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Daldrup & Söhne AG

Annual Report Sep 2, 2020

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Annual Report

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AKTIENDATEN

ISIN: DE0007830572 WKN: 783057 Börsensegment: Open Market, Scale der Frankfurter Wertpapierbörse Börsenkürzel: 4DS Ende des Geschäftsjahres: 31. Dezember

AKTIONÄRSSTRUKTUR ZUM 31. DEZEMBER 2019

  • 04 Vorwort des Vorstands
  • 06 Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2019
  • 10 Die Daldrup & Söhne AG-Aktie 2019

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2019

  • 14 A. Der Daldrup-Konzern
  • 36 B. Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
  • 44 C. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
  • 46 D. Risiko- und Chancenbericht
  • 54 E. Prognosebericht
  • 61 F. Angaben zu eigenen Anteilen gem. § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG
  • 61 G. Schlusserklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht

KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2019

  • 64 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
  • 66 Konzernbilanz
  • 68 Konzerneigenkapitalspiegel
  • 70 Konzern-Kapitalflussrechnung
  • 72 Konzern-Anhang

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

101 Finanzkalender Investor Relations Kontakt Impressum

Wir weisen darauf hin, dass bei Verwendung gerundeter Beträge oder Prozentangaben aufgrund kaufmännischer Rundung Rundungsdifferenzen auftreten können.

VORWORT DES VORSTANDS

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2019 war in jeder Hinsicht ein besonderes Jahr für die Daldrup & Söhne AG. Neben der Bearbeitung des erfreulich hohen Auftragsbestandes wurde mit wesentlichen Themen der strategischen Anpassung des Geschäftsmodells begonnen beziehungsweise die Basis für deren Umsetzung im Jahr 2020 gelegt.

Ein wesentlicher Baustein war der zweistufige Verkauf der Geysir Europe GmbH mit ihren Tochtergesellschaften inklusive ihrer Beteiligungen an den Geothermiekraftwerken Taufkirchen und Landau. Für den Konzern war dieser Verkauf in finanzieller und operativer Hinsicht ein Befreiungsschlag, der sich ab dem Geschäftsjahr 2020 auswirkt. Die Daldrup & Söhne AG kann sich nun mit allen verfügbaren Ressourcen auf das operative Bohrgeschäft konzentrieren, um der hohen Nachfrage nach Bohrdienstleistungen und Projekten zur Nutzbarmachung geothermischer Energie entsprechen zu können. Daldrup wird somit auch weiterhin in den Geschäftsfeldern flache, mitteltiefe und tiefe Geothermie, im Geschäftsbereich Wassertechnik sowie mit Dienstleistungen für die Bergbaunachfolge und die Gebirgs- und Rohstofferkundung aktiv sein. Regional wird das Unternehmen bei seinem Fokus auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten bleiben. Ziel ist es darüber hinaus, unsere Marktposition in Deutschland und den genannten europäischen Ländern als Anbieter für mittelständisch geprägte geothermische Energieprojekte zu stärken und auf profitabler Basis planmäßig auszubauen.

Mit dem Verkauf der Geysir Europe-Gruppe hat die Daldrup & Söhne AG ihr strategisches Ziel, mit der Geothermie zu einem mittelständischen Energieversorger zu werden, deutlich angepasst. Neben einem profitablen Bohrgeschäft streben wir für die nächsten Jahre an, ein Portfolio an angemessenen Minderheitsbeteiligungen insbesondere an Heizwerken und auch Kraftwerken aufzubauen. Maßgabe ist dabei immer, dass diese Minderheitsbeteiligungen den mittelständischen Strukturen und dem Risikoprofil der Daldrup & Söhne AG entsprechen. Solche Beteiligungen können aus Bohraufträgen für Geothermieprojekte erwachsen oder an Bestandsanlagen erworben werden. Ziel ist es, neben dem umsatzseitig eher volatilen Projektgeschäft kontinuierliche, berechenbare Cashflows zu generieren.

Unsere Bohranlagen und Teams waren im Berichtsjahr durchgängig ausgelastet, was sich in einer gegenüber dem Vorjahr um rund 20 % höheren Gesamtleistung von 41,8 Mio. € niederschlägt, so dass wir die diesbezügliche Konzern-Prognose übertroffen haben. Die Ergebniskennzahlen des Daldrup-Konzerns sind im Jahr 2019 maßgeblich geprägt von Sonderfaktoren aus dem Verkauf der Geysir Europe-Gruppe. Im Wesentlichen sind es Verluste im Zusammenhang mit veräußerten

Forderungen sowie die Neubewertung der im Daldrup-Konzern im Zuge des Verkaufs verbliebenen Forderungen, die in der Ertragsrechnung mit rund 18 Mio. € zu Buche schlagen. Der EBIT-Verlust beläuft sich im Konzern insofern auf 10,8 Mio. €. Der um die vorgenannten Aufwendungen im Zuge der Veräußerung der Geysir-Gruppe bereinigte EBIT-Verlust im Konzern beträgt 1,3 Mio. €. Insgesamt ergibt sich ein Konzernfehlbetrag in Höhe von rund - 12,3 Mio. € (Vorjahr: - 18,5 Mio. €).

Bereinigt um oben genannte Faktoren ergibt sich ein operativer Fehlbetrag von - 2,8 Mio. €, der überwiegend auf die Zeitspanne des 1. Halbjahres 2019 und somit noch auf die Zeit der Vollkonsolidierung der Geysir Europe-Gruppe entfällt. Deutlicher wird die Ergebnisqualität jedoch, wenn wir auf die überwiegend im Einzelabschluss der Daldrup & Söhne AG zusammengefassten operativen Tätigkeiten abstellen. Bereinigt um die auf die Daldrup & Söhne AG entfallenden Faktoren aus der Veräußerung der Geysir Europe-Gruppe hat die AG im Berichtsjahr 2019 einen EBIT-Gewinn in Höhe von 1 Mio. € erzielt.

Der Vorstand wird die im Jahr 2019 begonnene Neuausrichtung der internen Strukturen sowie den Ausbau der Steuerungs- und Kontrollmechanismen bis Ende diesen Jahres abschließen. Die Organisationsstruktur im Konzern, das Auftragscontrolling, die Steuerungs-, Risikoerkennungs- und Reporting-Tools werden mit Augenmaß erweitert.Wir bemühen uns zudem, weitere Fachkräfte zur Verstärkung der Bohrteams zu gewinnen und für die Controlling- und Steuerungsfunktionen in der Verwaltung geeignetes Personal einzustellen. Auch die Ausbildung in den Lehrberufen Brunnenbauer/-in, Bürokaufmann/-frau und Anlagenmechaniker/-in werden wir zeitnah stärker bewerben, um junge Menschen für die zukunftsfähigen und klimarelevanten Berufe bei der Daldrup & Söhne AG zu begeistern.

Die zufriedenstellend gefüllten Auftragsbücher der Daldrup & Söhne AG signalisieren eine Auslastung unserer Kapazitäten in allen vier Geschäftsbereichen bis weit in das Jahr 2021. Die weitere Auftragspipeline ist vielversprechend. Kommunen und Infrastrukturinvestoren zeigen weiterhin ein vitales Interesse an geothermischen Wärme- und Stromprojekten, die sie von der Daldrup & Söhne AG auf Wunsch auch schlüsselfertig erwerben können. Eine erste Bohrung des Projekts Luttelgeest für ein Gewächshausbetreiberkonsortium in den Niederlanden ist erfolgreich niedergebracht. In den nächsten Bauabschnitten folgen weitere Bohrungen, die Errichtung der Heizzentrale sowie das Wärmeversorgungsnetz zu den Verbrauchern. In der Schweiz wurde die zweite anspruchsvolle, tiefe Gebirgserkundungsbohrung für die Nagra erfolgreich gestartet, weitere Bohrungen sind avisiert.

Ein Rückgang der Nachfrage ist auch durch die COVID-19-Pandemie bisher nicht festzustellen. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Das hängt auch damit zusammen, dass die Investitionsentscheidungen für unsere laufenden Projekte bereits Monate früher getroffen und wir im Rahmen gesicherter Budgets tätig sind. Zudem sind Investitionsentscheidungen in die Energieversorgung von Kommunen und privaten Investoren von langfristigen Überlegungen geleitet und zählen vielfach zur Daseinsvorsorge. Der steigende Energiebedarf im Zuge der Energiewende (Strom für Wärmepumpen, Ersatz für Wärmeauskopplung der Kohlekraftwerke, E-Mobilität, Wasserstofferzeugung für die stromintensive Industrie etc.) wird derartige Investitionen auch unabhängig von einer Pandemie weiter notwendig machen.

Die Vorteile der Geothermie für ein Gelingen der Energiewende liegen auf der Hand: geothermische Elektrizität und Wärme werden nahezu CO2 -neutral erzeugt, sind grundlastfähig und werden dezentral, also von den Verbrauchern in der Region der Erzeugung abgenommen. Geothermie ist eine wesentliche Ergänzung der nicht grundlastfähigen Wind- und Solarkapazitäten im Energiemix der erneuerbaren Energien. Das gilt insbesondere, wenn im Zuge des Ausstiegs aus der Atom- und Kohleenergie innerhalb relativ kurzer Zeiträume große Mengen bis dahin gesicherter Elektrizitätsleistung und Wärmekapazität aus dem Markt genommen wird. Der Zielsetzung einer nachhaltigen, möglichst regional verankerten Energieversorgung bei geringstmöglicher Umweltbelastung kommt kein anderer Energieträger näher als die Geothermie.

Städte und Kommunen setzen mit langfristig angelegten Plänen auf den Ersatz von fossilen Energiequellen zur Gewinnung von Elektrizität und Wärme durch die erneuerbaren Energien. Diese sogenannte Wärmewende sichert der Geothermie mittelfristig einen interessanten Markt. Die Stadt München sei als Beispiel genannt. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, bis in das Jahr 2035 die Wärmeversorgung der Bevölkerung auf Basis erneuerbarer Energien bereitzustellen. Die Geothermie wird dazu aufgrund der vorteilhaften geologischen Gegebenheiten in der Region einen Hauptbeitrag leisten. Die Daldrup & Söhne AG hat für die Stadtwerke München in den letzten drei Jahren sechs Tiefenbohrungen zur Erschließung von Heißwasseraquiferen erfolgreich niedergebracht.

Die politischen Rahmenbedingungen für die Geothermie im Strom- und Wärmesektor sind, soweit das von heute aus zu beurteilen ist, stabil und der Förderrahmen wird weiter ausgebaut. So hat die Bundesregierung zu Jahresbeginn einen weitgesteckten Förderrahmen "Heizen mit erneuerbaren Energien" in Kraft gesetzt und die Fördermöglichkeiten im Rahmen des Marktanreizprogramms für Wärmeprojekte erweitert. Für die Nutzung der flachen und mitteltiefen Geothermie sind so die Anreize für Privathaushalte, Kommunen und Infrastrukturinvestoren weiter verbessert worden.

Wir sind daher zuversichtlich, in diesem Umfeld mit einer starken Marktstellung profitabel zu agieren. Die zahlreichen Referenzen qualitativ hochwertiger und anspruchsvoller Bohrungen, die in der Geothermie erfahrenen Bohrteams, die langjährige Bekanntheit der Marke Daldrup & Söhne AG und die starke Marktposition in Mitteleuropa sind wichtige Wettbewerbsvorteile der Unternehmensgruppe. Unseren Kunden bieten wir individuelle Lösungen für ihren speziellen geothermischen Energiebedarf. Mit Instrumenten zur Risikominimierung wie der ART-Struktur und maßgeschneiderten Gesamtlösungen ebnen wir ihnen den Weg zu einer dezentralen, klimafreundlichen Energieversorgung.

Der Vorstand der Daldrup & Söhne AG geht vor diesem Hintergrund für das laufende Geschäftsjahr 2020 von einer Konzern-Gesamtleistung von rund 40 Mio. € und einer operativ positiven EBIT-Marge zwischen 2 % und 4 % aus.

Unser Dank und unsere Anerkennung gilt insbesondere unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie haben sich mit ihrer Flexibilität und großem Engagement für unsere Kunden und die Daldrup & Söhne AG eingesetzt. Unseren Kunden und Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für das der Daldrup & Söhne AG entgegen gebrachte Vertrauen.

Mit freundlichen Grüßen & Glückauf!

Oberhaching, im Mai 2020

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstand)

Bernd Daldrup

(Vorstand)

Peter Maasewerd (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

BERICHT DES AUFSICHTSRATS ZUM GESCHÄFTSJAHR 2019

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

im Geschäftsjahr 2019 hat der Aufsichtsrat seine im Gesetz, in der Satzung und in der Geschäftsordnung festgelegten Aufgaben wahrgenommen. Er hat den Vorstand bei der Leitung und strategischen Ausrichtung des Unternehmens beraten und diesen bei der Führung der ihm obliegenden Geschäfte auf Basis aller bereitgestellten Informationen überwacht. Dazu hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig und zeitnah über den Gang der Geschäfte in den vier Geschäftsbereichen, zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns, zur Risikolage, namentlich zum Status der Geothermiekraftwerke Landau und Taufkirchen, zum Fortgang der Verhandlung mit potenziellen Investoren für die Geysir Europe-Gruppe und zu aktuellen Themen unterrichten lassen. Dies erfolgte innerhalb und außerhalb der Aufsichtsratssitzungen durch schriftliche oder mündliche Berichte. Der Aufsichtsrat erhielt zu diesem Zweck Informationen oder Unterlagen über Planungen, wesentliche strategische Entscheidungen und über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Abweichungen von den aufgestellten Plänen wurden im Aufsichtsrat intensiv diskutiert. Chancen und Risiken der Geschäftsentwicklung waren regelmäßig Thema in den Beratungen des Aufsichtsrates.

Der Aufsichtsratsvorsitzende stand auch außerhalb der Sitzungen in Kontakt mit dem Vorstand und hat sich über wesentliche Entwicklungen, die für die Beurteilung der Lage sowie für die Leitung des Unternehmens und des Konzerns von Bedeutung waren, informiert.

Die Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat in allen Sitzungen des Berichtszeitraums waren: die Organisations- und Personalstrukturen der Daldrup-Gruppe, die operative Geschäftsentwicklung sowie die weitere Entwicklung des Daldrup-Geschäftsmodells. Dies schloss im Berichtsjahr insbesondere Beratungen und Beschlussfassungen zum Verkauf der Geysir Europe-Gruppe als Teil-Konzern ein. Regelmäßig hat der Aufsichtsrat die Entwicklung der Auftragslage in den einzelnen Geschäftsbereichen, Projektfortschritte in den wesentlichen Tiefengeothermieprojekten, die Lage zu den Kraftwerken Taufkirchen und Landau sowie weitere Kraftwerks- und Heizwerksprojekte erörtert.

SITZUNGEN UND THEMENSCHWERPUNKTE

Im Geschäftsjahr 2019 fanden zehn ordentliche Aufsichtsratssitzungen am 18. Februar, 15. März, 1. April, 22. und 31. Mai, 19. und 21. August, 26. September sowie am 15. November und am 27. Dezember statt. An diesen Aufsichtsratssitzungen haben stets alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. Die Aufsichtsratssitzungen am 1. April und 31. Mai wurden telefonisch abgehalten. Auf die Bildung von Ausschüssen wurde aus Effizienzgründen verzichtet.

Gegenstand der Aufsichtsratssitzung am 18. Februar waren im Wesentlichen der Sachstand zum Kraftwerk Taufkirchen. In der Aufsichtsratssitzung am 15. März wurden Optionen zum Verkauf der Geysir Gruppe diskutiert und der Beschluss gefasst, mit dem potenziellen Käufer IKAV, einem erneuerbare Energien-Investor, Verhandlungen aufzunehmen. Am 1. April stimmte der Aufsichtsrat dem Kauf weiterer Anteile (22,88 %) an der Geysir Europe durch die Daldrup & Söhne AG zu, um den Verkauf der gesamten Gruppe einfacher gestalten zu können.

In der Aufsichtsratssitzung am 22. Mai erläuterte der Vorstand den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für die Daldrup & Söhne AG und den Konzern für das Geschäftsjahr 2018 sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns. An dieser Sitzung nahmen neben dem Vorstand die Abschlussprüfer teil. Sie erläuterten die wesentlichen Ergebnisse ihrer Prüfung. Fragen von Aufsichtsratsmitgliedern und einzelne Sachverhalte wurden intensiv und detailliert diskutiert. Dabei wurden personelle Engpässe im Rechnungswesen und im Controlling und damit Schwächen im internen Controlling adressiert.

Der Aufsichtsrat nahm die Abschlüsse und Lageberichte zur Kenntnis und verständigte sich darauf, über den Jahresabschluss und den Konzernabschluss für die Daldrup & Söhne AG respektive den Konzern für das Geschäftsjahr 2018 sowie den Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns und den Abhängigkeitsbericht des Vorstands nach eingehender eigener Prüfung in Form einer Telefonkonferenz am 31. Mai zu entscheiden. Der Aufsichtsrat ließ sich in dieser Sitzung zudem über den Sachstand zu den Kraftwerken Landau und Taufkirchen unterrichten.

Im Verlauf der telefonischen Aufsichtsratssitzung am 31. Mai stellte der Aufsichtsrat fest, dass Einwendungen zu den Abschlüssen und Lageberichten nicht zu erheben sind und billigte mit einer Enthaltung mit Umlaufbeschluss vom 31. Mai 2019 die vom Vorstand für die Gesellschaft und den Konzern vorgelegten Jahresabschlüsse und Lageberichte für das Geschäftsjahr 2018 sowie den Abhängigkeitsbericht des Vorstands. Der Jahresabschluss der Gesellschaft war damit festgestellt (§ 172 Aktiengesetz (AktG)). Der Aufsichtsrat stimmte auch dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns zu.

In der Sitzung am 19. August diskutierten Aufsichtsrat und Vorstand mit einem vorab mandatierten Unternehmensberater die Liquiditätslage des Konzerns und die Gründe für den operativen Verlust im Geschäftsjahr 2018 sowie die daraus abgeleiteten Vorschläge zur Reorganisation des Unternehmens. Darüber hinaus diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die laufenden Verhandlungen und die mit der IKAV erzielten Vereinbarungen.

Am 21. August erörterte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand den Fortgang der Gespräche mit der IKAV und den anderen potenziellen Investoren.

In der Sitzung am 26. September erörterte der Aufsichtsrat den Halbjahres-Konzernabschluss zum 30. Juni 2019 und die Geschäftsentwicklung in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres. Der Vorstand erläuterte den Stand einzelner Bohrprojekte und die Entwicklung der Auftragslage in den einzelnen Geschäftsbereichen. Insbesondere erörterte das Gremium wiederum die Maßnahmen zur Reorganisation der Unternehmensstruktur und personelle Verstärkungen. Der Vorstand erläuterte zudem den Stand der Verhandlungen mit der IKAV.

In der Sitzung am 15. November erörterte der Aufsichtsrat insbesondere die laufenden Verhandlungen mit potenziellen Investoren zum Verkauf der Geysir Europe-Gruppe und die personelle Verstärkung des Unternehmens. Auch in der Sitzung am 27. Dezember ging es in der Aufsichtsratssitzung um die beiden vorgenannten Themen. Beschlüsse wurden nicht gefasst.

Interessenkonflikte traten bei Mitgliedern des Aufsichtsrats im Berichtszeitraum nicht auf.

ORGANISATION DES AUFSICHTSRATS

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr die Herren Wolfgang Clement (Vorsitzender), Wolfgang Quecke (stellv. Vorsitzender) sowie Joachim Rumstadt an. Sie sind bis zum Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung der Organmitglieder für das Geschäftsjahr 2021 beschließt, gewählt.

Zum 31. Dezember 2019 legte Joachim Rumstadt sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats nieder. Aufsichtsrat und Vorstand danken ihm für seine langjährige, konstruktive und von hohem Sachverstand geprägte Arbeit im Gremium für die Gesellschaft.

Neu in den Vorstand ist mit Wirkung zum 21. August 2019 Stephan Temming für fünf Jahre bestellt worden. Er zeichnet verantwortlich für die Geschäftsbereiche Finanzen, Controlling, Business Development und Investor Relations sowie deren Ausbau.

PRÜFUNG DES JAHRES- UND KONZERNABSCHLUSSES FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

Der Vorstand hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 der Daldrup & Söhne AG nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellt. Die von der ordentlichen Hauptversammlung am 22. August 2019 zum Abschlussprüfer gewählte Warth & Klein Grant Thornton AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2019 der Daldrup & Söhne AG unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat sich von der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und der für den Abschlussprüfer handelnden Personen überzeugt. Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegen und sind zur Kenntnis genommen worden. Diese Vorlagen wurden vom Aufsichtsrat gemeinsam mit dem Vorstand und dem Abschlussprüfer, der über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtete und für Auskünfte und Erläuterungen zur Verfügung stand, in einer Aufsichtsratssitzung am 28. Mai 2020 ausführlich besprochen.

Erste personelle Neueinstellungen zur Beseitigung der Engpässe im Rechnungswesen der Gesellschaft wurden zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 umgesetzt. Das auftragsbezogene Controlling der Gesellschaft ist auszubauen. Hier bedarf es umfangreicher, auch personeller Maßnahmen unter Einbezug der IT-Infrastruktur. Abschließend hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Abschlussprüfung am 28. Mai 2020 im Zuge eines Umlaufbeschlusses einstimmig zugestimmt und den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, den Konzernabschluss, die jeweiligen Anhänge und den Konzernlagebericht jeweils zum 31. Dezember 2019 gebilligt.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 der Daldrup & Söhne AG ist damit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt.

ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Der vom Vorstand erstellte Abhängigkeitsbericht zum 31.12.2019 enthält gemäß der Prüfung durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft die vorgeschriebenen Angaben nach § 312 Abs. 1 AktG und kommt zu dem Ergebnis, dass die Daldrup & Söhne AG bei den dargestellten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nicht benachteiligt wurde und eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Der Abschlussprüfer hat dazu den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen." Der Aufsichtsrat hat den Abhängigkeitsbericht des Vorstands und den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers seinerseits geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der vom Aufsichtsrat durchgeführten eigenen Prüfung des Abhängigkeitsberichts sind keine Einwendungen gegen die Erklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht zu erheben.

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Daldrup & Söhne AG und der mit ihr verbundenen Unternehmen für ihren persönlichen Beitrag und Einsatz im Berichtsjahr.

Oberhaching, 30. Mai 2020

Wolfgang Clement Vorsitzender des Aufsichtsrats

DIE DALDRUP & SÖHNE-AKTIE 2019 SCHWÄCHER ALS DIE MARKT-INDICES

Die Aktie der Daldrup & Söhne AG startete mit einem Kurs von 8,65 € in das Börsenjahr 2019. Mitte April markierte die Aktie dann bei 9,50 € ihren Jahreshöchstkurs. In mehreren Stufen verlor die Aktie deutlich bis Anfang August zu ihrem Jahrestiefstkurs von 2,70 € an Wert. Bis zum Jahresende erfolgte eine Kurserholung auf 3,73 €. Damit fiel der Kurs auf Jahressicht um rund - 57 % (Vorjahr: - 36,5 %). Ausschlaggebend waren die operativen Verluste im Geschäftsjahr 2018 und der Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Daldrup & Söhne AG mit schritt-weiser Veräußerung der Geysir Europe GmbH und damit verbunden aller Kraftwerksaktivitäten an die IKAV Invest S.à r.l..

Das Börsenjahr 2019 war geprägt von fast kontinuierlich steigenden Kursen – der DAX stieg um 25,5 % (Vorjahr: -18,3 %). Der TecDax gewann 22,3 % (Vorjahr: -3,1 %). Der für die Daldrup & Söhne AG sektorspezifische Index DAXsector All Industrial kletterte um 28,9 % (Vorjahr: -16,3 %) und der DAXsubsector All Renewable Energies stieg um 71,3 % (Vorjahr: -36,1 %). Der Scale 30 Index legte um 24,5 % zu (Vorjahr: -29,2 %).

Die Umsätze in der Daldrup-Aktie auf XETRA, tradegate und den Regionalbörsen lagen im Berichtszeitraum durchschnittlich täglich bei rund 9.265 Stück (2018: rund 4.750). Die Marktkapitalisierung lag zum Jahresende bei rund 22 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €).

Die Bewertungen und Kursziele der Analystenhäuser Pareto Securities und SMC Research lagen zuletzt bei 4,00 €. Die Analysten stuften die Aktie mit "Kaufen" respektive "Halten" ein.

Zu den Schwerpunkten der Investor-Relations-Arbeit zählten im Berichtsjahr insbesondere Gespräche mit Investoren und Analysten zur Erläuterung der Konsolidierung sowie die Weiterentwicklung des Geschäftsmodells des Daldrup-Konzerns im Rahmen von Kapitalmarktveranstaltungen wie dem Eigenkapitalforum der Deutsche Börse AG.

