Quarterly Report • Aug 10, 2023
Quarterly Report
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| Ertragskennzahlen | 1–6/2023 | 1–6/2022 | Vdg. in % | 1–12/2022 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz | in MEUR | 2.202,5 | 2.571,9 | –14 | 4.976,7 |
| Operatives EBITDA 1) | in MEUR | 454,1 | 545,4 | –17 | 1.020,9 |
| EBITDA | in MEUR | 448,2 | 548,8 | –18 | 1.026,2 |
| EBIT | in MEUR | 307,4 | 393,5 | –22 | 721,2 |
| Ergebnis vor Steuern | in MEUR | 279,1 | 373,8 | –25 | 688,3 |
| Ergebnis nach Steuern 2) | in MEUR | 223,1 | 320,9 | –30 | 567,9 |
| Free Cashflow 3) | in MEUR | –137,1 | 130,9 | <-100 | 597,7 |
| Maintenance Capex | in MEUR | 52,5 | 43,8 | +20 | 134,7 |
| Special Capex | in MEUR | 44,1 | 54,4 | –19 | 217,9 |
| Ø Mitarbeiter | in FTE | 19.195 | 19.002 | +1 | 19.078 |
| Bilanzkennzahlen | 30.6.2023 | 31.12.2022 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Eigenkapital 4) | in MEUR | 2.568,8 | 2.450,4 | +5 |
| Nettoverschuldung | in MEUR | 1.455,6 | 1.079,3 | +35 |
| Capital Employed | in MEUR | 3.997,3 | 3.492,9 | +14 |
| Bilanzsumme | in MEUR | 5.427,9 | 5.199,3 | +4 |
| Verschuldungsgrad | in % | 56,7 | 44,0 | – |
| Börsekennzahlen | 1–6/2023 | 1–12/2022 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Höchstkurs der Aktie | in EUR | 29,98 | 34,04 | –12 |
| Tiefstkurs der Aktie | in EUR | 22,54 | 18,98 | +19 |
| Ultimokurs der Aktie | in EUR | 28,04 | 22,56 | +24 |
| Gewichtete Aktienanzahl 5) | in Tsd. | 105.781 | 109.884 | –4 |
| Ultimo Börsekapitalisierung | in MEUR | 3.133,0 | 2.520,7 | +24 |
| Entwicklung 1–6/2023 in MEUR und % 6) |
Europe West |
Europe East |
North | America | Konzern eliminierungen |
Wienerberger Gruppe |
|||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 1.165,7 | (-10%) | 614,1 | (-23%) | 422,3 | (-10%) | 2.202,2 | (-14%) | |
| Umsatz | 1.180,2 | (-11%) | 632,9 | (-23%) | 424,9 | (-10%) | –35,5 | 2.202,5 | (-14%) |
| Operatives EBITDA | 224,8 | (0%) | 118,1 | (-44%) | 111,2 | (+1%) | 454,1 | (-17%) | |
| EBITDA | 218,2 | (-4%) | 117,6 | (-44%) | 112,3 | (+2%) | 448,2 | (-18%) | |
| EBIT | 139,5 | (-4%) | 74,6 | (+32%) | 93,2 | (+6%) | 307,4 | (-22%) | |
| Gesamtinvestitionen | 45,8 | (-13%) | 39,7 | (+16%) | 11,1 | (-4%) | 96,6 | (-2%) | |
| Ø Mitarbeiter (in FTE) | 9.165 | (0%) | 7.667 | (+3%) | 2.363 | (-3%) | 19.195 | (+1%) |
1) Bereinigt um Auswirkungen von Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen sowie Strukturanpassungen // 2) Den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen // 3) Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit vermindert um Investitions-Cashflow und Auszahlungen aus der Tilgung von Leasingverbindlichkeiten und zuzüglich Special Capex und Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen // 4) Eigenkapital inklusive nicht beherrschende Anteile // 5) Bereinigt um zeitanteilig gehaltene eigene Aktien // 6) Veränderungsraten in % zur Vorjahresperiode in Klammer angeführt // Anmerkungen zum Bericht: Durch maschinelle Rechenhilfen können Rundungsdifferenzen entstehen.
8 Ergebnis- und Bilanzanalyse
14 Ausblick 2023
| 15 | Konzern-Gewinn- und |
|---|---|
| Verlustrechnung | |
| 15 | Konzern |
| Gesamtergebnisrechnung | |
| 16 | Konzernbilanz |
| 17 | Konzern-Cashflow-Statement |
| 18 | Entwicklung des |
| Konzerneigenkapitals | |
| 19 | Geschäftssegmente |
32 Bericht über die prüferische Durchsicht
34 Finanzterminplan
in einem erwartungsgemäß sehr schwierigen Umfeld konnte sich die Wienerberger Gruppe im ersten Halbjahr sowie im zweiten Quartal 2023 erfolgreich behaupten. Mit unserem entschlossenen Fokus auf Innovation und Kostenmanagement haben wir in Europa angesichts signifikant rückläufiger Tendenzen im Neubau sowie der Abschwächung in der Renovierung und Infrastruktur eine starke Performance gezeigt. Spürbare Abnahmen im Neubau von über 40% wurden in Osteuropa – allen voran in Polen und Ungarn – verzeichnet. Ähnlich verhielt sich die Situation in Deutschland. Besonders positiv hervorzuheben ist jedoch die Performance unseres Rohrgeschäfts. Dank einer sehr erfreulichen Entwicklung auf Basis von Portfoliooptimierungen und Profitabilitätssteigerungen in den vergangenen Jahren profitieren wir nun unter diesen herausfordernden Rahmenbedingungen von unserer starken Position. Auch Nordamerika war, entsprechend unseren Erwartungen, mit einer rückläufigen Nachfrage konfrontiert. Trotzdem ist es uns durch die außerordentlich starke Performance unseres Rohrgeschäfts und die rasche Integration von Meridian Brick gelungen, das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr leicht zu verbessern.
Einmal mehr konnten wir in einem herausfordernden Marktumfeld die Profitabilität auf hohem Niveau halten und in manchen Ländern sogar ausbauen. Anerkennend hebe ich insbesondere die Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, die eine hervorragende Arbeit leisten. Mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft kamen wir bisher sicher durch diese bewegten Zeiten und haben bewiesen, dass unsere Lösungen für die Renovierung, die Infrastruktur und den Neubau sowohl krisen- als auch zukunftssicher sind. Dieser Einsatz spiegelt sich auch in unserem Upgrade des ISS ESG-Ratings auf B- wider. Dank unserer herausragenden Leistungen zählen wir zu den Top 5 Branchenführern. Somit bestätigen wir unsere Vorreiterrolle im Bereich Nachhaltigkeit und heben Wienerberger als attraktives ESG-Investment hervor.
Auf die niedrigere Nachfrage stellen wir uns rasch ein und reagieren mit striktem Kostenmanagement und starkem Fokus auf das Working Capital Management. Wir haben bereits erste Maßnahmen gesetzt, um die Produktionskapazitäten gezielt mittels Schichtreduktionen und Stilllegungen von Werken zu reduzieren. In Kombination mit einer optimierten Auslastung unserer bestehenden Werke sind wir somit bestens positioniert, um uns auch in diesem herausfordernden Umfeld besser als die Endmärkte zu entwickeln. Mit unserer vorausschauenden Beschaffungspolitik in den Bereichen Rohstoffe und Energie und unserer proaktiven Preispolitik ist es uns gelungen, die weiterhin hohe Kosteninflation in allen Regionen erfolgreich abzudecken.
Verglichen mit dem Rekordjahr 2022 erwirtschafteten wir somit im ersten Halbjahr 2023 einen Umsatz von 2.203 Mio. € (H1 2022: 2.573 Mio. €) sowie ein operatives EBITDA in Höhe von 454 Mio. € (H1 2022: 545 Mio. €). Vergleicht man das operative EBITDA aus dem ersten Halbjahr 2023 mit dem nachhaltigen, operativen EBITDA aus dem ersten Halbjahr 2022 von 490 Mio. € (bereinigt um außergewöhnliche Ergebnisbeiträge von 55 Mio. €), so stellt sich die Stärke und Resilienz der Wienerberger in diesen herausfordernden Märkten umso mehr unter Beweis. Diese starke Performance basiert auf der kontinuierlichen Transformation zu einem Anbieter von innovativen und nachhaltigen Systemlösungen in den Bereichen ökologischer Neubau, Renovierung und Wassermanagement sowie einer erhöhten Resilienz unseres Geschäftsmodells. Zudem steuerte die Fortsetzung unseres bewährten Self Help-Programms zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung einen erfreulichen Ergebnisbeitrag von 22 Mio. € bei.
Mit unserer Absicht, signifikante Teile der Terreal Gruppe übernehmen zu wollen, gaben wir im Dezember 2022 den historisch größten Schritt in der wertschaffenden Wachstumsstrategie der Wienerberger bekannt. Durch die Akquisition des erfolgreichen europäischen Anbieters von innovativen Dach- und Solarlösungen werden wir unsere Präsenz in der Sanierung und Renovierung signifikant ausbauen und uns zum europäischen Experten für das Steildach entwickeln. Insgesamt umfasst die Transaktion fast 3.000 Mitarbeitende, 29 Produktionsstandorte und einen erwarteten Jahresumsatz von rund 740 Mio. €. Der Abschluss soll im Laufe des zweiten Halbjahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen.

Heimo Scheuch Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG CEO
Im Rekordjahr 2022 erwirtschafteten wir, bereinigt um Sonderfaktoren, ein nachhaltiges operatives EBITDA von 910 Mio. €. Für das zweite Halbjahr 2023 gehen wir in Nordamerika von einer weiterhin stabilen Nachfrage auf niedrigerem Niveau aus, während wir in Westeuropa mit weiteren Rückgängen und in Osteuropa mit einer Stabilisierung rechnen. Auf dieses insgesamt signifikant niedrigere Marktniveau im Jahr 2023 reagieren wir mit striktem Kosten- und Working Capital-Management und setzen unser Self Help-Programm fort. Wir bleiben unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie treu und fokussieren uns auf Innovation und den weiteren Ausbau unserer Systemkompetenz von nachhaltigen Lösungen.
Insgesamt entwickelten sich unsere Endmärkte wesentlich schlechter als ursprünglich angenommen. Für das Geschäftsjahr 2023 gehen wir dennoch weiterhin von einer starken Performance aus und werden ein operatives EBITDA von 800-820 Mio. € erwirtschaften. Ergebnisbeiträge der Terreal Gruppe sind nicht inkludiert.
Starke Ergebnisse in schwachem Marktumfeld
END MARKET DEVELOPMENT EUROPE EAST

Note: Wienerberger management estimates
Note: Wienerberger management estimates

1) Entwicklung Marklevel mit Basisjahr 2021 = 100 gewichtet über die Quartale // Unternehmensschätzungen basierend auf der gewichteten Volumensentwicklung je Endmarkt

END MARKET DEVELOPMENT NORTH AMERICA
Note: Wienerberger management estimates
3
Die erste Jahreshälfte 2023 war aufgrund der anhaltend hohen Inflation und der steigenden Zinsen von einer geringeren Nachfrage in allen wesentlichen Endmärkten geprägt. Dennoch konnte die Wienerberger Gruppe ihre Marktanteile halten sowie das Preisniveau verbessern und erzielte einen Konzernumsatz von 2.202,5 Mio. € (H1 2022: 2.571,9 Mio. €). Die Umsatzerlöse enthalten Konsolidierungsbeiträge von in den vergangenen 12 Monaten erworbenen Unternehmen in Höhe von 30,7 Mio. €. Die negativen Effekte aus der Währungsumrechnung betrugen -31,5 Mio. € und stammten im Wesentlichen aus der Abwertung des britischen Pfunds, der türkischen Lira sowie der norwegischen Krone, welche nur teilweise durch die Effekte aus der Aufwertung des US-Dollars und der tschechischen Krone kompensiert wurden.
