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Mobotix AG

Interim / Quarterly Report Jun 30, 2020

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Interim / Quarterly Report

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MOBOTIX AG Halbjahresfinanzbericht

  1. Oktober 2019 bis 31. März 2020

Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Markt und Wettbewerb

In dem weiterhin durch preislich aggressive und technologisch stärker werdende Wettbewerber geprägten Marktumfeld steigt in wesentlichen Absatzmärkten der Wettbewerbsdruck, dem MOBOTIX als Technologieunternehmen, unter anderem mit der Einführung neuer Kameralinien, zahlreichen Softwareneuheiten sowie strategischen Technologie-Partnerschaften begegnet. Der strategische Fokus liegt dabei MOBOTIX als deutschen Gesamtlösungsanbieter zu präsentieren.

Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 hat sich MOBOTIX weiter konsequent im Rahmen des 5-Jahres Plans auf die Portfolio Erweiterung, Verfügbarkeit neuer innovativer Produkte und Lösungen sowie Vertriebskonzepte fokussiert und hat dadurch die Innovationskraft sowie Markt- und Technologie-Kenntnis erneut unter Beweis gestellt.

Mit dem Auslieferungsstart der neuen performanten MOBOTIX 7 M73 4K Kamera Plattform im Dezember 2019 hat MOBOTIX einen wesentlichen Portfolio Meilenstein gesetzt. Die neue Kameraplattform, die stetig weiterentwickelt wird und zukünftig weitere Modelle umfasst, bietet 4K Bildauflösung mit 30 Bilder/Sekunde, Bildwiederholfrequenz und einen erweiterten Dynamik-Umfang WDR, um qualitative, hochauflösende, flüssige Bilder zu liefern. Das innovative APP-Konzepts mit leistungsstarker AI (Künstliche Intelligenz) und Deep-Learning Algorithmen (z.B. Personenzählung, Personendichte, Gesichtserkennung etc…), die mittels eines einfachen Lizenzmodels anwendungs- bzw. kundenspezifisch entsprechend den Anforderungen der vertikalen Märkte dazu erworben werden können, runden die flexiblen Einsatzmöglichkeiten ab.

Neben den optischen Sensor-Modulen Farb- / Schwarzweiß-Sensor und nun erstmalig auch einem kombinierten Tag/Nacht Sensor Modul mit automatischer Umschaltung zwischen Tag und Nachtbetrieb, wird das Angebot durch Zusatzmodule wie z.B. IR-Beleuchtung unterstützt. Der Funktionsumfang wird durch entsprechende Aktualisierungen der Betriebssoftware zu Beginn des neuen Geschäftsjahres weiter optimiert um den Kundenerwartungen zu entsprechen.

Das MOBOTIX MOVE 3rd Party 4MP und Speed-Dome PTZ Kamera Portfolio wurde im Januar 2020 um den aktuellsten und hoch effizienten Video Codec H.265 zur deutlichen Reduzierung der Netzwerk-Bandbreiten Bedarfs erweitert. Damit liefert MOBOTIX einen wertvollen Beitrag zum MOBOTIX Gesamtportfolio als Technologie & Lösungs-Anbieter mit dem MOBOTIX MOVE Ergänzungs-Portfolio. Im 2. Halbjahr werden zusätzliche MOVE Produkte (5MP und 2MP IP Kameras mit integrierten Video-Analysefunktionen und 2 "Stand-Alone" Plug & Play MOVE Netzwerkrekorder) auf den Markt gebracht.

Die Ende März 2020 für den Vertrieb freigegebene MOBOTIX Cloud bietet unseren Kunden erstmalig eine Plug & Play Video Gesamtlösung mit Speicherung und auch Auswertung/Alarmierung der Video Bilddaten "in der Cloud". Für den Kunden bietet dies eine komfortable Videolösung mit einem maßgeschneiderten Lizenzkonzept "Pay per Use" und minimalem HW Einsatz und Wartung vor Ort. Mit der MOBOTIX Cloud wird eine kostenfreie APP für IoS und Android angeboten, um den Kunden die erforderliche Flexibilität beim Zugriff auf die Videodaten zu ermöglichen. Dabei werden die Daten auf Basis der Vorschriften der Datenschutzgrund-Verordnung (DSGVO) in nur zugelassenen IT-sicheren Rechenzentren mit Mehrfachspeicherung, entsprechend dem jeweiligen Lizenzvertrag, zeitlich abgespeichert.

