Annual Report • Mar 26, 2021
Annual Report
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| NORDWEST Handel AG 3 | |
|---|---|
| Brief an die Aktionäre 3 | |
| Bericht des Aufsichtsrats 5 | |
| Die NORDWEST-Aktie 12 | |
| Unsere Organisation 15 | |
| Finanzkalender 2021 15 | |
| Glossar 16 | |
| Zusammengefasster Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr 2020 18 | |
| Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft 18 | |
| Wirtschaftsbericht 28 | |
| Prognosebericht 46 | |
| Konjunkturprognose 46 | |
| NORDWEST: Erwartete Entwicklung 47 | |
| Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren 51 | |
| Chancen- und Risikobericht 52 | |
| Internes Kontroll- und Steuerungssystem 62 | |
| Erklärung zur Unternehmensführung 64 | |
| Vergütungsbericht 65 | |
| Angaben nach: §§ 289a Abs.1 und 315a Abs. 1 HGB 70 | |
| Ereignisse nach Stichtag 71 | |
| Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht 72 | |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter 73 | |
| Jahresabschluss NORDWEST Handel AG 74 | |
| Bilanz 74 | |
| Gewinn- und Verlustrechnung 76 | |
| Kapitalflussrechnung 77 | |
| Anhang für das Geschäftsjahr 2020 78 | |
| Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 97 | |
| Konzernabschluss 108 | |
| Konzernbilanz 108 | |
| Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 110 | |
| Konzern-Gesamtergebnisrechnung 111 | |
| Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 112 | |
| Konzern-Kapitalflussrechnung 113 | |
| Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020 114 | |
| Entsprechenserklärung 167 | |
| Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 168 |

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
sicher durch unsichere Zeiten!
NORDWEST H andel AG
Nehmen wir die wichtigsten Punkte des Zahlenteils vorweg. Mit 3,8 Mrd. € Geschäftsvolumen ist ein neuer Rekordwert gelungen. Mit 185 Mio. € ist der höchste Lagerumsatz in der Geschichte von NORDWEST erzielt worden und mit 11,2 Mio. € das zweitbeste Ergebnis (EBIT) nach dem Jubiläumsjahr. Damit wären wir auch schon insgesamt bei dem bestimmenden Thema der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart: Die Covid-19 Pandemie. Ohne diesen Einfluss sind wir zuversichtlich, das wir auch in 2020 ein neues Rekordergebnis erreicht hätten.
In 2020 hat sich bei aller Verunsicherung und Ungewissheit wieder einmal gezeigt, dass NORDWEST ein verlässlicher Partner ist. In erster Linie ging es zu Beginn der Pandemie um den gesundheitlichen Schutz aller Beschäftigten. Schnell wurden Konzepte zum mobilen Arbeiten in die Tat umgesetzt, unkompliziert wurden für alle Familien Alltagsmasken besorgt und ausgegeben und Arbeitsabläufe digital angepasst. Natürlich standen und stehen auch unsere 1.125 Fachhandelspartner vor den gleichen Herausforderungen. Daneben zeigten sich aber auch insbesondere bei den industrienahen Unternehmen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie. Hier konnten wir im vergangenen Jahr immer wieder unterstützen. Für unsere Industriepartner blieben wir gerade in Krisenzeiten der bekannt verlässliche Partner und haben auch hier oftmals unterstützend wirken können.
Mit allen ergriffenen Maßnahmen, mit den erzielten Ergebnissen und dem uns entgegengebrachten Vertrauen, dokumentieren wir unsere Stärke und Zuverlässigkeit. Dennoch sind wir realistisch genug, dass auch das vor uns liegende Jahr für alle eine große Herausforderung darstellt und dass insbesondere die von uns eingeleiteten unterstützenden Maßnahmen noch länger andauern. Dabei werden uns Hoffnungen durch Impfstoffe und Ängste durch Mutationen wechselweise begleiten.
Das wir in der Krise vieles richtig gemacht haben, zeigen die erzielten Ergebnisse. Mit einem Geschäftsvolumen von 3.800 Mio. € und damit einem Anstieg von über 14% haben wir unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Ebenso wurde mit über 185 Mio. € ein Lagervolumen abgewickelt, das insbesondere das Vertrauen unserer Fachhandelspartner in die Leistungsfähigkeit von NORDWEST widerspiegelt. Insgesamt zeigt sich hier, dass in Krisenzeiten eine Konzentration auf leistungsstarke Partner stattfindet.
Ebenso hat unsere Innovationsfähigkeit bei sich rasant ändernden Rahmenbedinungen unsere Industrie- und Fachhandelspartner begeistert. Dabei waren oftmals unterstützende
Konzepte und Ideen umzusetzen, deren Wirkungsweise im Sinne einer Partnerschaft nicht in erster Linie auf die eigene Profitabilität ausgerichtet wurde. Trotz dieser Investitionen haben wir mit 11,2 Mio. € ein sehr gutes Ergebnis (EBIT) erzielt.
Trotz und gerade wegen der weiterhin bestehenden Unsicherheiten halten wir an unseren Investitions- und Innovationsideen fest. Große Investitionen im Zusammenhang mit unserem Lagergeschäft haben bereits begonnen und liegen noch vor uns. Ziel ist es, in naher Zukunft die leistungsstärkste Logistik aller Verbände für unsere Industrie- und Fachhandelspartner abwickeln zu können. Daneben wollen wir mit Blick auf die Herausforderungen der jüngeren Vergangenheit alle Themengebiete der Digitalisierung rund um NORDWEST weiter vorantreiben. Alle diese Investitionen nehmen wir vor, um auch in der Zukunft ein leistungsstarker Partner an der Seite unserer Fachhandelspartner zu sein und sie in sich schnell verändernden Rahmenbedingungen optimal unterstützen zu können.
Dabei haben wir deutlich gemacht, dass alle diese Investitionen nur gemeinsam zu bewältigen sind. Es bedarf in gleichem Maße die Anstrengungen der Industriepartner, der Fachhandelspartner und der Aktionäre, um NORDWEST auf diesem Weg umgekehrt zu unterstützen, damit auch in der Zukunft innovative Ideen durch uns für alle anderen umgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund stehen wir derzeit mit Industrie- und Fachhandelspartnern im engen Austausch zu den unterstützenden Maßnahmen und haben in Richtung Aktionäre beschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,21 € je Aktie vorzuschlagen. Die Kürzung der Dividende soll der Stärkung der Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft angesichts der Wachstumspläne von NORDWEST dienen.
Wir möchten uns abschließend bei allen unseren Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitern für das entgegengebrachte Vertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2020 bedanken und begrüßen an dieser Stelle die neuen zahlreichen Fachhandelspartner, die bereits in 2020 zu uns gestoßen sind. Wir hoffen, Sie alle am 20. Mai 2021 bei unserer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in unserer Konzernzentrale in Dortmund begrüßen zu dürfen.
Dortmund, den 16. März 2021
NORDWEST Handel AG
DER VORSTAND
Andreas Ridder Jörg Axel Simon
Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG ("NORDWEST") hat im Berichtsjahr 2020 die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung des Vorstands sorgfältig überprüft und überwacht und ihn bei der Leitung des Unternehmens beratend begleitet. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Recht-, Ordnungs-, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands sowie die Leistungsfähigkeit des Risikomanagements und der Unternehmensorganisation. Zudem hat sich der Aufsichtsrat, insbesondere auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie, mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie den Geschäftsvorgängen im Geschäftsjahr 2020 intensiv befasst. Er war unmittelbar in alle Entscheidungen eingebunden, die von grundlegender Bedeutung für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST-Konzern waren.
Grundlage der Tätigkeiten des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form umfassend und zeitnah erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands. Deren Gegenstand war fortlaufend insbesondere die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage, das Geschäftsvolumen und –ergebnis sowie die vertriebliche und strategische Weiterentwicklung. Die Berichte umfassten die Zukunftsaufstellung für NORDWEST und hierbei im Schwerpunkt das Zentrallogistik-Konzept, die Digitalisierungsstrategie, die Fortentwicklung der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH, den Ausbau des Geschäftsbereichs Stahl, die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-, Personal- und Finanzplanung) sowie die Risikolage, das Risikomanagement und die Rentabilität des NORDWEST-Konzerns, außerdem die Auswirkungen und Maßnahmen im Hinblick auf die Corona-Pandemie. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese. Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und -entwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten. Anhand der Berichte des Vorstands wurden insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge im Gesamtaufsichtsrat geprüft und eingehend erörtert; dies gilt namentlich für Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST-Konzerns bedeutsamen Geschäfte. Die vorgelegten Berichte hat der Aufsichtsrat auf ihre Plausibilität sorgfältig überprüft und mit dem Vorstand, soweit notwendig, eingehend erörtert. Darüber hinaus ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung. Über die Aufsichtsratssitzungen hinaus stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt und hat sich über die aktuelle Geschäftslage und wesentliche Geschäftsvorgänge informiert, die er sodann mit
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dem Vorstand im Einzelnen erörterte. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, weil aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.
Die Tätigkeiten des Aufsichtsrats im Berichtsjahr umfassten neben der Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere wesentliche geschäftspolitische Entscheidungen sowie Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften. Er befasste sich ferner mit der Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 2020, seiner Effizienzprüfung, der Abschlussprüfung 2020 und den Vorbereitungen für die Abschlussprüfungen 2021, dem Gewinnverwendungsvorschlag an die ordentliche Hauptversammlung und der Hauptversammlungsvorbereitung sowie der Entsprechenserklärung und der Erklärung zur Unternehmensführung.
Ein Tätigkeitsschwerpunkt im Aufsichtsrat umfasste die Ausrichtung der Gesellschaft und des NORDWEST-Konzerns. Im Fokus der Beratungen standen dabei die NORDWEST-Zentrallogistik und die Digitalisierungsstrategie. Weitere Gegenstände hierbei waren die Themen Zentralregulierung bzw. Factoring und Projekte zur Markenpositionierung von NORDWEST.
Zudem wurden im Aufsichtsrat verschiedene Personalthemen behandelt, namentlich die Vorstandstantiemen für 2019 sowie die Personalplanung und -besetzung für die Führungsebenen bzw. für strategisch wichtige Positionen in zentralen Unternehmensbereichen.
Der Aufsichtsrat hat sich regelmäßig über die Umsatz- und Ergebnisentwicklung, die Liquiditätssituation und -entwicklung, die Deckungsbeitragsrechnung, die Kostenentwicklung, das Finanz- und Kreditmanagement, die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft, die Fachhandelspartner- und Marktentwicklung sowie den Status laufender und potenzieller Kooperationen und Fachhandelspartner-Akquisitionen informiert. Im Zuge dessen wurden solche Themen mit dem Vorstand erörtert.
Außerdem hat der Aufsichtsrat die Budgetplanung des Vorstands für 2021 genehmigt und über die Unternehmensfinanzierung der Gesellschaft sowie über die Mittelfristplanung für die Jahre 2022 und 2023 beraten.
Weitere Schwerpunktthemen im Aufsichtsrat waren die Entgegennahme von Berichten aus seinem Prüfungsausschuss sowie die Beschlussfassung über dort und im Nominierungsausschuss vorbereitete bzw. überprüfte Vorlagen, die Überwachung der
internen Revision und des Risikomanagementsystems, die Risikoanalyse und die Dokumentation des Risikokontrollsystems.
Bedingt durch die Corona-Pandemie wurden Sitzungen des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse im Berichtsjahr vermehrt im Wege von Videokonferenzen durchgeführt. Die Aufsichtsratstätigkeit konnte in diesem Format ohne Beeinträchtigungen durchgeführt werden; sie war hierbei im Vergleich zu Präsenzsitzungen unvermindert intensiv und konzentriert.
Insgesamt fanden im Berichtsjahr sechs Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats statt, davon drei Präsenzsitzungen (am 30.01.2020, am 23.07.2020 und am 27.08.2020) und drei mit Videoschaltungen durchgeführte Sitzungen (am 18.03.2020 (Bilanzsitzung), am 13.05.2020 und am 11.11.2020). Außerhalb von Sitzungen hat der Aufsichtsrat im Berichtsjahr darüber hinaus insgesamt drei Beschlüsse gefasst (am 06.05.2020, am 03.06.2020 und am 13.07.2020).
Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr aus seiner Mitte unverändert drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss.
Sitzungen bzw. Tätigkeiten durch den Personalausschuss haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben. Er bestand aus den Herren Martin Helmut Bertinchamp (Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Rüdiger Bäcker.
Der Prüfungsausschuss tagte zweimal per Videokonferenz (am 17.03.2020 und am 10.11.2020). Im Berichtsjahr gehörten ihm die Herren Dr. Ingo Hermann Müller (Ausschussvorsitzender), Eberhard Frick und Andreas Rüth an. Dieser Ausschuss befasste sich insbesondere mit der Rechnungslegung und auch mit unterjährigen Finanzinformationen. Vom Prüfungsausschuss wurde ferner die Qualität der Abschlussprüfung und die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung der von ihm zusätzlich erbrachten Leistungen überprüft. Weitere Gegenstände seiner Tätigkeit waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Juli 2020 gewählten Abschlussprüfers. Gegenstand der Diskussion mit dem Abschlussprüfer im Ausschuss war die Abstimmung der Prüfungsschwerpunkte für den Einzel- und den Konzernabschluss unter Berücksichtigung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte ("Key Audit Matters"). Außerdem beschäftigte der Prüfungsausschuss sich mit der durchgeführten IT-Systemprüfung, mit der standardmäßigen Risikoinventur und dem Risikomanagement, mit wesentlichen Risiken in der Debitorenstruktur und mit verschiedenen steuerlichen Themen. Darüber hinaus wurden die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende, Einzelfragen zu Themen der Bilanzierung und der Abschlussprüfung sowie der Abhängigkeitsbericht behandelt. Wesentliche Themen im Ausschuss waren ansonsten die Finanz- und Liquiditätslage des
Konzerns, Fragen der Kreditfinanzierung und der Compliance-Bericht. Zudem befasste er sich mit den Prüfungsberichten der Internen Revision und mit der Revisionsplanung für die Jahre 2021 bis 2022.
Der Nominierungsausschuss hielt im Berichtsjahr eine telefonische Sitzung ab (am 18.03.2020), in der er seine Empfehlung an den Aufsichtsrat für dessen Vorschlag zur Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds an die Hauptversammlung 2020 beschlossen hat. Seine Mitglieder waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (Ausschussvorsitzender), Dr. Ingo Hermann Müller und Hans Stumpf.
Mitglieder des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr die Herren Martin Helmut Bertinchamp (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Eberhard Frick (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats), Dr. Ingo Hermann Müller und Hans Stumpf (als Anteilseignervertreter) sowie Andreas Rüth und Rüdiger Bäcker (als Arbeitnehmervertreter). Herr Dr. Müller war zunächst durch Beschluss des Amtsgerichts Dortmund vom 19.11.2019 anstelle des ausgeschiedenen Herrn Norbert Unterharnscheidt in den Aufsichtsrat bestellt worden und wurde sodann durch die nächstfolgende Hauptversammlung am 23.07.2020 in den Aufsichtsrat gewählt. In seiner ersten Sitzung nach dieser Hauptversammlung am 23.07.2020 wählte der Aufsichtsrat erneut Herrn Bertinchamp zu seinem Vorsitzenden und Herrn Frick zu dessen Stellvertreter. Der Vorstand bestand im Berichtsjahr unverändert aus den Herren Andreas Ridder (Vorstandsvorsitzender) und Jörg Axel Simon.
Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2020, der zusammengefasste Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2020 (der den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a Abs. 1 bzw. § 315a Abs. 1 HGB in der gemäß Art. 83 Abs. 1 Satz 2 EGHGB anwendbaren Fassung umfasst) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt.
Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das
Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.
Der Jahres- und der Konzernabschluss nebst dem zusammengefassten Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum Jahres- bzw. zum Konzernabschluss aufgeführten, besonders wichtigen Prüfungssachverhalte (Key Audit Matters).
Die Abschlussunterlagen wurden im Rahmen einer Sitzung des Prüfungsausschusses am 17.03.2021 zusammen mit dem Vorstand in Anwesenheit des Abschlussprüfers durchgesprochen und erörtert. Dabei berichtete der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen und erläuterte diese. Fragen von Seiten des Aufsichtsrats wurden durch Abschlussprüfer und Vorstand beantwortet. Gegenstand dieser Besprechung waren insbesondere Einzelfragen zu Bilanzansätzen und zur Bewertung sowie zu den Prüfungsschwerpunkten zum Jahres- und Konzernabschluss und das Interne Kontrollsystem. Der Aufsichtsrat schloss sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung, die vom Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet worden war, keine Einwendungen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss 2020 durch Beschluss vom 18.03.2021 im Rahmen seiner Sitzung gebilligt. Der Jahresabschluss ist somit gemäß § 172 AktG festgestellt worden.
Gegenstand einer eigenständigen Prüfung durch den Aufsichtsrat war außerdem der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) für das Geschäftsjahr 2020. Der Abhängigkeitsbericht war ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit dem folgenden Bestätigungsvermerk versehen worden:
"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
Der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers zum Abhängigkeitsbericht lag dem Aufsichtsrat ebenfalls vor. Die genannten Unterlagen wurden vom Prüfungsausschuss in seiner vorgenannten Sitzung mit Abschlussprüfer und Vorstand erörtert und geprüft. Das Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer hat der Aufsichtsrat
zustimmend zur Kenntnis genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts keine Einwendungen erhoben.
In seiner Sitzung am 18.03.2021 hat der Aufsichtsrat sich dem Vorschlag des Vorstands angeschlossen, der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,21 € pro Aktie und den Vortrag des nach dem Ausschüttungsbetrag verbleibenden Gewinnbetrages auf neue Rechnung vorzuschlagen. Im Zuge dessen wurde insbesondere die Lage der Gesellschaft, namentlich ihre Finanzierungs- und Kapitalstruktur, diskutiert und geprüft. Für die Aktionäre sieht der Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2020 gegenüber der im Vorjahr ausgezahlten Dividende von 0,80 € je Aktie zwar ein bedeutend geringeres Ausschüttungsvolumen vor. Im Interesse der Gesellschaft soll damit aus unserer Sicht aktuell deren Eigenkapitalausstattung verstärkt werden, insbesondere unter Berücksichtigung der Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns, die umfangreiche Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen in Logistik- und IT-Projekte vorsehen.
Alle Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtsjahr an jeweils allen Sitzungen des Aufsichtsrats und der Ausschüsse, denen das betreffende Mitglied angehört, teilgenommen. Die Sitzungsteilnahmen stellten sich im Einzelnen wie folgt dar:
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die Effizienz seiner Arbeit (einschließlich der Ausschüsse) überprüft und die Ergebnisse dieser Prüfung in seiner Sitzung am 30.01.2020 erörtert; hierbei gelangte der Aufsichtsrat zu einer insgesamt positiven Einschätzung seiner Effizienz. Der Aufsichtsrat tagte im Berichtsjahr regelmäßig auch ohne Vorstandsmitglieder. Ein Aufsichtsratsmitglied hat sich wegen eines potentiellen Interessenskonfliktes bei einer
Beschlussfassung des Aufsichtsrats betreffend eine Wechselfinanzierung der Stimme enthalten. Die Aufsichtsratsmitglieder wurden und werden bei ihrer Amtseinführung sowie bei Aus- bzw. Fortbildungsmaßnahmen angemessen unterstützt, namentlich durch Zurverfügungstellung von Räumlichkeiten und Unterlagen, Unterstützung bei in- und externen Workshops, Ermöglichung von Betriebsbesichtigungen und Beschaffung von Literatur sowie im Fall der Arbeitnehmervertreter auch durch Arbeitsfreistellung zu Weiterbildungszwecken.
Über die Corporate Governance berichten Vorstand und Aufsichtsrat ansonsten in ihrer jährlichen Erklärung zur Unternehmensführung, die auf der Internetseite der Gesellschaft verfügbar ist. Vorstand und Aufsichtsrat haben gemeinsame Entsprechenserklärungen gemäß § 161 AktG am 30.01.2020 und zuletzt am 28.01.2021 abgegeben. Danach wurde und wird den Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in dessen jeweils anwendbarer Fassung (zuletzt in der Neufassung vom 16.11.2019, die seit ihrer Bekanntmachung im Bundesanzeiger am 20.03.2020 maßgeblich ist) weitgehend Rechnung getragen. Auch die vorgenannten Erklärungen mit den dazu veranlassten Erläuterungen wurden den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaft zugänglich gemacht und sie werden außerdem in die Erklärung zur Unternehmensführung aufgenommen.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des NORDWEST Konzerns für ihren erfolgreichen Einsatz im Geschäftsjahr 2020. Besondere Anerkennung verdient hierbei ihr Engagement zur Bewältigung von Auswirkungen der Corona-Pandemie.
Herzlich gedankt wird ebenfalls allen Geschäftspartnern und Aktionären für das der Gesellschaft erwiesene Vertrauen.
Dortmund, 18.03.2021
Für den Aufsichtsrat
Martin Helmut Bertinchamp Vorsitzender des Aufsichtsrats
| Aktienart | Nennwertlose Inhaber-Stammaktien | |
|---|---|---|
| Zulassungssegment | General Standard (Frankfurt) Regulierter Markt (Düsseldorf) |
|
| WKN (Wertpapierkennnummer) | 677 550 | |
| ISIN (International Securities Identification Number) | DE0006775505 | |
| Börsenkürzel | NWX | |
| Reuters-Kürzel | NWXG | |
| Bloomberg-Kürzel | NWX:GR | |
| Börsenplätze | Frankfurt am Main Düsseldorf München Berlin Stuttgart Hamburg |
|
| Geschäftsjahr | 31.12. | |
| Börsengang | 19. August 1999 |
| 2018 | 2019 | 2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs 31.12. (Frankfurt) | in € | 22,20 | 22,60 | 20,80 |
| Höchstkurs (Frankfurt) | in € | 29,80 | 25,00 | 23,60 |
| Tiefstkurs (Frankfurt) | in € | 19,80 | 20,20 | 15,10 |
| Anzahl der emittierten Aktien | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Anzahl der Aktien im Eigenbestand | Stück | 0 | 0 | 0 |
| Anzahl der Aktien im Umlauf | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Marktkapitalisierung 31.12. | in Mio. € | 71,2 | 72,4 | 66,7 |
| Grundkapital | in Mio. € | 16,5 | 16,5 | 16,5 |
| Dividende je Aktie | in € | 0,70 | 0,80 | 0,21* |
| Dividendenrendite | in % | 3,15 | 3,54 | 1,01* |
| * Dividendenvorschlag |
Die Entwicklung der globalen Aktienmärkte stand im vergangenen Jahr 2020 im Zeichen der COVID-19 Pandemie. Der erfolgreiche Start zu Jahresbeginn basierte in weiten Teilen auf der Unterzeichnung eines Handelsabkommens zwischen den USA und China und der damit verbundenen erwarteten Entspannung im Handelskonflikt dieser beiden Länder. Dies führte an den Aktienmärkten zu optimistischeren Aussichten im Hinblick auf die globale Konjunkturentwicklung und in der Folge zu steigenden Kursen im Februar. Die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus trübte die Stimmung an den Börsen schnell wieder ein. Die Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Ausweitung des Virus sowie der ersten politischen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie führten zum Abverkauf an den Kapitalmärkten und dadurch zu deutlichen Kursverlusten. Ebenso deutlich wirkten die weltweiten geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen zur Stabilisierung der Börsen. Neben den Stabilisierungsmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung erwiesen sich auch die Wahl von Joe Biden zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika sowie die Nachrichten Rund um die Impfstoffherstellung und dem damit verbundenen optimistischen Ausblick auf das Jahr 2021 im weiteren Jahresvrelauf als kurstreibend.
Der Kurs der NORDWEST-Aktie schloss zum 31.12.2020 bei 20,80 € ab und damit 8% niedriger als zum Vorjahresstichtag (31.12.2019: 22,60 €). Der Kursverlauf bewegte sich dabei zwischen 15,10 € (20.03.2020) und 23,60 € (21.01.2020).

Der Kurs des NORDWEST-Anteilsscheins lag am Ende des ersten Quartals bei 18,60 € und ist damit seit Jahresbeginn pandemiebedingt um 17,7% gesunken. Im zweiten Quartal hat sich der Kurs wieder etwas von dem turbulenten Jahresbeginn erholt und verzeichnete einen Anstieg um 10,8% im Vergleich zum Schlusskurs per 31.03.2020. Die Kursentwicklung konnte sich im weiteren Jahresverlauf wieder stabilisieren. Zum Ende des dritten Quartals notierte der Aktienkurs bei 20,40 €. Das NORDWEST-Wertpapier schloss das Börsenjahr 2020 bei 20,80 € und damit im Vergleich zum Vorjahresschlusskurs um 8,0% niedriger.
Das NORDWEST-Management schlägt gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 0,21 € je Aktie, nach 0,80 € je Aktie im Vorjahr, vor. Die Kürzung des Dividendenvorschlags für das Geschäftsjahr 2020 gegenüber der im Vorjahr ausgezahlten Dividende dient der Stärkung der Eigenkapitalausstattung der Gesellschaft angesichts der Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns, die umfangreiche Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen in Logistik- und IT-Projekte vorsehen. Der Vorstand bezieht sich dabei explizit auf die Ausführungen in der bisherigen Dividendenpolitik, die besagen, dass Wachstumspläne des NORDWEST-Konzerns ein wesentlicher Parameter für Dividendenvorschläge sind. Insgesamt soll an der bestehenden, auf der Internetseite unter der Adresse https://investor-relations.nordwest.com/websites/nordwest/German/1100/equitystory.html seitens der Gesellschaft veröffentlichten Dividendenpolitik mit einer Ausschüttung von bis zu 50% des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns grundsätzlich mittelfristig weiter festgehalten werden.
Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 03.09.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 03.09.2019 die Schwelle von 50% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 50,03% (das entspricht 1.603.395 Stimmrechten) betragen hat.
Die Feldtmann Familienholding GmbH, Buchholz i.d.N., Deutschland hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 03.12.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 27.11.2019 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,05% (das entspricht 97.719 Stimmrechten) betragen hat.
Weitere meldepflichtige Großaktionäre, deren Aktienpositionen zum 31.12.2020 über der gesetzlichen Meldeschwelle von 3% lagen, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2020 nicht gemeldet.
| Vorstandsvorsitzender Andreas Ridder |
Vorstand Haustechnik/Stahl/Finanzen Jörg Axel Simon |
|||
|---|---|---|---|---|
| e-direct Datenportal nexMart* NORDWEST Handel Österreich |
HAGRO Hategro eG** Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandel TeamFaktor NW |
|||
| Handwerk & Industrie | Haustechnik | |||
| Bau | Stahl | |||
| Europa | Finanzen | |||
| Vertrieb | Finanzdienstleistungen | |||
| IT & E-Business | Rechnungswesen/ | |||
| Logistik | Controlling & Steuern | |||
| Marketing | Recht & Compliance | |||
| Personal | Interne Revision/QM |
** Beteiligung: 9,7% (Stand: 31.12.2020)
** Beteiligung: 14,2% (Stand: 31.12.2020)
| 14. April 2021 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 31.03.2021 |
|---|---|
| 12. Mai 2021 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 31.03.2021 |
| 20. Mai 2021 |
Hauptversammlung 2021 in Dortmund |
| 14. Juli 2021 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.06.2021 |
| 13. August 2021 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.06.2021 |
| 15. Oktober 2021 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.09.2021 |
| 12. November 20 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.09.2021 |

Geschäftsbereich "Bau-Handwerk-Industrie".
Die Delkrederehaftung bezeichnet die Garantie von NORDWEST, für Verbindlichkeiten der Fachhandelspartner gegenüber Industriepartnern für im Zentralregulierungsgeschäft über NORDWEST abgerechnete Warenbezüge und Leistungen einzustehen.
Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen unter Nutzung des Internets bzw. von Informationstechnologien. Beinhaltet neben dem Sourcing (z. B. über Online- Ausschreibungen oder Reverse Auctions) auch die operative Bestellabwicklung mit dem Industriepartner. Oft auch E-Purchasing genannt.
Steht für Enterprise Resource Planning und ist der Oberbegriff für eine Software, die alle Unternehmensbereiche vom Einkauf über die Verwaltung bis hin zum Verkauf abdeckt.
Ein Konzept, nicht nur ein Onlineshop: eCommerce ist nicht mehr aus dem Vertriebsalltag eines Handelspartners wegzudenken. eCommerce ist neben dem stationären Handel und den Katalogen ein wesentlicher Teil des Multi-Channel-Auftritts. Hinter eSHOP verbirgt sich ein komplettes eCommerce-Konzept. Dazu gehören neben dem innovativen Onlineshop auch ein eMarketing-Tool, IT-Rechtsberatung, eine moderne Suche, blätterbarer Katalog, eCommerce- Consulting und ein zentral über NORDWEST organisiertes Betreuungskonzept.
Die NORDWEST-Geschäftsarten sind: Zentralregulierung, Strecke und Lager.
Die NORDWEST-Geschäftsbereiche sind: BHI (Bau-Handwerk-Industrie), Haustechnik, Stahl und TeamFaktor/Services.
Das Lagergeschäft betreibt NORDWEST in eigenem Namen und auf eigene Rechnung. Die durch den Handelspartner bestellte Ware wird direkt über das Lager in Gießen spediert. Im Lager in Gießen werden u. a. Eigenimporte und die NORDWEST Marken geführt.

