstrumenten ist nicht zu berichten.
Die adesso Group ist ein IT-Unternehmen, dessen wichtigstes Asset die eigenen Mitarbeiter sind. Dementsprechend werden laufend Kennzahlen wie Anzahl Mitarbeiter, Anteil unproduktiver Mitarbeiter, Krankenstand, Urlaub sowie Kosten/Umsatz pro Mitarbeiter und Auslastung festgehalten und ausgewertet.
Jede Kündigung und Neueinstellung wird dem obersten Führungskreis mitgeteilt. Regelmäßig werden in den Vorstandssitzungen die Trends analysiert und Maßnahmen erörtert. So kann frühzeitig ein gefährdender Abgang von Wissen und Kompetenz erkannt werden. In den Produktbereichen ist die Konzentration des betriebsnotwendigen Wissens auf eine kleine Anzahl von Kernentwicklern beschränkt. Diese stehen im besonderen Fokus der Personalarbeit.
Die Suche nach geeigneten und erfahrenen Mitarbeitern ist unverändert von einem Nachfrageüberhang durch die Unternehmen geprägt. Die Verhältnisse stellen sich gegenüber dem Vorjahr unverändert angespannt dar. Die sich hieraus ergebenden Gehaltsforderungen bei Neueinstellungen sowie die Erwartungen bezüglich Gehaltssteigerungen bei bestehenden Mitarbeitern sind weiterhin nicht immer vollständig über eine entsprechende Anpassung der Marktpreise zu kompensieren, so dass hieraus eine Belastung für die operative Marge entstehen kann.
adesso behauptet die eigene Position als Premium IT-Dienstleister durch hervorragend talentierte und in den fachlichen Domänen erfahrene Mitarbeiter. Insbesondere in diesem Bereich ist der Wettbewerb um Mitarbeiter weiter auf einem hohen Niveau. Dies gilt nicht nur auf Seiten der IT-Dienstleistungsunternehmen, sondern auch zwischen Anwenderunternehmen und der IT-Branche. In den Kernbranchen ist eine begrenzte Anzahl an Mitarbeitern für die Top-Positionierung von adesso verantwortlich. Sollten gleichzeitig mehrere dieser Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, ergäben sich hieraus mittelfristige Risiken für die weitere Unternehmensentwicklung. Diesen Risiken wird durch ein besonders aktives Recruiting, Strategien zur intensiven Mitarbeiterbindung und ausgeprägte Karrierechancen im wachsenden Unternehmen begegnet. 2019 ist es gelungen, die Anzahl der eingehenden Bewerbungen und der Einstellungen gegenüber dem bereits hohen Niveau des Vorjahres weiter zu steigern.
Die Fluktuation ist 2019 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen (Vorjahr: gestiegen) und befindet sich innerhalb des Zielkorridors. Das Risiko der fehlenden Verfügbarkeit von erfahrenen Mitarbeitern für die adesso SE wird angesichts der erneut hohen Anzahl an Neueinstellungen 2019 gegenüber dem Vorjahr unverändert eingeschätzt (Vorjahr: unverändert eingeschätzt). Das Risiko aus höherer Fluktuation sowie schneller als die Marktpreise steigenden Gehältern wird als unverändert eingeschätzt (Vorjahr: gestiegen). Das Personalrisiko verbleibt mit großem Gewicht in der Gruppe der Hauptrisiken.
Die adesso Group hat in den vergangenen Jahren international expandiert und hat weitere Rechtssysteme betreten. Hiermit verbunden sind mögliche Risiken aus der Nichtkenntnis von Recht und Praxis im Geschäftsleben sowie entfernungsbedingt schwierigerer direkter Einsichtnahme durch den Vorstand der adesso SE.
2012 hat die e-Spirit AG eine Gesellschaft in den USA, die e-Spirit Inc. mit Büro in Boston, operativ gesetzt und Strukturen und Kundenbestand laufend erweitert. In den USA bestehen höhere Risiken der juristischen Inanspruchnahme von Produktherstellern als in Deutschland. Die e-Spirit Inc. hat eine Versicherungspolice mit der größtmöglichen Haftungssumme abgeschlossen, die ihr eingeräumt wurde. Bei der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion sowie der internen Leistungsverrechnung wird darauf geachtet, das Durchschlagspotenzial auf die e-Spirit AG so gering wie möglich zu halten. In den USA wurden 2019 weitere Neukunden gewonnen, die durch SaaS-Vertragsmodelle auch in den Folgejahren zu laufenden Umsätzen führen werden und so weiter die Unterdeckung in den USA reduzieren.
2013 wurde in Istanbul eine türkische adesso-Landesgesellschaft gegründet, die im selben Jahr dort ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen hat. 2018 wurden in Barcelona, Spanien, und in Sofia, Bulgarien, zwei weitere Landesgesellschaften gegründet. 2019 wurden die Landesgesellschaften in den Niederlanden und in Ungarn gegründet. Das Risiko im Zusammenhang mit der Internationalisierung beziehungsweise den Risiken aus anderen Rechtssystemen wird im Vergleich zu vorherigen Risikoinventuren somit höher und mit Blick auf den Ausblick durch die definierte Strategie der fortgeführten Internationalisierung von der potenziellen Schadenshöhe zunehmend eingeschätzt.
2018 wurde diese Risikokategorie erstmals bei den Hauptrisiken eingruppiert. Die adesso Group hat in den vergangenen Jahren den Umfang der Initiativen für die Entwicklung neuer Produktkerne und Lösungen deutlich erhöht und damit das Risikoprofil eines stark vom Dienstleistungsgeschäft geprägten Geschäftsmodells um Elemente des Produktgeschäfts erweitert. Die adesso Group verfolgt mit der adesso insurance solutions GmbH nunmehr die Strategie, sich zusätzlich zum Dienstleistungsgeschäft zu einem bedeutenden Anbieter von Softwarelösungen für die Assekuranzbranche zu entwickeln. Hierfür laufen umfangreiche Entwicklungsprojekte mit Kunden für die Sparten Kranken-, Sach- und Kfz-Versicherung. Die bereits verfügbaren Systeme für Lebens-, Kranken- und Sachversicherungen befinden sich in der breiteren Vermarktung. Für alle Produkte ergeben sich steigende Risiken aus Leistungs- und Wartungsverpflichtungen. Zusätzlich steigen in der Entwicklungsphase die Risiken aus den die Planungen übersteigenden Entwicklungsaufwendungen, die adesso in Teilen zu tragen hätte. 2019 wurden die Aufwendungen für die Entwicklung zusätzlicher Module erhöht. 2020 sind erneut erhöhte Investitionen geplant um die Produktsuite zu komplettieren. Diesen Risiken stehen jedoch Lizenz- und Wartungserlöse in wachsend bedeutender Größenordnung gegenüber. Die Investitionen in die Entwicklung weiterer Funktionalitäten des Content-Management-Systems First-Spirit der e-Spirit AG werden 2020 niedriger ausfallen als 2019, aber weiterhin substanziell sein. Insgesamt wird die Risikoeinschätzung bezüglich der Eintrittswahrscheinlichkeit gegenüber der Vorperiode höher eingeschätzt (Vorjahr: höher). Die Schadenhöhe wird jedoch niedriger eingeschätzt (Vorjahr: höher), da weite Teile der Investitionen schon realisiert sind und die neuen Produkte damit schon verkauft werden.
Bei einem hohen Umsatzanteil von einzelnen Kunden oder Kundengruppen steigt das Risiko aus solchen Kundenbeziehungen bezüglich möglicher Projektabbrüche oder ihrem regulären Ende. Der größte Kunde hatte 2019 einen Anteil von 3 % (9 Monate; Vorjahr: 4 %) am Gesamtumsatz. Mit den zehn umsatzstärksten Kunden wurden 25% des Gesamtumsatzes getätigt (9 Monate; Vorjahr: 27%). Die Risiken aus der Kundenstruktur sind durch das Wachstum von adesso tendenziell abnehmend und der Umsatzanteil mit den Top-10-Kunden ist stabil sowie ebenfalls relativ gering. Mit der überwiegenden Zahl der zehn größten Kunden wurde die Fortführung der Zusammenarbeit für 2020 vereinbart.
Das Risiko wird im Verhältnis zum Vorjahr unverändert (Vorjahr: unverändert) eingeschätzt und verbleibt in der Gruppe der sonstigen relevanten Risiken. Dennoch hätte der abrupte Verlust eines der Top-5- Kunden oder mehrerer der zehn umsatzstärksten Kunden das Potenzial, die Ertrags- und Finanzlage des Konzerns zumindest kurzfristig erheblich negativ zu beeinflussen. Jeder der Top-Kunden wird persönlich durch ein Mitglied des Vorstands oder durch die Geschäftsleitung der jeweiligen Tochtergesellschaft betreut, um sich abzeichnende Risiken früh erkennen und ihnen entgegenwirken zu können.
Regelmäßig werden die Top-10-Kunden nach Umsätzen aufgelistet sowie deren Anteil am Gesamtumsatz festgehalten. So kann eine Konzentration auf wenige Kundenbeziehungen und damit ein Klumpenrisiko früh erkannt werden.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Ein bedeutender Umsatzanteil wird im Rahmen von Dienstverträgen und der Berechnung für den Kunden erbrachter Stunden oder Tage geleistet. Bei steigenden Gehältern sowie tendenziell steigenden Preisen als Grundlage der sonstigen Kosten, ist eine entsprechende Erhöhung der nominellen Stunden- und Tagessätze zur Aufrechterhaltung der Ergebnismarge sowie letztendlich der Existenz des Konzerns notwendig. Hierbei ist zwischen der Veränderung eines Tagessatzes für eine bestimmte Tätigkeit bei einem bestimmten Kunden zu unterscheiden und der Veränderung des durchschnittlichen Tagessatzes durch einen anderen Mix an Aufträgen oder Veränderungen der Kundenstruktur.
Bei der adesso SE werden sämtliche eingehenden Dienstverträge mit Volumen und Tagessatz erfasst und bezüglich ihrer Entwicklung analysiert. So wird der volumengewichtete durchschnittliche Tagessatz der eingehenden Aufträge pro Monat, pro Quartal und für das Gesamtjahr ermittelt und in der historischen Entwicklung dargestellt. Abrufe aus Rahmenverträgen oder aus öffentlichen Ausschreibungen werden dabei nicht berücksichtigt, so dass die Kennzahlen für eine tendenzielle Aussage geeignet sind. Der Tagessatz der so erfassten Aufträge hat sich 2019 gegenüber 2018 um 0,6% reduziert (Vorjahr: -1%). Im Wesentlichen haben sich die fakturierten Tagessätze in den letzten drei Jahren jedoch kaum verändert.
Die erzielten Tagessätze auf Kundenebene werden bei der adesso SE zusätzlich periodisch dokumentiert und im Vorstand für die wesentlichen Kunden auf Anpassungsbedarf analysiert. Identifizierter Handlungsbedarf wird vom Vertrieb, welcher entsprechende Elemente im Zielsystem hat, nach Möglichkeit in die Umsetzung gebracht.
Die adesso SE unterliegt als börsennotiertes Unternehmen am regulierten Markt einer Vielzahl von zusätzlichen gesetzlichen Regelungen und Pflichten, zum Beispiel aus der Marktmissbrauchsverordnung (MAR), dem WpHG (Wertpapierhandelsgesetz), WpÜG (Wertpapierübernahmegesetz) und AktG (Aktiengesetz). adesso verfolgt die laufende Rechtsprechung hierzu, holt sich Einschätzungen von erfahrenen Anwälten ein und sensibilisiert die gesamte Organisation für den Umgang mit den gesetzlichen Pflichten eines börsennotierten Unternehmens. So hat adesso die Stelle eines Compliance Officers eingerichtet, führt ein Insiderverzeichnis und betreibt laufend die Identifikation von Vorgängen, die möglicherweise in ihrem Verlauf zu Insidertatbeständen oder zu sonstigen Ungleichgewichten in der Information des Kapitalmarkts führen könnten.
2019 ergibt sich keine Änderung bei der Einschätzung der potenziellen Schadenshöhe der ordnungsrechtlichen Risiken.
Die adesso SE verfügt als IT-Unternehmen über umfangreiches technisches Know-how sowie über Ressourcen im Bereich der internen IT-Infrastruktur. Da ein Großteil der kundenrelevanten Wertschöpfung auf Basis der IT-Infrastruktur erbracht wird, ist deren Verfügbarkeit von hoher Bedeutung. Ein Ausfall der Systeme führt somit ein bedeutsames finanzielles Risiko mit sich. Die interne Abteilung IT-Betrieb ist mit erfahrenen Vollzeitadministratoren ausgestattet, die von mehreren Auszubildenden, Studenten und weiteren Mitarbeitern der operativen Bereiche unterstützt werden. Disziplinarische und organisatorische Verantwortung sind in einer eigenständigen Führungsposition definiert. 2016 wurde bei der adesso SE die Stelle des CISO (Chief Information Security Officer) neu eingerichtet und besetzt. Die Datensicherung der produktiven Server geschieht täglich inkrementell auf geeignete Medien, die Dateisysteme aller Server werden zusätzlich ausfallsicher gespiegelt. Einmal wöchentlich wird eine Kopie außerhalb der Räumlichkeiten von adesso sicher vor Zugriffen Dritter verwahrt.
Die im Internet verfügbaren Systeme sind vor unbefugtem Zugriff über ein mehrstufiges Firewall-System geschützt. Zum Schutz der Kommunikation zwischen den Geschäftsstellen und Töchtern wird ein VPN durch adesso betrieben. Sämtliche Systeme verfügen über Virenscanner unterschiedlicher Produkthersteller, deren Virensignaturen automatisch auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.
adesso verfügt in der Zentrale in Dortmund über ein Rechenzentrum mit Sicherheitsvorkehrungen wie elektronische Zugangskontrolle, klimatisierte Serverschränke, Brandlöschanlage, unterbrechungsfreie Stromversorgung und Überflutungsschutz. Sämtliche externe Datenverbindungen sind den technischen Standards entsprechend gesichert und redundant ausgelegt. Die Beteiligungsunternehmen unterhalten zumeist eigene IT-Systeme und -Abteilungen. Deren Risikostatus werden an die adesso SE in keiner regelmäßigen Form gemeldet. Es wird an einer zunehmend verzahnten Zusammenarbeit zwischen den IT-Abteilungen von adesso und den Beteiligungen gearbeitet. adesso wurde nach ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert. Die im Rahmen der Zertifizierung geschärften und dokumentierten Prozesse haben die Risikoposition aus der technischen Infrastruktur trotz zunehmender Komplexität konstant gehalten. Das Risiko wurde in der Vorperiode durch die zunehmende Sensibilität der Kunden hinsichtlich Datenschutz und Datenintegrität erhöhend eingeschätzt, insbesondere bei Banken und Versicherungen, sowie durch erweiterte Anforderungen der Regulierung und gestiegene Cyber-Risks. Für eine erneute Erhöhung der Risikoeinschätzung gibt es aktuell keine Veranlassung. 2019 ist kein Fall bekannt geworden (Vorjahr: kein Fall), in dem unbefugte Dritte schädliche Software auf die Server der adesso SE eingeschleust haben. 2019 ist kein Fall bekannt geworden (Vorjahr: kein Fall), in dem unbefugte Dritte Zugang zu Netzen und Servern der adesso Group erlangt haben.
Im Risikohandbuch werden zum Stichtag noch eine Reihe von weiteren Risiken benannt, deren Risikofaktor (Eintrittswahrscheinlichkeit multipliziert mit der erwartbaren mittleren Schadenshöhe) sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert hat und die einen geringeren Risikofaktor als der Durchschnitt aufweisen. Diese Risiken sind:
Risiken aus sinkendem Auftragsbestand
Risiken aus zu geringer Vertriebspipeline
Änderung der Markt- und Wettbewerbsstruktur
Liquiditätsrisiken aus Banklinien
Risiken aus abnehmendem Marktvolumen
Risiken aus fehlendem Versicherungsschutz.
Jedes Risiko wird durch die Abschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeit und möglicher Schadenshöhe bewertet. Der Risikofaktor jedes Risikos ergibt sich aus der Multiplikation der Eintrittswahrscheinlichkeit (1-10) und der Schadenshöhe (1-10). Das Gesamtrisikoprofil, die Summe aller Risikofaktoren, von adesso wird gegenüber dem Vorjahr um 1 Punkt oder 0,2% auf 526 Punkte erhöht eingeschätzt (Vorjahr: gestiegen um 38 Punkte oder 8% auf 525 Punkte). Damit liegt das Gesamtrisikoprofil im oberen Bereich der bisherigen Bewertungen.
Keines der identifizierten Risiken erreicht für sich genommen zum jetzigen Zeitpunkt den Status eines den Bestand des Unternehmens gefährdenden Risikos. Die aufgeführten Risiken könnten sich jedoch negativ auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage sowie das Geschäftsergebnis der adesso SE beziehungsweise der adesso Group auswirken.
Die adesso SE hat eine Reihe von Maßnahmen getroffen, um Chancen für eine positive Weiterentwicklung zu erkennen, zu bewerten und kontrolliert in die Praxis umzusetzen. Hierfür wurden Organisationseinheiten für die Entwicklung des Portfolios innerhalb einer Branche, für die Bewertung technologischer Neuheiten und für die Beurteilung der Eignung von weiteren Branchen für adesso geschaffen. Das systematische Vernetzen sämtlicher Einheiten der adesso Group führt bei zunehmender Konzerngröße zu weiter steigenden Synergieeffekten, insbesondere im Vertrieb und der ganzheitlichen Betreuung von Großkunden.
2020 ergeben sich eine Reihe weiterer Chancen für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten und für Ertragssteigerungen. Trotz Investitionen in die Produkte der adesso Group wird auch 2020 mit neuen Lizenzerlösen für in|sure und FirstSpirit gerechnet. Die Auslandsgesellschaften planen weiterhin Wachstum, hier insbesondere die Türkei, Bulgarien und Spanien. Auch die Schweiz und Österreich planen moderates Wachstum. Die neuen Landesgesellschaften in den Niederlanden und Ungarn planen bereits 2020 ein annähernd neutrales Ergebnis.
Die gute Auftragslage in fast allen Branchen der adesso SE bietet gute Chancen, 2020 zu einem guten Jahr werden zu lassen. Der kalendarische Effekt von im Schnitt vier zusätzlichen Arbeitstagen im Vergleich zu 2019 bringt einen Umsatz- und Ergebnishebel. Ein neues Incentive-System soll die Personalakquisitionskosten besser steuerbar machen, so dass die Muttergegesellschaft in Deutschland ein deutliches Wachstum und eine signifikante Ergebnisverbesserung plant.
Neben dem organischen Wachstum sucht adesso für bestimmte Technologien und Regionen auch nach passenden Targets am M&A-Markt.
Prognose-, Chancen- und Risikobericht Kontroll- und Risikomanagementsystem
Der Rechnungslegungsprozess birgt das Risiko, dass die darauf basierende Finanzberichterstattung Falschdarstellungen enthalten könnte, die möglicherweise wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungen der Adressaten haben.
Dies können sowohl Fehlallokationen und ausbleibende Maßnahmen durch den Vorstand bei der internen operativen Führung des Konzerns sein als auch Fehleinschätzungen bei den weiteren Adressaten, wie insbesondere bei bestehenden und potenziellen Aktionären. Die diesbezüglich eingerichteten Prozesse und Systeme zielen darauf ab, mögliche Fehlerquellen der Rechnungslegung zu identifizieren und die daraus resultierenden Risiken zu begrenzen. Sie sollen dazu dienen, den gesetzlichen Vorschriften entsprechende Jahres- beziehungsweise Konzernabschlüsse zu gewährleisten. Der Bericht erfolgt einheitlich und gemeinsam für den Lagebericht des Einzelabschlusses wie auch für den Konzernlagebericht der adesso SE.
Bei adesso wurde kein speziell auf den Rechnungslegungsprozess ausgerichtetes Kontroll- und Risikomanagementsystem definiert und dokumentiert. Eine Konzernrevision oder Risiko-Komitees sind nicht eingerichtet. Externe Berater oder Prüfer zur weiteren Inspektion der Wirksamkeit der Kontrollen im Konzernrechnungslegungsprozess werden nicht regelmäßig eingeschaltet.
Im Rahmen der Jahresabschlussprüfung 2017 fand ein separates IT-Audit statt, welches anlässlich der Einführung eines neuen ERP-Systems bei der adesso SE Mitte 2016 einen Schwerpunkt auf die Buchhaltung sowie Vollständigkeit und Nachvollziehbarkeit der rechnungslegenden Systeme gelegt hat.
Die Ausgestaltung der internen Kontrollmechanismen und des Risikomanagements ergibt sich hauptsächlich aus der Organisation des Rechnungslegungs- und Finanzberichterstattungsprozesses. Die Buchführung erfolgt zumeist dezentral bei den Tochterunternehmen des Konzerns. Für einige Tochterunternehmen des Konzerns erbringt die adesso SE als Muttergesellschaft dienstleistend die Buchführung sowie weitere zentrale Verwaltungsprozesse wie die Personalabrechnung. Dabei werden die Bücher dieser Gesellschaften überwiegend als Mandanten auf dem gleichen Buchhaltungssystem geführt. Durch die Personalunion der handelnden Personen und die laufende, direkte Einsichtnahme durch den Finanzvorstand der adesso SE ist eine gute Basis für die einheitliche und korrekte Darstellung von Sachverhalten gegeben.
Fast alle Unternehmen verwenden einen einheitlichen Konzernkontenrahmen, so dass Abweichungen von der angestrebten Darstellungsweise minimiert werden. Durch die feingliedrige Struktur der Konzernkonten ist eine gute Abstimmung der konzerninternen Leistungsprozesse möglich. Für die lokalen Jahresabschlüsse sind die jeweiligen Geschäftsführungen verantwortlich. Jeder Jahresabschluss, der in den Konzernabschluss eingeht, wird – unabhängig von der lokalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft oder dem lokalen Steuerberater – zusätzlich vom Konzernabschlussprüfer auf Plausibilität und Einhaltung von konzerneinheitlichen Standards untersucht. Hierzu finden auch im Ausland für wesentliche Konzerngesellschaften Besuche des Konzernabschlussprüfers mit Einsichtnahme in die Arbeitsunterlagen des lokalen Prüfers statt.
Sämtliche Abschlüsse der Einzelgesellschaften werden quartalsweise im Bereich Finanzen der adesso SE in einem zentralen Konsolidierungssystem geführt und nach der IFRS-Überleitungsrechnung zum Konzernabschluss konsolidiert. Die eigens hierfür angeschaffte Softwarelösung wurde unter Beachtung des Prüfungsstandards "Erteilung und Verwendung von Softwarebescheinigungen" des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW PS 880) eingehend überprüft und zertifiziert. Sämtliche IFRS-Überleitungsbuchungen sowie Konsolidierungsbuchungen sind transparent dokumentiert und nachvollziehbar.
Kern des inhaltlichen Kontroll- und Risikomanagementsystems bezüglich der Rechnungslegung ist das monatliche Reporting in standardisierter Form von kompletten Monatsabschlüssen auf Basis des Konzernkontenrahmens, der Gegenüberstellung zu den Planwerten und der Aktualisierung des Forecasts für das Gesamtjahr. Für jede Gesellschaft der adesso Group ist ein Vorstandsmitglied der adesso SE direkt zuständig, welches die Monatsabschlüsse mit der jeweiligen Geschäftsführung erörtert und so gegebenenfalls Auffälligkeiten und Abweichungen früh erkennen kann. Die Monatsabschlüsse aller Gesellschaften werden monatlich vom Vorstand der adesso SE zusammenhängend analysiert. Für die Quartalsabschlüsse muss jede Gesellschaft ein umfangreiches IFRS-Package mit Informationen für die Konsolidierung und die Anhangsangaben erstellen. Hierdurch findet eine weitere inhaltliche Prüfung sämtlicher Informationen für die externe Berichterstattung schon unterjährig durch den Bereich Finanzen der adesso SE statt. Für ausgesuchte Einzelthemen wird der Konzernabschlussprüfer miteinbezogen.
Die adesso SE berichtet entsprechend §315a Abs. 1 HGB und §289a Abs. 1 HGB mit dem Ziel, einen potenziellen Bieter in die Lage zu versetzen, sich vor Abgabe eines Übernahmeangebots ein umfassendes Bild über adesso sowie etwaige Übernahmehindernisse zu verschaffen.
Es besteht nur eine Aktiengattung. Eine Stammaktie gewährt jeweils eine Stimme. adesso-Aktien sind nicht vinkuliert. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 04.06.2023 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.469.681 € durch Ausgabe von insgesamt 2.469.681 neuen Stückaktien gegen Bar und/oder Sacheinlage zu erhöhen. Das grundsätzliche Bezugsrecht der Aktionäre kann insbesondere bei Sacheinlagen in Form von Unternehmen, Teilen von Unternehmen und Beteiligungen an Unternehmen, Lizenzrechten oder Forderungen sowie bei Barkapitalerhöhungen kleiner 10% des Grundkapitals ausgeschlossen werden.
Es besteht die Ermächtigung des Vorstands, mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 01.06.2020 eigene Aktien in Höhe von bis zu 10% des Grundkapitals zu erwerben. Die Ermächtigung zum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktien kann ganz oder in mehreren Teilbeträgen einmal oder mehrmals für einen oder mehrere Zwecke ausgeübt werden. Beim Erwerb eigener Aktien über die Börse darf der gezahlte Gegenwert je Aktie den Eröffnungskurs am Erwerbstag um nicht mehr als 10% überschreiten und um nicht mehr als 20% unterschreiten.
Beim Erwerb über ein öffentliches Kaufangebot dürfen der gebotene Kaufpreis oder die Grenzwerte der gebotenen Kaufpreisspanne je Aktie den Mittelwert der Schlussauktionspreise während der letzten drei Handelstage in Frankfurt am Main vor dem Tag der öffentlichen Ankündigung des Angebots um nicht mehr als 20% über- oder unterschreiten. Die eigenen Aktien können vom Vorstand im Rahmen von Aktienoptionsplänen verwendet, mit Zustimmung des Aufsichtsrats an Dritte gegen Barzahlung veräußert, gegen Sachleistung, insbesondere beim Zusammenschluss mit Unternehmen oder beim Erwerb von Unternehmen, angeboten, Mitarbeitern und Führungskräften zum Erwerb angeboten oder als Vergütungsbestandteil auch unentgeltlich überlassen oder eingezogen werden. Die adesso SE selbst hielt zum Bilanzstichtag keine eigenen Aktien. Uns sind keine sonstigen Beschränkungen in Bezug auf das Stimmrecht bekannt. Grundsätzlich bestehen keine Beschränkungen bezüglich der Übertragung von adesso-Aktien. Sofern sich weitere Beschränkungen aus Vereinbarungen zwischen Gesellschaftern ergeben könnten, sind uns diese nicht bekannt.
Weitere Angaben zum Eigenkapital sowie Kapitalmaßnahmen der Gesellschaft sind im Anhang unter dem Punkt Eigenkapital erläutert.
Der Gründungsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Volker Gruhn hält zum 31.12.2019 über eine von ihm beherrschte Gesellschaft einen Anteil von 27,9% am Grundkapital. Gründungsaktionär und Mitglied des Aufsichtsrats Rainer Rudolf hält zum 31.12.2019 17,6% der Anteile. Für weitere Angaben zur Eigentümerstruktur verweisen wir auf den Konzernanhang.
Sonstige direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, sind uns nicht bekannt. Da die Aktien der Gesellschaft Inhaberaktien sind, werden der Gesellschaft Veränderungen beim Aktienbesitz grundsätzlich Übernahmerelevante Angaben Unternehmensführung/Corporate Governance/ Nicht-finanzielle Konzernerklärung
nur bekannt, soweit sie Meldepflichten unterliegen und diesen nachgekommen wird. Transaktionen, die ohne neuerliches Über- oder Unterschreiten der Meldeschwellen getätigt werden, sind der Gesellschaft nur in Ausnahmefällen bekannt. Stimmrechtsmitteilungen sowie eine aus diesen ableitbare Aktionärsstruktur werden im Investor Relations-Bereich der Website unter www.adesso-group.de vorgehalten.
Kein adesso-Aktionär ist durch die Satzung von adesso ermächtigt, Mitglieder in den Aufsichtsrat zu entsenden. Auch ansonsten verfügt kein Aktionär über Sonderrechte, die ihm Kontrollbefugnisse verleihen. Es existieren keine Stimmrechtsbeschränkungen für adesso-Aktien, die von unseren Mitarbeitern gehalten werden.
Die Ernennung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richtet sich nach den §§84, 85 AktG. Gemäß §7 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens einer Person. Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung von Vorstandsmitgliedern und der Widerruf der Bestellung erfolgen durch den Aufsichtsrat, ebenso die Ernennung eines Mitglieds des Vorstands zum Vorstandsvorsitzenden. Die Änderung der Satzung erfolgt gemäß §§133, 179 AktG durch einen Beschluss der Hauptversammlung mit einer Mehrheit von mindestens drei Vierteln des bei der Abstimmung vertretenen Grundkapitals. Die Satzung enthält keine hiervon abweichende Regelung. Der Aufsichtsrat ist befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die die Fassung betreffen (§11 Ziffer 7 der Satzung). Die Beschlüsse der Hauptversammlung werden, soweit nicht das Gesetz zwingend etwas Abweichendes bestimmt, mit einfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst (§16 der Satzung).
Die Gesellschaft ist nicht Partei einer wesentlichen Vereinbarung, die besondere Regelungen für den Fall des Kontrollwechsels beziehungsweise Kontrollerwerbs enthält, wie er unter anderem Folge eines Übernahmeangebots sein kann. Unsere Satzung enthält keine Bestimmung, die dem Vorstand speziell für den Fall einer Übernahmesituation besondere Befugnisse einräumt. In den Vereinbarungen zum Phantomaktienprogramm führt ein Kontrollwechsel zu verkürzten Wartefristen für die Inhaber der Phantomaktien. Es bestehen darüber hinaus keine Vereinbarungen mit den Mitgliedern des Vorstands, des Aufsichtsrats oder den Arbeitnehmern zur Entschädigung speziell im Fall eines Kontrollwechsels.
ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENS-FÜHRUNG (§§ 289F, 315D HGB) UND ERKLÄ-RUNG ZUM CORPORATE GOVERNANCE KODEX (§ 161 AKTG) SOWIE NICHT-FINANZIELLE KONZERNERKLÄRUNG (§ 315B HGB)
Gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex berichten Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung gemäß §289f HGB beziehungsweise §315d HGB. Die adesso SE erstellt darüber hinaus als Mutterunternehmen des adesso-Konzerns einen gesonderten nicht-finanziellen Konzernbericht gemäß §315b Absatz 3 HGB mit befreiender Wirkung für berichtspflichtige Konzerngesellschaften. Die Berichte sowie die Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.
Bei adesso sind gruppenweit für verschiedene Funktionsbereiche variable Vergütungssysteme implementiert. Die Vergütung des Managements richtet sich vor allem nach dem erzielten Geschäftserfolg und nach branchenüblichen Standards.
Der Vorstand der adesso SE wird neben der fixen Bezüge entsprechend der Höhe des operativen Ergebnisses (bezogen auf das EBITDA) sowie des Ergebnisses je Aktie auf Konzernebene und somit erfolgsabhängig vergütet. Der Vorstand nahm an dem unternehmensweiten und für eine Vielzahl von Mitarbeitern geltenden Aktienoptionsprogramm teil, das Ende 2013 ausgelaufen ist. An seine Stelle war für die Mitglieder des Vorstands ein Modell von virtuellen Aktienoptionen getreten. Dieses Modell ist ebenfalls ausgelaufen, so dass keine neuen virtuellen Aktienoptionen mehr begeben werden.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben der Erstattung ihrer Auslagen eine jährliche Vergütung.
Die Grundvergütung wird als monatliches Gehalt ausgezahlt und ist eine erfolgsunabhängige Vergütung. Darüber hinaus werden den Vorstandsmitgliedern Sachbezüge und sonstige Bezüge in Form von Dienstwagennutzungen und Reisekostenerstattungen sowie die Übernahme von Versicherungsprämien für eine Direktversicherung, eine persönliche Altersvorsorge sowie die Hälfte der nachweislich geleisteten Beiträge zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung gewährt.
Das variable Vergütungsmodell für den Vorstand richtet sich direkt an den für die Aktionäre der adesso SE im Konzernabschluss nach IFRS berichteten und relevanten Kenngrößen EBITDA und Ergebnis je Aktie (EPS) aus. Dabei steigt die variable Vergütung mit steigenden EBITDA- und EPS-Werten. Ab einem Wendepunkt sinkt die Steigung. Es kann jährlich zwischen zwei unterschiedlichen Varianten gewählt werden, die sich durch Steigung und Wendepunkt unterscheiden. Zudem haben einzelne Vorstandsmitglieder das Wahlrecht eingeräumt bekommen, erfolgsabhängige Tantiemen, deren Höhe sich nach der Kenngröße "handelsrechtlicher Gewinn der adesso SE vor Steuern" bemisst, in die variable Vergütung einzubeziehen. Die Maximaltantieme ist auf 15% der Festvergütung begrenzt. Bei Ausübung dieses Wahlrechts reduziert sich der EBITDA- und EPS-basierte variable Anteil der erfolgsbezogenen Vergütung.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden vom Aufsichtsrat Grundzüge eines Phantomaktienprogramms für einzelne Mitglieder des Vorstands und Mitarbeiter der ersten Führungsebene der adesso SE beschlossen. Hiermit soll die langfristige Bindung von Führungskräften an das Unternehmen unterstützt werden. Die Phantomaktien werden wie reale Aktien an Dividenden beteiligt, jedoch erfolgt die Zahlung über das Gehalt. Nach einer Bleibefrist im Unternehmen zwischen fünf und acht Jahren hat der Inhaber von Phantomaktien Anspruch auf Auszahlung des dann durch die Anzahl der Phantomaktien und des dann zugrunde zu legenden Aktienkurses repräsentierten Werts. Die Auszahlung erfolgt wiederum über das Gehalt. 2019 haben Vorstandsmitglieder weitere Ansprüche aus diesen Phantomaktien erlangt. Für den Fall des Ausscheidens eines Vorstandsmitglieds sind bezüglich des Phantomaktienprogramms folgende Vereinbarungen getroffen worden: Scheidet ein Vorstand vor Ablauf von drei Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: drei Jahren und acht Monaten) nach Beginn der Zusage durch Kündigung aus, hat er die Aktien nur gegen Vergütung zurückzugeben, sofern der Fall des "Change of Control" vorliegt. Das ist der Fall, wenn die Aktionäre Prof. Dr. Volker Gruhn und Rainer Rudolf (beziehungsweise Gesellschaften, über die diese ihre Anteile halten) in der Summe ihrer Anteile weniger als 35% des Grundkapitals der Gesellschaft halten. Scheidet der Vorstand nach Ablauf von zumindest drei Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: drei Jahren und acht Monaten) aus, weil der Aufsichtsrat das Mitglied abberufen hat oder nach Beendigung des Vertrags kein Verlängerungsangebot zumindest zu den gleichen Konditionen des bisherigen Vertrags unterbreitet, hat er die Aktien zurückzugeben. Die Vergütung beträgt 75% der vorzunehmenden Bewertung. Scheidet der Vorstand nach Ablauf von zumindest acht Jahren (bei einem Vorstandsmitglied: sechs Jahren und acht Monaten) aus, hat er die Aktien gegen Vergütung zurückzugeben.
Vergütungsbericht
2017 haben mehrere Anspruchsinhaber aus Phantomaktien, darunter auch die beiden daraus berechtigten Vorstandsmitglieder, einer Anpassung der Regelungen zugestimmt. Durch die Anpassung wurde der Effekt aus Kursveränderungen ober- beziehungsweise unterhalb eines Kurskorridors auf die Konzernergebnisrechnung gedämpft.
2019 hat ein Vorstandsmitglied seine Phantomaktien nach Einhaltung der Mindestwartefrist vollständig gegen Auszahlung über das Gehalt zurückgegeben. Hierfür wurden in den Vorperioden entsprechende Rückstellungen gebildet.
Der "Aktienoptionsplan 2010-2013" der adesso SE ist fristgerecht am 31.12.2013 ausgelaufen. Aufgrund der vorhandenen Zusage auf Aktienoptionen, erhielt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2014 virtuelle Aktienoptionen. Das Ziel der virtuellen Aktienoptionen war, dass diese finanziell verhaltensgleich zu Optionsrechten sind, wenn beim Ziehen der virtuellen Aktienoptionen der Nachsteuerertrag genutzt wird, um Aktien der adesso SE am Markt zu kaufen. Für die virtuellen Aktienoptionen gelten die gleichen Bedingungen wie für Aktienoptionen, die nach dem bis zum 31.12.2013 geltenden Programm eingeräumt worden wären. Die Anzahl der an den Vorstand auszugebenden virtuellen Aktienoptionen richtete sich nach dem Umfang des erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteils "Dynamik" und ist somit ebenfalls erfolgsabhängig. Die virtuellen Aktienoptionen führen nur dann zu einer geldwerten Vergütung, wenn nach Verstreichen der Mindesthaltefrist die Kriterien zur Ausübung erfüllt werden. Für je Tausend Euro, die als erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteil "dynamischer Gehaltsanteil 1" für ein Jahr gezahlt wurden, wurden 140 virtuelle Aktienoptionen eingeräumt. Die virtuellen Aktienoptionen bleiben auch beim Ausscheiden vor der Ausübung der virtuellen Aktienoptionen erhalten. Durch die Weiterentwicklung des variablen Vergütungsmodells, abstellend auf die Höhe von EBITDA und Ergebnis je Aktie, wurde auch das virtuelle Aktienoptionsprogramm beendet. Für 2019 wurden somit keine weiteren Ansprüche durch Vorstandsmitglieder hieraus erworben.