DALDRUP & SÖHNE AG KURSENTWICKLUNG 2019 BIS APRIL 2020

Aktienkurs der Daldrup & Söhne AG

Stückumsätze aller deutschen Regionalbörsen und Handelsplattformen

Aktienkurs der Daldrup & Söhne AG

DALDRUP & SÖHNE AG KURSENTWICKLUNG

2019 BIS APRIL 2020

Stückumsätze aller deutschen Regionalbörsen und Handelsplattformen

KONZERNLAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2019 A. DER DALDRUP-KONZERN 1. Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit 2. Markt, Wettbewerb und Kundenverbindungen 3. Strategie, Ziele und Steuerung 4. Beteiligungen 5. Forschung und Entwicklung 6. Überblick über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Geschäftsverlauf B. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE 1. Ertragslage 2. Vermögenslage 3. Finanzlage 43 4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage C. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN D. RISIKO- UND CHANCENBERICHT 1. Strategische Risiken 46 2. Operative Risiken 3. Allgemeine wirtschaftliche Risiken 4. Technologische Risiken 5. Rechtliche Risiken 6. Regulatorische und politische Risiken 50 7. Risiken in Verbindung mit der COVID-19-Pandemie 8. Chancenbericht 9. Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation E. PROGNOSEBERICHT 1. Künftige Unternehmensausrichtung 2. Künftige wirtschaftliche Rahmenbedingungen 3. Erwartete Ertrags- und Finanzlage F. ANGABEN ZU EIGENEN ANTEILEN GEM. § 160 ABS. 1 NR. 2 AKTG

G. SCHLUSSERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT

KONZERNLAGEBERICHT

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019 DER DALDRUP & SÖHNE AKTIENGESELLSCHAFT, OBERHACHING

A. DER DALDRUP-KONZERN

1. KONZERNSTRUKTUR UND GESCHÄFTSTÄTIGKEIT

Die Daldrup & Söhne AG als Muttergesellschaft des Daldrup-Konzerns ist in Deutschland und in Mitteleuropa unverändert ein gefragter und führender Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen. Die Unternehmenstätigkeit gliedert sich in die Geschäftsbereiche Geothermie, Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung sowie Environment, Development & Services (EDS).

Bis zum 31.12.2019 besetzte der Daldrup-Konzern über den Konzernbereich II auch alle Positionen der Wertschöpfungskette geothermischer Projekte: In der Geysir Europe GmbH und deren direkten Tochterunternehmen waren sämtliche Kraftwerksaktivitäten gebündelt. Vorgenannte Gesellschaften bildeten einen Teilkonzern innerhalb des Daldrup-Konzerns. Dieser Konzernbereich II umfasste überwiegend die Claim-Rechte, die Entwicklungsgesellschaften bzw. den Generalübernehmer Exorka GmbH zur Entwicklung neuer Projekte bis zur Marktreife. Ferner waren dort auch die Beteiligungen an den Kraftwerken in Landau und Taufkirchen gebündelt.

Diesen Konzernbereich II inklusive der Gesellschafteranteile an den genannten Kraftwerken hat Daldrup in zwei Schritten an einen erneuerbare Energien-Investor zum 30. Juni 2019 und in einem zweiten Schritt am 13. Januar 2020 bis auf die Anteile an der Projektgesellschaft Geothermie Neuried GmbH & Co. KG, Neuried veräußert.

Im Wesentlichen unverändert ist die Geschäftstätigkeit der Daldrup & Söhne AG im Berichtsjahr geblieben. Das Unternehmen ist in Deutschland und in Mitteleuropa ein gefragter und führender Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen. Die Unternehmenstätigkeit gliedert sich in die Geschäftsbereiche Geothermie, Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung sowie Environment, Development & Services (EDS).

Im Rahmen geothermischer Projekte bietet die Daldrup & Söhne AG mit ihren Bohrgeräten und ihrem bohrtechnischen Know-how elementare Leistungsbestandteile für die Nutzbarmachung geothermischer Energie in Wärme- und Stromprojekten.

ANBIETER VON BOHRDIENSTLEISTUNGEN

Daldrup erbringt umfangreiche bohr- und umwelttechnische Dienstleistungen für zahlreiche Kunden aus Industrie, Versorger, kommunale/ staatliche Stellen sowie Privatkunden.

Geothermie
tiefe mitteltiefe flache
Wasser
gewinnung
Rohstoffe
&
Exploration
EDS
-------------------------------------------- --------------------- ------------------------------- -----

KONZERNSTRUKTUR ZUM 31.12.2019

GEOTHERMIE: EINE ERNEUERBARE, UNERSCHÖPFLICHE ENERGIEQUELLE

Im Geschäftsbereich Geothermie werden Bohrdienstleistungen sowohl für die oberflächennahe Geothermie (insbesondere Erdwärmesonden für Wärmepumpen), aber vor allem Bohrdienstleistungen für die Tiefengeothermie erbracht. Für die Nutzung der Tiefengeothermie können Bohrungen von bis zu ca. 6.000 Metern hergestellt werden, um die danach zugängliche Erdwärme für die Strom- und/ oder Wärmegewinnung ertragreich zu nutzen.

Die Geothermie gewinnt in der Strom- und Wärmeerzeugung als kleinster Bestandteil der erneuerbaren Energien im Gesamtenergiemix weltweit weiterhin an Bedeutung; der Wachstumspfad ist intakt. Länder, die über Hochenthalpielagerstätten verfügen, sind dabei besonders bevorzugt. Unter Hochenthalpielagerstätten versteht man Standorte, in denen hohe Temperaturen (über 200 °C) oder Drücke in vergleichsweise geringen Tiefen (< 2.000 m) angetroffen werden. In Niedrigenthalpieregionen hingegen, wie z. B. in Deutschland und den angrenzenden Ländern, werden zur Stromerzeugung aus Geothermie tiefere Bohrungen und sogenannte binäre Kraftwerkskreislaufprozesse genutzt.

Auch die direkte Nutzung der Geothermie zur Wärme- und Kälteversorgung in Deutschland und in Teilen angrenzender EU-Länder bietet sehr wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten. Dazu zählen die Wohnungswirtschaft sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung und die Nah- und Fernwärmeversorgung sowie gewerbliche Anwendungen der Wärmenutzung wie in Gewächshäusern, Fischzuchten, Trocknungsprozessen etc. Eine solche Nutzung bietet sich bei Lagerstätten an, die Thermalwassertemperaturen von unter 110 °C aufweisen und die in der Regel Bohrtiefen von 1.000 bis 3.000 Metern erforderlich machen. In Deutschland ist zudem der gesetzliche Rahmen für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Benachbarte Länder wie die Niederlande gehen vergleichbare Wege, um bestehende Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern abzubauen.

Tätigkeitsschwerpunkte der Daldrup & Söhne AG im Inland liegen unverändert in den Hotspots der deutschen Geothermiemöglichkeiten, im bayerischen Molassebecken rund um die Stadt München, am Oberrheingraben sowie in der norddeutschen Tiefebene. In Europa konzentrierten sich die Aktivitäten im Geschäftsjahr 2019 insbesondere auf die Niederlande und die Schweiz. Neben diesen Ländern bestehen konkrete Akquisemöglichkeiten in geologisch interessanten Teilen Italiens. Insofern richtet die Daldrup & Söhne AG ihre europaweiten Aktivitäten an Standorten mit besonders gutem geothermischen Potenzial und entsprechenden Absatzmöglichkeiten für Strom und Wärme weiter konsequent aus.

Tiefenbohrungen bis in 6.000 Metern Tiefe stellen immer große Anforderungen an die Planung und die Taktung zwischen den Beschäftigten, der Technik und den Zulieferern in der Bohrphase. Im Laufe der Firmengeschichte hat die Daldrup & Söhne AG mehr als 10.000 Bohrungen erfolgreich in unterschiedlichen geologischen Formationen ausgeführt. Davon hat sie über 50 Bohrungen für tiefe Geothermieprojekte niedergebracht. Der Anteil des Geschäftsbereichs Geothermie am Umsatz des Jahres 2019 der Daldrup & Söhne AG erreichte 31 % (Vorjahr: 81 %).

VORHABEN GEOTHERMIEKRAFTWERK NEURIED

Im Rahmen des Verkaufs der Anteile an der Geysir Europe GmbH sind die Projektrechte und Vermögenswerte des Geothermiekraftwerksprojektes Neuried nicht veräußert worden. Sie sind bei Daldrup verblieben. Es ist weiter beabsichtigt, die geothermische Energie in Neuried zu nutzen. Dies soll mit einem starken Finanzpartner umgesetzt werden, der mehrheitlich die Projekt- und später die Betreibergesellschaft führen soll.

ALTERNATIVE RISK TRANSFER (ART)-KONZEPT DER DALDRUP-GRUPPE

Die Daldrup & Söhne AG hat gemeinsam mit namhaften Partnern der Versicherungswirtschaft einen Mechanismus zur Absicherung von Fündigkeitsrisiken bei der Erstellung von Tiefengeothermieprojekten entwickelt. Dieses exklusiv für die Kunden der Daldrup & Söhne AG zur Verfügung stehende Absicherungskonzept ermöglicht in vielen Fällen erst geothermische Bohr- und Energieprojekte für mittelständische Kunden der Daldrup & Söhne AG, da nun auch die Finanzierung von Geothermieprojekten mit einem hohen Fremdkapitalanteil begleitet werden können. Damit sind Geothermiebohrungen – inklusive der ersten Bohrung, die das höchste Fündigkeitsrisiko beinhaltet – für Projektentwickler und Investoren bereits von Beginn an über Kreditinstitute finanzierbar. Daldrup tritt dabei weder als Finanzierer noch als Versicherer auf. Die Fündigkeitsrisiken werden von Dritten getragen. Das ART-Konzept ist daher ein enorm bedeutendes Instrument der Kunden- und Projektakquise in Mitteleuropa und bildet unverändert ein Alleinstellungsmerkmal für den Daldrup-Konzern.

Rohstoffe & Exploration

Im Geschäftsbereich Rohstoffe & Exploration dienen die von der Daldrup & Söhne AG ausgeführten Bohrungen nationalen und internationalen Minen- und Aufsuchungsgesellschaften zur Erkundung von Lagerstätten fossiler Energieträger (insbesondere Steinkohle, Öl und Gas) sowie mineralischer Rohstoffe (z. B. Salze, Erze, Kupfer, Nickel, Zink und Kalk). Einen weiteren Schwerpunkt bilden Arbeiten zur Erkundung und Sicherung des Baugrundes in Bergbaugebieten. Der Anteil dieses Geschäftsbereiches am Umsatz des Konzerns im Jahr 2019 beläuft sich auf 46 % (Vorjahr: 12 %).

Wassergewinnung

Der Geschäftsbereich Wassergewinnung bildet den unternehmerischen Ursprung der Daldrup & Söhne AG. Er umfasst den Brunnenbau zur Gewinnung von Trink-, Brauch-, Heil-, Mineral-, Kesselspeiseoder Kühlwasser sowie Thermalsole. Neben der eigentlichen Bohrleistung kommt es bei der Wassergewinnung auf spezielle Techniken an, von der Edelstahl-Verrohrung zur Förderung von Trinkund Heilwasser über den professionellen Ausbau von Brunnenanlagen bis zur Montage moderner Filter- und Pumpenanlagen. Der Geschäftsbereich Wassergewinnung repräsentiert 7 % (Vorjahr: 3 %) des Konzernumsatzes im Jahr 2019.

EDS

Im Geschäftsbereich Environment, Development & Services (EDS) sind besondere umwelttechnische Dienstleistungen für die verschiedensten Auftraggeber zusammengefasst. Die Kompetenz der Daldrup & Söhne AG wurde wiederholt bei der hydraulischen Sanierung von kontaminierten Standorten, der Planung und Errichtung von Gas-Absaugbrunnen zur Gewinnung von Deponiegas, der Erstellung von Grundwassergütemessstellen oder der Errichtung von Wasserreinigungsanlagen unter Beweis gestellt. Der Geschäftsbereich EDS hat im Geschäftsjahr 2019 einen Anteil von 16 % (Vorjahr: 4 %) am Umsatz des Daldrup-Konzerns.

Die Erfahrungen aus den vier Geschäftsbereichen stärken und sichern täglich die Weiterentwicklung des Bohr-Know-hows. Das Umsatzwachstum der Daldrup & Söhne AG ist jedoch limitiert durch den bestehenden Mangel an gut ausgebildeten und jungen Mitarbeitern. Daher ist es wichtig, Beschäftigungsschwankungen im Betrieb der Großanlagen durch Personalpooling abzufedern. Im Durchschnitt des Jahres 2019 wurden 149 Mitarbeiter/-innen (Vorjahr: 157) im Konzern beschäftigt. Projektbedingt kommen bei Bedarf weitere Mitarbeiter hinzu, die im Wesentlichen der Daldrup & Söhne AG durch andere Unternehmen flexibel zur Verfügung gestellt werden.

2. MARKT, WETTBEWERB UND KUNDENVERBINDUNGEN

Geothermie ist die unterhalb der festen Oberfläche der Erde gespeicherte Wärmeenergie, die grundsätzlich mit zunehmender Bohrtiefe ansteigt. In Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa 3 °C pro 100 Meter Tiefe zu. Geologen gehen davon aus, dass im Erdkern Temperaturen von etwa 5.000 bis 7.000 °C erreicht werden. Diese in der Erde gespeicherte Wärme ist nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich, da aus dem Inneren unseres Planeten ein ständiger Strom von Energie, der sogenannte terrestrische Wärmestrom, an die Oberfläche steigt.

Damit ist die Geothermie eine regenerative Energiequelle. Mit dem an die Oberfläche geförderten heißen Tiefenwasser kann zuverlässig – auch in einem parallelen Prozess – Strom erzeugt und Wärme ausgeleitet werden. Im Gegensatz zu der nur fluktuierend zur Verfügung stehenden Energie aus Wind und Sonne kann diese Energie kontinuierlich genutzt werden und ist damit grundlastfähig. Weitere Vorteile geothermischer Energie sind die kohlendioxidarme Erzeugung, die auch über einen längeren Zeitraum gut kalkulierbaren fixen und variablen Kosten sowie die Energiebereitstellung am Ort des Verbrauchs (dezentral) und eine landschafts- und umweltschonende Erschließung.

Quelle: Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Wärmewende mit Geothermie, Juni 2019

Die Geothermie ist in Deutschland ein mit Wachstumsperspektiven versehener Nischenmarkt. Insgesamt hat geothermische Energienutzung ein signifikantes Potenzial, mit dem sich der Energiebedarf Deutschlands rechnerisch um ein Vielfaches decken ließe.

Derzeit ist die Stromerzeugung mittels tiefer Geothermie allerdings noch teurer als vergleichbare regenerative Energiequellen. Die Stromgestehungskosten für 1 kWh-Strom aus Geothermie belaufen sich im Mittel auf 37 ct/kWh. Daher ist eine EEG-Vergütung auf heutigem Niveau für den weiteren Ausbau der tiefen Geothermie im Rahmen der Stromproduktion in Deutschland notwendig. Insbesondere der kombinierte Anlagenbetrieb kann sich nach Ablauf der Vergütungsdauer weiterhin rechnen, da diese Anlagen dann ihre Betriebskosten allein über den Wärmeverkauf decken können. Das schließt die Kosten der Stromerzeugungsanlagen ein.

Die Produktion geothermischer Wärme hingegen ist bereits heute wirtschaftlich ohne Subventionierung für die Nah-Fernwärmeversorgung sowie für das Heizen von Gebäuden in der Breite möglich. Für eine hydrogeothermale Wärmegewinnung für die Versorgung größerer Nahbzw. Fernwärmesysteme werden Aquifere benötigt, deren Tiefenwässer Temperaturen von mindestens 70 °C, besser mehr als 80 °C, sowie gute Speichereigenschaften aufweisen und damit hohe Zuflussraten ermöglichen. Die Wärmenutzung mittels tiefer Geothermie ist eine seit Jahrzehnten erprobte und bewährte Technik. Mit der gewonnenen geothermischen Wärme können über einen Großteil (mehr als 8.000 Stunden) des Jahres zuverlässig Wärme und evtl. Kälte für Wohnbebauung, Fernwärmenetze, öffentliche Gebäude oder die Industrie bereitgestellt werden. Bei zu geringen Thermalwassertemperaturen kann das Fernwärmewasser zusätzlich mit einer Wärmepumpe oder mit Hilfe anderer Einrichtungen auf die benötigte Temperatur angehoben werden.

GEBIETE MIT GEOTHERMISCHEN RESSOURCEN IN DEUTSCHLAND AB EINEM TEMPERATURNIVEAU VON 60° CELSIUS

Reine Wärmeprojekte sind aus finanzieller Sicht in erster Linie Nahbzw. Fernwärmeprojekte, da die Investitionskosten der Bohrungen und der Anlagentechnik im Gegensatz zu den Investitionen für elektrische Energie aus Geothermie oder in das Versorgungsnetz relativ gering sind. Die Fern- und Nahwärmenetze sind meist in kommunaler Hand oder in der Hand großer Infrastrukturgesellschaften. Das Potenzial sowohl für eine erweiterte Nutzung geothermischer Energie als auch für eine Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist enorm. Als Beitrag zur Erreichung des Ziels des Pariser Klimaabkommens, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, hat die Bundesregierung in ihrem Klimaschutzgesetz im Oktober 2019 die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 % gegenüber den Werten von 1990 beschlossen.

Dieses Ziel ist ohne eine Wärmewende, also ein Umstieg auf erneuerbare Energiequellen im Wärmesektor, nicht zu schaffen. Fortschritte bei der Energieeffizienz schreiten nur langsam voran. Der Ausbau geothermisch gespeister Wärmenetze stellt eine Option dar, die schneller umgesetzt werden kann, als die energetische Sanierung von Altbauten und die Errichtung von Neubauten mit geringem Wärmeverbrauch. Die Daldrup & Söhne AG ist bereits an solchen Projekten mit ihren Bohrdienstleistungen für die Stadtwerke München, die Stadtwerke Schwerin sowie für die Gemeinden Oberhaching und Taufkirchen beteiligt gewesen.

Am Beispiel Deutschland wird die Situation im Wärmemarkt anhand von Zahlen des Umweltbundesamtes im Folgenden beispielhaft kurz dargestellt. Wärme macht mehr als 50 % des Endenergieverbrauchs aus und wird vielfältig eingesetzt: als Raumwärme oder Klimatisierung, für Warmwasser und Prozesswärme oder zur Kälteerzeugung. Allein die Raumwärme und die Prozesswärme haben sektorübergreifend Anteile von rund 26 % respektive gut 23 % wie in der Grafik "Energieverbrauch nach Anwendungszwecken" dargestellt. Derzeit werden in Deutschland ca. 1.450 TWh Wärme/Kälte verbraucht. Der Stromverbrauch über das Jahr beträgt im Vergleich dazu nur knapp über 500 TWh. D. h., es wird fast dreimal so viel Wärme wie Strom benötigt – ein häufig unterschätzter Faktor bei der Bewertung geothermischer Wärme. Die Wärmeversorgung verursacht aber auch circa 40 % der energiebedingten Treibhausgasemissionen in Deutschland. Daher ist der Trend einer zunehmenden Bedeutung erneuerbarer Energien bei der Wärmebereitstellung folgerichtig.

ENERGIEVERBRAUCH NACH ANWENDUNGSZWECKEN 2018

Endenergieverbrauch gesamt 2018: 8.995,8 PJ

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Anwendungsbilanzen zur Energiebilanz Deutschland, November 2019

Wärme wird größtenteils in den drei Endverbrauchssektoren "Private Haushalte", "Industrie" sowie "Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD)" direkt erzeugt und verbraucht. Darüber hinaus wird knapp ein Zehntel des Wärmebedarfs durch Fernwärme aus dem Umwandlungssektor der allgemeinen Versorgung gedeckt. Die Anteile der unterschiedlichen Energieträger an der Wärmebereitstellung haben sich, wie in der Grafik "Wärmeverbrauch nach Energieträgern" dargestellt, in den letzten zehn Jahren kaum verändert und sind daher gut planbar.

Die Grafik "Wärmeverbrauch nach Sektoren und Anwendungsbereichen" zeigt, dass Haushalte und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) die größten Nachfrager für Raumwärme und Warmwasseraufbereitung sind. Prozesswärme, wie sie überwiegend in der Industrie benötigt wird, verlangt in der Regel höhere Ausgangstemperaturen.

WÄRMEVERBRAUCH1 NACH ENERGIETRÄGERN

WÄRMEVERBRAUCH1 NACH SEKTOREN2 UND ANWENDUNGSBEREICHEN 2018

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Anwendungsbilanzen zur Energiebilanz Deutschland, November 2019; Umweltbundesamt, Energieverbrauch für fossile und erneuerbare Wärme, 16. März 2020

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Anwendungsbilanzen zur Energiebilanz Deutschland, November 2019

WÄRMEVERBRAUCH1

ANWENDUNGSBEREICHEN 2018

NACH SEKTOREN2

UND

Bei der Fernwärmeerzeugung im Umwandlungssektor finden Gase (insbesondere Erdgas) die größte Verwendung, gefolgt von Kohlen. 68 % der Fernwärmeerzeugung basieren auf fossilen Primärenergieträgern. Das Potenzial zur Reduzierung dieses Anteils ist groß. Abnehmer von Fernwärme sind zu etwa gleichen Teilen die Industrie und die privaten Haushalte, der Anteil des GHD-Sektors beträgt rund 10 %.

ENERGIEEINSATZ ZUR FERNWÄRMEERZEUGUNG IN KRAFTWERKEN1 DER ALLGEMEINEN VERSORGUNG

1 Heizkraftwerke der allgemeinen Versorgung und Fernheizwerke 2 nicht erneuerbare Abfälle und Abwärme

3 hauptsächlich Biomasse und erneuerbare Siedlungsabfälle

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V., Anwendungsbilanzen zur Energiebilanz Deutschland, November 2018

Der Anteil erneuerbarer Energien zur Deckung des Wärme- und Kältebedarfs in Deutschland stieg in der Dekade 2000 bis 2009 um rund 164 % auf 11,6 %. Von 2010 bis 2019 stieg der Anteil deutlich langsamer um 17 %. Im Jahr 2019 betrug der Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte 14,5 %. Die tiefe und oberflächennahe Geothermie stellen derzeit etwa 9 % der erneuerbaren Wärme zur Verfügung – ihr Anteil steigt dabei gegenüber der Nutzung von Biomasse (Anteil über 80 %) konstant an. So lag die Wärmebereitstellung aus Umweltwärme und Geothermie im Berichtsjahr mit 16 TWh deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+ 8 %).

Dennoch wird erneuerbare Wärme in Deutschland bisher überwiegend aus Holz, biogenen Abfällen und Biogas gewonnen. Ähnlich wie bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe entstehen dabei sowohl gesundheitsschädliche Emissionen, in erster Linie Feinstaub und Stickoxide, als auch Treibhausgasemissionen. Auch aus Gründen des hohen Flächenbedarfs und der Landnutzungskonkurrenz ist ein Ausbau der Verwendung dieser Input-Brennstoffe wenig wahrscheinlich. Aufgrund der wetterbedingten Abhängigkeit ist mit Solarthermie allerdings eine ganzjährige Bereitstellung der Wärmegrundlast nicht realisierbar. Die Geothermie ist dagegen unabhängig von Wetterbedingungen und hat einen geringen Flächenbedarf. Das verleiht der Geothermie für die Wärmegrundlast eine sehr gute Position. Dass die Geothermie eine der klima- und umweltfreundlichsten Technologien zur Wärmebereitstellung ist, zeigt die Grafik "Feinstaub-, Stickoxid- und Treibhausgasemissionen pro kWh für verschiedene Wärme-Technologien".

FEINSTAUB-, STICKOXID- UND TREIBHAUSGASEMISSIONEN PRO KILOWATTSTUNDE FÜR VERSCHIEDENE WÄRME-TECHNOLOGIEN

Quelle: Umweltbundesamt, "Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger – Bestimmung der vermiedenen Emissionen im Jahr 2016", 2017

Die Erzeugung geothermischer Wärme hat im Jahr 2019 einen Anteil von rund 6 % an den durch den Einsatz erneuerbarer Energien vermiedenen Treibhausgas-Emissionen gehabt, gleichauf mit der Solarthermie. Dominiert wird die Vermeidung von Treibhausgas-Emission durch die erneuerbare Wärmeerzeugung von der Biomasse mit einem Anteil von rund 88 %. Insgesamt trug, wie in der Grafik "Netto-Bilanz der vermiedenen Treibhausgas-Emissionen durch die Nutzung erneuerbarer Energien" illustriert, die erneuerbare Wärme 18 % zur CO2 -Vermeidung bei, Strom 78 % und Verkehr knapp 4 %.

NETTO-BILANZ DER VERMIEDENEN TREIBHAUSGAS-EMISSIONEN DURCH DIE NUTZUNG ERNEUERBARER ENERGIEN IM JAHR 2019*

Quelle: Umweltbundesamt, Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger unter Verwendung von Daten der AGEE-Stat, Februar 2020

Die Bundesregierung hat sich zum Erreichen ihrer Klimaziele im Bundes-Klimaschutzgesetz sektorenscharfe Emissionsminderungsziele bis zum Jahr 2030 gesetzt. Diese Ziele sollen mit Maßnahmen erreicht werden, die im Klimaschutzprogramm 2030 niedergelegt sind. Beispielsweise sollen erneuerbare Energien und unvermeidbare Abwärme stärker in Wärmenetzen genutzt werden. Mit Hilfe von Geothermie können die Treibhausgasemissionen bei der Bereitstellung von netzgebundener Wärme deutlich gesenkt werden. Die Nutzung von Tiefengeothermie ist grundsätzlich im gesamten Bundesgebiet möglich. Das Leibniz Institut

für Angewandte Geophysik (LIAG) beziffert das technische Potenzial der auf Basis von Tiefengeothermie bereitgestellten Wärme bis zum Jahr 2050 auf bis zu 100 TWh pro Jahr ("a"). Im Jahr 2018 wurde bei einer installierten Leistung von 406 MW thermisch knapp 1,5 GWh/a produziert. Dabei hat die Fernwärme in der Bedeutung in den letzten Jahren deutlich zugenommen und stellte 2018 zwei Drittel der Jahresproduktion. Die Verwendung zur Heizung von Gebäuden ist mit einem Anteil von 0,7 % bisher immer vernachlässigbar gewesen.