Mit der Funktionserweiterung und Freigabe des Software Video-Management-Systems MxMC 2.3, mit verbesserter Unterstützung der Türstationsanwendungen und auch der MOBOTIX NAS, steht unseren Kunden zum einen weiterhin ein kostenloses umfangreiches Video-Management-System Basis-Paket zu Verfügung, zum anderen nun zusätzlich auch leistungsstarke Funktionen wie z.B.: 3rd Party ONVIF Kamera-Integration, Advanced Configuration (zentrale Multikamera-Konfiguration von MOBOTIX IoT-Kameras) sowie komfortable Konfiguration der MOBOTIX Türstation zur Verfügung. Eine wesentliche Neuerung besteht ebenfalls in der Markteinführung des "SMART Data Interfaces" mit dem sich intelligente Such- und Filter- Algorithmen mit ereignisgesteuerten Technologie Partner Lösungen z.B. KFZ-Nummernschilderkennung oder Kassendaten realisieren lassen. Diese werden unter einem einfachen Lizenzmodell vermarktet.

Die Anfang 2018 gestartete MOBOTIX Cactus IT Sicherheits-Initiative wurde im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 durch zusätzliche IT Security Tests erneut unter Beweis gestellt. Hierzu liegen aktuellste international anerkannte Prüfzertifikate von den IT Security Testhäusern SySS und auch CNPP vor. Unterstützt wird die MOBOTIX IT Security Kampagne durch den konsequenten Ansatz keinerlei aktive Hardware Komponenten (solche mit eigener Firmware) aus chinesischen Produktionsstätten einzusetzen. Durch weitere Kooperationen mit renommierten IT-Security Testlabors stellt MOBOTIX den hohen Sicherheitsstandard auch zukünftig sicher.

Anlagenplanung in Minuten statt in Tagen. Mit der Markteinführung des MOBOTIX CREATOR Planungstools, das für alle MOBOTIX Partner kostenfrei zu Verfügung steht, stellt MOBOTIX erstmalig eine "Online-Lösung" bereit, die über AI - künstliche Intelligenz Verarbeitungsalgorithmen den gesamten Anlagen Planungs-Prozess revolutioniert. Die aktuelle Version ist hinsichtlich der Anzahl der bis zu 65 Kameras und max. 300 Projekte/Jahr kostenfrei, spätere Versionen mit erweitertem Umfang sind bereits geplant und werden dann für externe Planer und Endkunden kostenpflichtig zu Verfügung gestellt.

Auch im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 hat MOBOTIX den Fokus auf Integration und strategische Partnerschaften mit namhaften Key Security Partner Herstellern wie z.B. GENETEC und MILES-TONE und die Integrationstiefe der MOBOTIX Kameras in die Partner-Produkte weiter intensiviert. Unterstützt wurde das MOBOTIX Technologie-Partnerprogramm mit neuen Partnern im Zusammenhang mit dem neuen MOBOTIX APP Angebot für die MOBOTIX 7 Plattform "Certified APPs" und "Customer APPs", das die Entwicklung marktspezifischer App-Anwendungen durch die Partner über Software Development Kits (SDK) ermöglicht und damit neue vertikale Märkte sowie Sonderanwendungen adressiert.

Kooperation mit Konica Minolta

Die Technologie Kooperationen zwischen MOBOTIX und Konica Minolta ist im ersten Halbjahr weiter beidseitig vertieft worden. MOBOTIX konnte mit der M73 das erste Produkt aus der neuen gemeinsamen Kamera-Plattform ausliefern. Konica Minolta entwickelte bereits die ersten intelligenten Video Analyse Algorithmen für den Einsatz als APP/ Software-Lösung mit der neuen MOBOTIX 7 Kameraplattform.

Diese Entwicklungskooperation zeigt die strategische Partnerschaft zwischen Konica Minolta und MOBOTIX. Wie bereits im Vorjahr hat Konica Minolta MOBOTIX Kameras an verschiedenen Standorten (z.B. Produktionsanlagen und Vertriebszentren) und mit verschiedenen Applikationen (Fahrzeuge für Sicherheit und Überwachung, Produktionsprozessüberwachung und viele weitere Anwendungen in Japan, China und Frankreich) erfolgreich installiert. Konica Minolta hat zudem in eine signifikante Zahl von Vertriebsmitarbeitern investiert, die sich auf den Vertrieb der MOBOTIX Technologien bei Endkunden und Channel-Partnern fokussieren.

