AI Terminal

MODULE: AI_ANALYST
Interactive Q&A, Risk Assessment, Summarization
MODULE: DATA_EXTRACT
Excel Export, XBRL Parsing, Table Digitization
MODULE: PEER_COMP
Sector Benchmarking, Sentiment Analysis
SYSTEM ACCESS LOCKED
Authenticate / Register Log In

Aurubis AG

Quarterly Report Aug 13, 2020

41_10-q_2020-08-13_3ba9ccc9-088e-4b5f-b588-3e679b5e8391.pdf

Quarterly Report

Open in Viewer

Opens in native device viewer

Auf einen Blick

Kennzahlen Aurubis-Konzern 3. Quartal 9 Monate
Operativ 2019/20 2018/19 Veränderung 2019/20 2018/19 Veränderung
Umsatz Mio. € 2.883 3.021 -5 % 8.896 8.681 2 %
Rohergebnis Mio. € 278 283 -2 % 848 835 2 %
Abschreibungen Mio. € 41 35 17 % 115 102 13 %
EBITDA Mio. € 85 61 39 % 254 234 9 %
EBIT Mio. € 44 26 69 % 139 132 5 %
EBT1 Mio. € 42 22 91 % 133 125 6 %
Konzernergebnis Mio. € 33 17 94 % 103 95 8 %
Ergebnis je Aktie 0,74 0,38 93 % 2,30 2,10 9 %
Netto-Cashflow Mio. € 191 94 > 100 % 166 -240 > 100 %
Investitionen (inkl. Leasing) Mio. € 39 50 -21 % 163 143 14 %
ROCE1 % - - - 8,5 7,3 -

1 Konzernsteuerungskennzahlen.

Kennzahlen Aurubis-Konzern
IFRS aus fortgeführten Aktivitäten
3. Quartal 9 Monate
2019/20 2018/19 Veränderung 2019/20 2018/19 Veränderung
Umsatz Mio. € 2.662 2.723 -2 % 8.184 7.805 5 %
Rohergebnis Mio. € 400 213 88 % 834 703 19 %
Personalaufwand Mio. € 98 93 5 % 294 275 7 %
Abschreibungen Mio. € 38 32 21 % 108 93 17 %
EBITDA Mio. € 249 34 > 100 % 367 237 55 %
EBIT Mio. € 210 2 > 100 % 258 144 79 %
EBT Mio. € 205 -1 > 100 % 248 135 84 %
Konzernergebnis Mio. € 155 -1 > 100 % 187 102 84 %
Ergebnis je Aktie 3,47 -0,02 > 100 % 4,18 2,26 85 %
Allgemeine Kennzahlen Aurubis-Konzern 3. Quartal 9 Monate
2019/20 2018/19 Veränderung 2019/20 2018/19 Veränderung
Kupferpreis (Durchschnitt) US\$/t 5.413 6.113 -11 % 5.629 6.167 -9 %
Kupferpreis (Stichtag) US\$/t - - - 6.038 5.972 1 %
Belegschaft (Durchschnitt) - - - 6.762 6.803 -1 %
Belegschaft (Stichtag) - - - 7.294 6.853 6 %
Produktion/Durchsatz Aurubis-Konzern 3. Quartal 9 Monate
2019/20 2018/19 Veränderung 2019/20 2018/19 Veränderung
Konzentratdurchsatz 1.000 t 642 477 35 % 1.760 1.659 6 %
Alt-/Blisterkupfereinsatz2 1.000 t 91 117 -22 % 278 343 -19 %
Recyclingeinsatz2 1.000 t 102 78 31 % 234 215 9 %
Schwefelsäureproduktion 1.000 t 608 437 39 % 1.695 1.557 9 %
Kathodenproduktion 1.000 t 272 268 1 % 746 818 -9 %
Gießwalzdrahtproduktion 1.000 t 149 213 -30 % 561 620 -10 %
Stranggussproduktion 1.000 t 41 46 -11 % 117 142 -18 %
Flachwalzprodukte und Spezial
drahtproduktion
1.000 t 46 53 -13 % 138 163 -15 %

2 Metallo-Standorte für einen Monat berücksichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Highlights

  • Wirtschaftliche Entwicklung 9 Monate 2019/20
  • Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
  • Segment Metal Refining & Processing
  • Segment Flat Rolled Products
  • Corporate Governance
  • Risiko- und Chancenmanagement
  • Ausblick

Konzern-Zwischenabschluss 9 Monate 2019/20

  • Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  • Konzern-Bilanz
  • Konzern-Kapitalflussrechnung
  • Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
  • Ausgewählte erläuternde Anhangangaben
  • Konzern-Segmentberichterstattung
  • Termine und Kontakte

Im vorliegenden Bericht können sich aufgrund von Rundungen geringfügige Abweichungen bei Summenangaben ergeben.

Highlights

Der Aurubis-Konzern konnte die Auswirkungen der Corona-Pandemie bisher gut auffangen und erzielte in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 ein über dem Vorjahr liegendes operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) in Höhe von 133 Mio. € (Vj. 125 Mio. €). Wir konnten den Konzentratdurchsatz deutlich steigern, mehr Metalle zu guten Preisen ausbringen und profitierten von im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Raffinierlöhnen für Altkupfer. Das erzielte Ergebnis bestätigt die Robustheit unseres Geschäftsmodells. Der operative Return on Capital Employed (ROCE) betrug 8,5 % (Vj. 7,3 %). Das IFRS-Ergebnis vor Steuern (EBT) aus fortgeführten Aktivitäten (siehe Seite 7) lag bei 248 Mio. € (Vj. 135 Mio. €). Die Geschäftsjahresprognose 2019/20 wird bestätigt.

Nach Abschluss der Metallo-Transaktion (Closing) am 29.05.2020 wurden die Standorte in Beerse und Berango erstmalig im Juni in den Konzernabschluss der Aurubis AG einbezogen.

Der Konzern erzielte in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 Umsatzerlöse in Höhe von 8.896 Mio. € (Vj. 8.681 Mio. €). Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf gestiegene Edelmetallpreise zurückzuführen. Gegenläufig wirkte der niedrigere Absatz von Gießwalzdraht-, Strangguss- und Flachwalzprodukten.

Das operative EBT betrug 133 Mio. € (Vj. 125 Mio. €) und war im Vergleich zum Vorjahr positiv beeinflusst durch:

  • » einen deutlich höheren Konzentratdurchsatz, insbesondere an unserem Standort in Pirdop, bei marktbedingt geringeren Schmelz- und Raffinierlöhnen für Kupferkonzentrate,
  • » deutlich höhere Raffinierlöhne für Altkupfer,
  • » einen wesentlich gestiegenen Durchsatz an Recyclingmaterial,
  • » ein höheres Metallmehrausbringen bei gestiegenen Edelmetallpreisen.

Negativ auf das operative EBT im Vergleich zum Vorjahr wirkten:

  • » niedrigere Schwefelsäureerlöse durch deutlich gesunkene Absatzpreise,
  • » eine deutlich schwächere Nachfrage nach Gießwalzdraht-, Strangguss- und Flachwalzprodukten.

Der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr auf 8,5 % (Vj. 7,3 %) ungeachtet des Aufbaus von höheren Beständen an Einsatzmaterialien zur Sicherstellung der Versorgung des Hüttennetzwerkes.

Der Netto-Cashflow lag zum 30.06.2020 mit 166 Mio. € deutlich über dem niedrigen Niveau des Vorjahres (Vj. -240 Mio. €). Ursächlich hierfür waren Edelmetallverkäufe bei gestiegenen Preisen und Kathodenverkäufe nach Asien.

Das operative EBT des Segments Metal Refining & Processing (MRP) lag im Berichtszeitraum mit 194 Mio. € deutlich über dem Vorjahr (Vj. 176 Mio. €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus bereits genannten Einflussfaktoren. Nach Abschluss der Transaktion zum Erwerb der Metallo-Gruppe am 29.05.2020 wurde diese erstmalig für einen Monat im Segment MRP konsolidiert und trug erstmalig zum Segmentergebnis bei.

An unserem Standort in Hamburg belastete ein geplanter Wartungsstillstand im 1. Quartal 2019/20 mit rd. 34 Mio. € das Ergebnis. Im Vorjahr wirkten geplante und ungeplante Stillstände mit rd. 40 Mio. € negativ auf das Ergebnis.

Das Segment Flat Rolled Products (FRP) erzielte in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 0 Mio. € (Vj. 0 Mio. €). Trotz deutlich unter Vorjahr liegenden Absatzmengen konnten Verluste durch stringentes Kostenmanagement bisher vermieden werden.

Aurubis ist in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Veräußerung des Segments FRP. Nach IFRS wird das Segment FRP unverändert als nicht fortgeführte Aktivitäten klassifiziert. Die operative Berichterstattung bleibt davon unberührt.

Seit Mitte März wirken Covid-19-bedingte Effekte auf die Minenproduktion von Kupferkonzentraten in Südamerika, die teilweise zu Produktionseinschränkungen führten. Hinzu kamen logistische Verzögerungen, beispielsweise beim Transport oder der Verladung von Konzentraten in wichtigen Umschlaghäfen. In diesem Kontext entwickelten sich die Spot-TC/RCs von einem Wert um 75 US\$/t/7,5 cts/lb Anfang März rückläufig auf 50 US\$/t/5,0 cts/lb Ende Juni, auch bedingt durch eine stärkere Nachfrage aus Asien, vor allem aus China. Durch unser breit diversifiziertes Lieferantenportfolio, aktives Rohstoffmanagement sowie rechtzeitige Zukäufe am Spotmarkt konnten wir die Versorgung unseres Hüttennetzwerkes im Berichtszeitraum gut sicherstellen.

Die Raffinierlöhne für Altkupfer kamen nach einer stabilen Entwicklung auf hohem Niveau im 1. Halbjahr 2019/20 zu Beginn des 3. Quartals unter Druck. Die Einschränkung der Wirtschaftsaktivitäten durch Covid-19 sowie der schwächere Kupferpreis führten zu einem geringeren Angebot an Recyclingmaterialien in Europa und den USA. Zum Ende des Berichtszeitraums verbesserte sich die Verfügbarkeit auf dem Altkupfermarkt, einhergehend mit der Lockerung der Maßnahmen zur Corona-Pandemie sowie einem deutlich gestiegenen Kupferpreis, und führte zu einer Stabilisierung der Raffinierlöhne. Alle Produktionsanlagen konnten im Berichtszeitraum ausreichend mit Altkupfer zu über dem Vorjahr liegenden Konditionen versorgt werden.

