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SGT German Private Equity GmbH & Co. KGaA

Annual Report Jun 18, 2020

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Annual Report

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GESCHÄFTSBERICHT 2019

KENNZAHLEN 2019 IFRS/KONZERN

Bilanzsumme 34.038 TEUR
Eigenkapital 30.076 TEUR
Eigenkapitalquote 88%
Anzahl Aktien
ohne eigene Aktien
10.854
Tsd.
zzgl. 1.130 Tsd. eigene Aktien
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 4.095 TEUR
Umsatz 16.447 TEUR
Gewinn 3.425 TEUR oder 0,26
Euro pro Aktie

AKTIE

WKN A1MMEV
ISIN DE000A1MMEV4
Kürzel GSJ
Börsenplatz / Frankfurter Wertpapierbörse /
Marktsegment Scale (Open Market)
Index / Sektor Scale All Share / Tech
Designated Sponsors Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA

INHALT

KENNZAHLEN 2019 IFRS/KONZERN 1
VORWORT DES MANAGEMENTS 4
BERICHT DES AUFSICHTSRATS 10
ÜBERBLICK UND TABELLARISCHE AUFSTELLUNG DER FÜR UNS
WESENTLICHEN MINDERHEITSBETEILIGUNGEN
13
FINANZTEIL 20
IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019 21
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2019
22
Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2019
24
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2019 69
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis
zum 31. Dezember 2019
70
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom
1. Januar bis zum 31. Dezember 2019
72
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom
1. Januar bis zum 31. Dezember 2019
74
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 92
KONTAKT UND IMPRESSUM 97

VORWORT DES MANAGEMENTS

VORWORT DES MANAGEMENTS

Christoph Gerlinger | CEO

Liebe Aktionäre, Liebe Freunde der German Startups Group,

wir legen Ihnen heute unseren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 vor.

Die German Startups Group ist eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Berlin, die sich direkt oder indirekt über Mehrheits- oder Minderheitsbeteiligungen insbesondere an Startups beteiligt, also Venture Capital zur Verfügung stellt. Der Fokus der German Startups Group liegt auf Unternehmen, deren Produkte oder Geschäftsmodelle eine disruptive, also sprunghafte, Innovation beinhalten, eine hohe Skalierbarkeit erwarten lassen und bei denen die German Startups Group an die unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer glaubt, zum Beispiel wenn diese bereits Erfahrungen als Gründer oder leitende Mitarbeiter von Startups oder Company Buildern bezüglich dem Aufbau und der Führung von Startups sammeln konnten.

Im Jahr 2019 haben wir unser EBITDA von 2,3 Mio. EUR in 2018 auf 4,8 Mio. EUR in 2019 steigern können (IFRS Konzern). Das Gesamtergebnis 2019 beläuft sich auf 3.425 TEUR (2018: -675 TEUR), wovon 487 TEUR auf die Minderheitsgesellschafter der bis 17.12.2019 vollkonsolidierten Mehrheitsbeteiligung Exozet Berlin GmbH und 2.938 TEUR auf die Aktionäre der German Startups Group entfallen. Bei einer Durchschnittsanzahl von 11.327.485 Aktien in 2019 entspricht das einem Ergebnis je Aktie von 0,26 EUR nach Steuern (2018: -0,05 EUR).

Das Eigenkapital beinhaltet in der Regel auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Management GmbH am Bilanzergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit handelsrechtlichen Verlustvorträgen, ein "Gewinnvorab" in Höhe von 25 Prozent zu. Wenn die Finanzanlagen am 31. Dezember 2019 zu ihrem IFRS Fair Value veräußert worden wären, hätte der Komplementärin eine Vorabausschüttung in Höhe von 1.019 TEUR zugestanden.

Haupttreiber für das sehr positive Ergebnis in 2019 war der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung Exozet Berlin GmbH an Endava plc., einem in New York börsengelisteten internationalen Technologiedienstleister und -beratungsunternehmen für Digitale Transformation mit Sitz in London, über 5.900 Mitarbeitern und zahlreichen Niederlassungen an verschiedenen Standorten in Europa, Nord- und Südamerika, dem ein strukturiertes M&A-Bieterverfahren vorangegangen war. Endava plc. konnte mit einem überzeugenden Konzept, einem guten Verhältnis zum Management Team und einem wettbewerbsfähigen Gebot als Sieger aus dem Bieterverfahren hervorgehen. Die German Startups Group konnte infolge dessen rund 10,8 Mio. EUR netto bzw. 1,00 EUR pro Aktie für ihren 50,77%igen Anteil an Exozet erlösen, was zum damaligen Zeitpunkt knapp 70% ihrer Marktkapitalisierung entsprach. Mithin betrug der Veräußerungsgewinn rund 6,2 Mio. EUR.

Bei 5 der 12 für die Gesellschaft wesentlichen Minderheitsbeteiligungen konnten wir einen Wertzuwachs verbuchen.

Insgesamt gab es in 2019 ein Neuinvestment (von nur 2.500 EUR nominal) –

• German Crypto Tech

und ein Follow-On Investment bei dem folgenden für die Gesellschaft wesentlichen Portfoliounternehmen –

• AuctionTech

sowie die folgenden Exits bzw. (Teil-)Veräußerungen –

  • Chrono24,
  • Dalia Research,
  • Datapine,
  • Exozet,
  • Mister Spex und
  • Service Partner One.

Zum 31. Dezember 2019 hält die Gesellschaft 12 für sie wesentliche Beteiligungen. Diese 12 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen machen zusammen 92% des Werts aller 30 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus. Allein auf die 8 Fokusbeteiligungen entfallen 86% des Werts aller 30 aktiven Minderheitsbeteiligungen.

Wir bewerten die von uns gehaltenen Unternehmensanteile überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Preise. Dies ist bei 9 der 12 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen der Fall. Bezogen auf den Wert des Gesamtportfolios sind 72% des Fair Value fremdobjektiviert. 28% des Fair Value des Gesamtportfolios verkörpern eine Höherbewertung gegenüber dem letzten fremdobjektvierten Anteilspreis aufgrund einer Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises oder der Anwendung alternativer Bewertungsmethoden.

Die German Startups Group strebt eine Transformation vom Asset-Owner zu einem Asset Manager an und verändert ihr bisheriges Geschäftsmodell der Erzielung des Wertzuwachses von Beteiligungen in der eigenen Bilanz in Richtung nachhaltiger Management Fees aus Anlagen außerhalb ihrer eigenen Bilanz. Die Loslösung von der eigenen Bilanz eröffnet uns ganz neue Wachstumsperspektiven, weil wir aufgrund des – in unseren Augen im derzeitigen Aktienkurs verkörperten – deutlichen Discounts auf den NAV pro Aktie zur Vermeidung einer Verwässerung unserer Aktionäre auf dem aktuellen Kursniveau von Kapitalerhöhungen abgesehen haben und das auch weiter tun. Für die Entwicklung vom Asset-Owner zum Asset-Manager gibt es unter deutschen Beteiligungsgesellschaften erfolgreiche Beispiele.

Bzgl. unserer Minderheitsbeteiligungen stellen wir bis auf Weiteres die Gewinnrealisierung durch Anteilsverkäufe aus dem Minderheitenportfolio in den Vordergrund. Zusätzlich halten wir an den in 2017 durchgeführten weitreichenden Kostensenkungsmaßnahmen fest. Unter anderem verzichtet die Komplementärin seit 1. Juli 2017 bis auf weiteres auf einen wesentlichen Teil der Geschäftsführungs- und Haftungsvergütung ("Management Fee"). Unsere Veräußerungserlöse können wir wie bisher auch für Aktienrückkäufe nutzen, nachdem wir unsere Finanzverbindlichkeiten in 2019 und in 2020 ganz überwiegend getilgt haben.

Wir haben den Rechtsstreit mit der von Murat Ünal geführten SoNeAn GmbH in Kronberg im Taunus in zweiter Instanz gewonnen und von dieser über die bereits einbehaltenen 30.000 EUR hinaus nun zusätzlich knapp 80.000 EUR der in 2014 an SoNeAn geleisteten Vergütungen inkl. Zins wegen Schlechterfüllung zurückerhalten.

Die German Startups Group fordert von Nikolas Samios, Geschäftsführer von PropTech1 Ventures und ehemaliger COO/CIO der GSG in den Jahren 2014 bis 2017 gerichtlich eine Vergütung von

130.000 EUR zurück, die seine wiredworld GmbH in 2015 bei dem Anteilsverkäufer eines Unternehmens eingefordert und vereinnahmt hat, an dem sich die GSG im gleichen Jahr mit 1,76 Mio. EUR beteiligte. Wir sind der Auffassung, dass diese drittseitige 7,4%ige Vergütung zu unseren Lasten erfolgte und zudem marktunüblich hoch war und uns somit zu erstatten ist. Die Gegenseite ist anderer Meinung und verteidigt sich gegen die Klage. Nikolas Samios hatte Christoph Gerlinger zwar ex ante die Absicht offengelegt, im Falle eines Anteilskaufvertrags bei den Verkäufern einen Provisionsanspruch geltend zu machen. Einen solchen geltend zu machen hatte ihn Christoph Gerlinger sodann aufgefordert zu unterlassen und stattdessen höchstens eine Abfindung für von ihm erbrachte, noch nicht vergütete Leistungen zu vereinbaren, weil es ausgerechnet die von Nikolas Samios damals mitgeleitete GSG selbst war, die die fraglichen Anteile erwarb, und das dem Streubesitz und der Anlegerpresse nicht erklärbar sei, sondern eine Art Skandal und Entrüstung verursachen würde.

Nikolas Samios' wiredworld GmbH klagt gegen Exozet auf Zahlung in Höhe von 782.400 EUR im Zusammenhang mit virtuellen Optionen, die seiner wiredworld holding GmbH im Zusammenhang mit seiner Beratungs- und Beiratstätigkeit bei Exozet Ende 2016 zugestanden worden waren. Die ehemalige GSG-Mehrheitsbeteiligung Exozet hatte zu dieser Beratungs- und Beiratstätigkeit allerdings am 21.09.2017 die fristlose Kündigung erklärt, genau wie bzgl. der von wiredworld gehaltenen virtuellen Optionen am 21.11.2017. Kurz zuvor war Nikolas Samios am 19.07.17 die Prokura der Mehrheitsgesellschafterin GSG entzogen worden und waren seine Dienstleistungsverträge mit sofortiger Wirkung entschädigungslos aufgehoben worden. Zu dem Gelingen des über zwei Jahre später erzielten Verkaufserfolgs bezüglich der Exozet hat Nikolas Samios nach unserer Kenntnis auch keinen konkreten Beitrag geleistet. Im Rahmen einer als Verkäuferin von Exozet-Anteilen übernommenen Freistellungsverpflichtung trifft uns das Ergebnis seines Rechtsstreits gegen die Exozet wirtschaftlich zu 51% und die übrigen Verkäufer zu 49%. Wir halten die Ansprüche für unangemessen und unbegründet, haben aber aus kaufmännischer Vorsicht eine buchhalterische Vorsorge getroffen, die nach unserer Einschätzung ausreicht, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse der GSG in den Jahren 2020ff. durch den Sachverhalt nicht beeinträchtigt werden.

Die Rechtsauseinandersetzungen mit den beiden ehemaligen Geschäftsführern der inzwischen liquidierten MimoOn GmbH wurden in 2019 fortgesetzt. Gegen die Geschäftsführer der MimoOn GmbH (vermutlich gedeckt durch deren D&O Versicherung) hatten wir in 2016 Klage auf Schadenersatz iHv. 260 TEUR wegen unrichtiger und unvollständiger Informationen bei Vertragsabschluss eingereicht.

Die Aktien der German Startups Group werden seit 11. November 2015 an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Das gesamte Grundkapital von 11.984.400 Aktien der German Startups Group ist in den Handel im Qualitätssegment Scale der Deutschen Börse einbezogen. Mit der Kursentwicklung sind wir leider unverändert nicht zufrieden.

Am 22. Mai 2019 haben wir ein weiteres öffentliches Aktienrückkaufangebot über bis zu 900.115 Aktien zu 1,50 EUR ausgesprochen, das am 8. Juli 2019 erfolgreich abgeschlossen wurde. Derzeit besitzen wir 1.130.400 eigene Aktien.

Wir danken unserem Team für die geleistete Mitarbeit und ihren Beitrag zum gemeinsamen Erfolg.

Berlin, im Juni 2020

Das Management

German Startups Group GmbH & Co. KGaA

Christoph Gerlinger

CEO | Geschäftsführer German Startups Group Management GmbH

BERICHT DES AUFSICHTRATS

Bericht des Aufsichtsrats

Sehr geehrte Aktionäre,

im Geschäftsjahr 2019 hat der Aufsichtsrat der German Startups Group GmbH & Co. KGaA die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben im kontinuierlichen Dialog mit dem Geschäftsführer der persönlich haftenden Gesellschafterin wahrgenommen, den er bei der Leitung des Unternehmens sowohl beraten als auch gemäß § 111 AktG überwacht hat. Insgesamt haben sich aus seiner Tätigkeit und insbesondere aus der Überwachung der Geschäftsführung keine Beanstandungen ergeben. Der Aufsichtsrat wird deshalb in der Hauptversammlung die Entlastung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der German Startups Group Management GmbH für das Geschäftsjahr 2019 vorschlagen.

In drei Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt und die erforderlichen Beschlüsse gefasst. Beschlüsse wurden vom Aufsichtsrat zudem im Umlaufverfahren gefasst. Eine vierte geplante Sitzung musste in den Januar 2020 verschoben werden, da der wesentliche Punkt der Tagesordnung, der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der Exozet, zu dem geplanten Sitzungstermin noch nicht finalisiert war.

Aufgrund der Tatsache, dass der Aufsichtsrat nur aus vier Mitgliedern besteht, war es nicht erforderlich, Ausschüsse zu bilden. Auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Geschäftsführer in engem Kontakt und informierte sich über wesentliche Geschäftsvorfälle und die Geschäftslage. Der Aufsichtsrat befasste sich unter anderem mit dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der Exozet, der am Jahresende in einer äußerst komplexen Struktur erfolgte und eine erhebliche positive Ertrags– und Liquiditätswirkung für die German Startups Group noch für das Geschäftsjahr 2019 mit sich brachte. Über die eingegangenen Beteiligungen und deren Entwicklung hat die Geschäftsführung jeweils berichtet.

Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Einzelabschluss gem. HGB für das Geschäftsjahr 2019 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, ohne Bestehen einer

Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der von der persönlich haftenden Gesellschafterin aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 wurde vom gewählten Abschlussprüfer, der Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Berlin, ohne Bestehen einer Prüfungspflicht geprüft. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.

Der Aufsichtsrat hat den Konzernjahresabschluss gemäß IFRS der German Startups Group GmbH & Co. KGaA und den Einzelabschluss gemäß HGB in der Sitzung vom 18. Mai 2020 zusammen mit der Geschäftsführung unter telefonischer Zuschaltung des Abschlussprüfers eingehend erörtert. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat billigt den Einzelabschluss 2019 und den Konzernabschluss 2019 nach IFRS.

Die Feststellung des Jahresabschlusses gemäß HGB obliegt der Hauptversammlung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA. Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin an, den Jahresabschluss festzustellen.

Der Aufsichtsrat dankt dem Geschäftsführer und den Mitarbeitern für die im Geschäftsjahr 2019 geleistete erfolgreiche Arbeit.

Berlin, im Mai 2020

Gerhard A. Koning Vorsitzender des Aufsichtsrats

BETEILIGUNGEN

ÜBERBLICK UND TABELLARISCHE AUFSTELLUNG DER FÜR UNS WESENTLICHEN MINDERHEITSBETEILIGUNGEN

Zum 31. Dezember 2019 sind von den 30 Minderheitsbeteiligungen an operativ tätigen Unternehmen 12 für die Gesellschaft wesentlich und machen zusammen 92% des Werts aller 30 aktiven Minderheitsbeteiligungen aus.

UNSERE ACHT FOKUSBETEILIGUNGEN (Auswahl Stand 31.12.2019)

Armedangels ist ein Social-Fashion-E-Commerce-Unternehmen mit Sitz in Köln, das auf Nachhaltigkeit, faire Arbeitsbedingungen und umweltfreundliche, gesundheitsunbedenkliche Materialien setzt und seine Bekleidung online sowie über herkömmliche Vertriebswege europaweit an über 1.000 Geschäfte vertreibt. Armedangels spricht so eine stark wachsende Kundengruppe an, die großen Wert auf die vorstehenden Kriterien legt. 2007 mit wenigen T-Shirt-Motiven als reiner Online-Shop gegründet, hat sich das Unternehmen nach eigener Einschätzung erfolgreich als junge, nachhaltige Marke etabliert und setzt so mit seiner Fair Fashion jährlich 40 Millionen Euro um. Das Unternehmen ist unter anderem Gewinner des Neumacher-Gründerwettbewerbs der Wirtschaftswoche und wurde von den Lesern des Lifestyle Magazins Intro zum besten Modelabel gewählt. Derzeit arbeitet Armedangels an einem sogenannten "Circ Tee" – einem T-Shirt, das zur Hälfte aus recyceltem Stoff alter T-Shirts besteht. Unser Anteil zum 31.12.2019: 2,8%

AuctionTech wurde 2017 von ehemaligen leitenden Mitarbeitern des ehemals größten Online-Auktionshauses für Luxusgüter (Auctionata) gegründet, aus deren Insolvenzmasse sie mithilfe der German Startups Group die über viele Jahre hinweg entwickelte Online-Livestream-Auktionstechnologie erworben hat. Das Gründerteam rund um CEO Jan Thiel bietet diese einzigartige Technologie herkömmlichen Auktionshäusern und Online-Marktplätzen als Cloud-Software-as-a-Service an, damit sie ungeachtet ihrer Größe oder ihres Standorts LiveVideoauktionen ohne Latenz betreiben und so Bieter weltweit erreichen können. Hierzu konnte AuctionTech 2019 eine exklusive Partnerschaft mit Star-Auktionator Simon de Pury zur Einführung ihrer globalen Online Live-Video-Auktionstechnologie schließen, mit dem sie bereits zuvor erfolgreich mehrere große Wohltätigkeitsauktionen, z.B. für die Fürst Albert II. von Monaco Stiftung, durchgeführt hatte. Potentielle Segmente sind neben Kunst, Luxusgütern, Uhren, Schmuck und Antiquitäten auch Classic Cars, Immobilien und B2B-Investitionsgüter. Die Technologie kann gegen eine Lizenzgebühr als White-Label-Lösung unkompliziert in die eigene Seite eingebunden werden, sodass kein Marken- oder Medienbruch entsteht. Ende 2018 hat AuctionTech eine Partnerschaft mit RE/MAX Austria, dem österreichischen Marktführer und weltweit größten Immobilienmakler, zur Umsetzung eines digitalen Angebotsverfahrens für den Verkauf von Immobilien bekannt geben. Ende 2019 konnte AuctionTech daneben auch RE/MAX Switzerland, den größten Immobilienmakler der Schweiz, als exklusiven Partner für ihr digitales Angebotsverfahren gewinnen, mit weiteren RE/MAX-Ländergesellschaften befindet sich AuctionTech in fortgeschrittenen Gesprächen. Seit Anfang 2020 bietet AuctionTech das digitale Angebotsverfahren auch in Deutschland an.

Unser Anteil zum 31.12.2019: 23,4%

Fiagon ist ein MedTech-Startup, das mit seiner patentierten "FlexSensor"-Technologie innovative chirurgische Navigationssysteme der neuesten Generation entwickelt und fertigt. Mit der elektromagnetischen Navigationstechnologie setzte Fiagon in den letzten Jahren, gemeinsam mit weltweit renommierten Ärzten, einen neuen Standard in der medizinischen HNO-Navigation. Die nach eigenen Angaben einzigartige Technologie wird vom Stammsitz in Hennigsdorf bei Berlin heraus bereits international, über das europäische Ausland hinaus auch in den USA sowie in China für die Fachbereiche Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie in der Neurochirurgie und der Wirbelsäulenchirurgie eingesetzt. Fiagon erzielte in 2019 auf konsolidierter Gruppenebene einen Umsatz von knapp 11 Millionen Euro und wächst seit Jahren stark und nachhaltig. Unser Anteil zum 31.12.2019: 2,5%

JUNIQE ist die führende Online-Destination für bezahlbare, sorgsam kuratierte Wandkunst und Wohnaccessoires. Geleitet von der Vision, Kunst in jedem Zuhause erlebbar zu machen, inspiriert JUNIQE seine Kunden durch vielseitige und bezahlbare Kunstwerke. Das Kurationsteam macht weltweit die besten Künstler ausfindig, bevor es die sorgfältig ausgewählten Designs auf

hochwertige Poster, gerahmte Drucke, Wohn- oder Lifestyle-Accessoires druckt. Seit es 2014 von Lea Lange, Marc Pohl und Sebastian Hasebrink gegründet wurde, ist JUNIQE stetig gewachsen und konnte sich erfolgreich als europäischer Marktführer für bezahlbare, sorgsam kuratierte Wandkunst und Wohnaccessoires etablieren. JUNIQE druckt dabei auf Bestellung sowie nach strengen deutschen Qualitäts- und Produktionsstandards und liefert in 13 europäische Länder. Zu den Kernmärkten zählen DACH, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande. Unser Anteil zum 31.12.2019: 1,7%

Mister Spex ist für viele ein Synonym für Online-Optiker in Deutschland. Über das Internet bietet das Unternehmen eine umfangreiche Auswahl qualitativ hochwertiger Korrektionsbrillen, Sonnenbrillen, Sportbrillen und Kontaktlinsen zu günstigen Preisen. Neben der Sortimentsvielfalt, der Preistransparenz und der Preisersparnis profitieren Kunden auch durch ein deutschlandweites Partnernetzwerk mit lokalen Augenoptikern von kostenlosen Services wie Sehtest und Brillenanpassung. Zudem verfügt Mister Spex über eine eigene Optikerwerkstatt in Berlin, in der die Endfertigung und Qualitätskontrolle der Brillen erfolgt. Das Unternehmen weitet außerdem seine Offline-Präsenz aus und hat bislang 30 stationäre Läden eröffnet, weitere befinden sich in Vorbereitung und Planung. Das erste Ladengeschäft erhielt nur ein halbes Jahr nach Eröffnung für sein innovatives Raumkonzept den Red Dot Design Award und damit einen der wichtigsten internationalen Designpreise in der Kategorie Communication Design. Im Juli 2013 übernahm Mister Spex die schwedischen Online-Eyewear-Shops Lensstore sowie Loveyewear und im Februar 2015 den norwegischen Anbieter Lensit.no. Mister Spex operiert heute in zehn Ländern und ist mit einem Portfolio von rund 9.000 Brillengestellen Europas führender Online Optiker. 2018 erzielte Mister Spex einen Umsatz von über 100 Mio. Euro, in 2019 wurden erneut Umsatzwachstumsraten im zweistelligen Bereich erreicht.

Unser Anteil zum 31.12.2019: 0,63%

Das AdTech-Startup Remerge bietet App-Anbietern die Möglichkeit, durch eine integrierte Retargeting-Plattform nach eigenen Angaben in über 350.000 anderen Apps Werbung zu platzieren. Werbetreibende können so nach Angaben von Remerge bis zu 700.000 Nutzer pro Sekunde weltweit erreichen. Die anzusprechende Nutzerzielgruppe lässt sich nach verschiedenen Kriterien detailliert definieren. Dies verringert nach Aussage des Unternehmens die Streuverluste und erhöht sowohl die Wirkung der Marketing-Ausgaben auf Seite der Werbetreibenden als auch die Einnahmen der App-Publisher, weil durch Remerge höhere Klickraten erzielt werden können.