Leistungsgemeinschaften sind von NORDWEST initiierte und geleitete branchenspezifische Zusammenschlüsse leistungsstarker Fachhandelspartner, die auf diesem Weg wertvolle Zusatznutzen bündeln. Dabei geht es nicht nur um eine möglichst günstige Beschaffung, sondern um die Optimierung aller Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. So können die Handelspartner ihre Position gegenüber der Industrie und dem Wettbewerb entscheidend verbessern.
NORDWEST Informations-System im Extranet. Kommunikations- und Informationsplattform zwischen Handelspartnern und NORDWEST zur Übermittlung und Bereitstellung von Informationen und Daten sowie Basis zur Abwicklung von Prozessen, z. B. Lagerbestellungen.
Bezeichnet den Großhandel mit gewerblichen Bedarfsprodukten zur Versorgung von Herstellungs- und Verarbeitungsbetrieben. Insoweit werden Produktionsstufen miteinander verbunden.
Das Streckengeschäft besteht zwischen NORDWEST, Handelspartnern und Industriepartnern. Es ist eine Form des Eigengeschäfts, wobei die NORDWEST Handel AG als Beschaffungszentrale in eigenem Namen Ware für ihre Handelspartner beschafft, diese aber direkt vom Industriepartner an den Handelspartner fließt und über NORDWEST abgerechnet wird.
Im Rahmen der Zentralregulierung bestellen die NORDWEST Handelspartner bei NORDWEST Industriepartnern und erhalten von dort direkt die bestellten Waren. Alle auf die Handelspartner ausgestellten Rechnungen schicken die Industriepartner zur Abrechnung an NORDWEST. Aufgrund dort erstellter Sammelrechnungen zahlen die Handelspartner an NORDWEST, und NORDWEST zahlt an die lndustriepartner.
IT-Anwendung zur Online-Abwicklung der Zentralregulierung, die den Handelspartnern unter anderem permanente Änderungen in ihren Buchungsbestand bei NORDWEST ermöglicht und Prozesskosten reduziert.
Der NORDWEST–Konzern (nachfolgend kurz: NORDWEST) ist seit mehr als 100 Jahren im deutschen Produktionsverbindungshandel (PVH) operativ tätig. Der Handelsverbund wurde 1919 in Bremen als Vereinigung von 22 Eisenwarenhändlern gegründet, die durch gemeinsamen Einkauf vor allem Konditionsvorteile erreichen wollten. NORDWEST ist seit 1999 börsennotiert und seit 2013 an der Frankfurter Börse im General Standard gelistet.
NORDWEST beliefert insgesamt 1.125 Fachhandelspartner (+34 ggü. VJ) mit einem diversifizierten Produktsortiment, das in jedem gewerblichen Umfeld gebraucht wird - von der Großbaustelle bis zum hochspezialisierten metallverarbeitenden Betrieb. Die Kernaufgabe des Handelsverbundes ist die Unterstützung der Fachhandelspartner aus den Bereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie sowie Sanitär- und Heizungstechnik. Dies erfolgt hauptsächlich durch die Bündelung der Einkaufsvolumina und der Übernahme der uneingeschränkten Delkrederehaftung in der Zentralregulierung. Ferner wurde im Bereich der Finanzdienstleistungen das Factoringgeschäft als weitere Kernaufgabe nachhaltig etabliert. Neben der Warenbeschaffung und dem Factoring bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Dienstleistungen in den Bereichen Logistik, Finanzen, IT und Marketing/Vertrieb an. Mit attraktiven Konditionen, eigenen Exklusivmarken und speziellen Dienstleistungen stärkt der Handelsverbund die Position seiner Fachhandelspartner im regionalen Wettbewerb. NORDWEST ist auch in Europa operativ aktiv, insbesondere in Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen und Benelux. In Österreich hat der Handelsverbund seit über 25 Jahren eine eigene Tochtergesellschaft.
Das operative Geschäft von NORDWEST wird im Konzern unterteilt in die vier Kerngeschäftsbereiche: Stahl, Bau-Handwerk-Industrie (BHI), Haustechnik und TeamFaktor/Services. Die Geschäfte werden in drei verschiedenen Geschäftsarten abgewickelt: Die Geschäftsarten sind die Zentralregulierung, das Streckengeschäft und das Lagergeschäft. Während die Bereiche BHI und Haustechnik alle drei Geschäftsarten

anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Strecken- und Zentralregulierungsgeschäften.
Die Aktivitäten des Geschäftsbereiches TeamFaktor/Services (TF/S) werden in der Geschäftsart Zentralregulierung gebündelt. In der folgenden Übersicht wird die operative Geschäftsmatrix zusammengefasst:
| NIW NORDWEST | Geschäftsbereiche | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| BHI | Haustechnik | Stahl | TF/S | |||
| Zentralregulierung | V | V | V | V | ||
| Geschäftsart | Strecke | V | V | V | nein | |
| Lager | V | V | nein | nein |
Gemessen am Geschäftsvolumen ist der größte Geschäftsbereich der Verbundgruppe der Stahlbereich. NORDWEST Stahl ist ein Stahlhandelsverbund mit ca. 135 angeschlossenen mittelständischen, meist inhabergeführten Unternehmen. Der Geschäftsbereich begleitet seine Fachhandelspartner aktiv bei der Beschaffung im Werks- und Handelsgeschäft sowie mit umfassenden Service- und Finanzdienstleistungen. Hierzu zählen die Übernahme der Zentralregulierungsfunktion, das Streckengeschäft, die Beschaffungskonzentration und die Generierung von leistungsorientierten Konditionsvorteilen. Darüber hinaus erbringt NORDWEST Stahl verschiedene Dienstleistungen für die Fachhandelspartner, wie Marktbegleitung und Marktpflege, Marktbeobachtung, Marktinformation und Erfahrungsaustausch sowie den Ausbau der Leistungsgemeinschaft Stahlverbund PHOENIX. Mit der Einführung der "Treuhandabrechnung Stahl" hat NORDWEST im Jahre 2006 eine Innovation entwickelt, die bis heute unter den Abrechnungsmodalitäten der Verbundgruppen selten ist. Der "Stahlverbund PHOENIX" ist eine Leistungsgemeinschaft, die den verschiedenen Bedürfnissen der Fachhandelspartner entspricht und den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht wird. Dabei wurde unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen Größen und gesonderten Anforderungen der Handelshäuser ein jeweils passendes Gesamtpaket erarbeitet, sodass es NORDWEST gelingt, durch eine bedarfsorientierte Zusammenführung der Fachhandelspartner die Zusammenarbeit zu stärken.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie (BHI) bietet eine breite Produktpalette an Geräten, Ausstattungs- und Produktionsmitteln, Werkzeugen und Dienstleistungen für die Branchen Bau, Handwerk und Industrie an. Die BHI-Aktivitäten werden unterteilt in folgende 12 Bereiche: Arbeitsschutz, Technischer Handel, Mess- und Oberflächentechnik, Handwerkzeuge, Elektrowerkzeuge und Maschinen, Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, Baugeräte, Werkstatt- und Industriebedarf, Beschlagsysteme und Sicherheitstechnik, Bauelemente und Verbindungstechnik. Zur Vertriebsoptimierung und besseren Kundenbetreuung wird der BHI-Bereich durch einen eigenen Außendienst ergänzt. Die Außendienstmitarbeiter, die als regionale Gebietsverkaufsleiter fungieren, dienen den Fachhandelspartnern als direkte Ansprechpartner vor Ort und haben ferner eine bedeutende Aufgabe bei der Gewinnung neuer Fachhandelspartner. Zusätzlich unterstützen umfangreiche und individualisierbare NORDWEST-Kataloge die Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner vor Ort. In den produktspezifischen Leistungsgemeinschaften arbeiten Fachhandelspartner mit NORDWEST zielorientiert zusammen und erarbeiten u. a. gemeinschaftlich Vertriebskonzepte. Von einer besonders wichtigen Bedeutung für den BHI-Bereich ist die seit 1987 existierende NORDWEST-Exklusivmarke PROMAT.
Der Geschäftsbereich Haustechnik umfasst das Sanitär- und Heizungsgeschäft von NORDWEST. Seit 2006 wird das Haustechnikgeschäft namentlich in der Tochtergesellschaft HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH geführt, die als Kooperation der Geschäftsbereiche für Sanitär und Heizung von NORDWEST und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH entstanden ist. Seit 2019 agiert zusätzlich zur HAGRO die Hategro, eine Genossenschaft, mit dem Ziel, ihren Mitgliedern mit der Ausrichtung auf das Fachhandwerk bestmögliche Einkaufskonditionen, ein umfassendes Sortiment und fachlichen Austausch zu gewährleisten. NORDWEST bietet seinen Fachhandelspartnern im Bereich Haustechnik ein "Rundum-sorglos-Paket" vom Einkauf über die Logistik bis zur Marketing- und Vertriebsunterstützung. Das Leistungsangebot umfasst u.a. Marketing- und Ausstellungskonzepte, Vertriebskonzepte zu neuen Technologien und endkundenorientierte Verbraucherkonzepte. Insbesondere hervorzuheben sind das unterstützende NORDWEST-Haustechniklager in Gießen und die Haustechnik-Exklusivmarken "delphis", "delphisXpert" und "base pro", welche in einem umkämpften Markt helfen, die Wettbewerbsposition der Fachhandelspartner über alle Bereiche hinweg zu stärken.
Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services umfasst neben dem Bereich Rahmenabkommen hauptsächlich das Factoring-Geschäft, das über die 100%ige Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH angeboten wird. Im Bereich Rahmenabkommen werden den NORDWEST-Fachhandelspartnern die Vorzüge der Volumenbündelung auch auf der Ebene von ergänzenden Dienstleistungen geboten. NORDWEST ist als Verbundunternehmen für
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eine Vielzahl von weiteren Anbietern wie beispielsweise KFZ-Herstellern, Versicherungen, Hotels, Telefon- und Stromanbietern ein interessanter Kunde. Die Fachhandelspartner von NORDWEST können an den attraktiven Konditionen aus Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat, partizipieren.
Mit Blick auf die Geschäftsarten ist die Zentralregulierung die Geschäftsart mit dem höchsten Geschäftsvolumen. Die Fachhandelspartner von NORDWEST, die die Zentralregulierung nutzen, bestellen ihre Waren direkt bei den Industriepartnern von NORDWEST und werden auch direkt von den NORDWEST-Lieferanten beliefert. Die Lieferantenrechnungen werden auf den Namen des Fachhändlers ausgestellt, jedoch zur Abrechnung an NORDWEST geschickt. Dies geschieht überwiegend EDV-gestützt. Neben dem Postversand können Lieferanten das Rechnungsimage auch elektronisch zustellen oder im Datenaustauschverfahren die Rechnungsdaten inklusive Image übermitteln.
Beim Datenaustausch werden alle relevanten Daten an das NORDWEST Rechenzentrum gemeldet und über Nacht automatisch verarbeitet. Datenaustauschlieferanten, die das Rechnungsimage nicht elektronisch zur Verfügung stellen, senden die Originalrechnung zwecks Archivierung an NORDWEST. NORDWEST fasst alle Lieferantenrechnungen für seine Fachhandelspartner zu Sammelabrechnungen zusammen.
Anschließend bezahlen die Fachhandelspartner ihre Abrechnung an NORDWEST und NORDWEST begleicht die offenen Forderungen der Lieferanten. In der Zentralregulierung werden Zahlungsströme gebündelt. Auch die Fachhandelspartner können an den bereits automatisierten und digitalisierten Prozessen partizipieren. Neben den Sammelabrechnungen werden auch Rechnungen elektronisch zur Verfügung gestellt und sind online im NORDWEST Informations-System, kurz NIS, einsehbar. Sowohl die Fachhandelspartner als auch die Vertragslieferanten reduzieren ihren administrativen Aufwand durch den Service von NORDWEST erheblich.
NORDWEST übernimmt gegenüber den Lieferanten die Haftung für die pünktliche Zahlung der Rechnungen. Für diese Absicherung zahlen die Lieferanten eine Provision an NORDWEST. Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Delkredereprovisionen und Skontoerträge aus der Zentralregulierung abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni dem Umsatz von NORDWEST in der Gewinn- und Verlustrechnung zugeschrieben werden. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen (Summe der regulierten Rechnungsbeträge) wird daher nicht in der Kennziffer Umsatz, sondern in der Kennzahl Geschäftsvolumen zusammengefasst.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Waren- und Zahlungsströme zwischen den Lieferanten, dem Handelsverbund NORDWEST und deren Fachhandelspartnern:

Der Handelsverbund betreibt die Geschäftsart Lagergeschäft auf eigene Rechnung. Seit 2005 wird das NORDWEST-Lager in Gießen durch den Logistikdienstleister Rhenus SE & Co. KG betrieben. Über das NIS können die Fachhandelspartner von NORDWEST insgesamt über 327.000 verschiedene Artikel bestellen, davon sind rund 52.000 in Gießen bestandsgeführt. NORDWEST sichert durch hohe Artikelverfügbarkeit die bundesweite Lieferung der bestandsgeführten Waren über das Gießener Lager innerhalb von 24 Stunden an den Handelspartner zu. Die Nutzung des NORDWEST-Lagers hat bei den Fachhandelspartnern eine deutliche Verbesserung der Liquidität zur Folge, da sie mit einer Verringerung ihrer eigenen Lagerbestände die Kapitalbindung entscheidend senken.
Darüber hinaus ermöglicht das Lagergeschäft den Fachhandelspartnern einen hohen Service und große Flexibilität, denn das NORDWEST-Zentrallager umfasst komplette Vollsortimente ausgewählter strategischer Industriepartner und die Bestellungen können nach Wunsch auch direkt an den Endkunden des Fachhandelspartners versandt werden. Das bietet den Händlern einen optimalen Nutzen und minimiert Prozesse.

Die Geschäftsart Streckengeschäft stellt eine besondere Form des Handels dar. Beim Streckengeschäft erwirbt NORDWEST für seine Fachhandelspartner Ware vom Lieferanten, der diese unmittelbar an den Handelspartner bzw. dessen Kunden weiterleitet. Die Rechnung des Lieferanten wird auf NORDWEST ausgestellt und NORDWEST stellt dem Fachhandelspartner eine separate Rechnung aus. Im Gegensatz zum NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ist die Streckenlieferung vom Hersteller teilweise mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden. Das Streckengeschäft wird insbesondere im Geschäftsbereich Stahl genutzt, weil ausländische Lieferanten die Geschäftsart der Zentralregulierung nicht oder nur selten praktizieren.