Die Profitabilität konnte trotz eines herausfordernden Marktumfeldes durch ein hervorragendes Preis- und Kostenmanagement auf sehr hohem Niveau gehalten werden. Das EBITDA betrug im ersten Halbjahr 2023 448,2 Mio. € (H1 2022: 548,8 Mio. €). Darin sind Ergebnisbeiträge von realisierten Akquisitionen von 4,2 Mio. €, sowie negative Fremdwährungseffekte von 4,6 Mio. € enthalten. Das operative EBITDA belief sich auf 454,1 Mio € (H1 2022: 545,4 Mio. €). Für dessen Ermittlung wurden Erträge aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften von 3,5 Mio. € sowie Strukturanpassungen von -9,4 Mio. € bereinigt.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im ersten Halbjahr 307,4 Mio. € (H1 2022: 393,5 Mio. €). Das Finanzergebnis veränderte sich aufgrund gestiegener Finanzierungskosten von -19,7 Mio. € im Vorjahr auf -28,3 Mio. €, wobei höhere Zinsaufwendungen zum Teil durch Ertäge aus vorteilhaften Zinsabsicherungen von 2,7 Mio. € ausgeglichen werden konnten.
Unter Berücksichtigung des Steueraufwands in Höhe von -55,6 Mio. € (H1 2022: -52,7 Mio. €) erwirtschaftete die Wienerberger Gruppe ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 223,5 Mio. € (H1 2022: 321,1 Mio. €). Nach Abzug des auf Anteile in Fremdbesitz entfallenden Ergebnisses von 0,4 Mio. € (H1 2022: 0,2 Mio. €) betrug das Nettoergebnis 223,1 Mio. € (H1 2022: 320,9 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie lag in der Berichtsperiode bei 2,11 € (H1 2022: 2,84 €).
Der Cashflow aus dem Ergebnis betrug für das erste Halbjahr 361,7 Mio. € (H1 2022: 483,6 Mio. €). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit zeigte aufgrund der niedrigeren Ergebnisentwicklung und des Working Capital Aufbaus einen Mittelabfluss von -64,5 Mio. € (H1 2022: 192,8 Mio. €).
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -150,1 Mio. € (H1 2022: -102,6 Mio. €) und beihaltet im Wesentlichen Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen. Davon betrafen 44,1 Mio. € (H1 2022: 54,4 Mio. €) diskretionäre Wachstumsinvestitionen und Investitionen in ESG (special capex) und 52,5 Mio. € (H1 2022: 43,8 Mio. €) Instandhaltungsinvestitionen (maintanence capex). Für Unternehmensakquisitionen in Deutschland, Dänemark und Schweden wurden insgesamt 62,4 Mio. € (H1 2022: 14,5 Mio. €) aufgewendet.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug im ersten Halbjahr 59,8 Mio. € (H1 2022: -247,0 Mio. €) und wurde im Wesentlichen von der Erhöhung kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten sowie der Dividendenausschüttung geprägt. Daraus ergibt sich in Summe eine Gesamtveränderung der Zahlungsmittel gegenüber dem 31.12.2022 von -154,8 Mio. € (H1 2022: -156,9 Mio. €). Der Free Cashflow entwickelte sich in den ersten 6 Monaten aufgrund des Ergebnisrückgangs und des Working Capital Aufbaus negativ und belief sich auf -137,1 Mio. € (H1 2022: 130,9 Mio. €).
Das Capital Employed erhöhte sich zum 30.6.2023 insbesondere durch M&A-Aktivitäten und gestiegener Vorratsbestände auf 3.997,3 Mio. € (31.12.2022: 3.492,9 Mio. €). Das Working Capital betrug im ersten Halbjahr 1.249,8 Mio. € (31.12.2022: 789,6 Mio. €). Der Vorratsbestand erhöhte sich gegenüber dem 31.12.2022 um 16 % von 1.036,2 Mio. € auf 1.204,3 Mio. €, wobei diese Entwicklung im Wesentlichen mengenmäßig (11 %) getrieben war.
Das Konzerneigenkapital erhöhte sich im Vergleich zum Jahresende 2022 um 118,4 Mio. € auf 2.568,8 Mio. €. Die Nettoverschuldung stieg im Wesentlichen aufgrund des saisonalen Anstiegs des Working Capitals, der Erhöhung kurzfristiger finanzieller Verbindlichkeiten, dem Rückkauf eigener Aktien sowie der Dividendenausschüttung m Vergleich zum 31.12.2022 um 376,3 Mio. € auf 1.455,6 Mio. € .
Hinsichtlich der Angabe zu Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen gemäß § 125 Abs. 4 BörseG wird auf die entsprechenden Erläuterungen im Anhang verwiesen.
| Europe West | 1–6/2023 | 1–6/2022 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | in MEUR | 1.165,7 | 1.300,3 | –10 |
| Operatives EBITDA | in MEUR | 224,8 | 225,5 | –0 |
| EBITDA | in MEUR | 218,2 | 227,3 | –4 |
| Operative EBITDA Marge | in % | 19,3 | 17,3 | – |
Die Region Europe West berichtet über den nord- und westeuropäischen Raum und umfasst Systemlösungen für die gesamte Gebäudehülle (Wand, Dach und Fassade) sowie Flächenbefestigungen, Abwasser- und Regenwasserentsorgung, Sanitär-, Heiz- und Kühltechnik und Energie-, Gas- und Trinkwasserversorgung. Der Außenumsatz verringerte sich gegenüber dem Rekord-Vorjahr um 10 % auf 1.165,7 Mio. € (H1 2022: 1.300,3 Mio. €). Das operative EBITDA blieb mit 224,8 Mio € (H1 2022: 225,5 Mio. €) stabil.
Das erste Halbjahr war von anhaltend hoher Inflation und steigenden Zinsen geprägt. Der Nachfragerückgang aufgrund der sich eintrübenden Leistbarkeit zeigte sich vor allem im Bereich Neubau, insbesondere in den Ländern Großbritannien, Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Frankreich. In den nordischen Ländern kam es zu einem Rückgang der Baubeginne, wobei wir von unserer stärkeren Präsenz in den Bereichen Mehrfamilienwohnbau sowie gewerblicher und öffentlicher Gebäude profitierten. Der Inhouse Bereich im Rohrgeschäft folgte den Entwicklungen im Neubau und war insgesamt ebenfalls von einem Nachfragerückgang betroffen. Trotz der aktuell rückläufigen Tendenzen im Wohnungsneubau ist der Bedarf an Wohnraum so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr.
Die energieeffiziente Renovierung nimmt stetig an Bedeutung zu. Dies spiegelt sich in einem kontinuierlich wachsenden Renovierungsanteil vor allem im Dachgeschäft wider. Somit blieb die Nachfrage nach unseren Dachlösungen weiterhin regionsübergreifend auf einem guten Niveau. Besonders in Belgien und Frankreich wirkten sich gesetzliche Bestimmungen und Subventionen für die energieeffiziente Renovierung positiv auf unsere Geschäftsentwicklung aus. Darüber hinaus profitierten wir im britischen Dachgeschäft von unserem überproportionalen Exposure in der Renovierung und im sozialen Wohnbau.
Im Infrastrukturbereich dämpften die hohe Inflation und gestiegene Kosten die Vergabe öffentlicher Aufträge. Dementsprechend verzeichneten wir im Kunststoffrohrgeschäft für Infrastrukturlösungen eine rückläufige Nachfrage. Durch die in 2021 übernommenen Gesellschaften FloPlast und Cork Plastics in Großbritannien und Irland ergänzte Wienerberger sein Portfolio im attraktiven Renovierungsgeschäft um Lösungen für Dachrinnen, Regenwasser und Entwässerung. Aufgrund der Kombination mit unserem bestehenden Dachportfolio konnten wir signifikante Synergien heben und unseren Marktanteil am Renovierungsmarkt mit den Lösungen für das Wassermanagement erhöhen.
Mit gezieltem Kostenmanagement passten wir uns – insbesondere in Deutschland – an das geänderte Marktumfeld an und konnten trotz herausfordernder Rahmenbedingungen unsere Marktanteile regionsübergreifend bewahren. Darüber hinaus lieferte unser Effizienzsteigerungsprogramm erfreuliche Ergebnisbeiträge. Den inflationsbedingt gestiegenen Personal- und Instandhaltungskosten wirkten niedrigere Kosten für Kunststoffgranulate entgegen. Dank unseres proaktiven Preismanagements ist es uns trotz rückläufiger Nachfrage gelungen, die Profitabilität im Vergleich zum Vorjahr sogar zu steigern.
Mit der Übernahme der dänischen Strøjer Group im zweiten Quartal sowie dem im ersten Quartal erworbenen Unternehmen Komproment ApS, bauen wir das nachhaltige Angebot an innovativen Fassadenlösungen und somit unsere Marktanteile für die nordischen Länder weiter aus. Die ebenfalls im zweiten Quartal abgeschlossene Akquisition der Wideco Sweden erweitert mit ihren smarten mobilen Anwendungen und ihrer Expertise in der Entwicklung von innovativen Internet of Things (IoT) Lösungen unsere Energie- und Wassermanagementlösungen in Skandinavien.
Darüber hinaus gab Wienerberger im Dezember 2022 bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen. Mit dieser Akquisition wird Wienerberger den bisher größten Schritt im Rahmen der wertschaffenden Wachstumsstrategie des Unternehmens setzen. Durch die bevorstehende Übernahme der Geschäfte in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und den USA wird Wienerberger seine Präsenz in der Sanierung und Renovierung signifikant ausbauen und entwickelt sich zum europäischen Experten für das Steildach. Insgesamt umfasst die Transaktion fast 3.000 Mitarbeitende, 29 Produktionsstandorte und einen erwarteten Jahresumsatz von rund 740 Mio. €. Der Abschluss soll im Laufe des zweiten Halbjahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen.
| Europe East | 1–6/2023 | 1–6/2022 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | in MEUR | 614,1 | 800,2 | –23 |
| Operatives EBITDA | in MEUR | 118,1 | 210,1 | –44 |
| EBITDA | in MEUR | 117,6 | 211,1 | –44 |
| Operative EBITDA Marge | in % | 19,2 | 26,3 | – |
In der Region Europe East werden Lösungen für die Gebäudehülle (Wand und Dach) sowie Flächenbefestigungen, Abwasser- und Regenwasserentsorgung, Sanitär-, Heiz- und Kühltechnik und Energie-, Gas- und Trinkwasserversorgung angeboten. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres sank der Außenumsatz – verglichen mit dem historischem Rekord-Halbjahr 2022 – um 23 % auf 614,1 Mio. € (H1 2022: 800,2 Mio. €). Das operative EBITDA lag im ersten Halbjahr 2023 bei 118,1 Mio. € (H1 2022: 210,1 Mio. €).