Apps werden als Werbeträger wegen ihrer enormen internationalen Verbreitung auf über 2,5 Mrd. Smartphones weltweit für Werbetreibende immer wichtiger. Remerge konnte im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 10,5 Mio. Euro sowie ein Ergebnis nach Steuern von 2,7 Mio. Euro erzielen. Unser Anteil zum 31.12.2019: 2,4%

In Partnerschaft mit namhaften Versicherern bietet die Berliner Simplesurance Verbrauchern die Möglichkeit, direkt beim Online-Einkauf mit wenigen Klicks und zu günstigen Konditionen einzelne Produktversicherungen, z.B. gegen Bruchschäden bei einem iPhone, oder Garantieverlängerungen abzuschließen. Der Onlineshop verdient so Vermittlungsprovisionen und bietet seinen Kunden einen zusätzlichen Service, während Simplesurance eine Marge an den online verkauften Versicherungspolicen erzielt. Mit Endkunden-Portalen in nach eigenen Angaben neun europäischen Ländern bietet Simplesurance auch die Möglichkeit der direkten Produktversicherung. Gemeinsam mit dem renommierten Versicherer Tokio Marine und der größten japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) bietet Simplesurance seit Oktober 2019 Japans erste Reiserücktrittsversicherung für Flugstornierungen aufgrund widriger Witterungsbedingungen an. Simplesurances Service wird aktuell von über 2.500 eCommerce Partnern weltweit genutzt; der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2018 bei gut 9,6 Mio. Euro.

Unser Anteil zum 31.12.2019: 1,6%

Wunder Mobility, wurde 2014 in Hamburg als P2P-Ridesharing-Plattform gegründet, mit der sich Fahrgemeinschaften in ländlichen Gegenden organisieren lassen. Nutzer können per mobiler App auf Knopfdruck eine Mitfahrgelegenheit zu ihrem gewünschten Ziel anfordern und den Fahrer anschließend durch ein Trinkgeld entlohnen, von dem Wunder einen prozentualen Anteil erhält. Danach bietet sich für Fahrer und Fahrgast die Möglichkeit, sich gegenseitig zu bewerten, um eine hohe Qualität innerhalb der Community zu gewährleisten. Wunder gilt noch heute als der weltweit führende urbane P2P-Ridesharing-Anbieter, konnte sein Angebot über die Jahre jedoch hin zu einer eigenen Plattform entwickeln, die mittlerweile sogar über ein eigenes Betriebssystem, das Wunder Mobility OS, verfügt. Neben dem ehemaligen Kerngeschäft bietet Wunder Mobility heute ergänzende Produkte wie Wunder Carpool, Wunder Shuttle oder Wunder Fleet, die die Technologie für Anbieter von Connected Cars, urbanen Mobilitätslösungen wie Parkhäusern oder Shuttles und sogar Ridesharing-Anbietern von Fahrrädern und E-Scootern liefern. 2019 startete Wunder Mobility in Kooperation mit der Stadt Hamburg das bundesweit erste Projekt zur umfassenden digitalen Dokumentation, Analyse und Planung neuer Mobilitäts-dienstleistungen. Durch diese exklusive direkte Anbindung an das städtische Verkehrs- und Mobilitätssystem erhält

Wunder Mobility langfristig einen Wettbewerbsvorteil durch ein umfassenderes Datennetz. Gunnar Froh, Gründer und Geschäftsführer von Wunder, war zuvor Operations Manager und einer der ersten Mitarbeiter von Airbnb. Neben der German Startups Group sind Partech Ventures und andere Venture-Capital-Anbieter sowie renommierte Business Angels in das Mobilitäts-Startup investiert. Aktuell nutzen über 100.000 Autos in über 50 Städten weltweit Wunder Mobility's Technologie und im Jahr 2018 wurden mehr als 12 Mio. Fahrten über die Plattform abgewickelt. Unser Anteil zum 31.12.2019: 0,37%

Firma Kommerzieller
Name
Produkt/Geschäftsmodell
Marktsegment
Reifegrad1 Beteiligungs
quote
AuctionTech
GmbH
AuctionTech Technologieanbieter von
Realtime-Live-Auktionen
im Internet
B2B Internet
Services
Early 23,42%
Blackbill
Internet GmbH
Finiata Online-Factoring
Plattform
B2B Internet
Services
Early 1,69%
Fiagon AG
Medical
Technologies
Fiagon Chirurgische
Navigationssystems
hardware
Hardware & Others Growth 2,52%
Kollwitz
Internet GmbH
Juniqe Online-Shop für
erschwingliche Kunst
B2C Internet
Services
Growth 1,65%
Mister Spex
GmbH
Mister Spex Online-Shop für Brillen
und Kontaktlinsen
B2C Internet
Services
Growth 0,63%
Onefootball
GmbH
Onefootball Mobile Fußball News und
Live-Ticker App
B2C Internet
Services
Growth 0,22%2
Remerge
GmbH
Remerge App-Marketing und
Retargeting
B2B Internet
Services
Growth 2,43%
Simplesurance
GmbH
Schutzklick eCommerce
Zusatzversicherungs
makler
B2C Internet
Services
Growth 1,60%3
Social Fashion
Company
GmbH
Armedangels Online-Shop für
nachhaltig her-gestellte
Kleidung
B2C Internet
Services
Growth 2,84%2,4
SoundCloud
Limited
SoundCloud Musik-Streaming
Plattform und
-
Community
B2C Internet
Services
Growth 0,15%2
Thinksurance
GmbH
Thinksurance Insurtechplattform für
den Versicherungsvertrieb
B2B Internet
Services
Early 1,69%
WunderCar
Mobility
Solutions
GmbH
Wunder Online Ridesharing- und
Mobilitätsplattform
B2C Internet
Services
Early 0,37%

Aufstellung sämtlicher für die Gesellschaft wesentlicher Beteiligungen zum 31.12.2019:

1 nach Einteilung der Gesellschaft

2 indirekte Beteiligung

3 direkte und indirekte Beteiligung

4 Bereinigtes Stammkapital

5 Beteiligungsquote ohne treuhänderisch gehaltene Anteile

FINANZTEIL

FINANZTEIL

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019 21
IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31.
Dezember 2019
22
Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31.
Dezember 2019
24
IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2019 69
IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31.
Dezember 2019
70
IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar
bis zum 31. Dezember 2019
72
Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum
31. Dezember 2019
74
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 92

GEPRÜFTER KONZERNABSCHLUSS (IFRS) DER GERMAN STARTUPS GROUP GMBH & CO. KGAA ZUM 31. DEZEMBER 2018

31.12.2019 31.12.2018
Note EUR EUR
Aktivseite
Langfristige Vermögenswerte
Geschäfts- oder Firmenwert 2.5, 7.1 0,00 3.014.589,27
Immaterielle Vermögenswerte 2.6, 7.2 58.516,20 2.249.415,50
Sachanlagen 2.7, 7.3 173,32 168.864,31
Finanzanlagen 2.10, 3, 5, 7.4 20.898.098,53 27.188.990,05
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 2.10, 3, 5, 7.5 299.082,42 729.628,58
Latente Ertragssteueransprüche 2.14, 5, 7.10 1.243.613,25 1.701.480,74
22.499.483,71 35.052.968,45
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte 2.11 0,00 732.218,40
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.12, 7.6 26.062,32 1.838.372,57
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 2.12, 7.7 6.594.314,00 1.494.449,83
Laufende Ertragssteueransprüche 7.6 19.700,33 24.504,63
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 2.12, 7.6 38.065,63 209.325,77
Flüssige Mittel 2.13, 7.8 4.860.057,29 376.161,19
11.538.199,57 4.675.032,39
34.037.683,28 39.728.000,84
Passivseite
Den Aktionären und der Komplementärin
zustehendes Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital 11.984.400,00 11.984.400,00
Eigene Anteile -1.130.400,00 -230.285,00
Kapitalrücklage 12.823.395,38 13.293.348,47
Bilanzergebnis 6.395.584,41 3.457.837,21
Ausgleichsposten Anteile Minderheitsgesellschafter 30.072.979,79
3.015,28
28.505.300,68
1.607.952,77
Eigenkapital 7.9 30.075.995,07 30.113.253,45
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.15, 7.13 0,00 50.000,00
Passive latente Steuerverbindlichkeit 2.12, 5, 7.10 235.312,27 945.111,08
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.15, 7.13 2.911.937,00 5.499.259,21
3.147.249,27 6.494.370,29
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.15, 7.13 0,00 1.032.451,54
Rückstellungen 2.16, 5, 7.11 450.052,43 0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.16, 7.12 164.004,94 899.671,76
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.16, 7.12 198.452,74 646.416,72
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 7.14 1.928,84 541.837,08
814.438,95 3.120.377,10
34.037.683,28 39.728.000,84

IFRS-Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019

IFRS-Konzern-Gesamtergebnisrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

Konzern Fortgeführter
Geschäfts
bereich
Veräußerter
Geschäfts
bereich
Konzern Fortgeführter
Geschäfts
bereich
Veräußerter
Geschäfts
bereich
Note 01.01.2019 bis
31.12.2019
EUR
01.01.2019 bis
31.12.2019
EUR
01.01.2019 bis
31.12.2019
EUR
01.01.2018 bis
31.12.2018
EUR
01.01.2018 bis
31.12.2018
EUR
01.01.2018 bis
31.12.2018
EUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 2.10, 3, 7.15
Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet sind
5.768.196,06 5.768.196,06 0,00 6.763.669,88 6.763.669,88 0,00
Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewertet sind
-7.846.582,52 -7.846.582,52 0,00 -3.571.827,35 -3.571.827,35 0,00
Erträge aus Beteiligungen 0,00 0,00 0,00 74.527,90 74.527,90 0,00
Ergebnis aus der Entkonsolidierung des veräußerten
Geschäftsbereichs 6.172.967,34 0,00 6.172.967,34 0,00 0,00 0,00
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 4.094.580,88 -2.078.386,46 6.172.967,34 3.266.370,43 3.266.370,43 0,00
Ergebnis übrige Bestandteile
Umsatzerlöse 2.17, 7.16 16.446.963,86 88.344,86 16.358.619,00 12.534.326,57 73.100,17 12.461.226,40
Veränderung des Bestandes an unfertigen Erzeugnissen 7.21 -1.271,33 0,00 -1.271,33 113.553,45 0,00 113.553,45
Andere aktivierte Eigenleistungen 7.22 346.581,45 0,00 346.581,45 470.344,38 0,00 470.344,38
Sonstige betriebliche Erträge 7.17 1.122.594,42 20.999,56 1.101.594,86 475.504,95 256.081,88 219.423,07
Materialaufwand 7.23 -4.304.354,53 0,00 -4.304.354,53 -3.356.415,21 0,00 -3.356.415,21
Personalaufwand 7.19 -9.673.874,69 -84.151,26 -9.589.723,43 -7.721.607,81 -88.871,35 -7.632.736,46
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 7.18 -650.754,14 -8.280,65 -642.473,49 -616.383,54 -2.307,84 -614.075,70
Sonstige betriebliche Aufwendungen
davon laufende Aufwendungen im Zusammenhang mit der Notierung
der Aktie 67.468,67 EUR (Vj.: 84
TEUR)
7.20 -3.182.612,30 -1.347.614,23 -1.834.998,07 -3.347.226,01 -1.609.987,46 -1.737.238,55
Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen 7.24 -8.771,06 -8.771,06 0,00 -98.649,85 -98.649,85 0,00
Ergebnis übrige Bestandteile 94.501,68 -1.339.472,78 1.433.974,46 -1.546.553,07 -1.470.634,45 -75.918,62
Finanzergebnis
Zinserträge 45.605,61 25.754,90 19.850,71 52.154,59 25.666,82 26.487,77
Zinsaufwendungen 7.25 -574.626,04 -455.460,55 -119.165,49 -522.897,93 -368.529,51 -154.368,42
Finanzergebnis -529.020,43 -429.705,65 -99.314,78 -470.743,34 -342.862,69 -127.880,65
Ergebnis vor Ertragsteuern 3.660.062,13 -3.847.564,89 7.507.627,02 1.249.074,02 1.452.873,29 -203.799,27
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -235.506,44 163.381,11 -398.887,55 -1.924.555,47 -1.979.341,23 54.785,76
Ergebnis/Gesamtergebnis 3.424.555,69 -3.684.183,78 7.108.739,47 -675.481,45 -526.467,95 -149.013,51
Von dem Gesamtergebnis

den Aktionären und der Komplementärin der German Startups Group
GmbH & Co. KGaA zustehend
2.937.747,20 -3.683.636,71 6.621.383,91 -593.186,53 -517.532,38 -75.654,15

auf die Minderheitsgesellschafter entfallend
486.808,49 -547,08 487.355,56 -82.294,92 -8.935,57 -73.359,35
Ergebnis je Aktie 7.26 0,26 -0,32 0,58 -0,05 -0,04 -0,01

Notes zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

Inhaltsübersicht

1
Grundlegende Informationen
---------------------------------
  • Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
  • Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten
  • Konzerninhärente Risiken nach IFRS 7
  • Kritische Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen bei der Bilanzierung
  • Segmentberichterstattung
  • Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen des Abschlusses
  • Sonstige Pflichtangaben

1 Grundlegende Informationen

Die Muttergesellschaft German Startups Group GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "GSG", "German Startups Group", "Gesellschaft" oder "Muttergesellschaft") ist mit Umwandlungsbeschluss vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der German Startups Group Berlin AG (HRB 141612 B) entstanden und wird am Amtsgericht Charlottenburg unter der Handelsregisternummer HRB 160736 B geführt. Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der GSG im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolgequalitätssegement des Entry Standards der deutschen Börse. In dem Zeitraum vom 11. November 2015 bis zum 1. März 2017 wurden die Aktien der Gesellschaft im Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.

Der Sitz der Gesellschaft ist zum Stichtag 31. Dezember 2019 Platz der Luftbrücke 4 - 6 in 12101 Berlin, Deutschland.

Gegenstand des Unternehmens ist die Gründung von Unternehmen und der Erwerb, das langfristige Halten, Verwalten und Fördern (i) im Schwerpunkt von Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen sowie von Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen und (ii) von Genuss- und Partizipationsrechten an Unternehmen, letztere auch in Form von Kryptowährungen (Coins, Tokens) sowie darüber hinaus das Erbringen von Leistungen im Zusammenhang mit dem Vorstehenden an Portfoliounternehmen, wie die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanzund allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten (Segment "Investment (GSG)"). Ziel der Gesellschaft ist in Bezug auf die Beteiligungen, die langfristige Förderung und Wertsteigerung. Ferner ist Gegenstand des Unternehmens die Ausgabe von Genussscheinen, Zertifikaten und anderen Papieren, die den Inhaber zur Teilhabe an der Wertsteigerung von einzelnen Portfoliounternehmen oder Gruppen von Portfoliounternehmen ermächtigen und der Betrieb einer Sekundärmarkt-Plattform für Anteile an Unternehmen. Ferner ist Gegenstand des Unternehmens die redaktionelle Bereitstellung von Informationen über Unternehmen, die Anlage von der Gesellschaft zur Verfügung stehenden liquiden Mitteln, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, in börsennotierten Wertpapieren, insbesondere Aktien, Genussscheine, andere Mezzanine-Instrumente, Anleihen, Fonds, Zertifikate und Derivate sowie – in geringem Umfang und ohne dabei erlaubnispflichtige Geschäfte zu betreiben – in Wertpapieren aller Art von oder bezogen auf branchenangehörige(n) oder verwandte(n) Gesellschaften, einschließlich solcher, mit denen man auf fallende Kurse setzt, mit dem Ziel, die eigene Finanzierungsfähigkeit im Falle einer negativen Kursentwicklung von Vergleichsunternehmen abzusichern.

Die Gesellschaft unterscheidet bis zum 17. Dezember 2019 zwei Berichtssegmente, "Investment (GSG)" und "Creative Technologies (Exozet-Gruppe)".

Das Segment Investment (GSG) umfasst das Venture Capital-Geschäft sowie die Beteiligungen an der German Startups Market GmbH (GSM) sowie an der German Startups Asset Management GmbH (GSAM), deren Geschäfte derzeit noch von untergeordneter Bedeutung sind.

GSM betreibt eine Online Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von Tech-Assets, wie z.B. Anteilen an deutschen Startups und Venture Capital-Fonds. Anleger können nach erfolgreicher Registrierung auf der Plattform die sich bietenden Anlageofferten einsehen und über die Plattform in Kontakt mit den jeweiligen Anbietern treten. GSM leistet als erste deutsche Plattform für Tech-Assets ein Matchmaking zwischen Anbietern und Nachfragern von weitgehend illiquiden - Anteilen an deutschen Startups, Venture Capital-Fonds, Venture Loans und anderen deutschen Tech Assets, wofür sie je nach Anteilsart und Volumen Provisionen von 2 – 6% des Kaufpreises erlöst.

GSAM ist ein bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft registrierter Asset Manager für von ihr aufzulegende Fonds, Fund-of-Funds und Zweckgesellschaften mit dem Ziel der Vereinnahmung von sog. laufenden Management Fees und von Erfolgsvergütungen, sog. Carried Interest oder kurz Carry.

Das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) umfasste die Tätigkeiten der Exozet-Gruppe, vor allem Beratungs- und Umsetzungsleistung rund um die "Digitale Transformation" aller Geschäftsprozesse, insbesondere das Konzipieren, programmiertechnische und kreative Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimediaprodukten und -lösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, eCommerce und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen. Die Beteiligungen an der Exozet-Gruppe wurden im Berichtszeitraum am 17. Dezember vollständig veräußert. Damit wurde im Ergebnis das gesamte Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) veräußert und wird nicht weiter fortgeführt.

Der Geschäftsführer der German Startups Group Management GmbH, Berlin – der persönlich haftenden Gesellschafterin der GSG – hat den Konzernabschluss am 22. Mai 2020 aufgestellt sowie zur Weitergabe an den Aufsichtsrat und zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Beträge in den Erläuterungen und tabellarischen Übersichten werden im Wesentlichen in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nichts anderes vermerkt ist. Sowohl Einzel- als auch Summenwerte stellen den Wert mit der kleinsten Rundungsdifferenz dar. Bei Addition der dargestellten Einzelwerte können deshalb kleine Differenzen zu den ausgewiesenen Summen auftreten.

2 Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Folgenden werden die diesem Abschluss zugrunde liegenden wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wiedergegeben.

2.1 Grundlagen

Grundlagen des Konzernabschlusses

Der freiwillig erstellte Konzernabschluss des GSG-Konzerns zum 31. Dezember 2019 ist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRS IC) erstellt worden.

Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Die Einzelabschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzernabschlusses aufgestellt.

Der Konzernabschluss stellt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie die Cashflows den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dar. Dazu erfolgt eine den tatsächlichen Verhältnissen entsprechende Darstellung der Auswirkungen der Geschäftsvorfälle, sonstiger Ereignisse und Bedingungen gemäß den im IFRS-Rahmenkonzept enthaltenen Definitionen und Erfassungskriterien für Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen.

Die GSG war bis zur vollständigen Veräußerung ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Exozet-Gruppe am 17.12.2019 unverändert zu 50,77% an der Exozet Berlin GmbH beteiligt.

Mit notarieller Urkunde vom 9. November 2017 wurde die German Startups Market GmbH (GSM), Berlin, gegründet, deren alleinige Gesellschafterin die GSG ist.

Die GSM leistet als erste deutsche Plattform für Tech-Assets ein Matchmaking zwischen Anbietern und Nachfragern von - weitgehend illiquiden - Anteilen an deutschen Startups, Venture Capital-Fonds, Venture Loans und anderen deutschen Tech Assets, wofür sie je nach Anteilsart und Volumen Provisionen von 2 – 6% des Kaufpreises erlöst.

Die German Startups Asset Management GmbH (GSAM), Berlin, wurde mit Gesellschaftsvertrag vom 10. Januar 2018 gegründet. Die Handelsregistereintragung erfolgte am 15. Mai 2018. Die GSG hält 50,01% der Anteile an der GSAM. Die GSAM ist eine bei der BaFin registrierte Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG).

Die Vorjahresvergleichszahlen betreffen den Konzernabschluss des GSG-Konzerns zum 31. Dezember 2018, welcher ebenfalls in Übereinstimmung mit den IFRS-Grundsätzen aufgestellt wurde. Diese Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze wurden grundsätzlich beibehalten. Das laufende Ergebnis der Exozet-Gesellschaften für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 17. Dezember 2019 sowie der Gewinn aus der Entkonsolidierung werden in einer gesonderten Spalte als veräußerter Geschäftsbereich innerhalb der Gesamtergebnisrechnung gezeigt. Entsprechend erfolgt ein getrennter Ausweis der Vorjahresvergleichszahlen.

Die folgenden Erläuterungen umfassen Angaben und Bemerkungen, die nach IFRS neben der Bilanz, der Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Kapitalflussrechnung als Anhang in den Konzernabschluss aufzunehmen sind.

Der vorliegende Konzernabschluss der German Startups Group GmbH & Co. KGaA zum 31. Dezember 2019 basiert auf der Annahme der Unternehmensfortführung. Die Anforderungen der IFRS wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des GSG-Konzerns. Die Gesamtergebnisrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Die Bilanzgliederung erfolgt nach Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn sie voraussichtlich innerhalb des normalen Geschäftszyklus realisiert werden oder innerhalb eines Jahres fällig bzw. erfüllt oder veräußert werden sollen.

Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Steuererstattungsansprüche sowie Steuerverbindlichkeiten werden grundsätzlich als kurzfristige Posten ausgewiesen. Die bilanzierten latenten Ertragssteueransprüche und latenten Steuerverpflichtungen werden als langfristig ausgewiesen.

Sämtliche Posten des Konzernabschlusses wurden grundsätzlich auf Basis der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, soweit nachfolgend nicht andere Bewertungsmethoden für einzelne Posten erläutert werden. Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte werden ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet, wenn sie Teil des Beteiligungsportfolios sind, mit dem Ziel, durch eine Veräußerung oder die Vereinnahmungen von Ausschüttungen Zahlungsströme zu realisieren. Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Darlehen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind. Die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten Finanzinstrumente (Wertpapiere), die ebenfalls ergebniswirksam zum Fair Value bewertet sind.

Die der Aufstellung des Abschlusses nach IFRS zugrunde gelegten Schätzungen und Annahmen wirken sich auf die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -verbindlichkeiten zu den jeweiligen Bilanzstichtagen sowie auf die Höhe von Erträgen und Aufwendungen der Berichtsperiode aus. Obwohl diese Annahmen und Schätzungen nach bestem Wissen der Unternehmensleitung auf Basis der laufenden Ereignisse und Maßnahmen erfolgten, können die tatsächlichen Ergebnisse letztendlich von diesen Einschätzungen abweichen. Wesentliche Ermessensentscheidungen waren dabei vor allem in der Bewertung des Fair Values der Finanzanlagen notwendig. Die Methodik der Bewertungen wird in Abschnitt 3.1 erläutert.

Anwendung neuer Standards und Interpretationen

Die vom IASB verabschiedeten neuen Standards und Interpretationen sowie Änderungen bei

bestehenden Standards, die für am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend anzuwenden sind, wurden bei der Aufstellung des Konzernabschlusses angewendet.

