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Annual Report

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GESCHÄFTSBERICHT

2020

INHALT

UNTERNEHMEN 4
• Über uns 4
• Vorstand 6
• Vorwort des Vorstands 6
• Aufsichtsrat 8
• Bericht des Aufsichtsrats 9
• Die DEWB-Aktie 10
• Anleihe 2018/2023 12
LAGEBERICHT 15
• Grundlagen des Unternehmens und
Wirtschaftsbericht 16
• Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 21
• Nachtragsbericht 22
• Prognosebericht 22
• Chancen- und Risikobericht 22
JAHRESABSCHLUSS 27
• Bilanz 28
• Gewinn- und Verlustrechnung 30
• Anhang 31
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS 41

TERMINE 44

IMPRESSUM 44

KENNZAHLEN ANGABEN IN TEUR

2020 2019 2018
Erlöse aus Anteilsverkäufen 5.451 0 0
EBITDA 3.154 2.187 4.419
EBIT 3.152 2.184 4.414
Ergebnis nach Steuern 2.434 288 -1.527
Ergebnis je Aktie in EUR 0,15 0,02 -0,09
Eigenkapital je Aktie in EUR 0,82 0,68 0,66
Aktienkurs zum 31.12. in EUR 1,31 1,15 1,30
Anzahl der ausgegebenen Aktien zum 31.12. in Stück 16.750.000 16.750.000 16.750.000
Investiertes Kapital im Beteiligungsgeschäft zum 31.12. 26.671 28.282 24.154
Investitionen im Beteiligungsgeschäft 1.052 1.480 8.419
Anzahl der operativen Porfoliounternehmen zum 31.12. 4 4 5

BETEILIGUNGSKAPITAL ALS GESCHÄFTSMODELL

Die DEWB verfügt über langjährige Erfahrung in der Auswahl, Akquisition, Entwicklung und dem Verkauf innovativer Unternehmen. Mit einem tiefen Verständnis für Technologien und der Entwicklungen im Kapitalmarkt liegt der Investitionsfokus der DEWB auf dem Asset Management und Geschäftsmodellen, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Dabei kann die DEWB auf das weitreichende Know-how ihrer Ankerinvestoren im Portfoliomanagement sowie ein weitgespanntes Kapitalmarktnetzwerk zugreifen.

Als börsennotierte Beteiligungsgesellschaft hat die DEWB in den letzten 20 Jahren über 390 Millionen Euro in 60 Unternehmen investiert und bei 50 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert.

Mit ihrer fast 200-jährigen Unternehmensgeschichte steht die DEWB für Kontinuität im Kapitalmarkt. Aufbauend auf dieser Erfahrung und einem Gespür für zukunftsweisende Entwicklungen unterstützt die DEWB ihre Beteiligungen mit Kapital, Expertise in der Unternehmensentwicklung und ihrem Expertennetzwerk.

4

500+ Millionen € realisiert

WIR INVESTIEREN IN DIE ZUKUNFT DER FINANZBRANCHE

Als kapitalmarkt- und technologieaffiner Investor legt die DEWB ihren Beteiligungsfokus auf das Asset Management und Unternehmen, deren Technologien und Geschäftsmodelle die künftige Entwicklung der Finanzbranche maßgeblich mitgestalten.

Herzstück unserer Strategie bildet die Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG, die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt.

Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligen wir uns an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg der Gruppe liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exit-Perspektive bieten.

Als börsennotierte Aktiengesellschaft sind wir nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Zur Sicherung unserer Einflussnahme streben wir grundsätzlich eine Beteiligungsquote von mindestens 25 Prozent an. Unsere Investitionsbeträge liegen in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro.

MARKT

DIE CHANCEN SIND VIELFÄLTIG

Als wachstumsstarke und sich zugleich im strukturellen und digitalen Wandel befindliche Branche bietet das Asset Management viele aussichtsreiche Investment-Opportunitäten.

So treibt der demografische Wandel die weitere Nachfrage zur privaten Altersvorsorge an. Neue Distributionskanäle und Kommunikationswege eröffnen völlig neue Möglichkeiten des Geschäfts. Durch Individualisierung von Produkten und Mehrwertdiensten werden neue Marktperspektiven geschaffen. Auch die Zunahme des Direktgeschäfts verändert die Branche. Digitalisierung und innovative Ansätze für Marketing und Kommunikation sind die Schlüssel für künftigen Erfolg.

Entwicklung des weltweit verwalteten Vermögens Asset & Wealth Management Revolution: The power to shape the future (PwC - 2020, in Bill USD)

VORSTAND

Bertram Köhler

Dipl.-Kaufmann | Vorstand

Jahrgang: 1971, Staatsangehörigkeit: deutsch, Bestellung: seit 28.02.2005, bis 31.12.2023

Vor seiner Berufung zum Vorstand in 2005 war Bertram Köhler seit 2000 bei DEWB als Manager für Exit-Transaktionen tätig und ist durch IPOs, Merger, MBO, MBI, LBO und Trade Sales mit allen Facetten des Unternehmensverkaufs vertraut. Sein Transaktions-Knowhow brachte er auch in komplexen Akquisitionen börsennotierter und privat gehaltener Unternehmen sowie in verschiedenen Finanzierungsmaßnahmen über den Kapitalmarkt ein. Bertram Köhler begann seine Karriere nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften als Berater bei KPMG im Bereich Financial Services. Anschließend war er bei der Commerzbank unter anderem in Unternehmensreorganisationen, Turnaround-Projekten, Implementierung von strukturierten Finanzierungen und bei M&A-Projekten aktiv.

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

2020 war geprägt durch die weltweite COVID-19-Pandemie zweifellos ein sehr herausforderndes Jahr. Wenngleich wir das Geschäftsjahr 2020 sehr erfolgreich abschließen konnten, bekamen die DEWB und ihr Portfolio die massiven Auswirkungen im operativen Geschäft zunächst deutlich zu spüren. Dabei offenbarten sich aber auch in beeindruckender Weise die Stärken und Potenziale der Digitalisierung sowie digitaler Geschäftsmodelle, die industrieübergreifend zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Krise wirkte hierbei als zusätzlicher Beschleuniger des laufenden Transformationsprozesses. DEWB und ihren Beteiligungen gelang es mit Fokus auf Digital Finance daher gut, durch die turbulenten Monate zu kommen.

Unsere Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG konnte trotz eines zunächst sehr widrigen Kapitalmarktumfelds ihren Anfang 2018 begonnenen tiefgreifenden Umbau erfolgreich abschließen. Mit neuer Markenpositionierung für den Konzern und die drei Geschäftssegmente LLOYD FONDS, LLOYD VERMÖGEN sowie die digitale Geldanlageplattform LAIC hat sich die Lloyd Fonds AG als innovatives börsennotiertes Finanzhaus mit aktiven, nachhaltigen und digitalen Investmentlösungen neu aufgestellt. Infolge der sehr schnellen Erholung der Börsen und einer beeindruckenden Performance ihrer Fonds konnte die Lloyd Fonds AG das Geschäftsjahr 2020 trotz hoher Investitionen in Neupositionierung, Technologieentwicklung und das Wachstum mit einem positiven Ergebnis abschließen. Das verwaltete Vermögen baute sie dabei um rund 51 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro aus. Hiervon profitierte auch die Lloyd-Aktie mit einer sehr erfreulichen Kursentwicklung.

Stärker von der Corona-Pandemie beeinflusst war das Geschäft unserer Beteiligung aifinyo AG, die den Merger mit der Decimo GmbH im Berichtsjahr weitestgehend vollzogen hat. Die für den Finanzierungsanbieter wichtigen Kundengruppen, Freiberufler und Soloselbstständige sowie Kleinunternehmen, traf Corona in ihrem Geschäft besonders hart. Dadurch ging das mit Kunden abgewickelte Transaktionsvolumen 2020 um 18 Prozent auf 263 Millionen Euro zurück. aifinyo hatte damit erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Umsatzrückgang und ein negatives Jahresergebnis hinzunehmen. Wieder steigende Kundenzahlen im zweiten Halbjahr sowie sich aus den aktuellen Marktveränderungen ergebende Chancen lassen aifinyo trotz dieses Ausnahmejahres weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken. Mit ihrem Schwerpunkt auf Wachstumsunternehmen, insbesondere in den Segmenten E-Commerce, Technologie und Healthcare, die sich auch im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld sehr gut entwickeln, sehen wir aifinyo mit ihren alternativen digitalen Finanzierungsangeboten weiterhin sehr gut positioniert.

Den wesentlichen Anteil am Geschäftserfolg des Berichtsjahres hatte mit MueTec eine Beteiligung aus dem Altportfolio. Nach einem pandemiebedingt verhaltenen Jahresstart zog das Geschäft des Anlagenbauers im Verlauf 2020 deutlich an. Hohe Investitionen in das Produktportfolio und die Positionierung der MueTec als Anbieter von innovativen Anlagenkonzepten für Anwendungen in den globalen Megatrends Internet of Things, Elektromobilität und Industrie 4.0 verhalfen dem Unternehmen 2020 trotz Corona zum internationalen Durchbruch. Mit einem Rekordauftragsbestand sowie zahlreichen namhaften Neukunden aus dem Halbleiterund Technologieumfeld steigerte MueTec den Umsatz um gut 50 Prozent und verzeichnete einen Ergebnissprung um 62 Prozent.

In diese Entwicklung hinein gelang uns im Juni 2020 ein sehr erfolgreicher Exit. Zu einer Bewertung von 25 Millionen Euro haben wir MueTec an den chinesischen Machine Vision-Konzern TZTEK verkauft. Da die internationale Transaktion unter dem notwendigen Zustimmungsvorbehalt chinesischer Behörden und der Bundesregierung steht, wurde ein stufenweiser Vollzug im Vertrag vorgesehen. Nach Genehmigung durch die chinesische Investitionskontrolle konnten im September 2020 zunächst 24,9 Prozent der Gesellschaftsanteile übertragen werden. Der darauf entfallende Kaufpreis betrug sechs Millionen Euro. Zusätzlich übernahm der Käufer Gesellschafterdarlehen von nominal zwei Millionen Euro zuzüglich aufgelaufener Zinsen. Der DEWB flossen damit im ersten Schritt 7,1 Millionen Euro zu. Weitere 0,5 Millionen Euro wurden für etwaige Garantieleistungen auf einem Treuhandkonto hinterlegt.

Die Erteilung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung zum Einstieg von TZTEK durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie als Voraussetzung für die Übertragung der übrigen 75,1 Prozent der Geschäftsanteile stand zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch aus. Nach derzeitigem Verfahrensstand rechnen wir nunmehr mit einem Abschluss im ersten Halbjahr 2021. Mit vollständigem Vollzug wird die DEWB Gesamtrückflüsse aus Kaufpreis für Anteile und Gesellschafterdarlehen von rund 18,7 Millionen Euro sowie einen Ergebnisbeitrag vor Transaktionskosten von rund 14,2 Millionen Euro erzielen. Entsprechend erwarten wir ein positives Jahresergebnis 2021. Für das Geschäftsjahr 2020 liefert der Exit der MueTec zunächst einen Ergebnisbeitrag von 4,8 Millionen Euro. Nach Transaktionsaufwendungen und operativen Kosten beläuft sich das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) auf 3,2 Millionen Euro. Unter dem Strich erzielt DEWB 2020 damit ein Nachsteuerergebnis von 2,4 Millionen Euro.

Mit dem Verkauf unserer letzten Altbeteiligung MueTec haben wir auch den im Zuge unserer Neuausrichtung 2018 begonnenen Portfolioumbau erfolgreich abgeschlossen. Künftig können wir die Ressourcen insgesamt und konsequent auf den weiteren Ausbau des Portfolios im neuen Investitionsfokus Digital Finance konzentrieren. Die bisherige Entwicklung unserer Beteiligungen in diesem Segment sowie die Lehren des Krisenjahres 2020 bestärken uns darin, dass dieser Investitionsansatz der richtige ist. Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir das Portfolio auf einen Wert von 100 Millionen Euro entwickeln. Die Exit-Rückflüsse von über 18 Millionen Euro bilden dafür eine solide finanzielle Grundlage. Unser jüngster Einstieg beim europaweit tätigen Neobroker nextmarkets AG ist dabei nur eine von mehreren geplanten Akquisitionen vielversprechender Neuengagements mit der wir die Attraktivität unseres Beteiligungsportfolios im laufenden Jahr weiter steigern wollen.

Ich danke den Aktionären der DEWB für das uns entgegengebrachte Vertrauen und wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre des nachfolgenden Geschäftsberichts 2020.