In unseren osteuropäischen Kernmärkten führten stark gestiegene Inflationsraten und Zinsen im zweistelligen Prozentbereich zu einer signifikant verringerten realen Kaufkraft. Dies spiegelte sich in all unseren Endmärkten sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich in starken Absatzrückgängen wider. Der Wohnungsneubau und somit auch unser Inhouse-Rohrgeschäft waren besonders von diesen Entwicklungen betroffen und somit verringerte sich die Nachfrage im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal nochmals. Die gesamte Region Osteuropa weist einen hohen Bedarf an neuem Wohnraum auf, der aktuell aufgrund von mangelnder Leist- und Finanzierbarkeit nicht gedeckt werden kann. Gegen Ende des ersten Halbjahres konnten erste Anzeichen eines verlangsamten Rückgangs von Hypothekarkrediten und leicht sinkende Inflationsraten verzeichnet werden.
Auch im Bereich Renovierung führten die verringerte Leistbarkeit und fehlende Unterstützungsprogramme seitens der Regierungen zu einem starken Nachfragerückgang sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich.
Die Nachfrage im Bereich Infrastruktur war insgesamt stabil, wobei vielfach zu beobachten ist, dass Projekte mangels Leistbarkeit oder Finanzierung verschoben werden. In Polen und Ungarn hat die EU ihre Auszahlungen an Fördergeldern in Milliardenhöhe nach wie vor nicht getätigt. Dies führte, wie bereits im Vorquartal, zu einem deutlichen Rückgang an Infrastrukturprojekten in diesen Märkten. Demgegenüber verzeichneten wir eine anhaltend hohe Nachfrage nach unseren innovativen Bewässerungssystemen.
Auf die verschlechterte Nachfragesituation reagierten wir rasch mit proaktivem Kostenmanagement. Somit passten wir die Kapazitäten in den Werken durch Reduktion der Schichten und Urlaubsabbau an. Im zweiten Quartal wurden im am stärksten betroffenen Markt Ungarn zwei Werke temporär stillgelegt. Berücksichtigt wurden hierbei unter anderem eine optimierte Auslastung der verbleibenden Werke aber auch deren CO2 -Ausstoß.
Die ergriffenen Maßnahmen wie striktes Kosten- und umsichtiges Preismanagement sowie angepasste Werkskapazitäten konnten die rückläufigen Absatzmengen zum Teil kompensieren. Somit ist es uns gelungen, die Profitabilität auf hohem Niveau und die Marktanteile stabil zu halten.
| North America | 1–6/2023 | 1–6/2022 | Vdg. in % | |
|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | in MEUR | 422,3 | 470,6 | –10 |
| Operatives EBITDA | in MEUR | 111,2 | 109,8 | +1 |
| EBITDA | in MEUR | 112,3 | 110,3 | +2 |
| Operative EBITDA Marge | in % | 26,3 | 23,3 | – |
Die Region North America bietet keramische Fassaden- und Rohrlösungen für Wohn- und gewerbliche Bauprojekte an. Der Rohrbereich bietet unter anderem Lösungen für die nachhaltige Wasserversorgung, Regenwasserkanalisation und umweltbewusste Abwasserentsorgung an. Im ersten Halbjahr des Berichtszeitraums verzeichneten wir einen Außenumsatz von 422,3 Mio. € (H1 2022: 470,6 Mio. €). Das operative EBITDA stieg dagegen um 1% von 109,8 Mio. € auf 111,2 Mio. €.
Das Ziegelgeschäft entwickelte sich im ersten Halbjahr mit einem im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Außenumsatz sehr erfreulich, obwohl sich die Nachfrage im nordamerikanischen Wohnungsneubau durch das anhaltend hohe Zinsniveau und die daraus resultierende verringerte Leistbarkeit eintrübte. Der Bedarf an Wohnungsneubau ist ungebrochen groß. Der Südosten der USA verzeichnete beträchtliche Migrationsraten und damit einhergehenden hohen Wohnraumbedarf, während einzelne Gebiete Kanadas saisonal warmes Wetter und eine erhöhte Nachfrage erlebten.
Die erfolgreiche Integration von Meridian Brick ermöglichte eine schnelle Realisierung von Synergien, die unsere Erwartungen übertrafen. In Summe trug Meridian Brick signifikant zur starken Ergebnissteigerung in unserem nordamerikanischen Fassadengeschäft bei. Inflationsbedingt gestiegene Produktionskosten deckten wir mittels vorausschauendem Kostenmanagement sowie Preisanpassungen erfolgreich ab. In Summe ist es uns gelungen, die Profitabilität im nordamerikanischen Ziegelgeschäft im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.
Im Kunststoffrohrgeschäft blieb die Nachfrage in der ersten Jahreshälfte konstant. Die Stabilisierung des Preises für Kunststoffgranulate setzte sich nach dem Höhepunkt in den Sommermonaten 2022 im Berichtszeitraum fort. Unsere hohe Preisdisziplin und eine selektive Projektauswahl führten zu starken Margen und einem äußerst erfreulichen Ergebnisbeitrag.
Im zweiten Quartal 2023 setzte sich der in Europa aufgrund anhaltend hoher Zinsen und sich auf hohem Niveau stabilisierender Inflation beobachtbare Nachfragerückgang in allen Produktgruppen fort. Obwohl die Märkte auch in Nordamerika nachgaben, konnte im Ziegelgeschäft der Außenumsatz gesteigert werden. Die Region North America entwickelte sich daher insgesamt stabil bzw. leicht positiv. Der Renovierungsbereich blieb in der Region Europe West stabil, was vor allem an Förderprogrammen für die Renovierung von Gebäuden zurückzuführen war. Unsere vorausschauende Preispolitik und striktes Kostenmanagement führten auch im zweiten Quartal zu einem guten Ergebnis.
| 313,2 451,6 227,1 263,1 1.150,0 1.414,8 |
–31 –14 –19 |
|---|---|
| 700,1 | –13 |
| 4–6/2022 | Vdg. in % |
| 4–6/2023 609,7 |
| Operatives EBITDA in MEUR |
4–6/2023 | 4–6/2022 | Vdg. in % |
|---|---|---|---|
| Europe West | 122,5 | 127,3 | –4 |
| Europe East | 59,1 | 125,3 | –53 |
| North America | 63,9 | 67,3 | –5 |
| Wienerberger Gruppe | 245,4 | 319,9 | –23 |
In Summe erwirtschaftete die Region Europe West im zweiten Quartal 2023 bei einem Außenumsatz von 609,7 Mio. € (H1 2022: 700,1 Mio. €) ein operatives EBITDA in Höhe von 122,5 Mio. € (H1 2022: 127,3 Mio. €). Im Wohnungsneubau setzte sich die rückläufige Nachfrage, getrieben durch weitere Zinserhöhungen, aus dem Vorquartal fort. Gestützt durch gesetzliche Bestimmungen und Subventionen nimmt die energieeffiziente Renovierung stetig an Bedeutung zu. Somit blieb die Nachfrage nach unseren Dachlösungen weiterhin regionsübergreifend über Vorjahresniveau. Im Infrastrukturbereich dämpften die gestiegenen Kosten die Vergabe öffentlicher Aufträge. Dementsprechend verzeichneten wir im Kunststoffrohrgeschäft insgesamt eine rückläufige Nachfrage.
Mit der Übernahme der dänischen Strøjer Group im zweiten Quartal sowie dem im ersten Quartal erworbenen Unternehmen Komproment ApS bauten wir das nachhaltige Angebot an innovativen Fassadenlösungen und somit unsere Marktanteile für die nordischen Länder weiter aus. Die ebenfalls im zweiten Quartal abgeschlossene Akquisition der Wideco Sweden erweitert mit ihren smarten mobilen Anwendungen und ihrer Expertise in der Entwicklung von innovativen Internet of Things (IoT) Lösungen unsere Energie- und Wassermanagementlösungen in Skandinavien.
Der Außenumsatz der Region Europe East verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 313,2 Mio. € (H1 2022: 451,6 Mio. €). Das operative EBITDA sank auf 59,1 Mio. € (H1 2022: 125,3 Mio. €). In unseren osteuropäischen Kernmärkten führten die stark gestiegenen Hypothekarzinsen im zweistelligen Bereich und eine signifikante Abschwächung der Konjunktur zu einem massiven Rückgang der Neubauaktivitäten. Der Renovierungsbereich und somit insbesondere unser Dachgeschäft waren ebenso von der erheblichen Abnahme der Leistbarkeit und fehlenden Subventionen negativ betroffen. Im Infrastrukturbereich führten Projektverschiebungen und die nach wie vor fehlenden EU-Fördergelder in Polen und Ungarn zu einem Rückgang des Auftragsvolumens.
Auf die verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagierten wir mit gezieltem Kostenmanagement, wie der Reduktion sowie der optimierten Auslastung unserer Produktionskapazitäten. So haben wir in Ungarn zwei Werke temporär stillgelegt.
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres verzeichnete die Region North America einen Außenumsatz von 227,1 Mio. € (H1 2022: 263,1 Mio. €). Das operative EBITDA blieb dagegen mit 63,9 Mio. € (H1 2022: 67,3 Mio. €) annähernd stabil. Wie erwartet setzten sich im zweiten Quartal die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen aus dem ersten Quartal fort. Allerdings verzeichneten die USA eine leichte Verbesserung bei den Baubeginnen im Wohnungsbau und eine zwischenzeitliche Belebung der Nachfrage in einzelnen Gebieten von Texas. Im Rohrgeschäft verzeichneten wir eine Zunahme von Infrastrukturprojekten in den gesamten USA.
Zu Beginn des Geschäftsjahres haben wir unsere Einschätzung über die erwartete Entwicklung in unseren Endmärkten Neubau, Renovierung und Infrastruktur als Szenario für 2023 veröffentlicht. Das weiterhin hohe Inflationsniveau und die Fortsetzung steigender Finanzierungskosten dämpften jedoch vor allem in Europa die Marktentwicklung stärker als ursprünglich angenommen, wohingegen sich die nordamerikanischen Endmärkte entsprechend unserer Erwartungen entwickelten. Wir gehen davon aus, dass das Marktumfeld auch in der zweiten Jahreshälfte 2023 herausfordernd bleibt. Entsprechend passen wir unsere Einschätzung hinsichtlich der erwarteten Entwicklung 2023 für unsere Endmärkte wie folgt an:
| Europa (bisher) | Europa (angepasst) | Nordamerika | |
|---|---|---|---|
| Neubau | -15% | -30% | -20% |
| Renovierung | -3% | -15% | -3% |
| Infrastruktur | -5% | -10% | -5% |
Im Neubau in Westeuropa erwarten wir im zweiten Halbjahr weitere Rückgänge und rechnen in Osteuropa mit einer Stabilisierung. In Nordamerika gehen wir von einer weiterhin stabilen Nachfrage auf niedrigerem Niveau aus. Der Bedarf an Wohnraum in unseren Märkten bleibt jedoch weiterhin ungebrochen hoch.
Mit dem Anstieg der Energiepreise sowie strengeren Vorschriften zur Energieeffizienz rückt die Gebäuderenovierung – und damit allen voran die Dachsanierung – einmal mehr in den Vordergrund. Im westeuropäischen Renovierungsmarkt erwarten wir für das zweite Halbjahr eine stabile bis leicht rückläufige Nachfrage auf hohem Niveau, während in Osteuropa die mangelnde Leistbarkeit die Renovierungstätigkeit weiterhin dämpfen wird.
Unverändert hoch ist auch der Modernisierungsbedarf im Infrastrukturbereich, insbesondere von Wasserversorgungsnetzen in Europa und den USA. Hohe Finanzierungskosten beeinflussen jedoch vor allem im europäischen Renovierungs- und Infrastrukturmarkt die Nachfrage. In der zweiten Jahreshälfte gehen wir in Osteuropa von einer stabilen Entwicklung auf niedrigem Niveau aus, während wir im Infrastrukturmarkt in Westeuropa mit einer leichten Verbesserung im Vergleich zum ersten Halbjahr rechnen.