Frühere Mitglieder des Vorstands, die aus dem Unternehmen ausgeschieden sind, erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Ein früheres Mitglied des Vorstands arbeitet seit dem 01.07.2015 als Führungskraft ohne Vorstandsbestellung zu angepassten Konditionen weiter im Unternehmen.
Im Hinblick auf die nicht-finanzielle Berichterstattung wird erklärt, dass die Gesamtbezüge pro Vorstandsmitglied 2019 bedingt durch geringere Wertzuwächse der langfristigen, aktienbasierten variablen Vergütung um 12% unter dem Vorjahreswert liegen. Bei Berücksichtigung lediglich der erfolgsunabhängigen Vergütung und kurzfristigen variablen Gehaltsbestandteile stiegen die Gesamtbezüge pro Vorstandsmitglied um 6%, was unterhalb des Anstiegs des operativen Ergebnisses EBITDA (+10% ohne IFRS 16), des Konzernumsatzes (+20 %) und der Anzahl der Mitarbeiter zum Stichtag (+24%) bleibt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten nach §12 der Satzung neben der Erstattung ihrer Auslagen eine jährliche Vergütung, die sich zusammensetzt aus einem fixen Bestandteil in Höhe von 5 T€ und einer variablen Vergütung in Höhe von 0,275 ‰ eines Bilanzgewinns der Gesellschaft, dieser vermindert um einen Betrag in Höhe von 4% der auf das Grundkapital geleisteten Einlagen. Die Vergütung beträgt für den Vorsitzenden das Eineinhalbfache. Aufsichtsratsmitglieder, die dem Aufsichtsrat nicht während eines vollen Geschäftsjahres angehört haben, erhalten die Vergütung entsprechend der Dauer ihrer Aufsichtsratszugehörigkeit. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird zusätzlich aus einem Beratungs- und Vermittlungsvertrag vergütet.
Die adesso SE hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen oder Vorschüsse gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen weder verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats, noch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.
Für weitergehende Angaben zur Vergütung von Aufsichtsrat und Vorstand inklusive detaillierter Tabellen zur Einzelvergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands, Angaben nach §314 Abs. 1 Nr. 6 HGB sowie weitere Angaben gemäß Deutschem Corporate Governance Kodex wird auf den Konzernanhang verwiesen.
DER ADESSO GROUP ZUM 31.12. NACH IFRS
AKTIVA
| in T€ | Anhang | 31.12.2019 | 31.12.2018* |
|---|---|---|---|
| LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Geschäfts- oder Firmenwert | 7. | 48.557 | 46.228 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 7. | 17.392 | 19.355 |
| Sachanlagen | 8. | 14.254 | 9.884 |
| Nutzungsrecht Leasing** | 34. | 72.504 | 0 |
| At-Equity bilanzierte Beteiligungen | 9. | 3.059 | 3.322 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 10. | 1.755 | 1.208 |
| Aktive latente Steuern | 11. | 1.286 | 1.025 |
| 158.807 | 81.022 | ||
| KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE | |||
| Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 12. | 46.352 | 45.912 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 13. | 86.272 | 75.162 |
| Vertragsvermögenswerte | 14. | 22.447 | 17.164 |
| Forderungen aus Ertragsteuern | 11. | 1.543 | 1.836 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 15. | 423 | 404 |
| Sonstige Vermögenswerte | 16. | 4.920 | 4.875 |
| 161.957 | 145.353 | ||
AKTIVA, GESAMT 320.764 226.375
* Vergleichszahlen gem. IAS 8 angepasst (vgl. Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8").
** Erstmalig ab dem 01.01.2019 aus der Umstellung auf IFRS 16.
Konzernbilanz
| in T€ | Anhang | 31.12.2019 | 31.12.2018* |
|---|---|---|---|
| EIGENKAPITAL | 17. | ||
| Gezeichnetes Kapital | 6.176 | 6.176 | |
| Kapitalrücklage | 16.306 | 16.540 | |
| Andere Rücklagen | 69.687 | 55.056 | |
| Rücklage für Währungsumrechnung | 313 | 576 | |
| Nicht beherrschende Anteile | 0 | 59 | |
| 92.482 | 78.407 | ||
| LANGFRISTIGES FREMDKAPITAL | |||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 19. | 43.565 | 33.100 |
| Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 23. | 166 | 165 |
| Rückstellungen | 21. | 5.523 | 5.931 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 20. | 7 | 365 |
| Leasingverbindlichkeiten** | 19./34. | 61.664 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 22. | 0 | 55 |
| Passive latente Steuern | 11. | 3.045 | 3.783 |
| 113.970 | 43.399 | ||
| KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL | |||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 19. | 14.401 | 15.008 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 20. | 14.274 | 14.651 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 20. | 9.363 | 8.953 |
| Leasingverbindlichkeiten** | 19./34. | 11.773 | - |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 11. | 4.995 | 7.719 |
| Rückstellungen | 21. | 9.498 | 8.421 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 22. | 50.008 | 49.817 |
| 114.312 | 104.569 | ||
| PASSIVA, GESAMT | 320.764 | 226.375 |
|---|---|---|
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | Anhang | 2019 | 2018* |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 24. | 449.704 | 375.648 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 25. | 5.715 | 5.081 |
| Bestandsveränderung | 26. | 637 | 331 |
| Aktivierte Eigenleistung | 26. | 1.405 | 1.913 |
| GESAMTLEISTUNG | 457.461 | 382.973 | |
| Materialaufwand | 27. | -50.487 | -43.296 |
| Personalaufwand | 28. | -293.110 | -243.052 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 29. | -65.733 | -63.650 |
| BETRIEBSERGEBNIS VOR ABSCHREIBUNGEN (EBITDA) | 48.131 | 32.975 | |
| Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 30. | -22.596 | -10.002 |
| BETRIEBSERGEBNIS (EBIT) | 25.535 | 22.973 | |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | 31. | 38 | -171 |
| Zinserträge und ähnliche Erträge | 31. | 203 | 131 |
| Zinsaufwand und ähnlicher Aufwand | 31. | -2.471 | -742 |
| ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT) | 23.305 | 22.191 | |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 32. | -5.810 | -8.192 |
| KONZERNERGEBNIS | 17.495 | 13.999 | |
| davon auf Aktionäre der adesso SE entfallend | 17.419 | 14.046 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend | 76 | -47 | |
| Anzahl der Aktien zum Ende der Periode | 6.176.093 | 6.176.093 | |
| UNVERWÄSSERTES ERGEBNIS JE AKTIE (IN €) | 33. | 2,82 | 2,27 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 33. | 2,82 | 2,27 |
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | 2019 | 2018* | |
|---|---|---|---|
| Konzernergebnis | 17.495 | 13.999 | |
| SONSTIGES PERIODENERGEBNIS, DAS ANSCHLIESSEND NICHT IN DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMGEGLIEDERT WIRD |
|||
| Versicherungsmathematische Gewinne (+) und Verluste (–) | 23. | -12 | -9 |
| Latente Steuern auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste | 3 | 2 | |
| SONSTIGES PERIODENERGEBNIS, DAS ANSCHLIESSEND IN DIE GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG UMGEGLIEDERT WIRD |
|||
| Währungsumrechnungsdifferenzen | -263 | -114 | |
| SONSTIGES PERIODENERGEBNIS | -272 | -121 | |
| GESAMTES ERGEBNIS | 17.223 | 13.879 | |
| davon auf Aktionäre der adesso SE entfallend | 17.147 | 13.928 | |
| davon auf nicht beherrschende Anteile entfallend | 76 | -49 | |
Konzerngewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gesamtergebnisrechnung Konzern-Kapitalflussrechnung
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS
| in T€ | 2019 | 2018** |
|---|---|---|
| ERGEBNIS VOR STEUERN | 23.305 | 22.191 |
| Finanzergebnis | 2.268 | 611 |
| Planmäßige Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte | 22.596 | 10.002 |
| Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | -38 | 171 |
| Zahlungsunwirksame Erträge (–)/Aufwendungen (+) | 613 | 2.005 |
| Veränderung der Pensionsrückstellung | -14 | -14 |
| Veränderung anderer Rückstellungen | 364 | -190 |
| Steuerzahlungen | -9.947 | -5.075 |
| Verlust (+)/Ertrag (–) aus Abgang von Sachanlagevermögen | 0 | 29 |
| Veränderung des Netto-Betriebsvermögens | -16.804 | -11.756 |
| CASHFLOW AUS OPERATIVER GESCHÄFTSTÄTIGKEIT | 22.343 | 17.974 |
| Verkauf von Sachanlagevermögen | 77 | 37 |
| Verkauf von At-Equity bewertete Anteilen | 75 | 0 |
| Auszahlung für At-Equity bewertete Anteile | -363 | -2.007 |
| Investitionen in Sachanlagevermögen | -9.095 | -5.369 |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -2.360 | -3.567 |
| Erwerb von Tochterunternehmen (abzüglich erworbener Zahlungsmittel) | -3.747 | -4.541 |
| CASHFLOW AUS DER INVESTITIONSTÄTIGKEIT | -15.413 | -15.447 |
| Dividendenzahlungen | -2.818 | -2.521 |
| Dividenden von nach der Equity-Methode bilanzierten Anteilen | 470 | 536 |
| Kapitalerhöhung | 0 | 14 |
| Erwerb nicht beherrschender Anteile | -201 | -750 |
| Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten | 20.505 | 7.700 |
| Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten | -11.674 | -7.438 |
| Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasing*** | -10.620 | 0 |
| Gezahlte Zinsen | -2.367 | -571 |
| Erhaltene Zinsen | 183 | 64 |
| CASHFLOW AUS DER FINANZIERUNGSTÄTIGKEIT | -6.522 | -2.966 |
| Währungsdifferenzen | 32 | -146 |
| VERÄNDERUNG DES BESTANDS AN ZAHLUNGSMITTELN UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTEN |
440 | -585 |
| Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode | 45.912 | 46.497 |
| Bestand der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode | 46.352 | 45.912 |
* Vgl. Anhangsabschnitt "V. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung".
** Vergleichszahlen gem. IAS 8 angepasst (vgl. Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8").
*** Erstmalig ab dem 01.01.2019 aus der Umstellung auf IFRS 16.
DER ADESSO GROUP FÜR DEN ZEITRAUM VOM 01.01. BIS 31.12. NACH IFRS
* Vgl. Anhangstextziffer "17. Eigenkapital".
** Vergleichszahlen gem. IAS 8 angepasst (vgl. Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8").
*** Die Dividende in Höhe von 2.779 T€ entspricht einer Ausschüttung von 0,45 € je Aktie.
Rücklage für
Eigenkapital
Nicht beherrschende
Summe
Konzern-Eigenkapitalspiegel
in T€ Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Andere
| Anteile Eigenkapital |
der Aktionäre der adesso SE |
Währungsumrechnung | Rücklagen |
|---|---|---|---|
| 137 | 67.126 | 690 | 43.036 |
| 0 | 448 | 0 | 448 |
| 137 | 67.574 | 690 | 43.484 |
| 0 | 74 | 0 | 0 |
| 22 | -772 | 0 | 0 |
| 0 | 14 | 0 | 0 |
| -2 | -119 | -114 | -5 |
| -47 | 14.047 | 0 | 14.047 |
| -49 | 13.928 | -114 | 14.042 |
| -51 | -2.470 | 0 | -2.470 |
| 59 | 78.348 | 576 | 55.056 |
| 59 | 78.348 | 576 | 55.056 |
| 0 | 89 | 0 | 0 |
| -326 | -324 | 0 | |
| 230 | 0 | 0 | 0 |
| 0 | -272 | -263 | -9 |
| 76 | 17.419 | 0 | 17.419 |
| 76 | 17.147 | -263 | 17.410 |
| -39 | -2.779 | 0 | -2.779 |
| 0 | 92.482 | 313 | 69.687 |
DER ADESSO GROUP FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019
Der adesso-Konzern (im Folgenden adesso) ist ein herstellerunabhängiges IT-Dienstleistungsunternehmen mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung. adesso sorgt bei seinen Kunden für die optimale Gestaltung und Unterstützung der Kerngeschäftsprozesse durch den IT-Einsatz.
Die adesso SE (vormals: adesso AG) ist eine Aktiengesellschaft nach europäischem Recht. Sie hat ihren Sitz in Dortmund, Deutschland. Die Anschrift lautet: adesso SE, Adessoplatz 1, 44269 Dortmund. Das zuständige Registergericht befindet sich ebenfalls in Dortmund (HRB 20663).
Die nach §161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde abgegeben und den Aktionären unter der Adresse www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.
Konzernabschluss und Konzernlagebericht wurden am 19.03.2020 vom Aufsichtsrat gebilligt und vom Vorstand zur Veröffentlichung freigegeben.
Der von der adesso SE aufgestellte Konzernabschluss ist nach den zum 31.12.2019 anzuwendenden und von der EU übernommenen "International Financial Reporting Standards (IFRSs)" des International Accounting Standards Board (IASB) sowie den ergänzenden Vorschriften nach §315e Abs. 1 HGB erstellt worden. adesso erfüllt alle Anforderungen der angewandten Standards und Interpretationen.
Der Konzernabschluss zum 31.12.2019 wurde in Euro aufgestellt. Er wird nach dem Prinzip der historischen Anschaffungskosten aufgestellt, soweit nach den IFRS nicht andere Bewertungsmethoden anzuwenden sind. Auf die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögenswerte und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden einheitliche Rechnungslegungsmethoden auf Grundlage der IFRSs angewandt. Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.
Vermögenswerte und Schulden werden in der Konzernbilanz entsprechend ihrer Fristigkeit als kurz- beziehungsweise langfristige Positionen dargestellt. Vermögenswerte und Schulden werden grundsätzlich als kurzfristig klassifiziert, sofern sie innerhalb des normalen Geschäftszyklus oder innerhalb von zwölf Monaten nach dem Ende des Berichtszeitraums realisiert werden oder fällig sind. Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Soweit nicht anders angegeben, wurden die Rechnungslegungsmethoden stetig für alle dargestellten Perioden angewandt.
Soweit nicht abweichend vermerkt, werden alle Beträge in tausend Euro (T€) dargestellt. Rundungen können dazu führen, dass sich bestimmte Beträge nicht zu einer angegebenen Summe addieren lassen. Soweit im Rahmen der Abschlusserstellung festgestellt wird, dass Vorjahresangaben nicht zutreffend dargestellt wurden, werden diese grundsätzlich angepasst. adesso hat mit Ausnahme einer geänderten Rechnungslegungsmethode (siehe Abschnitt "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8") keine wesentlichen Anpassungen vorgenommen.
Im Januar 2016 hat das IASB den für Geschäftsjahre beginnend ab dem 01.01.2019 anzuwendenden Standard IFRS 16 (Leasing-Verhältnisse) verabschiedet, welcher neue Vorschriften zur Abbildung von Leasing-Verhältnissen enthält. Nach IFRS 16 sind grundsätzlich alle Leasing-Verhältnisse in der Bilanz des Leasing-Nehmers abzubilden. Dabei werden in der Bilanz des Leasing-Nehmers ein Right-of-use-Vermögenswert (Nutzungsrecht) sowie die entsprechende Leasing-Verbindlichkeit erfasst. Lediglich bei Leasing-Verhältnissen mit Laufzeit bis zu zwölf Monaten (short term leases) oder bei Leasing-Verhältnissen,
Konzernanhang
bei denen der Leasing-Gegenstand nur einen geringen Wert hat (low value leases), darf davon abgewichen und der Leasing-Aufwand grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasing-Verhältnisses erfasst werden. adesso macht von diesen Erleichterungsvorschriften Gebrauch. Beim Leasing-Geber bleibt es im Wesentlichen bei der Klassifizierung einer Leasing-Vereinbarung als Finanzierungs-Leasing oder Miet-Leasing-Verhältnis. adesso tritt grundsätzlich nicht als Leasing-Geber auf, vermietet jedoch in Einzelfällen das Leasing-Objekt beziehungsweise Teile des Leasing-Objektes an dritte Parteien unter. Aus solchen Untermietverhältnissen werden Mieterträge erzielt. Erträge aus Untermietverhältnissen von Firmenwagen an Mitarbeiter können nicht betragsmäßig abgebildet werden, da die Gegenleistung Teil der Arbeitsleistung der Mitarbeiter ist. adesso wendet den Standard seit dem 01.01.2019 an und macht von der Vereinfachung Gebrauch, die Leasing-Gegenstände und die Leasing-Verbindlichkeiten zum 01.01.2019 zu ermitteln (sogenannte modifiziert retrospektive Methode). Als Leasing-Laufzeit zum 01.01.2019 wird gemäß IFRS 16 vereinfachend die jeweilige Restnutzungsdauer der Verträge zugrunde gelegt. Wesentliche Leasing-Verträge bestehen bei adesso bezüglich der Miete von Geschäftsräumen und Kraftfahrzeugen.
Im Vergleich zu der Abbildung vor dem 01.01.2019 verändert sich die Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung wie folgt:
Durch die Umstellung auf IFRS 16 zum 01.01.2019 wurden Nutzungsrechte und Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 57.374 T€ angesetzt. Die Eigenkapitalquote verringert sich dadurch um 7,0%-Punkte von 34,6% auf 27,6%. Nebst der nachfolgenden Übersicht zu den Auswirkungen des IFRS 16 in 2019 verweisen wir auf Textziffer "34. Angaben zu Leasing-Verhältnissen".
| Veränderung in T€ | ||
|---|---|---|
| Konzernbilanz | 01.01.2019 | 31.12.2019 |
| Langfristige Vermögenswerte | 57.374 | 72.504 |
| Aktivische latente Steuern | 267 | |
| Eigenkapital | -666 | |
| davon Rücklage für Währungsumrechnung | 10 | |
| Verbindlichkeiten | 57.374 | 73.437 |
| Konzerngewinn- und Verlustrechnung | 2019 | |
| Sonstiger betrieblicher Aufwand | 11.983 | |
| EBITDA | 11.983 | |
| Abschreibungen | -11.388 | |
| EBIT | 595 | |
| Zinsaufwand | -1.538 | |
| EBT | -943 | |
| Latenter Steuerertrag | 267 | |
| KONZERNERGEBNIS | -676 |
Im Oktober 2017 veröffentlichte das IASB die Änderung an IFRS 9 (Finanzinstrumente Vorfälligkeitsleistungen mit negativer Ausgleichszahlung). Diese Änderung enthält Klarstellungen bezüglich der Frage, ob Zahlungen für die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung (zum Beispiel eines Kreditvertrags) als Zahlungen von Zinsen und Tilgung zu klassifizieren sind. Die Änderung wurde am 26.03.2018 in europäisches Recht übernommen und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.
Im Juni 2017 hat das IASB die Interpretation IFRIC 23 (Ungewissheit über die ertragsteuerliche Behandlung) verabschiedet, welche Klarstellungen zu der Frage enthält, wie unsichere Steuerpositionen nach IAS 12 im Abschluss abzubilden sind. Die Interpretation wurde am 24.10.2018 in europäisches Recht übernommen und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.
Im Oktober 2017 hat das IASB Änderungen an IAS 28 (Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen) beschlossen. Das IASB stellt klar, dass IFRS 9 (Finanzinstrumente) inklusive der Wertminderungsvorschriften für langfristige finanzielle Vermögenswerte an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen (zum Beispiel Ausleihungen an diese Gesellschaften) anzuwenden ist. Die Vorschriften des IFRS 9 (und somit gegebenenfalls eine Wertminderung) sind dabei vor den Vorschriften des IAS 28 anzuwenden (nach denen gegebenenfalls anteilig zusätzlicher Verlust des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens zu erfassen ist). Die Änderung wurde am 11.02.2019 in europäisches Recht übernommen und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.
Im Dezember 2017 verabschiedete das IASB Änderungen im Rahmen des jährlichen Improvement-Projekts 2015-2017. Die Änderungen umfassen vor allem Klarstellungen zu Vorschriften des IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse), IFRS 11 (Gemeinschaftliche Vereinbarungen), IAS 12 (Ertragsteuern) und IAS 23 (Fremdkapitalkosten). Die Änderungen wurden am 15.03.2019 in europäisches Recht übernommen und sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.
Das IASB hat im Februar 2018 Änderungen an IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer) beschlossen, welche die Vorschriften zur Bilanzierung von Planänderungen, -kürzungen und -abgeltungen präzisieren. Die Änderung wurde am 14.03.2019 in europäisches Recht übernommen und ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2019 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso.
Das IASB hat Standards, Änderungen von Standards und Interpretationen verabschiedet, die für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 01.01.2020 beginnen. Die folgenden Regelungen sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und von adesso noch nicht angewandt worden.
Im März 2018 veröffentlichte das IASB ein überarbeitetes Rahmenkonzept. Das Rahmenkonzept enthält grundlegende Vorgaben zur Anwendungen der IFRS. Das geänderte Rahmenkonzept ist erstmalig auf Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen. Zahlreiche Standards und Interpretationen verweisen auf das Rahmenkonzept. Daher sind diese Verweise in den Standards und Interpretationen anzupassen. Dies erfolgt durch die im März 2018 veröffentlichten Änderungsvorschläge zu den entsprechenden Standards und Interpretationen. Diese Änderungen wurden am 06.12.2019 in europäisches Recht übernommen und werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Konzernanhang
Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 1 (Darstellung des Abschlusses) und IAS 8 (Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern). Durch die Änderungen wird die Definition der rechnungslegungsbezogenen Wesentlichkeit präzisiert. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen und wurden am 10.12.2019 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im September 2019 veröffentlichte das IASB die Änderungen an IFRS 9 (Finanzinstrumente), IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) und IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben). Die Änderungen beziehen sich auf im Zusammenhang mit der Referenzzinssatz-Reform (IBOR-Reformen) entstandene Unsicherheiten bei der Berichterstattung und betreffen insbesondere bestimmte Erleichterungen im Zusammenhang mit den Vorschriften zum Hedge-Accouting. Zusätzlich sind im Rahmen einer Ausweitung der Berichtspflichten weitere Angaben darüber vorgesehen, inwieweit die Sicherungsbeziehungen der Unternehmen von den Änderungen betroffen sind. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen und wurden am 16.01.2020 in europäisches Recht übernommen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
Im Januar 2020 veröffentlichte das IASB Änderungen an IAS 1. Die Änderungen betreffen Klarstellungen bezüglich der Qualifizierung einer Verbindlichkeit als kurzfristig oder langfristig. Die von der EU nicht übernommenen Änderungen sind anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 01.01.2022 beginnen. Sie werden auf den Abschluss von adesso voraussichtlich keine nennenswerten Auswirkungen haben.
Im Oktober 2018 veröffentlichte das IASB Änderungen an IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse). Durch die Änderungen wird die Definition eines Geschäftsbetriebs präzisiert. Dies ist erforderlich für die Abbildung einer Erwerbstransaktion als Unternehmenszusammenschluss oder Erwerb einzelner Vermögenswerte (und Schulden). Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2020 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss von adesso haben.
Im Mai 2017 hat das IASB den Standard IFRS 17 (Versicherungsverträge) verabschiedet, welcher den IFRS 4 (Versicherungsverträge) ersetzen wird. IFRS 17 ist anzuwenden für Versicherungsverträge, Rückversicherungsverträge sowie Kapitalanlageverträge mit ermessensabhängiger Überschussbeteiligung. IFRS 17 ist für Geschäftsjahre anzuwenden, die ab dem 01.01.2021 beginnen. Die Änderungen werden voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Abschluss von adesso haben.
adesso hat bei der Analyse von Verträgen im Zusammenhang mit der Anwendung des IFRS 15 festgestellt, dass die Abbildung eines Vertrags nicht als Festpreis-, sondern als Entwicklungsprojekt zu bilanzieren ist. Die Umsatzerfassung erfolgt für dieses Projekt daher nicht über einen Zeitraum, sondern zu einem Zeitpunkt. adesso beurteilt die Auswirkungen auf die vergangenen Rechnungslegungsperioden insgesamt als nicht wesentlich und passt die Abbildung entsprechend der Vorschriften des IAS 8.42 rückwirkend an. Die Anpassung hat für den 01.01.2018 und den 31.12.2018 folgende Auswirkungen:
Geschäftsbericht 2019
| in T€ | 01.01.2018 | 31.12.2018 |
|---|---|---|
| Langfristige immaterielle Vermögenswerte | +4.924 | +5.400 |
| Vertragsvermögenswerte | - 1.051 | - 873 |
| Summe Aktiva | +3.873 | +4.527 |
| Andere Rücklagen | +448 | +1.113 |
| Kurzfristige Rückstellungen | - 180 | - 515 |
| Vertragsverbindlichkeit | +3.386 | +3.386 |
| Passivische latente Steuern | +219 | +543 |
| Summe Passiva | +3.873 | +4.527 |
| Umsatzerlöse | +178 | |
| Andere aktivierte Eigenleistung | +1.381 | |
| Abschreibungen | +905 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | - 335 | |
| Ergebnis vor Steuern | +989 | |
| Steueraufwand | +324 | |
| KONZERNERGEBNIS | +664 | |
| ERGEBNIS JE AKTIE IN € | ||
| unverwässert | +0,10 |
Im Rahmen der Analyse wurde zudem festgestellt, dass final erbrachte Leistungen, die dem Kunden zum Stichtag noch nicht in Rechnung gestellt wurden, unter den Vertragsvermögenswerten auszuweisen sind. Im Vorjahr wurden diese unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen. Nachfolgend die Übersicht hierzu:
verwässert +0,11
| In T€ | 31.12.2018 | Umgliederung | 31.12.2018 angepasst |
|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
80.253 | -5.091 | 75.162 |
| Vertragsvermögenswerte | 12.073 | 5.091 | 17.164 |
Am 24.04.2019 erwarb adesso 90% der Anteile an der management systems GmbH, Neumünster. Diese wurde am 03.12.2019 in die adesso health solutions GmbH umfirmiert. Die adesso health solutions ist ein führender Anbieter von IT-Lösungen für kassenärztliche Vereinigungen in Deutschland. Der Kaufpreis beträgt 4.048 T€. Die in bar erbrachte Gegenleistung beträgt 3.850 T€. Weitere 200 T€ sind nach Ablauf von einem Jahr fällig. Weitere Kaufpreiszahlungen für den 90%-Anteil an der zur adesso health solutions GmbH existieren nicht. Über die verbleibenden 10% der nicht beherrschenden Anteile an der adesso health solutions GmbH besteht eine kombinierte Call-/Put-Option. Der Ausübungspreis beträgt 450T€. Die Optionen können unbefristet ausgeübt werden, frühestens aber nach Ablauf von drei Jahren ab Erwerb. Für die Wirksamkeit der enthaltenen Put-Option wurden bestimmte EBIT-Ziele vereinbart, deren Erreichung das Management der adesso SE als sehr wahrscheinlich einstuft. Da die Ausgestaltung der kombiniertem Call-/Put-Option nicht
Konzernanhang
dazu führt, dass adesso wirtschaftlich als Eigentümer der 10% Anteile zu betrachten ist, wurde die kombinierte Call-/Put-Option bei der Abbildung des Unternehmenserwerbs nicht berücksichtigt. Zum 31.12.2019 wird indes der Abschluss so gezeigt, als hätte adesso zu diesem Zeitpunkt die 10% der Anteile erworben. Dabei werden die nicht beherrschenden Anteile um 240 T€ und die Kapitalrücklage um 210 T€ vermindert.
Die adesso health solutions GmbH ist dem Segment "IT-Solutions" zugeordnet.
Der beizulegende Zeitwert der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betrug 1.084 T€. Dieser Betrag entspricht den vertraglichen Zahlungsströmen aus den Forderungen. Die Anschaffungsnebenkosten betrugen 19 T€. Sie werden in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung in der Position "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfasst.
Der aus dem Unternehmenszusammenschluss resultierende Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert vor allem den nicht aktivierungsfähigen Mitarbeiterstamm der Gesellschaft sowie erwartete Synergieeffekte. Das Wahlrecht, den Geschäfts- oder Firmenwert für die nicht beherrschenden Anteile anzusetzen, wird nicht ausgeübt. Der Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abzugsfähig.
| Angaben in T€ | adesso health solutions GmbH |
|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.976 |
| Kundenbeziehungen | 1.750 |
| Auftragsbestand | 330 |
| Sonstige langfristige Vermögenswerte | 133 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 1.084 |
| Vertragsvermögenswerte | 478 |
| Aktivische latente Steuern | 29 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 16 |
| Liquide Mittel | 103 |
| Summe Vermögenswerte | 5.899 |
| Rückstellungen | 305 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 149 |
| Steuerverbindlichkeiten | 92 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | 300 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 96 |
| Passive latente Steuern | 679 |
| Summe Schulden | 1.621 |
| Nettovermögen | 4.278 |
| adesso zuzurechnendes Nettovermögen | 4.048 |
| Gegenleistung | 4.048 |
| davon bar geleistet | 3.850 |
| Übernommene liquide Mittel | 103 |
Die im Konzernabschluss von adesso erfassten Umsatzerlöse sowie der Ergebnisbeitrag der adesso health solutions GmbH betragen 4.115 T€ beziehungsweise 102 T€. Wäre die Gesellschaft bereits zum 01.01.2019 in den Konzernabschluss einbezogen worden, so würden die Konzernumsatzerlöse 451.366 T€ und das Konzernergebnis 17.319 T€ betragen.
Am 08.02.2018 erwarb adesso 100% der Anteile an der Fabis Sales Solutions GmbH & Co.KG und der Komplementärgesellschaft Fabis Verwaltung GmbH (Bamberg), welche im zweiten Halbjahr 2018 auf die adesso insurance solutions GmbH verschmolzen wurden. Am 13.07.2018 erwarb adesso die Vermögenswerte und Schulden der Collogia Trianova GmbH, Köln. Am 03.12.2018 erwarb adesso 100% der Anteile an der SunnyTrail Consulting S.L. mit Sitz in Madrid, Spanien.
Folgende Vermögenswerte und Schulden wurden bei den Unternehmenszusammenschlüssen angesetzt. Die Kaufpreisallokation ist final. Zum Vorjahr ergaben sich keine Änderungen.
| Angaben in T€ | Fabis Gesellschaften |
SunnyTrail | Collogia |
|---|---|---|---|
| Geschäfts- oder Firmenwert | 1.531 | 0 | 1.502 |
| Kundenbeziehungen | 72 | 288 | 271 |
| Auftragsbestand | 20 | 105 | 1.007 |
| Software | 59 | 0 | 322 |
| Sonstiges Anlagevermögen | 0 | 4 | 30 |
| Aktivische latente Steuern | 4 | 0 | 60 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 314 | 79 | 0 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte | 14 | 15 | 74 |
| Flüssige Mittel | 1 | 18 | 0 |
| Summe Vermögenswerte | 2.015 | 509 | 3.266 |
| Rückstellungen | 3 | 10 | 84 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 283 | 0 | 0 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 227 | 0 | 334 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 2 | 73 | 0 |
| Passivische latente Steuern | 0 | 98 | 0 |
| Summe Schulden | 515 | 181 | 418 |
| Nettovermögen | 1.500 | 328 | 2.848 |
| Gegenleistung | 1.500 | 328 | 2.848 |
| davon bar geleistet | 1.500 | 212 | 2.848 |
| Übernommene liquide Mittel | 1 | 18 | 0 |
| TATSÄCHLICHER MITTELABFLUSS AUS ERWERB | 1.499 | 194 | 2.848 |
Tochterunternehmen sind die Unternehmen, welche von adesso direkt oder indirekt beherrscht werden. Ein Unternehmen wird von adesso beherrscht, wenn adesso die Entscheidungsmacht besitzt, adesso variablen Rückflüssen ausgesetzt ist beziehungsweise ein Anrecht auf solche besitzt (in der Regel Dividenden), und adesso die Entscheidungsmacht einsetzen kann, um die variablen Rückflüsse aus dem Unternehmen
Konzernanhang
zu beeinflussen. adesso besitzt die Entscheidungsmacht, wenn adesso aufgrund von bestehenden Rechten die maßgeblichen Tätigkeiten des Unternehmens bestimmen kann. Maßgebliche Tätigkeiten sind solche, welche die variablen Rückflüsse des Unternehmens wesentlich beeinflussen. Dabei sind neben gegenwärtigen Stimmrechten auch potenzielle Stimmrechte aus Optionen oder Wandelanleihen zu berücksichtigen, unabhängig davon, ob diese von der adesso SE selbst oder einem ihrer Tochterunternehmen gehalten werden.
Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt vollkonsolidiert, zu dem adesso die Beherrschung erlangt. Das bedeutet, dass die Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen ab diesem Zeitpunkt im Konzernabschluss erfasst werden.
Unternehmenszusammenschlüsse werden entsprechend IFRS 3 unter Anwendung der Erwerbsmethode abgebildet. Die Gegenleistung für die erworbenen Anteile setzt sich dabei aus den hingegebenen Vermögenswerten, den eingegangenen beziehungsweise übernommenen Schulden, ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten sowie einer gegebenenfalls vereinbarten bedingten Gegenleistung zusammen, jeweils bewertet zum beizulegenden Zeitwert. Vermögenswerte und Schulden aus bedingten Gegenleistungen sind in der Folge nach IFRS 9 zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Erträge und Aufwendungen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen sind. Ist die bedingte Gegenleistung als Eigenkapital zu klassifizieren, sind laufende Wertänderungen nicht zu erfassen und Differenzbeträge bei Begleichung der bedingten Gegenleistung im Eigenkapital zu erfassen. An einem Tochterunternehmen zuvor gehaltene Anteile (sukzessiver Beteiligungserwerb) sind unmittelbar vor dem Unternehmenszusammenschluss ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenszusammenschlusses sind unmittelbar in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung bestehende vorkonzernliche Beziehungen sind vor der Konsolidierung zu eliminieren. Sich daraus ergebende Erfolgsbeiträge sind in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind anzusetzen, soweit sie die Definition eines Vermögenswertes oder einer Schuld erfüllen. Die erworbenen Vermögenswerte und Schulden sind grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert anzusetzen. Anteile nicht beherrschender Gesellschafter sind wahlweise mit dem anteiligen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen oder mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Letzte Möglichkeit enthält grundsätzlich den Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwertes auch für die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter. adesso bewertet die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter mit dem anteiligen nach IFRS 3 ermittelten Nettovermögen.
Bezüglich nicht beherrschender Anteile ist zu analysieren, ob adesso wirtschaftlicher Eigentümer der Anteile ist. Dies ist gegeben, soweit adesso Zugriff auf die variablen Renditen aus den Anteilen hat. Dies kann aus Put-Optionen, Call-Optionen oder einer Kombination dieser Optionen resultieren. Hält adesso eine Call-Option über die verbleibenden Anteile, begründet dies nur in Ausnahmefällen wirtschaftliches Eigentum an den ausstehenden Anteilen. Dies ist zum Beispiel gegeben, wenn die Optionen mit einem günstigen Basispreis vereinbart wurden und vereinbart ist, dass bis zur Ausübung der Optionen keine Dividenden ausgeschüttet werden oder der Optionspreis um Dividendenzahlungen angepasst wird. Haben die nicht beherrschenden Gesellschafter eine Put-Option über deren Anteile und ist adesso als wirtschaftlicher Eigentümer der Anteile zu beurteilen, ist der Abschluss so zu erstellen, als hätte adesso unmittelbar die der Put-Option zugrunde liegenden Anteile erworben. Soweit adesso nicht als wirtschaftlicher Eigentümer der Anteile zu beurteilen ist, wird der Abschluss so dargestellt, als hätte adesso die nicht beherrschenden Anteile zum Ende des Geschäftsjahres erworben. Dadurch wird das Jahresergebnis den nicht beherrschenden Anteilen zugerechnet, und in der Konzernbilanz werden keine nicht beherrschenden Anteile, sondern die Verbindlichkeit aus der Put-Option ausgewiesen. Ein Unterschiedsbetrag zwischen Verbindlichkeit und nicht beherrschenden Anteilen wird im Eigenkapital in der Kapitalrücklage erfasst. Ab dem Beginn des jeweils folgenden Geschäftsjahres gelten die nicht beherrschenden Anteile bis zum Ende der jeweiligen Rechnungslegungsperiode beziehungsweise bis zu deren Ausübung als ausstehend. Soweit eine Kombination aus Call- und Put-Optionen gegeben ist, sind diese grundsätzlich wie beschrieben zu analysieren.
Der den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert entspricht grundsätzlich der Differenz zwischen dem Wert der erbrachten Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der vor dem Unternehmenszusammenschluss an dem Tochterunternehmen gehaltenen Anteile sowie dem anteilig erworbenen nach IFRS 3 bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens.