Mit freundlichen Grüßen

Bertram Köhler

AUFSICHTSRAT

Jörg Ohlsen

Dipl.-Kaufmann · Wirtschaftsprüfer und Steuerberater | Aufsichtsratsvorsitzender Jahrgang: 1955, Staatsangehörigkeit: deutsch,

Mitglied des Aufsichtsrats seit 10.01.2020

Jörg Ohlsen verfügt über 38 Jahre Erfahrung als Partner bei KPMG, Gründer und Managing Partner einer Beratungsgruppe sowie nach deren Verkauf an Deloitte als Deloitte-Partner. Zuletzt verantwortete er als Managing Partner von Deloitte Corporate Finance Deutschland den Bereich M&A und Investment Banking. In der Transaktionsberatung arbeitete Jörg Ohlsen für börsennotierte und private Unternehmen unterschiedlicher Industriesektoren in allen Unternehmensphasen und deckte bei Käufen, Verkäufen und IPOs sowie Restrukturierungen von der Strategie über das Deal Management bis zur Post-Merger Integration und Reorganisation von Unternehmensgruppen die gesamte Beratungsbandbreite ab. Zudem engagierte er sich als Vorsitzender und Mitglied von Aufsichtsräten von Start-Up-Unternehmen, Management Buyouts, Investment Fonds und IPO-Kandidaten. Seit 2007 ist Jörg Ohlsen Mitglied des Kuratoriums des Instituts für Unternehmens- und Kapitalmarktrecht der Bucerius Law School. Jörg Ohlsen ist Mitglied des Aufsichtsrats der Lloyd Fonds AG, Hamburg.

Rolf Ackermann

Dipl.-Kaufmann | Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Vorstand der ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, Köln Jahrgang: 1968, Staatsangehörigkeit: deutsch, Mitglied des Aufsichtsrats seit 23.07.2017

Rolf Ackermann verfügt über langjährige, internationale Erfahrung in der Unternehmensführung, Marketing und Vertrieb sowie Business Development. Seine Karriere begann er 1995 in São Paulo, wo er für den Oetker Konzern arbeitete. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren leitende Funktionen bei einem Hidden Champion der Hebetechnik sowie die Geschäftsführung bei einem international agierenden Unternehmen der Verpackungsbranche. Seit Februar 2015 ist Rolf Ackermann Vorstand der ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, einer mittelständischen Beteiligungsgesellschaft mit breit diversifiziertem Portfolio.

Henning Soltau

Dipl.-Kaufmann Geschäftsführender Gesellschafter der SPSW Capital GmbH, Hamburg Jahrgang: 1966, Staatsangehörigkeit: deutsch, Mitglied des Aufsichtsrats seit 23.07.2017

Henning Soltau war mehrere Jahre lang in der Mittelstandsberatung sowie als Prüfungsleiter einer internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft tätig, ehe er die kaufmännische Geschäftsführung eines mittelständischen IT-Unternehmens übernahm. Von 2000 bis 2009 verantwortete Henning Soltau als Director Finance bzw. Finanzvorstand den Finanzbereich der D+S europe AG und steuerte unter anderem deren Börsengang. Im Sommer 2009 schied Henning Soltau aus dem Vorstand aus und gründete die Hamburger Investmentgesellschaft SPSW-Capital GmbH, deren geschäftsführender Gesellschafter er seitdem ist.

SEHR GEEHRTE AKTIONÄRINNEN UND AKTIONÄRE,

der Aufsichtsrat der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und sich eingehend mit der Lage des Unternehmens sowie dessen finanzieller und strategischer Positionierung sowie den Portfoliogesellschaften befasst.

Regelmäßig und umfassend informiert und beraten

Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 insgesamt acht Sitzungen abgehalten. Diese fanden am 30. Januar, 27. Februar, 19. März, 17. und 19. Juni, 10. September, 5. November und 16. Dezember aufgrund der Corona-Pandemie alle als telefonische Aufsichtsratssitzungen oder als Videokonferenzen statt. An allen Sitzungen nahm der Aufsichtsrat vollzählig teil. Innerhalb der Sitzungen hat der Vorstand den Aufsichtsrat umfassend über den Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft sowie der Portfoliogesellschaften unterrichtet. Ergänzend wurden der Aufsichtsratsvorsitzende und die Mitglieder zwischen den Sitzungen regelmäßig und zeitnah über die Geschäftsentwicklung und über Vorgänge von besonderer Bedeutung informiert. Gegenstand der Beratungen waren die Entwicklung der Gesellschaft und der Beteiligungen sowie Geschäftsentscheidungen, die einem Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats unterlagen, insbesondere Investitionen in das Beteiligungsportfolio. Schwerpunkt der Aufsichtsratsthemen war der Verkaufsprozess für die Beteiligung MueTec sowie Akquisitionsprojekte zum weiteren Aufbau des Beteiligungsportfolios im Rahmen der beschlossenen Wachstumsstrategie. In diesem Zusammenhang wurde auch die Personalplanung für die Zukunft erörtert. Zudem war der Aufsichtsrat mit der Budgetierung für das abgelaufene und das aktuelle Geschäftsjahr befasst.

Änderung in der Besetzung des Aufsichtsrats

Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats der DEWB hat sich im Geschäftsjahr 2020 geändert. Das Registergericht Jena bestellte Herrn Jörg Ohlsen im Januar 2020 zum neuen Mitglied des Aufsichtsrats, nachdem der bisherige Vorsitzende Herr Achim Plate sein Mandat aufgrund seiner Bestellung zum Vorstandsvorsitzenden des bedeutenden Portfoliounternehmens Lloyd Fonds AG, Hamburg, mit Wirkung zum 16. Dezember 2019 niedergelegt hatte. In seiner ersten konstituierenden Sitzung am 30. Januar wählte der Aufsichtsrat Herrn Jörg Ohlsen zum Vorsitzenden und Herrn Rolf Ackermann zum stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates. Die ordentliche Hauptversammlung 2020 wählte Herrn Jörg Ohlsen am 10. September 2020 zum Mitglied des Aufsichtsrats für die verbleibende Amtszeit. In seiner anschließenden konstituierenden Sitzung wählte der Aufsichtsrat Herrn Jörg Ohlsen zu seinem Vorsitzenden und Herrn Rolf Ackermann zu seinem Stellvertreter.

Jahresabschluss uneingeschränkt bestätigt

Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 10. September 2020 wurde die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Köln, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 gewählt. Der Aufsichtsrat hat daraufhin den entsprechenden Prüfungsauftrag erteilt. Auf seine Anregung erfolgte bereits 2019, im zehnten Jahr der Jahresabschlussprüfung durch die MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, ein prüfungsgesellschafsinterner Wechsel des verantwortlichen Wirtschaftsprüfers. Der vom Vorstand am 17. Februar 2021 aufgestellte Jahresabschluss samt Lagebericht per 31. Dezember 2020 wurde von der MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss nebst Lagebericht sowie der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers wurden jedem Mitglied des Aufsichtsrats rechtzeitig übersandt und in der Sitzung am 26. Februar 2021 ausführlich erörtert. Der Abschlussprüfer hat in dieser Sitzung dem Aufsichtsrat über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet und die Fragen des Aufsichtsrats eingehend beantwortet. Die eigenständige Prüfung des Jahresabschlusses mit dem Lagebericht durch den Aufsichtsrat anhand des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers hat keinen Anlass zur Beanstandung gegeben. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung nahm der Aufsichtsrat den Abschluss und den Bericht über die Prüfung durch den Abschlussprüfer zustimmend zur Kenntnis. Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG zum 31. Dezember 2020 wurde deshalb vom Aufsichtsrat mit einstimmig gefasstem Beschluss vom 26. Februar 2021 gebilligt und ist somit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt. Der Abschlussprüfer hat gegenüber dem Aufsichtsrat eine Unabhängigkeitserklärung abgegeben und das Prüfungshonorar dem Aufsichtsrat gegenüber offengelegt. Im Geschäftsjahr wurden durch den Abschlussprüfer neben der Jahresabschlussprüfung keine weiteren Leistungen an die Gesellschaft erbracht.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Mitarbeitern der Gesellschaft für deren Arbeit im vergangenen Geschäftsjahr und den Aktionären für das entgegengebrachte Vertrauen.

Hamburg, im März 2021

Jörg Ohlsen, Vorsitzender des Aufsichtsrats

DIE DEWB-AKTIE

BÖRSENNOTIERTES PRIVATE EQUITY

Die DEWB gehört zu einer kleinen Zahl börsennotierter Beteiligungsgesellschaften. Diese ermöglichen sowohl reinen Aktienfonds als auch Privatanlegern mit geringen Investitionsbeträgen den Zugang zur Anlageklasse "Private Equity", die in einer geschlossenen Fondsstruktur meist nur institutionellen Investoren und vermögenden Privatpersonen vorbehalten ist. Dabei bieten börsennotierte Beteiligungsgesellschaften einen entscheidenden Vorteil: Sie kombinieren die grundsätzliche Handelbarkeit einer Aktie mit den Rendite-Chancen eines Private Equity-Investments. In ihrem attraktiven Investitionsfokus bietet die DEWB-Aktie Investoren Zugang zu aussichtsreichen Technologien und Geschäftsmodellen, die das Potenzial haben, die künftige Entwicklung des Asset Managements und der Finanzbranche maßgeblich mitzugestalten.

Die Aktien der DEWB werden im Freiverkehr (Basic Board) der Frankfurter Wertpapierbörse sowie auf XETRA gehandelt. Zur Sicherstellung der Liquidität und Gewährleistung der permanenten Handelbarkeit ist die ODDO BHF Corporates & Markets AG als Designated Sponsor mandatiert. Die DEWB wird von der SMC Research und First Berlin beobachtet und analysiert.

KURSVERLAUF

Der Kurs der DEWB-Aktie bewegte sich im Börsenjahr 2020 in einer Spanne von 0,45 Euro bis 1,39 Euro. Die Aktie startete zunächst mit einer Seitwärtsphase auf Niveau des Vorjahresschlusskurses. Mit Ausbruch der COVID-19- Pandemie folgte die Aktie ab Ende Februar dem breiten Einbruch der Kapitalmärkte und fiel dabei bis auf ihren Jahrestiefstkurs von 0,45 Euro im Handelsverlauf des 9. April. In den folgenden Wochen konnte sich der Kurs in einem sich verbessernden Markumfeld wieder deutlich erholen. Unterstützend wirkte dabei auch die Veröffentlichung des Exits der Beteiligung MueTec im Juni. Im zweiten Halbjahr ging die Aktie mit dem stagnierenden Gesamtmarkt zunächst in eine Seitwärtsphase auf einem Kursniveau um einen Euro über. Ab September setzte die Aktie zu einer weiteren Anstiegsphase an. Dabei konnte sie sich wieder oberhalb der 1,20 Euro-Marke etablieren. Ihren Jahreshöchstkurs erreichte die DEWB-Aktie mit 1,39 Euro im Handelsverlauf des 1. Dezember. Mit einem Schlusskurs von 1,31 Euro beendete sie das Börsenjahr 2020 am 30. Dezember.

Auf Jahressicht stieg der Kurs der DEWB-Aktie damit um rund 14 Prozent. Der DAXsubsector All Private Equity & Venture Capital-Index, der die Wertentwicklung von börsennotierten Private Equity- und Venture Capital-Gesellschaften abbildet, erhöhte sich 2020 um zwei Prozent.

2020 2019
DAX 4% 25%
MDAX 9% 31%
SDAX 18% 32%
TecDax 7% 23%
Scale All Share 35% 7%
DAXsubsector PE & VC 2% 22%
DEWB Aktie 14% -12%

Kursentwicklung deutscher Indices

Kursverlauf der DEWB-Aktie 2020

vs. DAXsubsector All Private Equity & Venture Capital

ECKDATEN ZUR AKTIE

2020 2019 Abweichung
Anzahl der ausgegebenen Aktien in Stück 16.750.000 16.750.000 0%
Höchstkurs* in EUR 1,38 1,46 -5%
Tiefstkurs* in EUR 0,48 1,05 -54%
Jahresschlusskurs* in EUR 1,31 1,15 14%
Marktkapitalisierung zum 31.12. in EUR 21.942.500 19.262.500 14%
Ergebnis je Aktie in EUR 0,15 0,02 650%
Eigenkapital je Aktie zum 31.12. in EUR 0,82 0,68 21%

* XETRA-Schlusskurse

AKTIONÄRSSTRUKTUR

Aktionäre von Unternehmen, deren Aktien im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse notieren, unterliegen nicht der Stimmrechtsmitteilungspflicht nach WpHG. Stimmrechtsveränderungen sind der DEWB nur nach Maßgabe des Aktiengesetzes mitzuteilen. Entsprechende Meldungen zu Über- oder Unterschreitungen der Stimmrechtsschwellen von 25 und 50 Prozent gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG lagen bis Redaktionsschluss zu diesem Bericht nicht vor. Die Darstellung der Aktionärsstruktur erfolgt daher nach bester Kenntnis der Gesellschaft. Einen Anhaltspunkt geben die jährlichen Anmeldungen zu den Hauptversammlungen. Die Angaben erfolgen ohne Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität.