DIREKTWÄRMENUTZUNG AUS VORHANDENEN UND BERECHNETEN WERTEN 1999 BIS 2018 IN DEUTSCHLAND

Quelle: GeotIS Geothermisches Informationssystem, Direktwärmenutzung aus vorhandenen und berechneten Werten in der Bundesrepublik Deutschland, https://www.geotis.de/geotisapp/templates/heatsumstatistic.php, 5. Mai 2020

Insgesamt besteht im Bereich geothermischer Wärme ein enormes Ausbaupotenzial bei gleichzeitig geringem Flächenbedarf und flexiblen Einsatzmöglichkeiten. Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas können in vielen Bereichen der Wärmeerzeugung durch Geothermie substituiert werden. Als Beispiel ist die Stadt München zu nennen, die bis 2040 als erste deutsche Großstadt 100 % der Fernwärme aus erneuerbaren Energien bereitstellen will – die tiefe Geothermie spielt dabei aufgrund der günstigen geologischen Untergrundbedingungen eine zentrale Rolle.

Der Ausbau der geothermalen Wärmenetze ermöglicht eine schnellere Umsetzung der Wärmewende als die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Auch in der oberflächennahen und mitteltiefen Geothermie gibt es bei den erdgekoppelten Wärmepumpen ein großes Ausbaupotenzial.

In Deutschland ist nach Angaben des Bundesverbandes Geothermie (BVG) im Jahr 2019 eine elektrische Leistung von 37,1 MW (Vorjahr: 34,8 MW) durch tiefengeothermische Kraftwerke installiert. Es befinden sich 37 (Vorjahr: 36) überwiegend hydrothermale Tiefengeothermiekraftwerke in Betrieb. Neben der elektrischen Leistung erzeugen sie eine thermische Leistung von 336,5 MW (Vorjahr: 315,4 MW). Weitere 33 (Vorjahr: 32) Tiefengeothermieprojekte befinden sich im Bau- oder Planungsstadium.

Anders als die Tiefengeothermie hat die oberflächennahe Geothermie (Bohrtiefe bis zu 400 m) bereits eine größere Marktdurchdringung erreicht. Der BVG schätzt, dass über 400.000 Anlagen (Vorjahr: rund 390.000) (z. B. als Erdwärmesonden oder -kollektoren in Verbindung mit Wärmepumpen) in Betrieb sind und ca. 4.400 MW bereitstellen.

Die Herstellung von Anlagen der tiefen Geothermie zur Strom- und/ oder Wärmeerzeugung werden in Deutschland unter anderem durch das Marktanreizprogramm, das CO2 -Gebäudesanierungsprogramm der KfW sowie weitere Einzelmaßnahmen gefördert. Diese bis dato komplexe Förderlandschaft soll in einem zukünftigen Gebäudeenergiegesetz (GEG) adressatenfreundlicher und attraktiver ausgestaltet werden. Im Herbst 2019 nahm die Bundesregierung das Vorhaben

in das Klimaschutzprogramm 2030 zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 auf. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors um mindestens 55 % gegenüber dem Basisjahr 1990 verringert werden. Um im gleichen Zug den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte zu steigern, ist aus Sicht des Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ein technologieoffener Gleichklang im GEG, der Anfang 2020 eingeführten steuerlichen Förderung sowie einer ambitioniert ausgestalteten investiven Förderung notwendig.

Weitere Programme auch im Rahmen der erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED II) der Europäischen Kommission zielen auf Förderungen von regenerativer Wärme als Schlüssel für die beschleunigte Dekarbonisierung des Energiesystems.

Im Bereich der tiefen Geothermie spielt zudem die Forschungsförderung eine wichtige Rolle. Weitere Informationen dazu sind im Kapitel 5 "Forschung und Entwicklung" aufgeführt.

Die Begrenztheit der verfügbaren freien Bohrkapazitäten und deren begrenzte Ausbaumöglichkeiten treffen auf eine unverändert hohe Nachfrage. Stabile Bohrpreise bei bisweilen jedoch hoher Wettbewerbsintensität sind die Folge. Wettbewerber im Bereich der Tiefengeothermiebohrungen sind, neben den wenigen spezialisierten Geothermiebohrunternehmen, auch Bohrunternehmen, die primär im Öl- und Gasgeschäft tätig sind und vereinzelt an Ausschreibungen von Geothermieprojekten teilnehmen. In Zeiten steigender Rohölpreise nimmt der Wettbewerb tendenziell ab, da geringere Bohrkapazitäten der Öl- und Gasindustrie im Markt angeboten werden.

Die Marktposition der Daldrup & Söhne AG als Bohrdienstleistungskonzern und Geothermiespezialist ist in allen Geschäftsbereichen gefestigt. Der Konzern bewegt sich unverändert in einem insgesamt attraktiven, durch wachsende Nachfrage gekennzeichneten Umfeld. Das Geschäftsmodell findet positive Unterstützung durch konkretere Vorgaben von Regierungsseite zur Energiewende, insbesondere für die erneuerbare Wärme, den Umweltschutz und die Trinkwasserqualität. Daher ist auch der Wettbewerb für die Daldrup & Söhne AG insgesamt konstant hoch. Sie begegnet dieser Herausforderung durch ihr langjähriges Know-how, mit erfahrenen Bohrteams und mit einem qualitativ hohen Leistungsniveau für die Planung und Ausführung der von Kunden beauftragten Projekte.

Die gute Wettbewerbsposition des Daldrup-Konzerns in Mitteleuropa wird unterstützt von hohen technischen, finanziellen und zunehmend behördlichen wie administrativen Markteintrittsbarrieren. Auch die eingeschränkte Verfügbarkeit von qualifizierten Bohrkapazitäten von Unternehmen mit ausreichender Bohrerfahrung im Geothermiesektor und die limitierte Anzahl an Bohrrechten in Deutschland begrenzen den Markt.

Die guten Beziehungen zu unseren Kunden in den Kundensegmenten privatwirtschaftliche Unternehmen und Kommunen bestehen zum Teil seit Jahrzehnten. Analog zum Vorjahr haben wir in den vergangenen zwölf Monaten Geschäftsbeziehungen zu neuen Kunden aus den vorgenannten Segmenten sowie zu Investoren für größere Geothermieprojekte ausgebaut. Das Geschäft mit Privat- und Gewerbekunden ist unverändert stabil. Der Konzern verfügt in allen Geschäftsbereichen über zahlreiche Referenzen insbesondere in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Benelux und Polen mit Bohrtiefen von bis zu 6.000 Metern.

Alle Geschäftsbereiche haben einen komfortablen Auftragsbestand, der planerisch eine gute Auslastung bis weit in das Jahr 2021 hinein sichert. Nach Meinung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG markieren insofern staatliche Vorgaben, örtliche Energieinitiativen in überwiegend urbanem Umfeld und ein heute bereits subventionsfreier Betrieb von Wärmeerzeugungsanlagen den intakten Wachstumspfad für den Konzern.

3. STRATEGIE, ZIELE UND STEUERUNG

Zweck des Daldrup-Konzerns ist daher der Ausbau der Geothermie, um den Kommunen, den Unternehmen und Verbrauchern in Europa einen konkurrenzfähigen Zugang zu klimafreundlichen, geothermischen Energiequellen als Alternative zu den fossilen Primärenergieträgern zu verschaffen.

Die Gesellschaften des Daldrup-Konzerns besetzen mit ihren Geschäftsfeldern die Zukunftsthemen Energie, Trinkwasser und Rohstoffe bzw. Exploration und wollen unter den genannten Punkten nachhaltig wachsen und die führende Marktstellung in Deutschland und Europa als erfahrener Bohrtechnikspezialist ausbauen. Zudem will sich Daldrup an wirtschaftlich sinnvollen geothermischen Wärmeprojekten mit regionalem, dezentralen Charakter und mittelständisch geprägten Größenordnungen beteiligen. So könnten zu den volatileren Einnahmen aus dem projektgetriebenen Bohrgeschäft konstante Erlöse aus dem Verkauf von Wärme erzielt werden.

Für die Fortentwicklung des Konzerns ist es von besonderer Bedeutung, dass der eingeleitete Strategieprozess in vertrieblicher, projektorganisatorischer und finanzwirtschaftlicher Hinsicht weiter vorangetrieben wird. Der vollständige Verkauf der Geysir Europe-Gruppe mit den Geothermie-Kraftwerken Taufkirchen und Landau hat die Ertrags- und Liquiditätssituation des Konzerns in einem ersten Schritt deutlich entlastet und stabilisiert. Nennenswerte Mittelabflüsse in die Kraftwerksgesellschaften finden seit dem Verkauf nicht mehr statt. Dennoch werden auch mittelfristig weitere organisatorische Veränderungen notwendig sein, um den Konzern zukunftsweisend auszurichten. Dazu zählen beispielsweise die Optimierung interner Prozesse und die Steuerung und Überwachung der Bohrprojekte sowie der Beteiligungen. Der Strategieprozess hat betriebswirtschaftlich zum Ziel, eine nachhaltig verbesserte Finanz- und Ertragskraft der Daldrup-Gruppe herzustellen und die Projektrisiken deutlich zu verringern. Mit einer entsprechend wirtschaftlichen Stabilität kann der Daldrup-Konzern in einem stabilen wirtschaftlichen und politischen Umfeld an dem strukturellen Wachstumsmarkt "Erzeugung geothermische Wärme" und den übrigen Zukunftsthemen in Mitteleuropa erfolgreich partizipieren.

4. BETEILIGUNGEN

Die nach dem Verkauf der Kraftwerksaktivitäten verbleibenden Gesellschaften sind in den Regionen Schweiz und Österreich sowie Benelux operativ tätig. Sie festigen und betreiben das operative Bohrgeschäft in den genannten Regionen. Darüber hinaus sind strategische Kooperationen für die gezielte Bearbeitung von Marktnischen denkbar.

Der Daldrup-Konzern umfasst zum 31.12.2019 die folgenden Beteiligungen:

Daldrup Bohrtechnik AG, Baar (Schweiz)

Die Daldrup Bohrtechnik AG agiert operativ eigenständig im nach wie vor interessanten Schweizer Markt mit teils langjährigen Geschäftsverbindungen und Kontakten. Neben Bohrungen zur Exploration und Aufsuchung von Erdwärme sind insbesondere Sonderbohrungen z. B. zur Solegewinnung und Tiefenlagerfindung nachgefragt. Die erforderliche Bohrtechnik einschließlich des qualifizierten Betriebspersonals wird bei Bedarf von der Daldrup & Söhne AG bereitgestellt.

GERF – Geothermal Energy Realisation and Financing B.V., 's-Gravenzande (Niederlande)

Die Nutzung der Erdwärme als ressourcenschonende Energiequelle erfährt eine hohe Akzeptanz bei den großen Gewächshausbetreibern (Gemüse-, Blumen-, Pflanzenanbau) in den Niederlanden. Das niederländische Wirtschaftsministerium und die Regionalprovinzen unterstützen diese Entwicklung mit einem Zuschussprogramm für Investitionen in autarke Geothermieheizwerke. Daldrup ist seit 2011 mit einer Repräsentanz in den Niederlanden, der GERF − Geothermal Energy Realisation and Financing B.V., vertreten.

Przedsiębiorstwo Projektów Górniczych i Wierceń Geologicznych "DMM" Sp.z o.o., i.L.

Die Beteiligung der Daldrup & Söhne AG an der polnischen Gesellschaft bestand seit 2012. Die Gesellschaft war überwiegend im Rahmen von Explorationsprojekten der polnischen Steinkohleindustrie tätig. Das Unternehmen diente darüber hinaus auch der Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter, die nun teilweise in der Daldrup & Söhne AG tätig sind. Die Besonderheiten des polnischen Marktes in Verbindung mit dem altersbedingten Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers sowie der räumlichen Entfernung zum originären Geschäftsgebiet führten zu dem schweren Entschluss, die Gesellschaft zu liquidieren. Es ist angestrebt, die Liquidation im zweiten Quartal des Jahres 2020 abzuschließen.

Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg

Die Daldrup & Söhne AG hält sich weiter die Möglichkeit offen, die Geschäftsaktivitäten rund um die Wassergewinnung in die Daldrup Wassertechnik GmbH auszulagern. Derzeit ruhen entsprechende Pläne. Die Mitarbeiter der Gesellschaft sind daher im Wesentlichen für die Daldrup & Söhne AG tätig.

D&S Geothermie GmbH, Grünwald

Alle Aktivitäten der Daldrup & Söhne AG im Bereich Kraftwerke (ehemaliger Konzernbereich II) wurden bis zum 31.12.2019 in der D&S Geothermie GmbH gebündelt. In der D&S Geothermie GmbH wurden zu Jahresbeginn 75,01 % der Geschäftsanteile der Geysir Europe GmbH mit ihren Tochtergesellschaften gehalten. Unter der Marke Exorka firmierte die Projektplanungs- und -entwicklungsgesellschaft. In weiteren Tochtergesellschaften wurden die regionalen Geothermieprojekte in ihren unterschiedlichen Entwicklungsphasen sowie die Lizenzen gebündelt. Darüber hinaus stellte die D&S Geothermie GmbH seit 2009 sukzessive Finanzierungen für die Geysir-Gruppe, zuletzt insbesondere im Rahmen der Errichtung des Kraftwerks in der Gemeinde Taufkirchen, zur Verfügung.

Im ersten Halbjahr 2019, Anfang März 2019, erwarb die D&S Geothermie GmbH weitere 22,88 % an der Geysir Europe GmbH, um die notwendige Gestaltungsfreiheit bei der Neustrukturierung des bisherigen Konzernbereichs II zu erhalten. Per 30.06.2019 erwarb dann die IKAV Invest S.à r.l. erste 48,944 % der Gesellschaftsanteile an der Geysir Europe GmbH sowie Gesellschaftsanteile an der Geox GmbH, der Betreibergesellschaft des Kraftwerks in Landau.

Mit Wirkung zum 13. Januar 2020 wurden alle restlichen Gesellschaftsanteile an der Geysir Europe GmbH an die IKAV Invest S.à r.l. veräußert. Seither übt die D&S Geothermie GmbH ausschließlich die Finanzierungsfunktion für die Geysir Europe-Gruppe aus, der sie Nachrangmittel zur Verfügung stellt.

5. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Generell werden im Bereich der Tiefengeothermie drei Arten der Wärmeentnahme aus dem Untergrund unterschieden:

• Tiefe Erdwärmesonden:

Geschlossener Kreislauf durch ein U-Rohr oder eine Koaxialsonde mit einem zirkulierenden Wärmeträgermedium (z. B. Geothermieprojekt der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich, Schweiz, im Triemli-Quartier).

• Hydrothermale Systeme:

Geschlossener Kreislauf, in dem Thermalwässer aus Förderbohrungen gepumpt und über Reinjektionsbohrungen wieder in natürliche Grundwasserleiter (Aquifere) eingeleitet werden.

• Petrothermale Systeme

(bzw. EGS = Enhanced Geothermal Systems): Offener oder geschlos- sener Kreislauf; mit hydraulischen Stimulationsmaßnahmen werden im trockenen Untergrund Risse und Klüfte erzeugt bzw. erweitert, durch die künstlich eingebrachtes/eingepresstes Wasser fließen kann.

Während die beiden erstgenannten Systeme durch Daldrup mehrfach erfolgreich ausgeführt und die Projekte in Betrieb genommen wurden, gibt es in Europa keinen Regelbetrieb eines petrothermalen Geothermieprojektes. Nach wie vor existieren auch nur ein EU-Forschungsprojekt im Elsass sowie ein Projekt in Groß-Schönebeck beim Geo-Forschungszentrum Potsdam.

Die Daldrup-Gruppe sieht sich mit ihrer langjährigen Erfahrung als technologischer Vorreiter in der Tiefengeothermie und nimmt aktiv an Forschungsprojekten teil.

6. ÜBERBLICK ÜBER DIE WIRTSCHAFTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN UND DEN GESCHÄFTSVERLAUF

In seinem im März 2020 vorgelegten Sondergutachten angesichts der Corona-Pandemie ging der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung für das Berichtsjahr von einem Rückgang der globalen konjunkturellen Dynamik aus. Für 2019 stellten sie einen Zuwachs des Welt-Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,6 % (2018: 3,3 %) fest.

Im Euroraum setzte sich die bereits im Vorjahr zu beobachtende verhaltene konjunkturelle Entwicklung im Jahr 2019 fort. Dazu trug insbesondere die schwächere Entwicklung der Investitionen und der Exporte der Industrie bei. Aufgrund der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt gingen hingegen vom privaten Konsum weiterhin positive Wachstumsimpulse sein. Zudem hat der EZB-Rat seine bereits seit Jahren sehr expansive Geldpolitik 2019 nochmals spürbar gelockert. Die Wachstumsrate des BIP im Euroraum lag nach Berechnungen der Experten mit 1,2 % im Jahr 2019 deutlich unter dem erreichten Wert von 1,9 %.

Für die deutsche Wirtschaft konstatierten die Sachverständigen für das Berichtsjahr ein Ende des langjährigen Aufschwungs. Die schwache wirtschaftliche Dynamik führen die Experten auf eine länderübergreifende Schwäche der Industrie zurück, die zum Teil in einem zyklischen Abschwung begründet war, der mit einem Rückgang der Investitionen der Unternehmen einherging. Insgesamt stellte der Sachverständigenrat für das BIP in Deutschland im Jahr 2019 eine Zuwachsrate von 0,6 % (2018: 1,5 %) fest.

NACHFRAGE NACH GEOTHERMIEPROJEKTEN STEIGT EUROPAWEIT

Die Nachfrage nach Projekten zur Nutzung geothermischer Energie für die Strom- und Wärmeversorgung verlief in Mitteleuropa nach Einschätzung der Daldrup & Söhne AG in den letzten Quartalen weiterhin lebhaft. Neben einem niedrigen Zinsniveau geben auch die Förderbedingungen in ausgewählten Ländern wie Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich, Belgien und den Niederlanden Investoren wichtige Anreize und sichere Rahmenbedingungen.

Geothermiekraftwerke stellen unabhängig von Wetter und Tageszeiten planbare "grüne" Regelenergie zur Verfügung und erfüllen damit eine stabilisierende Systemfunktion. Zudem fällt der regional hohe Strombedarf mit den tiefengeothermisch geeigneten Regionen im Oberrheingraben, dem Norddeutschen Becken und dem bayerischen Molassebecken zusammen. Geothermiestrom und geothermische Wärme werden dort produziert, wo sie benötigt werden, und sind nicht auf überregionale Stromtrassen oder Fernwärmenetze angewiesen. Sie können aber auch auf vorhandene Infrastruktur zurückgreifen. Diese systemstabilisierende Rolle wurde durch die EEG-Novelle 2017 und das Ende 2019 erweiterte Marktanreizprogramm bestätigt. Für Investoren ist damit Planungs- und Rechtssicherheit für die nächsten Jahre gegeben. Gerade bei den typischerweise langen Realisierungszeiträumen von Geothermieprojekten ist für Investoren eine heute verlässlich geregelte Vergütung während der Betriebsphase ihrer Investitionen von existenzieller Bedeutung.

Bis zum Beginn der Corona-Pandemie haben diese Rahmenbedingungen und positive Erfahrungen auch zu einer größeren Finanzierungsbereitschaft von Banken bei Projektfinanzierungen beigetragen. Jedoch zeigen Kommunen und Infrastrukturinvestoren weiterhin ein vitales Interesse an Wärme- und Stromprojekten, die sie von der Daldrup & Söhne AG auf Wunsch auch schlüsselfertig erwerben können.

In Deutschland trifft dies derzeit insbesondere in der Region um München und in ganz Norddeutschland zu. Kommunen setzen vermehrt auf eine klimafreundliche, dezentrale Energieversorgung aus lokalen Ressourcen. In den Niederlanden konzentriert sich die privatwirtschaftliche Nachfrage auf die Errichtung von lokalen Nahwärmenetzen wie sie beispielsweise Gewächshausbetreiber als Ersatz für Erdgas als Energiequelle errichten. Die leistungsbegrenzenden Faktoren im Bohr- und Projektgeschäft des Geschäftsjahres 2019 waren branchenüblich sowohl langwierige Ausschreibungs- und Genehmigungsverfahren für Bohrprojekte wie auch Engpässe bei der Verfügbarkeit von Bohrmannschaften und -gerät.

In diesem Marktumfeld erzielte der Daldrup-Konzern im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 24,8 Mio. € (Vorjahr: 38,9 Mio. €) und wies eine Gesamtleistung in Höhe von 41,8 Mio. € (Vorjahr: 34,9 Mio. €) aus.

Die einzelnen Geschäftsbereiche des Daldrup-Konzerns hatten hieran folgende Anteile:

• Geothermie: 7,7 Mio. € (31 %)
• Rohstoffe & Exploration: 11,3 Mio. € (46 %)
• EDS: 4,0 Mio. € (16 %)
• Wasserwirtschaft: 1,7 Mio. €
(7 %)

Die Umsatzerlöse des Jahres 2019 wurden zu 62 % (Vorjahr: 32 %) in Deutschland und mit 38 % (Vorjahr: 68 %) in den Niederlanden, der Schweiz und in Polen erwirtschaftet. Die Auftragslage zum Geschäftsjahresende war im Bereich der Bohranlagen für mitteltiefe und Tiefengeothermiebohrungen gut. Tiefengeothermiebohrungen wurden von Daldrup in Deutschland und der Schweiz ausgeführt sowie in den Niederlanden für das Geschäftsjahr 2020 vorbereitet.

KAPAZITÄTEN DER DALDRUP & SÖHNE AG BIS WEIT IN DAS JAHR 2021 AUSGELASTET

Für Daldrup war der Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2019 geprägt von bestehenden, großen Bohraufträgen vor allem in Deutschland und in der Schweiz. Auch die Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration, EDS und Wassergewinnung waren mit Aufträgen gut ausgelastet. Die Nachfragesituation ist anhaltend rege. Daldrup hat zudem weitere große Aufträge erhalten. Der Auftragsbestand aus dem In- und Ausland im Bohrdienstleistungsgeschäft beträgt Ende April 2020 33,0 Mio. €. Damit ist das Bohrgeschäft rechnerisch bis weit in das Jahr 2021 ausgelastet.

Die Auftragsgeber in 2019 sind sowohl deutsche Unternehmen, Kommunen und kommunale Unternehmen als auch Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. Dazu zählt auch der Auftrag der Stadtwerke München (SWM) zur Bohrung von sechs Tiefbohrungen zur Förderung von geothermischer Energie. Ferner zählt ebenso die erste Bohrung für die Nagra, der Schweizer Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle, mit einem Vier-Jahres-Projektvolumen von bis zu 50. Mio. CHF (Anteil Daldrup: bis zu 25,8 Mio. CHF) sowie erste Tätigkeiten für einen Auftrag aus den Niederlanden zur Errichtung eines geothermischen Heizwerkes inklusive dreier Tiefenbohrungen.

B. ERTRAGS-, VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

1. ERTRAGSLAGE

Die Gewinn- und Verlustrechnung des Daldrup-Konzerns wird durch im Zeitablauf schwankende Projektverläufe geprägt. Die Umsatzerlöse aus beendeten und abgerechneten Aufträgen würden bei teils mittelfristigen Projektverläufen ein nur unvollständiges Bild der insgesamt im Geschäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben und werden unter Berücksichtigung deutscher Rechnungslegungsvorgaben um die Bestandsveränderungen in Arbeit befindlicher Aufträge und kundenseitig beauftragter Leistungen ergänzt. Diese Bestandsveränderungen müssen dabei dem Vorsichtsprinzip folgend um Abschläge vom Leistungswert für das kalkulierte Wagnis, den Gewinn und die Vertriebskostenabschläge vom erreichten Leistungswert korrigiert werden. Diese Ergebnisbestandteile werden erst nach Fertigstellung, Abnahme und Schlussrechnung eines Projektes realisiert. Die Projekt- und Betriebskosten sind demgegenüber direkt zum Zeitpunkt ihres Entstehens zu erfassen.

Die so ermittelte Gesamtleistung des Geschäftsjahres 2019 steigt erfreulich auf 41,8 Mio. (34,9 Mio. €). Sie setzt sich zusammen aus gegenüber dem Vorjahr sowohl gesteigerten Umsatzerlösen von 24,8 Mio. € (Vorjahr: 38,9 Mio. €) als auch Bestandserhöhungen in Arbeit befindlicher Aufträge von 17,0 Mio. € (Vorjahr: Bestandsverminderung von 4,0 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich auf 9,8 Mio. € (1,5 Mio. €). Im Wesentlichen handelt es sich um Erträge aus der Entkonsolidierung der veräußerten Geysir Europe-Gruppe von 7,2 Mio. €, Erträge aus dem Verkauf der Geysir Europe GmbH zum 30.06.2019, Versicherungsentschädigungen von 0,3 Mio. €, Währungsumrechnungen von 0,2 Mio. €.

Der Materialaufwand mit einem traditionell hohen Anteil an bezogenen Leistungen von Drittunternehmen (z. B. Bohrlochmessungen, Richtbohrservice, Spülungsservice und zugekaufte Personaldienstleistungen) sinkt im Berichtszeitraum deutlich auf 20,8 Mio. € (29,1 Mio. €). Insbesondere die von Drittunternehmen erworbenen Leistungen sinken signifikant auf 11,7 Mio. € (18,5 Mio. €). Die Materialaufwandsquote, definiert als Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung erreicht mit 49,7% wieder ein erfreuliches Niveau nach zu schwachen 83,5% im Geschäftsjahr 2018 und 50,7 % im Jahr 2017. Der Rohertrag steigt sprunghaft auf 30,8 Mio. € (7,3 Mio. €).

Die Personalaufwendungen wachsen unterproportional zur Gesamtleistung, nehmen jedoch auf insgesamt 9,2 Mio. € (8,4 Mio. €) zu. Der Zuwachs resultiert überwiegend aus der höheren Gesamtleistung im Berichtszeitraum.