Zum 1. Januar 2019 waren folgende geänderte Rechnungslegungsstandards, die für den Konzern relevant sein könnten, erstmals verpflichtend anzuwenden:

  • IFRS 9 Finanzinstrumente Vorfälligkeitsregelungen mit negativer Ausgleichsleistung.
  • IFRS 16 Leasingverhältnisse Neukonzeption der Bilanzierung von Leasingverhältnisse und Ablösung IAS 17
  • IFRIC 23 Unsicherheit bezüglich der ertragssteuerlichen Behandlung Klarstellung zur Bilanzierung von Unsicherheit in Bezug auf Ertragsteuern
  • AIP 2015 2017 Verbesserungen an IFRS 3, IFRS 11, IAS 12 und IAS 23

Aus der Anwendung von IFRS 16 sowie der restlichen Standardänderungen haben sich keine bzw. keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben.

Die folgenden Standards und Interpretationen sind vom IASB verabschiedet und bereits teilweise von der Europäischen Union übernommen, aber erst für Geschäftsjahre, die nach dem 1. Januar 2019 beginnen, verpflichtend anzuwenden. Der GSG-Konzern hat auf eine vorzeitige Anwendung verzichtet.

Standard/Titel Inhalt Verbindliche
Anwendung
in der EU
Amendments to References to the
Conceptual Framework in IFRS
Standards
Änderungen der Verweise auf den
konzeptionellen Rahmen der IFRS-Standards
01.01.2020
IFRS 3
Unternehmenszusammenschlüsse
Präzisierung der Business-Definition. Die
Änderung enthält Leitlinien zur Erleichterung
der Abgrenzung zwischen dem Erwerb eines
Geschäftsbetriebes und dem Erwerb eines
Vermögenswertes bzw. Gruppe von
Vermögenswerten. Nur der Erwerb eines
Geschäftsbetriebes fällt in den
Anwendungsbereich von IFRS 3
01.01.2020
IAS 1 und IAS 8
Definition von Wesentlich
Änderungen an der Definition von
"wesentlich", um diese zu schärfen und um
die verschiedenen Definitionen im
Rahmenkonzept und in den Standards selbst
zu vereinheitlichen
01.01.2020
Amendments to IFRS 9, IAS 39 and
IFRS 7
Änderungen betreffen insbesondere
bestimmte Erleichterungen bzgl. der Hedge
Accounting Vorschriften und sind verpflich
tend für alle Sicherungsbeziehungen
anzuwenden, die von der Reform des
Referenzzinssatzes betroffen sind
01.01.2020
IAS 1
Darstellung des Abschlusses
Änderungen an den Kriterien zur
Klassifizierung von Schulden als kurz- oder
langfristig
01.01.2022
IFRS 17
Versicherungsverträge
Neuregelungen der Bilanzierungsgrundsätze
von Versicherungsverträgen. IFRS 17 wird IFRS
4 ersetzen
01.01.2021

GSG prüft derzeit die Auswirkungen der oben erläuterten Änderungen der Standards auf die Zwischenabschlüsse und den Konzernabschluss, mit wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz und Ertragslage des Konzerns wird nicht gerechnet. Der Konzern beabsichtigt die Anwendung der IFRS zum verpflichtenden Zeitpunkt, soweit eine entsprechende Anerkennung im Rahmen des Endorsement-Verfahrens erfolgt ist.

2.2 Funktionale Währung und Fremdwährungsumrechnung

a) Funktionale Währung und Berichtswährung

Die German Startups Group GmbH & Co. KGaA und sämtliche in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften stellen ihre Einzelabschlüsse in Euro (EUR) auf. Der Euro ist die Währung des primären wirtschaftlichen Umfeldes, in dem die German Startups Group GmbH & Co. KGaA und die in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften operieren und ist daher deren "funktionale Währung".

b) Umrechnung von Geschäftsvorfällen und auf Fremdwährung lautende Posten

Fremdwährungsgeschäfte werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Fremdwährungsposten werden in der Folgezeit zum jeweiligen Referenzkurs der Europäischen Zentralbank am Stichtag umgerechnet.

Bei der Erfüllung von Fremdwährungsgeschäften sowie aus der Umrechnung monetärer Fremdwährungsposten zum Stichtagskurs entstehende Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gesamtergebnisrechnung als Fremdwährungsgewinne oder -verluste erfasst, sofern diese nicht bereits über die Fair Value Bewertung der Finanzanlagen in den Gewinnen oder Verlusten aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Wert bewertet sind, enthalten sind.

2.3 Konsolidierungskreis

Der Kreis der vollkonsolidierten Unternehmen ("GSG-Konzern") umfasst nach Verkauf der Exozet-Gruppe am 17. Dezember 2019 anders als im Vorjahr neben der Muttergesellschaft (GSG) noch die beiden zu konsolidierende Tochtergesellschaften, German Startups Market GmbH (GSM) und die German Startups Asset Management (GSAM), die nach IFRS 10 in den Konzernabschluss einzubeziehen sind.

Die GSG hält zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 des Weiteren sechs (2018: sieben) Beteiligungen von mehr als 20 Prozent sowie eine (2018: eine) Beteiligung von mehr als 50 Prozent an reinen Zweckgesellschaften, die Anteile an den eigentlichen Portfoliounternehmen halten. Diese werden nicht vollkonsolidiert bzw. "at equity" in den Konzernabschluss einbezogen, da die Portfoliounternehmen für den Konzernabschluss nicht wesentlich sind und die von diesen Zwischengesellschaften gehaltenen Beteiligungen jeweils zu ihrem Fair Value in den Konzernabschluss einbezogen sind.

Darüber hinaus hält die GSG als Investor in ihrem Portfolio ein Investment, die Beteiligung an der AuctionTech GmbH, an der sie aktuell ebenfalls mehr als 20 Prozent hält. Aufgrund der Zuordnung zu ihrer Tätigkeit als Venture Capitalist, wird diese Gesellschaft entsprechend dem Wahlrecht des IFRS 28.12 gemäß IFRS 9 erfolgswirksam zum Fair Value bewertet.

2.4 Veräußerter (aufgegebener) Geschäftsbereich

Mit Wirkung zum 17. Dezember 2019 veräußerte die GSG ihre Mehrheitsbeteiligung an der Exozet-Gruppe und damit den gesamten Geschäftsbereich Creative Technologies (Exozet-Gruppe). Es erfolgte eine Klassifizierung der Exozet-Gruppe als "aufgegebener" Geschäftsbereich (discontinued operations) i.S.v IFRS 5, hier treffender bezeichnet als "veräußerter" Geschäftsbereich.

Das laufende Ergebnis der Exozet-Gesellschaften für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 17. Dezember 2019 sowie der Gewinn aus der Entkonsolidierung werden in einer gesonderten Spalte als veräußerter Geschäftsbereich innerhalb der Gesamtergebnisrechnung gezeigt. Entsprechend erfolgte ein getrennter Ausweis der Vorjahresvergleichszahlen.

Der veräußerte Geschäftsbereich umfasst das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe). In der Segmentberichterstattung (Punkt 6) wird der Nettogewinn aus der Veräußerung der Exozet-Gesellschaften (6.173 TEUR) jedoch entsprechend der internen Steuerung des Konzerns dem Segment Investment (GSG) zugewiesen.

Die Kapitalflussrechnung umfasst sowohl den fortgeführten- als auch den veräußerten Geschäftsbereich. Die Cashflows des aufgegebenen Geschäftsbereichs stellen sich wie folgt dar:

2019 2018
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 878 924
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 8.840 -551
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -93 -281

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit umfasst den bereits in 2019 erhaltenen Veräußerungspreis der Exozet-Gesellschaften in Höhe von 10.206 TEUR abzüglich abgegebener Finanzmittel in Höhe von 968 TEUR.

Die Entkonsolidierung zum 17. Dezember 2019 betraf im Wesentlichen Immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 5.037 TEUR, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 4.677 TEUR sowie kurzfristige Schulden in Höhe von 5.881 TEUR.

2.5 Geschäfts- oder Firmenwert

Der GSG-Konzern bilanzierte bis zum Verkauf der Exozet-Gruppe am 17. Dezember 2019 gemäß IFRS 3.55 einen Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) in Höhe von 3.015 TEUR. Zusammen mit der Exozet-Gruppe geht auch der Goodwill an den Käufer über. Die GSG bilanziert somit zum 31.12.2019 keinen Geschäfts- oder Firmenwert.

2.6 Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene, immaterielle Vermögenswerte, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten, werden gemäß IAS 38 aktiviert, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswertes ein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen verbunden sein wird. Sie werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen angesetzt. Nach der Veräußerung der Exozet-Gruppe bestehen keine selbst erstellten immaterielle Vermögenswerte mehr im Konzern.

Die immateriellen Vermögenswerte werden über einen Zeitraum zwischen 36 und 78 Monaten linear abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßigen Abschreibungen nach IAS 36 erforderlich sind.

2.7 Sachanlagevermögen

Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden entsprechend IAS 16 zu Anschaffungsoder Herstellungskosten bilanziert und, soweit abnutzbar, linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sofern keine außerplanmäßige Abschreibung nach IAS 36 erforderlich ist. Unter entsprechender Anwendung des IAS 8.8 werden die Anschaffungskosten beweglicher Anlagegüter bis zu einem Wert von 250 EUR im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Anschaffungskosten von mehr als 250 EUR aber nicht mehr als 800 EUR wurde im Veranlagungszeitraum sofort abgeschrieben. Für Einzelheiten verweisen wir auf den in Anlage III dargestellten Anlagenspiegel.

2.8 Wertminderungen nach IAS 36

An jedem Stichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines Vermögenswerts im Sinne von IAS 36 vorliegen. Sofern derartige Anhaltspunkte vorliegen bzw. wenn ein jährlicher Impairment-Test notwendig ist, wird der erzielbare Betrag (recoverable amount) des Vermögenswertes ermittelt. Ein jährlicher Impairment-Test ist bei Geschäfts- oder Firmenwerten und immateriellen Vermögenswerten mit einer unbestimmten Nutzungsdauer bzw. immateriellen Vermögenswerten, die noch nicht genutzt werden können, erforderlich.

Eine Wertminderung liegt vor, wenn der Buchwert eines Vermögenswertes oder einer zu betrachtenden Gruppe von Vermögenswerten (CGU) den erzielbaren Betrag übersteigt. Die Wertminderung ist erfolgswirksam zu erfassen. Der Konzern definiert die Exozet-Gruppe bis zu Ihrer Veräußerung am 17.12.2019 als eine separate zahlungsmittelgenerierende Einheit.

Der erzielbare Betrag ermittelt sich als der höhere Wert aus Netto-Veräußerungspreis und Nutzungswert (value in use). Der Nutzungswert ist der Barwert der künftigen Zahlungsströme, die durch die fortlaufende Nutzung eines Vermögenswertes und durch dessen Abgang am Ende der Nutzungsdauer erwartet werden. Sofern für einen Vermögenswert keine Zahlungsströme direkt zugeordnet werden können, wird der Nutzungswert der erzielbare Betrag der CGU, zu der der Vermögenswert gehört.

Wenn sich die Annahmen hinsichtlich des erzielbaren Betrages ändern, werden die Abwertungsverluste aus Wertminderungen im Rahmen einer Wertaufholung, mit Ausnahme von Geschäfts- oder Firmenwerten, entsprechend neutralisiert. Die Wertaufholung erfolgt bis zu dem Buchwert, der sich ergeben hätte, wenn der Vermögenswert ohne Wertminderung planmäßig abgeschrieben worden wäre.

2.9 Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten

Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. IFRS 9 legt die Anforderungen für Ansatz und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten fest. Die Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme.

Die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt in die folgenden Kategorien:

  • Fortgeführte Anschaffungskosten ("amortized cost" AmC)
  • Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ("at fair value through other comprehensive income" - fvOCI)

• Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ("at fair value through profit and loss" - afv) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.

Ein finanzieller Vermögenswert (außer einer Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente) wird beim erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei einem Posten, der nicht zu afv bewertet wird, kommen hierzu die

Transaktionskosten, die direkt seinem Erwerb oder seiner Ausgabe zurechenbar sind. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne wesentliche Finanzierungskomponente werden beim erstmaligen Ansatz zum Transaktionspreis bewertet.

Fortgeführte Anschaffungskosten - AmC

Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als afv designiert wurde:

  • Er wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten, und
  • die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.

Diese Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten mittels der Effektivzinsmethode folgebewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten werden durch Wertminderungsaufwendungen gemindert. Zinserträge, Währungskursgewinne und -verluste sowie Wertminderungen werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert - fvOCI

Ein Finanzinstrument wird zu fvOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als afv designiert wurde:

  • Es wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl darin besteht, finanzielle Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme zu halten als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte; und
  • seine Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen. Der Konzern verfügt über kein Finanzinstrument der Kategorie fvOCI.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert - afv

Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu fvOCI bewertet werden, werden zu afv bewertet. Dies umfasst alle derivativen finanziellen Vermögenswerte. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu fvOCI erfüllen, zu avl zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting missmatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.

Diese Vermögenswerte werden zum beizulegenden Zeitwert folgebewertet. Nettogewinne und -

verluste, einschließlich jeglicher Zins- oder Dividendenerträge, werden im Gewinn oder Verlust erfasst.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

Die Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt in die folgenden Kategorien:

  • zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten ("financial liabilities at amortised cost - AmC")
  • Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten ("financial liabilities at fair value through profit or loss - afv")

Beim erstmaligen Ansatz der finanziellen Verbindlichkeiten werden diese zu ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle, dass keine erfolgswirksame Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt, werden darüber hinaus Transaktionskosten einbezogen, die direkt dem Erwerb der finanziellen Verbindlichkeit zuzurechnen sind.

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - AmC

Finanzielle Verbindlichkeiten, die als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet klassifiziert sind, werden nach ihrer erstmaligen Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten nach Maßgabe der Effektivzinsmethode bilanziert. Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt.

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten - afv

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Verbindlichkeiten kategorisiert, wenn sie entweder zu Handelszwecken gehalten werden oder freiwillig als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.

Im Berichtszeitraum bestanden keine erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten.

2.10 Finanzanlagen und sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte / Ergebnis Beteiligungsgeschäft

Eines der Hauptgeschäftsfelder des Segments Investment (GSG) besteht darin, sich an Startups zu beteiligen, also sogenanntes Venture-Capital bereitzustellen. Die Beteiligung geschieht dabei nahezu ausschließlich über Eigenkapitalinstrumente gemäß IAS 32, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in solche Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden (sollen). Demnach sind Eigenkapitalinstrumente Verträge, die einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller Schulden begründen.

Nach IFRS 9 sind diese Instrumente stets ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, da sie gemäß einer dokumentierten Risikomanagement- und Anlagestrategie gesteuert und ihre Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, mit dem Ziel, durch den Verkauf der Vermögenswerte Zahlungsströme zu realisieren. Dabei werden Entwicklungen in den beizulegenden Zeitwerten stets in der Gewinn- und Verlustrechnung im Ergebnis Beteiligungsgeschäft erfasst.

Die ausgewiesenen sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte umfassen Wandeldarlehen und Darlehensforderungen. Diese Darlehen sind als langfristig einzuordnen, da aus den entsprechenden Verträgen eine Gewährung des Fremdkapitals von mehr als 12 Monaten eingeräumt wird bzw. für die vorgesehenen Wandlungen kein fester Termin vereinbart wurde. Wandeldarlehen werden ebenso wie die Eigenkapitalinstrumente zum Fair Value bewertet. Für weitere Informationen verweisen wir auf die Tabelle nach IFRS 7 unter Punkt 3.2.

2.11 Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt grundsätzlich zum niedrigeren Wert aus ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungsund Vertriebskosten.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten beinhalten alle Kosten, die anfallen, um die Vorräte an ihren derzeitigen Ort und in ihren derzeitigen Zustand zu bringen. Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Material- und Fertigungsgemeinkosten, soweit sie im Zusammenhang mit dem Herstellungsvorgang anfallen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie auf den Herstellungsbereich entfallen. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten keine Fremdkapitalkosten.

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 werden bedingt durch die Veräußerung der Exozet-Gruppe am 17. Dezember 2019 keine Vorräte bilanziert. Vor dem Verkauf waren in der Position wie im Vorjahr ausschließlich unfertige Leistungen aus Werk- und Dienstleistungsverträgen der Exozet-Gruppe enthalten.

2.12 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige kurzfristige Vermögenswerte und sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen finanziellen und nicht finanziellen Vermögenswerte werden grundsätzlich, bis auf die unter den sonstigen finanziellen Forderungen enthaltenen Geldmarktfonds bzw. Wertpapiere, zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet.

Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind des Weiteren u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktfonds bzw. fest

verzinsliche Wertpapiere ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Die übrigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Abzug von gegebenenfalls erforderlichen Wertminderungen bewertet.

Wertminderungen für finanzielle Vermögenswerte

Das Wertminderungsmodell des IFRS 9 berücksichtigt erwartete Kreditverluste, sogenannte Expected Credit Losses (ECL). Das Modell erfordert Einschätzungen der Geschäftsführung im Zusammenhang mit der Frage wie sich die Änderungen wirtschaftlicher Faktoren auf erwartete Kreditverluste auswirken. Dazu werden Annahmen auf Basis belastbarer gewichteter Informationen vorgenommen.

Der GSG-Konzern wendet das Modell für finanzielle Vermögenswerte an, die zu fortgeführten Anschaffungskosten klassifiziert werden.

Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der GSG-Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Der GSG-Konzern nimmt an, dass das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes signifikant angestiegen ist, wenn er mehr als 30 Tage überfällig ist.

Der GSG-Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn es unwahrscheinlich ist, dass der Schuldner seine Kreditverpflichtung vollständig an den Konzern zahlen kann, ohne dass der Konzern auf Maßnahmen wie die Verwertung von Sicherheiten (falls welche vorhanden sind) zurückgreifen muss.

12-Monats-Kreditverluste sind der Anteil der erwarteten Kreditverluste, die aus Ausfallereignissen resultieren, die innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag (oder einem kürzeren Zeitraum, falls die erwartete Laufzeit des Instruments weniger als zwölf Monate beträgt) möglich sind.

Über die Laufzeit erwartete Kreditverluste sind erwartete Kreditverluste, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit des Finanzinstruments resultieren.

Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden immer in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts bewertet. Der bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten maximal zu berücksichtigende Zeitraum ist die maximale Vertragslaufzeit, in der der Konzern einem Kreditrisiko ausgesetzt ist.

Erwartete Kreditverluste sind die wahrscheinlichkeitsgewichteten Schätzungen der

Kreditverluste. Kreditverluste werden als Barwert der Zahlungsausfälle (d.h. die Differenz zwischen den Zahlungen, die einem Unternehmen vertragsgemäß geschuldet werden, und den Zahlungen, die das Unternehmen voraussichtlich einnimmt) bemessen.

Der GSG-Konzern schätzt zu jedem Abschlussstichtag ein, ob finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten in der Bonität beeinträchtigt sind. Ein finanzieller Vermögenswert ist in der Bonität beeinträchtigt, wenn ein Ereignis oder mehrere Ereignisse mit nachteiligen Auswirkungen auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswertes auftreten:

Indikatoren dafür, dass ein finanzieller Vermögenswert in der Bonität beeinträchtig ist, umfassen die folgenden beobachtbaren Daten:

  • signifikante finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des Kreditnehmers;
  • ein Vertragsbruch, wie beispielsweise Ausfall;
  • Restrukturierung eines Darlehens oder Kredits durch den Konzern, die er andernfalls nicht in Betracht ziehen würde;
  • Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht, oder
  • durch finanzielle Schwierigkeiten bedingtes Verschwinden eines aktiven Marktes für ein Wertpapier.

Die Feststellung der beeinträchtigten Bonität erfolgt nicht automatisch bei einer Überfälligkeit von mehr als 90 Tagen, sondern immer auf Basis der individuellen Beurteilung des Kreditmanagements.

Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, werden vom Bruttobuchwert der Vermögenswerte abgezogen.

Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswertes wird abgeschrieben, wenn der Konzern nach angemessener Einschätzung nicht davon ausgeht, dass der finanzielle Vermögenswert ganz oder teilweise realisierbar ist. Der Konzern führt eine individuelle Einschätzung über den Zeitpunkt und die Höhe der Abschreibung durch, basierend darauf, ob eine angemessene Erwartung an die Einziehung vorliegt. Der Konzern erwartet keine signifikante Einziehung des abgeschriebenen Betrags. Abgeschriebene finanzielle Vermögenswerte können dennoch Vollstreckungsmaßnahmen zur Einziehung überfälliger Forderungen unterliegen, um in Einklang mit der Konzernrichtlinie zu handeln.

Der GSG-Konzern bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte hinsichtlich der Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er die Rechte zum Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion überträgt, in der auch alle wesentlichen mit dem Eigentum des finanziellen Vermögenswertes verbundenen Risiken und

Chancen übertragen werden.

2.13 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind in der Bilanz mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Für Zwecke der Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Barmittel, Sichteinlagen bei Banken, sonstige kurzfristige sowie äußerst liquide Finanzinvestitionen mit einer ursprünglichen Laufzeit von nicht mehr als drei Monaten.

Das Kapitalmanagement wird im Wesentlichen von dem Geschäftsführer der Komplementärgesellschaft persönlich geführt. Vorrangiges Ziel ist unverändert die Erhaltung des Kapitals, die Sicherung der Liquidität der Gesellschaft sowie die Investition in im Wert steigende Unternehmensbeteiligungen, eine nachhaltige Steigerung des Eigenkapitals, der Ertragskraft sowie der Liquiden Mittel. Die Ziele wurden im Geschäftsjahr 2019 erreicht. Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie die Entwicklung ergeben sich aus der Eigenkapitalveränderungsrechnung. Hinsichtlich bestehender Covenants verweisen wir auf 4.3 Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko.

2.14 Latente und laufende Ertragssteueransprüche und –verbindlichkeiten

Latente Ertragsteuern werden nach der Verbindlichkeitsmethode für temporäre Unterschiede zwischen dem Steuerwert und dem IFRS-Bilanzwert in Bezug auf Vermögenswerte und Schulden und für ungenutzte steuerliche Verlustvorträge gemäß IAS 12 berücksichtigt. Zur Bestimmung der latenten Ertragsteuern wird grundsätzlich der am Bilanzstichtag für den jeweiligen Zeitpunkt der Umkehrung gesetzlich geltende Steuersatz herangezogen. Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den GSG-Konzern ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent sowie ein Gewerbesteuersatz von 14,35 Prozent für die in Berlin ansässigen Gesellschaften. Insgesamt wurden die latenten Steuern mit dem zum Vorjahr unveränderten Steuersatz von 30,18 Prozent berechnet (im Vorjahr 31,58 bzw. 25 Prozent soweit es sich um latente Steuern handelte, die die Exozet Potsdam bzw. Exozet Wien betrafen).

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr an Sicherheit grenzend wahrscheinlich ist, dass binnen kurzer Frist von drei Jahren ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die latenten Steueransprüche verwendet werden könnten. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang neu angesetzt, in dem es an Sicherheit grenzend wahrscheinlich geworden ist, dass ein binnen kurzer Frist von drei Jahren zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung der latenten Steueransprüche ermöglicht.

Die laufenden Steuerschulden werden mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von bzw. Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die am Bilanzstichtag gelten.