Soweit zu dem auf den Unternehmenszusammenschluss folgenden Bilanzstichtag die Identifikation und Bewertung der erworbenen Vermögenswerte und Schulden und/oder die Ermittlung der hingegebenen Gegenleistung nicht abgeschlossen sind, ist der Unternehmenszusammenschluss provisorisch im Konzernabschluss abzubilden. Die Abbildung des Unternehmenszusammenschlusses ist innerhalb von zwölf Monaten nach dem Unternehmenszusammenschluss abzuschließen (sogenannte Bewertungsperiode).
Konzerninterne Beziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden eliminiert. Im Rahmen der Kapitalkonsolidierung werden die Beteiligungen an den Tochterunternehmen mit dem erworbenen anteiligen, adesso zuzurechnenden Eigenkapital des Tochterunternehmens verrechnet. Schuldbeziehungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung eliminiert. Die in den Vermögenswerten und Schulden enthaltenen Zwischenergebnisse aus konzerninternen Transaktionen werden im Rahmen der Zwischenergebniseliminierung, Aufwendungen und Erträge aus konzerninternen Transaktionen im Rahmen der Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert.
Änderungen der Beteiligungsquote an einem Tochterunternehmen, welche nicht zum Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktion abgebildet. Unterschiedsbeträge zwischen dem beizulegenden Zeitwert der Gegenleistung und dem Buchwert des anteiligen Eigenkapitals werden in der Kapitalrücklage erfasst.
Zu dem Zeitpunkt, ab dem adesso ein Unternehmen nicht mehr beherrscht, wird dieses entkonsolidiert. Ab diesem Zeitpunkt sind die Vermögenswerte und Schulden sowie die Erträge und Aufwendungen nicht mehr adesso zuzurechnen. Ein gegebenenfalls bei adesso verbleibender Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen ist mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die Differenz zwischen dem auf die verbleibenden Anteile entfallenden Nettovermögen zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung und dem beizulegenden Zeitwert der Anteile ist in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Eine in Zusammenhang mit dem entkonsolidierten Tochterunternehmen im Eigenkapital erfasste Rücklage aus Währungsumrechnungsdifferenzen ist ergebniswirksam in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.
adesso hält bei allen Tochterunternehmen die Stimmrechtsmehrheit, woraus adesso die Möglichkeit erhält, die maßgeblichen Tätigkeiten der Tochterunternehmen zu lenken.
Die Zahl der voll zu konsolidierenden Tochterunternehmen erhöhte sich auf 25 (Vorjahr: 24).
Im Konzernabschluss von adesso bestehen keine wesentlichen Anteile nicht beherrschender Gesellschafter.
Bezüglich der Auflistung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen verweisen wir auf die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach §313 Abs. 2 HGB unter "46. Tochterunternehmen" beziehungsweise "47. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen".
Am 04.01.2019 wurde die adesso Beteiligungsverwaltung AG in Wien/Österreich gegründet, welche am 27.11.2019 mit der adesso AG verschmolzen wurde. In der Folge wurde aus der adesso AG eine europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea) – adesso SE.
Konzernanhang
Am 18.04.2019 beziehungsweise am 08.07.2019 hat adesso die Landesgesellschaften in Budapest/Ungarn und Amsterdam/Niederlande gegründet. Die Neugründungen werden in die vernetzte Vertriebsorganisation der adesso Group eingebunden, um die lokalen Märkte optimal erschließen zu können.
Die 2018 erworbene SunnyTrail Consulting S.L. in Madrid/Spanien, wurde am 06.08.2019 auf die adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas Sociedad Limitada, Barcelona/Spanien, verschmolzen. Die nhs informatik GmbH in Bern/Schweiz wurde mit Wirkung zum 01.12.2019 auf die adesso Schweiz AG, Zürich/Schweiz, verschmolzen.
2019 hat adesso die ausstehenden Anteile der alleato assekuranzmakler GmbH, Dortmund (+26%), der inQventures GmbH, Berlin (+15%) und der gadiv GmbH, Much (+39%) für 201 T€ erworben. Zudem wird der Abschluss erstellt, als hätte adesso die ausstehenden 10% der Anteile der adesso health solutions GmbH für 450 T€ erworben. Die nicht beherrschenden Anteile wurden in diesem Zusammenhang um insgesamt 326 T€ verringert. Die Differenz in Höhe von 324 T€ zwischen dem Kaufpreis für die zusätzlichen Anteile und dem Betrag der nicht beherrschenden Anteile ist in der Kapitalrücklage erfasst.
Nach IFRS 11 werden gemeinschaftliche Vereinbarungen differenziert in gemeinschaftliche Tätigkeiten (Joint Operation) und Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture). Gemeinschaftliche Tätigkeiten sind dadurch gekennzeichnet, dass der "gemeinschaftliche Betreiber" Rechte an den Vermögenswerten und Schulden der gemeinschaftlichen Vereinbarung innehat. Dagegen hat das Partnerunternehmen bei einem Gemeinschaftsunternehmen Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung. Bei den gemeinschaftlichen Tätigkeiten bilanziert der gemeinschaftliche Betreiber seine Vermögenswerte und Schulden inklusive seines Anteils an den Vermögenswerten und Schulden, die gemeinschaftlich gehalten werden sowie seine Erträge und Aufwendungen inklusive seines Anteils an den gemeinschaftlichen Erträgen und den gemeinschaftlich eingegangenen Aufwendungen der Vereinbarung. Anteile an Gemeinschaftsunternehmen werden gemäß IFRS 11 unter Anwendung der in IAS 28 beschriebenen Equity-Methode konsolidiert.
Ein Unternehmen gilt als ein assoziiertes Unternehmen von adesso, soweit adesso einen maßgeblichen Einfluss auf dieses Unternehmen ausüben kann, dieses Unternehmen aber nicht beherrscht und nicht gemeinschaftlich beherrscht. Soweit adesso 20% bis 50% der Anteile an einem Unternehmen hält, wird nach IAS 28 vermutet, dass adesso einen maßgeblichen Einfluss auf das Unternehmen ausüben kann. Assoziierte Unternehmen werden wie die Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode konsolidiert.
Nach der Equity-Methode werden die Anteile beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten angesetzt. Sind zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals nach der Equity-Methode konsolidiert wird, die Anschaffungskosten höher als der anteilige beizulegende Zeitwert des Nettovermögens des Unternehmens, ist im Anteil ein Geschäfts- oder Firmenwert enthalten. Im umgekehrten Fall ist ein Ertrag in Höhe des Unterschiedsbetrags zu erfassen. In der Folge sind die Ergebnisse von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen anteilig bei adesso zu erfassen, wobei beim Erwerb gegebenenfalls aufgedeckte stille Reserven und Lasten fortzuschreiben sind.
Der Gewinn und Verlust von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen, das sonstige Periodenergebnis von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen ist anteilig im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen, jeweils durch eine Anpassung des Buchwerts der Anteile. Dividendenausschüttungen von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen mindern den Buchwert der Anteile ergebnisneutral. Soweit die anteilig erfassten Verluste größer sind als die Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierte Unternehmen (Anteile zuzüglich zum Beispiel langfristiger Ausleihungen), werden die die Nettoinvestition übersteigenden Verluste nicht erfasst. In einer Nebenrechnung wird der negative Equity-Wert fortgeführt. In die Konzernbilanz ist der Wert aufzunehmen, wenn er wieder positiv wird.
Wird durch Änderung der Höhe der Anteile oder durch Änderung vertraglicher Regelungen ein assoziiertes Unternehmen ein Gemeinschaftsunternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen ein assoziiertes Unternehmen, wird der Equity-Wert nur um gegebenenfalls erworbene oder veräußerte Anteile angepasst. Eine Neubewertung von Anteilen erfolgt nicht. Werden Anteile an einem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen veräußert und wird es weiterhin nach der Equity-Methode konsolidiert, werden die im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge anteilig in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit dies auch bei Veräußerung der entsprechenden Vermögenswerte beziehungsweise Schulden geboten wäre.
Zu jedem Bilanzstichtag prüft adesso, ob nach IAS 28 objektive Hinweise für eine Wertminderung des Buchwerts der Nettoinvestition vorliegen. Der Wertminderungstest erfolgt dann nach den Vorschriften des IAS 36. Ein Wertminderungsaufwand ist in Höhe der Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag der Nettoinvestition in das Gemeinschaftsunternehmen beziehungsweise das assoziierte Unternehmen und dem Buchwert der Nettoinvestition zu erfassen. Da der gesamte Buchwert und nicht die einzelnen im Buchwert enthaltenen Vermögenswerte abgeschrieben werden, ist gegebenenfalls künftig nach IAS 36 eine Wertaufholung zu erfassen.
Zwischenergebnisse aus Upstream- und Downstream-Transaktionen mit assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden anteilig eliminiert.
Am 29.03.2019 hat sich adesso mit 15% im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der urban Energy GmbH, Berlin, beteiligt. Die Anschaffungskosten betragen 375 T€. In den Anschaffungskosten sind bedingte Zahlungen Höhe von 149 T€ enthalten, welche abhängig sind vom Erreichen mehrerer Meilensteine und deren beizulegender Zeitwert zum Kaufzeitpunkt 149 T€ betrug. Die bedingte Kaufpreiszahlung wurde in Höhe von 122 T€ bis November 2019 gezahlt und ist in Höhe von 27 T€ im Oktober 2020 fällig. adesso geht davon aus, dass die Meilensteine erreicht werden.
Am 01.07.2019 beziehungsweise am 25.09.2019 wurden sämtliche Anteile an der MediOne GmbH, Dortmund, und der 1Buch GmbH, Gütersloh, verkauft. Die SPS Perzonalized Nutrition GmbH, Berlin wurde am 04.07.2019 liquidiert.
adesso hält keine wesentlichen Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen. Informationen zu diesen Unternehmen sind unter "47. Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" veröffentlicht.
Jedes der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen erstellt den Einzelabschluss in der jeweiligen funktionalen Währung. Die funktionale Währung eines Unternehmens entspricht der Währung des primären Wirtschaftsumfelds, in dem das Unternehmen tätig ist. Diese funktionale Währung entspricht bei den in den Konzernabschluss von adesso einbezogenen Unternehmen der jeweiligen Währung des Landes, in welchem die Gesellschaft ihren Sitz hat. Transaktionen in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung werden zum jeweiligen Stichtagskurs beziehungsweise Kurs zum Bewertungsstichtag in die funktionale Währung umgerechnet. Daraus und aus der Begleichung solcher Transaktionen resultierende Aufwendungen und Erträge werden grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst, soweit die Beträge nicht wie entsprechende Erfolgsposten im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen sind.
Die Umrechnung der in vom Euro abweichenden funktionalen Währung erstellten Abschlüsse erfolgt nach der modifizierten Stichtagskursmethode. Das Eigenkapital dieser in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften wird dabei zu historischen Kursen umgerechnet. Sämtliche Vermögenswerte und Schulden werden mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfassten Erträge und Aufwendungen sowie das Jahresergebnis werden grundsätzlich mit dem Transaktionskurs umgerechnet, aus Vereinfachungsgründen soweit zulässig, mit dem Durchschnittskurs. Die im jeweils aktuellen Jahr entstandenen Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Im Folgenden werden die Kurse nach der allgemein üblichen Mengennotierung angegeben. Das bedeutet zum Beispiel am 31.12.2019 gilt: 1 € entspricht 1,09 CHF.
Konzernanhang
| Stichtagskurs | Durchschnittskurs | |||
|---|---|---|---|---|
| 2019 | 2018 | 2019 | 2018 | |
| Schweizer Franken (CHF) | 1,09 | 1,13 | 1,11 | 1,15 |
| Britisches Pfund (GBP) | 0,85 | 0,89 | 0,88 | 0,88 |
| US-Dollar (USD) | 1,12 | 1,15 | 1,12 | 1,18 |
| Türkische Lira (TRY) | 6,68 | 6,06 | 6,36 | 5,70 |
| Bulgarische Lewa (BGN) | 1,96 | 1,96 | 1,96 | 1,96 |
| Ungarische Forint (HUF) | 330,53 | - | 327,68 | - |
Umsatzerlöse werden nach IFRS 15 erfasst. Voraussetzung für die Umsatzerfassung ist ein gültiger Vertrag, die aus dem Vertrag resultierenden Leistungsverpflichtungen sind identifizierbar, die Zahlungsmodalitäten sind ersichtlich, der Vertrag hat wirtschaftliche Substanz und es ist wahrscheinlich, dass die vereinbarte Gegenleistung zufließen wird. Soweit unterschiedliche Verträge mit Kunden, die zeitgleich oder zeitnah vereinbart wurden, nicht unabhängig voneinander sind, sind sie als ein Vertrag zu analysieren. In der Folge sind Umsatzerlöse zu erfassen, sobald eine Leistungsverpflichtung erfüllt wurde. Umsätze werden nach IFRS 15 grundsätzlich zu einem Zeitpunkt erfasst. Davon abweichend sind Umsatzerlöse über einen Zeitraum zu erfassen, soweit, der Kunde den Nutzen unmittelbar konsumiert, adesso einen Vermögenswert erstellt oder verbessert, der vom Kunden beherrscht wird, oder adesso für einen Kunden einen Vermögenswert ohne alternativen Nutzen erstellt und adesso, wie bei einem Werkvertrag üblich, einen Anspruch auf Entgelt für jeweils erbrachte Leistungen erwirbt. Auf dieser Basis werden Umsatzerlöse aus Leistungsverpflichtungen wie folgt erfasst:
Lizenzverkauf, keine weitere Verpflichtung seitens adesso: Sobald der Lizenzschlüssel geliefert wurde und der Kunde auf die Lizenz zugreifen kann. Dies gilt unabhängig davon, ob das auf den Kunden übertragene Nutzungsrecht zeitlich begrenzt ist. Soweit adesso bei einem Lizenzverkauf als Vermittler beziehungsweise Agent tätig wird, erfasst adesso aus dem Verkauf der Software lediglich eine Vermittlungsprovision. Rechnungen werden grundsätzlich nach Lieferung der Software gestellt. Das Zahlungsziel beträgt in der Regel maximal 30 Tage.
Recht des Kunden, auf Software zugreifen zu können, die von adesso regelmäßig aktualisiert wird: Über den vertraglichen Zeitraum. Zahlungen erfolgen grundsätzlich monatlich.
Beratungsprojekte:
Aufwand wird in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Soweit mit dem Beratungsprojekt eine Lizenz veräußert wird, sind die Umsatzerlöse für die Lizenz zum Zeitpunkt der Lieferung der Lizenz zu erfassen. Davon abweichend sind die Erlöse für die Lizenz als Teil der Umsatzerlöse des Beratungsprojekts (eine Leistungsverpflichtung) zu erfassen, soweit im Rahmen des Beratungsprojekts der Quellcode der Software nicht unwesentlich angepasst wird. Bei einigen Festpreisverträgen werden vertraglich Abschlagszahlungen vereinbart. Die Schlussrechnung wird nach Abnahme mit einem vereinbarten Zahlungsziel von maximal 30 Tagen gestellt.
Wartungs- und Hosting-Leistungen sind in der Regel zeitbasiert: Umsatzerlöse werden über den entsprechenden Zeitraum erfasst. Zahlungen erfolgen in der Regel quartalsweise vorab.
Bei der Ermittlung des Betrags, welcher als Umsatzerlös für erfüllte Leistungsverpflichtungen zu erfassen ist, sind variable Bestandteile der vereinbarten Gegenleistung zu berücksichtigen. Dazu zählen zum Beispiel Rabatte, Leistungsanreize, Boni oder Strafen. Umsatzerlöse aus variablen Bestandteilen dürfen dabei nur erfasst werden, soweit es sehr wahrscheinlich ist, dass diese künftig nicht wieder zurückzunehmen sind. Soweit in einem Vertrag mehrere Leistungsverpflichtungen vereinbart werden, ist die vereinbarte Gegenleistung für Zwecke der Umsatzerfassung auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen Leistungsverpflichtungen zu verteilen. adesso verhandelt in der Regel die einzelnen Leistungskomponenten separat. Vereinbart werden grundsätzlich Preise, welche dem Vergleich mit einem Einzelverkaufspreis standhalten.
Nach IFRS 15 ist der noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnende und künftig als Umsatzerlös zu erfassende Transaktionspreis anzugeben. Bei dieser Angabe wendet adesso die Vereinfachungsvorschrift an, diesen für Verträge anzugeben, welche eine ursprüngliche Laufzeit von mehr als einem Jahr haben. Ebenso wird bei dieser Angabe entsprechend der Vereinfachungsvorschrift der Transaktionspreis von Time & Material-Projekten nicht berücksichtigt.
Fremdkapitalkosten werden grundsätzlich als Aufwand in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei qualifizierten Vermögenswerten sind Fremdkapitalkosten nach IAS 23 Teil der Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten. Qualifizierte Vermögenswerte sind solche Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. adesso hat im Berichtszeitraum keine qualifizierten Vermögenswerte identifiziert, bei denen nicht unwesentliche Fremdkapitalkosten zu aktivieren wären.
Der Geschäfts- oder Firmenwert ergibt sich bei Unternehmenszusammenschlüssen als positive Differenz zwischen der beim Unternehmenszusammenschluss hingegebenen Gegenleistung zuzüglich des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Anteile sowie der mit dem anteiligen Nettovermögen bewerteten nicht beherrschenden Anteile und dem nach IFRS 3 bewerteten Eigenkapital des erworbenen Unternehmens zum Zeitpunkt des Unternehmenszusammenschlusses. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird nicht planmäßig abgeschrieben, sondern er ist für Zwecke des Wertminderungstests den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zuzuordnen, welche von dem Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Goodwill vom Management beobachtet wird, dabei maximal auf der Ebene von operativen Segmenten nach IFRS 8 vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Siehe zum Wertminderungstest "6.5 Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte".
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten oder Herstellungskosten angesetzt. Sie werden in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten oder Herstellungskosten bewertet, soweit sie abnutzbar sind. Die Vermögenswerte werden linear über ihre voraussichtliche wirtschaftliche Nut-
Konzernanhang
zungsdauer abgeschrieben. Bei der Ermittlung des Abschreibungsvolumens von Sachanlagen werden Restwerte berücksichtigt, soweit vorhanden. Bei immateriellen Vermögenswerten sind Restwerte nur zu berücksichtigen, soweit eine dritte Partei die Verpflichtung hat, den immateriellen Wert am Ende der Nutzungsdauer zu übernehmen. Zudem sind Restwerte zu berücksichtigen, soweit ein aktiver Markt für den immateriellen Wert besteht, der Restwert unter Bezugnahme auf diesen Markt bestimmt werden kann und der aktive Markt voraussichtlich auch am Ende der Nutzungsdauer des immateriellen Vermögenswertes bestehen wird.
Die Herstellung langfristiger immaterieller Vermögenswerte ist soweit möglich in eine Forschungs- und eine Entwicklungsphase aufzuteilen. Ausgaben in der Forschungsphase sind stets als Aufwand zu erfassen. Ausgaben in der Entwicklungsphase sind ab dem Zeitpunkt zu aktivieren, ab dem das Folgende nachgewiesen wird:
die technische Möglichkeit, den immateriellen Wert fertigzustellen, so dass er genutzt oder verkauft werden kann,
die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und ihn zu nutzen oder zu verkaufen,
die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen,
die Art, wie mit dem immateriellen Vermögenswert künftig wirtschaftlicher Nutzen generiert wird,
ausreichende Ressourcen, welche zur Verfügung stehen, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen und
die Herstellungskosten des immateriellen Vermögenswerts sind zuverlässig zu bestimmen.
Immaterielle Vermögenswerte werden grundsätzlich linear über drei bis sechs Jahre abgeschrieben. Ausnahmen bilden Zugänge durch Unternehmenszusammenschlüsse wie Kundenbeziehungen, Software sowie Auftragsbestände. Der Buchwert der Auftragsbestände wird abgeschrieben, sobald der Umsatzerlös aus dem jeweiligen Auftrag realisiert wird. Die Nutzungsdauer von Kundenlisten beträgt fünf bis sechs Jahre. Die 2015 erworbene Software PSLife wird über zehn Jahre abgeschrieben.
Die Sachanlagen werden unterschieden in technische Ausstattungen, welche grundsätzlich über drei Jahre, und Büroeinrichtungen und Sonstiges, welche über fünf bis 20 Jahre linear abgeschrieben werden.
Der gesamte im Geschäftsjahr erfasste Entwicklungsaufwand entspricht der Abschreibung der selbst erstellten immateriellen Vermögenswerte. Diese beträgt 1.237 T€ (Vorjahr: 1.014 T€).
Siehe zur Wertminderung von langfristigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen die nachfolgenden Ausführungen.
Geschäfts- oder Firmenwerte, langfristige immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind nach IAS 36 auf eine Wertminderung hin zu testen. Grundsätzlich ist zum Bilanzstichtag zu prüfen, ob Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen. Soweit solche Indikatoren vorliegen, ist ein Wertminderungstest durchzuführen. Davon abweichend sind Geschäfts- oder Firmenwerte, immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer sowie noch nicht zum Gebrauch verfügbare immaterielle Vermögenswerte mindestens einmal jährlich auf eine Wertminderung hin zu testen. Der Zeitpunkt des verpflichtenden Wertminderungstests ist frei wählbar und stetig anzuwenden. Für alle Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IAS 36 ist ein Wertminderungstest zudem durchzuführen, soweit Indikatoren für eine Wertminderung vorliegen.
Der Wertminderungstest wird grundsätzlich für einen einzelnen Vermögenswert durchgeführt. Ist dies nicht möglich, ist der Wertminderungstest auf Ebene einer Zahlungsmittel generierenden Einheit durchzuführen. Eine solche Einheit ist die kleinste Gruppe von Vermögenswerten, welche den zu testenden Vermögenswert umfasst und für die von anderen Vermögenswerten im Wesentlichen unabhängig Zahlungsmittelströme identifiziert werden können. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird stets auf Basis einer oder einer Gruppe von Zahlungsmittel generierenden Einheiten auf eine Wertminderung hin getestet.
Beim Wertminderungstest wird der Buchwert eines Vermögenswertes beziehungsweise einer Zahlungsmittel generierenden Einheit gegebenenfalls inklusive des Buchwertes des Geschäfts- oder Firmenwertes mit dem erzielbaren Betrag der Zahlungsmittel generierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten.
Soweit der Buchwert höher ist als der erzielbare Betrag, ist ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Wird ein einzelner Vermögenswert auf eine Wertminderung hin untersucht, ist der Buchwert des Vermögenswertes zu reduzieren. Wird in einer Zahlungsmittel generierenden Einheit eine Wertminderung erfasst, ist zunächst der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwertes gegebenenfalls bis auf 0 € zu reduzieren. Soweit weiterer Wertminderungsaufwand zu erfassen ist, sind die Buchwerte der in den Anwendungsbereich des IAS 36 fallenden Vermögenswerte der Zahlungsmittel generierenden Einheit pro rata auf Basis der Buchwerte zu reduzieren. Dabei darf der jeweilig erzielbare Betrag der einzelnen Vermögenswerte nicht unterschritten werden. Soweit nach einer Wertminderung der erzielbare Betrag steigt, sind Vermögenswerte zuzuschreiben. Lediglich für den Geschäfts- oder Firmenwert ist eine Zuschreibung nicht zulässig.
Vertragsanbahnungskosten (Provisionen) werden nach IFRS 15 aktiviert, soweit sie direkt dem Abschluss eines Vertrags mit einem Kunden zuzurechnen sind. Dabei wendet adesso die Vereinfachung an, die Vertragsanbahnungskosten nur für die Verträge zu aktivieren und abzuschreiben, bei denen die Abschreibungsdauer länger ist als ein Jahr. Vertragsanbahnungskosten werden unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. adesso schreibt diese Vertragsanbahnungskosten über die Laufzeit des zugrunde liegenden Vertrags grundsätzlich linear ab. Soweit in der Folge die erwartete Vertragslaufzeit wesentlich von der ursprünglich geschätzten Vertragslaufzeit abweicht, wird der Restbuchwert der Vertragsanbahnungskosten über die neu geschätzte Restlaufzeit abgeschrieben. Bei der Ermittlung drohender Verluste aus einem Vertrag wird der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten als Vertragskosten berücksichtigt. Der Buchwert der Vertragsanbahnungskosten beträgt 598T€ (Vorjahr: 605 T€). Die im Geschäftsjahr erfassten Abschreibungen betragen 499 T€ (Vorjahr: 477 T€).
Leasing-Transaktionen werden auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts entweder als Finance Lease oder als Operating Lease klassifiziert. Soweit bei einer Leasing-Transaktion im Wesentlichen alle mit dem Leasing-Gegenstand verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasing-Nehmer übergehen, ist der Leasing-Vertrag als Finance Lease, ansonsten als Operating Lease zu klassifizieren.
Soweit ein Leasing-Verhältnis als Finance Lease klassifiziert wird, ist der Leasing-Gegenstand mit dem Barwert der Mindestleasing-Zahlungen oder dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert beim Leasing-Nehmer anzusetzen. In gleicher Höhe ist eine Leasing-Verbindlichkeit zu passivieren. Der Leasing-Gegenstand wird über den kürzeren Zeitraum aus wirtschaftlicher Nutzungsdauer und Leasing-Laufzeit planmäßig abgeschrieben. Die Leasing-Zahlungen werden in Zins und Tilgung aufgeteilt, so dass die Verzinsung der jeweils verbleibenden Leasing-Verbindlichkeit konstant bleibt.
Gewinne aus "Sale and lease back"-Transaktionen werden passivisch abgegrenzt und über die Laufzeit des Leasing-Verhältnisses verteilt, soweit die neue Leasing-Vereinbarung als Finance Lease zu klassifizieren ist.
Soweit ein Leasing-Verhältnis als Operating Lease klassifiziert wird, werden die Leasing-Zahlungen linear über die Leasing-Laufzeit erfasst. Der Vorteil aus vereinbarter mietfreier Zeit wird über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt.
IFRS 16 ist grundsätzlich für alle Leasing-Verträge anzuwenden. Soweit dem Leasing-Nehmer aber zum Beispiel ein Nutzungsrecht aus einer Lizenzvereinbarung zusteht, ist dieses Recht nach IAS 38 zu bilanzieren.
Konzernanhang
Bei Leasing-Verhältnissen ist die Abbildung von Leasing-Verträgen beim Leasing-Nehmer und beim Leasing-Geber zu differenzieren.
Der Leasing-Nehmer aktiviert für das Recht, den Leasing-Gegenstand künftig zu nutzen einen Vermögenswert (Right of Use (RoU)-Vermögenswert) und gleichzeitig eine Leasing-Verbindlichkeit. Ausnahmen vom Ansatzgrundsatz gelten für sogenannte "Low Value-" und "Short Term"-Leasing-Verhältnisse. Ein "Low Value"-Leasing-Verhältnis ist gegeben, soweit der Neuwert des Leasing-Gegenstands maximal 5 T€ beträgt. Ein "Short Term"-Leasing-Verhältnis liegt vor, soweit die Leasing-Laufzeit nicht mehr als zwölf Monate beträgt. Bei "Low Value-" und "Short Term"-Leasing-Verhältnissen werden die Leasing-Zahlungen grundsätzlich linear über die Leasing-Laufzeit als Aufwand erfasst.
Ein RoU-Vermögenswert ist beim erstmaligen Ansatz zu Anschaffungskosten anzusetzen. Die Anschaffungskosten umfassen unter anderem den erstmaligen Buchwert der entsprechenden Leasing-Verbindlichkeit, vor der Bereitstellung geleistete Leasing-Zahlungen abzüglich erhaltener Leasing-Anreize, die dem Leasing-Nehmer entstandenen anfänglichen Kosten sowie als Rückstellung berücksichtigte künftig im Zusammenhang mit dem Leasing-Gegenstand anfallende Rückbau- beziehungsweise Rekultivierungskosten. Der erstmalige Buchwert der Leasing-Verbindlichkeit entspricht dem Barwert der künftigen Leasing-Zahlungen, berechnet mit dem internen Zinsfuß des Leasing-Verhältnisses oder, falls dieser nicht ohne Weiteres bestimmbar ist, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz. Die Leasing-Zahlungen umfassen unter anderem fixe und variable Leasing-Zahlungen, erwartete Zahlungen aus Restwertgarantien sowie hinreichend sichere Zahlungen aus vereinbarten Kaufoptionen. Bei der Bewertung der Leasing-Verbindlichkeit sind Auswirkungen von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen zu berücksichtigen, soweit deren Ausübung hinreichend sicher ist. In diesem Zusammenhang ist das Management der adesso SE der Ansicht, dass eine in mehr als zehn Jahren ausübbare Mietverlängerungsoption grundsätzlich nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird. Daher werden entsprechende Verlängerungsoptionen in der Regel nicht berücksichtigt.
Der RoU-Vermögenswert ist in der Folge planmäßig über die erwartete Leasing-Laufzeit und gegebenenfalls außerplanmäßig abzuschreiben. Soweit die Leasing-Verbindlichkeit aufgrund einer Neueinschätzung der Leasing-Verbindlichkeit oder einer Modifikation des Leasing-Verhältnisses neu zu bewerten ist, ist grundsätzlich der Buchwert des RoU-Vermögenswerts anzupassen. Die Leasing-Verbindlichkeit ist nach dem erstmaligen Ansatz um den zu erfassenden Zinsaufwand zu erhöhen und um Tilgungsleistungen zu verringern.
Bei "Sale and lease back"-Transaktionen ist zu analysieren, ob entsprechend der Regelungen des IFRS 15 ein Verkauf vorliegt. Ist dies der Fall, hat der Leasing-Nehmer den RoU-Vermögenswert anteilig auf Basis des Buchwerts für das zurückbehaltene Nutzungsrecht zu bewerten. Ein Ergebnis wird aus der Transaktion für das auf den Leasing-Geber übertragene Nutzungsrecht erfasst. Soweit nach IFRS 15 eine "Sale and lease back"-Transaktionen nicht als Verkauf zu qualifizieren ist, hat der Leasing-Nehmer das Nutzungsrecht in Höhe des Buchwerts des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu bewerten und in Höhe der erhaltenen Leistung eine nach IFRS 9 zu bewertende finanzielle Verbindlichkeit zu passivieren.
Beim Leasing-Geber werden Leasing-Transaktionen auf Basis des wirtschaftlichen Gehalts entweder als Finance Lease oder als Operating Lease klassifiziert. Soweit bei einer Leasing-Transaktion im Wesentlichen alle mit dem Leasing-Gegenstand verbundenen Risiken und Chancen auf den Leasing-Nehmer übergehen, ist der Leasingvertrag als Finance Lease, ansonsten als Operating Lease zu klassifizieren.
Soweit ein Leasing-Verhältnis als Finance Lease klassifiziert wird, ist der Leasing-Gegenstand auszubuchen und eine Forderung zu erfassen.
Soweit ein Leasing-Verhältnis als Operating Lease klassifiziert wird, werden die Leasing-Zahlungen linear über die Leasing-Laufzeit erfasst. Der Vorteil aus vereinbarter mietfreier Zeit wird über die Laufzeit des Mietverhältnisses verteilt.
Versteckte Leasing-Verhältnisse liegen nicht vor.
Finanzielle Vermögenswerte umfassen Fremdkapitalinstrumente (zum Beispiel Kredite und Forderungen), Eigenkapitaltitel sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Finanzielle Vermögenswerte werden angesetzt, sobald adesso Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Abhängig von der Klassifizierung der aus einem finanziellen Vermögenswert resultierenden Zahlungsströme und dem Geschäftsmodell, welchem der finanzielle Vermögenswert zugeordnet wird, ist der finanzielle Vermögenswert nach dem erstmaligen Ansatz einer der folgenden Kategorien zuzuordnen:
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet (AC)
Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVOCI)
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet (FVPL).
Eine Zuordnung in die Bewertungskategorien AC und FVOCI ist nur möglich, soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu qualifizieren sind. Soweit die künftigen Zahlungsströme über Zins und Tilgung weitere gegebenenfalls spekulative Bestandteile enthalten, liegt nach Ansicht des IASB keine "einfache Kreditvereinbarung" vor, mit der Folge, dass das Fremdkapitalinstrument der Kategorie FVPL zuzuordnen ist. Soweit die aus einem Fremdkapitalinstrument resultierenden Zahlungsströme als Zins und Tilgung zu klassifizieren sind, ist die weitere Kategorisierung abhängig von der Zuordnung zu bestimmten Geschäftsmodellen. Nach IFRS 9 werden dabei folgende Geschäftsmodelle differenziert:
"Halten": Ziel ist, Zinsen und Tilgung zu vereinnahmen, nicht der Verkauf der Fremdkapitalinstrumente. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie AC.
"Halten und Verkauf": Ziel ist beides, Zinsen und Tilgung zu vereinnahmen sowie Fremdkapitalinstrumente zu veräußern. Grundsätzliche Zuordnung zur Bewertungskategorie FVOCI.
"Sonstige Geschäftsmodelle": Vereinnahmen von Zins und Tilgung ist kein mit diesem Geschäftsmodell verfolgtes Ziel. Ziel ist eher der Verkauf von Fremdkapitalinstrumenten. Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL.
Ein Unternehmen kann dabei bezüglich unterschiedlicher Fremdkapitalinstrumente unterschiedliche Ziele und somit Geschäftsmodelle verfolgen.
Sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Kategorie AC oder FVOCI zuzuordnen, ist auf Basis der sogenannten Fair-Value-Option eine Zuordnung zur Bewertungskategorie FVPL möglich, soweit dadurch eine Bewertungsanomalie beseitigt oder zumindest wesentlich verringert wird. Diese Möglichkeit wendet adesso nicht an.
Fremdkapitalinstrumente sind beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert (in der Regel der Transaktionspreis) zuzüglich Transaktionskosten anzusetzen. Nur bei der Bewertungskategorie FVPL zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind die Transaktionskosten unmittelbar als Aufwand zu erfassen.
Soweit Fremdkapitalinstrumente der Kategorie AC oder FVOCI zugeordnet wurden, sind auf Basis der Effektivzinsmethode ermittelte Zinsen, Wertminderungen sowie Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen (identische Ergebniswirkung). Bei den der Bewertungskategorie FVOCI zugeordneten Fremdkapitalinstrumenten sind über die genannten Änderungen hinausgehende Wertänderungen im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen. Die im OCI erfassten Beträge bei Fremdkapitalinstrumenten, die der Bewertungskategorie FVOCI zugeordnet wurden, sind bei Ausbuchung in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Nach der Effektivzinsmethode werden Zinsen auf Basis des sogenannten effektiven Zinssatzes erfasst. Dieser entspricht dem Zins, mit dem beim Ansatz des Fremdkapitalinstruments der Barwert der künftigen erwarteten vertraglichen Zahlungsströme dem erstmaligen Buchwert des Fremdkapitalinstruments entspricht.
Wertminderungen sind auf Basis eines dreistufigen Wertminderungsmodells zu erfassen. Sie entsprechen dem gewichteten Barwert künftiger Zahlungsausfälle. Beim erstmaligen Ansatz sind Fremdkapitalinstrumente grundsätzlich der Stufe 1 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. In Stufe 1 werden Zinsen auf Basis des Bruttobuchwerts (ohne Berücksichtigung der Wertminderung) erfasst. Die Wertminderung wird auf Basis der innerhalb von zwölf Monaten möglicherweise eintretenden Verlustereignisse unter Berücksichtigung der entsprechenden Wahrscheinlichkeit ermittelt.
Soweit das Ausfallrisiko eines Fremdkapitalinstruments im Vergleich zu dem Ausfallrisiko bei erstmaligem Ansatz signifikant gestiegen ist, ist das Fremdkapitalinstrument der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Zinserträge sind wie in Stufe 1 auf Basis des Bruttobuchwerts zu erfassen, die Wertminderung wird indes unter Berücksichtigung der über die gesamte Laufzeit des Fremdkapitalinstruments möglicherweise eintretenden Verlustereignisse und ihrer entsprechenden Wahrscheinlichkeit ermittelt.
Liegen zudem noch objektive Hinweise auf eine Wertminderung vor (die Fremdkapitalinstrumente weisen eine beeinträchtigte Bonität auf ), so ist das Fremdkapitalinstrument in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Objektive Hinweise sind beziehungsweise können zum Beispiel die Eröffnung des Insolvenzverfahrens, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität beziehungsweise des Ratings, Handel von Wertpapieren des Schuldners weit unter dem Nominalbetrag oder sonstige bekannt gewordene finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners sein. Der Betrag der Wertminderung wird dabei wie in Stufe 2 ermittelt, die Zinsen werden indes auf Basis des Nettobuchwerts, also nach Berücksichtigung der Wertminderung erfasst. Bei der Berechnung der Zinsen auf Basis des Nettobuchwerts werden letztlich (in der Regel) die Zinserträge auf den Bruttobuchwert des Fremdkapitalinstruments mit (in der Regel) den Zinsaufwendungen aus der Fortschreibung der Wertminderung saldiert. Es resultiert daraus somit keine Ergebnis-, sondern lediglich eine Ausweiswirkung. Der Wechsel der Zuordnung von Fremdkapitalinstrumenten zwischen den Stufen ist symmetrisch. Das bedeutet, dass ein Wechsel in eine höhere Stufe bei entsprechend vorliegenden Voraussetzungen genauso möglich ist wie der Wechsel in eine niedrigere Stufe.
