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STRABAG SE

Interim / Quarterly Report Aug 31, 2023

761_ir_2023-08-31_85ccfa1f-b429-4ae0-b404-f432d95b4ff7.pdf

Interim / Quarterly Report

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INHALT

KENNZAHLEN

FINANZKENNZAHLEN

6M/2023 6M/2022 ∆ % 2022
Leistung (€ Mio.) 8.258,62 7.587,72 9 17.735,47
Umsatzerlöse (€ Mio.) 7.684,37 7.246,35 6 17.025,85
Auftragsbestand (€ Mio.) 24.320,48 23.969,66 1 23.738,84
Mitarbeiteranzahl (FTE) 75.551 72.709 4 73.740

ERTRAGSKENNZAHLEN

6M/2023 6M/2022 ∆ % 2022
EBITDA (€ Mio.) 351,14 324,67 8 1.257,21
EBITDA-Marge (% des Umsatzes) 4,6 4,5 7,4
EBIT (€ Mio.) 87,35 63,63 37 706,40
EBIT-Marge (% des Umsatzes) 1,1 0,9 4,2
EBT (€ Mio.) 113,89 69,87 63 717,07
Ergebnis nach Steuern (€ Mio.) 76,61 43,76 75 480,13
Konzernergebnis (€ Mio.) 74,14 40,41 83 472,45
Nettogewinn-Marge nach Minderheiten (% des Umsatzes) 1,0 0,6 2,8
Ergebnis je Aktie (€) 0,74 0,39 90 4,60
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit (€ Mio.) 174,93 -605,70 n.m. 812,86
ROCE (%) 1,7 1,1 9,2
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (€ Mio.) 319,18 379,09 -16 770,44

BILANZKENNZAHLEN

30.6.2023 31.12.2022 ∆ %
Eigenkapital (€ Mio.) 4.220,64 4.025,24 5
Eigenkapitalquote (%) 32,6 31,7
Nettoverschuldung (€ Mio.) -1.484,03 -1.927,70 23
Gearing Ratio (%) -35,2 -47,9
Capital Employed (€ Mio.) 5.606,38 5.407,37 4
Bilanzsumme (€ Mio.) 12.943,77 12.683,76 2

EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen

EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern

EBT = Ergebnis vor Steuern

ROCE = (Ergebnis nach Steuern + Zinsaufwand - Tax Shield-Zinsaufwand (24 %))/(Ø Konzerneigenmittel + Ø verzinsliches Fremdkapital)

Nettoverschuldung = Finanzverbindlichkeiten - Non-Recourse-Verbindlichkeiten + Rückstellungen für Abfertigungen und Pensionen - liquide Mittel Gearing Ratio = Nettoverschuldung/Konzerneigenmittel

Capital Employed = Konzerneigenmittel + verzinsliches Fremdkapital

VORWORT

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre!

Es ist uns gelungen, den erfolgreichen Start in das Jahr 2023 auch auf das erste Halbjahr zu übertragen und wir freuen uns, über ein deutliches Plus bei Leistung und Ergebnis berichten zu können. Während wir im Verkehrswegebau eine sehr solide Geschäftstätigkeit wahrnehmen, zeichnen sich im Hochbau teils rückläufige Tendenzen ab. Dies ist vor allem nachlassenden Aktivitäten im Wohnbau geschuldet. In Österreich ist dieser Effekt aufgrund einer Kombination aus erhöhten Hypothekarzinsen und verschärften Kreditvergaberichtlinien stärker ausgeprägt als im europäischen Umfeld.

Nichtsdestotrotz konnten wir unseren bereits sehr hohen Auftragsbestand gegenüber dem Jahresende 2022 nochmals um 2 % auf € 24,3 Mrd. ausbauen. Setzt man diesen ins Verhältnis zur angepeilten Jahresleistung, reicht unser Auftragspolster bereits bis ins vierte Quartal 2024 hinein. Das zeigt, dass wir in der Lage sind, rückläufige Tendenzen in einzelnen Bausparten gut auszubalancieren. Wir gehen davon aus, dass sich die Verschiebung von privaten hin zu öffentlichen Aufträgen kurzfristig weiter fortsetzen wird. Als STRABAG sehen wir uns diesbezüglich gut aufgestellt, denn über 60 % unserer Kund:innen sind der öffentlichen Hand zuzurechnen. Zudem verfügen wir über ein gut diversifiziertes Portfolio im Hochbau und nahmen zuletzt positive Tendenzen im Gewerbe- und Industriebau wahr. Unsere Aktivitäten im Wohnbau belaufen sich auf weniger als 10 % der Konzernleistung.

Auf Basis unseres hohen Auftragsbestands und des starken Leistungsplus im ersten Halbjahr, heben wir unsere Leistungsprognose für das Gesamtjahr 2023 von bisher zumindest € 17,9 Mrd. auf nun rund € 18,6 Mrd. an. Unsere Erwartungshaltung für die EBIT-Marge von zumindest 4 % bleibt aufrecht.

Im Rahmen der 19. Ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2023 haben wir Kapitalmaßnahmen vorgeschlagen, um den Anteil der Aktionärin MKAO "Rasperia Trading Limited" – die vom sanktionierten russischen Staatsbürger Oleg Deripaska kontrolliert wird – auf unter 25 % zu reduzieren. Damit sollen relevante Nachteile für die STRABAG SE abgewendet werden. Ich möchte mich an dieser Stelle namens des gesamten Vorstands bei Ihnen, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre, für Ihre Unterstützung und Ihre einstimmige Zustimmung zu den nun in Umsetzung befindlichen Kapitalmaßnahmen bedanken. Zudem darf ich berichten, dass unser Rückzug aus dem russischen Markt planmäßig verläuft und aus heutiger Sicht mit Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein wird.

Ihr

Klemens Haselsteiner Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE

  • Leistung im ersten Halbjahr um 9 % gesteigert
  • Auftragsbestand von € 24,3 Mrd. als solide Basis für 2024 (+2 % gegenüber 31.12.2022)
  • EBIT legte um 37 % auf € 87,4 Mio. zu
  • Ausblick 2023 angehoben: Leistung sollte rd. € 18,6 Mrd. betragen bisherige Prognose ≥ € 17,9 Mrd.; EBIT-Marge ≥ 4 % weiterhin angestrebt

WICHTIGE EREIGNISSE

FEBRUAR

STRABAG wurde im Oman mit dem Bau weiterer Straßen beauftragt

STRABAG erhielt gemeinsam mit ihrem Joint Venture-Partner Al-Rosan von der Öffentlichen Behörde für Sonderwirtschafts- und Freizonen im Oman den Auftrag zur Errichtung weiterer Straßen. Das Auftragsvolumen für STRABAG beläuft sich auf rd. € 130 Mio. Die Schnellstraßen mit einer Gesamtlänge von rd. 51 km verbinden den Flughafen Duqm mit der Region Ras Markaz. Mit den Arbeiten wurde im Februar 2023 begonnen, die Inbetriebnahme ist für Mitte 2025 vorgesehen. STRABAG ist seit 1971 im Oman im Straßenbau tätig und beschäftigt in der Region Naher Osten insgesamt rd. 1.700 Mitarbeitende.

STRABAG-Tochter errichtet zukunftsweisendes Büroobjekt mit Green Building-Status in Berlin MÄRZ

Die STRABAG-Tochter ZÜBLIN wurde mit der Errichtung eines zukunftsorientierten Büroobjekts mit Green Building-Status in Berlin im Auftragswert von € 76,8 Mio. beauftragt. Das Projekt unter dem Namen Inspire Neukölln ist energieeffizient und kann ohne fossile Brennstoffe und somit CO2-neutral betrieben werden. Inspire Neukölln strebt die Platin-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an und ist vorbereitet für die Zertifizierung durch WELL, BREEAM und LEED. Der Neubau auf dem Gelände einer ehemaligen Druckerei sieht vier Gewerbeflächen für produzierende Betriebe im Erdgeschoß und sechs darüber liegende Geschoße mit flexibler Büronutzung vor. Auftraggeber ist Gutenberg Property Sàrl mit Sitz in Luxemburg über den deutschen Immobilienentwickler CMF Capital. Das Gebäude wird über einen eigenen Campus und eine Gartenanlage verfügen. Die Fertigstellung ist für August 2025 geplant.

STRABAG baut um € 28,4 Mio. polnische Bundesstraße weiter aus

Die polnische STRABAG-Tochter erhielt einen Großauftrag zum Ausbau der Bundesstraße DK94 zwischen Pyskowice und Zabrze im Auftragsvolumen von € 28,4 Mio. Die Investition umfasst den Umbau eines Abschnitts von 11,8 km Länge mit insgesamt 28 Kreuzungen. Zudem

werden Fußgänger- und Fahrradwege sowie Verkehrssicherheitseinrichtungen geschaffen und die Entwässerung und Beleuchtung umgebaut. Die Fertigstellung des Projekts ist für Oktober 2024 vorgesehen.

MAI

STRABAG errichtet in Polen Stahlwerk für Cognor S.A.

STRABAG errichtet in der südpolnischen Stadt Siemianowice Śląskie eine Produktions- und Lagerhalle für ein Walzwerk des Stahlherstellers Cognor S.A. Der Auftragswert liegt bei rd. € 69,7 Mio. In diesem Projekt kommt die BIM 5D-Methode zum Einsatz, bei der ein digitaler Zwilling des Objekts erstellt wird. Eine besondere Herausforderung stellt die Demontage und der Abriss der alten Fundamente des ehemaligen Rohrwalzwerkes sowie die Stahlbetonkonstruktion für das neue Walzwerk dar. Die Arbeiten sollen im Dezember 2024 abgeschlossen sein.

STRABAG-Konzern erhält ISO-Zertifizierung für Business Compliance

STRABAG SE wurde von Austrian Standards nach ISO 37001 (Anti-Korruptions-Managementsysteme) und ISO 37301 (Compliance-Management System) zertifiziert. Die Zertifikate sind für alle vollkonsolidierten Gesellschaften gültig. STRABAG ist damit der erste österreichische, weltweit tätige Konzern, der eine derartige Gesamtzertifizierung erlangen konnte. In den kommenden Jahren folgen Überwachungs-Audits, um die Zertifizierung aufrechtzuerhalten.

JUNI

Neue Konzernstrategie "People. Planet. Progress." erstmals der Öffentlichkeit präsentiert

Im Rahmen der 19. Ordentlichen Hauptversammlung stellte CEO Klemens Haselsteiner die neue Konzernstrategie 2030 "People. Planet. Progress." erstmals der Öffentlichkeit vor. STRABAG hat sich bereits im Vorjahr zur Klimaneutralität entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis 2040 verpflichtet. Darauf aufbauend wurde die neue Konzernstrategie entwickelt und gibt bereits jetzt eine Antwort, wie diese Vision Realität werden soll. Es wurden sechs Kernthemen formuliert, die bis 2030 im Fokus stehen werden: Mitarbeiterfokus, global-lokale Präsenz, Kreislaufwirtschaft, Energiekompetenz, Technologieführerschaft und Wertschöpfungstiefe. "Wir werden profitabel wachsen und dabei einen echten Mehrwert für Mensch und Umwelt erzielen: Wir wollen Vorreiter im klimagerechten Bauen sein, die Energiewende aktiv mitgestalten und unsere Technologieführerschaft nachhaltig untermauern. Wir sind überzeugt, damit an die bisherigen Erfolge anknüpfen zu können und setzen uns das ambitionierte Ziel, bis 2030 eine EBIT-Marge von 6 % zu erwirtschaften", so Klemens Haselsteiner.