2.15 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten / sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die von der Gesellschaft ausgegebene Wandelanleihe sowie die sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden unter den langfristigen Schulden ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen zum 31. Dezember 2019 Null.

Die im Vorjahr bilanzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen ausschließlich die Exozet-Gruppe und sind besichert durch persönliche Bürgschaften des Geschäftsführers der Exozet-Gruppe sowie durch Abtretung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Zum 31. Dezember 2019 bestehen, bedingt durch den Verkauf der Exozet-Gruppe, keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

2.16 Rückstellungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Rückstellungen betreffen Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten. Die Bewertung der Rückstellung erfolgt nach IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung der Ausgaben zum Bilanzstichtag, die zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtungen erforderlich wären.

Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig klassifiziert, wenn die Gesellschaft nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

2.17 Erlöse aus Verträgen mit Kunden

Umsatzerlöse werden entsprechend der Kriterien des IFRS 15 dann als realisiert ausgewiesen, wenn die Verfügungsgewalt über abgrenzbare Güter oder Dienstleistungen auf den Kunden übergeht, das heißt, wenn der Kunde die Fähigkeit besitzt, die Nutzung der übertragenen Güter oder Dienstleistungen zu bestimmen und im Wesentlichen den verbleibenden Nutzen daraus zieht, in der Regel nachdem die Dienstleistungen gegenüber den Auftraggebern vollständig erbracht wurden. Voraussetzung dabei ist, dass ein Vertrag mit durchsetzbaren Rechten und Pflichten besteht und unter anderem der Erhalt der Gegenleistung – unter Berücksichtigung der Bonität des Kunden – wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse resultieren in überwiegendem Maße aus Dienstleistungsverträgen. Diese umfassen Beratungs- und Umsetzungsleistungen der "Exozet-Gruppe" rund um die Digitale Transformation aller Geschäftsprozesse, insbesondere das Konzipieren, programmiertechnische und kreative Realisieren und Betreiben von anspruchsvollen Multimediaprodukten und -lösungen mit Fokus auf Mobile, Video, Virtual- und Augmented Reality, eCommerce und Online Marketing auf verschiedensten Plattformen. Rechnungen werden

gemäß der vertraglichen Bedingungen ausgestellt; dabei sehen die Zahlungsbedingungen üblicherweise eine Zahlung innerhalb von 30 Tagen nach Rechnungsstellung vor.

In geringem Umfang bestehen Lizenzerlöse, die periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der zugrunde liegenden Verträge erfasst werden.

3 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

3.1 Grundsätze des Risikomanagements

Auf Grundlage der Erfahrungen der Vergangenheit hat die Geschäftsleitung ein Risiko-Management-System implementiert, das auf die Anforderungen des Beteiligungsportfolios der Gesellschaft zugeschnitten ist.

Das System basiert auf drei Säulen der Risikoanalyse:

Monitoring

Die Gesellschaft hat für jedes Portfoliounternehmen bezüglich der Firma sowie den kommerziellen Namen des jeweiligen Portfoliounternehmens einen Pressemonitor eingerichtet. Die News-Feeds des Pressemonitors werden regelmäßig ausgewertet. Zudem erfolgen Auswertungen der Social Media Aktivitäten und steht die Gesellschaft im regelmäßigen Kontakt mit den Verantwortlichen. Werden Ereignisse oder Handlungsmöglichkeiten identifiziert, die sich auf die Geschäftsentwicklung der Portfoliounternehmen auswirken könnten, treten das Investment-Management oder die Geschäftsleitung unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens.

Monatliche oder quartalsweise Risikoanalyse

Die meist monatlichen Reportings der Portfoliogesellschaften werden durch das Investment-Management der Gesellschaft ausgewertet. Bei einer negativen Entwicklung, insbesondere der Liquiditätslage der Gesellschaft, erfolgt eine unverzügliche Mitteilung des Investment-Managements an die Geschäftsleitung. Das Investment-Management oder die Geschäftsleitung treten unverzüglich in Kontakt mit der Geschäftsleitung des jeweiligen Portfoliounternehmens. Bezüglich des pünktlichen Eingangs der Reportings werden Überwachungslisten geführt. Fehlende Reportings werden unverzüglich angemahnt. Die Geschäftsführung lässt sich regelmäßig, über die monatlichen oder quartalsweisen Reportings der Portfoliogesellschaften hinaus, bei persönlichen Treffen mit den Geschäftsführern der Portfoliounternehmen über die Geschäftsentwicklungen berichten.

"Notruf"-Empfang

Da Startups allgemein und somit auch die Portfoliounternehmen der GSG mit einer knappen Kapitaldecke und Liquiditätsausstattung arbeiten, führen unvorhergesehene negative Entwicklungen in der Regel binnen weniger Wochen oder Monate zu einer proaktiven Ansprache der Investoren seitens der Geschäftsführung der Startups, um die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Finanzierungsrunde oder deren Tolerierung zu erfragen. Diese Anfragen werden unverzüglich nach Eingang auch daraufhin analysiert, ob sich eventuelle Bewertungsänderungen ergeben.

Wie im Venture-Capital-Geschäft typisch, kann es auch bei GSG vorkommen, dass sie nur eingeschränkte Daten erhält, sofern sie keine vertraglichen Reporting Rights besitzt. Unabhängig davon können Umfang und Qualität der verfügbaren Daten sowohl über die Laufzeit einer Beteiligung als auch zwischen verschiedenen Portfoliounternehmen naturgemäß deutlich schwanken.

Die Einschätzungen des Risikomanagements können daher nur auf Basis der verfügbaren Daten erfolgen und sind entsprechend nur als Hilfestellung für das Investment-Management zu verstehen, erlauben aber keine genauen Wertungen, erst recht nicht, was Aussagen über naturgemäß unsichere zukünftige Entwicklungen betrifft.

3.2 Klassen der Finanzinstrumente nach IFRS 7

In den folgenden Tabellen werden die Buchwerte der
Finanzinstrumente auf die Bewertungskategorien nach IFRS
9 übergeleitet und die beizulegenden Zeitwerte der
Finanzinstrumente mit Bewertungsquelle je Klasse
angegeben:
Bilanzposten
31. Dezember 2019, in TEUR
(31. Dezember 2018, in TEUR)
Buchwert Bewertungskategorie 1) Beizulegender Zeitwert erfolgswirksam Beizulegender Zeitwert Bilanzstichtag
Finanzanlagen 20.898 afv 20.898 20.898
(27.189) (27.189) (27.189)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 26
(1.838)
AmC 0
(0)
26
(1.838)
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte 5 afv 5 5
(545) (545) (545)
294 AmC 294 294
(185) (185) (185)
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 5.016 afv 5.016 5.016
(10) (10) (10)
1.578 AmC 0 1.578
(1.484) (0) (1.484)
Flüssige Mittel 4.860 AmC 0 4.860
(376) (0) (376)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 AmC 0 0
(1.082) (AmC) (0) (1.082)
Verbindlichkeiten aus 164 AmC 0 164
Lieferungen und Leistungen (900) (AmC) (0) (900)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 3.110 AmC 0 3.110
(6.146) (AmC) (0) (6.146)
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien 25.919 afv 25.919 25.919
Vermögenswerte erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert
(27.744) (27.744) (27.744)
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten 6.758 AmC 0 6.758
Anschaffungskosten (3.883) (0) (3.883)
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten 3.274 AmC 0 3.274
Anschaffungskosten (8.128) (0) (8.128)

1 afv: at fair value (erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte) AmC: Amortised Cost (Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden)

Die in der Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2019 ausgewiesenen Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, entsprechen jeweils im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.

Zum beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente können nach der Bedeutung der in

ihre Bewertungen einfließenden Faktoren und Informationen klassifiziert und in (Bewertungs-) Stufen eingeordnet werden. Die Einordnung eines Finanzinstruments in eine Stufe erfolgt nach der Bedeutung seiner Inputfaktoren für seine Gesamtbewertung und zwar nach der niedrigsten Stufe, deren Berücksichtigung für die Bewertung als Ganzes erheblich bzw. maßgeblich ist. Die Bewertungsstufen untergliedern sich hierarchisch nach ihren Inputfaktoren:

  • Stufe 1 auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierte (unverändert übernommene) Preise
  • Stufe 2 Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die auf Stufe 1 berücksichtigten notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indirekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen
  • Stufe 3 nicht auf beobachtbaren Marktdaten basierende Faktoren für die Bewertung des Vermögenswerts oder der Verbindlichkeit (nicht beobachtbare Inputfaktoren)

Die German Startups Group bewertet die von ihr gehaltenen Unternehmensanteile ausschließlich nach der Stufe 3, überwiegend auf Basis der von fremden Dritten zuletzt für gleiche oder ähnliche Anteile bezahlten Anteilspreise. Bestehen Qualitätsunterschiede bei den Anteilen, z.B. in Form von einer höheren oder niedrigeren Position in der Hierarchie der Liquidationspräferenzen, adjustiert die German Startups Group die fremdobjektvierten Anteilspreise entsprechend, um die Vor- oder Nachteile gegenüber den zum Vergleich herangezogenen Anteilen zu berücksichtigen. Liegt der Zeitpunkt der Fremdobjektivierung des Anteilspreises schon länger zurück und sind in der Zwischenzeit wesentliche positive oder negative Entwicklungen eingetreten, bewertet die GSG die Anteile entsprechend höher oder niedriger und bedient sich dabei geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden (z.B. DCF oder Peer-Group-Analyse), wenn es sachgerecht erscheint und keine bloße Anpassung des fremdobjektivierten Anteilspreises möglich ist. Liegt kein fremdobjektivierter Anteilspreis vor, bewertet die German Startups Group anhand geeigneter marktüblicher Bewertungsmethoden oder zu Anschaffungskosten.

Insbesondere durch im Berichtsjahr getätigte Beteiligungsveräußerungen hat sich das Beteiligungsportfolio der Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Zu dem Beteiligungsportfolio zählen auch Wandeldarlehen, da deren Wandlung in Anteile zeitnah beabsichtigt ist.

Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 12 ihrer 30 (im Vorjahr: 16 der 33) aktiven Minderheitsbeteiligungen mit einem Buchwert in Höhe von 19.416 TEUR nach bestimmten Kriterien als für sie bedeutsam ("für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen"). Diese Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Values, das Momentum der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments vorzunehmen. Die 12 für die

Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen verkörpern 92 Prozent des Fair Value aller 30 aktiven Beteiligungen.

Würde man bei allen Portfoliounternehmen, die nach alternativen Bewertungsmethoden höher bewertet wurden als zu fremdobjektivierten Anteilspreisen, stattdessen nur die niedrigeren fremdobjektivierten Anteilspreise zur Bewertungsgrundlage nehmen, obwohl die Fremdobjektivierungsereignisse teilweise sehr lange zurückliegen, also umgangssprachlich veraltet sind, käme für das Gesamtportfolio ein 28% niedrigerer Fair Value heraus. Als alternative Bewertungsmethoden hat die Gesellschaft insbesondere die Discounted-Cash-Flow-Methode (DCF) oder eine Peer Group-Vergleichsmethode herangezogen, wobei die aus bekannten Bewertungen von Vergleichsunternehmen ermittelten Multiples auf wichtige Finanzkennzahlen des jeweiligen Portfoliounternehmens wie Umsatz, EBITDA, EBIT oder Ergebnis angewendet wurden.

Portfolio
unternehmen
Buchwert
der
Beteiligung
per
31.12.2019
TEUR
Davon
Buchwert
der 2019
erworbenen
Anteile
TEUR
Buchwert
der
Beteiligung
per
31.12.2018
TEUR
Wert der
Beteiligung laut
letztem fremd
objektiviertem
Preis
TEUR
Bewertungsmethode
1 5.773 840 2.063 2.672 Gemischtes DCF- & Multiple
Verfahren. DCF mit
Diskontierungszinssatz 15%
p.a. Peer-Group-Multiple
(Mittelwert aus 7,4x Umsatz
und 29,1x EBITDA)
2 3.644 2.915 1.616 Peer-Group-Multiple
(Mittelwert aus 7,4x Umsatz
und 29,1x EBITDA)
3 1.392 1.548 909 Peer-Group-Multiple
(Mittelwert aus 1,7x Umsatz
und 13,25x EBITDA)

Eine alternative Bewertung erfolgte bei drei wesentlichen Beteiligungen wie folgt:

Anhand der oben dargestellten Anteile an Portfoliounternehmen, die ein Gesamtvolumen von 10.809 TEUR aufweisen, was etwa 52% der zum Stichtag gehaltenen Finanzanlagen ausmacht, wurde eine Sensitivitätsanalyse zum 31.12.2019 durchgeführt.

Die Analyse untersucht die beiden wichtigsten Einflussparameter Plan-EBITDA und Umsatz- und EBITDA-Multiples und beschreibt die Auswirkung von deren Veränderung nach oben und unten auf den Fair Value. Hierbei wird das Plan-EBITDA als repräsentative Größe für den Erfolg des Portfoliounternehmens genutzt. Das Neutralisieren des Finanzergebnisses, der Steuern, sowie der Abschreibungen legt dabei einen deutlichen Fokus auf den operativen Cashflow der Unternehmen.

Die Nutzung von Multiples als Einflussfaktor ist aus Sicht der Analyse ebenfalls sinnvoll, da sich hiermit das Verhältnis mehrerer Einflussfaktoren zueinander darstellen lässt. In den

aufgestellten Modellen werden als Einflussfaktoren die Plan-Umsätze, sowie das Plan-EBITDA in verschiedenen Gewichtungen zueinander genutzt.

Adjustments
Portfolio
unternehmen
EBITDA +10% EBITDA -10% Multiples +10% Multiples -10%
1 +7,6% -7,7% +7,9% -7,9%
2 +4,2% -4,2% +9,9% -9,9%
3 0,0% -6,7% +6,7% -13,3%
Delta +4,6% -6,9% +7,8% -10,0%

Aus der Sensitivitätsanalyse ergeben sich folgende Werte:

Unter den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten sind u.a. im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltenen Geldmarktfonds und fest verzinsliche Wertpapiere ausgewiesen. Diese Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert 5.016 TEUR (2018: 10 TEUR) bewertet.

Umkategorisierungen von Stufe 1 auf Stufe 3 werden dann vorgenommen, wenn keine öffentliche Preisfeststellung mehr verfügbar ist, z.B. wenn ein Portfoliounternehmen an die Börse geht und der Handel in Aktien des Portfoliounternehmens später eingestellt wird, bevor die Gesellschaft diese Aktien veräußert hat.

Das Risikomanagement überprüft die klassischen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Portfoliounternehmen, ergänzt um weitere typische KPIs und Informationen aus der ständigen Kommunikation mit der Finanzleitung oder der Geschäftsführung der Portfoliounternehmen.

In der Regel hat der GSG-Konzern als Minderheitsgesellschafter zwar keinen unmittelbaren Einfluss auf die Geschäftsführung, dennoch setzt sich die GSG im Risikomanagement laufend mit der Performance der Portfoliounternehmen auseinander, soweit von diesen aktuelle Finanzinformationen vorgelegt werden, und kann so bessere Investmententscheidungen treffen, bei Fehlentwicklungen den Dialog mit dem Management und Ko-Gesellschaftern suchen und frühzeitig in der Anwerbung von neuem Kapital helfen.

Da es sich oftmals um Frühphasenbeteiligungen handelt, sind Umsatz und EBIT allein keine relevanten Wertbestimmungsmerkmale. Performanceindikatoren liegen gerade in der Frühphase von Internet-Unternehmen oft in KPIs, wie der Nutzung und dem Nutzerverhalten, den Kundenakquisitionskosten sowie dem Wert eines akquirierten Nutzers. Entsprechend gibt die

Analyse der Reportings der Portfoliounternehmen der GSG die Möglichkeit, gezielt nach weiteren, oftmals fehlenden aber relevanten Kennzahlen zu fragen, oder diese im Marktvergleich zu prüfen und ein Gefühl für das Potential zu entwickeln.

Die als Wandeldarlehen ausgegebenen finanziellen Vermögenswerte wurden auf Basis der Stufe 3 bewertet, da für den Wert der Wandeldarlehen keine Faktoren der Stufen 1 und 2 vorliegen. Als Basis für die Bewertung wurde entweder der Ausgabebetrag der Wandeldarlehen, erhöht um die fälligen Zinsen, herangezogen oder der nach den obenstehenden für die Beteiligungen geltenden Bewertungsmethoden ermittelte Fair Value der durch die Wandlung der Darlehen zu übernehmenden Anteile.

Bei den nach Bewertungsstufe 3 bewerteten finanziellen Vermögenswerten ist darauf hinzuweisen, dass sich der Fair Value ändern kann, wenn die Inputfaktoren durch plausible alternative Angaben ersetzt werden.

Die Entwicklung der zum Fair Value bewerteten Finanzanlagen und sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte, basierend auf Stufe 3, stellt sich wie folgt dar:

2019
TEUR
2018
TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 27.734 22.891
Erträge aus Neubewertung 5.768 6.764
Aufwendungen aus Neubewertung -6.975 -3.346
Zugang 486 3.061
Abgang -6.110 -1.636
Zeitwert zum 31. Dezember 20.903 27.734

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten Gewinne aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind und Verluste aus Finanzanlagen, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind, ausgewiesen.

Die Entwicklung der beim zum Fair Value bewerteten kurzfristigen gehaltenen finanziellen Vermögenswerte, basierend auf Stufe 1, stellt sich wie folgt dar:

2019
TEUR
2018
TEUR
Zeitwert zum 01. Januar 10 22
Zugang 5.018 7
Abgang -4 -9
Aufwendungen aus Neubewertung -8 -10
Zeitwert zum 31. Dezember 5.016 10

Die Erträge bzw. Aufwendungen aus Neubewertung sind in der Gesamtergebnisrechnung unter den Posten sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen ausgewiesen.

4 Konzerninhärente Risiken nach IFRS 7

4.1 Zinsänderungsrisiko

Die Aktivitäten des Konzerns beinhalten nur unwesentliche finanzielle Risiken aus der Änderung von Zinssätzen, da die in den langfristigen Schulden bilanzierten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten überwiegend festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten beinhalten.

4.2 Ausfallrisiko (Kreditrisiko)

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für die Konzerngesellschaften, wenn eine Vertragspartei ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt. Der GSG-Konzern geht Geschäftsverbindungen grundsätzlich nur mit kreditwürdigen Vertragsparteien ein, um die Risiken eines Verlustes aus der Nichterfüllung von Verpflichtungen zu vermeiden. Ausfallrisiken können lediglich hinsichtlich der an einige Unternehmen gewährten Darlehen/Wandeldarlehen bestehen. Bei den Unternehmen, denen Darlehen/Wandeldarlehen gewährt wurden, kann in Folge ihres Entwicklungsstadiums die Liquidität teilweise gering sein, sodass möglicherweise eine Rückzahlung der Darlehen/Wandeldarlehen gefährdet scheint. Dies liegt im Regelfall aber nicht im Interesse des GSG-Konzerns, sondern die Wandlung in Anteile im Rahmen der nachfolgenden Finanzierungsrunde. Sollte wider Erwarten für die zum Bilanzstichtag insgesamt ausgereichten Wandeldarlehen eine Wandlung in Eigenkapital in den Folgeperioden nicht vorgenommen werden, besteht ein Ausfallrisiko in Höhe von 5 TEUR (31.12.2018: 545 TEUR). Für die im Zusammenhang mit Portfoliounternehmen ausgegebenen Darlehen sowie weiteren Forderungen, in erster Linie aus der Veräußerung von Beteiligungen, bestehen Ausfallrisiken in Höhe von maximal 1.872 TEUR (31.12.2018: 1.669 TEUR). Für die zum Fair Value bewerteten Wertpapiere besteht theoretisch ein Ausfallrisiko in Höhe des bilanzierten Werts.

Zum Stichtag besteht im Hinblick auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht im Wert gemindert sind und für die der Gesellschaft keine Sicherheiten gestellt wurden, folgende Altersstruktur:

Altersstruktur Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen in TEUR 31.12.2019 31.12.2018
nicht älter als 30 Tage 26 1.774
nicht älter 60 Tage 0 16
nicht älter 90 Tage 0 9
nicht älter 180 Tage 0 22
nicht älter 360 Tage 0 17
älter als 360 Tage 0 0
Gesamt 26 1.838

Das Ausfallrisiko des GSG-Konzerns wird hauptsächlich durch die individuellen Merkmale der Kunden beeinflusst. Im ersten Schritt werden die Forderungen in einer Einzelfallbetrachtung hinsichtlich des zu erwartenden Kreditausfalls beurteilt. Im Berichtsjahr waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0 EUR (2018: 135 TEUR) aufgrund von Unternehmensinsolvenzen vollständig auszubuchen. Für die verbleibenden Forderungen der Konzerngesellschaften ergaben sich auf Basis der historischen Werte keine wesentlichen zu erwartenden Kreditverluste.

4.3 Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko

Die Verantwortung für das Liquiditätsrisikomanagement der GSG liegt bei dem Geschäftsführer der Komplementärin (German Startups Group Management GmbH). Die Geschäftsführung hat ein angemessenes Konzept zur Steuerung der kurz-, mittel- und langfristigen Finanzierungs- und Liquiditätsanforderungen aufgebaut. Die Liquiditäts- und Finanzierungsrisiken werden durch das Halten von angemessenen Rücklagen und durch ständiges Überwachen der prognostizierten und tatsächlichen Cashflows und Abstimmungen der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gesteuert.

Zum Stichtag bestehen langfristige Verbindlichkeiten aus einer Wandelanleihe mit einem Nominalbetrag in Höhe von 3 Mio. EUR. Aus der Anleihe ergibt sich eine jährlich zu zahlende Zinsbelastung von 240 TEUR. Das Liquiditäts- und Finanzierungsrisiko bzgl. Zins und Tilgung ist vor dem Hintergrund des Umfangs liquider Mittel gering. Für die Inhaber der Wandelschuldverschreibung besteht ein Sonderkündigungsrecht wenn bestimmte Mindestkapitalanforderungen nicht eingehalten werden. Diese Covenants wurden stets eingehalten und das Risiko einer Verletzung wird als sehr gering angesehen. Im Übrigen bestehen ausreichend finanzielle Mittel, um die Wandelschuldverschreibung jederzeit tilgen zu können.

Die kurzfristigen Schulden samt Rückstellungen sind im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 3.120 TEUR um 2.306 TEUR auf 814 TEUR zum 31. Dezember 2019 zurückgegangen.

4.4 Marktrisiko

Es besteht grundsätzlich das Marktrisiko, dass die Unternehmen, an denen Beteiligungen bestehen, mit ihrem jeweiligen Produkt und/oder Geschäftsmodell nicht erfolgreich sein werden. Das maximale Marktrisiko kann auf den Betrag der in diesem Zusammenhang entstehenden vollständigen Abschreibung der gesamten Buchwerte sowie weiterer eventuell im Zusammenhang mit der Durchsetzung von Ansprüchen stehenden Aufwendungen beziffert werden.

Für das Risikomanagement verweisen wir auf den Abschnitt Grundsätze des Risikomanagements.

4.5 Venture-Capital-Risiko

Aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital besteht das dem Geschäftsmodell inhärente Risiko des Totalverlusts einer oder mehrerer Investitionen.

Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite aufgrund der Bereitstellung von Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass eine oder mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Beteiligungscontrolling während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture-Capital Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Startups scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern, könnte dies die Vermögens-, Finanz und Ertragslage der GSG wesentlich nachteilig beeinflussen und im Extremfall für die Aktionäre der GSG einen Totalverlust ihrer Anlage in GSG-Aktien herbeiführen.