Die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 2,9 Mio. € (Vorjahr: 3,9 Mio. €) sinken konsolidierungsbedingt deutlich unter Vorjahresniveau und betreffen im Wesentlichen die großen Bohranlagen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung der Daldrup & Söhne AG sowie anteilig Abschreibungen in den Gesellschaften der entkonsolidierten Geysir Europe-Gruppe. Die Tiefbohranlagen werden in der Daldrup & Söhne AG unverändert auf Basis einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen deutlich auf 28,7 Mio. (11,6 Mio. €), wobei die operativen Kosten aus dem laufenden Bohrgeschäft nur unterproportional zum Anstieg der Gesamtleistung auf insgesamt 11,0 Mio. € zulegen. In dieser GuV-Position sind jedoch ebenfalls – nicht dem operativen Bohrgeschäft zuzuordnende – Aufwendungen im Zusammenhang mit der Veräußerung der Geysir Europe-Gruppe enthalten. Hierbei handelt es sich um Forderungsverluste aus dem Verkauf sowie der Neubewertung bei der Daldrup & Söhne AG verbliebener Forderungen gegenüber den Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe von insgesamt 18,0 Mio. € sowie Rechts- und Beratungskosten von 0,5 Mio. €. Von diesen überwiegend in der Bauphase des Kraftwerks Taufkirchen aufgebauten Forderungen von insgesamt 32,5 Mio. € wurden zunächst drei Forderungen mit einem Volumen von nahezu 11 Mio. € an den Anteilserwerber veräußert. Die verbliebenen Finanzforderungen wurden in mehrere Nachrangdarlehen an verschiedene Schuldner von insgesamt 20,7 Mio. € umgewandelt und in diesem Zusammenhang neu bewertet. Basierend auf den kaufvertraglichen Grundlagen sowie wirtschaftlicher Leistungsparameter beider Kraftwerke bis einschließlich 2026 führen die Forderungsverkäufe sowie die Neubewertungen aus heutiger Sicht zu Einzelwertberichtigungen von insgesamt 18 Mio. € unter anderem unter der Prämisse der Umsetzung bisheriger Planungen für die Fertigstellung des Kraftwerks Taufkirchen.

Das um vorgenannte Aufwendungen von insgesamt 18,5 Mio. € (inkl. Beratungsaufwand) im Zusammenhang mit der Veräußerung der Geysir Europe-Gruppe bereinigte Konzern-EBIT beträgt - 1,3 Mio. €.

Das Konzern-Finanzergebnis beträgt rückläufige - 2,3 Mio. € (Vorjahr: - 2,1 Mio. €) und beinhaltet im Wesentlichen Erträge aus den bisherigen Ausleihungen von konstant 0,5 Mio. € (0,6 Mio. €) und Ausschüttungen einer Tochtergesellschaft von 0,3 Mio. € (0,9 Mio. €), denen Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen wie Avalprovisionen von 0,7 Mio. € (0,4 Mio. €) gegenüber stehen. Steuern vom Einkommen und Ertrag betragen 0,05 Mio. €.

Insgesamt ergibt sich ein Konzernfehlbetrag in Höhe von rund - 12,3 Mio. € (- 18,5 Mio. €), bereinigt um oben genannte Faktoren ein operativer Fehlbetrag von - 2,8 Mio. €, der überwiegend auf die Zeitspanne des 1. Halbjahres 2019 und somit auf die Zeit der Vollkonsolidierung der Geysir Europe-Gruppe entfällt.

Der Daldrup-Konzern hat die prognostizierte Ziel-Gesamtleistung für das Geschäftsjahr 2019 von rund 40 Mio. € im Berichtsjahr mit insgesamt 41,8 Mio. € um 1,8 Mio. übertroffen. Das im Mai 2019

vor der Veräußerung der Geysir Europe-Aktivitäten prognostizierte, ausgeglichene Konzern-EBIT wurde mit - 10,8 Mio. € nicht erreicht. In dem Konzern-EBIT sind Erträge aus der Entkonsolidierung von 7,2 Mio. €, aus dem Anteilsverkauf von 0,6 Mio. € sowie weitere konsolidierungsbedingte Erträge von 1,2 Mio. € und Aufwendungen aus der Veräußerung bzw. Entkonsolidierung der Geysir Europe-Gesellschaften im Hinblick auf die Neubewertung respektive Veräußerung von Forderungen in Höhe von insgesamt 18,0 Mio. € und Beratungsaufwand von 0,5 Mio. € enthalten, per Saldo somit Belastungen von - 9,5 Mio. € enthalten. Der Konzernjahresfehlbetrag von - 12,3 Mio. € ist ebenfalls geprägt von vorgenannten Sonderfaktoren.

Bereinigt um vorgenannte Faktoren beträgt das Konzern-EBIT - 1,3 Mio. € und der Konzernjahresfehlbetrag - 2,8 Mio. € nach planmäßigen Abschreibungen auf das Anlagevermögen von 2,9 Mio. €.

DIE ERTRAGSLAGE DES DALDRUP-KONZERNS STELLT SICH IM ÜBERBLICK WIE FOLGT DAR:

G. u. V. 2019
TEUR
2018
TEUR
Umsatzerlöse 24.772 38.938
Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen 17.000 - 4.031
Gesamtleistung 41.771 34.908
Sonstige betriebliche Erträge 9.805 1.669
Materialaufwand - 20.777 - 29.135
Personalaufwand - 9.170 - 8.417
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - 2.919 - 3.880
Sonstige betriebliche Aufwendungen - 28.708 - 11.711
Abschreibungen auf Finanzanlagen - 765 0
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 12.343 - 18.657
Konzernjahresfehlbetrag - 12.327 - 18.542
EBITDA -7.870 - 12.421
EBIT -10.789 - 16.300

2. VERMÖGENSLAGE

Die Bilanzsumme des Daldrup-Konzerns zum Bilanzstichtag 31.12.2019 beträgt 46,4 Mio. € (141,8 Mio. €) und ist bei gestiegenem Konzern-Umsatz begründet durch den Verkauf der in 2018 noch-vollkonsolidierten Geysir Europe-Aktiva und den damit in Zusammenhang stehenden Passiva. Die Konzernbilanz wird insofern nunmehr in einem ersten Schritt zum 31.12.2019 wesentlich geprägt von der durchgeführten at-equity-Bilanzierung der Geysir-Aktivitäten einerseits sowie den wirtschaftlichen Verhältnissen der Daldrup & Söhne AG andererseits.

Das Sachanlagevermögen wird planmäßig abgeschrieben und beträgt 10,2 Mio. € (112,9 Mio. €), insbesondere nicht mehr enthalten sind die geleisteten Anzahlungen auf das vollkonsolidierte Kraftwerk Taufkirchen von rund 85,8 Mio. € sowie Aktiva des Kraftwerkes Landau. Das Konzern-Sachanlagevermögen beinhaltet nun vor allem den Bestand an Bohranlagen sowie den Fuhrpark und die erforderliche Betriebsund Geschäftsausstattung der Daldrup & Söhne AG.

Finanzanlagen des Daldrup-Konzerns betragen 12,2 Mio. € und bestehen im Wesentlichen aus den Ausleihungen der D&S Geothermie GmbH an diverse Geysir-Europe-Unternehmen von insgesamt 11,6 Mio. € sowie sonstige Ausleihungen von rund 0,6 Mio. € an Kunden.

Im Umlaufvermögen hat sich bei den Vorräten der Wert der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zum Stichtag mit 4,3 Mio. € (3,0 Mio. €) deutlich erhöht. Die Vorräte entsprechen nach wie vor dem erforderlichen Vorratsbestand der operativen Bohrbetriebe.

Die nach kaufmännischer Vorsicht bewerteten unfertigen Leistungen erreichen am Bilanzstichtag einen Wert von 41,9 Mio. € (25,4 Mio. €), der wesentlich aus einem planmäßig bearbeiteten Großauftrag resultiert, der zum 31.12.2019 mit 39,0 Mio. € (18,5 Mio. €) bilanziert wird. Die erhaltenen Anzahlungen von insgesamt 41,4 Mio. € (21,1 Mio. €) wurden von den unfertigen Leistungen abgezogen. In den erhaltenen Anzahlungen sind Vorauskassen von insgesamt 2,9 Mio. € enthalten; Abschlagszahlungen für bereits im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen mit Kunden der Daldrup & Söhne AG erbrachte Leistungen belaufen sich auf insgesamt 38,3 Mio. €.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum Berichtsstichtag insgesamt 2,4 Mio. € (4,3 Mio. €). Diese Forderungen gegen die insgesamt solvente Kundschaft sind intakt.

Nach dem Verkauf wurden die verbliebenen Forderungen gegenüber den Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe in die Bilanzposition sonstige Vermögensgegenstände umgegliedert, wodurch im Wesentlichen der Anstieg dieser Position auf 13,9 Mio. € (10,5 Mio. €) erklärt wird.

Die liquiden Mittel (Kasse/Bank) steigen erneut gegenüber dem Vorjahresstichtag an und betragen 2,7 Mio. € (2,4 Mio. €).

Auf der Passivseite der Bilanz reduziert sich das Eigenkapital der Daldrup & Söhne AG zum 31.12.2019 auf insgesamt 23,3 Mio. € (54,8 Mio. €). Der Rückgang steht im Zusammenhang mit der Berücksichtigung des Konzernfehlbetrages sowie aufgrund der Veräußerung der Geysir-Aktivitäten früher zu verbuchender Anteile anderer, konzernexterner Gesellschafter am Konzern-Eigenkapital in Höhe von 19,2 Mio. €. Infolgedessen verbesserte sich die Konzern-Eigenkapitalquote zum Stichtag auf wieder komfortable 50,2 % (38,7 %). Zum Vergleich prognostiziert der Deutsche Sparkassen- und Giroverband für mittelständische Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zum 31.12.2019 eine Eigenkapitalquote von 38,8 %.

Die sonstigen Rückstellungen reduzieren sich ebenfalls nennenswert auf 1,9 Mio. € (5,0 Mio. €). Die Details lassen sich dem Rückstellungsspiegel im Anhang entnehmen.

Hohe zinstragende Verbindlichkeiten werden deutlich reduziert: Kreditinanspruchnahmen bei den Kernbanken betragen noch 8,7 Mio. € (11,0 Mio. €). Der Rückgang entfällt auf planmäßige Darlehenstilgungen bei Kreditinstituten von 0,3 Mio. € sowie reduzierter Kontokorrentinanspruchnahmen der Daldrup & Söhne AG und auf den Entfall von Bankverbindlichkeiten der das Kraftwerk in Landau betreibenden, nun entkonsolidierten, Geox GmbH, Landau.

Die Konzern-Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich auf 6,9 Mio. € (9,6 Mio. €) und damit ebenfalls deutlich rückläufig trotz deutlich gestiegener Gesamtleistung.

Markant spürbar und mit einer großen Entlastung für den Konzern verbunden sind die mit über 48,1 Mio. € rückläufigen, sonstigen, zu hohen Anteilen ebenfalls zinstragenden Verbindlichkeiten von noch 5,6 Mio. € (53,7 Mio. €), die zu wesentlichen Teilen der Finanzierung des Kraftwerks Taufkirchen dienten. Darüber hinaus sind in dieser Position Umsatzsteuerverbindlichkeiten aus zum Ende des Geschäftsjahres 2019 schlussgerechneten Kundenaufträgen und gegenüber ausländischen Körperschaften der Daldrup & Söhne AG sowie eine Refinanzierung eines Darlehens an die Geysir Europe-Gruppe enthalten.

ÜBERBLICK ZUR VERMÖGENSLAGE DES DALDRUP-KONZERNS

AKTIVA 31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 0 2.768
II. Sachanlagen 10.185 112.893
III. Finanzanlagen 12.221 991
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 4.753 7.383
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 16.349 14.935
III. Liquide Mittel 2.699 2.426
C. Rechnungsabgrenzungsposten 33 68
D. Aktive latente Steuern 153 300
Bilanzsumme 46.393 141.765

PASSIVA 31.12.2019
TEUR
31.12.2018
TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 5.985 5.985
II. Kapital- u. Gewinnrücklagen 36.615 36.891
III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung -1.026 - 1.248
IV. Konzernbilanzverlust/Konzernbilanzgewinn -18.272 - 6.049
V. Anteile anderer Gesellschafter 20 19.208
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 0 1.724
C. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen 0 121
D. Rückstellungen 1.892 4.971
E. Verbindlichkeiten
I. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 8.748 10.993
II. Erhaltene Anzahlungen aus Bestellungen 0 955
III. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.854 9.585
IV. Verbindlichkeiten ggü. ass. Unternehmen 0 0
V. Sonstige Verbindlichkeiten 5.574 53.743
F. Rechnungsabgrenzungsposten 3 3
G. Passive latente Steuern 0 4.883
Bilanzsumme 46.393 141.765

3. FINANZLAGE

DIE FINANZLAGE DES DALDRUP-KONZERNS IST FOLGENDER VERKÜRZTER KAPITALFLUSSRECHNUNG ZU ENTNEHMEN:

KAPITALFLUSSRECHNUNG 2019
TEUR
2018
TEUR
Konzernjahresergebnis - 12.327 -18.542
Abschreibungen 3.684 3.880
Sonstige Veränderungen der Finanzmittel aus laufender Geschäftstätigkeit (Saldo) 12.702 49.090
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit 4.059 34.428
Cashflow aus Investitionstätigkeit -479 - 31.114
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit - 3.117 8.194
Veränderung des Finanzmittelfonds 11.508
Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds - 193 - 2.102
Finanzmittelfonds 01.01.2019 18 - 9.388
Finanzmittelfonds 31.12.2019 288 18

Die Finanzierung des Daldrup-Konzerns erfolgt über die Muttergesellschaft Daldrup & Söhne AG, die alle Finanzierungsaktivitäten im Konzern steuert.

Umfangreiche, vorbereitende Tätigkeiten für ein großes Projekt im Geschäftsfeld tiefe Geothermie der Daldrup & Söhne AG erforderten auch im Geschäftsjahr 2019 hohe monetäre Vorleistungen. Zur Finanzierung dieses Betriebsmittelbedarfs, zur Abfederung von Liquiditätsspitzen und Aval-Aufstellungen standen zum Bilanzstichtag Betriebsmittel-, Projektfinanzierungslinien und -inanspruchnahmen bei deutschen Kreditinstituten und Versicherungsgesellschaften von insgesamt 19,1 Mio. € zur Verfügung. Die Zahlungsfähigkeit des Daldrup-Konzerns war während des Geschäftsjahres 2019 jederzeit gesichert.

Daldrup hat sich auf das Bohrgeschäft in den oben genannten Ausprägungen und Geschäftsfeldern fokussiert und wird die in 2018 und 2019 akquirierten Aufträge in diesen Geschäftsfeldern im Jahr 2020 plangemäß abarbeiten. Der Auftragsbestand reicht rechnerisch weit bis in das Geschäftsjahr 2020 hinein und ist gut diversifiziert. Aus diesen Aufträgen rechnet die Gesellschaft bei plangemäßer Abarbeitung mit regelmäßigen Konzernumsätzen sowie gut planbaren Liquiditätszuflüssen aus dem Segment Tiefengeothermie sowie dem allgemeinen Bohrgeschäft. Auf dieser Basis ist die Zahlungsfähigkeit des Daldrup-Konzerns auch über das Geschäftsjahr 2019 hinaus gesichert.

Die Zahlungsfähigkeit des Konzerns war trotz des hohen, nicht liquiditätsbelastenden Verlustes im Geschäftsjahr 2019 jederzeit gewährleistet. Das zeigt sich auch in dem rollierenden Liquiditätscontrolling.

Auch für das Geschäftsjahr 2020 bestehen anspruchsvolle Pläne, die bis dato durch die COVID-19-Pandemie nicht gefährdet sind. Aufgrund des Verkaufs der Geysir Europe-Gruppe entfallen in 2020 erstmals nennenswerte Liquiditätsbelastungen insbesondere für die Fertigstellung und den Betrieb des veräußerten Kraftwerkes Taufkirchen. Die Werthaltigkeit der Nachrangdarlehen an die Unternehmen der Geysir Europe-Gruppe wird laufend bei Sachverhaltsänderungen bewertet, wobei ein weiteres, nicht liquiditätsbelastendes Abwertungsrisiko in Abhängigkeit von ggf. eintretenden Strategieänderungen des Investors besteht. Die anspruchsvollen Pläne für das Geschäftsjahr 2020 und Folgejahre insbesondere in den Bereichen Projektsteuerung und Kostenmanagement müssen erfüllt werden, um die Situation der Daldrup & Söhne AG nachhaltig zu verbessern, wobei erste Teilschritte bereits umgesetzt wurden. Zudem ist dem Facharbeitermangel mit geeigneten Maßnahmen entgegen zu wirken.

4. GESAMTAUSSAGE ZUR WIRTSCHAFTLICHEN LAGE

Die deutsche Wirtschaft wuchs in 2019 um rund 0,6 %. In diesem Marktumfeld begleitet von stabilen politischen Rahmenbedingungen für die Geothermie entwickelte sich der Daldrup-Konzern hinsichtlich der Gesamtleistung leicht oberhalb der Erwartungen. Die gute Auslastung aller Geschäftsbereiche des Konzerns, insbesondere jedoch der Betrieb von zwei der drei großen Bohranlagen, versetzten die Daldrup & Söhne AG sowie ihre operativ tätigen Tochterunternehmen nach dem operativ schwachen Geschäftsjahr 2018 wieder in eine wirtschaftlich insgesamt zufriedenstellende Lage.

Zwar wurde das ursprüngliche Ziel eines ausgeglichenen Konzern-EBIT aufgrund von Sonderfaktoren aus dem sukzessiven Verkauf der Geysir Europe-Aktivitäten und der nichterfolgten Stromproduktion des Kraftwerkes Taufkirchen in der zweiten Jahreshälfte nicht erreicht, jedoch wurde der operative und finanzielle Handlungsspielraum des Konzerns insbesondere in der zweiten Jahreshälfte erhöht. Wachstumsbegrenzend wirkte sich auch in 2019 der Facharbeitermangel aus.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der operative Geschäftsverlauf und das Konzern-Ergebnis im Berichtsjahr durch das regulatorische Umfeld und die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Zielmärkten Deutschland, Schweiz und den Benelux-Staaten positiv beeinflusst wurden.

Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG ist direkt bisher kaum von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Der große Bohrauftrag Luttelgeest in den Niederlanden wurde begonnen und aktuell plangemäß abgearbeitet, die zweite Bohrung für die Nagra in der Schweiz wird aktuell ebenfalls planmäßig niedergebracht. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass das Dienstleistungsportfolio des Daldrup-Konzerns neben dem Segment Energie auch Zukunftsthemen wie Wasser und Rohstoffe bedient.

Auch unsere Zulieferer- und Dienstleistungsketten funktionieren bis dato pünktlich. Die Unternehmensleitung prüft und schreibt dennoch laufend und mit hoher Sorgfalt die Geschäfts- und Liquiditätssituation des Konzerns planerisch fort, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und schadhafte Auswirkungen insgesamt zu begrenzen.

Außerdem hat das Unternehmen mit einem eigenen COVID-19-Protokoll aus Sicht der Unternehmensleitung angemessene Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden trotz gegebener Unwägbarkeiten bestmöglich zu schützen und die Auswirkungen auf die operative Bohrtätigkeit insgesamt zu begrenzen.

Der aktuell niedrige Ölpreis führt zudem zu leicht günstigeren Einkaufsund Mietkonditionen für Equipment sowie Einkaufspreisen für Verbrauchsmaterialien und bietet, wenn auch nur begrenzt, Möglichkeiten, die Personalsituation in den Bohrteams punktuell zu verbessern.

C. NICHTFINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

Die Daldrup & Söhne AG verpflichtet sich und ihre operativ tätigen Tochtergesellschaften zur Einhaltung hoher Gesundheits-, Sicherheitsund Umweltschutzstandards. Hierbei legt die Daldrup & Söhne AG größten Wert auf die Einhaltung branchenüblicher Standards der jeweils geltenden nationalen Gesetze sowie der einschlägigen Regularien bzgl. Sicherheit, des Gesundheits- und Umweltschutzes durch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das vom Vorstand der Daldrup & Söhne AG installierte und extern auditierte Management-, Informations- und Sicherheitssystem gewährleistet eine effektive Umsetzung dieser Standards.

Die Grundlagen des täglichen Handelns werden u. a. durch das Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokument nach den entsprechenden Rechtsvorschriften und Richtlinien der Europäischen Union sowie die internen Leitlinien der Daldrup & Söhne AG zur Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung, zur Suchtprävention und zur Instandhaltung und Wartung vorgegeben.

Ein hohes Qualitätsniveau über alle Unternehmensbereiche der Daldrup & Söhne AG ist ein entscheidender Faktor, um den Erfolg und die Zufriedenheit der Kunden zu gewährleisten. Die übliche SCC-Zertifizierung ist daher ebenso selbstverständlich wie die Erfüllung und regelmäßige Erneuerung des Qualitätsmanagements nach DIN ISO 9001.

D. RISIKO- UND CHANCENBERICHT

Der bewusste und kontrollierte Umgang mit Chancen und Risiken ist ein zentrales Element der Unternehmensführung der Daldrup & Söhne AG. Zudem wird mit der Zunahme der Komplexität und Volatilität in der globalen Welt das Chancen- und Risikosystem regelmäßig validiert und den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Das Risikosystem, das Risikoumfeld und die Gefährdungspotenziale für den Daldrup-Konzern stellen sich wie folgt dar:

1. STRATEGISCHE RISIKEN

Sich rasch wandelnde, volatilere Märkte, preisliche Risiken in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Entwicklung der Öl- und Gasindustrie, der zunehmende Mangel an qualifizierten Facharbeiterinnen und Facharbeitern sowie seit Jahrzehnten ein erstmals wieder aufkeimendes gesundheitliches Gefährdungspotenzial aus möglichen Pandemien lassen die Risiken des Geschäftsmodells des Daldrup-Konzerns insgesamt steigen. Integrations-, laufende Optimierungen und eine rolierende Planung der Engpassfaktoren sind inzwischen integraler Bestandteil des Tagesgeschäftes.

Unternehmensbeteiligungen und Joint Ventures können sich integrationsbedingt durch Fehlinvestitionen und durch Fehleinschätzung von Chancen und Risiken erheblich negativ auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der Daldrup & Söhne AG auswirken. Durch sorgfältige und intensive Prüfungen im Vorfeld derartiger Bindungen sollen diese unternehmerischen Risiken minimiert werden. Durch den Verkauf der Geysir Europe-Gruppe konnten diese Risiken insgesamt im Berichtsjahr deutlich minimiert werden.

Der Vorstand der Gesellschaft sowie die örtlichen Geschäftsführungen arbeiten teils mit Unterstützung geothermieerfahrener Berater und Lieferanten an der Fertigstellung der Bohraufträge und der zu übergebenen Projekte.

2. OPERATIVE RISIKEN

Der Eintritt operativer Risiken führt mitunter zu deutlichen Verzögerungen bei der Auftragsbearbeitung und in Einzelfällen eventuell zu einer abrupten Beendigung des Auftrags. Eingetretene Risiken führen dann unmittelbar auch zu einer deutlichen Veränderung von Zahlungsflüssen und finanzwirtschaftlicher Leistungsparameter. Grundsätzlich gilt es, fünf Gefahren- bzw. Risikobereiche zu unterscheiden, die im Zusammenhang mit Tiefenbohrungen der Berichtsgesellschaft und im Projektgeschäft der Konzernunternehmen bestehen:

BAUGRUNDRISIKO

Das Baugrundrisiko, d. h. das Risiko bekannter und unvorhersehbarer, vom Baugrund ausgehender Wirkungen und Erschwernisse (alle untertägigen, geologischen Risiken) wird in der Bau(rechts-)praxis in den Verträgen zwischen den Parteien geregelt. In der Regel liegt es in der Sphäre des Auftraggebers. Die Daldrup & Söhne AG als Auftragnehmerin von Bohraufträgen trägt das Risiko für die bohrtechnischen Vorgänge. In den von Daldrup ausgeführten Tiefbohrungen kann dieses Risiko i. d. R. über projektbezogene Versicherungen aufgefangen werden. Im Rahmen der Eigenüberwachung mit geschultem/zertifiziertem Personal, dem Einsatz moderner Bohrtechnik sowie in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Fachbehörden und Fremdüberwachern trifft der Daldrup-Konzern in der Praxis zudem aktive Risikovorsorge. Bei offen erkennbaren Risiken kommt Daldrup seiner Prüfungs-, Hinweis- bzw. Sorgfaltspflicht nach. Zusätzliche Sicherheit wird durch die Vergabe komplexer Planungs- und Ingenieurleistungen an entsprechend versicherte Dienstleister erreicht.

BETRIEBSGEWÖHNLICHE RISIKEN

Das Betriebs- und Umwelthaftpflichtrisiko sowie das Maschinenbruch- und Betriebsunterbrechungsrisiko sind im Rahmen sorgfältiger Abwägungen von Kosten-/Nutzenanalysen versicherbar. Für Personen-, Sach- und Umweltschäden besteht eine Deckung über die Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung einer namhaften Versicherungsgesellschaft. Eine gesonderte Maschinenversicherung (inklusive Lost-in-hole) sichert mögliche Schäden an den Tiefbohranlagen sowie an sämtlichen peripheren Maschinen und Geräten auf erstes Risiko ab. Für das Risiko einer Betriebsunterbrechung als Schadensfolge ist eine normale Versicherbarkeit gegeben. Blowout-Risiken sind grundsätzlich dem Baugrundrisiko zuzuordnen, können aber über erhöhte Deckungssummen im Einzelfall über die Betriebshaftpflichtversicherung mit abgedeckt werden. Die beste Versicherung gegen Blowout ist der Einsatz moderner und funktionsfähiger Blowout-Preventer, die von Daldrup regelmäßig eingesetzt werden.

