Halbjahresbericht zum 30. Juni 2020

Shareholder Value Beteiligungen AG

Halbjahresbericht der Shareholder Value Beteiligungen AG zum 30. Juni 2020

Geschäftsmodell der Gesellschaft

Die Shareholder Value Beteiligungen AG investiert eigene Mittel überwiegend in börsennotierte Aktiengesellschaften. Sie ist auf das Value Investing in kleine und mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum spezialisiert. Das Gesellschaftsvermögen wird dabei mit dem Ziel investiert, dieses zu erhalten und zu vermehren. Der Innere Wert ist, als Summe aus Kursentwicklung und Dividenden der Beteiligungen nach Kosten und Steuern, die zentrale Steuerungsgröße für unseren Erfolg.

Geschäftsverlauf

Die weltweite Covid-19 Pandemie führte zu sehr turbulenten Aktienmärkten im ersten Halbjahr 2020. Der deutsche Leitindex DAX brach in der Spitze rund 40% ein, nachdem die Pandemie sich rasch ausbreitete und Politiker dazu veranlasste, die Wirtschaft durch Ausgangssperren und Zwangsschließungen von Geschäften pausieren zu lassen. Rückläufige Fallzahlen in Europa, Hoffnungen auf die schnelle Verfügbarkeit von Impfstoffen sowie einer zügigen wirtschaftlichen Erholung, ausgelöst durch die historisch einmaligen Maßnahmen der Notenbanken und Fiskalpolitik, ließen die Börsen genauso schnell wieder ansteigen.

Die Shareholder Value Beteiligungen AG erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Periodenverlust in Höhe von T€ 657 (Vorjahr¹ Periodengewinn T€ 2.754). Der Innere Wert zum 30.06.2020 betrug 120,23 € pro Aktie. Dies ist ein Anstieg von 4,5% seit Jahresanfang (31.12.2019: 115,03 €).

Den größten Beitrag zur Steigerung des Inneren Werts im ersten Halbjahr erbrachten die Aktien von der secunet Security Networks AG, der Sixt Leasing SE sowie der Intershop Communications AG. Während sich der Kursanstieg der Sixt Leasing SE durch ein Übernahmeangebot zu € 18,90 ergab, konnten die Intershop Communications AG durch eine gute und die secunet Security Networks AG durch eine sehr gute operative Entwicklung einen deutlichen Kursanstieg verzeichnen. So meldete secunet einen historischen Rekord im Auftragsbestand, der aus einer sehr hohen Nachfrage nach sicheren, mobilen Arbeitsplatz-Lösungen (SINA Workstation), sowie aus einem Großauftrag zum Austausch der Gesundheitskonnektoren der T-Systems resultierte. Entsprechend stark wurde der Jahresausblick in Bezug auf Umsatz und Gewinn angehoben.

¹ Die Vorjahreszahlen beziehen sich im Folgenden jeweils auf den Zeitraum 01.01.2019 bis 30.06.2019, sofern nicht abweichend gekennzeichnet.

Unsere Beteiligung an der Sixt Leasing SE verzeichnete einen sehr dynamischen Kursanstieg im ersten Halbjahr. Die Hyundai Capital Bank Europe GmbH schloss einen Kaufvertrag über den Erwerb der Beteiligung der Sixt SE und kündigte ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle Aktien der Sixt Leasing SE an. Wir nahmen diese Gelegenheit für den Verkauf wahr und realisierten einen entsprechenden Kursgewinn. Darüber hinaus nutzten wir die Marktphase für einige Umschichtungen. So wurden, neben der Sixt Leasing SE, die Position der Sunrise Communications Group und die kleine Restposition an der Metro AG in Gänze verkauft und die freigewordenen Mittel zur Aufstockung unserer Beteiligungen an der SMT Scharf AG und der AOC Value S.A.S. investiert. Zusätzlich starteten wir den Positionsaufbau eines neuen deutschen Wertpapiers, dessen Namen wir bei Erreichen der Zielgröße mitteilen werden.

