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NORDWEST Handel AG

Interim / Quarterly Report Aug 14, 2020

310_10-q_2020-08-14_db0b230d-835c-4425-8f8d-c12c33a185bd.pdf

Interim / Quarterly Report

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Brief an die Aktionäre 3
Die NORDWEST-Aktie 5
Basisdaten 5
Kursdaten 5
Konzernzwischenlagebericht zum 30.06.2020 7
Wirtschaftsbericht des NORDWEST-Konzerns 7
Allgemeine Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr 2020 7
Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2020 7
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns zum 30.06.2020 10
Ertragslage des NORDWEST-Konzerns 10
Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns 12
Finanzlage des NORDWEST-Konzerns 13
Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2020 14
Prognosebericht 14
Konjunkturprognose 14
NORDWEST: erwartete Entwicklung 14
Chancen- und Risikobericht 15
Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.06.2020 17
Verkürzte Konzernbilanz zum 30.06.2020 in T€ (IFRS) 17
Verkürzte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
vom 01.01. bis 30.06.2020 in T€ 18
Verkürzte Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit
vom 01.01. bis 30.06.2020 in T€ 19
Verkürzte Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit
vom 01.01. bis 30.06.2020 in T€ 20
Verkürzte Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 30.06.2020 in T€ 21
Ausgewählte erläuternde Anhangangaben für die Zeit
vom 01.01. bis 30.06.2020 22
Rechnungslegung nach International Financial Reporting Standards (IFRS) und Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden 22
Konsolidierungskreis 23
Erläuternde Anhangangaben 24
Segmenterlöse und Segmentergebnisse 25
Wesentliche Transaktionen mit nahe stehenden Personen bzw. Unternehmen 27
Wesentliche Ereignisse nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode 28
Sonstige Angaben 28
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 29
Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht 30

Brief an die Aktionäre

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

sturmerprobt nach 100 Jahren Firmengeschichte! Das erste Halbjahr 2020 war trotz extremer Randbedingungen zufriedenstellend erfolgreich.

Erst recht in schwierigen Zeiten zeigt sich die Bedeutung einer funktionierenden Partnerschaft. Das erste Halbjahr 2020 stand unter dem Einfluss der weltweiten COVID-19- Pandemie. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verschlechterten sich in fast allen Segmenten von Woche zu Woche und die Verunsicherung und die Ungewissheit sind weiterhin deutlich spürbar. Für NORDWEST bedeutet diese Situation insbesondere für unsere Fachhandelspartner ein verlässlicher Partner zu sein. In kürzester Zeit wurden sowohl bei NORDWEST intern als auch mit Blick auf unsere Fachhandelspartner umfangreiche Aktionen eingeleitet, um möglichst reibungslos alle Prozesse aufrechtzuerhalten. Daneben wurde eine Vielzahl weiterer Maßnahmen zur Unterstützung und Stabilisierung unserer Fachhandelspartner umgesetzt.

Wir sind uns bewusst, dass dieses Jahr für alle eine große Herausforderung darstellt und dass insbesondere die von uns eingeleiteten unterstützenden Maßnahmen noch länger andauern werden. Dieser Verantwortung stellen wir uns gerne. Wie lange die Krise anhalten wird, welche tiefgreifenden Auswirkungen sie mit sich bringt und ob sich eine weitere Verschlechterung im Zeitablauf ergeben wird, wissen wir nicht. Ebenso ist unklar, was eine "Zweite Welle" der Pandemie für Auswirkungen bringen würde. Was wir aber wissen ist, dass wir auch weiterhin für alle Industrie- und Fachhandelspartner ein verlässlicher Partner sein werden. Insbesondere in der Krise.

Erneut war das erste Halbjahr sehr erfolgreich. Mit einem Geschäftsvolumen von 1.855 Mio. € und einem Anstieg von +13,7% konnte somit trotz schwierigster Rahmenbedingungen ein deutlicher Zuwachs erzielt werden. Dabei zeigt auch der Anstieg im Lagergeschäft, dass gerade in den unsicheren Zeiten unsere Fachhandelspartner das leistungsstarke Angebot von NORDWEST vermehrt nutzen. Eine stabile Entwicklung zeigt sich im Ergebnis (EBIT) im ersten Halbjahr. Mit 4,5 Mio. € wird das Vorjahr mit -4,7% knapp verfehlt. Hier verhinderten die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die Aufwendungen für die eingeleiteten Maßnahmen und temporäre Effekte, welche sich im Zeitablauf ausgleichen, sowie unsere Personaloffensive der jüngeren Vergangenheit zur besseren Unterstützung unserer Fachhandelspartner eine deutlich positivere Entwicklung.

Alle Bereiche von NORDWEST haben in der Krise mit Leistung überzeugt und verzeichnen neben einer steigenden Anzahl von Fachhandelspartnern sogar teils deutliche Zuwächse des Geschäftsvolumens. In der Haustechnik sind die Einflussfaktoren vielfältig. Die Fortsetzung der Wachstumsstrategie der HATEGRO, die Begleitung unterschiedlicher Vertriebska-

näle, aber auch die Erweiterung des Sortimentes sind ebenso für die Ausweitung des Geschäftsvolumens um +20% auf nunmehr 128 Mio. € zu nennen, wie auch die Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Ebenso kann der Bereich Stahl seinen eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fortsetzen. Basierend auf einer Ausweitung der Tonnage erzielt der Bereich trotz rückläufiger Preise ein Volumen von nunmehr 661 Mio. € und steigert somit um rund 6% gegenüber Vorjahr. Mit einem Geschäftsvolumen von 609 Mio. € (+3%) steigert auch der Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie den Wert des Vorjahres. Dabei ist hier in der Krise eine deutliche Zweiteilung spürbar. Gerade die industrienahen Bereiche können die Entwicklung der jüngeren Vergangenheit nicht fortsetzen und haben zum Teil deutlich rückläufige Geschäftsvolumen hinzunehmen. Die baunahen Bereiche hingegen und die Bereiche des technischen Handels und Arbeitsschutzes können trotz erschwerter konjunktureller Rahmenbedingungen Zuwächse erzielen. Separat zu bewerten ist das Lagergeschäft des Bereiches Bau-Handwerk-Industrie. Mit einem Volumen von nahezu 80 Mio. € und einem Zuwachs von über +7% gegenüber dem Vorjahr zeigt sich hier eine deutliche Verlagerung von wertschöpfenden Prozessen auf den leistungsstarken Verband NORDWEST. Und auch der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services zeigt gerade bei unsicheren Zukunftsaussichten seine volle Leistungsfähigkeit, indem er zu einer sofortigen Stabilisierung und Sicherung der Liquidität unserer Fachhandelspartner beiträgt. Somit kann angetrieben durch den weiteren Ausbau des Kundenstamms zum Halbjahr ein Geschäftsvolumen von 457 Mio. € und damit ein Anstieg von +49% erzielt werden.