Die German Startups Group wertet zum Bilanzstichtag 12 ihrer 30 (Vorjahr: 16 von 33) aktiven Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich ("für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen"). Diese Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Values, das Momentum der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments vorzunehmen. 9 der 12 für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind der Growth Stage zuzuordnen. Diese verkörpern 59 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Drei der für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind wiederum der Early Stage zuzuordnen und verkörpern 33 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Zum Stichtag befindet sich keine der für die GSG wesentlichen Beteiligungen in der Seed Stage. 8 Prozent des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen entfallen auf die für die Gesellschaft nicht wesentlichen Beteiligungen.

Zudem kann sich der GSG-Konzern bei einer negativen Entwicklung eines Portfoliounternehmens faktisch gezwungen sehen, zur Begrenzung des Wertverlustes oder zur Verhinderung eines vollständigen Verlustes hinsichtlich dieser Beteiligung eine nicht geplante Nachfinanzierung des Portfoliounternehmens vorzunehmen. Dies erhöht das Risiko, dem die GSG bei dem betreffenden Portfoliounternehmen ausgesetzt ist.

5 Kritische Schätzungen, Ermessensentscheidungen und Annahmen bei der Bilanzierung

Die Gesellschaft trifft im Rahmen der Bilanzierung Einschätzungen und Annahmen über erwartete zukünftige Entwicklungen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Einschätzungen am Bilanzstichtag und beeinflussen die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie das Verständnis der zugrunde liegenden Risiken der Finanzberichtserstattung. Die hieraus abgeleiteten Schätzungen werden naturgemäß in den seltensten Fällen den späteren tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. In den nachfolgenden Bereichen kommt es insbesondere zu kritischen Schätzungen und Annahmen bei der Bilanzierung:

  • Für den Ansatz von laufenden und latenten Steuerposten müssen Schätzungen vorgenommen werden. Es bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der zugrundeliegenden Steuerplanung sowie der Auslegung komplexer Steuervorschriften. Daher können Unterschiede zwischen den tatsächlichen Ergebnissen und unseren Annahmen oder künftige Änderungen unserer Einschätzungen Veränderungen des Steuerergebnisses in künftigen Perioden zur Folge haben. Zum Stichtag betragen die latenten Ertragssteueransprüche 1.244 TEUR (31.12.2018: 1.701 TEUR), die latenten Ertragssteuerverbindlichkeiten betragen 235 TEUR (31.12.2018: 945 TEUR).
  • Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts der finanziellen Vermögenswerte bestehen im Rahmen der Fair-Value-Bewertung Unsicherheiten in der Bewertung der einzelnen Portfoliounternehmen, die Einschätzungen des Managements erforderlich machen. Zum Stichtag beträgt der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzanlagen sowie der sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte 20.903 TEUR (31.12.2018: 27.734 TEUR).

6 Segmentberichterstattung

Die Segmentinformationen des Konzerns erfolgen anhand des sogenannten Managementansatzes. Dementsprechend basieren die Segmentinformationen auf der internen Managementberichterstattung der jeweiligen Segmente.

Nach der Veräußerung des Segmentes Creative Technologies (Exozet-Gruppe) besteht der GSG-

Konzern aus dem verbliebenden Segment Investment (GSG), welches die GSG, GSAM und GSM in sich vereint.

In Anlehnung an den IFRS 5 werden in den unten stehenden Ausführungen die Zahlen des Segmentes Creative Technologies (Exozet-Gruppe) zum Zeitpunkt der Veräußerung am 17. Dezember 2019 dargestellt.

Die Aktivität des Segments Investment (GSG) erstreckt sich auf die Gründung von Unternehmen und den Erwerb, das langfristige Halten, Verwalten und Fördern von Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei der Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen im Zusammenhang mit diesen Portfoliounternehmen. Zusätzlich umfasst das Segment seit 2018 die Aktivitäten der GSM, die als erste deutsche Plattform für Tech-Assets ein Matchmaking zwischen Anbietern und Nachfragern von - weitgehend illiquiden - Anteilen an deutschen Startups, Venture Capital-Fonds, Venture Loans und anderen deutschen Tech Assets leistet, wofür sie je nach Anteilsart und Volumen Provisionen von 2 – 6% des Kaufpreises erlöst. Hinzu kommen künftig der Geschäftsbereich der GSAM, eine bei der BaFin registrierte Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG), die neuartige VC-Fonds, einschließlich sogenannter Feeder-Fonds oder Fund-of-funds, auflegt und hieraus Management Fees und Erfolgsvergütungen, sog. Carried Interest oder kurz Carry vereinnahmen wird. Unter der auf sie eingetragenen Marke G|S Tech50™ ist mittelfristig ein gleichnamiger VC-Fonds geplant, der in viele der 50 wertvollsten deutschen Startups investieren soll.

Ziel des Segments ist in Bezug auf die Portfoliounternehmen die langfristige Förderung und Wertsteigerung dieser Beteiligungen, in Bezug auf die German Startups Market GmbH der Betrieb eines Online Marketplace zur Erzielung von Provisionserlösen und in Bezug auf die German Startups Asset Management GmbH die Erbringung von Asset Management-Leistungen zur Erzielung von Honorarerlösen und Erfolgsbeteiligungen, sog. Carries.

Berichtssegmente 2019 Investment
(GSG)
Creative
Technologies
(Exozet-Gruppe)
GSG-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 4.095 0 4.095
Ergebnis übrige Bestandteile -1.339 1.434 95
Umsatzerlöse mit Dritten 88 16.359 16.447
Segmentergebnis (EBIT) 2.756 1.434 4.190
Finanzergebnis -430 -99 -529
Segmentergebnis (EBT) 2.326 1.335 3.661
Steuern vom Einkommen und Ertrag 163 -399 -236
Ergebnis / Gesamtergebnis 2.489 936 3.425

Die Berichtssegmente vergleichen sich gegenüber dem Vorjahr wir folgt:

Berichtssegmente 2018 Investment
(GSG)
Creative
Technologies
(Exozet-Gruppe)
GSG-Konzern
TEUR TEUR TEUR
Ergebnis Beteiligungsgeschäft 3.266 0 3.266
Ergebnis übrige Bestandteile -
1.471
-76 -1.547
Umsatzerlöse mit Dritten 73 12.461 12.534
Segmentergebnis (EBIT) 1.795 -75 1.720
Finanzergebnis -343 -128 -471
Segmentergebnis (EBT) 1.453 -204 1.249
Steuern vom Einkommen und Ertrag -1.979 54 -1.925
Ergebnis / Gesamtergebnis -526 -149 -675

Der Nettogewinn aus der Entkonsolidierung der Exozet-Gesellschaften ist entsprechend der internen Steuerung der Segmente dem Segment Investment (GSG) zugeordnet.

7 Ergänzende Erläuterungen zu den Positionen des Abschlusses

Die Erläuterungen zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung umfassen sowohl den fortgeführten Geschäftsbereich als auch den veräußerten Geschäftsbereich. Die Aufteilung ergibt sich aus der Spaltendarstellung in der Gesamtergebnisrechnung.

7.1 Geschäfts- oder Firmenwert

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 bilanziert der GSG-Konzern einen Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) in Höhe von Null EUR (31.12.2018: 3.015 TEUR). Der Goodwill resultierte bis zur Veräußerung der Exozet-Gruppe am 17. Dezember 2019 in Höhe von 609 TEUR (31.12.2018: 609 TEUR) aus der Teilkonsolidierung der Exozet-Gruppe sowie in Höhe von 2.406 TEUR (31.12.2018: 2.406 TEUR) aus der Kapitalkonsolidierung der GSG mit der Exozet-Gruppe.

7.2 Immaterielle Vermögenswerte

Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 59 TEUR (31.12.2018: 2.249 TEUR).

Die immateriellen Vermögenswerte betreffen in Höhe von 58 TEUR eine Online Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von Tech-Assets. Sie beinhalteten im Vorjahr selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte aus Softwareentwicklungen in Höhe von 1.782 TEUR sowie einen Kundenstamm in Höhe von 176 TEUR.

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten immateriellen Vermögenswerte verweisen wir auf den Anlagenspiegel in Anlage III.

7.3 Sachanlagen

Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 Sachanlagen in Höhe von Null EUR (31.12.2018: 169 TEUR). Hierbei handelt es sich um Betriebs- und Geschäftsausstattungen, deren betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer 3 Jahre beträgt. Die Abschreibung wird linear über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte vorgenommen.

Zur detaillierten Darstellung der Entwicklung der bilanzierten Sachanlagen verweisen wir auf den Anlagenspiegel in Anlage III.

7.4 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen beinhalten die Beteiligungen der Gesellschaft. Aufgrund von Zukäufen und Abgängen von Unternehmensbeteiligungen sowie durch die Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) sind die Finanzanlagen von 27.189 TEUR zum 31. Dezember 2018 um 6.291 TEUR auf 20.898 TEUR zum 31. Dezember 2019 gesunken. Für weitere Informationen verweisen wir auf die vorangegangene Darstellung der Finanzinstrumente sowie die Darstellung der Nettogewinne und –verluste aus den Finanzanlagen.

7.5 Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Bei den sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerten in Höhe von 299 TEUR (31.12.2018: 730 TEUR) handelt es sich in Höhe von 5 TEUR um Wandeldarlehen an Portfoliounternehmen, die

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind und in absehbarer Zeit in Eigenkapitalinstrumente gewandelt werden sollen, und in Höhe von 294 TEUR um langfristige Darlehen, welche zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind.

7.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, laufende Ertragsteueransprüche und sonstige kurzfristige Vermögenswerte

Der GSG-Konzern bilanziert zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 26 TEUR (31.12.2018: 1.838 TEUR). Der starke Rückgang ist durch die Veräußerung der Exozet-Gruppe begründet.

Die laufenden Ertragsteueransprüche in Höhe von 20 TEUR (31.12.2018: 25 TEUR) resultieren aus einbehaltener Kapitalertragsteuer, die im Folgejahr an die Konzerngesellschaften ausgezahlt werden.

Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 38 TEUR (31.12.2018: 209 TEUR) beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind alle innerhalb eines Jahres fällig.

7.7 Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 6.594 TEUR (31.12.2018: 1.494 TEUR) betreffen Kaufpreisforderungen aus der Veräußerung von Finanzanlagen in Höhe von 1.437 TEUR (31.12.2018: 476 TEUR), Rückzahlungsansprüche aus kurzfristigen Forderungen in Höhe von 17 TEUR (31.12.2018: 14 TEUR) sowie im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition gehaltene Geldmarktanlagen (Wertpapiere) in Höhe von 5.016 TEUR (31.12.2018: 10 TEUR). Die Wertpapiere werden anhand des Börsenkurses (Stufe 1) ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

7.8 Liquide Mittel

Die liquiden Mittel in Höhe von 4.860 TEUR (31.12.2018: 376 TEUR) bestehen ausschließlich aus Guthaben bei Kreditinstituten. Die Entwicklung der liquiden Mittel, die den Finanzmittelfonds nach IAS 7 "Kapitalflussrechnung" bilden, ist in der gesonderten Kapitalflussrechnung dargestellt.

7.9 Eigenkapital

Das Grundkapital betrug zum 31. Dezember 2019 unverändert 11.984.400 EUR, eingeteilt in 11.984.400 Aktien.

In 2019 wurden 900.115 eigene Aktien zurück erworben (2018: 230.285).

Die Kapitalrücklage in Höhe von 12.823.395,38 EUR zum 31. Dezember 2019 beinhaltet Aufgelder aus in Vorjahren vorgenommenen Erhöhungen des Grundkapitals, reduziert um in direktem Zusammenhang mit bereits durchgeführten Kapitalerhöhungen stehenden Aufwendungen. Im Berichtsjahr wurden wie schon zuvor in 2018 eigene Aktien zurück erworben. Soweit der Kaufpreis den Nominalbetrag überstieg, wurde der übersteigende Betrag von der Kapitalrücklage abgesetzt. Dies führte zu einer Verminderung der Kapitalrücklage in 2018 in Höhe von 191 TEUR und in 2019 in Höhe von 450 TEUR.

Aufgrund der zurückgekauften Aktien beträgt der Durchschnitt der im Berichtszeitraum ausstehenden Aktien 11.327.485 (2018: 11.878.924).

Die ausgegebenen Aktien wurden vollständig eingezahlt.

Für weitere Informationen verweisen wir auf die anliegende Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Das Eigenkapital vor Anteilen der Minderheitsgesellschafter umfasst auch einen fiktiven Anspruch der German Startups Group Management GmbH am Bilanzergebnis. Der Komplementärin steht an einem positiven handelsrechtlichen Ergebnis der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, nach Verrechnung mit Verlustvorträgen, ein Gewinnvorab in Höhe von 25 Prozent zu. Zum 31.12.2019 beträgt der handelsrechtliche Bilanzverlust der GSG 9.450 TEUR (31.12.2018: 14.047 TEUR).

7.10 Latente Steuerverbindlichkeiten und latente Ertragssteueransprüche

Die in der Gesamtergebnisrechnung ausgewiesenen Steuern vom Einkommen und Ertrag in Höhe von -236 TEUR (2018: -1.925 TEUR) betreffen in Höhe von 65 TEUR (2018: 1.923 TEUR) Aufwendungen aus latenten Steuern, in Höhe von 171 TEUR (2018: 2 TEUR) Aufwendungen für laufende Ertragssteuerbelastungen und für Nachzahlungen von Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlägen aus Vorjahren.

Basis für die Ermittlung der latenten Steuern war für den GSG-Konzern ein Körperschaftsteuersatz von 15 Prozent, ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent sowie ein Gewerbesteuersatz von 14,35 Prozent.

Im GSG-Konzern bestehen zum Bilanzstichtag gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von insgesamt 13.847 TEUR (31.12.2018: 16.334 TEUR) sowie körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 15.622 TEUR (31.12.2018: 16.164 TEUR), auf die in Höhe von 1.244 TEUR (31.12.2018: 1.701 TEUR) aktive latente Steuern bilanziert wurden. Analog zum Vorjahr hat die GSG auf die steuerlichen Verluste des Berichtszeitraums keine aktiven latenten Steuern gebildet.

Auf 5 Prozent des Bewertungsunterschieds der Finanzanlagen, die nach IFRS erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden, bilanziert der GSG-Konzern passive latente Steuern in Höhe von 235 TEUR (31.12.2018: 297 TEUR), aus der Bewertung der immateriellen

Vermögenswerte der Exozet-Gruppe resultieren im Berichtsjahr keine passiven latenten Steuern mehr (31.12.2018: 549 TEUR). Insgesamt bilanziert der GSG-Konzern zum Bilanzstichtag passive latente Steuern in Höhe von 235 TEUR (31.12.2018: 945 TEUR). Der verbleibende Differenzbetrag der passiven latenten Steuern von 99 TEUR im Vorjahr resultiert aus den aufgedeckten stillen Reserven aus der Kapitalkonsolidierung.

Bei der Bildung der passiven latenten Steuern auf die Bewertungsunterschiede bei den Finanzanlagen wurden lediglich 5 Prozent als Bemessungsgrundlage verwendet, da aufgrund der Langfristigkeit der Beteiligungen § 8b KStG Anwendung findet.

1.01. bis
31.12.2019
TEUR
1.01. bis
31.12.2018
TEUR
Ergebnis vor Steuern 3.660 1.249
Erwarteter Ertragsteueraufwand/-ertrag (-)
(30,18%)
-1.105 -377
Minderung aufgrund unterschiedlicher
Steuersätze auf das Ergebnis des
Beteiligungsgeschäfts
1.161 963
Effekt des Nichtansatzes aktiver latenter
Steuern auf Verlustvorträge
-213 -524
Abwertung von in 2013-2016 aktivierten
latenten Steuern aus Vorsichtsgründen
0 -1.950
Sonstige Effekte -79 -37
Ertragsteuern -235 -1.925

7.11 Rückstellungen

Zum 31. Dezember 2019 bilanziert der Konzern kurzfristige Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von 450 TEUR (31.12.2018: 0 TEUR).

7.12 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind von 900 TEUR zum 31. Dezember 2018 um 736 TEUR auf 164 TEUR zum 31. Dezember 2019 gesunken. Der Rückgang resultiert aus dem Verkauf und der Entkonsolidierung der Exozet-Gruppe. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten sind von 646 TEUR zum 31. Dezember 2018 um 448 TEUR auf 198 TEUR zum 31. Dezember 2019 zurückgegangen, und enthalten im Berichtsjahr im Wesentlichem Zinsverbindlichkeiten. Der Rückgang ist vor allem durch die Veräußerung und der Entkonsolidierung der Exozet-Gruppe begründet.

7.13 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten / sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 bilanziert der GSG-Konzern, nach der Veräußerung der Exozet-Gruppe, keine Verbindlichkeiten mehr gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr: langfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 50 TEUR, sowie kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 1.032 TEUR).

Darüber hinaus bilanziert der GSG-Konzern sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 2.912 TEUR (31.12.2018: 5.499 TEUR). Der Wert zum Stichtag ergibt sich aus einer in 2018 begebenen Wandelanleihe.

Die Wandelanleihe wurde am 8. März 2018 in Höhe von 3.000 TEUR begeben und ist mit 8% p.a. zu verzinsen. Die Anleihe wird nach IFRS nach der Effektivzinsmethode mit einem hypothetischen Vergleichszinssatz für Anleihen ohne Wandelrecht in Höhe von 9% p.a. verzinst. Entsprechend wurde ein Eigenkapitalanteil abgespalten und es erfolgt eine Aufzinsung über die Laufzeit des Darlehens. Die Wandelanleihe ist am 8. März 2023 zum Nennbetrag zur Rückzahlung fällig, eine vorzeitige Rückzahlung zzgl. Vorfälligkeitsentschädigung ist zu den Stichtagen 8. März 2021, 8. September 2021, 8. März 2022 und 8. September 2022 möglich. Der Inhaber der Wandelschuldverschreibung besitzt jeweils ein Recht auf Wandlung zu den Stichtagen.

Grund für den starken Rückgang der sonstigen langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten ist zum einen die Entkonsolidierung der Exozet-Gruppe und zum anderen die vorzeitige Tilgung mehrerer langfristiger Darlehen der GSG in einer Gesamthöhe von 2.000 TEUR.

7.14 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2 TEUR (31.12.2018: 542 TEUR) beinhalten überwiegend Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern, sowie Verbindlichkeiten der sozialen Sicherheit.

7.15 Ergebnis Beteiligungsgeschäft

Im Berichtszeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2019 hat sich das Beteiligungsergebnis wie folgt entwickelt:

1.01. bis
31.12.2019
1.01. bis
31.12.2018
TEUR TEUR
Gewinne aus der Fair-Value Bewertung 5.768 6.764
Gewinn aus der Entkonsolidierung der Exozet
Gesellschaften
6.173 0
Beteiligungserträge 0 74
Verluste aus der Fair-Value Bewertung -6.975 -3.346
Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen -871 -226
Beteiligungsergebnis 4.095 3.266

Die Gewinne aus der Fair-Value Bewertung enthalten auch die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen, soweit diese von der letzten unterjährigen Fair Value Bewertung abweichen.

7.16 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse vergleichen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt:

1.01. bis
31.12.2019
1.01. bis
31.12.2018
TEUR TEUR
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen 16.049 12.321
Nutzungsentgelte (Lizenzen) 398 213
16.447 12.534

Die Umsatzerlöse entfallen mit 88 TEUR (im Vorjahr: 73 TEUR) auf den fortgeführten Geschäftsbereich und umfassen vor allem die Weiterbelastung von Aufwendungen an die geschäftsführende Komplementärin.

7.17 Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge vergleichen sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wie folgt:

1.01. bis
31.12.2019
1.01. bis
31.12.2018
TEUR TEUR
1.123 476

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalteten im Wesentlichen Erträge des Segments Creative Technologies (Exozet-Gruppe) aus der Erstattung von Auszahlungen aus den virtuellen Optionen der leitenden Exozet-Mitarbeiter seitens der Exozet-Gesellschafter, geldwerte Vorteile für Sachbezüge von Arbeitnehmern sowie Erstattungen nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz.

7.18 Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

Die Abschreibungen in Höhe von 637 TEUR (2018: 616 TEUR) entfallen in Höhe von 63 TEUR (2018: 76 TEUR) auf die Sachanlagen sowie in Höhe von 574 TEUR (2018: 540 TEUR) auf die bilanzierten immateriellen Vermögensgegenstände. Zur detaillierten Darstellung der Abschreibungen verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Darstellungen im Anlagenspiegel in der Anlage III dieses Berichts.

7.19 Personalaufwand

Die Personalaufwendungen des Berichtszeitraums sowie der Vorperiode stellen sich wie folgt dar:

1.01. bis
31.12.2019
1.01. bis
31.12.2018
TEUR TEUR
9.674 7.722
(davon Arbeitgeberbeiträge
zur gesetzl. Rentenversicherung) (616) (556)

In dem Konzernabschluss werden insgesamt Personalaufwendungen in Höhe von 9.674 TEUR (2018: 7.722 TEUR) ausgewiesen. Diese entfallen in Höhe von 84 TEUR (2018: 89 TEUR) auf die GSG-Gruppe und in Höhe von 9.590 TEUR (2018: 7.633 TEUR) auf die Exozet-Gruppe.

Die bei der GSG-Gruppe angefallenen Personalaufwendungen in Höhe von 84 TEUR (2018: 89 TEUR) betreffen mit 80 TEUR die Vergütungen der Angestellten der GSG und mit 4 TEUR die der GSM. Von den Personalaufwendungen der GSG werden 80 TEUR (2018: 60 TEUR) an die Komplementärin weiterbelastet, sodass die GSG wirtschaftlich nur die verbleibenden

Personalaufwendungen in Höhe von 4 TEUR (2018: 29 TEUR) getragen hat. Zur detaillierten Berechnung der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der Komplementärin verweisen wir auf unsere diesbezüglichen Ausführungen unter 7.22.

7.20 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Berichtsjahres sowie des Vorjahreszeitraums gliedern sich wie folgt:

1.01. bis
31.12.2019
Davon
fortgeführter
Geschäftsbereich
1.01. bis
31.12.2018
Davon fortgeführter
Geschäftsbereich
Sonstige betriebliche Aufwendungen TEUR TEUR TEUR TEUR
Geschäftsführungs- und
Haftungsübernahmevergütung1
670 670 727 727
Miete 615 0 485 0
Reisekosten 245 9 266 2
Buchführungs- und
Jahresabschlusskosten
244 132 216 130
Rechts- und Beratungskosten
Allgemein
97 96 129 80
Rechts- und Beratungskosten
Finanzierung
3 3 36 36
Rechts- und Beratungskosten
Anteilstransaktionen
42 42 43 43
Fremdarbeiten 119 6 108 48
Aufwendungen für Lizenzen,
Konzessionen
215 0 171 0
Nicht abziehbare Vorsteuer 137 137 130 130
Forderungsverluste / Wertminderung
Umlaufvermögen
20 20 197 62
Bürobedarf/Internetkosten 104 1 114 3
Versicherungen und Beiträge 130 27 125 22
Anschaffungsnebenkosten
Beteiligungen
9 9 99 99
Werbekosten 73 0 70 43
Listingkosten / Investor Relations 88 88 114 114
Mietleasing bewegliche
Wirtschaftsgüter
83 0 91 0
Fortbildungskosten 58 0 43 0
Satzungsmäßige
Aufsichtsratsvergütung
32 32 34 34
Kosten der Warenabgabe 0 0 60 0
Freiwillige Sozialleistungen 36 0 37 0
Hauptversammlung 25 25 17 17
Bewirtung 14 2 12 1
Spenden 2 2 0 0
Sonstiges 121 47 23 19
Gesamt 3.182 1.348 3.347 1.610

1 Die Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin betrug in 2019 670 TEUR (2018: 727 TEUR). Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung verweisen wir auf unsere nachstehenden Erläuterungen.