Für bestimmte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte besteht eine Erleichterungsvorschrift, welche adesso anwendet. Danach sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte schon beim erstmaligen Ansatz der Stufe 2 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Die Laufzeit dieser finanziellen Vermögenswerte beträgt meist maximal ein Jahr, so dass die Ermittlung der Wertminderung in Stufe 1 und 2 grundsätzlich identisch wäre. Eine Analyse, ob die Ausfallwahrscheinlichkeit signifikant gestiegen ist, ist demnach nicht erforderlich.
Soweit für Fremdkapitalinstrumente schon bei Erwerb oder Ausreichung objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen, sind diese unmittelbar in Stufe 3 des Wertminderungsmodells zuzuordnen. Eine Zuordnung in Stufe 1 oder Stufe 2 ist für diese Fremdkapitalinstrumente in der Folge nicht zulässig. Fremdkapitalinstrumente, die schon bei Ausreichung oder Erwerb eine beeinträchtigte Bonität aufweisen, hält adesso nicht.
Ein Verlustereignis liegt vor, soweit ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann beziehungsweise Insolvenz angemeldet hat. Zudem besteht die Vermutung, dass ein Verlustereignis eingetreten ist, soweit ein finanzieller Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist. adesso hält neben Bankbeständen in Höhe von 46 Mio. € (Vorjahr: 46 Mio. €) nur wenige Fremdkapitalinstrumente, die nicht aufgrund der Vereinfachungsvorschrift unmittelbar in Stufe 2 des Wertminderungstests einzuordnen sind. Dazu zählen Mietkautionen in Höhe von 1.088 T€ (Vorjahr: 1.094 T€) , Ausleihungen in Höhe von 550 T€ (Vorjahr: 350 T€) sowie kurzfristige Mitarbeiterdarlehen in Höhe von 188 T€ (Vorjahr: 154 T€). Die Buchwerte und Wertminderungen auf diese Fremdkapitalinstrumente werden als nicht wesentlich eingeschätzt. Daher hat adesso kein differenziertes System für die Beurteilung, ob das Kreditrisiko signifikant gestiegen ist. adesso berücksichtigt öffentlich zugängliche Informationen über die Schuldner, branchenbezogene und makroökonomische Informationen sowie, sofern verfügbar, interne Informationen über die Schuldner. adesso liegen keine Informationen vor, die darauf hindeuten, dass das Kreditrisiko bei einem dieser Fremdkapitalinstrumente signifikant gestiegen ist. Diese Art der finanziellen Vermögenswerte ist in der Vergangenheit nicht ausgefallen. Für die Berechnung der Wertminderung wendet adesso den für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte ermittelten Wertminderungssatz an.
Die Wertminderung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte wird vor allem auf Basis vergangener Ausfälle solcher Ansprüche bewertet. Dabei werden zukunftsgerichtete branchenbezogene sowie makroökonomische und länderspezifische Informationen berücksichtigt.
Eine beeinträchtigte Bonität liegt vor, wenn ein Ereignis mit negativen Auswirkungen auf künftige Zahlungsströme eingetreten ist, wie wesentliche finanzielle Schwierigkeiten, Vertragsbrüche oder der Erwerb von Fremdkapitalinstrumenten des Unternehmens weit unter dem Nominalbetrag.
Eigenkapitalinstrumente sind nach IFRS mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wobei Wertänderungen grundsätzlich in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung zu erfassen sind. Werden die Eigenkapitalinstrumente nicht zu Handelszwecken gehalten, besteht das – von adesso entsprechend ausgeübte – Wahlrecht, die Wertänderungen im sonstigen Periodenergebnis zu erfassen. Eine künftige Umgliederung der im sonstigen Periodenergebnis erfassten Beträge in die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nicht zulässig.
Finanzielle Vermögenswerte sind auszubuchen, soweit entweder keine Rechte mehr auf künftige Zahlungsströme bestehen oder der Vermögenswert auf einen Dritten übertragen wurde. Ein finanzieller Vermögenswert gilt als übertragen, soweit adesso keinen weiteren Anspruch auf künftige Zahlungsströme hat oder aber noch entsprechende Ansprüche besitzt, gleichzeitig aber einer Verpflichtung unterliegt, die Zahlungen an Dritte weiterzuleiten.
Ein Fremdkapitalinstrument wird abgeschrieben und anteilig ausgebucht, soweit adesso davon ausgeht, dass in dieser Höhe das Fremdkapitalinstrument nicht mehr realisiert werden kann. In diesem Fall wird somit in Höhe des quasi sicheren Ausfalls keine Wertminderung erfasst, sondern der Bruttobuchwert reduziert. Soweit rechtliche Schritte vorgenommen werden, Zahlungsmittel aus einem Fremdkapitalinstrument zu erhalten, wird dieses grundsätzlich nicht ausgebucht.
Die Landesgesellschaft adesso Schweiz hat einen Vertrag abgeschlossen, die Forderungen gegen einen bestimmten Kunden im Rahmen eines stillen Factoring an einen Factorer zu veräußern. Die Entscheidung, ob eine Forderung veräußert wird, liegt bei adesso Schweiz. Grundsätzlich verfolgt adesso Schweiz das Ziel, die Forderungen auch gegen diesen Kunden bis zur Zahlung zu halten, eröffnet durch den Vertrag aber eine weitere Möglichkeit, kurzfristig die Liquidität verbessern zu können.
Beim Verkauf einer Forderung fallen keine Sicherheitseinbehalte, Kreditprüfungsgebühren oder Factoring-Gebühren an. Bei adesso verbleiben 5% des Ausfallrisikos. Das maximale Volumen des Vertrags beträgt 2 Mio. CHF. Der von adesso Schweiz zu zahlende Zins beträgt 1-Monats-Schweizer Franken-Libor (31.12.2019: -0,781%) zuzüglich einer Marge von 2,7%. Zum Stichtag bestanden keine Forderungen gegen den entsprechenden Kunden.
Die unter dieser Position ausgewiesenen Abgrenzungen, sonstigen Forderungen und sonstigen Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu ihrem Nennwert bewertet.
Als Vertragsvermögenswerte werden nach IFRS 15 Ansprüche gegen Kunden ausgewiesen, welche nicht als Forderung zu erfassen sind. Forderungen sind zu erfassen, soweit das Recht auf Zahlung lediglich vom Ablauf
Konzernanhang
der Zeit abhängig ist. adesso setzt Vertragsvermögenswerte vor allem für Festpreisprojekte an, bei denen der Umsatz auf Basis des Leistungsfortschritts erfasst wird. Zahlungen vom Kunden (oder solche, die fällig sind) werden bei der Ermittlung des Betrags der Vertragsvermögenswerte abgezogen. Soweit diese Zahlungen vom Kunden größer sind als der Anspruch, ist eine Vertragsverbindlichkeit auszuweisen.
Die Vertragsvermögenswerte umfassen ebenfalls alle fertigen Time & Material-Leistungen, die dem Kunden zum Stichtag noch nicht in Rechnung gestellt wurden. Vertragsverbindlichkeiten enthalten neben Vorauszahlungen für Festpreisprojekte ebenfalls Zahlungen, die erst in Folgeperioden zu einem Umsatz aus Wartung oder Hosting führen.
Unter dieser Position werden Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristige, hochliquide Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von maximal drei Monaten ausgewiesen. Diese Vermögenswerte können jederzeit in bestimmte Zahlungsmittelbeträge umgewandelt werden und unterliegen nur einem unwesentlichen Wertschwankungsrisiko.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden angesetzt, sobald der adesso-Konzern Vertragspartner eines entsprechenden Finanzinstruments wird. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, welche im Wesentlichen ihrem Rückzahlungsbetrag entsprechen. Langfristige Verbindlichkeiten werden bei Zugang mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung angesetzt. Transaktionskosten werden beim erstmaligen Ansatz im Buchwert der Verbindlichkeiten erfasst. Die langfristigen Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Eine finanzielle Verbindlichkeit ist auszubuchen, sobald die im Vertrag genannte Verpflichtung ausläuft, erfüllt oder aufgehoben ist.
Von der Möglichkeit des IFRS 9, finanzielle Verbindlichkeiten als "Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet" zu kategorisieren, wurde kein Gebrauch gemacht.
Rückstellungen werden für aus vergangenen Ereignissen resultierende, gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtungen gebildet, welche wahrscheinlich zu einem Abfluss von wirtschaftlichen Ressourcen führen, und deren Betrag zuverlässig geschätzt werden kann. Für ähnliche Verpflichtungen, wie zum Beispiel Produktgarantien, wird die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme auf Basis der Gruppe der Verpflichtungen insgesamt betrachtet. Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sind grundsätzlich auf Basis des Verpflichtungsüberschusses bewertet. Soweit eine Entschädigungszahlung beziehungsweise Strafzahlung aus Nichterfüllung geringer ist als der Verpflichtungsüberschuss, ist die Rückstellung auf Basis der Entschädigungs- beziehungsweise Strafzahlung zu bewerten.
Eine Abzinsung von Rückstellungen ist immer dann geboten, wenn der Abzinsungsbetrag wesentlich ist. Der anzuwendende Zinssatz ist ein Zinssatz vor Steuern, welcher die aktuellen Markterwartungen im Hinblick auf den Zinseffekt und der schuldspezifischen Risiken widerspiegelt. Rückstellungen werden grundsätzlich mit dem Barwert der künftig erwarteten Zahlungsströme bewertet, welche notwendig sind, die Verpflichtung zu begleichen. Bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsströme sind Kostensteigerungen zu berücksichtigen.
Wenn die Erstattung eines zurückgestellten Betrags zu erwarten ist, etwa aufgrund einer Versicherung, wird eine Erstattung als separater Vermögenswert nur dann angesetzt, wenn dies so gut wie sicher ist. Die Erträge aus Erstattungen werden nicht mit den Aufwendungen saldiert.
Pensionsrückstellungen werden mit dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung bewertet. Planvermögen wurde von adesso nicht dotiert. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden nach IAS 19.120 (c) im Rahmen der Neubewertung der Nettoschuld im sonstigen Periodenergebnis erfasst. Der Barwert der Pensionsrückstellung wird anhand des in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Den Berechnungen wurden die biometrischen Parameter auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018 G zugrunde gelegt. adesso hat externe Gutachter beauftragt, die Pensionsverpflichtung zum 31.12.2019 zu bewerten. Der für die Diskontierung genutzte Zins entspricht dem von Industrieanleihen bester Bonität mit der der Pensionsrückstellung entsprechenden Laufzeit.
adesso hat in der Vergangenheit Mitarbeiter-Optionen auf den Erwerb von Anteilen an der adesso SE ausgegeben (sogenannte "equity settled share based payment transaction"). Der Erdienungszeitraum der ausgegebenen Optionen im Sinne des IFRS 2 beträgt vier Jahre. Der zu erfassende Gesamtpersonalaufwand wird ermittelt, indem der beizulegende Zeitwert der Option zum Gewährungsstichtag (Grant Date) mit der Zahl der Optionen multipliziert wird, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sind. Der Gesamtpersonalaufwand ist grundsätzlich linear über den Erdienungszeitraum gegen die Kapitalrücklage zu erfassen. Die Zahl der Optionen, welche voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums ausübbar sein werden, ist zu jedem Stichtag an aktuelle Schätzungen anzupassen.
Eine Schuld aus aktienbasierten Vergütungen, welche in Zahlungsmitteln erbracht werden, ist zu jedem Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Wertänderungen dieser Schuld werden in der Konzerngewinnund Verlustrechnung erfasst. adesso hat in diesem Zusammenhang in der Vergangenheit virtuelle Aktienoptionen und sogenannte Phantomaktien an Mitarbeiter und Mitglieder des Vorstandes gewährt.
Ertragsteuern umfassen sowohl die tatsächlichen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch latente Steuern. Die tatsächlichen Steuerverbindlichkeiten und Steuerforderungen umfassen alle Verpflichtungen und Ansprüche aus inländischen und ausländischen Ertragsteuern. Sie werden auf Basis der anzuwendenden Steuergesetzgebung berechnet.
Latente Steuern werden auf abzugsfähige oder zu versteuernde temporäre Differenzen bilanziert. Dies sind positive oder negative Differenzen zwischen dem Buchwert nach IFRS und dem Steuerwert eines Vermögenswertes oder einer Schuld, welche sich künftig auf das zu versteuernde Ergebnis auswirken. Latente Steuern werden mit dem künftigen Steuersatz bewertet, welcher voraussichtlich zu dem Zeitpunkt anzuwenden ist, zu dem sich die Differenz auflöst. Zudem sind aktive latente Steuern für den mit einem steuerlichen Verlustvortrag verbundenen Vorteil zu bilanzieren. Aktivische latente Steuern auf abzugsfähige temporäre Differenzen werden mindestens in der Höhe angesetzt, in der auch zu versteuernde temporäre Differenzen gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen und die sich in derselben Periode wie die abzugsfähigen temporären Differenzen auflösen. Darüber hinaus sind aktivische latente Steuern in der Höhe anzusetzen, in der es wahrscheinlich ist, dass der entsprechende künftige wirtschaftliche Nutzen gehoben werden kann. Aktivierungsfähige Vorteile aus steuerlichen Verlustvorträgen werden bei adesso für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren berücksichtigt.
Zuwendungen der öffentlichen Hand sind nach IAS 20 zu unterscheiden in Investitionszuschüsse und Aufwandszuschüsse. Zuwendungen werden gemäß IAS 20 (Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand) nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Sie werden in den Perioden erfolgswirksam verrechnet, in denen die Aufwendungen anfallen, die durch die Zuwendungen kompensiert werden sollen. Investitionszuschüsse werden aktivisch von dem erworbenen Vermögenswert abgesetzt. Aufwandszuschüsse werden in der Periode erfolgswirksam erfasst, in welcher die entsprechenden Aufwendungen erfasst werden.
Konzernanhang
Dividenden werden als Verbindlichkeit erfasst, sobald ein rechtskräftiger Dividendenbeschluss vorliegt.
Zahlreiche Regelungen des IASB verlangen, finanzielle und nicht-finanzielle Vermögenswerte und Schulden zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten oder diesen im Anhang anzugeben. Der beizulegende Zeitwert ist nach IFRS 13 definiert als der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte. Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Vermögenswerten und Schulden sind, soweit möglich, beobachtbare Parameter zugrunde zu legen. Nur soweit solche nicht vorliegen, ist auf nicht beobachtbare Parameter zurückzugreifen. IFRS 13 enthält eine Bewertungshierarchie für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, wobei von Stufe eins bis Stufe drei differenziert wird. Die Zuordnung zu einer Stufe ist abhängig von den in die Bewertung eingehenden Parametern.
Die Parameter sind dabei wie folgt den Stufen zugeordnet:
Stufe 1: Notierte (unverändert übernommene) Preise an aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden, auf die das Unternehmen am Bewertungsstichtag zugreifen kann
Stufe 2: Andere Eingangsparameter als die auf Stufe 1 enthaltenen notierten Preise, die für den Vermögenswert oder die Schuld entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
Stufe 3: Für den Vermögenswert oder die Schuld nicht beobachtbare Eingangsparameter
Soweit in einem Bewertungsverfahren Parameter unterschiedlicher Stufen angewendet werden, ist der beizulegende Zeitwert derselben Stufe zuzuordnen wie der Eingangsparameter der niedrigsten Stufe, welcher bei der Bewertung angewandt wird.
Beizulegende Zeitwerte werden bei adesso entweder selbst oder von externen Spezialisten ermittelt.
Zum Ende des Geschäftsjahres hält adesso keine wesentlichen Vermögenswerte oder Schulden im Anwendungsbereich des IFRS 13, die regelmäßig oder zum Stichtag zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert vom Management der adesso SE zahlreiche Schätzungen und Annahmen. Diese betreffen vor allem die folgenden Sachverhalte:
Unternehmenszusammenschlüsse: Bei Unternehmenszusammenschlüssen sind die erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden grundsätzlich mit dem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Da für viele Vermögenswerte und Schulden kein aktiver Markt existiert, sind die beizulegenden Zeitwerte anhand von anerkannten Bewertungsmethoden zu ermitteln. Dazu zählen zum Beispiel das Verfahren der Lizenzpreisanalogie und die Multi-Period-Excess-Earnings-Methode. Wesentliche zu schätzende Bewertungsparameter sind bei diesen Methoden die künftigen, aus den Vermögenswerten und Schulden resultierenden Zahlungsströme sowie die für die Diskontierung anzuwendenden Zinssätze. Im Geschäftsjahr hat adesso im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen Kundenlisten in Höhe von 1.750 T€ (Vorjahr: 631 T€), Software in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 381 T€) sowie Auftragsbestände in Höhe von 330 T€ (Vorjahr: 1.132 T€) erworben. Für die Bewertung von bedingten Zahlungsverpflichtungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen sind Annahmen über die Ausprägung der der Bewertung zugrunde liegenden Parameter zu treffen.
adesso hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung 20% der Anteile an der pangenia systems GmbH erhalten. Die Anschaffungskosten betragen 250 T€. Auf Grund einer Call-Option haben die anderen Gesellschafter der pangenia systems GmbH das Recht, ab dem 01.06.2020 die von adesso gehaltenen Anteile für 250 T€ zuzüglich Zinsen zu erwerben. adesso ist der Ansicht, dass die Anteile an der pangenia systems GmbH von
adesso nicht kontrolliert werden. In Übereinstimmung mit IFRS 9.B3.2.15 weist adesso daher eine zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderung aus.
Langfristige Vermögenswerte: Die der planmäßigen Abschreibung zugrunde liegende Nutzungsdauer von langfristigem Vermögen ist zu schätzen. Zudem ist ein Restwert zu schätzen, welcher bei der Ermittlung der planmäßigen Abschreibung zu berücksichtigen ist.
Vertragsanbahnungskosten: adesso aktiviert die Vertragsanbahnungskosten für Verträge mit Kunden mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr. Die Vertriebsprovisionen sind dabei den einzelnen Kundenverträgen nicht immer direkt zurechenbar. adesso verteilt die nicht einzeln zurechenbaren Vertriebsprovisionen auf Basis von provisioniertem Umsatz aus einem Kundenvertrag, dividiert durch die gesamten provisionierten Umsätze eines Mitarbeiters, multipliziert mit der gesamten Provision des Mitarbeiters. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass auf dieser Basis die Vertragsanbahnungskosten angemessen bewertet werden.
Leasing: Für die Abbildung der künftigen Zahlungen aus Miet- und Leasing-Verträgen gemäß IFRS 16 sowie für die Angabe der sonstigen finanziellen Verpflichtungen ist eine Schätzung notwendig, ob und inwieweit künftige Mietverlängerungsoptionen und Kündigungsoptionen genutzt werden. Eine Berücksichtigung ist nur zulässig, soweit eine Ausübung der jeweiligen Option hinreichend sicher ist. Gleiches gilt für unbefristete Mietverträge. Das Management der adesso SE ist der Ansicht, dass eine in mehr als zehn Jahren ausübbare Mietverlängerungsoption grundsätzlich nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird. Daher werden entsprechende Verlängerungsoptionen in der Regel nicht berücksichtigt. Im Zuge der Erstanwendung des IFRS 16 hat das Management der adesso SE zum 31.12.2018 neu eingeschätzt, ob künftig Mietverlängerungsoptionen ausgeübt werden. Diese Einschätzungen zum 31.12.2018/01.01.2019 haben sich 2019 nicht geändert.
Wertminderungstest: Für den Wertminderungstest im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Vermögenswerte von adesso sind nach IAS 36 zahlreiche Parameter zu schätzen. Dazu zählen vor allem die Schätzungen künftiger Zahlungsströme, Wachstumsraten sowie der für die Diskontierung der künftigen Zahlungsströme anzuwendende Zinssatz. Risiken bestehen dabei vor allem aus den Geschäftsoder Firmenwerten (Buchwert: 48.557 T€, Vorjahr: 46.228T€). Bei der Ermittlung der Zahlungsströme, welche der Berechnung des Nutzungswerts zugrunde liegen, sind Finanzierungsauszahlungen nicht zu berücksichtigen. Gleichzeitig sind Ausgaben zu berücksichtigen, welche notwendig sind, künftige Zahlungsmittelzuflüsse zu generieren. Die Zahlungen für "Right of Use"-Vermögenswerte sind der Finanzierung zuzurechnen (Zinszahlungen und Tilgung der Leasingverbindlichkeit). Gleichzeitig sind sie aber auch notwendig, um die Substanz der Zahlungsmittel generierenden Einheit zu erhalten und künftige Zahlungsmittel zu generieren. Bis zu einer Klarstellung durch das IASB werden die geschätzten Zahlungen aus künftigen Leasing-Verhältnissen, für welche noch kein "Right of Use"-Vermögenswert angesetzt wurde, bei der Ermittlung des Nutzungswerts berücksichtigt. Angaben zum Wertminderungstest enthält "7. Geschäfts- oder Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte".
Forderungen: Einschätzung der Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (86.272 T€, Vorjahr: 75.162 T€) sowie der Vertragsvermögenswerte (22.447 T€, Vorjahr: 17.164 T€). Dies erfordert eine Einschätzung, in welchem Maß die Kunden von adesso ihre Zahlungsverpflichtungen erfüllen.
Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten: Die Bilanzierung von Rückstellungen erfordert häufig eine Einschätzung, ob dem Grunde nach eine Rückstellung zu bilanzieren ist. Dies betrifft zum Beispiel mögliche Rückstellungen für drohende Verluste aus Aufträgen, Rückstellungen für Gewährleistung, Rückstellungen für Rückbau-, Stilllege- und ähnliche Verpflichtungen sowie Rückstellungen aus rechtlichen Risiken und sonstige Rückstellungen. Die Bewertung von Rückstellungen erfordert eine Schätzung sowie
Konzernanhang
Annahmen des künftig aufzubringenden Betrags, mit welchem die Schuld beglichen oder abgelöst wird. Dies gilt auch für die Leistungen an Arbeitnehmer nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Ist eine zuverlässige Schätzung des Betrags einer Verpflichtung nicht möglich, ist über diese als Eventualschuld im Anhang zu berichten. Zudem ist im Zusammenhang mit Rückstellungen der Zinssatz für die Diskontierung zu schätzen.
Pensionsrückstellungen und der damit zusammenhängende Ertrag/Aufwand werden auf Basis versicherungsmathematischer Bewertungen ermittelt. Der Berechnung der Pensionsrückstellungen (166 T€, Vorjahr: 165 T€) liegen versicherungsmathematische Annahmen zugrunde (Sterbe- und Invaliditätswahrscheinlichkeiten, Zinssatz und sonstige biometrische Annahmen).
Latente Steuern: Die Bewertung und Inanspruchnahme der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erfordert vom Management eine Schätzung, inwieweit der mit dem steuerlichen Verlustvortrag verbundene Vorteil gehoben werden kann. Zudem kann der Vorteil aus den steuerlichen Verlustvorträgen nur gehoben werden, soweit diese von der jeweiligen Finanzverwaltung anerkannt werden. Für den künftigen Vorteil aus steuerlichen Verlustvorträgen wird im Konzernabschluss eine latente Steuer für die innerhalb von maximal fünf Jahren zu verrechnenden steuerlichen Verlustvorträge aktiviert. Darüber hinausgehende Vorteile werden nicht aktiviert.
Laufende Steuern: Im Geschäftsjahr 2016 wurde zwischen der e-Spirit Inc. und der e-Spirit AG eine Vereinbarung über Ausgleichszahlungen für Markteintritt und Absatzförderung (Market Entry Compensation and Sales Promotion Agreement) abgeschlossen. Dies führt zu einer Reduzierung der Zahllast aus der Gesamtsteuerbelastung der adesso SE (als Organträger der ertragsteuerlichen Organschaft unter anderem mit der e-Spirit AG) sowie der Gruppe, da die in den USA erfassten Erträge mit steuerlichen Verlustvorträgen verrechnet wurden. Im Geschäftsjahr 2019 wurden aus dieser Vereinbarung von der e-Spirit AG an die e-Spirit Inc. Zahlungen in Höhe von 1.147 T€, insgesamt 5,3 Mio. € geleistet. Das Management der adesso SE geht davon aus, dass die genannten Aufwendungen bei der e-spirit AG steuerlich vollständig abzugsfähig sind. Aus künftigen steuerlichen Außenprüfungen könnten weitere unsichere Steuerpositionen resultieren. Der Vorstand schätzt die Wahrscheinlichkeit für daraus sich ergebende potenzielle einzelne Zahlungsabflüsse (in der Größenordnung eines niedrigen sechsstelligen Betrages) unter 50% ein. Im Rahmen dieser Einschätzung hat der Vorstand neben den Ergebnissen der zurückliegenden steuerlichen Außenprüfung auch aktuelle steuerliche Rechtsprechung einfließen lassen.
Umsatzerlöse: adesso erbringt für seine Kunden Dienstleistungen. Die daraus resultierenden Umsatzerlöse sind grundsätzlich auf Basis des Leistungsfortschritts zu erfassen. Das bedeutet, dass Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad zu realisieren sind. Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Methode die Schätzung des Fertigstellungsgrads. Weiterhin ist es erforderlich, dass die gesamten bis zur Fertigstellung anfallenden Auftragskosten, die gesamten Erlöse des Auftrags sowie die mit dem Auftrag verbundenen Risiken und andere wesentliche Größen geschätzt werden. adesso hat anzugeben, wann aus Leistungsverpflichtungen aus aktiven Verträgen künftig Umsatzerlöse zu erfassen sind. Dabei sind bezüglich einiger Verträge Schätzungen notwendig.
Aufwendungen aus aktienbasierter Vergütung: Bei der Erfassung des Personalaufwands aus aktienorientierter Vergütung hat das Management zu schätzen, wie viele Rechte voraussichtlich nach Ende des Erdienungszeitraums erdient und somit ausübbar sind.
Für Zwecke der Segmentberichterstattung aggregiert adesso die operativen Segmente zu berichtspflichtigen Segmenten. Eine solche Aggregation erfordert eine Einschätzung, ob die einzeln identifizierten operativen Segmente ähnliche wirtschaftliche Charakteristika aufweisen und auch bezüglich Produkten beziehungsweise Dienstleistungen sowie Art der Kunden als ähnlich zu qualifizieren sind.
Der Geschäfts- oder Firmenwert und die immateriellen Werte entwickelten sich wie folgt:
| 2019 in T€ | Geschäfts oder Firmen wert |
Kunden beziehungen |
Auftrags bestand |
Selbst erstellte immaterielle Werte |
Sonstige immaterielle Werte |
Summe |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowert 01.01. | 48.623 | 9.298 | 2.121 | 7.337 | 20.447 | 87.826 |
| Kumulierte Abschreibung 01.01. | 2.395 | 4.464 | 1.080 | 1.276 | 13.028 | 22.243 |
| Buchwert 01.01. | 46.228 | 4.834 | 1.041 | 6.061 | 7.419 | 65.583 |
| Währungsdifferenzen | 353 | 29 | - | - | 3 | 385 |
| Unternehmenserwerb | 1.976 | 1.750 | 330 | - | 17 | 4.073 |
| Zugänge | - | - | - | 1.405 | 956 | 2.361 |
| Abschreibung | - | 1.749 | 633 | 1.237 | 2.832 | 6.451 |
| Abgänge | - | - | - | - | 2 | 2 |
| Bruttowert 31.12. | 50.952 | 10.693 | 1.547 | 8.467 | 21.889 | 93.548 |
| Kumulierte Abschreibung 31.12. | 2.395 | 5.829 | 809 | 2.238 | 16.328 | 27.599 |
| BUCHWERT 31.12. | 48.557 | 4.864 | 738 | 6.229 | 5.561 | 65.949 |
| 2018 in T€ | Geschäfts oder Firmen- wert |
Kunden beziehung |
Auftrags- bestand | Selbst erstellte immaterielle Werte* |
Sonstige immaterielle Werte |
Summe* |
| Bruttowert 01.01. | 45.219 | 8.576 | 3.534 | 5.424 | 18.790 | 81.543 |
| Kumulierte Abschreibung 01.01. | 2.395 | 2.479 | 3.485 | 262 | 10.658 | 19.279 |
| Buchwert 01.01. | 42.824 | 6.097 | 49 | 5.162 | 8.132 | 62.264 |
| Währungsdifferenzen | 370 | 43 | - | - | 4 | 417 |
| Unternehmenserwerb | 3.034 | 631 | 1.132 | - | 402 | 5.199 |
| Zugänge | - | - | - | 1.913 | 1.654 | 3.567 |
| Abschreibung | - | 1.937 | 139 | 1.014 | 2.773 | 5.863 |
| Abgänge | - | - | - | - | - | - |
| Bruttowert 31.12. | 48.623 | 9.298 | 2.121 | 7.337 | 20.447 | 87.826 |
| Kumulierte Abschreibung 31.12. | 2.395 | 4.464 | 1.080 | 1.276 | 13.028 | 22.243 |
| BUCHWERT 31.12. | 46.228 | 4.834 | 1.041 | 6.061 | 7.419 | 65.583 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Die immateriellen Vermögenswerte umfassen vor allem die 2015 erworbene Software PSLife (2.768 T€, Vorjahr: 3.283 T€), eine selbst erstellte Software für die Leistungsbearbeitung in der privaten Krankenversicherung (5.366 T€; Vorjahr: 5.400 T€) sowie im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen (3.990T€, Vorjahr: 4.834T€). Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Kundenbeziehungen beträgt 3,9 Jahre. In den Abschreibungen sind Wertminderungen auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworbene Kundenbeziehungen in Höhe von 37T€ (Vorjahr: 391T€) enthalten. Weitere Einzelheiten zum Nutzungsrecht aus Leasing sind unter "34. Angaben zu Leasing-Verhältnissen" ersichtlich.
Für Zwecke des Wertminderungstests nach IAS 36 wird der Geschäfts- oder Firmenwert den (Gruppen von) Zahlungsmittel generierenden Einheiten zugeordnet, welche von dem jeweiligen Unternehmenszusammenschluss profitieren. Die höchste Zuordnungsebene im Unternehmen ist in diesem Zusammenhang nach IAS 36.80 die Ebene, auf der der Geschäfts- oder Firmenwert vom Management beobachtet wird, dabei maximal die Ebene von operativen Segmenten vor Zusammenfassung zu berichtspflichtigen Segmenten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei adesso für Zwecke des Wertminderungstests operativen Segmenten im Sinne des IFRS 8 zugeordnet. Die folgende Übersicht zeigt den Geschäfts- oder Firmenwert der operativen Segmente zum Ende der Berichtsperiode:
Konzernanhang
| in T€ | 2019 | 2018 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| SEGMENT IT-SERVICES | Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
|
| adesso SE | 7.371 | 7,83 | 5,3 | 7.371 | 8,51 | 4,2 | |
| adesso Austria GmbH | 3.552 | 10,16 | 8,0 | 3.552 | 7,83 | 6,3 | |
| adesso Schweiz AG | 10.312 | 7,70 | 9,5 | 9.959 | 7,54 | 12,6 | |
| Arithnea GmbH | 5.054 | 7,82 | 8,0 | 5.054 | 8,25 | 10,3 | |
| Summe Segment IT-Services | 26.289 | - | 25.936 | ||||
| SEGMENT IT-SOLUTIONS | Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
Buchwert | Zins vor Steuern in% |
Brutto marge in% |
|
| adesso insurance solutions GmbH | 3.034 | 9,03 | 8,9 bis 9,3 | 3.034 | 10,43 | 8,2 | |
| medgineering GmbH | 464 | 9,61 | -38,8 bis 62,1 |
464 | 11,14 | -25,4 bis 69,6 |
|
| smarthouse adesso financial solutions GmbH |
16.794 | 8,75 | 10,8 | 16.794 | 9,71 | 10,8 bis 11,2 |
|
| adesso health solutions GmbH | 1.976 | 8,55 | 8,0 bis 8,7 | - | - | - | |
| Summe Segment IT-Solutions | 22.268 | - | 20.292 | ||||
| SUMME GESAMT | 48.557 | - | - | 46.228 | - | - |
Der Anstieg des Geschäfts- oder Firmenwerts im Segment IT-Services resultiert aus dem Erwerb der adesso health solutions GmbH sowie aus Währungskurseffekten bei der adesso Schweiz AG. Auf Grund des Beschlusses der Verschmelzung der smarthouse adesso financial solutions GmbH auf die adesso SE ist der entsprechende Geschäfts- oder Firmenwert ab 2020 auch der adesso SE zuzurechnen.
Auf dieser Basis ist der Geschäfts- oder Firmenwert mindestens einmal jährlich und immer dann, wenn Indikatoren vorliegen, auf eine Wertminderung zu prüfen. Der jährliche Wertminderungstest für den Geschäftsoder Firmenwert wird bei adesso zum 30.06. des Geschäftsjahres durchgeführt.
Der erzielbare Betrag für die operativen Segmente ist grundsätzlich der unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelte Nutzungswert. Dieser wird auf Basis von Zahlungsmittelströmen nach Steuern und Zinsen ermittelt. Das Management von adesso ist der Ansicht, dass der Nutzungswert der Zahlungsmittel generierenden Einheiten vor allem auf Änderungen des geschätzten Umsatzwachstums, der geschätzten Bruttomargen sowie des Diskontierungssatzes reagiert.
Der Ermittlung des Nutzungswerts und somit auch der Schätzung der Zahlungsmittelströme liegt die jüngste operative Planung des Managements zugrunde. Die Detailplanung umfasst ein bis drei Jahre. Das Umsatzwachstum wird individuell für jedes operative Segment ermittelt. Soweit bei einem Jahr Planung und erwarteten steigenden Zahlungsmittelzuflüssen offensichtlich ist, dass ein Impairment nicht zu erfassen ist, wird auf eine weitere detaillierte Planung verzichtet. Das so zugrunde gelegte durchschnittliche Umsatzwachstum je Segment liegt zwischen -17,9% und 18,1%. Bei der medgineering GmbH liegt das maximal geplante Umsatzwachstum bei 165%. Der Schätzung der künftigen Umsatzentwicklung liegen die Umsatzentwicklung in der Vergangenheit, die erwartete Umsatzentwicklung der operativen Segmente sowie die künftige allgemeine Entwicklung des Marktes sowie der Gesamtwirtschaft zugrunde. adesso kalkuliert bei der Berechnung wie im Vorjahr mit einer dauerhaften Wachstumsrate der Zahlungsmittelströme von 1%. Diese Wachstumsrate übersteigt nicht die langfristig erwartete Wachstumsrate der Märkte, in denen adesso tätig ist. adesso stützt sich bei der Schätzung der künftigen Zahlungsmittelströme soweit möglich auf unternehmensexterne Analysen. Die Bruttomarge (EBT/(Umsatzerlöse minus Materialaufwand (vor allem bezogene Leistungen))) resultiert aus den Planungen für die einzelnen Segmente. Neben den Umsatzerlösen resultiert sie aus den erwarteten Aufwendungen der Segmente. Diese werden individuell auf Basis vergangener Erfahrungen und der erwarteten künftigen Entwicklung ermittelt.
adesso führt den Wertminderungstest auf Basis einer Nachsteuerbetrachtung durch. Anschließend wird der nach IFRS anzugebende Zinssatz vor Steuern ermittelt. Dies ist der Zins, bei dem der Barwert der Zahlungsströme vor Steuern dem bei der Nachsteuerbetrachtung berechneten erzielbaren Betrag entspricht. Der Zinssatz nach Steuern entspricht dem durchschnittlichen Kapitalkostensatz, welcher unter Anwendung des Capital-Asset-Pricing-Modells ermittelt wurde. Wesentliche Parameter für dessen Berechnung sind der risikolose Zins (0,6%, Vorjahr: 1,25%), ein für die Segmente IT-Services und IT-Solutions aus einer repräsentativen Peer Group abgeleiteter Betafaktor (zur Darstellung des systematischen Risikos), eine Marktrisikoprämie (6,5%, Vorjahr: 6,5%; als Differenz zwischen der erwarteten Rendite eines Bezugsmarktes und dem risikolosen Zins), der Steuersatz sowie der Fremdkapitalkostensatz. Die der Berechnung der durchschnittlichen Kapitalkosten zugrunde gelegten Parameter werden auf unternehmensexterne Quellen gestützt.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse hat adesso alle den operativen Segmenten zugeordneten Teile des Geschäftsoder Firmenwertes untersucht, ob bei als möglich erachteter Änderung von wesentlichen Parametern des Wertminderungstests der Geschäfts- oder Firmenwerte eine Wertminderung zu erfassen wäre. Dabei wurde eine Steigerung der durchschnittlichen Kapitalkosten um 1%-Punkt, 10% niedrigere Zahlungsmittelströme sowie eine um 1%-Punkt niedrigere Bruttomarge (EBT/(Umsätze abzüglich Materialaufwand)) als mögliche Änderung unterstellt. Keine entsprechende Änderung der Variablen würde zu einer zu erfassenden Wertminderung führen.
Zum 31.12.2019 liegen keine Indikatoren vor, die auf eine Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts hindeuten.