Ertragslage

Im ersten Halbjahr wurden Erlöse aus Wertpapierverkäufen von T€ 21.912 erzielt. Diesen standen Einstandskosten von T€ 18.702 gegenüber, so dass ein realisierter Kursgewinn in Höhe von T€ 3.210 (Vorjahr T€ 2.303) erzielt wurde. Wesentlicher Treiber hinter den Kursgewinnen war der Verkauf sämtlicher Anteile an der Sixt Leasing SE.

Erträge aus Wertpapieren (Dividendeneinnahmen) summierten sich auf T€ 373 (Vorjahr T€ 1.168) und mussten einen stärkeren Rückgang verzeichnen. Während die Sixt Leasing SE durch die Verkäufe noch vor der Hauptversammlung keine Dividende beisteuern konnte, verschoben andere Unternehmen durch die Covid-19 Pandemie ihre Hauptversammlung in das zweite Halbjahr. Ferner kam es aus dem gleichen Grund zu Streichungen oder Herabsetzungen der Dividendenzahlungen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T€ 209 (Vorjahr T€ 1.919) speisten sich im Wesentlichen aus der Zuschreibung auf die Intershop Communications AG.

Die Position Verwaltungskosten Depot enthält die Vergütung an die Shareholder Value Management AG. Sie blieb in etwa konstant bei T€ 472 (Vorjahr T€ 456) und besteht nur aus einer volumenabhängigen Grundvergütung.

Die Abschreibungen auf Wertpapiere beliefen sich auf T€ 3.923 (Vorjahr T€ 2.007) und wurden im Wesentlichen von SMT Scharf, Mears Group und Enviroleach verursacht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich auf T€ 55 (Vorjahr T€ 161), da die im Vorjahr angefallenen Transaktionskosten durch das Einzelereignis der freiwilligen Übernahme der Intershop Communications AG in diesem Jahr weggefallen sind.

Es entstand ein Periodenverlust in Höhe von T€ 657 (Vorjahr Gewinn T€ 2.754).

Finanz- und Vermögenslage

Das Anlagevermögen bestand aus Wertpapieren in Höhe von T€ 55.989 (31. Dezember 2019 T€ 56.409), sowie dem 100% Anteil an dem verbundenen Unternehmen Shareholder Value Alpine AG mit T€ 1.000. Der Kurswert der Wertpapiere des Anlagevermögens betrug zum Stichtag T€ 83.672.

Das Umlaufvermögen bestand aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, Wertpapieren des Umlaufvermögens sowie dem Kassenbestand. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 344 (31. Dezember 2019 T€ 809) waren im Wesentlichen Steuerforderungen, die aus Dividendenerträgen entstanden sind. Die Position Wertpapiere des Umlaufvermögens in Höhe von T€ 451 bestand ausschließlich aus den Anteilen an der Highlight Communications AG, deren Kurswert zum Halbjahr der gleichen Höhe entsprach.

Das bilanzielle Eigenkapital belief sich zum Halbjahresstichtag auf T€ 56.151 (31. Dezember 2019 T€ 56.808). Bei einer Bilanzsumme von T€ 57.790 lag die Eigenkapitalquote bei 97%.

Die Rückstellungen in Höhe von T€ 21 (31. Dezember 2019 T€ 28) setzten sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für den Abschluss und die Prüfung zusammen.

Zum Halbjahresstichtag bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 1.618 (31. Dezember 2019 T€ 6.171).

Nachtragsbericht

Ereignisse, die einen wesentlichen Einfluss auf die Ertrags-, Vermögens- oder Finanzlage haben, sind nach Ablauf des ersten Halbjahres 2020 nicht eingetreten.