Inwieweit wir diese insgesamt positive Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte weiter fortsetzen können, ist derzeit verlässlich nicht absehbar. Hier werden die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sicherlich weitere Spuren hinterlassen. Wie diese zu quantifizieren sind, ist aber aktuell seriös nicht einschätzbar. Eine Prognose werden wir daher auf das Jahresende nicht vornehmen.

Dortmund, 14.08.2020 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Andreas Ridder Jörg Axel Simon

Die NORDWEST-Aktie

Basisdaten

Aktienart Nennwertlose Inhaber-Stammaktien
Zulassungssegment General Standard (Frankfurt)
Regulierter Markt (Düsseldorf)
WKN (Wertpapierkennnummer) 677 550
ISIN (International Securities Identification Number) DE0006775505
Börsenkürzel NWX
Reuters-Kürzel NWXG
Bloomberg-Kürzel NWX:GR
Börsenplätze Frankfurt am Main
Düsseldorf
München
Berlin
Stuttgart
Hamburg
Geschäftsjahr 31.12.
Börsengang 19. August 1999

Kursdaten

2018 2019 H1/2020
Schlusskurs 31.12./30.06. (Frankfurt) in € 22,20 22,60 20,60
Höchstkurs 31.12./30.06. (Frankfurt) in € 29,80 25,00 23,60
Tiefstkurs 31.12./30.06. (Frankfurt) in € 19,80 20,20 15,10
Anzahl der emittierten Aktien Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Anzahl der Aktien im Umlauf Stück 3.205.000 3.205.000 3.205.000
Marktkapitalisierung 31.12./30.06. in Mio. € 71,2 72,4 66,0
Grundkapital in Mio. € 16,5 16,5 16,5
Dividende je Aktie in € 0,70 0,80 -
Dividendenrendite in % 3,15 3,54 -

Entwicklung des globalen Aktienmarktes

Die Entwicklung der Kapitalmärkte im ersten Halbjahr 2020 ist durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. Viele führende Aktienindizes, wie bspw. der DAX (Deutschland) oder der S&P 500 (USA), sind zunächst positiv in das Jahr 2020 gestartet. Das Teilabkommen im Handelsstreit der USA und China trug zur optimistischen Stimmung an den Märkten bei. Die möglichen Auswirkungen infolge politischer Spannungen zwischen den USA und dem Iran sowie der Ausbruch von COVID-19 in China hingegen wurden zunächst nicht in die Marktentwicklung eingepreist. Erst die weltweite Ausbreitung des Virus und dann der deutliche Preisverfall von Rohöl führten im März zu einem Abverkauf und zu deutlichen Kurseinbrüchen an den Kapitalmärkten. Die im zweiten Quartal eingeführten konjunkturellen Maßnahmen zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie führten auch zu einer Erholung an den Kapitalmärkten und zu einem Anstieg der Kurse.

Die NORDWEST-Aktie

Der Kurs der NORDWEST-Aktie ist seit Jahresbeginn um 8,8% gesunken und schloss zum 30.06.2020 bei 20,60 € ab. Der Kurs bewegte sich dabei zwischen 15,10 € und 23,60 €. Am 21.01.2020 erreichte das NORDWEST-Wertpapier mit 23,60 € je Aktie den bisherigen Jahreshöchstwert. Der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Ausschüttung einer Dividende i. H. v. 0,80 € je Aktie an die Aktionäre wurde durch die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft beschlossen. Aufgrund der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie fand die ordentliche Hauptversammlung erst am 23.07.2020 in Dortmund statt. Die Auszahlung der Dividende erfolgte am 28.07.2020.

Konzernzwischenlagebericht zum 30.06.2020

Wirtschaftsbericht des NORDWEST-Konzerns

Allgemeine Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr 2020

Die Entwicklung der Weltwirtschaft wurde im ersten Halbjahr massiv durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Insbesondere im zweiten Quartal waren weltweit starke Einbrüche bei den Industrieproduktionen sowie bei den Im- und Exporten von Gütern und Dienstleistungen zu verzeichnen. Damit einhergehend ist ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenquoten. Für die heimische Wirtschaft geht man aktuell davon aus, dass die Talsohle bereits durchschritten wurde. Zu der Wiederbelebung von Angebot und Nachfrage tragen die Lockerungen der Schutzmaßnahmen gegen Virusinfektionen in Deutschland und im europäischen Ausland bei. Der Im- und Export von Gütern und Dienstleistungen aus Deutschland konnte sich bereits im Mai wieder etwas erholen und auch die Industrieproduktionen sind im Vergleich zu den Vormonaten gestiegen. Ebenso wie die private Nachfrage nach Konsumgütern und Dienstleistungen in den Bereichen Freizeit, Unterhaltung, Kultur, Beherbergung und Gaststätten, die nach einem deutlichen Einbruch zu Beginn der COVID-19-Pandemie in Deutschland im Mai und Juni wieder angestiegen ist. Die sich andeutende Wiederbelebung der heimischen Wirtschaft wird sich mutmaßlich nicht kurzfristig auf den Arbeitsmarkt auswirken können. Insbesondere in der Industrie und im Gastgewerbe ist die momentane Erwerbstätigkeit rückläufig. Die Inanspruchnahme der Kurzarbeiterregelungen konnte allerdings eine stärkere Belastung des Arbeitsmarktes verhindern.

Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2020

Stahl

Der Geschäftsbereich Stahl steigert das Geschäftsvolumen zum 30.06.2020 um 5,6% auf 661.484 T€. Die positive Entwicklung ist trotz der massiven Auswirkungen auf den Stahlpreis und Preisrückgang im teilweise zweistelligen Prozentbereich auf die deutliche Ausweitung der abgesetzten Tonnage um 18,3% zurückzuführen.

Geschäftsvolumen im Konzern T€ Veränd.
(brutto inkl. MwSt.)
Geschäftsbereich Stahl
661.484 zum VJ
+5,6%
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu
Rundungsdifferenzen kommen.

Neben der anhaltend hohen Nachfrage im Bereich Bewehrungsstahl aufgrund intensiver Bautätigkeiten, haben vor allem die im ersten Quartal vorgezogenen Lagerdispositionen an-

gesichts der unsicheren Beschaffungslage, insbesondere in dem für den Stahlhandel wichtigen Produktionsstandort Italien, zu der Gesamtentwicklung des Geschäftsbereiches beigetragen. Die Entwicklung des zweiten Quartals ist ebenfalls durch die Auswirkungen der CO-VID-19-Pandemie geprägt. Dabei sind die Fachhandelspartner aus dem industriell verarbeitenden Sektor stärker von den Auswirkungen betroffen als die FHP aus dem baunahen Bereich, die sich aufgrund der nach wie vor guten Auftragslage behaupten konnten.

Bau-Handwerk-Industrie

Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie erzielt im ersten Halbjahr 2020 mit einem starken Anstieg von 3,0% gegenüber dem Vorjahreswert ein Geschäftsvolumen von 609.102 T€.