Die Sachanlagen entwickelten sich wie folgt:
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Bruttowert 01.01. | 26.045 | 22.543 |
| Kumulierte Abschreibung 01.01. | 16.161 | 13.815 |
| Buchwert 01.01. | 9.884 | 8.728 |
| Währungsdifferenzen | -9 | -22 |
| Zugänge | 9.095 | 5.369 |
| Unternehmenserwerb | 116 | 14 |
| Abgänge | 75 | 66 |
| Abschreibung | 4.757 | 4.139 |
| Bruttowert 31.12. | 34.733 | 26.045 |
| Kumulierte Abschreibung 31.12. | 20.479 | 16.161 |
| BUCHWERT 31.12. | 14.254 | 9.884 |
Unter den Sachanlagen werden im Wesentlichen Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie EDV-Hardware und Mietereinbauten ausgewiesen.
adesso hält keine Anteile an wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen oder assoziierten Unternehmen. Der Buchwert sowie die anteiligen Periodenergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:
Konzernanhang
| in T€ | 2019 | 2018 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| Gemeinschafts unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
Gemeinschafts unternehmen |
Assoziierte Unternehmen |
||
| Buchwert 31.12. | 906 | 2.153 | 936 | 2.386 | |
| Anteil am Periodenergebnis | 60 | -30 | 50 | -221 | |
| Anteil am sonstigen Periodenergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| ANTEIL AM GESAMTERGEBNIS | 60 | -30 | 50 | -221 |
Die langfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 364 | |
|---|---|
| 853 | 844 |
| 351 | - |
| 2019 | 2018 |
| 550 |
Die aktiven und passiven latenten Steuern setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
| in T€ | 2019 | 2018* |
|---|---|---|
| AKTIVE LATENTE STEUERN | ||
| Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | 839 | 584 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | - | 21 |
| Rückstellungen | 1.115 | 738 |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 22.541 | - |
| Sonstige Schulden | - | 14 |
| Verlustvorträge | 878 | 848 |
| Zwischensumme davon kurzfristige 5.013 T€, Vorjahr: 1.074 T€ |
25.373 | 2.205 |
| Saldierung | -24.087 | -1.180 |
| BUCHWERT | 1.286 | 1.025 |
| PASSIVE LATENTE STEUERN | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 1.772 | 2.589 |
| Geschäfts- oder Firmenwert | 112 | - |
| Nutzungsrechte | 22.274 | - |
| Sachanlagen | 40 | - |
| At-Equity bewertete Unternehmen | 9 | 8 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 16 | 43 |
| Vertragsvermögenswerte | 2.559 | 1.943 |
| Rückstellungen | 350 | 380 |
| Zwischensumme davon kurzfristige 7.185 T€, Vorjahr: 3.139 T€ |
27.132 | 4.963 |
| Saldierung | -24.087 | -1.180 |
| BUCHWERT | 3.045 | 3.783 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Die latenten Steuern sind mit den für die jeweiligen Gesellschaften künftig gültigen Steuersätzen bewertet. Der anzuwendende Gesamtsteuersatz beträgt 32,8% (Vorjahr: 32,8%). Er setzt sich zusammen aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0%, dem Solidaritätszuschlag von 5,5 % und dem Gewerbeertragsteuersatz von 16,98%. Aktivische und passivische latente Steuern werden unter den Voraussetzungen des IAS 12.74 saldiert.
Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden auf Basis einer Planung aktiviert, welche ein operatives Jahr umfasst. Das Ergebnis dieser Planung wird als nachhaltig erachtet, soweit nicht wesentliche Gründe dagegen sprechen. Aktivische latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge werden für den Vorteil angesetzt, welcher wahrscheinlich innerhalb der kommenden fünf Jahre realisiert werden kann. Für eine darüber hinausgehende Aktivierung fehlt es an der Wahrscheinlichkeit des künftigen Nutzenzuflusses. Der Ansatz der aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge bei adesso Österreich (348 T€, Vorjahr: 453 T€), adesso Türkei (189 T€, Vorjahr: 0 T€), adesso Spanien (132 T€, Vorjahr: 57 T€), adesso Transformer Österreich (114 T€, Vorjahr: 107 T€), alleato assekuranzmakler (53 T€, Vorjahr: 73 T€) und der medgineering GmbH (39 T€; Vorjahr: 80 T€) basiert auf der als nachhaltig positiv beurteilten künftigen Entwicklung der Gesellschaften.
Die steuerlichen Verlustvorträge sind grundsätzlich unbegrenzt vortragsfähig. Auf steuerliche Verlustvorträge von in Deutschland ansässigen Gesellschaften in Höhe von 314 T€ (Vorjahr: 122 T€) und steuerliche Verlustvorträge außerhalb Deutschlands ansässiger Gesellschaften in Höhe von 1.902 T€ (Vorjahr: 1.873 T€) wurden keine latenten Steuern bilanziert.
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| 01.01. | 848 | 662 |
| Zugang aus Unternehmenszusammenschluss | 29 | 0 |
| Nutzung | -358 | -171 |
| Aktivierung für Vorjahre | 127 | 67 |
| Aktivierung für laufende steuerliche Verluste | 283 | 289 |
| Abschreibung | -41 | - |
| Währungsdifferenzen | -10 | 1 |
| 31.12. | 878 | 848 |
Die aktivischen latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge änderten sich wie folgt:
Am 31.12.2019 wurde entsprechend IAS 12.39 eine passivische latente Steuer von 277 T€ (Vorjahr: 216 T€) für temporäre Differenzen von 16.908 T€ (Vorjahr: 13.160 T€) im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen nicht angesetzt (outside basis differences), weil das Management der adesso SE deren Auflösung steuern kann und diese in absehbarer Zeit nicht aufgelöst werden.
Die Forderungen aus Ertragsteuern (1.543 T€, Vorjahr: 1.836T€) und die Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern (4.995 T€, Vorjahr: 7.719T€) sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig.
Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten betragen 46.352 T€ (Vorjahr: 45.912 T€).
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 86.272 T€ (Vorjahr: 75.162 T€) sind sämtlich binnen eines Jahres fällig. Die Angaben zu Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für weitere finanzielle Vermögenswerte sind in Textziffer "36. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten.
Die Vertragsvermögenswerte betragen 22.447 T€ (Vorjahr 17.164 T€). Die Angaben zu Wertminderungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie für weitere finanzielle Vermögenswerte sind in Textziffer "36. Angaben zu Finanzinstrumenten" enthalten.
Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten:
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Kautionen | 235 | 250 |
| Mitarbeiterdarlehen | 188 | 154 |
| BUCHWERT | 423 | 404 |
Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte enthalten:
| BUCHWERT | 4.920 | 4.875 |
|---|---|---|
| Sonstiges | 274 | 151 |
| Forderungen gegen Personal | 53 | 45 |
| Forderungen aus Vorsteuerüberhängen | 316 | 1.237 |
| Aktivische Abgrenzungen | 4.277 | 3.442 |
| in T€ | 2019 | 2018 |
Das gezeichnete Kapital der adesso SE, Dortmund, beträgt 6.176.093 € (Vorjahr: 6.176.093 €). Es ist eingeteilt in 6.176.093 (Vorjahr: 6.176.093) auf den Inhaber lautende Stammaktien (nennwertlose Stückaktien). Der rechnerische Nennwert je Aktie beträgt 1 €.
Das in der Hauptversammlung am 05.06.2018 verabschiedete genehmigte Kapital 2018 (2.469.681 €) beträgt zum 31.12.2019 unverändert 2.469.681 €.
Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 04.06.2023 einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 2.469.681 € durch Ausgabe von insgesamt 2.469.681 neuen, auf den Inhaber lautenden Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2018). Den Aktionären steht grundsätzlich ein Bezugsrecht zu. Die neuen Aktien können auch von einem oder mehreren Kreditinstituten mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten. Der Vorstand ist in Einzelfällen ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre ein- oder mehrmalig auszuschließen.
Der Vorstand ist ferner ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und ihrer Durchführung mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Der Aufsichtsrat ist ermächtigt, die Fassung des §3 der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals entsprechend der jeweiligen Ausnutzung des genehmigten Kapitals und, falls das genehmigte Kapital bis zum 04.06.2023 nicht oder nicht vollständig ausgenutzt worden sein sollte, nach Ablauf der Ermächtigungsfrist anzupassen.
Zum 31.12.2019 besteht ein bedingtes Kapital in Höhe von 500.000 € (bedingtes Kapital 2015). Das bedingte Kapital dient der Einlösung von Bezugsrechten, die an die Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsführung verbundener Unternehmen aufgrund von Aktienoptionsplänen beschlossen wurden. Das bedingte Kapital 2009 wurde durch die Hauptversammlung vom 17.05.2019 aufgehoben.
Einen detaillierten Überblick über die Zusammensetzung und Entwicklung des Eigenkapitals im Konzernabschluss gibt die Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.
In der Kapitalrücklage werden vor allem Agien erfasst, welche bei der Ausgabe von Aktien vereinnahmt werden. Darüber hinaus werden darin Differenzbeträge zwischen dem Preis für Anteile und dem anteiligen Nettovermögen beim Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen beziehungsweise der Veräußerung von Anteilen an Tochterunternehmen erfasst, soweit die adesso SE bei einer solchen Transaktion nicht die beherrschende Stellung über dieses Tochterunternehmen verliert. In den anderen Rücklagen werden die thesaurierten Jahresergebnisse sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsbedingten Pensionsplänen erfasst. Die im Konzernabschluss nach IFRS ausgewiesenen anderen Rücklagen lassen nur bedingt einen Rückschluss auf die Möglichkeit künftiger Ausschüttungen zu. Bezüglich der Möglichkeit künftiger Ausschüttungen sowie gegebenenfalls bestehender Ausschüttungsbeschränkungen wird auf den Jahresabschluss der adesso SE verwiesen. Die Rücklage für die Währungsumrechnung enthält Differenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse von Tochterunternehmen in Euro, deren funktionale Währung nicht der funktionalen Währung der adesso SE entspricht. Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter enthalten die den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzurechnenden Anteile am Nettovermögen des adesso-Konzerns.
Aus dem "Bedingten Kapital 2015" wurden im Geschäftsjahr 14.948 Optionen mit einem durchschnittlichen beizulegenden Zeitwert von 9,37 € (Vorjahr: 10,72 €) ausgegeben. Der Erdienungszeitraum dieser Optionen beträgt 48 Monate. Die maximale Laufzeit beträgt 84 Monate. Die Optionen sind ausübbar, soweit der Begünstigte 48 Monate für adesso gearbeitet hat und der Aktienkurs der adesso SE zum Zeitpunkt der Ausübung der Option 10% über dem Ausübungskurs liegt. Der Ausübungskurs entspricht dem Durchschnittskurs der adesso-Aktie zehn Handelstage vor der Zusage der Option. Die Ausübungspreise der aus dem "Bedingten Kapital 2015" ausstehenden Optionen liegen für im Jahr 2016 ausgegebenen Optionen wie im Vorjahr zwischen 22,67 € und 26,47 € und für ab 2017 ausgegebene Optionen zwischen 49,91 € und 62,10 € (Vorjahr: 51,14 € und 62,10 €). Die durchschnittliche gewichtete vertragliche Restlaufzeit der ausstehenden Optionen beträgt 5,6 Jahre (Vorjahr: 5,4 Jahre). Die Zahl der ausstehenden Optionen entwickelte sich wie folgt:
Konzernanhang
| 2019 | 2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| Zahl | Durchschnittlicher Ausübungskurs pro Option in € |
Zahl | Durchschnittlicher Ausübungskurs pro Option in € |
|
| Stand 01.01. | 38.500 | 46,18 | 31.390 | 39,55 |
| Zugesagt | 14.948 | 51,25 | 13.000 | 56,74 |
| Ausgeübt | 0 | - | -1.890 | 7,31 |
| Verfallen | -3.000 | 58,77 | -4.000 | 47,25 |
| Stand 31.12. | 50.448 | 46,93 | 38.500 | 46,13 |
| Erdient und ausübbar am 31.12. | 0 | 0 |
Die ausgegebenen Optionen wurden mit dem Trinomial-Modell bewertet. In die Bewertung gingen folgende Faktoren ein:
| 2019 | 2018 | |
|---|---|---|
| Durchschnittlicher Anteilspreis (in €) | 51,78 | 57,00 |
| Durchschnittlicher Basispreis (in €) | 51,25 | 56,15 |
| Durchschnittliche erwartete Volatilität (in%) | 31,5 | 33 |
| Maximale Laufzeit der Optionen (in Jahren) | 7 | 7 |
| Erwartete Dividendenrendite (in%) | 1 | 1 |
| Durchschnittlicher risikofreier Zins über die vertragliche Optionslaufzeit (in%) |
-0,5 | 0,09 |
Die erwartete Volatilität entspricht dem "long run forecast" nach dem GARCH-Modell (generalized autoregressive conditional heteroscedasticity). Bei der Bewertung wird davon ausgegangen, dass die Optionen ausgeübt werden, sobald der Börsenkurs der Aktien 10% über dem Basispreis liegt oder die Optionen am Ende der Laufzeit "im Geld" sind.
Im Geschäftsjahr wurde ein Aufwand aus dem Aktienoptionsprogramm in Höhe von 89 T€ (Vorjahr: 74 T€) erfasst. Der gewichtete durchschnittliche Marktpreis der adesso-Aktie bei Ausübung der Optionen im Vorjahr lag bei 56,50 €.
18.2 Anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich – Phantomaktienprogramm/Virtueller Aktienoptionsplan Der Bewertung der Schulden aus dem 2009 beschlossenen Phantomaktienprogrammen wird der Marktwert der Aktien der adesso SE zum 31.12.2019 zugrunde gelegt. Eine Rückgabe der Phantomaktien gegen Zahlung durch die Gesellschaft ist regulär zwischen fünf und acht Jahren (Erdienungszeitraum) nach der Zusage möglich, wobei der Inhaber der Phantomaktien diese auch zu einem späteren Zeitpunkt zurückgeben darf. Die adesso SE hat das Recht, den fälligen Betrag in drei jährlichen Tranchen zu zahlen. Über den Erdienungszeitraum wird der zu zahlende Betrag ergebniswirksam angesammelt. Aus den Phantomaktien erhalten die Inhaber zwecks Wertsicherung Zahlungen, welche den jeweils beschlossenen Dividenden je Aktie entsprechen. Diese Zahlungen werden als Aufwand erfasst. Im Geschäftsjahr wurden 40.000 Phantomaktien gegen Zahlung von 1.508 T€ zurückgegeben. 6.500 Phantomaktien wurden neu ausgegeben. Im Geschäftsjahr wurde aus dem Phantomaktienprogramm ein Aufwand in Höhe von 1.067T€ (Vorjahr: 656 T€) erfasst. Insgesamt sind Rückstellungen in Höhe von 4.970 T€ (Vorjahr: 5.410 T€) für 118.721 (Vorjahr 152.221) Phantomaktien erfasst.
| in T€ | 2019 | 2018 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Rest laufzeit bis 1 Jahr |
Rest laufzeit 1 bis 5 Jahre |
Rest laufzeit > 5 Jahre |
Buchwert | Rest laufzeit bis 1 Jahr |
Rest laufzeit 1 bis 5 Jahre |
Rest laufzeit > 5 Jahre |
|
| Phantomrückstellung | 4.970 | 966 | 3.748 | 256 | 5.410 | 576 | 4.120 | 714 |
Ob eine Zahlung fällig wird, ist davon abhängig, ob der Inhaber der Phantomaktien diese an die Gesellschaft zurückgibt.
Im Geschäftsjahr wurden sämtliche virtuellen Aktienoptionen (3.885 Stück) gegen Zahlung vom 130 T€ zurückgegeben. Die Differenz zum Buchwert der Vorjahresrückstellung (168 T€) in Höhe von 38 T€ wurde als Ertrag erfasst.
Der Gesamtaufwand aus anteilsbasierter Vergütung beträgt im Geschäftsjahr 1.118 T€ (Vorjahr: 747 T€). Erdiente Ansprüche werden zum Stichtag in Höhe von 971 T€ (Vorjahr: 828 T€) ausgewiesen. Diese betreffen ausschließlich das Phantomaktienprogramm.
Die finanziellen Verbindlichkeiten enthalten folgende Positionen mit den angegebenen Fälligkeiten:
| in T€ | 2019 | 2018 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Rest laufzeit bis 1 Jahr |
Rest laufzeit 1 bis 5 Jahre |
Rest laufzeit > 5 Jahre |
Buchwert | Rest laufzeit bis 1 Jahr |
Rest laufzeit 1 bis 5 Jahre |
Rest laufzeit > 5 Jahre |
|
| Darlehen | 56.685 | 14.057 | 32.733 | 9.895 | 45.943 | 13.604 | 23.433 | 8.906 |
| Leasing Verbindlichkeiten |
73.437 | 11.773 | 30.153 | 31.511 | ||||
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
1.281 | 344 | 937 | 0 | 2.165 | 1.404 | 761 | 0 |
| SUMME | 131.403 | 26.174 | 63.823 | 41.406 | 48.108 | 15.008 | 24.194 | 8.906 |
Die Effektivverzinsung der Darlehen bewegt sich in Abhängigkeit von Vertragsgestaltung und Laufzeit zwischen 0,44% und 2,31%. Im Geschäftsjahr wurden 10.174 T€ (Vorjahr: 6.944 T€) an Darlehen planmäßig getilgt. Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verpflichtungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 1.083 T€ (1.865 T€). Darin enthalten ist wiederum die Verpflichtung in Höhe von 450 T€ aus der zum Stichtag als ausgeübt angenommenen kombinierten Put-/Call-Option im Zusammenhang mit dem Erwerb der management systems GmbH.
Konzernanhang
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum Ende des Vorjahrs | 48.108 | |
| Zugang Leasing-Verbindlichkeiten aus Erstanwendung IFRS 16 am 01.01.2019 |
57.374 | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten zum 01.01.2019 | 105.482 | 46.155 |
| Aufnahme von Krediten | 20.505 | 7.700 |
| Zugang aus neuen Leasing-Verträgen | 29.473 | - |
| Zugang aus Unternehmenszusammenschluss | 649 | 116 |
| Sonstige Zuführung | 634 | 1.157 |
| Tilgung | -22.294 | -7.437 |
| Abgang von Leasing-Verbindlichkeiten | -2.806 | |
| Ergebniswirksame Auflösung | -666 | - |
| Währungsdifferenzen | 426 | 417 |
| FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN ZUM 31.12.2019 | 131.403 | 48.108 |
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind vollständig binnen zwölf Monaten fällig. Von den Vertragsverbindlichkeiten zum Ende des Vorjahres wurden im Geschäftsjahr 8.450 T€ (Vorjahr: 5.929 T€) als Umsatzerlöse erfasst.
Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 01.01. 2019* |
Zufüh rung |
Unter nehmens erwerb/ -abgang |
Inan spruch nahme |
Umbu chung |
Wäh rungs differenz |
Auflö sung |
31.12. 2019 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN | ||||||||
| Gewährleistung | 1.433 | 1.399 | 10 | 826 | - | 8 | 49 | 1.975 |
| Sonstige Rückstellungen | 6.988 | 4.069 | 295 | 5.575 | 1.915 | 16 | 185 | 7.523 |
| SUMME, KURZFRISTIGE | 8.421 | 5.468 | 305 | 6.401 | 1.915 | 24 | 234 | 9.498 |
| LANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN | ||||||||
| Gewährleistung | 897 | 476 | - | - | - | - | - | 1.373 |
| Sonstige Rückstellungen | 5.034 | 1.159 | - | - | -1.915 | - | 128 | 4.150 |
| SUMME, LANGFRISTIGE | 5.931 | 1.635 | - | - | -1.915 | - | 128 | 5.523 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
In den sonstigen langfristigen Rückstellungen sind Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (4.003T€, Vorjahr: 4.834T€) enthalten. Der letztlich auszuzahlende Betrag und somit auch die Veränderung der Rückstellungen für das Phantomaktienprogramm stehen in engem inhaltlichen Zusammenhang mit der Veränderung des Aktienkurses der adesso SE. Zu den künftigen Zahlungszeitpunkten siehe Textziffer "18. Aktienbasierte Vergütung". Die Gewährleistungsrückstellungen haben eine Laufzeit von maximal zwei Jahren. Aus der Änderung der anzuwendenden Diskontierungssätze war keine wesentliche Auswirkung zu erfassen.
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen ebenfalls Rückstellungen aus dem Phantomaktienprogramm (966 T€, Vorjahr: 576 T€) sowie operativ bedingte Rückstellungen (Boni, Rabatte etc. (3.619 T€, Vorjahr: 3.603 T€)). Die restlichen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen zusammen aus ausstehenden Verpflichtungen (IHK, Berufsgenossenschaftsbeiträge, Versicherungsbeiträge, Versteuerung Betriebsveranstaltung und ähnlichen).
Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten sind binnen zwölf Monaten fällig. Sie enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Personal (aus Vereinbarungen über variable Gehaltsbestandteile, Prämien sowie Verpflichtungen aus nicht genommenem Urlaub) in Höhe von 33.614 T€ (Vorjahr: 35.322 T€), Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuern in Höhe von 6.849 T€ (Vorjahr: 5.461 T€) sowie Verbindlichkeiten aus Lohnsteuern in Höhe von 7.588 T€ (Vorjahr: 6.691T€).
adesso weist zum 31.12.2019 gegenüber zwei ehemaligen Mitarbeitern Pensionsrückstellungen aus. Diese umfassen Ansprüche auf (vorgezogene) Altersrente, Invalidenrente sowie Waisenrente. Der Zinsaufwand aus der Aufzinsung der Verpflichtung wird im Zinsergebnis erfasst. Die Pensionsverpflichtungen werden auf Basis eines versicherungsmathematischen Gutachtens bilanziert, welches von einem externen Gutachter erstellt wird. Planvermögen wird von adesso nicht dotiert. Der Buchwert der Pensionsrückstellung entspricht somit der sogenannten leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation).
Die Pensionsrückstellungen entwickelten sich wie folgt:
| in T€ | |
|---|---|
| BUCHWERT ZUM 01.01.2018 | 168 |
| Zinsaufwand | 2 |
| Zahlungen | -14 |
| Versicherungsmathematischer Verlust | 9 |
| davon aufgrund Veränderung finanzieller Parameter | 0 |
| davon aufgrund Veränderung demografischer Annahmen | 3 |
| davon aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 6 |
| BUCHWERT ZUM 31.12.2018 | 165 |
| Zinsaufwand | 2 |
| Zahlungen | -14 |
| Versicherungsmathematischer Verlust | 13 |
| davon aufgrund Veränderung finanzieller Parameter | 9 |
| davon aufgrund Veränderung demografischer Annahmen | 0 |
| davon aufgrund erfahrungsbedingter Anpassungen | 4 |
| BUCHWERT ZUM 31.12.2019 | 166 |
Der Berechnung der Pensionsrückstellungen liegen die folgenden Parameter zugrunde:
| in% | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Zinssatz | 0,80 | 1,53 |
| Rententrend | 2,00 | 2,00 |
Künftige medizinische Versorgung ist nicht Teil der Zusage.
Die Höhe der Pensionsrückstellungen ist abhängig von den der Berechnung zugrunde gelegten Parametern. Die folgende Tabelle zeigt die Auswirkungen auf die Pensionsrückstellungen bei angegebener Änderung der Parameter.
| 2019 (in T€) | Veränderung | Anstieg des Parameters | Rückgang des Parameters |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | +/- 0,5%-Punkte | -6 | 7 |
| Rententrend | +/- 0,25%-Punkte | 3 | -3 |
| Restlebenserwartung | +/- 1 Jahr | 20 | -20 |
| 2018 (in T€) | Veränderung | Anstieg des Parameters | Rückgang des Parameters |
|---|---|---|---|
| Zinssatz | +/- 0,5%-Punkte | -6 | 7 |
| Rententrend | +/- 0,25%-Punkte | 3 | -3 |
| Restlebenserwartung | +/- 1 Jahr | 18 | -18 |
Die Sensitivitätsanalyse zeigt die Veränderung der Rückstellung isoliert für die Veränderung eines Parameters. Dabei wird der Berechnung die gleiche Methode zugrunde gelegt, wie bei der Ermittlung des Buchwerts der Pensionsrückstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass beispielsweise eine Verdopplung der Veränderung des Parameters nicht zwingend eine Verdopplung der Auswirkung auf den Buchwert der Pensionsrückstellung nach sich zieht. Ändern sich mehrere Parameter, entspricht die tatsächliche Veränderung der Pensionsrückstellung nicht zwingend der Summe der hier angegebenen Veränderungen.
Folgende Tabelle zeigt die voraussichtlichen Zahlungsströme aus der Pensionsverpflichtung:
| in T€ | Buchwert | Restlaufzeit bis 1 Jahr |
Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre |
Restlaufzeit > 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|
| 2019 | 166 | 15 | 55 | 107 |
| 2018 | 165 | 15 | 55 | 117 |
Die gewichtete durchschnittliche Restlaufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen beträgt wie im Vorjahr 7,7 Jahre.
Zu aus gesetzlicher Rentenversicherung erfassten Beträgen aus beitragsorientierten Plänen siehe Textziffer "28. Personalaufwand".
Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Einen Überblick über die Ertragsstrukturen nach einzelnen Segmenten gibt die Segmentberichterstattung.
Unter den Umsatzerlösen werden Erlöse aus Dienstleistungen und Lizenzverkäufen ausgewiesen.
| in T€ | 2019 | 2018* |
|---|---|---|
| Dienstleistungen | 423.351 | 358.208 |
| davon Wartungs-/Hosting-Umsätze | 30.429 | 23.594 |
| Lizenzumsätze | 26.353 | 17.440 |
| SUMME | 449.704 | 375.648 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
In den in 2019 erfassten Umsatzerlösen sind Beträge in Höhe von 8.450 T€ (Vorjahr: 5.929 T€) enthalten, welche zum 31.12.2018 in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.
Folgende Tabelle zeigt den noch nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen zuzurechnenden Transaktionspreis (Auftragsbestand) zum 31.12.2019 und wann dieser voraussichtlich als Umsatzerlös erfasst wird. Dabei werden Verträgen mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu einem Jahr sowie die monatlich abzurechnenden Time & Material-Projekte entsprechend der Vereinfachungsvorschrift des IFRS 15 nicht berücksichtigt:
| in T€ | 2019 | 2018* |
|---|---|---|
| Auftragsbestand zum 31.12. aus Verträgen mit einer Laufzeit von ursprünglich länger als einem Jahr |
56.751 | 28.718 |
| voraussichtlich im Folgejahr zu erfassen | 24.309 | 19.241 |
| voraussichtlich im zweiten Folgejahr zu erfassen | 9.970 | 9.040 |
| voraussichtlich nach dem zweiten Folgejahr zu erfassen | 22.472 | 437 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Erträge aus Kursdifferenzen | 898 | 1.556 |
| Ertrag aus ausgebuchten Forderungen | 0 | 410 |
| Aufwandszuschüsse | 681 | 408 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen | 362 | 321 |
| Erträge aus der Auflösung finanzieller Verbindlichkeiten | 666 | - |
| Sonstiges | 3.108 | 2.386 |
| SUMME | 5.715 | 5.081 |
Konzernanhang
Die Auflösung von Rückstellungen resultiert überwiegend aus einer Vielzahl von Einzelposten im Rahmen der üblichen Geschäftstätigkeit.
Die Bestandsveränderung enthält die Herstellungskosten einer erbrachten unfertigen Leistung. Bei dieser sind die Umsatzerlöse nach IFRS 15 nicht über einen Zeitraum zu erfassen, sondern, da die erbrachten Leistungen für adesso in diesem Fall einen alternativen Nutzen haben können, zu dem künftigen Zeitpunkt, zu dem die entsprechende Leistungsverpflichtung erfüllt wird.
Die aktivierten Eigenleistungen enthalten die Herstellungskosten von selbst erstellter Software.
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Aufwendungen für bezogene Waren | 1.481 | 1.882 |
| Aufwendungen für bezogene Leistungen | 49.006 | 41.414 |
| SUMME | 50.487 | 43.296 |
Die Personalaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Löhne und Gehälter | 245.556 | 206.335 |
| Soziale Abgaben | 47.554 | 36.717 |
| davon Rentenversicherung beziehungsweise Altersversorgung (beitragsorientiert) |
20.295 | 16.674 |
| SUMME | 293.110 | 243.052 |
Im Durchschnitt waren 2019 im adesso-Konzern 3.634 FTE (Full Time Equivalent) beschäftigt (Vorjahr: 2.946 FTE), davon 3.358 Angestellte (Vorjahr: 2.804 Angestellte).
Einen Überblick über die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gibt die folgende Tabelle:
| in T€ | 2019 | 2018* |
|---|---|---|
| Reisekosten | 16.519 | 16.010 |
| Raumkosten | 3.884 | 9.537 |
| Aufwendungen Kfz | 5.232 | 6.868 |
| Personalakquise | 6.541 | 5.087 |
| Marketing | 4.718 | 4.155 |
| Weiterbildung | 2.647 | 2.570 |
| Telefon-/Internetkosten | 2.203 | 2.364 |
| Aufwendungen für Lizenzen und Konzessionen | 5.076 | 3.779 |
| Rechts- und Beratungskosten | 1.503 | 1.103 |
| Versicherungen | 494 | 400 |
| Sonstige | 16.916 | 11.777 |
| SUMME | 65.733 | 63.650 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Die in der Tabelle unter "Sonstige" aufgeführten Aufwendungen enthalten eine Vielzahl unterschiedlichster Aufwendungen. Die Aufwendungen aus Fremdwährungsdifferenzen in Höhe 831 T€ (Vorjahr: 1.186 T€) sind ebenfalls in diesen Aufwendungen enthalten.
In den ausgewiesenen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für kurzfristige Leasing-Verhältnisse in Höhe von 1.970 T€ enthalten, sowie Aufwendungen in Höhe von 3 T€ für Leasing-Verhältnisse, denen ein Vermögenswert von geringem Wert zugrunde liegt.
Die planmäßigen Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte betragen im Geschäftsjahr 22.596 T€ (Vorjahr: 9.611 T€). Die Erhöhung resultiert vor allem auf die erstmalig enthaltene planmäßige Abschreibung der Nutzungsrechte in Höhe von. 11.388 T€. Von den planmäßigen Abschreibungen entfallen 2.826 T€ (Vorjahr: 2.164 T€) auf die Abschreibung von auf im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen aktivierten immateriellen Vermögenswerten. In den Abschreibungen sind Wertminderungen von bei Unternehmenserwerben aktivierten Kundenlisten in Höhe von 37 T€ (Vorjahr: 391 T€) enthalten.
Im Beteiligungsergebnis werden die anteiligen Ergebnisse aus den nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen ausgewiesen (siehe Textziffer 9. At-Equity bilanzierte Beteiligungen). Die Zinserträge in Höhe von 203 T€ (Vorjahr: 131 T€) sind im Berichtsjahr in Höhe von 183 T€ (Vorjahr: 64 T€) zahlungswirksam. Bei den Zinsaufwendungen in Höhe von 2.471 T€ (Vorjahr: 742 T€) sind 2.367 T€ (Vorjahr: 571 T€) zahlungswirksam. Der Anstieg ist vor allem auf die erstmalige Bilanzierung der Leasing-Verbindlichkeiten nach IFRS 16 zurückzuführen, für welche 1.538 T€ Zinsaufwendungen erfasst wurde.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
| SUMME | 5.810 | 8.192 |
|---|---|---|
| Latenter Steuerertrag | -1.692 | -119 |
| Laufender Steueraufwand | 7.502 | 8.311 |
| in T€ | 2019 | 2018* |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
In den laufenden Steuern ist ein Steuerertrag aus Anpassungen von Vorjahren in Höhe von 1.035 T€ enthalten (Vorjahr: Steueraufwand 603 T€). Der Vorteil aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die Ende des letzten Geschäftsjahrs keine latenten Steuern aktiviert wurden, beträgt 13 T€ (Vorjahr: 0 T€). Der latente Steuerertrag aus der Veränderung von temporären Differenzen beträgt 1.682 T€ (Vorjahr: Aufwand 65 T€).
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom theoretisch erwarteten Steueraufwand zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand gemäß IAS 12.81 (c):
Konzernanhang
| in T€ | 2019 | 2018* |
|---|---|---|
| Konzernergebnis vor Ertragsteuern | 23.305 | 22.191 |
| ERWARTETER STEUERAUFWAND AUF BASIS DES STEUERSATZES DER ADESSO SE VON 32,8% |
7.644 | 7.279 |
| Auswirkung abweichender Steuersätze | -377 | -539 |
| Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen | 649 | 1.307 |
| Steuerfreie Erträge und nur steuerlich erfasste Aufwendungen |
-780 | -431 |
| Aktivierung in Vorjahren nicht erfasster latenter Steuern | -127 | -117 |
| Nutzung steuerlicher Verlustvorträge, für die im Vorjahr keine latente Steuer bilanziert war |
-13 | 0 |
| Nicht aktivierte latente Steuern auf steuerliche Verluste des aktuellen Geschäftsjahrs |
123 | 15 |
| Abschreibung aktivischer latenter Steuern auf Verlustvorträge |
41 | 0 |
| Steuern für Vorjahre | -1.422 | 603 |
| Sonstiges | 71 | 75 |
| AUSGEWIESENER STEUERAUFWAND | 5.810 | 8.192 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Im sonstigen Periodenergebnis wurde im Geschäftsjahr ein latenter Steuerertrag in Höhe von 3 T€ (Vorjahr: 2 T€) erfasst.
| 2019 | 2018* | |
|---|---|---|
| Anteil der Aktionäre der adesso SE am Konzernergebnis (in T€) | 17.419 | 14.046 |
| Im Geschäftsjahr durchschnittlich ausstehende Aktien | 6.176.093 | 6.175.143 |
| Auswirkung verwässernder Optionen | 5.471 | 5.971 |
| Zahl der durchschnittlich ausstehenden Aktien inklusive Verwässerungseffekt der verwässernden Optionen |
6.181.564 | 6.181.114 |
| Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 2,82 | 2,27 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €) | 2,82 | 2,27 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Die Kapitalflussrechnung zeigt gemäß IAS 7, wie sich Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente im Konzern im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Diese setzen sich aus Kassenbeständen sowie den Guthaben bei Kreditinstituten zusammen. In Übereinstimmung mit IAS 7 (Kapitalflussrechnungen) wird zwischen Mittelveränderungen aus der operativen Geschäftstätigkeit, aus der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit unterschieden.
Die Kapitalflussrechnung für das Jahr 2019 ist nicht unmittelbar mit der für das Jahr 2018 vergleichbar. Dies liegt an der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 zur Abbildung von Leasing-Verhältnissen. In der Kapitalflussrechnung werden die Zahlungen für Miet- beziehungsweise Leasing-Verträge ab dem Geschäftsjahr 2019 nicht mehr als Auszahlung im Cashflow aus operativer Tätigkeit, sondern als Zins- und Tilgungszahlungen im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gezeigt. Auf den Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat IFRS 16 keine Auswirkung. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit wird aufgrund der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 um 12,1 Mio. € höher, der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit um 12,1 Mio. € niedriger ausgewiesen (10,6 Mio. € Tilgung von Leasing-Verbindlichkeiten sowie 1,5 Mio. € zusätzliche Zinszahlungen). Die erstmalige Abbildung zum 01.01.2019 sowie die Erfassung von Zugängen sind sogenannte nicht zahlungswirksame Transaktionen. Sie haben auf die Kapitalflussrechnung keine direkte Auswirkung.
Neben den Auswirkungen aus IFRS 16 ist die Veränderung des Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2019 vor allem auf höhere Steuerzahlungen (4.872T€) sowie den Zuwachs im Netto-Betriebsvermögen (5.048 T€) zurückzuführen. Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit hat sich insgesamt kaum verändert. Während die Auszahlungen für at-equity bewertete Anteile, immaterielle Vermögenswerte sowie Tochterunternehmen niedriger sind als im Vorjahr, sind die Auszahlungen für Sachanlagen 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3.726 T€ gestiegen. Neben der Anwendung des IFRS 16 hat sich auf den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit vor allem die um 12,8 Mio. € höhere Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten sowie die um 4,2 Mio. € höhere Tilgung von Finanzverbindlichkeiten ausgewirkt.
Zu den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Transaktionen gehören 2019 das Eingehen neuer Leasingvereinbarungen (siehe Textziffer "34. Angaben zu Leasing-Verhältnissen"). Sonstige nennenswerte nicht zahlungswirksame Transaktionen sind der ergebniswirksame Aufbau der Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb der medgineering GmbH (509 T€) sowie die ergebniswirksame Auflösung der entsprechenden Verbindlichkeit (666 T€).
In der Konzernbilanz und in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung werden die Daten von adesso in aggregierter Form dargestellt. Damit die Risiken und Chancen der Geschäftstätigkeit von adesso besser zu erkennen sind, werden im Rahmen der Segmentberichterstattung Informationen auf Basis berichtspflichtiger Segmente veröffentlicht. Dazu sind zunächst die operativen Segmente zu bestimmen. Nach IFRS 8 ist ein Unternehmensbereich ein operatives Segment, wenn er Geschäftstätigkeiten betreibt, mit denen Erlöse erzielt und Aufwendungen eingegangen werden, wenn das Betriebsergebnis regelmäßig von einem Hauptverantwortlichen überwacht wird und wenn separate Finanzinformationen vorliegen.
Diese Kriterien sind jeweils bei der adesso SE und ihren Tochterunternehmen erfüllt. Für Zwecke der Segmentberichterstattung werden in einem zweiten Schritt ähnliche operative Segmente auf Basis ähnlicher vertriebener Produkte und Dienstleistungen zu den berichtspflichtigen Segmenten IT-Services und IT-Solutions zusammengefasst. Die inQventures GmbH, welche in adesso-Kernbranchen tätige Start-ups unterstützt, ist ein eigenes, nicht berichtspflichtiges operatives Segment.