Risikobericht

Die im Lagebericht zum 31. Dezember 2019 dargestellte Beschreibung der Risiken (Geschäftsbericht 2019, Seite 29) und der Maßnahmen, durch die diesen Risiken Rechnung getragen wird, gilt weiterhin. Bestandsgefährdende Risiken sind nicht erkennbar.

Prognosebericht

Gemäß § 289 Absatz 1 HGB ist im Lagebericht die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken zu beurteilen und zu erläutern. Dies ist für die Shareholder Value Beteiligungen AG nicht möglich, da wir nicht wissen, wie sich die Märkte im laufenden Jahr entwickeln werden. Bestimmende Faktoren sind dafür die künftig erwarteten Gewinne der Unternehmen und die darauf angelegten Bewertungsfaktoren. Beides lässt sich nicht hinreichend präzise vorhersagen.

Wenngleich nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Aktienkurs der Gesellschaft und/oder der Zielunternehmen zumindest kurzfristigen Schwankungen an der Börse ausgesetzt ist, so gehen wir doch davon aus, dass sich das Geschäft der Shareholder Value Beteiligungen AG mittelfristig weiterhin positiv entwickeln wird.

Frankfurt am Main, im August 2020

Der Vorstand

Gewinn- und Verlustrechnung

(01.01.2020 bis 30.06.2020)

EUR	30.06.2020	30.06.2019

Erlöse aus Wertpapierverkäufen	21.911.610,07	3.962.532,88
Einstandskosten der verkauften Wertpapiere	-18.701.504,17	-1.660.020,45
Realisierte Kursgewinne	3.210.105,90	2.302.512,43
Sonstige betriebliche Erträge	209.437,71	1.919.001,10
Verwaltungskosten Depot	-471.603,52	-455.992,17
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-54.887,52	-160.962,21
Erträge aus Wertpapieren	372.701,54	1.167.782,10
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	8.448,00	0,00
Abschreibungen auf Wertpapiere	-3.923.019,88	-2.007.363,95
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-8.427,90	-11.047,94
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	-657.245,67	2.753.929,36

Steuern	1,64	0,00
Periodenüberschuss /-fehlbetrag	-657.244,03	2.753.929,36

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	-3.662.448,54	-7.540.043,19
Einstellungen in Gewinnrücklagen	0,00	0,00

Bilanzgewinn / -verlust	-4.319.692,57	-4.786.113,83

Bilanz zum 30.06.2020

AKTIVA

EUR	30.06.2020	31.12.2019

Anlagevermögen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1.000.000,00	1.000.000,00
Wertpapiere des Anlagevermögens	55.989.311,76	56.409.110,14
Umlaufvermögen
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	343.708,98	808.955,03
Wertpapiere des Umlaufvermögens	450.800,00	4.782.956,54
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	6.082,95	3.263,34
Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	7.009,50
Bilanzsumme	57.789.903,69	63.011.294,55

PASSIVA

EUR	30.06.2020	31.12.2019

Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	6.975.000,00	6.975.000,00
Kapitalrücklage	6.632.750,00	6.632.750,00
Gewinnrücklage	46.862.618,04	46.862.618,04
Periodenüberschuss	-4.319.692,57	-3.662.448,54
Rückstellungen	21.100,00	28.300,00
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.617.710,22	6.170.573,44
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	418,00	1.969,61
Sonstige Verbindlichkeiten	0,00	2.532,00
Bilanzsumme	57.789.903,69	63.011.294,55

Anhang

Die Shareholder Value Beteiligungen AG mit Sitz in 60311 Frankfurt am Main ist im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 51069 eingetragen. Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 1 HGB.

Der Halbjahresbericht für den Zeitraum 01.01.2020 bis 30.06.2020 wurde nach den Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches erstellt. Ergänzend waren die Vorschriften des Aktiengesetzes und der Satzung zu beachten. Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sind gegenüber dem Abschluss zum 31.12.2019 unverändert. Es wird insoweit auf die dortigen Angaben im Anhang verwiesen.

Der Zwischenabschluss wurde nicht geprüft.