Der globale Markt für Schwefelsäure war nach einer zunächst robusten Nachfrageentwicklung im 1. Quartal 2019/20 zu Beginn des Kalenderjahres von hoher Volatilität als Folge des Ausbruches der Corona-Pandemie in China gekennzeichnet. Verstärkte Exporte chinesischer Schwefelsäureproduzenten führten zu einer Erosion der Spotmarktpreise in Amerika und Asien. Auch die Preise am europäischen Markt sowie für Spotmengen im Exportgeschäft nach Nord- und Südamerika und in die Türkei gaben deutlich nach. Zum Ende des 3. Quartals zeichnete sich an den Spotmärkten in Asien eine Stabilisierung ab, während sich die Spot-Preise in Amerika und Europa leicht verbesserten. Die Kontraktpreise in Europa zeigten sich grundsätzlich stabil, aber auch hier waren Preisreduzierungen als Folge der weltweiten Geschehnisse zu verzeichnen. Aurubis ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den Entwicklungen am Spotmarkt nicht in vollem Umfang und mit zeitlichem Verzug ausgesetzt.

Der Kathodenmarkt verzeichnete im 1. Halbjahr 2019/20 eine grundsätzlich stabile Nachfrage. Während sich die Spotprämien in Europa stabil zeigten, gaben die Notierungen in Shanghai im Zuge der Corona-Pandemie nach. Nachdem der Großteil der kupferverarbeitenden Industrie in China die Produktion im März wieder aufgenommen hat, zeigte sich bei der chinesischen Kupfernachfrage im 3. Quartal 2019/20 eine deutliche Erholung. Aurubis nutzte die hohe chinesische Nachfrage nach raffiniertem Kupfer und setzte verstärkt Kupferkathoden in Asien ab.

Zur Finanzierung des Kaufpreises der Metallo-Akquisition und zur allgemeinen Unternehmensfinanzierung hat Aurubis am 24.06.2020 erstmalig ein Schuldscheindarlehen (SSD) mit nachhaltiger Komponente mit einem Volumen von 400 Mio. € platziert. Die Verzinsung des SSD ist direkt an das Aurubis-Rating der Nachhaltigkeitsagentur EcoVadis gekoppelt. Aurubis spiegelt mit der Begebung dieses SSD die Bedeutung von Nachhaltigkeit auch für unsere Finanzierungsstrategie wider. Es unterstreicht unser Bekenntnis zu nachhaltigem Handeln.

Die Aurubis AG hat am 15.07.2020 einen Kaufvertrag zur Übernahme des Software Unternehmens azeti GmbH mit Sitz in Berlin unterzeichnet. azeti entwickelt und vertreibt eine Internet-of-Things (IoT)-Plattform zur Integration und Auswertung von Produktionsdaten und ist ein weiterer Baustein für die neue Digitalorganisation der Aurubis.

Am 29.07.2020 hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG Dr. Heiko Arnold mit Wirkung zum 15.08.2020 zum neuen Produktionsvorstand bestellt. Dr. Heiko Arnold wird die Produktionswerke, die kontinuierliche Verbesserung der operativen Prozesse, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verantworten. Der bisherige Produktionsvorstand Dr. Thomas Bünger wird sich als Technologievorstand auf Projekte zur Weiterentwicklung der innovativen metallurgischen Prozesse zum Ausbau des Multimetall-Geschäfts konzentrieren und den Bereich Forschung & Entwicklung verantworten.

Roland Harings, Vorstandsvorsitzender:

"Das zurückliegende Quartal war durch die weltweite Corona-Krise in Bezug auf externe Faktoren sehr herausfordernd. Doch Einsatz, Flexibilität und Disziplin unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zusammen mit agilem Krisenmanagement dafür gesorgt, dass wir die Corona-Infektionszahlen bei Aurubis bisher auf sehr niedrigem Niveau halten und unsere Produktion an den Hüttenstandorten weitestgehend unbeeinträchtigt aufrechterhalten konnten. Zudem zeigt sich in der Pandemie einmal mehr die Robustheit unseres Geschäftsmodells. Das spiegelt sich im soliden Ergebnis wider.

Gleichwohl muß Aurubis zukünftig noch kostenbewusster agieren. Wir werden darum unser Kostensenkungsprogramm in den nächsten Monaten weiter umsetzen."

Wirtschaftliche Entwicklung 9 Monate 2019/20

Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

Um den operativen Erfolg des Aurubis-Konzerns unabhängig von Bewertungseinflüssen zur internen Steuerung abbilden zu können, erfolgt ergänzend zur Darstellung der Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlage nach IFRS die Erläuterung der Ertrags- und Vermögenslage auf Basis operativer Werte.

Seit dem Geschäftsjahr 2017/18 besteht für das Segment FRP eine Verkaufsabsicht. Deshalb sind, wie im Vorjahr, für das Segment Flat Rolled Products (FRP) die besonderen Ausweis- und Bewertungsvorschriften des IFRS 5 zu berücksichtigen. Diese schließen u. a. einen aggregierten und gesonderten Ausweis des Konzernergebnisses aus nicht fortgeführten Aktivitäten in der Konzern-Gewinnund Verlustrechnung sowie einen aggregierten und gesonderten Ausweis der zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden der nicht fortgeführten Aktivitäten in der Konzernbilanz ein. Ferner sind zusätzliche Anhangangaben zu tätigen (siehe Seite 28f.).

Der Vorstand führt das Segment FRP weiterhin als operatives Berichtssegment und damit einhergehend wird die operative Finanzberichterstattung bis zum Zeitpunkt des Vollzugs der Verkaufstransaktion unverändert zur bisherigen Finanzberichterstattung fortgeführt.

Infolgedessen werden in der Überleitung von der IFRS Berichterstattung zur operativen Berichterstattung die bilanziellen Auswirkungen aus IFRS 5 rückgängig gemacht.

Weiterhin werden zur Bereinigung der Bewertungseinflüsse im Vorratsvermögen aus der Anwendung des IAS 2 die aus der Anwendung der Durchschnittsmethode resultierenden Metallpreisschwankungen ebenso eliminiert wie nicht dauerhafte stichtagsbezogene Abwertungen und Zuschreibungen auf Kupfervorratsbestände.

Darüber hinaus erfolgt die Bereinigung im Anlagevermögen um nicht zahlungswirksame Effekte aus Kaufpreisallokationen.

Ertragslage

Das operative EBT in den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres betrug 133 Mio. € (Vj. 125 Mio. €) und war im Vergleich zum Vorjahr positiv beeinflusst durch:

  • » einen deutlich höheren Konzentratdurchsatz, insbesondere an unserem Standort in Pirdop, bei marktbedingt geringeren Schmelz- und Raffinierlöhnen für Kupferkonzentrate,
  • » deutlich höhere Raffinierlöhne für Altkupfer,
  • » einen wesentlich gestiegenen Durchsatz an Recyclingmaterial,
  • » ein höheres Metallmehrausbringen bei gestiegenen Edelmetallpreisen.

Negativ auf das operative EBT im Vergleich zum Vorjahr wirkten:

  • » niedrigere Schwefelsäureerlöse durch deutlich gesunkene Absatzpreise,
  • » eine deutlich schwächere Nachfrage nach Gießwalzdraht-, Strangguss- und Flachwalzprodukten.

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung des operativen Ergebnisses der ersten 9 Monate des Geschäftsjahres 2019/20 und des Vorjahresvergleichszeitraums wieder.

Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhten sich im Berichtszeitraum um 215 Mio. € auf 8.896 Mio. € (Vj. 8.681 Mio. €). Diese Entwicklung war im Wesentlichen auf im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegene Edelmetallpreise zurückzuführen. Gegenläufig wirkte der niedrigere Absatz von Gießwalzdraht-, Strangguss- und Flachwalzprodukten.

In den ersten 9 Monate des Geschäftsjahres erfolgte eine Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von 143 Mio. € (Vj. 441 Mio. €).

Überleitung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung (in Mio. €)

9 Monate 2019/20 9 Monate 2018/19
IFRS aus Bereinigungseffekte IFRS aus Bereinigungseffekte
fortge-
führten
Aktivitä-
ten
nicht fort-
geführte
Aktivitä-
ten
Vorräte/
PPA
Operativ fortge-
führten
Aktivitä-
ten
nicht fort-
geführte
Aktivitä-
ten
Vorräte/
PPA
Operativ
Umsatzerlöse 8.184 712 0 8.896 7.805 876 0 8.681
Veränderung des Bestands
an fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
204 5 -66 143 465 29 -53 441
Andere aktivierte Eigen
leistungen
14 0 0 14 12 0 0 12
Sonstige betriebliche
Erträge
24 -1 0 23 49 1 0 50
Materialaufwand -7.593 -579 -56 -8.228 -7.628 -760 39 -8.349
Rohergebnis 833 137 -122 848 703 146 -14 835
Personalaufwand -294 -95 0 -389 -275 -100 0 -375
Abschreibungen auf imma
terielle Vermögenswerte
und Sachanlagen
-108 -10 3 -115 -93 -11 2 -102
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
-173 -32 0 -205 -191 -35 0 -226
Betriebsergebnis (EBIT) 258 0 -119 139 144 0 -12 132
Ergebnis aus At Equity
bewerteten Anteilen
0 5 0 5 0 3 1 4
Zinserträge 2 0 0 2 2 0 0 2
Zinsaufwendungen -12 -1 0 -13 -11 -2 0 -13
Übrige finanzielle Erträge 0 0 0 0 0 0 0 0
Ergebnis vor Ertragsteuern
(EBT)
248 4 -119 133 135 1 -11 125
Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag
-61 -3 34 -30 -33 -3 6 -30
Konzernergebnis 187 1 -85 103 102 -2 -5 95

Der Materialaufwand verringerte sich korrespondierend zu Umsatzerlösen und Bestandsveränderungen von 8.349 Mio. € im Vorjahr auf 8.228 Mio. €.

Andere aktivierte Eigenleistungen erfolgten im Geschäftsjahr u.a. im Zusammenhang mit den geplanten Wartungsstillständen am Standort Hamburg und lagen mit 14 Mio. € (Vj. 12 Mio. €) über dem Vorjahresniveau.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich deutlich um 27 Mio. € auf 23 Mio. €. Im Vorjahr war der Ertrag aus der Bilanzierung einer Forderung von 20 Mio. € aus dem untersagten Verkauf des Segments Flat Rolled Products beinhaltet.