Kapitalmarktrelevante Informationen JÄNNER–JULI

Die EU-Sanktionierung von Oleg Deripaska, der die Aktionärin MKAO "Rasperia Trading Limited" (Rasperia) kontrolliert, löste von Gesetzes wegen eine Stimmrechtsbeschränkung der österreichischen Kernaktionäre aus, die nur durch die Erstattung eines antizipatorischen Pflichtangebots aufgehoben werden konnte. Im Zuge des Pflichtangebots wurden Aktien im Ausmaß von 2,7 % des Grundkapitals angedient, die die STRABAG SE erwarb und nun als eigene Aktien auf der Bilanz hält. Es war jedenfalls nicht die Intention des Pflichtangebots, den Streubesitz zu verringern.

Im Mai kündigte die STRABAG SE Kapitalmaßnahmen an, um den Anteil von Rasperia von 27,8 % auf unter 25 % zu verringern. Damit sollen relevante Nachteile und Risiken für die STRABAG SE reduziert werden. Die Kapitalmaßnahmen wurden

im Rahmen der 19. Ordentlichen Hauptversammlung im Juni von den Aktionär:innen einstimmig beschlossen.

Ebenfalls im Juni wies das Landesgericht Klagenfurt die Anfechtungsklage von Rasperia zur Ordentlichen Hauptversammlung am 24.6.2022 ab. "Wir waren von Beginn an überzeugt, völlig im Einklang mit dem geltenden Sanktionsregime zu handeln. Wir freuen uns, dass dies nun gerichtlich bestätigt wurde", sagte STRABAG SE-Vorstandsvorsitzender Klemens Haselsteiner.

Im Juli wurde vom Landesgericht Klagenfurt auch das zweite Verfahren, die Anfechtungsklage von Rasperia bzw. Thomas Bull gegen Beschlüsse der Außerordentlichen Hauptversammlung am 5.5.2022, abgewiesen.

AKTIE

ENTWICKLUNG DES STRABAG SE-AKTIENKURSES UND DER VERGLEICHSINDIZES

Der Kapitalmarkt zeigte sich im ersten Halbjahr 2023 in Summe durchwegs robust. Trotz der geopolitisch weiterhin schwierigen Lage und den voranschreitenden Zinsanhebungen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB), schlossen die europäischen und internationalen Börsen die erste Jahreshälfte mit einer soliden Performance ab. Der Zusammenbruch dreier US-Regionalbanken und die damit verbundene Besorgnis hinsichtlich der Stabilität des Bankensystems lösten kurzfristige Reaktionen am Kapitalmarkt aus. Angesichts der unverändert unruhigen allgemeinen Marktsituation blickt die Investorenseite zur Jahresmitte etwas verhalten in die Zukunft.

Der österreichische Leitindex ATX entwickelte sich in den ersten Wochen des Jahres 2023 noch durchwegs positiv. Als Reaktion auf die Entwicklung im US-Bankensektor sackte er jedoch wieder auf das Jahresanfangsniveau ab und bewegte sich im zweiten Quartal weitestgehend seitwärts. Der Index schloss das erste Halbjahr mit einem leichten Plus von 1 %. Analog zum ATX gelang auch dem Branchenindex STOXX Europe 600 Construction & Materials ein guter Jahresstart. Insgesamt konnte er im ersten Halbjahr einen Anstieg von 16 % verbuchen.

Den vorläufig höchsten Wert in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs erreichte der Kurs der STRABAG SE-Aktie am 8.5.2023 bei € 41,30. Die Aktie schloss am 30.6.2023 bei € 37,25 bzw. mit einem Rückgang von 5 %. Für das Geschäftsjahr 2022 wurde am 27.6.2023 (Dividenden-Zahltag) eine Dividende von € 2,00 je dividendenberechtigter Aktie ausgeschüttet.

Im Rahmen des antizipatorischen Pflichtangebots wurden insgesamt 2.779.006 Stück STRABAG SE-Aktien (2,7 % des Grundkapitals) angedient, die die STRABAG SE erwarb und nun als eigene Aktien auf der Bilanz hält. Der Streubesitz der STRABAG-Aktie verringerte sich somit von ursprünglich 14,4 % auf 11,7 %.

Die in der 19. Ordentlichen Hauptversammlung der STRABAG SE vom Vorstand vorgeschlagenen Kapitalmaßnahmen zur Reduktion des Anteils von Rasperia auf unter 25 % wurden einstimmig angenommen.

Die STRABAG SE-Aktie wird derzeit von fünf internationalen Banken analysiert. Das durchschnittliche Kursziel wird von den Analysten mit € 48,40 errechnet. Detaillierte Ergebnisschätzungen und Empfehlungen finden Sie auf der STRABAG SE-Website: www.strabag.com > Investor Relations > Aktie > Equity Research

STRABAG SE-AKTIE

Marktkapitalisierung am 30.6. (€ Mio.)
3.718,33
4.160,43
Schlusskurs am 30.6. (€)
37,25
40,55
Halbjahreshoch (€)
41,30
43,75
Halbjahrestief (€)
36,00
32,75
-5
11
Performance sechs Monate (%)
Ausstehende Inhaberaktien am 30.6. (absolut) (Anzahl)
99.820.991
102.599.997
Ausstehende Inhaberaktien sechs Monate (gewichtet) (Anzahl)
100.435.136
102.599.997
Umsatz sechs Monate (€ Mio.)1
198,31
285,88
Durchschnittlicher Tagesumsatz (Stück)1
40.732
58.557

LAGEBERICHT JANUAR–JUNI 2023

Leistung und Umsatz

Die STRABAG SE erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2023 eine im Jahresvergleich um 9 % höhere Leistung von € 8.258,62 Mio. Die laufende Abarbeitung des hohen Auftragsbestands trug positiv zur deutlichen Leistungssteigerung bei – teils auch bedingt durch das inflationäre Umfeld. Die in absoluten Zahlen größten Zuwächse wurden in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich, gefolgt von Rumänien, dem Vereinigten Königreich und Polen erzielt. Demgegenüber standen Leistungsrückgänge in Tschechien, Dänemark und Schweden. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg um 6 %. Die Relation Umsatz/Leistung betrug 93 %, nach 96 % in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.

Auftragsbestand

Der Auftragsbestand überschritt zum 31.3.2023 erstmals die 24-Milliarden-Euro-Marke und kam auch per Jahresmitte mit € 24.320,48 Mio. über dieser Grenze zu liegen. Dies entspricht einer leichten Zunahme von 1 % gegenüber demselben Zeitpunkt des Vorjahres. Deutliche Zuwächse konnten vor allem in Deutschland, Rumänien, Kroatien, Italien und Polen verzeichnet werden. In der Region Americas und im Vereinigten Königreich waren durch die Abarbeitung von Großprojekten Rückgänge zu verzeichnen. In Österreich reduzierte sich der Auftragsbestand um 5 %. Die fortschreitende Zinswende und die verschärften Vergaberichtlinien für Wohnbaukredite in Österreich trugen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.

Ertragslage

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im ersten Halbjahr 2023 um 8 % auf € 351,14 Mio. gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen um 1,1 % auf € 263,79 Mio. geringfügig an. Somit kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei € 87,35 Mio. und damit um 37 % höher zu liegen (6M/2022: € 63,63 Mio.). Eine deutliche Ergebnisverbesserung wurde im Segment Nord+ West erzielt, in Süd+Ost fiel das Ergebnis – wie in der Baubranche durchaus üblich – im ersten Halbjahr negativ aus, wenngleich auch in diesem Segment eine merkbare Verbesserung erreicht werden konnte. Ausgehend von einem hohen Niveau reduzierte sich das Ergebnis im Segment International + Sondersparten, das aufgrund von Großprojekten regelmäßig Schwankungen ausgesetzt ist.

Das Zinsergebnis fiel mit € 26,54 Mio., nach € 6,24 Mio. im ersten Halbjahr 2022, stärker positiv aus. Diese Entwicklung ist vor allem auf deutlich gestiegene Zinserträge zurückzuführen. Im Zinsergebnis enthalten sind negative Kursdifferenzen von € -4,65 Mio. (6M/2022: € 5,74 Mio.). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) kam demnach bei € 113,89 Mio. zu liegen (6M/2022: € 69,87 Mio.). Gegenüber € -26,11 Mio. im Vorjahr, beliefen sich die Ertragsteuern auf € -37,28 Mio., was einer Ertragsteuerquote von 33 % entspricht. Entsprechend konnte ein Ergebnis nach Steuern von € 76,61 Mio. erwirtschaftet werden (6M/2022: € 43,76 Mio.).

Das auf die Fremdanteilseigner entfallende Ergebnis stellte sich mit € 2,47 Mio. in absoluten Zahlen nahezu unverändert dar. Insgesamt wurde ein Konzernergebnis von € 74,14 Mio. erzielt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag es bei € 40,41 Mio. Bei einer gewichteten Anzahl von 100.435.139 im Umlauf befindlichen Aktien im ersten Halbjahr 2023, entspricht dies einem Ergebnis je Aktie von € 0,74 (6M/2022: € 0,39).

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Jahresende 2022 leicht um 2 % auf € 12,9 Mrd. Wie saisonal üblich, stiegen die Vorräte und die Vertragsvermögenswerte an, während sich die liquiden Mittel im ersten Halbjahr 2023 reduzierten.

Verglichen mit dem 31.12.2022 erhöhte sich die Eigenkapitalquote auf hohem Niveau von 31,7 % auf 32,6 %. Zum Jahresende bestand eine Erwerbsverpflichtung für eigene Aktien, die in der maximal möglichen Höhe von 10 % des Grundkapitals (€ 399,52 Mio.) von den Gewinnrücklagen abzusetzen war. Das damit verbundene und im Februar 2023 abgeschlossene Pflichtangebot wurde in einem Ausmaß von 2,7 %-Punkten angenommen, sodass sich die Gewinnrücklagen im ersten Halbjahr 2023 um die Differenz von € 291,31 Mio. erhöhten. STRABAG berichtet weiterhin eine Netto-Cash-Position. Diese reduzierte sich aufgrund des Saisonalitätseffekts von € 1.927,70 Mio. auf € 1.484,03 Mio.

Der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit drehte mit € 174,93 Mio. – infolge eines deutlich niedrigeren Working Capital-Aufbaus – in den positiven Bereich (6M/2022: € -605,70 Mio.). Im Cashflow aus der Investitionstätigkeit schlagen Unternehmensakquisitionen – allen voran die Übernahme des deutschen Facility Management-Dienstleisters Bockholdt GmbH & Co. KG – zu Buche, die die niedrigeren Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen überkompensierten. Somit lag der Cashflow aus der Investitionstätigkeit bei € -344,65 Mio., nach € -288,90 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich im ersten Halbjahr 2023 auf € -292,37 Mio. (6M/2022: € -191,51 Mio.); darin enthalten ist der Erwerb eigener Aktien, die im Rahmen des Pflichtangebots angedient wurden, sowie die Ausschüttung der Dividende für das Geschäftsjahr 2022. Letztere war im Vergleichszeitraum nicht enthalten, da die Ausschüttung im Vorjahr in der zweiten Jahreshälfte erfolgte.

Investitionen

Bei den Investitionen fallen besonders die Ersatzinvestitionen im Flächengeschäft der Kernmärkte Deutschland, Österreich und Polen sowie die Zusatzinvestitionen in das Baustoffnetzwerk in unterschiedlichen Ländern ins Gewicht. Im Rahmen bestehender Großprojekte wurden im Vereinigten Königreich Investitionen im Tunnelbau getätigt. Neben € 286,73 Mio. (6M/2022: € 318,29 Mio.) für den Erwerb immaterieller Vermögenswerte und Sachanlagen ohne die nicht-cashwirksamen Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen zählen zu den Investitionen zudem € 22,46 Mio. (6M/2022: € 12,54 Mio.) für den Erwerb von Finanzanlagen und Änderungen des Konsolidierungskreises von € 68,22 Mio. (6M/2022: € 0,04 Mio.).