Über das Maß betriebsgewöhnlicher Haftungsrisiken hinaus bestehen nach Ansicht des Vorstands und im Rahmen jährlicher Strategiegespräche mit unserem Industrieversicherungspartner keine besonderen Risikobereiche. Risiko- und Schadensvermeidung über ein konsequentes und zertifiziertes Qualitäts- und Sicherheitskonzept haben im operativen Geschäft der Daldrup-Gruppe einen hohen Stellenwert. Die bestehenden Versicherungen und deren Umfang werden in jährlichen Strategiegesprächen überprüft und gegebenenfalls angepasst.

NICHTFÜNDIGKEIT EINES BOHRPROJEKTES

Spezialpolicen von Versicherungskonsortien decken im Rahmen des ART-Konzepts das Ausfallrisiko bei Nichterfolg einer Tiefenbohrung ab. Die Fündigkeitsparameter sind dabei eindeutig mit der Schüttungsmenge, der Temperatur und der Absenkung des Ruhewasserspiegels definiert. Bei der Beurteilung des Versicherungsrisikos, der Versicherbarkeit und der Prämienbemessung eines Projektes spielen die Erfahrungen und Referenzen des beauftragen Bohrunternehmens sowie die durch externe Gutachten belegten Fündigkeitswahrscheinlichkeiten eine entscheidende Rolle. Die Versicherbarkeit von Geothermieprojekten, die von und mit der Daldrup-Gruppe geplant, gebohrt und umgesetzt wurden, war regelmäßig und ist aktuell wirtschaftlich gegeben. Wenngleich das ART-Konzept zeitliche Verschiebungen bei Nichtfündigkeit und deren finanzwirtschaftliche Auswirkungen für den Daldrup-Konzern nicht eliminieren kann, sorgt es für die Reduzierung des Fündigkeitsrisikos unserer Kunden, die bessere Umsetzbarkeit von tiefen Geothermieprojekten und unterstützt somit die Kundenakquise in der Nische maßgeblich. Ob ein entsprechender Versicherungsschutz gewählt wird, liegt im Ermessen des jeweiligen Projektauftraggebers.

BESCHAFFUNGSRISIKEN

Die in Abhängigkeit vom beauftragten Bohrumfang schwankende Beschaffung von Anlagentechnik, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie der teilweise umfangreiche Bezug von Fremdleistungen haben sich bisher nicht negativ auf den Leistungsprozess des Daldrup-Konzerns ausgewirkt. Trotz der aktuell zu beobachtenden Konsolidierung im Öl- und Gassegment stehen in allen Geschäftsbereichen ausreichende Dienstleister- und Lieferantenstrukturen mit zufriedenstellenden Einkaufskonditionen und guten Qualitäten, die einer ständigen Überprüfung im Rahmen des Qualitäts-Management-Systems unterliegen. Das risikoorientierte Lieferantenmanagement versucht, durch die Diversifizierung der Geschäftspartner und einer Sondierung neuer Lieferanten und Dienstleister die Beschaffungsrisiken zu verringern bzw. auf einem geringstmöglichen Niveau zu stabilisieren. Dennoch bestehen in Teilbereichen der Leistungskette vereinzelt Lieferantenabhängigkeiten.

GENEHMIGUNGSRISIKEN

Jede Gewinnungsanlage und Bohrung zur Aufsuchung und Gewinnung von Bodenschätzen, sei es für Geothermie oder Wassergewinnung oder zur Rohstoffexploration, unterliegt im Vorfeld umfangreichen Genehmigungsverfahren durch die zuständigen Aufsichtsbehörden. Für die Genehmigung der unterschiedlichen Bohrungen und Anlagen zur Gewinnung, wie z. B. einem Kraftwerksbau bzw. -betrieb, sind die Regelungen des Bundesberggesetzes (BBergG), des Abgrabungsgesetzes, die Vorschriften des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) bzw. die landesrechtlichen Wassergesetze und bauplanungs- bzw. bauordnungsrechtlichen Regelungen zu beachten. Die an die Daldrup-Gruppe hierbei gestellten Erfordernisse nehmen zu und sind daher regelmäßig auf den aktuellen Stand zu bringen und mit den Regierungspräsidien, Landesämtern für Geologie und Bergbau sowie den Wasserbehörden abzustimmen. Entsprechende Genehmigungsverfahren können sich aufwändiger und langwieriger erweisen als angenommen und Projekte worst-case deutlich verzögern. Der Daldrup-Konzern ist aufgrund der jahrzehntelangen Tätigkeit in den bekannten Segmenten im Umgang mit den Genehmigungsverfahren und den Behörden geübt und kennt die Anforderungsprofile für die Genehmigungsdokumente. Ein kontinuierlicher Dialog mit den verschiedenen Behörden über die gesamte Projektphase und eine enge, lösungsorientierte Abstimmung helfen, ein schnelles, genehmigungsfähiges Einvernehmen herzustellen und längere Verzögerungen zu vermeiden.

3. ALLGEMEINE WIRTSCHAFTLICHE RISIKEN

WETTBEWERBSRISIKEN

Neue, lukrative und wachsende Märkte dürften weitere Marktteilnehmer, aktuell ggf. aus der Öl- und Gasindustrie, anziehen. Die Bemühungen branchennaher Unternehmen zum Einstieg in den Geothermiemarkt sind trotz hoher Markteintrittsbarrieren feststellbar. Die zahlreichen Referenzen, die langjährige Bekanntheit der Marke Daldrup & Söhne AG und die Marktposition sind ein wichtiger Wettbewerbsvorteil der Daldrup & Söhne AG.

Weitere Risiken bestehen durch Abnahme der Nachfrage infolge von Marktveränderungen oder verlorener Ausschreibungen sowie dadurch, dass Gesetzesänderungen zu Projektverzögerungen bei unseren Kunden sowie Projektverschiebungen entstehen können.

PERSONALRISIKEN

Die Daldrup-Gruppe beschäftigt über alle Unternehmensbereiche Schlüsselmitarbeiter (z. B. Projektleiter, Ingenieure und erfahrene Bohrgeräteführer), deren langjährige Kontakte und Fachwissen für den Unternehmenserfolg wichtig sind. Der Verlust von Schlüsselmitarbeitern, z. B. durch Abwerbung, Krankheit, Unfall, könnte zumindest vorübergehend Lücken erzeugen. Der vorherrschende Mangel an zertifiziertem Fachpersonal für den Betrieb des umfangreichen Bohrgeräteparks hat sich weiter verschärft und ist auch durch eigene Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen nicht zu beheben. Daher werden strategische Beteiligungen, Akquisitionen und ggf. Joint Ventures aufmerksam verfolgt und Chancen geprüft.

Zusätzliche Aufgabenbereiche im technischen und kaufmännischen Bereich entstehen, die Informations- und Kommunikationswege sowie die organisatorischen und personellen Ressourcen sind infolgedessen permanent an diese Erfordernisse anzupassen.

FINANZWIRTSCHAFTLICHE RISIKEN/ VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

Fremdwährungsrisiken werden durch Vertrags- und Preisverhandlungen auf EURO-Basis möglichst vermieden. Für geplante Auftragsabwicklungen und Beschaffungen in Fremdwährungen werden situativ Währungs-/Kurssicherungsinstrumente sowie Devisentermingeschäfte mit Laufzeitoption und Devisenswaps genutzt. Es handelt sich jeweils um micro hedges. Diese derivativen Geschäfte schließt die Daldrup-Gruppe nur bei Vorhandensein eines zu sichernden Grundgeschäftes und ausschließlich mit Kreditinstituten sehr guter Bonität ab. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird durch die Verwendung jeweils identischer Parameter (critical terms) bei Grund- und Sicherungsgeschäft sichergestellt. Die Sicherungsbeziehungen werden im Abschluss als bilanzielle Bewertungseinheiten abgebildet. Trotz des Einsatzes derartiger Finanzinstrumente können negative Effekte auch in Verbindung mit Projektverschiebungen nicht gänzlich vermieden werden. Spekulative Zins-, Währungs- und/ oder Rohstoffgeschäfte wurden im Geschäftsjahr nicht abgeschlossen und sind analog zum Risikomanagementsystem auch nicht geplant. Zum Abschlussstichtag bestanden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Wechselkursrisiken aus dem Bohrgeschäft in der Währung Schweizer Franken.

Bei Bedarf werden die im internationalen Geschäft üblichen Instrumente zur Absicherung von Bonitäts-, Zahlungs- und Lieferrisiken durch Garantien und Akkreditive eingesetzt. Zur Begrenzung von Schäden durch Zahlungsausfälle werden, wo möglich, Bürgschaften seitens unserer Kundschaft gefordert. Zahlungsrisiken im Bereich der Lieferantenrisiken begegnet der Daldrup-Konzern insbesondere durch die Vereinbarung individueller Lieferantenzahlungen. Im Lieferantenbereich kann eine Nichtlieferung zu Projektverzögerungen und Mehrkosten führen. Diesem Risiko begegnet Daldrup mit einer i. d. R. breiten Auswahl an möglichen Ersatzlieferanten und einer Überwachung kritischer Komponenten im Herstellungsprozess, u. a. durch umfangreiche Qualitätssicherungsmaßnahmen und Kontrolle des Herstellungsprozesses.

Im Rahmen des Verkaufs der Geysir-Gruppe bleiben nennenswerte Teile langjährig über die D&S Geothermie GmbH gewährter Darlehen als Nachrangdarlehen bestehen. Hier besteht das Risiko, dass diese Darlehen nicht vollständig zurückgezahlt werden und dann notwendig werdende Wertberichtigungen in Zukunft die Geschäftsergebnisse des Daldrup-Konzerns nennenswert negativ beeinflussen könnten.

Die immer wieder aufkeimende Diskussion um die Bonität einzelner Länder der Eurozone sowie die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie könnte analog zur Staatsschulden- bzw. Finanzkrise in den Jahren 2007 bis 2009 zu einer deutlich eingeschränkten Finanzierungsbereitschaft von Kreditinstituten führen und die Realisierung zahlreicher bohrreifer Geothermieprojekte erschweren oder verhindern, da diese dann zunehmend wieder mit höher verzinslichen Anlageformen konkurrieren. Hierdurch könnten sich, wenn ggf. auch nur temporär, Hemmnisse für das Wachstum des Geothermiemarktes insgesamt ergeben.

Mit den langjährigen Kreditinstituten und Avalkreditgebern der Daldrup & Söhne AG wurde erstmalig im Mai 2020 eine umfangreiche Vereinbarung zur Besicherung bilateral gewährter Betriebsmittelkreditlinien für Kontokorrent- und Avalkredite getroffen. Die Vereinbarung umfasst eine Öffnungsklausel hinsichtlich eventueller Projektfinanzierungslinien, die durch jeweils projektindividuelle Sicherheiten – auch außerhalb der Vereinbarung – besichert werden können. In Zusammenhang mit der Vereinbarung konnten die Betriebsmittelkreditzusagen aller Finanzierer von zuletzt 14,5 Mio. € auf insgesamt 21,5 Mio. € erhöht werden. Darüber hinaus bestand im Mai 2020 noch eine Projektfinanzierung in Höhe von 2,0 Mio. €.

4. TECHNOLOGISCHE RISIKEN

Die verwendete Bohrtechnologie entspricht dem Stand der Technik und unterliegt keinem raschen technologischen Wandel, so dass kein besonderes Risikopotenzial besteht. Vernetzte Technologien spielen im operativen Bohrbetrieb eine noch untergeordnete Rolle.

Die IT-Systeme sind grundsätzlich ein Angriffspunkt von außen. Deshalb bestehen Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugten Zugriff. Es werden regelmäßige Datensicherungen vorgenommen. Bei technischen Updates und dem beabsichtigen Ausbau der betriebsinternen IT-Systeme werden wir von externen Spezialisten begleitet.

5. RECHTLICHE RISIKEN

Rechtsstreitigkeiten können aufgrund des Leistungsprozesses und im Rahmen von Gewährleistungen sowie im Rahmen allgemein bestehender Verträge eintreten. Unterschiedliche Erwartungshaltungen oder Auslegungen von Projektverträgen können zu juristischen Streitigkeiten führen. Diese können auch ohne rechtliche Beratung erledigt werden. Bei einigen Sachverhalten sind zur Wahrung der berechtigten Interessen des Daldrup-Konzerns gerichtliche Auseinandersetzungen nicht zu vermeiden. Unabhängig von der Art der Beilegung der juristischen Streitigkeiten werden externe Fachanwälte mit der Wahrnehmung der Interessen des Daldrup-Konzerns betraut. Bei Aktivprozessen besteht das Risiko, dass vor Gericht die eingeklagten Forderungen nicht durchgesetzt werden können und somit Wertberichtigungen erforderlich wären.

Das Vertragsmanagement ist soweit organisiert, dass unter juristischer, technischer und kaufmännischer Einbindung eine ausgewogene Chancen-Risiken-Verteilung für die Daldrup & Söhne AG besteht. Der aktuelle Auftragsbestand unterliegt diesen Gesichtspunkten des Vertragsmanagements.

Die künftige Auslastung des Daldrup-Konzerns wird über die Kennzahl Auftragspipeline bewertet und veröffentlicht. Bei der Bewertung dieser Kennzahl ist zu berücksichtigen, dass ihr definitionsgemäß keine abgeschlossenen Verträge, sondern zwar sorgfältig überdachte, aber schlussendlich subjektive Eintrittswahrscheinlichkeiten hinsichtlich einer möglichen Auftragserteilung zugrunde liegen. Diese Eintrittswahrscheinlichkeiten können in Abhängigkeit von der Entwicklung aktueller Gespräche schwanken.

Bürgerinitiativen und -begehren, aber auch Technologiegegner können die Politik beeinflussen. Dies kann nachteilig in Genehmigungsverfahren sein und dazu führen, dass Gerichte angerufen werden müssen und sich Bohraufträge und Gesamtprojekte dadurch deutlich verzögern.

Die Gesellschaft hat für die Vorstände, den Aufsichtsrat sowie für Geschäftsführer rechtlich selbständiger Tochtergesellschaften eine D&O-Versicherung abgeschlossen und im Geschäftsjahr 2019 die Versicherungssumme analog zum Vorgehen vieler Unternehmen angepasst, um im Falle von Verstößen gegen Vorschriften der deutschen Börse oder bei anderen Verstößen ggf. Rückgriff nehmen zu können.

6. REGULATORISCHE UND POLITISCHE RISIKEN

Die Gesellschaften des Daldrup-Konzerns sehen sich politischen und regulatorischen Veränderungen in vielen Ländern und Märkten ausgesetzt. Der seit dem Jahr 2000 in vielen Ländern bestehende Trend zur aktiven Förderung von erneuerbaren Energien unterliegt in seiner Ausprägung je nach Land Schwankungen und Änderungen durch die Gesetzgebung der jeweiligen Regierung. Auch wirtschaftliche Krisen oder neue politische Machtkonstellationen können die Prioritäten beeinflussen.

Die Unsicherheiten oder die Komplexität in den gesetzlichen Bestimmungen zur Förderung von Geothermiebohrungen und Geothermiekraftwerken und -heizwerken sowie die Änderung bzw. signifikante Kürzung der Förderungen der Elektrizitätserzeugung und Wärmelieferung aus geothermischer Energie können die Rentabilität geothermischer Projekte negativ beeinflussen und Investitionen verzögern, stoppen oder obsolet werden lassen.

Auch der Aktionismus von Bürgerinitiativen gegen Geothermieprojekte können die Projektentwicklung und Genehmigungsverfahren verzögern oder gefährden und Investoren abschrecken.

Eine enge Kommunikation mit Entscheidungsträgern in der Politik und aktive Maßnahmen wie die Teilnahme an Bürgeranhörungen, die öffentliche Vorstellung von Projekten und Gespräche mit den Medien zur Aufklärung über die Vorteile der Geothermie dienen als Instrumente zur präventiven Risikoabwehr. Durch Diversifikation hinsichtlich der regionalen Absatzmärkte sollte eine Abschwächung potenzieller negativer Auswirkungen möglich sein. So ist die Daldrup-Gruppe neben Deutschland regelmäßig in den Niederlanden, Belgien und der Schweiz, zukünftig gegebenenfalls in Italien tätig und trifft auf sehr unterschiedliche Förderregime. In den Niederlanden ist die Geothermie als thermische Energie zu konventionellen Energieträgern bereits ohne Förderung konkurrenzfähig.

Ab 2021 ändern sich voraussichtlich die Einspeisebedingungen für in Deutschland erzeugten Geothermiestrom (EEG 2017), was durch die branchenweite Lernkurve kompensiert werden soll. Dennoch drohen aus rechtlichen Veränderungen immer auch Nachteile für das Unternehmen. Diese Veränderungen können auch in den anderen Ländern zu Verschiebungen bei der Nachfrage nach Geothermiebohrungen führen.

7. RISIKEN IN VERBINDUNG MIT DER COVID-19-PANDEMIE

Weltweit sind Unternehmen und die Bevölkerung von der COVID-19-Pandemie in ihrem Wirtschafts- und Erwerbsleben über erhebliche Einschränkungen direkt und indirekt betroffen. Der zu erwartende Rückgang der Wirtschaftsleistung auf breiter Front in allen Volkswirtschaften ist auf die zum Teil drakonischen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie und die dadurch ausgelöste Unsicherheit, die ausbleibende Nachfrage, den Rückgang der Produktion in Teilen der Industrie, die Stilllegung von Dienstleistungsbetrieben und eine breite Investitionszurückhaltung zurückzuführen. Solange kein Impfstoff zur Immunisierung oder Prävention sowie keine Medikamente zur Behandlung zur Verfügung stehen, ist nicht auszuschließen, dass die radikalen Maßnahmen der Abschottung und Quarantäne anhalten und Nachfrage und Investitionsbereitschaft nachhaltig beeinträchtigen.

Der Daldrup-Konzern sieht durch die COVID-19-Pandemie bei Fortführung der langfristigen Bohraufträge in erster Linie Risiken für die im Risiko- und Chancenbericht thematisierten Bereiche "Beschaffungsrisiken" und "Personal" und bewertet diese – mit Kenntnisstand von Ende Mai 2020 – wie folgt:

BESCHAFFUNGSRISIKEN

Die Verfügbarkeit von Produkten und Dienstleistungen für Bohrprojekte sieht die Daldrup & Söhne AG als bedingt gesichert an. Die Zulieferer arbeiten bis dato zuverlässig die Aufträge ab. Zudem kann das Unternehmen für fast alle Komponenten und Dienstleistungen auf alternative Zulieferer zurückgreifen und ist geografisch im Wesentlichen auf die DACH-Region und Benelux fokussiert, so dass auch logistische Risiken beherrschbar erscheinen. Die Abarbeitung des laufenden Auftragsbestands sieht die Daldrup & Söhne AG mit den vorhandenen Produkten und Komponenten nicht gefährdet. Der niedrige Ölpreis eröffnet dem Unternehmen bei Zulieferern und Dienstleistern zudem einen Spielraum, auch antizyklisch Chancen in der Beschaffung zu nutzen. Die Kundenbasis ist breit diversifiziert: sie reicht von Privatpersonen in den Bereichen Brunnenbau und flache Geothermie über Unternehmen für Umwelt- und Erkundungsbohrungen bis hin zu Kommunen und Finanzinvestoren für Projekte der tiefen Geothermie.

PERSONALRISIKEN

  1. RISIKEN IN VERBINDUNG MIT DER

COVID-19-PANDEMIE

Bereits im März hat die Daldrup & Söhne AG ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Handlungs- und Verhaltensempfehlungen zu COVID-19 für den beruflichen Alltag mit auf den Weg gegeben. Neben dem Schutz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt der Fokus des Vorstands darauf, den Geschäftsbetrieb möglichst sicherzustellen und die Kundenaufträge zu erfüllen.

Der Vorstand führt regelmäßig Besprechungen zur Situation auf den Baustellen, im Vertrieb und in der Verwaltung durch und evaluiert die erlassenen Schutzmaßnahmen und die sich ändernden Verhältnisse, um schnell und flexibel reagieren zu können. Ziel ist es, die Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Kunden zu schützen und zu erhalten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens abzusichern.

Für die Daldrup & Söhne AG können sich aus der anhaltenden guten Auftragslage und –abwicklung und der über die Börsennotierung gegebenen langjährigen Transparenz sowie der etablierten Marktstellung in Mitteleuropa als verlässlicher Partner durchaus neue Chancen im Markt ergeben.

PROGNOSERISIKEN

Wenngleich der Daldrup-Konzern bis dato gut durch den COVID-19-bedingten Shutdown gekommen ist, ist die aufgrund der außergewöhnlichen Situation in Verbindung mit schwierigen und mit Unsicherheit behafteten Datenlage eine Prognose für das Geschäftsjahr 2020 mit besonders großer Unsicherheit verbunden. Die Höhe des Prognoserisikos korreliert mit dem weiteren Verlauf der COVID-19-Pandemie in den für Daldrup relevanten Märkten und darüber hinaus sowie den dagegen getroffenen Maßnahmen. Hieraus ggf. resultierende Auftragsverschiebungen führen in der Regel auch zu einer Verschiebung von Zahlungsflüssen und den finanzwirtschaftlichen Leistungsparametern.

FINANZIERUNGSRISIKEN

Mit zunehmender Risikolage steigt auch das Risiko, dass einzelne oder eine Vielzahl unserer langjährigen Finanzierer nicht mehr in bisheriger Weise und Umfang mit Betriebsmittelkrediten und Projektfinanzierungen sowie gerade im projektbezogenen Geschäft mit teils umfangreich notwendig werdenden Avalkrediten zur Verfügung stehen. Nicht gewährte Kreditlinien können die Abwicklung kompletter Projekte erschweren oder vollständig gefährden. Die Daldrup & Söhne AG begegnet diesem Risiko mit einer rechtzeitigen Ansprache möglicher Kreditgeber, der Schaffung einer umfassenden und zufriedenstellenden Informationslage rechtzeitig im Vorfeld zu treffender Kreditentscheidungen sowie dem Abschluss der vorerwähnten kreditvertraglichen Vereinbarungen hinsichtlich der Besicherung bilateral gewährter Kreditlinien.

Zudem stellen unseres Erachtens die COVID-19-Kreditprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau und weiterer, regionaler Förderkreditinstitute ggf. geeignete Möglichkeiten dar, COVID-19-bedingte Finanzierungsengpässe der Daldrup & Söhne AG abzufedern, eine positive Kreditentscheidung der entscheidenden Gremien unter Berücksichtigung der institutsindividuellen Kreditierungsvorgaben unterstellt. Bis dato wurden weder vorgenannte Kreditprogramme noch Zuschüsse der Bundesländer beantragt bzw. in Anspruch genommen.

8. CHANCENBERICHT

Die Geothermie gewinnt in der Strom- und Wärmeerzeugung unter den erneuerbaren Energien in Deutschland und global zunehmend an Bedeutung. Ihr Vorteil ist die Grundlastfähigkeit und die dezentrale Energieerzeugung in der Region des Verbrauchs.

Speziell in Deutschland wird nicht nur die Stromerzeugung, sondern auch die Wärme- und Kälteversorgung im Hochbau sowohl bei Neubauvorhaben als auch bei der energetischen Gebäudesanierung gefördert. Der gesetzliche Rahmen ist in Deutschland für die Förderung der Wärmenutzung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stetig erweitert und verbessert worden. Ein zentrales Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen. Darüber hinaus haben viele Städte inzwischen eigene Klimainitiativen gestartet und konkretisieren die politisch geforderten Anstrengungen. In geologisch geeigneten Gebieten in Süd- und Norddeutschland steigt dabei die Bedeutung geothermischer Wärme für die Nah- und Fernwärmenetze. Auch der Ausstieg aus der Kohleenergie wird Ersatzkapazitäten für Fernwärme erforderlich machen, die die Geothermie zum Teil leisten kann.

Mit dem zum 1. Januar 2017 in Kraft getretenen, novellierten EEG sind die Rahmenbedingungen für Investoren für Geothermie-Projekte stabil geblieben und es besteht weiterhin Planungs- und Rechtssicherheit für die Auftraggeber und Betreiber. Davon kann die Daldrup-Gruppe als spezialisierter Bohrdienstleister entlang der Wertschöpfungskette für schlüsselfertige Geothermieheiz- und -kraftwerke profitieren. Denn das Unternehmen ist mit über 35 erfolgreichen Tiefengeothermiebohrungen einer der erfahrensten Wettbewerber im mitteleuropäischen Markt. Die mittelständischen Strukturen und die gut ausgebildeten Mitarbeiter erlauben darüber hinaus eine hohe Flexibilität und Lösungskompetenz gegenüber Kunden und den jeweiligen geologischen Formationen in großen Tiefen. Daldrup geht trotz vorgenannter, teils zunehmender Risiken auch weiterhin von entsprechend günstigen Rahmenbedingungen, einer steigenden Nachfrage von Geothermieheiz- und -kraftwerken sowie Bohrdienstleistungen aus.

9. GESAMTAUSSAGE ZUR RISIKO- UND CHANCENSITUATION

Bei bewusster Risikostrategie mit dem Auge für unternehmerische Chancen, dem raschen Zugriff und der Bereitschaft zu Plananpassungen ist die Unternehmensführung auf organisatorische und finanzielle Stabilität ausgerichtet. Bestandsgefährdende Risiken bestehen derzeit nicht. Im Vergleich zu den möglichen Risiken überwiegen die unternehmerischen Chancen.