Geschäftsvolumen im Konzern
(brutto inkl. MwSt.)
T€ Veränd.
zum VJ
Bau 209.826 +6,8%
Handwerk und Industrie 399.277 +1,1%
Geschäftsbereich BHI 609.102 +3,0%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Der Bereich Bau erreicht zum 30.06.2020 ein Geschäftsvolumen von 209.826 T€ und erzielt damit einen Anstieg von 6,8% gegenüber dem Vorjahr. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens basiert auf der begonnenen Zusammenarbeit mit neu angeschlossenen Händlern sowie auf der weiter intensivierten vertrauensvollen Partnerschaft mit bestehenden Fachhandelspartnern, mit denen die abgerechneten Volumina im Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden konnten. Die positive Geschäftsentwicklung fußt in weiten Teilen auf der stabilen Auftragslage im verarbeitenden Gewerbe und auf den vergleichsweise milden Temperaturen zum Jahresbeginn. Die COVID-19-Pandemie führte insbesondere im zweiten Quartal zu einer Verlangsamung der Entwicklung. Die Auswirkungen der Pandemie haben dazu beigetragen, dass im Innenausbau sowie im Wohnungsbau Montageleistungen verschoben wurden und im zweiten Quartal Messe- und Ladenbauer nahezu keine Aufträge ausführen konnten. Dies führt zu einer geringeren Nachfrage seitens der Fachhandelspartner.

Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 1,1% auf 399.277 T€. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2019 zeichnete sich eine Verschlechterung der konjunkturellen Entwicklung der industrienahen Bereiche ab. Durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie gewann diese Entwicklung weiter an Dynamik. Insbesondere die Warenbereiche Präzisionswerkzeuge und Betriebseinrichtung sind von den Auswirkungen der Kurzarbeit im Maschinenbau und in der Automobilbranche sowie deren rückläufigen Investitionsvolumina betroffen. Losgelöst von dieser Entwicklung können die Warenbereiche Tech-

nischer Handel, Arbeitsschutz und Elektrowerkzeuge einen deutlichen Anstieg des Geschäftsvolumens verzeichnen. Während der positive Geschäftsverlauf beim Technischen Handel und Arbeitsschutz auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen ist, ist die Entwicklung bei den Elektrowerkzeugen das Ergebnis des gestiegenen Absatzes über die Onlineshops der Fachhandelspartner.

Haustechnik

Mit einem Volumen von 127.702 T€ und einem erzielten Anstieg von 20,1% gegenüber dem Vorjahr, überzeugt der Geschäftsbereich Haustechnik und zeigt, dass die strategische Neuausrichtung der richtige Schritt in eine erfolgreiche Zukunft ist.

Geschäftsvolumen im Konzern
(brutto inkl. MwSt.)
T€ Veränd.
zum VJ
Geschäftsbereich Haustechnik 127.702 +20,1%
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu

Rundungsdifferenzen kommen.

Die Lage in der Haustechnik-Branche ist weiterhin herausfordernd. Neben der allgemeinen Verunsicherung angesichts der COVID-19-Pandemie prägen ein erhöhter Verdrängungswettbewerb, Übernahmeaktivitäten sowie Montageengpässe im verarbeitenden Handwerk die allgemeine Geschäftsentwicklung. Vor diesem Hintergrund ist die erreichte Entwicklung im Berichtszeitraum besonders hervorzuheben. Maßgeblich dazu beigetragen haben insbesondere die Gründung der Haustechnik-Genossenschaft Hategro und der damit einhergehende Gewinn neuer Fachhandelspartner sowie die deutliche Ausweitung der Geschäftsvolumina mit den bestehenden Fachhandelspartnern. Die Exklusivmarke delphis wird seit dem 1. April durch delphisXpert, der neuen Exklusivmarke für Qualitätsprodukte aus den Bereichen Heizung und Installation, ergänzt. Die Erweiterung des Exklusivmarkensortiments soll das Leistungsangebot für die Fachhandelspartner optimieren und zu einer nachhaltigen Entwicklung der Lagerumsätze beitragen.

TeamFaktor/Services

Der durch die Factoring-Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services kann das Volumen im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich steigern. Angetrieben durch die Erweiterung des Kundenstamms sowie die Ausweitung der abgerechneten Volumina mit Bestandskunden wird im ersten Halbjahr ein Geschäftsvolumen von 456.988 T€ und damit ein Anstieg von 48,7% erzielt. Die im Vergleich zum ersten Quartal etwas geringere Dynamik in der Geschäftsvolumenentwicklung ist auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, und dabei vor allem auf die teilweisen Umsatzrückgänge der Factoring-Kunden bedingt durch die Entwicklung der Zielkunden, zurückzuführen.

Geschäftsvolumen im Konzern
(brutto inkl. MwSt.)
T€ Veränd.
zum VJ
Geschäftsbereich TeamFaktor/Services 456.988 +48,7%

Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.

Die TeamFaktor NW GmbH hat sich als Spezialdienstleister für das Factoring des PVH am Markt etabliert. Insbesondere das Factoring-Angebot für breit gefächerte Debitorenportfolien mit kleinen Rechnungsgrößen findet bei den Fachhandelspartnern großen Zuspruch. Das Interesse mittelständischer Unternehmen an Factoring-Angeboten ist weiterhin hoch und externe Partner werden zunehmend auf die angebotenen Dienstleistungen aufmerksam.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns zum 30.06.2020

Ertragslage des NORDWEST-Konzerns

Die in der Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST- Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 259.508 T€ (VJ 262.879 T€) setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäfts sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisionen zusammen. Dabei fußt die ausgewiesene Abweichung von rd. -1,3% gegenüber dem Vorjahr insbesondere auf der Entwicklung des Streckengeschäfts, welches im ersten Halbjahr 2020 ein um 2,8% rückläufiges Volumen aufweist. Der Rückgang der sonstigen Erträge ist insbesondere auf Erträge aus der Auflösung von Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Vorjahr zurückzuführen. Der Entwicklung der Umsatzerlöse folgt das Rohergebnis, welches das Vorjahresergebnis um 3,2% unterschreitet.

Im Segment Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I) steigen die Segmenterlöse aufgrund der Ausweitung des Geschäftsvolumens insbesondere im nordwesteigenen Lagergeschäft. Im Segment Stahl (S) sinken die Segmenterlöse aufgrund der negativen Entwicklung des Geschäftsvolumens im Streckengeschäft im Vergleich zum Vorjahr. Im Segment Haustechnik (H/ HAGRO) sind die Erlöse aufgrund der negativen Entwicklung im Lagergeschäft rückläufig. Die Steigerung der Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung (DL) beruht insbesondere auf der sehr guten Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH.

Zeitraum B-H-I H /
HAGRO
S DL Über
leitung
Gesamt
01.01. -
30.06.2020
74.470 9.670 172.564 1.946 680 259.330
01.01. -
30.06.2019
71.058 11.895 174.749 1.717 1.776 261.195

Aufgliederung Umsatzerlöse NORDWEST Konzern nach Segmenten (in T€)

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es bedingt durch die Umlage von erlöstragenden indirekten Bereichen auf die ausgewiesenen Segmente zu einem, im Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzern, abweichenden Ausweis der Erlöse kommt. Für die weiteren Ausführungen zur Entwicklung der Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung in den ausgewählten erläuternden Anhangangaben für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2020.