Mitarbeiteranzahl

Im ersten Halbjahr 2023 wurden im Durchschnitt 75.551 FTE beschäftigt, was einem Zuwachs von 4 % gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres entspricht. Infolge einer Übernahme im Property & Facility Service-Geschäft wurde der größte Anstieg in Deutschland verzeichnet, gefolgt von der Region Americas, in der die Mitarbeiterzahl zur Abarbeitung von Mining-Projekten aufgestockt wurde.

Großgeschäfte, Risiken und Strategie

Während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres gab es keine Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis wesentlich beeinflusst haben, sowie keine Veränderung von Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen, die im Jahresabschluss 31.12.2022 dargelegt wurden und die Finanzlage oder das Geschäftsergebnis der ersten sechs Monate des aktuellen Geschäftsjahres wesentlich beeinflusst haben.

Die STRABAG-Gruppe ist im Rahmen ihrer unternehmerischen Tätigkeit einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, die durch ein aktives Risikomanagementsystem erhoben, beurteilt und mit einer adäquaten Risikopolitik bewältigt werden. Zu den Risiken zählen im Wesentlichen externe

Ausblick

Basierend auf dem anhaltend hohen Auftragsbestand und dem Leistungsplus im ersten Halbjahr, aktualisiert der Vorstand den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023: Er geht nun von einer Leistung von rd. € 18,6 Mrd. aus, zuvor lag die Einschätzung bei zumindest € 17,9 Mrd. Die Risiken, wie die zyklischen Schwankungen der Bauindustrie, betriebliche und technische Risiken bei der Auftragsauswahl und der Auftragsabwicklung, IT-Risiken, Beteiligungsrisiken sowie finanzwirtschaftliche, personelle, ethische, rechtliche und politische Risiken.

Die Risiken werden im Konzernlagebericht 2022 näher erläutert. Die Überprüfung der gegenwärtigen Risikosituation ergab, dass im Berichtszeitraum keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestanden haben und auch für die Zukunft bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. Auf die Risiken im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wurde dabei besonderes Augenmerk gelegt.

EBIT-Marge sollte, wie schon bisher erwartet, erneut mindestens 4 % betragen. Die Netto-Investitionen (Cashflow aus der Investitionstätigkeit) werden weiterhin mit höchstens € 600 Mio. prognostiziert.

SEGMENTBERICHT

Nord + West

€ Mio.

6M/2023 6M/2022 % absolut
Leistung 3.628,35 3.393,80 7 234,55
Umsatzerlöse 3.217,06 3.132,82 3 84,24
Auftragsbestand 10.529,54 10.811,96 -3 -282,42
EBIT 63,45 34,89 82 28,56
EBIT-Marge (% des Umsatzes) 2,0 1,1
EBT 63,45 34,89 82 28,56
Mitarbeiteranzahl (FTE) 21.787 21.330 2 457

Per 1.1.2023 wurde die Schweiz in das Segment Nord + West und Polen in das Segment Süd + Ost umgegliedert. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Das Segment Nord + West verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 eine um 7 % höhere Leistung von € 3.628,35 Mio. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die gute Entwicklung im Heimatmarkt Deutschland, sowohl im Hoch- und Ingenieurbau als auch im Verkehrswegebau. Die Veränderungen in den übrigen Märkten des Segments glichen einander im ersten Halbjahr 2023 annähernd aus.

Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2023 um 3 %, während sich das EBIT – u. a. aufgrund des Entfalls von Ergebnisbelastungen aus Großprojekten in Dänemark und den Niederlanden – um 82 % auf € 63,45 Mio. erhöhte.

Der Auftragsbestand zum 30.6.2023 reduzierte sich – ausgehend von einem sehr hohen Niveau – um 3 % auf € 10.529,54 Mio. Das Segment Nord + West verzeichnete in den ersten sechs Monaten des Jahres einen soliden Auftragseingang – allen voran in Deutschland und in der Schweiz. Allerdings zeichnet sich eine merkbare Verschiebung von privaten hin zu öffentlichen Aufträgen ab. Die Abarbeitung von Großaufträgen im Hoch- und Ingenieurbau trug zur leicht rückläufigen Entwicklung des weiterhin sehr hohen Orderbestands im Segment Nord + West bei.

Der Mitarbeiterstand stieg um 2 % auf 21.787 FTE leicht an. Diese Entwicklung deckt sich größtenteils mit jener von Deutschland, dem größten Markt des Segments.

AUSBLICK: LEICHTER LEISTUNGSZUWACHS AUF HOHEM NIVEAU ERWARTET

Im Hinblick auf den anhaltend hohen Auftragsbestand wird für das Gesamtjahr 2023 im Segment Nord + West trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen mit einer leichten Leistungssteigerung im Vergleich zum Vorjahr gerechnet.

Im deutschen Hochbau zeichnet sich weiterhin eine Normalisierung bei den Material- und Energiepreisen ab. Der Wohnungsbaumarkt zeigt sich durch den Einfluss der hohen Inflation und der Zinswende stark rückläufig. Allerdings lässt sich eine Verschiebung in Richtung des privaten Industriebaus und des öffentlichen Sektors erkennen.

Im Verkehrswegebau wird weiterhin ein hoher Auftragsbestand verzeichnet. Dies ermöglicht auch im weiteren Jahresverlauf ein selektives Vorgehen in der Angebotslegung. Insgesamt wird ein ähnlich hohes Leistungsniveau wie im Vorjahr erwartet.

In den Benelux-Ländern und in Skandinavien herrscht nach wie vor ein starker Verdrängungswettbewerb. Der eingeschlagene Weg der Konsolidierung und Stabilisierung gemeinsam mit einer sehr selektiven Angebotslegung wird vom Konzern weiter verfolgt.

Positive Wirkung zeigen die organisatorischen und strategischen Veränderungen in der Schweiz. Der erfolgreich eingeschlagene Weg wird durch Investitionen im Material-Recyling fortgesetzt.

Süd + Ost

6M/2023 6M/2022 % absolut
2.786,36 2.611,91 7 174,45
2.773,51 2.605,55 6 167,96
8.343,19 7.826,65 7 516,54
-16,23 -35,19 54 18,96
-0,6 -1,4
-16,23 -35,19 54 18,96
23.493 24.299 -3 -806

Per 1.1.2023 wurde die Schweiz in das Segment Nord + West und Polen in das Segment Süd + Ost umgegliedert. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Die Leistung im Segment Süd + Ost stieg im ersten Halbjahr 2023 um 7 % auf € 2.786,36 Mio. an. Zunahmen waren – basierend auf dem hohen Auftragsbestand – vor allem in Österreich, Rumänien und Polen zu verzeichnen. Rückläufig entwickelte sich die Leistung in Tschechien und Ungarn. In Tschechien ging STRABAG aufgrund des erhöhten Wettbewerbs im Verkehrswegebau weiterhin selektiv vor, in Ungarn reduzierte sich die Anzahl der öffentlichen Projekte infolge der zurückgehaltenen EU-Mittel, während sich der private Sektor weiterhin gut entwickelte.

Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 6 % zu. Wie in der Baubranche durchaus üblich, fiel das EBIT des Segments im ersten Halbjahr 2023 mit € -16,23 Mio. erneut negativ aus, konnte jedoch deutlich optimiert werden (6M/2022: € -35,19 Mio.). Erwähnenswert sind u. a. Ergebnisverbesserungen in Polen und in Südosteuropa.

Der Auftragsbestand kam im Vergleich zum 30.6.2022 um 7 % höher bei € 8.343,19 Mio. zu liegen. Rumänien, Kroatien und Polen trugen am stärksten zum Wachstum bei. In Österreich stellt sich der Auftragsbestand im Jahresvergleich rückläufig dar, was größtenteils auf nachlassende Aktivitäten im Wohnbau – infolge der Zinswende und der verschärften Finanzierungsbedingungen – zurückzuführen ist.

Der Mitarbeiterstand reduzierte sich im ersten Halbjahr 2023 um 3 % auf 23.493 FTE. Rückläufige Tendenzen waren etwa in Bulgarien, Tschechien und Ungarn zu verzeichnen. Demgegenüber steht ein merkbarer Personalaufbau in Rumänien.

AUSBLICK: LEICHTE LEISTUNGSSTEIGERUNG ERWARTET

Aufgrund der höheren Leistung im ersten Halbjahr und des weiterhin hohen Auftragsbestands wird für das Jahr 2023 im Segment Süd + Ost eine leichte Steigerung der Leistung auf hohem Niveau erwartet.

In Österreich führen die Zinswende der Europäischen Zentralbank und die verschärften Kreditvergabebedingungen im Bankensektor zu einer deutlich reduzierten Nachfrage nach Wohnbauprojekten, was zum Teil abgefedert wurde durch neue Projekte im Industriebau. Eine stabile Nachfrage verzeichnet der Verkehrswegebau. Während sich die Materialpreise normalisieren, sind die Kosten für Subunternehmerleistungen aufgrund der hohen Kollektivvertragsabschlüsse weiterhin sehr hoch.

In Polen werden die nach wie vor hohe Inflation, der anhaltende Fachkräftemangel und Lieferkettenprobleme aufgrund des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine auch im zweiten Halbjahr 2023 zu den zentralen Herausforderungen zählen. Während der Wohnungsbau aufgrund der Zinserhöhungen stagniert, zeichnet sich im Sonstigen Hochbau ein verstärktes Interesse nach Industrie- und Logistikbauten ab. Im Infrastrukturbereich verzögern sich insbesondere geplante Investitionen in den Bahnbau durch zurückgehaltene EU-Strukturfördermittel.

Angesichts der zurückgehaltenen EU-Mittel leidet die ungarische Wirtschaft unter einem Rückgang des Bauvolumens, der einen verstärkten Wettbewerbsdruck nach sich zieht. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit im Hoch- und Tiefbau liegt daher auf privaten Investitionen. Positiv hervorzuheben sind diesbezüglich Aufträge der hier produzierenden deutschen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer.

Im tschechischen Verkehrswegebau kommen zahlreiche neue Ausschreibungen auf den Markt, der Wettbewerb bleibt allerdings hoch. STRABAG wird nicht zuletzt dank eines komfortablen Auftragsbestands weiterhin selektiv vorgehen. Aufgrund des höheren Zinsniveaus ist von Rückgängen im Hochbau auszugehen.

In der Slowakei ist nach den Wahlen im Herbst 2023 wieder von einer Erhöhung der ausgeschriebenen Projekte im Verkehrswegebau auszugehen. Im Hochbau ist zu erwarten, dass sich die eingesetzte Verschiebung von privaten hin zu öffentlichen Aufträgen aufgrund der Zinswende weiter fortsetzen wird.

Die Nachfrage in den Märkten Südosteuropas entwickelt sich uneinheitlich. In Kroatien gibt es weiterhin große, durch EU-Fonds finanzierte Investitionsvolumen im Infrastrukturbereich. Auch im Hochbau zeichnen sich positive Tendenzen ab, allen voran in den Bereichen Logistik, Wohnen und Tourismus. In Slowenien bieten sich im Infrastrukturbereich Chancen, im Hochbau boomt vor allem der Industriebau. In Rumänien wird sich die Nachfrage im Hochbau auf die Bereiche Gesundheit, Bildung und Verteidigung konzentrieren, im Verkehrswegebau hat sich das Ausschreibungsvolumen bei Großprojekten zuletzt reduziert. In Serbien, Nordmazedonien und Montenegro ist der Druck durch Unternehmen von außerhalb Europas zu spüren.