Insgesamt betrachtet lag das operative Rohergebnis in Höhe von 848 Mio. € (Vj. 835 Mio. €) leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Personalaufwand stieg von 375 Mio. € im Vorjahr auf 389 Mio. €. Ursächlich hierfür waren Tarifsteigerungen und Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit unserem Kostensenkungsprogramm.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verminderten sich um 21 Mio. € von 226 Mio. € im Vorjahr auf 205 Mio. €. Im Vorjahr enthalten war eine aufwandswirksame Verbuchung der zuvor aktivierten Projektkosten für das gestoppte Projekt Future Complex Metallurgy (FCM) in Höhe von rd. 30 Mio. €.

Nach Einbeziehung der Abschreibungen auf Anlagevermögen belief sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf insgesamt 139 Mio. € (Vj. 132 Mio. €).

Das Finanzergebnis lag mit -6 Mio. € auf Vorjahresniveau. Somit ergibt sich ein gegenüber Vorjahr leicht verbessertes operatives Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) in Höhe von 133 Mio. € (Vj. 125 Mio. €).

Unter Berücksichtigung von Ertragsteuern verblieb ein operatives Konzernergebnis in Höhe von 103 Mio. € (Vj. 95 Mio. €). Das operative Ergebnis je Aktie lag bei 2,30 € (Vj. 2,10 €).

Das IFRS-Rohergebnis aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 833 Mio. € (Vj. 703 Mio. €) hat das Vorjahr deutlich überschritten. Die Veränderung des IFRS-Rohergebnisses war, neben den bereits in der Erläuterung zur operativen Ertragslage beschriebenen Ergebniseffekten, auch durch die Metallpreisentwicklung begründet. Die Anwendung der Durchschnittsmethode führt zu Metallpreisbewertungen, die nah an den Marktpreisen liegen. Metallpreisvolatilitäten haben daher direkte Auswirkungen auf Bestandsveränderungen/Materialaufwendungen und damit auf das IFRS-Rohergebnis. Das IFRS-Rohergebnis beinhaltet in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2019/20 Bewertungseffekte im Vorratsvermögen in Höhe von 122 Mio. € (Vj. 14 Mio. €). Die Abbildung dieser Volatilität ist nicht Cashflowrelevant und spiegelt auch nicht die operative Performance von Aurubis wider.

Das IFRS-Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten lag bei 187 Mio. € (Vj. 102 Mio. €). Dies entspricht einem IFRS-Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 4,18 € (Vj. 2,26 €).

Das IFRS-Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten betrug 1 Mio. € (Vj. -2 Mio. €).

Vermögenslage

Die nachfolgende Tabelle gibt die Ermittlung der operativen Bilanz zum 30.06.2020 und zum 30.09.2019 wieder.

Die operative Bilanzsumme erhöhte sich von 4.059 Mio. € zum 30.09.2019 auf 4.775 Mio. € zum 30.06.2020.

Überleitung der Konzern-Bilanz (in Mio. €)

30.06.2020 30.09.2019
Bereinigungseffekte Bereinigungseffekte
IFRS nicht fort
geführte
Aktivitäten
Vorräte/
PPA
Operativ IFRS nicht fortge
führte
Aktivitäten
Vorräte/
PPA
Operativ
Aktiva
Anlagevermögen 1.751 158 -37 1.872 1.384 156 -41 1.499
Latente Steuern 4 4 19 27 4 4 46 54
Langfristige Forde
rungen und sonstige
Vermögenswerte
29 2 0 31 29 2 0 31
Vorräte 2.317 269 -585 2.001 1.728 265 -461 1.532
Kurzfristige Forde
rungen und sonstige
Vermögenswerte
491 76 0 567 405 97 0 502
Zahlungsmittel und
Zahlungsmittel
äquivalente
269 8 0 277 421 20 0 441
Zur Veräußerung
gehaltenene
Vermögenswerte
543 -543 0 0 561 -561 0 0
Summe Aktiva 5.404 -26 -603 4.775 4.532 -17 -456 4.059
Passiva
Eigenkapital 2.769 -26 -427 2.316 2.593 -17 -342 2.234
Latente Steuern 275 13 -176 112 170 14 -114 70
Langfristige
Rückstellungen
299 45 0 344 356 46 0 402
Langfristige
Verbindlichkeiten
559 2 0 561 153 1 0 154
Kurzfristige
Rückstellungen
41 7 0 48 43 8 0 51
Kurzfristige
Verbindlichkeiten
1.302 92 0 1.394 1.057 91 0 1.148
Schulden aus zur
Veräußerung
gehaltenenen
Vermögenswerten
159 -159 0 0 160 -160 0 0
Summe Passiva 5.404 -26 -603 4.775 4.532 -17 -456 4.059

Ursächlich hierfür waren insbesondere die infolge des Erwerbs der Metallo-Gruppe (siehe Seite 29) erworbenen immateriellen Vermögenswerte in Höhe von 63 Mio. € sowie Sachanlagen in Höhe von 228 Mio. €. Das Konzernanlagevermögen erhöhte sich von 1.499 Mio. € zum 30.09.2019 auf 1.872 Mio. € zum 30.06.2020. Die Vorratsbestände erhöhten sich von 1.532 Mio. € zum 30.09.2019 um 469 Mio. € auf 2.001 Mio. € zum 30.06.2020. Der Anstieg erfolgte insbesondere bei Einsatzmaterialien. Darüber hinausgehend wurden Vorräte in Höhe von 135 Mio. € infolge der Metallo-Akquisition hinzuerworben. Gegenläufig reduzierten sich die Zahlungsmittel in diesem Zeitraum um 164 Mio. € von 441 Mio. € auf 277 Mio. €.

Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 82 Mio. € von 2.234 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 2.316 Mio. € zum 30.06.2020.

Der Anstieg resultierte insbesondere aus dem operativen Konzernergebnis in Höhe von 103 Mio. € sowie aus der im sonstigen Ergebnis enthaltenen Zinssatz bedingten Neubewertung der Pensionsverpflichtungen in Höhe von 50 Mio. € (nach Steuern). Gegenläufig wirkte sich die Dividendenzahlung in Höhe von 56 Mio. € aus.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich einhergehend mit dem gestiegenen Bestand bei Einsatzmaterialien um 359 Mio. € von 818 Mio. € auf 1.177 Mio. €. Darin enthalten waren 64 Mio. € aus dem Erwerb der Metallo Gruppe.

Die Finanzverbindlichkeiten lagen mit 582 Mio. € zum 30.06.2020 deutlich über dem Niveau zum Ende des letzten Geschäftsjahres (302 Mio. €). Der Antieg resultierte im Wesentlichen aus der Platzierung eines Schuldscheindarlehens u. a. zur Finanzierung des Erwerbs von Metallo.

Gegenläufig wirkte die Tilgung eines Schuldscheindarlehens in Höhe von 127 Mio. € im 2. Quartal des Geschäftsjahres.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Entwicklung der Finanzverbindlichkeiten dar:

(in Mio. €) 30.06.2020 30.09.2019
Langfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
504 116
Langfristige Verbindlichkeiten
aus Finanzierungsleasing
53 33
Langfristige Finanzverbind
lichkeiten
557 149
Kurzfristige Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
11 150
Kurzfristige Verbindlichkeiten
aus Finanzierungsleasing
14 3
Kurzfristige Finanzverbind
lichkeiten
25 153
Finanzverbindlichkeiten 582 302

Insgesamt lag die operative Eigenkapitalquote (Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme) somit bei 48,5 % gegenüber 55,0 % zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Die IFRS-Bilanzsumme erhöhte sich von 4.532 Mio. € zum 30.09.2019 auf 5.404 Mio. € zum 30.06.2020. Ursächlich für den Anstieg war neben dem Erwerb der Metallo-Gruppe der im Vergleich zur operativen Bilanz höhere Anstieg der Vorratsbestände um insgesamt 589 Mio. € von 1.728 Mio. € zum 30.09.2019 auf 2.317 Mio. € zum 30.06.2020. Das Eigenkapital des Konzerns erhöhte sich um 176 Mio. € von 2.593 Mio. € zum Ende des letzten Geschäftsjahres auf 2.769 Mio. € zum 30.06.2020. Die Erhöhung resultierte insbesondere aus dem im Vergleich zur operativen Bilanz höheren Konzernergebnis in Höhe von 197 Mio. €.

Insgesamt lag die IFRS-Eigenkapitalquote am 30.06.2020 bei 51,2 % gegenüber 57,2 % zum Ende des letzten Geschäftsjahres.

Kapitalrendite

Der Return on Capital Employed (ROCE) stellt die Verzinsung des im operativen Geschäft oder für eine Investition eingesetzten Kapitals dar. Er wird unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale ermittelt.

Der operative ROCE verbesserte sich auf 8,5 % gegenüber 7,3 % in der Vergleichsperiode ungeachtet des Aufbaus von höheren Beständen an Einsatzmaterialien zur Sicherstellung der Versorgung des Hüttennetzwerkes.

(in Mio. €) 30.06.2020 30.06.2019
Anlagevermögen ohne Finanz
anlagen und At Equity bewer
tete Anteile
1.837 1.452
Vorräte 2.001 2.098
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
386 381
Sonstige Forderungen und
Vermögenswerte
240 206
- Verbindlichkeiten aus Liefe
rungen und Leistungen
-1.177 -1.012
- Rückstellungen und sonstige
Verbindlichkeiten
-429 -332
Eingesetztes Kapital (Capital
Employed) zum Stichtag
2.857 2.794
Ergebnis vor Ertragsteuern
(EBT)
200 190
Finanzergebnis 15 5
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Zinsen (EBIT)1
215 194
Pro forma EBIT Metallo Gruppe
(Juli 2019 bis Mai 2020)
27 0
Beteiligungsergebnis At-Equity 1 9
Ergebnis vor Ertragsteuern
und Zinsen (EBIT)1
- adjusted
244 204
Rendite auf das eingesetzte
Kapital (operative ROCE)
8,5% 7,3%

1 rollierend letzte 4 Quartale

Finanzlage und Investitionen

Die nachfolgende Kommentierung bezieht sowohl die fortgeführten als auch die nicht fortgeführten Aktivitäten ein.

Der Netto-Cashflow lag zum 30.06.2020 mit 166 Mio. € über dem niedrigen Niveau des Vorjahres (Vj. -240 Mio. €). Ursächlich hierfür waren Edelmetallverkäufe bei gestiegenen Preisen und Kathodenverkäufe nach Asien.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf -483 Mio. € (Vj. -128 Mio. €). Die gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Investitionen beinhalten 333 Mio. € Nettomittelabfluss aus dem Erwerb der Metallo-Gruppe (siehe Seite 29).