Aktionärsstruktur

Stand: September 2020

  • ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG
  • Management
  • Streubesitz

HAUPTVERSAMMLUNG

Am 10. September 2020 fand die ordentliche Hauptversammlung der DEWB in Jena statt. Aufgrund der andauernden COVID-19-Pandemie wurde die Hauptversammlung als virtuelle Veranstaltung ohne physische Anwesenheit der Aktionäre und ihrer Bevollmächtigten durchgeführt. Die Hauptversammlung konnte als Bild- und Tonübertragung im Internet verfolgt werden. Die Abstimmung erfolgte im Wege elektronischer Kommunikation. Die Präsenz betrug rund 49,5 Prozent des Grundkapitals (2019: 47,7 Prozent). Neben den Standardtagesordnungspunkten wurde über die Nachwahl von Jörg Ohlsen zum Mitglied des Aufsichtsrats abgestimmt. Alle Vorschläge der Verwaltung zu den Tagesordnungspunkten wurden mit Zustimmungsquoten über 99 Prozent beschlossen. Die vollständige Tagesordnung und die Abstimmungsergebnisse dieser Hauptversammlung stehen auf der DEWB-Internetseite zum Abruf zur Verfügung.

UNTERNEHMENSANLEIHE 2018/2023

Zur mittelfristigen Finanzierung hat die DEWB 2018 eine fünfjährige Unternehmensanleihe mit einem Gesamtvolumen von bis zu 15 Millionen Euro (Anleihe 2018/2023) aufgelegt. Die Anleihe wurde bei ausgewählten qualifizierten institutionellen Investoren platziert. Sie ist ausgestattet mit einem Kupon von 4,0 Prozent p.a., der vierteljährlich gezahlt wird.

Insgesamt wurden bisher nominal 12,5 Millionen Euro der Anleihe 2018/2023 platziert. Davon hat die DEWB im Geschäftsjahr 2020 nominal 2,5 Millionen Euro zurückerworben. Der eigene Bestand sowie der noch nicht platzierte Teil bis zum Zielvolumen von 15 Millionen Euro dient DEWB als zusätzliche Finanzierungsfazilität, um sich bietende Beteiligungschancen auch mit größerem Volumen flexibel und kapitalkostenoptimiert nutzen zu können.

Es gelten die Anleihebedingungen. Diese sind auf der DEWB-Internetseite abrufbar.

Anleihe 2018/2023
WKN A2LQL9
ISIN DE000A2LQL97
Rating Ohne Rating
Emissionsvolumen Bis zu 15 Mio. €
Stückelung 1.000 €
Listing Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse
Kupon 4% p.a., vierteljährliche Zinszahlung
Kupon-Termin 1. Januar, 1. April, 1. Juli, 1. Oktober
Ausgabekurs 100%
Status Senior, unbesichert
Covenant Change of Control, Ausschüttungsbegrenzung auf max. 25% des Jahresüberschusses
Mittelverwendung Refinanzierung und neue Investments
Laufzeit Fünf Jahre, 1. Juli 2018 - 30. Juni 2023

Investor Relations Kontakt: Für Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 03641-3100030 oder per E-Mail über die Adresse [email protected] zur Verfügung. Aktuelle Informationen zur DEWB und den Beteiligungen finden Sie auf unseren Internetseiten unter www.dewb.de.

LAGEBERICHT

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS UND WIRTSCHAFTSBERICHT

Strategie und Positionierung

Die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) ist eine börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, die ihren Investitionsfokus auf das Asset Management und Geschäftsmodelle legt, die entscheidend zur Digitalisierung dieses Wirtschaftszweiges beitragen. Durch die aktive Entwicklung ihrer Portfoliounternehmen während des Beteiligungszeitraums soll deren Wert gesteigert werden. Die DEWB hat in den letzten 20 Jahren über 390 Millionen Euro in 60 Unternehmen investiert und bei 50 Exits, darunter neun Börsengängen, mehr als 500 Millionen Euro realisiert.

Im Mittelpunkt der Strategie steht die Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG, die sich zu einem führenden bankenunabhängigen Multi Asset-Manager entwickelt. Mit einem opportunistischen Buy and Build-Ansatz beteiligt sich DEWB darüber hinaus an komplementären Geschäftsmodellen und Technologien für Kapitalanlage, Vermögensverwaltung sowie deren Vertrieb. Diese sollen Synergien und einen Mehrwert für den Erfolg des Gesamtportfolios liefern, sich aber auch selbstständig entwickeln können und dadurch eine eigene Exitperspektive bieten.

Als börsennotierte Aktiengesellschaft ist die DEWB nach dem Evergreen-Modell langfristig orientiert. Eine Beteiligung der DEWB erfolgt phasenunabhängig und auf unbestimmte Zeit. Zielunternehmen können privat gehalten oder börsennotiert sein. Grundsätzlich werden Beteiligungsquoten über 25 Prozent angestrebt. Die jeweilige Beteiligungshöhe ist jedoch abhängig von Geschäftsmodell, Entwicklungsstand, Risikoprofil sowie Bewertung und Handelbarkeit des Zielunternehmens. Die Investitionsbeträge der DEWB liegen dabei in der Regel zwischen einer und sieben Millionen Euro, können diese aber in Einzelfällen auch übersteigen. Wertentwicklungen können sowohl durch Beteiligungsverkäufe als auch über langfristige Ausschüttungsmodelle realisiert werden. Zurückfließende Mittel werden grundsätzlich reinvestiert.

Durch eine Steigerung des Beteiligungswertes soll in den nächsten fünf Jahren eine Portfoliogröße von 100 Millionen Euro erreicht werden. Damit soll die Marktposition der DEWB weiter gestärkt und die Rendite auf das investierte Kapital mit einer optimierten Kostenstruktur und der verbesserten Risikodiversifikation durch eine höhere Anzahl von Beteiligungen gesteigert werden. Zudem wird durch eine Akzentuierung hin zu einem langfristigen Ausschüttungsmodell, insbesondere in Bezug auf die Kernbeteiligung Lloyd Fonds, eine Verstetigung der Mittelzuflüsse angestrebt.

Entwicklung des Beteiligungsmarktes

Der Beteiligungsmarkt hat im Jahr 2019 einen beispielhaften Rekord erlebt. Beteiligungsgesellschaften haben 14,3 Milliarden Euro in Deutschland investiert. 2017 und 2018 waren es noch 11,7 Milliarden Euro beziehungsweise 12,0 Milliarden Euro. Aufgrund der weltweiten Pandemie wird das Volumen der Investitionshöhe 2020 voraussichtlich nicht an das Vorjahresergebnis anknüpfen. Dennoch stimmen die zum Halbjahr 2020 veröffentlichten Branchendaten des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) mit Blick auf das Gesamtjahr 2020 vorsichtig optimistisch. In den ersten sechs Monaten 2020 wurden rund 540 Unternehmen mit Beteiligungskapital finanziert. Im Gesamtjahr 2019 waren es rund eintausend Unternehmen. Im ersten Halbjahr 2020 investierten Beteiligungsgesellschaften in Deutschland rund 5,7 Milliarden Euro (H1 2019: 6,6 Milliarden Euro). Trotz der Corona-Pandemie wird erwartet, dass 2020 – gemessen an der Investitionshöhe – dennoch zu den vier erfolgreichsten Jahren im Beteiligungsmarkt in Deutschland gehören wird.

Wie in den Vorjahren nimmt das Buy-Out-Segment auch im Jahr 2020 den größten Anteil am investierten Kapital für sich in Anspruch. So waren Buy-Outs im ersten Halbjahr 2020 für rund 78 Prozent der Investitionen verantwortlich. Gegenüber dem Vorjahr verlor das Segment 2020 jedoch an Zugkraft. Im Vergleich der ersten sechs Monate 2020 mit den Vergleichszeiträumen der Vorjahre haben sich die Buyouts trotz der weltweiten Pandemie behaupten können. So wurde in den ersten sechs Monaten 2020 rund 4,7 Milliarden Euro investiert. 2017 waren es ebenfalls 4,7 Milliarden Euro und 2018 4,9 Milliarden Euro. In den ersten sechs Monaten des Rekordjahres 2019 wurden im Buy-Out-Segment noch 5,9 Milliarden Euro investiert.

Nahezu unbeeindruckt von der pandemischen Lage zeigte sich die Investitionsfreudigkeit der Venture Capital-Gesellschaften. Im ersten Halbjahr 2020 wurden rund eine Milliarde Euro in diesem Segment investiert. Im Vergleichszeitraum des Rekordjahres 2019 waren es lediglich rund 870 Millionen Euro. Das zweite Halbjahr 2020 dürfte im Segment der Venture Capital-Gesellschaften zudem über öffentliche Maßnahmen zur Unterstützung junger Unternehmen profitiert haben.

Auch die deutschen FinTech-Unternehmen folgen hinsichtlich ihrer Finanzierung dem Trend des gesamten Beteiligungsmarktes. Während im Rekordjahr 2019 Eigenkapitalinvestments in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro vollzogen wurden, waren dies laut comdirect FinTech Studie 2020 (Barkow Consuling) bis zum September 2020 knapp eine Milliarde Euro. Hinsichtlich der Finanzierungsrunden für FinTech-Unternehmen lag das Jahr 2020 mit 103 Runden bis zum September auf einem ähnlichen Niveau wie zum Vorjahreszeitraum mit 105 Runden.

Die FinTech-Finanzierungen gelten 2020 als Treiber der deutschen Venture Capital-Finanzierungen. Hier flossen im ersten Halbjahr 2020 rund 25 Prozent der Venture Capital-Finanzierung in Deutschland. Unternehmen aus dem Bereich der Finanzaggregation nahmen mit einem Anteil von 20 Prozent am investierten Eigenkapital die Spitzenposition unter den FinTechs ein. Auf den Plätzen zwei und drei folgen InsureTech-Unternehmen und Geschäftsmodelle für Finanzierungen mit 19 beziehungsweise 18 Prozent.

Wie bereits im Vorjahr bleibt der Markt für FinTech-Finanzierungen durch große Runden einiger weniger Unternehmen geprägt. So vereinnahmten die Top 20 FinTechs seit 2012 Finanzierungen mit einem Volumen von insgesamt 3,1 Milliarden Euro und damit mehr als die nächsten 414 Unternehmen (3,0 Milliarden Euro). Sowohl die Konzentration der Finanzierungen als auch die Konsolidierung der Anzahl von Neugründungen von FinTech-Unternehmen deutet laut der UNITE Banken & FinTechs 2020 Studie (Sparkassen Innovations Hub und EY) auf eine Professionalisierung der Branche hin. Einher mit diesem Trend geht auch das wachsende Interesse internationaler Technologieunternehmen am deutschen Finanzmarkt. Während sich bisher insbesondere Unternehmen aus Nordamerika aktiv zeigten, bereiten sich der Studie zufolge nun vermehrt auch Marktteilnehmer aus Asien auf den Markteintritt in Deutschland vor.

Portfolio

Das Portfolio der DEWB zählt zum 31. Dezember 2020 im Wesentlichen vier operativ tätige Beteiligungen (31. Dezember 2019: vier), deren Wertansatz 26,7 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 28,3 Millionen Euro) beträgt. Der Rückgang resultierte aus dem Teilabgang der MueTec GmbH sowie Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen im Rahmen des Exits des Unternehmens. Im Berichtsjahr investierte die DEWB 1,1 Millionen Euro in das Portfolio. Die Investitionen betrafen die Beteiligungen aifinyo AG und ein Wandeldarlehen für ein potenzielles Neuengagement.

Die börsennotierten Beteiligungen der DEWB werden in der hundertprozentigen Tochter DEWB Effecten GmbH gehalten. Neben der Beteiligung Lloyd Fonds AG und NOXXON Pharma N.V. betrifft dies auch die Aktien der aifinyo AG, die nach dem im Januar 2020 abgeschlossenen Merger mit der Decimo GmbH auf die DEWB Effecten GmbH übertragen wurden.

Nachfolgende Darstellung zeigt die wesentlichen Beteiligungen der DEWB zum Ende des Geschäftsjahres 2020. Im Segment Digital Finance werden die Beteiligungen geführt, die im neuen Investitionsfokus liegen. Für die Beteiligungen unter Sonstige sucht DEWB mittelfristig wertoptimierte Exits, deren Rückflüsse im neuen Fokus reinvestiert werden sollen.