Das Segment IT-Services hat die branchenspezifische individuelle IT-Beratung sowie Softwareentwicklung zum Schwerpunkt. Der Beratungsbereich erarbeitet Konzepte zur optimalen und effizienten Unterstützung von Geschäftsprozessen durch IT-Systeme.
Im Segment IT-Solutions werden Standardsoftwareprodukte und Lösungen vertrieben, welche branchenspezifisch oder branchenneutral ausgelegt sind.
Konzernanhang
| IT-Services | IT-Solutions |
|---|---|
| adesso SE | adesso health solutions GmbH |
| adesso as a service GmbH | adesso insurance solutions GmbH |
| adesso Austria GmbH | adesso mobile solutions GmbH |
| adesso Bulgaria EOOD | e-Spirit AG |
| adesso Hungary Software & Consulting Korlatolt Felelossegu Tarsasag |
e-Spirit Inc. |
| adesso Netherlands B. V. | e-Spirit Schweiz AG |
| adesso Schweiz AG* | e-Spirit UK Ltd. |
| adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S.L.** | gadiv GmbH |
| adesso Transformer Deutschland GmbH | medgineering GmbH |
| adesso Transformer GmbH | smarthouse adesso financial solutions GmbH |
| adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. | |
| alleato assekuranzmakler GmbH | |
| ARITHNEA GmbH | |
| A3A Strategy Consulting GmbH | |
| percision services GmbH |
* Die nhs Informatik GmbH wurde im Geschäftsjahr auf die adesso Schweiz AG verschmolzen.
** Die SunnyTrail Consulting S.L. wurde im Geschäftsjahr auf die adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S.L. verschmolzen.
IFRS 8 setzt bei der Segmentberichterstattung den Management Approach konsequent um. Das bedeutet, dass extern dieselben Informationen berichtet werden wie für interne Zwecke. Da Zahlen nach jeweils lokalen Rechnungslegungsvorschriften berichtet werden, sind in der Segmentberichterstattung grundsätzlich auch die Zahlen nach diesen lokalen Rechnungslegungsvorschriften enthalten. Ausnahme davon bilden die Angaben zu den Umsatzerlösen mit externen Kunden auf Basis des Sitzes des Kunden sowie die Angaben zu den langfristigen Vermögenswerten auf Basis des Standortes der Vermögenswerte. Diese Angaben sind auf Basis der IFRS-Zahlen anzugeben.
Die veröffentlichte Segmentberichterstattung zeigt die Daten, die bei der internen Berichterstattung den Hauptentscheidungsträgern vorgelegt werden. Die berichteten Zahlen werden in Übereinstimmung mit dem jeweils lokalen Recht ermittelt. In Einzelabschlüssen erfasste planmäßige Abschreibungen auf Geschäftsoder Firmenwerte, welche aus Verschmelzungen resultieren, werden für Zwecke des internen Reportings eliminiert. Entsprechend wird dies in der Segmentberichterstattung dargestellt.
Für jedes operative Segment werden nicht konsolidierte Zahlen berichtet. Das bedeutet zum Beispiel, dass Umsatzerlöse zwischen den Einzelgesellschaften in der Berichterstattung nicht eliminiert werden. Die Rechnungslegung nach lokalem Recht unterscheidet sich in wesentlichen Punkten von der Rechnungslegung nach IFRS. Für die Segmentberichterstattung wesentliche Differenzen werden im Folgenden erläutert:
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen werden nach lokalem Recht grundsätzlich nach der "Completed-Contract-Method" erfasst. Das bedeutet, dass Umsatzerlöse erst dann zu erfassen sind, wenn der Vertrag zu 100% erfüllt ist. Nach IFRS werden Umsatzerlöse und die entsprechenden Aufwendungen aus Dienstleistungen häufig auf Basis des Fertigstellungsgrads zum Stichtag erfasst. Daraus resultiert eine abweichende Periodisierung der Ergebnisse aus Dienstleistungsverträgen. Klarstellend sei darauf hingewiesen, dass dies nicht bedeutet, dass die ausgewiesenen Umsatzerlöse nach IFRS grundsätzlich höher sind als die nach lokalem Recht ausgewiesenen Umsatzerlöse.
Herstellungskosten umfassen nach IFRS die produktionsbezogenen Vollkosten. Sonstige Aufwendungen wie zum Beispiel allgemeine Verwaltungskosten dürfen nach lokalem Recht, nicht aber nach IFRS in die Herstellungskosten einbezogen werden.
Wertminderungen auf Forderungen sind nach lokalem Recht zu erfassen, soweit sie eingetreten sind. Nach IFRS sind Wertminderungen auf Forderungen in Höhe des gewichteten, erwarteten diskontierten Betrags zu erfassen.
Verbindlichkeiten sind nach IFRS nicht zum Erfüllungsbetrag, sondern zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung abzüglich Nebenkosten zu bewerten. In der Folge sind sie anhand der Effektivzinsmethode fortzuschreiben.
Aufwand aus aktienorientierter Vergütung wird nach IFRS 2 bei Plänen mit Eigenkapitalausgleich über den Erdienungszeitraum erfolgswirksam gegen die Kapitalrücklage erfasst.
Die für die Segmente berichteten Zahlen entsprechen in Summe nicht den im Konzern berichteten Zahlen. Differenzen ergeben sich vor allem aus Bilanzierungsunterschieden zwischen lokalem Recht und IFRS, aus Konsolidierungsmaßnahmen sowie aus Beträgen, die den berichtspflichtigen Segmenten nicht zugeordnet wurden. Die in der Segmentberichterstattung enthaltene Spalte "Überleitung lokales Recht/IFRS" enthält dabei die Differenzen aus Bilanzierungsunterschieden zwischen IFRS und dem jeweils lokalen Recht. Die Spalte "Konsolidierung/Sonstiges" enthält die sonstigen Differenzen.
Transaktionen zwischen den operativen Segmenten werden grundsätzlich zu Marktpreisen abgerechnet.
| IT-Services | IT-Solutions | Überleitung lokales Recht/IFRS |
Konsolidierung/ Sonstiges |
Konzern |
|---|---|---|---|---|
| 353.402 | 59.014 | 7.376 | 3.559 | 423.351 26.353 |
| 68.216 | 13.007 | - | -81.223 | 0 |
| 422.285 | 97.707 | 7.376 | -77.664 | 449.704 |
| 4.572 | 1.809 | -5.744 | - | 637 |
| - | - | 216 | 1.189 | 1.405 |
| 15.427 | 3.726 | -7.812 | -5.626 | 5.715 |
| -103.908 | -22.094 | 153 | 75.362 | -50.487 |
| -247.044 | -57.139 | 10.441 | 632 | -293.110 |
| -65.085 | -16.183 | 9.701 | 5.834 | -65.733 |
| -32 | -18 | 50 | - | 0 |
| 26.215 | 7.808 | 14.381 | -272 | 48.131 |
| -5.148 | -1.856 | -11.627 | -3.965 | -22.596 |
| -3.069 | -588 | 3.657 | - | 0 |
| 17.998 | 5.364 | 6.410 | -4.237 | 25.535 |
| 4.119 | -284 | 1.227 | -5.024 | 38 |
| 199 | 120 | 539 | -655 | 203 |
| -1.464 | -168 | -1.347 | 508 | -2.471 |
| -1.265 | -49 | -808 | -147 | -2.268 |
| 20.853 | 5.031 | 6.829 | -9.408 | 23.305 |
| 3.069 | 588 | -3.657 | - | 0 |
| 23.922 | 5.619 | 3.172 | -9.408 | 23.305 |
| 667 | 25.686 | - | - |
Konzernanhang
In den Abschreibungen 2019 sind im Konzernabschluss außerplanmäßige Abschreibungen auf Kundenlisten in Höhe von 37 T€ (Vorjahr: 391 T€) enthalten. Davon entfallen 7 T€ (Vorjahr: 105 T€) auf das Segment IT-Solutions und 30 T€ (Vorjahr: 286 T€) auf das Segment IT-Services.
| in T€* | IT-Services | IT-Solutions | Überleitung lokales Recht/IFRS |
Konsolidierung/ Sonstiges |
Konzern |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsätze mit externen Kunden Dienstleistungen Lizenzen |
300.451 1.282 |
50.189 16.158 |
7.753 - |
-185 - |
358.208 17.440 |
| Umsätze mit anderen operativen Segmenten |
48.074 | 11.581 | - | -59.655 | - |
| Gesamte Umsätze | 349.807 | 77.928 | 7.753 | -59.840 | 375.648 |
| Bestandsveränderung | 5.544 | 1.347 | -6.560 | - | 331 |
| Aktivierte Eigenleistungen | - | - | 415 | 1.498 | 1.913 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 11.314 | 3.262 | -5.474 | -4.021 | 5.081 |
| Materialaufwand | -86.841 | -15.733 | 982 | 58.296 | -43.296 |
| Personalaufwand | -203.447 | -47.408 | 8.008 | -205 | -243.052 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-51.754 | -13.530 | -2.149 | 3.784 | -63.650 |
| Sonstige Steuern | -30 | -1 | 31 | - | - |
| EBITDA | 24.592 | 5.865 | 3.006 | -487 | 32.975 |
| Abschreibungen | -4.389 | -1.749 | -217 | -3.647 | -10.002 |
| Abschreibungen Geschäfts- oder Firmenwert |
-3.045 | -476 | 3.521 | - | - |
| EBIT | 17.158 | 3.640 | 6.309 | -4.135 | 22.973 |
| Beteiligungsergebnis | 4.999 | -912 | -11 | -4.247 | -171 |
| Zinserträge | 121 | 133 | 536 | -659 | 131 |
| Zinsaufwendungen | -1.336 | -53 | 0 | 647 | -742 |
| Finanzergebnis | -1.215 | 80 | 536 | -12 | -611 |
| ERGEBNIS VOR STEUERN (EBT) | 20.942 | 2.808 | 6.834 | -8.393 | 22.191 |
| Abschreibung Geschäfts- oder Firmenwert |
3.045 | 476 | -3.521 | - | - |
| EBT vor Abschreibung Geschäfts- oder Firmenwert |
23.987 | 3.284 | 3.313 | -8.393 | 22.191 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Die folgende Tabelle zeigt die von IFRS 8 geforderte Zuordnung von externen Umsätzen nach Sitz des Kunden und langfristigen Vermögenswerten nach Sitz der Vermögenswerte zu geographischen Segmenten:
| in T€ | Externe Umsätze nach Sitz des Kunden |
Langfristige Vermögenswerte |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2019 | 2018* | 2019 | 2018* | ||
| Deutschland | 360.987 | 308.744 | 127.437 | 59.582 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 34.693 | 32.717 | |||
| Österreich | 8.518 | 7.106 | 4.192 | 3.654 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 3.552 | 3.552 | |||
| Schweiz | 60.081 | 48.366 | 17.118 | 11.684 | |
| davon Geschäfts- oder Firmenwert | 10.312 | 9.959 | |||
| Sonstige | 20.118 | 11.432 | 3.961 | 547 | |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
In den Geschäftsjahren 2019 und 2018 wurden mit keinem Kunden mehr als 10% des Umsatzes von adesso getätigt.
Wesentliche Miet- und Leasing-Vereinbarungen bestehen bei adesso für Geschäftsräume und Kraftfahrzeuge. Die Restlaufzeiten der Verträge für Geschäftsräume liegen zwischen 0 und 14 Jahren, für Firmenfahrzeuge zwischen 1 und 3 Jahren. Leasing-Verträge für Geschäftsräume können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen haben, deren Inanspruchnahme einzelfallabhängig beurteilt werden.
Im Rahmen der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 zum 01.01.2019 wurden Nutzungsrechte und Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 57.374 T€ erfasst. Die Leasing-Verbindlichkeit lässt sich wie folgt aus den Verbindlichkeiten aus Operating-Leasing-Verhältnissen zum 31.12.2018 überleiten:
| in T€ |
|---|
| Operating-Leasing-Verbindlichkeit zum 31.12.2018 | 64.708 |
|---|---|
| Anwendungserleichterung für kurzfristige Leasing-Verhältnisse |
-1.118 |
| Anwendungserleichterung für Leasing Verhältnisse geringwertiger Vermögenswerte |
0 |
| Sonstiges | -612 |
| Brutto-Leasing-Verbindlichkeit 01.01.2019 | 62.978 |
| Abzinsung | -5.604 |
| Leasing-Verbindlichkeit 01.01.2019 | 57.374 |
Der in der Zeile "Sonstiges" enthaltene Betrag resultiert vor allem aus der weiteren Analyse und Anpassung der in den Leasing-Verpflichtungen enthaltenen Beträge zum 1. Quartal 2019. Der bei der Abzinsung zum 01.01.2019 angewendete gewichtete durchschnittliche Zinssatz beträgt 2,01%.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die erfassten Nutzungsrechte:
| in T€ | Grundstücke und Gebäude |
Firmenfahrzeuge | Sonstige Betriebs und Geschäfts ausstattung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Buchwert 31.12.2019 | 66.001 | 5.861 | 642 | 72.504 |
| Zugänge 2019 | 24.663 | 4.327 | 484 | 29.473 |
| Abschreibungen 2019 | 8.244 | 2.824 | 321 | 11.388 |
2019 wurden Abgänge von RoU-Vermögenswerten in Höhe von 2.981 T€ erfasst. Die Aufwendungen für variable Leasing-Zahlungen, die nicht in die Bewertung der Leasing-Verbindlichkeit einbezogen wurden, beträgt 376 T€. Aus Untermietverhältnissen von Nutzungsrechten an Dritte wurden Erträge in Höhe von 368 T€ erzielt. Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasing-Verhältnisse betragen 14.131 T€. Die potenziellen Auszahlungen aus nicht berücksichtigten Verlängerungsoptionen betragen 34.160 T€, davon wären 21.625 T€ ab dem Jahr 2030 fällig.
Weitere Angaben zum Leasing sind in den Textziffern "29. Sonstige betriebliche Aufwendungen", "30. Abschreibungen", "31. Ergebnis aus nach der Equity-Methode bewerteten Anteilen und Finanzergebnis" und "36. Angabe zu Finanzinstrumenten" enthalten. Die voraussichtlichen Auszahlungen aus bereits abgeschlossenen Leasing-Vereinbarungen sind im nachfolgenden Abschnitt "35. Sonstige finanzielle Verpflichtungen" ausgewiesen.
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2019 in T€ | Gesamtbetrag | davon fällig: im 1. Jahr |
im 2. bis 5. Jahr | nach 5 Jahren |
|---|---|---|---|---|
| Mieten von Räumen und Einrichtungen | 57.029 | 1.146 | 20.599 | 35.284 |
| Sonstige Leasing-Verträge | 1.332 | 360 | 972 | |
| Sonstige langfristige Verträge | 29.585 | 4.352 | 12.291 | 12.942 |
| Versicherungen | 369 | 369 | 0 | 0 |
| SUMME | 88.315 | 6.227 | 33.862 | 48.226 |
| 2018 in T€ | Gesamtbetrag | davon fällig: im 1. Jahr |
im 2. bis 5. Jahr | nach 5 Jahren |
| Mieten von Räumen und Einrichtungen | 77.808 | 9.289 | 28.593 | 39.926 |
| Sonstige Leasing-Verträge | 6.774 | 3.232 | 3.541 | 1 |
| Sonstige langfristige Verträge | 19.914 | 4.163 | 8.418 | 7.333 |
| Versicherungen | 301 | 300 | 1 | 0 |
| SUMME | 104.797 | 16.984 | 40.553 | 47.260 |
Die Verminderung der sonstigen finanziellen Verpflichtung aus Mieten von Räumen und Einrichtungen sowie von sonstigen Leasing-Verträgen gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Erstanwendung des IFRS 16 (siehe Textziffer "1. Erstmalig angewandte Rechnungslegungsvorschriften"), da diese nunmehr in der Bilanz abgebildet werden. Die verbleibenden Verpflichtungen aus Mieten von Räumen und Einrichtungen sowie sonstigen Leasing-Verhältnissen enthalten Verpflichtungen aus Leasing-Verträgen, welche nach dem 31.12.2019 beginnen und dann in der Bilanz zu einem Zugange bei den Vermögenswerten und Schulden führen werden. Weitere finanzielle Verpflichtungen liegen zum Stichtag nicht in nennenswertem Umfang vor.
Für ein Festpreisprojekt in der Schweiz können für nicht termingerechte Software-Lieferungen Konventionalstrafen von maximal 1.308 T€ eingefordert werden. Weitere Eventualverbindlichkeiten liegen am Ende des Geschäftsjahres 2019 nicht vor.
Die von adesso gehaltenen finanziellen Vermögenswerte sind zum Stichtag sowie im Vorjahr zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten (Kategorie: "Amortised Cost"). Ebenso sind die finanziellen Schulden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Davon ausgenommen sind bedingte Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 146 T€ (Vorjahr: 116 T€) sowie ratierlich anzusammelnde Schulden aus Unternehmenszusammenschlüssen in Höhe von 487 T€ (Vorjahr: 1.749 T€), bei denen die künftige Zahlung an die Arbeitsleistung der Verkäufer geknüpft ist.
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte zu (fortgeführten) Anschaffungskosten sowie die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte von finanziellen Vermögenswerten und Schulden werden Marktzinssätze ähnlicher Finanzinstrumente zugrunde gelegt.
| 2019 | 2018** | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | Bewertung | Buchwert | Fair Value | Fair Value Stufe* |
Buchwert | Fair Value | Fair Value Stufe* |
| AKTIVA | |||||||
| Zahlungsmittel und -äquivalente | AC | 46.352 | 46.352 | 45.912 | 45.912 | ||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
AC | 86.272 | 86.272 | 75.162 | 75.162 | ||
| Finanzielle Vermögenswerte | 2.178 | 2.178 | 1.612 | 1.612 | |||
| davon zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
FV | 351 | 351 | 3 | 1.612 | 1.612 | |
| davon übrige | AC | 1.827 | 1.827 | ||||
| SUMME | 134.802 | 134.802 | 122.686 | 122.686 | |||
| PASSIVA | |||||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
AC | 14.274 | 14.274 | 14.651 | 14.651 | ||
| Darlehen | AC | 56.685 | 57.531 | 3 | 45.943 | 46.138 | 3 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten |
1.282 | 1.282 | 2.165 | 2.165 | |||
| davon zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
FV | 1.084 | 1.084 | 3 | 1.865 | 1.865 | 3 |
| davon übrige | AC | 198 | 198 | 300 | 300 | ||
| SUMME | 72.240 | 73.087 | 62.759 | 62.954 |
* Erläuterung in Textziffer "6.17 Beizulegende Zeitwerte".
** Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
AC:Bewertet zu (fortgeführten) Anschaffungskosten (Amortised Cost)
FV:Bewertet zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value)
Konzernanhang
Der beizulegende Zeitwert der Darlehen wird bestimmt, indem die künftigen Zahlungsströme aus den Darlehen mit dem aktuellen Fremdkapitalzinssatz von adesso diskontiert werden.
Im Geschäftsjahr wurden finanzielle Leasing-Verbindlichkeiten in Höhe von 10.620 T€ getilgt.
Die Nettoergebnisse setzen sich wie folgt zusammen:
| 2019 in T€ | Aus Zinsen | Wert berichtigung |
Wertaufholung/ Ausbuchung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
203 | 115 | -48 | 270 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
-2.471 | - | - | -2.471 |
| 2018 in T€ | Aus Zinsen | Wert berichtigung |
Wertaufholung/ Ausbuchung |
Summe |
| Kredite und Forderungen | 65 | -620 | -144 | -699 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
-742 | - | - | -742 |
Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte" resultiert aus der Aufzinsung langfristiger finanzieller Vermögenswerte, aus der verzinslichen Anlage von finanziellen Vermögenswerten, aus der Wertberichtigung sowie der Ausbuchung ausgefallener finanzieller Vermögenswerte. Das Nettoergebnis der Kategorie "Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" resultiert aus zu erfassenden Zinsaufwendungen.
Der Konzern ist aufgrund seiner Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Dazu zählen die Ausfallrisiken, die Liquiditätsrisiken sowie die Marktrisiken.
Das Ausfallrisiko für den Konzern besteht vor allem aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, den Vertragsvermögenswerten sowie den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (Kautionen, Ausleihungen und Mitarbeiterdarlehen). Die Kundenstruktur im Geschäftsjahr ist im Wesentlichen geprägt durch Bestandsund Großkunden.
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Wertminderung von Fremdkapitalinstrumenten. In Stufe 2 sind dabei ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerte enthalten, welche dieser Stufe auf Basis der Vereinfachungsvorschrift direkt zugeordnet wurden.
Geschäftsbericht 2019
| Angabe in T€ | Wertminde rung auf Basis 12 Monate (Stufe 1) |
Wertminde rung auf Basis gesamter Lauf zeit (Stufe 2) |
Wertminderung bei beeinträch tigter Bonität (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| STAND 01.01.2019 | 5 | 797 | 350 | 1.152 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen |
4 | -128 | 25 | -99 |
| Umgliederung | 0 | 0 | ||
| Sonstige Änderungen | ||||
| aus Unternehmenszusammenschluss | 0 | 0 | ||
| Währungsdifferenzen | 0 | 0 | ||
| STAND 31.12.2019 | 9 | 669 | 375 | 1.053 |
| Angabe in T€ | Wertminde rung auf Basis 12 Monate (Stufe 1) |
Wertminde rung auf Basis gesamter Lauf zeit (Stufe 2) |
Wertminderung bei beeinträch tigter Bonität (Stufe 3) |
Summe* |
|---|---|---|---|---|
| STAND 01.01.2018 | 4 | 346 | 175 | 525 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen |
1 | 443 | 174 | 618 |
| Umgliederung | - | -1 | 1 | - |
| Sonstige Änderungen | ||||
| aus Unternehmenszusammenschluss | - | 2 | - | 2 |
| Währungsdifferenzen | - | - | - | - |
| STAND 31.12.2018 | 5 | 797 | 350 | 1.152 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bruttobuchwerte (ohne Wertberichtigung) der finanziellen Vermögenswerte:
| Angabe in T€ | Bruttowert (Stufe 1) |
Bruttowert (Stufe 2) |
Bruttowert (Stufe 3) |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| STAND 31.12.2018 | 1.617 | 93.093 | 380 | 95.090 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen/Vertragsvermögenswerten |
218 | 14.589 | -9 | 14.798 |
| Umgliederung | -36 | 36 | 0 | |
| Änderungen aus der ergebniswirksamen Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte |
-48 | -48 | ||
| Sonstige Änderungen | ||||
| aus Unternehmenszusammenschluss | 1.562 | 1.562 | ||
| Währungsdifferenzen | 188 | 188 | ||
| STAND 31.12.2019 | 1.835 | 109.348 | 407 | 111.590 |
Konzernanhang
| Angabe in T€ | Bruttowert (Stufe 1) |
Bruttowert (Stufe 2)* |
Bruttowert (Stufe 3) |
Summe* |
|---|---|---|---|---|
| STAND 01.01.2018 | 1.243 | 72.219 | 209 | 73.671 |
| Änderungen aus erfassten oder ausgebuchten Forderungen/Vertragsvermögenswerten |
374 | 20.883 | - | 21.257 |
| Umgliederung | - | -198 | 198 | - |
| Änderungen aus der ergebniswirksamen Ausbuchung finanzieller Vermögenswerte |
- | -144 | -27 | -171 |
| Sonstige Änderungen | ||||
| aus Unternehmenszusammenschluss | - | 393 | - | 393 |
| Währungsdifferenzen | - | -60 | - | -60 |
| STAND 31.12.2018 | 1.617 | 93.093 | 380 | 95.090 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
adesso hat keine nennenswerten Risikokonzentrationen im Zusammenhang mit den finanziellen Vermögenswerten identifiziert. Folgende Tabelle zeigt die Fälligkeitsstruktur der Bruttobuchwerte der finanziellen Vermögenswerte:
| 2019 in T€ | Gesamt betrag |
davon nicht überfällig |
davon nicht mehr als 3 Monate |
davon mehr als 3 Monate und nicht mehr als 6 Monate |
davon mehr als 6 Monate und nicht mehr als 1 Jahr |
davon mehr als 1 Jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
86.272 | 62.990 | 21.041 | 1.428 | 536 | 277 |
| Vertragsvermögenswerte | 22.447 | 22.447 | - | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
2.178 | 2.178 | - | - | - | - |
| SUMME | 110.897 | 87.615 | 21.041 | 1.428 | 536 | 277 |
| 2018 in T€ | Gesamt betrag* |
davon nicht überfällig* |
davon nicht mehr als 3 Monate |
davon mehr als 3 Monate und nicht mehr als 6 Monate |
davon mehr als 6 Monate und nicht mehr als 1 Jahr |
davon mehr als 1 Jahr |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
75.162 | 49.632 | 22.307 | 1.728 | 653 | 842 |
| Vertragsvermögenswerte | 17.164 | 17.164 | - | - | - | - |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte |
1.612 | 1.612 | - | - | - | - |
| SUMME | 93.938 | 68.408 | 22.307 | 1.728 | 653 | 842 |
* Vergleichszahlen gemäß IAS 8 angepasst. Siehe Textziffer "3. Rückwirkende Änderungen gemäß IAS 8".
Das Liquiditätsrisiko besteht für adesso darin, künftig nicht den finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Das mittel- und langfristige Liquiditätsmanagement wird zentral in Dortmund im Bereich des Finanzvorstands geführt. Alle Gruppenunternehmen planen und überwachen die Liquidität eigenständig. Ein zentrales Cash-Management ist nicht eingerichtet. Die Sicherung der Liquidität ist im Wesentlichen durch den operativen Cashflow sowie einen hohen Zahlungsmittelbestand gesichert. Die Gruppenunternehmen berichten der adesso SE in periodischen Abständen auf Basis unterschiedlicher Zeithorizonte über die kurzfristige, mittelfristige und langfristige Liquidität.
Die folgenden Tabellen zeigen die Buchwerte sowie die Zahlungsströme (Zinsen und Tilgung) aus den finanziellen Verbindlichkeiten. Die Differenz zwischen den Buchwerten und der Summe der künftigen Zahlungsströme entspricht den künftig zu zahlenden Zinsen:
| 2019 in T€ | Buchwert | fällig bis 1 Jahr |
> 1 und < 5 Jahre |
> 5 Jahre |
|---|---|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
14.274 | 14.274 | - | - |
| Darlehen | 56.685 | 14.764 | 34.270 | 10.020 |
| davon Zinsen | 707 | 1.536 | 126 | |
| Leasing-Verbindlichkeiten | 73.437 | 13.237 | 33.978 | 33.644 |
| davon Zinsen | 1.464 | 3.825 | 2.133 | |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 1.281 | 344 | 937 | - |
| SUMME | 145.677 | 42.619 | 69.185 | 43.664 |
| 2018 in T€ | Buchwert | fällig bis 1 Jahr |
> 1 und < 5 Jahre |
> 5 Jahre |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
14.651 | 14.651 | - | - |
| Darlehen | 45.943 | 14.186 | 24.782 | 9.216 |
| davon Zinsen | 581 | 1.349 | 311 | |
| Sonstige Finanzverbindlichkeiten | 2.165 | 1.404 | 761 | - |
| SUMME | 62.759 | 30.241 | 25.543 | 9.216 |
Der Großteil der Leistungserbringung erfolgt in der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaften. Das Risiko aus Wechselkursen ist daher weiterhin als gering zu bewerten. Ebenso ist das Zinsrisiko als gering einzustufen. Die aufgenommenen Kredite sind fest verzinslich. Zudem ist der Zinsaufwand in Relation zu den liquiden Mitteln gering.
Folgende Tabelle zeigt die Eigenkapitalquote von adesso für die Jahre 2018 und 2019 im Vergleich jeweils mit und ohne Anwendung von IFRS 16:
| mit IFRS 16 | ohne IFRS 16 | |
|---|---|---|
| 31.12.2019 | 28,8% | 37,7% |
| 31.12.2018 | 27,6% | 34,6% |
Ein aktives Kapitalmanagement wird nicht betrieben. Der Vorstand steuert das Unternehmen über Ergebnis-, Rendite- und Liquiditätskennzahlen. Kapitalmaßnahmen neben den unter Punkt 11. berichteten genehmigten und bedingten Kapitalia sind aktuell nicht beschlossen.
Im Berichtsjahr gehörten folgende Personen dem Vorstand der adesso SE an:
Michael Kenfenheuer, Frechen, Vorstandsvorsitzender (Geschäftsbereiche Banking, Insurance)
Dipl.-Betriebswirt Dirk Pothen, Düsseldorf, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Automotive & Transportation, Manufacturing Industry, Microsoft, Global Business Line sowie Human Resources)
Konzernanhang
Dipl.-Statistiker Andreas Prenneis, Dortmund, Mitglied des Vorstands (Geschäftsbereiche Health, Public, Lottery, Cross Industries, IT-Management-Consulting, Data & Analytics sowie Administration)
Dipl.-Wirtschaftsinformatiker, LL.M., Executive MBA Jörg Schroeder, Münster, Mitglied des Vorstands seit 01.09.2019 (Finanzen und Controlling, Investor Relations sowie Mergers & Acquisitions)
Dipl.-Wirtschaftsingenieur Christoph Junge, Münster, schied zum 30.09.2019 aus der adesso SE aus. Jörg Schroeder übernimmt als Mitglied des Vorstands seine Bereiche mit Ausnahme des Bereichs Human Resources, der seitdem von Dirk Pothen verantwortet wird.
Allen Vorständen wurde Einzelvertretungsvollmacht erteilt. Sie sind von den Beschränkungen des §181 BGB befreit.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder enthält kurzfristige und aktienbasierte Bestandteile. Die folgenden Tabellen zeigen die Bestandteile der Vorstandsvergütung nach gewährten und gezahlten Zuwendungen und eine Überleitung auf die nach IAS 19 und IAS 24 darzustellenden Aufwendungen.
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder richtet sich vor allem nach dem erzielten Geschäftserfolg und nach branchenüblichen Standards. Sie basiert auf mit dem Aufsichtsrat vertraglich vereinbarten Regelungen. Neben der Grundvergütung gibt es weitere, erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile.
In markt- und konzernüblicher Weise gewährt die Gesellschaft allen Mitgliedern des Vorstands aus ihren Vorstandsverträgen weitere Leistungen, die zum Teil als geldwerte Vorteile angesehen und entsprechend versteuert werden, so vor allem die Überlassung eines Geschäftsfahrzeugs sowie Zuzahlungen zu Sozialversicherungen.
Die Grundzüge der Vorstandsvergütung sowie weitere Details werden im Vergütungsbericht als Bestandteil des Lageberichts dargelegt.
2019 beliefen sich die Gesamtbezüge (Zufluss) aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Vorstands der adesso SE auf 3.364 T€ (Vorjahr: 4.230 T€). Die aktuellen Gesamtbezüge 2019 beinhalten eine Auszahlung für Phantomaktien an Christoph Junge in Höhe von 1.508T€, der Vorjahreswert beinhaltet die Auszahlung für Phantomaktien an Michael Kenfenheuer in Höhe von 2.857 T€. Zudem enthalten die zugeflossenen Gesamtbezüge 2019 die Auszahlung für virtuelle Aktienoptionen an Michael Kenfenheuer in Höhe von 130 T€. Diese Einmalzahlungen erklären den wesentlichen Anstieg der zugeflossenen Gesamtbezüge gegenüber den Geschäftsjahren 2017 und früheren Perioden. Per 31.12.2019 sind keine Phantomaktien mehr an den Vorstand ausgegeben. Ebenso bestehen keine virtuellen Aktienoptionen mehr. In den Gesamtbezügen (Zufluss) sind "Dividenden" aus dem Phantomaktienprogramm in Höhe von 18 T€ (Vorjahr: 39 T€) enthalten.
Die nachstehenden Tabellen geben einen Überblick über gezahlte, gewährte sowie als Aufwand erfasste Zuwendungen an die Mitglieder des Vorstands. Die langfristigen variablen Vergütungen enthalten die Schulden aus dem Phantomaktienprogramm sowie eine Schuld für in der Vergangenheit Herrn Kenfenheuer gewährte 3.885 virtuelle Aktienoptionen. In den Angaben nicht enthalten sind die Bewertungsänderungen der aus den ausgegebenen virtuellen Aktienoptionen und dem Phantomaktienprogramm resultierenden Bilanzpositionen. Aus diesen wurde für Michael Kenfenheuer aus den virtuellen Aktienoptionen ein Ertrag in Höhe von 38 T€ (Vorjahr: Aufwand 18 T€) und aus dem Phantomaktienprogramm 0 € (Vorjahr Aufwand in Höhe von 238 T€) sowie für Christoph Junge aus den Phantomaktienprogramm ein Aufwand in Höhe von 188 T€ (Vorjahr: 196 T€) erfasst.
Geschäftsbericht 2019
| Michael Kenfenheuer Vorstandsvorsitzender |
Christoph Junge* Mitglied des Vorstands |
|||
|---|---|---|---|---|
| in T€' | 2019 | 2018 | 2019 | 2018 |
| ERFOLGSUNABHÄNGIGE VERGÜTUNG |
||||
| Festvergütung | 245 | 242 | 204 | 225 |
| Nebenleistung | 21 | 22 | 14 | 17 |
| Versorgungsaufwand | 9 | 9 | 7 | 9 |
| Summe | 275 | 273 | 224 | 251 |
| ERFOLGSABHÄNGIGE VARIABLE VERGÜTUNG |
||||
| Kurzfristige variable Vergütung | 189 | 172 | 243 | 172 |
| Langfristige variable Vergütung | 130 | 2.880 | 1.526 | 16 |
| Summe | 319 | 3.052 | 1.769 | 188 |
| GESAMTVERGÜTUNG | 594 | 3.326 | 1.993 | 440 |
| 2018 | 2019 | 2019 (Min) |
2019 (Max) |
2018 | 2019 | 2019 (Min) |
2019 (Max) |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 242 | 245 | 245 | 245 | 225 | 204 | 204 | 204 |
| 22 | 21 | 21 | 21 | 17 | 14 | 14 | 14 |
| 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 7 | 7 | 7 |
| 273 | 275 | 275 | 275 | 251 | 224 | 224 | 224 |
| 165 | |||||||
| 279 | 0 | 0 | 0 | 212 | 206 | 0 | 206 |
| 466 | 216 | 0 | 216 | 404 | 371 | 0 | 371 |
| 740 | 491 | 275 | 491 | 655 | 595 | 224 | 595 |
| 0 | 0 | - | - | 40.000 | 0 | - | - |
| - | |||||||
| 168 | 0 | - | - | 0 | 0 | - | - |
| 187 0 |
216 0 |
Michael Kenfenheuer Vorstandsvorsitzender 0 - |
216 - |
192 1.320 |
165 0 |
Christoph Junge* Mitglied des Vorstands 0 - |
| Andreas Prenneis Mitglied des Vorstands |
Dirk Pothen Mitglied des Vorstands |
Jörg Schroeder*** Mitglied des Vorstands |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2019 | 2018 | 2019 | 2018** | 2019 | 2018 |
| 225 | 215 | 200 | 50 | 62 | - |
| 14 | 15 | 12 | 4 | 5 | - |
| 7 | 7 | 7 | 2 | 2 | |
| 247 | 237 | 220 | 56 | 69 | |
| 193 | 172 | 48 | - | - | |
| - | - | - | - | ||
| 193 | 172 | 48 | 0 | ||
| 440 | 409 | 268 | 56 | 69 | |
* bis 30.09.2019 | ** ab 01.10.2018 | *** ab 01.09.2019
| Andreas Prenneis Dirk Pothen Jörg Schroeder* Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands 2018 2019 2019 2019 2018 2019 2019 2019 2018 2019 2019 (Min) (Max) (Min) (Max) (Min) 215 225 225 225 50 200 200 200 - 62 62 15 14 14 14 4 12 12 12 - 5 5 7 7 7 7 2 7 7 7 - 2 2 237 247 247 247 56 220 220 220 - 69 69 192 220 0 220 48 220 0 220 - 62 0 - - - - - - - - - - - 192 220 0 220 48 220 0 220 - 62 0 429 467 247 467 104 440 220 440 - 131 69 |
||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019 (Max) |
||||||||||
| 62 | ||||||||||
| 5 | ||||||||||
| 2 | ||||||||||
| 69 | ||||||||||
| 62 | ||||||||||
| 62 | ||||||||||
| 131 | ||||||||||
| - | - | - | - | - | - | - | - | |||
| - | - | - | - | - | - | - | - | |||
| - | - | - | - | - | - | - | - |
* bis 30.09.2019 | ** ab 01.10.2018 | *** ab 01.09.2019
Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten für Vorstandsvergütungen in Höhe von 883 T€ (Vorjahr: 619 T€), die im Folgejahr ausgezahlt werden.
Die Mitglieder des Vorstands der adesso SE hielten zum 31.12.2019 die im Folgenden angegebene Zahl an Aktien der adesso SE:
| Vorstand | Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien |
|---|---|
| Michael Kenfenheuer, Frechen | 26.238 |
| Jörg Schroeder, Münster (ab 01.09.2019) | 200 |
| Dirk Pothen, Düsseldorf | - |
| Andreas Prenneis, Dortmund | - |
| SUMME | 26.438 |
Die Mitglieder des Vorstands, inklusive Christoph Junge, der am 30.09.2019 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, erhielten aus den gehaltenen Aktien an der adesso SE im Geschäftsjahr 18 T€ Dividende.