Forderungsverluste / Wertminderungen Umlaufvermögen

Im Berichtsjahr wurden in den sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesene Vermögenswerte um 20 TEUR (2018: 62 TEUR) im Wert gemindert.

Im Berichtsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von Null EUR (2018: 135 TEUR) aufgrund von Unternehmensinsolvenzen vollständig ausgebucht.

Listingkosten/Aufwendungen für Investor Relations

Die Listingkosten/Aufwendungen für Investor Relations resultieren in Höhe von 68 TEUR (2018: 84 TEUR) aus der Notierung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA an der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Kosten für Investor Relations betrugen im Berichtsjahr 20 TEUR (im Vorjahr: 30 TEUR).

Management-Fee

Seit dem 15. August 2014 hat die Komplementärin, die German Startups Group Management GmbH (im Folgenden auch "GSGM"), die Geschäftsführung inne und trägt die Komplementär-Haftung.

Im Detail berechnet sich die Vergütung der geschäftsführenden und haftungstragenden Komplementärin wie folgt:

Für die Übernahme der Haftung als persönlich haftende Gesellschafterin erhält die Komplementärin einen Betrag in Höhe von 3 TEUR pro Jahr.

Für die laufende Geschäftsführung erhielt die Komplementärin in 2019 eine feste Vergütung in Höhe von 200 TEUR pro Jahr, die sich jährlich um 8 TEUR erhöht. Diese Vergütung entfällt, sobald die Gesellschaft eine IFRS-Einzelbilanzsumme in Höhe von 50 Mio. EUR erreicht hat.

Die Komplementärin hat zudem Anspruch auf eine monatliche variable Vergütung in Höhe von 0,2083 Prozent der jeweils zum Monatsultimo festgestellten IFRS-Einzelbilanzsumme bis zu einer IFRS-Einzelbilanzsumme in Höhe von 100 Mio. EUR (mithin 2,5 Prozent p.a.) und in Höhe von 0,1667 Prozent auf den eine IFRS-Einzelbilanzsumme von 100 Mio. EUR (mithin 2,0 Prozent p.a.) übersteigenden Betrag. Seit 1. Juli 2017 verzichtet die Komplementärin auf einen erheblichen Teil der vereinbarten Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung in Höhe von 1,0% der IFRS-Einzelbilanzsumme p.a. und zudem auf den Ansatz der bilanziellen Steuerposten bei der Bezugsgröße zu Gunsten der Aktionäre. Der variable Anteil betrug damit für den Berichtszeitraum nur 1,5% der IFRS-Einzelbilanzsumme p.a.

Die Brutto-Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin betrug im Berichtszeitraum 670 TEUR (2018: 727 TEUR) und ist damit gegenüber mit Vorjahr um 57 TEUR gesunken.

Darüber hinaus hat die Komplementärin Anspruch auf Ersatz sämtlicher im Rahmen der Erfüllung ihrer Pflichten entstehenden Auslagen und Kosten mit Ausnahme der Vergütung ihrer Geschäftsführer. Insbesondere kann die Komplementärin im eigenen Namen, aber auf Rechnung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Dritte (Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer sowie sonstige notwendig werdende Berater) beauftragen.

In nachfolgender Tabelle werden die Kosten des allgemeinen Geschäftsbetriebs, die von der Bruttovergütung der geschäftsführenden und haftungstragenden Komplementärin in Abzug gebracht wurden im Vergleich zum Vorjahr dargestellt.

1.01. bis
31.12.2019
1.01. bis
31.12.2018
TEUR TEUR
An die Komplementärin gezahlte Geschäftsführungs
und Haftungsübernahmevergütung
670 727

Der Personalaufwand der GSG beträgt laut IFRS-Einzelabschluss der German Startups Group GmbH & Co. KGaA 80 TEUR (2018: 64 TEUR). Diese wurden vollständig an die GSGM weiterbelastet, so dass die German Startups Group GmbH & Co. KGaA keine Personalkosten selbst getragen hat (Vorjahr: 0 TEUR).

Die Rechts- und Beratungskosten stehen in Höhe von 96 TEUR (2018: 110 TEUR) im Zusammenhang mit allgemein in Anspruch genommenen Beratungsleistungen bezüglich der Gesellschaft selbst.

Die Listingkosten/Investor Relations Kosten resultieren ausschließlich aus der Notierung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA an der Frankfurter Wertpapierbörse.

Die Buchführungs- und Jahresabschlusskosten in Höhe von 132 TEUR (2018: 130 TEUR) beinhalten Kosten für Jahres-, Halbjahres- und Quartalsabschlüsse zuzüglich anfallender Prüfungskosten sowie laufende Kosten für die Buchhaltung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA.

Ein Teilbetrag von 62 TEUR der Buchführungskosten resultieren aus der Inanspruchnahme von konzerninternen Buchhaltungs- und Controllingleistungen von konsolidierten Tochterunternehmen (2018: 50 TEUR), denen Umsatzerlöse in gleicher Höhe gegenüberstehen. Somit hat die GSG wirtschaftlich Buchhaltungskosten in Höhe von 70 TEUR getragen (2018: 80 TEUR).

Die satzungsgemäße Aufsichtsratsvergütung in Höhe von 40 TEUR (2018: 40 TEUR) hat sich aufgrund des Verzichts eines Aufsichtsratsmitglieds auf 32 TEUR im Berichtsjahr (2018: 34 TEUR) reduziert.

Die Kosten für Versicherungen und Beiträge in Höhe von 27 TEUR (2018: 22 TEUR) werden von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragen.

Die übrigen von der German Startups Group GmbH & Co. KGaA getragenen Kosten sind Kosten für Investor Relations Zwecke und Finanzierung.

7.21 Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen

Der Aufwand aus der Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen in Höhe von 1 TEUR (2018: -114 TEUR) resultiert ausschließlich aus der Verringerung des Bestands der unfertigen Leistungen der Exozet-Gruppe.

7.22 Andere aktivierte Eigenleistungen

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 347 TEUR (2018: 470 TEUR) resultieren aus der Entwicklung von selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten aus Softwareentwicklungen der Exozet-Gruppe.

7.23 Materialaufwand

Der Materialaufwand in Höhe von 4.304 TEUR (2018: 3.356 TEUR) beinhaltet überwiegend abgerechnete Fremdleistungen sowie Domain- und Hostingkosten im Rahmen der Leistungserbringung der Exozet-Gruppe.

7.24 Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen

Die Anschaffungsnebenkosten der Beteiligungen sind von 99 TEUR im Jahr 2018 um 90 TEUR auf 9 TEUR im Berichtsjahr 2019 gesunken.

7.25 Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen sind von 523 TEUR im Jahr 2018 um 52 TEUR auf 575 TEUR im Berichtsjahr angestiegen und betreffen Zinsen auf die Darlehen. Grund für den Anstieg waren in 2018 von Seiten der GSG aufgenommene Darlehensverbindlichkeiten und deren Verzinsung in 2019. Die aufgenommenen Darlehen wurden mit Ausnahme der Wandelanleihe in 2019 vorzeitig getilgt.

7.26 Ergebnis je Aktie

Die durchschnittliche Anzahl der Aktien hat sich aufgrund des Erwerbs von 900.115 eigenen Aktien in 2019 (2018: 230.285) verringert. Sie beträgt 11.327.485 (2018: 11.878.924)

Zum Stichtag bestehen aufgrund der Wandelschuldverschreibung potenziell verwässernden Eigenkapitalinstrumente, die sich allerdings aufgrund des negativen Ergebnisses des fortgeführten Geschäftsbereichs nicht verwässernd auswirken.

Das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie stimmen somit überein und berechnen sich als Quotient aus dem Gewinn, der den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zusteht, und der durchschnittlichen Anzahl von ausgegebenen Aktien während des Berichtszeitraumes wie folgt:

1.01. bis 1.01. bis
31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
Den Aktionären und der Komplementärin der German
Startups Group GmbH & Co. KGaA zustehendes
Ergebnis/Gesamtergebnis
2.937.747 -593.187
Durchschnittliche Anzahl Aktien 11.327.485 11.878.924
Ergebnis je Aktie 0,26 -0,05

Zur Aufteilung des Ergebnisses je Aktie auf den fortgeführten und den veräußerten Geschäftsbereich, verweisen wir auf Anlage II.

7.27 Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wurde nach der indirekten Methode erstellt. Dabei wurde zwischen laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Der zum Stichtag ausgewiesene Bestand an liquiden Mitteln entspricht den Guthaben bei Kreditinstituten.

Die erhaltenen Steuerzahlungen in Höhe von 76 TEUR (2018: 68 TEUR), erhaltene Zinszahlungen in Höhe von Null TEUR (2018: 1 TEUR) sowie die geleisteten Zinszahlungen in Höhe von 546 TEUR (2018: 426 TEUR) sind in der Kapitalflussrechnung im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen.

8 Sonstige Pflichtangaben

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus (SARS-CoV 2) wurde am 11.03.2020 als Pandemie eingestuft. Die daraus folgenden weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung haben starke Einschränkungen für das öffentliche Leben und die Wirtschaft zur Folge.

Die GSG ist von den Auswirkungen nicht unmittelbar betroffen. Jedoch könnten sich Auswirkungen auf die weiteren Entwicklungen der Beteiligungen der GSG ergeben, die aus heutiger Sicht noch nicht absehbar sind. Die Auswirkungen könnten sowohl positiv sein, z.B. soweit die Krise einzelne Geschäftsfelder der Startups fördert, oder negativ, soweit z.B. die sich abzeichnende Rezession zu einem Nachfragerückgang führt oder notwendige Anschlussfinanzierungen der Portfoliounternehmen erschwert. Unmittelbare finanzielle Risiken für die GSG ergeben sich hieraus nicht.

Am 9. April 2020 hat die GSG die Hälfte ihrer ausstehenden Wandelanleihe von 3 Mio. EUR zum Nominalwert zurückgekauft, womit sie sie künftig rund 120 TEUR Zinsaufwand p.a. spart.

Weitere wesentliche Ereignisse, über die hier zu berichten wäre, sind nicht eingetreten.

Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung erfolgt durch die alleinige persönlich haftende Gesellschafterin der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, der German Startups Group Management GmbH, Berlin. Sie ist befugt die Gesellschaft allein zu vertreten. Für weitere Informationen bezüglich der Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung verweisen wir auf Punkt 7.22.

Im Geschäftsjahr waren zu Mitgliedern des Aufsichtsrates bestellt:

- Herr Gerhard A. Koning, Diplom-Ökonom Vorsitzender
- Herr Martin Korbmacher, Diplom-Mathematiker stellvertretender Vorsitzender
- Herr Markus Kronenberghs, Diplome de Grande
Ecole de Commerce, European Master in Management
  • Herr Rainer Sachs, Rechtsanwalt

Die satzungsgemäß vereinbarten Bezüge des Aufsichtsrates betrugen für den Berichtszeitraum 2019 insgesamt 40 TEUR (2018: 40 TEUR). Herr Markus Kronenberghs verzichtete in 2019 erneut freiwillig auf seine in 2019 entstandene Aufsichtsratvergütung, sodass der GSG-Konzern in 2019 nur eine Aufsichtsratvergütung in Höhe von 32 TEUR zu tragen hatte.

Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Außer den Organen der Gesellschaft haben wir folgende nahestehende Personen und Unternehmen identifiziert, zu denen im Berichtszeitraum angabepflichtige Beziehungen nach IAS 24 bestanden:

Unternehmen Beziehung
Gerlinger & Partner GmbH Christoph Gerlinger: Geschäftsführender Gesellschafter

Mit Ausnahme der Komplementärin wurden mit den anderen nahestehenden Unternehmen im Berichtsjahr 2019 keine oder nur unwesentliche Aufwendungen oder Erträge erzielt. Zum Bilanzstichtag bestehen gegenüber den anderen nahestehenden Unternehmen keine Forderungen oder Verbindlichkeiten.

Im Berichtsjahr wurden für insgesamt 240 TEUR weitere 300 Aktien eines Portfoliounternehmens von der Gerlinger & Partner GmbH erworben. Diese Aktien wurden im Vorfeld bereits treuhänderisch von der GSG für die Gerlinger & Partner GmbH gehalten. Die Gerlinger & Partner GmbH trägt über einen Besserungsschein wirtschaftlich das Wertminderungsrisiko und erhält im Gegenzug einen Teil der Wertzuwachschance.

Angaben zu der Komplementärin

Zur Geschäftsführungs- und Haftungsübernahmevergütung der geschäftsführenden Komplementärin verweisen wir auf unsere Ausführungen unter Punkt 7.22. Die GSG hat der GSGM 80 TEUR (2018: 64 TEUR) ihrer Personalaufwandsauslagen in Höhe von 84 TEUR und einige Reisekostenauslagen weiterbelastet, die mithin nicht von der GSG getragen wurden.

Zum Bilanzstichtag bestanden Forderungen in Höhe von 22 TEUR (31.12.2018: 7 TEUR) gegenüber der German Startups Group Management GmbH. Verbindlichkeiten bestehen keine (2018: 0 TEUR).

Berlin, den 22. Mai 2020

Für die geschäftsführende Komplementärin

Christoph Gerlinger

IFRS-Konzern-Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2019

Anschaffungs-
/ Herstellungskosten
Abschreibungen
Stand
1.01.2019
Zugänge
2019
Abgänge
2019
Stand
31.12.2019
Stand
1.01.2019
Zugänge
2019
Abgänge
2019
Stand
31.12.2019
Restbuchwert
31.12.2019
Restbuchwert
31.12.2018
Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro Euro
Anlagevermögen
Geschäfts-
oder
Firmenwert
3.014.589,27 0,00 3.014.589,27 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.014.589,27
Immaterielle
Vermögenswerte
4.995.152,19 405.096,65 5.304.656,06 95.592,78 2.745.736,68 587.507,08 3.296.167,18 37.076,58 58.516,20 2.249.415,50
Sachanlagen 635.448,72 50.776,07 681.472,81 4.751,98 466.584,41 63.247,06 525.252,81 4.578,66 173,32 168.864,31
8.645.190,18 455.872,72 9.000.718,14 100.344,76 3.212.321,09 650.754,14 3.821.419,99 41.655,24 58.689,52 5.432.869,08

Anlage IV

IFRS-Konzern-Kapitalflussrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

1.01.-31.12.2019 1.01.-31.12.2018
Note TEUR TEUR
7.27
Jahresergebnis nach Minderheiten 2.938 -593
Ergebnis Minderheiten 486 -82
Ergebnis / Gesamtergebnis 3.424 -675
Zahlungsunwirksame Änderung der zu beizulegenden
Zeitwerten bewerteten Finanzanlagen und sonstige
Ausleihungen
1.207 -3.418
Gewinne/Verluste aus dem Verkauf von Finanzanlagen -5.302 226
Verluste aus dem Abgang von Sachanlagen 0 36
Zahlungsunwirksame Veränderung der latenten Steuern,
Abschreibungen auf Anlagevermögen, der langfristigen
Rückstellungen
1.371 2.540
Verminderung / Erhöhung der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen, der Vorräte sowie der
sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte, die nicht der
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
-3.802 -180
Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen sowie der sonstigen kurzfristigen sonstigen
finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht der Investitions
oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
3.565 1.345
Sonstige Zahlungsunwirksame Veränderungen -817 0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit -354 -126
Auszahlungen aus dem Erwerb von Finanzanlagen und
Gewährung langfristiger finanzieller Vermögenswerte
-795 -3.060
Auszahlungen aus dem Erwerb von Sachanlagen -51 -82
Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen
Vermögensgegenständen
-347 -471
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen 14.487 1.762
Auszahlungen für Investitionen im Rahmen der
kurzfristigen Finanzmitteldisposition
-5.018 0
Einzahlungen aus Investitionen im Rahmen der
kurzfristigen Finanzmitteldisposition
5 0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit 8.281 -1.851
Auszahlungen aus dem Erwerb eigener Anteile -1.350 -431
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)
Krediten
-2.093 -2.992
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der
Aufnahme von (Finanz-)Krediten
0 5.074
Auszahlungen aus dem Erwerb von Anteilen konsolidierter
Tochterunternehmen
0 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -3.443 1.651
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 4.484 -326
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 376 702
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 4.860 376

IFRS-Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

Note 7.9

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 wie folgt dar:

Gezeichnetes
Kapital
Eigene Anteile Gezeichnetes
Kapital nach
eigenen Anteilen
Kapital
rücklage
Bilanz
ergebnis
Den Aktionären
und der Komple
mentärin
zustehendes
Eigenkapital
Ausgleich
posten Anteile
Minderheits
gesellschafter
Gesamt
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2019 11.984.400,00 -230.285,00 11.754.115,00 13.293.348,47 3.457.837,21 28.505.300,68 1.607.952,77 30.113.253,45
Erwerb eigener Anteile 0,00 -900.115,00 -900.115,00 -450.057,50 0,00 -1.350.172,50 0,00 -1.350.172,50
Eigenkapitalanteil
Wandelanleihe
0,00 0,00 0,00 -19.895,59 0,00 -19.895,59 0,00 -19.895,59
Abgang Ausgleichposten
Anteile
Minderheitsgesellschaft
er
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -2.091.745,98 -2.091.745,98
Ergebnis für den
Zeitraum 1. Januar bis
31. Dezember 2019
0,00 0,00 0,00 0,00 2.937.747,20 2.937.747,20 486.808,49 3.424.555,69
31. Dezember 2019 11.984.400,00 -1.130.400,00 10.854.000,00 12.823.395,38 6.395.584,41 30.072.979,79 3.015,28 30.075.995,07

Die einzelnen Bestandteile des Eigenkapitals sowie ihre Entwicklung stellen sich für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018 wie folgt dar:

Gezeichnetes
Kapital
Eigene Anteile Gezeichnetes
Kapital nach
eigenen Anteilen
Kapital
rücklage
Bilanz
ergebnis
Den Aktionären
und der Komple
mentärin
zustehendes
Eigenkapital
Ausgleich
posten Anteile
Minderheits
gesellschafter
Gesamt
EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR
1. Januar 2018 11.984.400,00 0,00 11.984.400,00 13.376.799,24 4.051.023,74 29.412.222,98 1.690.247,69 31.102.470,67
Erwerb eigener Anteile 0,00 -230.285,00 -230.285,00 -200.140,31 0,00 -430.425,31 0,00 -430.425,31
Eigenkapitalanteil
Wandelanleihe
0,00 0,00 0,00 116.689,54 0,00 116.689,54 0,00 116.689,54
Ergebnis für den
Zeitraum 1. Januar bis
31. Dezember 2018
0,00 0,00 0,00 0,00 -593.186,53 -593.186,53 -82.294,92 -675.481,45
31. Dezember 2018 11.984.400,00 -230.285,00 11.754.115,00 13.293.348,47 3.457.837,21 28.505.300,68 1.607.952,77 30.113.253,45

73

Lagebericht zum Konzernabschluss für den Berichtszeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

1. Grundlagen des Konzerns

Die German Startups Group GmbH & Co. KGaA ist mit Beschluss der Hauptversammlung vom 9. Mai 2014 durch formwechselnde Umwandlung der German Startups Group Berlin AG entstanden. Die Handelsregistereintragung der formwechselnden Umwandlung erfolgte am 15. August 2014.

Komplementärin der German Startups Group GmbH & Co. KGaA (im Folgenden auch "Gesellschaft" oder "GSG" genannt) ist die German Startups Group Management GmbH, die zur Geschäftsführung berechtigt und verpflichtet ist. Die Komplementärin wird durch ihren Geschäftsführer, Christoph Gerlinger, vertreten.

Der Aufsichtsrat der German Startups Group GmbH & Co. KGaA besteht aus vier Mitgliedern.

Seit dem 1. März 2017 werden die Aktien der GSG im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt, dem Nachfolgequalitätssegment des Entry Standards der deutschen Börse, wo die Aktien vom 11. November 2015 bis zum 28. Februar 2017 gehandelt wurden.

Der Kreis der in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen umfasste in der Vergangenheit neben der German Startups Group GmbH & Co. KGaA fünf Tochtergesellschaften. Hierbei handelte es sich um die Exozet Berlin GmbH (Exozet Berlin), die Exozet Potsdam GmbH (Exozet Potsdam), die Exozet Neue Medien Produktion Wien GmbH (Exozet Wien) (zusammen Exozet-Gruppe), sowie die German Startups Market GmbH (GSM) und die German Startups Asset Management GmbH (GSAM). Durch die Veräußerung der Exozet-Gruppe und die einhergehende Entkonsolidierung zum 17. Dezember 2019 reduziert sich der Kreis der zu konsolidierenden Unternehmen neben der GSG auf die GSM und GSAM.

Durch die Veräußerung des Segments "Creative Technologies (Exozet-Gruppe)" reduziert sich das berichtspflichtige Geschäft auf das Segment "Investment (GSG)", welchem die drei noch verbliebenden Unternehmen zuzuordnen sind.

Die Aktivität des Segments Investment (GSG) erstreckt sich auf die Gründung von Unternehmen und den Erwerb, das Halten, Verwalten und Fördern von Unternehmensbeteiligungen, auf die Unterstützung in Vertriebs-, Marketing-, Finanz- und allgemeinen Organisations- sowie Managementangelegenheiten und auf die Unterstützung bei den Finanzierungen von Portfoliounternehmen sowie darüber hinaus auf das Erbringen von weiteren von Portfoliounternehmen angefragten Leistungen.

Gegenstand des Segments ist ferner die redaktionelle Bereitstellung von Informationen über Unternehmen und die Anlage von der Gesellschaft frei zur Verfügung stehenden, liquiden Mitteln, die noch nicht in Beteiligungen gebunden sind, in börsennotierte Wertpapiere, insbesondere Aktien, Genussscheine, andere Mezzanine-Instrumente, Anleihen, Fonds, Zertifikate und Derivate.

Seit 2018 umfasst das Segment auch den Betrieb einer Online Matchmaking-Plattform für Anbieter und Nachfrager von Tech-Assets, wie z.B. Anteilen an deutschen Startups und Venture Capital-Fonds seitens der GSM. Anleger können nach erfolgreicher Registrierung auf der Plattform die sich bietenden Anlageofferten einsehen und über die Plattform in Kontakt mit den jeweiligen Anbietern treten. Des Weiteren umfasst das Segment die geplanten Aktivitäten der bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft registrierten GSAM als Asset Manager der von ihr aufzulegenden Fonds, Fund-of-Funds und Zweckgesellschaften mit dem Ziel der Vereinnahmung von sog. laufenden Management Fees und von Erfolgsvergütungen, sog. Carried Interest oder kurz Carry.

Ziel des Segments ist in Bezug auf die Portfoliounternehmen die Förderung und Wertsteigerung dieser Beteiligungen.