Beteiligungen der DEWB zum 31. Dezember 2020

Anteil in Prozent
Digital Finance
Lloyd Fonds AG* 22,3
aifinyo AG* 5,0
Sonstige
MueTec GmbH 69,1
NOXXON Pharma N.V. * 0,8

*gehalten über DEWB Effecten GmbH

Entwicklung der Beteiligungen

Die DEWB-Kernbeteiligung Lloyd Fonds AG hat die Markenpositionierung für den Konzern und die drei Segmente LLOYD FONDS, LLOYD VERMÖGEN und die digitale Geldanlageplattform LAIC im Geschäftsjahr 2020 abgeschlossen. Damit vollzog Lloyd seit Anfang 2018 einen tiefgreifenden Umbau und stellte sich als innovatives, börsennotiertes Finanzhaus mit aktiven, nachhaltigen und digitalen Investmentlösungen neu auf.

Im Segment LLOYD FONDS positioniert sich das Unternehmen als Spezialanbieter benchmarkfreier Aktien-, Renten- und Mischfonds, die durch erfahrene Fondsmanager mit nachgewiesenem Track-Rekord gesteuert werden und einen integrierten Nachhaltigkeitsansatz verfolgen. Im Segment LLOYD VERMÖGEN erfolgt eine proaktive, ganzheitliche Vermögensverwaltung von vermögenden Kunden. Im Segment LAIC werden mit dem FinTech LAIC digitale und risikooptimierte Anlagelösungen zur Portfoliooptimierung mit dem eigenentwickelten, auf künstlicher Intelligenz basierenden System für Privatanleger und institutionelle Kunden angeboten.

Die neue Ausrichtung der Lloyd Fonds berücksichtigt die drei Megatrends des Asset Managements: Digitalisierung, Nutzerzentrierung und Nachhaltigkeit. Wesentliche Grundlage und technischer Enabler ist die eigenentwickelte cloud-basierte Digital Asset Plattform 4.0. Künftiger Wachstumstreiber und vertrieblicher Enabler soll darauf aufbauend das konzerneigene FinTech LAIC werden, das im April 2020 die BaFin-Zulassung erhielt.

Insgesamt konnte Lloyd Fonds trotz eines durch die Corona-Krise äußerst anspruchsvollen Umfelds das Wachstum bei Kunden und den Assets im abgelaufenen Geschäftsjahr fortsetzen. Das verwaltete Vermögen wuchs in 2020 organisch um rund 540 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg um knapp 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rund 80 Prozent des Wachstums resultierten aus Zuflüssen, 20 Prozent aus der vergleichsweise starken Wertentwicklung der Fonds. Das überdurchschnittliche Wachstum betraf dabei alle Geschäftsbereiche. Das Segment LLOYD VERMÖGEN erzielte einen Zuwachs des verwalteten Vermögens von rund 100 Prozent.

Die Umsatzerlöse des Lloyd Fonds-Konzerns stiegen im Geschäftsjahr 2020 auf 27,7 Millionen Euro. Das Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (2019: 8,2 Millionen Euro) ist im Wesentlichen auf die erstmalige Einbeziehung der SPSW Capital GmbH in den Konzern zurückzuführen. Deren Beitrag war geprägt durch erzielte Performance Fees im Fondsmanagement nach der sehr positiven Kapitalmarktentwicklung im vierten Quartal 2020. Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibung und Amortisation (EBITDA) stieg 2020 auf 6,5 Millionen Euro (2019.: -9,7 Millionen Euro). Dies entspricht einer EBIDTA-Marge von 24 Prozent bezogen auf den Nettoumsatz des Lloyd Fonds-Konzerns in Höhe von 26,6 Millionen Euro. Das Nachsteuerergebnis (EAT) vor Minderheiten des Lloyd Fonds-Konzerns für das Geschäftsjahr 2020 stieg damit auf 1,0 Millionen Euro (2019.: -0,1 Millionen Euro).

In einem von der Corona-Pandemie geprägten Krisenjahr konnte Lloyd Fonds trotz hoher Investitionen in die Neupositionierung, Technologieentwicklung und das Wachstum mit einem positiven Gesamtjahresergebnis abschließen. Das Ergebnis belegt den Erfolg der Wachstumsstrategie mit der Integration der SPSW Capital GmbH in den Lloyd Fonds-Konzern. Vom Erfolg des Geschäftsjahres 2020 profitierte auch die Lloyd Fonds-Aktie mit einer erfreulichen Kursentwicklung.

Auch 2021 will Lloyd Fonds sein Wachstumstempo hoch halten und plant dafür auch eine weitere Akquisition im Segment LLOYD VERMÖGEN. Bis 2024 soll mit einer jährlichen Wachstumsrate von über 40 Prozent ein verwaltetes Vermögen im Konzern von sieben Milliarden Euro erreicht werden.

Mit Eintragung der Sachkapitalerhöhung der aifinyo AG für die Einbringung der Decimo GmbH am 24. Januar 2020 wurde der Zusammenschluss beider Unternehmen formal vollzogen. Gemeinsam mit den Altinvestoren der Decimo beteiligte sich DEWB an einer im Rahmen des Mergers vereinbarten Kapitalerhöhung der aifinyo über insgesamt eine Million Euro.

Im Geschäftsjahr 2020 wurde der Zusammenschluss beider Unternehmen auch operativ umgesetzt. Dabei stand neben der technischen Integration beider Plattformen auch die strategische Entwicklung neuer kundenorientierter Lösungen im Vordergrund. Ziel ist es, eine Plattform rund um das Thema Liquidität zu entwickeln, mit der auch andere Finanzierungsformen prozessiert werden können. Prof. Dr.-Ing. Roland Fassauer, Co-Gründer und technologischer Kopf der Decimo, wurde zum neuen Vorstand für IT und Digitalisierung bei der aifinyo AG berufen.

Aufgrund der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die wichtigen Kundengruppen, Freiberufler und Soloselbstständige sowie Kleinunternehmen, verzeichnete aifinyo 2020 erstmals einen Rückgang des Umsatzes. Bis zum 30. Juni 2020 betrugen die Umsatzerlöse aus den verschiedenen Finanzierungsformen 16,6 Millionen Euro gegenüber 20,7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die bereinigten Erlöse gingen konsolidiert von 4,1 auf 3,8 Millionen Euro zurück. Das Nettoergebnis betrug dabei -2,6 Millionen Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 mit 0,1 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr erwartet die seit Gründung profitable aifinyo aufgrund von Integrationskosten, Investitionen in die weitere Digitalisierung und erhöhten Risikokosten durch die Corona-Pandemie erstmals ein negatives Jahresergebnis. Wegen der anhaltenden Unsicherheiten wurde keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Es zeichnete sich jedoch eine Erholung im zweiten Halbjahr ab, die zu einer Verbesserung der Ergebnissituation führte.

In der Wiederbelebung des Marktes sieht aifinyo erhebliche Chancen für ihr Geschäft. Einerseits soll das Unternehmen von den Investitionen in digitale Finanzierungsangebote und der Weiterentwicklung ihrer innovativen Technologie-Plattform profitieren. Zum anderen hat bereits die Kapitalmarktkrise von 2008 gezeigt, dass alternative Finanzierer überproportional stark an einer anschließenden Markterholung partizipieren.

Mittelfristig will sich aifinyo zu einem führenden bankenunabhängigen digitalen Finanzierungsdienstleister für den Mittelstand entwickeln. In diesem Segment adressiert die Gesellschaft rund fünf Millionen potenzielle Kunden mit einem jährlichen Umsatzpotenzial von acht Milliarden Euro. In einem fragmentierten Marktumfeld will aifinyo auch von der Konsolidierung profitieren. 2020 übernahm das Unternehmen mit dem Factoring-FinTech Pagido UG einen kleineren Wettbewerber und konnte so seine Marktposition im Bereich digitales Factoring für Freiberufler weiter ausbauen.

Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis mit dem Ziel der Optimierung der Fremdkapitalkosten führte aifinyo im Dezember 2020 eine Kapitalerhöhung über 1,6 Millionen Euro im Rahmen einer Privatplatzierung durch.

Nach einer nur mäßigen Entwicklung der MueTec GmbH infolge eines Rückgangs der Halbleiterkonjunktur in 2019 konnte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr stark vom positiven Nachfragetrend für ihre Neuprodukte profitieren. MueTec gelang es, eine Reihe großer Halbleiterhersteller und namhafte Technologiekonzerne als Neukunden für ihre Systeme zu gewinnen. Trotz weltweit negativer Auswirkungen der Corona-Pandemie erzielte MueTec mit einem Wachstum von knapp 60 Prozent 2020 einen Rekordumsatz von knapp zehn Millionen Euro. Auch das vorläufige Nettoergebnis liegt mit einer Million Euro auf Rekordniveau.

Mit ihrem innovativen Portfolio vollautomatisierter Inspektionslösungen hatte sich MueTec seit dem Einstieg der DEWB im Jahr 2014 eine Stellung als Technologieführer in den von ihr adressierten Marktsegmenten erarbeitet. MueTecs Systeme bedienen dabei Anwendungen für Zielmärkte wie Internet of Things, Elektromobilität und Industrie 4.0, die als globale Megatrends langfristig hohe Wachstumsraten versprechen. Mit zwischenzeitlich über 300 installierten Anlagen weltweit, setzt MueTec von ihren Standorten in München und dem niederbayrischen Aholming sowie in Taiwan und Malaysia aus einen internationalen Footprint.

Damit hat sich MueTec trotz der noch geringen Umsatzgröße bereits zu einem attraktiven Übernahmeziel für strategische Erwerber entwickelt. Nach einer internationalen Ansprache potenzieller Käufer und der Verhandlung mit mehreren Erwerbsinteressenten, konnte die DEWB den 2019 begonnenen Exitprozess im ersten Halbjahr 2020 zu einem erfolgreichen Abschluss führen.

Am 19. Juni 2020 unterzeichneten die DEWB und der Mitgesellschafter Ralph Detert mit der SLSS Europe GmbH einen Kauf- und Übertragungsvertrag für 100 Prozent der Geschäftsanteile der MueTec. SLSS ist eine 100%-Tochter der Suzhou TZTEK Technology Co Ltd, Suzhou/VR China, einem international tätigen Technologiekonzern mit Fokus auf Machine Vision und Industriedigitalisierung. Als Kaufpreis wurden 25 Millionen Euro in bar einschließlich der Übernahme von 6,8 Millionen Euro Verbindlichkeiten der MueTec vereinbart.

Da der Vertrag unter dem notwendigen Zustimmungsvorbehalt chinesischer Behörden (Overseas Direct Investment Control - ODI) und der Erteilung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung gemäß § 58 Abs. 1 Satz der Außenwirtschaftsverordnung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) steht, wurde ein stufenweiser Vollzug der Transaktion vorgesehen. Mit Erteilung der ODI-Genehmigung und Eintritt weiterer Vollzugsbedingungen erfolgte im September der Übergang von 24,9 Prozent der Gesellschaftsanteile der MueTec an SLSS. Der Kaufpreis betrug sechs Millionen Euro. Zusätzlich übernahm SLSS Gesellschafterdarlehen der DEWB von nominal zwei Millionen Euro zuzüglich aufgelaufener Zinsen. Der DEWB flossen damit 7,1 Millionen Euro aus Kaufpreiszahlung und Darlehensübernahme zu. Weitere 0,5 Millionen Euro wurden für etwaige Garantieleistungen auf einem Treuhandkonto hinterlegt.

Nach Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das BMWi wird SLSS die übrigen 75,1 Prozent am Unternehmen erwerben. Mit dem vollständigen Vollzug des Vertrags wird die DEWB Gesamtrückflüsse aus Kaufpreis für Anteile und Gesellschafterdarlehen von rund 18,7 Millionen Euro sowie einen Ergebnisbeitrag vor Transaktionskosten von rund 14,2 Millionen Euro erzielen. Da die Erteilung der Unbedenklichkeitsbescheinigung zum 31. Dezember 2020 noch ausstand, wird der komplette Vollzug des Vertrags nunmehr im Geschäftsjahr 2021 erwartet.

Die NOXXON Pharma N.V. hat 2020 weitere vielversprechende Daten aus der klinischen Studie von NOX-A12 bei der Behandlung von metastasiertem Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs in Kombination mit dem Wirkstoff Keytruda des Kooperationspartners Merck vorgelegt. Mit dem Nachweis des Wirkmechanismus bietet NOX-A12 das Potenzial, als Kombi-Präparat bei der immunonkologischen Behandlung verschiedenster Krebsarten zur Anwendung zu kommen.