Die gesamte Produktpalette des NORDWEST-Konzerns wird durch vielfältige Dienstleistungen und Serviceangebote abgerundet. Hierzu gehören vor allem Kataloge und Marketingaktivitäten sowie IT-Dienstleistungen. Die Finanzdienstleistungen (Factoring und Rahmenabkommen) werden im Geschäftsbereich TeamFaktor/Services gebündelt.
Im Rahmen der Erstellung von Vertriebskonzepten werden Marketingstrategien und –maßnahmen sowie individualisierbare Kataloge und Werbemittel für die Fachhandelspartner entwickelt. NORDWEST hat vor mehr als 25 Jahren eine eigene Katalogproduktion aufgebaut und erstellt durchschnittlich rund 25.000 neue Seiten pro Jahr. Da die Produktion hochwertiger Kataloge nur bei einer hohen Gesamtauflage wirtschaftlich realisierbar ist, profitieren die Fachhandelspartner von der hohen Nachfrage nach NORDWEST-Katalogen. Den Fachhandelspartnern stehen zur Individualisierung ihrer Kataloge viele Möglichkeiten zur Verfügung: Sie können beispielsweise auf dem Katalogtitel individuelle mehrfarbige Firmenlogos platzieren, komplette Katalogumschläge im eigenen Corporate Design in Auftrag geben oder individuelle Seiten zur Darstellung des eigenen Leistungsspektrums wählen. Zudem ist eine kundenspezifische Sortimentsauswahl in den
kundenindividuellen Katalogen ein weiteres Serviceangebot von NORDWEST an seine Fachhandelspartner.
Zusätzlich bietet NORDWEST seinen Fachhandelspartnern umfassende Lösungskonzepte zur Bewältigung digitaler Herausforderungen und der damit verbundenen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit an. Dazu zählen insbesondere die digitale Vernetzung mit dem Endkunden (E-Procurement), die Anbindung der Endkunden an den eSHOP der Fachhandelspartner (Kundenbindung) und weitere umfangreiche IT-& E-Business-Lösungen. Das erfahrene und stark ausgebaute NORDWEST-Kompetenzteam unterstützt die Fachhandelspartner bei der Automatisierung ihrer Prozesse und bei der Digitalisierung des Belegflusses vom Lieferanten bis zum Endkunden. Die eigens auf Datenpflege der Herstellervollsortimente fokussierte Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH (Haustechnik und BHI) rundet das NORDWEST- Dienstleistungsspektrum zur Digitalisierung ab.
Die Aktivitäten im Bereich Datenservices fußen auf der Überzeugung, dass die Verfügbarkeit qualifizierter Daten ein strategischer Wettbewerbsfaktor ist. Dabei reicht es nicht aus, Daten lediglich zu sammeln und bereitzustellen, sondern es sind vielmehr die Prüfung, Aufbereitung und Veredelung von Daten und der Aufbau einer umfassenden, medienneutralen Datenbank, die den Usern einen wertvollen Mehrwert verschaffen. NORDWEST hält derzeit allein für rund 200.000 Artikel Katalogdaten bereit. Die Produktpalette der NORDWEST-Lieferanten geht in aller Regel über das hinaus, was in den NORDWEST-Katalogen gedruckt wird. Damit die Fachhandelspartner von NORDWEST die Daten vollständiger Sortimente nutzen können, werden in der Tochtergesellschaft e-direct Datenportal GmbH die Datensätze der Lieferanten systematisiert und vervollständigt.
Das NIS ist eine Serviceplattform auf Extranet-Basis. Die Plattform dient nicht nur der Information der Fachhandelspartner und Lieferanten, sondern ist ein interaktives Lagerbestellsystem einschließlich Verfügbarkeitsauskunft und aktueller Informationen zum Auftragsstatus. Mit mobilen Endgeräten ist über die NIS-App der Zugriff hauptsächlich auf das Lagerbestellsystem des NIS möglich. Im Zuge des Digitalisierungsprozesses hat NORDWEST den papierbehafteten Belegversand an die Fachhandelspartner im Herbst 2018 eingestellt. Das NIS stellt dafür sowohl ein papierloses und rein onlinebasiertes Abrechnungssystem, als auch ein digitales Archivsystem für sämtliche Buchungsbelege zur Verfügung.
NORDWEST versteht sich als Handelsverbund zwischen Industrie und Fachhandel, der für alle Teilnehmer Mehrwert schafft. Im finanzbezogenen Bereich sind Wachstum und
Profitabilität die zentralen Unternehmensziele. Im nicht finanzbezogenen Bereich werden Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit als oberste Ziele angesehen. Der Erfolg des Handelsverbundes hängt primär vom Erfolg und der Zufriedenheit der Fachhandelspartner von NORDWEST ab.
Die Unternehmensstrategie DRIVE NORDWEST ist eine Wachstumsstrategie. Im Fokus der Wachstumsstrategie steht der Fachhandelspartner, der mit den NORDWEST-Leistungen wettbewerbsfähiger und damit erfolgreicher gemacht werden soll. Dabei erfolgt die strategische Ausrichtung der Gesellschaft ganzheitlich anhand folgender Mission:
"Der Erfolg unserer Fachhandelspartner ist unser wichtigstes Ziel. Das NORDWEST-Team steht für hocheffiziente Prozesse, höchsten Kundennutzen, niedrige Kosten, nachhaltige Unternehmenswertsteigerung und Zukunftssicherheit der Fachhandelspartner."
Das Kernziel der Wachstumsstrategie ist ein deutlicher Anstieg des Geschäftsvolumens. Dies soll primär durch die Intensivierung der vorhandenen Geschäftsbeziehungen und die Gewinnung neuer Fachhandelspartner in Deutschland und in den Schwerpunktländern des europäischen Auslandes erfolgen. Weitere Ziele sind beispielsweise die Verbesserung der Einkaufskonditionen, die Optimierung des Vertriebs- und Dienstleistungsangebotes, der Ausbau des Lagergeschäftes und die Stärkung der Personalressourcen.
Ausgehend von einer wachstumsorientierten Vision wird die Unternehmensstrategie kontinuierlich weiterentwickelt: Das Umsetzungspotenzial der Strategie wird in jährlichen Planungen und Hochrechnungen aktualisiert. Das Management hält unverändert an der weiterentwickelten strategischen Ausrichtung DRIVE NORDWEST fest und verfolgt die Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen.
Im Hinblick auf die Anteilseigner verfolgt NORDWEST eine variable und gewinnorientierte Dividendenpolitik, wodurch die Aktionäre an der erfolgreichen Geschäftsentwicklung des NORDWEST-Konzerns beteiligt werden. Grundsätzlich wird von der Verwaltung die Auszahlung des ausschüttungsfähigen Jahresgewinns an die Aktionäre von bis zu 50% befürwortet, wobei zu beachten ist, dass die Dividende in einem gesunden Verhältnis zum erwirtschafteten Gewinn stehen muss. Dabei sind nicht nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens zu beachten, sondern auch die Wachstums- und Investitionspläne des NORDWEST-Konzerns und das konjunkturelle Umfeld.
Die Steuerung der Zielumsetzung erfolgt durch ein regelmäßiges und zeitnahes Reporting an den Vorstand und die zweite Führungsebene. Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand regelmäßig über die Geschäftsentwicklung informiert. Abweichungen zu angestrebten Zielen werden der Verwaltung unverzüglich gemeldet. NORDWEST verwendet zur Steuerung des Unternehmens Ertragskennzahlen, die im Folgenden näher erläutert werden. Ferner haben Fachhandelspartner- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie die Durchführung von stationären und virtuellen Veranstaltungen für Fachhandelspartner des Handelsverbundes eine grundlegende Bedeutung für NORDWEST.
Die zentralen Kennzahlen zur Steuerung des operativen Geschäfts sind das Geschäftsvolumen, das operative Ergebnis und das Jahresergebnis. Über das Geschäftsvolumen wird entsprechend der im Geschäftsmodell vorgestellten Geschäftsmatrix nach Geschäftsarten und Geschäftsbereichen berichtet. Im Geschäftsbereich Stahl wird zusätzlich über die Veränderung der Absatzmenge (Tonnage) und des Stahlpreises berichtet. Das operative Ergebnis, sowohl der NORDWEST Handel AG, als auch auf Konzernebene, ist das um das Finanzergebnis und Steuern bereinigte Jahresergebnis (EBIT).
Wichtig hervorzuheben ist, dass die für die Unternehmenssteuerung verwendete branchengängige Kennzahl Geschäftsvolumen nicht mit den Umsatzerlösen aus der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV-Umsatz) gleichzusetzen ist. Die gravierende Größenabweichung zwischen den beiden Kennzahlen Geschäftsvolumen und GuV-Umsatz resultiert hauptsächlich aus der unterschiedlichen Berücksichtigung der Geschäftsart Zentralregulierung: Während die Kennzahl Geschäftsvolumen alle Umsätze inklusive der jeweils gesetzlich geltenden Umsatzsteuer aus den Geschäftsarten Lager, Strecke und Zentralregulierung umfasst, werden gemäß den gesetzlichen Vorschriften im GuV-Umsatz lediglich der Netto-Umsatz aus dem Lager- und Streckengeschäft (Eigengeschäft) sowie die Delkredereprovisionen und Skontoerträge für das Zentralregulierungsgeschäft abzüglich gewährter Skonti und Lieferantenboni berücksichtigt. Das in der Zentralregulierung abgewickelte Geschäftsvolumen findet im GuV-Umsatz keine Berücksichtigung. Weitere Details zur Gewinn- und Verlustrechnung befinden sich in den Erläuterungen im Anhang des Einzelabschlusses nach HGB und im Konzernanhang nach IFRS sowie in der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage dieses zusammengefassten Lageberichts.
NORDWEST erhält nähere Informationen zur Kundenzufriedenheit, und damit insbesondere über die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST, primär aus dem direkten Kontakt mit den Geschäftspartnern. Die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit NORDWEST ist Grundlage für die Kundenbindung und damit für den langfristigen Erfolg des Handelsverbundes. Eine Kennzahl, aus der die Kundenzufriedenheit abgeleitet werden kann, ist die Entwicklung der Anzahl der Fachhandelspartner im Berichtszeitraum. Diese Entwicklung wird aus dem Endstand der Fachhandelspartner der Vorperiode zuzüglich der Neuzugänge und abzüglich der Abgänge ermittelt. Darüber hinaus werden bei NORDWEST nach Bedarf Befragungen der Fachhandelspartner durchgeführt.
Ferner kann aus der Entwicklung der Lagerumsätze auf die Zufriedenheit der Fachhandelspartner mit dem Lagergeschäft von NORDWEST geschlossen werden. Eine Indikation für die unternehmensinterne Zufriedenheit erhalten die NORDWEST-Führungskräfte aus dem engen und direkten Austausch mit ihren Mitarbeitern. Der allgemeine Stand der Mitarbeiterzufriedenheit wird darüber hinaus in den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen festgestellt. Die wichtige Bedeutung der Mitarbeiter für den Unternehmenserfolg ist auch in der Wachstumsstrategie DRIVE NORDWEST verankert, die die Entwicklung der Personalressourcen vorsieht. Im Rahmen der Aufgaben als Handelsverbund legt NORDWEST großen Wert darauf, für seine Fachhandelspartner und Lieferanten mehrwertschaffende stationäre und virtuelle Veranstaltungen durchzuführen.
Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft ist in 2020 deutlich von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie geprägt. Während im ersten Quartal noch ein Wachstum auf Vorjahresniveau verzeichnet werden konnte, wirkten sich die Folgen der COVID-19- Pandemie sowie die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ab dem zweiten Quartal spürbar auf nahezu alle Bereiche der heimischen Wirtschaft aus. Neben den Einbrüchen bei den Im- und Exporten sowie den rückläufigen Auftragseingängen in der Industrie litt insbesondere die Nachfrage der privaten Haushalte infolge des flächendeckenden Lockdowns und der Reisewarnungen seitens des Außenministeriums. Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Deutschland konnte sich im weiteren Jahresverlauf von dem Schock im zweiten Quartal wieder leicht erholen. Jedoch wurde die Konjunkturerholung im vierten Quartal 2020 von einer zweiten Pandemiewelle und den daraufhin vorgenommenen Maßnahmen zur Eindämmung gedämpft. Zum Jahresende lässt sich feststellen, dass sich die Bau-Branche sowie der Lebensmittel- und Onlinehandel als krisenresistent gezeigt
haben. Darüber hinaus können sowohl der Außenhandel als auch die Industrie wieder steigende Auftragseingänge verzeichnen. Allerdings belastet der neuerliche Lockdown zum Jahresende insbesondere den privaten Konsum.
Die COVID-19 Pandemie wirkte sich im vergangenen Jahr auch auf die Weltwirtschaft aus. Nach den massiven Rückgängen der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal trug vor allem eine entsprechend starke positive Gegenbewegung im dritten Quartal zur raschen Erholung bei. Die wieder steigenden Infektionszahlen in weiten Teilen der Welt führten zu entsprechenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Weitere Lockdowns und Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten hatten insbesondere im Euroraum wieder stagnierende Wirtschaftsleistungen zur Folge. Andere bedeutende Industrienationen, wie z. B. die USA und China, konnten hingegen auch im vierten Quartal wirtschaftliches Wachstum verzeichnen.
Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Deutschland ist gegenüber dem Vorjahreswert um 5,0% gesunken. Die hiesige Preissteigerungsrate liegt im Jahresdurchschnitt bei 0,5% und damit geringer als im Vorjahr (1,4%). Die Arbeitslosenquote ist pandemiebedingt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und liegt zum Jahresende bei 5,9% (2019: 4,9%). Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union ist um 6,4% und das der Euroländer um 6,8% gegenüber dem Vorjahreswert gesunken. Die Arbeitslosenquote ist bei den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union auf 7,5% (2019: 6,4%) und bei den Euroländern auf 8,3% (2019: 7,6%) gestiegen. Die Preissteigerungsrate beträgt auf Ebene der EU-Mitgliedsstaaten 0,3% sowie bei den Euroländern -0,3% und ist im Vorjahresvergleich gesunken.
Quellen: eurostat, Statistisches Bundesamt, Monatsbericht 03-2021 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Mit einem Geschäftsvolumen von 3.799.644 T€ im zurückliegenden Geschäftsjahr wird der Vorjahreswert um 14,2% und damit deutlich übertroffen. Zum dritten Mal in Folge überschreitet NORDWEST beim Geschäftsvolumen die 3-Milliarden-Euro Marke.
Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen stellt sich wie folgt dar:
| Geschäftsvolumen NORDWEST-Konzern* | 2020 | 2019 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | in T€ | in T€ | zum Vorjahr |
| Stahl | 1.303.332 | 1.226.302 | 6,3% |
| Bau-Handwerk-Industrie | 1.225.081 | 1.161.095 | 5,5% |
| Haustechnik | 256.279 | 214.931 | 19,2% |
| TeamFaktor/Services | 1.014.951 | 725.466 | 39,9% |
| Summe | 3.799.644 | 3.327.794 | 14,2% |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
*Die Entwicklung des Geschäftsvolumens nach Geschäftsbereichen und der Entwicklung nach Segmenten ist deckungsgleich.
Nicht nur das Geschäftsvolumen konnte im Vergleich zum Vorjahr nochmal deutlich ausgeweitet werden, sondern auch die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner entwickelte sich erfreulich. Im abgelaufenen Jahr konnte die Anzahl im Konzernverbund um 34 auf nunmehr 1.125 gesteigert werden. Dies bestätigt die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen NORDWEST und ihren Partnern.
| Entwicklung Fachhandelspartner | |||
|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | 1.091 | ||
| Saldo Zu-/Abgänge | 34 | ||
| 31.12.2020 | 1.125 |
Der Geschäftsbereich Stahl erzielt mit einem Geschäftsvolumen von 1.303.332 T€ einen weiteren Höchstwert und übertrifft den bisherigen Rekordwert aus dem Vorjahr (2019: 1.226.302 T€) um 6,3%. Die abgesetzte Tonnage konnte dabei deutlich um 18,5% ggü. dem Vorjahr gesteigert werden. Mit dieser Geschäftsentwicklung ist die im Lagebericht 2019 dargestellte und im Zwischenergebnis per 30.06.2020 vorbehaltlich weiterer Auswirkungen der COVID-19 Pandemie bestätigte Prognose zur Erreichung des Basisszenarios, das eine Entwicklung des Geschäftsvolumens von bis 9% vorsah, eingetreten.
Neben der anhaltend hohen Nachfrage im Bereich Bewehrungsstahl aufgrund intensiver Bautätigkeiten, haben vor allem die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie die Entwicklung
des Geschäftsbereiches geprägt. Dabei sind die Fachhandelspartner aus dem industriell verarbeitenden Sektor stärker betroffen als die aus dem baunahen Bereich, die sich aufgrund der nach wie vor guten Auftragslage behaupten konnten. Angesichts der unsicheren Preisentwicklungen sind insbesondere im letzten Quartal Lagerdispositionen seitens der Fachhandelspartner vorgezogen worden.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie insgesamt erzielt zum 31.12.2020 ein Geschäftsvolumen von 1.225.081 T€ und damit einen Anstieg um 5,5% gegenüber dem Vorjahreswert. Die im Lagebericht 2019 beschriebene und im Zwischenergebnis per 30.06.2020 vorbehaltlich weiterer Auswirkungen der COVID-19 Pandemie bestätigte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von 2% bis 10% ist damit eingetroffen.
Der Bereich Bau erreicht ein Geschäftsvolumen von 425.815 T€ und erzielt damit einen Anstieg von 9,4% gegenüber dem Vorjahr. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens basiert auf der begonnenen Zusammenarbeit mit neu angeschlossenen Händlern sowie auf der weiter intensivierten vertrauensvollen Partnerschaft mit bestehenden Fachhandelspartnern, mit denen die abgerechneten Volumina im Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden konnten. Die Bau-Branche ist im gesamten Berichtszeitraum nur im geringen Maße von den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie betroffen. Die COVID-19 Pandemie hatte keine nennenswerten Einflüsse auf die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum. Die positive Gesamtentwicklung des Geschäftsbereichs Bau fußt demzufolge in weiten Teilen auf der nach wie vor stabilen Auftragslage im verarbeitenden Gewerbe und auf den vergleichsweise milden Temperaturen im Januar und Februar.
Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 3,6% auf 799.266 T€. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2019 zeichnete sich eine Verschlechterung der konjunkturellen Entwicklung der industrienahen Bereiche ab. Durch den Ausbruch der COVID-19 Pandemie gewann diese Entwicklung weiter an Dynamik. Insbesondere die Warenbereiche Präzisionswerkzeuge und Betriebseinrichtung sind von den Auswirkungen der Kurzarbeit im Maschinenbau und in der Automobilbranche sowie deren rückläufigen Investitionsvolumina betroffen. Losgelöst von dieser Entwicklung können die Warenbereiche Technischer Handel, Arbeitsschutz und Elektrowerkzeuge einen deutlichen Anstieg des Geschäftsvolumens verzeichnen. Während der positive Geschäftsverlauf beim Technischen Handel und Arbeitsschutz auf die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie zurückzuführen ist, ist die Entwicklung bei den Elektrowerkzeugen das Ergebnis des gestiegenen Online-Absatzes der Fachhandelspartner. Die positive Gesamtentwicklung des Geschäftsbereichs Bau-Handwerk-Industrie basiert in weiten Teilen auch auf den gestiegenen Lagerumsätzen in beiden Bereichen. Hier zeigt sich einmal mehr, dass das NORDWEST-Zentrallager auch
in Krisenzeiten einen wichtigen Pfeiler bei der Unterstützung der Fachhandelspartner darstellt.
Der Geschäftsbereich Haustechnik setzt seine erfolgreiche Entwicklung aufgrund der Neuausrichtung fort und baut das Geschäftsvolumen um 19,2% auf 256.279 T€ aus. Die im Lagebericht 2019 beschriebene und im Zwischenergebnis per 30.06.2020 vorbehaltlich weiterer Auswirkungen der COVID-19 Pandemie bestätigte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von 4% bis 10% wurde deutlich übertroffen.
Die Lage in der Haustechnik-Branche ist weiterhin herausfordernd. Neben der allgemeinen Verunsicherung angesichts der COVID-19 Pandemie prägen ein erhöhter Verdrängungswettbewerb, Übernahmeaktivitäten sowie Montageengpässe im verarbeitenden Handwerk die allgemeine Geschäftsentwicklung. Vor diesem Hintergrund ist die erreichte Entwicklung im Berichtszeitraum besonders hervorzuheben. Maßgeblich dazu beigetragen haben insbesondere die Gründung der Haustechnik-Genossenschaft Hategro und der damit einhergehende Gewinn neuer Fachhandelspartner. Die Exklusivmarke delphis wird seit dem 1. April durch delphisXpert, der neuen Exklusivmarke für Qualitätsprodukte aus den Bereichen Heizung und Installation, ergänzt. Die Weiterentwicklung des Exklusivmarkensortiments soll das Leistungsangebot für die Fachhandelspartner optimieren und zu einer nachhaltigen Entwicklung der Lagerumsätze beitragen.
Der durch die Factoring-Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services kann das Volumen im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich steigern. Angetrieben durch die Erweiterung des Kundenstamms wird ein Geschäftsvolumen von 1.014.951 T€ und damit ein Anstieg von 39,9% ggü. dem Vorjahreswert erzielt. Die im Lagebericht 2019 beschriebene und im Zwischenergebnis per 30.06.2020 vorbehaltlich weiterer Auswirkungen der COVID-19 Pandemie bestätigte Prognosebandbreite zur Geschäftsentwicklung von 7% bis 15% wurde deutlich übertroffen.
Die im Vergleich zum ersten Halbjahr etwas geringere Dynamik in der Geschäftsvolumenentwicklung ist auf die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie, und dabei vor allem auf die teilweisen Umsatzrückgänge der Factoring-Kunden bedingt durch die Entwicklung der Zielkunden, zurückzuführen. Die TeamFaktor NW GmbH hat sich als Spezialdienstleister für das Factoring des PVH am Markt etabliert. Insbesondere das Factoring-Angebot für breit gefächerte Debitorenportfolien mit kleinen Rechnungsgrößen findet bei den Fachhandelspartnern großen Zuspruch. Das Interesse mittelständischer Unternehmen an Factoring-Angeboten ist weiterhin hoch und externe Partner werden
zunehmend auf die angebotenen Dienstleistungen aufmerksam. Seit August 2020 bietet die TeamFaktor NW GmbH den Fachhandelspartnern mit FactoringWerk eine weitere Dienstleistung an, die bereits in den vergangenen Monaten sehr gut angenommen wurde. Der Fachhandelspartner vermittelt die Factoring-Dienstleistung an seine Kunden und kann sich dadurch weiter vom Wettbewerb abgrenzen.
Mit der Darstellung des Geschäftsverlaufs des NORDWEST-Konzerns ist auch der Geschäftsverlauf der Nordwest Handel AG verbunden, da die Nordwest Handel AG den Geschäftsverlauf maßgeblich prägt. Für die Nordwest Handel AG isoliert betrachtet entwickelt sich das Geschäftsvolumen wie folgt:
| Geschäftsvolumen NORDWEST Handel AG (brutto inkl. MwSt.) |
2020 in T€ |
2019 (berichtet)* in T€ |
2019 (angepasst)* in T€ |
Veränderung zum Vorjahr |
|---|---|---|---|---|
| Stahl | 1.302.778 | 1.225.877 | 1.225.932 | 6,3% |
| Bau-Handwerk-Industrie | 1.206.172 | 1.092.005 | 1.139.207 | 5,9% |
| Haustechnik | 256.032 | 188.669 | 214.424 | 19,4% |
| TeamFaktor/Services | 1.014.811 | 725.051 | 725.261 | 39,9% |
| Summe | 3.779.792 | 3.231.602 | 3.304.825 | 14,4% |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
*Infolge einer konzerninternen Umstrukturierung wurde das Vorjahresgeschäftsvolumen der NORDWEST Handel AG dahingehend angepasst.
Hinsichtlich näherer Darstellungen verweisen wir auf das Geschäftsvolumen des NORDWEST-Konzerns.
Der NORDWEST Konzern weist für das Jahr 2020 ein Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 6.819 T€ aus und unterschreitet damit das Vorjahresergebnis um 11,4%. Mit Blick auf das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) wird mit 11.234 T€ der Vorjahreswert lediglich um 2,3% verfehlt. Die unterschiedliche Entwicklung ergibt sich insbesondere aus Sondereinflüssen im Steueraufwand, welche im weiteren Verlauf erörtert werden. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie der Konzernanteilseigner liegt bei 2,13 € nach 2,40 € im Vorjahr.
Hinsichtlich der veröffentlichten Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 führt der NORDWEST Konzern wie folgt aus:
Die prognostizierte Geschäftsvolumens- und Ergebnisentwicklung weist für das Geschäftsjahr 2020 einen zweigeteilten Verlauf auf. Für das Geschäftsvolumen betrug das prognostizierte Wachstum im Geschäftsbericht 2019 +0% bis +10% ggü. dem Vorjahr. Mit einem Anstieg von +14,2% liegt das Geschäftsvolumen in 2020 über dieser prognostizierten Bandbreite. Der Anstieg ist dabei hauptsächlich auf die Entwicklung in den Geschäftsbereichen Stahl und TeamFaktor/Services zurückzuführen, die hinsichtlich ihrer Ergebnisauswirkung einen geringeren Einfluss aufweisen als die lagerstärkeren Bereiche. Dem gegenüber wurde im Geschäftsbericht ein Ergebnis vor Finanzergbenis und Steuern (EBIT) mit einer veröffentlichten Bandbreite von 12,1 Mio. € +/- 0,6 Mio. €, vorbehaltlich möglicher Einflüsse der COVID-19 Pandemie prognostiziert. Im Quartalsbericht per 30.09.2020 erfolgte dann bedingt durch die Einflussnahme der Pandemie auf den Geschäftsverlauf eine notwendige Konkretisierung der Prognose auf 11,0 Mio. € mit einer Range von +/- 0,3 Mio. €. Das im Jahr 2020 erzielte EBIT von 11,2 Mio.€ liegt damit innerhalb der angepassten Prognoserange.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 510.862 T€ (VJ 488.819 T€) setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäftes sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisionen und Skontoerträge zusammen. Trotz des Anstiegs der Umsatzerlöse um 4,5% sinkt das Rohergebnis um rund 0,7%. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die unterschiedliche Entwicklung der Umsatzerlöse in den Geschäftsarten. So hat der Anstieg der Umsatzerlöse im kleinmargigen Streckengeschäft von 3,5% einen größeren Einfluss auf die Umsatzerlöse als auf das Rohergebnis. Dem gegenüber steht die Entwicklung der Umsatzerlöse des NORDWEST eigenen Lagergeschäfts mit einem Anstieg von 7,8% und den damit verbundenen positiven Einfluss auf das Rohergebnis. Darüber hinaus enthalten die Umsatzerlöse des Vorjahres Erträge, die im Zusammenhang mit der im Mai 2019 stattgefundenen 100-Jahr-Feier der NORDWEST Handel AG stehen. Die korrespondierenden Aufwendungen waren in 2019 Bestandteil der sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
Die Umsatzerlöse gemäß Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):
| 2020 T€ |
2019 T€ |
Abw. in % |
|
|---|---|---|---|
| + Umsatzerlöse Streckengeschäft |
321.047 | 310.119 | 3,5% |
| + Umsatzerlöse Lagergeschäft |
157.855 | 146.403 | 7,8% |
| + Delkredereprovision |
44.199 | 45.890 | -3,7% |
| + Skontoerträge Zentralregulierung |
44.611 | 38.375 | 16,3% |
| + sonstige Erlöse |
10.741 | 8.521 | 26,1% |
| Eigenumsatz | 578.453 | 549.309 | 5,3% |
| - Skonto, Umsatzrückvergütungen |
-67.590 | -60.490 | 11,7% |
| Umsatzerlöse lt. GuV | 510.862 | 488.819 | 4,5% |
Die rückläufige Entwicklung der sonstigen Erträge beruht auf eine im Vorjahr vorgenommene Auflösung von Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferung und Leistung, die das Ergebnis positiv beeinflusst haben.
Aufgegliedert auf Segmentebene steigen die Umsatzerlöse im Segment Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I) bedingt durch ein gestiegenes Geschäftsvolumen im Lagergeschäft. Im Segment H/ HAGRO spiegelt sich die insgesamt positive Entwicklung der Geschäftsvolumina geschäftsartenbedingt nicht in den Segmenterlösen wider. Insbesondere belasten rückläufige Volumina im Lager- und Streckengeschäft die Segmenterlöse. Die höheren Segmenterlöse im Segment Stahl resultieren aus einem Anstieg im Streckengeschäft, während die Steigerung der Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung (DL) auf die sehr gute Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH zurückzuführen ist. In den Segmenterlösen der Überleitungsrechnung führen insbesondere die im Zusammenhang mit dem 100-jährigen Firmenjubiläum erhaltenen WKZ Zuwendungen der Lieferanten im Vorjahr zu einer deutlichen Reduzierung der Überleitung.
| Jahr | B-H-I | H / HAGRO |
S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2020 | 162.436 | 20.979 | 320.721 | 4.073 | 1.798 | 510.006 |
| 2019 | 144.562 | 21.407 | 315.281 | 3.040 | 4.064 | 488.354 |
Aufgliederung Umsatzerlöse NORDWEST Konzern nach Segmenten
Es ist zu berücksichtigen, dass es bedingt durch die Umlage von erlöstragenden administrativen Bereichen auf die ausgewiesenen Segmente zu einem im Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST Konzerns abweichenden Ausweis der
Umsatzerlöse kommt. Für die weiteren Ausführungen zur Entwicklung der Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung im Konzernanhang.
Der NORDWEST Konzern beschäftigte am 31.12.2020 386 Mitarbeiter (Köpfe, Stichtag) und damit 7 Mitarbeiter mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Der Anstieg des Personalaufwandes um 1.129 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus einem in 2019 und 2020 getätigten Ausbau des Personalstamms. Des Weiteren beinhaltet diese Position Aufwendungen für in 2020 vorgenommene Personalfreisetzungen, die erst im weiteren Geschäftsverlauf zu einer Entlastung dieser Position beitragen.
Der Entwicklung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist auf einen Rückgang der Reise-, Bewirtungs- und Veranstaltungskosten zurückzuführen, der im Zusammenhang mit den Lockdownfolgen der COVID-19 Pandemie steht. Des Weiteren wird das Vorjahr durch Aufwendungen für die im Mai 2019 stattgefundene 100-Jahr-Feier der NORDWEST Handel AG belastet. Die dazu korrespondierenden Erträge sind Bestandteil der Umsatzerlöse. Gegenläufig steigen mit Blick auf den weiteren Ausbau des nordwesteigenen Lagergeschäftes die Kosten für Lagerung und Transport gegenüber dem Vorjahr deutlich an.
Das Delkredereergebnis, als eine saldierte Größe aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen umfasst im Wesentlichen Forderungsverluste, Zuführungen zu Wertberichtigungen sowie die Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen, sinkt gegenüber dem Vorjahr um 701 T€ auf 1.275 T€. Während die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen das Vorjahresniveau übersteigt, unterschreitet die Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen. Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in einer separaten Zeile in der Konzern-GuV dargestellt. Diese betragen im aktuellen Berichtszeitraum 1.873 T€ (VJ 3.369 T€) und sind Teil des Delkredereergebnisses. Im Vorjahr wurde innerhalb dieses Postens eine Risikovorsorge für mögliche Forderungsausfälle im Zusammenhang mit der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte" in Höhe von 763 T€ berücksichtigt.
Die Erhöhung des negativen Finanzergebnisses im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf die Ausweitung der Geschäftsvolumina bei der TeamFaktor NW GmbH und der NORDWEST Handel AG in 2020 mit einer einhergehenden Ausweitung der Inanspruchnahme von Kreditmitteln zurückzuführen sowie auf Aufwendungen für Nachzahlungszinsen im Zusammenhang mit der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte" in Höhe von 237 T€. Darüber hinaus beinhaltet das Vorjahr Rückstellungen für Zinsaufwendungen auf Umsatzsteuernachzahlungen für die Jahre 2015 bis 2018 im Zusammenhang mit dem zuvor genannten Sachverhalt in Höhe von 676 T€.
Zusätzlich trug das niedrigere Zinsniveau für Pensionsrückstellungen ebenfalls zu diesem Effekt bei.
Die Ertragsteuern in Höhe von 3.355 T€ beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Zuführung zu den Steuerrückstellungen auf die Jahresergebnisse 2020 von NORDWEST sowie ihrer Tochtergesellschaften. Die tatsächliche Steuerquote beträgt 32,97 % und entspricht damit nahezu der erwarteten Konzernsteuerquote von 32,8 %. Im Vorjahr war die Steuerquote aufgrund von Besonderheiten, wie der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge durch eine konzerninterne Umstrukturierung, sehr gering.
Die Bilanzsumme zum 31.12.2020 beläuft sich auf rd. 270.360 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 16.300 T€ angestiegen. Während die langfristigen Vermögenswerte um rund 1.099 T€ leicht angestiegen sind, führt insbesondere die Ausweitung der Zahlungsmittel und der übrigen Forderungen und Vermögenswerte zu einem Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um 15.201 T€.
Insgesamt sind die langfristigen Vermögenswerte um rund 1,1 Mio. € leicht angestiegen. Dies resultiert insbesondere aus neu herausgegebenen Warendarlehen für einzelne, langfristige Fachhandelspartner-Engagements. Kompensierend wirkte der Rückgang des Sachanlagevermögens bei konstanten Abschreibungen, aber einer zurückhaltenden Investitionsstrategie angesichts der Covid-19 Pandemie.
Die Nutzungsrechte im Zusammenhang mit IFRS 16 haben sich entsprechend der Entwicklung der Verbindlichkeiten um 446 T€ reduziert und betreffen insbesondere Technische Anlagen in unserem Lager sowie die geleasten PKW der Gesellschaft.
Insbesondere die Ausweitung der Zahlungsmittel und der sonstigen Forderungen führt zu dem deutlichen Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte.
Bedingt durch das im Geschäftsjahr initiierte Factoring-Programm mit einem Finanzdienstleistungsinstitut steigen trotz deutlich gewachsener Umsatzvolumina die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht an, sondern spiegeln sich vielmehr in der Erhöhung der Zahlungsmittel zum Geschäftsjahresende wider. Durch diesen Effekt verringern sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 12.864 T€.
Die übrigen Forderungen und Vermögenswerte enthalten erstmals die Sicherheitseinbehalte des oben erwähnten Factoring-Instituts und steigen aus diesem Grund deutlich an. Daneben
sind geschäftsvolumenbedingte Erhöhungen offener Ansprüchen gegenüber Industriepartnern zu verzeichnen.
Die aktiven latenten Steuern verringern sich insbesondere aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen.
Trotz der weiterhin positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes in der Muttergesellschaft und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit in der COVID-19-Krise, konnte das Vorratsvermögen um 5,1% reduziert werden. Dies ist insbesondere auf die weitere Bestandsoptimierung in der Haustechnik zurückzuführen.
Die liquiden Mittel sind von 13.763 T€ auf 26.539 T€ deutlich erhöht; dies resultiert neben den gestiegenen Zahlungsmitteln aus dem initiierten Factoring-Programm mit einem Finanzdienstleistungsinstitut auch aus höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Trotz deutlicher Erhöhung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss sinkt die Eigenkapitalquote aufgrund der vorbeschriebenen Effekte, die zu einer Bilanzverlängerung führen, leicht von 28,6% auf jetzt 28,4%.
Bei einem konstant niedrigen Referenzzinssatz für die Bewertung der Pensionsrückstellungen und gleichzeitiger Absenkung des Rententrends von 1,25% auf 1,00% geht dieser Posten um rund 0,4 Mio. € zurück.
Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen enthalten in Höhe von 2.823 T€ Rückstellungen für fachhandelspartnerbezogene Auszahlungen, die sich zum Teil aus der deutlichen Erhöhung der Abrechnungsvolumina ergeben. Im Hinblick auf die Gesamthöhe der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen wirkten insbesondere geringere Rückstellungen für erfolgsbezogene Prämien an die leitenden Angestellten des Konzerns kompensatorisch.
Der weitere Ausbau der Geschäftsvolumina führt auch zu einem Anstieg der Verbindlichkeiten insgesamt. Die deutliche Ausweitung des Factoring-Geschäfts erhöht geschäftsartenbedingt die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten aus Refinanzierungsgründen um rund 2,9 Mio. €. Das Factoringgeschäft der TeamFaktor wird durch zwei Finanzdienstleistungsinstitute refinanziert, welche in Summe 40 Mio. € Refactoringlinien zur Verfügung stellen. Es handelt sich hierbei um unechte Verfahren, bei welchen das Ausfallrisiko bei der TeamFaktor verbleibt. Die Laufzeiten sind bis August 2021 bzw. Oktober 2022 befristet und werden auf Basis eines Marktzinses mit einem Margenaufschlag variabel verzinst. Darüber hinaus refinanziert sich die TeamFaktor im Rahmen des konzerninternen
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Cash-Poolings, bei welchem eine max. Inanspruchnahme von 25 Mio. € vereinbart ist. Auch diese Finanzierung wird auf Basis eines Marktzinses mit einem Margenaufschlag variabel verzinst. Eine Befristung ist nicht vorgesehen.
Die Ertragsteuerschulden enthalten insbesondere Steuern für noch nicht abgerechneten Steueraufwand der Geschäftsjahre 2019 und 2020 sowie Steueraufwand aus Folgeeffekten für die Jahre 2017 bis 2019 aus der laufenden Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012 bis 2018.
Die sich ergebenden Finanzierungsnotwendigkeiten bei der NORDWEST Handel AG und ihren Tochtergesellschaften wurden grundsätzlich durch eigene Mittel abgedeckt. Es waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im Geschäftsjahr pünktlich nachzukommen. Bei der NORDWEST Handel AG bestehen Kreditmittel für die Finanzierung der operativen Tätigkeit, die jedoch zum 31.12.2020 nicht in Anspruch genommen wurden. Für die Investitionen in den Standort Dortmund bestehen langfristige Kreditverbindlichkeiten. Diese Darlehen valutieren zum Stichtag mit 9.842 T€. Die Tilgungen erfolgten planmäßig.
Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus dem neuen Factoring-Programm aus dem unechten Factoring in Höhe von 2,9 Mio. €.
Die Verbindlichkeiten aus Leasing haben sich im Vergleich zum Vorjahr von insgesamt Mio. € 2,9 auf Mio. € 2,5 reduziert; dies begründet sich insbesondere durch die planmäßigen Abschreibungen auf die bestehenden Leasinggegenstände und einen in Summe konstanten Bestand.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart sind. Die erste Verlängerungsoption wurde im abgelaufenen Jahr wahrgenommen, so dass der Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis zum 28. November 2025 verlängert wurde. Zum 31. Dezember 2020 erfolgte keine Inanspruchnahme. Folgende Sicherheiten werden gestellt:
Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die sämtlich in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wesentlichen Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) konsequent überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
NORDWEST betreibt zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutterund Tochterunternehmen die Kosten für Kreditinanspruchnahmen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit entwickelte sich trotz des sinkenden Jahresergebnisses aufgrund der oben aufgeführten Effekte aus dem neuen Factoring-Programm mit einem Finanzdienstleistungsinstitut äußerst positiv. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit zeigt sich aufgrund der zurückhaltenden Investitionstätigkeit im laufenden Jahr leicht verbessert. Der Posten Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten betrifft ebenfalls das initiierte Factoring-Programm und lässt den Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit deutlich zurückgehen. Insgesamt ergibt sich aus den vorgenannten Effekten eine Erhöhung der liquiden Mittel um rund 12.776 T€.
Die NORDWEST Handel AG weist für das Jahr 2020 einen Jahresüberschuss, der nach handelsrechtlichen Grundsätzen ermittelt wurde, in Höhe von 5.733 T€ aus und bewegt sich mit 9,9% über dem Vorjahr, während das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) von 8.813 T€ den Vorjahreswert um 12,3% übertrifft. Getragen wird diese im Vergleich zum NORDWEST Konzern deutlich positivere Entwicklung durch den mit Wirkung vom 01.01.2020 erworbenen Kundenstamm der Nürnberger Produktionsverbindungshandels GmbH und den damit verbundenen Erträgen.
Hinsichtlich der veröffentlichten Prognosen für das Geschäftsjahr 2020 führt die NORDWEST Handel AG wie folgt aus:
Das in 2020 erzielte Geschäftsvolumen übersteigt die im Lagebericht 2019 prognostizierte Range von +0% bis +10% mit einem Anstieg von 14,4%. Mit Blick auf das erzielte Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) in Höhe von 8,8 Mio. € wird ein Wert innerhalb der ursprünglich genannten Bandbreite von 8,4 Mio. € +/-0,6 Mio. € erreicht. Das EBIT ist positiv beeinflusst durch den Erwerb des Kundenstammes zum 01. Januar 2020 von der Nürnberger Produktionsverbindungshandels GmbH. Die im Geschäftsbericht 2019 veröffentlichte Prognose der NORDWEST Handel AG enthielt diese innerkonzernliche Verschiebung noch nicht.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung der NORDWEST Handel AG ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 504.494 T€ (VJ 482.156 T€) setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäftes sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisionen und Skontoerträgen zusammen. Mit dem Anstieg der Umsatzerlöse um 4,6% steigt das Rohergebnis geschäftsartenbedingt nur unterproportional um rund 0,7% an. Mit Blick auf die einzelnen Einflussfaktoren wird auf die Ertragslage des NORDWEST Konzerns verwiesen.
| 2020 T€ |
2019 T€ |
Abw. in % |
|
|---|---|---|---|
| + Umsatzerlöse Streckengeschäft |
321.047 | 310.119 | 3,5% |
| + Umsatzerlöse Lagergeschäft |
157.855 | 146.403 | 7,8% |
| + Delkredereprovision |
43.084 | 43.014 | 0,2% |
| + Skontoerträge Zentralregulierung |
44.070 | 37.734 | 16,8% |
| + sonstige Erlöse |
5.200 | 3.904 | 33,2% |
| Eigenumsatz | 571.256 | 541.175 | 5,6% |
| - Skonto, Umsatzrückvergütungen |
-66.762 | -59.019 | 13,1% |
| Umsatzerlöse lt. GuV | 504.494 | 482.156 | 4,6% |
Die Umsatzerlöse gemäß Gewinn- und Verlustrechnung entwickeln sich wie folgt (in T€):
Die NORDWEST Handel AG beschäftigte am 31.12.2020 338 Mitarbeiter (Köpfe, Stichtag) und damit 8 mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Der Anstieg des Personalaufwandes um 404 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus einem in 2019 und 2020 getätigten Ausbau des Personalstamms. Des Weiteren beinhaltet dieser Posten Aufwendungen für in 2020 vorgenommene Personalfreisetzungen, die erst im weiteren Geschäftsverlauf zu einer Entlastung dieses Postens beitragen. Zudem führt die Absenkung des Rententrends zu einem Rückgang der Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen im Einzelabschluss der NORDWEST Handel AG.
Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist maßgeblich durch die einmaligen Aufwendungen im Vorjahr für die 100-Jahr-Feier der NORDWEST Handel AG beeinflusst. Die korrespondierenden Erträge waren im Vorjahr Bestandteil der Umsatzerlöse. Darüber hinaus ist ein Rückgang der Reise-, Bewirtungs- und Veranstaltungskosten festzustellen, die in Zusammenhang mit den Lockdownfolgen der Covid-19-Pandemie stehen. Gegenläufig dazu steigen mit Blick auf den weiteren Ausbau des nordwesteigenen Lagergeschäftes die Kosten für Lagerung und Transport gegenüber dem Vorjahr deutlich an. Ferner wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Geschäftsjahr 2019 aufgrund der Folgen der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte" belastet.
Das Delkredereergebnis, welches sich im Wesentlichen aus Forderungsverlusten, Zuführungen zu Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie der Auflösung und Inanspruchnahme dieser Größen zusammensetzt steigt gegenüber dem Vorjahr auf 759 T€. Der Ausweis dieses Postens erfolgt innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Während die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen das Vorjahresniveau übersteigt, unterschreitet die Vorsorge für einzelwertberichtigte Engagements das Vorjahresvolumen.
Die Minderung des Finanzergebnisses im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich insbesondere aus im Vorjahr aktivierten Beteiligungserträgen gegen ein verbundenes Unternehmen von 600 T€. Im Berichtszeitraum wirkten sich weiterhin Auszahlungen für Nachzahlungszinsen im Zusammenhang mit Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte" in Höhe von 232 T€ negativ auf das Finanzergebnis aus (Vj. 589 T€). Darüber hinaus führte die Ausweitung der Geschäftsvolumina und der damit einhergehenden Ausweitung der unterjährigen Inanspruchnahme des Kontokorrentkredits im Geschäftsjahr 2020 zu Mehraufwendungen von 298 T€.
Die Ertragssteueraufwendungen in Höhe von 2.709 T€ (VJ 2.729 T€) beinhalten neben den bereits geleisteten Vorauszahlungen eine Zuführung zur Rückstellung für Steuern auf das Jahresergebnis 2020.
Die Bilanzsumme zum 31.12.2020 beläuft sich auf rd. 227.085 T€ und ist gegenüber dem Vorjahr um rund 26.164 T€ gestiegen. Während die langfristigen Immateriellen Vermögensgegenstände aufgrund des Erwerbs des Kundenstammes von der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH deutlich gestiegen sind, führte eine zurückhaltende Investitionsstrategie aufgrund der COVID-19-Pandemie bei planmäßigen Abschreibungen zu einem Rückgang des Sachanlagevermögens.
Das Finanzanlagevermögen enthält mit unverändert 7.216 T€ ein der TeamFaktor NW GmbH nachrangig gewährtes Darlehen in Höhe von 5.000 T€, das zur Zinsoptimierung im Konzern beiträgt. Insgesamt bleibt das Finanzanlagevermögen auf einem konstanten Niveau.
Insbesondere die Ausweitung der Zahlungsmittel, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der sonstigen Forderungen führt zu dem deutlichen Anstieg des Umlaufvermögens. Bedingt durch das im Geschäftsjahr initiierte Factoring-Programm mit einem Finanzdienstleistungsinstitut steigen trotz deutlich gewachsener Umsatzvolumina die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nur mit rd. 6% an, während die Zahlungsmittel zum Geschäftsjahresende um rd. 101% ansteigen. Kompensatorisch wirkte die Reduzierung des Vorratsvermögens um 1.547 T€. Trotz der weiterhin positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit in der COVID-19-Krise, konnte das Vorratsvermögen um 5,1% reduziert werden. Dies ist insbesondere auf die weitere Bestandsoptimierung in der Haustechnik zurückzuführen.
Das Factoring umfasst insbesondere ein echtes Factoring, mit einem Abgang von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von Mio. € 12,8 zum Bilanzstichtag sowie auch ein unechtes Factoringprogramm mit einem Volumen von Mio. € 2,9. Dies folgt den vertraglichen Vereinbarungen, wonach beim sog. echten Factoring durch den Finanzdienstleister das Ausfallrisiko in voller Höhe übernommen wird. Insoweit handelt es sich hierbei um ein "True-Sale"-Geschäft, was zu einem entsprechenden Abgang der Forderungen führt. Beim unechten Factoring verbleibt dagegen das Ausfallrisiko beim Forderungsverkäufer. In diesem Fall dient das Factoring ausschließlich der Refinanzierung und führt dementsprechend nicht zu einem Abgang der Forderungen.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhen sich im Vergleich zum Vorjahr um 1.823 T€ und betragen nunmehr 8.654 T€. Die Erhöhung ergibt sich insbesondere aus der deutlichen Erhöhung der Inanspruchnahme des Cash-Poolings durch die TeamFaktor NW GmbH.
Der Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände von 11.097 T€ auf jetzt 15.093 T€ ergibt sich zum einen aus den erstmals bilanzierten Sicherheitseinbehalten des oben erwähnten neuen Factoring-Programms mit einem Finanzdienstleistungsinstitut sowie aus einem Anstieg von offenen Ansprüchen gegen Industriepartner.
Bedingt durch das im abgelaufenen Geschäftsjahr initiierte Factoring-Programm mit einem Finanzdienstleistungsinstitut sowie deutlich höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen stiegen die Zahlungsmittel um 13.006 T€ auf jetzt 25.992 T€. Von den gesamten Zahlungsmitteln entfallen 1,5 Mio. € (VJ: 1,5 Mio. €) auf verpfändete Guthaben.
Die Eigenkapitalquote sinkt trotz des höheren Bilanzgewinns bei einer deutlich steigenden Bilanzsumme von 32,3 % auf jetzt 30,0 %.
Trotz des weiteren Rückgangs des maßgeblichen 10-Jahres-Durchschnittszinses der Deutschen Bundesbank, welcher weiter deutlich auf den HGB-Rechnungszins durchschlägt, ergibt sich nur ein leichter Anstieg der Pensionsrückstellungen. Hierbei wirkte vor allen Dingen die Rücknahme des Rententrends um 0,25% auf jetzt 1,00% kompensatorisch.
Die Steuerrückstellungen enthalten Ertragsteuern für das laufende Ergebnis sowie Ertragund Umsatzsteuernachzahlungen, die sich aus der noch nicht formal abgeschlossenen Betriebsprüfung ergeben.
Der Anstieg der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen ergibt sich aus Rückstellungen für fachhandelspartnerbezogene Auszahlungen, die sich zum Teil aus der deutlichen Erhöhung der Abrechnungsvolumina ergeben. Im Hinblick auf die Gesamthöhe der sonstigen kurzfristigen Rückstellungen wirkten insbesondere geringere Rückstellungen für erfolgsbezogene Prämien an die leitenden Angestellten der NORDWEST Handel AG kompensatorisch.
Der weitere Ausbau der Geschäftsvolumina führt zu einem deutlichen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Diese steigen im Geschäftsjahr um 19,04% auf 113.028 T€.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten vor allen Dingen solche, die das Cash-Pooling zwischen NORDWEST Handel AG und seinen Töchtern beinhalten. Aufgrund der stabilen und guten Liquiditätssituation konnten hier deutlich mehr Liquidititätsüberschüsse für die AG generiert werden.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart sind. Die erste Verlängerungsoption wurde im abgelaufenen Jahr wahrgenommen, so dass der Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis zum 28. November 2025
verlängert wurde. Zum 31. Dezember 2020 erfolgte keine Inanspruchnahme. Folgende Sicherheiten werden gestellt:
Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) konsequent überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Seit dem Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso soll die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns durch vorausschauende Finanzmittelplanung erhöht werden. Die Ein- und Auszahlungen aus dem Cash-Pooling sind Bestandteil des Cashflows aus Investitionstätigkeit.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit entwickelte sich bei einem gestiegenen Jahresüberschuss aufgrund der oben aufgeführten Effekte aus dem neuen Factoring-Programm mit einem Finanzdienstleistungsinstitut sowie der Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten äußerst positiv.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit ist geprägt durch die Auszahlungen für den Erwerb des Kundenstamms der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und führt im Geschäftsjahr zu einem deutlichen Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit. Der Posten Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten betrifft ebenfalls Einzahlungen aus dem neu initiierten Factoring-Programm im Rahmen des unechten Factorings und lässt den Mittelabfluss auf Finanzierungstätigkeit deutlich zurückgehen. Insgesamt ergibt sich aus den vorgenannten Effekten eine Erhöhung der liquiden Mittel um rund 12.897 T€.
Das Geschäftsjahr 2020 stand weltweit ganz im Zeichen von Covid-19 und den Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung dieser Pandemie. Trotz dieser schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kann die NORDWEST Handel AG ihr Geschäftsvolumen gegenüber dem Vorjahr steigern. Der Einfluss der Pandemie ist trotzdem deutlich spürbar. Während die baunahen Bereiche ein konstantes Wachstum aufweisen, sind es insbesondere die industrienahen Bereiche, in denen die Folgen der wirtschaftlich angespannten Lage deutlich werden. So sind insbesondere das Factoring Geschäft der TeamFaktor NW GmbH sowie der Bereich Stahl Treiber der positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens und damit Bereiche, die im Vergleich zu den lagerstärkeren Bereichen, eine geringere Bedeutung für die Ergebnisentwicklung haben. Dies spiegelt sich im Ergebnis des Konzerns wider, das trotz eines höheren Geschäftsvolumens mit 0,9 Mio. € unter dem Vorjahresniveau liegt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das Ergebnis in 2020 trotz der widrigen Rahmenbedingungen nach dem Rekordjahr 2019 immer noch das zweitbeste Ergebnis in der Firmengeschichte ist. Daher geht NORDWEST trotz der unsicheren Prognosen aufgrund der anhaltenden COVID-19 Pandemie zuversichtlich in das neue Geschäftsjahr.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat NORDWEST das im Geschäftsbericht 2019 für das Geschäftsjahr 2020 prognostizierte Geschäftsvolumen übertroffen. Der Anstieg des Geschäftsvolumens ist dabei jedoch hauptsächlich auf die Entwicklung in den Geschäftsbereichen Stahl und TeamFaktor/Services zurückzuführen, die eine geringere Bedeutung für die Ergebnisentwicklung der NORDWEST Handel AG haben als die lagerstärkeren Bereiche. Dies führt dazu, dass das ursprünglich im Geschäftsbericht prognostizierte EBIT verfehlt wird. Das im Zwischenergebnis per 30.09.2020 aufgrund der COVID-19 Pandemie angepasste prognostizierte EBIT wird an der oberen Bandbreite erreicht. NORDWEST blickt trotz der konjunkturellen Unsicherheiten zuversichtlich auf das Jahr 2021. In enger Zusammenarbeit mit den angeschlossenen und zukünftigen Fachhandelspartnern und in Abhängigkeit von der weiteren konjunkturellen Entwicklung wird sowohl bei der Entwicklung des Geschäftsvolumens als auch bei der Entwicklung des EBIT mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr gerechnet.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 gab es einen konjunkturellen Einbruch in nahezu allen Wirtschaftsbereichen in Deutschland. Besonders starke Einbrüche gab es in den Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich Gastgewerbe und Handel. Lediglich das
Baugewerbe konnte sich in der Krise behaupten. Insgesamt gesehen gab es das ganze Jahr über eine negative konjunkturelle Entwicklung, besonders im zweiten Quartal. Während im ersten Quartal eine negative Entwicklung von -1,7% zu verzeichnen war, folgte im zweiten Quartal eine stark negative Entwicklung von -11,3%. Im zweiten Halbjahr erholte sich die Wirtschaft zwar leicht, jedoch war auch im dritten und vierten Quartal eine negative Entwicklung zu verzeichnen, sodass das BIP in 2020 insgesamt um -5,0% gesunken ist.
| 2019 Ist | Prognose 2020 | 2020 Ist* | Prognose 2021 | |
|---|---|---|---|---|
| BMWi | 0,6% | 1,1% | -5,0% | 3,0% |
| ifo | 0,6% | 1,2% | -5,1% | 4,2% |
| IfW | 0,6% | 1,0% | -5,2% | 3,1% |
*Schätzungen
Die Experten sind sich einig, dass die zweite Corona-Welle nicht so einen starken Einfluss auf die Wirtschaft haben wird wie die erste im Frühjahr 2020, diese aber dennoch weiterhin deutlich spürbar in ihrer Entwicklung belastet. Insgesamt wird für das kommende Jahr 2021 von einer Erholung des BIP ausgegangen, jedoch haben die Institute ihre zur Jahresmitte 2020 veröffentlichten Prognosen zwischenzeitlich nach unten korrigieren müssen. Aktuell gehen sowohl das Institut für Weltwirtschaft (IfW) als auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in ihrer aktuellen Konjunkturprognose aus Dezember 2020 bzw. im Januar 2021 davon aus, dass das BIP im kommenden Jahr 2021 um 3,1% bzw. 3,0% steigen wird. Das ifo Institut ist dabei optimistischer und rechnet mit einem Anstieg von 4,2%.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ist der Meinung, dass die Wirtschaftsleistung von vor der Pandemie erst Mitte 2022 wieder erreicht werden könne. Ziel sei es die Corona-Krise zu überwinden, sich zu erholen und Strukturen zu stärken.
Das abgelaufene Jahr 2020 stand im Zeichen der COVID-19 Pandemie. Dabei haben die durch die Regierung beschlossenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie unterschiedlich auf den Geschäftsverlauf der NORDWEST Fachhandelspartner eingewirkt. Während der baunahe Sektor das Jahr über weiterhin volle Auftragsbücher vorweisen konnte, haben insbesondere die industrienahen Bereiche wie Präzisionswerkzeuge,
Schweißtechnik sowie Werkstatt- und Industriebedarf deutliche Einschnitte zu verzeichnen. Dem gegenüber steht die aktuell rückläufige Entwicklung der Fallzahlen sowie der Beginn von flächendeckenden Impfungen. Diese Punkte stimmen uns verhalten positiv, dass die Dynamik des neuen Geschäftsjahres nicht ausschließlich durch einen Inzidenzwert, sondern wieder durch die Leistungsfähigkeit der angeschlossenen Industrie- und Fachhandelspartner bestimmt wird. Das NORDWEST Management rechnet daher für das Jahr 2021 mit einer positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens und damit einhergehend mit der Steigerung des operativen Ergebnisses vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT).
Ein tragendes Element für diese positive Entwicklung stellt die weiterhin steigende Zahl der angeschlossenen Fachhandelspartner dar, welche sich im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 im Saldo um insgesamt 34 erhöht hat. Durch den teilweise unterjährigen Start der Zusammenarbeit, kommt der Zuwachs erfahrungsgemäß erst im zweiten Jahr der Zusammenarbeit vollumfänglich zum Tragen.
Die für das Geschäftsjahr 2021 gesetzten Prämissen im Hinblick auf die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche und Geschäftsarten werden im Folgenden näher erläutert.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie steht nach einem herausfordernden Geschäftsjahr 2020 vor der Aufgabe, die konjunkturelle Schwächephase hinter sich zu lassen und den langfristig eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fortzusetzen. Die zweigeteilte Entwicklung zwischen den industrienahen Warengruppen, welche im abgelaufenen Geschäftsjahr einen zweistelligen Umsatzrückgang zu verzeichnen hatten und den baunahen Warengruppen, deren positive Entwicklung das Jahr über durch volle Auftragsbücher getragen wurde, wird sich voraussichtlich im kommenden Geschäftsjahr 2021 annähern.
Während im Baubereich von einer weiterhin positiven Entwicklung im Wohnungsbau ausgegangen wird, ist für die gewerbliche Immobilienwirtschaft mit einer Abschwächung der Investitionen und somit mit einem Auftragsrückgang zu rechnen. Insgesamt wird für diesen Bereich ein Geschäftsvolumen leicht unter dem Vorjahreswert erwartet. Der Geschäftsbereich Handwerk & Industrie wurde bisher deutlicher durch die COVID-19 Pandemie beeinflusst. Dazugehörige Bereiche wie der technische Handel und Arbeitsschutz konnten zwar bedingt durch die in der Lockdown Phase verstärkte Nachfrage an Hygieneschutzartikel an Geschäftsvolumen hinzugewinnen, Bereiche wie Präzisionswerkzeuge, Schweißtechnik, aber auch Handwerkzeuge hingegen haben deutlich an Volumen verloren. Positiv stimmt die Entwicklung im vierten Quartal, in dem eine spürbare Belebung der Geschäftsaktivitäten festzustellen war. Das Fortschreiben dieser
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Entwicklung führt zu der Prognose einer insgesamt positiven Entwicklung für das kommende Geschäftsjahr in diesem Bereich.
Unter Berücksichtigung der zuvor genannten Prämissen und unter der Annahme einer unveränderten nicht einzuschätzenden Einflussnahme der COVID-19 Pandemie wird für 2021 im Geschäftsbereich Bau, Handwerk & Industrie mit einer Entwicklung von -2% bis +8% gegenüber dem Vorjahr gerechnet.
Im Geschäftsbereich Stahl kann der Anstieg der abgesetzten Tonnage im aktuellen Berichtszeitraum ein im Vergleich zum Vorjahr geringeres Preisniveau vollständig kompensieren und insgesamt eine Ausweitung der Geschäftsvolumina bewirken. Grundlage für diese Entwicklung bildet die vertrauensvolle Zusammenarbeit innerhalb des Stahlverbund PHOENIX. Mit Blick auf die Produktgruppen weist sich insbesondere der Anteil an baunahen Produkten als Umsatztreiber aus. Dies wiederum führt zusammen mit den bereits für den Baubereich genannten Prämissen zu der Annahme, dass die Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 voraussichtlich nicht in Höhe der zuletzt gezeigten Wachstumsraten fortgesetzt wird, sondern vielmehr durch eine Abschwächung der Konjunktur im Bauhauptgewerbe geprägt sein wird. Zudem können Produktionsengpässe und ein damit einhergehender Preisanstieg sowie der Einfluss von Handelskonflikten auf die globalen Märkte die weitere Entwicklung zusätzlich belasten. Der Unsicherheit in der Stahlbranche wird unter Verwendung einer Szenariobetrachtung entgegengetreten.
Für das ermittelte Basisszenario wird eine Schwankung der abgesetzten Tonnage um den Vorjahreswert unterstellt, welche zusammen mit einer stabilen Preisentwicklung zu einer Entwicklung der Geschäftsvolumina innerhalb einer Range von -5% bis zu +9% gegenüber dem Vorjahr führt. Daneben impliziert das ermittelte Positivszenario mit einer sowohl positiven Tonnagen- als auch Preisentwicklung, einen möglichen Anstieg von bis zu 6%-Punkten oberhalb des Basisszenarios. Demgegenüber wird im Negativszenario, bei einer rückläufigen Tonnagen- und Preisentwicklung von einem um bis zu 15% geringerem Geschäftsvolumen als im Vorjahreszeitraum ausgegangen. Für alle drei Szenarien wird von einer unveränderten Einflussnahme der COVID-19 Pandemie ausgegangen.
Der Geschäftsbereich Haustechnik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr insbesondere durch den Start der Hategro e.G. und der damit verbundenen Aufnahme weiterer Fachhändler das abgerechnete Geschäftsvolumen gesteigert. Dies zeigt, dass mit dem eingeschlagenen Kurs, Händlerkompetenzen in einer eigenständigen Genossenschaft zu bündeln und die organisatorische Neuausrichtung des Bereiches zu forcieren, wichtige Leitplanken für die weitere positive Entwicklung gesetzt wurden. Demgegenüber stehen weiterhin die Herausforderungen im Branchenumfeld, die insbesondere durch einen gestiegenen Preisdruck und der Einflussnahme der COVID-19 Pandemie weiter an Schärfe
hinzugewonnen haben und den am Markt bestehenden Verdrängungswettbewerb zusätzlich antreiben.
Für das Geschäftsjahr 2021 wird für das Geschäftsfeld Haustechnik von einer prognostizierten Entwicklung der Geschäftsvolumina, unter Berücksichtigung der zuvor genannten Einflussfaktoren, von -5% bis +10% gegenüber dem Vorjahreswert ausgegangen.
Der Geschäftsbereich TeamFaktor/Services sieht auch für 2021 einen Ausbau seiner Geschäftsaktivitäten vor. Wesentlicher Wachstumsfaktor ist dabei weiterhin das Factoringgeschäft der TeamFaktor NW GmbH, deren Entwicklung auch in 2021 durch einen weiterhin guten Zuspruch aus dem NW-Händlerkreis positiv beeinflusst werden wird. Insgesamt profitiert die Factoringbranche nach wie vor davon, dass Factoring verstärkt als ergänzende Wachstumsfinanzierung gesehen wird, welche auf vorhandene Vermögenswerte abstellt. Zusätzlich bietet der Geschäftsbereich seinen angeschlossenen Fachhandelspartnern ein breit gefächertes Portfolio an Rahmenabkommen, die NORDWEST mit externen Anbietern abgeschlossen hat. Für 2021 wird für den gesamten Geschäftsbereich ein Anstieg des Geschäftsvolumens von +10% bis zu +20% gegenüber dem Vorjahr erwartet.
Das operative Geschäft von NORDWEST setzt sich aus den Kerngeschäftsbereichen Stahl, Bau-Handwerk-Industrie und Haustechnik zusammen. Innerhalb der Geschäftsbereiche werden die Produkte und Dienstleistungen grundsätzlich über die drei Geschäftsarten Zentralregulierung, Lager und Strecke angeboten. Die Geschäftsmatrix ist im Abschnitt zu den Grundlagen der AG erläutert. Im Folgenden werden die Erwartungen für die Entwicklung der beiden wichtigsten Geschäftsarten Lager und Zentralregulierung vorgestellt. Das Streckengeschäft ist hauptsächlich von der Entwicklung des Geschäftsbereiches Stahl abhängig, auf das an dieser Stelle verwiesen wird.
Für das Lagergeschäft wird in 2021 trotz der aufgrund der COVID-19 Pandemie unsicheren konjunkturellen Rahmenbedingungen mit einer Ausweitung des Geschäftsvolumens gerechnet. Grundlage dieser Entwicklung sind Maßnahmen zum Ausbau des eigenen Sortimentes sowie zur weiteren Steigerung der bereits sehr guten Lieferfähigkeit und der Zuverlässigkeit. Ein weiterer wichtiger Baustein für die Zukunft des Lagergeschäfts sind die Investitionen in das Logistikprojekt. Hier wird der Bau eines neuen wirtschaftlich und logistisch optimalen sowie für die Zukunft robusten, flexiblen und modernen Zentrallagers geplant. Dieses Projekt in Verbindung mit den oben aufgeführten Maßnahmen wird dazu beitragen, dass das NORDWEST Lager für die Zukunft gut aufgestellt ist und eines der besten und funktionsfähigsten Lager in der Branche bleibt.
In der Zentralregulierung hat die Überwachung der Kreditrisiken einen sehr hohen Stellenwert. Für 2021 wird im wahrscheinlichsten Geschäftsverlauf mit keinen gravierenden außerplanmäßigen Forderungsausfällen gerechnet, die das Ausmaß der vorhandenen umfangreichen Risikovorsorge überschreiten.
Mit Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und unter Hinzunahme des im Geschäftsfeld Stahl skizzierten Basis-Szenarios erwartet das NORDWEST-Management für das Geschäftsjahr 2021 beim Geschäftsvolumen sowohl für die AG, als auch für den Konzern eine Entwicklung innerhalb einer Range von +/-0% bis +12% ggü. dem Vorjahr. Mit Blick auf das operative Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) für den NORDWEST Konzern wird von einem Wert in Höhe von 13,0 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. € (AG: 9,7 Mio. €, +/- 0,8 Mio. €) ausgegangen. Das Jahresergebnis wird sich in Konzern und AG vorbehaltlich finanzieller und steuerlicher Sonderthemen analog zum EBIT entwickeln. Ein wichtiger Einflussfaktor für die Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr bleibt weiterhin die Auswirkung der COVID-19 Pandemie auf die gesellschaftliche und gesamtwirtschaftliche Situation. Die aktuelle Prognose wurde vorbehaltlich einer steigenden Einflussnahme auf die Lieferkette aufgestellt. Hier zeigen sich derzeit weltweite Lieferengpässe auf unterschiedlichsten Wertschöpfungsebenen. Eine mögliche Verschärfung aufgrund erneut steigender Fallzahlen und dauerhafte Einschränkungen aufgrund anhaltender Lockdown Maßnahmen könnten zu einer erheblichen Belastung der prognostizierten Ergebnisentwicklung in 2021 führen, dessen Größenordnung nicht beziffert werden kann.
Durch die stetige Optimierung des angebotenen Leistungsportfolios ist es NORDWEST in den zurückliegenden Jahren immer gelungen, neue Fachhandelspartner für sich zu begeistern. Neben den klassischen finanzwirtschaftlichen Leistungsindikatoren wie Umsatzoder Ergebniskennziffern, kann insbesondere anhand dieser Kennzahl die nachhaltige Entwicklung eines Handelsverbundes abgelesen werden. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 konnte die Anzahl der mit NORDWEST verbundenen Fachhändler um insgesamt 34 erhöht werden (81 Zugänge, 47 Abgänge). Dies verdeutlicht, dass NORDWEST am Markt als verlässlicher und leistungsfähiger Partner wahrgenommen und geschätzt wird. Insgesamt gehören per 31.12.2020 1.125 Fachhandelspartner NORDWEST an. Auch in 2021 wird mit einer weiteren Ausweitung des NORDWEST-Fachhandelspartnerkreises gerechnet.
Ein weiterer nichtfinanzieller Leistungsindikator, anhand dessen die Attraktivität von NORDWEST als Arbeitgeber abgelesen werden kann, ist die Entwicklung der