Geschäftsmodell der German Startups Group GmbH & Co. KGaA

Die GSG ist eine unternehmerische Beteiligungsgesellschaft, die durch den Einsatz von geschäftlicher Expertise und Kapital junge Wachstumsunternehmen beim Aufbau, der Finanzierung, dem Wachstum und – zu gegebener Zeit – der Veräußerung – dem Exit unterstützt. Die Beteiligung geschieht dabei primär über Eigenkapital, andernfalls zumeist über Wandeldarlehen, die später in Eigenkapital gewandelt werden (sollen). Die GSG verfolgt dabei keine statuarisch festgelegte Anlagestrategie.

Die GSG hat ihre Tätigkeit im Juni 2012 aufgenommen und kontinuierlich ein diversifiziertes Portfolio von Anteilen an Startups aufgebaut und sich zu einem der aktivsten privaten Venture-Capital-Investoren in Deutschland entwickelt. Nach Einschätzung der Gesellschaft verschafft ihr diese Marktposition einen Wettbewerbsvorteil, da Gründer aussichtsreicher Startups meist einen im Markt anerkannten Investor bevorzugen.

Der Fokus bei der Auswahl der Unternehmen lag und liegt derzeit auf disruptiven Innovationen bzgl. eines Produktes oder eines Geschäftsmodells, einer hohen Skalierbarkeit sowie unternehmerischen Fähigkeiten der Gründer. Neben der Bereitstellung von Wachstumskapital unterstützt die GSG Portfoliounternehmen auch in verschiedenen Aspekten der strategischen und operativen Planung und Umsetzung, insbesondere auch bei der Strukturierung von weiteren Finanzierungsrunden und auch von Exits. Geografischer Schwerpunkt ist Deutschland. Mit ihrer Strategie, vermehrt auch sog. Secondary Shares zu erwerben, d.h. solche Anteile, die von

Startups nicht neu ausgegeben werden, sondern sich bereits in den Händen von Gründern, Mitarbeitern, Angels oder anderen Venture Capital Investoren befinden, verfügt sie dabei über ein Alleinstellungsmerkmal, als einer der wenigen Venture Capital Investoren im deutschsprachigen Raum. Dadurch ist es ihr in der Vergangenheit bereits öfter gelungen, Anteile an bereits etablierten Wachstumsunternehmen mit einem anderen, weniger spitzen Chance- /Risikoprofil im Vergleich zu Seed und Early Stage Startups zu erwerben, zum Teil zu attraktiven Konditionen.

Der dabei über die Jahre aufgebaute organische Dealflow bzgl. Secondary Shares trug auch zur Entscheidung der Gesellschaft bei, das Geschäftsmodell mittels der in 2017 gegründeten Tochtergesellschaft German Startups Market GmbH um einen geplanten Online-Marktplatz für Secondary Shares von Startups, die Zeichnung und den Erwerb von Anteilen neu aufgelegter sowie bereits laufender VC-Fonds, Wandeldarlehen sowie Venture Debt-Finanzierungen zu erweitern.

2. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Ausgangspunkt für die Analyse des Geschäftsverlaufs und der wirtschaftlichen Lage soll ein Überblick über die makro- und mikroökonomische Situation, die Geschäftstätigkeit der Konzerngesellschaften sowie deren Rahmenbedingungen geben.

Der deutsche Venture-Capital-Markt hat im Berichtsjahr stark zugelegt. So wurden 2019 insgesamt 6,2 Mrd. EUR in deutsche Startups investiert, was einen Anstieg um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.1 Trotz Steigerung des Investitionsvolumens liegt jedoch nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa im internationalen Vergleich hinter Asien und den USA.2 Größere Finanzierungsrunden der führenden deutschen Startups werden meist von USamerikanischen Investoren angeführt, die nach Einschätzung der Geschäftsleitung im Vergleich zu deutschen Investoren oft eine höhere Risikotoleranz haben. Dies erklärt auch die immer noch marktdominierende Stellung der USA im globalen Venture Capital Vergleich mit einem Investmentvolumen von insgesamt fast 100 Mrd. USD3 . Deshalb wird Deutschland auch weiterhin auf ausländisches Kapital angewiesen sein, um der Nachfrage der Startups im deutschsprachigen Raum nach Eigenkapital gerecht zu werden. Gleichzeitig haben die Milliardenbewertungen von Startups wie Delivery Hero, N26, Getyourguide, GoEuro oder der Auto1 Group gezeigt, dass auch Deutschland globale Marktführer hervorbringen kann, was Angebot sowie auch Nachfrage nach

Wettbewerbsf%C3%A4higkeit.html

1 https://www.ey.com/de_de/news/2020/01/ey-start-up-barometer-januar-2020

2 https://www.rolandberger.com/de/Publications/Venture-Capital-Treibstoff-f%C3%BCr-Innovationen-Wachstum-und-

3 https://www.cbinsights.com/research/report/venture-capital-q4-2018/

Venture Capital Investments insgesamt weiter verstärken sollte. Berlin nimmt als Standort für Venture Capital finanzierte Unternehmen eine bedeutende Rolle ein.4

Man kann daher davon ausgehen, dass auch in den zukünftigen Jahren die Nachfrage der Startups im deutschsprachigen Raum nach Eigenkapital das Angebot übersteigen wird. Auch wenn der Wettbewerb von VC-Anbietern zunähme, würde der Markt für gut positionierte Investoren wie der GSG nach unserer Einschätzung weiterhin zahlreiche vielversprechende Beteiligungsmöglichkeiten bieten.

Die GSG hat bei Startups, ihren Gründern, wichtigen Business Angels, Company Buildern und Ko-Investoren nach unserer Einschätzung eine hohe Reputation erworben, die noch weiter ausgebaut werden soll, um weiterhin eine hohe Quantität und Qualität von Beteiligungsopportunitäten zu erhalten.

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf ihrer Strategie, sich auch als Käufer von Secondary Shares zu positionieren, was bereits in der Vergangenheit attraktive Investmentopportunitäten erzeugt und den Ausbau ihres Netzwerks gefördert hat.

In einer Studie zum Vergleich der Innovationsfähigkeit von 35 Industrieländern, die von der "Deutsche Telekom Stiftung" und dem "Bundesverband der deutschen Industrie" (BDI) seit 2005 jährlich herausgegeben wird, belegt Deutschland in 2020 unverändert Rang 45 des internationalen Rankings.

Die Innovationsfinanzierung über Beteiligungs- und Wagniskapital ist in Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin deutlich unterentwickelt, auch wenn sie in den vergangenen Jahren aufholen konnte.

Um eine nachhaltig positive Entwicklung der deutschen Wirtschaft und ihrer Zukunftsfähigkeit sicherzustellen, ist Innovationskraft und damit Investitionen in neue Technologien in Deutschland unverzichtbar.

Den Kern der Innovationskraft bilden schnell wachsende Jungunternehmen, die den überwiegenden Teil der neuen Produkte und Dienstleistungen hervorbringen und in den Märkten etablieren. So stellen junge Unternehmen vor allem im Technologie- und Internetbereich durch ihre sehr hohe Innovationskraft, hohe Skalierbarkeit, Know-How, Erfahrungen, Netzwerke und hohe Risikobereitschaft die Grundlage für die Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze - und damit die Generierung von Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträgen - und verkörpern zugleich enorme Wertsteigerungschancen für ihre Gesellschafter.

4 https://www.pwc.de/de/branchen-und-markte/startups/start-up-monitor-2019.html

5 http://www.innovationsindikator.de/2020/

Geschäftsverlauf

In 2019 ist es der GSG gelungen, ihre Mehrheitsbeteiligung an der Exozet Berlin GmbH zu einem Verkaufspreis von insgesamt 11,2 Mio. EUR zu veräußern. Damit erzielte die GSG in Ihrem handelsrechtlichen Einzelabschluss einen Veräußerungsgewinn von 7,6 Mio. EUR und der Konzern nach IFRS einen Entkonsolidierungsgewinn von 6,2 Mio. EUR oder 0,54 € pro Aktie.

Mit der Veräußerung im Rahmen eines strukturierten Bieterverfahrens unter Regie der Londoner Technology Holdings Worldwide, Inc. ist es der German Startups Group gelungen, einen wesentlich höheren Preis zu erzielen als zuvor von ihr selbst veranschlagt. Sie erhält einen Festpreis in Geld, während die für Exozet tätigen Exozet-Gesellschafter, -Gründer und über ein Optionsprogramm beteiligten leitenden Mitarbeiter teilweise auch in Aktien des Erwerbers und in variablen Kaufpreiskomponenten vergütet werden, die von dem weiteren Geschäftsverlauf bei Exozet und von ihrem Verbleiben bei Exozet abhängen. Erwerber von Exozet ist Endava plc, ein in New York börsennotierter Technologiedienstleister der nächsten Generation mit Sitz in London, über 5.900 Mitarbeitern und zahlreichen Niederlassungen an verschiedenen Standorten in Europa, Nord- und Südamerika. Endava plc konnte mit einem überzeugenden Konzept, einem guten Verhältnis zum Management Team und einem wettbewerbsfähigen Gebot als Sieger aus dem Bieterverfahren hervorgehen.

Im Berichtszeitraum hat die Gesellschaft im Zuge von Follow-on-Investments ihre Anteile an AuctionTech und Fiagon erhöht.

Daneben ist es der GSG gelungen, zwei ihrer Fokusbeteiligungen vollständig oder teilweise zu veräußern und hiermit, gemessen an den Anschaffungskosten, hohe Gewinne zu erzielen. Hierbei handelt es sich unter anderem um Chrono24 und Mister Spex. Des Weiteren hat die Gesellschaft mehrere kleinere Beteiligungsverkäufe realisiert, darunter die Beteiligungen Service Partner One, Datapine und Dalia Research.

Weiterhin hat die GSG sich im Mai 2019 mit 10% zum Nominalwert an der German Crypto Tech GmbH beteiligt, die an der Tokenisierung von realen Werten wie Immobilien arbeitet und einen der ersten deutschen Property-backed Token auf den Markt bringen will. Die Geschäftsführung der German Crypto Tech GmbH möchte sich mit dieser Maßnahme für die bevorstehende "Tokenisierungswelle"6 strategisch günstig positionieren, um bestmöglich an dem noch jungen Markt partizipieren zu können.

Im Mai 2019 beschloss die GSG ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm, das im Juli 2019 erfolgreich abgeschlossen wurde. Nunmehr hält die Gesellschaft 1.130.400 eigene Aktien.

Daneben nutzte die GSG überschüssige Liquidität aus den oben genannten Anteilsveräußerungen,

6 Vgl. http://www.german-startups.com/wp-content/uploads/2019/03/Börsen-Zeitung-Gastbeitrag_20190326.pdf.

um zwei Darlehensverbindlichkeiten mit einer Gesamthöhe von 2,0 Mio. EUR vorzeitig zu tilgen und somit den Verschuldungsgrad des Konzerns zu verringern.

Im Berichtszeitraum wertete die Gesellschaft drei Beteiligungen vollständig ab, darunter insbesondere die Ceritech AG. Grund hierfür war das vorläufige Scheitern des Hauptprojekts. Bei einer weiteren Gesellschaft war ein anhaltend schlechtes Geschäft ursächlich, bei der dritten Gesellschaft ein Notverkauf zum niedrigen Preis. Die aus der Abwertung der drei Beteiligungen resultierenden Aufwendungen machen etwa 82% der Verluste aus Finanzanlagen aus.

Bezüglich der Auswirkungen des Geschäftsverlaufs des Jahres 2019 auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung verweisen wir auf untenstehende Ausführungen zu der Ertragslage des GSG-Konzerns. Die Erwartungen des Vorjahres konnten deutlich übertroffen werden.

Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

Die folgende Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage soll Informationen bzgl. des Berichtszeitraums 1. Januar bis 31. Dezember 2019 über die Entwicklung der Geschäftstätigkeit im abgelaufenen Berichtszeitraum und stichtagsbezogene Informationen zum 31. Dezember 2019 über die wirtschaftliche Lage des Konzerns zum Aufstellungszeitpunkt vermitteln.

Ertragslage

Das Ergebnis aus dem Beteiligungsgeschäft hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 3.266 TEUR auf 4.095 TEUR erhöht, und ergibt sich aus den Gewinnen aus Finanzanlagen in Höhe von 11.941 TEUR (2018: 6.838 TEUR) abzüglich der Verluste aus Finanzanlagen in Höhe von 7.847 TEUR (2018: 3.572 TEUR). Die Gewinne aus Finanzanlagen umfassen den Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf der Exozet in Höhe von 6.173 TEUR. Der Verlust aus Finanzanlagen resultiert im Wesentlichen aus der kompletten Abwertung von drei Beteiligungen.

Der Konzern konnte seine Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 31% von 12.534 TEUR auf 16.447 TEUR steigern. Hiervon entfallen 88 TEUR (2018: 73 TEUR) auf das Segment Investment (GSG) und 16.359 TEUR (2018: 12.461 TEUR) auf das Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe).

Der Konzern stellt mit einem positiven EBITDA von 4.840 TEUR (2018: 2.336 TEUR) den Erfolg des Vorjahres deutlich in den Schatten. Das ist mehr als eine Verdopplung. Unter dem Strich verzeichnet der Konzern im Geschäftsjahr ein Gesamtergebnis von 3.425 TEUR (2018: -675 TEUR) bzw. nach Abzug der den Minderheitsgesellschaftern zustehenden Ergebnisanteilen von 2.938 TEUR (2018: -593 TEUR).

Das Ergebnis des Segments Investment (GSG) in Höhe von 2.489 TEUR (2018: -526) ist im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen. Grund hierfür ist vor allem die positive Entwicklung des Beteiligungsergebnisses.

Die das Finanzergebnis des Segments bestimmenden Zinsaufwendungen in Höhe von 455 TEUR sind gegenüber dem Vorjahr um 86 TEUR gestiegen, weil in 2018 aufgenommene Darlehensverbindlichkeiten in 2019 beinahe ganzjährig zu verzinsen waren. Die betreffenden Darlehen wurden im 4. Quartal 2019 vorzeitig getilgt.

Beim Steueraufwand des Segments ist eine positive Entwicklung zu verbuchen. Im Vorjahr betrug dieser -1.979 EUR und im Berichtsjahr wurde sogar ein Ertrag in Höhe von 163 TEUR erzielt. Grund für diese positive Entwicklung ist vor Allem eine in 2018 erfolgte Wertberichtigung auf die aktiven latenten Steuern.

Das Ergebnis des Segments Creative Technologies (Exozet-Gruppe) in Höhe von 936 TEUR ist im Vergleich zum Vorjahr (-149 TEUR) ebenfalls stark angestiegen. Grund hierfür war eine erfreuliche Entwicklung des operativen Geschäfts. Das Segment konnte seine Umsatzerlöse um mehr als 30% von 12.461 TEUR in 2018 auf 16.359 TEUR in 2019 erhöhen, während die Aufwendungen sich hingegen nur um 25% von 12.757 TEUR auf 16.026 TEUR erhöht haben, sodass der Gewinn um 1.085 TEUR gesteigert werden konnte.

Da der mit der Veräußerung von Exozet erzielte Entkonsolidierungsgewinn in Höhe von 6.173 TEUR nach den Vorschriften des IFRS 5 dem Ergebnis des veräußerten Geschäftsbereichs zuzuordnen ist, weichen die auszuweisenden Ergebnisse aus fortgeführtem und veräußertem Geschäftsbereich von den Segmentergebnissen entsprechend ab. Das Ergebnis des fortgeführten Geschäftsbereichs beträgt demgemäß -3.684 TEUR (2018: -526 TEUR) und das Ergebnis des veräußerten Geschäftsbereichs 7.109 TEUR (2018: -149 TEUR).

Finanzlage

Der Bestand an liquiden Mitteln des Konzerns hat sich in der Stichtagsbetrachtung im Vergleich zum 31.12.2018 von 376 TEUR um 4.484 TEUR auf 4.860 TEUR oder 0,45 EUR pro Aktie erhöht, vor allem aufgrund der erzielten Veräußerungserlöse für die Exozet-Beteiligung. Die kurzfristigen Vermögenswerte belaufen sich auf 11.538 TEUR (31.12.18: 4.675 TEUR) oder 1,06 EUR pro Aktie.

Aufgeteilt in Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit hat sich die Finanzlage wie folgt entwickelt:

1.01. bis Davon 1.01. bis Davon
31.12.2019 veräußerter 31.12.2018 veräußerter
TEUR Geschäftsbereich TEUR Geschäftsbereich
TEUR TEUR
Cashflow aus laufender -354 878 -126 924
Geschäftstätigkeit
Cashflow aus der 8.281 8.840 -1.851 -551
Investitionstätigkeit
Cashflow aus der -3.443 -93 1.651 -281
Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame
Veränderung des 4.484 -143 -326 92
Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am 376 143 702 51
Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am
Ende der Periode
4.860 0 376 143

Ein negativer Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ergibt sich im Segment Investment (GSG) bereits aus dem Geschäftsmodell und seiner ordnungsgemäßen Verbuchung, da unter der laufenden Geschäftstätigkeit nur laufende Aufwendungen für den Geschäftsbetrieb zu erfassen sind, während der Inhalt der Geschäftstätigkeit, sprich der Erwerb und die Veräußerung von Beteiligungen und deren Ausschüttungen, in der Position Cashflow aus Investitionstätigkeit zu erfassen sind. Für Einzelheiten zur Ermittlung verweisen wir auf Anlage IV.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 8.281 TEUR enthält Auszahlungen für den Erwerb von Anlagegegenständen in Höhe von 1.193 TEUR (Finanzanlagen 795 TEUR, Sachanlagen 51 TEUR, immaterielle Vermögensgegenstände 347 TEUR), sowie Einzahlungen aus dem Verkauf von Anteilen in Höhe von 14.937 TEUR. Der starke Anstieg des Cashflows aus Investitionstätigkeit ist vor allem durch den Zufluss von liquiden Mitteln aus der Veräußerung der Exozet-Gruppe in Höhe von 10.206 TEUR (2018: 0 TEUR), welcher dem veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnen ist, verursacht, aber auch im fortgeführten Geschäftsbereich wurde der Mittelzufluss aus der Veräußerung von Finanzanlagen von 1.762 TEUR in 2018 auf 5.249 TEUR in 2019 deutlich erhöht. Somit konnte die GSG ihren Bestand an liquiden Mitteln durch weitere gezielte Beteiligungsverkäufe im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern.

Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit resultiert aus der Wiederanlage der freigesetzten Mittel aus dem Verkauf der Portfoliounternehmen in kurzfristig veräußerbare Wertpapiere in Höhe von -5.018 TEUR (2018: 0 TEUR).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von -3.443 TEUR beinhaltet Auszahlungen für den Erwerb eigener Anteile in Höhe von 1.350 TEUR, sowie Auszahlungen für die Tilgung von Krediten in Höhe von 2.093 TEUR. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält -93 TEUR (2018: -281 TEUR), die auf den veräußerten Bereich entfallen.

Der Konzern war während der Berichtsperiode stets in der Lage, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist von 39.728 TEUR zum 31.12.2018 auf 34.037 TEUR zum 31.12.2019 gesunken. Der Rückgang der Bilanzsumme, trotz des in 2019 erzielten Gewinns, resultiert im Wesentlichen aus der Entkonsolidierung der Exozet-Gruppe, der vorzeitigen Tilgung von langfristigen Darlehen sowie dem Rückkauf eigener Aktien.

Die Bilanzstruktur stellt sich im Vergleich zum Vorjahr dabei wie folgt dar:

31.12.2019 31.12.2018
TEUR TEUR
Langfristige Vermögenswerte 22.499 35.053
Kurzfristige Vermögenswerte 11.538 4.675
Summe Aktiva 34.037 39.728
Langfristiges Kapital 33.223 36.608
Kurzfristige Schulden 814 3.120
Summe Passiva 34.037 39.728

Die langfristigen Vermögenswerte bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von 21.197 TEUR (31.12.2018: 27.919 TEUR) im Wesentlichen aus den Beteiligungen der GSG, immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 59 TEUR (31.12.2018: 2.249 TEUR), sowie latenten Ertragsteueransprüchen aus den steuerlichen Verlustvorträgen der Konzerngesellschaften in Höhe von 1.244 TEUR (31.12.2018: 1.701 TEUR).

Im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe gehen insbesondere der aus der Erstkonsolidierung zugegangenen Firmenwert für die Exozet-Gruppe in Höhe von 3.015 TEUR, immaterielle Vermögenswerte in Höhe von 2.023 TEUR (vor allem der im Rahmen der Kaufpreisallokation bei Erstkonsolidierung bewerteten Kundenstamm), Sachanlagen in Höhe von 155 TEUR, latenten Ertragsteueransprüchen in Höhe von 17 TEUR, sowie sonstige langfristige finanziellen Vermögenswerte in Höhe von 179 TEUR ab, sodass sich die langfristigen Vermögenswerte im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe um 5.389 TEUR verringern.

Zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2019 wurden die erworbenen Beteiligungen und Wandeldarlehen unverändert zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Die kurzfristigen Vermögenswerte in Höhe von 11.538 TEUR (31.12.2018: 4.675 TEUR) beinhalten zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 6.594 TEUR (31.12.2018: 1.494 TEUR), die vor allem Geldmarktfonds und ähnliche börsennotierte Wertpapiere in Höhe von 5.016 TEUR (31.12.2018: 10 TEUR), Forderungen aus dem Verkauf von Portfoliounternehmen in Höhe von 1.451 TEUR (31.12.2018: 490 EUR) und Schadensersatzansprüche in Höhe von 125 TEUR (31.12.2018: 125 TEUR) beinhalten, Liquide Mittel in Höhe von 4.860 TEUR (31.12.2018: 376 TEUR), sonstige kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 38 TEUR (31.12.2018: 209 TEUR), laufende Ertragssteueransprüche in Höhe von 20 TEUR (31.12.2018: 25 TEUR), sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 26 TEUR (31.12.2018: 1.838 TEUR).

Im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe gehen insbesondere Vorräte in Höhe von 684 TEUR, Forderungen aus Lieferung und Leistung in Höhe von 4.677 TEUR, sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von 964 TEUR, sonstige kurzfristige Vermögenswerte in Höhe von 1.052 TEUR, sowie Liquide Mittel in Höhe von 968 TEUR ab, sodass sich die kurzfristigen Vermögenswerte im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe um 8.345 TEUR verringern.

Das langfristige Kapital besteht zu 30.076 TEUR aus Eigenkapital (31.12.2018: 30.113 TEUR). 3 TEUR (31.12.2018: 1.608 TEUR) entfallen hiervon auf Minderheitsgesellschafter, sodass sich das den Aktionären zustehende Eigenkapital von 28.505 TEUR um 1.568 TEUR auf 30.073 TEUR erhöht hat. Die Erhöhung resultiert zu 2.938 TEUR aus dem Jahresergebnis nach Anteilen der Minderheitsgesellschafter abzüglich des Erwerbs eigener Aktien in Höhe von 1.350 TEUR und der Verringerung des Eigenkapitalanteils der in 2018 begebenen Wandelanleihe um 20 TEUR.

Die langfristigen Schulden in Höhe von 3.147 TEUR (31.12.2018: 6.494 TEUR) beinhalten die in 2018 von der GSG begebene Wandelanleihe, sowie passive latente Steuerverbindlichkeiten. Im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe gehen insbesondere passive latente Steuern in Höhe von 640 TEUR, sowie sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 534 TEUR ab, sodass sich die langfristigen Schulden im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe um 1.174 TEUR verringern.