Im Dezember 2022 gab die Wienerberger Gruppe bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen. Der Abschluss soll im Laufe des zweiten Halbjahres 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen.
Im Rekordjahr 2022 erwirtschafteten wir, bereinigt um außerordentliche Ergebnisbeiträge in Höhe von 110 Mio. €, ein nachhaltiges operatives EBITDA von 910 Mio. €. Auf das signifikant niedrigere Marktniveau im Jahr 2023 reagieren wir mit striktem Kosten- und Working Capital-Management. Hierzu zählen unter anderem die gezielte Reduktion sowie die optimierte Auslastung unserer Produktionskapazitäten. Aus unserem laufenden Self Help-Programm zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung erwarten wir heuer einen Ergebnisbeitrag von 45 Mio. €. Unsere bewährte Forward Buying-Strategie im Energiebereich setzen wir in der gesamten Gruppe weiter fort. Für 2023 gehen wir für die Wienerberger Gruppe von einer Kosteninflation von <8 % aus, welche wir durch entsprechende Preisanpassungen abdecken werden. Wir bleiben unserer wertschaffenden Wachstumsstrategie treu und fokussieren uns auf Innovation und den Ausbau unserer Systemkompetenz von nachhaltigen Lösungen in den Bereichen Neubau, Renovierung und Infrastruktur. Wienerberger ist daher bestens positioniert, sich auch in diesem herausfordernden Umfeld besser als die Endmärkte zu entwickeln.
Insgesamt entwickelten sich unsere Endmärkte wesentlich schlechter als ursprünglich angenommen. Für das Geschäftsjahr 2023 gehen wir dennoch weiterhin von einer starken Performance aus und werden ein operatives EBITDA von 800-820 Mio. € erwirtschaften. Ergebnisbeiträge der Terreal Gruppe sind nicht inkludiert.
| in TEUR | 4–6/2023 | 4–6/2022 | 1–6/2023 | 1–6/2022 |
|---|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.150.027 | 1.415.268 | 2.202.507 | 2.571.906 |
| Herstellkosten | –701.879 | –847.869 | –1.339.830 | –1.565.544 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 448.148 | 567.399 | 862.677 | 1.006.362 |
| Vertriebskosten | –202.299 | –227.439 | –395.608 | –430.582 |
| Verwaltungskosten | –84.316 | –79.773 | –165.290 | –152.023 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 28.682 | 7.850 | 42.023 | 15.831 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen: | ||||
| Wertminderungen von Vermögenswerten | 0 | –1.605 | 0 | –14.821 |
| Übrige | –21.050 | –19.969 | –36.408 | –31.246 |
| Betriebsergebnis (EBIT) | 169.165 | 246.463 | 307.394 | 393.521 |
| Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts unternehmen |
–11 | 2.932 | –515 | 2.882 |
| Zinsertrag | 4.902 | 1.079 | 6.944 | 1.670 |
| Zinsaufwand | –19.227 | –11.842 | –33.028 | –22.988 |
| Sonstiges Finanzergebnis | –1.250 | –176 | –1.692 | –1.293 |
| Finanzergebnis | –15.586 | –8.007 | –28.291 | –19.729 |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 153.579 | 238.456 | 279.103 | 373.792 |
| Ertragsteuern | –30.760 | –30.118 | –55.576 | –52.706 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 122.819 | 208.338 | 223.527 | 321.086 |
| davon Ergebnis der nicht beherrschenden Anteile | 270 | 151 | 378 | 203 |
| davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnen | 122.549 | 208.187 | 223.149 | 320.883 |
| Ergebnis je Aktie (in EUR) | 1,16 | 1,86 | 2,11 | 2,84 |
| Verwässertes Ergebnis je Aktie (in EUR) | 1,16 | 1,86 | 2,11 | 2,84 |
| in TEUR | 4–6/2023 | 4–6/2022 | 1–6/2023 | 1–6/2022 |
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 122.819 | 208.338 | 223.527 | 321.086 |
| Währungsumrechnung | 15.697 | 18.781 | 8.426 | 28.577 |
| Währungsumrechnung von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
–16 | –22 | 25 | 7 |
| Veränderung Hedging Rücklage | –3.899 | 4.011 | –6.157 | 11.398 |
| Posten, die in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
11.782 | 22.770 | 2.294 | 39.982 |
| Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | 1.224 | 8.534 | 986 | 8.534 |
| Posten, die nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgeglie dert werden |
1.224 | 8.534 | 986 | 8.534 |
| Sonstiges Gesamtergebnis | 13.006 | 31.304 | 3.280 | 48.516 |
| Gesamtergebnis nach Steuern | 135.825 | 239.642 | 226.807 | 369.602 |
| davon Gesamtergebnis der nicht beherrschenden Anteile | 251 | 138 | 399 | 205 |
| davon den Aktionären der Muttergesellschaft zuzurechnendes Gesamtergebnis |
135.466 | 239.504 | 226.408 | 369.397 |
| in TEUR | 30.6.2023 | 31.12.2022 |
|---|---|---|
| Aktiva | ||
| Immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte | 871.886 | 846.770 |
| Sachanlagen | 2.322.313 | 2.268.885 |
| Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien | 42.465 | 37.921 |
| Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 14.300 | 20.420 |
| Übrige Finanzanlagen und sonstige langfristige Forderungen | 18.989 | 23.371 |
| Latente Steuern | 44.463 | 61.754 |
| Langfristiges Vermögen | 3.314.416 | 3.259.121 |
| Vorräte | 1.204.314 | 1.036.211 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 547.281 | 374.514 |
| Forderungen aus laufenden Ertragsteuern | 10.507 | 12.488 |
| Sonstige kurzfristige Forderungen | 108.602 | 120.865 |
| Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte | 83.150 | 72.896 |
| Zahlungsmittel | 138.413 | 300.031 |
| Kurzfristiges Vermögen | 2.092.267 | 1.917.005 |
| Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte | 21.264 | 23.131 |
| Summe Aktiva | 5.427.947 | 5.199.257 |
| Passiva | ||
| Gezeichnetes Kapital | 111.732 | 111.732 |
| Kapitalrücklagen | 985.528 | 983.995 |
| Gewinnrücklagen | 1.807.724 | 1.677.900 |
| Übrige Rücklagen | –191.718 | –194.977 |
| Eigene Anteile | –146.451 | –129.799 |
| Beherrschende Anteile | 2.566.815 | 2.448.851 |
| Nicht beherrschende Anteile | 1.970 | 1.571 |
| Eigenkapital | 2.568.785 | 2.450.422 |
| Latente Steuern | 104.407 | 100.674 |
| Personalrückstellungen | 70.223 | 73.869 |
| Sonstige langfristige Rückstellungen | 104.004 | 103.264 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 1.001.457 | 1.245.062 |
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten | 17.603 | 15.508 |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 1.297.694 | 1.538.377 |
| Kurzfristige Rückstellungen | 57.292 | 60.801 |
| Verbindlichkeiten aus laufenden Ertragsteuern | 38.945 | 49.636 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 675.681 | 207.157 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 375.410 | 439.567 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten | 402.164 | 438.537 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 1.549.492 | 1.195.698 |
| Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten | 11.976 | 14.760 |
| Summe Passiva | 5.427.947 | 5.199.257 |
| in TEUR | 1–6/2023 | 1–6/2022 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Ertragsteuern | 279.103 | 373.792 |
| Abschreibungen auf das Anlagevermögen | 138.976 | 136.858 |
| Wertminderungen von Vermögenswerten und andere Bewertungseffekte 1) | 14.068 | 24.807 |
| Veränderungen langfristiger Rückstellungen | –3.063 | –2.490 |
| Ergebnisübernahme von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen | 515 | –2.882 |
| Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen | –5.276 | –3.824 |
| Zinsergebnis | 26.084 | 21.318 |
| Gezahlte Zinsen | –37.948 | –28.315 |
| Erhaltene Zinsen | 4.051 | 453 |
| Gezahlte Ertragsteuern | –53.742 | –39.817 |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge | –1.061 | 3.712 |
| Cashflow aus dem Ergebnis | 361.707 | 483.612 |
| Veränderungen Vorräte | –164.746 | –117.444 |
| Veränderungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | –168.914 | –255.570 |
| Veränderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | –70.511 | 20.865 |
| Veränderungen übriges Netto-Umlaufvermögen | –22.068 | 61.349 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | –64.532 | 192.812 |
| Einzahlungen aus Anlagenabgängen (inkl. Finanzanlagen) | 9.407 | 10.646 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sach- und immaterielle Anlagevermögen | –96.573 | –98.175 |
| Dividendenausschüttungen von assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen |
640 | 2.931 |
| Veränderungen Wertpapiere und sonstige finanzielle Vermögenswerte | –1.108 | –3.559 |
| Netto-Auszahlungen für Unternehmensakquisitionen | –62.440 | –14.473 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –150.074 | –102.630 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten | 325.900 | 57.945 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten | –119.367 | –57.301 |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | 3.128 | 15.235 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen | –29.025 | –28.152 |
| Gezahlte Dividende Wienerberger AG | –94.848 | –83.871 |
| Erwerb eigener Aktien | –26.018 | –150.892 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 59.770 | –247.036 |
| Veränderung der Zahlungsmittel | –154.836 | –156.854 |
| Einfluss von Wechselkursänderungen auf Zahlungsmittel | –3.765 | 2.143 |
| Zahlungsmittel am Anfang der Periode | 306.457 | 364.307 |
| Zahlungsmittel am Ende der Periode 2) | 147.856 | 209.596 |
1) Diese beinhalten Sonderabschreibungen von 1.784 TEUR (Vorjahr: 3.556 TEUR). // 2) Zahlungsmittel von 9.443 TEUR (31.12.2022: 6.426 TEUR) wurden in der Konzernbilanz als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte ausgewiesen. Diese könnten Kapitalverkehrsbeschränkungen unterliegen.