Der Anstieg des Personalaufwandes um 961 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert zum einen aus in 2019 und 2020 getätigten Personalinvestitionen, zum anderen aus der im Juli 2019 durchgereichten Tariferhöhung. Ein weiterer, aber nur temporärer Effekt, ist eine erhöhte Urlaubsrückstellung im Vorjahresvergleich. Diese wird sich im Laufe des Jahres wieder reduzieren.

Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten insbesondere die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen in der NORDWEST Handel AG. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem letzten Quartal 2019 führt zu einem deutlich höheren Forderungsbestand im Vergleich zum 31.12.2019, welcher wiederum Basis für die Dotierung der Risikovorsorge ist. Trotz der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind im Zuge der fortwährenden Überprüfung durch das Kreditmanagement der NORDWEST Handel AG keine Sachverhalte in Zusammenhang mit einzelnen Forderungsportfolios aufgefallen, die Anzeichen einer Wertminderung erkennen lassen, so dass sich die Wertminderungen deutlich verringert haben.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist insbesondere auf die Aufwendungen für die im Mai 2019 stattgefundene 100-Jahr-Feier der NORDWEST Handel AG zurückzuführen. Die korrespondierenden Erträge waren im Vorjahr Bestandteil der Umsatzerlöse. Darüber hinaus ist ein Rückgang der Reise-, Bewirtungs- und Veranstaltungskosten festzustellen, der in Zusammenhang mit den Folgen der Covid-19-Pandemie steht. Gegenläufig dazu steigen mit Blick auf den weiteren Ausbau des nordwesteigenen Lagergeschäftes und dem damit verbundenen Anstieg die Kosten für Lagerung und Transport gegenüber dem Vorjahr deutlich an.

Das Finanzergebnis wird durch eine Rückstellung zum 30.06.2020 in Höhe von 231T€ für Nachzahlungszinsen aus der Thematik "Umsatzsteuer auf ZR" belastet. Zusätzlich sorgt die erhebliche Ausweitung der Geschäftsvolumina bei der TeamFaktor NW GmbH und der NORDWEST Handel AG für eine Ausweitung der Inanspruchnahme von Kreditmitteln.

Die Ertragsteuern beinhalten den periodengerecht abgegrenzten tatsächlichen Steueraufwand sowie die Veränderung der latenten Steuern bezogen auf das Ergebnis per 30.06.2020.

Der Anstieg der Steuerquote von 32,2% zum 30.06. 2019 auf 34,8% zum 30.06.2020 basiert u.a. auf der Realisierung von zum 31.12.2019 aktivierten latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge bei der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH, Steuerfolgen aufgrund von konzerninternen Umstrukturierungen, die sich über eine Laufzeit von 8 Jahren im Einzelabschluss der NORDWEST Handel AG umkehren werden, nicht vollständig abzugsfähigen Aufwendungen im Zusammenhang mit der steuerlichen Außenprüfung, einem höheren Steueraufwand der HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, da die steuerlichen Verlustvorträge zum 31.12.2019 vollständig verbraucht wurden sowie einer Steuerrückstellung für die laufende Betriebsprüfung.

Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns

Die Bilanz des NORDWEST-Konzerns zum 30.06.2020 zeigt gegenüber dem 31.12.2019 deutliche Veränderungen auf. Bedingt durch die Ausweitung der abgewickelten Geschäftsvolumina im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem letzten Quartal 2019 steigen sowohl die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen spürbar an. In Verbindung mit einem nur geringfügig sinkenden Vorratsvermögen bedeutet dies einen korrespondierenden Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte und kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie eine erhebliche Ausweitung der Bilanzsumme gegenüber dem 31.12.2019. Hierdurch bedingt ergibt sich ein Absinken der Eigenkapitalquote von 28,6 % zum 31.12. auf jetzt 22,8%. Am 30.06.2019 lag die Eigenkapitalquote bei 21,1 %.

Trotz der weiterhin positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes in der Muttergesellschaft und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit in der COVID-19-Krise, konnte das Vorratsvermögen um 1,7 % reduziert werden. Dies ist insbesondere auf die weitere Bestandsoptimierung in der Haustechnik zurückzuführen.

Zum 30.06.2020 hat die NORDWEST Handel AG einen Vertrag mit einem Factoringinstitut über ein echtes und ein unechtes Factoring geschlossen. Hieraus sind der NORDWEST Handel AG zum Stichtag 11,5 Mio. € zugeflossen. Der durch das Factoringinstitut nicht ausgezahlte Sicherheiteneinbehalt ist Bestandteil der übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte und lässt diese deutlich ansteigen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten mit 30,2 Mio. € (31.12.2019: 24,1 Mio. €) die Verbindlichkeiten aus Re-Factoring durch die TeamFaktor NW GmbH sowie mit 2,1 Mio. € Verbindlichkeiten aus dem unechten Factoring der NORDWEST Handel AG mit einem Factoringinstitut. Darüber hinaus enthält dieser Posten die Verbindlichkeiten aus der Umsatzsteuer des laufenden Geschäftes sowie aus der Thematik "Umsatzsteuer auf ZR".

Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen beruht insbesondere auf der Inanspruchnahme von zum 31.12.2019 dotierten Rückstellungen für die Ausschüttung der Leistungsprämie an unsere Fachhandelspartner sowie der Auszahlung der erfolgsabhängigen Vergütung an die Mitarbeiter der Muttergesellschaft. Kompensatorisch wirkte die Dotierung der Rückstellung für die Leistungsprämie des ersten Halbjahres 2020.

Finanzlage des NORDWEST-Konzerns

Der saisonal bedingte Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte sowie der kurzfristigen Verbindlichkeiten, die sich aus der deutlichen Ausweitung der Geschäftsvolumina im Zwischenberichtszeitraum ergeben, sind prägend für den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit. Dieser entwickelte sich insbesondere durch die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen negativ, da der Aufbau der kurzfristigen Verbindlichkeiten diesen Anstieg nicht kompensieren konnte. Dies bedingt sich insbesondere durch die temporär und kurzzeitig gewährte Unterstützung unserer Fachhandelspartner im Rahmen der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie. Diese erfolgt ausschließlich bei einwandfreier Bonitätsbeurteilung und wird entsprechend nachhaltig durch das Kreditmanagement überwacht.

Notwendige Auszahlungen für Investitionen in unsere IT zur Sicherstellung des Geschäftsbetriebes während der COVID-19-Pandemie führten zu einem deutlich negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit.

Die bis zum 30.06.2020 nicht erfolgte Dividendenzahlung an unsere Aktionäre verbessert den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit nur temporär. Nach der am 23.07.2020 stattgefundenen Hauptversammlung wurde die Dividende in Höhe von 2,6 Mio. € an die Aktionäre unserer Gesellschaft ausgeschüttet.