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Ertragslage

Der Umsatz ist im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 gegenüber dem Vergleichshalbjahr um 7,2% auf 32,8 Mio. EUR zurückgegangen. Dies ist vor allem auf die geplant rückläufigen Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger und auf gesunkene Erlöse aus der Auftragsentwicklung aufgrund des Fokus auf Eigenentwicklungen zurückzuführen.

Die Umsätze enthalten neben den Erlösen aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) Erlöse aus der Auftragsentwicklung für Konica Minolta in Höhe von 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 2,4 Mio. EUR). Der Rückgang der Erlöse aus Bauteileverkäufe resultiert aus der Umstellung der Auftragsfertiger für die Bestückungen auf Lohnfertiger, so dass die wesentlichen Bauteile nur beigestellt werden und nicht mehr verkauft werden. Somit entfällt ein Ausweis unter den Umsatzerlösen und Materialaufwendungen. Aufgrund der Bindung der Kapazitäten in der Entwicklung für die neue MOBOTIX 7 Plattform und die neue Kameralinie M73 konnten weniger Auftragsentwicklungen für Konica Minolta durchgeführt werden, so dass die Erlöse im ersten Halbjahr entsprechend zurückgegangen sind. Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software liegen mit 31,6 Mio. EUR im Wesentlichen aufgrund von

Projektverzögerungen in einzelnen Märkten leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die Entwicklung der Umsatzerlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software war in den einzelnen Vertriebsregionen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 sehr unterschiedlich. In den Regionen Northern Europe und Middle East/Afrika konnten deutliche zweistellige Wachstumsraten erzielt werden. Dagegen waren in den Regionen DACH, South/West Europe und APAC Umsatzrückgänge zu verzeichnen. Dies ist vor allem auf den unterschiedlichen Stand der Umsetzung der globalen Vertriebsstrategie und weiterer organisatorischer Veränderungen zurückzuführen. Die Umsatzentwicklung ist jedoch auch von dem Erfolg der, auf der Global Partner Conference im Oktober 2019 vorgestellten, neuen Kameralinie M73 abhängig. Der Funktionsumfang der M73 wird durch entsprechende Aktualisierungen der Betriebssoftware zu Beginn des neuen Geschäftsjahres optimiert.

Die sich gegen Ende des ersten Halbjahrs abzeichnenden schlechteren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der COVID-19 Pandemie haben sich bisher nicht negativ auf die Umsatzsituation ausgewirkt. Allerdings war eine Veränderung hinsichtlich der nachgefragten Produkte zu erkennen. Insbesondere war eine verstärkte Nachfrage nach Thermal-Kameras zu verzeichnen, die es unter anderem ermöglichen, erhöhte Körpertemperaturen aufgrund einer COVID-19 Erkrankung zu erkennen.

Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden erstmalig eigene Einwicklungskosten in Höhe von 1, 7 Mio. EUR aktiviert, die entsprechend unter dem GuV-Posten "Andere Aktivierte Eigenleistungen" ergebniswirksam ausgewiesen werden. Im Vorjahr betreffen die aktivierten Eigenleistungen im Wesentlichen die Eigenleistungen im Zusammenhang mit der Einführung eines ERP-Systems.

Die Materialeinsatzquote (Materialaufwand, bereinigt um die Bestandsveränderungen, im Verhältnis zu den Umsatzerlösen ohne Auftragsentwicklung) ist mit 44,5% (Vorjahr: 47,1%) gegenüber dem 1. Halbjahr 2017/18 um 2,6%-Punkte niedriger, was auf die deutlich gesunkenen Bauteileverkäufe zurückzuführen ist.

Die Personaleinsatzquote (Personalaufwand im Verhältnis zu der Gesamtleistung) ist im ersten Halbjahr aufgrund der rückläufigen Gesamtleistung und um 0,2 Mio. EUR gestiegenem Personalaufwand von 32,6% gegenüber dem Vorjahreshalbjahr auf 33,8% angestiegen. Der Anstieg des Personalaufwands resultiert im Wesentlichen aus der Einbeziehung der MOBOTIX AUSTRALIA und der MOBOTIX SINGAPORE in den Konzernabschluss.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 5,4 Mio. EUR im 1. Halbjahr 2019/20 sind gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. EUR (4,5%) zurückgegangen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert im Wesentlichen aus der Reduzierung der Aufwendungen für Leiharbeiter (0,2 Mio. EUR), für Warenabgaben (0,2 Mio. EUR), für Rechts- und Beratungskosten (0,1 Mio. EUR) und für Kfz-Kosten (0,1 Mio. EUR). Dem gegenüber sind die Aufwendungen für Marketing im Rahmen des neuen Marketingkonzept zur Stärkung der Marke "MOBOTIX" um 0,4 Mio. EUR angestiegen.