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklagen/ eigene Anteile |
Gewinn rücklagen |
Übrige Rücklagen |
Beherrschende Anteile |
Nicht beherr schende Anteile |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2023 | 111.732 | 854.196 | 1.677.900 | –194.977 | 2.448.851 | 1.571 | 2.450.422 |
| Gesamtergebnis | 223.149 | 3.259 | 226.408 | 399 | 226.807 | ||
| Dividende | –94.848 | –94.848 | –94.848 | ||||
| Effekte aus Hyperinflation IAS 29 |
1.523 | 1.523 | 1.523 | ||||
| Veränderung Stock option Plan |
593 | 593 | 593 | ||||
| Veränderung eigener Anteile |
–15.712 | –15.712 | –15.712 | ||||
| Stand 30.6.2023 |
111.732 | 839.077 | 1.807.724 | –191.718 | 2.566.815 | 1.970 | 2.568.785 |
| in TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklagen/ eigene Anteile |
Gewinn rücklagen |
Übrige Rücklagen |
Beherrschende Anteile |
Nicht beherr schende Anteile |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2022 | 115.188 | 1.062.312 | 1.189.703 | –219.035 | 2.148.168 | 900 | 2.149.068 |
| Gesamtergebnis | 320.883 | 48.514 | 369.397 | 205 | 369.602 | ||
| Dividende | –83.871 | –83.871 | –83.871 | ||||
| Effekte aus Hyperinflation IAS 29 |
4.401 | 4.401 | 4.401 | ||||
| Veränderung eigener Anteile |
–150.892 | –150.892 | –150.892 | ||||
| Stand 30.6.2022 |
115.188 | 911.420 | 1.431.116 | –170.521 | 2.287.203 | 1.105 | 2.288.308 |
| Geschäftssegmente 1–6/2023 in TEUR |
Europe West |
Europe East |
North America |
Konzern eliminierungen |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 1.165.731 | 614.127 | 422.341 | 2.202.199 | |
| Innenumsatz 1) | 14.489 | 18.792 | 2.512 | –35.485 | 308 |
| Umsatz Gesamt | 1.180.220 | 632.919 | 424.853 | –35.485 | 2.202.507 |
| Operatives EBITDA | 224.757 | 118.089 | 111.224 | 454.070 | |
| Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen und Strukturanpassungen |
6.509 | 529 | –1.122 | 5.916 | |
| EBITDA | 218.248 | 117.559 | 112.346 | 448.153 | |
| EBIT | 139.547 | 74.601 | 93.246 | 307.394 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 94.293 | 67.066 | 62.168 | 223.527 | |
| Gesamtinvestitionen | 45.777 | 39.697 | 11.099 | 96.573 | |
| Capital Employed | 2.322.879 | 1.095.596 | 578.859 | 3.997.334 | |
| Ø Mitarbeiter (in FTE) | 9.165 | 7.667 | 2.363 | 19.195 |
1) Innenumsatz bezeichnet den Umsatz zwischen vollkonsolidierten, at-equity bilanzierten und nicht konsolidierten Konzernunternehmen.
| Geschäftssegmente 1–6/2022 in TEUR |
Europe West |
Europe East |
North America |
Konzern eliminierungen |
Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|---|
| Außenumsatz | 1.300.321 | 800.183 | 470.594 | 2.571.098 | |
| Innenumsatz 1) | 22.590 | 20.247 | 2.341 | –44.370 | 808 |
| Umsatz Gesamt | 1.322.911 | 820.430 | 472.935 | –44.370 | 2.571.906 |
| Operatives EBITDA | 225.458 | 210.096 | 109.825 | 545.379 | |
| Veräußerungen von nicht betriebsnotwendigem Vermögen und Strukturanpassungen |
–1.861 | –1.025 | –491 | –3.377 | |
| EBITDA | 227.319 | 211.121 | 110.316 | 548.756 | |
| Wertminderungen von Vermögenswerten | –3.341 | –11.480 | 0 | –14.821 | |
| EBIT | 144.865 | 160.998 | 87.658 | 393.521 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 105.151 | 137.803 | 78.132 | 321.086 | |
| Gesamtinvestitionen | 52.530 | 34.083 | 11.562 | 98.175 | |
| Capital Employed | 2.084.095 | 842.356 | 599.157 | 3.525.608 | |
| Ø Mitarbeiter (in FTE) | 9.145 | 7.415 | 2.442 | 19.002 |
1) Innenumsatz bezeichnet den Umsatz zwischen vollkonsolidierten, at-equity bilanzierten und nicht konsolidierten Konzernunternehmen.
Seit dem 1.1.2023 richtet Wienerberger seine Strategie an den Regionen Europe West, Europe East und North America aus und hat daher seine Segmentberichterstattung, inklusive der Vergleichsperioden, entsprechend angepasst.
| Außenumsatz | Wienerberger Gruppe | ||
|---|---|---|---|
| in TEUR | 1–6/2023 | 1–6/2022 | |
| Österreich | 108.828 | 154.718 | |
| USA | 376.815 | 434.065 | |
| Großbritannien | 266.764 | 306.235 | |
| Belgien | 206.086 | 211.370 | |
| Niederlande | 199.106 | 203.066 | |
| Frankreich | 114.416 | 133.172 | |
| Deutschland | 113.618 | 153.969 | |
| Polen | 100.713 | 150.257 | |
| Tschechien | 92.392 | 124.396 | |
| Norwegen | 76.957 | 87.929 | |
| Schweden | 60.200 | 72.031 | |
| Ungarn | 54.227 | 87.267 | |
| Rumänien | 46.665 | 62.758 | |
| Kanada | 45.498 | 36.512 | |
| Sonstige Länder | 339.914 | 353.353 | |
| Wienerberger Gruppe | 2.202.199 | 2.571.098 |
Die Aufteilung der Umsatzerlöse nach Ländern stellt sich wie folgt dar:
Der Zwischenbericht zum 30.6.2023 wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) wie sie in der EU anzuwenden sind, gemäß den Regelungen für Zwischenberichte (IAS 34), erstellt. Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die für den Konzernabschluss 2022 vorgenommen wurden, sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vom 31.12.2022 werden konsistent angewandt, ausgenommen sind neue bzw. geänderte IFRS, die ab dem 1.1.2023 verpflichtend anzuwenden sind. Der Zwischenbericht sollte daher zusammen mit dem Konzernabschluss zum 31.12.2022 gelesen werden.
Die Darstellung des vorliegenden Zwischenberichts erfolgt mit wenigen, gekennzeichneten Ausnahmen in tausend Euro.
Folgende Tabelle enthält eine Übersicht neuer Standards und Interpretationen, die bis zum Bilanzstichtag vom IASB veröffentlicht wurden:
| Verpflichtender | |||
|---|---|---|---|
| Standards/Interpretationen | Veröffentlichung durch das IASB |
Erstanwendungs zeitpunkt 1) |
|
| IFRS 17 | Versicherungsverträge | Mai 2017 | 1.1.2023 |
| IAS 8 | Rechnungslegungsbezogene Schätzungen – Änderungen | Februar 2021 | 1.1.2023 |
| IAS 1 | Angabe von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – Änderungen | Februar 2021 | 1.1.2023 |
| IAS 12 | Latente Steuern im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen und Still legungsverpflichtungen - Änderungen |
Mai 2021 | 1.1.2023 |
| IFRS 17 | Versicherungsverträge – Änderungen | Juni 2020 | 1.1.2023 |
| IAS 12 | Internationale Steuerform - Zwei-Säulen-Modell Regeln | Mai 2023 | 1.1.2023 |
| IFRS 17 und IFRS 9 | Versicherungsverträge, Aufschiebung von IFRS 9 – Änderungen | Dezember 2021 | 1.1.2023 |
| IFRS 16 | Leasingverbindlichkeit bei Sale-and-Leaseback - Änderungen | September 2022 | 1.1.2024 |
| IAS 1 | Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig - Änderungen | Januar 2020 | 1.1.2024 |
| IAS 1 | Langfristige Verbindlichkeiten mit Nebenbedingungen – Änderungen |
Oktober 2022 | 1.1.2024 |
| IAS 7/ IFRS 7 | Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen | Mai 2023 | 1.1.2024 |
1) Verpflichtender Erstanwendungszeitpunkt gemäß EU-Übernahmeverordnung
Im Mai 2017 veröffentlichte das IABS den neuen Standard IFRS 17 Versicherungsverträge, welcher IFRS 4 ersetzt und die Bilanzierung von Versicherungs- und Rückversicherungsverträge regelt. Ferner veröffentlichte das IASB im Juni 2020 Änderungen an IFRS 17 und im Dezember 2021 Änderungen an IFRS 17 und IFRS 9. Die Änderungen ermöglichen Unternehmen IFRS 17 und IFRS 9 erstmals gleichzeitig anzuwenden, so dass sie Vergleichsinformationen zu einem finanziellen Vermögenswert so angeben, als ob die Klassifizierungs- und Bewertungsregeln des IFRS 9 bereits zuvor auf den betreffenden finanziellen Vermögenswert angewendet wurde. Der Standard sowie die Änderungen sind seit dem 1. Januar 2023 verpflichtend anzuwenden. Da Wienerberger weder Versicherungen noch Rückversicherungen als Versicherungsgeber abschließt, hat der neue Standard keine Relevanz für den Konzernabschluss der Wienerberger.
Im Februar 2021 wurden Änderungen an IAS 1 und IAS 8 veröffentlicht. Durch die Änderungen an IAS 1wurden an allen Stellen, an denen der Begriff "maßgebliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" verwendet wird, durch "wesentliche Informationen über die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" ersetzt. Die Änderungen an IAS 8 enthalten Klarstellungen zu Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen, um die Abgrenzung zu Änderungen von Rechnungslegungsmethoden zu verbessern. Die Änderungen sind seit dem 1. Januar 2023 verpflichtend anzuwenden. Die Änderungen haben keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der Wienerberger.
Im Mai 2021 wurden Änderungen an IAS 12 veröffentlicht. Die Änderungen regeln, wie Unternehmen latente Steuern in Bezug auf Vermögenswerte und Verbindlichkeiten aus einer einzigen Transaktionen (z.B. Leasingverhältnisse) bilanzieren. Die Änderungen sind seit dem 1. Januar 2023 verpflichtend anzuwenden. Die Änderung hat keine wesentliche Auswirkung auf den Konzernabschluss der Wienerberger.
Die Änderungen an IFRS 16 spezifizieren die Anforderungen an die Folgebewertung für Verkäufer-Leasingnehmer in einer Sale-and-Leaseback-Transaktion. Die Änderungen sind ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend anzuwenden. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Wienerberger erwartet.
Im Januar 2020 und Oktober 2022 wurden Änderungen an IAS 1 veröffentlicht. Diese Änderungen sehen einen allgemeineren Ansatz für die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurzfristige Verbindlichkeiten vor, welcher auf den vereinbarten Finanzierungsbedingungen basiert. Weiters wird klargestellt, dass nur diejenigen Finanzierungsbedingungen, die ein Unternehmen am oder vor dem Abschlussstichtag einhalten muss, die Klassifizierung einer Verbindlichkeit beeinflussen. Die Änderung ist ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend anzuwenden. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Wienerberger erwartet.
Im Mai 2023 wurden Änderungen an IAS 7 und IFRS 7 veröffentlicht. Die Änderungen verlangen, den Abschlussadressaten Informationen zur Verfügung zu stellen, um beurteilen zu können, wie sich Finanzierungsvereinbarungen mit Lieferanten auf die Verbindlichkeiten und Cashflows eines Unternehmens sowie auf das Liquiditätsrisiko eines Unternehmens auswirken und wie das Unternehmen betroffen sein könnte, wenn die Vereinbarungen nicht mehr zur Verfügung stünden. Die Änderungen sind ab dem 1. Januar 2024 verpflichtend anzuwenden. Wienerberger analysiert derzeit die Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
Im Mai 2023 wurden Änderungen an IAS 12 veröffentlicht. Mit der Änderung wurde eine vorübergehende Ausnahme der Anforderung eingeführt, Informationen über latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der globalen Mindestbesteuerung (Pillar II) zu erfassen und offenzulegen. Wienerberger analysiert derzeit die Auswirkungen auf den Konzernabschluss.
In den Konzernabschluss werden alle wesentlichen in- und ausländischen Unternehmen einbezogen, bei denen die Wienerberger AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt. Hat Wienerberger maßgeblichen Einfluss auf bzw. gemeinsame Kontrolle über ein anderes Unternehmen, werden diese at equity konsolidiert bzw. gegebenenfalls mittels Quotenkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.
Im Januar 2023 wurde in Deutschland ein Ziegelwerk der Otto Bergmann GmbH zur Ausweitung der Präsenz im Bereich hochwärmedämmender Hintermauerziegel erworben. Aus der vorläufigen Kaufpreisallokation resultierte kein wesentlicher Firmenwert.