Unter Berücksichtigung von Auszahlungen für den Erwerb eigener Anteile in Höhe von 26 Mio. €, Zinsauszahlungen in Höhe von insgesamt 11 Mio. € sowie Dividendenzahlungen in Höhe von 56 Mio. € ergibt sich ein Free Cashflow von -410 Mio. € (Vj. -448 Mio. €).

(in Mio. €) 9 Monate
2019/20
9 Monate
2018/19
Mittelzufluss (Vj. -abfluss) aus
betrieblicher Geschäftstätigkeit
(Netto-Cashflow)
166 -240
Mittelabfluss aus
Investitionstätigkeit
-483 -128
Erwerb eigener Anteile -26 0
Zinsauszahlung -11 -10
Dividendenzahlung -56 -70
Free Cashflow -410 -448
Einzahlungen aus Finanzver
bindlichkeiten (netto)
246 40
Veränderung der
Zahlungsmittel
-164 -408

Zum 30.06.2020 standen dem Konzern Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von 277 Mio. € (zum 30.09.2019 in Höhe von 441 Mio. €) zur Verfügung.

3. Quartal 9 Monate
Segment Metal Refining & Processing 2019/20 2018/19 Verände
rung
2019/20 2018/19 Verände
rung
Umsatzerlöse Mio. € 2.658 2.716 -2 % 8.170 7.788 5 %
EBIT operativ Mio. € 55 65 -15 % 197 179 10 %
EBT operativ Mio. € 54 64 -16 % 194 176 12 %
ROCE operativ
(EBIT rollierend letzte 4 Quartale)
% - - - 14,3 10,5 -
Capital Employed Mio. € - - - 2.490 2.319 7 %
Konzentratdurchsatz 1.000 t 642 477 35 % 1.760 1.659 6 %
Hamburg 1.000 t 289 260 11 % 725 810 -10 %
Pirdop 1.000 t 353 217 63 % 1.035 849 22 %
Alt-/Blisterkupfereinsatz
(alle Standorte)*
1.000 t 91 117 -22 % 278 343 -19 %
Recyclingeinsatz* 1.000 t 102 78 31 % 234 215 9 %
Schwefelsäureproduktion 1.000 t 608 437 39 % 1.695 1.557 9 %
Hamburg 1.000 t 255 220 16 % 645 733 -12 %
Pirdop 1.000 t 353 217 63 % 1.050 824 27 %
Kathodenproduktion 1.000 t 272 268 1 % 746 818 -9 %
Beerse * 1.000 t 2 0 - 2 0 -
Hamburg 1.000 t 100 96 4 % 286 277 3 %
Lünen 1.000 t 47 39 21 % 125 129 -3 %
Olen 1.000 t 67 86 -22 % 165 255 -35 %
Pirdop 1.000 t 56 47 19 % 168 157 7 %
Gießwalzdrahtproduktion 1.000 t 149 213 -30 % 561 620 -10 %
Stranggussproduktion 1.000 t 41 46 -11 % 117 142 -18 %
Kupferpreis (Durchschnitt) US\$/t 5.413 6.113 -11 % 5.629 6.167 -9 %
€/t 4.884 5.439 -10 % 5.094 5.440 -6 %
Gold (Durchschnitt) US\$/kg 54.601 42.097 30 % 51.150 41.144 24 %
€/kg 49.366 37.456 32 % 46.312 36.295 28 %
Silber (Durchschnitt) US\$/kg 527 479 10 % 542 482 12 %
€/kg 476 426 12 % 491 425 16 %

* Metallo-Standorte für einen Monat berücksichtigt.

Segment Metal Refining & Processing

Das Segment Metal Refining & Processing (MRP) verarbeitet komplexe Metallkonzentrate, Altkupfer, organische und anorganische metallhaltige Recyclingstoffe, industrielle Rückstände und zinkhaltige Einsatzstoffe zu Metallen mit höchster Qualität. Unter anderem werden an den Hüttenstandorten Hamburg (Deutschland), Pirdop (Bulgarien), Olen und Beerse (Belgien), sowie Lünen (Deutschland) Kupferkathoden hergestellt, welche an den Standorten Hamburg (Deutschland), Olen (Belgien),

Emmerich (Deutschland) und Avellino (Italien) zu Gießwalzdraht und Stranggussformaten weiterverarbeitet werden. Durch die Verarbeitung und optimale Verwertung von Konzentraten sowie Recyclingrohstoffen mit komplexen Zusammensetzungen verfügt das Segment über ein breites Produktportfolio. Es beinhaltet neben hochreinem Kupfer u. a. Gold, Silber, Blei, Nickel, Zinn, Zink, Nebenmetalle, Metalle der Platingruppe sowie eine Reihe anderer Produkte wie Schwefelsäure und Eisensilikat. Die Aktivitäten der in 2020 erworbenen Metallo mit Standorten in Beerse (Belgien) und Berango (Spanien) werden im Segment MRP konsolidiert.

Das Segment MRP erzielte im Berichtszeitraum Umsatzerlöse in Höhe von 8.170 Mio. € (Vj. 7.788 Mio. €). Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf höhere Edelmetallpreise zurückzuführen. Gegenläufig wirkte der niedrigere Absatz von Gießwalzdraht- und Stranggussprodukten.

Das operative EBT des Segments MRP lag im Berichtszeitraum mit 194 Mio. € deutlich über dem Vorjahr (Vj. 176 Mio. €).

Positiv wirkte ein deutlich höherer Konzentratdurchsatz, insbesondere an unserem Standort in Pirdop, bei marktbedingt geringeren Schmelz- und Raffinierlöhnen für Kupferkonzentrate. Allerdings beeinflussten Stillstände sowohl im Berichtszeitraum als auch im Vorjahr den Durchsatz und damit das operative Ergebnis. An unserem Standort in Hamburg wurde im 1. Quartal 2019/20 ein geplanter Wartungsstillstand mit einem Ergebniseffekt von rd. 34 Mio. € durchgeführt. Im Vorjahr belasteten geplante und ungeplante Stillstände in Höhe von rd. 40 Mio. € das Ergebnis.

Positiv auf das operative EBT wirkten im Berichtszeitraum deutlich höhere Raffinierlöhne für Altkupfer, ein wesentlich gestiegener Durchsatz an Recyclingmaterial sowie ein höheres Metallmehrausbringen bei gestiegenen Edelmetallpreisen. Niedrigere Schwefelsäureerlöse durch deutlich gesunkene Absatzpreise sowie eine deutlich schwächere Nachfrage nach Gießwalzdraht- und Stranggussprodukte belasteten das Ergebnis.

Nach Abschluss der Transaktion zum Erwerb der Metallo-Gruppe am 29.05.2020 wurde diese erstmalig für einen Monat im Segment MRP konsolidiert und trug erstmalig zum Segmentergebnis bei.

Rohstoffe

Das gute Angebot an Kupferkonzentraten zu Beginn des Berichtszeitraums setzte sich noch über weite Teile des

  1. Quartals 2019/20 fort. Seit Mitte März wirken Covid-19-bedingte Effekte auf die Produktion einzelner Minen in Südamerika, die teilweise zu Produktionseinschränkungen führten. Hinzu kamen logistische Verzögerungen, beispielsweise beim Transport oder der Verladung von Konzentraten in wichtigen Umschlaghäfen. Entsprechend entwickelten sich die Spot-TC/RCs von einem Wert um 75 US\$/t/7,5 cts/lb Anfang März rückläufig. Trotz einer Stabilisierung des Konzentratangebotes zum Ende des 3. Quartals 2019/20 lagen die Spot-TC/RCs zum Ende Juni bei 50 US\$/t/5,0 cts/lb aufgrund einer stärkeren Nachfrage aus Asien, vor allem aus China.

Das China Smelters Purchase Team (CSPT) hat den sogenannten Buying floor für das 3. Quartal 2020 auf ein Niveau von 53 US\$/t/5,3 cts/lb festgelegt.

Durch unser breit diversifiziertes Lieferantenportfolio, aktives Rohstoffmanagement sowie rechtzeitige Zukäufe am Spotmarkt konnten wir die Versorgung unseres Hüttennetzwerkes im Berichtszeitraum gut sicherstellen. Bis Mitte Februar profitierte Aurubis noch von Konzentratschmelzlöhnen zu Konditionen des Kalenderjahres 2019, die deutlich über den aktuellen Schmelzlöhnen lagen.

Nach einer stabilen Entwicklung auf hohem Niveau im 1. Halbjahr 2019/20 kamen die Raffinierlöhne für Altkupfer zu Beginn des 3. Quartals unter Druck. Die Einschränkung der Wirtschaftsaktivitäten durch Covid-19 sowie der schwächere Kupferpreis führten zu einem geringeren Angebot an Recyclingmaterialien in Europa und den USA. Zum Ende des Berichtszeitraums verbesserte sich die Verfügbarkeit auf dem Altkupfermarkt, einhergehend mit der Lockerung der Maßnahmen zur Corona-Pandemie sowie einem deutlich gestiegenen Kupferpreis, und führte zu einer Stabilisierung der Raffinierlöhne. Alle Produktionsanlagen konnten im Berichtszeitraum ausreichend mit Altkupfer zu über dem Vorjahr liegenden Konditionen versorgt werden.

Gießwalzdrahtproduktion (in 1.000 t)

Die Verfügbarkeit komplexer Recyclingmaterialien, darunter industrielle Rückstände sowie Elektro- und Elektronikschrotte, war ebenso durch Covid-19 negativ beeinflusst. Aufgrund der längerfristigen Vertragsstrukturen blieben die Raffinierlöhne in diesem Bereich trotz eines intensiven Wettbewerbsumfeldes stabil. Eine ausreichende Versorgung der Produktionsanlagen war auch in diesem Bereich sichergestellt.

Produktion

Im 3. Quartal produzierten unsere Standorte in Hamburg und Pirdop auf sehr gutem Niveau. Insbesondere in Pirdop konnte der Konzentratdurchsatz um 63 % gegen-

Stranggussproduktion (in 1.000 t)

über dem Vorjahr gesteigert werden, das allerdings durch einen geplanten Stillstand beeinflusst war. Nach 9 Monaten 2019/20 lag der Konzentratdurchsatz mit 1.760.000 t (Vj. 1.659.000 t) deutlich über dem Vorjahr. Sowohl im 1. Quartal des aktuellen Berichtsjahres als auch im Vorjahr wirkten sich Stillstände auf den Konzentratdurchsatz aus.

Aufgrund eines Kranschadens in der Elektrolyse reduzierte sich am Standort Olen die Kathodenproduktion gegenüber dem Vorjahr um 35 % auf 165.000 t. Durch aktives Gegensteuern innerhalb des Hüttennetzwerkes sowie der Ausnutzung von Opportunitäten konnten die

Aurubis · Quartalsmitteilung 9 Monate 2019/20 15

Auswirkungen auf das operative Ergebnis begrenzt werden. Seit Ende April ist die Elektrolyse in Olen wieder weitgehend verfügbar.