Das Baustoffgeschäft, vormals im Segment International + Sondersparten berichtet, wurde mit 1.7.2023 in das Segment Süd + Ost eingegliedert. Baustoffe und Bauoperative sollen noch enger zusammenwachsen, um Kreislaufwirtschaft als eines der Kernthemen der Strategie 2030 nachhaltig im Konzern zu etablieren. Das Baustoffgeschäft zeigt in Summe eine zufriedenstellende Tendenz.

International + Sondersparten

€ Mio.

6M/2023 6M/2022 % absolut
Leistung 1.730,98 1.525,13 13 205,85
Umsatzerlöse 1.662,58 1.499,69 11 162,89
Auftragsbestand 5.367,31 5.324,61 1 42,70
EBIT 51,24 77,80 -34 -26,56
EBIT-Marge (% des Umsatzes) 3,1 5,2
EBT 51,24 77,80 -34 -26,56
Mitarbeiteranzahl (FTE) 22.706 20.096 13 2.610

Im Segment International + Sondersparten wurde im ersten Halbjahr 2023 eine um 13 % höhere Leistung von € 1.730,98 Mio. erwirtschaftet. In Deutschland stieg die Leistung u. a. durch eine Akquisition im Property & Facility Service an. Das Abarbeiten von Großprojekten im Vereinigten Königreich und in Chile trug ebenfalls zur Leistungssteigerung bei.

Der Umsatz nahm um 11 % auf € 1.662,58 Mio. zu. Das Segment ist aufgrund von Großprojekten regelmäßigen Schwankungen ausgesetzt. Insofern reduzierte sich das EBIT von € 77,80 Mio. – einem im Mehrjahresvergleich hohem Niveau – auf € 51,24 Mio. Höhere Ergebnisbeiträge, u. a. in den Geschäftsfeldern Property & Facility Services sowie Infrastruktur Development, konnten eine rückläufige Ergebnisentwicklung im naturgemäß volatilen internationalen Projekt- und Tunnelbaugeschäft nicht kompensieren.

Der Auftragsbestand legte zum 30.6.2023 gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitpunkt um 1 % auf € 5.367,31 Mio. leicht zu. Ein kräftiges Plus wurde in Deutschland verzeichnet, aber auch in Italien und im Nahen Osten konnten erfolgreich Tunnel- bzw. Straßenbauaufträge akquiriert werden. Demgegenüber steht ein reduzierter Auftragsbestand in der Region Americas und im Vereinigten Königreich, wo Megaprojekte wie der Bau der U-Bahn-Linie 2 in Toronto und der Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke HS2 zwischen London und Birmingham abgearbeitet werden.

Angesichts der relativen Größe der einzelnen Projekte im Segment International + Sondersparten schwankt die Mitarbeiteranzahl in der Regel stark. Im ersten Halbjahr 2023 erhöhte sie sich deutlich um 13 % auf 22.706 FTE. Im Einklang mit der Leistungsentwicklung wurde insbesondere in Deutschland und in der Region Americas im Jahresvergleich mehr Personal beschäftigt.

AUSBLICK: DEUTLICHES LEISTUNGSPLUS IN HERAUSFORDERNDEM UMFELD ERWARTET

Für das Gesamtjahr 2023 wird für das Segment International + Sondersparten von einer deutlich höheren Leistung als im Vorjahr ausgegangen. Diese Prognose ist gut durch den hohen Auftragsbestand belegt.

Das Tunnelbaugeschäft sorgt für eine solide Leistungssteigerung im Segment. Überdurchschnittlich zu dieser Steigerung trägt das Abarbeiten der Großprojekte im Vereinigten Königreich und in Kanada bei.

Das internationale Geschäft wird sich aufgrund der erwartet hohen Nachfrage nach Baudienstleistungen überdurchschnittlich gut entwickeln. Erwähnenswert sind diesbezüglich unsere Bauaktivitäten im Nahen Osten und die Errichtung von Windparks in Chile. In Afrika wird STRABAG weiterhin in selektivem Ausmaß Projekte prüfen.

Der Bereich Property & Facility Services blickt nach Vertriebserfolgen im ersten Halbjahr und aufgrund der verstärkten Nachfrage nach Beratungs- und Serviceleistungen zur Dekarbonisierung von Immobilienbeständen positiv auf das Jahr 2023. Im zweiten Halbjahr wird der Fokus auf der Integration des neu erworbenen Facility Management-Dienstleisters Bockholdt GmbH & Co. KG in Deutschland liegen. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird ein weiterer Schwerpunkt auf den Themen Mitarbeiterbindung und Employer Branding liegen.

Im Infrastruktur Development-Bereich bleibt der Markt für Neubauprojekte in den Kernmärkten aufgrund gestiegener Baukosten und der Zinsentwicklung herausfordernd. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Neuausschreibungen von Public Private Partnerships auf niedrigem Niveau stagnieren wird. Im Einklang mit der Konzernstrategie 2030 legt STRABAG verstärktes Augenmerk auf die Entwicklung von erneuerbaren Energieprojekten.

Das Immobilien Development wird insbesondere durch die Zinswende belastet. Durch die umsichtige Akquisitionspolitik und konservative Projektbewertung zeigt sich das Geschäftsmodell von STRABAG Real Estate bislang jedoch robust. Aufgrund der hohen Entwicklungs- und Umsetzungskompetenz von anspruchsvollen Nachhaltigkeits- und New-Work-Konzepten könnten sich für STRABAG künftig Wettbewerbsvorteile ergeben.

Sonstiges

€ Mio. 6M/2023 6M/2022 % absolut
Leistung 112,93 56,88 99 56,05
Umsatzerlöse 31,22 8,29 >100 22,93
Auftragsbestand 80,44 6,44 >100 74,00
EBIT -3,02 0,38 n.a. -3,40
EBIT-Marge (% des Umsatzes) -9,7 4,6
EBT 23,52 6,62 >100 16,90
Mitarbeiteranzahl (FTE) 7.565 6.984 8 581

Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2023 der STRABAG SE, Villach

KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSS ZUM 30.6.2023 DER STRABAG SE, VILLACH

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1.–30.6.2023

T€ 1.1.–30.6.2023 1.1.–30.6.2022
Umsatzerlöse 7.684.366 7.246.353
Bestandsveränderungen 60.124 38.006
Aktivierte Eigenleistungen 6.319 8.066
Sonstige betriebliche Erträge 106.056 98.121
Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen -5.047.452 -4.769.553
Personalaufwand -2.157.924 -1.997.920
Sonstige betriebliche Aufwendungen -393.088 -338.095
Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 71.212 17.279
Beteiligungsergebnis 21.523 22.417
EBITDA 351.136 324.674
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen -263.788 -261.045
EBIT 87.348 63.629
Zinsen und ähnliche Erträge 56.695 22.814
Zinsen und ähnliche Aufwendungen -30.155 -16.573
Zinsergebnis 26.540 6.241
Ergebnis vor Steuern 113.888 69.870
Ertragsteuern -37.274 -26.110
Ergebnis nach Steuern 76.614 43.760
davon: nicht-beherrschenden Gesellschaftern zustehendes Ergebnis 2.479 3.352
davon: den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehendes Ergebnis (Konzernergebnis) 74.135 40.408
Ergebnis je Aktie (€) 0,74 0,39

Gesamtergebnisrechnung vom 1.1.–30.6.2023

T€ 1.1.–30.6.2023 1.1.–30.6.2022
Ergebnis nach Steuern 76.614 43.760
Differenz aus der Währungsumrechnung 26.638 -11.979
Veränderung Zinsswaps 3.068 50.661
Recycling Zinsswaps -3.551 4.065
Latente Steuer auf neutrale Eigenkapitalveränderungen 385 -15.162
Sonstiges Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 577 17.245
Summe der Posten, die nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden 27.117 44.830
Veränderung versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 0 95.173
Latente Steuer auf neutrale Eigenkapitalveränderungen 0 -28.606
Summe der Posten, die nicht nachträglich in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert ("recycelt") werden 0 66.567
Sonstiges Ergebnis 27.117 111.397
Gesamtergebnis 103.731 155.157
davon: nicht-beherrschenden Gesellschaftern zustehend 2.494 3.415
davon: den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehend 101.237 151.742

Konzernbilanz zum 30.6.2023

T€ 30.6.2023 31.12.2022
Firmenwerte 482.024 442.396
Rechte aus Konzessionsverträgen 463.003 473.155
Sonstige immaterielle Vermögenswerte 37.095 24.847
Sachanlagen 2.823.571 2.743.463
Equity-Beteiligungen 435.787 411.172
Sonstige Anteile an Unternehmen 216.026 198.001
Forderungen aus Konzessionsverträgen 456.687 482.874
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 416.736 405.653
Latente Steuern 125.530 110.536
Langfristige Vermögenswerte 5.456.459 5.292.097
Vorräte 1.207.268 1.068.707
Forderungen aus Konzessionsverträgen 51.744 49.754
Vertragsvermögenswerte 1.684.758 1.357.741
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1.679.043 1.680.994
Nicht-finanzielle Vermögenswerte 207.121 193.916
Forderungen aus Ertragsteuern 131.499 85.632
Sonstige finanzielle Vermögenswerte 260.467 253.069
Liquide Mittel 2.265.415 2.701.849
Kurzfristige Vermögenswerte 7.487.315 7.391.662
Aktiva 12.943.774 12.683.759
Grundkapital 102.600 102.600
Kapitalrücklagen 2.085.806 2.085.806
Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen 2.007.350 1.814.445
Anteile nicht-beherrschender Gesellschafter 24.886 22.392
Eigenkapital 4.220.642 4.025.243
Rückstellungen 1.291.903 1.278.791
Finanzverbindlichkeiten1 612.880 656.332
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 79.653 83.818
Latente Steuern 197.230 174.821
Langfristige Schulden 2.181.666 2.193.762
Rückstellungen 1.124.714 1.129.106
Finanzverbindlichkeiten2 353.679 300.869
Vertragsverbindlichkeiten 1.241.726 1.144.676
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2.824.831 2.569.042
Nicht-finanzielle Verbindlichkeiten 540.529 540.572
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 55.824 58.192
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 400.163 722.297
Kurzfristige Schulden 6.541.466 6.464.754
Passiva 12.943.774 12.683.759