Um den Wachstumskurs für Fassadenlösungen in Dänemark fortzusetzen wurden im Februar 2023 100 % der Anteile an der dänischen Komproment ApS Gruppe und im April 100 % der Strøjer Gruppe erworben. Im Zuge der vorläufigen Kaufpreisallokationen wurde für Komproment ein Firmenwert von 7.384 TEUR und für Strøjer ein Firmenwert von 8.749 TEUR identifiziert, welche beide im Berichtssegment Europe West ausgewiesen werden.
Im April 2023 wurden 100% des schwedischen Technologieunternehmens Wideco Sweden AB übernommen, wodurch die Marktposition im Bereich smartes Energie- und Wassermanagement weiter gestärkt wird. Die vorläufige Kaufpreisallokation ergab einen Firmenwert von 1.510 TEUR. Dieser wird im Berichtssegment Europe West ausgewiesen.
Die aus den Akquisitionen entstandenen Firmenwerte sind im Wesentlichen auf erwartete Synergien zurückzuführen. Für die im Berichtszeitraum durchgeführten Unternehmenserwerbe flossen insgesamt Netto-Barmittel von 62.440 TEUR sowie nicht-bare Kaufpreisbestandteile im Wert von 10.306 TEUR. Kaufpreisverbindlichkeiten von 3.530 TEUR, die zum Teil von der Erreichung definierter Ziele abhängen, wurden in den sonstigen Verbindlichkeiten erfasst. Für Kaufpreisverbindlichkeiten aus Akquisitionen aus Vorjahren wurden Zahlungen in Höhe von 1.045 TEUR geleistet.
| in TEUR | Konzernwerte 30.6.2023 |
|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 24.206 |
| Sachanlagen und Finanzanlagen | 46.582 |
| Langfristiges Vermögen | 70.788 |
| Kurzfristiges Vermögen | 23.630 |
| Latente Steuern | 11.968 |
| Langfristige Rückstellungen | 326 |
| Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 12.294 |
| Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten | 23.629 |
| Erworbenes Reinvermögen | 58.495 |
| Übernommene Zahlungsmittel | –947 |
| Kaufpreisverbindlichkeiten und übertragene nicht-bare Vermögenswerte | –13.836 |
| Auszahlungen für Unternehmenserwerbe aus Vorperioden | 1.045 |
| Netto-Auszahlungen für Akquisitionen | 62.440 |
Wienerberger verkauft witterungsbedingt im zweiten und dritten Quartal des Jahres größere Mengen als in den Monaten zu Beginn und zum Ende eines Jahres. Diese saisonale Schwankung zeigt sich in den Relationen des ersten bzw. vierten Quartals, die grundsätzlich unter den Zahlen des zweiten und dritten Quartals liegen.
Der Konzernumsatz betrug in den ersten sechs Monaten 2.202.507 TEUR (H1 2022: 2.571.906 TEUR) und ist damit im Vergleich zur Vorjahresperiode um 14 % gesunken.
| 1–6/2023 in TEUR |
Europe West | Europe East | North America | Wienerberger Gruppe |
|---|---|---|---|---|
| Wand | 139.286 | 239.988 | 17.202 | 396.476 |
| Fassade | 354.737 | 3.925 | 303.029 | 661.691 |
| Dach | 252.377 | 102.927 | 0 | 355.304 |
| Flächenbefestigungen | 22 | 54.023 | 107 | 54.152 |
| Rohre | 419.213 | 213.220 | 101.975 | 734.408 |
| Sonstiges | 96 | 44 | 29 | 168 |
| Summe | 1.165.731 | 614.127 | 422.342 | 2.202.199 |
Die Außenumsätze nach den wichtigsten Produktgruppen stellen sich – auf die Berichtssegmente übergeleitet – wie folgt dar:
| 1–6/2022 | Wienerberger | |||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Europe West | Europe East | North America | Gruppe |
| Wand | 168.138 | 336.961 | 14.809 | 519.908 |
| Fassade | 404.564 | 8.003 | 330.264 | 742.831 |
| Dach | 239.516 | 135.533 | 0 | 375.049 |
| Flächenbefestigungen | 27 | 65.532 | 268 | 65.827 |
| Rohre | 488.016 | 254.130 | 125.236 | 867.382 |
| Sonstiges | 60 | 23 | 17 | 101 |
| Summe | 1.300.321 | 800.182 | 470.594 | 2.571.098 |
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) lag mit 448.153 TEUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 548.756 TEUR. Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich auf 307.394 TEUR im Vergleich zu 393.521 TEUR im Vorjahr.
Für die ersten sechs Monate des Jahres 2023 wurden Abschreibungen für Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 von 30.271 TEUR (H1 2022: 29.640 TEUR) und Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten von 3.146 TEUR (H1 2022: 2.455 TEUR) in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung berücksichtigt.
Die Segmentberichterstattung ist auf den Seiten 17 und 18 dargestellt.
Erfolgsneutrale Währungsdifferenzen von 8.009 TEUR (H1 2022: 34.376 TEUR) resultierten im Berichtszeitraum vor allem aus dem britischen Pfund, dem polnischen Zloty und dem US-Dollar. Nach Berücksichtigung latenter Steuern von 442 TEUR (H1 2022: - 5.792 TEUR) wurde ein Nettobetrag von 8.451 TEUR (H1 2022: 28.584 TEUR) im sonstigen Gesamtergebnis ausgewiesen. Die Hedging Rücklage veränderte im Berichtszeitraum das Eigenkapital um -6.157 TEUR (H1 2022: 11.398 TEUR). Darin enthalten sind latente Steuern von 575 TEUR (H1 2022: -3.799 TEUR). Die Bewertung der Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen führte zu versicherungsmathematischen Gewinnen von 986 TEUR (H1 2022: 8.534 TEUR). Die darin enthaltenen latenten Steuern beliefen sich auf -504 TEUR (H1 2022: -1.706 TEUR). Das Ergebnis nach Ertragsteuern erhöhte das Eigenkapital in den ersten sechs Monaten um 223.527 TEUR (H1 2022: 321.086 TEUR). Insgesamt erhöhte das Gesamtergebnis nach Steuern das Eigenkapital um 226.807 TEUR im Berichtszeitraum (H1 2022: 369.602 TEUR).
Zum Stichtag wurden 6.345.431 Stück (31.12.2022: 5.756.271 Stück) eigene Anteile gehalten, die für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie in Abzug gebracht werden. Im ersten Halbjahr wurden 976.600 eigene Anteile um 26.017.924,03 EUR inklusive Spesen erworben sowie 387.440 eigene Anteile mit einem Buchwert 9.365.938,23 EUR inklusive anteiliger Spesen als Teil des Kaufpreises für die Strøjer Gruppe hingegeben. Der beizulegende Zeitwert der hingegebenen eigenen Anteile betrug zum Zeitpunkt des Erwerbs der Strøjer Gruppe 10.305.904,00 EUR. Der Mehrerlös in Höhe von 939.965,77 EUR wurde in der Kapitalrücklage erfasst.
Die Anzahl der gewichteten Aktien beläuft sich daher für den Zeitraum 1.1.2023 bis 30.6.2023 auf 105.780.944 Stück. Per 30.6.2023 betrug die Anzahl der ausgegebenen Aktien 111.732.343 Stück. Im Berichtsjahr wurde auf das Grundkapital von 111.732.343,00 EUR eine Dividende in Höhe von 0,90 EUR je Aktie, das sind 100.559.108,70 EUR abzüglich eines anteiligen Betrags für eigene Anteile von 5.710.887,90 EUR somit 94.848.220,80 EUR beschlossen und ausgeschüttet.
Der Cashflow aus dem Ergebnis verringerte sich auf 361.707 TEUR (H1 2022: 483.612 TEUR). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von -64.532 TEUR (H1 2022: 192.812 TEUR) lag um 257.344 TEUR unter dem Vergleichswert der Vorjahresperiode, was vor allem auf den Anstieg des Working Capital und die Entwicklung des Ergebnisses vor Ertragsteuern zurückzuführen ist.
Der Zahlungsmittelabfluss aus Investitionen in das Anlagevermögen (inkl. Finanzanlagen) und Akquisitionen von insgesamt 159.013 TEUR (H1 2022: 112.648 TEUR) resultierte mit 52.516 TEUR (H1 2022: 43.818 TEUR) aus Instandhaltungsinvestitionen (Maintenance Capex) sowie mit 44.057 TEUR (H1 2022: 54.357 TEUR) aus Investitionen in Werkserweiterungen, Innovationen und Nachhaltigkeit (Special Capex). Für Akquisitionen wurden 62.440 TEUR (H1 2022: 14.473 TEUR) aufgewendet. Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 9.407 TEUR (H1 2022: 10.646 TEUR) und beinhalten auch den Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Grundstücken.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von 59.770 TEUR (H1 2022: - 247.036 TEUR) resultiert im Berichtsjahr im Wesentlichen aus der Ausschüttung der Dividende von -94.848 TEUR (H1 2022: -83.871 TEUR) sowie dem Erwerb eigener Anteile von -26.018 TEUR (H1 2022: -150.892 TEUR). Dem stehen Einzahlungen aus der Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 325.900 TEUR (H1 2022: 57.945 TEUR) und Rückführungen derselben in Höhe von -119.367 TEUR (H1 2022: -57.301 TEUR) gegenüber. Zum Bilanzstichtag bestanden kommittierte Kreditlinien in Höhe von 1.300.000 TEUR (31.12.2022: 400.000 TEUR), von denen 140.000 TEUR gezogen waren (31.12.2022: 0). Davon sind 700.000 TEUR zweckgebunden.
Die in den ersten sechs Monaten des Berichtsjahres getätigten Instandhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen (exkl. Unternehmensakquisitionen) erhöhten das Anlagevermögen um 96.573 TEUR (H1 2022: 98.175 TEUR). Die Nettoverschuldung erhöhte sich aufgrund des saisonal bedingten Anstiegs des Working Capital im Vergleich zum 31.12.2022 um 376.283 TEUR auf 1.455.575 TEUR.
Die in der Konzernbilanz zum 30.6.2023 ausgewiesenen Sachanlagen beinhalten Nutzungsrechte gemäß IFRS 16 von 252.462 TEUR (31.12.2022: 239.336 TEUR), die Finanzverbindlichkeiten beinhalten Leasingverbindlichkeiten von 261.318 TEUR (31.12.2022: 247.633 TEUR). Zum Stichtag bestanden Verpflichtungen zum Kauf von Sachanlagen in Höhe von 78.436 TEUR (31.12.2022: 57.082 TEUR).
Aufgrund der Veräußerung der russischen Aktivitäten wurden damit verbundene Vermögenswerte und Schulden als Veräußerungsgruppe nach IFRS 5 ausgewiesen. Die Verhandlungen mit dem Käufer wurden im 4. Quartal 2022 abgeschlossen und der Vertrag unterzeichnet. Der von behördlichen Genehmigungen abhängige Abschluss der Transaktion wird bis Ende des Jahres 2023 erwartet. Als "Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte" gelten Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar sind und deren Veräußerung hochwahrscheinlich ist. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion abgehen werden, sind Bestandteil der Veräußerungsgruppe. Diese umfasst zum 30.6.2023 im Wesentlichen Vorräte und Zahlungsmittel in Höhe von 21.264 TEUR (31.12.2022: 23.131 TEUR). Die langfristigen Vermögenswerte wurden im Vorjahr zur Gänze wertgemindert. Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten in Höhe von 11.976 TEUR (31.12.2022: 14.760 TEUR) zum 30.6.2023 betreffen hauptsächlich sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Konzerninterne Finanzierungen wurden zur Gänze rückgeführt. In den Rücklagen im Eigenkapital sind -42.126 TEUR (31.12.2022: -40.059 TEUR), hauptsächlich aus Translationseffekten, enthalten, welche in Verbindung mit der Veräußerungsgruppe stehen.
Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse haben sich aufgrund der Zunahme von Garantien gegenüber Dritten auf 37.662 TEUR (31.12.2022: 35.041 TEUR) erhöht. Davon entfallen 17.021 TEUR (31.12.2022: 17.912 TEUR) auf begebene Barsicherheiten.
Die Segmentberichterstattung ist auf den Seiten 17 und 18 dargestellt.
Die nachfolgende Tabelle stellt jene finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten dar, die bei Wienerberger zum beizulegenden Zeitwert bzw. zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, sowie deren Zuordnung zu den drei Hierarchiestufen der Bewertung gemäß IFRS 13. In der Berichtsperiode wurden keine Umgliederungen zwischen den Hierarchiestufen vorgenommen.
Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert gehalten werden:
| in TEUR | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Buchwert zum 30.6.2023 |
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | ||||
| Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen |
12.727 | 12.727 | ||
| Aktien | 267 | 267 | ||
| Fondsanteile | 5.438 | 5.438 | ||
| Sonstige | 12 | 505 | 517 | |
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 5.705 | 12 | 13.232 | 18.949 |
| Derivate in Cashflow Hedges | 27.112 | 27.112 | ||
| Derivate in Net Investment Hedges | 6.202 | 6.202 | ||
| Sonstige Derivate | 1.646 | 1.646 | ||
| Derivate mit positivem Marktwert | 34.960 | 34.960 | ||
| Passiva | ||||
| Derivate in Cashflow Hedges | 3.019 | 3.019 | ||
| Sonstige Derivate | 375 | 375 | ||
| Derivate mit negativem Marktwert | 3.394 | 3.394 | ||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | 12.692 | 12.692 |
| in TEUR | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Buchwert zum 31.12.2022 |
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | ||||
| Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen |
16.355 | 16.355 | ||
| Aktien | 76 | 76 | ||
| Fondsanteile | 5.146 | 5.146 | ||
| Sonstige | 332 | 332 | ||
| Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert | 5.222 | 16.687 | 21.909 | |
| Derivate in Cashflow Hedges | 31.086 | 31.086 | ||
| Derivate in Net Investment Hedges | 8.026 | 8.026 | ||
| Sonstige Derivate | 602 | 602 | ||
| Derivate mit positivem Marktwert | 39.714 | 39.714 | ||
| Passiva | ||||
| Derivate in Cashflow Hedges | 1.278 | 1.278 | ||
| Derivate in Net Investment Hedges | 3.899 | 3.899 | ||
| Sonstige Derivate | 992 | 992 | ||
| Derivate mit negativem Marktwert | 6.169 | 6.169 | ||
| Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit | 11.467 | 11.467 |
Finanzinstrumente, die zu fortgeführten Anschaffungskosten gehalten werden:
| Beizulegender Zeitwert | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | Buchwert zum 30.6.2023 |
| Aktiva | ||||
| Sonstige Forderungen | 15.072 | 15.072 | ||
| Passiva | ||||
| Langfristige Darlehen | 401.268 | 403.379 | ||
| Revolvierende Kredite | 152.763 | 153.308 | ||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | 198.617 | 199.386 | ||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 752.648 | 756.073 | ||
| Anleihen | 632.956 | 649.445 | ||
| Langfristige Darlehen | 599 | 632 | ||
| Commercial Paper | 5.958 | 5.981 | ||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | 264 | 264 | ||
| Leasingverbindlichkeiten | 261.318 | 261.318 | ||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen | 32 | 32 | ||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken | 632.956 | 268.170 | 917.671 | |
| Kaufpreisverbindlichkeit | 2.515 | 2.515 |
| Beizulegender Zeitwert | |
|---|---|
| Buchwert | ||||
|---|---|---|---|---|
| in TEUR | Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | zum 31.12.2022 |
| Aktiva | ||||
| Sonstige Forderungen | 6.483 | 6.483 | ||
| Passiva | ||||
| Langfristige Darlehen | 401.782 | 404.839 | ||
| Revolvierende Kredite | 26.235 | 26.133 | ||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | 108.632 | 109.334 | ||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 536.649 | 540.306 | ||
| Anleihen | 636.243 | 656.833 | ||
| Langfristige Darlehen | 848 | 898 | ||
| Kurzfristige Darlehen und Vorlagen | 348 | 348 | ||
| Leasingverbindlichkeiten | 247.633 | 247.633 | ||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Konzernunternehmen | 32 | 32 | ||
| Finanzverbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken | 636.243 | 248.861 | 905.744 | |
| Kaufpreisverbindlichkeit | 1.036 | 1.036 |
| Beteiligungen | Sonstige Wertpapiere | Bedingte Kaufpreisverbindlichkeit |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in TEUR | 2023 | 2022 | 2023 | 2022 | 2023 | 2022 |
| Stand 1.1. | 16.355 | 17.319 | 332 | 340 | 11.467 | 13.945 |
| Zugänge | 0 | 0 | 238 | 35 | 1.056 | 0 |
| Bewertungsergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung |
–3.378 | 263 | –65 | –8 | 169 | –3.501 |
| Abgänge | –250 | –1 | 0 | 0 | 0 | –9.494 |
| Stand 30.6. | 12.727 | 17.581 | 505 | 367 | 12.692 | 950 |
Die Bewertung von Finanzinstrumenten, die der Stufe 3 zuzuordnen sind, ist in folgender Tabelle dargestellt:
Beteiligungen an verbundenen Unternehmen und sonstige Beteiligungen stellen Finanzinstrumente dar, die langfristig gehalten werden. Gemäß IFRS 9 werden Eigenkapitalinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bilanziert. Die Bewertung dieser Finanzinstrumente erfolgt über Bewertungsparameter, die nicht am Markt beobachtbar sind, weshalb sie der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet werden. Die beizulegenden Zeitwerte werden in einem kapitalwertorientierten Verfahren als Barwerte der Summe zukünftiger Zahlungsmittelzuflüsse ermittelt, wobei ein Kapitalkostensatz nach Steuern herangezogen wird, welcher nach anerkannten finanzmathematischen Verfahren aus externen Quellen abgeleitet wird.
Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt bei Fondsanteilen, Schuldtiteln von Kapitalgesellschaften und Aktien sowie bei von Wienerberger emittierten Anleihen marktwertorientiert über Börsenpreise (Stufe 1). Sonstige Wertpapiere beinhalten kurzfristige Veranlagungen von liquiden Mitteln, welche unter Anwendung von am Markt beobachtbaren Zinssätzen bewertet und somit der Stufe 2 zugeordnet werden. Rückdeckungsversicherungen im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen, welche nicht mit der Rückstellung saldiert werden dürfen, werden großteils der Stufe 3 der Bewertungshierarchie zugeordnet und sind Teil der sonstigen Wertpapiere.
Derivate werden in einem kapitalwertorientierten Verfahren unter Verwendung am Markt beobachtbarer Inputfaktoren wie aktuelle Zinsstrukturkurven und Währungskursrelationen bewertet (Stufe 2).
Der beizulegende Zeitwert langfristiger Forderungen sowie nicht börsennotierter Finanzverbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert werden, wird ebenfalls in einem kapitalwertorientierten Verfahren unter Berücksichtigung aktueller Zinsstrukturkurven ermittelt (Stufe 2). Bei sämtlichen passiv gehaltenen Finanzinstrumenten findet eine Anpassung des ermittelten beizulegenden Zeitwertes durch die Berücksichtigung des Kontrahentenrisikos statt.
Wienerberger setzt konzernweit auf eine frühzeitige Identifikation und aktive Steuerung von Risiken des Unternehmensumfelds, indem mit dem Vorstand sowie operativen Regionsverantwortlichen und Corporate Function Leitern regelmäßig eine Aktualisierung des bestehenden Risikokatalogs zur Identifizierung neuer Risiken durchgeführt wird. Dabei werden strategische und operative Risiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette identifiziert, deren Auswirkungen auf den Cashflow bewertet und geeignete Risikobewältigungsstrategien und -maßnahmen getroffen und umgesetzt.
Die Gruppe operiert als gut diversifizierter und resilienter Anbieter von Baustoff- und Infrastrukturlösungen in den Endmärkten Neubau, Renovierung und Infrastruktur. Dabei ist die Gruppe von gesamtwirtschaftlichen Einflussgrößen jener Volkswirtschaften abhängig, in denen die Gruppe tätig ist, wozu insbesondere die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung und die Bauaktivität im Bereich des Neubaus, der Renovierungsaktivitäten sowie des öffentlichen Bausektors zählen. Des Weiteren beeinflussen das Konsumentenvertrauen, die Arbeitslosenrate, das langfristige Zinsniveau und die Verfügbarkeit von Krediten, die Steuergesetzgebung, Bauvorschriften und Fördergelder, Verfügbarkeit von Arbeitskräften am Bau sowie andere Faktoren, die außerhalb des Einflusses der Gruppe liegen, die Geschäftsaktivität. Die für die Geschäftstätigkeit von Wienerberger bestimmenden wirtschaftlichen Zyklen der Bauaktivität sind deutlich langfristiger als in anderen Bereichen und verlaufen in unterschiedlichen Märkten zeitlich versetzt.
Wienerberger überwacht die Risiken des Unternehmensumfelds im Rahmen des konzernweiten Risikomanagements laufend und steuert diese aktiv. Die Entwicklung der Baukonjunktur sowie die für die Nachfrage nach Baustoffen wesentlichen Indikatoren werden laufend beobachtet, um die Produktionskapazitäten in der Wienerberger Gruppe zeitnah an sich ändernde Marktbedingungen anpassen zu können. Das Preisniveau auf den lokalen Märkten wird laufend kontrolliert, gegebenenfalls erfolgt eine Anpassung der Preisstrategie. Dem Risiko von höheren Inputkosten begegnet Wienerberger mit der frühzeitigen Fixierung von Bezugspreisen sowie längerfristigen Lieferverträgen. Risiken aus steigenden Energiekosten werden im Rahmen einer konzernweiten Einkaufsstrategie durch laufende Preisabsicherung gemindert. Auch im zweiten Halbjahr kann Wienerberger Risiken aus höheren Inputkosten sowie der Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Baukonjunktur und weiteren Preisdruck in einzelnen Märkten nicht ausschließen.
Darüber hinaus stehen die Produkte von Wienerberger im Wettbewerb mit anderen Baustoffen wie Beton, Holz, Kalksandstein, Glas, Stahl oder Aluminium sowie auch im Bereich des Rohrgeschäfts, wodurch sich ein Substitutionsrisiko ergibt. Mittels unserer starken Position als Qualitätsführer und durch die Entwicklung hochwertiger Produkte zielen wir darauf ab, dieses Risiko zu minimieren. Diese Weiterentwicklungen beziehen sich vor allem auf Verbesserungen der bauphysikalischen Eigenschaften sowie der Wirtschaftlichkeit.
Die Geschäftsentwicklung im Bereich Kunststoffrohre wird wesentlich durch die Entwicklung der Rohstoffpreise, die normalerweise mit dem Erdölpreis korrelieren, beeinflusst. Synthetische Polymere stellen einen wesentlichen Teil der Produktionskosten von Kunststoffrohren dar. Die Volatilität der Rohstoffpreise hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Starke Schwankungen innerhalb eines Monats verlangen eine flexible Preispolitik, um diese Preisschwankungen zu kontrollieren bzw. gezielt an den Markt weiterzuleiten. Rasches Handeln im Preismanagement ist entscheidend, um nachhaltig profitable Ergebnisse zu sichern. Neben dem Preisrisiko besteht auch ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit ausreichenden Rohstoffen. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich. Mit wenigen Ausnahmen gibt es für die Rohstoffversorgung alternative Lieferantenoptionen, um dem Versorgungsrisiko zu begegnen.