Mitarbeiteranzahl. Für NORDWEST sind die eigenen Mitarbeiter ein essentieller Kernerfolgsfaktor – nicht nur für das kurzfristige Erreichen der Ergebnisziele im laufenden Jahr, sondern vielmehr zur Sicherung des langfristigen Unternehmenserfolgs. Um den stetig steigenden Leistungsanforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, ist ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterstamms geplant. Zum 31.12.2020 belief sich im NORDWEST Konzern die Anzahl der Stellen auf 386 (Stichtag, Kopfzahl) und damit auf 7 Stellen mehr als im Vorjahr (NORDWEST Handel AG: 338; +8 ggü. VJ).
Als Bindeglied zwischen Herstellern und mittelständischem Fachgroßhandel im baunahen Bereich bergen die unternehmerischen Aktivitäten der NORDWEST Handel AG Chancen und inhärente Risiken. Je nach Art des Geschäftsbereiches und der Geschäftsart können diese unterschiedlich ausgeprägt sein. Das Handelsgeschäft von NORDWEST wird dabei durch Unsicherheiten in den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen beeinflusst, insbesondere in einem wettbewerbsintensiven Umfeld. Die Ausgestaltung der verfolgten Risikostrategie wird dabei insbesondere durch die vom Vorstand implementierte Wachstumsstrategie bestimmt. Das Risikomanagement soll bestehende und künftige Erfolgspotenziale sichern. Unternehmerische Risiken werden grundsätzlich nur eingegangen, wenn sie beherrschbar sind und unter Hinzunahme der damit verbundenen Chancen eine angemessene Wertsteigerung erwarten lassen. Die nachfolgenden Ausführungen gelten sowohl für die NORDWEST Handel AG als auch für den Konzern.
Als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung hat das Risikomanagement der NORDWEST Handel AG zum Ziel, konzernweit Chancen zu identifizieren und nutzbar zu machen. Daneben ist die frühzeitige und systematische Erfassung von Risiken sowie deren Überwachung und Steuerung essentieller Bestandteil. Dazu ist ein, den gesamten Konzern umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung eingerichtet worden. Dieser wird in regelmäßigen Abständen kritisch hinterfragt und erneuert. Auf diese Weise können ungünstige Entwicklungen frühzeitig erkannt werden und es kann im Bedarfsfall rasch gegengesteuert werden, um das Erreichen der definierten Unternehmensziele zu gewährleisten. Die in diesem Zusammenhang definierten Rahmenbedingungen gelten dabei für sämtliche, den Risikoprozess tangierenden Bereiche.
Die Identifizierung sowie die Beurteilung und Erschließung von Chancen für NORDWEST ist eng verbunden mit der strategischen Ausrichtung. Die innerhalb dieser Wachstumsstrategie
verankerten Ziele fußen auf strategischen Erfolgsfaktoren. Innerhalb der identifizierten Themengebiete erfolgt die Beurteilung, Umsetzung und Nachverfolgung der ermittelten Chancen. In regelmäßigen Abständen berichten die jeweiligen Projektverantwortlichen über die aktuelle Entwicklung. Damit einhergehend erfolgt für identifizierte Wachstumsfelder ein regelmäßiger Abgleich der aktuellen Entwicklung mit den definierten Zielen, der es ermöglicht, zeitnah auf Veränderungen von zugrundeliegenden Prämissen und Parametern zu reagieren.
Im Wesentlichen sieht NORDWEST Chancen im Zusammenhang mit dem Ausbau von Dienstleistungsangeboten und Produktfeldern sowie durch die Akquise von neuen Kooperationspartnern. Darüber hinaus wird mit der Digitalisierung von Geschäftsprozessen und der elektronischen Anbindung von Fachhandels- und Industriepartnern der Grundstein für die weitere Geschäftsentwicklung gelegt.
Mit Blick auf die einzelnen Geschäftsbereiche wird an dieser Stelle auf die weiteren Ausführungen des Prognoseberichts verwiesen.
Jährlich wird eine konzernweite Risikoinventur durchgeführt, auf deren Grundlage ein Risikobericht erstellt wird. Im Rahmen des Risikomanagementprozesses ist festgelegt, wie der Informationsaustausch über risikorelevante Sachverhalte organisiert ist. Die systematische Bewertung aller bedeutsamen Risiken nach einheitlich festgelegten Maßstäben obliegt den Verantwortlichen der operativen Bereiche. Der Bereich Controlling & Risikomanagement übernimmt dabei die Koordination und Durchführung der Risikoinventur. Die Ergebnisse werden in einem Risikobericht zusammengefasst, der die Gesamtbetrachtung der Risikosituation des Konzerns ermöglicht. Dabei orientieren sich die Verantwortlichen der Geschäftsbereiche und Konzerngesellschaften immer an wertorientierten Ansätzen. Zur Beurteilung des jeweiligen Risikos wird dieses zunächst einer Risikoklasse zugeordnet.
Risikoklassen (RK):
Für die Risiken der Klasse 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) erfolgt zusätzlich eine Bewertung hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie eine Quantifizierung der Schadenshöhe mit der Auswirkung auf das Betriebsergebnis. Neben der jährlichen Überwachung aller identifizierten Risiken erfolgt zusätzlich eine halbjährliche Überprüfung aller schwerwiegenden und bestandsgefährdenden Risiken durch die Verantwortlichen. Festgestellte Änderungen oder Abweichungen sowie ergriffene Maßnahmen werden im Rahmen dieser Überprüfung dem Controlling & Risikomanagement mitgeteilt und dokumentiert.