1 Davon Non-Recourse-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 332.668 (31.12.2022: T€ 372.859)

2 Davon Non-Recourse-Verbindlichkeiten in Höhe von T€ 271.678 (31.12.2022: T€ 235.115)

Konzernkapitalflussrechnung vom 1.1.–30.6.2023

T€ 1.1.–30.6.2023 1.1.–30.6.2022
Ergebnis nach Steuern 76.614 43.760
Latente Steuern 10.027 1.946
Nicht-zahlungswirksames Ergebnis aus Unternehmenszusammenschlüssen 3 -1.885
Nicht-zahlungswirksames Ergebnis aus Equity-Beteiligungen -7.384 8.424
Sonstiges nicht-zahlungswirksames Ergebnis -15.582 -11.102
Abschreibungen/Zuschreibungen 262.660 259.241
Veränderung der langfristigen Rückstellungen -1.126 -23.979
Gewinne/Verluste aus Anlagenverkäufen/-abgängen -27.936 -24.465
Cashflow aus dem Ergebnis 297.276 251.940
Veränderung der Vorräte -127.176 -170.407
Veränderung der Forderungen aus Konzessionsverträgen, Vertragsvermögenswerten und Lieferungen
und Leistungen
-259.497 -683.359
Veränderung der nicht-finanziellen Vermögenswerte -11.543 -24.513
Veränderung der Forderungen aus Ertragsteuern -45.255 -72.602
Veränderung der sonstigen finanziellen Vermögenswerte 5.767 -8.327
Veränderung der kurzfristigen Rückstellungen -20.172 -39.702
Veränderung aus Vertragsverbindlichkeiten und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 323.614 132.424
Veränderung der nicht-finanziellen Verbindlichkeiten -4.275 -34.649
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern -2.888 2.871
Veränderung der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten 19.076 40.620
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 174.927 -605.704
Erwerb von Finanzanlagen -22.456 -12.538
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen -286.733 -318.292
Einzahlungen aus Anlagenabgängen 42.334 39.813
Veränderung der sonstigen Finanzierungsforderungen -9.581 2.077
Konsolidierungskreisänderungen -68.216 37
Cashflow aus der Investitionstätigkeit -344.652 -288.903
Aufnahme von Bankverbindlichkeiten 43.471 76.364
Rückzahlung von Bankverbindlichkeiten -42.527 -38.542
Rückführung von Anleihen 0 -200.000
Veränderung der Leasingverbindlichkeiten -26.703 -29.946
Veränderung der sonstigen Finanzierungsverbindlichkeiten -76 615
Veränderung aus dem Erwerb von nicht-beherrschenden Anteilen 0 2
Erwerb eigene Aktien -108.214 0
Ausschüttungen -158.317 0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit -292.366 -191.507
Nettoveränderung des Finanzmittelfonds -462.091 -1.086.114
Finanzmittelfonds zu Beginn des Berichtszeitraums 2.701.699 2.963.101
Veränderung des Finanzmittelfonds aus Währungsdifferenzen 25.657 -554
Finanzmittelfonds am Ende des Berichtszeitraums 2.265.265 1.876.433
T€ Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Gewinn
rücklagen
Hedging
Rücklage
Fremd
währungs
rücklagen
Konzern
eigen
kapital
Anteile
nicht
beherr
schender
Gesell
schafter
Gesamt
kapital
Stand am 1.1.2023 102.600 2.085.806 1.856.162 18.260 -59.977 4.002.851 22.392 4.025.243
Ergebnis nach Steuern 74.135 74.135 2.479 76.614
Unterschied aus der Währungs
umrechnung
26.623 26.623 15 26.638
Veränderung Equity-Beteiligungen 0 -5.377 5.954 577 0 577
Veränderung Zinsswap -483 -483 0 -483
Latente Steuern auf neutrale
Eigenkapitalveränderungen
0 385 385 0 385
Gesamtergebnis 74.135 -5.475 32.577 101.237 2.494 103.731
Rückbuchung Erwerbs
verpflichtung eigene Aktien1
291.310 291.310 291.310
Ausschüttungen2 -199.642 -199.642 0 -199.642
Stand am 30.6.2023 102.600 2.085.806 2.021.965 12.785 -27.400 4.195.756 24.886 4.220.642

Eigenkapitalveränderungsrechnung vom 1.1.–30.6.2023

Eigenkapitalveränderungsrechnung vom 1.1.–30.6.2022

T€ Grund
kapital
Kapital
rücklagen
Gewinn
rücklagen
Hedging
Rücklage
Fremd
währungs
rücklagen
Konzern
eigen
kapital
Anteile
nicht
beherr
schender
Gesell
schafter
Gesamt
kapital
Stand am 1.1.2022 102.600 2.085.806 1.964.359 -47.209 -58.050 4.047.506 24.316 4.071.822
Ergebnis nach Steuern 40.408 40.408 3.352 43.760
Unterschied aus der Währungs
umrechnung
-11.966 -11.966 -13 -11.979
Veränderung Equity-Beteiligungen 0 19.553 -2.308 17.245 0 17.245
Veränderung versicherungsmathe
matischer Gewinne und Verluste
95.070 95.070 103 95.173
Veränderung Zinsswap 54.726 54.726 0 54.726
Latente Steuern auf neutrale
Eigenkapitalveränderungen
-28.579 -15.162 -43.741 -27 -43.768
Gesamtergebnis 106.899 59.117 -14.274 151.742 3.415 155.157
Transaktionen mit Konsolidie
rungskreisänderungen
0 0 0 2 2
Ausschüttungen3 -205.200 -205.200 0 -205.200
Stand am 30.6.2022 102.600 2.085.806 1.866.058 11.908 -72.324 3.994.048 27.733 4.021.781

1 siehe dazu den Punkt Eigenkapital unter den Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz

2 Die Gesamtausschüttung von T€ 199.642 entspricht einer Ausschüttung je Aktie von € 2,00 bezogen auf 99.820.994 Stück Aktien.

3 Die Gesamtausschüttung von T€ 205.200 entspricht einer Ausschüttung je Aktie von € 2,00 bezogen auf 102.600.000 Stück Aktien.

ANHANG ZUM KONZERN-HALBJAHRESABSCHLUSS

Allgemeine Grundlagen

Der STRABAG SE-Konzern ist ein führender europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen. Der Sitz der STRABAG SE befindet sich in der Triglavstraße 9, 9500 Villach, Österreich. Der vorliegende Konzernhalbjahresabschluss der STRABAG SE, Villach, zum 30.6.2023 ist in Anwendung von IAS 34 sowie nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS), des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt worden. Zur Anwendung kommen ausschließlich die bis zum Abschlussstichtag von der Kommission übernommenen IASB Standards und Interpretationen, die entsprechend im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurden.

Der Konzernhalbjahresabschluss enthält in Übereinstimmung mit IAS 34 nicht alle Angaben, die im Konzernjahresabschluss verpflichtend sind, weshalb dieser Konzernhalbjahresabschluss in Verbindung mit dem Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 der STRABAG SE, Villach, gelesen werden sollte.

Der Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 ist unter www.strabag.com verfügbar.

Änderungen in den Rechnungslegungsvorschriften

Für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2023 beginnen, sind erstmals folgende geänderte bzw. neue Standards anzuwenden.

Anwendung für
Geschäftsjahre, die
am oder nach dem
angegebenen Datum
beginnen (gemäß
IASB)
Anwendung für
Geschäftsjahre, die
am oder nach dem
angegebenen Datum
beginnen (gemäß
EU-Endorsement)
IFRS 17 Versicherungsverträge 1.1.2023 1.1.2023
Änderungen an IAS 1 – Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 1.1.2023 1.1.2023
Änderungen an IAS 8 – Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen 1.1.2023 1.1.2023
Änderungen an IAS 12 – Ansatz latenter Steuern aus einer einzigen Transaktion 1.1.2023 1.1.2023

Die erstmalige Anwendung der angeführten Standards hatte untergeordnete Auswirkungen auf den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2023.

Konsolidierungskreis

In den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2023 einbezogen sind neben der STRABAG SE alle wesentlichen in- und ausländischen Tochterunternehmen, bei denen STRABAG SE unmittelbar oder mittelbar die Beherrschung ausübt. Assoziierte Unternehmen sowie Gemeinschaftsunternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert (Equity-Beteiligungen).

Der Konsolidierungskreis hat sich bis zum Halbjahresabschluss 30.6.2023 wie folgt entwickelt:

Vollkonsolidierung Equity-Bewertung
Stand am 31.12.2022 266 22
Im Berichtszeitraum erstmals einbezogen 6 0
Im Berichtszeitraum verschmolzen bzw. angewachsen -7 0
Stand am 30.6.2023 265 22

KONSOLIDIERUNGSKREISZUGÄNGE

Folgende Gesellschaften wurden zum vorliegenden Stichtag erstmals in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen:

Vollkonsolidierung Direkter Anteil
%
Erwerbs-/
Gründungs
zeitpunkt
Adolf List Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Reutlingen 100,00 29.6.2023
Bockholdt GmbH & Co. KG, Lübeck 100,00 28.2.2023
Hans Lohr Gesellschaft m.b.H., Wien 100,00 20.1.2023
Slabihoud GmbH, Wien 100,00 20.1.2023
STRABAG Vorrat Vierzehn GmbH, Wien 100,00 1.1.20231
STRABAG Vorrat Vierzehn GmbH & Co KG, Wien 100,00 1.1.20231

Die Konsolidierung für erstmals einbezogene Unternehmen erfolgte zum Erwerbszeitpunkt oder zu einem zeitnahen Stichtag, sofern sich daraus keine wesentlichen Auswirkungen gegenüber einer Einbeziehung zum Erwerbszeitpunkt ergaben.

Mit Kaufvertrag vom 21.12.2022 hat STRABAG 100 % des norddeutschen Reinigungsdienstleisters Bockholdt GmbH & Co. KG erworben. Nach Erhalt der erforderlichen behördlichen Genehmigungen erfolgte das Closing am 28.2.2023. Mit der Akquisition der Bockholdt-Gruppe soll die Leistung im Infrastrukturellen Facility Management im Norden Deutschlands gestärkt werden. Zu den Leistungen der erworbenen Unternehmen gehören neben der Unterhaltsreinigung, innovative Dienstleistungen im Bereich der Industriereinigung, robotergestützte Reinigungen von Belüftungsanlagen sowie die umweltgerechte Reinigung von Solar- und Windkraftanlagen, die mit eigenen Industriekletterer:innen erbracht wird. Fachgerechte Schädlingsbekämpfung sowie OP- und Klinikreinigungen zählen ebenfalls zu den Besonderheiten des Leistungsportfolio.

Die Zugänge von Vermögenswerten und Schulden aus der vorläufigen Erstkonsolidierung der Bockholdt GmbH & Co. KG setzen sich wie folgt zusammen:

T€
Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Firmenwert 28.597
Sonstige langfristige Vermögenswerte 20.032
Kurzfristige Vermögenswerte 15.826
Langfristige Schulden -2.422
Kurzfristige Schulden -20.796
Gegenleistung (Kaufpreis) 41.237
Übernommene Zahlungsmittel -9
Nettoabfluss aus Erstkonsolidierungen 41.228

Der Vollzug des Erwerbs von 100 % der Anteile an der Slabihoud GmbH und der Hans Lohr GmbH erfolgte im Jänner 2023. Durch den Erwerb der Slabihoud GmbH und Hans Lohr GmbH baut STRABAG ihre TGA-(Technische Gebäude Ausrüstung) Kompetenz in Österreich um weitere Geschäftsfelder aus. Die technische Gebäudeausrüstung (inkl. aller Heiz- und Kühlsysteme sowie elektrotechnischen Installationen) ist ein großer Hebel, um den nachhaltigen Gebäudebetrieb sicherzustellen.

Die Zugänge von Vermögenswerten und Schulden aus der vorläufigen Erstkonsolidierung der Slabihoud GmbH und der Hans Lohr GmbH setzen sich wie folgt zusammen:

T€
Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Firmenwert 4.746
Sonstige langfristige Vermögenswerte 287
Kurzfristige Vermögenswerte 6.945
Langfristige Schulden -1.002
Kurzfristige Schulden -2.676
Gegenleistung (Kaufpreis) 8.300
Übernommene Zahlungsmittel -1.416
Nettoabfluss aus Erstkonsolidierungen 6.884

1 Die Gesellschaft wurde aufgrund ihres gestiegenen Geschäftsvolumens mit 1.1.2023 erstmals in den Konsolidierungskreis des Konzerns einbezogen. Die Gründung der Gesellschaft erfolgte vor dem 1.1.2023.

Mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom März 2023 hat die STRABAG-Gruppe 100 % der Anteile an der Adolf List Bauunternehmung GmbH & Co. KG erworben. Die kartellrechtliche Genehmigung erfolgte im Juni 2023. Die Gesellschaft ist im Tief- und Straßenbau sowie Hoch- und Ingenieurbau für öffentliche und private Kund:innen tätig und beschäftigt rund 110 Mitarbeiter:innen.