Das EBITDA (10,3% der Gesamtleistung; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt 3,6 Mio. EUR und ist gegenüber dem Vorjahreshalbjahr (3,4 Mio. EUR) um 0,2 Mio. EUR angestiegen. Das EBIT (6,8% der Gesamtleistung; Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt 2,4 Mio. EUR und ist damit auf dem Niveau des Vorjahreshalbjahrs.

Das 1. Halbjahr 2019/20 endete mit einem Periodenüberschuss von 1,5 Mio. EUR (1. Halbjahr 2018/19: 1,5 Mio. EUR) und einer Umsatzrendite von 4,5% (1. Halbjahr 2018/19: 4,2%).

Vermögenslage

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 1,2 Mio. EUR auf 18,4 Mio. EUR angestiegen. Die immateriellen Vermögensgegenstände haben sich im Wesentlichen durch die Aktivierung der eigenen Entwicklungskosten um 1,5 Mio. EUR erhöht. Dagegen reduzierte sich das Sachanlagevermögen, bedingt durch planmäßige Abschreibungen, um 0,3 Mio. EUR auf 14,7 Mio. EUR.

Die Vorräte sind von 18,7 Mio. EUR zum Geschäftsjahresbeginn auf 22,1 Mio. EUR zum 31. März 2020 angestiegen. Dies resultiert im Wesentlichen zum einen aus der Einführung der neuen Kameraplattform MOBO-TIX 7 und der neuen Kameralinie M73 sowie aus der im Februar 2020 einsetzenden veränderten Nachfrage in Folge der COVID-19 Pandemie.

Insbesondere war eine verstärkte Nachfrage nach Thermal-Kameras zu verzeichnen. Somit hat die veränderte Nachfrage zu einer Veränderung gegenüber dem für das Geschäftsjahr ursprünglich geplanten Produktmix und den geplanten Absatzmengen geführt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zum 31. März 2020 im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 1,1 Mio. EUR auf 11,8 Mio. EUR zurückgegangen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen, die die Forderungen gegen Unternehmen der Konica Minolta Gruppe enthalten, erhöhten sich im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 3,4 Mio. EUR auf 4,6 Mio. EUR zum 31. März 2020, aufgrund des deutlich gestiegenen Geschäftsvolumen im Einklang mit der Unternehmensstrategie, insbesondere aus den Produktverkäufen mit der Konica Minolta Gruppe.

Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 31. März 2020 erhöhten sich gegenüber dem 30. September 2019 um 0,1 Mio. EUR auf 1,8 Mio. EUR (30. September 2019: 1,7 Mio. EUR).

Das Eigenkapital ist unter Berücksichtigung des Ergebnisses für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 und der Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2018/19 von 0,5 Mio. EUR im Januar 2020 um 0,9 Mio. EUR auf 27,6 Mio. EUR angestiegen. Die Eigenkapitalquote von 49,4% zum 30. September 2019 ist bedingt durch die auf 60,9 Mio. EUR gestiegene Bilanzsumme auf 45,3% zum 31. März 2020 zurückgegangen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn um 6,4 Mio. EUR auf 23,6 Mio. EUR zum 31. März 2020 angestiegen. Der Tilgung mittelfristiger Darlehen in Höhe von 1,1 Mio. EUR stehen zusätzliche kurzfristige Geldaufnahmen zur Working Capital Finanzierung bedingt durch die im Februar 2020 einsetzende verstärkte Nachfrage nach Thermal-Kameras in Folge der COVID-19 Pandemie und dem damit verbundenen veränderten Produktmix in Höhe von 7,5 Mio. EUR gegenüber. Zum 31.03. bestehen kurzfristige Kreditaufnahmen in Höhe von 9,0 Mio. EUR.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Vergleich zum 30. September 2019 um 0,8 Mio. EUR auf 3,7 Mio. EUR zurückgegangen.

Passive latente Steuern wurden aufgrund der Aktivierung der eigenen Entwicklungskosten zum 31. März 2020 erstmals in Höhe von 0,5 Mio. EUR gebildet.