Die kurzfristigen Schulden sind im Vergleich zum 31. Dezember 2018 von 3.120 TEUR um 2.306 TEUR auf 814 TEUR zum 31. Dezember 2019 gesunken. Die Position enthält zum Stichtag vor allem kurzfristige Rückstellungen in Höhe von 450 TEUR (31.12.2018: 0 EUR), Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 164 TEUR (31.12.2018: 900 TEUR), sowie kurzfristige Zinsverbindlichkeiten in Höhe von 197 TEUR (31.12.2018: 250 TEUR). Im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe gehen insbesondere kurzfristige Rückstellungen in Höhe von 263 TEUR, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 500 TEUR, erhaltende Anzahlungen in Höhe von 70 TEUR, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 675 TEUR, sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 3.694 TEUR, sowie sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 679 TEUR ab, sodass sich die kurzfristigen Schulden im Rahmen der Veräußerung der Exozet-Gruppe um 5.881 TEUR verringern.

Finanzielle Leistungsindikatoren

Im Fokus der GSG steht der langfristige Erfolg des Unternehmens, der sich aus dem Erfolg der Portfoliounternehmen ableitet. Dafür beteiligt sich die GSG an vielversprechenden Startups, um mit ihrer aktiven Unterstützung derselben Wertsteigerungen zu erzeugen und zu gegebener Zeit Gewinnausschüttungen und Veräußerungsgewinne zu erzielen.

Im Vordergrund der Überwachung des unternehmerischen Erfolgs steht für das Segment Investment (GSG) die Veränderung des operativen Buchwerts des Eigenkapitals der GSG, die regelmäßig auf Basis der Entwicklungen der Portfoliounternehmen aus der Summe der Fair Values der Beteiligungen und ausgegebenen Wandeldarlehen sowie der Barmittel und Forderungen abzüglich der Rückstellungen und Verbindlichkeiten berechnet wird.

Im Rahmen des Trackings der einzelnen Portfoliounternehmen werden, sofern verfügbar, betriebswirtschaftliche Key Performance Indicators (KPIs) mindestens auf quartalsweiser Basis ausgewertet.

Für das ehemalige Segment Creative Technologies (Exozet-Gruppe) wurde zur Überwachung des unternehmerischen Erfolges im Wesentlichen auf die Entwicklung der Umsatzerlöse und die EBIT-Marge abgestellt. Die Budget- und Zielvorgaben für den Umsatz 2019 wurden übertroffen.

Die Überwachung des unternehmerischen Erfolgs für den Gesamtkonzern erfolgt auf Basis des Ergebnisses vor Finanzierungskosten und Steuern (EBIT).

Ergebnis pro Aktie

Der Gewinn pro Aktie beträgt 0,26 EUR (2018: -0,05 EUR).

Da der mit der Veräußerung von Exozet erzielte Entkonsolidierungsgewinn in Höhe von 0,54 EUR pro Aktie nach den Vorschriften des IFRS 5 dem Ergebnis des veräußerten Geschäftsbereichs

zuzuordnen ist, obwohl nicht Exozet, sondern die GSG den Veräußerungsgewinn erzielt hat, belaufen sich die Teilergebnisse pro Aktie des fortgeführten Bereichs auf -0,32 EUR (2018: -0,04 EUR) und des veräußerten Bereichs auf 0,58 EUR (2018: -0,01 EUR). Würde man den Veräußerungsgewinn bezüglich der Beteiligung an Exozet dem fortgeführten Bereich zurechnen, läge das Teilergebnis des fortgeführten Bereichs deutlich höher als 2018.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Prognosebericht

GSG geht für das Segment Investment hinsichtlich der Ergebniserwartungen für das Jahr 2020 anders als in den Vorjahren nicht von positiven Marktbedingungen aus, die die vorherigen Jahre geprägt haben.

Mit der Transformation vom Asset-Owner zu einem Asset Manager und zu einer Plattform, die Tech-Asset-Owner, VC-Asset-Manager und qualifizierte Anleger zusammenbringt, möchte die GSG ihr bisheriges Geschäftsmodell der Erzielung des Wertzuwachses von Beteiligungen in der eigenen Bilanz um transaktionsbasierte Kommissionen, Management Fees und Carries aus Anlagen außerhalb ihrer eigenen Bilanz erweitern. Die Loslösung von der eigenen Bilanz eröffnet ihr ganz neue Wachstumsperspektiven, weil die Gesellschaft aufgrund des – in den Augen ihres Managements im derzeitigen Aktienkurs verkörperten – deutlichen Discounts auf den NAV pro Aktie zur Vermeidung einer Verwässerung ihrer Aktionäre zu diesen Kursen von Kapitalerhöhungen abgesehen hat und das auch weiter tut. Für die Entwicklung vom Asset-Owner zum Asset-Manager gibt es unter deutschen Beteiligungsgesellschaften erfolgreiche Beispiele.

Das Bestandsportfolio der German Startups Group soll wie schon im vergangenen Jahr nur noch moderat und zielgenau erweitert und über die nächsten Jahre veräußert werden, um den darin gebundenen Net Asset Value und weitere Veräußerungsgewinne zu realisieren und diese z.B. in Form von Aktienrückkaufprogrammen den Aktionären gutzubringen.

Solange die Aktie in den Augen der Geschäftsführung deutlich unter dem Net Asset Value (NAV) pro Aktie notiert, will die Geschäftsführung Veräußerungserlöse vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats für weitere Rückkäufe der eigenen Aktie nutzen.

Die Erwartungen des Vorjahres konnten mit einem positiven Ergebnis des Segments Investment in Höhe von 2.489 TEUR (2018: -526 TEUR) erfüllt werden. Analog zur Erwartungshaltung des Vorjahres konnte das EBIT des Segments Investment auf 2.756 TEUR in 2019 gesteigert werden (2018: 1.795 TEUR). Das EBIT des Konzernes hat sich im Berichtsjahr auf 3.661 TEUR erhöht (2018: 1.720 TEUR), was die Vorjahreserwartung deutlich übertrifft.

Die Geschäftsführung sieht sich aufgrund der geplanten Transformation ihres Geschäftsmodells nicht in der Lage, konkrete Prognosen für 2020 abzugeben. Sie geht von einem positiven Ergebnisbeitrag des Beteiligungsgeschäfts und einem positiven EBIT aus, beides unter dem Vorjahr, aufgrund der Entkonsolidierung der Exozet-Gruppe und der Tatsache, dass ein größerer Teil der Aktiva in 2020 bis dato nicht in Startups, sondern in geldmarktnahe Wertpapiere investiert ist.

Bericht über die wesentlichen Chancen und Risiken

Im folgenden Chancen- und Risikobericht legt die Geschäftsführung der German Startups Group GmbH & Co. KGaA ihre Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken dar. Sie werden in einer Gesamtaussage zusammengefasst.

Das Geschäftsfeld der GSG, die Bereitstellung von Risikokapital, ist risikobehaftet, sodass zu Beginn einer Beteiligung an einem Portfoliounternehmen leider nie ausgeschlossen werden kann, dass einzelne Beteiligungen langfristig nicht werthaltig bleiben und dementsprechend zu Verlusten führen.

Venture Capital verfügt grundsätzlich über ein ausgeprägtes inhärentes Chance-/Risikoprofil. Als Risiko- oder Wagniskapital bezeichnet, weist es schon semantisch darauf hin. Ziel der Investments ist es, Startups mit einer hohen Innovationskraft, hoher Skalierbarkeit und unternehmerischem Talent der Gründer die schnelle Entwicklung zu einem florierenden Unternehmen zu ermöglichen und so mittelfristig von der Ertragskraft dieser Unternehmen und den davon hervorgerufenen Unternehmenswertsteigerungen zu profitieren. Da die Beteiligung teilweise in Phasen stattfindet, in der die Unternehmen noch keine nennenswerten Erlöse erzielen, ergeben sich hohe Chancen und Risiken für die Investoren.

Das Management dieser Risiken erfordert einen intelligenten Selektionsprozess, die Prüfung der Beteiligungsangebote, die Integration von für Investoren typischen Schutzrechten in die Beteiligungsverträge, ihre laufende Beobachtung, eine kontinuierliche Kommunikation und ggfs. eine intensive Betreuung einzelner Portfoliounternehmen bei Fehlentwicklungen.

Chancen

Erzielung von außerordentlichen Wertsteigerungen von Portfoliounternehmen

Das grundlegende Modell eines jeden Risikokapitalinvestors ist die Erlangung einer attraktiven Gesamt-Rendite über ein diversifiziertes Portfolio von Unternehmensbeteiligungen hinweg. Hat sich ein Portfoliounternehmen positiv entwickelt, bieten sich oftmals Veräußerungsopportunitäten, indem Finanz- oder strategische Investoren Erwerbsangebote

abgeben oder ein Börsengang stattfindet. In der Veräußerbarkeit von Beteiligungen an Portfoliounternehmen und der Höhe des Veräußerungserlöses liegen die zentralen Chancen (und Risiken) der GSG.

Während das Risiko in aller Regel auf den einmaligen Verlust des eingesetzten Kapitals beschränkt ist (bei allen Beteiligungen ohne Nachschusspflicht), kann im Erfolgsfall ein Vielfaches des eingesetzten Kapitals erlöst werden. Diese Asymmetrie kann dazu führen, dass eine "gute" Beteiligung mehrere Totalausfälle überkompensiert.

Für 2020 strebt die Gesellschaft die Fortsetzung ihrer strategischen Transformation an, mit der sie sich von einem reinen Asset Owner hin zu einem Asset Owner, einem Marktplatz und einem Asset-Manager entwickeln und so auch außerhalb ihrer eigenen Bilanz wachsen will.

Die besondere Entwicklung der Berliner Startup-Landschaft

Laut einer Studie7 der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY kann Berlin seinen Titel als Deutschlands Startup-Hauptstadt erneut verteidigen. Im Jahr 2019 wurde hier ein Volumen von etwa 3,7 Mrd. in 262 Finanzierungsrunden in junge Start-ups investiert. Weit abgeschlagen landeten München und Hamburg auf den Plätzen zwei und drei mit 25 bzw. 4 Prozent.

Hierbei ist Berlin, gemessen am Investitionsvolumen, in den Bereichen "Mobility", "FinTech/InsurTech", "eCommerce" und "Health" führend. Lediglich im Bereich "Software & Analytics" wird die Liste von Bayern angeführt, wobei Berlin auch hier die höhere Anzahl an Finanzierungsrunden aufweisen kann.

Von den zehn erfolgreichsten Startups kommen laut der Studie von EY allein sechs aus Berlin. Laut dieser Studie ist GSG einer der "Keyplayer" in der Berliner Startupszene8 .

Es liegt im natürlichen Interesse vieler Stakeholder der Berliner Politik und Wirtschaft, die Startup-Landschaft weiter auszubauen. So zeigen zahlreiche Studien, dass die jungen Unternehmen für Arbeitsplätze (vgl. OECD-Scoreboard 20179 ), für die Akquise ausländischer Investoren und nicht zuletzt für das positive Weltbild Berlins sorgen. Über das quantitative Wachstum des Berliner Ökosystems hinaus ergibt sich in den nächsten Jahren die Chance auf die Entstehung eines sich sukzessiven selbstverstärkenden Clusters nach dem Vorbild des amerikanischen Silicon Valley. Glaubt man internationalen Experten, ist der Grundstock hierfür bereits gelegt10.

Entscheidend hierfür sind weniger die regulatorischen Rahmenbedingungen, sondern der Zuzug

7 https://www.ey.com/de_de/news/2020/01/ey-start-up-barometer-januar-2020

8 https://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-fast-growth-beyond-borders-tech-start-ups-reshaping-the-economy/\$FILE/ey-fastgrowth-beyond-borders-tech-start-ups-reshaping-the-economy.pdf

9 https://read.oecd-ilibrary.org/science-and-technology/oecd-science-technology-and-industry-scoreboard-2017_9789264268821 en#page5

10 http://techcrunch.com/2013/06/04/berlins-network-effect-will-make-it-a-global-startup-center/

von weiteren Gründern, z.B. Produktdesignern, Programmierern, Internet-Vermarktungsexperten, Monetarisierungsspezialisten mit unternehmerischem Talent und sukzessive auch von weiteren Kapitalinvestoren sowie relevante "Exits", also größere, erfolgreiche Startup-Verkäufe, die dann wiederum als Vorbild für weitere Gründer und Kapitalgeber dienen. Diese Effekte verstärken sich mit jedem erfolgreichen Exit eines Berliner Startups. Diese verschaffen nicht nur dem Thema Startups aus Berlin zusätzliche Publicity, sondern bescheren auch den Gründern und Venture-Capital-Investoren dieser Unternehmen einen signifikanten Vermögenszuwachs, von denen Teile erfahrungsgemäß in das Startup-Ökosystem reinvestiert werden.

Die Auswirkungen des sich derzeit im Umlauf befindlichen Coronavirus auf die Berliner Startup-Landschaft können nicht abschließend eingeschätzt werden, da die Auswirkungen des Virus branchenabhängig sind.

Risiken

Geschäftsentwicklung der Portfoliounternehmen, Totalausfall, Blockrisiko, Venture Capital Risiko

Die Kehrseite der hohen Wertsteigerungschancen ist die Gefahr des Teil- oder gar Totalverlustes einer Investition. Dieses Risiko ist bei Risikokapitalinvestments prägend und immer gegeben. Die GSG reduziert die Auswirkungen eines potenziellen Totalverlusts bei einer bestimmten Beteiligung auf die Gesamtrendite durch die breite Streuung des Beteiligungsportfolios über verschiedene Unternehmen, Reifegrade, Branchen und Segmente. Durch diese mehrfache Diversifikation wird ein Blockrisiko systematisch vermieden. Es werden ausschließlich Investments ohne Nachschusspflicht getätigt.

Aber das bestehende Risiko lässt sich weder vollständig vermeiden noch durch die bei der GSG installierten Kontrollen ausschließen.

Außerdem wirkt die GSG dem Risiko mit ihrem Risikomanagement entgegen, indem sie sich fortlaufend mit der Performance der Portfoliounternehmen auseinandersetzt, soweit von diesen aktuelle Finanzinformationen vorgelegt werden, und kann so selber bessere Investmententscheidungen treffen, bei Fehlentwicklungen den Dialog mit dem Management und Mitgesellschaftern suchen und frühzeitig in der Anwerbung von neuem Kapital unterstützen. Der Chance der Gesellschaft auf eine hohe Rendite aus der Bereitstellung von Risikokapital steht das Risiko gegenüber, dass mehrere Investitionen trotz Auswahl, Prüfung vor Beteiligung und kontinuierlichem Risikomanagement während der Beteiligung einen Verlust bis hin zu einem Totalverlust erleiden. Zwar strebt die Gesellschaft eine Minimierung der Auswirkungen dieses Risikos durch eine breite Streuung ihrer Anlagen an, da im Venture-Capital Geschäft, insbesondere in der Seed Stage, aber auch in der Early und der Growth Stage, einige Startups

scheitern. Die diesen Investitionen inhärenten Risiken können nicht oder nicht vollständig eliminiert werden. Sollte eine größere Anzahl von Portfoliounternehmen scheitern, könnte dies eine für die GSG entwicklungsbeeinträchtigende oder im Extremfall sogar kritische Situation verursachen.

Die German Startups Group wertet zum Stichtag 12 ihrer 30 aktiven Minderheitsbeteiligungen nach bestimmten Kriterien als für sie wesentlich ("für die Gesellschaft wesentliche Beteiligungen"). Die Kriterien beinhalten die Höhe des Fair Value, das Momentum der Entwicklung der Beteiligung und die Ausprägung der Absicht, dort Folgeinvestments vorzunehmen. Die 12 für die Gesellschaft wesentlichen Beteiligungen verkörpern 92% des Fair Value aller 30 aktiven Beteiligungen. Die GSG unterteilt ihre Beteiligungen in drei verschiedene Reifegrade, "Seed Stage", "Early Stage" und "Growth Stage". Die Einstufung basiert dabei auf subjektiv durch die Gesellschaft festgelegte Kriterien. 9 der 12 für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind der Growth Stage zuzuordnen. Dies entspricht 59% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Drei der für die GSG wesentlichen Beteiligungen sind wiederum der Early Stage zuzuordnen und bilden 33% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen. Zum Stichtag befindet sich keine der für die GSG wesentlichen Beteiligungen in der Seed Stage. 8% des Fair Value aller aktiven Minderheitsbeteiligungen entfallen auf die für die Gesellschaft nicht wesentlichen Beteiligungen.

Auslandsgeschäfte, Zinsänderungen und Währungen

Obwohl GSG überwiegend nur im deutschsprachigen Raum investiert, kann es dazu kommen, dass in Deutschland tätige Startups ihren Sitz im Ausland haben oder ihn und/oder ihre Geschäftstätigkeit dorthin verlegen. Diesbezüglich bestehen die üblichen Gefahren und Risiken bzgl. ausländischer Rechtsordnungen. Einzelne Verträge basieren auf dem jeweiligen landesspezifischen Recht. Das Risiko wird auch durch die enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Anwaltskanzleien als gering eingestuft.

Bei den erworbenen Wandeldarlehen wurden für den Fall, dass keine Wandlung stattfindet, feste Zinssätze vereinbart, sodass kein Risiko von Zinsänderungen besteht. Kurzfristige Geldanlagen hingegen sind variabel verzinst. Aufgrund der derzeit niedrigen Marktzinssätze bestehen auch hinsichtlich der Verzinsung der kurzfristigen Geldanlagen keine wesentlichen Zinsänderungsrisiken, die einen signifikanten Einfluss auf die Ertragslage haben könnten.

Die Gesellschaft hat sich bei juristisch in den USA domizilierten Unternehmen in US-Dollar beteiligt sowie bei einem in der Schweiz domizilierten Unternehmen entsprechend in Schweizer Franken. Bezüglich zukünftiger möglicher Veräußerungsgewinne oder –verluste bestehen Währungsänderungsrisiken, die zusätzliche Kursgewinne oder –verluste herbeiführen können. Diese Risiken sind aufgrund der geringen Anzahl der in Fremdwährungen getätigten Beteiligungen bzw. Forderungen als unwesentlich anzusehen.

Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Es bestehen zum Stichtag keine Verpflichtungen der GSG, in bestehende oder neue Beteiligungen zu investieren, sodass sich hieraus kein Finanzierungsrisiko ergibt.

Im März 2018 hat die Gesellschaft eine Wandelanleihe mit einem Nominalbetrag in Höhe von 3 Mio. EUR und einer Laufzeit von 5 Jahren ausgegeben. Die Wandelanleihe ist am 8. März 2023 zum Nennbetrag zur Rückzahlung fällig, eine vorzeitige Rückzahlung (zzgl. Vorfälligkeitsentschädigung) ist zu den Stichtagen 8. März 2021, 8. September 2021, 8. März 2022 und 8. September 2022 möglich. Der Inhaber der Wandelanleihe hat das Recht, anstatt einer Rückzahlung der Anleihe eine Wandlung in GSG-Aktien zu verlangen. Am Ende ihrer Laufzeit beträgt der dafür festgelegte Ausgabekurs 2,5033 EUR pro Aktie.

Aus Sicht der Gesellschaft ergeben sich durch das Coronavirus keine Liquiditätsrisiken, da die GSG zum Stichtag über ausreichende Liquiditätsreserven verfügt.

Regulatorische, steuerliche und sonstige Risiken

GSG unterliegt nach ihrer geprüften Rechtsauffassung mit Ausnahme der German Startups Asset Management GmbH (GSAM) aktuell keiner gesonderten Regulierung durch eine Finanzaufsicht. Das von der GSAM geplante Geschäft einer Kapitalverwaltungsgesellschaft erfordert eine Registrierung bei der BaFin, die die GSAM vorgenommen hat und ihr gewährt wurde. Sollte sich die vorstehend beschriebenen Regulierungserfordernisse bzw. deren Fehlen aufgrund einer geänderten Rechtslage bzw. abweichender Interpretation der bestehenden Gesetzeslage ändern, könnte dies zur Unzulässigkeit der Fortführung des Beteiligungsgeschäfts, und/oder zu deutlichen Mehrkosten durch zusätzlichen Verwaltungsaufwand, Personalkosten und Beratungsund Prüfungskosten führen oder einen Wechsel der Rechtsform erzwingen.

Aufgrund komplexer steuerlicher Regelungen und einer möglichen abweichenden bzw. unterschiedlichen Auslegung durch die Steuerbehörden kann es zu einer von der vom Konzern erwarteten, abweichenden Besteuerung kommen, die eine Anpassung der erfassten latenten Steuern zur Folge haben könnte.

Der Konzern bilanziert zum 31.12.2019 aktive latente Steuern in Höhe von 1.244 TEUR (2018: 1.701 TEUR) und passive latente Steuern in Höhe von 235 TEUR (2018: 945 TEUR). Hinsichtlich des Betrages von 1.009 TEUR (2018: 756 TEUR), um den die aktiven latenten Steuern die passiven latenten Steuern übersteigen, besteht das Risiko, dass diese möglicherweise entwertet werden, wenn der Gesetzgeber die Regelungen zur Besteuerung von Gewinnen aus der Veräußerung von Kapitalgesellschaften ändert oder die Gesellschaft in Zukunft keine zur Verrechnung des Verlustvortrages verwendbaren steuerpflichtigen Gewinne erzielt.

Gesamteinschätzung zur Lage der Gesellschaft

Die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus (SARS-CoV 2) wurde am 11.03.2020 als Pandemie eingestuft. Die daraus folgenden weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung haben starke Einschränkungen für das öffentliche Leben und die Wirtschaft zur Folge.

Die GSG ist von den Auswirkungen nicht unmittelbar betroffen. Jedoch könnten sich Auswirkungen auf die weiteren Entwicklungen der Beteiligungen der GSG ergeben, die aus heutiger Sicht noch nicht absehbar sind. Die Auswirkungen könnten sowohl positiv sein, z.B. soweit die Krise einzelne Geschäftsfelder der Startups fördert, oder negativ, soweit z.B. die sich abzeichnende Rezession zu einem Nachfragerückgang führt oder notwendige Anschlussfinanzierungen der Portfoliounternehmen erschwert. Unmittelbare finanzielle Risiken für die GSG ergeben sich hieraus nicht.

Zusammenfassend sieht die Geschäftsführung der GSG ihre Gesellschaft in einer aussichtsreichen Lage. Dem Venture-Capital-Geschäft inhärenten Geschäftsrisiken wird mit mehrdimensionaler Diversifikation, einem strukturierten Investmentprozess sowie einem Risiko- und Beteiligungsmanagement, soweit möglich, entgegengewirkt. Die Geschäftsführung erwartet eine positive Entwicklung der Gesellschaft.

Berlin, den 22. Mai 2020

Für die geschäftsführende Komplementärin

Christoph Gerlinger

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

An die German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie den Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der German Startups Group GmbH & Co. KGaA, Berlin, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten

Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

die übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks

Der Aufsichtsrat ist für die folgenden sonstigen Informationen verantwortlich:

den Bericht des Aufsichtsrats im Geschäftsbericht 2019

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir hierzu weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen:

wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie da-für

verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungs-vermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 2. Juni 2020

Mazars GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Marko Pape Udo Heckeler Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

KONTAKT UND IMPRESSUM

IMPRESSUM

German Startups Group GmbH & Co. KGaA

Platz der Luftbrücke 4-6 12101 Berlin

Tel +49 (0)30-54908603 Fax +49 (0)30-54908604 E-Mail [email protected]

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