Die Zugänge von Vermögenswerten und Schulden aus der vorläufigen Erstkonsolidierung der Adolf List Bauunternehmung GmbH & Co. KG setzen sich wie folgt zusammen:

T€

Erworbene Vermögenswerte und Schulden
Firmenwert 1.841
Sonstige langfristige Vermögenswerte 17.000
Kurzfristige Vermögenswerte 7.650
Langfristige Schulden -1.766
Kurzfristige Schulden -2.575
Gegenleistung (Kaufpreis) 22.150
Übernommene Zahlungsmittel -2.046
Nettoabfluss aus Erstkonsolidierungen 20.104

Aus den sonstigen Erstkonsolidierungen ergaben sich nur unwesentliche Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Schulden.

Die erstmals einbezogenen Unternehmen haben im Halbjahr in Summe zum Konzernumsatz mit T€ 39.748 sowie zum Konzernergebnis mit einem Gewinn von T€ 1.394 beigetragen.

Unter Annahme eines fiktiven Erstkonsolidierungszeitpunkts sämtlicher neu einbezogener Gesellschaften zum 1.1.2023 würden diese T€ 65.412 zum Konzernumsatz beitragen. Das Ergebnis des Konzerns würde sich im Geschäftsjahr gegenüber dem Ist-Ergebnis nur marginal verändern.

KONSOLIDIERUNGSKREISABGÄNGE

Zum 30.6.2023 wurden folgende Unternehmen nicht mehr in den Konsolidierungskreis einbezogen:

Verschmelzung/Anwachsung1

LIMET Beteiligungs GmbH & Co. Objekt Köln KG, Köln Anwachsung
SAT Sp. z o.o., Olawa Verschmelzung
Z. Brückenbau Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG, Köln Anwachsung
Z. Holzbau Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG, Köln Anwachsung
Z. Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG, Köln Anwachsung
Z. Sander Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG, Köln Anwachsung
Z. Stahlbau Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG, Köln Anwachsung

Aus den Entkonsolidierungen ergaben sich nur geringfügige Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Schulden.

Konsolidierungsmethoden und Währungsumrechnung

Für den Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2023 werden die gleichen Konsolidierungsmethoden und Grundsätze der Währungsumrechnung wie für den Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 angewandt, weshalb an dieser Stelle auf diese Ausführungen verwiesen werden kann.

1 Die unter Verschmelzung/Anwachsung angeführten Gesellschaften wurden auf bereits vollkonsolidierte Gesellschaften verschmolzen bzw. sind auf bereits vollkonsolidierte Gesellschaften angewachsen.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für den Halbjahresabschluss werden grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet, die auch dem Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 zu Grunde liegen.

Für Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird auf den Konzernjahresabschluss zum 31.12.2022 verwiesen.

Schätzungen

Schätzungen und Annahmen, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die Angabe der Eventualschulden beziehen, sind bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS notwendig.

Die Schätzungen und Annahmen, die ein signifikantes Risiko in Form einer wesentlichen Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahrs mit sich bringen, sind im Konzernabschluss zum 31.12.2022 erläutert. Die tatsächlichen Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen.

Erläuterungen zu den Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

SAISONALITÄT

Aufgrund von Schnee, Eis und anderen widrigen Witterungsverhältnissen ist der Konzernumsatz in den Wintermonaten typischerweise niedriger als in den Sommermonaten. Da der Großteil der Kosten fix ist, werden in den ersten Monaten jeden Jahres Verluste erzielt. Diese Verluste werden sukzessive mit steigenden Deckungsbeiträgen kompensiert. Die saisonalen Schwankungen sind im Verkehrswegebau stärker ausgeprägt als im Hoch- und Ingenieurbau.

Durch den oben beschriebenen, sich jährlich wiederholenden Geschäftsverlauf, ist eine Vergleichbarkeit von Leistung, Umsatz und Ergebnis der jeweiligen Halbjahre mit dem entsprechenden Vergleichszeitraum gegeben.

UMSATZERLÖSE

Unter dem Posten Umsatzerlöse werden ausschließlich Erlöse aus Verträgen mit Kund:innen erfasst. Diese stellen sich wie folgt dar:

Umsatzerlöse vom 1.1.–30.6.2023

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Konzern
Geschäftsfeld
Bau 3.088.820 2.633.707 841.027 22.690 6.586.244
Deutschland 2.883.825 49.835 41.854 0 2.975.514
Österreich 8.443 1.072.673 20.804 0 1.101.920
Polen 0 420.916 2.013 0 422.929
Vereinigtes Königreich 14.638 500 342.142 0 357.280
Tschechien 0 321.208 5.876 0 327.084
Chile 0 0 223.456 0 223.456
Ungarn 0 193.209 136 0 193.345
Sonstige Länder unter
€ 180 Mio. 181.914 575.366 204.746 22.690 984.716
Baustoffe 76.781 75.997 194.012 0 346.790
Facility Management 0 0 344.968 0 344.968
Projektentwicklung 0 0 211.740 0 211.740
Sonstiges 51.456 63.805 70.828 8.535 194.624
Gesamt 3.217.057 2.773.509 1.662.575 31.225 7.684.366

Per 1.1.2023 wurden die Bauaktivitäten in der Schweiz in das Segment Nord + West und die Bauaktivitäten in Polen in das Segment Süd + Ost umgegliedert. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde ein Restatement der Vorjahreszahlen vorgenommen.

Umsatzerlöse vom 1.1.–30.6.2022

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Konzern
Geschäftsfeld
Bau 3.026.676 2.468.919 742.460 6.238.055
Deutschland 2.745.789 38.652 29.442 0 2.813.883
Österreich 16.198 978.810 21.733 0 1.016.741
Polen 1.005 388.458 5.107 0 394.570
Tschechien 0 365.613 6.278 0 371.891
Vereinigtes Königreich 26.986 0 258.101 0 285.087
Ungarn 0 234.400 1.499 0 235.899
Sonstige Länder unter
€ 180 Mio.
236.698 462.986 420.300 0 1.119.984
Baustoffe 62.496 74.247 189.271 0 326.014
Facility Management 0 0 268.036 0 268.036
Projektentwicklung 0 0 246.082 0 246.082
Sonstiges 43.650 62.387 53.840 8.289 168.166
Gesamt 3.132.822 2.605.553 1.499.689 8.289 7.246.353

In den Umsatzerlösen aus Projektentwicklungsleistungen sind Zinserträge aus Konzessionsverträgen in Höhe von T€ 28.706 (Zeitraum 1–6/2022: T€ 30.067) enthalten.

ERGEBNIS AUS EQUITY-BETEILIGUNGEN

T€ 1.1.–30.6.2023 1.1.–30.6.2022
Erträge aus Equity-Beteiligungen 26.220 7.402
Aufwendungen aus Equity-Beteiligungen -6.815 -8.193
Gewinne aus Arbeitsgemeinschaften 61.900 59.280
Verluste aus Arbeitsgemeinschaften -10.093 -41.210
Ergebnis aus Equity-Beteiligungen 71.212 17.279

ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind Abschreibungen von Nutzungsrechten aus Leasingverträgen in Höhe von T€ 31.498 (Zeitraum 1–6/2022: T€ 31.363) enthalten.

ERGEBNIS JE AKTIE

Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division des Konzernergebnisses durch die gewichtete Anzahl der Stammaktien.

Da es im STRABAG SE-Konzern keine potenziellen Aktien gibt, entsprechen sich das verwässerte und das unverwässerte Ergebnis je Aktie.

2023 2022
Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien am 1.1. 102.600.000 102.600.000
Anzahl der rückgekauften Aktien am 9.2. -2.779.006 0
Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien am 30.6. 99.820.994 102.600.000
Ergebnis der Anteilseigner des Mutterunternehmens (Konzernergebnis) in T€ 74.135 40.407
Gewichtete Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien 100.435.139 102.600.000
Gewinn je Aktie in € 0,74 0,39

Erläuterungen zu den Posten der Konzernbilanz

FIRMENWERTE

Firmenwerte werden einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest gemäß IAS 36 unterzogen. Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahrs.

Im Zeitraum 1–6/2023 wurden Firmenwerte in Höhe von T€ 35.184 (Zeitraum 1–6/2022: T€ 0) aus der Kapitalkonsolidierung aktiviert. Es wurden keine Abschreibungen vorgenommen.

IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE UND SACHANLAGEN

Im Zeitraum 1–6/2023 wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, ohne die nicht-cashwirksamen Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen, in Höhe von T€ 286.728 (Zeitraum 1–6/2022: T€ 318.292) erworben.

Im gleichen Zeitraum wurden Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, ohne die nicht-cashwirksamen Abgänge von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen, mit einem Buchwert in Höhe von T€ 13.229 (Zeitraum 1–6/2022: T€ 12.037) veräußert.

Unter den Sachanlagen sind Nutzungsrechte aus Immobilienleasingverträgen in Höhe von T€ 348.498 (31.12.2022: T€ 352.394) ausgewiesen.

ERWERBSVERPFLICHTUNGEN

Zum Halbjahresabschlussstichtag bestehen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem Erwerb von Sachanlagevermögen in Höhe von T€ 182.010 (30.6.2022: T€ 187.084), die im Halbjahresabschluss noch nicht berücksichtigt sind.

EIGENKAPITAL

Das voll eingezahlte Grundkapital beträgt € 102.600.000,00 und ist in 102.599.997 auf Inhaber lautende Stückaktien und drei Namensaktien geteilt.

STRABAG SE hat mit den Bietern des Pflichtangebots vereinbart, von den in das Angebot eingelieferten Aktien bis zu 10.260.000 Stück, das entspricht bis zu 10 % des Grundkapitals, zum selben Preis wie der Angebotspreis (€ 38,94) als eigene Aktien zu erwerben. Dafür musste am 31.12.2022 eine kurzfristige finanzielle Verbindlichkeit in Höhe der maximalen theoretischen Erwerbsverpflichtung direkt von den Gewinnrücklagen abgesetzt werden.

Mit Aktienkaufvertrag vom 9.2.2023 hat STRABAG SE tatsächlich 2.779.006 Stück eigene Aktien (2,7 % am Grundkapital) aufgrund dieser Vereinbarung erworben. Die zum 31.12.2022 direkt vom Eigenkapital abgesetzte theoretische Erwerbsverpflichtung in Höhe von T€ 291.310 wurde daher ergebnisneutral wieder rückgebucht.

Die Entwicklung des Eigenkapitals ist der Eigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen.

In der Hauptversammlung der STRABAG SE vom 16.6.2023 wurden folgende Beschlüsse gefasst:

a) Beschlussfassung zur Kapitalberichtigung aus Gesellschaftsmitteln

Das Grundkapital der Gesellschaft von derzeit € 102.600.000,00 wird um € 1.900.000.000,00 auf € 2.002.600.000,00 aus Gesellschaftsmitteln durch Umwandlung des entsprechenden Teilbetrags der im Jahresabschluss zum 31.12.2022 ausgewiesenen gebundenen Kapitalrücklagen gemäß §§ 1 ff Kapitalberichtigungsgesetz (KapBG) mit Rückwirkung zum Beginn des laufenden Geschäftsjahres ohne Ausgabe neuer Aktien erhöht.

b) Beschlussfassung zur ordentlichen Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zweck der Einstellung in nicht gebundene Rücklagen

Das Grundkapital der Gesellschaft wird nach den Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung gemäß §§ 175 ff Aktiengesetz vom Betrag des Grundkapitals nach der Kapitalberichtigung von € 2.002.600.000,00 um € 996.620.004,30 auf € 1.005.979.995,70 herabgesetzt und zwar zum Zweck der Einstellung in nicht gebundene Rücklagen der Gesellschaft, wobei die Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft durch Reduktion des auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrags am Grundkapital der Gesellschaft ohne Zusammenlegung von Aktien erfolgt ("Kapitalherabsetzung zur Einstellung in nicht gebundene Rücklagen").

c) Beschlussfassung zur ordentlichen Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft zum Zweck der Ausschüttung an die Aktionäre

Das Grundkapital der Gesellschaft wird nach den Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung gemäß §§ 175 ff Aktiengesetz vom Betrag des Grundkapitals nach der ordentlichen Kapitalherabsetzung zur Einstellung in nicht gebundene Rücklagen in Höhe von € 1.005.979.995,70 um € 903.379.995,70 auf € 102.600.000,00 herabgesetzt und zwar zum Zweck der Rückzahlung des Herabsetzungsbetrags an die Aktionäre der Gesellschaft ("Kapitalherabsetzung zum Zweck der Ausschüttung") nach folgenden Maßgaben und unter folgenden Bedingungen:

(i) Die Herabsetzung des Grundkapitals der Gesellschaft erfolgt durch Reduktion des auf die einzelne Stückaktie entfallenden anteiligen Betrags am Grundkapital auf den Mindestbetrag nach § 8 Abs 3 AktG von € 1,00 ohne Zusammenlegung von Aktien.