Die Produktion von Gießwalzdraht und Strangguss lag nachfragebedingt deutlich unter dem Vorjahr.

Produktmärkte

Nach einer stabilen Entwicklung im 1. Halbjahr 2019/20 schwächte sich die Nachfrage nach Gießwalzdraht im April und Mai deutlich als Folge des Covid-19-bedingten Lockdowns in Europa sowie von Produktionsstillständen in der europäischen verarbeitenden Industrie ab. Nach Lockerung der Maßnahmen zur Corona-Pandemie zeigten sich zum Ende des 3. Quartals 2019/20 Anzeichen einer leichten Nachfrageerholung.

Im Bereich hochreiner Stranggussformate gab die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr deutlich nach. Bis April blieb die Auftragslage trotz des durch Covid-19 herausfordernden Marktumfeldes stabil, seit Mai verzeichnen wir jedoch eine deutlich schwächere Nachfrage, insbesondere aus dem von der Pandemie stark betroffenen Flachwalzprodukte-Sektor.

Der Kathodenmarkt verzeichnete im 1. Halbjahr 2019/20 eine grundsätzlich stabile Nachfrage. Während sich die Spotprämien in Europa stabil zeigten, gaben die Notierungen in Shanghai im Zuge der Corona-Pandemie nach. Nachdem der Großteil der kupferverarbeitenden Industrie in China die Produktion im März wieder aufgenommen hat, zeigte sich bei der chinesischen Kupfernachfrage im 3. Quartal 2019/20 eine deutliche Erholung, im Juni mit Spotprämien auf dem Niveau der asiatischen Kupferprämie für 2020 von 88 US\$/t. Aurubis nutzte die hohe chinesische Nachfrage nach raffiniertem Kupfer und setzte verstärkt Kupferkathoden in Asien ab. Die Aurubis-Kupferprämie für das Kalenderjahr 2020 entspricht mit 96 US\$/t der Kupferprämie des Vorjahres.

Der globale Markt für Schwefelsäure war nach einer zunächst robusten Nachfrageentwicklung im 1. Quartal 2019/20 zu Beginn des Kalenderjahres von hoher Volatilität als Folge der Ausbruches der Corona-Pandemie in China gekennzeichnet.

Die Abschottung der chinesischen Region Hubei, die das Zentrum der Düngemittelherstellung in China und einen der Hauptabnehmer für Schwefelsäure in Asien darstellt, führte zu verstärkten Exporten chinesischer Schwefelsäureproduzenten und damit zu einer Erosion der Spotmarktpreise in Amerika und Asien.

Auch die Preise am europäischen Markt für Schwefelsäure sowie für Spotmengen im Exportgeschäft nach Nord- und Südamerika und in die Türkei gaben deutlich nach. Zum Ende des 3. Quartals zeichnete sich an den Spotmärkten in Asien eine Stabilisierung ab, während sich die Spot-Preise in Amerika und Europa leicht verbesserten. Die Kontraktpreise in Europa zeigten sich grundsätzlich stabil, aber auch hier waren Preisreduzierungen als Folge der weltweiten Geschehnisse zu verzeichnen. Aurubis ist aufgrund seiner Kunden- und Vertragsstruktur den Entwicklungen am Spotmarkt nicht in vollem Umfang und mit zeitlichem Verzug ausgesetzt.

Die Verkaufsmengen der übrigen von uns produzierten Metalle lagen bei:

Verkaufsmengen* 9 Monate 19/20 9 Monate 18/19
Gold t 34 37
Silber t 708 577
Blei t 14.266 13.702
Nickel t 2.276 2.272
Zinn t 2.166 1.055
Zink t 962 0
Nebenmetalle t 668 797
Platingruppe
(PGM)
kg 6.337 6.049

* Metallo-Standorte für einen Monat berücksichtigt.

Das Ausbringen unserer Metalle ist abhängig von den Inhalten in den verarbeiteten Kupferkonzentraten und Recyclingmaterialien. Stillstandsbedingt niedrigere Konzentratdurchsätze wirken sich somit auch auf die Ausbringungsmengen aus. Ein Teil der Metalle wird in Form von Zwischenprodukten veräußert.

Investitionen

In dem Segment MRP wurden Investitionen in Höhe von 131 Mio. € (Vj. 115 Mio. €) getätigt. Wesentliche Investitionen entfielen auf den Wartungsstillstand in Hamburg.

Segment Flat Rolled Products 3. Quartal 9 Monate
2019/20 2018/19 Verände
rung
2019/20 2018/19 Verände
rung
Umsatzerlöse Mio. € 256 333 -23 % 822 999 -18 %
EBIT operativ Mio. € 0 5 -100 % 0 3 -100 %
EBT operativ Mio. € 2 3 -33 % 0 0 0 %
ROCE operativ
(EBIT rollierend letzte 4 Quartale)
% - - - -11,3 3,9 -
Capital Employed Mio. € - - - 360 368 -
Flachwalzprodukte und Spezialdraht-
produktion
1.000 t 46 53 -13 % 138 163 -15 %

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Segment Flat Rolled Products

Im Segment Flat Rolled Products (FRP) erfolgt eine Weiterverarbeitung von Kupfer und Kupferlegierungen – im wesentlichen Messing, Bronze und Hochleistungslegierungen – zu Flachwalzprodukten und Spezialdrahtprodukten. Die wichtigsten Produktionsstandorte hierfür sind Stolberg (Deutschland), Pori (Finnland), Zutphen (Niederlande) und Buffalo (USA). Zum Segment gehören weiterhin Schneid- und Servicecenter in Birmingham (UK), Dolny Kubin (Slowakei) und Mortara (Italien) sowie Vertriebsbüros weltweit.

Die Umsatzerlöse des Segments lagen im Berichtszeitraum mit 822 Mio. € deutlich unter Vorjahresniveau (Vj. 999 Mio. €). Ursache für den niedrigeren Umsatz ist insbesondere eine deutlich reduzierte Absatzmenge in Folge der Corona-Pandemie.

Das Segment FRP erzielte in den ersten 9 Monaten des Berichtsjahres ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 0 Mio. € (Vj. 0 Mio. €). Trotz deutlich unter Vorjahr liegenden Absatzmengen konnten Verluste durch stringentes Kostenmanagement bisher vermieden werden.

Der operative ROCE (unter Berücksichtigung des operativen EBIT der letzten 4 Quartale) betrug -11,3 % (Vj. 3,9 %). Die deutliche Verschlechterung ist im Wesentlichen auf rückläufige Ergebnisse zurückzuführen. Hierin enthalten sind die im 4. Quartal 2018/19 berichteten negativen Einmaleffekte in Höhe von 51 Mio. €.

Produktmärkte

Der Markt für Flachwalzprodukte hat sich gegenüber Vorjahr deutlich abgekühlt. Die Corona-Pandemie führte im 3. Quartal des Geschäftsjahres zu einem massiven Einbruch der Auftragslage in allen Standorten. Betroffen ist insbesondere die Nachfrage nach Steckverbindern aus der Automobilindustrie. Andere Absatzsegmente lagen ebenfalls unter den Erwartungen.

Rohstoffe

Die Verfügbarkeit von Einsatzmetallen und die erzielbaren Schrottabschläge auf den Kupferpreis waren im Berichtszeitraum gut.

Produktion

Die Produktion von Flachwalzprodukten und Spezialdrähten reduzierte sich nachfragebedingt auf 138.000 t (Vj. 163.000 t). An allen Standorten wurde weiter an der Umsetzung der Programme zur Effizienzverbesserung und zur Produktivitäts- und Qualitätserhöhung gearbeitet. Auf den Nachfragerückgang, insbesondere in Folge der Corona-Pandemie, wurde mit Kapazitätsanpassungen mit entsprechenden Kosteneinsparungen reagiert.

Investitionen

Im Segment FRP wurden Investitionen in Höhe von 11 Mio. € (Vj. 8 Mio. €) getätigt. Dabei handelte es sich überwiegend um Ersatzinvestitionen.

Corporate Governance

Die EU-Wettbewerbskommission hat der Aurubis AG am 04.05.2020 die Freigabe ohne Auflagen zum Erwerb der belgisch-spanischen Metallo-Gruppe erteilt. Damit ist das seit August 2019 laufende Fusionskontrollverfahren abgeschlossen. Der formale Abschluss der Transaktion (Closing) ist am 29.05.2020 erfolgt.

Die Rossmann Beteiligungs GmbH, Burgwedel, hat mit Stimmrechtsmitteilung vom 22.05.2020 bekannt gegeben, dass sie einen Anteil von 4,86 % an der Aurubis AG hält.

Am 18.06.2020 wurde die erste Tranche des am 18.03.2020 beschlossenen Aktienrückkaufprogramms der Aurubis AG beendet. Die Gesamtzahl der im Rahmen der ersten Tranche im Zeitraum vom 19.03.2020 bis einschließlich 18.06.2020 erworbenen Aktien beläuft sich auf 713.971 Stückaktien. Das entspricht einem rechnerischen Anteil von 1.827.765,76 € am Grundkapital und mithin ca. 1,6 % des Grundkapitals der Aurubis AG. Der durchschnittliche Kaufpreis betrug 35,91 €/Aktie. Insgesamt wurden Aktien zu einem Gesamtpreis von 25.637.753,41 € (ohne Erwerbsnebenkosten) zurückgekauft.

Am 24.06.2020 hat Aurubis erstmalig ein Schuldscheindarlehen (SSD) mit nachhaltiger Komponente mit einem Volumen von 400 Mio. € platziert. Der Schuldschein dient der allgemeinen Unternehmensfinanzierung und der Finanzierung des Erwerbs der Metallo-Gruppe. Die Verzinsung des SSD ist direkt an das Aurubis-Rating der Nachhaltigkeitsagentur EcoVadis gekoppelt.

Am 15.07.2020 hat die Aurubis AG einen Kaufvertrag zur Übernahme des Software Unternehmens azeti GmbH mit Sitz in Berlin unterzeichnet. azeti entwickelt und vertreibt eine Internet-of-Things (IoT)-Plattform zur Integration und Auswertung von Produktionsdaten.