Auch die klinische Phase- 1/2-Studie für NOX-A12 in der Behandlung von Hirntumoren in Kombination mit Strahlentherapie verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr Fortschritte. Die Kombination beider Therapieformen stellt einen neuartigen und vielversprechenden Ansatz bei der Behandlung von Hirntumorpatienten dar, für die es derzeit keine wirksamen Therapien gibt. Zur Beschleunigung der Rekrutierung von Probanden und schnelleren Absolvierung der Studie wurde diese auf sechs klinische Zentren ausgeweitet. NOXXON erwartet die Vorlage weiterer Zwischendaten Mitte 2021.

Zur Finanzierung hat NOXXON 2020 mehrere Kapitalerhöhungen über insgesamt rund 13 Millionen Euro durchgeführt, die eine weitere Verwässerung auf niedrigem Niveau nach sich zogen. Die Beteiligungsquote der DEWB reduzierte sich auf 0,8 Prozent. Aufgrund des neuen Beteiligungsfokus wird sich DEWB an keinen weiteren Finanzierungsmaßnahmen der NOXXON beteiligen.

ERTRAGS-, FINANZ- UND VERMÖGENSLAGE

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2020 erzielte DEWB sonstige betriebliche Erträge in Höhe von 5,0 Millionen Euro (2019: 3,3 Millionen Euro). Davon entfielen 4,8 Millionen Euro auf die Veräußerung der MueTec GmbH. Zudem wurden Zinserträge aus Ausleihungen an Beteiligungen des Anlagevermögens von rund 0,1 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahr entfielen die sonstigen betrieblichen Erträge im Wesentlichen auf die Realisierung eines Wertzuwachses der Beteiligung an der Decimo GmbH.

Der Personalaufwand lag 2020 aufgrund von erfolgsabhängigen Vergütungskomponenten mit 0,5 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau (2019: 0,4 Millionen Euro). Sonstige betriebliche Aufwendungen fielen in Höhe von 1,3 Millionen Euro an (2019: 0,7 Millionen Euro). Davon betreffen 1,0 Millionen Euro Transaktionsaufwendungen im direkten Zusammenhang mit der Vorbereitung und der Umsetzung des Exits der MueTec. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen des Vorjahres enthielten operative Aufwendungen in Höhe von 0,5 Millionen Euro sowie Forderungsabschreibungen in Höhe von 0,2 Millionen Euro.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) beläuft sich 2020 auf 3,2 Millionen Euro (2019: 2,2 Millionen Euro). Das Finanzergebnis beträgt -0,7 Millionen Euro und resultiert aus Zinsen der Anleihe (0,5 Millionen Euro) und Bankdarlehen (0,1 Millionen Euro) sowie der Abzinsung einer Pensionsrückstellung (0,1 Millionen Euro).

Das Finanzergebnis des Vorjahres in Höhe von -1,9 Millionen Euro war durch die Wertberichtigung einer Beteiligung des Anlagevermögens belastet.

Das Nachsteuerergebnis 2020 beträgt 2,4 Millionen Euro (2019: 0,3 Millionen Euro). Dies entspricht bezogen auf 16.750.000 ausgegebene Aktien einem Ergebnis je Aktie von 0,15 Euro (2019: 0,02 Euro).

Liquiditätslage

Der operative Cashflow 2020 beläuft sich auf 3,7 Millionen Euro, nach -2,7 Millionen Euro im Vorjahr. Auszahlungen für Investitionen in das Portfolio erfolgten in Höhe von 1,1 Millionen Euro (2019: 0,4 Millionen Euro). Aus Beteiligungsveräußerungen, Darlehenstilgungen und Zinszahlungen flossen der DEWB 7,2 Millionen Euro zu (2019: 0,7 Millionen Euro). Weitere operative Auszahlungen erfolgten für Strukturkosten von 0,9 Millionen Euro (2019: 0,8 Millionen Euro), Zinsen von 0,6 Millionen Euro (2019: 0,5 Millionen Euro) sowie im Zusammenhang mit Transaktionsaufwendungen für MueTec in Höhe von 1,0 Millionen Euro.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beträgt 2020 -4,8 Millionen Euro und resultiert aus der teilweisen Rückführung von Bankverbindlichkeiten sowie dem Rückkauf der eigenen Anleihe von nominal 2,5 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit infolge einer Anleiheplatzierung und der Inanspruchnahme der Finanzierungslinie 2,1 Millionen Euro.

Zum 31. Dezember 2020 verfügt die DEWB über liquide Mittel von 0,5 Millionen Euro (2019: 1,6 Millionen Euro), eine nicht genutzte Kreditlinie von 3,5 Millionen Euro sowie ein zusätzlich platzierbares Anleihevolumen von 5,0 Millionen Euro.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2020 beträgt 30,1 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 30,0 Millionen Euro). Die Beteiligungen des Anlagevermögens reduzierten sich infolge des teilweisen Buchwertabgangs der MueTec auf 25,6 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 26,2 Millionen Euro). Die Forderungen gegen Beteiligungen von 1,1 Millionen Euro entfallen auf kurzfristige Darlehen und reduzierten sich im Saldo durch die Rückführung der Darlehen an MueTec (31. Dezember 2019: 2,1 Millionen Euro). Die Forderungen aus Lieferung und Leistung in Höhe von 0,5 Millionen Euro sind als Käufersicherheit für etwaige Garantieleistungen aus dem Verkauf der MueTec auf einem Treuhandkonto hinterlegt. Die sonstigen Wertpapiere in Höhe von 2,4 Millionen Euro entfallen auf im Geschäftsjahr 2020 zurückerworbene eigene Anleihe. Die Barmittel zum 31. Dezember 2020 betragen 0,5 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 1,6 Millionen Euro).

Die Verbindlichkeiten reduzierten sich infolge der Rückführung von Bankverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 auf 15,1 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 17,6 Millionen Euro). Davon entfallen 12,5 Millionen Euro auf die Anleihe (31. Dezember 2019: 12,5 Millionen Euro) sowie 2,5 Millionen Euro auf ein Bankdarlehen (31. Dezember 2019: 4,9 Millionen Euro). Die Rückstellungen liegen mit 1,2 Millionen Euro um 0,1 Millionen Euro über Vorjahresniveau (31. Dezember 2019: 1,1 Millionen Euro). Diese resultieren aus der jährlichen Zuschreibung der Pensionsrückstellung für ein ehemaliges Vorstandsmitglied sowie Personalrückstellungen. Das Eigenkapital stieg mit dem erzielten Jahresüberschuss auf 13,7 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 11,3 Millionen Euro). Bezogen auf 16,75 Millionen ausgegebene Aktien entspricht dies einem Eigenkapital je Aktie von 0,82 Euro (31. Dezember 2019: 0,68 Euro). Die Eigenkapitalquote stieg auf 45,7 Prozent (31. Dezember 2019: 37,8 Prozent).

NACHTRAGSBERICHT

Nach dem Berichtsstichtag gab es keine berichtspflichtigen Vorkommnisse.

PROGNOSEBERICHT

Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie plant die DEWB, das Beteiligungsportfolio innerhalb der nächsten fünf Jahre in der bestehenden Finanzierungsstruktur auf einen Wert von 100 Millionen Euro auszubauen. Dieses Wachstum soll in der aktuellen Struktur durch Entwicklung und Vermarktung der bestehenden Beteiligungen sowie von Neuengagements realisiert werden. Hierfür besteht Zugang zu einer Deal-Pipeline mit attraktiven Beteiligungsmöglichkeiten in relevanten Marktsegmenten. Die DEWB plant, hieraus künftig jährlich zwei bis vier neue Portfoliounternehmen zu akquirieren. Diese sollen mit bestehender Liquidität, aus Exitrückflüssen und Erträgen der Kernbeteiligung finanziert werden. Die zusätzliche Ergänzung der Fonds mit externem Kapital zur Beschleunigung des Portfolioausbaus ist optional möglich.

Eine genaue Umsatz- und Ergebnisprognose für einzelne Geschäftsjahre der DEWB ist aufgrund der Komplexität von Unternehmenstransaktionen sowie der Abhängigkeit von diversen Ereignissen und Entwicklungen im Beteiligungsgeschäft sehr schwierig. Grundsätzlich ist in Jahren, in denen keine Zuflüsse realisiert werden können, ein negatives Ergebnis zu erwarten. Sofern sich Verkäufe realisieren lassen, ist ein signifikanter Ergebnisbeitrag möglich. Zur Vermeidung künftiger Verlustjahre strebt die DEWB eine zügige Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen an. Diese soll neben einer größeren Anzahl von Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen künftig auch durch die Kernbeteiligungen an der Lloyd Fonds AG erreicht werden. Bei weiter erfolgreicher Umsetzung der Wachstumsstrategie hält DEWB mit der Lloyd-Aktie einen potenziell starken Dividendenwert im Portfolio, mit dessen Ausschüttungen und Realisierung sich künftig stabile Erträge erwirtschaften lassen und auch in Jahren ohne nennenswerte Beteiligungsverkäufe positive Ergebnisse erzielt werden können.

Für das Geschäftsjahr 2021 plant die DEWB sowohl auf der Exit- als auch auf der Beteiligungsseite aktiv zu sein. Mit dem Vollzug des finalen Closings bei MueTec verschiebt sich der ursprünglich für 2020 prognostizierte Beteiligungsertrag in Höhe von 9,4 Millionen Euro in das folgende Geschäftsjahr. Entsprechend wird 2021 ein positives Jahresergebnis erwartet.

CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

Konjunkturelle und branchenspezifische Chancen und Risiken

Die DEWB ist als Beteiligungsgesellschaft abhängig von der Entwicklung der Kapitalmärkte. Diese beeinflussen die Finanzierung sowie Unternehmenstransaktionen der Gesellschaft in erheblichem Maße. Der wirtschaftliche Erfolg der DEWB wird zudem stark durch ihre Beteiligungen beeinflusst, deren Entwicklung wiederum abhängig von unterschiedlichen branchenspezifischen Marktfaktoren ist. Die Ertrags- und Finanzlage der Portfoliounternehmen bestimmt die Entwicklung ihrer Unternehmenswerte und Liquiditätssituation. Dies wirkt sich sowohl über den Ausschüttungsverlauf der Unternehmen als auch im Fall eines Exits über den Veräußerungserlös auf die Vermögenslage der DEWB aus.

Starke Schwankungen und Verwerfungen an den Kapitalmärkten können wesentliche negative Folgen auf die Möglichkeit der DEWB haben, Exittransaktionen durchzuführen. Unternehmensverkäufe sind nach wie vor die wichtigste Quelle für Cashflows der DEWB, auch wenn mit der Beteiligung an der Lloyd Fonds AG ein perspektivisch ausschüttungsfähiges Geschäftsmodell erworben wurde.

Ebenso können Belastungen der Kapitalmärkte das Zustandekommen von Finanzierungsrunden für Beteiligungsunternehmen erschweren. Es ist typisch für wagniskapitalfinanzierte Unternehmen, bis zum Erreichen der Profitabilität mehrere Finanzierungsrunden abzuschließen. Das Ausfallen solch einer Finanzierungsrunde kann zur Insolvenz des betreffenden Unternehmens und damit zu einem Totalverlust bei der DEWB führen.

Mit liquiden Mitteln von 0,5 Millionen Euro zum 31. Dezember 2020, einer nicht in Anspruch genommenen Kreditlinie von 3,5 Millionen Euro sowie einem zusätzlich platzierbaren Anleihevolumens von 5,0 Millionen Euro ist die DEWB solide finanziert, um eventuell auftretenden Marktverwerfungen zu begegnen. Aus fallenden Unternehmensbewertungen infolge eines möglichen wirtschaftlichen Abschwungs können sich mit der verfügbaren Liquidität aber auch attraktive Investitionschancen bieten. Die Corona-Pandemie hat in den von DEWB fokussierten Investitionsbereichen bisher keine grundsätzlichen und nachhaltigen negativen Auswirkungen gezeigt. Vielmehr hat die Krise offenbart, wie die Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle zunehmend an Bedeutung gewinnen. Damit wird sie zum Treiber eines notwendigen und noch schnelleren Transformationsprozesses, der wiederum Investitionschancen bietet.