Finanzlage

Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern lag im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 bei minus 3,3 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: 0,6 Mio. EUR). Dem operativen Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen von 3,6 Mio. EUR stehen Cashflows aus Working-Capital-Veränderungen in Höhe von minus 6,8 Mio. EUR gegenüber. Die Working Capital-Veränderungen von minus 6,8 Mio. EUR resultieren im Wesentlichen aus der Zunahme der Vorräte (3,4 Mio. EUR) und der Zunahme der Forderungen gegen verbundene Unternehmen (3,4 Mio. EUR).

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 2,5 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: minus 1,1 Mio. EUR) ist im Wesentlichen durch die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 1,8 Mio. EUR verursacht. Hiervon entfallen 1,7 Mio. EUR auf die aktivierten eigenen Entwicklungskosten.

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von minus 1,7 Mio. EUR (Vorjahreshalbjahr: minus 1,3 Mio. EUR) resultiert im Wesentlichen aus der planmäßigen Tilgung von Finanzkrediten und der Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,5 Mio. EUR.

Aus der Entwicklung der einzelnen Cashflows ergibt sich zum Stichtag 31. März 2020 ein negativer Finanzmittelfonds von 7,2 Mio. EUR (31. März 2019: 1,0 Mio. EUR). Zur Finanzierung des negativen Finanzmittelfonds wurden kurzfristige Kredite in Höhe von 9,0 Mio. EUR aufgenommen, so dass zum 31. März 2020 ein Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten von 1,8 Mio. EUR ausgewiesen wird.

Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung und Ausblick

Hinsichtlich der Chancen und Risiken über die künftige Entwicklung haben sich im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/20 keine wesentlichen Änderungen ergeben. Die im Risikobericht des Geschäftsjahres 2018/19 gemachten Aussagen gelten weiterhin nahezu unverändert.

Die durch die COVID-19 Pandemie ausgelöste weltweite Wirtschaftskrise wird auch die Geschäftstätigkeit der MOBOTIX Gruppe nicht verschonen. Der Vorstand der MOBOTIX AG geht allerdings davon aus, dass zwar im zweiten Halbjahr 2019/20 ein Rückgang der Nachfrage nach Kameramodellen ohne Thermalobjektiv eintreten wird, dies aber durch eine erhöhte Nachfrage nach Thermalkameras mindestens kompensiert werden kann. Diese veränderte Nachfrage wird allerdings zu einer weiteren Erhöhung des Vorratsvermögens führen, da aufgrund langer Vorlaufzeiten nur bedingt Bestellungen bei Lieferanten, die Teile und Komponenten für Kameramodelle ohne Thermalobjektive liefern, verschoben oder storniert werden können. Es wurden jedoch Maßnahmen eingeleitet, um einen weiteren Anstieg des Vorratsvermögens entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird mit einer Verschlechterung des Zahlungsverhaltens seitens der Kunden gerechnet, so dass zusammen mit der Erhöhung des Vorratsbestandes ein erhöhter Working-Capital-Bedarf besteht, der allerdings aufgrund bestehender ausreichender Kreditlinie kurzfristig gedeckt werden kann.

Der Vorstand hält weiterhin trotz der einsetzenden weltweiten Wirtschaftskrise an der Prognose für das Geschäftsjahr 2019/20 fest. Der geplante Umsatz für das Geschäftsjahr 2019/20 wird sich auf einem Niveau von 70 Mio. EUR mit einem geplanten EBIT in einer Bandbreite von 2,5 Mio. EUR bis 3,0 Mio. EUR ohne aktivierte Entwicklungskosten bewegen.

Die vorstehend gemachten zukunftsbezogenen Aussagen sind prognostischer Natur. Insofern können die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von diesen Erwartungen abweichen.

Winnweiler-Langmeil, den 13. Mai 2020

Der Vorstand

Thomas Lausten • CEO Klaus Kiener • CFO

Hartmut Sprave • CTO

Verkürzter Konzernabschluss

Verkürzte Konzernbilanz zum 31. März 2020

TEUR 31.3.2020 30.9.2019
Anlagevermögen 18.375 17.115
Umlaufvermögen 41.503 35.527
Rechnungsabgrenzungsposten 706 679
Aktive latente Steuern 331 603
AKTIVA 60.915 53.924
Eigenkapital 27.596 26.659
Rückstellungen 4.835 4.746
Verbindlichkeiten 27.988 22.519
Passive latente Steuern 496 0
PASSIVA 60.915 53.924