Die sich ergebenden operativen Finanzierungsnotwendigkeiten in der NORDWEST Handel AG wurden durch eigene Mittel der Gesellschaft bzw. Kreditmittel abgedeckt. Im NORD-WEST-Konzern waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres pünktlich nachzukommen. Die liquiden Mittel haben sich zum 30.06.2020 in Folge des negativen operativen Cashflows reduziert. Darüber hinaus wurde der Finanzmittelfonds zum 30.06.2020 (wie auch zum 31.12.2019) um einen Verpfändungsbetrag von T€ 1.500 gemindert.

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2020

Die Entwicklung der NORDWEST Handel AG im ersten Halbjahr ist eine zweigeteilte. Der Jahresstart stand deutlich im Zeichen einer Fortsetzung des eingeschlagenen Wachstumskurses, der im weiteren Verlauf durch die negative Einflussnahme einer sich ausbreitenden COVID-19-Pandemie mehr und mehr an Schwung verloren hat und zu einer zunehmend rückläufigen Entwicklung der Warenbereiche im zweiten Quartal geführt hat.

Mit Blick auf die Ergebnissituation bleibt festzuhalten, dass es NORDWEST gelungen ist, auch im Rahmen einer aus der COVID-19-Pandemie entstandenen, massiven Weltwirtschaftskrise zu bestehen und mit einem operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) in Höhe von 4,5 Mio. € (VJ 4,7 Mio. €) eine robuste Entwicklung vorzuweisen.

Prognosebericht

Nachdem NORDWEST zum Beginn des Geschäftsjahres 2020 zunächst an die positive Entwicklung des Vorjahres anknüpfen konnte, führte im weiteren Geschäftsverlauf der steigende Einfluss der COVID-19-Pandemie zu einer zunehmenden Belastung der Geschäftsvolumens- und Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal 2020.

Konjunkturprognose

Die COVID-19-Pandemie zeigt deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaft. Das Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München (ifo) erwartet, in der im Juli veröffentlichten Konjunkturprognose, dass im zweiten Quartal 2020 das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um -12,9% gesunken ist. Durch die Lockerungen der Shut-down-Maßnahmen geht das ifo Institut davon aus, dass nun eine Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten einsetzt, jedoch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) am Ende des Jahres um -6,7% niedriger sein wird als im Vorjahr 2019. Durch beispielsweise Unternehmensinsolvenzen und niedrigere Einkommen der privaten Haushalte, geht das ifo Institut insgesamt von einem kräftigen Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Produktion im Jahr 2020 aus. Im aktuellen Betrachtungszeitraum ist der prognostizierte Rückgang besonders auf den privaten Konsum zurückzuführen. Sowohl der Bausektor als auch der staatliche Konsum bleiben voraussichtlich jedoch stabil und könnten sogar Zuwächse verzeichnen.

NORDWEST: erwartete Entwicklung

Die im Lagebericht 2019 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2020 beinhaltet eine positive Entwicklung des Geschäftsvolumens von bis zu 10% gegenüber dem Vorjahr sowie ein operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 12,1 Mio. € mit einer Range von +/- 0,6 Mio. €. Die prognostizierten Entwicklungen wurden vorbehaltlich einer zunehmenden Einflussnahme der COVID-19-Pandemie auf die laufende Geschäftstätigkeit aufgestellt und entsprechend kommuniziert. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung stellen wir fest, dass eine

unternehmensweite negative Einflussnahme auf die aktuellen Geschäftsvolumens- und Ergebnisverläufe der Geschäftsbereiche allgegenwärtig ist. Besonders betroffen sind neben dem Geschäftsfeld Stahl, dessen Entwicklung durch ein rückläufiges Preisniveau maßgeblich beeinflusst wird, insbesondere die industrienahen Bereiche im Geschäftsfeld Bau-Handwerk-Industrie, in denen Absatzeinbrüche im teilweise zweistelligen %-Bereich zu verzeichnen sind.

Für die weitere wirtschaftliche Entwicklung wird es entscheidend sein, wie sich der weitere Verlauf der COVID-19-Pandemie gestaltet. Nachdem die zuletzt beschlossenen Lockerungen zu einer leichten Belebung der Binnenwirtschaft geführt haben, deuten sich durch die aktuell steigenden Fallzahlen weitere Einschränkungen sowohl mit Blick auf die gesellschaftlichen als auch wirtschaftlichen Aktivitäten in Deutschland und dem europäischen Ausland an. Inwiefern sich diese auf die weitere Entwicklung von NORDWEST auswirken, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschätzt werden.

Insgesamt ist es NORDWEST im ersten Halbjahr 2020 trotz einer deutlichen Eintrübung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gelungen, einen robusten Geschäftsverlauf nahezu auf Vorjahresniveau auszuweisen. Die pandemiebedingten Einschränkungen bis hin zum Lockdown waren auch in unserem Geschäftsverlauf deutlich spürbar. Vor diesem Hintergrund und unter Berücksichtigung der bereits eingeleiteten Maßnahmen rechnet das NORDWEST Management damit, die veröffentlichte Prognose am unteren Rand der Bandbreite erreichen zu können. Diese Einschätzung ist vorbehaltlich der weiteren Einflussnahme der vorherrschenden Covd-19 Pandemie.

Chancen- und Risikobericht

Im zusammengefassten Lagebericht 2019 wurden im Chancen- und Risikobericht die für den NORDWEST-Konzern identifizierten Chancen und Risiken dargestellt. Bereits zu diesem Zeitpunkt konnte eine wesentliche Einflussnahme der COVID-19-Pandemie nicht ausgeschlossen werden. Diese zunächst befürchtete Einflussnahme auf die Geschäftstätigkeit konkretisierte sich im weiteren Jahresverlauf je nach Risikofeld unterschiedlich. Während mit Blick auf die Personalrisiken einer negativen Auswirkung durch die eingeleiteten Maßnahmen entgegengewirkt werden konnte, zeigen sich die Folgen von COVID-19 verstärkt in den Bereichen der Vertriebs- und Einkaufsrisiken und damit nicht zuletzt in einer Belastung der Geschäftsvolumens- und Ergebnisentwicklung. Für die weiteren Ausführungen wird auf den Prognosebericht verwiesen.

Darüber hinaus wurden im Rahmen des Halbjahresabschlusses 2020 turnusmäßig alle weiteren vorliegenden Risiken verifiziert. Dabei erfolgte insbesondere eine Überprüfung der Risiken mit den Relevanzen 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) und der in diesem Zusammenhang durchgeführten Maßnahmen zur Risikominimierung. Diese ergab, dass kei-

ne wesentlichen Änderungen gegenüber dem zusammengefassten Lagebericht 2019 vorliegen. Darüber hinaus wurden im Berichtszeitraum keine weiteren Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, festgestellt. Für bekannte Risiken wurde eine ausreichende bilanzielle Vorsorge gemäß den maßgebenden Bestimmungen gebildet.

Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.06.2020

Verkürzte Konzernbilanz zum 30.06.2020 in T€ (IFRS)

Aktiva 30.06.2020 31.12.2019 30.06.2019
T€ T€ T€
Langfristige Vermögenswerte 32.778 34.001 32.279
Immaterielle Vermögenswerte 5.218 5.352 5.433
Sachanlagen 23.650 24.127 24.361
Finanzielle Vermögenswerte 1.973 2.176 876
Latente Steueransprüche 1.937 2.347 1.608
Kurzfristige Vermögenswerte 296.773 220.058 294.698
Vorräte 30.697 31.226 31.685
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
244.681 162.841 235.244
Übrige Forderungen und Vermögenswerte 13.102 11.914 10.584
Steuererstattungsansprüche 55 314 60
Zahlungsmittel 8.237 13.763 17.125
329.551 254.059 326.977
Passiva 30.06.2020 31.12.2019 30.06.2019
T€ T€ T€
Eigenkapital 75.171 72.546 68.888
Gezeichnetes Kapital 16.500 16.500 16.500
Rücklagen 58.671 56.046 52.388
den Anteilseignern des Mutterunternehmens
zuzurechnendes Eigenkapital
75.171 72.546 68.888
Langfristige Schulden 25.407 27.344 27.239
Langfristige Finanzverbindlichkeiten 10.568 11.303 12.273
Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 1.877 1.993 2.066
Rückstellungen für Pensionen 12.942 13.152 11.945
Latente Steuerschulden 21 897 955
Kurzfristige Schulden 228.973 154.169 230.851
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 422 1 7.770
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen 171.727 106.258 184.599
Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing 899 914 701
Sonstige Verbindlichkeiten 50.386 39.542 32.586
Steuerschulden 1.364 1.127 1.371
Sonstige Rückstellungen 4.175 6.326 3.824
329.551 254.059 326.977

Verkürzte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2020 in T€

1.1. - 30.6.
2020
1.1. - 30.6.
2019
1.4. - 30.6.
2020
1.4. - 30.6.
2019
T€ T€ T€ T€
Umsatzerlöse 259.508 262.879 120.066 125.834
Veränderung des Bestandes an
Fertigerzeugnissen 72 -139 -415 119
Aktivierte Eigenleistungen 181 178 89 101
Sonstige Erträge 501 1.023 447 837
Gesamtleistung 260.261 263.942 120.187 126.892
Materialaufwand -224.236 -226.716 -104.153 -108.663
Rohergebnis 36.025 37.225 16.034 18.228
Personalaufwand -13.100 -12.140 -6.936 -6.372
Aufwand für Abschreibungen -1.590 -1.558 -690 -779
Wertminderungen aus Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen
-1.823 -2.351 395 -380
Sonstige betriebliche Aufwendungen -15.005 -16.449 -7.056 -8.561
Betriebsergebnis 4.506 4.726 1.747 2.135
Finanzierungserträge 324 327 156 164
Finanzierungsaufwendungen -801 -444 -546 -247
Finanzergebnis -477 -117 -389 -83
Ergebnis vor Steuern 4.030 4.609 1.359 2.052
Ertragsteuern -1.405 -1.483 -514 -640
Ergebnis nach Ertragsteuern 2.625 3.126 844 1.412
Ergebnis je Aktie (in €) 0,82 0,98 0,26 0,44

Verkürzte Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2020 in T€

1.1. -
30.06.2020
1.1. -30.06.2019 1.4. -
30.06.2020
1.4. -
30.06.2019
T€ T€ T€ T€
Ergebnis nach Ertragsteuern 2.625 3.126 844 1.412
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
2.625 3.126 844 1.412
Sonstiges Ergebnis 0 0 0 0
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
0 0 0 0
Gesamtergebnis 2.625 3.126 844 1.412
davon entfallen auf
-
Aktionäre der NORDWEST Handel AG
2.625 3.126 844 1.412

Verkürzte Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2020 in T€

1.1. - 30.6.2020 1.1. - 30.6.2019
T€ T€
Ergebnis nach Ertragsteuern 2.625 3.126
-/+ Abnahme / Zunahme latenter Steuern -466 105
+ Abschreibungen 1.590 1.558
-/+ Gewinn / Verlust aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte 0 -5
-/+ Abnahme / Zunahme langfristiger Rückstellungen -210 -151
+ Zunahme langfristiger finanzieller Vermögenswerte 54 271
- Zunahme von kurzfristigen Vermögenswerten -82.242 -86.734
+ Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten 74.478 82.395
- sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge 0 -73
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit -4.171 492
+ Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens 1 80
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte -493 0
- Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen -216 -578
+ Einzahlungen aus Finanzanlagevermögen 149 323
Cashflow aus Investitionstätigkeit -559 -175
- Gezahlte Dividenden 0 -2.244
- Auszahlungen für die Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten -734 -490
- Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus
Finanzierungs-Leasingverträgen
-483 -443
+ Einzahlung aus der Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten 421 0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -796 -3.177
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds -5.526 -2.860
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 12.263 12.181
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds 0 34
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 6.737* 9.355

* Finanzmittelfonds um verfügungsbeschränkte Mittel (2020: T€ 1.5000) gekürzt

Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sind u.a. enthalten:

  • Zinseinnahmen von T€ 324 (Vorjahr: T€ 331)
  • Zinsausgaben von T€ 413 (Vorjahr: T€ 302)
  • Gezahlte Ertragsteuern von T€ 1.780 (Vorjahr: T€ 2.320)
  • Erstattete Ertragsteuern von T€ 274 (Vorjahr: T€ 0)

Verkürzte Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 30.06.2020 in T€

Gezeichnetes
Kapital
Kapital
rücklage
Neubewertungs
-rücklage
Latente
Steuern auf
sonstiges
Ergebnis
Übrige
Gewinn
rücklagen
Gewinn
rücklagen gesamt
inkl. Ergebnis
nach Ertragsteu
ern
Summe
Eigenkapital
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€
01.01.2019 16.500 672 -3.365 1.106 53.132 50.873 68.045
Anpassung IFRS 16 0 0 0 0 -40 -40 -40
Gesamtergebnis 0 0 0 0 3.126 3.126 3.126
Ausschüttung
(Dividende)
0 0 0 0 -2.243 -2.243 -2.243
30.06.2019 16.500 672 -3.365 1.106 53.975 51.716 68.888
01.07.2019 16.500 672 -3.365 1.106 53.975 51.716 68.888
Gesamtergebnis 0 0 -1.356 445 4.570 3.658 3.658
31.12.2019 16.500 672 -4.721 1.551 58.545 55.375 72.546
01.01.2020 16.500 672 -4.721 1.551 58.545 55.375 72.546
Gesamtergebnis 0 0 0 0 2.625 2.625 2.625
30.06.2020 16.500 672 -4.721 1.551 61.170 58.000 75.171

Ausgewählte erläuternde Anhangangaben für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2020

Rechnungslegung nach International Financial Reporting Standards (IFRS) und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Zwischenabschluss zum 30.06.2020 ist gemäß § 115 Abs. 1 WpHG und in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 in verkürzter Form nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board, London, sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee erstellt worden.