Am 29.07.2020 hat der Aufsichtsrat der Aurubis AG Dr. Heiko Arnold mit Wirkung zum 15.08.2020 zum neuen Produktionsvorstand bestellt. Dr. Heiko Arnold wird die Produktionswerke, die kontinuierliche Verbesserung der operativen Prozesse, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verantworten. Der bisherige Produktionsvorstand Dr. Thomas Bünger wird sich als Technologievorstand auf Projekte zur Weiterentwicklung der innovativen metallurgischen Prozesse zum Ausbau des Multimetall-Geschäfts konzentrieren und den Bereich Forschung & Entwicklung verantworten.

Gemäß Stimmrechtsmitteilung vom 30.07.2020 hält die Silchester International Investors LLP mit Sitz in London einen Anteil von 6,99 %.

Für zusätzliche Informationen verweisen wir auf unsere Angaben im Geschäftsbericht 2018/19, im Zwischenbericht 6 Monate 2019/20 sowie auf unsere Internetseite.

Risiko- und Chancenmanagement

Die konjunkturellen Eintrübungen hervorgerufen durch die CoViD-19 Krise führen zu steigenden Belastungen auf der Absatzseite, zum Einen in Form von geringeren Auslieferungen bei Gießwalzdraht, Stranggussprodukten und Flachwalzprodukten, zum Anderen durch niedrigere Schwefelsäurepreise.

Grundsätzlich haben sich die im Geschäftsbericht 2018/19 und im Zwischenbericht 6 Monate 2019/20 dargestellten Risiken und Chancen im 3. Quartal 2019/20 nicht verändert.

Ausblick

Die Auswirkungen von Covid-19 auf unsere Rohstoff- und Produktmärkte sind aus heutiger Sicht unterschiedlich und schwer zu prognostizieren.

Rohstoffmärkte

Wir gehen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019/20 von einem reduzierten Angebot an Kupferkonzentraten mit Schmelz- und Raffinierlöhnen auf niedrigerem Niveau aus. Die Ausbreitung von Covid-19 und damit verbundene Produktionseinschränkungen bei den Minen könnten in den nächsten Monaten zu einem anhaltend geringeren Angebot an Kupferkonzentraten führen.

Aufgrund unserer Positionierung im Markt, unserer Vertragsstruktur und Lieferantendiversifizierung können wir die Kupferkonzentratversorgung unserer Hütten bis zum Ende des Kalenderjahres sicherstellen.

Auf dem Altkupfermarkt sehen wir aus heutiger Sicht ein sich verbesserndes Angebot mit steigenden Raffinierlöhnen. Wir gehen davon aus, unsere Anlagen bis zum Geschäftsjahresende mit Recyclingmaterialien zu guten Konditionen versorgen zu können. Anhaltende oder weitere Covid-19-bedingte Einschränkungen der Wirtschaftsaktivitäten sowie ein Rückgang der Metallpreise könnten sich negativ auf das Angebot an Recyclingmaterial auswirken und damit zu niedrigeren Raffinierlöhnen führen.

Produktmärkte

Kupferprodukte

Für die nächsten Monate gehen wir für Kupfergießwalzdraht von einer Nachfrageerholung aus. Impulse erwarten wir von Seiten der Kabelproduzenten und der Automobilindustrie. Die Absatzmengen werden allerdings deutlich unter dem Vorjahresniveau bleiben.

Bei Kupferstranggussformaten und Flachwalzprodukten zeichnet sich bis zum Ende des Geschäftsjahres keine wesentliche Nachfrageverbesserung ab.

Schwefelsäure

Der Absatz von Schwefelsäure ist von kurzfristigen Entwicklungen abhängig und daher schwer prognostizierbar. Die bisher für das 4. Quartal 2019/20 vorliegenden Erkenntnisse signalisieren weiterhin ein Überangebot am internationalen Markt für Schwefelsäure.

Kupferproduktion

Wir erwarten für das laufende Geschäftsjahr eine deutlich über dem Vorjahr liegende Anlagenverfügbarkeit.

Ergebniserwartung

Wir gehen für Aurubis bis zum Ende des Geschäfsjahres bei Kupferkonzentraten aufgrund des reduzierten Benchmarks 2020 von deutlich niedrigeren Schmelzund Raffinierlöhnen aus. Aufgrund unserer Kernkompetenz, komplexe Konzentrate zu verarbeiten, werden wir dabei über Benchmark liegende TC/RCs erzielen.

Für Altkupfer rechnen wir für die nächsten Monate mit einem zufriedenstellenden Mengenangebot bei Raffinierlöhnen auf weiterhin gutem Niveau.

Für das Kalenderjahr 2020 haben wir die Aurubis-Kupferprämie auf 96 US\$/t festgesetzt (Vj. 96 US\$/t).

Bei Kupfergiesswalzdraht und Kupferstranggussformaten gehen wir für das Geschäftsjahr von einer Entwicklung deutlich unter Vorjahresniveau aus.

Bei Flachwalzprodukten rechnen wir für das Geschäftsjahr mit einer deutlich schwächeren Nachfrage- und Absatzsituation im Vergleich zum Vorjahr, der wir mit einem stringenten Kostenmanagement begegnen werden.

Bei den Schwefelsäureerlösen erwarten wir aktuell eine rückläufige Entwicklung bei niedrigerem Preisniveau. Allerdings bleibt die Marktentwicklung im Geschäftsjahr 2019/20 aufgrund der Kurzfristigkeit des Geschäfts schwer prognostizierbar.

Wir befinden uns mit unserem Kostensenkungsprogramm weiterhin in der Umsetzung. Aktuell sind wir in Gesprächen mit den Mitbestimmungsgremien und werden über die Ergebnisse informieren.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist Aurubis mit ausreichender Liquidität versorgt und unsere Investitionen werden wie geplant durchgeführt.

Insgesamt erwarten wir für den Aurubis-Konzern im Geschäftsjahr 2019/20 unter Einbeziehung der Metallo-Gruppe ein operatives EBT zwischen 185 Mio. € und 250 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 8 % und 11 %.

Im Segment MRP planen wir für das Geschäftsjahr 2019/20 mit einem operativen EBT zwischen 230 und 310 Mio. € und einen operativen ROCE zwischen 11 % und 16 %.

Aufgrund der Marktaussichten haben wir unsere Prognose für das operative Ergebnis des Segments FRP von 3 bis 7 Mio. € auf -3 bis -8 Mio. € angepasst. Wir erwarten einen negativen operativen ROCE. Der Effekt wird im Gesamtkonzern kompensiert und führt nicht zu einer Anpassung der Prognoseintervalle des Aurubis-Konzerns.

operatives EBT
in Mio. €
operativer ROCE
in %
Konzern 185 – 250 8 – 11
Segment MRP 230 – 310 11 – 16
Segment FRP -3 – -8 < 0

Intervallprognose laut Aurubis-Definition

Konzern-Zwischenabschluss 9 Monate 2019/20

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

9 Monate
2019/20
9 Monate
2018/19
Umsatzerlöse 8.184.155 7.804.689
Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 204.153 464.918
Andere aktivierte Eigenleistungen 14.246 11.843
Sonstige betriebliche Erträge 24.144 49.160
Materialaufwand -7.592.565 -7.627.834
Rohergebnis 834.133 702.776
Personalaufwand -294.098 -275.348
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -108.423 -92.713
Sonstige betriebliche Aufwendungen -173.489 -190.704
Betriebsergebnis (EBIT) 258.123 144.011
Zinserträge 2.109 2.353
Zinsaufwendungen -11.501 -11.537
Übrige finanzielle Erträge 87 403
Übrige finanzielle Aufwendungen -335 0
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) 248.483 135.230
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -61.468 -33.464
Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten 187.015 101.766
Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten 9.819 12.709
Konzernergebnis 196.834 114.475
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzernergebnis 196.695 114.379
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzernergebnis 139 96
Unverwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
Aus fortgeführten Aktivitäten 4,18 2,26
Aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,22 0,28
Verwässertes Ergebnis je Aktie (in €)
Aus fortgeführten Aktivitäten 4,18 2,26
Aus nicht fortgeführten Aktivitäten 0,22 0,28

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

(IFRS, in T€)

9 Monate
2019/20
9 Monate
2018/19
Konzernergebnis 196.835 114.475
Positionen, die zukünftig in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind
Marktbewertung von Cashflow-Sicherungen 18.536 1.660
Kosten der Absicherung 139 0
Veränderungen aus der Währungsumrechnung 1.765 55
Ertragsteuern -3.476 -208
Anteil am sonstigen Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten -818 582
Positionen, die nicht in den Gewinn/Verlust reklassifizierbar sind
Marktbewertung von Finanzinvestitionen -5.069 -13.047
Neubewertung der Nettoschuld von leistungsorientierten Verpflichtungen 73.765 -67.901
Ertragsteuern -23.910 22.010
Sonstiges Ergebnis 60.932 -56.849
Konzerngesamtergebnis 257.767 57.626
Auf Aktionäre der Aurubis AG entfallendes Konzerngesamtergebnis 257.627 57.529
Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Konzerngesamtergebnis 139 97

Vorjahreswerte teilweise angepasst.

Konzern-Bilanz

AKTIVA 30.06.2020 30.09.2019
Immaterielle Vermögenswerte 189.992 122.025
Sachanlagen 1.526.382 1.248.450
Finanzanlagen 34.687 14.010
Latente Steuern 4.045 3.965
Langfristige finanzielle Vermögenswerte 28.582 27.725
Sonstige langfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 316 506
Langfristige Vermögenswerte 1.784.004 1.416.681
Vorräte 2.316.627 1.728.164
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 330.612 312.224
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte 110.522 58.031
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Vermögenswerte 49.890 34.642
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 268.520 421.481
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 543.454 560.711
Kurzfristige Vermögenswerte 3.619.625 3.115.253
Summe Aktiva 5.403.629 4.531.934

Konzern-Bilanz

PASSIVA 30.06.2020 30.09.2019
Gezeichnetes Kapital 115.089 115.089
Kapitalrücklage 343.032 343.032
Eigene Anteile -25.663 0
Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 2.355.323 2.164.969
Kumuliertes sonstiges Ergebnis -19.250 -30.328
Eigenkapital der Aktionäre der Aurubis AG 2.768.531 2.592.762
Nicht beherrschende Anteile 678 539
Eigenkapital 2.769.209 2.593.301
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 230.020 295.071
Sonstige langfristige Rückstellungen 69.069 61.304
Latente Steuern 275.043 170.138
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 555.801 149.811
Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten 2.123 3.145
Langfristige Schulden 1.132.056 679.469
Kurzfristige Rückstellungen 40.603 42.534
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 1.128.912 768.695
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 14.576 13.723
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 23.599 152.887
Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten 109.563 100.187
Sonstige kurzfristige nicht finanzielle Verbindlichkeiten 26.126 21.098
Schulden aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 158.985 160.040
Kurzfristige Schulden 1.502.364 1.259.164
Summe Passiva 5.403.629 4.531.934