Verkürzte Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Oktober 2019 bis 31. März 2020

TEUR 1.10.2019 -
31.3.2020
1.10.2018 -
31.3.2019
Umsatzerlöse 32.830 35.387
Erhöhung des Bestands an fertigen und unfer
tigen Erzeugnissen
1.532 122
Andere aktivierte Eigenleistungen 1.740 380
Sonstige betriebliche Erträge 328 495
Materialaufwand 15.644 15.692
Personalaufwand 11.785 11.579
Abschreibungen 1.229 1.080
Sonstige betriebliche Aufwendungen 5.415 5.672
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 78 87
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 786 758
Ergebnis nach Steuern 1.492 1.518
Sonstige Steuern 18 18
Konzernperiodenüberschuss 1.474 1.500

Verkürzter Konzernanhang

Allgemeine Angaben

Das Geschäftsjahr der MOBOTIX AG beginnt am 1. Oktober eines Jahres und endet am 30. September des Folgejahres.

Grundlagen der Rechnungslegung

In dem verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 31. März 2020, der in analoger Anwendung mit dem Deutschen Rechnungslegungs Standard Nr. 16 (DRS 16) "Zwischenberichterstattung" des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) und nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen für den Freiverkehr (Basic Board) der Deutsche Börse AG erstellt wurde, werden mit Ausnahme der erstmaligen Aktivierung von selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gem. § 248 Abs. 2 HGB im Wesentlichen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet wie im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2018/19.

Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden erstmalig eigene Entwicklungskosten in Höhe von TEUR 1.732 aktiviert. Dem entsprechend wurden passive latente Steuern in Höhe von TEUR 496 gebildet.

In Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB werden aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 331 angesetzt, welche in Höhe von TEUR 235 aus ertragsteuerlichen Verlustvorträgen der MOBOTIX AG aus dem Geschäftsjahr 2016/17 und in Höhe von TEUR 96 aus der Eliminierung der Zwischenergebnisse aus Lieferungen zwischen der MOBOTIX AG und der MOBOTIX CORP resultieren.

Für weitere Informationen zu den im Einzelnen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf den Konzernabschluss der MOBOTIX AG zum 30. September 2019 verwiesen.

Sämtliche Angaben in dem verkürzten Konzernzwischenabschluss erfolgen, soweit nicht abweichend vermerkt, in Tausend Euro (TEUR). Aus der Darstellung der Zahlen in TEUR und den vorgenommenen Rundungen können Differenzen in Höhe von +/- einer Einheit (TEUR, %) auftreten.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis der MOBOTIX AG zum 31. März 2020 hat sich im Vergleich zum Konzernabschluss zum 30. September 2019 nicht verändert. Im Vergleich zu der Vorjahresvergleichsperiode werden auch die MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD. und die MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD mit in den Konzernabschluss einbezogen.

Winnweiler-Langmeil, den 13. Mai 2020

Der Vorstand

Thomas Lausten • CEO

Klaus Kiener • CFO

Disclaimer

Dieser Finanzbericht enthält Aussagen und Informationen der MOBOTIX AG, die sich auf in der Zukunft liegende Zeiträume beziehen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind an Formulierungen wie planen, erwarten, beabsichtigen, anstreben, werden, einschätzen, davon ausgehen, Ziel sein oder ähnlichen Begriffen zu erkennen. Derartige Aussagen wurden aufgrund der derzeitigen Sachlage und derzeitigen Erwartung getroffen und können von der tatsächlichen Entwicklung sowohl positiv als auch negativ mitunter erheblich abweichen. Unsicherheiten können sich unter anderem aufgrund folgender Faktoren ergeben: Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage sowohl national als auch international, Änderungen der politischen Rahmenbedingungen, Einführung neuer Produkte oder Technologien durch andere Unternehmen, Änderungen des Investitionsverhaltens in den für die MOBOTIX AG wichtigen Abnehmermärkten, Änderungen von Wechselkursraten und Zinssätzen, Integration von akquirierten Unternehmen sowie weiteren Faktoren. Die MOBOTIX AG übernimmt über bestehende gesetzliche Verpflichtungen hinaus keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu korrigieren bzw. zu aktualisieren.

Kontakt

Klaus Kiener

Vorstand Finanzen Telefon: +49 6302 9816-0 Fax: +49 6302 9816-190 E-Mail: [email protected]

MOBOTIX AG

Investor Relations Kaiserstrasse D-67722 Langmeil E-Mail: [email protected]

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