Nach der Identifizierung des Einzelrisikos erfolgt durch den Risikoverantwortlichen eine Zuordnung innerhalb der definierten Risikofelder mit den dazugehörigen Risikobereichen.
Für das Jahr 2020 ergab sich für NORDWEST die folgende Risikostruktur:

Abb. Darstellung Risikofelder/-bereiche inkl. Angabe der durchschnittlichen Risikoklasse je Risikofeld
Die interne Revision kontrolliert durch zielgerichtete Prüfungen die Einhaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und initiiert bei Bedarf entsprechende Maßnahmen. Zudem prüft der Abschlussprüfer das im Risikomanagementsystem integrierte Risikofrüherkennungssystem. Hier liegt das Augenmerk insbesondere darauf, zu prüfen, ob die grundsätzliche Eignung vorliegt, Entwicklungen zu erkennen, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten.

Zu Beginn des Geschäftsjahres hat sich das zu diesem Zeitpunkt neuartige Corona Virus innerhalb kürzester Zeit zu einer weltweiten Pandemie ausgebreitet. Die durch die Regierung eingeleiteten Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung hatten dabei zum Teil schwerwiegende Folgen für einzelne Branchen. So führen die Lockdown Maßnahmen insbesondere im Dienstleistungssektor und im Einzelhandel zu teilweise existenzbedrohenden Situationen. Mit Blick auf NORDWEST besteht dieses Risiko weiterhin Risikofelder übergreifend. Hierzu zählen innerhalb der Risikofelder der betriebs- und unternehmensstrategischen Risiken insbesondere die Bereiche Vertrieb und Einkauf sowie Personal. Die bestehenden Einschränkungen auf Seiten der Fachhandelspartner aber auch Lieferengpässe auf Seiten der Industrie könnten sich weiter verschärfen und zu steigenden Geschäftsvolumens- und Ertragseinbußen führen. Darüber hinaus besteht weiterhin das Risiko eines flächendeckenden Personalausfalls. Sollte sich dahingehend die gesellschaftliche oder gesamtwirtschaftliche Situation weiter verschlechtern, hätte dies deutliche Auswirkungen auf die im Prognosebericht dargestellten finanziellen Leistungsindikatoren. Um dem entgegenzuwirken bzw. die Auswirkungen abzumildern, ist bereits eine Anpassung des Dispositionsverhaltens für ausgewählte Sortimente sowie die Weitergabe von Verhaltensregeln für den Umgang mit dem Corona Virus an die Mitarbeiter erfolgt. Darüber hinaus hat NORDWEST im abgelaufenen Geschäftsjahr konzernweit geltende Rahmenbedingungen geschaffen, die es den Mitarbeitern ermöglichen im Homeoffice ihren Aufgaben vollumfänglich nachzugehen und so das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Insbesondere vor dem Hintergrund der bereits in Deutschland nachgewiesenen Virus Mutationen, welche eine deutlich höhere Ansteckungsrate als die ursprüngliche Form des Virus aufweisen, ist die weitere Einflussnahme auf die Entwicklung von NORDWEST ungewiss.
Die wesentlichen Risiken, die durchgehend mit den Chancen des unternehmerischen Handelns verknüpft sind, ergeben sich insbesondere durch die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern. Im Bereich des Kreditrisikos werden dabei insbesondere die Risiken von Zahlungsausfällen abgebildet, die durch den Verlust von Geschäftspartnern, durch Insolvenz oder durch mögliche temporäre Liquiditätsprobleme auftreten können. Bonitäts- und Liquiditätsprobleme von Fachhandels- und Industriepartnern und die damit verbundenen Risiken aus Schwankungen der Zahlungsströme können erhebliche negative Auswirkungen auf die Ertragslage haben. Darüber hinaus können Forderungsausfälle unmittelbar die Ergebnissituation sowie die Liquiditätslage von NORDWEST negativ beeinflussen. Diese Risiken sind dem Geschäftsmodell immanent.
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Zur Gewährleistung einer zeitnahen und vollständigen Überwachung der Debitorenrisiken wird ein EDV-gestütztes Debitoren-Informationssystem eingesetzt. Zu diesem Zweck besteht außerdem eine Online-Anbindung an das Auskunftssystem des Verbandes der Vereine Creditreform e.V.. Ziel des debitorenbezogenen Risikomanagements ist die Aussteuerung schlechter Debitor-Bonitäten und die Verbesserung der Durchschnittsbonität der Fachhandelspartner. Zum Zwecke der Bonitätsbeurteilung und Risikoüberwachung werden Abschlussunterlagen und betriebswirtschaftliche Auswertungen von Fachhandelspartnern erfasst und ausgewertet. Zur Erreichung einer höheren Vorlagequote von Jahresabschlüssen werden Teile der jährlichen Rückvergütung der Fachhandelspartner an die Bilanzeinreichung gekoppelt.
Bei eventuellen Forderungsausfällen durch größere Insolvenzen ist zu berücksichtigen, dass bis zu einem Rückfluss aus der Sicherheitenverwertung Vorfinanzierungsvolumina entstehen können. Dieser Liquiditätsbedarf ist aufgrund der eigenen liquiden Mittel und über die bestehenden Kreditlinien voraussichtlich abgedeckt. Darüber hinaus wurde eine speziell auf die Belange zentralregulierender Unternehmen zugeschnittene Kreditversicherung für die umsatzstärksten Kundengruppen abgeschlossen, die in regelmäßigen Abständen überprüft und im Umfang an die aktuelle Risikostruktur angepasst wird. Darüber hinaus besteht weiterhin eine Auslandskreditversicherung, welche möglichst sämtliche ausländische Debitoren miteinschließt.
Der Möglichkeit von Zahlungsausfällen trägt das NORDWEST-Management in seiner Planung für das kommende Geschäftsjahr Rechnung. Es ist dem Geschäftsmodell immanent und wird mit einer Ergebnisauswirkung von rund einer Million Euro eingeplant. Um eine Ergebnisabsicherung auch vor dem Hintergrund von Debitoren- und einhergehenden Umsatzverlusten zu gewährleisten, werden sämtliche mit diesem Komplex in Verbindung stehenden Prozesse laufend analysiert und verfeinert.
Neben den Kreditrisiken aus der Zentralregulierung bestehen zudem entsprechende Adressausfallrisiken im Factoringgeschäft der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH. Diese Risiken werden nur im Einklang mit der Risikostrategie eingegangen und regelmäßig im Rahmen der Risikoinventur bewertet. Zur Steuerung der Risiken werden die Vorgaben der Bundesaufsicht umgesetzt und es existiert ein für Finanzdienstleistungsinstitute der Factoringbranche angemessenes Risikomanagementsystem. Hierzu gehören insbesondere eine angemessene Aufbau- und Ablauforganisation, Risikosteuerungs- und –controllingprozesse sowie die Interne Revision. Nicht zuletzt bestehen für die eingegangenen Kreditrisiken im Factoringgeschäft entsprechende Absicherungen über Warenkreditversicherungen.
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Den Risiken aus dem Factoringgeschäft stehen entsprechende Chancen gegenüber. Diese bestehen nach wie vor in der sehr engen Anbindung an NORDWEST sowie dem daraus resultierenden Kundenzugang. Gerade in der Zielgruppe der kleinen und mittleren Händler sowie bei den Kunden unserer Kunden besteht ein entsprechendes Wachstumspotential, da sich insbesondere dieser Kundenkreis bisher noch alternativen Finanzierungslösungen wenig geöffnet hat.
Weitere Risiken, die durch das Wahrnehmen von Chancen im Rahmen des unternehmerischen Handelns entstehen können, ergeben sich durch die Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen. Sowohl ein verlangsamtes Wachstum als auch eine Belebung des nationalen sowie europäischen Marktes bergen Risiken und Chancen und können sich auf die Geschäftsaktivitäten von NORDWEST auswirken. Mögliche Verluste aufgrund von Markt-, Marktpreis- und Konditionsveränderungen sowie mögliche Wechselkursschwankungen durch den weiteren Ausbau der Importaktivitäten werden unter dem Risikofeld Marktrisiko subsumiert.
Ein Wachstumsfeld betrifft den Ausbau der Importaktivitäten seitens NORDWEST hin zum Direktbezug der Exklusivmarken. Eine wechselkursrelevante Beschaffung der Produkte, insbesondere der Exklusivmarkenprodukte, kann sich zu Ungunsten von NORDWEST entwickeln. Die damit verbundenen Preiserhöhungen könnten aufgrund von mangelnder Marktakzeptanz zu Margenverlusten führen. Die kontinuierliche Beobachtung der Wechselkurse sowie der enge Kontakt zu den Industriepartnern von NORDWEST sind daher unerlässlicher Bestandteil des unternehmerischen Handelns.
Neben den Importaktivitäten ist NORDWEST auch auf dem nationalen Markt potenziellen Preis- und Konditionsveränderungen ausgesetzt. Die Lieferanten befinden sich in einer angespannten Marktlage und sehen sich ebenfalls einem Preis- und Kostendruck ausgesetzt. Diesen Druck könnten die Industriepartner über Preiserhöhungen und Konditionsanpassungen an NORDWEST weitergeben und in der Folge an die Fachhandelspartner, sofern eine Kompensation seitens NORDWEST nicht möglich ist.
Dem Risiko, benötigte Zahlungsmittel / Refinanzierungsmittel nicht oder nur zu stark erhöhten Kosten beschaffen zu können, trägt NORDWEST im Risikofeld Liquiditätsrisiko Rechnung.
Trotz einer Finanzmarktlage, welche weiterhin durch ein historisches Zinstief geprägt ist, haben die vergangenen Finanzmarkt- und Bankenkrisen gezeigt, dass sich die Liquiditätsbeschaffung auf dem Banken- und Kapitalmarkt für Unternehmen durchaus problematisch gestalten kann. Um diesem Risiko entgegenzuwirken und es zu begrenzen, hat NORDWEST mit vier Kernbanken einen mittelfristigen Konsortialkreditvertrag mit einer Laufzeit von mindestens fünf Jahren abgeschlossen. Neben der Grundlaufzeit bis 2025 bestehen zudem – unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern – zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen.
Der kontinuierliche Informationsaustausch mit den Banken schafft zusätzlich Vertrauen und legt die Basis für eine zuverlässige Zusammenarbeit. Mit Blick auf die durchgeführte Verlegung des Firmensitzes im Geschäftsjahr 2016 und des damit verbundenen Neubaus wurde bereits im Rahmen der Neubaufinanzierung das Risiko einer Zinserhöhung nach Ablauf der vertraglich fixierten Zinsbindung aufgenommen. Dem soll insbesondere durch eine Überprüfung und möglichen Abschluss eines Forward-Darlehens in Abhängigkeit vom zukünftigen Zinsniveau vor Ablauf der Zinsbindung entgegengewirkt werden.
Für NORDWEST ist es von großer Bedeutung, dass sämtliche Risiken, die zu Störungen im Betriebsablauf führen könnten und in der Folge die Interaktion mit den Fachhandels- und Industriepartnern gefährden, auf ein Minimum begrenzt werden. Neben diesen technischen und infrastrukturbedingten Risiken, die bedingt durch die Verlagerung der Konzernzentrale nach Dortmund und den damit verbundenen technischen Neuerungen und Voraussetzungen nochmals deutlich reduziert und minimiert wurden, werden in diesem Risikofeld auch den möglichen Gefahren aus den Bereichen Personal sowie der Missachtung von gesetzlichen und vertraglichen Vorgaben sowie bestehenden Compliance-Regularien Rechnung getragen.
Als Bindeglied zwischen Industrie- und mittelständischen Fachhandelspartnern ist NORDWEST bei der Ausführung des Leistungsprozesses auf umfangreiche IT-Systeme angewiesen. Gegen einen etwaigen drohenden Datenverlust, den Ausfall ganzer Systembereiche oder Sicherheitsproblemen, sind umfangreiche Maßnahmenpakete sowie Back-up- und Sicherungssysteme implementiert. Ferner sind in den vergangenen Jahren alle kritischen Systeme an einen IT-Dienstleister ausgelagert worden, um den stetig steigenden Anforderungen an IT-Sicherheit permanent und zukunftsorientiert Rechnung tragen zu können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Risiken ist daher verschwindend gering, dennoch könnte der Ausfall einzelner Systeme jeweils eine Ergebnisauswirkung von bis zu einer halben Million Euro nach sich ziehen. Darüber hinaus hat NORDWEST durch die in 2018 durchgeführte Umstellung hin zum papierlosen Rechnungsversand im Bereich der
Archivdienstleistungen sein Leistungsspektrum ausgebaut und ein internes Kontrollsystem (IKS) implementiert, welches gem. IDW PS 951 Typ 2 zertifiziert wird.
Im Rahmen des Risikofeldes Operationelles Risiko / Betriebsrisiko werden in angemessener Weise Verstöße gegen Vorgaben und Sachzwänge gesetzlicher Regularien subsumiert und in entsprechender Art und Weise im Rahmen der Risikoinventur berücksichtigt.
Als Rechtsrisiko mit besonderer Tragweite wird zudem die Bedrohung des originären Geschäftsmodells von NORDWEST verstanden. Eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Auflagen im Hinblick auf das Kerngeschäft (Zentralregulierung mit Delkredereübernahme), könnte weitreichende Folgen für die Zusammenarbeit mit den Lieferanten und Fachhandelspartnern haben. Eine wesentliche Veränderung der Rahmenbedingungen, die zu einer Einstellung des Geschäftsmodells führen würde, hätte somit schwerwiegende Auswirkungen.
Als Handelsunternehmen geht NORDWEST speziell im Bereich der Exklusivmarken Promat und delphis in Bezug auf die Auswahl der Lieferanten mit größter Sorgfalt vor. NORDWEST achtet insbesondere auf die Verlässlichkeit der Exklusivmarkenlieferanten in Bezug auf die Produktqualität sowie die Einhaltung von Sicherheits- und Sozialstandards. Abweichendes Verhalten oder verminderte Produktqualitäten schaden dem Ansehen von NORDWEST und können den Unternehmenserfolg nicht zuletzt im Rahmen von Produkthaftungsrisiken nachhaltig gefährden.
Bei der Realisierung der sich ergebenden Chancen und der Steuerung der auftretenden Risiken ist NORDWEST auf qualifizierte Fach- und Führungskräfte angewiesen. Eine kontinuierliche Herausforderung ist es, diese auch in Zukunft zu gewinnen und zu binden, insbesondere auch vor dem Hintergrund eines sich weiter verschärfenden Wettbewerbs der Unternehmen um die besten Köpfe. Um Fachkompetenz zu sichern, treibt NORDWEST die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter auf allen Ebenen voran, indem man unternehmensinterne Qualifizierungsmaßnahmen individuell anbietet. Durch Schulungen und gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen fördert NORDWEST die unternehmerische Denkund Handlungsweise seiner Mitarbeiter. In den jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächen, welche auch für das aktuelle Geschäftsjahr konzernweit durchgeführt wurden, besteht für die Mitarbeiter die Möglichkeit eines bilateralen Austauschs mit seiner Führungskraft. Hierbei wird insbesondere durch die Definition von gegenseitigen Erwartungen sowie durch die Beurteilung von Leistungen die Basis für eine gezielte Personalentwicklung geschaffen.
Ferner bietet NORDWEST gezielt variable, am Geschäftserfolg bemessene Gehaltsbestandteile, da die direkte Beteiligung am Unternehmenserfolg die Identifikation der
Mitarbeiter mit NORDWEST steigert und den Blick für Chancen und Risiken bei allen unternehmerischen Entscheidungen schärft.
Des Weiteren beinhaltet das Versicherungsportfolio von NORDWEST bereits seit 2012 eine Vertrauensschadens-Versicherung. Diese Versicherung umfasst sämtliche Risiken aus unerlaubten Handlungen (Betrug, Diebstahl, etc.), welche durch Angestellte von NORDWEST und deren Tochtergesellschaften begangen werden könnten.
Mit Blick auf die Geschäftsarten wird der besonderen Bedeutung des Lagergeschäftes und des damit verbundenen Logistikdienstleisters dadurch Rechnung getragen, dass eine intensive Verzahnung durch eine Vertretung vor Ort besteht. Überdies ist NORDWEST mit einem Sitz im Lenkungsausschuss der Niederlassung des Logistikdienstleisters vertreten. Somit wird gewährleistet, dass NORDWEST frühzeitig über Entwicklungen informiert wird, die einer zeitnahen Versorgung der Fachhandelspartner mit Ware in Verbindung mit einer optimierten Kostenstruktur, entgegenstehen. Bedingt durch steigende Volumina und einer sich wandelnden Versandstruktur besteht eine wesentliche Aufgabe darin, bestehende logistische Prozesse an die zukünftigen Anforderungen anzupassen und bedarfsgerecht für NORDWEST zu gestalten, um möglichen Engpässen in der Abwicklung entgegenzuwirken. Das Erreichen von physikalischen Leistungsgrenzen innerhalb der Prozesskette kann dazu führen, dass weiteres Wachstum nicht begleitet werden kann. Um dies zu vermeiden, wurde anhand einer Planungsrechnung die zukünftige notwendige Leistungsfähigkeit des Zentrallagers definiert und eine dazu passgenaue Lagerstruktur festgelegt. Die sich hieraus ergebenen Risiken, die sich aus einer Abweichung der Planungsrechnung zu der tatsächlichen Entwicklung ergeben können, werden regelmäßig überwacht und im Rahmen der Risikoinventur in notwendiger Höhe berücksichtigt.
Unter dem unternehmensstrategischen Risiko werden sämtliche Gefahren subsumiert, die bedingt durch das Geschäftskonzept /-modell und den damit verbundenen strategischen Entscheidungen entstehen können. Hierzu zählen u.a. der Vertrieb und Einkauf mit den jeweiligen Strukturen aber auch Entscheidungen hinsichtlich der Beteiligungen und der Konzernstruktur.
Die wesentlichen Risiken ergeben sich in der relativen Abhängigkeit von den jeweiligen branchenspezifischen Konjunkturentwicklungen und in spezifischen Debitorenrisiken. In den Geschäftsbereichen ist NORDWEST mit Wettbewerbsdruck konfrontiert und könnte Marktanteilsverlusten, verlangsamtem Wachstum oder gar rückläufigen Marktentwicklungen ausgesetzt sein. Aber auch eine Belebung der Konjunktur im Binnenmarkt oder auf
europäischer Ebene birgt sowohl Chancen- als auch Risikopotentiale. Belebungen im Markt werden dazu führen, dass solvente Fachhandelspartner gestärkt werden und - nach neuen Marktanteilen suchend - das Wachstum an sich ziehen werden. Andere werden diese Dynamik nicht mitgehen können und dadurch Anteile verlieren oder aus dem Markt verdrängt werden. All diesen Auswirkungen auf die bestehende Fachhandelspartnerstruktur trägt NORDWEST Rechnung durch ein intensives Monitoring der Fachhandelspartner und eine enge Verzahnung aller involvierten Bereiche innerhalb des Unternehmens. Dennoch würde ein gleichzeitiges Ausscheiden der größten Fachhandelspartner von NORDWEST und das damit verbundene Fehlen der Geschäftsvolumina sicherlich ein schwerwiegendes Risiko darstellen. Insgesamt geht das NORDWEST-Management davon aus, dass die Fachhandelspartner durch das wettbewerbsfähige Produktportfolio und durch eine noch intensivere Betreuung vom Leistungsportfolio überzeugt und deren Bezugsquoten über NORDWEST gesteigert werden können. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Tatsache wider, dass die NORDWEST-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut einen Zuwachs an angeschlossenen Fachhandelspartnern ausweist. Ferner sollen sich bietende Chancen durch den gezielten Auf- und Ausbau bestehender und weiterer Kooperationen gewinnbringend genutzt werden.
In gleichem Maße und unter denselben Voraussetzungen erfolgt die Ausrichtung von NORDWEST hinsichtlich seiner Lieferanten. Eine enge Begleitung durch Lieferantengespräche und eine permanente Sondierung alternativer Beschaffungsquellen ist dabei unerlässlich. Die heterogene Struktur der NORDWEST-Fachhandelspartner und deren individuelles Einkaufsverhalten bedeuten eine enorme Vielfalt bezüglich des Warensortimentes. Verbunden mit dem hohen Warenumschlag sind somit organisatorische, informationstechnische und logistische Risiken sowie Warenbestandsrisiken in dieser Geschäftsart vorhanden. Diese Risiken erhöhen sich durch die internationale Ausrichtung.
Weiter bestehen Risiken im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der Beteiligungsunternehmen. Die identifizierten Risiken betreffen unerwartete Abweichungen von Planungen und Prognosen. Diese könnten dazu führen, dass Neubewertungen von Vermögenswerten, einschließlich des Geschäfts- oder Firmenwertes vorgenommen werden müssen, welche die Vermögens- und Ertragslage von NORDWEST negativ beeinträchtigen könnten. Grundsätzlich liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit solcher Risiken im einstelligen Bereich. Dennoch ist festzuhalten, dass derartige Vermögenswerte im siebenstelligen Bereich existieren. Zur Begrenzung dieser Risiken nutzt NORDWEST ein enges Monitoring von Chancen und Risiken sowie interne Kontrollen für den Planungs- und Prognoseprozess. Die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems ist regelmäßig Teil des Prüfungsplans der internen Revision.
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Der etablierte Risikomanagement Prozess, die identifizierten Risikofelder und die ganzheitliche Betrachtungsweise der dazugehörigen Chancen sind integraler Bestandteil der NORDWEST Unternehmenskultur und dienen in einem wiederkehrenden Zyklus als Basis für die weitere Entwicklung der Gesellschaft.
Zur Überwachung und Steuerung der Geschäftsprozesse verwendet das NORDWEST-Management quantitative Kenngrößen und Messinstrumente. Zu den Grundsätzen des NORDWEST-Konzerns gehört, dass das eingesetzte unternehmensinterne Steuerungssystem permanent weiterentwickelt und die Angemessenheit und Zuverlässigkeit der quantitativen Kenngrößen und Messinstrumente ständig überprüft werden, damit diese bei Bedarf an die sich ändernden Marktgegebenheiten angepasst werden können. Hiermit soll eine Steuerung und Kontrolle der Entwicklung von Vermögen, Finanzen und Ertrag im Konzern anhand von definierten Leistungsindikatoren sichergestellt werden. Zusätzlich wurde als integraler Bestandteil der Unternehmenssteuerung ein umfassender Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung implementiert.
Die Jahresplanung erfolgt in einem kommunikativen Prozess. Die strategische Ausrichtung und zentrale Vorgaben werden top-down in die Unternehmen kommuniziert. Die Planung erfolgt dann bottom-up innerhalb der definierten Planungseinheiten in Abstimmung zwischen den Planungsverantwortlichen, den jeweiligen Geschäftsbereichs-/Hauptbereichsleitern und dem Vorstand. Sie umfasst dabei Maßnahmen ebenso wie quantitative Ergebnisse.
Planung und Kontrolle manifestieren sich vorwiegend in entscheidungsorientierten Berichten einschließlich zugehöriger Abweichungsanalysen und Kommentierungen. Die direkte Kommunikation und die Ableitung der laufenden Maßnahmen erfolgt in fest definierten regelmäßigen Sitzungen. Die Berichte, Analysen und Kommentare dienen der Unternehmensleitung und den verantwortlichen Führungskräften zur Information und werden gemeinsam eingehend erörtert. Im Mittelpunkt stehen Fragen zur aktuellen Entwicklung und zur Zielerreichung von definierten Leistungsindikatoren wie z.B. Jahresüberschuss oder Geschäftsvolumen sowie mögliche Abweichungen und ggf. einzuleitende Maßnahmen.
Für die Prüfung, Bewertung und Genehmigung von Investitionen/Desinvestitionen, Fachhandelspartner-Akquisitionen/Kündigungen und Personaleinstellungen/-kündigungen sind durch den Vorstand spezielle Verfahren eingerichtet worden.
NORDWEST stellt die Ordnungsmäßigkeit der Konzernrechnungslegung mithilfe eines darauf bezogenen internen Kontrollsystems (IKS) sicher. Es soll gewährleisten, dass die
gesetzlichen Regelungen eingehalten werden und die interne wie externe Rechnungslegung im Hinblick auf die numerische Abbildung der Geschäftsprozesse valide ist. Der Buchungsstoff soll vollständig und richtig erfasst und verarbeitet werden. Fehler in der Rechnungslegung sollen grundsätzlich vermieden beziehungsweise wesentliche Fehlbewertungen zeitnah aufgedeckt werden. Die Ausgestaltung des konzernweiten rechnungslegungsbezogenen IKS ist unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Größe des Konzerns und seiner Abläufe bedarfsgerecht vom Vorstand eingerichtet.
Die Steuerung der Prozesse zur Rechnungslegung und Konzernabschlusserstellung erfolgen bei NORDWEST durch die Hauptbuchhaltung und das Controlling. Gesetze, Rechnungslegungsstandards und andere Verlautbarungen werden fortlaufend bezüglich der Relevanz und deren Auswirkungen auf den Jahresabschluss analysiert. Grundlage für den Abschlusserstellungsprozess bilden dabei Verfahrensanweisungen, Meldeformulare und IT-gestützte Auswertungen.
Die Ausgestaltung dieses Kontrollsystems umfasst organisatorische und technische Maßnahmen, in die alle Gesellschaften des Konzerns einbezogen sind. Durch die zentralisierte Hauptbuchhaltung in den Räumen der Muttergesellschaft wird sichergestellt, dass die Bilanzierungsstandards nach IFRS und HGB einheitlich und konzernweit angewendet und entsprechende Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzerngesellschaften verlässlich abgestimmt werden können. Die Rechnungslegung wird bei der Muttergesellschaft gebündelt, um Abläufe zu zentralisieren und zu standardisieren. Ein einheitlicher Kontenrahmen ist für alle Konzerngesellschaften verpflichtend. Neuerungen in der internationalen Rechnungslegung werden fortlaufend durch die Hauptbuchhaltung zeitnah auf Relevanz überprüft und ihre Umsetzung entsprechend frühzeitig angekündigt. Die in den Rechnungslegungsprozess involvierten Mitarbeiter werden regelmäßig geschult. Die IFRS-Abschlüsse der einzelnen Konzerngesellschaften werden in einem einheitlichen System, basierend auf einer MS-Office-Anwendung, erfasst und in einer einstufigen Konsolidierung an einem zentralen Standort verarbeitet. Automatische Plausibilitätsprüfungen und systemseitige Validierungen der Buchhaltungsdaten sind ein weiterer Bestandteil des Kontrollsystems. Daneben erfolgen regelmäßig manuelle Kontrollen durch das zentrale Rechnungswesen und den zuständigen CFO. In den Konzern-Rechnungslegungsprozess sind unter Risikoaspekten definierte, interne Kontrollen eingebettet. Das konzernrechnungslegungsbezogene IKS umfasst sowohl präventive als auch aufdeckende Kontrollen, zu denen IT-gestützte und manuelle Abstimmungen, die Funktionstrennung, das Vier-Augen-Prinzip, und allgemeine IT-Kontrollen, wie z.B. Zugriffsregelungen in IT-Systemen gehören. Die Wirksamkeit des IKS wird vom Prüfungsausschuss der NORDWEST regelmäßig überwacht.
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Über die genannten Strukturen des IKS und des Risikomanagements hinaus ist die interne Revision ein wesentliches Organ im Steuerungs- und Überwachungssystem des Konzerns. Im Rahmen ihrer risikoorientierten Prüfungshandlungen kontrolliert sie regelmäßig die für die Rechnungslegung relevanten Prozesse und berichtet dem Vorstand über die Ergebnisse. Unter chronologischen Aspekten werden vor- und nachgelagerte Kontrollen und Analysen der gemeldeten Daten erstellt. Falls erforderlich, wird auf die Expertise externer Gutachter zurückgegriffen, zum Beispiel bei Pensionsrückstellungen. Schließlich garantiert die konzerneinheitlich gesteuerte Durchführung des Abschlussprozesses im Rahmen eines zentral verwalteten Abschlusskalenders einen strukturierten und effizient gestalteten Prozess der Rechnungslegung.
Im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie hat NORDWEST im Jahre 2020 entschieden, unternehmensweite Prozesse zum mobilen Arbeiten zu installieren, dies vor dem Hintergrund des gesundheitlichen Schutzes der Mitarbeiter. Die räumliche Distanz der Mitarbeiter hatte keinerlei Einfluss auf die eingesetzten unternehmensinternen Steuerungssysteme. Die organisatorischen und technischen Maßnahmen der Kontrollsysteme und notwendige Abstimmungen sind weiterhin umgesetzt und durchgeführt worden.
Insgesamt sind mit den vorhandenen Systemen eine umfassende Erfassung und Würdigung von unternehmensbezogenen Sachverhalten sowie deren sachgerechte Darstellung in der Rechnungslegung jederzeit möglich.
Die Erklärung zur Unternehmensführung haben wir auf unserer Homepage unter www.investor-relations.nordwest.com im Navigationspunkt Corporate Governance publiziert und dort dauerhaft zugänglich gemacht.