Konzern-Kapitalflussrechnung

9 Monate
2019/20
9 Monate
2018/19
Ergebnis vor Ertragsteuern 261.531 152.117
(Zu-) Abschreibungen auf Vermögenswerte des Anlagevermögens 108.269 92.713
Veränderung der Wertberichtigungen auf Forderungen und sonstige Vermögenswerte 842 228
Veränderung langfristiger Rückstellungen 2.978 -977
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen 126 30.998
Bewertung von Derivaten -28.633 1.635
Sonstiges nicht zahlungswirksames Ergebnis 5.068 3.343
Aufwendungen und Erträge aus dem Finanzergebnis 6.508 3.104
Ein-/Auszahlungen für Ertragsteuern -44.882
-47.587
Brutto-Cashflow 311.807 235.574
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte 20.248 -13.226
Veränderung der Vorräte (inkl. Bewertungseffekte) -460.590 -562.938
Veränderung kurzfristiger Rückstellungen -6.743 -6.740
Veränderung der Verbindlichkeiten (ohne Finanzschulden) 301.195 107.361
Mittelabfluss (im Vj. Mittelabluss) aus betrieblicher Geschäftstätigkeit
(Netto-Cashflow)
165.917 -239.969
Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen -158.424 -140.003
Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an verbundenen Unternehmen abzgl.
erworbener Zahlungsmittel
-332.213 0
Einzahlungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen 235 1.467
Zinseinzahlungen 2.130 2.377
Erhaltene Dividenden 4.887 8.076
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit -483.385 -128.083
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten 407.081 117.939
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Finanzverbindlichkeiten -160.942 -77.890
Erwerb eigener Anteile -25.663 0
Zinsauszahlungen -10.907 -10.445
Dividendenzahlungen -56.196 -69.683
Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit 153.373 -40.079
Veränderung der Zahlungsmittel -164.095 -408.131
Veränderungen aus Wechselkursänderungen -48 75
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Anfang der Periode 441.461 479.223
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode 277.318 71.167
abzgl. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente aus nicht fortgeführten
Aktivitäten am Ende der Periode
8.798 7.769
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente am Ende der Periode aus
fortgeführten Aktivitäten
268.520 63.398
Kumuliertes sonstiges Ergebnis*
netes Kapi
Gezeich
tal
rücklage
Kapital­
Eigene
Anteile
schaftetes
zerneigen
Erwirt
kapital
Kon
flow Siche
von Cash
wertung
Marktbe
rungen
der Absi
Kosten
cherung
investitio
wertung
Marktbe
Finanz
von
nen
Währungs
änderun
gen
steuern
Ertrag­
Anteile der
Aktionäre
Aurubis
der
AG
schende
beherr
Anteile
Nicht
Summe
kapital
Eigen
Stand am 30.09.2018 115.089 343.032 0 2.115.202 -7.446 0 -9.363 9.042 -247 2.565.309 556 2.565.865
Dividendenzahlung 0 0 0 -69.683 0 0 0 0 0 -69.683 0 -69.683
Erwerb nicht beherr
schender Anteile
0 0 0 377 0 0 0 0 0 377 0 377
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 68.487 1.660 0 -13.047 637 -208 57.529 97 57.626
davon Konzernergebnis 0 0 0 114.379 0 0 0 0 0 114.379 96 114.475
davon sonstiges Ergebnis 0 0 0 -45.892 1.660 0 -13.047 637 -208 -56.850 1 -56.849
Stand am 30.06.2019 115.089 343.032 0 2.114.383 -5.786 0 -22.410 9.679 -455 2.553.532 653 2.554.185
Stand am 01.10.2019 115.089 343.032 0 2.164.969 -12.404 -499 -29.551 11.661 465 2.592.762 539 2.593.301
Erwerb eigener Anteile 0 0 -25.663 0 0 0 0 0 0 -25.663 0 -25.663
Dividendenzahlung 0 0 0 -56.196 0 0 0 0 0 -56.196 0 -56.196
Konzerngesamtergebnis 0 0 0 246.550 18.536 139 -5.069 947 -3.476 257.627 139 257.766

davon Konzernergebnis 0 0 0 196.696 0 0 0 0 0 196.696 139 196.835 davon sonstiges Ergebnis 0 0 0 49.854 18.536 139 -5.069 947 -3.476 60.931 0 60.931 Stand am 30.06.2020 115.089 343.032 -25.663 2.355.323 6.132 -360 -34.620 12.608 -3.011 2.768.531 678 2.769.209

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben Allgemeine Grundlagen

Die vorliegende Quartalsmitteilung der Aurubis AG wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, erstellt. Die Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätze des Jahresabschlusses zum 30.09.2019 wurden mit Ausnahme der im laufenden Jahr erstmals angewendeten Rechnungslegungsvorschriften unverändert fortgeführt. Eine prüferische Durchsicht ist nicht erfolgt.

Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund neuer Standards und Interpretationen

IFRS 16

Der neue Rechnungslegungsstandard IFRS 16 "Leasingverhältnisse" wurde im Januar 2016 vom IASB veröffentlicht und am 31.10.2017 von der EU in europäisches Recht übernommen. IFRS 16 ersetzt den bisherigen Standard IAS 17 sowie die zugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC-15 und SIC-27. IFRS 16 ist verpflichtend seit dem 01.01.2019 anzuwenden. Aurubis wendet IFRS 16 modifiziert retrospektiv ohne Anpassung der Vorjahreszahlen erstmals zum 01.10.2019 an. Insoweit ist eine Vergleichbarkeit der betroffenen Angaben im Berichtsjahr mit den Vorjahresangaben nur eingeschränkt möglich. Aurubis nutzt die Vereinfachungsregelung bezüglich der Beibehaltung der Definition eines Leasingverhältnisses bei der Umstellung auf IFRS 16. Der Konzern wendet daher IFRS 16 zum Zeitpunkt der Erstanwendung auf die Vereinbarungen an, die zuvor unter Anwendung von IAS 17 und IFRIC 4 als Leasingverhältnis eingestuft wurden. Die Definition eines Leasingverhältnisses nach IFRS 16 wird auf Verträge angewendet, die am oder nach dem 01.10.2019 abgeschlossen oder geändert wurden.

IFRS 16 führt beim Leasingnehmer grundsätzlich zu einer Bilanzierung aller Leasingverhältnisse in Form eines Nutzungsrechts und einer Leasingverbindlichkeit auf Basis des Barwerts der künftigen Leasingzahlungen. Die Leasingzahlungen werden dabei mit dem im Leasingvertrag impliziert festgelegten Zinssatz oder, wenn nicht ermittelbar, mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers abgezinst. Die Unterscheidung in operative und finanzielle Leasingverhältnisse für Leasingnehmer ist nicht mehr vorzunehmen. In der Gewinn- und Verlustrechnung entfällt der bisherige Aufwand für operatives Leasing und wird künftig durch den Abschreibungsaufwand der bilanzierten Nutzungsrechte sowie durch Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten ersetzt. Aurubis macht von den im Standard gewährten Wahlrechte für Leasingnehmer Gebrauch und erfasst die Zahlungen von kurzfristigen Leasingverhältnissen sowie Leasingverhältnissen mit geringem Wert direkt im Aufwand sowie im Cashflow aus operativer Tätigkeit. Die neuen Vorschriften wurden nicht auf Leasingverhältnisse angewendet, deren Laufzeit innerhalb von zwölf Monaten nach dem Zeitpunkt der Erstanwendung endet. Diese Leasingverhältnisse werden wie kurzfristige Leasingverhältnisse bilanziert.

Für Leasinggeber unterscheidet sich das Bilanzierungsmodell von IFRS 16 nicht wesentlich von den Vorgaben in IAS 17. Für Bilanzierungszwecke ist hier auch weiterhin zwischen Finanzierungs- und Mietleasingvereinbarungen ("finance" und "operate lease") zu unterscheiden.

Zum Umstellungszeitpunkt 01.10.2019 ergab sich durch die Anwendung des IFRS 16 eine Bilanzverlängerung in Höhe von 33,2 Mio. €. Die Konzernsteuerungskennzahlen EBT und ROCE sind durch die Anwendung des IFRS 16 nur geringfügig betroffen. Der gewichtete durchschnittliche Abzinsungszinssatz der Leasingverbindlichkeiten zum Erstanwendungszeitpunkt betrug 3,0 %.

Ausgehend von den operativen Leasingverpflichtungen zum 30.09.2019 ergab sich folgende Überleitung auf den Eröffnungsbilanzwert der Leasingverbindlichkeiten zum 01.10.2019:

Überleitung Leasingverbindlichkeiten

(in T€) 01.10.2019
Verpflichtungen aus Operating-Leasing
verhältnissen zum 30.09.2019
39.891
Abzinsung -5.111
Ausübung von Wahlrechten und Sonstiges -1.614
Am 01.10.2019 erstmalig bilanzierte
Leasingverbindlichkeiten
33.166
Bisher bilanzierte Verbindlichkeiten aus
Finanzierungsleasing zum 30.09.2019
36.423
Am 01.10.2019 bilanzierte
Leasingverbindlichkeiten
69.589

Unternehmenszusammenschlüsse und nicht fortgeführte Aktivitäten

Unternehmenszusammenschlüsse

Am 29.05.2020 hat die Aurubis AG 100 % der Anteile an der Metallo Group Holding NV erworben und damit die Beherrschungsmöglichkeit erlangt. Metallo ist ein Recycling- und Raffinationsunternehmen, dass sich auf die Rückgewinnung von Nichteisenmetallen aus überwiegend niedrig-metallhaltigen Recyclingmaterialien spezialisiert hat. Das Unternehmen beschäftigt rund 540 Mitarbeiter an Standorten in Belgien und Spanien.

Die folgende Übersicht stellt zusammenfassend die Werte der zum Erwerbszeitpunkt identifizierten Vermögenswerte und übernommenen Schulden sowie die für den Erwerb übertragene Gegenleistung dar:

(in Mio. €)
Zahlungsmittel und Zahlungsmittel
äquivalente
42
Forderungen 48
Vorräte 135
Sachanlagen 228
Immaterielle Vermögenswerte 63
Finanzielle Verbindlichkeiten 85
Rückstellungen 15
Latente Steuerverbindlichkeiten (saldiert) 50
Erworbenes identifizierbares
Reinvermögen
366
zuzüglich Geschäfts- oder Firmenwert 9
Summe Kaufpreis 375
davon erfüllt durch Zahlungsmittel 375
abzüglich erworbene Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
42
Netto-Mittelabfluss aus dem Erwerb 333

Nicht fortgeführte Aktivitäten

Aurubis ist in fortgeschrittenen Verhandlungen zur Veräußerung des Segments FRP. Die Voraussetzungen für die Darstellung des Segments als nicht fortgeführte Aktivitäten gemäß IFRS 5 sind weiterhin gegeben.