Spezielle Chancen und Risiken im Beteiligungsgeschäft

Diskontinuität bei Umsatz, Ergebnis und Zahlungsströmen. Mit der für das Beteiligungsgeschäft charakteristischen Diskontinuität von Kauf- und Verkaufstransaktionen können bei der DEWB starke Schwankungen bei Erträgen, Ergebnis und Zahlungsströmen auftreten. Die Haltedauer von Beteiligungen beträgt in der Regel mehrere Jahre. Beteiligungserträge werden erst bei einem Verkauf oder mit Ausschüttungen generiert. Die mit einem Exit zusammenhängenden Transaktionen sind oft komplex und zeitlich nicht präzise planbar. Zudem können aufgrund der noch überschaubaren Anzahl von Beteiligungen im Portfolio der DEWB keine regelmäßigen Verkäufe realisiert werden. Daher können ertragsstarke Jahre mit ertragsschwachen Jahren wechseln. Der daraus resultierenden Unsicherheit bei der Prognose von Liquiditätszuflüssen wird mit einer ausreichenden Liquiditätsreserve begegnet. Eine teilweise Verstetigung von Zuflüssen und Erträgen soll künftig mit der Beteiligung an der Lloyd Fonds AG mit einem ausschüttungsfähigen Geschäftsmodell erreicht werden. Zudem werden mit dem geplanten Ausbau des Portfolios um Beteiligungen mit tendenziell kürzeren Haltephasen regelmäßigere Exits angestrebt.

Abhängigkeit vom Erfolg der Beteiligungsunternehmen. Risiken bestehen für die DEWB insbesondere im Misserfolg von Geschäftsmodellen der Beteiligungsunternehmen. Sofern die zum Zeitpunkt der Investition angestrebten Geschäftsentwicklungen sowie Umsatz- und Ertragsziele der Unternehmen nicht erreicht werden, kann der Veräußerungserlös beim Exit unter den Anschaffungskosten liegen und ein bei der Investition langfristig erwarteter Ausschüttungsverlauf hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die Höhe des Veräußerungserlöses unterliegt zudem Marktschwankungen, die unter anderem aus Änderungen der Risikobereitschaft von Kapitalmarktteilnehmern und des Zinsniveaus resultieren. Im Falle der Insolvenz von Beteiligungsunternehmen ist auch mit einem Totalverlust der Investition zu rechnen.

Prognoserisiko bei der Bewertung. Risiken aus Technologie, Marktchancen und Liquiditätslage der Beteiligungen sowie Änderungen der aktuellen Marktbewertungen werden bei den kontinuierlichen Überprüfungen der Bewertungsansätze berücksichtigt. Dabei erkennbare Verlustrisiken werden durch Wertberichtigungen abgebildet. Chancen ergeben sich durch positive Entwicklungen, die zu einem Exiterlös der Beteiligungen über dem Buchwert führen können. Die dabei zugrundeliegenden Annahmen beruhen auf Schätzungen sowohl hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der Beteiligungen als auch der erzielbaren Bewertungen beim Anteilsverkauf. Bei diesen Annahmen handelt es sich um die Hauptquellen für Schätzunsicherheiten, aus denen sich das Risiko einer Anpassung der Bewertung von Vermögenswerten in der Zukunft ergeben kann. Es ist nicht auszuschließen, dass die Entwicklung einzelner Beteiligungen hinter den getroffenen Annahmen zurückbleibt oder der Veräußerungserlös nicht die erwartete Höhe erreicht. Die zugrundeliegenden Annahmen können aber auch zu pessimistisch sein, womit die Chance eines über den Erwartungen liegenden Veräußerungserlöses besteht. In Einzelfällen kann somit der Buchwert zu hoch oder zu niedrig angesetzt sein.

Risikodiversifikation im Portfolio. Weitere Chancen und Risiken können sich aus der Konzentration des Portfolios auf wenige Beteiligungen ergeben. Das Geschäftsmodell der DEWB ist die Beteiligung an Wachstumsunternehmen. Der damit verbundenen Chance, mit der Wertentwicklung der Beteiligungen hohe Gewinne zu erzielen, steht das Risiko gegenüber, bei einem eventuell anstehenden Verkauf weniger als den investierten Betrag zu erhalten. Die DEWB investiert in der Regel nicht mehr als sieben Millionen Euro in eine einzelne Beteiligung. Eine Ausnahme hiervon bildet die Lloyd Fonds AG, die als Kerninvestment in der Unternehmensstrategie der DEWB eine zentrale Rolle spielt. Bei einer weiteren positiven Wertentwicklung der Beteiligung kann ein teilweiser Abbau der Beteiligung zur Reduzierung eines möglichen Klumpenrisikos vorgenommen werden.

Finanzierungsrisiken bei den Beteiligungsunternehmen. Unternehmen im Portfolio der DEWB sind unter Umständen auf zukünftige Folgefinanzierungsrunden angewiesen. Da sich Private Equity-Finanzierungen in der Regel am Bewertungsniveau der Kapitalmärkte orientieren, besteht das Risiko, entsprechende Finanzierungsrunden zum Zeitpunkt des Investitionsbedarfs nicht oder nur auf Basis deutlich schlechterer Bewertungen abschließen zu können. Dies könnte durch den daraus resultierenden Anpassungsbedarf des Buchwertes der Beteiligung direkten Einfluss auf das Vermögen der DEWB haben.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Außerhalb des Beteiligungsgeschäfts bestehen für Finanzinstrumente Kreditrisiken, Liquiditätsrisiken sowie Marktrisiken aus der Änderung von Zinssätzen und Wechselkursen.

Ausfallrisiken. Um Ausfallrisiken vorzubeugen, wird die Bonität von Schuldnern regelmäßig vor und nach dem Abschluss von Verträgen überprüft. Gegebenenfalls werden in angemessenem Umfang Sicherheiten eingeholt, um die Risiken aus der Nichterfüllung von Forderungen zu mindern. Die Gesellschaft hält zum 31. Dezember 2020 Forderungen gegen Beteiligungen aus Darlehen von insgesamt 1,1 Millionen Euro sowie Forderungen aus Lieferung und Leistung in Höhe von 0,5 Millionen Euro, die auf einem Treuhandkonto hinterlegt sind. Für Darlehen von Beteiligungen hat die Gesellschaft gegenüber den finanzierenden Banken Bürgschaftserklärungen über insgesamt 0,7 Millionen Euro abgegeben. Darüber hinaus besteht ein grundsätzliches Ausfallrisiko für Banken, bei denen liquide Mittel angelegt sind.

Liquiditätsrisiken. Zur Steuerung von Liquiditätsrisiken werden angemessene Rücklagen vorgehalten. Prognostizierte und tatsächliche Liquiditätsströme werden kontinuierlich überwacht. Aufgrund der unregelmäßigen und zeitlich schwer prognostizierbaren Rückflüsse aus Beteiligungsverkäufen achtet die Gesellschaft auf ausreichende Liquiditätsreserven. Die DEWB verfügte zum Bilanzstichtag über liquide Mittel von 0,5 Millionen Euro, eine freie Finanzierungslinie über 3,5 Millionen Euro sowie ein zusätzlich platzierbares Anleihevolumen von 5,0 Millionen Euro und ist in der Lage, ihren kurzund mittelfristigen Zahlungsverpflichtungen fristgerecht nachzukommen. Seitens der DEWB bestehen zum 31. Dezember 2020 keine Zahlungsverpflichtungen aus Finanzierungszusagen gegenüber Beteiligungen. Die DEWB hält dennoch in einem begrenzten Umfang Reserven für außerplanmäßigen Nachfinanzierungsbedarf im Portfolio vor.

Zinsrisiken. Zinsänderungsrisiken können sich aus der Anlage des Liquiditätsbestandes sowie gegebenenfalls aus variabel verzinslichen Verbindlichkeiten ergeben. Die Gesellschaft überprüft regelmäßig, ob der Abschluss von Zinssicherungsgeschäften zur Reduzierung des Zinsänderungsrisikos geboten ist. Zum 31. Dezember 2020 bestehen bei der DEWB Anleiheverbindlichkeiten von im Saldo 10,0 Millionen Euro, die bis 2023 mit 4,0 Prozent p.a. festverzinst werden. Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten gegenüber einem Kreditinstitut von 2,5 Millionen Euro, die mit 3,65 Prozent p.a. variabel verzinst werden. Es bestehen keine offenen Zinssicherungsgeschäfte.

Währungsrisiken. Die DEWB wickelt ihre Zahlungen überwiegend in Euro ab. Fremdwährungsrisiken können sich jedoch aus Forderungen und Verpflichtungen zu Zahlungen außerhalb des Euroraums ergeben. Für diesen Fall prüft die DEWB regelmäßig die Sicherung über Devisentermingeschäfte. Zum 31. Dezember 2020 bestehen keine Forderungen, Verbindlichkeiten oder Liquidität in Fremdwährung.

Rechtliche Chancen und Risiken

Aus dem Geschäftsmodell resultierend, führt die DEWB regelmäßig Aktiv- und Passivprozesse, aus denen sich Chancen ergeben aber auch Risiken für die Zukunft nicht vollständig ausgeschlossen werden können.

Am 28. Dezember 2020 hat die Comthur GmbH, Zürich, Klage gegen die DEWB beim Landgericht Gera erhoben, mit der sie angebliche Ansprüche aus einem abgetretenen Recht der Erbengemeinschaft eines Mitgesellschafters der ehemaligen Beteiligung JenaBatteries GmbH in Höhe von 0,5 Millionen Euro nebst Zinsen geltend macht. Nach Auffassung der DEWB ist die Klage unzulässig, da in dieser Sache ein rechtskräftiges Urteil des Landgericht München aus 2018 vorliegt, das die mit nahezu identischer Begründung erhobene Klage des Mitgesellschafters bereits abgewiesen hat. Da der Vorstand der DEWB im Übrigen davon ausgeht, dass die Klage vollständig unbegründet ist, wurde keine Risikovorsorge getroffen.

Rechtliche Risiken aus Vertragsfehlern oder Schadenersatzforderungen gegen die DEWB sind darüber hinaus derzeit nicht bekannt.

Gesamtrisiko

Zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlusses 2020 war aus Sicht des Vorstands kein Risiko der Bestandsgefährdung des Unternehmens durch Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung erkennbar.

Chancen- und Risikomanagementsystem der DEWB

Um die bestehenden Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen oder zu begrenzen, hat die DEWB ein Risiko- und Chancenmanagementsystem auf den drei Ebenen: Beteiligung, Beteiligungsportfolio und Gesamtunternehmung implementiert.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Beteiligung

Bereits die Akquisition einer Beteiligung ist mit risikomindernden Prozessen verbunden.

Abschluss von Beteiligungsverträgen. Grundsätzlich strebt die DEWB zur Sicherung zusätzlicher Einflussnahme den Abschluss von Beteiligungsverträgen und Gesellschaftervereinbarungen an. In den Beteiligungsverträgen werden regelmäßig ein Verwässerungsschutz für nachfolgende Finanzierungsrunden, ein Erlösvorzug des Kapitalgebers bei der Verteilung des Verkaufserlöses und performanceabhängige Anpassungen von Kaufpreisen vereinbart. Investitionssummen werden häufig in mehrere Tranchen unterteilt, deren Fälligkeit vom Erreichen bestimmter Unternehmensziele, sogenannten Meilensteinen, abhängt. Die Höhe einer Investition hängt von der Entwicklungsphase und dem Chance-Risikoprofil eines Beteiligungsunternehmens ab. In die mit höheren Risiken verbundenen früheren Phasen werden maximal drei Millionen Euro, bei Expansionsfinanzierungen in der Regel maximal sieben Millionen Euro je Engagement investiert.

Aktiver Managementansatz. Während der Betreuung soll der Wert der Beteiligungen durch aktive Unterstützung gesteigert und damit Fehlentwicklungen frühzeitig entgegengewirkt werden. Mit dem Investitionsschwerpunkt im deutschsprachigen Raum besteht eine enge Verbindung und räumliche Nähe zu den Beteiligungen. Damit ist ein reibungsloser, schneller und flexibler Informationsaustausch gewährleistet, was insbesondere bei Beteiligungen in früheren Entwicklungsphasen einen entscheidenden Erfolgsfaktor darstellt.

Frühwarnsystem. Das Beteiligungscontrolling basiert auf zeitnahen monatlichen Berichten der Portfoliounternehmen. Durch die Einbeziehung qualitativer und nicht-finanzieller Kriterien in das Controlling verfügt die DEWB über ein Frühwarnsystem, um Fehlentwicklungen rechtzeitig zu erkennen und ihnen entsprechend entgegenzuwirken. Auch entsprechende Chancen in der Unternehmensentwicklung können damit frühestmöglich identifiziert und genutzt werden.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene des Beteiligungsportfolios

Technologische Chancen und Risiken. Die Unternehmen im Investitionsfokus der DEWB weisen ein großes Entwicklungspotenzial auf, sind jedoch auch mit technologischen Risiken und Marktrisiken behaftet. Der Misserfolg eines Geschäftsmodells kann für die DEWB einen Totalausfall der Investition bedeuten. Andererseits ist im Erfolgsfall mit einer wesentlichen Erhöhung des Wertes der Beteiligung zu rechnen.