In Übereinstimmung mit IAS 34 enthält der verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht sämtliche Informationen und Anhangangaben, die gemäß IFRS für einen Konzernabschluss zum Ende des Geschäftsjahres erforderlich sind. Die in dem vorliegenden Konzernzwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sind mit Ausnahme der zum 01.01.2020 erstmals anzuwendenden Vorschriften unverändert zum 31.12.2019 und werden im Konzernanhang 2019 unter "Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften" ausführlich beschrieben.

Der verkürzte Konzernzwischenabschluss ist in T€ aufgestellt. Alle Beträge, einschließlich der Vorjahreszahlen, werden in T€ angegeben und kaufmännisch gerundet. Es kann zu Rundungsdifferenzen kommen.

Im Rahmen der Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses zur Zwischenberichterstattung gemäß IAS 34 hat der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vorgenommen sowie Annahmen getroffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen.

In diesem Konzernzwischenabschluss kamen alle vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten und gültigen Standards und Interpretationen zur Anwendung, die von der Europäischen Union genehmigt worden waren. Dies waren die bereits im Konzernabschluss zum 31.12.2019 angewandten und erläuterten Standards und Interpretationen sowie die im vorliegenden Zwischenabschluss erstmalig angewandten neuen Standards, wie nachstehend erläutert.

Vom Konzern übernommene neue und geänderte Standards

Im laufenden Geschäftsjahr erstmalig anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften, die am oder nach dem 1.01.2020 anwendbar sind:

  • Änderungen an IFRS Standards: Verweisanpassungen an das neue Rahmenkonzept
  • Änderungen an IFRS 3 (Definition Geschäftsbetrieb)
  • Änderungen an IAS 1 und IAS 8 (Vereinheitlichung des Wesentlichkeitsbegriffes)
  • Änderungen an IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 (Reform der Referenzzinssätze)

Die Änderungen hatten keine bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.

Es ergaben sich weiterhin keine Auswirkungen aus bereits veröffentlichten, aber noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften im Vergleich zur Darstellung im Konzernanhang 2019. Alle übrigen Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften hatten keine bzw. keine materiellen Auswirkungen auf diesen Zwischenbericht.

Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2019 des NORDWEST-Konzerns nicht verändert.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Im Dezember 2019 wurde ein neuer Erregerstamm des Coronavirus (SARS-CoV-2) identifiziert. Im März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den COVID-19-Ausbruch zu einer Pandemie, die mit erheblichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft einherging. Wie bereits in den ersten drei Monaten des Jahres wurden unsere Geschäftsaktivitäten auch im 2. Quartal in unterschiedlicher Art durch die Pandemie beeinflusst.

Im Rahmen des Jahresabschlusses 2019 haben wir den Geschäfts- und Firmenwert sowie die immateriellen Vermögenswerte turnusmäßig einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Wegen der allgemeinen Unsicherheit auf den Finanzmärkten aufgrund der COVID-19- Pandemie haben wir diese Bilanzposten zum Halbjahr plausibilisiert. Aktuell ergeben sich keine Hinweise für eine Wertminderung.

Auch weitere Vermögenswerte, insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie unsere Vorräte wurden geprüft.

Unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen aus unbezahlten Rechnungen mit lediglich einem durchschnittlichen Zahlungsziel von 15 bis 25 Tagen unserer Fachhandelspartner im Rahmen des Zentralregulierungs-, Strecken- und Lagerge-

schäftes. Im Zuge der fortwährenden Überprüfung durch das Kreditmanagement der NORDWEST Handel AG sind uns keine Sachverhalte in Zusammenhang mit unserem Forderungsportfolio aufgefallen, die in den ersten sechs Monaten des aktuellen Geschäftsjahres Anzeichen einer Wertminderung erkennen lassen. Unsere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie das Zahlungsverhalten unserer Fachhandelspartner werden weiterhin regelmäßig hinsichtlich einer möglichen Eintrübung durch die COVID-19-Pandemie überwacht.

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert ausgewiesen. Im 1. Halbjahr haben wir in wenigen Fällen einen Anstieg von selten gehandelten bzw. veralteten Vorräten festgestellt, die mit einer Minderung des Nettoveräußerungswerts verbunden sind. Diesem haben wir mit einer entsprechenden Wertberichtigung Rechnung getragen. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Abwertung im Rahmen der COVID-19-Pandemie

Als Reaktion auf die Pandemie und zur Minimierung von Infektionsrisiken und zur Gewährleistung der Nachverfolgung von möglichen Infektionsketten haben unsere Mitarbeiter ab dem 16.03.2020 im Rahmen eines konzernweit eingeführten Personalkonzeptes wechselweise in Präsenz- und Home-Office-Phasen gearbeitet. Während der Home-Office-Phasen gingen die Mitarbeiter per Fernzugriff ihrer Arbeit nach.

Die Entwicklung der COVID-19-Pandemie ist nach wie vor dynamisch, was zukünftig zu Risiken hinsichtlich der Bewertung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten führen könnte. Dies impliziert möglicherweise Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts und immateriellen Vermögenswerten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vorräten.

Die in der Weltwirtschaft vorherrschende Unsicherheit könnte sowohl unsere Liefer- als auch Fachhandelspartner belasten und zu einer Unterbrechung von Lieferketten, Zahlungsausfällen und betrieblichen Änderungen führen. Eine verlässliche Einschätzung der langfristigen Effekte der Pandemie auf diese Bilanzpositionen ist zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht möglich. Die Auswirkungen der Pandemie werden wir weiterhin gewissenhaft und kontinuierlich beobachten. Der Überwachung unterliegen vor allem Auswirkungen auf unsere Vorräte und Forderungen gegenüber Fachhandelspartnern sowie signifikante Änderungen der Annahmen im Bezug auf Geschäfts- oder Firmenwerte und das immaterielle Vermögen.

Erläuternde Anhangangaben

Die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen erfolgte auf Grundlage von IFRS 9. Zur Abdeckung des sonstigen Ausfallrisikos und der noch zu erwartenden Skontoinanspruchnahme wird eine pauschale Wertberichtigung gebildet, deren Höhe sich nach dem erwarteten Ausfall bzw. der zu erwartenden Skontoziehung bemisst.

Die Ertragsteuern werden in jeder Berichtsperiode auf der Grundlage der besten Schätzung des gewichteten durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes erfasst, der für das Gesamtjahr erwartet wird. Dieser Steuersatz wird auf das Vorsteuerergebnis des Zwischenabschlusses angewendet.

Segmenterlöse und Segmentergebnisse

NORDWEST berichtet über vier Berichtssegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.

Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.