E. PROGNOSEBERICHT

1. KÜNFTIGE UNTERNEHMENSAUSRICHTUNG

Der Daldrup-Konzern konzentriert sich auf das Bohrgeschäft, auf Bohrdienstleistungen für geothermische Wärme- und Kraftwerksprojekte. Beteiligungen an Heizwerken oder Kraftwerken werden nur als Minderheitsbeteiligungen angestrebt, sofern sie der mittelständischen Ausrichtung und Größenordnung des Daldrup-Konzerns entsprechen. Somit wird die Daldrup-Gruppe insbesondere in den Geschäftsfeldern flache und tiefe Geothermie, im Segment Wassertechnik sowie mit Dienstleistungen für den Altbergbau und die Rohstoff- und Lagerstättenerkundung aktiv sein. Regional wird das Unternehmen seinen Fokus weiter auf die DACH-Region und die Benelux-Staaten legen. Ziel ist es, die nationale und europäische Marktposition als Komplettanbieter für mittelständisch-geprägte geothermische Energieprojekte zu stärken und planmäßig ausbauen.

Diese Entwicklung erfordert auch die Fortsetzung der 2019 begonnenen Neuausrichtung der konzerninternen Strukturen sowie der Steuerungs- und Kontrollmechanismen. Die Organisationsstruktur im Konzern, das Auftragscontrolling, die Steuerungs-, Risikoerkennungs- und Reporting-Tools sowie die Grundlagen des Geschäftsmodells werden sukzessive, die Anforderungen des Geschäftsmodells berücksichtigend und mit Augenmaß umgestellt, um den Konzern verlässlich in die Zukunft führen zu können. Die diesbezüglich notwendigen personellen und organisatorischen Anpassungen betreffen neben den Bereichen Finanzen und Controlling auch die Organisation des laufenden Bohrbetriebs.

Der Konzern rechnet trotz der nicht abschließend abzuschätzender Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auch in den kommenden Monaten mit einer regen Nachfrage nach Bohraufträgen. Expertenmeinungen zufolge kann das Zinsniveau im Euroraum auch in den kommenden Monaten und Jahren auf dem aktuell niedrigen Zinsniveau verharren. Insbesondere unter dieser Voraussetzung dürfte das unverändert hohe Interesse von Finanzinvestoren an geothermischen Kraft- und Heizwerksprojekten weiterhin gegeben sein.

2. KÜNFTIGE WIRTSCHAFTLICHE RAHMEN-BEDINGUNGEN

Angesichts der erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie veröffentlichte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Ende März 2020 ein Sondergutachten zur gesamtwirtschaftlichen Lage. Die Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus stelle die Welt vor große und bislang nicht gekannte Herausforderungen. Die Konjunkturexperten gehen davon aus, dass die COVID-19-Pandemie die Weltwirtschaft stark beeinträchtigen werde. Dabei sei die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung aufgrund der außergewöhnlichen Situation und der schwierigen Datenlage enorm. Zugleich hat die Pandemie nicht zuletzt aufgrund der getroffenen gesundheitspolitischen Maßnahmen erhebliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Es handele sich laut Experten um einen komplexen wirtschaftlichen Schock, der über verschiedene Kanäle wirke. Dabei werde die Angebots- wie die Nachfrageseite der Volkswirtschaft getroffen. Die Ausbreitung des Corona-Virus habe die beginnende konjunkturelle Erholung in Deutschland gestoppt. Die deutsche Volkswirtschaft werde im Jahr 2020 deutlich schrumpfen. Das schließe eine Rezession im ersten Halbjahr 2020 in Deutschland ein.

Aufgrund der außergewöhnlichen Situation und der schwierigen Datenlage sei laut Sachverständigenrat die Prognose mit besonders großer Unsicherheit verbunden. Wie groß genau das Ausmaß des BIP-Rückgangs sei, hänge vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie in Deutschland und der Welt und den dagegen getroffenen Maßnahmen ab.

Öffentlich-rechtliche Förderinstitute sowie die Geld- und Fiskalpolitik reagierten auf die jüngste Entwicklung mit einer Vielzahl von Kreditprogrammen, Zuschüssen und Stützungsmaßnahmen. Eine kurzfristige Stimulierung der wirtschaftlichen Aktivität mithilfe von Konjunkturpaketen wie etwa während der Finanzkrise sei jedoch kaum möglich, da diese in Konflikt mit Maßnahmen zur Einhegung der Pandemie stehen, so der Sachverständigenrat. Daher zielten die meisten Stützungsmaßnahmen darauf ab, den wirtschaftlichen Einbruch bestmöglich zu überbrücken, um so nach Aufhebung der Maßnahmen eine schnelle wirtschaftliche Erholung zu ermöglichen. Vorgenannte Kreditprogramme oder Zuschüsse wurden von der Daldrup & Söhne AG bislang nicht beantragt oder in Anspruch genommen.

Der Erfolg der wirtschaftlichen Stützungsmaßnahmen hänge jedoch wesentlich von der Dauer der Einschränkungen ab. Voraussetzung für einen Aufschwung ist die Normalisierung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens. Gelingt es, die weitere Ausbreitung des Corona-Virus nachhaltig einzudämmen, sei eine baldige Rückkehr auf einen Wachstumskurs zu erwarten.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist nach Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) vom 30. April 2020 im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorquartal deutlich um 2,4 % eingebrochen. Im Euroraum sei die Wirtschaftsleistung insgesamt um 3,8 % gesunken, der stärkste jemals für den Euroraum gemessene Rückgang. Das IfW geht zudem davon aus, das das BIP im zweiten Quartal nochmal deutlich niedriger liegen werde. Nach Einschätzung der Experten dürfte die Krise im April ihren konjunkturellen Tiefpunkt erreicht haben, der Anstieg der Wirtschaftsleistung werde sich aber nur allmählich vollziehen, und von Normalität könne für längere Zeit keine Rede sein.

Die IEA (International Energy Agency) geht in ihrem Bericht zur Entwicklung der erneuerbaren Energien 2019 davon aus, dass die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien zwischen 2019 und 2024 um ein Fünftel zunehmen wird. China, die Europäische Union, Indien und die Vereinigten Staaten sind für zwei Drittel des weltweiten Anstiegs des Verbrauchs an erneuerbarer Wärme im Prognosezeitraum verantwortlich. Der Anteil der erneuerbaren Energien am globalen Wärmeverbrauch steige jedoch nur geringfügig von heute 10 % auf 12 % im Jahr 2024, so die Experten. Insgesamt wird das Wärmepotenzial der erneuerbaren Energien nach wie vor bei weitem nicht ausgeschöpft, und der Einsatz steht nicht im Einklang mit den globalen Klimazielen, so dass größere Anstrengungen und eine stärkere politische Unterstützung erforderlich sind, um die Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärmeerzeugung zu steigern und die Energieeffizienz sowohl in Gebäuden als auch in der Industrie zu verbessern.

Obwohl der direkte geothermische Anteil am globalen erneuerbaren Wärmeverbrauch begrenzt bleibt, wird er laut IEA im Prognosezeitraum voraussichtlich um mehr als 40 % (+ 0,3 EJ) ansteigen, wobei China, die Vereinigten Staaten und die Europäische Union zusammen für mehr als 80 % des zusätzlichen Verbrauchs verantwortlich sind.

Zusammenfassend kommentiert der IEA in seinem Bericht, dass die politische Aufmerksamkeit und Unterstützung für die Einführung erneuerbarer Energien im Wärme- und Kältesektor trotz ihres großen Anteils am Endenergieverbrauch (50 %) und an den globalen Kohlendioxidemissionen (40 %) begrenzt bleibt. Nur sehr wenige nationale Wärmepolitiken wurden bisher umgesetzt. Auf subnationaler Ebene nutzten jedoch immer mehr Städte und Kommunalverwaltungen ihre Regulierungs- und Einkaufsbefugnisse, um die Nutzung erneuerbarer Energien durch kommunale Aufträge und Strategien für Gebäude sowie durch die Verwaltung von Stadtteilnetzen zu fördern. Angesichts des lokalen Charakters des Wärmesektors kommt laut IEA den subnationalen Regierungen eine Schlüsselrolle beim Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien für Wärme zu.

PROGNOSTIZIERTER ERNEUERBARER WÄRMEVERBRAUCH NACH TECHNOLOGIE IN DER EU IN EJ, 2012-2024

stunden = 278 TWh, 1 Wattsekunde = 1 Joule

Quelle: International Energy Agency (IEA), Renewables 2019 Market Analysis and Forecast from 2019 to 2024, Oktober 2019

Das Leibniz-Institut für angewandte Geophysik hat in einem Positionspapier "60 % erneuerbare Wärme" 2018 ein langfristiges Szenario für die Geothermie in Deutschland modelliert. Obwohl bei der Nutzung der Geothermie jedes Projekt individuell geplant wird und die Unterschiede in der Wärmeleistung je nach Region groß sein können, geht das Institut von möglichen jährlichen Steigerungen der Bohrtätigkeit für Geothermieprojekte über die nächsten 30 Jahre aus. Dann stünden im Jahr 2050 etwa 104,5 TWh Wärme aus dem tiefen Untergrund pro Jahr zum Heizen, für Warmwasser oder als Prozesswärme zur Verfügung. Laut Daten vom Umweltbundesamt liegen die geothermisch erschließbaren Ressourcen in Deutschland um das 2,5 fache höher.

PROGNOSTIZIERTER ERNEUERBARER WÄRMEVERBRAUCH

NACH TECHNOLOGIE IN DER EU IN EJ, 2012-2024

Zu berücksichtigen ist in dieser Betrachtung die Entwicklung des Wärmeverbrauchs. Das Leibniz-Institut geht davon aus, dass jährlich 2 % eingespart werden können. Vorausgesetzt, die Sanierung des Gebäudebestands und die energetische Optimierung industrieller Prozesse werden verstärkt vorangetrieben. Eine jährliche Einsparung von 2 % würde bewirken, dass sich der Wärmebedarf bis 2050 auf etwa die Hälfte reduziert.

Die Grafik zur möglichen Entwicklung des Wärmemixes in Deutschland bis 2050 zeigt das Ergebnis des Szenarios "60 % erneuerbare Wärme" als Veränderung des Wärmemixes in Deutschland bis 2050. Danach sind die deutschen Klimaschutzziele für 2050 mit einer Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien im Wärmesektor von heute rund 14,5 % auf 60 % erreichbar, wenn entsprechende Änderungen in der Steuer-, Abgaben- und Förderpolitik zügig umgesetzt werden. Und es wäre erforderlich, dass tiefe Geothermie in Zukunft sowohl in bestehende als auch in neue Fernwärmenetze vorrangig eingespeist wird und auch Industriebetriebe tiefe Geothermie vermehrt als Prozesswärme einsetzen. So könnte laut Leibniz-Institut bis 2050 tiefe Geothermie rund 17 % des Wärmebedarfs in Deutschland decken.

MÖGLICHE ENTWICKLUNG DES WÄRMEMIXES IN DEUTSCHLAND BIS 2050

Quelle: Leibniz-Institut für angewandte Geophysik, Die Rolle der Geothermie bei der Wärmewende, S. 11, April 2018

Der Bedarf an nicht-fossil erzeugter Wärme wird sich aller Voraussicht nach in Deutschland recht kurzfristig aus dem vom Bundeskabinett Ende Januar 2020 beschlossenen "Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung" ergeben. Konkret bedeutet dies: Bis zum Jahr 2022 wird der Anteil der Kohlverstromung durch Steinkohle- sowie Braunkohle-Kraftwerke um rund 11 GW auf jeweils rund 15 Gigawatt reduziert, von 22,8 GW respektive 18,1 GW zu jeweils

Ende 2019. Bis 2030 sind weitere Reduktionen auf rund acht Gigawatt Leistung bei den Steinkohle-Kraftwerken und neun Gigawatt Leistung bei den Braunkohle-Kraftwerken vorgesehen. Bis 2038 soll der Ausstieg aus der Kohleverstromung spätestens abgeschlossen sein. Mit der vorgesehenen Abschaltung von Kohlemeilern gehen auch signifikante Wärmeleistungen vom Netz.

Laut Bundesverband Geothermie kann die Erdwärme einen maßgeblichen Anteil der Wärmeversorgung übernehmen. Denn neben der in der Deutschlandkarte abgebildeten geografischen Kongruenz ist die Nutzung der Erdwärme CO2 -neutral, erneuerbar und landschaftsschonend. Bis 2050 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch um 60 % steigen. Damit verbunden ist eine Treibhausgasreduzierung um mindestens 80 bis 95 %. Geothermieanlagen können maßgeblich zum Erreichen dieser Ziele beitragen, so der Verband.

Der Stellenwert der Geothermie als alternative Form der Wärme- und Elektrizitätserzeugung nimmt auch außerhalb Deutschlands weiter zu. Sowohl im Rahmen einer Energiewende, einer möglichst CO2 -armen Energieerzeugung als auch zur Reduzierung von Abhängigkeiten von fossilen Primärenergieträgern wie Erdöl oder Gas. Nach Angaben des Bundesverbands Geothermie wird in einigen Regionen Deutschlands, aber auch in europäischen Ländern wie z. B. den Niederlanden, Schweden und Frankreich Erdwärme seit längerem flächendeckend genutzt. Insbesondere in Deutschland sei ein weiterer Ausbau der Nutzung der Geothermie aber angezeigt, um die CO2 -freie, erneuerbare Quelle Geothermie für die Wärmewende zu nutzen, so der Verband.

Der Verband fordert, für den Umstieg auf erneuerbare Wärmeenergie den Strompreis für Wärmepumpen und für geothermische Tiefenpumpen (sog. Eigenstrom) spürbar zu senken. Gegenwärtig werde der Wärmepumpenstrom für die Nutzung oberflächennaher Geothermie mit bis zu 70 % durch Steuern und Abgaben belastet, wohingegen fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl lediglich mit 25 % belastet würden. Für einen echten Wettbewerb auf dem Wärmemarkt wäre ein ehrlicher CO2 -Preis nötig, der die externen Kosten in den Preisen abbildet und Gas- bzw. Ölheizungen nicht künstlich subventioniert.

Für das Gelingen der Energiewende ist Erdwärme unverändert eine wichtige Quelle, denn Geothermie ist dezentral und erfordert keinen teuren Netzausbau, ist eine unerschöpfliche und kostenlose Ressource, ist uneingeschränkt grundlastfähig (d. h. unabhängig von Tagesgang, Jahresgang und Witterung), liefert einen großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und weist eine hervorragende CO2 -Bilanz auf. Die in der Projektentwicklung und in der Technologie vorhandenen Kostensenkungspotenziale lassen sich durch die anstehenden zahlreichen Projekte und begleitende Forschung erschließen, so dass sich die Kosten der geothermischen Strom- und Wärmeerzeugung in den nächsten Jahren einem wirtschaftlich attraktiven Niveau zügig annähern werden. Damit erbringt Geothermie eine wichtige Systemdienstleistung und kann in absehbarer Zeit wirtschaftlich ohne Subventionen betrieben werden.

Geothermie ist in Deutschland längst eine sichere Form der Energieversorgung. Die Technik ist beherrschbar und planbar. Durch die eigene Kompetenz und Expertise demonstriert die Daldrup-Gruppe in vielen Projekten, dass dem hohen Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und der Genehmigungsbehörden entsprochen werden kann und wird.

3. ERWARTETE ERTRAGS- UND FINANZLAGE

Das Bohr- und Projektgeschäft der Daldrup & Söhne AG ist seit einigen Jahren durch eine hohe Auslastung und eine gute Auftragslage in allen vier Geschäftsbereichen gekennzeichnet. Dennoch ist das Bohrgeschäft dem Grunde nach mit Unwägbarkeiten und den skizzierten Risiken behaftet. Trotz sorgfältigster Planungen und Abstimmungen mit den Projektpartnern und den Behörden lassen sich beispielsweise zeitliche Verschiebungen bei Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren, sich ändernde juristische Anforderungen, Veränderungen bei den in der Regel besonderen Infrastrukturbedingungen und den Bedingungen bei Projektfinanzierungen sowie Unwägbarkeiten in der Geologie niemals ausschließen. Das liegt daran, dass die Erschließung geothermischer Energie ein noch relativ junges Gewerk ist. Zudem muss jedes Projekt individuell geplant werden, da die geologischen Verhältnisse im Untergrund sehr unterschiedlich sein können. Aufgrund vorgenannter Unwägbarkeiten sind Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Daldrup & Söhne AG bzw. des Konzerns naturgemäß nicht auszuschließen und werden den Geschäftsgang der Daldrup & Söhne AG auch zukünftig beeinflussen.

Die Daldrup & Söhne AG hat mit dem Verkauf der Geysir Europe GmbH und den Geothermie-Kraftwerken aber ihr Risikoexposure und die Verpflichtungen aus zinstragenden Finanzverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen an die Kraftwerksgesellschaften signifikant reduziert. Nennenswerte Liquiditätsabflüsse in das veräußerte Kraftwerksprojekt Taufkirchen unterbleiben künftig. Damit ist das Unternehmen nach Auffassung des Vorstands der Daldrup & Söhne AG auf dem richtigen Weg, die Risikopositionen und die Geschäftstätigkeit den mittelständisch geprägten Strukturen anzupassen. Dieser Prozess sollte bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Die wirtschaftliche Entwicklung 2020 wird durch den Vorstand mit Stand Ende April 2020 unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie als insgesamt zufriedenstellend eingeschätzt.

Das Bohr- und Dienstleistungsgeschäft des Konzerns Daldrup & Söhne AG ist bisher kaum von der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Der große Bohrauftrag Luttelgeest in den Niederlanden wurde begonnen und aktuell plangemäß abgearbeitet, die zweite Bohrung für die Nagra in der Schweiz wird aktuell ebenfalls planmäßig niedergebracht. Stornierungen von Aufträgen hat es bis dato nicht gegeben. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass das Dienstleistungsportfolio des Daldrup-Konzerns neben dem Segment Energie auch Zukunftsthemen wie Wasser und Rohstoffe bedient.

Auch unsere Zulieferer- und Dienstleistungsketten funktionieren bis dato pünktlich. Die Unternehmensleitung prüft und schreibt dennoch laufend und mit hoher Sorgfalt die Geschäfts- und Liquiditätssituation des Konzerns planerisch fort, um frühzeitig mögliche Risiken zu erkennen und schadhafte Auswirkungen zu begrenzen.

Außerdem hat das Unternehmen mit einem eigenen COVID-19-Protokoll aus Sicht der Unternehmensleitung angemessene Maßnahmen ergriffen, um Mitarbeiter, Dienstleister und Kunden trotz gegebener Unwägbarkeiten bestmöglichst zu schützen und die Auswirkungen auf die operative Bohrtätigkeit insgesamt zu begrenzen.

Der aktuell niedrige Ölpreis führt zudem zu leicht günstigeren Einkaufsund Mietkonditionen für Equipment und sowie Einkaufspreisen für Verbrauchsmaterialien und bietet, wenn auch nur begrenzt, Möglichkeiten, die Personalsituation in den Bohrteams punktuell zu verbessern.

Alle Geschäftsbereiche sind bis weit in das Jahr 2021 gut ausgelastet. Zu Ende April 2020 hält sich der Auftragsbestand des Konzerns Daldrup & Söhne AG für Geothermieprojekte in Deutschland und im europäischen Ausland mit 33,0 Mio. € weiter auf einem hohen Niveau. Auch die aus der Projektpipeline von rund 114,6 Mio. € resultierende Aussicht auf mögliche Auftragsbestände in den kommenden Monaten stimmt den Vorstand insgesamt zuversichtlich. Im Geschäftsbereich tiefe Geothermie zeigt sich eine anhaltend hohe Nachfrage. Die Bohrtätigkeiten für die Nagra, Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle in der Schweiz, werden fortgesetzt. In den Niederlanden erstellt das Unternehmen für Gewächshausbetreiber in Luttelgeest drei geothermische Bohrungen und errichtet das zugehörige Heizwerk. Damit sind zwei der drei großen Bohranlagen im Jahr 2020 in Betrieb. Hierdurch wird die aktuell hohe Nachfrage nach Tiefenbohrungen dokumentiert. Die dritte Anlage wir nach fast zweijährigem Betrieb routinemäßig gewartet, nachdem der Bohrauftrag für die Stadtwerke München planmäßig und zur vollsten Zufriedenheit unseres Kunden beendet wurde.

Unter Berücksichtigung der vorgenannten Punkte und den gut ausgelasteten Bohranlagenkapazitäten sowie der zufriedenstellenden Auftragslage von aktuell 33,0 Mio. €, die rechnerisch eine Auftragsreichweite bis weit in das Jahr 2021 besitzen, sowie der bestehenden Auftragspipeline von 114,6 Mio. € geht der Vorstand der Daldrup & Söhne AG insgesamt davon aus, dass im Geschäftsjahr 2020 eine Konzern-Gesamtleistung von rund 40 Mio. € bei einer operativ positiven EBIT-Marge zwischen 2 % und 4 % erreicht wird.

F. ANGABEN ZU EIGENEN ANTEILEN GEM. § 160 ABS. 1 NR. 2 AKTG

Die Angaben zu eigenen Anteilen nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG und § 289 Abs. 2 Satz 2 HGB sind im Anhang angegeben.

G. SCHLUSSERKLÄRUNG DES VORSTANDS ZUM ABHÄNGIGKEITSBERICHT

Abschließend stellen wir fest, dass die Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem Rechtsgeschäfte vorgenommen oder Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und dadurch, dass Maßnahmen getroffen oder unterlassen wurden, nicht benachteiligt worden ist.

Oberhaching, den 28. Mai 2020

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstand)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Peter Maasewerd (Vorstand)

Stephan Temming (Vorstand)

KONZERNABSCHLUSS für das Geschäftsjahr 2019

  • KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
  • KONZERNBILANZ
  • KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL
  • KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERN-ANHANG

  • Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss
  • Konsolidierungsmethoden
  • Fremdwährungsumrechnung
  • Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
  • Erläuterungen zur Konzern-Bilanz und zur Konzern-Gewinnund Verlustrechnung
  • 90 Sonstige Pflichtangaben

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

64 Geschäftsbericht 2019 Daldrup & Söhne AG Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

01.01.2019 - 31.12.2019
EUR
01.01.2018 - 31.12.2018
EUR
1. Umsatzerlöse 24. 771.844,26 38.938.384,94
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen 16.999.621,39 - 4.030.880,17
3. Sonstige betriebliche Erträge
− davon aus der Währungsumrechnung: 439.081,98 EUR (Vj.: 53.414,43 EUR)
9.804.527,39 1.520.797,35
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 9.072.245,59 10.583.651,43
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 11.704.875,62 18.550.932,21
20.777.121,21 29.134.583,64
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 7.731.326,80 7.090.002,87
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
− davon für Altersversorgung: 10.917,51 EUR (Vj.: 61.958,82 EUR)
1.438.600,55 1.327.335,98
9.169.927,35 8.417.338,85
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 2.919.115,03 3.879.696,04
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
− davon aus der Währungsumrechnung: 128.880,65 EUR (Vj.: 0,00 EUR)
28.707.609,26 11.563.082,29
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 285.872,98 27.673,76
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 182.319,29 318.064,77
10. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 0 0
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen 764.597,87 0
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 2.048.544,74 2.436.038,58
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
− davon aus latenten Steuern: Ertrag 18.649,55 EUR (i. Vj.: Ertrag 80.687,27 EUR)
- 42.816,72 151.800,26
14. Ergebnis nach Steuern - 12.299.913,43 - 18.808.499,01
15. Sonstige Steuern (Aufwand; Vj. Ertrag) 26.696,00 266.121,72
16. Konzernjahresfehlbetrag - 12.326.609,43 - 18.542.377,29
17. Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust 103.317,08 1.387 .050,80
18. Konzernverlustvortrag/-gewinnvortrag - 6.048.913,53 11.106.412,96
19. Konzernbilanzverlust - 18.272.205,88 - 6.048.913,53

KONZERNBILANZ

KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2019

AKTIVA 31.12.2019
EUR
31.12.2018
EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
20,00 2.768.196,67
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten
auf fremden Grundstücken
127.469,95 4.284.715,94
2. Technische Anlagen und Maschinen 7.704.687,36 20.171.594,01
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2.353.259,47 2.565.469,69
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau - 85.871.497,09
10.185.416,78 112.893.276,73
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 0 10.000,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen 1,00 0
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 11.600.000,00 0
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 0 181,00
5. Sonstige Ausleihungen 621.094,04 981.095,04
12.221.095,04 991.276,04
22.406.531,82 116.652.749,44
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4.284.873,73 3.026.522,60
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 41.873.605,35 25.443.983,96
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen - 41.405.792,63 - 21.087.691,79
4.752.686,45 7.382.814,77
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.444.155,67 4.338.044,69
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen - 1.619,51
3. Sonstige Vermögensgegenstände 13.904.625,59 10.595.264,73
− davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 3.976.424,00 EUR (Vj.: 803.453,36 EUR)
16.348.781,26 14.934.928,93
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.699.185,24 2.425.596,22
23.800.652,95 24.743.339,92
C. Rechnungsabgrenzungsposten 32.867,53 68.483,11
D. Aktive latente Steuern 152.916,88 300.369,33