Die Vergütung der Vorstandsmitglieder ist in den jeweiligen Dienstverträgen geregelt und besteht aus einem fixen und einem variablen Bestandteil. Der fixe Vergütungsteil erfasst neben Sachbezügen (Dienstwagen, Versicherungen, Aufwendungsersatz) monatlich auszuzahlende Barbezüge. Der variable Teil der Vergütung wird als Tantieme gewährt.
Für die sog. Tantieme 1 wird den Vorständen grundsätzlich eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern) der Gesellschaft jeweils nach Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Einzelwertberichtigungen bzw. vor Veränderung (Zuführung oder Auflösung) der Pauschalwertberichtigungen gewährt. Für die Tantieme 1 wird der vom Aufsichtsrat gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres bzw. in Ermangelung einer solchen Billigung, der von der Hauptversammlung gebilligte Konzernabschluss des zurückliegenden Geschäftsjahres zugrunde gelegt, wobei der Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Berücksichtigung von außerordentlichen Erträgen und Aufwendungen nach billigem Ermessen entscheidet.
Das maßgebliche Konzern-EBT ist jeweils auf einen maximalen Betrag p. a. beschränkt (Cap). Übersteigt das Konzern-EBT diesen jährlichen Höchstbetrag, steht es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats der Gesellschaft, die Tantieme 1 für das entsprechende Geschäftsjahr freiwillig zu erhöhen. Die Gewährung der Tantieme 1 entfällt bei Kündigung oder Abberufung des Vorstands aus wichtigem Grund oder bei der vorzeitigen Kündigung bzw. Amtsniederlegung durch das Vorstandsmitglied, ohne dass die Gesellschaft einen wichtigen Grund hierfür gesetzt hat (sog. Bad-Leaver-Regelung).
Ferner wird die Tantieme bei vorzeitiger Vertragsbeendigung auch in sog. Good-Leaver-Fällen in Abhängigkeit von der Dauer des jeweiligen Bestands des Dienstvertrages im Kalenderjahr gekürzt.
Die sog. Tantieme 2 wird ebenfalls als eine prozentuale Beteiligung am Konzern-EBT gewährt, jedoch berechnet auf einen Dreijahreszeitraum. Sie wird nur gewährt, wenn das relevante EBT im dritten Geschäftsjahr das EBT im Jahr vor Vertragsbeginn um einen bestimmten Prozentsatz überschritten hat (hurdle rate); außerdem wird ein Höchstbetrag (Cap) für die Berechnung der Mehrjahresbonifizierung festgelegt, wobei es im alleinigen Ermessen des Aufsichtsrats steht, die Tantieme 2 freiwillig zu erhöhen, wenn der jeweilige Höchstbetrag überschritten wird. Für die Tantieme 2 ist ebenfalls eine entsprechende Bad-Leaver-Regelung vereinbart. Darüber hinaus wird in den vertraglichen Vereinbarungen ausdrücklich auf § 87 Abs. 2 S. 1 AktG Bezug genommen.
Der Vorstandsdienstvertrag der Herren Simon und Ridder enthält durch die Mehrjahresbonifizierung (Tantieme 2) eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung.
Aktienoptionsprogramme oder wertpapierorientierte Anreizsysteme bestehen derzeit nicht.
Für den Fall der Arbeitsunfähigkeit bzw. im Todesfall bestehen vertraglich vereinbarte Gehaltsfortzahlungsansprüche der Vorstandsmitglieder.
Eine betragsmäßige Höchstgrenze der Vorstandsvergütung ist nicht vorgesehen, weil durch die Begrenzung der Bemessungsgrundlagen und eine auf Ausnahmen beschränkte und korrekte Ermessensausübung ein ausreichendes Regulativ geschaffen ist.
Die Gesamtvergütung sowie die einzelnen Vergütungsbestandteile der Vorstandsmitglieder sind sowohl insgesamt als auch im Verhältnis zueinander angemessen. Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und Leistung des jeweiligen Vorstandsmitglieds die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Entwicklung des Unternehmens.
Zusagen für Ruhegeld und Witwengeld bestehen nur noch für ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands.
Für Leistungen und Ansprüche der früheren und ausgeschiedenen Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 354 T€ (VJ: 328 T€) als Gesamtbezüge innerhalb der Rechnungslegungsvorschrift nach HGB ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebenen 4,9 Mio. € (VJ: 4,7 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Darüber hinaus besteht für Herrn Dr. Günter Stolze ein Pensionsanspruch, der mit einer Rückdeckungsversicherung saldiert wird und als passivischer Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung in Höhe von 187 T€ nach HGB ausgewiesen wird.
Für die Ansprüche der ehemaligen Vorstandsmitglieder wurden nach den Rechnungslegungsvorschriften der IFRS Aufwendungen innerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung von 61 T€ (VJ: 100 T€) erfasst. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs belief sich im Konzernabschluss auf insgesamt 6,2 Mio. € (VJ: 6,3 Mio. €). Die für Herrn Dr. Stolze zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.
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In den nachstehenden Tabellen werden gemäß den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) die für die Jahre 2019 und 2020 gewährten Zuwendungen einschließlich Nebenleistungen sowie der jeweilige Zufluss und der Versorgungsaufwand individuell dargestellt. Die Angabe der gewährten Zuwendungen ist bei den variablen Vergütungskomponenten ergänzt um die erreichbaren Minimal- und Maximalvergütungen.
Für den zusätzlichen, außergewöhnlichen Einsatz aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Herrn Bernhard Dressler wurde Herrn Simon im Vorjahr eine Sondervergütung in Höhe von 50 T€ gewährt.
Für das Geschäftsjahr 2020 verzichten beide Vorstände auf Teile der einjährigen variablen Vergütung Tantieme 1. Herr Ridder verzichtet freiwillig auf 40 T€ und Herr Simon freiwillig auf 30 T€. Beide Herren begründen den Verzicht mit der Verfehlung des angestrebten Zieles, namentlich das Rekordjahr 2019 im Ergebnis nochmals zu übertreffen. Dies vor dem Hintergrund, dass die Zielverfehlung 2020 bei allen leitenden Angestellten zu Einbußen in Bezug auf die variablen Vergütungen im Unternehmen (Generalziel) geführt hat.
Für die einjährige variable Vergütung Tantieme 1 ist den Anforderungen des DCGK entsprechend der Zielwert (d.h. der Wert bei einer Zielerreichung von 100%), der für das Berichtsjahr gewährt wird, anzugeben. Bei der mehrjährigen, nicht aktien-basierten variablen Vergütung Tantieme 2 ist nach den Anforderungen des DCGK zum Zeitpunkt der Zusage (sofern vorhanden) der Zielwert bzw. ein vergleichbarer Wert eines "mittleren Wahrscheinlichkeitsszenarios" anzugeben.
Da die Tantieme 2 nicht jährlich, sondern in einem mehrjährigen Rhythmus gewährt wird, ist nach den Anforderungen des DCGK entsprechend ein ratierlicher Wert auf Jahresbasis zu ermitteln und anzugeben.

| Gewährte Zuwendungen | Andreas Ridder Vorsitzender des Vorstands seit 1.08.2019 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in € | 2019 | 2020 | 2020 (Min.) | 2020 (Max.) | ||
| Festvergütung | 144.534 | 347.442 | 347.442 | 347.442 | ||
| Nebenleistung | 6.567 | 15.761 | 15.761 | 15.761 | ||
| Summe | 151.101 | 363.203 | 363.203 | 363.203 | ||
| Einjährige variable Vergütung (Tantieme 1) |
70.197 | 111.200 | 0 | 225.000 | ||
| Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2019 – 2021)) |
0 | 0 | 0 | 225.000 | ||
| Gesamtvergütung | 221.298 | 474.403 | 363.203 | 813.203 |
| Gewährte Zuwendungen | Jörg Axel Simon Finanzvorstand seit 10.06.2015 |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in € | 2019 | 2020 | 2020 (Min.) | 2020 (Max.) | ||
| Festvergütung | 279.469 | 278.087 | 278.087 | 278.087 | ||
| Nebenleistung | 22.700 | 22.700 | 22.700 | 22.700 | ||
| Sondervergütung | 50.000 | 0 | 0 | 0 | ||
| Summe | 352.169 | 300.787 | 300.787 | 300.787 | ||
| Einjährige variable Vergütung | 111.642 | 70.800 | 0 | 150.000 | ||
| Mehrjährige variable Vergütung (Tantieme 2 (2017 – 2019)) |
0 | 0 | 0 | 225.000 | ||
| Gesamtvergütung | 463.811 | 371.587 | 300.787 | 675.787 |
| Andreas Ridder | Jörg Axel Simon | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Zufluss | Vorsitzender des Vorstands |
Finanzvorstand | ||||
| Eintritt 1.08.2019 | Eintritt 10.06.2015 | |||||
| 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | |||
| Festvergütung | 144.534 | 347.442 | 279.469 | 278.087 | ||
| Nebenleistung | 6.567 | 15.671 | 22.700 | 22.700 | ||
| Sonervergütung | 0 | 0 | 50.000 | 0 | ||
| Summe | 151.101 | 363.113 | 352.169 | 300.787 | ||
| Einjährige variable | 0 | 69.164 | 100.000 | 102.906 | ||
| Vergütung | ||||||
| (Tantieme 1) | ||||||
| Mehrjährige variable | ||||||
| Vergütung | 0 | 0 | 128.000 | 0 | ||
| (Tantieme 2) | ||||||
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Gesamtvergütung | 151.101 | 432.277 | 580.169 | 403.693 |