In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt analog zur internen Berichterstattung unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (=EBIT). Durch diese Vorgehensweise kommt es zu einer Abweichung von Segmentergebnis und dem in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesenen EBIT, da dieses nach IFRS Vorschriften erstellt wird. Die Überleitung der Segmentberichterstattung umfasst neben den bewertungsrelevanten Einflüssen der Rechnungslegung nach IFRS auch das Finanzergebnis sowie die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmentein-

zelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.

Der Segmentgemeinaufwand enthält die saldierten Erträge und Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.

Die Abweichung zwischen den Segmenterlösen und den Umsatzerlösen der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns beruht auf der Umlage der Erträge und Aufwendungen für die indirekten Bereiche auf die operativen Segmente, welche wie oben beschrieben in den Segmentgemeinkosten erfolgt.

1. Halbjahr 2020 BHI H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 74.470 9.670 172.564 1.946 680 259.330
Segmentergebnis (EBIT) 5.924 92 -59 -143 -1.362 4.452
Finanzergebnis - - - - - -385
Steuern - - - - - -1.871
IFRS-Effekte - - - - - 430
Konzernergebnis - - - - - 2.625
1. Halbjahr 2019 BHI H / HAGRO S DL Überleitung Gesamt
Segmenterlöse 71.058 11.895 174.749 1.717 1.776 261.195
Segmentergebnis (EBIT) 5.286 372 -68 -221 -1.021 4.348
Finanzergebnis - - - - - 24
Steuern - - - - - -1.379
IFRS-Effekte - - - - - 132
Konzernergebnis - - - - - 3.126

Im Bereich BHI spiegelt sich die positive Geschäftsentwicklung in einem deutlichen Anstieg des Segmentergebnisses wider. Dabei ist insbesondere die Entwicklung im Lagergeschäft zu nennen, welche zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse führt. Im Segment Stahl wird aufgrund der positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens ein Ergebnis knapp über dem Vorjahresniveau erzielt. Dabei resultieren die rückläufigen Segmenterlöse aus einem Rückgang im Streckengeschäft. Auch im Segment H/ HAGRO spiegelt sich die sehr gute Entwicklung des Geschäftsvolumens geschäftsartenbedingt nicht in den Segmenterlösen wider. Durch einen Rückgang des Lagergeschäftes bleibt das Segmentergebnis unter dem Vorjahresniveau. Das Segment DL profitiert von der positiven Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und kann sein Segmentergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessern. Der deutliche Rückgang in den Segmenterlösen der Überleitungsrechnung ist insbesondere auf Erträ-

ge im Zusammenhang mit dem 100. Firmenjubiläum im Jahr 2019 zurückzuführen. Das Finanzergebnis wird insbesondere durch die Bildung einer Rückstellung zum 30.06.2020 für Nachzahlungszinsen aus der Thematik "Umsatzsteuer auf ZR" belastet. Der Anstieg der Ertragsteuern zum 30.06.2020 resultiert u.a. aus Steuerfolgen aufgrund von konzerninternen Umstrukturierungen, die sich über eine Laufzeit von 8 Jahren im Einzelabschluss der NORDWEST Handel AG umkehren werden, nicht vollständig abzugsfähigen Aufwendungen im Zusammenhang mit der steuerlichen Außenprüfung und einem höheren Steueraufwand der HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, da die steuerlichen Verlustvorträge zum 31.12.2019 vollständig verbraucht wurden.

Wesentliche Transaktionen mit nahe stehenden Personen bzw. Unternehmen

Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST-Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahe stehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahe stehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert. Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST-Konzern und nahe stehenden Personen fanden im ersten Halbjahr 2020 statt:

In zwei Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Den nahe stehenden Personen bzw. deren Unternehmen entstanden durch ihre Aufsichtsratstätigkeit keine Vorteile, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im ersten Halbjahr 2020 wurden über NORDWEST Geschäftsvolumina in Höhe von 78.782 T€ (VJ 78.395 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betrugen 8.707 T€ (VJ 6.814 T€).

In zwei Fällen (VJ: ein Fall) unterhielten Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3% bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen basieren auf einem Lieferantenbzw. Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG. Den Anteilseignern bzw. deren Unternehmen sind durch den Anteilsbesitz keine Vorteile entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im ersten Halbjahr 2020 wurden über NORDWEST Geschäftsvolumina in Höhe von 8.800 T€ (VJ 5.408 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betrugen 1.309 T€ (VJ 611 T€) und die offenen Forderungen 90 T€ (VJ 106 T€).

Wesentliche Ereignisse nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode

Wesentliche Ereignisse nach dem Schluss der Zwischenberichtsperiode sind nicht eingetreten.

Sonstige Angaben

Die Hauptversammlung hat am 23.07.2020 der von der Verwaltung vorgeschlagenen Dividende in Höhe von 0,80 € je dividendenberechtigter Stückaktie zugestimmt (in Summe EUR 2.564.000,00). Die Dividende wurde am 28.07.2020 an die Aktionäre der Gesellschaft ausgezahlt. Der Restbetrag aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 4.652.476,03 € wurde auf neue Rechnung vorgetragen.

In der Hauptversammlung wurde dem gesamten Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern Andreas Ridder und Jörg Axel Simon sowie dem ehemaligen Vorstandsmitglied Martin Helmut Bertinchamp Entlastung erteilt.

Die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, ist auf Vorschlag des Aufsichtsrates als Jahres- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 sowie als Prüfer für die prüferische Durchsicht des vorliegenden Abschlusses und Zwischenlageberichts zum 30.06.2020 gewählt worden.

Dortmund, 14.08.2020 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Andreas Ridder Jörg Axel Simon

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Dortmund, 14.08.2020 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND

Disclaimer

Andreas Ridder Jörg Axel Simon

Dieser Zwischenbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf bestimmten Annahmen und Erwartungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Zwischenberichts. Sie sind daher mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse werden erheblich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen beschriebenen abweichen können. Eine Vielzahl dieser Risiken und Ungewissheiten wird von Faktoren bestimmt, die nicht dem Einfluss des NORDWEST-Konzerns unterliegen und heute auch nicht sicher abgeschätzt werden können. Dazu zählen zukünftige Marktbedingungen und wirtschaftliche Entwicklungen, das Verhalten anderer Marktteilnehmer, das Erreichen erwarteter Synergieeffekte sowie gesetzliche und politische Entscheidungen. Der NORDWEST-Konzern sieht sich auch nicht dazu verpflichtet, Berichtigungen dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände widerzuspiegeln, die nach dem Veröffentlichungsdatum dieser Materialien eingetreten sind. Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.

Finanzkalender 2020

  1. Oktober 2020 Veröffentlichung Geschäftsvolumen zum 30.09.2020

  2. November 2020 Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30.09.2020

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben – und den Konzernzwischenlagebericht der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.

Düsseldorf, den 14. August 2020

Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)

Stephan Martens Kathrin Jaeger

  • Wirtschaftsprüfer - - Wirtschaftsprüferin -

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