Frühere Mitglieder des Vorstands erhalten keine Bezüge und haben ebenfalls keine Pensionszusagen erhalten. Ein ehemaliges Mitglied des Vorstands ist in anderer Position weiterhin im Unternehmen tätig und erhält hierfür eine marktübliche Entlohnung. Den Mitgliedern des Vorstands wurden keine Kredite oder Vorschüsse gewährt.
Die Mitglieder des Vorstands der adesso SE haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des §125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:
Michael Kenfenheuer, Frechen > Vorsitzender des Aufsichtsrats der e-Spirit AG, Dortmund
Dirk Pothen, Düsseldorf > Mitglied des Verwaltungsrats der adesso Schweiz AG, Zürich
Dem Aufsichtsrat gehörten 2019 folgende Personen an:
Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund, Vorsitzender des Aufsichtsrats Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen
Dr. Friedrich Wöbking, Pullach, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Unternehmensberater
Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz Professor für Versicherungsinformatik an der Universität Leipzig
Dipl.-Kfm. Hermann Kögler, Bonn Unternehmensberater
Dipl.-Math. Heinz-Werner Richter, Dortmund Aktuarieller Treuhänder, Unternehmensberater
Dipl.-Inform. Rainer Rudolf, Dortmund Mitglied des Vorstands der W3L AG, Dortmund
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso SE haben zugleich folgende Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien im Sinne des §125 Abs. 1 Satz 5 AktG inne:
Prof. Dr. Volker Gruhn Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund
Konzernanhang
Dipl-Kfm. Hermann Kögler Mitglied im Aufsichtsrat der Cognos AG, Köln
Prof. Dr. Gottfried Koch
Vorsitzender des Verwaltungsrates der automobilie AG, Bühler/Schweiz Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfefferbeere AG, Bühler/Schweiz
Dr. Friedrich Wöbking, Pullach Mitglied im Aufsichtsrat der Erste Financial Service GmbH (EFS), Düsseldorf
Im Kalenderjahr 2019 belief sich die Gesamtvergütung aller in diesem Zeitraum bestellten Mitglieder des Aufsichtsrates der adesso SE für die Tätigkeit als Aufsichtsrat auf 57 T€ (Vorjahr: 51 T€).
Gezahlte Aufsichtsratsvergütungen im Geschäftsjahr:
| Angaben in T€ | Grundvergütung | Variabler Anteil | Summe |
|---|---|---|---|
| Prof. Dr. Volker Gruhn | 8 | - | 8 |
| Prof. Dr. Gottfried Koch | 5 | 6 | 11 |
| Hermann Kögler | 5 | 6 | 11 |
| Heinz-Werner Richter | 5 | 6 | 11 |
| Rainer Rudolf | 5 | - | 5 |
| Dr. Friedrich Wöbking | 5 | 6 | 11 |
| GESAMT | 33 | 24 | 57 |
Alle Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen. Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Mitgliedern des Aufsichtsrats in Höhe von 221 T€ (Vorjahr: 190 T€). Darüber hinaus wurden für das laufende Geschäftsjahr Verbindlichkeiten für Aufsichtsratsvergütungen in Höhe von 33 T€ gebildet. Aufwendungen wurden in Höhe von 422 T€ (Vorjahr: 386 T€) für Provisionen, Honorare und Aufwandsentschädigungen erfasst.
adesso hat den Mitgliedern des Aufsichtsrats weder Darlehen gewährt, noch Bürgschaften oder Gewährleistungen für sie übernommen. Es bestehen weder verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Aufsichtsrats, noch zwischen Mitgliedern des Aufsichtsrats und Mitgliedern des Vorstands. Es bestehen keine Dienstleistungsverträge zwischen den Aufsichtsräten und adesso beziehungsweise ihren Tochtergesellschaften, die bei Beendigung eine Vergütung vorsehen.
Frühere Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten keine Bezüge und haben auch keine Pensionszusagen erhalten.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats der adesso SE hielten zum 31.12.2019 die folgenden Aktien an der adesso SE:
| Anzahl der nennwertlosen Inhaberaktien | |
|---|---|
| Inhaberaktien | |
| Prof. Dr. Volker Gruhn, Dortmund (mittelbar über die Setanta GmbH, Dortmund) | 1.719.767 |
| Rainer Rudolf, Dortmund | 1.088.195 |
| Prof. Dr. Gottfried Koch, Stein/Schweiz | 15.921 |
| Dr. Friedrich Wöbking, Pullach | 7.300 |
| Hermann Kögler, Bonn | - |
| Heinz-Werner Richter, Dortmund | - |
| SUMME | 2.831.183 |
Die Mitglieder des Aufsichtsrats (ohne Setanta GmbH) erhielten Dividenden in Höhe von 500 T€ (Vorjahr: 444 T€).
Folgende Unternehmen sind neben Vorstand und Aufsichtsrat nahestehende Personen von adesso:
Gemeinschaftsunternehmen/Assoziierte Unternehmen:
AISports Watch GmbH (vormals: soccerwatch.tv GmbH), Essen
Barmenia IT+ GmbH, Wuppertal
com2m GmbH, Dortmund
TRILUX Digital Solutions GmbH, Arnsberg
urban Energy GmbH
Sonstige:
CampusLab GmbH, Essen
Softwareforen Leipzig GmbH, Leipzig
Gesundheitsforen Leipzig GmbH, Leipzig
it factum GmbH, München
Setanta GmbH, Dortmund (zu 100% im Anteilsbesitz von Prof. Dr. Volker Gruhn)
Interaction Room GmbH, Essen
| in T€ | 2019 | 2018 | ||
|---|---|---|---|---|
| Forderungen | Verbindlichkeiten | Forderungen | Verbindlichkeiten | |
| Gemeinschaftsunternehmen | 456 | 42 | 326 | - |
| Assoziierte Unternehmen | 121 | 133 | 67 | - |
| Sonstige | - | 35 | 2 | 37 |
| SUMME | 577 | 210 | 395 | 37 |
Zum 31.12. bestanden die im Folgenden angegebenen Forderungen gegen beziehungsweise Verbindlichkeiten gegenüber den nahestehenden Personen:
Im Geschäftsjahr wurden die Folgenden angegebenen Erlöse (vor allem aus Dienstleistungsvereinbarungen) und Aufwendungen mit den nahestehenden Personen erfasst:
| In T€ | 2019 | 2018 | ||
|---|---|---|---|---|
| Erlöse | Aufwendungen | Erlöse | Aufwendungen | |
| Gemeinschaftsunternehmen | 441 | 106 | 495 | 110 |
| Assoziierte Unternehmen | 288 | 35 | 34 | 32 |
| Sonstige | 66 | 224 | 10 | 506 |
| SUMME | 795 | 365 | 539 | 648 |
Zu den Transaktionen mit Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern, siehe Textziffer "37. Vorstand" und "38. Aufsichtsrat". Aus einer nach der Equity-Methode bewerteten Gesellschaft erhielt adesso Dividendenzahlungen in Höhe von 470 T€ (Vorjahr: 537 T€). Die Setanta GmbH erhielt von der adesso SE Dividenden in Höhe von 774 T€ (Vorjahr: 688 T€), welche vollständig gezahlt wurden. Weitere Transaktionen mit der Setanta GmbH fanden im Geschäftsjahr wie im Vorjahr nicht statt.
Gemäß deutscher Gesetzgebung wird der Abschlussprüfer von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Aufsichtsrats gewählt. Nach der Wahl des Abschlussprüfers erteilt der Aufsichtsrat das Mandat, genehmigt
Konzernanhang
in eigener Verantwortung Bedingungen und Umfang der Abschlussprüfung sowie sämtliche Prüfungshonorare und überwacht die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers.
Die Hauptversammlung hat für das Jahr 2019 auf Vorschlag des Aufsichtsrats die Gesellschaft Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, als Prüfungsgesellschaft gewählt.
Die Aktivitäten der mit Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Dortmund, sind berichtspflichtig und werden in der nachstehend aufgeführten Tabelle deklariert.
| in T€ | 2019 | 2018 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfung | 178 | 148 |
| Steuerberatungsleistungen | - | - |
| Andere Beratungsleistungen | 7 | 1 |
| SUMME | 185 | 149 |
Von den Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen in 2019 entfallen 30 T€ auf Leistungen aus dem Vorjahr.
Seit dem 01.01.2020 verstärkt Stefan Riedel (Dipl.-Wirtschaftsinformatiker) den Vorstand der adesso SE. Er übernimmt den Geschäftsbereich Insurance von Michael Kenfenheuer.
Mit Wirkung zum 01.01.2020, 00:00 Uhr, soll die smarthouse adesso financial solutions GmbH, Karlsruhe, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Mannheim unter HRB 109011, als übertragende Gesellschaft, auf die adesso SE, Dortmund, als übernehmende Gesellschaft, im Wege der Verschmelzung durch Aufnahme verschmolzen werden. Der Verschmelzungsvertrag vom 11.11.2019 wurde bei dem zuständigen Handelsregister eingereicht. Am 14.11.2019 erfolgte die Bekanntmachung im Bundesanzeiger. Für Zwecke des Wertminderungstests wird der dem operativen Segment "smarthouse adesso financial solutions GmbH" zugeordnete Geschäfts- oder Firmenwert künftig dem operativen Segment "adesso SE" zugerechnet.
Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist die Ausbreitung des Corona-Virus weltweit deutlich beschleunigt und legt in weiten Teilen Europas und Deutschlands das soziale Leben und große Teile der Wirtschaft lahm. Das Coronavirus wird somit 2020 auch wirtschaftliche Folgen für Deutschland haben. In ihrem aktuellen Konjunkturbericht für das Frühjahr spricht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel davon, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,1 Prozent sinken wird. Zuletzt rechneten die Forscher noch mit einem Anstieg von etwa einem Prozent. Damit ist die aktuell bevorstehende Coronavirus-Pandemie in Deutschland und Europa eine große Unbekannte. Von einer möglichen Rezession bis hin zu nur leichten geschäftlichen Auswirkungen scheint aktuell alles möglich, so dass wir nicht in der Lage sind, diese Unsicherheit zuverlässig zu bewerten. Der Aktienkurs der adesso hat – wie eine Vielzahl von Börsentiteln – durch den Ausbruch der Corona-Krise deutlich gelitten. Aktuell gibt es sehr wenige Kundensituationen in denen Projekte verschoben werden. Die Auftragslage bei adesso ist derzeit in allen Branchen gut. Selbst im Banking gibt es neue Aufträge, so dass die Vorzeichen sich hier verbessert haben. adesso beobachtet die Situation aber sehr genau und ergreift Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel Verhaltensregeln für Mitarbeitern, Prüfung der Voraussetzungen für Kurzarbeit und die Sicherstellung, dass Mitarbeiter auch remote beziehungsweise aus dem Homeoffice arbeitsfähig sind. Es wurde bereits ein Krisenstab "resilience@adesso" eingerichtet, der direkt an den Vorstand berichtet. Größere interne und externe Veranstaltungen wurden abgesagt oder auf andere Formate verlegt.
Die Hauptversammlung der adesso SE hat am 17.05.2019 beschlossen, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 0,45 € je Stückaktie auszuschütten. Die im Berichtszeitraum erfolgte Dividendenzahlung der adesso SE betrug insgesamt 2.779 T€.
Für das Geschäftsjahr 2019 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung der adesso SE vorschlagen, eine Dividendenzahlung in Höhe von 2.902.763,71 € – 0,47 € je Stückaktie – zu beschließen. Dividendenzahlungen haben keine ertragsteuerlichen Konsequenzen für adesso.
Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE erklären gemäß §161 AktG, dass den vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des Bundesanzeigers bekannt gemachten Empfehlungen der "Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex" in der aktuellen Fassung entsprochen wurde und wird. Etwaige Abweichungen von den Empfehlungen werden in der Entsprechenserklärung aufgeführt und kommentiert.
Vorstand und Aufsichtsrat der adesso SE berichten jährlich über die Corporate Governance des Unternehmens und veröffentlichen diesen Bericht im Zusammenhang mit der Erklärung zur Unternehmensführung. Bericht und Erklärung inklusive der Entsprechenserklärung sind im Internet unter der Adresse www.adesso-group.de/corporate-governance/ dauerhaft zugänglich gemacht.
Für das Geschäftsjahr 2019 sind folgende Meldungen gemäß Art. 19 Abs. 1 MAR bei der adesso SE eingegangen:
| Transaktion | Name | Art | Aktien | Kurs |
|---|---|---|---|---|
| 01.10.2019 | Jörg Schroeder | Kauf | 200 | 51,10 |
| 30.08.2019 | Christoph Junge | Kauf | 500 | 48,73 |
| 20.05.2019 | Dr. Friedrich Wöbking | Kauf | 300 | 49,00 |
| 14.05.2019 | Christoph Junge | Kauf | 200 | 48,94 |
Zum Bilanzstichtag ergibt sich folgende Aktionärsstruktur:
| Aktionär | Schwellenwertüber bzw. -unterschreitung |
Anteil in% |
|---|---|---|
| Prof. Dr. Volker Gruhn (Setanta GmbH) | 13.08.2007 | 27,9 |
| Rainer Rudolf | 02.10.2007 | 17,6 |
| Ludwig Fresenius | 18.04.2017 | 9,9 |
| Michael Hochgürtel (MIH Hochgürtel UG & Co. KG) | 19.12.2016 | 4,8 |
| Invesco Ltd. | 15.07.2019 | 3,0 |
Nach der Streubesitzdefinition der Deutschen Börse AG beträgt der Freefloat somit 44,6%.
Im Geschäftsjahr 2019 ist der adesso SE folgende Meldung gemäß §33 WpHG beziehungsweise §§38, 39 WpHG zugegangen:
Die Invesco Ltd., Hamilton, Bermuda, hat am 17.07.2019 beziehungsweise korrigierend am 18.07.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der adesso SE, Dortmund, Deutschland, am 15.07.2019 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,02% (das entspricht 186.775 Stimmrechten) betragen hat.
Konzernanhang
| Firma | Sitz | Eigenkapital 2) | Jahres ergebnis 2) |
Kapital anteil |
|---|---|---|---|---|
| adesso as a service GmbH | Dortmund, Deutschland | 1.758 T€ | 1.056 T€ | 100% |
| adesso Austria GmbH | Wien, Österreich | -2.831 T€ | 982 T€ | 100% |
| adesso Bulgaria EOOD | Sofia, Bulgarien | 708 TBGN | 643 TBGN | 100% |
| adesso health solutions GmbH | Neumünster, Deutschland | 1.215 T€ | 378 T€ | 90% |
| adesso Hungary Software & Consulting Korlatolt Felelossegu Tarsasag |
Budapest, Ungarn | -60 MHUF | -63 MHUF | 100% |
| adesso insurance solutions GmbH | Dortmund, Deutschland | 7.877 T€ | 3.956 T€ | 100% |
| adesso mobile solutions GmbH 1) | Dortmund, Deutschland | 343 T€ | 0 T€ | 100% |
| adesso Netherlands B.V. | Amsterdam, Niederlande | -196 T€ | -221 T€ | 100% |
| adesso Schweiz AG5) | Zürich, Schweiz | 1.303 TCHF | 109 TCHF | 100% |
| adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S. L.4) Barcelona, Spanien | -223 T€ | -299 T€ | 100% | |
| adesso Transformer Deutschland GmbH | Dortmund, Deutschland | 32 T€ | -33 T€ | 100% |
| adesso Transformer GmbH | Wien, Österreich | 60 T€ | 121 T€ | 100% |
| adesso Turkey Bilgi Teknolojileri Ltd. Şti. | Istanbul, Türkei | 5.985 TTRY | 2.798 TTRY | 100% |
| alleato assekuranzmakler GmbH 3) | Dortmund, Deutschland | -64 T€ | 178 T€ | 100% |
| ARITHNEA GmbH | Neubiberg, Deutschland | 5.517 T€ | 941 T€ | 100% |
| A3A Strategy Consulting GmbH | Köln, Deutschland | 1 T€ | 99 T€ | 100% |
| e-Spirit AG 1) | Dortmund, Deutschland | 4.895 T€ | 0 T€ | 100% |
| e-Spirit Inc. | Lexington, USA | 633 TUSD | 20 TUSD | 100% |
| e-Spirit Schweiz AG | Zürich, Schweiz | 173 TCHF | 100 TCHF | 100% |
| e-Spirit UK Ltd. | London, UK | -1.371 TGBP | 29 TGBP | 100% |
| gadiv GmbH3) | Much, Deutschland | 304 T€ | 94 T€ | 100% |
| inQventures GmbH 3) | Berlin, Deutschland | 74 T€ | -49 T€ | 100% |
| medgineering GmbH | Dortmund, Deutschland | -337 T€ | -140 T€ | 100% |
| percision services GmbH | Dortmund, Deutschland | -359 T€ | 1.098 T€ | 100% |
| smarthouse adesso financial solutions GmbH | Karlsruhe, Deutschland | 3.603 T€ | 157 T€ | 100% |
| 1) Jahresergebnis 0 T€, da ein Ergebnisabführungs vertrag mit adesso SE besteht. 2) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden |
3) 2019 wurden sämtliche nicht beherrschen den Anteile an der alleato assekuranz makler GmbH, der inQventures GmbH |
4) 2019 wurde die Sunnytrail Consulting S.L. auf die adesso Spain Consultoria y Soluciones Tecnologicas S.L. verschmolzen 5) 2019 wurde die nhs informatik GmbH auf die adesso |
2) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden nach jeweiligem Landesrecht angegeben.
makler GmbH, der inQventures GmbH und der gadiv GmbH erworben.
Schweiz AG verschmolzen.
| Firma | Sitz | Assoziiertes Unternehmen (AU)/ Gemeinschafts unternehmen (GU) |
Anteiliges Eigen kapital 1) |
Anteiliges Jahres ergebnis 1) |
Kapital anteil |
|---|---|---|---|---|---|
| AISports Watch GmbH (vormals: soccerwatch.tv GmbH) | Essen, Deutschland | AU | 244 T€ | -511 T€ | 31,3% |
| Barmenia IT+ GmbH | Wuppertal, Deutschland AU | 975 T€ | 525 T€ | 24,0% | |
| com2m GmbH | Dortmund, Deutschland GU | -19 T€ | 60 T€ | 58,7% | |
| TRILUX Digital Solutions GmbH | Arnsberg, Deutschland | AU | -27 T€ | 5 T€ | 20,0% |
| urban Energy GmbH | Berlin, Dortmund | AU | 107 T€ | -50 T€ | 17,9% |
1) Das Eigenkapital sowie das Jahresergebnis werden nach jeweiligem Landesrecht angegeben.
Nachfolgende inländische Konzerngesellschaften in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft haben die gemäß §264 Abs. 3 HGB erforderlichen Bedingungen für die Inanspruchnahme der Befreiungsvorschrift erfüllt und verzichten deshalb auf die Erstellung eines Lageberichts und eines Anhangs, die Prüfung des Jahresabschlusses durch einen Wirtschaftsprüfer und auf die Offenlegung ihres Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2019: > e-Spirit AG
adesso mobile solutions GmbH
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Dortmund, 19. März 2020
adesso SE
Michael Kenfenheuer Andres Prenneis Dirk Pothen
Stefan Riedel Jörg Schroeder
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:
"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers
An die adesso SE
Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts
Wir haben den Konzernabschluss der adesso SE, Dortmund, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der adesso SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft. Die nichtfinanzielle Erklärung nach §§289b bis 289e HGB, die Erklärung zur Unternehmensführung nach §289f Abs. 2 und 5 HGB inklusive der Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach §161 AktG haben wir nicht in die inhaltliche Prüfung einbezogen.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und
vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten nichtfinanziellen Erklärung und Erklärung zur Unternehmensführung.
Gemäß §322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/ 2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Nachfolgend beschreiben wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte:
Die adesso führt den nach IAS 36, Wertminderung von Vermögenswerten, durchzuführenden Werthaltigkeitstest zum 30. Juni des Geschäftsjahres sowie zusätzlich anlassbezogen durch. Dabei ist dem Buchwert einer Geschäfts- oder Firmenwert tragenden, zahlungsmittelgenerierenden Einheit der erzielbare Betrag gegenüberzustellen. Diesen ermittelt der Konzern unter Verwendung eines Discounted Cashflow-Verfahrens. Vor dem Hintergrund der damit verbundenen Komplexität und Ermessensspielräume war der Werthaltigkeitstest für Geschäfts- oder Firmenwerte im Rahmen unserer Prüfung ein besonders wichtiger Sachverhalt.
Die Überprüfung der Werthaltigkeit basiert auf Annahmen, die sich aus der Unternehmensplanung ableiten und die von erwarteten zukünftigen Markt- und Wirtschaftsbedingungen beeinflusst werden. Der Werthaltigkeitstest beruht auch wesentlich auf der sachgerechten Abgrenzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die den Geschäfts- oder Firmenwert tragen. Der jeweilige erzielbare Betrag ist dabei insbesondere von den zukünftigen Zahlungsströmen in der Mittelfristplanung der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie von den angenommenen Diskontierungszinssätzen und Wachstumsraten abhängig. Die Festlegung dieser Parameter obliegt den gesetzlichen Vertretern und ist ermessensabhängig. Es besteht das Risiko, dass Änderungen dieser Ermessensentscheidungen wesentliche Veränderungen in den Werthaltigkeitstests der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten nach sich ziehen.
Wir haben im Rahmen unserer Prüfungshandlungen den von dem Konzern etablierten Prozess zur Durchführung von Werthaltigkeitstests im Hinblick auf dessen Eignung, potenziellen Abschreibungsbedarf zu ermitteln, nachvollzogen. Dabei haben wir uns mit dem Planungsprozess und der zutreffenden Einbindung der Einzelplanungen in die Konzernplanung befasst. In diesem Rahmen haben wir mit den gesetzlichen Vertretern des Mutterunternehmens unter Hinzuziehung unserer Bewertungsexperten die wesentlichen Planungsannahmen erörtert und dokumentiert. Der Fokus wurde dabei auf die Beurteilung der erwarteten zukünftigen Zahlungsströme in den Mittelfristplanungen der wesentlichen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie auf die verwendeten Diskontierungszinssätze und Wachstumsraten gesetzt. Hierfür haben wir die dem Werthaltigkeitstest zugrunde liegenden Prämissen nachvollzogen, indem wir sie mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen abgeglichen haben. Wir haben in diesem Zusammenhang auch die Planzielerreichung beurteilt, indem wir die Mittelfristplanungen der Vorjahre mit den tatsächlichen Werten des Geschäftsjahres verglichen haben. Ferner haben wir die in die Werthaltigkeitstests eingeflossenen Mittelfristplanungen mit den vom Vorstand und Aufsichtsrat genehmigten Mittelfristplanungen verglichen und die mathematische Richtigkeit der Bewertungsmodelle in Stichproben überprüft.
Der Fokus unserer Prüfungshandlungen war darüber hinaus die Beurteilung der Angaben der adesso im Konzernanhang. Diesbezüglich haben wir die Angaben der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich ihrer Vollständigkeit nachvollzogen und mit unserer Erwartungshaltung abgeglichen. Insbesondere die Darstellung der gesetzlichen Vertreter, ab welcher Veränderung der Hauptplanungsannahmen es zu einem möglichen Abwertungsbedarf kommen könnte, nahm dabei einen wesentlichen Prüfungsschwerpunkt innerhalb des Konzernanhangs ein. Wir haben in diesem Zusammenhang aufgrund der materiellen Bedeutung der Geschäfts- oder Firmenwerte eigene Sensitivitätsanalysen (Buchwert im Vergleich zum erzielbaren Betrag) wesentlicher zahlungsmittelgenerierender Einheiten durchgeführt, um den Einfluss von Änderungen bestimmter Parameter auf die Bewertungsmodelle zu verstehen. Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte keine Einwendungen ergeben.
Die Angaben der adesso zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze" unter "Konsolidierung" und Schätzungen und Annahmen", III.7 "Geschäfts- oder Firmenwert und Immaterielle Vermögenswerte" und VI. "Angaben zur Segmentberichterstattung" des Konzernanhangs enthalten.
Der Konzern hat den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 16, Leasingverhältnisse, zum 1. Januar 2019 unter Anwendung des modifiziert retrospektiven Ansatzes eingeführt. Die Identifizierung und die vollständige Erfassung aller gruppenweiten Miet- und Leasingverträge und Umstellungseffekte unterliegen aufgrund ihrer Komplexität einem erhöhten Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung. Vor diesem Hintergrund haben wir die Umstellung der Rechnungslegung auf den IFRS 16 als einen der bedeutsamsten Sachverhalte für unsere Konzernabschlussprüfung klassifiziert.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir zunächst den Prozess der Identifikation der wesentlichen Miet- und Leasingverträge und das zugehörige Kontrollumfeld beurteilt, indem wir uns mit der Dokumentation des Konzerns befasst und diese mit unseren Kenntnissen über die Geschäftstätigkeit des Konzerns verglichen haben. Die vom Konzern für die Ermittlung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten sowie der Abschreibungen als auch Tilgungen genutzte Anwendung haben wir zudem einer Funktionsprüfung unterzogen. Um die Vollständigkeit und Richtigkeit der zum 1. Januar 2019 erfassten Umstellungseffekte im Hinblick auf die Kriterien des IFRS 16 nachzuvollziehen, haben wir für die adesso und die einbezogenen Teilbereiche unter Anwendung der Wesentlichkeitsgrenzen in Stichproben wesentliche Verträge und die darin enthaltenen Miet- und Leasingverpflichtungen und die zugehörigen Konten durchgesehen. Dabei haben wir schwerpunktmäßig beurteilt, ob die Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten vollständig erfasst wurden. Für die Verträge in der von uns ausgewählten Stichprobe haben wir Originaldokumente durchgesehen und die Erfassung der dazugehörigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in den Rechnungslegungsdaten nachvollzogen. Die jeweilige Schätzung der Optionsausübung haben wir im Rahmen der Vertragsprüfung ebenfalls überprüft. Außerdem haben wir nachvollzogen, dass die in Anspruch genommenen Erleichterungsvorschriften des IFRS 16 stetig und korrekt angewendet wurden.
Schließlich haben wir die Darstellung der Umstellungseffekte zum 1. Januar 2019 im Konzernanhang der Gesellschaft nachvollzogen und die von der Gesellschaft erstellte Dokumentation in Bezug auf IFRS 16 dahingehend gewürdigt, ob sie eine geeignete Grundlage für einen nach IFRS Grundsätzen zu erstellenden Konzernabschluss darstellt.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der Umsetzung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 16 auf den 1. Januar 2019 keine Einwendungen ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zu Umstellungseffekten aus IFRS 16 sind im Abschnitt II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze" unter "Erstmalig angewandte Rechnungslegungsvorschriften" des Konzernanhangs enthalten.
Die wesentlichen Umsatzströme im Konzernabschluss der adesso entstehen aus Lizenzverkäufen, Beratungsprojekten sowie Wartungs-, SmartCloud und Hostingverträgen. Die ordnungsgemäße Abgrenzung und Erfassung dieser unterschiedlichen Umsatzströme unterliegen aufgrund ihrer Komplexität einem erhöhten Risiko einer fehlerhaften Bilanzierung. Vor diesem Hintergrund haben wir die periodengerechte Abgrenzung und Erfassung der wesentlichen Umsatzströme als einen für unsere Konzernabschlussprüfung besonders wichtigen Prüfungssachverhalt bestimmt.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst mit dem Prozess der periodengerechten Abgrenzung und Erfassung der wesentlichen Umsatzströme sowie mit dem zugehörigen Kontrollumfeld im Hinblick auf die Kriterien von IFRS 15, Erlöse aus Verträgen mit Kunden, befasst. In diesem Zusammenhang haben wir die prozessimmanenten Kontrollen zur vollständigen und periodengerechten Erfassung aller abrechenbaren Dienstleistungen und zugrundeliegenden Zeiten – auch unter Zuhilfenahme von Datenanalysen – getestet. Um die Ordnungsmäßigkeit der Umsatzabgrenzung zum Abschlussstichtag nachzuvollziehen, haben wir wesentliche Verträge durchgesehen, Parameter identifiziert und externe Kundenbestätigungen eingeholt sowie stichprobenbasierte Belegprüfungen von Liefernachweisen, Kundenrechnungen und Zahlungseingängen zum Stichtagsdatum durchgeführt. Darüber hinaus haben wir Einsicht in die relevanten Projektunterlagen, wie Verträge, Kundenkommunikationen, Bestätigungen der Projektleiter oder Abnahmeprotokolle, genommen. Mit Hilfe analytischer Auswertungen des gesamten umsatzrelevanten Datenbestandes der Geschäftsjahre haben wir unter Einsatz von Datenanalyseprogrammen eine Korrelationsanalyse durchgeführt sowie tagesgenau Umsatzbuchungen auf Basis dieser Erkenntnisse in Stichproben nachvollzogen. Dabei haben wir unsere Erwartungen auf Basis von branchen- und marktbezogenen Daten sowie Vorjahreszahlen gebildet und diese mit den Ergebnissen der Datenanalysen der adesso als größter Gesellschaft im Konzern verglichen.
Die vom Konzern ermittelten Fertigstellungsgrade zur Anwendung der zeitraumbezogenen Umsatzrealisierung im Bereich Festpreisprojekte haben wir in Stichproben durch Einsichtnahme in die jeweiligen Stundenkalkulationen und Projektunterlagen, wie Verträge, Kundenkommunikationen oder Bestätigungen der Projektleiter, nachvollzogen. Darüber hinaus haben wir in Stichproben vergangenheitsbezogene Plan-Ist Vergleiche der Projektkalkulationen mit den tatsächlich eingetretenen Werten durchgeführt. Darauf aufbauend haben wir anhand der von der Gesellschaft geschätzten und bis zur Fertigstellung noch zu leistenden Aufwendungen durch Bestätigung des voraussichtlichen Gesamtprojektaufwandes von den jeweiligen Projektleitern nachvollzogen, ob ein etwaiger Wertberichtigungsbedarf der aktivierten Forderungen besteht.
Dem Risiko, dass neben dem standardisierten Umsatzprozess vom Management veranlasste manuelle Umsatzbuchungen getätigt werden könnten, wurde begegnet, indem wir uns für unser Prüfungsurteil auf ausführliche Befragungen der gesetzlichen Vertreter und den Einsatz von Datenanalysen gestützt haben. In diesem Zusammenhang haben wir den Datenbestand in Stichproben daraufhin untersucht, ob unberechtigte Zugriffe im Geschäftsjahr 2019 erfolgt sind.
Aus unseren Prüfungshandlungen haben sich hinsichtlich der periodengerechten Abgrenzung und Erfassung der Umsatzerlöse keine Einwendungen ergeben.
Die Angaben der Gesellschaft zur Erfassung der Umsatzerlöse sind in den Abschnitten II. "Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsgrundsätze" unter "Konsolidierung" und "Rechnungslegung – Schätzung und Annahmen" und IV. "Erläuterungen zu den Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung" unter Punkt 24 "Umsatzerlöse" des Konzernanhangs enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die nichtfinanzielle Erklärung nach §§315b und 315c HGB sowie die Erklärung zur Unternehmensführung nach §315d HGB inklusive der Erklärung zum Corporate Governance Kodex nach §161 AktG. Des Weiteren umfassen die sonstigen Informationen folgenden Bestandteile des Geschäftsberichts, die uns nach Erteilung des Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellt werden: den Bericht des Aufsichtsrats nach §171 Abs. 2 und 3 oder 4 AktG sowie "Bilanzeid" nach §264 Abs. 2 Satz 3 HGB.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach §315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;
führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 17. Mai 2019 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 24. Oktober 2019 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2017 als Abschlussprüfer der adesso tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Wir haben folgende Leistungen, die im Konzernabschluss als sonstige Beratungsleistungen angegeben wurden, zusätzlich zur Abschlussprüfung für das geprüfte Unternehmen bzw. für die von diesem beherrschten Unternehmen erbracht:
Durchführung von Workshops zu den Neuerungen im Bereich Compliance und Corporate Governance.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Andreas Muzzu."
Dortmund, 19. März 2020
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Muzzu Kavun
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
Geschäftsbericht 2019
Der deutsche Leitindex DAX beendete das Jahr 2019 mit einem deutlichen Plus von 25% bei 13.249 Punkten, nachdem er im Vorjahr um 18% gefallen war. Der TecDAX erreichte zum Jahresschluss mit 23% nur etwas weniger Zuwachs als der DAX, hatte aber 2018 auch nur ein Minus von 3% zu verzeichnen. Die beste Performance unter den Auswahlindizes zeigte 2019 der MDAX mit einem Plus von 31%.
Wenngleich der DAX 2019 kein neues Allzeithoch verzeichnen konnte, so notierte der Leitindex am Jahresende nur knapp unter seiner bisherigen Bestmarke vom Januar 2018. Gemessen an der Entwicklung des DAX war 2019 vor allem nach der turbulenten Vorjahresentwicklung ein mehr als erfreuliches Jahr für die meisten Investoren. Das erste Börsenhalbjahr 2019 war das stärkste erste Halbjahr seit zwölf Jahren und der Leitindex bewegte sich bis in den Mai in einem anhaltenden Aufwärtstrend. So starteten die Anleger 2019 nach den massiven Verlusten des Vorjahres zuversichtlich ins neue Jahr. Hierfür waren vor allem erwartete Fortschritte bei den Zollverhandlungen zwischen den USA und China verantwortlich. Vereinzelte Rücksetzer angesichts durchwachsener Unternehmensberichte und schwächerer Konjunkturdaten wurden schnell überwunden. Die Märkte zeigten sich robuster als angesichts der rückläufigen Wachstumsdynamik, anhaltender Handelsstreitigkeiten sowie dem noch ungeklärten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs zu erwarten war. Eine erste deutlichere Eintrübung der allgemein guten Börsenstimmung war im vergleichsweise volatilen Mai zu beobachten und nach kurzer Erholung im Juli und August. Erneut sorgten Belastungsfaktoren wie etwa der Brexit, Rezessionsängste oder die Handelsstreitigkeiten für Unsicherheit. Vor allem ihre Ausstrahlungseffekte auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft dämpften die Erwartungen. Nachdem der DAX im ersten Halbjahr bereits 17% im Vergleich zum Vorjahresschluss zugelegt hatte, büßte er davon bis Mitte August wieder ganze 9%-Punkte davon ein. Nachhaltigen Auftrieb erhielt der DAX anschließend durch eine sich abzeichnende Annäherung im Handelskonflikt zwischen den USA und China, die dem Index zu seinem Jahreshoch vom 16.12.2019 mit 13.408 Punkten verhalf. Zum Jahresende schloss der DAX nur knapp darunter bei 13.249 Punkten.
Der TecDAX entwickelte sich im Jahresverlauf weitgehend parallel* zur DAX-Performance. Von der sprunghaften Erholung seit Mitte August 2019 profitierte der Technologie-Index indes nicht in gleichem Maße beziehungsweise holte diese Entwicklung erst zeitversetzt im November nach. In den Schlussmonat starteten beide Indizes wieder gleichauf mit einer Performance von bis dato 25% im Vergleich zum Vorjahresschluss. Obwohl der TecDAX davon zum Jahresende mit 3.015 Punkten noch 23% behauptete, musste er sich dem DAX mit 25% Zuwachs geschlagen geben.
Trotz eines Kursplus von 14% im Vergleich zum Vorjahresschlusskurs entwickelte sich die adesso-Aktie 2019 unterproportional zum DAX und musste sich auch ihrem Referenzindex TecDAX geschlagen geben. Zum Jahresende zeigte dieser eine Outperformance von 9%-Punkten. Ende 2019 schloss die adesso-Aktie bei 53,50 €, notierte aber nach den Jahrestiefstständen auf Schlusskursbasis am 15.08.2019 und 26.08.2019 bei 46,00 € auch Ende Oktober/Anfang November einige Tage unter-
* Durch die seit 24.09.2018 geltenden neuen Regeln für die Zusammensetzung der Indizes wurde die bestehende Trennung nach den Segmenten Tech und Classic aufgehoben. DAX-Unternehmen, die den Technologie-Sektoren zugeordnet sind, können seitdem gleichzeitig auch im TecDAX notieren und entfalten hier großes Gewicht.
Investor Relations
adesso SE TecDAX
halb des Vorjahresschlusskurses von 47,10 €. Den Jahreshöchstkurs auf Schlusskursbasis markierte das Wertpapier am 12.03.2019 bei 57,50 €.