Investition in späteren Unternehmensphasen. Die DEWB strebt im Portfolio einen hohen Anteil von Beteiligungen in späteren Phasen an. Geschäftsmodelle und Technologien, die in dieser Wachstumsphase eine Finanzierung benötigen, sind erprobt und weisen bereits erste Markterfolge nach. Investitionen in solche Unternehmen sind mit einem deutlich geringeren Risiko und einer geringeren notwendigen Betreuungsintensität verbunden als Frühphasenengagements.

Chancen- und Risikomanagement auf der Ebene der Gesamtunternehmung DEWB

Die DEWB verfolgt kontinuierlich die Branchenentwicklung und das Marktumfeld ihrer Beteiligungsunternehmen sowie technologische Entwicklungen innerhalb des Investitionsfokus. In regelmäßigen Strategierunden des Teams – auch unter Einbindung des Aufsichtsrats und externer Fachleute – werden sich daraus ergebende Chancen und Risiken erörtert und konkrete Maßnahmen für das Beteiligungsgeschäft abgeleitet. Strategisches und operatives Controlling werden eingesetzt, um die Erreichung langund kurzfristiger Ziele der DEWB zu verfolgen. In zeitnah erstellten regelmäßigen Berichten und Prognosen wird die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dargestellt und analysiert. Damit ist das Unternehmen jederzeit in der Lage, auf aktuelle Entwicklungen und Risiken zu reagieren.

JAHRESABSCHLUSS

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2020 ANGABEN IN TEUR

AKTIVA Anhang 31.12.2020 31.12.2019
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4 4
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte
und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
3.1 4 4
II. Sachanlagen 4 5
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 3.1 4 5
III. Finanzanlagen 25.619 26.219
1. Beteiligungen des Anlagevermögens 3.1 25.619 26.213
2. Sonstige Ausleihungen 3.1 0 6
B. Umlaufvermögen
I. Investitionen des Beteiligungsgeschäfts 1.052 2.069
1. Forderungen gegen Beteiligungen 3.2 1.052 2.069
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 466 9
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3.2 455 0
2. Sonstige Vermögensgegenstände 3.2 11 9
III. Wertpapiere 2.445 0
1. Sonstige Wertpapiere 2.445 0
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 451 1.608
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 3.2 46 67
30.087 29.983

ANGABEN IN TEUR

PASSIVA Anhang 31.12.2020 31.12.2019
A. Eigenkapital 13.744 11.310
I. Gezeichnetes Kapital 3.4 16.750 16.750
II. Kapitalrücklage 3.4 22.302 22.302
III. Bilanzgewinn (+) / Bilanzverlust (-) 3.4 -25.308 -27.742
B. Rückstellungen 1.244 1.090
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 3.5 962 903
2. Sonstige Rückstellungen 3.5 282 187
C. Verbindlichkeiten 15.099 17.583
1. Anleihen 3.6 12.540 12.540
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3.6 2.536 4.912
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3.6 12 3
4. Sonstige Verbindlichkeiten 3.6 11 128
30.087 29.983

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2020 ANGABEN IN TEUR

ANGABEN IN TEUR
-- -- -- -- ----------------- --
2020 2019
1. Sonstige betriebliche Erträge 4.970 3.277
2. Personalaufwand -546 -365
a) Gehälter -497 -315
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung -49 -50
3. Abschreibungen -2 -3
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen -2 -3
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen -1.270 -725
5. Betriebsergebnis (EBIT) 3.152 2.184
6. Erträge aus Beteiligungen 0 4
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 2 9
8. Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 -1.201
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -720 -708
10. Finanzergebnis -1.896
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2.434 288
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 0 0
13. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 2.434 288
14. Verlustvortrag aus Vorjahren -27.742 -28.030
15. Bilanzverlust -25.308 -27.742

1 ALLGEMEINE ANGABEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Der Jahresabschluss der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (nachfolgend "DEWB" oder "Gesellschaft" genannt), mit Sitz in Jena und eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Jena unter HRB 208401, zum 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt. Soweit für Jahresabschlüsse von Einzelgesellschaften anwendbar, wurden die Deutschen Rechnungslegungsstandards beachtet.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 1 HGB als kleine Kapitalgesellschaft einzustufen. Folglich sind die für kleine Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Zweiten Abschnitts des Dritten Buches des Handelsgesetzbuchs (§§ 264 bis 335 HGB) anzuwenden.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Berichtsjahr nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

2 ANGABEN ZU BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden angewendet:

Die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (bei einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer für Software von bis zu drei Jahren), bewertet.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren) angesetzt. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungskosten 800 Euro nicht übersteigen, werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.

Um die Klarheit der Darstellung zu erhöhen, wurde abweichend von der Gliederung des § 266 Abs. 2 HGB im Umlaufvermögen der Posten "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts" in die Bilanz eingefügt. Soweit hierdurch gesetzliche Pflichtangaben unterlassen werden, erfolgen entsprechende Angaben im Anhang.

Als Investitionen des Beteiligungsgeschäfts werden Anteile an Mehr- und Minderheitsbeteiligungen, die zum Zwecke der kurzfristen Veräußerung gehalten werden sowie Finanzforderungen aus den Aktivitäten im Beteiligungsgeschäft mit Beteiligungen, die zum Zwecke der Veräußerung gehalten werden, ausgewiesen. Beteiligungen, die zum Zwecke des dauerhaften Haltens erworben wurden, werden im Anlagevermögen geführt. Die Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten abzüglich notwendiger angemessener Wertberichtigungen bewertet (Niederstwertprinzip).

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zu Nennwerten ausgewiesen. Erkennbare Einzelrisiken wurden durch Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Rückstellungen werden mit ihrem nach den Grundsätzen vernünftiger kaufmännischer Beurteilung ermittelten notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Pensionsrückstellungen wurden aufgrund der vertraglichen Versorgungsansprüche gebildet.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgte nach den anerkannten Grundsätzen der Versicherungsmathematik mittels des sogenannten Anwartschaftsbarwertverfahrens. Danach wird die Rückstellung als Barwert der künftigen Pensionsverpflichtungen unter Berücksichtigung des erwarteten Kostentrends bestimmt.

Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwandt. Die vereinbarte Dynamisierung der Anwartschaften und Renten beträgt 2,5% und wurde in dieser Höhe bei der Rückstellungsberechnung berücksichtigt.

Für die Bestimmung des laufzeitadäquaten Rechnungszinses macht das Unternehmen von der Vereinfachungsregelung Gebrauch, wonach gemäß Satz 2 des § 253 Abs. 2 HGB bei den langfristigen Personalrückstellungen eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren zugrunde gelegt werden darf.

Dieser Rechnungszins beläuft sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung nach den Verhältnissen von Anfang November 2020 auf 2,30% (nach 2,71% im Vorjahr).

Die sonstigen Rückstellungen wurden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung gebildet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sonstige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem laufzeitadäquaten Rechnungszins diskontiert.

Die Verbindlichkeiten wurden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

3 ANGABEN ZU POSTEN DER BILANZ

3.1 Anlagevermögen

Die Entwicklung der in der Bilanz erfassten Anlagegegenstände im Jahre 2020 ist in einer Anlage zum Anhang dargestellt.

Die DEWB führt Beteiligungen an anderen Unternehmen sowohl im Anlagevermögen unter "Beteiligungen des Anlagevermögens" als auch im Umlaufvermögen unter "Investitionen des Beteiligungsgeschäfts". Zum 31. Dezember 2020 sind alle Beteiligungen im Anlagevermögen ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2020 wurden 24,9 Prozent der Gesellschaftsanteile der MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH an die SLSS Europe GmbH veräußert. Der Ertrag wurde in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

Die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen und Wertpapieren des Beteiligungsgeschäfts im Umlaufvermögen sowie aus der Veräußerung von Beteiligungen des Anlagevermögens werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Entsprechende Verluste werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Zuschreibungen von Finanzanlagen sowie Beteiligungen und Forderungen im Umlaufvermögen werden in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Abschreibungen auf Beteiligungen und Forderungen werden unter der Position Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens oder Abschreibungen auf Finanzanlagen und sonstige Wertpapiere des Umlaufvermögens ausgewiesen.

Zinserträge aus Forderungen im Beteiligungsgeschäft werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

3.2 Umlaufvermögen

Forderungen gegen Beteiligungen umfassen Darlehensund Zinsforderungen in Höhe von T€ 1.052 (i.Vj.: T€ 2.069), davon €T 130 gegenüber verbundenen Unternehmen (i.Vj.: T€ 2.069). Der Rückgang der Forderungen ist insbesondere auf die Übernahme der Forderungen gegenüber MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH durch die SLSS Europe GmbH zurückzuführen.

Die DEWB weist in der Berichtsperiode Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 455 (i.Vj.: T€ 0). Diese resultieren aus noch ausstehenden Zahlungen aus dem Verkauf der MueTec. Sämtliche Forderungen haben eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).

Die sonstigen Wertpapiere resultieren vollständig aus Rückkäufen der begebenen Anleihe der DEWB.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet im Voraus gezahlte Dienstleistung in Höhe von T€ 4 (i.Vj.: T€ 9) sowie ein Disagio aus der Aufstockung der bestehenden Unternehmensanleihe in Höhe von T€ 42 (i.Vj.: T€ 58), welches über die Laufzeit der Anleihe verteilt wird.

3.3 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der DEWB beträgt am 31. Dezember 2020 T€ 16.750 (i.Vj.: T€ 16.750) und ist in 16.750.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.

Das Grundkapital wurde von den Aktionären vollständig eingezahlt und steht zur freien Verfügung des Vorstandes.

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 21. August 2018 wurde mit satzungsändernder Wirkung der Vorstand ermächtigt, ein genehmigtes Kapital zu schaffen.

Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital bis zum 20. August 2023 um bis zu € 8.375.000 durch Ausgabe von bis zu 8.375.000 neuen, auf den Inhaber lautenden Stückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen. Die Ermächtigung kann auch in Teilbeträgen ausgenutzt werden. Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe festzulegen ("Genehmigtes Kapital 2018").

Das Grundkapital der Gesellschaft ist um € 7.575.000 eingeteilt in 7.575.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018- I"). Darüber hinaus ist das Grundkapital der Gesellschaft um € 800.000 eingeteilt in 800.000 auf den Inhaber lautende neue Stückaktien bedingt erhöht ("Bedingtes Kapital 2018-II").

3.4 Entwicklung des Eigenkapitals

Die Entwicklung des Eigenkapitals stellt sich wie folgt dar:

Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Andere
Gewinnrücklage
Bilanzgewinn/
-verlust
Eigenkapital
TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR
Stand per 01. Januar 2019 16.750 22.302 - -28.030 11.022
Jahresergebnis - - - 288 288
Stand per 31. Dezember 2019 16.750 22.302 - -27.742 11.310
Stand per 01. Januar 2020 16.750 22.302 - -27.742 11.310
Jahresergebnis - - - 2.434 2.434
Stand per 31. Dezember 2020 16.750 22.302 -25.308 13.744

In der Kapitalrücklage sind T€ 18.215 (i.Vj.: T€ 18.215) enthalten, die aus der Ausgabe von Anteilen über den Nennbetrag bzw. über den rechnerischen Wert hinaus erzielt wurden.

3.5 Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

31. Dezember
2020
31. Dezember
2019
TEUR TEUR
Rückstellungen für Pensionen
und ähnliche Verpflichtungen
962 903
Sonstige Rückstellungen 282 187
Summe 1.244 1.090

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

31. Dezember
2020
31. Dezember
2019
TEUR TEUR
Aufsichtsrat 108 111
Personalrückstellungen 86 6
Ausstehende Rechnungen 38 19
Übrige 50 51
Summe 282 187

Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbetrag in Höhe von T€ 78 zum 01. Januar 2010. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB wurde Gebrauch gemacht und so werden ab 2010 von diesem Betrag ein Fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 5 zugeführt. Die Zuführung in der Gewinn- und Verlustrechnung wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen gezeigt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von T€ 21 (zum 31. Dezember 2020) wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.

Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen erfolgte bis zum 31. Dezember 2015 mit dem damals gesetzlich vorgeschriebenen durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ermittelte.

Die Abzinsung der Pensionsrückstellungen zum 31. Dezember 2020 wurde abweichend zur bisherigen Regelung mit einem durchschnittlichen Marktzinssatz durchgeführt, der sich aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren ermittelt. Mit diesem Vorgehen werden die Regelungen des § 253 Absatz 2 Satz 1 HGB (neue Fassung) umgesetzt.

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen zehn Jahren und unter Nutzung des durchschnittlichen Zinssatzes aus den vergangenen sieben Jahren beträgt T€ 114.

3.6 Verbindlichkeiten

Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit wurden die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten in einem Verbindlichkeitenspiegel zusammengefasst dargestellt.