PASSIVA 31.12.2019
EUR
31.12.2018
EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital 5.989.500,00 5.989.500,00
Eigene Anteile - 4.012,00 - 4.017,00
5.985.488,00 5.985.483,00
II. Kapitalrücklage 36.355.875,01 36.355.875,01
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage 25.000,00 25.000,00
2. Andere Gewinnrücklagen 234.028,10 510.036,31
IV. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung - 1.025.616,27 - 1.248.059,21
V. Konzernbilanzverlust - 18.272.205,88 - 6.048.913,53
VI. Anteile anderer Gesellschafter 19.934,79 19.207.504,21
23.322.503,75 54.786.925,79
B. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung 0 1.723.846,46
C. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen 0 121.000,00
D. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen 0 0
2. Steuerrückstellungen 829,19 121.598,11
3. Sonstige Rückstellungen 1.891.281,06 4.849.384,68
1.892.110,25 4.970.982,79
E. Verbindlichkeiten
1.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
8.747.825,17 10.993.023,79
− davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 8.541.358,43 EUR (i.Vj.: 9.823.843,79 EUR)
− davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 206.387,66 EUR (i.Vj.: 0,00 EUR)
2.
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
0 954.900,00
− davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 0,00 EUR (i. Vj.: 954.000,00 EUR)
3.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
6.853.508,08 9.585.393,51
− davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 6.853.508,08 EUR (i.Vj.: 9.585.393,51 EUR)
4. Sonstige Verbindlichkeiten 5.573.797,31 53.742.791,40
− davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 2.395.695,36 EUR (i.Vj.: 8.899.917,27 EUR)
− davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: 3.178.101,95 EUR (i. Vj.: 44.842.874,13 EUR)
− davon aus Steuern: 1.214.000,00 EUR (i. Vj.: 910.656,79 EUR)
− davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 83.368,49 EUR (i.Vj.: 70.517,47 EUR)
21.175.130,56 75.276.108,70
F. Rechnungsabgrenzungsposten 3.224,62 3.093,58
G. Passive latente Steuern 0 4.882.984,48
Bilanzsumme 46.392.969,18 141.764.941,80

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

MUTTERUNTERNEHMEN
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital Rücklagen
Gezeichnetes Kapital
Eigene Anteile
Kapitalrücklage Gewinnrücklagen
Summe Kapitalrücklage Gesetzliche
Rücklage
Andere
Gewinnrücklagen
Summe Summe
in EUR
Stand 01.01.2018 5.445.000 - 4.017 5.440.983 30.502.500 25.000 264.014 289.014 30.791.514
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 0 0 0 0 0
Kapitalerhöhung 544.500 0 544.500 5.853.375 0 0 0 5.853.375
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 246.022 246.022 246.022
Stand 31.12.2018 5.989.500 - 4.017 5.985.483 36.355.875 25.000 510.036 535.036 36.890.911
Stand 1.1.2019 5.989.500 - 4.017 5.985.483 36.355.875 25.000 510.036 535.036 36.890.911
Konzernjahresfehlbetrag 0 0 0 0 0 0 0 0
Kapitalerhöhung 0 0 0 0 0 0 0 0
Änderungen des Konsolidierungskreises 0 0 0 0 0 0 0 0
Währungsumrechnung 0 0 0 0 0 0 0 0
Ausschüttung 0 0 0 0 0 0 0 0
Sonstige Veränderungen 0 0 0 0 0 - 276.003 - 276.003 - 276.003
Stand 31.12.2019 5.989.500 - 4.017 5.985.483 36.355.875 25.000 234.033 259.033 36.614.908
MUTTERUNTERNEHMEN NICHT BEHERRSCHENDE ANTEILE
Eigenkapitaldifferenz
aus der Währungs
umrechnung
Konzernbilanz
gewinn/
-verlust
Summe Nicht
beherrschende
Anteile vor
Eigenkapital
differenz aus
der Währungs
umrechnung
Auf nicht
beherrschende
Anteile
entfallende
Eigenkapital
differenz aus
der Währungs
umrechnung
Summe Konzern
Eigenkapital
- 1.174.898 11.106.413 46.164.012 169.295 - 228.602 - 59.307 46.104.705
0 -17.155.326 - 17.155.326 - 1.387.051 0 - 1.387.051 - 18.542.377
0 0 6.397.875 0 0 0 6.397.875
0 0 0 20.584.188 0 20.584.188 20.584.188
73.162 0 - 73.162 0 69.674 69.674 - 3.488
0 0 246.022 0 0 0 246.022
- 1.248.059 -6.048.914 35.579.421 19.366.432 - 158.928 19.207.504 54.786.925
- 1.248.059 - 6.048.914 35.579.421 19.366.432 - 158.928 19.207.504 54.786.925
0 - 12.223.292 - 12.223.292 - 103.317 0 - 103.317 - 12.326.609
0 0 0 0 0 0 0
0 0 0 - 20.021.768 0 - 20.021.768 - 20.021.768
222.442 0 222.442 0 158.928 158.928 381.370
0 0 0 - 280.886 0 - 280.886 - 280.886
0 0 - 276.003 1.059.473 0 1.059.473 783.470
- 1.025.617 -18.272.206 23.302.568 19.935 0 19.935 23.322.503

Geschäftsbericht 2019 Daldrup & Söhne AG 70 Konzern-Kapitalflussrechnung

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2019

01.01.-31.12.2019
EUR
01.01.-31.12.2018
EUR
1. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter - 12.326.609,43 - 18.542.377,29
Planmäßige Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 3.683.712,90 3.879.696,04
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen - 197.095,62 - 1.320.796,74
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge - 20.141.309,79 0,00
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
- 2.918.506,43 20.161.454,99
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
34.452.266,05 28.189.776,45
Verlust/Gewinn aus demAbgang von Gegenständen des Anlagevermögens - 14.799,69 51.000,00
Zinsaufwendungen 2.048.544,74 2.436.038,58
Zinserträge - 182.319,29 - 318.064,77
Sonstige Beteiligungserträge - 285.872,98 - 27.673,76
Ertragsteueraufwand/-ertrag - 42.816,72 151.800,26
Ertragsteuererstattungen/-zahlungen - 16.133,19 - 232.487,53
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 4.059.060,55 34.428.366,23
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens und Sachanlagevermögens 52.084,19 289.070,02
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und Sachanlagevermögen - 999.364,32 - 11.146.092,48
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 0,00 168.916,00
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen 0,00 - 10.000,00
Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis 0,00 0,00
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis 0,00 - 20.761.821,28
Erhaltene Zinsen 182.319,29 318.064,77
Erhaltene Dividenden 285.872,98 27.673,76
Cashflow aus der Investitionstätigkeit - 479.087,86 - 31.114.189,21
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens 0,00 6.397.875,01
Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten 3.288.939,27 4.913.930,77
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten - 4.076.082,01 - 682.000,00
Gezahlte Zinsen - 2.048.544,74 - 2.436.038,58
Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter - 280.885,50 0,00
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit - 3.116.572,98 8.193.767,20
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds 463.399,71 11.507.944,22
(Zwischensummen 1 - 3)
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds - 193.244,80 - 2.102.397,86
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 17.723,51 - 9.387.822,85
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 287.878,42 17.723,51
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.699.185,24 2.425.596,22
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Kontokorrentverbindlichkeiten) - 2.411.306,82 - 2.407.872,71
Finanzmittelfonds am Ende der Periode 287.878,42 17.723,51

KONZERN-ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERN-ABSCHLUSS

Die Daldrup & Söhne AG als Konzernmutterunternehmen mit Sitz in Grünwald ist ein Anbieter von Bohr- und Umweltdienstleistungen.

Die Daldrup & Söhne AG ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Münchens unter HRB 187005 eingetragen. Sie ist eine in Deutschland gegründete Aktiengesellschaft; die Geschäftsanschrift lautet: 82041 Oberhaching, Bajuwarenring 17a.

Soweit Wahlrechte für Angaben in der Konzernbilanz, in der Konzerngewinn- und Verlustrechnung oder im Konzernanhang ausgeübt werden können, wurde der Vermerk in der Bilanz bzw. in der Gewinnund Verlustrechnung gewählt. Für den Konzernanlagenspiegel gilt, dass ein Ausweis auf Seite 23 zum Konzernanhang erfolgt ist.

Die Gesellschaft ist gemäß § 290 Abs. 1 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen.

Der Konzernabschluss wird auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs und des Aktiengesetzes aufgestellt.

VERGLEICHBARKEIT ZUM VORJAHRESKONZERNABSCHLUSS

Seit dem 1. Juli 2019 werden die Geysir Europe GmbH, Grünwald, sowie ihre Tochterunternehmen als assoziierte Unternehmen klassifiziert. Im Vorjahreskonzernabschluss wurden diese Unternehmen als Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Zum 1. Juli 2019 erfolgte daher eine Übergangskonsolidierung auf die Equity-Methode. Der Konzernabschluss der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2019 ist aufgrund dieser Änderung im Konsolidierungskreis nur eingeschränkt mit dem Vorjahreskonzernabschluss vergleichbar. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden im Folgenden die wesentlichen Posten der Konzernbilanz sowie der Konzerngewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 2019 dargestellt, wie sie sich ergeben hätten, wenn die Geysir Europe GmbH, Grünwald, und ihre Tochterunternehmen weiterhin im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen worden wären:

AKTIVA 31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
2.677.201,77 2.768.196,67
II. Sachanlagen 111.452.886,52 112.893.276,73
III. Finanzanlagen 631.276,04 991.276,04
B. Umlaufvermögen
I.
Vorräte
4.777.126,93 7.382.814,77
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 15.416.200,47 14.934.928,93
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 2.999.317,48 2.425.596,22
C. Rechnungsabgrenzungsposten 52.783,24 68.483,11
D. Aktive Latente Steuern 152.916,88 300.369,33
138.159.709,33 141.764.941,80

PASSIVA 31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
A. Eigenkapital 45.425.413,88 54.786.925,79
B
Sonderposten mit Rücklageanteil
89.000,00 121.000,00
C
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
1.723.846,46 1.723.846,46
D. Rückstellungen 2.751.761,50 4.970.982,79
E. Verbindlichkeiten 83.364.178,29 75.276.108,70
F.
Rechnungsabgrenzungsposten
3.224,62 3.093,58
G. Passive Latente Steuern 4.802.284,58 4.882.984,48
138.159.709,33 141.764.941,80
31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 25.974.136,28 38.938.384,94
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen 16.989.548,27 - 4.030.880,17
3. Sonstige betriebliche Erträge 3.844.588,15 1.668.690,54
4. Materialaufwand - 23.376.945,97 - 29.134.583,64
5. Personalaufwand - 9.476.825,22 -8.417.338,85
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - 4.489.168,60 - 3.879.696,04
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 16.466.047,74 - 11.710.975,48
8. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 285.872,98 27.673,76
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 190.041,73 318.064,77
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 3.322.530,76 - 2.436.038,58
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 9.847.330,88 - 18.656.698,75
12. Steuern von Einkommen und Ertrag 82.662,91 -151.800,26
13. Sonstige Steuern -28.661,86 266.121,72
14. Konzernjahresfehlbetrag - 9.793.329,83 - 18.542.377,29
15. Anteile anderer Gesellschafter am Jahresergebnis 1.829.603,42 1.387.050,80
16. Konzernverlustvortrag - 6.048.913,53 11.106.412,96
17. Konzernbilanzverlust - 14.012.639,94 - 6.048.913,53

Die sich aus diesem Sachverhalt ergebenden Abgänge aus dem Anlagevermögen sind im Anlagenspiegel separat dargestellt.

KONSOLIDIERUNGSMETHODEN

In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen alle in- und ausländischen Tochtergesellschaften, die unter der rechtlichen Kontrolle der Daldrup & Söhne AG stehen, einbezogen.

Die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Jahresabschluss des Mutterunternehmens.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert.

Die sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden passiven Unterschiedsbeträge stammen aus Gewinnthesaurierungen bei Tochterunternehmen nach dem Erwerb der Beteiligungen, aber vor dem Stichtag der Erstkonsolidierung. Sie sind aus diesem Grund erfolgsneutral in das erwirtschaftete Kapital eingestellt worden.

Die Bilanzierung der Anteile an jenen Unternehmen, auf die der Konzern keinen beherrschenden aber einen maßgeblichen Einfluss ausübt, erfolgt nach der Equity-Methode. Anfänglich werden diese assoziierten Unternehmen mit den Anschaffungskosten angesetzt. Der Anteil des Konzerns an den Gewinnen und Verlusten dieser Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbes an in der Gewinnund Verlustrechnung erfasst. Die kumulativen Veränderungen werden gegen den Beteiligungswert verrechnet.

Die Bilanzierung erfolgt nach einer konzerneinheitlichen Richtlinie, um bei allen einbezogenen Unternehmen sowie den assoziierten Unternehmen eine einheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.

KONSOLIDIERUNGSKREIS

IN DEN KONZERNABSCHLUSS WERDEN ZUM 31. DEZEMBER 2019 NEBEN DEM MUTTERUNTERNEHMEN 3 INLÄNDISCHE UND 3 AUS-LÄNDISCHE TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN EINBEZOGEN. DIESE SETZEN SICH WIE FOLGT ZUSAMMEN:

NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS Kapitalanteil
direkt
Kapitalanteil
indirekt
Tochtergesellschaften:
Daldrup Bohrtechnik AG, Baar/Schweiz 100,00
D&S Geothermie GmbH, Grünwald 100,00
Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg 100,00
Przedsiebiorstwo Projektow Gorniczych i Wiercen Geologicznych "DMM" Sp. z o.o., i.L. 50,44
GERF B.V., 's Gravenzande/Niederlande 100,00
Assoziierte Unternehmen:
Geysir Europe GmbH, Grünwald 48,99

Die Einbeziehung der Tochtergesellschaften erfolgt im Wege der Vollkonsolidierung. Die Einbeziehung der assoziierten Unternehmen erfolgt at equity.

Im Geschäftsjahr 2019 ergaben sich folgende Änderungen im Konsolidierungskreis:

Die Geysir Europe GmbH, Grünwald, hat mit dinglicher Wirkung zum 15.01.2019 die restlichen 10 % der Gesellschaftsanteile an der geox GmbH, Ascheberg, von der EnergieSüdwest AG, Landau, erworben (UR. Nr. 598/2018). Die Gesellschaft ist somit zu 100 % an der geox GmbH beteiligt.

Die D&S Geothermie GmbH, Grünwald, hat am 02. April 2019 22,88 % Gesellschaftsanteile an der Geysir Europe GmbH, Grünwald, erworben (UR. Nr. 232/2019). Die Gesellschaft war somit zu 97,89 % an der Geysir Europe GmbH beteiligt. Die Aufstockung der Beteiligung wurde als Kapitalvorgang behandelt.

Mit bilanzieller Wirkung zum 30. Juni 2019 wurden 49,9 % der Anteile an der geox GmbH sowie 48,9 % an der Geysir Europe GmbH von der D&S Geothermie GmbH, Grünwald, an die IKAV Invest S.á r.l., Luxemburg für 1.600 TEUR veräußert (Ur. 1402/2019). Zum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft 48,99 % der Anteile an der Geysir Europe GmbH, Grünwald.

Aufgrund dieser Transaktionen werden die Geysir Europe GmbH, Grünwald, sowie ihre Tochterunternehmen seit dem 1. Juli 2019 als assoziierte Unternehmen klassifiziert. Im Vorjahreskonzernabschluss wurden diese Unternehmen als Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Zum 1. Juli 2019 erfolgte daher eine Übergangskonsolidierung auf die Equity-Methode.

FREMDWÄHRUNGSUMRECHNUNG

Vermögensgegenstände und Schulden der ausländischen Tochtergesellschaften werden mit den Devisenkassamittelkursen am Bilanzstichtag und die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die in die Kapitalkonsolidierung einzubeziehenden Teile des Eigenkapitals sowie der Gewinn- und Verlustvortrag werden mit den historischen Kursen umgerechnet. Sofern sich hieraus in der Bilanz Unterschiedsbeträge ergeben, werden diese ergebnisneutral innerhalb des Eigenkapitals als "Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung" erfasst.

FREMDWÄHRUNGS
UMRECHNUNG
Wechselkurs
1 € =
Jahresdurch
schnittskurs
zum
31.12.2019
Stichtagskurs
zum
31.12.2019
Schweizer Franken CHF 1,1124 1,0854
Polnischer Zloty PLN 4,2976 4,2568

ASSOZIIERTE UNTERNEHMEN

Seit dem 1. Juli 2019 werden die Geysir Europe GmbH, Grünwald, sowie ihre Tochterunternehmen im Wege der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die Einbeziehung erfolgt auf Basis des vorläufigen Konzernabschlusses der Geysir Europe GmbH, Grünwald. Der Konzernabschluss der Geysir Europe GmbH wurde nach den Regelungen des HGB aufgestellt und enthält im Wesentlichen die gleichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie sie bei der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft angewendet werden. Aus der Übergangskonsolidierung von der Vollkonsolidierung zur Equity-Methode zum 1. Juli 2019 ist kein Geschäfts- oder Firmenwert entstanden. Aus der Übergangskonsolidierung ist ein Ertrag in Höhe von TEUR 7.214 entstanden.

Der Equity-Wert wurde zum 1. Juli 2019 erstmals mit einem Erinnerungswert von EUR 1 eingebucht. Zum 31. Dezember 2019 beläuft sich der negative Equity-Wert auf - 4.879 TEUR. Insofern ergab sich keine erfolgswirksame Fortschreibung des Equity-Wertes per 31. Dezember 2019.

Der Unterschiedsbetrag zwischen Buchwert und anteiligem Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2019 5.702 TEUR.

DER VERKÜRZT DARGESTELLTE KONZERNABSCHLUSS DER GEYSIR EUROPE GMBH STELLT SICH WIE FOLGT DAR:

AKTIVA 31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
A. Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
7.579.171,96 7.996.765,68
II. Sachanlagen 101.267.469,74 101.363.677,56
III. Finanzanlagen 10.182,00 10.182,00
B. Umlaufvermögen
I.
Vorräte
24.440,48 24.440,48
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 3.043.843,21 4.263.470,79
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 300.132,24 243.703,95
C. Rechnungsabgrenzungsposten 19.915,71 7.735,68
112.245.155,34 113.909.976,14
PASSIVA 31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
A. Eigenkapital 11.638.870,34 19.715.136,98
B
Sonderposten mit Rücklageanteil
89.000,00 121.000,00
C
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung
1.723.846,46 1.723.846,46
D. Rückstellungen 859.651,25 2.798.690,53
E. Verbindlichkeiten 93.131.502,71 84.668.317,69
F. Passive Latente Steuern 4.802.284,58 4.882.984,48
112.245.155,34 113.909.976,14
31.12.2019 31.12.2018
EUR EUR
1. Umsatzerlöse 2.941.584,33 2.696.850,52
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen - 10.073,12 541.672,94
3. Sonstige betriebliche Erträge 1.558.776,19 1.283.673,81
4. Materialaufwand - 3.553.068,14 - 2.594.077,37
5. Personalaufwand -659.689,68 -938.035,18
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen - 1.871.436,87 - 1.901.776,79
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen - 3.731.782,95 - 2.416.144,99
8. Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 0,00 28.366,86
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 7.978,18 0,00
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen - 2.594.992,83 - 2.491.374,16
11.Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit - 7.912.704,89 - 5.790.844,36
12. Steuern von Einkommen und Ertrag 84.481,95 83.544,75
13. Sonstige Steuern - 3.854,91 - 4.054,85
14.Konzernjahresfehlbetrag - 7.832.077,85 - 5.711.354,46
15. Anteile anderer Gesellschafter am Jahresergebnis 201.545,53 162.915,73
16. Konzernverlustvortrag - 2.330.286,73 3.218.152,48
17. Konzernbilanzverlust - 9.960.819,05 - 2.330.286,25

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

AKTIVA

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer linear vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter zwischen 250,00 € und 1.000,00 € wurden in einen Sammelposten eingestellt und über einen Zeitraum von 5 Jahren linear abgeschrieben. Wirtschaftsgüter unter 150,00 € wurden direkt als Aufwand erfasst.

Anteile an assoziierten Unternehmen wurden anhand der Equity-Methode bewertet.

Ausleihungen und Wertpapiere des Anlagevermögens sind zum Nominalwert bilanziert.

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden vorgenommen, soweit eine dauerhafte Wertminderung vorliegt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen aus Bohraufträgen erfolgte retrograd vom Auftragswert unter Berücksichtigung des Fertigstellungsgrades am Bilanzstichtag und eines pauschalen Abschlags in Höhe von 12,5 % für den noch nicht realisierten Gewinnanteil und die nicht aktivierungsfähigen Kosten.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt.

Bei den Forderungen wurde den individuellen Risiken durch ausreichend bemessene Einzelwertberichtigungen und bei der Muttergesellschaft dem allgemeinen Kreditrisiko durch angemessene Pauschalabschläge von 1 % Rechnung getragen.

Der Kassenbestand sowie die Guthaben bei Kreditinstituten wurden zum Nennbetrag angesetzt. Guthaben in fremder Währung werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Aufwand werden.

Latente Steueransprüche und -schulden werden grundsätzlich anhand der Steuersätze bemessen, die zum Bilanzstichtag gültig sind. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, sofern am Bilanzstichtag materielle Wirksamkeitsvoraussetzungen im Rahmen eines Gesetzgebungsverfahrens erfüllt sind. Hierbei wird ein pauschaler Steuersatz von 30,0 % angewandt, der den einheitlichen Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, den Solidaritätszuschlag von 5,5 % und einen mittleren Gewerbesteuersatz von 14,2 % beinhaltet.

PASSIVA

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennbetrag angesetzt.

Der rechnerische Nennbetrag der erworbenen eigenen Anteile ist offen vom gezeichneten Kapital abgesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrages gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde eine laufzeitadäquate Abzinsung unter Verwendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltete Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die erst im Folgejahr zu Ertrag werden.

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ UND ZUR KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

I. BILANZ

ANLAGEVERMÖGEN

Der Konzernanlagenspiegel zum 31.12.2019 ist auf Seite 23 des Anhangs dargestellt.

Die Aufstellung des direkten und indirekten Anteilsbesitzes aller Beteiligungen ist auf Seite 25 dargestellt.

UMLAUFVERMÖGEN

VORRÄTE

Die erhaltenen Anzahlungen werden offen von den Vorräten abgesetzt.

FORDERUNGEN

Die Restlaufzeit der Forderungen beträgt bis zu einem Jahr.

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
ZUM 31.12.2019
IN TEUR
mit einer Restlaufzeit von mit einer Restlaufzeit von
Bezeichnung Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr Gesamtbetrag Vorjahr
1. Darlehensforderungen gegen nahestehende Unternehmen 7.286 7.286 0 5.708
2. Darlehensforderungen gegen Beteiligungsunternehmen 3.976 0 3.976 0
3. Kaufpreisforderung aus Gesellschaftsanteilsverkauf 1.600 1.600 0 0
4. Rückforderungsanspruch geleisteter Anzahlungen 0 0 0 1.643
5. Umsatzsteuerforderungen 353 353 0 364
6. Versicherungsentschädigungen 0 0 0 950
7. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherung 0 0 0 288
8. Noch abzurechnende Wärmelieferungen 0 0 0 960
9. Übrige 689 689 0 682
Summe sonstige
Vermögensgegenstände
13.904 9.928 3.976 10.595

Unter 5. sind Vorsteuerforderungen enthalten, die in Höhe von 143 TEUR erst in 2020 entstehen.

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE ZUM 31.12.2019 IN TEUR

mit einer Restlaufzeit von mit einer Restlaufzeit von
Bezeichnung Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr Gesamtbetrag Vorjahr
1. Darlehensforderungen 5.708 5.708 0 8.614
2. Nachträge gegen assoziierte Unternehmen 0 0 0 670
3. Rückforderungsanspruch geleisteter Anzahlungen 1.643 1.643 0 1.644
4. Versicherungsentschädigungen 950 950 0 1.119
5. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherung 288 288 0 807
6. Umsatzsteuerforderungen 364 364 0 441
7. Ansprüche gegen Lieferanten 0 0 0 419
8. Noch abzurechnende Wärmelieferungen 960 960 0 0
9. Übrige 682 682 0 662
Summe sonstige
Vermögensgegenstände
10.595 10.595 0 14.376

AKTIVE LATENTE STEUERN

Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 30,0 % ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt anhand eines Körperschaftssteuersatzes von 15,0 %. Weiterhin wurden ein Solidaritätszuschlag von 5,5 % auf die Körperschaftsteuer sowie eine durchschnittliche Gewerbesteuerbelastung von 14,2 % zugrunde gelegt. Latente Steuern resultieren im Wesentlichen aus Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Wertansätzen der sonstigen Rückstellungen.

EIGENKAPITAL

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist in der Eigenkapitalveränderungsrechnung als Bestandteil des Konzernabschlusses dargestellt.

GRUNDKAPITAL

Das Grundkapital beläuft sich auf 5.989,5 TEUR (31.12.2018: 5.989,5 TEUR), es ist aufgeteilt in 5.989.500 (31.12.2018: 5.989.500) auf den Inhaber lautende Aktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Das genehmigte Kapital zum 31.12.2019 beträgt 2.994,75 TEUR (31.12.2018: 2.994,75 TEUR).

Eigene Anteile: Die Tochtergesellschaft Daldrup Bohrtechnik AG, Baar, hält 4.012 Aktien an der Daldrup & Söhne AG, dies entspricht 4.012 EUR des Grundkapitals beziehungsweise 0,1 % am Grundkapital.

KAPITALRÜCKLAGE

Die Kapitalrücklage beträgt unverändert zum Vorjahr 36.356 TEUR (31.12.2018: 36.356 TEUR).

GESETZLICHE RÜCKLAGE

Die gesetzliche Rücklage gemäß § 150 AktG beläuft sich unverändert zum Vorjahr auf 25 TEUR.

ANDERE GEWINNRÜCKLAGEN

Die anderen Gewinnrücklagen belaufen sich auf 234 TEUR (31.12.2018: 510 TEUR).