(ii) Der aus der Kapitalherabsetzung nach Maßgabe der in diesem Beschluss festgesetzten Bedingungen entstehende Ausschüttungsanspruch in Höhe von € 9,05 je ausschüttungsberechtigter Stückaktie (der "Ausschüttungsanspruch") wird in bar oder nach Wahl jedes Aktionärs in neuen Aktien der Gesellschaft geleistet, die im Rahmen der zu Punkt d) zu beschließenden Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage ausgegeben werden.

(iii) Für den Ausschüttungsanspruch und dessen Auszahlung gelten folgenden Bedingungen:

a. Die aufschiebende Bedingung des Eintritts der gesetzlichen Auszahlungsvoraussetzungen gemäß § 178 Abs 2 AktG.

b. Die aufschiebende Bedingung, dass Aktionäre der Gesellschaft in Bezug auf ausschüttungsberechtigte Aktien, die zusammen einen Anteil am Grundkapital der Gesellschaft von mindestens rund 57,78 % erreichen, die Leistung der Ausschüttung aus der Kapitalherabsetzung in neuen Aktien der Gesellschaft gewählt haben und die im Beschluss über die ordentliche Kapitalerhöhung (Punkt d)) festgesetzte Sacheinlage durch Verzicht auf die Ausschüttungsansprüche für diese Aktien innerhalb der festgesetzten Durchführungsfrist aufgebracht wird.

c. Die auflösende Bedingung, wenn die Durchführung der Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlagen (Punkt d)) nicht bis spätestens 31.3.2024 gemäß § 156 AktG in das Firmenbuch eingetragen ist.

Tritt eine der aufschiebenden Bedingungen (a. oder b.) nicht ein, entsteht kein Ausschüttungsanspruch und wird dieser nicht ausgezahlt und kann der Ausschüttungsanspruch entsprechend nicht zur Aufbringung der Sacheinlage der ordentlichen Kapitalerhöhung (Punkt d)) eingesetzt werden. In diesen Fällen gilt als alternativer Zweck der ordentlichen Kapitalherabsetzung die Zuführung des Betrags der Kapitalherabsetzung in nicht gebundene Rücklagen der Gesellschaft.

Tritt die auflösende Bedingung (c.) ein, entfällt der Ausschüttungsanspruch aus der Kapitalherabsetzung entsprechend und wird nicht ausgezahlt und es gilt als alternativer Zweck der ordentlichen Kapitalherabsetzung die Zuführung des Betrags der Kapitalherabsetzung in nicht gebundene Rücklagen der Gesellschaft. Dieser Zweck gilt dann auch für jenen Betrag an Ausschüttungsansprüchen, auf die zur Aufbringung der Sacheinlage der ordentlichen Kapitalerhöhung (Punkt d)) bereits verzichtet wurde.

d) Beschlussfassung zur ordentlichen Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft gegen Sacheinlagen

Das Grundkapital der Gesellschaft wird um bis zu € 24.955.248,00 durch Ausgabe von bis zu 24.955.248 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien (Stammaktien), jeweils mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von € 1,00 (nachfolgend "Neue Aktien"), gegen Sacheinlagen aufzubringen durch Verzicht auf Ausschüttungsansprüche aus der ordentlichen Kapitalherabsetzung zum Zweck der Ausschüttung (Punkt c)) nach folgenden Maßgaben und unter folgenden Bedingungen erhöht:

(i) Die Neuen Aktien werden zum Ausgabebetrag von € 1,00 je Aktie (Mindestausgabetrag gemäß § 8 Abs 3 AktG), sohin zu einem Gesamtausgabebetrag von bis zu € 24.955.248,00 ausgegeben.

(ii) Die Neuen Aktien nehmen vom Beginn des Geschäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt der Ausgabe der Neuen Aktien noch kein Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns gefasst worden ist, am Gewinn teil.

(iii) Den Aktionären wird das gesetzliche Bezugsrecht gewährt. Das Bezugsverhältnis wird mit 1 : 4 (1 Neue Aktie für 4 bestehende Aktien) ("Bezugsverhältnis") und der Bezugspreis je Neuer Aktie mit € 36,20 ("Bezugspreis") festgesetzt. Die für den Bezug je einer Neuen Aktie aufzubringende Sacheinlage umfasst folglich 4 Ausschüttungsansprüche im Nominalbetrag von € 9,05 je ausschüttungsberechtigter Aktie. Dem Bezugspreis und dem Bezugsverhältnis liegt ein Unternehmenswert der Gesellschaft mit Bewertungsstichtag zum 16.6.2023 (Tag der ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft) zu Grunde, woraus sich unter Berücksichtigung des Ausschüttungsanspruchs aus der ordentlichen Kapitalherabsetzung zum Zweck der Ausschüttung von € 9,05 ein anteiliger Unternehmenswert je Aktie der Gesellschaft zum Stichtag 16.6.2023 von € 36,22 ableitet ("Referenzpreis"). Das Bezugsverhältnis ist das Verhältnis des Ergebnisses der Division des Referenzpreises durch den Nominalbetrag eines Auszahlungsanspruchs (€ 9,05), abgerundet auf zwei Dezimalstellen nach dem Komma, zu einer Neuen Aktie. Der Bezugspreis entspricht dem Bezugsverhältnis multipliziert mit dem Nominalbetrag eines Ausschüttungsanspruchs (€ 9,05).

Die Minderheitsaktionärin MKAO "Rasperia Trading Limited" wird vom russischen Geschäftsmann Oleg Deripaska kontrolliert. Herr Deripaska wurde in die jeweiligen Sanktionslisten folgender Jurisdiktionen aufgenommen: Kanada (am 6.3.2022), Vereinigtes Königreich (am 10.3.2022), Australien (am 18.3.2022), Europäische Union (am 8.4.2022), Schweiz (am 13.4.2022) und Polen (26.4.2022). Aufgrund der EU-Sanktionen gegen Herrn Deripaska sind die Aktien der MKAO "Rasperia Trading Limited" an der STRABAG SE und alle mit diesen Aktien verbundenen Rechte einschließlich Stimmrechte und Dividendenansprüche eingefroren. Daher steht MKAO "Rasperia Trading Limited" kein Bezugsangebot für Neue Aktien in Bezug auf ihre 28.500.001 Stück Stammaktien zu.

Mit den beschlossenen Kapitalmaßnahmen soll der Anteil der Minderheitsaktionärin MKAO "Rasperia Trading Limited" von 27,1 % auf unter 25 % reduziert werden. Die beschlossenen Kapitalmaßnahmen sind wie oben angeführt von verschiedenen Bedingungen abhängig und können daher frühestens im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden.

Die vollständigen Beschlüsse sind auf der Homepage der STRABAG SE unter www.strabag.com verfügbar.

EVENTUALFORDERUNGEN

Am 29.6.2020 verkündete das Schiedsgericht in der Rechtssache STRABAG SE gegen Libyen (ICSID Fall Nr. ARB (AF)/15/1) seine Entscheidung: Demnach habe Libyen gegen das Abkommen zwischen der Republik Österreich und dem Staat Libyen über die Förderung und den Schutz von Investitionen verstoßen. Das Schiedsgericht sprach STRABAG SE ("STRABAG") daher u. a. Schadenersatz in Höhe von € 75 Mio. zuzüglich Zinsen zu und verurteilte Libyen zur Erstattung von 75 % der Prozesskosten und Auslagen der STRABAG sowie zur Übernahme von 75 % der Kosten des Schiedsgerichtsverfahrens.

STRABAG hatte 2006 seine Tätigkeit – den Bau von Infrastruktur – in Libyen aufgenommen. Diese war 2011 durch den Konflikt im Land unterbrochen worden. In dem Schiedsverfahren forderte STRABAG Schadensersatz für die während des Konflikts erlittenen Verluste und Schäden sowie für Arbeiten, die sie an den verschiedenen Bauprojekten bereits durchgeführt hatte.

Ein Antrag Libyens auf Aufhebung des Schiedsspruchs bei den zuständigen Gerichten in den USA wurde letztendlich nach mehreren Instanzen rechtskräftig abgewiesen.

Es ist nach wie vor ungewiss, ob Libyen den Schiedsspruch einhalten wird. STRABAG prüft jedoch sämtliche Möglichkeiten zur Vollstreckung des Schiedsgerichtsurteils und hat dazu Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren eingeleitet. Diese Verfahren verlaufen sehr langsam und haben noch zu keinen zusätzlichen Erkenntnissen geführt. Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten wurde noch keine Forderung angesetzt.

EVENTUALSCHULDEN

Der Konzern hat folgende Bürgschaften und Garantien übernommen:

T€ 30.6.2023 31.12.2022
Bürgschaften und Garantien mit Ausnahme von Finanzgarantien 20 20

Darüber hinaus besteht ein abgeleitetes Kreditrisiko aus den bei Finanzgarantien übernommenen Haftungen in Höhe von T€ 46.975 (31.12.2022: T€ 71.343).

ERGÄNZENDE INFORMATION

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) beantragte am 22.7.2022 gemäß §§ 72 ff Außerstreitgesetz (AußStrG) beim Oberlandesgericht Wien (OLG), den rechtskräftigen Beschluss des OLG vom 21.10.2021, durch den antragsgemäß eine Geldbuße von € 45,37 Mio. gegen STRABAG AG verhängt worden war, zu überprüfen und gegebenenfalls abzuändern. Das OLG verwarf den Antrag der BWB mit Beschluss vom 20.10.2022 als unzulässig und schloss sich der Ansicht der STRABAG AG an. Die BWB erhob gegen diese Entscheidung Rekurs beim Obersten Gerichtshof (OGH), der dem Rekurs durch Beschluss vom 25.5.2023 Folge gegeben hat. Dabei hat der OGH entschieden, dass die formelle Zurückweisung des Antrags der BWB ohne inhaltliche Prüfung durch das OLG unzulässig war.

In diesem Zusammenhang ist hervorzuheben, dass STRABAG AG durch die Entscheidung nicht der Kronzeugenstatus aberkannt wurde. Der OGH hat vielmehr unter Verweis auf seine bisherige Judikatur klargestellt, dass die Entscheidung der BWB zur Anwendung der "Kronzeugenregelung" autonom von der BWB getroffen wurde und den Gerichten keine Kompetenz zur Überprüfung dieser Entscheidung zusteht.

Nun liegt es am OLG, den Abänderungsantrag der BWB inhaltlich zu überprüfen. Das bedeutet, dass das OLG entsprechende Beweise aufzunehmen hat und sich mit den wechselseitigen inhaltlichen Argumenten auseinandersetzen muss.

Der Vorstand ist der festen Überzeugung, dass der Antrag inhaltlich nicht berechtigt ist. STRABAG SE kooperierte umfänglich und intensiv mit der BWB im Rahmen des Kronzeugenprogramms. Diese Kooperation trug maßgeblich zur Aufklärung bei. Darüber hinaus hat STRABAG ihr Compliance-System nachgeschärft und mittlerweile einer konzernweiten Zertifizierung unterzogen und ein neuartiges Monitoring-System implementiert.