Über das gesamte Jahr gesehen zeigte die adesso-Aktie somit eine uneinheitliche Performance. Ausgehend von einer Bewertung bei 47,10 € gelang dem Anteilsschein bei freundlicher Marktlage zu Jahresbeginn zunächst ein glänzender Start. Begleitet von guten Unternehmensnachrichten, darunter erfolgreiche Vertragsabschlüsse rund um die Produktfamilie in|sure, sowie einer Empfehlung in den Finanzmedien legte der Kurs innerhalb der ersten Handelstage gegenüber dem Vorjahresschluss bis auf ein Plus von 14 % am 18.01.2019 zu. Von diesem Niveau gab die Aktie in den folgenden drei Handelswochen bei eingetrübter allgemeiner Börsenlage allmählich wieder etwas nach. Gewinnmitnahmen führten am 07.02.2019 zu einem deutlichen Rücksetzer der Leitindizes, in dessen Sog sich auch die adesso-Aktie bis auf 50,10 € am 08.02.2019 verbilligte. Die Aktie erholte sich bereits am Folgetag spürbar und legte in den letzten drei Februarwochen dank eines wieder freundlicheren Börsenklimas und der Vorstellung von adesso auf einer Kapitalmarktkonferenz stark zu. Am 25.02.2019 wurde erstmals im Jahr wieder eine fünfstellige Stückzahl adesso-Aktien auf Xetra gehandelt, die das Wertpapier auf ein neues Niveau über 55 € brachten. Trotz der nachfolgend wieder etwas geringeren Handelsumsätze wurde der bisherige Jahreshöchststand auf Schlusskursbasis in der Folge am 12.03.2019 bei 57,50 € markiert. Mit einer starken Performance von 22% hatte die Aktie zu diesem Zeitpunkt ihren Referenzindex TecDAX ganze 14 %-Punkte hinter sich gelassen und sich bis Ende März auch besser als die übrigen Leitindizes entwickelt. Nach Veröffentlichung der guten Geschäftszahlen 2018 am 29.03.2019 geriet die Aktie bei hohen Handelsvolumina unter Druck und büßte ihre bisherige Spitzenposition ein. So pendelte die Aktie bis Ende April um ihr neues Kursniveau bei 52 € seitwärts, während sich der TecDAX positiv entwickelte. Die sich im Mai eintrübende allgemeine Börsenstimmung traf auch die adesso-Aktie, die zwischenzeitlich wieder unterhalb von 50 € notierte. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen am 13.05.2019 erholte sich der Kurs auf volatilem Pfad und erreichte 52,50 € am 28.06.2019. Im weiteren Jahresverlauf entwickelte sich die Notierung im Wesentlichen parallel zur allgemeinen Marktentwicklung. Getragen von höheren Handelsvolumina infolge der Veröffentlichung durchwachsener Halbjahreszahlen am 30.08.2019 wagte der Kurs einen neuerlichen Aufholungsversuch, der jedoch keine nachhaltige Änderung des Kursniveaus erzeugte. Die allgemein wieder pessimistischere Marktstimmung im September traf die adesso-Aktie zeitversetzt bis Ende Oktober und drückte den Kurs erneut auf Startniveau. Der TecDAX entwickelte sich zu diesem Zeitpunkt bereits wieder positiv, so dass die adesso-Aktie weiter gegenüber der Performance des TecDAX zurückfiel. Der Kurs der adesso-Aktie bewegte sich zunächst weiter seitwärts. Stärkeren Auftrieb erhielt das Wertpapier bei höherem Handelsvolumen am 16.12.2019 durch die Veröffentlichung von erneuten Beauftragungen mit signifikantem Lizenzanteil rund um die Produktfamilie in|sure. Am Folgetag schloss die Aktie bei 55,00 €. Auch wenn die Rückkehr zu diesem Niveau nach Gewinnmitnahmen nicht vollständig bis zum Jahresende gehalten werden konnte, hatte die adesso-Aktie mit einem Jahresschlusskurs von 53,50 € und einem Plus von 14% gegenüber dem Vorjahresschlusskurs wieder ein gutes Stück zu den Indizes aufschließen können. Der TecDAX schloss am Stichtag bei 3.015 Punkten und behauptete noch einen Vorsprung von 9%-Punkten gegenüber der adesso-Aktie.
Die Marktkapitalisierung von adesso erhöhte sich somit von 290,9 Mio. € zum Jahresende 2018 auf 330,4 Mio. €.
Gegenüber dem Vorjahr wurde allgemein weniger mit Aktien umgesetzt. Die Handelsumsätze mit allen Aktien insgesamt am Kassamarkt inklusive Tradegate verringerten sich im Berichtsjahr um 12,8% auf 1,3Bio.€. Weiterhin gilt das Anlageinteresse der Investoren vor allem den Werten der ersten Reihe. Rund 91% des gesamten Volumens wurde mit den 160 größten und umsatzstärksten Werten der Auswahlindizes DAX, MDAX und SDAX umgesetzt. Auf die übrigen Werte des TecDAX sowie Nebenwerte entfielen 115,6Mrd.€ oder 9% des gesamten Handelsvolumens.
Das Handelsvolumen der adesso-Aktie 2019 ging von 85,4 Mio. € im Vorjahr auf 45,8 Mio. € zurück. Umsatzstärkster Monat war wie im Vorjahr der Februar mit 6,5 Mio. €. Im Juni wurden dagegen lediglich 2,4 Mio. € umgesetzt. Je Handelstag wechselten 2019 im Durchschnitt 3.599 Aktien den Besitzer. Im Schnitt wurden monatlich 74.432 adesso-Aktien
Investor Relations
| Q1 | Q2 | Q3 | Q4 | 2019 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Kurs am Periodenende | 53,20 | 51,30 | 50,80 | 53,50 | 53,50 |
| Kursentwicklung (in %) | 13 | 9 | 8 | 14 | 14 |
| Entwicklung TecDAX (in %) | 9 | 17 | 15 | 23 | 23 |
| Höchstkurs in € | 57,50 | 53,50 | 51,90 | 55,00 | 57,50 |
| Tiefstkurs in € | 49,60 | 48,15 | 46,00 | 47,05 | 46,00 |
| Volatilität (90-Tage z. Quartalsende/in %) |
38,1 | 26,1 | 25,1 | 27,3 | 27,3 |
| Umsatz StückHandelstag | 4.238 | 3.248 | 3.251 | 3.500 | 3.559 |
| Umsatz €Handelstag | 226.968 | 167.278 | 159.906 | 176.867 | 182.652 |
| Anzahl Aktien | 6.176.093 | 6.176.093 | 6.176.093 | 6.176.093 | 6.176.093 |
| Marktkapitalisierung in Mio. € | 328,6 | 316,8 | 313,7 | 330,4 | 330,4 |
| 2019 | 2018 | |||
|---|---|---|---|---|
| ISIN | DE000A0Z23Q5 | Aktienanzahl zum Jahresende |
6.176.093 | 6.176.093 |
| WKN | A0Z23Q | Xetra-Schlusskurs zum Jahresende (€) |
53,50 | 47,10 |
| Symbol | ADN1 | Marktkapitalisierung zum Jahresende (Mio. €) |
330,4 | 290,9 |
| Reuters Instrument Code | ADNGk.DE | Ergebnis je Aktie (€) | 2,82 | 2,27 |
| Bloomberg Symbol | ADN1:GR | Cashflow je Aktie (€) | 3,62 | 2,91 |
| Erstnotierung | 21.06.2000 | KGV | 19,0 | 20,7 |
| Handelsplattformen | Xetra | KCV | 14,8 | 16,2 |
| Marktsegment | General Standard | Dividende je Aktie* | 0,47 | 0,45 |
| Anzahl der Aktien | 6.176.093 | Dividendenrendite* | 0,9% | 1,0% |
| Währung | EUR | * Für Berichtsjahr vorbehaltlich Beschluss der Hauptversammlung. | ||
| Nennwert | Stückaktien ohne Nennbetrag; rechnerisch 1,00 € |
|||
| Grundkapital | 6.176.093 € | |||
| Stimmrecht pro Aktie | 1 | |||
| Zahlstelle | DZ BANK AG, Frankfurt am Main | |||
| Indexzugehörigkeit | CDAX, DAXsector All Software, DAXsubsector All IT-Services, General All-Share, General Standard Index |
|||
| Rechnungslegungsstandard | IFRS | |||
| Ende des Geschäftsjahres | 31.12. |
2019 2018
gehandelt. Davon wurden rund 79% des Handels über die Handelsplattform Xetra abgewickelt. Das sind 4%-Punkte mehr als im Vorjahr.
Die gute Stimmung an den Börsen zum Jahresende 2019 hielt auch im Januar 2020 an. Der freundliche Jahresauftakt 2020 fußte auf den beibehaltenen niedrigen Leitzinsen sowie der Teileinigung im US-chinesischen Handelsstreit. Der DAX kletterte nach der starken Vorjahresperformance in den ersten Handelswochen um 2 % und erreichte am 24.01.2020 ein neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis bei 13.577 Punkten. Anschließende Sorgen um das sich in China ausbreitende neue Coronavirus und seine potenziellen Auswirkungen auf die Wirtschaft verursachten zunächst einen kleineren Rücksetzer, doch die Zuversicht der Anleger kehrte bald zurück. Der DAX kletterte weitere 2%-Punkte bis zum neuen Rekordschluss bei 13.789 Punkten am 19.02.2020. Der TecDAX konnte bis zu diesem Tag bereits 9% Zuwachs verzeichnen. Noch stärker entwickelte sich die adesso-Aktie in den ersten Handelswochen. Im Zuge der Vorstellung von adesso auf einer Kapitalmarktkonferenz sowie einer vorangegangenen positiven Analysteneinschätzung erreichte der Aktienkurs bei hohen Handelsvolumina am 09.01.2020 und 10.01.2020 einen Schlusskurs von 62,20 €. Das Niveau oberhalb von 60 € konnte in den Folgetagen bei nachlassenden Handelsvolumina nicht gehalten werden und die Aktie entwickelte sich bis in den Februar knapp darunter weitgehend seitwärts. Die Veröffentlichung von vorläufigen Zahlen per Ad hoc-Mitteilung am 17.02.2020 brachte neuen Auftrieb. Am 20.02.2020 erreichte die Aktie ihren bisherigen Jahreshöchststand auf Schlusskursbasis bei 62,50 €. Gemessen am Schlusskurs von 2019 entsprach dies einem zwischenzeitlichen Buchgewinn von 17%.
Die positive Stimmung an den Börsen endete jäh mit der zunehmenden Verbreitung des Coronavirus in weiteren Staaten. Massive Kursverluste an den Aktienmärkten ab dem 20.02.2020 zeugten von neuer Sorge der Anleger vor einer Pandemie und den möglichen Folgen für das globale Wirtschaftswachstum. Der DAX fiel innerhalb weniger Handelstage um 14 %-Punkte auf 11.890 Punkte zurück. Mit einem Minus von über 12% allein in der letzten Handelswoche im Februar hatte der DAX den höchsten Wochenverlust seit dem Börsencrash im August 2011 erlebt. Der DAX schloss Ende Februar ganze 10 % unter dem Vorjahresschlusskurs. Auch der TecDAX büßte alle Gewinne seit Jahresstart ein und notierte mit 2.849 Punkten 6 % schwächer als noch Ende 2019. Im Sog der massiven Einbrüche der Leitindizes verbilligte sich die adesso-Aktie bis auf 56,00 € am 28.02.2020. Damit konnte ein Buchgewinn auf Schlusskursbasis von 5 % behauptet werden. Gegenüber dem TecDAX entspricht dies bis dato einer Outperformance von 11%-Punkten.
Im Berichtszeitraum wurden keine Kapitalmaßnahmen durchgeführt. Das Grundkapital beträgt unverändert 6.176.093 €.
Die Hauptversammlung vom 17.05.2019 hat dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zur Gewinnverwendung entsprochen und die Ausschüttung einer um 13% auf 0,45 € pro Aktie angehobenen Dividende beschlossen. Die Dividende wurde den Depots der Aktionäre ab dem 22.05.2019 gutgeschrieben.
Größter Aktionär der adesso SE ist mit 27,9% Stimmrechten Prof. Dr. Volker Gruhn, mittelbar über die Beteiligungsgesellschaft Setanta GmbH. Prof. Dr.Gruhn ist Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso SE und Mitgründer. Rainer Rudolf verfügt als Mitgründer, ehemaliger Vorstand und seit 2013 ebenfalls Aufsichtsratsmitglied mit 17,6% über den zweitgrößten Anteil der Stimmrechte. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft ist insgesamt mit 45,8%, der Vorstand der adesso SE mit 0,4% des Grundkapitals am Unternehmen beteiligt. 71,0% der zuzuordnenden Stimmrechte und damit die überwiegende Mehrheit wird von Privatanlegern gehalten. Der Anteil der institutionellen Investoren beträgt zum Jahresende 19,8%. Die restlichen 9,3% der Unternehmensanteile konnten keinem Investorentyp eindeutig zugeordnet werden. Nach der Streubesitzdefinition der Deutschen Börse AG beträgt der Freefloat 44,6%. Er hat sich gegenüber dem im Geschäftsbericht 2018 angegebenen Wert nicht verändert.
Unsere Investor Relations stehen im Dienste einer aktiven Kommunikation und sorgen für Transparenz über unsere Geschäftstätigkeit. Es ist unser Bestreben, nicht nur ein Höchstmaß an Transparenz und
Investor Relations
leicht zugänglichen Informationen zu bieten, sondern auch aktiv das Gespräch mit institutionellen und privaten Investoren, Analysten und den Finanzmedien zu suchen. Dazu präsentieren wir regelmäßig unsere Entwicklung im Rahmen von Konferenzen, gezielten Einzelterminen oder Roadshows. Zusätzlich nutzten wir zahlreiche Investorenkonferenzen zur Präsentation der adesso SE und der Intensivierung der Kontakte zum Kapitalmarkt.
2019 wurde die adesso SE auf dem Deutschen Eigenkapitalforum in Frankfurt präsentiert und zusätzlich auf der von der DVFA (Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e.V.) initiierten Frühjahrskonferenz, ebenfalls in Frankfurt. Darüber hinaus fanden Vorstellungen auf vier weiteren Konferenzen und Investorenveranstaltungen in Frankfurt, Paris, Lyon und München statt. Eine Roadshow wurde in Düsseldorf und Köln organisiert. Für das Jahr 2020 sieht der Finanzkalender eine ähnlich hohe Anzahl an Investorenkonferenzen vor. Zudem veröffentlichten wir im Geschäftsjahr regelmäßig kapitalmarktrelevante Meldungen sowie Präsentationen zu unserer Gesellschaft. Interessierten Kapitalmarktakteuren stellen wir über die Webseiten der Gesellschaft im Bereich "Investor Relations" vielfältige Informationen bereit, die weit über die Pflichtangaben hinausgehen. Als Service ermöglichen wir über den Menüpunkt "Fragen an den Finanzvorstand" den direkten Dialog mit dem verantwortlichen Vorstand. Durch die Aufnahme in Versandlisten für die postalische oder elektronische Zusendung von Unternehmensmeldungen und -berichten werden Interessenten aktiv mit den neusten Informationen zur adesso SE versorgt. Von rund 570 angemeldeten Personen und Unternehmen wird dieser Service bereits genutzt. Insbesondere für Analysten, aber auch für alle anderen interessierten Anleger bietet adesso eine Investorenmappe zum Download an, die neben der Regelpublizität aus den vergangenen zwölf Monaten unter anderem auch eine Mehrperiodenübersicht der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der wichtigsten Kennzahlen auf Quartals- und Jahresbasis als auch den Konzernabschluss und -zwischenabschluss als Excel-Tabellen bereithält. adesso wurde 2019 regelmäßig durch mehrere Analysten bewertet. Aktualisierungen von Analystenstudien werden auf der adesso-Website vorgehalten.
Die adesso SE ist Mitglied im Deutschen Investor Relations Verband e.V. (DIRK).
Die Aktie der adesso SE wird seit Veröffentlichung der Basisstudie im Oktober 2016 von Warburg Research regelmäßig über Updates und Comments
bewertet. Weiterhin werden Bewertungen durch die bankenunabhängigen Analysten von SMC Research veröffentlicht, die seit Mai 2013 die Entwicklung von adesso verfolgen. Im Rahmen der Fusion der WGZ BANK mit der DZ BANK hat das neu unter DZ BANK firmierende Institut ab August 2016 die Coverage der adesso AG fortgeführt, die im Mai 2012 aufgenommen worden war. Nach einem Wechsel des Analysten erschien 2017 eine neue Basisstudie der DZ BANK. Die zwischenzeitlich aus internen Gründen eingestellte Coverage wurde im ersten Quartal 2018 wieder aufgenommen und nach Beendigung der Zusammenarbeit mit der DZ BANK in diesem Bereich im März 2019 eingestellt. Zur Stärkung der Transparenz und zum weiteren Ausbau der Kapitalmarktbeziehungen arbeitet adesso seit dem zweiten Quartal 2019 zusätzlich mit dem unabhängigen europäischen Finanzdienstleistungsunternehmen Kepler Cheuvreux zusammen. Die Basisstudie wurde im September 2019 veröffentlicht.
Die jüngsten Updates der aktuellen Analysten wurden im November 2019 und Februar 2020 veröffentlicht. Warburg Research rät zum "Kaufen" mit einem Kursziel von 75,00 € (18.02.2020). SMC Research vergibt ebenfalls eine Kaufempfehlung und taxiert den fairen Wert bei 72,30 € (19.02.2020). Der Analyst von Kepler Cheuvreux stuft die adesso-Anteile mit "Buy" bei einem Kursziel von 66,00 € ein (14.11.2019).
Der Handel der adesso-Aktie wird seit Anfang 2011 vom Marktführer im Designated Sponsoring betreut, der Oddo Seydler Bank AG (ehemals: Close Brothers Seydler Bank AG).
Martin Möllmann Manager Investor Relations T +49 231 7000-7000 F +49 231 7000-1000 E [email protected]
| Datum | Empfehlung | Bewertung | Quelle |
|---|---|---|---|
| 19.02.2020 | Buy | Kursziel: 62,30 € | SMC Research |
| 18.02.2020 | Buy | Kursziel: 75,00 € | Warburg Research |
| 14.11.2019 | Buy | Kursziel: 66,00 € | Kepler Cheuvreux |
| 07.06.2019 | Helden der IT-Welt: Ausgewählte IT Dienstleister im Überblick |
Wachstumstrend intakt. Gute Aussichten. Aktie sollte bald wieder Fahrt aufnehmen. Ziel: 60,00 €, Stopp: 44,00 €. |
Der Aktionär |
| 22.05.2019 | adesso: Kurz notiert |
Der Tribut, den das starke Wachstum, u.a. durch einen forcier ten Personalaufbau, erfordert (s. NJ 5/19), wurde im Q1 2019 deutlich sichtbar. […] Die Prognose für 2019 mit 410 Mio. Euro Umsatz und einem EBITDA von 40 bis 45 Mio. Euro wurde bestätigt. Bei einem Kurs von nur noch 48,75 Euro bieten sich bei einem KGV 2020e von 13 Käufe an. |
Nebenwerte Journal Extra |
| 10.04.2019 | adesso: Nach Holland und Ungarn |
In Spanien und Bulgarien ist der IT-Dienstleister adesso schon aktiv. Im laufenden Jahr steht die Expansion in die Niederlande und nach Ungarn auf dem Programm. […] Im laufenden Jahr sollen die Erlöse um neun Prozent auf 410 Millionen Euro zulegen. Die Auslastung könnte etwas sinken, ebenso die Verdienstmarge. Empf. am 18.7.18, Ausg. 30/18, Empf.-Kurs 55,30 €, Kurs akt. 52,50 €, +/- in %: -5,3, Neuer Stopp: 46,30 €. |
Focus Money |
| 09.01.2019 | adesso: So geht's weiter |
[] Seit Jahresende erholte sich das Papier wieder und legte fast 10 % zu. Für einen Wiedereinstieg ist es unseres Erachtens jedoch zu früh. Warten Sie bei adesso deshalb zunächst ab. |
Platow Börse |
Vorstand
Michael Kenfenheuer (Jahrgang 1958) leitet als Vorstand den Bereich Banking und ist zudem zuständig für die adesso-Beteiligungen A3A Strategy Consulting GmbH und e-Spirit AG. 2000 wurde er in den Vorstand der adesso SE (vormals: adesso AG) berufen. Auf Basis seiner langjährigen Erfahrungen in der Unternehmensführung und Projektleitung trägt Michael Kenfenheuer maßgeblich dazu bei, das Netzwerk von Fach- und Branchenexperten aufzubauen und zu erweitern. Von 2011 bis Mitte 2015 war Michael Kenfenheuer Co-Vorstandsvorsitzender der adesso SE (vormals: adesso AG). Zum 01.07.2015 hat er den Vorstandsvorsitz übernommen.
Dirk Pothen (Jahrgang 1967) ist als Vorstand verantwortlich für die Geschäftsbereiche Automotive and Transportation, Manufacturing Industry und Microsoft sowie für die Auslandsgesellschaften adesso Schweiz AG und adesso Austria GmbH. Zudem ist er zuständig für die adesso-Beteiligungen Arithnea GmbH und com2m GmbH. Darüber hinaus ist er verantwortlich für den Bereich Human Resources. Vor seiner Bestellung in den Vorstand der adesso SE (vormals: adesso AG) im Oktober 2018 fungierte Dirk Pothen zuletzt als Managing Director DACH bei der SQS Software Quality Systems AG in Köln. Davor war das adesso-Vorstandsmitglied fünfzehn Jahre lang in verschiedenen Management-Positionen bei Atos und T-Systems tätig.
Mitglied des Vorstands
Andreas Prenneis (Jahrgang 1965) ist als Vorstand für die Geschäftsbereiche Cross Industries, Öffentliche Verwaltung, Health, Data & Analytics sowie IT-Management-Consulting verantwortlich. Er ist zudem zuständig für die adesso-Beteiligungen adesso as a service GmbH, adesso health solutions GmbH, adesso mobile solutions GmbH, percision services GmbH und medgineering GmbH. Bevor er im April 2015 in den Vorstand der adesso SE (vormals: adesso AG) berufen wurde, war er bei der CompuGroup Medical Deutschland beschäftigt, wo er zuletzt als Area Vice President Telematik & AddOn verschiedene Geschäftsbereiche leitete.
Organe der Gesellschaft
Stefan Riedel (Jahrgang 1967) führt als Vorstand den Geschäftsbereich Insurance und ist zudem verantwortlich für die adesso-Tochter adesso insurance solutions GmbH, die das Produktgeschäft von adesso im Versicherungsbereich bündelt. Bevor er 2020 in den Vorstand der adesso SE berufen wurde, führte Stefan Riedel als Generalbevollmächtigter der IBM Deutschland GmbH den Versicherungsbereich – erst als Vice President im deutschsprachigen Raum (DACH) und danach als Vice President für Europa.
Mitglied des Vorstands
Jörg Schroeder (Jahrgang 1977) ist als Mitglied des Vorstands der adesso SE (vormals: adesso AG) verantwortlich für die Bereiche Finanzen und Controlling, Investor Relations sowie Mergers & Acquisitions. Bevor Jörg Schroeder im September 2019 in den Vorstand der adesso SE (vormals: adesso AG) berufen wurde, verantwortete der diplomierte Wirtschaftsinformatiker, LL.M. und Excecutive MBA seit 2015 zunächst als Chief Strategy Officer und Mitglied der Geschäftsleitung die Strategieentwicklung und -umsetzung der BITMARCK Unternehmensgruppe. Zuletzt war er als Chief Financial Officer der BITMARCK Holding GmbH für die Bereiche Finanzen, Controlling und Einkauf des Konzerns und aller Tochterunternehmen zuständig.
Aufsichtsrat
Prof. Dr. Volker Gruhn (Jahrgang 1963) gründete 1997 die adesso SE (vormals: adesso AG) mit und ist heute Vorsitzender des Aufsichtsrats. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte in diesem Bereich liegen auf mobilen Anwendungen und der Auseinandersetzung mit den Auswirkungen der Digitalen Transformation, insbesondere der Entwicklung und des Einsatzes von Cyber-Physical Systems. Prof. Dr. Gruhn ist Autor und Co-Autor von über 300 nationalen und internationalen Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen. Er ist Mitglied im Hochschulrat der Universität Leipzig und Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer Instituts für Softwareund Systemtechnik. Darüber hinaus ist er Mitglied im Beirat des BIPRO e.V., in dem sich Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche zusammengeschlossen haben, um unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse durch fachliche und technische Normen zu optimieren.
Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Prof. Dr. Gruhn zusätzlich Mitglied im Aufsichtsrat der e-Spirit AG, Dortmund.
Dr. Friedrich Wöbking (Jahrgang 1950) ist ein ausgewiesener Kenner des IT-Sektors sowie der Banken- und der Versicherungsbranche. Er verantwortete als Vorstandsmitglied der Dresdner Bank AG von 2003 bis 2009 das Ressort IT Services und Operations. Zuvor führte er als Vorstand der Allianz Versicherungs-AG/Allianz Lebensversicherungs-AG und Deutsche Versicherungs-AG bereits seit Anfang der 1990er Jahre zunächst das Personenversicherungsgeschäft und später unter anderem die Bereiche IT und E-Business. Der promovierte Informatiker und Mathematiker führt aktuell die Geschäfte der FW ADVISORY Management Beratung.
Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Dr. Wöbking zusätzlich Mitglied im Aufsichtsrat der Erste Financial Services GmbH, Düsseldorf.
Prof. Dr. Gottfried Koch (Jahrgang 1951) ist Professor für Versicherungsinformatik und Mitglied des Vorstandes des Instituts für Informatik an der Universität Leipzig. Bevor er die Professur 1998 übernahm, war er innerhalb der Helvetia Versicherungsgruppe St. Gallen und Frankfurt sowie als selbstständiger Unternehmensberater tätig. Er war darüber hinaus bis 2000 Geschäftsführer der FJA AG in Österreich und in der Schweiz. Sein Studium absolvierte er an der Deutschen Versicherungsakademie in Köln, der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt und der Hochschule St. Gallen, wo er auch promovierte. Seine berufliche Karriere startete er als gelernter Versicherungskaufmann bei der Frankfurter-Allianz Versicherungs AG.
Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Prof. Dr. Koch zusätzlich Vorsitzender des Verwaltungsrats der automobilie AG und der Pfefferbeere AG, beide Bühler, Schweiz.
Organe der Gesellschaft
Hermann Kögler (Jahrgang 1955) war über 12 Jahre als Vorstand Finanzen/Controlling und Sprecher des Vorstands der COGNOS AG tätig, einer der größten privaten und unabhängigen Bildungsgruppen in Deutschland. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand auf eigenen Wunsch Mitte 2016 wurde er in den Aufsichtsrat der COGNOS AG gewählt. Seine berufliche Laufbahn begann er nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Köln zunächst in selbstständiger Tätigkeit im Großhandel. Er übernahm später Leitungs- und Geschäftsführerfunktionen unter anderem bei der Otto Wolff Gruppe sowie der Rhenus AG. Anfang 1996 wechselte er zur internationalen Stahldistribution Klöckner & Co. und war hier bis 2001 in leitenden Funktionen tätig, zuletzt als Vorstand Finanzen/ Controlling. Bevor er 2004 zur COGNOS AG kam, war der Diplom-Kaufmann als Berater und Interims-Manager tätig.
Weitere Aufsichtsratsmandate: Neben seinem Aufsichtsratsmandat bei der adesso SE ist Hermann Kögler Mitglied im Aufsichtsrat der COGNOS AG.
Heinz-Werner Richter (Jahrgang 1951) war von 1996 bis 2013 Mitglied des Vorstands der Barmenia Versicherungen und in dieser Funktion verantwortlich für die Bereiche IT und Mathematik der Sparten Krankenund Lebensversicherung. Er war darüber hinaus viele Jahre Mitglied des Vorstands der Deutschen Aktuarvereinigung sowie Mitglied in zahlreichen Gremien des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und des Verbands der Privaten Krankenversicherung e.V. Er ist heute als aktuarieller Treuhänder für private Krankenversicherer sowie als Gutachter tätig. Bevor Heinz-Werner Richter 1977 seine Karriere bei den Barmenia Versicherungen begann, schloss er sein Studium der Mathematik und Informatik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erfolgreich als Diplom-Mathematiker ab.
Rainer Rudolf (Jahrgang 1962) ist Vorstand des Softwareunternehmens W3L AG. Der diplomierte Informatiker gründete 1997 die adesso SE (vormals: adesso AG) mit und leitete das Unternehmen bis Ende 2010 in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden. In seinen Verantwortungsbereich fielen bis 2007 die gesamte Verwaltung mit allen kaufmännischen und administrativen Aktivitäten des Unternehmens sowie darüber hinaus die Bereiche Personal und Recht. Er hat somit die frühe solide wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens maßgeblich mitbestimmt. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand der adesso SE (vormals: adesso AG) im September 2011 leitete Rainer Rudolf bis Oktober 2016 die Stock Informatik GmbH & Co. KG, ein führendes Softwarehaus im Bereich Arbeitsmedizin und Arbeitssicherheit. Die Gesellschaft war 2015 von der CompuGroup Medical Deutschland AG übernommen worden und wurde unter seiner Leitung auf die vollständige Integration vorbereitet.
Benchmark ("Maßstab") oder Benchmarking (= Maßstäbe setzen) bezeichnet eine vergleichende Analyse mit einem festgelegten Referenzwert.
Wert aller Güter und Dienstleistungen, die in einem Jahr innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft erwirtschaftet werden. Das BIP enthält auch die Leistungen der Ausländer, die innerhalb des Landes arbeiten, während die Leistungen der Inländer, die im Ausland arbeiten, nicht berücksichtigt werden.
Der Cashflow (engl. für Geldfluss, Kassenzufluss) ist eine wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Umsatztätigkeit und sonstigen laufenden Tätigkeiten erzielten Nettozufluss liquider Mittel während einer Periode darstellt.
Cash-Management oder Liquiditätsmanagement bezeichnet in der Betriebswirtschaftslehre einen Begriff im Finanzmanagement. Cash-Management umfasst alle Maßnahmen der kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen.
Der Begriff DACH ergibt sich aus den Länderkürzeln, der in dieser Region befindlichen Länder: Deutschland (D), Österreich (A) und Schweiz (CH). Damit ist meist der gesamte deutschsprachige Wirtschaftsraum gemeint.
Der Deutsche Corporate Governance Kodex (abgekürzt DCGK) ist ein von einer Regierungskommission der Bundesrepublik Deutschland erarbeitetes Regelwerk, das vor allem Vorschläge enthält, wie eine gute Corporate Governance gestaltet werden soll: Dies umfasst ethische Verhaltensweisen von Mitarbeitern und der Führung von Unternehmen und Organisationen.
Die DCF-Methode wird zur Bestimmung von Unternehmenswerten angewendet. Dabei werden zukünftige Zahlungsüberschüsse (Cashflows) mit Hilfe von Kapitalkosten auf einen Bewertungsstichtag abgezinst.
Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (engl. Earnings before interests, taxes, depreciation and amortisation).
Verhältnis von EBITDA zum Umsatz. Die EBITDA-Marge dient zur Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens und ist unabhängig vom Finanzergebnis, außerordentlichen Positionen und Steuern.
Factoring (Forderungszession) ist eine Finanzdienstleistung, die der kurzfristigen Umsatzfinanzierung dient. Der Factor erwirbt die Forderungen seines Factoring-Kunden gegen dessen Abnehmer (Debitor). Als Gegenleistung für die Abtretung der Forderung zahlt der Factor an den Factoring-Kunden umgehend den Forderungskaufpreis.
Forecast bezeichnet eine Prognose, die zur Planung verwendet wird. Der Forecast aktualisiert im Laufe einer Periode die Erwartungen für diesen Zeitraum im Vergleich zur Ursprungsplanung.
Glossar
Abkürzung für Full Time Equivalent oder Vollzeitäquivalente. Der FTE-Wert dient zum Vergleich relativer Beschäftigtenzahlen eines Unternehmens oder als Rechengröße. Im Gegensatz zur absoluten Anzahl der Mitarbeiter werden die Stellen auf volle Stellen umgerechnet. Zwei 50 %-Arbeitsverhältnisse werden zum Beispiel nur als ein Mitarbeiter ausgewiesen, wenngleich zwei unterschiedliche Mitarbeiter beschäftigt sind.
Goodwill ist der Geschäfts- oder Firmenwert, den ein Erwerber eines Unternehmens unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der einzelnen Vermögensgegenstände nach Abzug der Schulden (= Substanzwert) hinaus zu zahlen bereit ist.
International Accounting Standards Board (IASB) ist ein international besetztes unabhängiges Gremium von Rechnungslegungsexperten, das die International Financial Reporting Standards (IFRS) entwickelt und bei Bedarf überarbeitet.
Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften. Sie umfassen die Standards des International Accounting Standards Board (IASB), die International Accounting Standards (IAS) des International Accounting Standards Committee (IASC) sowie die Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC).
Der Impairment Test (Werthaltigkeitstest) ist ein verpflichtender Niederstwerttest zur Bewertung des Anlagevermögens. Die Bilanzierungsvorschriften US-GAAP und IFRS verlangen eine periodische Beurteilung von möglichen Indikatoren einer nachhaltigen Wertbeeinträchtigung.
Konzentration der Salden verschiedener Bankkonten unter Berücksichtigung von definierten Mindestbeständen auf ein Zielkonto. Daraus ergibt sich auf dem Zielkonto ein Dispositionsendsaldo, der für unterschiedliche Geldanlageformen genutzt wird.
Die Materialeinsatzquote ist das Verhältnis von Aufwendungen für Material und bezogenen Leistungen zu den Umsatzerlösen. Sie wird in Prozent ausgedrückt.
Als Rohertrag, Rohgewinn oder Bruttoertrag (engl. Gross Profit) bezeichnet man die Differenz zwischen Umsatz und Waren- beziehungsweise Materialeinsatz eines Unternehmens.
Definition der Deutschen Börse zur Unterteilung der Anteile eines Unternehmens in Streu- und Festbesitz, beispielsweise zu finden im "Leitfaden zu den Aktienindizes der Deutschen Börse".
Geschäftsbericht 2019
Working Capital bezeichnet die Differenz zwischen kurzfristig (innerhalb eines Jahres) liquidierbaren Aktiva eines Unternehmens und den kurzfristigen Passiva. Es ist also der Teil des Umlaufvermögens, der nicht zur Deckung der kurzfristigen Verbindlichkeiten gebunden ist und deshalb im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzprozess "arbeiten" kann.
Bei Xetra handelt es sich um ein elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt, dessen Zentralrechner in Frankfurt am Main stehen.
Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. ist der Digitalverband Deutschlands. 1999 gegründet, vertritt er mehr als 2.700 Unternehmen der digitalen Wirtschaft.
adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung/Solution vermarktet werden können. Unter Content Solutions fasst adesso die Lösungen, die der Generierung und dem Management von Content beziehungsweise Inhalten dienen.
Enterprise-Content-Management (ECM) umfasst die Methoden, Technologien und Werkzeuge zur Erfassung, Verwaltung, Speicherung, Bewahrung und Bereitstellung von Content und Dokumenten zur Unterstützung organisatorischer Prozesse im Unternehmen.
Produktname eines Content-Management-Systems der adesso-Tochtergesellschaft e-Spirit AG.
Der Begriff Internet der Dinge (englisch Internet of Things oder in Kurzform IoT) beschreibt, dass konventionelle Personalcomputer (PC) zunehmend als Geräte verschwinden und durch "intelligente Gegenstände" ersetzt werden. Das "Internet der Dinge" soll den Menschen bei seinen Tätigkeiten unmerklich unterstützen. Hierzu werden immer kleinere und in Gegenstände eingebettete Computer/ Sensoren verwendet, die weder ablenken, noch auffallen. Sie dienen der Datensammlung und -verarbeitung, können miteinander vernetzt kommunizieren und hierdurch sinnvolle Prozesse anstoßen.
adesso baut im Rahmen seiner Wachstumsstrategie ein Lösungsportfolio auf. Im Zentrum stehen Funktionen, die für eine Vielzahl von Kunden in gleicher oder ähnlicher Form interessant sind und demnach als Lösung oder Solution vermarktet werden können. Unter Mobile Solutions subsumiert adesso die Lösungen, die der Mobilisierung von Informationen, Inhalten und Anwendungen dienen.
Glossar Finanzkalender Impressum
| Termine | Event |
|---|---|
| 09.–10.01.2020 | 23. ODDO BHF Forum, Lyon |
| 24.02.2020 | Roadshow, Frankfurt/Main |
| 31.03.2020 | Veröffentlichung des Jahres-/Konzernabschlusses 2019, Bilanzpresse-/Analystenkonferenz, Dortmund |
| 14.05.2020 | Veröffentlichung der Zwischenmitteilung innerhalb des 1. Halbjahres |
| 03.06.2020 | Ordentliche Hauptversammlung, Dortmund |
| 30.06.–02.07.2020 | Frühjahrskonferenz 2020, Frankfurt/Main |
| 31.08.2020 | Veröffentlichung des Halbjahresberichtes 2020 |
| 21.09.2020 | Berenberg and Goldman Sachs Ninth German Corporate Conference 2020, Unterschleißheim |
| 13.11.2020 | Veröffentlichung der Zwischenmitteilung innerhalb des 2. Halbjahres |
| 16.–18.11.2020 | Deutsches Eigenkapitalforum/One-on-Ones, Frankfurt/Main |
adesso SE | Adessoplatz 1 | 44269 Dortmund T +49 231 7000-7000 | F +49 231 7000-1000 | [email protected]
Konzeption, Gestaltung: adesso SE Satz: Marcus Lazzari, www.roeske-lazzari.de
Fotografie: Martin Steffen Fotografie Christian Nielinger Fotografie und Gestaltung (www.nielinger.de) christoph meinschäfer FOTOGRAFIE
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