31. Dezember
2020
31. Dezember
2019
Restlaufzeit bis
zu 1 Jahr
Restlaufzeit zwischen
1 und 5 Jahren
TEUR TEUR
Anleihen 0 12.540 12.540 12.540
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2.536 0 2.536 4.912
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 12 0 12 3
sonstige Verbindlichkeiten 11 0 11 128
2.559 12.540 15.099 17.583

Zum 1. Juli 2018 hat die DEWB eine Unternehmensanleihe im Nennbetrag von T€ 11.290 platziert. Seit dem 2. Juli 2018 notiert die Anleihe im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse (Open Market).

Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 1. Juli 2023 und ist eingeteilt in Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils € 1.000, die mit 4,0 Prozent auf den Nennbetrag verzinst werden. Der Gesamtnennbetrag der Anleihe kann durch Ausgabe weiterer Teilschuldverschreibungen bis auf T€ 15.000 ausgebaut werden.

Zum 31.12.2020 belaufen sich die ausgegebenen Teilschuldverschreibungen auf Nominal T€ 12.540. Davon hält die DEWB Nominal T€ 2.535 im eigenen Bestand.

Zum 31. Dezember 2020 hat die DEWB eine dauerhaft eingerichtete Finanzierungslinie bei einem Kreditinstitut in Höhe von T€ 2.536 (i.Vj.: T€ 4.912) in Anspruch genommen.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind T€ 0 (i.Vj.: T€ 119) Zinsverbindlichkeiten und Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von T€ 11 (i.Vj.: T€ 8) enthalten.

4. ANGABEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

4.1 Sonstige betriebliche Erträge

Zinserträge aus dem Beteiligungsgeschäft in Höhe von T€ 78 (i.Vj.: T€ 98) werden als sonstige betriebliche Erträge ausgewiesen, da diese Erträge fester Bestandteil des operativen Geschäfts sind. Des Weiteren wurden im Wesentlichen Erträge in Höhe von T€ 4.838 aus Beteiligungsveräußerungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.

4.2 Personalaufwand

Der Aufwand für Gehälter für das Geschäftsjahr 2020 beträgt T€ 497 (i.Vj.: T€ 315). Der Unterschied zum Vorjahr resultiert aus erfolgsabhängigen Vergütungen.

In den sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung sind T€ 23 (i.Vj.: T€ 22) für Altersversorgung enthalten. Die Differenz zur Vorperiode resultiert insbesondere aus den versicherungsmathematischen Berechnungen für Pensionsrückstellungen.

4.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen im Geschäftsjahr 2020 Aufwendungen für den laufenden Geschäftsbetrieb in Höhe von T€ 1.270 (i.Vj.: T€ 469). Der Unterschied der laufenden Aufwendungen zum Vorjahr resultiert insbesondere aus Beratungs- und Transaktionsaufwendungen für Beteiligungsveräußerungen. Wertberichtigungen auf Forderungen gegen Beteiligungen erfolgten im Geschäftsjahr 2020 nicht (i.Vj.: T€ 238).

5 SONSTIGE ANGABEN

5.1 Beschäftigte

Im Jahresdurchschnitt wurden 2 (i.Vj. 2) Angestellte beschäftigt.

5.2 Organe der Gesellschaft

5.2.1 Vorstand

Im Geschäftsjahr 2020 erfolgte die Geschäftsführung der DEWB durch den Alleinvorstand Bertram Köhler, Kaufmann, Jena.

Der Vorstand hat außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:

Bertram Köhler

  • • aifinyo AG (Mitglied des Aufsichtsrats)
  • • NOXXON Pharma N.V. (Mitglied des Aufsichtsrats)
  • • NOXXON Pharma AG (stv. Aufsichtsratsvorsitzender)

5.2.2 Aufsichtsrat

Aufsichtsratsmitglieder des Geschäftsjahres waren:

  • Jörg Ohlsen, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater, Vorsitzender des Aufsichtsrats (ab 10. Januar 2020)
  • Rolf Ackermann, Vorstand der ABAG Aktienmarkt Beteiligungs AG, Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats
  • Henning Soltau, Geschäftsführer der SPSW Capital GmbH

Die Aufsichtsratsmitglieder haben außerdem Mandate in Aufsichtsräten und Kontrollgremien in den folgenden Unternehmen:

Jörg Ohlsen

• Lloyd Fonds AG (Mitglied des Aufsichtsrats, ab 2. Januar 2020)

Rolf Ackermann

  • • BTBS AG i.L. (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
  • • European Space Innovation AG i.L. (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

Henning Soltau

• mVISE AG (Mitglied des Aufsichtsrats)

5.2.3 Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats

Die Gesellschaft ist gemäß § 285 Nr. 9 a HGB grundsätzlich dazu verpflichtet, die Gesamtbezüge des Vorstandes zu veröffentlichen.

Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Gesellschaft durch einen Vorstand geführt. Entsprechend der Regelungen des § 286 Abs. 4 HGB i. V. m. § 264d HGB handelt es sich bei der Gesellschaft um eine nicht börsennotierte Gesellschaft, da diese nicht auf einem organisierten Markt im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetz gehandelt wird. Folglich macht die Gesellschaft zum Schutze des Persönlichkeitsrechts des Vorstandes von der Möglichkeit Gebrauch, die Vorstandsbezüge nicht zu veröffentlichen. Im Vorjahr wurde ebenfalls von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 21. August 2018 ein Aktienoptionsprogramm für Vorstandsmitglieder, leitende Mitarbeiter und Mitglieder der Geschäftsleitung von Portfoliogesellschaften als langfristige Vergütungskomponente bei der DEWB beschlossen. In Umsetzung des Hauptversammlungsbeschlusses haben Vorstand und Aufsichtsrat mit Beschluss vom 15. Mai 2019 ein Aktienoptionsprogramm eingeführt. Am 5. Juni 2019 erfolgte eine Zuteilung von 300.000 Optionen an den Vorstand sowie 100.000 Optionen an Mitarbeiter.

Für frühere Vorstandsmitglieder bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von T€ 962 (i.Vj.: T€ 903).

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten für ihre Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von € 20.000 pro Mitglied zuzüglich gesetzlich geschuldeter Umsatzsteuer, die sich in Jahren, in denen der Jahresabschluss der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Aufsichtsratvergütung keinen Jahresüberschuss ausweist, um 50 % reduziert. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats das Eineinhalbfache dieses Betrags. Für die Vergütung des Aufsichtsrates entstehen dem Unternehmen im Geschäftsjahr 2020 Aufwendungen von insgesamt T€ 108. Für seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2019 erhielt der Aufsichtsrat eine Vergütung in Höhe von insgesamt T€ 107.

5.3 Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse der DEWB ergeben sich aus Bürgschaften in Höhe von T€ 650 (i. Vj.: T€ 650). Aus Unternehmensverkäufen bestehen branchenübliche Gewährleistungsverpflichtungen.

Da die Haftungsverhältnisse zu marktüblichen Bedingungen eingegangen wurden, besteht kein erhöhtes Risiko der Inanspruchnahme.

5.4 Finanzielle Verpflichtungen

Aus längerfristigen Miet-, Leasing- sowie Beratungsverträgen bestehen für die festen Vertragslaufzeiten finanzielle Verpflichtungen in Höhe von T€ 31 (i.Vj.: T€ 43). Nach Fälligkeiten setzen sich die finanziellen Verpflichtungen wie folgt zusammen:

31. Dezember
2020
31. Dezember
2019
TEUR TEUR
bis 1 Jahr 25 32
zwischen 1 und 5 Jahren 6 11
größer 5 Jahre 0 0
Summe 31 43

5.5 Honorar Jahresabschlussprüfung

Für die Prüfung des Jahresabschlusses nach dem Handelsgesetzbuch wurde eine Rückstellung in Höhe von T€ 29 (i.Vj.: T€ 30) gebildet. Sonstige Beratungsleistungen des Abschlussprüfers beliefen sich im Geschäftsjahr auf T€ 0 (i.Vj.: T€ 0).

5.6 Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes nach § 285 Nr. 11 HGB befindet sich in der Anlage zum Anhang.

5.7 Mitgeteilte Beteiligungen (Angabe nach § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG)

Die Gesellschaft ist gemäß § 160 Abs. 1 Nr. 8 AktG verpflichtet, das Bestehen einer Beteiligung, die nach § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 des AktG mitgeteilt worden ist, im Anhang zu veröffentlichen. Meldungen gemäß § 20 Abs. 1 oder Abs. 4 AktG hat das Unternehmen nicht erhalten.

Jena, den 17. Februar 2021

DEWB AG Der Vorstand

Bertram Köhler

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS ZUM 31. DEZEMBER 2020 (ANLAGE 1) ANGABEN IN TEUR

Anschaffungs- und Herstellkosten Abschreibungen Buchwerte
Vortrag Zugänge Abgänge Stand Vortrag Zugänge Zuschrei
bungen
Abgänge Stand
01.01.2020 31.12.2020 01.01.2020 31.12.2020 31.12.2020 31.12.2019
Immaterielle
Vermögensgegenstände
Softwarelizenzen 4 0 0 4 4 0 0 0 4 0 0
Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie
Lizenzen an solchen
Rechten und Werten
4 0 0 4 0 0 0 0 0 4 4
8 0 0 8 4 0 0 0 4 4 4
Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs
und Geschäftsausstattung
59 1 1 59 54 2 0 1 55 4 5
Finanzanlagen
Beteiligungen des
Anlagevermögens
32.005 0 613 31.392 5.792 0 18 0 5.774 25.619 26.213
Ausleihungen an
Beteiligungen
470 0 0 470 470 0 0 0 470 0 0
Sonstige Ausleihungen 6 0 6 0 0 0 0 0 0 0 6
32.481 0 619 31.862 6.262 0 18 0 6.244 25.619 26.219
32.548 1 620 31.929 6.320 2 18 1 6.303 25.627 26.228

AUFSTELLUNG DES ANTEILSBESITZES ZUM 31. DEZEMBER 2020 (ANLAGE 2) ANGABEN IN TEUR

Name und Sitz der Gesellschaft Anteil der
DEWB AG in %
Eigenkapital
31.12.2019
Jahresüberschuss/
-fehlbetrag 2019
aifinyo AG, Berlin* 5,0 4.088 235
DEWB Effecten GmbH 100,0 23.194 -532
Lloyd Fonds AG, Hamburg* 22,3 41.219 -93
MueTec Automatisierte Mikroskopie und Meßtechnik GmbH, München 69,1 7.279 622
NOXXON Pharma N.V., Amsterdam* 0,8 -1.854 -861

* Indirekte Beteiligung gehalten über die DEWB Effecten GmbH

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die

Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG Jena

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Deutsche Effectenund Wechsel- Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

  • • entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und
  • • vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

  • • identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
  • • gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
  • • beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
  • • ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
  • • beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
  • • beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
  • • führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern

zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, 26.02.2021

MORISON Köln AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Christoph Hillebrand Wirtschaftsprüfer

Finanzkalender
25. März 2021 Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020
Juni 2021 Ordentliche Hauptversammlung 2021
23. September 2021 Veröffentlichung des Halbjahresberichts 2021
22.-24. November 2021 Präsentation auf dem Deutschen Eigenkapitalforum, Frankfurt

KONTAKT

Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG Fraunhoferstraße 1 07743 Jena

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DEWB im Internet: www.dewb.de

Auf unserer Website informieren wir Sie aktuell über wichtige Nachrichten der DEWB und ihrer Beteiligungsunternehmen. Darüber hinaus stehen Ihnen dort alle Dokumente zum Download zur Verfügung.

IMPRESSUM

Herausgeber

Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG, Jena

Stand: März 2021

Dieser Geschäftsbericht wurde am 25. März 2021 veröffentlicht und steht im Internet zum Download zur Verfügung.

DISCLAIMER

Rundungsdifferenzen sind möglich.

Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen, die sich auf das Geschäft, die finanzielle Entwicklung und die Erträge der DEWB beziehen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind keine historischen Fakten und werden mitunter durch Verwendung der Begriffe "erwarten", "beabsichtigen", "prognostizieren", "planen", "bestreben", "annehmen", "das Ziel verfolgen" und ähnliche Formulierungen kenntlich gemacht. Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf gegenwärtigen Plänen, Schätzungen, Prognosen und Erwartungen des Managements und unterliegen daher Risiken sowie Unsicherheitsfaktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlich erreichte Entwicklung oder die erzielten Erträge und Leistungen wesentlich von der Entwicklung, den Erträgen und Leistungen abweichen, die in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Die DEWB beabsichtigt nicht und übernimmt keine Verpflichtung, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren, um sie an Ereignisse oder Entwicklungen nach dem Berichtsstichtag anzupassen.

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