Das Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung getrennt von den Aufwendungen und Erträgen aus fortgeführten Aktivitäten berichtet; Vorjahresangaben werden auf vergleichbarer Basis dargestellt.

Konzerninterne Aufwendungen und Erträge werden bei der Ermittlung des Konzernergebnisses aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten vollständig eliminiert. Die Eliminierung der konzerninternen Transaktionen erfolgt dabei nach der wirtschaftlichen Betrachtungsweise, d. h. unter Berücksichtigung der künftigen Liefer- und Leistungsbeziehungen des Aurubis-Konzerns. Der Konzern wird nach einem möglichen Verkauf des Segments FRP bestehende Lieferbeziehungen mit dem nicht fortgeführten Geschäftsbereich aufrechterhalten. Die Eliminierung der Umsatzerlöse der Aurubis AG und ihrer Tochtergesellschaften aus Lieferungen an den nicht fortgeführten Geschäftsbereich erfolgte daher vollständig dort.

Konzernergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten

(in Mio. €) 9 Monate
2019/20
9 Monate
2018/19
Umsatzerlöse 712 876
Veränderung des Bestands an
fertigen und unfertigen
Erzeugnissen
5 29
Aufwendungen -704 -887
Ergebnis vor Ertragsteuern
(EBT)
13 17
Steuern vom Einkommen und
vom Ertrag
-3 -4
Konzernergebnis aus nicht
fortgeführten Aktivitäten
10 13
Auf Aktionäre der Aurubis AG
entfallenes Konzernergebnis
aus nicht fortgeführten Aktivi
täten
10 13

Buchwerte der Hauptgruppen der als zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerte und Schulden

AKTIVA (in Mio. €) 30.06.2020 30.09.2019
Anlagevermögen 183 173
Latente Steuern 4 4
Langfristige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
2 2
Vorräte 268 265
Kurzfristige Forderungen und
sonstige Vermögenswerte
76 97
Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente
9 20
Zur Veräußerung gehaltene
Vermögenswerte
543 561
PASSIVA (in Mio. €) 30.06.2020 30.09.2019
Latente Steuern 13 13
Langfristige Rückstellungen 45 46
Langfristige Verbindlichkeiten 2 1
Kurzfristige Rückstellungen 7 8
Kurzfristige Verbindlichkeiten 92 91
Schulden aus zur Veräuße-
rung gehaltenen Vermögens-
werten
159 160

Cashflow aus nicht fortgeführten Aktivitäten

(in Mio. €) 9 Monate
2019/20
9 Monate
2018/19
Mittelabfluss aus betrieblicher
Geschäftstätigkeit
(Netto-Cashflow)
1 -1
Mittelabfluss aus
Investitionstätigkeit
-11 -8
Mittelzufluss aus
Finanzierungstätigkeit
0 -1

Vorratsvermögen nach IFRS

Zum 30.06.2020 wurden Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen der fortgeführten Aktivitäten in Höhe von 3,9 Mio. € (30.09.2019: 19,0 Mio. €) vorgenommen.

Erwerb eigener Anteile

Der Vorstand ist durch die Hauptversammlung ermächtigt, bis zum Ablauf des 17.09.2021 eigene Aktien der Gesellschaft mit einem Anteil am Grundkapital von bis zu 10 % zu erwerben. Der Erwerb eigener Aktien durch die Gesellschaft dient der Schaffung eines Bestands eigener Aktien für mögliche Akquisitionen oder der Gestaltung zukünftigen Finanzierungsbedarfs.

Ergebnis je Aktie

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des Konzernergebnisses aus fortgeführten Aktivitäten ohne nicht beherrschende Anteile durch den gewichteten Durchschnitt der während des Geschäftsjahrs in Umlauf befindlichen Aktienanzahl.

(in Tsd. Stück) Ausgege
bene
Aktien
Eigene
Aktien
Aktien im
Umlauf
Geschäftsjahres
anfang
44.957 0 44.957
Erwerb von
eigenen Aktien
0 714 -714
Aktienanzahl
zum 30.06.2020
44.957 714 44.243
Gewichtete
Aktienanzahl
44.957 249 44.708
(in T€) 30.06.2020 30.06.2019
Auf Aktionäre der Aurubis AG
entfallendes Konzernergebnis
aus fortgeführten Aktivitäten
186.877 101.670
Gewichteter Durchschnitt der
Aktienanzahl (in Tsd. Stück)
44.708 44.957
Unverwässertes Ergebnis je
Aktie in € aus fortgeführten
Aktivitäten
4,18 2,26
Verwässertes Ergebnis je
Aktie in € aus fortgeführten
Aktivitäten
4,18 2,26

Dividende

Der Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2018/19 der Aurubis AG in Höhe von 127.590.975,97 € wurde in Höhe von 56.195.903,75 € zur Zahlung einer Dividende in Höhe von 1,25 € je Stückaktie verwendet. Ein Betrag von 71.395.072,22 € wurde auf neue Rechnung vorgetragen.

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht aufgetreten.

Konzern-Segmentberichterstattung

Die Aurubis berichtet nach den zwei operativen Geschäftssegmenten Metal Refining & Processing (MRP) und Flat Rolled Products (FRP).

Das Segment MRP verarbeitet komplexe Metallkonzentrate, Altkupfer, organische und anorganische metallhaltige Recyclingstoffe, industrielle Rückstände und zinkhaltige Einsatzstoffe zu Metallen mit höchster Qualität. Es umfasst organisatorisch die Bereiche Commercial und Operations. Der Bereich Commercial vereint alle marktrelevanten Organisationseinheiten, also den Einkauf von Rohstoffen und den Verkauf von Produkten. Der Bereich Operations steht für die Produktion aller Basisprodukte und Metalle sowie deren Weiterverarbeitung zu anderen Produkten, wie Gießwalzdraht und Stranggussformaten.

Im Segment FRP erfolgen eine Weiterverarbeitung und Vermarktung von Kupfer und Kupferlegierungen – im Wesentlichen Messing, Bronze und Hochleistungslegierungen – zu Flachwalzprodukten und Spezialdrahtprodukten.

Beim Segment FRP handelt es sich um einen nicht fortgeführten Geschäftsbereich, über den in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und in der Konzern-Bilanz nach IFRS 5 aggregiert und gesondert zu berichten ist. Da die operative Geschäftstätigkeit des Segments FRP unverändert fortgeführt und vom Vorstand des Aurubis-Konzerns überwacht und gesteuert wird, erfüllt dieser Unternehmensbereich auch nach der Einstufung als nicht fortgeführter Geschäftsbereich die Definition eines berichtspflichtigen Segments und wird bis zum Vollzug der Verkaufstransaktion entsprechend in der Segmentberichterstattung separat ausgewiesen.

Der in der Spalte "Effekte aus nicht fortgeführten Aktivitäten" erfasste Eliminierungsbetrag der Außenumsätze in Höhe von 711.780 T€ (Vj. 876.248 T€) entspricht dem Außenumsatz des Segments FRP abzüglich der vollständig im aufgegebenen Geschäftsbereich eliminierten konzerninternen Umsätze des Segments MRP mit dem Segment FRP in Höhe von 105.246 T€ (Vj. 110.325 T€).

Segment
Metal Refining & Processing
Segment
Flat Rolled Products
Sonstige
(in T€) 9 Monate
2019/20
operativ
9 Monate
2018/19
operativ
9 Monate
2019/20
operativ
9 Monate
2018/19
operativ
9 Monate
2019/20
operativ
9 Monate
2018/19
operativ
Umsatzerlöse
Gesamtumsätze 8.170.369 7.788.170 822.277 999.263 14.576 17.378
Intersegment
umsätze
103.817 108.759 5.236 12.669 2.234 2.446
Außenumsätze 8.066.552 7.679.411 817.041 986.594 12.342 14.932
EBIT 197.310 179.358 -233 3.068 -58.380 -50.754
EBT 193.670 175.582 -242 449 -60.541 -50.782
ROCE (%) 14,3 10,5 -11,3 3,9

Die Segmentierung erfolgt entsprechend der Definition der Segmente im Konzern.

Segment
Metal Refining &
Processing
Segment
Flat Rolled Products
Sonstige Summe
9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate
(in T€) 2019/20 2018/19 2019/20 2018/19 2019/20 2018/19 2019/20 2018/19
operativ operativ operativ operativ operativ operativ operativ operativ
Gießwalzdraht 2.870.234 3.217.582 0 0 0 0 2.870.234 3.217.582
Kupferkathoden 1.765.391 1.573.975 2.028 2.414 0 0 1.767.419 1.576.389
Edelmetalle 2.386.278 1.925.994 0 0 0 0 2.386.278 1.925.994
Strangguss 500.469 604.511 45.214 55.393 0 0 545.683 659.904
Bänder, Profile
und Formate
102.016 145.629 709.314 857.497 0 0 811.330 1.003.126
Chemikalien und
Sonstiges
442.164 211.720 60.485 71.290 12.342 14.932 514.991 297.942
Gesamt 8.066.552 7.679.411 817.041 986.594 12.342 14.932 8.895.935 8.680.937

Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Produktgruppen

Summe Überleitung /
Konsolidierung
Effekte aus nicht fortgeführten
Aktivitäten
Konzern
(fortgeführte Aktivitäten)
9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate 9 Monate
2019/20 2018/19 2019/20 2018/19 2019/20 2018/19 2019/20 2018/19
operativ operativ IFRS IFRS IFRS IFRS IFRS IFRS
0 0
0 0
8.895.935 8.680.937 0 0 -711.780 -876.248 8.184.155 7.804.689
138.697 131.672 119.446 12.848 -20 -509 258.123 144.011
132.887 125.249 119.409 12.202 -3.813 -2.221 248.483 135.230

Termine und Kontakte

Finanzkalender

Bericht zum Geschäftsjahr 2019/20 9. Dezember 2020

Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:

Aurubis AG, Hovestrasse 50, 20539 Hamburg

Angela Seidler Elke Brinkmann Vice President Investor Relations & Senior Manager Investor Relations Corporate Communications Telefon +49 40 7883-2379 Telefon +49 40 7883-3178 [email protected] [email protected]

Talk to a Data Expert

Have a question? We'll get back to you promptly.