Neben dem Preisrisiko besteht für Wienerberger ein Risiko aus der Versorgungssicherheit mit Energie (Erdgas und Elektrizität), insbesondere aufgrund des anhaltenden Russland-Ukraine-Konflikts. Eine Unterbrechung der Versorgung zieht unweigerlich einen Ausfall der Produktion nach sich und kann somit einen negativen Effekt auf das Betriebsergebnis haben, wenn die Nachfrage nicht aus Lagerbeständen gedeckt werden oder durch andere alternative Energieträger versorgt werden kann.
Der Erhalt der Liquidität und die Sicherung einer gesunden finanziellen Basis stehen im Zentrum der Unternehmensstrategie von Wienerberger. Die wichtigsten Steuerungsgrößen dafür sind die Maximierung des Free Cashflow durch originäre Wachstumsmaßnahmen und Kostensenkungen, aktives Working Capital Management und die Verminderung der Investitionsausgaben auf ein notwendiges Minimum.
Wienerberger ist in vielen Ländern von umfassenden und zunehmend verschärften Umwelt-, Gesundheits und Sicherheitsvorschriften (Environment Social Governance, ESG) betroffen, wodurch Investitionen in die Einhaltung dieser Vorschriften notwendig werden können. Die Nichteinhaltung dieser Vorschriften birgt für Wienerberger das Risiko der Verhängung von Bußgeldern, von Schadenersatzforderungen sowie das Risiko des Entzugs von Betriebsanlagengenehmigungen.
Wienerberger hat im Jahr 2014 für ihre keramischen Aktivitäten in der EU den Carbon Leakage Status erhalten. Durch eine neuerliche qualitative Bewertung im Jahr 2018 wurde die Ziegelindustrie auf der neuen Carbon Leakage Liste für die vierte Handelsperiode berücksichtigt. Das bedeutet, dass Wienerberger den Carbon Leakage Status behält und somit auch weiterhin einen großen Teil der benötigten CO2 -Zertifikate gratis zugeteilt bekommen wird, wenngleich die freie Zuteilung künftig einem stärkeren Wettbewerb unterliegen wird. Wienerberger hat daher die ETS Strategy Task Force ins Leben gerufen, um sich auf diese Änderungen vorzubereiten. Die bereits in Implemententierung befindlichen Investitionen in Dekarbonisierung werden den negativen Effekt der geringeren Gratiszuteilung von CO2 -Zertifikaten erwartungsgemäß ausgleichen.
Eine ausführliche Beschreibung der Auswirkungen des Klimawandels auf das Geschäftsmodell der Wienerberger Gruppe findet sich im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2022. Diese Aussagen haben nach wie vor Gültigkeit.
Folgende Unternehmen und Personen werden als Wienerberger nahe stehend angesehen: Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sowie deren nahe stehende Familienangehörige, assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen, nicht konsolidierte Tochterunternehmen der Wienerberger AG sowie die ANC Privatstiftung und deren Tochterunternehmen. Bestehende Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, in denen Aufsichtsratsmitglieder der Wienerberger AG tätig sind, werden grundsätzlich zu fremdüblichen Konditionen abgewickelt.
Die ANC Privatstiftung betreibt das im Jahr 2001 von der Wienerberger AG übertragene Deponiegeschäft in Österreich und hält Vermögenswerte (insbesondere Liegenschaften und Wertpapiere) in eingeschränktem Ausmaß. Der Vorstand der ANC Privatstiftung besteht aus drei Mitgliedern, wobei ein Mitglied dem Wienerberger Top Management angehört. Die Bilanzsumme der ANC Privatstiftung betrug zum Bilanzstichtag 37.356 TEUR (31.12.2022: 35.020 TEUR) und besteht im Wesentlichen aus Grundstücken und Bauten in Höhe von 5.072 TEUR (31.12.2022: 6.920 TEUR) und aus Wertpapieren und liquiden Mitteln in Höhe von 26.052 TEUR (31.12.2022: 23.562 TEUR). Zum 30.6.2023 hatte die ANC Privatstiftung Rückstellungen in Höhe von 10.040 TEUR (31.12.2022: 10.502 TEUR) und keine ausstehenden Finanzverbindlichkeiten.
Die Wienerberger AG und ihre Tochterunternehmen finanzieren assoziierte Unternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht konsolidierte verbundene Unternehmen mit Darlehen zu marktüblichen Konditionen. Die aushaftenden verzinslichen Darlehensforderungen gegenüber Gemeinschaftsunternehmen beliefen sich zum 30.6.2023 auf 84 TEUR (31.12.2022: 0 TEUR), jene gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen auf 4.013 TEUR (31.12.2022: 4.043 TEUR). Darüber hinaus bestanden nicht verzinsliche Forderungen i.H.v. 22.833 TEUR (31.12.2022: 17.079). In den ersten sechs Monaten wurden Umsatzerlöse in Höhe von 446 TEUR (H1 2022: 808 TEUR) gegenüber Gemeinschaftsunternehmen erzielt.
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen wurden in ähnlicher Höhe zu den im Geschäftsbericht 2022 dargelegten Geschäften getätigt. Die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis der Wienerberger wurde während der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres nicht wesentlich beeinflusst.
Mitgliedern des Vorstands und Aufsichtsrats wurden weder Darlehen gewährt, noch wurden zu ihren Gunsten Haftungen eingegangen. Geschäfte anderer Art, insbesondere Kaufverträge über nennenswerte Vermögenswerte, wurden nicht abgeschlossen.
Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten, über die gemäß IAS 10 zu berichten wäre.
Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernzwischenabschluss (Zwischenbericht nach IFRS) ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Zwischenlagebericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den Konzernzwischenabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.
Wien, am 9. August 2023
Der Vorstand der Wienerberger AG
Heimo Scheuch Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG CEO
Gerhard Hanke Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG CFO
Solveig Menard-Galli Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG COO Europe East
Harald Schwarzmayr Mitglied des Vorstands der Wienerberger AG COO Europe West
Wir haben den beigefügten verkürzten Konzernzwischenabschluss der Wienerberger AG, Wien, für den Zeitraum vom 1. Jänner 2023 bis zum 30. Juni 2023 prüferisch durchgesehen. Der verkürzte Konzernzwischenabschluss umfasst die Bilanz zum 30. Juni 2023, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzern-Gesamtergebnisrechnung, das Konzern-Cashflow Statement und die Entwicklung des Konzerneigenkapitals für den Zeitraum vom 1. Jänner 2023 bis 30. Juni 2023 sowie den verkürzten Anhang, der die wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zusammenfasst und sonstige Erläuterungen enthält.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung dieses verkürzten Konzernzwischenabschlusses in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, verantwortlich.
Unsere Verantwortung ist es, auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht eine zusammenfassende Beurteilung über diesen verkürzten Konzernzwischenabschluss abzugeben.
Bezüglich unserer Haftung gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten kommt § 125 Abs 3 BörseG in Verbindung mit § 275 Abs 2 UGB sinngemäß zur Anwendung.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2022 des Konzerns wurde keiner prüferischen Durchsicht unterzogen, daher sind auch die unterjährigen Vorjahresvergleichszahlen im verkürzten Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2023 nicht prüferisch durchgesehen.
Die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Gesamtergebnisrechnung separat dargestellten Zahlen für das 2. Quartal 2023 (4-6 2023) waren nicht Gegenstand der prüferischen Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses zum 30. Juni 2023.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Halbjahresbericht 2023, ausgenommen den verkürzten Konzernzwischenabschluss, den Konzernzwischenlagebericht und den Bericht über die prüferische Durchsicht.
Unsere Beurteilung zum verkürzten Konzernzwischenabschluss erstreckt sich nicht auf die sonstigen Informationen, und wir geben dazu keine Art der Zusicherung.
Im Zusammenhang mit der Durchführung unserer prüferischen Durchsicht haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum verkürzten Konzernzwischenabschluss oder zu unseren bei der prüferischen Durchsicht erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.
Falls wir auf der Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zur Schlussfolgerung gelangen, dass diese sonstigen Informationen wesentlich falsch dargestellt sind, müssen wir dies berichten. Wir haben diesbezüglich nichts zu berichten.
Wir haben die prüferische Durchsicht unter Beachtung der in Österreich geltenden berufsüblichen Grundsätze sowie des International Standard on Review Engagements (ISRE) 2410 "Review of Interim Financial Information Performed by the Independent Auditor of the Entity" durchgeführt.
Die prüferische Durchsicht eines Zwischenabschlusses umfasst Befragungen, in erster Linie von für das Finanz- und Rechnungswesen verantwortlichen Personen, sowie analytische Beurteilungen und sonstige Erhebungen. Eine prüferische Durchsicht ist von wesentlich geringerem Umfang und umfasst geringere Nachweise als eine Abschlussprüfung gemäß österreichischen und internationalen Prüfungsstandards und ermöglicht es uns daher nicht, eine mit einer Abschlussprüfung vergleichbare Sicherheit darüber zu erlangen, dass uns alle wesentlichen Sachverhalte bekannt werden. Aus diesem Grund erteilen wir keinen Bestätigungsvermerk.
Auf Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der beigefügte verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht in allen wesentlichen Belangen in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt worden ist.
Wir haben den beigefügten Konzernzwischenlagebericht gelesen und dahingehend beurteilt, ob er keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss aufweist. Der Konzernzwischenlagebericht enthält nach unserer Beurteilung keine offensichtlichen Widersprüche zum verkürzten Konzernzwischenabschluss.
Der Halbjahresfinanzbericht enthält die von §125 Abs 1 Z 3 BörseG geforderte Erklärung der gesetzlichen Vertreter.
Wien, 9. August 2023
Mag. Gerhard Marterbauer Wirtschaftsprüfer
Die Veröffentlichung oder Weitergabe des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichtes mit unserem Bericht über die prüferische Durchsicht darf nur in der von uns bestätigten Fassung erfolgen.
| 19. Oktober 2023 | Beginn der Quiet Period |
|---|---|
| 09. November 2023 | Ergebnisse zum 3. Quartal 2023 |
| Head of Investor Relations | Daniel Merl |
|---|---|
| Aktionärstelefon | +43 1 601 92 10221 |
| [email protected] | |
| Internet | www.wienerberger.com |
Wienerberger AG Wienerbergplatz 1, A-1100 Wien T +43 1 601 92 0 F +43 1 601 92 10159
Vorstand: Heimo Scheuch, CEO Gerhard Hanke, CFO Solveig Menard-Galli, COO Europe East Harald Schwarzmayr, COO Europe West Investor Relations: Daniel Merl
Konzept The Skills Group GmbH
Gestaltung All Channels Communication Austria GmbH Fotos & Illustrationen All Channels Communication, Daniel Hinterramskogler Cover: Wienerberger AG
Diese Publikation enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der Wienerberger Gruppe und ihrer Gesellschaften beziehen. Diese Prognosen stellen Einschätzungen dar, die wir auf Basis aller uns zum jetzigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen oder Risiken eintreten, so können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Mit dieser Publikation ist keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren der Wienerberger AG verbunden. Diese Publikation ist auch in englischer Sprache verfügbar. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version.
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