Sonstige Angaben

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Die Darstellung der Kapitalflussrechnung erfolgt nach der indirekten Methode, und zwar getrennt nach den Zahlungsströmen resultierend aus Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungsaktivitäten. Der Finanzmittelfonds umfasst ausschließlich den Kassenbestand, Bankguthaben und Wertpapiere des Umlaufvermögens. Auswirkungen von Änderungen des Konsolidierungskreises wurden eliminiert und im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt.

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

T€ 30.6.2023 30.6.2022
Wertpapiere 11 2.822
Kassenbestand 1.315 1.371
Guthaben bei Kreditinstituten 2.264.089 1.872.390
Verpfändungen von liquiden Mitteln -150 -150
Finanzmittelfonds 2.265.265 1.876.433

Darüber hinaus bestehen bei Bauvorhaben, die über Konsortien ausgeführt werden, liquide Mittel, über die nur gemeinsam mit Partnerunternehmen verfügt werden kann.

Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind folgende Positionen enthalten:

T€ 1.1.–30.6.2023 1.1.–30.6.2022
Gezahlte Zinsen 9.556 14.321
Erhaltene Zinsen 53.919 15.743
Gezahlte Steuern 77.044 94.792

SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentberichterstattung erfolgt gemäß den Bestimmungen des IFRS 8 Betriebssegmente. IFRS 8 schreibt vor, die Segmente auf Basis des internen Reportings festzulegen sowie die Ergebnisgrößen auf Basis des internen Reportings zu berichten (Management Approach). Es erfolgt keine Angabe des Segmentvermögens, da dieses nicht Bestandteil des regelmäßigen internen Reportings ist.

Die interne Berichterstattung im STRABAG SE-Konzern basiert auf Vorstandsbereichen, die gleichzeitig die Segmente darstellen. Die Verrechnung zwischen den einzelnen Segmenten erfolgt zu fremdüblichen Preisen.

Im Segment Nord + West werden die Bauaktivitäten der Länder bzw. Regionen Deutschland, Schweiz, Benelux und Skandinavien sowie der Spezialtiefbau gebündelt.

Das Segment Süd + Ost setzt sich aus den Bauaktivitäten in den Ländern bzw. Regionen Österreich, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Adria und restliches Europa sowie der Umwelttechnik zusammen.

Das Segment International + Sondersparten umfasst die internationalen Bauaktivitäten, den Tunnelbau, Dienstleistungen, das Immobilien und Infrastruktur Development sowie den Baustoffbereich.

Daneben bestehen Zentralbereiche und Konzernstabsbereiche, welche Dienstleistungen auf den Gebieten Rechnungswesen, Konzernfinanzierung, technische Entwicklung, Gerätemanagement, Qualitätsmanagement, Logistik, Recht, Vertragsmanagement, Digitalisierung, Innovation, Unternehmensentwicklung etc. erbringen. Diese werden im Segment Sonstiges zusammengefasst.

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Überleitung
zum IFRS
Abschluss
Konzern
Leistung 3.628.348 2.786.362 1.730.981 112.930 8.258.621
Umsatzerlöse 3.217.057 2.773.509 1.662.575 31.225 0 7.684.366
Intersegmentäre Umsätze 53.680 56.517 169.046 536.774
EBIT 63.445 -16.226 51.240 -3.024 -8.087 87.348
Zinsen und ähnliche Erträge 0 0 0 56.695 0 56.695
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0 0 0 -30.155 0 -30.155
Ergebnis vor Steuern 63.445 -16.226 51.240 23.516 -8.087 113.888

Segmentinformationen vom 1.1.–30.6.2023

Per 1.1.2023 wurden die Bauaktivitäten in der Schweiz in das Segment Nord + West und die Bauaktivitäten in Polen in das Segment Süd + Ost umgegliedert. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde ein Restatement der Vorjahreszahlen vorgenommen.

Segmentinformationen vom 1.1.–30.6.2022

T€ Nord + West Süd + Ost International +
Sondersparten
Sonstiges Überleitung
zum IFRS
Abschluss
Konzern
Leistung 3.393.807 2.611.909 1.525.127 56.879 7.587.722
Umsatzerlöse 3.132.822 2.605.553 1.499.689 8.289 0 7.246.353
Intersegmentäre Umsätze 56.993 68.113 145.900 479.553
EBIT 34.887 -35.189 77.801 377 -14.247 63.629
Zinsen und ähnliche Erträge 0 0 0 22.814 0 22.814
Zinsen und ähnliche Aufwendungen 0 0 0 -16.573 0 -16.573
Ergebnis vor Steuern 34.887 -35.189 77.801 6.618 -14.247 69.870

Überleitung der Segmentergebnisse auf das Ergebnis vor Steuern laut IFRS-Konzernabschluss

Die Erfassung der Erträge und Aufwendungen im internen Reporting erfolgt im Wesentlichen nach den Bestimmungen der IFRS. Eine Ausnahme bilden die Ertragsteuern einschließlich latenter Steuern, die im internen Reporting nicht berücksichtigt werden.

Im internen Reporting sind die Ergebnisse sämtlicher Konzern- und Beteiligungsgesellschaften enthalten. Im IFRS-Konzernabschluss werden Ergebnisse von nicht vollkonsolidierten bzw. nicht at-equity einbezogenen Gesellschaften nach Maßgabe der Ausschüttungen, Ergebnisübernahmen bzw. Abschreibungen erfasst, weshalb das interne Reporting in Bezug auf das Beteiligungsergebnis nicht mit dem EBIT bzw. mit dem Ergebnis vor Steuern im Konzernabschluss übereinstimmt.

Weitere geringfügige Unterschiede ergeben sich aus sonstigen Konsolidierungsbuchungen.

Die Überleitung des internen Reportings zum IFRS-Abschluss setzt sich wie folgt zusammen:

T€ 1.1.–30.6.2023 1.1.–30.6.2022
Beteiligungsergebnis -5.775 -11.411
Sonstige Konsolidierungsbuchungen -2.312 -2.836
Gesamt -8.087 -14.247

ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN

Mit Ausnahme der Finanzverbindlichkeiten entspricht bei den Finanzinstrumenten der Buchwert dem beizulegenden Wert. Der beizulegende Wert der Finanzverbindlichkeiten beträgt zum 30.6.2023 T€ 949.622 (31.12.2022: T€ 939.856), im Vergleich zum Buchwert von T€ 966.558 (31.12.2022: T€ 957.201).

Die beizulegenden Zeitwerte zum 30.6.2023 für die Finanzinstrumente wurden wie folgt ermittelt:

T€ Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt
Aktiva
Beteiligungen unter 20 %
(Ausweis sonstige Anteile an Unternehmen) 54.958 54.958
Wertpapiere 26.026 26.026
Liquide Mittel (Wertpapiere) 11 11
Derivate zu Sicherungszwecken 49.568 49.568
Gesamt 26.037 49.568 54.958 130.563
Passiva
Derivate sonstige -7.613 -7.613
Gesamt 0 -7.613 0 -7.613

Die beizulegenden Zeitwerte zum 31.12.2022 für die Finanzinstrumente wurden wie folgt ermittelt:

T€ Level 1 Level 2 Level 3 Gesamt
Aktiva
Beteiligungen unter 20 %
(Ausweis sonstige Anteile an Unternehmen) 48.351 48.351
Wertpapiere 26.018 26.018
Liquide Mittel (Wertpapiere) 10 10
Derivate zu Sicherungszwecken 51.143 51.143
Gesamt 26.028 51.143 48.351 125.522
Passiva
Derivate sonstige -18.756 -18.756
Gesamt 0 -18.756 0 -18.756

ANGABEN ZU NAHESTEHENDEN PERSONEN UND UNTERNEHMEN

Die nahestehenden Personen und Unternehmen sind im Konzernabschluss zum 31.12.2022 erläutert. Zum Halbjahresabschlussstichtag ergaben sich keine wesentlichen Änderungen. Die Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen auf Basis fremdüblicher Verträge.

WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM STICHTAG DES KONZERNHALBJAHRESABSCHLUSSES

Wesentliche Ereignisse nach dem Stichtag des Konzernhalbjahresabschlusses sind nicht eingetreten.

VERZICHT AUF PRÜFERISCHE DURCHSICHT

Der vorliegende Konzernhalbjahresabschluss des STRABAG SE-Konzerns wurde weder geprüft noch einer prüferischen Durchsicht (Review) unterzogen.

ERKLÄRUNG ALLER GESETZLICHEN VERTRETER

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte verkürzte Konzernhalbjahresabschluss zum 30.6.2023 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und dass der Halbjahresbericht des Konzerns ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns bezüglich der wichtigen Ereignisse während der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres und ihrer Auswirkungen auf den verkürzten Konzernhalbjahresabschluss, bezüglich der wesentlichen Risiken und Ungewissheiten in den restlichen sechs Monaten des Geschäftsjahres und bezüglich der offen zu legenden wesentlichen Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen vermittelt.

Villach, am 31.8.2023

Der Vorstand

Klemens Haselsteiner, BBA, BF Vorsitzender des Vorstands Verantwortung Zentrale Konzernstabsbereiche und Zentralbereiche BMTI, CML, TPA, STRABAG Innovation & Digitalisation und Zentrale Technik, Abwicklung Russland

Dipl.-Ing. (FH) Jörg Rösler Verantwortung Segment Nord + West

Mag. Christian Harder Finanzvorstand Verantwortung Zentralbereich BRVZ

Dipl.-Ing. Siegfried Wanker Verantwortung Segment International + Sondersparten

Dipl.-Ing. (FH) Alfred Watzl Verantwortung Segment Süd + Ost

INVESTOR RELATIONS

Finanzkalender

Halbjahresbericht 2023 31.8.2023
Veröffentlichung 7:00 Uhr
Investoren- und Analystentelefonkonferenz 10:00 Uhr

Trading Statement Januar–September 2023 16.11.2023 Veröffentlichung 7:00 Uhr

Die hier angeführten Termine sind vorläufig. Sämtliche Termine können sich unterjährig noch ändern. Alle Uhrzeiten MEZ/MESZ. Den aktuellen Finanzkalender finden Sie im Internet unter www.strabag.com > Investor Relations > Unternehmenskalender.

Corporate credit rating

Standard & Poor's BBB Outlook stable

Ticker symbol

Bloomberg: STR:AV
Reuters: STRV.VI
Wiener Börse: STR
ISIN: AT000000STR1

Kontakt

STRABAG SE

Marianne Jakl

Konzernsprecherin, Head of Corporate Communications Tel. +43 1 22422-1174 [email protected]

Marco Reiter

Head of Investor Relations Tel. +43 1 22422-1089 [email protected]

Donau-City-Str. 9, 1220 Wien/Österreich +43 800 880 890 [email protected] www.strabag.com

IMPRESSUM

Eigentümerin, Herausgeberin und Verlegerin

STRABAG SE

Triglavstr. 9 9500 Villach/Österreich Firmenbuch FN 88983 h Landesgericht Klagenfurt

Dieser Bericht wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und alle Daten wurden überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Der Bericht enthält Angaben und Prognosen, die sich auf die zukünftige Entwicklung der STRABAG SE-Gruppe beziehen. Die Prognosen stellen Einschätzungen dar, die auf Basis aller zum Zeitpunkt der Veröffentlichung zur Verfügung stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die den Prognosen zugrunde gelegten Annahmen nicht eintreffen, können die tatsächlichen Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Viele in diesem Bericht erwähnte Projekte wurden in Arbeitsgemeinschaft durchgeführt. Wir danken allen unseren ARGE-Partner:innen. Dieser Bericht liegt auch in englischer Sprache vor.

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