KONZERNBILANZGEWINN

Der Konzernbilanzgewinn entwickelte sich wie folgt:

• Konzernbilanzverlustvortrag 01.01.2019 6.049 TEUR
• Konzernjahresfehlbetrag 12.327 TEUR
• Auf andere Gesellschafter entfallender Verlust 103 TEUR
• Konzernbilanzverlust 31.12.2019 18.272 TEUR

Für das abgelaufene Geschäftsjahr schlägt der Vorstand vor, den

Jahresfehlbetrag der Daldrup & Söhne AG in Höhe von 16.884 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Für Ausschüttungszwecke steht grundsätzlich nicht der Konzernbilanzgewinn, sondern der Bilanzgewinn aus dem Einzelabschluss der Muttergesellschaft zur Verfügung. Deren Bilanzverlust beläuft sich zum 31.12.2019 auf 17.897 TEUR.

Der Gesamtbetrag gemäß § 268 Abs. 8 HGB (sogenannte Ausschüttungssperre) beträgt 153 TEUR. Er resultiert aus der Aktivierung latenter Steuerforderungen.

STEUERRÜCKSTELLUNGEN

Die Steuerrückstellungen belaufen sich auf 1 TEUR (Vorjahr: 122 TEUR).

SONSTIGE RÜCKSTELLUNGEN

RÜCKSTELLUNGSSPIEGEL
ZUM 31.12.2019 IN TEUR
Bezeichnung 01.01.2019 Verbrauch Auflösung Zuführung 31.12.2019
Personalrückstellungen 1.130 943 29 1.148 1.306
Pauschale Rückstellung für Gewährleistungen 124 0 10 1 115
Übrige Rückstellungen 3.595 792 2.790 457 470
Summe sonstige Rückstellungen 4.849 1.735 2.829 1.606 1.891

Die pauschale Rückstellung für Gewährleistungen wurde mit 0,5 % des durchschnittlichen Umsatzes der letzten fünf Jahre gebildet.

Dabei wurde eine abweichende Gewichtung der einzelnen Jahre sowie eine Abzinsung berücksichtigt.

VERBINDLICHKEITEN

VERBINDLICHKEITENSPIEGEL
ZUM 31.12.2019 IN TEUR
mit einer Restlaufzeit mit einer Restlaufzeit mit einer Restlaufzeit Gesamtbetrag
Art der Verbindlichkeit Gesamtbetrag von bis zu 1 Jahr von 1 bis 5 Jahre von mehr als 5 Jahren Vorjahr
1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten 8.748 8.542 206 0 10.993
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 0 0 0 0 955
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6.854 6.854 0 0 9.585
4. Verbindlichkeiten ggü. nahestehenden Unternehmen 1.910 324 1.057 529 0
5. Verbindlichkeiten ggü. Minderheitsgesellschaftern 0 0 0 0 13.112
6. Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Versorgungswerken 0 0 0 0 9.371
7. Sonstige Verbindlichkeiten ggü. Investitions-
gesellschaften
0 0 0 0 24.574
8. Steuerverbindlichkeiten 1.214 1.214 0 0 911
9. Sonstige Verbindlichkeiten aus Gesellschaftsanteilskauf 1.545 159 616 770 3.666
10. Übrige sonstige Verbindlichkeiten 904 904 0 0 2.109
Summe Verbindlichkeiten 21.175 17.997 1.879 1.299 75.276

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen in Höhe von 8.450 TEUR aus der Inanspruchnahme von Betriebsmittelkrediten. Die Kreditlinie eines Avalkreditgebers in Höhe von 2.500 TEUR ist im Rahmen der Verpfändung eines Bankguthabens von 250 TEUR teilbesichert. Alle übrigen Betriebsmittelkredit- und Avalkreditlinien sowie Kreditinanspruchnahmeabreden in Höhe von 15.505 TEUR werden am Bilanzstichtag 31.12.2019 unbesichert bzw. gegen Negativ- und Gleichbehandlungserklärung zur Verfügung gestellt.

In Höhe von 298 TEUR bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus der Finanzierung von Sachanlagevermögen. Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehende Unternehmen betreffen die Gewährung eines Darlehens der GVG-Grundstücksverwaltungs-GmbH & Co. KG, Erfurt, in Höhe von 1.850 TEUR.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Lohn und Gehalt (480 TEUR), Verbindlichkeiten soziale Sicherheit (84 TEUR) und sonstige (340 TEUR).

II. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Umsatzerlöse des Konzerns untergliedern sich wie folgt:

UMSATZVERTEILUNG
NACH TÄTIGKEITS
BEREICHEN IN TEUR
Geschäftsbereich
2019 Anteil
in %
2018 Anteil
in %
Geothermie 7.730 31 % 31.619 81 %
Rohstoffe/Exploration 11.315 46 % 4.800 12 %
Wasserwirtschaft 1.742 7 % 1.108 3 %
EDS 3.984 16 % 1.411 4 %
Gesamt 24.771 100 % 38.938 100 %
UMSATZVERTEILUNG
NACH GEOGRAPHISCH
BESTIMMTEN MÄRK
TEN IN TEUR
Anteil Anteil
Geschäftsbereich 2019 in % 2018 in %
Inland 15.384 32 % 12.295 32 %
Ausland 9.387 68 % 26.643 68 %
Gesamt 24.771 100 % 38.938 100 %

Wegen der langfristigen Projektverläufe geben die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Geschäftsjahr erbrachten Leistung. Daher wird ergänzend die Gesamtleistung mit 25.851 TEUR (entsprechend 61,89 %) im Inland (Vorjahr: 27.351 TEUR / 78,35 %) und mit 15.920 TEUR (38,11 %) im Ausland (Vorjahr: 7.557 TEUR / 21,65 %) angegeben.

DIE SONSTIGEN BETRIEBLICHEN ERTRÄGE SETZEN SICH
WIE FOLGT ZUSAMMEN: 2019 2018
Erträge
aus Übergangskonsolidierung Geysir-Gruppe
7.214 TEUR 0 TEUR
Erträge aus Geschäftsanteilsverkauf Geysir-Gruppe 573 TEUR 0 TEUR
Erträge Auflösung Verbindlichkeiten Tochtergesellschaften 1.224 TEUR 0 TEUR
Versicherungsentschädigungen 251 TEUR 0 TEUR
Erträge aus Währungsdifferenzen 192 TEUR 0 TEUR
Erträge aus Auflösung von Rückstellungen (periodenfremd) 53 TEUR 824 TEUR
Ausbuchung Altverbindlichkeiten 0 TEUR 279 TEUR
Übrige Erträge 297 TEUR 418 TEUR
Summe 9.804 TEUR 1.521 TEUR

Die Erträge aus dem Verkauf der Geschäftsanteile an der Geysir Europe GmbH sowie aus der Übergangskonsolidierung stellen außergewöhnliche Erträge dar. Diese belaufen sich in Summe auf 7.787 TEUR.

DIE SONSTIGEN BETRIEBLICHEN AUFWENDUNGEN SETZEN SICH
WIE FOLGT ZUSAMMEN: 2019 2018
Einzelwertberichtigungen und Forderungsverluste 17.600 TEUR 654 TEUR
Abraum- und Abfallbeseitigung 1.689 TEUR 1.574 TEUR
Mieten für bewegliches Vermögen 1.177 TEUR 1.060 TEUR
Rechts- und Beratungskosten 1.168 TEUR 1.022 TEUR
Reparaturen und Instandhaltungen 936 TEUR 910 TEUR
Werbung, Reisen, Unterbringung Mitarbeiter 790 TEUR 902 TEUR
Raumkosten 579 TEUR 658 TEUR
Fahrzeugkosten 571 TEUR 578 TEUR
Kosten Baustellen 536 TEUR 643 TEUR
Versicherungen und Beiträge 493 TEUR 506 TEUR
Aufwendungen Währungsdifferenzen 376 TEUR 0 TEUR
Lizenzgebühren 350 TEUR 350 TEUR
Kosten Werkstatt 146 TEUR 126 TEUR
Vermittlungsprovision Darlehen 0 TEUR 600 TEUR
Entschädigungszahlungen Geschäftsführer 0 TEUR 99 TEUR
Avalprovisionen 0 TEUR 93 TEUR
Sonstige 2.296 TEUR 1.788 TEUR
Summe 28.708 TEUR 11.563 TEUR

Außergewöhnliche Aufwendungen in Höhe von 17.922 TEUR ergaben sich im Geschäftsjahr aus Wertberichtigungen auf in den Sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesene Darlehen in Höhe von 17.157 TEUR (ausgewiesen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen) sowie aus Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 765 TEUR.

III. SONSTIGE ANGABEN

SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

Die Daldrup & Söhne AG hat sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von 222 TEUR. Die Verpflichtungen haben in Höhe von 146 TEUR Laufzeiten bis zu einem Jahr und in Höhe von 75 TEUR Laufzeiten von einem bis fünf Jahren. Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus einem Lizenzvertrag in Höhe von 4.350 TEUR, von denen 350 TEUR innerhalb eines Jahres, 1.400 TEUR im Zeitraum zwischen einem und fünf Jahren sowie 2.600 TEUR nach fünf Jahren fällig sind.

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen des Konzerns beträgt somit 5.408 TEUR, davon fällig:

  • innerhalb eines Jahres: 496 TEUR
  • zwischen einem und fünf Jahren: 1.478 TEUR
  • nach fünf Jahren: 2.600 TEUR

NICHT IN DER BILANZ ENTHALTENE GESCHÄFTE

Die Daldrup & Söhne AG hat im Geschäftsjahr 2016 ein Patent zur Förderverrohrung zur Verwendung bei einer Erdwärmesonde zur Gewinnung geothermischer Energie und Verfahren zum Einbau einer solchen Förderverrohrung für 5.400 TEUR (netto) veräußert und mietet dieses seitdem für eine jährliche Lizenzgebühr von 350 TEUR zurück. Das Patent hat eine Laufzeit bis Januar 2034. Der Vorteil der Transaktion dient der Stärkung der Ertragskraft der Gesellschaft.

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE

Die aus dem Verkauf einer Bohranlage gegenüber einem nahe stehenden Unternehmen bestehende Forderung der Daldrup & Söhne AG wurde im Geschäftsjahr 2018 in Höhe von 3.000 TEUR kreditfinanziert und beglichen. Im Rahmen dieser Darlehensfinanzierung hat die Daldrup & Söhne AG einer Bank eine selbstschuldnerische Höchstbetragsbürgschaft in Darlehenshöhe zur Besicherung gestellt. Das verbürgte Darlehen wurde vereinbarungsgemäß getilgt und valutiert zum 31.12.2019 noch in Höhe von 910 TEUR. Das Darlehen wird weiterhin planmäßig getilgt. Die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Bürgschaft wird daher insgesamt als gering eingestuft.

ABSICHERUNG VON FREMDWÄHRUNGSRISIKEN/ BEWERTUNGSEINHEITEN

Es wurden 8 Bewertungseinheiten mit folgenden Daten gebildet:

Grundgeschäft/
Sicherungs
instrument
Risiko/Art
der Bewertungs
einheit
einbezogener
Betrag
Höhe des
abgesicherten
Risikos
Sicherungs
zeitraum
Zahlungsein
gänge aus
Bohraufträgen
im Drittland/
Devisentermin
geschäft mit
Optionsfrist
Währungsrisiko/
micro hedge
TCHF 8.200 TCHF 8.200 03.01.2020
(frühester
Beginn)
30.09.2020
(spätestes
Ende)

Die gegenläufigen Zahlungsströme gemäß obiger Tabelle von Grundund Sicherungsgeschäft gleichen sich voraussichtlich in vollem Umfang im Sicherungszeitraum aus, weil wesentliche Positionen in betraglich gleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen/Zahlungsströme aus Grund- und Sicherungsgeschäft vollständig ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.

Gemäß Risikopolitik sind entstehende Fremdwährungsrisiken, die eine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Berichtsgesellschaft besitzen, rechtzeitig im Vorfeld eines Vertragsschlusses, spätestens aber unverzüglich nach deren Entstehung in derselben Währung und Laufzeit, mindestens in Höhe von 90 % des Fremdwährungsrisikos durch geeignete Devisentermingeschäfte abzusichern.

Für den Zeitraum nach dem Abschlussstichtag bis zum spätesten Ende des Sicherungszeitraums 30.09.2020 bestanden noch Devisentermingeschäfte mit Optionsfrist in einem Gesamtvolumen von 8.200 TCHF, die das zum Abschlussstichtag erwartete Auftragsvolumen aus heutiger Sicht decken. Im Vorfeld und während des Geschäftsabschlusses der Devisentermingeschäfte mit Optionsfrist wurde die Berichtsgesellschaft von der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Frankfurt am Main, unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorschriften beraten und begleitet.

GESAMTHONORAR DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Das von dem Abschlussprüfer Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, für das Geschäftsjahr 2019 berechnete Gesamthonorar beträgt 53 TEUR. Es entfällt auf Abschlussprüfungsleistungen.

ERGEBNISVERWENDUNGSVORSCHLAG

Der Vorstand schlägt vor den Konzernbilanzverlust auf neue Rechnung vorzutragen.

NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Bilanzstichtag 31.12.2019 sind folgende Ereignisse eingetreten, die für die Daldrup & Söhne AG von wesentlicher Bedeutung sind.

Die Tochtergesellschaft D & S Geothermie GmbH, Grünwald, hat gemäß notariellem Geschäftsanteilskauf- und -übertragungsvertrag (UR.Nr. D102/2020 vom 13.01.2020) ihre verbleibenden 1.027.820 Stück Gesellschaftsanteile (48,944 %) an der Geysir Europe GmbH, Grünwald, sowie Darlehen an die IKAV Invest S.à r.l., Luxembourg, für insgesamt 1.500 TEUR veräußert.

Am 30. Januar 2020 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO den internationalen Gesundheitsnotstand aufgrund des Ausbruchs des Coronavirus ausgerufen. Seit dem 11. März 2020 stuft die WHO die Verbreitung des Coronavirus nunmehr als Pandemie ein. Der weitere Verlauf der Ausbreitung des Coronavirus und die Folgen auf den Geschäftsverlauf der Daldrup & Söhne AG werden laufend überwacht. Das Coronavirus bedroht derzeit das Geschäftsgebaren vieler Unternehmen. Auch in den für Daldrup relevanten Branchen sind große Rückgänge zu befürchten. Große Unsicherheit sowohl bei den Verbrauchern als auch bei Unternehmen führen zu einem Rückgang der Konsumgüternachfrage sowie den Investitionsaktivitäten. Eine globale Rezession ist nicht mehr auszuschließen. Zudem sorgen Turbulenzen am Ölmarkt für weitere Ungewissheit und Instabilität. Große Verunsicherung ist auch an den Aktien- und Kreditmärkten zu spüren. Das Coronavirus könnte neben einer globalen Rezession auch eine Schuldenkrise zur Folge haben. Wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sind nicht auszuschließen. Mögliche finanzielle Auswirkungen sind jedoch aktuell nicht quantifizierbar.

Weitere Ereignisse von wesentlicher Bedeutung sind nach dem Stichtag nicht eingetreten.

SONSTIGE PFLICHTANGABEN

NAMEN DER MITGLIEDER DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres gehörten die folgenden Personen dem Vorstand an:

Name Funktion, ausgeübter Beruf
Josef Daldrup (bis 19. Mai 2020) Vorstandsvorsitzender (Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts, Kommunikation,
Personal und Recht und stellvertretend bis einschließlich zum 20.08.2019 für die Geschäfts-
bereiche Finanzen, Controlling, Investor Relations und Unternehmensentwicklung)
Dipl.-Ing. Bernd Daldrup (ab 20. Mai 2020) Vorstandsmitglied (ab 20. Mai 2020 für die Geschäftsbereiche Tiefe Geothermie,
Logistik/Warenwirtschaft und Einkauf)
Dipl.-Geologe Peter Maasewerd Vorstandsmitglied (Geschäftsbereiche Rohstoffe & Exploration, Wassergewinnung, EDS,
oberflächennahe und mittlere Geothermie sowie die Ressorts EDV / IT, Vertrags- u.
Nachtragsmanagement)
Andreas Tönies Vorstandsmitglied (ab 20. Mai 2020 für die Geschäftsbereiche Strategie, Key Accounts,
Kommunikation, Personal und Recht)
Dipl.-Kfm. Stephan Temming (ab 21.08.2019) Vorstandsmitglied (Finanzen, Controlling, Investor Relations und Unternehmensentwicklung)

Dem Aufsichtsrat gehörten im Berichtsjahr folgende Personen an:

Name, Funktion Verwaltungs-, Geschäftsführungs- oder Aufsichtsratsmandate
bzw. Partnerstellungen
Wolfgang Clement, Bundesminister a. D.
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Mitglied in Aufsichtsräten folgender Gesellschaften:
•Mitglied des Aufsichtsrates der Exaring AG, München
•Mitglied des Aufsichtsrates der Media Broadcast GmbH, Köln
Dipl.-Ing.Wolfgang Quecke
Aufsichtsratsmitglied
Mitglied und/oder Geschäftsführung folgender Gesellschaft:
•Geschäftsführer der terra-concept GmbH, Marl
Joachim Rumstadt (bis zum 31.12.2019)
Aufsichtsratsmitglied
Mitglied und/oder Geschäftsführung folgender Gesellschaften:
•Vorsitzender der Geschäftsführung STEAG GmbH, Essen
•Vorsitzender des Beirats STEAG EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH, Essen
•Vorsitzender des Aufsichtsrats STEAG New Energies GmbH, Saarbrücken
•Chairman of the Board Iskenderun Enerji Üretim ve Ticaret A.Ş., Türkei
•Mitglied des Beirats Wessling Holding GmbH & Co. KG, Altenberge

Vorsitzender des Aufsichtsrats Rheinkalk GmbH, Wülfrath

VERGÜTUNGEN DER MITGLIEDER DES VORSTANDS UND DES AUFSICHTSRATS

Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 gewährten Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich auf 894 TEUR.

Die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 gewährten Gesamtbezüge des Aufsichtsrates beliefen sich auf 80 TEUR.

Es besteht ein Verrechnungskonto mit dem Vorstandsvorsitzenden Josef Daldrup, welches zum 31.12.2019 eine Forderung von 93 TEUR ausweist. Die Verzinsung des Verrechnungskontos beträgt jährlich 6 %.

DURCHSCHNITTLICHE ZAHL DER WÄHREND DES LAUFENDEN JAHRES BESCHÄFTIGTEN ARBEITNEHMER

Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren während des Geschäftsjahrs durchschnittlich im Unternehmen beschäftigt:

ARBEITNEHMERGRUPPEN 2019 2018
Arbeiter 125 122
Angestellte 22 33
geringfügig Beschäftigte 2 2
Insgesamt 149 157

Grünwald, 28. Mai 2020

Daldrup & Söhne AG Der Vorstand

Andreas Tönies (Vorstand)

Bernd Daldrup (Vorstand)

Peter Maasewerd (Vorstand)

Stephan Temming

(Vorstand)

Anlage 1 zum Anhang

KONZERN-ANLAGESPIEGEL

KONZERN-ANLAGESPIEGEL FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

ANSCHAFFUNGSKOSTEN
Stand
01.01.2019
EUR
Währungs
umrechnung
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Abgänge
Geysir
EUR
Stand
31.12.2019
EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen Rechten und Werten
9.297.066,56 0,00 17.745,43 0,00 9.235.703,69 79.108,30
9.297.066,56 0,00 17.745,43 0,00 9.235.703,69 79.108,30
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte
und Bauten einschließlich der Bauten auf
fremden Grundstücken
5.492.045,88 - 1.084,24 0,00 0,00 5.282.797,93 208.163,71
2. Technische Anlagen und Maschinen 40.276.666,64 0,00 328.445,54 13.270,50 13.015.204,37 27.576.637,31
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts-
ausstattung
14.623.951,07 0,00 653.173,35 103.176,53 1.650.856,69 13.523.091,20
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 92.766.470,52 0,00 0,00 0,00 92.766.470,52 0,00
153.159.134,11 - 1.084,24 981.618,89 116.447,03 112.715.329,51 41.307.892,22
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.372.492,04 0,00 0,00 0,00 1.372.492,04 0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen 0,00 0,00 1,00 0,00 0,00 1,00
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 0,00 0,00 12.004.597,87 0,00 0,00 12.004.597,87
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 95.054,80 0,00 0,00 0,00 95.054,80 0,00
5. sonstige Ausleihungen 983.927,90 0,00 0,00 0,00 2.833,86 981.094,04
2.451.474,74 0,00 12.004.598,87 0,00 1.470.380,70 12.985.692,91
164.907.675,41 - 1.084,24 13.003.963,19 116.447,03 123.421.413,90 54.372.693,43
ABSCHREIBUNGEN BUCHWERTE
Stand
01.01.2019
EUR
Zugänge
EUR
Abgänge
EUR
Abgänge
Geysir
EUR
Stand
31.12.2019
EUR
Stand
31.12.2019
EUR
Stand
31.12.2018
EUR
6.528.869,89 57.513,22 0,00 6.507.294,81 79.088,30 20,00 2.768.196,67
6.528.869,89 57.513,22 0,00 6.507.294,81 79.088,30 20,00 2.768.196,67
1.207.329,94 52.654,15 0,00 1.179.290,33 80.693,76 127.469,95 4.284.715,94
20.105.072,63 2.209.950,23 0,00 2.443.072,91 19.871.949,95 7.704.687,36 20.171.594,01
12.058.481,38 598.997,43 79.162,53 1.408.484,55 11.169.831,73 2.353.259,47 2.565.469,69
6.894.973,43 0,00 0,00 6.894.973,43 0,00 0,00 85.871.497,09
40.265.857,38 2.861.601,81 79.162,53 11.925.821,22 31.122.475,44 10.185.416,78 112.893.276,73
1.362.492,04 0,00 0,00 1.362.492,04 0,00 0,00 10.000,00
0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 1,00 0,00
0,00 404.597,87 0,00 0,00 404.597,87 11.600.000,00 0,00
94.873,80 0,00 0,00 94.873,80 0,00 0,00 181,00
2.832,86 360.000,00 0,00 2.832,86 360.000,00 621.094,04 981.095,04
1.460.198,70 764.597,87 0,00 1.457.365,84 764.597,87 12.221.095,04 991.276,04
48.254.925,97 3.683.712,90 79.162,53 19.890.481,87 31.966.161,61 22.406.531,82 116.652.749,44

Anlage 2 zum Anhang

ANTEILSBESITZ

AUFSTELLUNG DES ANTEILSBESITZES GEM. § 285 NR. 11 HGB FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2019

NAME UND SITZ DES UNTERNEHMENS Kapitalanteil
direkt
Kapitalanteil
indirekt
Eigenkapital Ergebnis Währung Jahr Kurs
31.12.2019
1 EUR =
Daldrup Bohrtechnik AG, Baar/Schweiz 100,00 1.120.146,98 -38.014,86 CHF 2019 1,0854 CHF
D&S Geothermie GmbH, Grünwald 100,00 - 1.433.547,60 4.717.245,57 EUR 2019
Daldrup Wassertechnik GmbH, Ascheberg 100,00 66.331,98 4.535,17 EUR 2019
Przedsiebiorstwo Projektow Gorniczych i Geologicznych
"DMM" Sp. z o.o., i.L.
50,44 40.223,54 397.790,52 PLN 2019 4,2568 PLN
GERF B.V.,'s-Gravenzande/Niederlande 100,00 - 2.112.956,00 - 1.463.787,00 EUR 2019
Geysir Europe GmbH (assoziiertes Unternehmen) 48,99 4.232.906,18 - 3.812.007,29 EUR 2019

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Daldrup & Söhne AG, Grünwald:

PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben den Konzernabschluss der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Daldrup & Söhne Aktiengesellschaft, Grünwald, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und ver- mittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und
  • vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutref- fendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

GRUNDLAGE FÜR DIE PRÜFUNGSURTEILE

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt.

Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

SONSTIGE INFORMATIONEN

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die uns voraussichtlich nach dem Datum dieses Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellten übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend werden wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu abgeben. Im Zusammenhang mit unserer Konzernabschlussprüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen – sobald sie verfügbar sind – zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

  • wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
  • anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir beim Lesen der übrigen Teile des Geschäftsberichts, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses und Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks den Schluss ziehen, dass darin eine wesentliche falsche Darstellung vorliegt, sind wir verpflichtet, den Sachverhalt den für die Überwachung Verantwortlichen mitzuteilen.

VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER UND DES AUFSICHTSRATS FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND DEN KONZERNLAGEBERICHT

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS FÜR DIE PRÜFUNG DES KONZERNABSCHLUSSES UND DES KONZERNLAGEBERICHTS

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvoll- ständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
  • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben, sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
  • holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
  • beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
  • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 28. Mai 2020

Warth & Klein Grant Thornton AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Carsten Carstens Nicolai Ptack Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

FINANZKALENDER für die Daldrup & Söhne AG

  • 31. Mai 2020: Konzernjahresbericht zum 31.12.2019
  • 27. August 2020: Ordentliche Hauptversammlung
  • 30. September 2020: Konzernhalbjahresbericht zum 30.06.2020
  • 16.-18. November 2020: Eigenkapitalforum, Frankfurt

INVESTOR RELATIONS Kontakt

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Diesen Geschäftsbericht können Sie auch als Online-Version unter www.daldrup.eu einsehen.

Gestaltung und Satz

DESIGNRAUSCH Kommunikationsdesign, Herten | Susanne Frisch-Hirse www.designrausch.eu

DALDRUP-KONZERN IN KÜRZE
31.12.2019 31.12.2018
Umsatz 24,77 Mio. € 38,94 Mio. €
Gesamtleistung 41,77 Mio. € 34,91 Mio. €
EBITDA - 7,87 Mio. € - 12,42 Mio. €
EBIT - 10,79 Mio. € - 16,30 Mio. €
Konzernjahresüberschuss - 12,33 Mio. € - 18,54 Mio. €
Eigenkapitalquote 50,27 % 38,60 %
Bilanzsumme 46,39 Mio. € 141,76 Mio. €

www.daldrup.eu

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