Für die Vergütung des Aufsichtsrats hat die Hauptversammlung beschlossen, dass die Mitglieder des Aufsichtsrats neben einem angemessenen Versicherungsschutz und dem Ersatz ihrer Auslagen, zu denen auch die auf ihre Bezüge entfallende Umsatzsteuer gehört, eine feste Grundvergütung sowie ein Sitzungsgeld für ihre Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen und Ausschusssitzungen erhalten. Die Grundvergütung beträgt 18.000 €, der Aufsichtsratsvorsitzende erhält das Dreifache, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und der Prüfungsausschussvorsitzende das Doppelte. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben, erhalten die Grundvergütung zeitanteilig. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Aufsichtsratssitzungen beträgt 1.000 € für den Aufsichtsratsvorsitzenden, 750 € für den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden und den Prüfungsausschuss-Vorsitzenden sowie 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Das Sitzungsgeld für die Teilnahme an Ausschusssitzungen beträgt 1.000 € für den jeweiligen Ausschussvorsitzenden und 500 € für die weiteren Aufsichtsratsmitglieder. Maßgeblich für das Sitzungsgeld ist jeweils die physische Teilnahme an Präsenzsitzungen. Die Vergütung ist angesichts des Verantwortungsumfangs und der zeitlichen Beanspruchung des Aufsichtsrats angemessen.
| Bertinchamp | Frick | Dr. Müller | Stumpf | Rüth | Bäcker | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | (Vorsitzender) | (Stellv. Vorsitzender) |
(Vorsitzender Prüfungsausschuss) |
|||
| Basisvergütung | 54,0 | 36,0 | 36,0 | 18,0 | 18,0 | 18,0 |
| Summe Sitzungsgeld |
6,0 | 5,5 | 6,5 | 3,0 | 4,0 | 3,0 |
| Summe AR-Vergütung 2020 |
60,0 | 41,5 | 42,5 | 21,0 | 22,0 | 21,0 |
| Bertinchamp | Frick | Unterharnscheidt | Stumpf | Rüth | Bäcker | Dr. Müller | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | (Vorsitzender ab 01.08.2019) |
(Stellv. Vorsitzender, ab 24.10.2018 bis 31.07.2019, Vorsitzender) |
(Vorsitzender Prüfungsausschuss; bis 11.11.2019) |
(Vorsitzender Prüfungsauss chuss; ab 20.11.2019) |
|||
| Basisvergütung | 22,6 | 46,5 | 31,1 | 18 | 18 | 18 | 4,1 |
| Summe Sitzungsgeld |
2,0 | 7,5 | 6,5 | 3,0 | 4,5 | 3,5 | 0,0 |
| Summe AR-Vergütung 2019 |
24,6 | 54,0 | 37,6 | 21,0 | 22,5 | 21,5 | 4,1 |
Das gezeichnete Kapital der NORDWEST in Höhe von 16.500.000 € ist eingeteilt in 3.205.000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien. Alle Aktien gewähren die gleichen Rechte. Insbesondere gewährt jede Aktie in der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Stimme.
Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 03.09.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 03.09.2019 die Schwelle von 50% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 50,03% (das entspricht 1.603.395 Stimmrechten) betragen hat.
Weitere direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital, die 10% der Stimmrechte überschreiten, waren bei der Gesellschaft im Berichtsjahr 2020 nicht gemeldet.
Für den Fall eines Übernahmeangebotes, das sich auf von der Gesellschaft ausgegebene und zum Handel an einem organisierten Markt zugelassene Aktien richten würde, bestehen für den Vorstand die allgemeinen gesetzlichen Aufgaben und Befugnisse. So müssten z.B. Vorstand und Aufsichtsrat bei Vorliegen eines Übernahmeangebots nach § 27 WpÜG eine begründete Stellungnahme zu dem Angebot abgeben und veröffentlichen, damit die Aktionäre in Kenntnis der Sachlage über das Angebot entscheiden können. Außerdem dürfte der Vorstand nach § 33 WpÜG nach Bekanntgabe eines Übernahmeangebotes keine Handlungen außerhalb des gewöhnlichen Geschäftsbetriebs vornehmen, durch die der Erfolg des Angebotes verhindert werden könnte, wenn er dazu nicht von der Hauptversammlung ermächtigt ist oder der Aufsichtsrat dem zugestimmt hat oder es sich nicht um die Suche nach einem konkurrierenden Angebot handelt.
Die Bestellung von Vorstandsmitgliedern der Gesellschaft richtet sich nach § 8 (1) der Satzung und nach § 84 (1) AktG, die Abberufung nach § 84 (3) AktG und § 8 (1) der Satzung. Danach erfolgt die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands durch den Aufsichtsrat. Der Vorstand besteht aus mindestens zwei Mitgliedern; darüber hinaus wird die Zahl der Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat bestimmt. Die Bestellung kann auf höchstens 5 Jahre erfolgen, wobei diese Höchstdauer auch jeweils im Fall der wiederholten Bestellung oder Verlängerung der Amtszeit zu beachten ist.
Mitglieder des Vorstands scheiden spätestens mit Ende des Kalenderjahres aus dem Vorstand aus, indem sie das 65. Lebensjahr vollenden.
Die Abberufung von Vorstandsmitgliedern ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Im Übrigen wird insoweit auf die angegebenen Vorschriften verwiesen.
Jede Änderung der Satzung der Gesellschaft bedarf eines Beschlusses ihrer Hauptversammlung, der nach §§ 133 (1), 179 (1) und (2) AktG sowie nach § 17 (2) der Satzung einer einfachen Stimmenmehrheit und zusätzlich einer Mehrheit von drei Vierteln des bei der Beschlussfassung vertretenen Grundkapitals bedarf. Der Aufsichtsrat ist nach § 21 der Satzung ermächtigt, Änderungen der Satzung vorzunehmen, die nur deren Fassung betreffen, insbesondere soweit dies zur Durchführung und Gewährleistung der Eintragungen in die gerichtlichen Register erforderlich ist.
Bei ihren Entscheidungen sind Vorstand und Aufsichtsrat an das Wohl des Unternehmens, seiner Mitarbeiter und seiner Aktionäre gebunden. Satzungsregelungen im Sinne der §§ 33a bis 33c WpÜG (Europäisches Verhinderungsverbot, Europäische Durchbrechungsregel, Vorbehalt der Gegenseitigkeit) waren zum Bilanzstichtag nicht vorhanden.
Für weitere Ereignisse nach Stichtag verweisen wir auf die entsprechenden Passagen im Anhang nach HGB sowie dem Konzernanhang nach IFRS.
Schlusserklärung zum Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 AktG.
Die NORDWEST Handel AG war im Geschäftsjahr 2020 ein von der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, abhängiges Unternehmen i. S. d. § 312 AktG. Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat deshalb gemäß § 312 Abs. 1 AktG einen Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgestellt, der die folgende Schlusserklärung enthält:
"Gemäß § 312 Abs. 3 AktG erklären wir, dass die NORDWEST Handel AG bei den im Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten vorgenommenen Rechtsgeschäften nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt und nicht benachteiligt wurde."
Dortmund, den 16. März 2021
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Andreas Ridder Jörg Axel Simon
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Jahres- und der Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft bzw. des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft sowie des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft bzw. des Konzerns beschrieben werden.
Dortmund, den 16. März 2021
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Andreas Ridder Jörg Axel Simon
| Aktiva | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
|---|---|---|---|---|---|
| € | € | ||||
| A. | Anlagevermögen | ||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||
| 1. | Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte | ||||
| und ähnliche Rechte und Werte | 647.054,70 | 401.625,00 | |||
| 2. | Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche | ||||
| Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie | |||||
| Lizenzen an solchen Rechten und Werten | 779.868,00 | 963.708,00 | |||
| 3. | Entgeltlich erworbener Kundenstamm | 2.632.143,00 | 0,00 | ||
| 4. | Geleistete Anzahlungen | 298.667,67 | 276.963,87 | ||
| 4.357.733,37 | 1.642.296,87 | ||||
| II. Sachanlagen | |||||
| 1. | Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten | ||||
| einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 18.572.117,25 | 18.968.296,25 | |||
| 2. | Technische Anlagen und Maschinen | 829.539,00 | 1.013.243,00 | ||
| 3. | Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 1.575.025,00 | 1.781.478,00 | ||
| 4. | Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 24.000,00 | 0,00 | ||
| 21.000.681,25 | 21.763.017,25 | ||||
| III. Finanzanlagen | |||||
| 1. | Anteile an verbundenen Unternehmen | 2.206.625,75 | 2.206.625,75 | ||
| 2. | Ausleihungen an verbundene Unternehmen | 5.000.000,00 | 5.000.000,00 | ||
| 3. | Geschäftsguthaben bei Genossenschaften | 9.715,16 | 9.715,16 | ||
| 7.216.340,91 | 7.216.340,91 | ||||
| 32.574.755,53 | 30.621.655,03 | ||||
| B. | Umlaufvermögen | ||||
| I. Vorräte | |||||
| 1. | Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen | 45.000,00 | 17.536,32 | ||
| 2. | Fertige Erzeugnisse und Waren | 28.683.711,94 | 30.258.616,97 | ||
| 28.728.711,94 | 30.276.153,29 | ||||
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | |||||
| 1. | Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 115.131.727,13 | 108.571.071,75 | ||
| davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: | |||||
| 31.12.2020 € 4.547.578,46 | |||||
| 31.12.2019 € 1.776.987,69 | |||||
| 2. | Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 8.654.315,96 | 6.830.582,93 | ||
| 3. | Sonstige Vermögensgegenstände | 15.526.438,67 | 11.096.851,20 | ||
| 139.312.481,76 | 126.498.505,88 | ||||
| III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 25.922.190,03 | 12.916.595,77 | |||
| C. | Rechnungsabgrenzungsposten | 547.194,47 | 608.136,02 | ||
| 227.085.333,73 | 200.921.045,99 |
| Passiva | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| € | € | |||||
| A. | Eigenkapital | |||||
| I. | Ausgegebenes Kapital | |||||
| Gezeichnetes Kapital | 16.500.000,00 | 16.500.000,00 | ||||
| II. | Kapitalrücklage | 671.500,09 | 671.500,09 | |||
| III. | Gewinnrücklagen | |||||
| 1. Gesetzliche Rücklage |
3.273.000,00 | 3.273.000,00 | ||||
| 2. Andere Gewinnrücklagen |
37.246.457,54 | 37.246.457,54 | ||||
| IV. | Bilanzgewinn | 10.385.448,28 | 7.216.476,03 | |||
| 68.076.405,91 | 64.907.433,66 | |||||
| B. | Rückstellungen | |||||
| 1. | Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
9.412.557,00 | 9.386.235,91 | |||
| 2. | Steuerrückstellungen | 782.529,02 | 709.744,99 | |||
| 3. | Sonstige Rückstellungen | 6.264.385,05 | 5.994.922,37 | |||
| 16.459.471,07 | 16.090.903,27 | |||||
| C. | Verbindlichkeiten | |||||
| 1. | Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 12.788.080,01 | 11.340.929,04 | |||
| 2. | Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 113.028.269,58 | 94.947.656,93 | |||
| 3. | Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 8.331.574,54 | 7.191.542,41 | |||
| 4. | Sonstige Verbindlichkeiten | 8.144.695,88 | 6.010.143,85 | |||
| 142.292.620,01 | 119.490.272,23 | |||||
| D. | Rechnungsabgrenzungsposten | 256.836,74 | 432.436,83 | |||
| 227.085.333,73 | 200.921.045,99 |
| 2020 | 2019 | ||
|---|---|---|---|
| € | € | ||
| 1. 2. |
Umsatzerlöse Erhöhung/ Verminderung des Bestandes an |
504.493.747,10 | 482.156.122,80 |
| fertigen und unfertigen Erzeugnissen | 27.463,68 | -275.449,64 | |
| 3. | Andere aktivierte Eigenleistungen | 324.356,76 | 293.652,40 |
| 4. | Sonstige betriebliche Erträge | 1.537.515,55 | 2.735.011,74 |
| davon aus Währungsumrechung 2020 € 109.187,43 2019 € 42.021,36 |
506.383.083,09 | 484.909.337,30 | |
| 5. | Materialaufwand | ||
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und |
|||
| Betriebsstoffe und für bezogene Waren | -436.150.193,24 | -416.143.495,23 | |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen |
-2.393.818,40 | -1.372.693,61 | |
| -438.544.011,64 | -417.516.188,84 | ||
| 6. | Rohergebnis | 67.839.071,45 | 67.393.148,46 |
| 7. | Personalaufwand | ||
| a) Löhne und Gehälter |
-20.084.427,20 | -19.400.046,13 | |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen |
|||
| für Altersversorgung und für Unterstützung | -3.859.440,84 | -4.139.548,30 | |
| davon für Altersversorgung 2020 € -195.352,36 2019 € -678.780,01 |
|||
| -23.943.868,04 | -23.539.594,43 | ||
| 8. | Abschreibungen | ||
| auf immaterielle Vermögensgegenstände | |||
| des Anlagevermögens und Sachanlagen | -2.251.824,60 | -2.064.076,10 | |
| 9. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | -32.830.516,67 | -33.942.105,38 |
| 10. | Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) | 8.812.862,14 | 7.847.372,55 |
| 11. | Erträge aus Beteiligungen | 0,00 | 668.562,74 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | |||
| 2020 € 0,00 |
|||
| 2019 € 600.000,00 |
|||
| 12. | Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 971.385,90 | 912.967,36 |
| davon aus verbundenen Unternehmen | |||
| 2020 € 252.763,13 |
|||
| 2019 € 209.652,62 |
|||
| 13. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -1.250.929,17 | -1.385.179,95 |
| davon aus Aufzinsungen | |||
| 2020 € -265.791,00 |
|||
| 14. | 2019 € -301.057,00 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
-2.708.891,91 | -2.729.430,79 |
| 15. | Ergebnis nach Steuern | 5.824.426,96 | 5.314.291,91 |
| 16. | Sonstige Steuern | -91.454,71 | -97.815,88 |
| 17. | Jahresüberschuss | 5.732.972,25 | 5.216.476,03 |
| 18. | Gewinnvortrag | 7.216.476,03 | 20.912.042,83 |
| 19. | Einstellung in andere Gewinnrücklagen | 0,00 | -16.668.542,83 |
| 20. | Ausschüttungen an Anteilseigner | -2.564.000,00 | -2.243.500,00 |
| 21. | Bilanzgewinn | 10.385.448,28 | 7.216.476,03 |
| 2020 T€ |
2019 T€ |
||
|---|---|---|---|
| Jahresüberschuss | 5.733 | 5.216 | |
| + | Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
2.252 | 2.064 |
| -/+ | Abnahme / Zunahme der Rückstellungen | 30 | -1.465 |
| +/- | Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge | -109 | -48 |
| -/+ | Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-9.586 | 3.040 |
| +/- | Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
19.579 | -1.677 |
| -/+ | Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens |
-1 | 7 |
| +/- | Zinsaufwendungen / Zinserträge | 280 | 472 |
| +/- | Ertragsteueraufwand / -ertrag | 2.709 | 2.729 |
| -/+ | Ertragsteuerzahlungen | -2.636 | -4.399 |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 18.250 | 5.940 | |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -3.887 | -973 |
| + | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens |
0 | 10 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -320 | -308 |
| + | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen |
810 | 883 |
| + | Erhaltene Zinsen | 971 | 913 |
| +/- | Einzahlungen/Auszahlungen aus Cash-Pooling | -827 | 1.144 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -3.252 | 1.669 | |
| + | Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten | 2.916 | 0 |
| - | Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten | -1.469 | -1.469 |
| - | Gezahlte Dividenden | -2.564 | -2.244 |
| - | Gezahlte Zinsen | -985 | -495 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | -2.102 | -4.208 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode |
12.897 109 12.916 |
3.401 42 9.473 |
|
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode * | 25.922 | 12.916 | |
| * davon verfügungsbeschränkt | 1.500 | 1.500 |
Die NORDWEST Handel AG, Dortmund, ist eine große kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaft im Sinne der §§ 267 und 264d HGB und ist unter HRB 28436 beim Amtsgericht Dortmund registriert. Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde nach handelsrechtlichen (§§ 238 ff., §§ 264 ff. HGB) und aktienrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften erstellt.
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung folgt dem Gesamtkostenverfahren.
Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungsgrundsätze nach den für große kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1 S. 2, 266 ff. HGB sowie § 275 HGB).
Das Wahlrecht zur Aktivierung von selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen gemäß § 248 Abs. 2 HGB wird ausgeübt. Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 1, Abs. 2 S. 1 und 2 und § 255 Abs. 2a HGB vermindert um planmäßige Abschreibungen nach Maßgabe der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bewertet. Sofern erforderlich, sind bei voraussichtlich dauerhafter Wertminderung außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen worden. Geringwertige Anlagegüter mit einem Anschaffungsbetrag von bis zu 800,00 EUR netto werden im Jahr des Zugangs vollständig abgeschrieben und als Abgang erfasst. Die voraussichtliche Nutzungsdauer wird überwiegend entsprechend den von der Finanzverwaltung veröffentlichten amtlichen AfA-Tabellen festgelegt, in der Regel ergeben sich folgende Nutzungsdauern in Jahren:
| 2020 | 2019 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 3 | bis | 5 | 3 | bis | 5 |
| Entgeltlich erworbener Kundenstamm | 15 | - | ||||
| Gebäude | 25 | bis | 50 | 25 | bis | 50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5 | bis | 15 | 5 | bis | 15 |
| EDV-technische Ausstattung | 3 | bis | 8 | 3 | bis | 8 |
| Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 | bis | 20 | 3 | bis | 20 |
Die unter den Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie Geschäftsguthaben bei
eingetragenen Genossenschaften sind zu Anschaffungskosten bilanziert, z. T. vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung. Die Ausleihungen werden zum Nennwert ggf. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert.
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Den Risiken, die sich aus Lagerdauer, verminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Erlöswerten ergeben, wird durch Abwertung Rechnung getragen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet. Unverzinsliche Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden unter Verwendung eines fristadäquaten Zinssatzes mit dem Barwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Sonstigen Risiken wird durch einen pauschalen Abschlag Rechnung getragen.
Die liquiden Mittel sind zum Nennwert bewertet.
Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Ausgaben vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.
Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Kundenstämmen, selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen, Beteiligungen, sonstigen Vermögensgegenständen, Pensionsrückstellungen und sonstigen Verbindlichkeiten ermittelt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgt auf Basis des aktuellen Einkommen- und Ertragsteuersatzes von 32,8%. Der kombinierte Ertragsteuersatz umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive latente Steuer angesetzt werden. Im Falle eines Überhangs aktiver latenter Steuern würde in Ausübung des Wahlrechts aus § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB keine Aktivierung erfolgen. Im Geschäftsjahr ergab sich insgesamt ein – nicht bilanzierter – Überhang aktiver latenter Steuern.
Das Eigenkapital ist zum Nennwert bilanziert.
Die Pensionsrückstellung in Höhe von 9.413 T€ wurde nach den Vorschriften des HGB anhand versicherungsmathematischer Methoden ermittelt. Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgte nach der sogenannten "Projected Unit Credit-Method" (PUC-Methode). Der Rückstellungsbetrag gemäß der PUC-Methode ist definiert als der
versicherungsmathematische Barwert der Pensionsverpflichtungen, der von den Mitarbeitern bis zu diesem Zeitpunkt gemäß Rentenformel und Unverfallbarkeitsregelung auf Grund ihrer in der Vergangenheit geleisteten Dienstzeiten verdient worden ist.
Als Rechnungszinsfuß wurde ein Zinssatz in Höhe von 2,30% p.a. gemäß dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt, angesetzt. Die nach HGB erforderliche Vergleichsbewertung wurde mit einem Zinssatz in Höhe von 1,60 % durchgeführt (Stand Dezember 2020, Referenzzeitraum der Durchschnittsbildung: 7 Jahre). Der der Ausschüttungssperre unterliegende Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 S.1 HGB (Effekt der Ausdehnung des Zeitraumes der Durchschnittsbildung beim Zinssatz) beläuft sich auf 848 T€.
Weiterhin wurden eine Gehaltsdynamik von 2,5%, ein Rententrend von 1,00% p.a. und eine Fluktuation von 0,0% in Ansatz gebracht. Die Berechnung erfolgte unter Verwendung der Richttafeln 2018G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, Köln. Die Anpassung des Rententrends spiegelt die aktualisierte Erwartung der Aktuare hinsichtlich des langfristigen durchschnittlichen Rententrends in der Bundesrepublik Deutschland wieder.
Darüber hinaus besteht ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird. Im Geschäftsjahr 2020 führte die Verrechnung der Pensionsrückstellung und des Deckungsvermögens zu einem passiven Überhang in Höhe von 187 T€, der unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen wird.
Die Steuerrückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet.
Die sonstigen Rückstellungen werden nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet. Dabei werden die erwarteten zwischenzeitlichen Kosten- und Erlössteigerungen berücksichtigt. Die Rückstellungen wurden für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet.
Die Verbindlichkeiten sind mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag angesetzt. Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung sind zum Stichtagskurs entsprechend § 256a HGB bewertet.
Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für einen bestimmten Zeitraum danach darstellen.
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| Anschaffungs-/Herstellungskosten | Abschreibungen | Buchwert | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | Zugänge | Umbuchungen | Abgänge | 31.12.2020 | 01.01.2020 | Zugänge | Zuschreibung | Abgänge | 31.12.2020 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
| I. Immaterielle Vermögegenstände | ||||||||||||
| 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte |
1.060.482,26 | 544.381,46 | 0,00 | 236.793,49 | 1.368.070,23 | 658.857,26 | 298.951,76 | 0,00 | 236.793,49 | 721.015,53 | 647.054,70 | 401.625,00 |
| 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte so wie Lizenzen an solchen |
||||||||||||
| Rechten und Werten | 10.436.759,43 | 361.479,83 | 139.200,00 | 109.192,94 | 10.828.246,32 | 9.473.051,43 | 684.519,83 | 0,00 | 109.192,94 10.048.378,32 | 779.868,00 | 963.708,00 | |
| 3. Entgeltlich erworbener Kundenstamm | 0,00 2.820.153,00 | 0,00 | 0,00 | 2.820.153,00 | 0,00 | 188.010,00 | 0,00 | 0,00 | 188.010,00 2.632.143,00 | 0,00 | ||
| 4. Geleistete Anzahlungen | 276.963,87 | 160.903,80 | -139.200,00 | 0,00 | 298.667,67 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 298.667,67 | 276.963,87 |
| Summe immaterielle Vermögensgegenstände | 11.774.205,56 3.886.918,09 | 0,00 | 345.986,43 | 15.315.137,22 | 10.131.908,69 1.171.481,59 | 0,00 | 345.986,43 10.957.403,85 4.357.733,37 1.642.296,87 | |||||
| II. Sachanlagen | ||||||||||||
| 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf |
||||||||||||
| fremden Grundstücken | 20.197.736,59 | 4.801,77 | 0,00 | 0,00 | 20.202.538,36 | 1.229.440,34 | 400.980,77 | 0,00 | 0,00 1.630.421,11 18.572.117,25 18.968.296,25 | |||
| 2. Technische Anlagen und Maschinen | 1.637.015,54 | 0,00 | 0,00 | 394,86 | 1.636.620,68 | 623.772,54 | 183.704,00 | 0,00 | 394,86 | 807.081,68 | 829.539,00 1.013.243,00 | |
| 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
3.509.072,48 | 290.796,24 | 0,00 | 57.093,11 | 3.742.775,61 | 1.727.594,48 | 495.658,24 | 0,00 | 55.502,11 2.167.750,61 1.575.025,00 1.781.478,00 | |||
| 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau | 0,00 | 24.000,00 | 0,00 | 0,00 | 24.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 24.000,00 | 0,00 |
| Summe Sachanlagen | 25.343.824,61 | 319.598,01 | 0,00 | 57.487,97 | 25.605.934,65 | 3.580.807,36 1.080.343,01 | 0,00 | 55.896,97 4.605.253,40 21.000.681,25 21.763.017,25 | ||||
| III. Finanzanlagen | ||||||||||||
| 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Ausleihungen an verbundenen |
2.206.625,75 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.206.625,75 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 2.206.625,75 2.206.625,75 | ||
| Unternehmen | 5.000.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 5.000.000,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 5.000.000,00 5.000.000,00 | ||
| 3. Beteiligungen | 820.197,22 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 820.197,22 | 820.197,22 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 820.197,22 | 0,00 | 0,00 |
| 4. Geschäftsguthaben bei Genossenschaften | 9.715,16 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.715,16 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 9.715,16 | 9.715,16 |
| Summe Finanzanlagen | 8.036.538,13 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 8.036.538,13 | 820.197,22 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 820.197,22 7.216.340,91 7.216.340,91 | ||
| Summe Anlagevermögen | 45.154.568,30 4.206.516,10 | 0,00 | 403.474,40 | 48.957.610,00 | 14.532.913,27 2.251.824,60 | 0,00 | 401.883,40 16.382.854,47 32.574.755,53 30.621.655,03 |
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in dem vorstehend abgebildeten Anlagespiegel dargestellt. Die Gliederung der immateriellen Vermögensgegenstände wurde aus Gründen der übersichtlicheren Darstellung um den Gliederungspunkt "Entgeltlich erworbener Kundenstamm" erweitert.
Mit Wirkung zum 01. Januar 2020 hat die NORDWEST Handel AG den Kundenstamm der Nürnberger Produktionsverbindungshandels GmbH zu einem Kaufpreis von 2,8 Mio. € erworben. Dieser enthält Kunden, die bisher in der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH als Fachhandelspartner gelistet waren und wird planmäßig über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Dies entspricht der durchschnittlichen Verweildauer einer Mitgliedschaft im Verband.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde vom Aktivierungswahlrecht für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände Gebrauch gemacht und ein Betrag von 324 T€ (VJ 294 T€) aktiviert. Vermindert wurden diese Beträge im abgelaufenen Geschäftsjahr um planmäßige Abschreibungen von 299 T€ (VJ 300 T€). Darüber hinaus wurden bei den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen bereits geleistete Anzahlungen für den neuen e-shop in Höhe von 220 T€ aktiviert, die Leistungen zur Neuentwicklung des e-shops wurden von einem externen Softwareanbieter im Rahmen eines Dienstvertrags eingekauft. Die NORDWEST Handel AG hat im Rahmen dieses Projektes keine eigenen Entwicklungsleistungen erbracht. Über die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungs- und Entwicklungskosten angefallen.
Für eine gegen die TeamFaktor NW GmbH zum 31. Dezember 2020 bestehende Ausleihung in Höhe von 5,0 Mio. € liegt eine Rangrücktrittserklärung seitens der NORDWEST Handel AG vor. Das Risiko eines Ausfalls dieser Ausleihung wird als niedrig eingeschätzt.
NORDWEST Handel AG hat mit Vertrag vom 25.06.2020 zwei Factoringverträge mit einem Finanzdienstleister geschlossen, welche bis zum 31.12.2021 befristet sind. Zum 31. Dezember 2020 wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Buchwert von 21,8 Mio. € der Factoringgesellschaft angedient. Von den übertragenen Buchwerten entfallen 18,9 Mio. € auf den Verkauf der Forderungen im sog. echten Factoring, bei welchem das Ausfallrisiko durch den Finanzdienstleister übernommen wird. Weitere 1,9 Mio. € übertragene Buchwerte entfallen auf das sog. unechte Verfahren, bei welchem das Ausfallrisiko bei der NORDWEST Handel AG verbleibt und welche somit weiterhin als Forderungen ausgewiesen werden. Aus beiden Verträgen sind der NORDWEST Handel AG am 31. Dezember 2020 14,1 Mio. € liquiditätswirksam zugeflossen. Der Ausweis der Finanzierung erfolgt unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Der im
Rahmen des Factorings nicht ausgezahlte Sicherheitseinbehalt von 1,6 Mio. € wird unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Zum 31.12.2020 wurden wechselunterlegte Forderungen in Höhe von 2,9 Mio. € regresslos an die Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH veräußert. Durch den Verkauf wird das Ausfallrisiko reduziert.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen zum einen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 0,2 Mio. €. Zum anderen enthält dieser Posten Sonstige Vermögensgegenstände gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 8,5 Mio.€ aus dem seit 2017 durch die NORDWEST Handel AG betriebenen Cash-Pooling zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns.
Unter den sonstigen Vermögensgegenständen ist eine Forderung gegen eine Beteiligungsgesellschaft von 114 T€ (anteilige Gewinnausschüttung) ausgewiesen. Der Ausweis des Einbehalts aus dem echten Factoring erfolgt innerhalb der sonstigen Vermögensgegenstände, da NORDWEST darüber nicht frei verfügen kann und somit kein Ausweis unter den liquiden Mitteln erfolgt. Weiterhin ist unter den sonstigen Vermögensgegenständen eine Sicherheitsleistung in Höhe von 233 T€ ausgewiesen, welche eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr aufweist. Die übrigen hier ausgewiesenen Posten sind sämtlich innerhalb eines Jahres fällig.
Die liquiden Mittel enthalten in Höhe von 1.500 T€ verfügungsbeschränkte Mittel. Diese dienen als Barhinterlegung eines Avals, mit dem die NORDWEST Handel AG das großvolumige Stahlgeschäft seiner Fachhandelspartner bei einem namhaften Stahllieferant absichert.
Das Grundkapital der NORDWEST Handel AG beträgt 16.500.000,00 € und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Dies entspricht einem rechnerischen Wert von 5,15 € pro Aktie.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen enthalten Verpflichtungen auf Grund einzelvertraglicher Vereinbarungen und Rückstellungen für die NORDWEST-Altersversorgung. Darüber hinaus besteht auf Grund einer einzelvertraglichen Vereinbarung ein Pensionsanspruch, der mit der zugehörigen Rückdeckungsversicherung saldiert wird. Der passive Überhang von 187 T€ setzt sich aus der Pensionsverpflichtung zum 31. Dezember 2020 in Höhe von 2.132 T€ abzgl. des zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Deckungsvermögens in Höhe von 1.945 T€ zusammen. Die Anschaffungskosten des Deckungsvermögens belaufen sich auf 1,4 Mio. €. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt nach versicherungsmathematischen
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Grundlagen. Für diese Rückstellung wurden innerhalb der Personalaufwendungen Erträge in Höhe von 107 T€ verrechnet.
Durch die Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen nach BilMoG ergab sich ursprünglich ein zusätzlicher Rückstellungsbetrag in Höhe von 1.550 T€, in 2013 reduzierte sich dieser aufgrund des Ablebens eines ehemaligen Vorstandsmitgliedes auf 1.469 T€. Von der Übergangsregelung gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wird Gebrauch gemacht und von diesem Betrag jährlich ein fünfzehntel den Pensionsrückstellungen in Höhe von 98 T€ zugeführt. Die Zuführung erfolgt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen. Der derzeit noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung in Höhe von 392 T€ wird innerhalb des verbleibenden Übergangszeitraums den Pensionsrückstellungen zugeführt.
Die Steuerrückstellungen enthalten Rückstellungen für noch nicht abgerechnete Steueraufwendungen der Geschäftsjahre 2019 und 2020 sowie Steueraufwendungen aus Folgeeffekten für die Jahre 2017 bis 2019 aus der laufenden Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012 bis 2018.
Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen die Rückstellungen für Leistungsprämie, Tantiemen für leitende Angestellte und Vorstände sowie Aufsichtsratsbezüge. Darüber hinaus sind hierunter Rückstellungen für noch ausstehende Personalmaßnahmen enthalten.
Der im Dezember 2019 abgeschlossene Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten besteht unverändert fort. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart sind. Die erste Verlängerungsoption wurde im abgelaufenen Jahr wahrgenommen, so dass der Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis zum 28. November 2025 verlängert wurde. Zum 31. Dezember 2020 erfolgte keine Inanspruchnahme. Folgende Sicherheiten werden gestellt:
Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die sämtlich in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der
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Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Im Geschäftsjahr 2015 wurde eine Finanzierung für den Neubau der Betriebsimmobilie in Dortmund aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 14,76 Mio. € verteilt sich auf drei refinanzierende Hausbanken. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 1,5 Mio. € verteilt sich ebenfalls auf die drei refinanzierenden Hausbanken.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen sowohl Lager- und Streckengeschäfte (Eigengeschäfte) als auch Zentralregulierungsgeschäfte. Während die Eigengeschäfte in der Regel mit den üblichen Eigentumsvorbehalten besichert sind, besteht bei den Zentralregulierungsgeschäften eine direkte Besicherung zwischen Fachhandels- und Industriepartner. Geschäftsbedingt vermischen sich diese Geschäftsarten bei der NORDWEST Handel AG, sodass eine wertmäßige Aufteilung nicht vorgenommen werden kann.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen sonstige Verbindlichkeiten aus Cash-Pooling in Höhe von 6,3 Mio. € sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 2,0 Mio. €. Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel (Angabe Vorjahreswerte in Klammern):
| Restlaufzeitenspiegel | bis zu 1 Jahr | von 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Gesamtbetrag |
|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
4.385.504,01 | 4.614.038,00 | 3.788.538,00 | 12.788.080,01 |
| (1.469.201,04) | (5.191.758,00) | (4.679.970,00) | (11.340.929,04) | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
113.028.269,58 | 113.028.269,58 | ||
| (94.947.656,93) | (94.947.656,93) | |||
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
8.331.574,54 | 8.331.574,54 | ||
| (7.191.542,41) | (7.191.542,41) | |||
| Sonstige Verbindlichkeiten | 7.883.153,00 | 261.542,88 | 8.144.695,88 | |
| (5.640.376,35) | (369.767,50) | (6.010.143,85) | ||
| davon aus S t euern |
6.199.092,74 | 6.199.092,74 | ||
| (4.978.718,62) | (4.978.718,62) | |||
| Summe Verbindlichkeiten | 133.628.501,13 | 4.875.580,88 | 3.788.538,00 | 142.292.620,01 |
| (97.968.024,03) | (4.821.990,50) | (4.679.970,00) | (119.490.272,23) |
Als Sicherheit für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dienen Grundschulden auf der Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 9,9 Mio. € besichert.
Gemäß § 268 Abs.1 Satz 2 HGB hat sich der Bilanzgewinn wie folgt entwickelt:
| 2020 | 2019 | ||
|---|---|---|---|
| € | € | ||
| Vortrag 01.01. | 7.216.476,03 | 20.912.042,83 | |
| Zahlung einer Dividende | -2.564.000,00 | -2.243.500,00 | |
| Einstellung in die Gewinnrücklagen | 0,00 | -16.668.542,83 | |
| Jahresergebnis | 5.732.972,25 | 5.216.476,03 | |
| Stand 31.12. | 10.385.448,28 | 7.216.476,03 |
NORDWEST Handel AG
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn einen Betrag von 673.050,00 € auszuschütten und den Restbetrag in Höhe von 9.712.398,28 € auf neue Rechnung vorzutragen. Dies entspricht einer Dividende von 0,21 € je dividendenberechtigter Aktie.
In den einzelnen Tätigkeitsbereichen der NORDWEST Handel AG wurden folgende Umsätze (ohne USt.) getätigt:
| Umsatzerlöse lt. GuV | 504.494 | 482.156 |
|---|---|---|
| ./. Skonto, Umsatzvergütungen | -66.762 | -59.019 |
| Eigenumsatz | 571.256 | 541.175 |
| Sonstige Erlöse | 5.200 | 3.904 |
| Skontoerträge Zentralregulierung | 44.070 | 37.734 |
| Delkredereprovision | 43.084 | 43.014 |
| Lagergeschäft | 157.855 | 146.403 |
| Streckengeschäft | 321.047 | 310.119 |
| T€ | T€ | |
| 2020 | 2019 |
Die Umsatzerlöse enthalten keine periodenfremde Aufwendungen und Erträge (im Vorjahr Aufwand aus Bonusabgrenzungen 320 T€).
Die im Geschäftsjahr aktivierten Eigenleistungen in Höhe von 324 T€ (VJ 294 T€) betreffen Entwicklungen insbesondere für die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich.
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus der Herabsetzung von Einzelwertberichtigungen, Erträge aus abgeschriebenen Forderungen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, Erträge aus der Währungsumrechnung sowie sonstige Erträge. Die Erträge aus abgeschriebenen Forderungen in Höhe von 98 T€ (VJ 421 T€) und die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 27 T€ (VJ 421 T€) sind anderen Perioden zuzurechnen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Kosten für Lagerung und Transport des nordwesteigenen Lagergeschäftes. Darüber hinaus sind insbesondere Werbeund Reisekosten sowie Verwaltungs-, EDV- und Beratungskosten Bestandteil dieses Postens.
Der im Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen enthaltene Zinsaufwand in Höhe von 266 T€ (VJ 301 T€) wird unter dem Posten Zinsen und ähnliche Aufwendungen erfasst.
| in € | |
|---|---|
| Aktivierung selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände | 647.054,70 |
| Aktivierter Unterschiedsbetrag i.S.v. § 268 Abs. 8 S. 3 HGB | 523.333,80 |
| Ausschüttungsgesperrte Beträge nach § 253 Abs. 6 S. 3 HGB | 848.902,00 |
| Ausschüttungsgesperrter Betrag 2020 | 2.019.290,50 |
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
|---|---|---|---|---|
| Aktive latente | Passive latente | Aktive latente | Passive latente | |
| Steuern | Steuern | Steuern | Steuern | |
| in € | in € | in € | in € |
|
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 16.918,00 | 272.018,31 | 131.753,08 | |
| Beteiligungen | 91.526,42 | 189.673,04 | ||
| Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung | 0,00 | 698.231,85 | ||
| Pensionsrückstellungen | 1.295.387,77 | 548.140,71 | ||
| Sonstige Verbindlichkeiten | 787,21 | 7.994,37 | ||
| Summe latente Steuern | 1.404.619,40 | 272.018,31 | 1.444.039,97 | 131.753,08 |
| ./. Saldierung | -272.018,31 | -272.018,31 | -131.753,08 | -131,753,08 |
| Latente Steuern nach Saldierung (= Aktivüberhang) | 1.132.601,10 | 0,00 | 1.312.286,89 | 0,00 |
Die latenten Steuern wurden mit einem Steuersatz von 32,8% (VJ 32,8%) bewertet. In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde der Überhang an aktiven latenten Steuern nicht bilanziert.
Die nach § 161 AktG vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.investor-relations. nordwest.com/websites/nordwest/German/7000/corporate-governance.html dauerhaft zugänglich gemacht.
Die im Geschäftsjahr unter dem Posten sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Honorare für den Abschlussprüfer des Einzel- und Konzernabschlusses betragen:
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Abschlussprüferleistungen | 221 | 221 |
| Steuerberatungsleistungen | 0 | 84 |
| sonstige Leistungen | 0 | 0 |
| Summe Honorare des Abschlussprüfers | 221 | 305 |
Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des Geschäftsjahres enthalten. Eine Prüfung nach IDW PS 951 sowie zwei Prüfungen in Anlehnung an PS 850 sind auch Bestandteil dieser Position.
Zusätzlich wurden durch die BakerTilly Rechtsanwaltsgesellschaft mbh Steuerberatungsleistungen im Zusammenhang mit der in 2018 begonnenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012 – 2015 sowie der in 2020 begonnenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2016 - 2018 des NORDWEST-Konzerns in Höhe von 29 T€ erbracht. Daneben besteht zwischen unserem Abschlussprüfer und unserer Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH noch eine Vereinbarung zur Durchführung der Jahresabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2020 (40 T€). Die Honorare für die Durchsicht der in den Konzernabschluss einbezogenen inländischen Tochtergesellschaften (24 T€) sind im jeweiligen Jahresabschluss erfasst.
Die Angaben nach § 285 Nr. 11 HGB sind der folgenden Aufstellung zu entnehmen:
| Firma | Sitz | Anteile der NORDWEST Handel AG |
Eigen kapital 31.12.2020 |
Jahres ergebnis 2020 |
|---|---|---|---|---|
| % | T€ | T€ | ||
| NORDWEST Handel Ges.m.b.H. |
Salzburg, Österreich | 100,0 | 1.989 | 285 |
| Nürnberger Bund Produktions verbindungshandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 | 6.071 | 2.365 |
| nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG |
Stuttgart, Deutschland | 9,7 | *8.198 | *721 |
| e-direct Datenportal GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 | -13 | -59 |
| HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 | 647 | 222 |
| TeamFaktor NW GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 | 1.859 | 530 |
* 31.12.2019
Mit Wirkung zum 01.01.2020 hat die NORDWEST Handel AG den Kundenstamm der Nürnberger Produktionsverbindungshandels GmbH erworben. Das ehemals über die Aktivbank abgewickelte Geschäft der Gesellschaft wird nun durch die NORDWEST Handel AG im Rahmen der Zentralregulierung betrieben.
Infolge einer Umstrukturierung in 2016 ist die NORDWEST Handel AG nicht mehr unmittelbar, sondern mittelbar über ihre 100 %ige Beteiligung an der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH an der e-direct Datenportal GmbH beteiligt.

A = Mandat in gesetzlich zu bildendem Aufsichtsrat
B = Mandat in vergleichbarem in- bzw. ausländischem Kontrollgremium von Wirtschaftsunternehmen
C = anderes Mandat
Vorstandsvorsitzender ab 01.08.2019
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG, Stuttgart, ab 21.05.2019 C Mitglied des Aufsichtsrats der nexMart GmbH & Co. KG, Stuttgart, ab 21.05.2019 C
Jörg Axel Simon
Vorstand Finanzen & Administration; Haustechnik, Stahl
| Martin Helmut Bertinchamp | ||||
|---|---|---|---|---|
| Vorsitzender des Aufsichtsrats der NORDWEST Handel AG | ||||
| Inhaber der MB Prochairman Consulting, München | ||||
| Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main | ||||
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen | ||||
| Mitglied des Aufsichtsrats der ROTHENBERGER AG, Kelkheim | ||||
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Janoschka AG, Kippenheim | ||||
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirats der Rhodius GmbH, Burgbrohl | ||||
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Schock GmbH, Regen | B | |||
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der EA Elektro-Automatik Holding GmbH, Viersen | B |
| stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats | |
|---|---|
| Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen | |
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der BDS AG Bundesverband | |
| Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf | A |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirats der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg | B |
| Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling | |
|---|---|
| Geschäftsführender Gesellschafter der IBS Isar Betonstahlbiegerei GmbH, Plattling | |
| Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Deggendorf, Deggendorf | B |

Mitglied des Vorstands und CFO der AUTANIA Aktiengesellschaft für Industriebeteiligungen, Kelkheim
Geschäftsführer der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der LEISTRITZ Aktiengesellschaft, Nürnberg A
Mitglied des Verwaltungsrats der PGS Präzisions-Granitan-Systeme AG, Glarus/Schweiz B
Kaufm. Angestellter
Kaufm. Angestellter
*) Arbeitnehmervertreter
Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstandes bestanden nicht.
Die Mitglieder des Vorstandes haben in 2020 Gesamtbezüge von 864 T€ (VJ 966 T€) erhalten. Für Leistungen und Ansprüche früherer und ausgeschiedener Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene sind 354 T€ (VJ 328 T€) als Gesamtbezüge ausgewiesen. Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen wurden für diesen Personenkreis sowie deren Hinterbliebene 6,9 Mio. € (VJ 6,8 Mio. €) als Rückstellungen passiviert. Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 208 T€ (VJ 185 T€). Die Angaben gemäß § 285 Nr. 9a S. 5-8 HGB sind im zusammengefassten Lagebericht der Gesellschaft enthalten.

| NORDWEST Handel AG | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Vollzeit | Teilzeit | |||||
| beschäftigte | beschäftigte | Auszubildende | ||||
| 2020 | (2019) | 2020 | (2019) | 2020 | (2019) | |
| kaufm. Mitarbeiter | 268 | (256) | 54 | (54) | 15 | (15) |
| gewerbl. Mitarbeiter | 2 | (2) | 0 | (0) | 0 | (0) |
| Gesamt | 270 | (258) | 54 | (54) | 15 | (15) |
Die TeamFaktor NW GmbH hat im Jahr 2020 zwei Re-Factoringlinien für unechte Factoringverfahren zur Verfügung gestellt bekommen. Zur Absicherung dieser Linien hat die NORDWEST Handel AG zu Gunsten der TeamFaktor NW GmbH eine harte Patronatserklärung gegenüber den beiden Factoringgesellschaften abgegeben. Zum Bilanzstichtag beliefen sich die Verbindlichkeiten dieser Tochtergesellschaft gegenüber den beiden Factoringgesellschaften auf rund 33,7 Mio. €. Mit einer Inanspruchnahme wird aufgrund der soliden Finanzsituation der Tochtergesellschaft sowie der regulatorisch bedingten und umfassend implementierten Risikofrüherkennungssysteme nicht gerechnet.
Die NORDWEST Handel AG hat zur kurzfristigen Liquiditätssteuerung und Fristentransformation mit einem Factoringinstitut einen Vertrag über den Ankauf und die Finanzierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen der Gesellschaft geschlossen. Wir verweisen auf die Ausführungen unter C.
Hiernach ist der Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von insgesamt 14,5 Mio. € verpflichtet. Hiervon entfällt ein Betrag von 11,5 Mio. € auf ein echtes Factoringverfahren und ein Betrag von 3,0 Mio. € auf ein unechtes Factoringverfahren. Als Sicherheit dienen die abgetretenen Forderungen.
Anhaltspunkte für technische oder rechtliche Störungen des Factoring Prozesses liegen aktuell nicht vor. Das Delkredererisiko für verkaufte Forderungen aus dem echten Factoring liegt beim Factoring-Anbieter. Das Risiko von Forderungsausfällen aufgrund des bonitätsstarken Kundenstamms ist als unbedeutend anzusehen.
Zum Stichtag 31. Dezember 2020 wurden Forderungen in Höhe von 5.383 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) nicht angekauft.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die gemäß § 285 HGB nicht in der Bilanz ausgewiesen wurden und auch keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB darstellen, bestanden am Abschlussstichtag in folgender Höhe:
Sämtliche aufgeführten finanziellen Verpflichtungen betreffen die Betriebstätigkeit der NORDWEST Handel AG und wurden bei außerbilanziellen Geschäften aus wirtschaftlichen Erwägungen abgeschlossen, um u.a. eine Verbesserung der Liquiditätslage und Erhöhung der Eigenkapitalquote einzugehen.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.
Die NORDWEST Handel AG, Dortmund stellt einen Konzernabschluss nach IFRS zum 31. Dezember 2020 auf. Der Konzernabschluss ist erhältlich unter https://investorrelations.nordwest.com/websites/nordwest/German/3100/finanzberichte.html.
Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, hat uns gemäß § 40 Abs. 1 WpHG am 03.09.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 03.09.2019 die Schwelle von 50% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 50,03% (das entspricht 1.603.395 Stimmrechten) betragen hat. Das oberste Mutterunternehmen der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH ist die Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung mit Sitz in Anif, Österreich. Die Feldtmann Familienholding GmbH hat uns gemäß §§ 33, 34 Abs. 1 WpHG am 03.12.2019 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der NORDWEST Handel AG, Robert-Schuman-Straße 17, 44263 Dortmund, Deutschland, am 27.11.2019 die Schwelle von 3% der Stimmrechte überschritten hat und an diesem Tag 3,05% (das entspricht 97.719 Stimmrechten) betragen hat.
Dortmund, 16. März 2021
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Andreas Ridder Jörg Axel Simon
An die NORDWEST Handel AG, Dortmund
Wir haben den Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NORDWEST Handel AG, der mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst ist (zusammengefasster Lagebericht) für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts" enthaltene Erklärung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
Mio. € 109) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.
NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung für die Verbindlichkeiten gegenüber den Vertragslieferanten. Korrespondierend erfasst NORDWEST Handel AG aus diesen Geschäften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Fachhandelspartner. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit erhebliche Bedeutung im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind ermessensabhängig und basieren auf Erwartungen über zukünftige Entwicklungen und Ereignisse. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung von Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Jahresabschluss der NORDWEST Handel AG zu.
Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu überprüfen.
Die Prozesse und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

NORDWEST Handel AG schließt Vereinbarungen mit Lieferanten über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in
den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Gleichzeitig bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und ihren Fachhandelspartnern zur Weitergabe von Bonusvergütungen.
Die Ermittlung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl von entsprechenden Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen der bonusrelevanten Abrechnungsvolumina und ist damit ermessensabhängig.
Wir haben mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.
Darüber hinaus haben wir für stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen die zugrunde liegenden Kontrakte mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.
Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt nach dem Ergebnis unserer Prüfung in allen wesentlichen Belangen in Einklang mit den zugrunde liegenden Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.
Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der
Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.

Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Jahresabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3b HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei JahresabschlussNWAG_ESEF.zip (SHA256- Hashwert:
BA4316FB8988F427CD3C2BBAD04D952976AD44C6B4727ED385C67937A2A43F64) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Jahresabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3b HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3b HGB (IDW EPS 410)

durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Jahresabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Jahresabschluss und geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Beurteilen wir, ob die ESEF-Unterlagen eine inhaltsgleiche XHTML-Wiedergabe des geprüften Jahresabschlusses und des geprüften zusammengefassten Lageberichts ermöglichen.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Juli 2020 als Abschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. August 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Abschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.
Düsseldorf, den 18. März 2021
Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)
Stephan Martens Wirtschaftsprüfer
Kathrin Jaeger Wirtschaftsprüferin
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| Langfristige Vermögenswerte | 35.101 | 34.001 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | (9) | 5.330 | 5.352 |
| Sachanlagen | (10) | 23.027 | 24.127 |
| Finanzielle Vermögenswerte | (11) | 4.882 | 2.176 |
| Latente Steueransprüche | (7) | 1.862 | 2.347 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 235.259 | 220.058 | |
| Vorräte | (12) | 29.638 | 31.226 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | (13) | 162.320 | 162.841 |
| Übrige Forderungen und Vermögenswerte | (14) | 16.748 | 11.914 |
| Steuererstattungsansprüche | (15) | 13 | 314 |
| Zahlungsmittel | 26.539 | 13.763 | |
| 270.360 | 254.059 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | |||
| Eigenkapital | (16) | 76.823 | 72.546 | |
| den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital |
76.823 | 72.546 | ||
| Gezeichnetes Kapital* | 16.500 | 16.500 | ||
| Kapitalrücklage* | 672 | 672 | ||
| Gewinnrücklagen einschließlich Ergebnis nach Ertragsteuern* |
62.800 | 58.545 | ||
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis* | -3.150 | -3.171 | ||
| Langfristige Schulden | 24.094 | 27.344 | ||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | (17) | 9.842 | 11.303 | |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | (18) | 1.513 | 1.993 | |
| Rückstellungen für Pensionen | (19) | 12.720 | 13.152 | |
| Latente Steuerschulden | (7) | 19 | 897 | |
| Kurzfristige Schulden | 169.443 | 154.169 | ||
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | (17) | 2.917 | 1 | |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
(20) | 115.225 | 106.258 | |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | (18) | 957 | 914 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | (21) | 42.368 | 39.542 | |
| Steuerschulden | (22) | 1.721 | 1.127 | |
| Sonstige Rückstellungen | (23) | 6.256 | 6.326 | |
| 270.360 | 254.059 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
*Anpassung in der Darstellung aufgrund ESEF-Konformität.
| 2020 | 2019 | |||
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | |||
| Umsatzerlöse | (1) | 510.862 | 488.819 | |
| Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
27 | -275 | ||
| Aktivierte Eigenleistungen | (9) | 368 | 363 | |
| Sonstige Erträge | (2) | 1.816 | 3.200 | |
| Gesamtleistung | 513.074 | 492.107 | ||
| Materialaufwand | (3) | -438.644 | -417.157 | |
| Rohergebnis | 74.430 | 74.950 | ||
| Personalaufwand | (4) | -26.526 | -25.397 | |
| Aufwand für Abschreibungen | (9) (10) | -3.201 | -3.185 | |
| Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
(13) | -1.873 | -3.369 | |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | (5) | -31.596 | -31.495 | |
| Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) |
11.234 | 11.504 | ||
| Ergebnis aus Finanzinvestitionen | 0 | 69 | ||
| Finanzierungserträge | 706 | 722 | ||
| Finanzierungsaufwendungen | -1.766 | -1.758 | ||
| Finanzergebnis | (6) | -1.060 | -967 | |
| Ergebnis vor Steuern | 10.174 | 10.537 | ||
| Ertragsteuern | (7) | -3.355 | -2.841 | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern |
6.819 | 7.696 | ||
| Ergebnis je Aktie | (8) | 2,13 | 2,40 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 6.819 | 7.696 |
| davon entfallen auf | ||
| - Aktionäre der Nordwest Handel AG |
6.819 | 7.696 |
| Sonstiges Ergebnis, das künftig nicht aufwands- oder ertragswirksam wird |
||
| Versicherungsmathematische Effekte auf Pensionen |
30 | -1.356 |
| hierauf entfallende Ertragsteuern | -10 | 445 |
| Sonstiges Ergebnis davon entfallen auf |
20 | -911 |
| - Aktionäre der Nordwest Handel AG |
20 | -911 |
| Gesamtergebnis | 6.839 | 6.785 |
| davon entfallen auf | ||
| - Aktionäre der Nordwest Handel AG |
6.839 | 6.785 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
| Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Neubewertungs rücklage |
Latente Steuern auf Sonstiges Ergebnis |
Gewinnrücklagen einschließlich Ergebnis nach Ertragsteuern* |
Summe Eigenkapital |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 31.12.2018 | 16.500 | 672 | -3.365 | 1.106 | 53.132 | 68.045 |
| Erstanwendung IFRS 16 | -40 | -40 | ||||
| Stand 01.01.2019 | 16.500 | 672 | -3.365 | 1.106 | 53.092 | 68.005 |
| Ergebnis nach Steuern | 7.696 | 7.696 | ||||
| Sonstiges Ergebnis | -1.356 | 445 | -911 | |||
| Dividende | -2.243 | -2.243 | ||||
| Stand am 31.12.2019 | 16.500 | 672 | -4.721 | 1.551 | 58.545 | 72.546 |
| Ergebnis nach Steuern | 6.819 | 6.819 | ||||
| Sonstiges Ergebnis | 30 | -10 | 20 | |||
| Dividende | -2.564 | -2.564 | ||||
| Stand am 31.12.2020 | 16.500 | 672 | -4.691 | 1.541 | 62.800 | 76.823 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
*Anpassung in der Darstellung aufgrund ESEF-Konformität.
| Anhang | 2020 T€ |
2019 T€ |
||
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 6.819 | 7.696 | ||
| -/+ | Abnahme / Zunahme latenter Steuern | -393 | -692 | |
| + | Abschreibungen | 3.201 | 3.185 | |
| -/+ | Gewinn/ Verlust aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte | 1 | -7 | |
| -/+ | Abnahme / Zunahme langfristiger Rückstellungen | -432 | 1.056 | |
| - | Zunahme von kurzfristigen Vermögenswerten | -2.425 | -16.955 | |
| + | Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten | 12.316 | 13.266 | |
| +/- | sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge und Steuern auf Posten, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden* |
-3.616 | -2.539 | |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | G | 15.471 | 5.010 | |
| + | Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens | 1 | 86 | |
| - | Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -1.247 | -1.007 | |
| - | Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | -320 | -308 | |
| + | Einzahlungen aus langfristigen finanziellen Vermögenswerten | 875 | 883 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | G | -691 | -346 | |
| - | Dividendenzahlung an Anteilseigner | -2.564 | -2.244 | |
| + | Einzahlungen aus der Aufnahme von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten |
2.916 | 0 | |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten* |
-1.469 | -1.461 | |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungs Leasingverträgen |
-997 | -919 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | G | -2.114 | -4.624 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | G | 12.667 | 40 | |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 12.263 | 12.181 | ||
| + | Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds | 109 | 42 | |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 25.039 | 12.263 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
*Anpassung in der Darstellung aufgrund ESEF-Konformität.
Die NORDWEST Handel AG ("NORDWEST Handel AG" oder "NORDWEST") ist ein europaweit agierender Einkaufs- und Serviceverbund im Produktionsverbindungshandel (PVH). NORDWEST ist spezialisiert auf die vier Segmente Haustechnik, Stahl, BHI (Bau-Handwerk-Industrie) sowie TeamFaktor/Services. Die NORDWEST Handel AG ist das partnerschaftliche Bindeglied zwischen Herstellern und den ihr angeschlossenen mittelständischen Handelspartnern.
Die Gesellschaft hat seit September 2016 ihren Sitz in Dortmund, Robert-Schuman-Straße 17, und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Dortmund eingetragen.
Die vier bereits oben genannten Geschäftsbereiche der NORDWEST Handel AG betreiben ihr Geschäft in den Geschäftsarten Zentralregulierung, Streckengeschäft und Lagergeschäft. Ergänzend bietet die NORDWEST Handel AG ihren Kunden – den Fachhandelspartnern – ein umfangreiches Serviceangebot im Bereich Marketing, Logistik und Finanzen.
Der Vorstand der NORDWEST Handel AG hat den Konzernabschluss am 16.03.2021 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.
Der zum 31. Dezember 2020 aufgestellte Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 und der zusammengefasste Lagebericht werden beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers nach § 325 HGB bekannt gemacht.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG zum 31. Dezember 2020 erfolgte in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und deren Auslegung durch das International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC). Ergänzend werden die nach § 315a HGB anzuwendenden deutschen handelsrechtlichen Vorschriften beachtet. Zusammen mit der EU-Verordnung Nr. 1606/2002 vom 19. Juli 2002 ist die Gesellschaft danach verpflichtet, einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards aufzustellen.
Das Geschäftsjahr der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen entspricht dem Kalenderjahr.
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge im Konzernanhang werden, soweit nichts anderes vermerkt ist, in Tausend Euro (T€) angegeben. Die nachstehend angeführten Tabellen können insoweit Rundungsdifferenzen enthalten. Um die Klarheit, Übersichtlichkeit und Aussagefähigkeit des Konzernabschlusses zu verbessern, werden
sowohl in der Konzernbilanz als auch in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen.
Die Anforderungen der angewandten IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, wurden vollständig erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzernabschlusses der NORDWEST Handel AG.
Die Bilanzierung und Bewertung sowie die Erläuterungen und Angaben zum IFRS-Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 basieren auf denselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die auch dem IFRS-Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 zugrunde lagen.
Die folgenden Verlautbarungen des IASB, die durch die EU bereits erfolgreich übernommen wurden, sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2020 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wurden, soweit zutreffend, von NORDWEST im Geschäftsjahr 2020 erstmalig angewendet. Diese neuen Rechnungslegungsstandards haben keinen bzw. keinen wesentlichen Einfluss auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder auf das Ergebnis je Aktie.
Es ergaben sich weiterhin keine Auswirkungen aus bereits veröffentlichten, deren Anwendung noch nicht verpflichtend ist und welche zum Teil noch nicht von der EU übernommen wurden. Wir gehen davon aus, dass die Anwendung dieser Standards und Änderungen zukünftig keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben wird.
Bei der NORDWEST Handel AG gelten Umsätze aus dem Strecken- und Lagergeschäft dann als realisiert, wenn dem entsprechenden Vertragspartner die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft und dort vom Kunden abgenommen wurden. Diese Fiktion gilt auch für Geschäfte im Rahmen der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung. Sobald der Industriepartner dem Kunden die Verfügungsmacht an den entsprechenden Waren und Gegenständen verschafft hat, gilt der Umsatz als realisiert und hieraus entstehende Provisionsansprüche der NORDWEST Handel AG werden periodengerecht abgegrenzt. Etwaige Skontoansprüche aus dem Zentralregulierungs-, Strecken- und Lagergeschäft gelten dann als realisiert, wenn feststeht, unter welchen Abzügen eine Zahlung geleistet wird. Dies ist bei der NORDWEST Handel AG regelmäßig der Zeitpunkt der Einbuchung der Rechnung.
Bei der TeamFaktor NW GmbH gelten Umsatzerlöse in Form von Factoringgebühren dann als realisiert, wenn die entsprechende Rechnung durch den Factoringnehmer angedient und durch die TeamFaktor NW GmbH eingebucht wurde. Dies geschieht in jedem Fall beim Ankauf der Forderung. Für Forderungen, die aufgrund von definierten Kriterien nicht angekauft werden, erfolgt zum Teil ebenfalls die Erhebung einer Gebühr. Dies insbesondere in den Fällen, in denen das Debitorenmanagement für die Factoringnehmer übernommen wird. Die Factoringgebühren werden dabei unmittelbar von der Auszahlung in Abzug gebracht. Zinsen werden über den maßgeblichen Zeitraum der Kreditgewährung gegenüber dem Factoringnehmer vereinnahmt und monatlich nachträglich in Rechnung gestellt.
Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden erfasst, sofern die Leistung erbracht wurde und das Ergebnis des Dienstleistungsgeschäfts verlässlich geschätzt und gegenüber den Fachhandelspartnern in Rechnung gestellt werden kann.
Erworbene immaterielle Vermögenswerte und selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte werden entsprechend den Regelungen des IAS 38 aktiviert. Dies ist der Fall, wenn die Vermögenswerte einen künftigen Nutzenzufluss erwarten lassen und die Kosten verlässlich ermittelt werden können.
Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich aller kumulierten Amortisationen und Wertminderungen angesetzt. Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Zugangszeitpunkt in Höhe des Überschusses der Anschaffungskosten über den Zeitwert des übernommenen Nettovermögens angesetzt.
Die Herstellungskosten der selbst entwickelten Software/Datenbanken und die Entwicklung elektronischer Kataloge enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der direkt zurechenbaren Gemeinkosten.
Die immateriellen Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden ihrer Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben; diese Nutzungsdauer basiert auf Erfahrungswerten im Konzern und beginnt mit Erreichen der Betriebsbereitschaft. Die Nutzungsdauer und die Abschreibungsmethode werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst. Dauerhafte Wertminderungen werden entsprechend berücksichtigt. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Diese werden mindestens einmal jährlich auf Ebene der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit hinsichtlich ihrer Werthaltigkeit in Form eines Werthaltigkeitstests überprüft. Wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierende Einheit zu schätzen. Der erzielbare Betrag ermittelt sich als höherer Wert aus Nutzungswert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäftsoder Firmenwerten wird im Konzern der Nutzungswert für die zahlungsmittelgenerierende Einheit herangezogen. Dazu hat der Vorstand die voraussichtlichen künftigen Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu schätzen. Die Berechnung des Barwertes der Cashflows beruht auf Annahmen über Entwicklungen des Geschäftsvolumens, der zukünftigen Umsatzentwicklungen und Aufwendungen, die vergangene Erfahrungen widerspiegeln. Den Cashflow-Schätzungen liegen vom Vorstand aufgestellte Planungen, die einen Planungszeitraum von 15 Jahren umfassen, zu Grunde.
Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang oder wenn kein wirtschaftlicher Nutzen erwartet wird, auszubuchen. Die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert wird unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Die Bilanzierung von Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen. Voraussichtlich dauernde Wertminderungen, die über den nutzungsbedingten Werteverzehr hinausgehen, werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt, sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Gemäß IAS 36 werden solche Wertverluste anhand von Vergleichen des Buchwertes mit dem erzielbaren Betrag des Vermögenswertes ermittelt. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts werden die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abgezinst.
Sofern den Vermögenswerten keine eigenen zukünftigen Zahlungsströme zugeordnet werden können, erfolgt eine Überprüfung anhand der Zahlungsströme der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Liegen die Gründe für eine Wertminderung nicht mehr vor, so erfolgt eine entsprechende Zuschreibung, höchstens bis zum fortgeführten Buchwert.
Die Anschaffungs- / Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Anteile der zurechenbaren Gemeinkosten. Gemäß IAS 23 werden Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können in die Anschaffungs- / Herstellungskosten einbezogen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen grundsätzlich nach der linearen Methode.
| 2020 | 2019 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 3 | bis | 5 | 3 | bis | 5 |
| Gebäude | 25 | bis | 50 | 25 | bis | 50 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 5 | bis | 15 | 5 | bis | 15 |
| EDV-technische Ausstattung | 3 | bis | 8 | 3 | bis | 8 |
| Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung | 3 | bis | 20 | 3 | bis | 20 |
Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden mindestens am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und gegebenenfalls angepasst.
Bei stillgelegten, verkauften oder aufgegebenen Sachanlagen wird die Differenz zwischen dem Verkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte sind zu erfassen, wenn ein Konzernunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments ist und Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von einer anderen Partei dem Konzern zustehen. Finanzielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beim Erstansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten bewertet. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden mit ihrem Transaktionspreis angesetzt. Unter den finanziellen Vermögenswerten werden langfristige Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel erfasst. Die finanziellen Vermögenswerte werden unter Zugrundelegung ihrer vertraglichen Zahlungsmittelzuflüsse und des Geschäftsmodells, in den sie gehalten werden in Klassen eingeteilt. Dies ist bei NORDWEST das Geschäftsmodell "Halten". Die Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen darstellen.
Die Folgebewertung erfolgt in Abhängigkeit von der Kategorie gemäß den Regelungen nach IFRS 9 entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert.
Im Rahmen der Folgebewertung werden die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte unter Berücksichtigung erwarteter Wertminderungen gezeigt.
Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Zahlung der finanziellen Vermögenswerte nicht mehr bestehen oder die wesentlichen Chancen und Risiken übertragen wurden. Die Ausbuchung der Finanzinstrumente erfolgt jeweils zum Erfüllungstag.
Für finanzielle Vermögenswerte, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden die erwarteten Kreditverluste zu jedem Abschlussstichtag untersucht. Dabei wird die Risikovorsorge in Höhe der über die Restlaufzeit erwarteten Kreditverluste in Abhängigkeit von der Geschäftsart Lager, Strecke oder Zentralregulierung ermittelt.
Bei der Beurteilung, ob sich das Kreditrisiko seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat, werden sowohl relevante interne Daten als auch externe Daten herangezogen. So
fließen beispielsweise Finanzdaten der Fachhandelspartner, eigene und fremde Ratings, vergangenes Zahlungsverhalten sowie zukunftsgerichtete Informationen in die Beurteilung ein. Die verwendeten Risikoklassifizierungsverfahren werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf weiterentwickelt.
Die Ermittlung der Wertminderungen für Forderungen aus dem Lager- und dem Streckengeschäft werden dabei mit den Forderungen aus der Zentralregulierung zusammengefasst. Für das Factoringgeschäft erfolgt eine eigenständige Beurteilung der erwarteten Kreditverluste.
a) Die Bestimmung der Risikovorsorge der Forderungen aus den Geschäftsarten "originäre" Zentralregulierung, Strecke und Lager erfolgt unter Würdigung der Bonitäten jedes einzelnen Fachhandelspartners auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen, belastbaren prognostischen Informationen sowie anderer substanzieller Hinweise (wie z.B. Insolvenzverfahren). Die Wertminderungen werden individuell unter Berücksichtigung von vorliegenden Sicherheiten ermittelt. Diese Prüfung erfolgt auch unterjährig.
Hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung der Sicherheiten stützt sich Nordwest auf eine interne Verfahrensanweisung. Diese berücksichtigt insbesondere die Eigentumsvorbehaltsrechte im Zusammenhang mit den Vorräten, Kundenforderungen unserer Fachhandelspartner, sowie vorliegende Bürgschaften und andere Garantien. Diese werden jeweils mit entsprechenden Bewertungsfaktoren gewichtet.
Wenn diese beobachtbaren Daten auf finanzielle Schwierigkeiten oder eine hohe Ausfallanfälligkeit hinweisen, wird der finanzielle Vermögenswert als wertgemindert eingestuft. Die Wertminderung bemisst sich dann nach dem über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverlust.
Darüber hinaus werden verbleibende unbesicherte Forderungen bei denen individuell kein Hinweis auf eine Wertminderung vorliegt, nach der vereinfachten Methode auf Grundlage eines über zwölf Monate erwarteten Kreditverlustes angesetzt.
b) Der erwartete Kreditverlust für die Forderungen aus Factoring wird grundsätzlich auf Grundlage einer Wertminderungsmatrix ermittelt, die in Abhängigkeit von Ausfallwahrscheinlichkeiten und Überfälligkeitstagen unterschiedliche Abschläge vorsieht. Zur Erreichung einer besseren Transparenz wurden in 2020 die 30 größten Einzelrisiken auf Debitorenrechnungsebene davon abweichend einer Einzelfallbetrachtung unterzogen, welche die zur Verfügung stehenden Sicherheiten
sowie weitere risikorelevante Faktoren individuell berücksichtigt. Zudem werden für erkennbare Risiken auf Ebene der Forderungsverkäufer bei Notwendigkeit zusätzliche Wertminderungen gebildet. Die Ermittlung der Abschläge und Wertminderungen erfolgt auf Grundlage aller historischen, aktuellen (auch makroökonomischen) Erwartungen sowie belastbaren prognostischen Informationen. Der ausfallgefährdete Betrag umfasst maximal den Forderungsbetrag, der nicht durch Sicherheiten gedeckt ist.
Verringert sich die Höhe der Wertminderung in einer der nachfolgenden Berichtsperioden und lässt sich diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückführen, erfolgt eine ergebniswirksame Wertaufholung, die auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt ist.
Forderungen werden ausgebucht, sofern nicht davon auszugehen ist, dass sie ganz oder teilweise realisierbar sind. Dies erfolgt unter Berücksichtigung und gegebenenfalls nach Verwertung der bestehenden Sicherheiten.
Unter den Vorräten sind diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (Fertige Erzeugnisse und Waren) oder die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden. Die Bewertung erfolgt zum niedrigeren Wert auf der Basis der durch die Durchschnittsmethode ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten.
Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen fixen und variablen Gemeinkosten, soweit diese im Zusammenhang mit dem Anschaffungs- bzw. Herstellungsvorgang angefallen sind.
Die Zahlungsmittel umfassen den Kassenbestand, Bankguthaben und kurzfristige Einlagen mit einer Restlaufzeit – gerechnet vom Erwerbszeitpunkt – von weniger als drei Monaten. Sie sind mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Zum 31.12.2020 bestanden weiterhin Verfügungsbeschränkungen in Höhe von 1,5 Mio. €.
Die Konzernunternehmen stellen ihre Jahresabschlüsse auf Basis ihrer jeweiligen funktionalen Währung auf. Fremdwährungsgeschäfte der einbezogenen Unternehmen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in Fremdwährung werden mit dem

gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Die dabei entstehenden Währungsgewinne und verluste aus diesen Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen. Der im Konzernabschluss für die Umrechnung verwendete Umrechnungskurs des US-Dollar beträgt zum 31.12.2020 EUR/USD 1,2239 (VJ: EUR/USD 1,1234). Insgesamt ergaben sich 109 T€ Währungsgewinne.
a) Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem in IAS 19 vorgeschriebenen versicherungsmathematischen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Method) für leistungsorientierte Verpflichtungen.
Der als Schuld aus einem leistungsorientierten Plan zu erfassende Betrag umfasst den Barwert der leistungsorientierten Verpflichtungen abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur unmittelbaren Erfüllung vorhandenen Planvermögens. Effekte aus Planänderungen werden erfolgswirksam im Dienstzeitaufwand berücksichtigt. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird in den Finanzierungsaufwendungen erfasst. Sofern sich Ergebnisse aus der Neubewertung der Nettoverpflichtung ergeben, dazu gehören versicherungsmathematische Gewinne und Verluste und der Ertrag aus Planvermögen, werden die Effekte daraus unmittelbar erfolgsneutral im Sonstigen Ergebnis erfasst. Latente Steuern in Bezug auf die Neubewertung werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.
b) Sonstige Rückstellungen werden gebildet, soweit eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, die Vermögensabflüsse erwarten lässt und zuverlässig ermittelbar ist. Sie stellen ungewisse Verpflichtungen dar. Die Bewertung erfolgt nach IAS 37, gegebenenfalls nach IAS 19, mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr, bei denen eine verlässliche Abschätzung der Auszahlungsbeträge bzw. zeitpunkte möglich ist, werden mit Marktzinssätzen, die dem Risiko und Zeitraum bis zur Erfüllung entsprechen, abgezinst.
Resultiert aus der geänderten Einschätzung eine Reduzierung des Verpflichtungsumfangs, wird die Rückstellung entsprechend aufgelöst und als Ertrag erfasst.
Der Konzern bildet auch Rückstellungen für laufende oder wahrscheinliche Rechtsstreitigkeiten, wenn nach vernünftigem Ermessen eines dieser Verfahren wahrscheinlich zu bereits heute verlässlich messbaren Mittelabflüssen führen wird. Die Rückstellungen berücksichtigen alle geschätzten Gebühren und Rechtskosten sowie

eventuelle Vergleichskosten und werden auf Grund von Mitteilungen und Kosteneinschätzungen der Anwälte des Konzerns ermittelt.
Finanzielle Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten zusammen. Das Wahlrecht finanzielle Verbindlichkeiten zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen, nimmt der NORDWEST Konzern nicht in Anspruch. Sie werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Langfristige Verbindlichkeiten sowie Finanzschulden werden zu fortgeführten Anschaffungskosten gegebenenfalls unter Anwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen werden in Zinsaufwendungen und Tilgung aufgeteilt, so dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit erzielt wird.
Zinsaufwendungen werden direkt in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrundeliegende Verpflichtung erfüllt, gekündigt oder erloschen ist.
Die Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden für die laufenden und früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Bei der Berechnung werden die zum Bilanzstichtag geltenden Steuergesetze und Steuersätze zugrunde gelegt.
Die latenten Steuern werden nach IAS 12 auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen von Vermögenswerten und Schulden in der IFRS- und der Steuerbilanz, aus Konsolidierungsvorgängen sowie auf realisierbare Verlustvorträge ermittelt. Der für die Konzernunternehmen angewandte Steuersatz in Höhe von 32,8% (VJ: 32,8%) setzt sich aus dem körperschaftsteuerrechtlichen Einheitssteuersatz zuzüglich des Solidaritätszuschlages sowie dem geltenden Gewerbesteuersatz zusammen.
Ob aktive latente Steuern auf noch nicht genutzte Verluste anzusetzen sind, hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der die latenten Steueransprüche in Zukunft realisierbar sind. Sie sind in dem Umfang zu bilanzieren, in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung steht, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste verrechnet werden können. Die Wahrscheinlichkeit muss mehr als 50% betragen und durch entsprechende Unternehmensplanungen unterlegt sein.
Soweit NORDWEST Leasingnehmer ist, wird grundsätzlich zu dem Zeitpunkt, an dem NORDWEST der zugrundeliegende Vermögenswert bereitgestellt wird, ein Nutzungsrecht aktiviert und eine korrespondierende Leasingverbindlichkeit passiviert.
Die in den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen sowie gegebenenfalls erforderlicher Wertminderungen angesetzt. Die Anschaffungskosten des Nutzungsrechts ermitteln sich als Barwert sämtlicher zukünftiger Leasingzahlungen zuzüglich der Leasingzahlungen, die zu oder vor Beginn der Laufzeit des Leasingverhältnisses getätigt werden, sowie der Vertragsabschlusskosten und der geschätzten Kosten für die Demontage oder Wiederherstellung des Leasinggegenstandes. Zum Abzug kommen sämtliche erhaltenen Leasinganreize. Sofern die zu berücksichtigenden Leasingzahlungen auch den Eigentumsübergang an dem zugrundeliegenden Vermögenswert zum Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses umfassen, erfolgt die Abschreibung über die wirtschaftliche Nutzungsdauer. Andernfalls wird das Nutzungsrecht über die kürzere Laufzeit des Leasingverhältnisses oder über die Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes abgeschrieben.
Die Leasingverbindlichkeiten bestimmen sich als Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen. In der Folgebewertung wird der Buchwert der Leasingverbindlichkeit aufgezinst und um die geleisteten Leasingzahlungen vermindert.
Verlängerungsoptionen werden in die Laufzeit der Leasingverhältnisse einbezogen, wenn deren Ausübung hinreichend sicher ist.
Die Leasingverbindlichkeit wird nach IFRS 16 grundsätzlich mit dem impliziten vertraglichen Zinssatz ermittelt, der jedoch nicht ohne weiteres zu ermitteln ist. Somit hat NORDWEST die Abzinsung unter Heranziehung des Grenzfremdkapitalkostensatzes vorgenommen. Variable oder indexbasierte Leasingzahlungen liegen nicht vor. Bei NORDWEST bestehen in den Leasingverträgen grundsätzlich feste Vertragslaufzeiten. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode.
NORDWEST schließt keine Verträge für kurzfristige oder geringfügige Leasingverträge ab.
Die vertraglichen Leasingzahlungen werden in den Cashflows aus Finanzierungstätigkeit gezeigt.

Eventualverbindlichkeiten stellen zum einen mögliche Verpflichtungen dar, deren tatsächliche Existenz aber erst noch durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig beeinflusst werden können, bestätigt werden muss. Zum anderen sind darunter bestehende Verpflichtungen zu verstehen, die aber wahrscheinlich zu
keinem Vermögensabfluss führen oder deren Vermögensabfluss sich nicht zuverlässig quantifizieren lässt. Die Eventualverbindlichkeiten sind nicht in der Bilanz zu erfassen, sondern vollständig in den Anhang aufzunehmen.
Im Konzernabschluss müssen Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte, Schulden, Erträge und Aufwendungen haben können. Die sich später realisierenden tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen.
Die COVID-Pandemie und die damit einhergehenden wesentlichen Unsicherheiten führten im Geschäftsjahr 2020 zu keinen Anpassungen der ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden. Zusätzliche Angaben zu den Auswirkungen der COVID-Pandemie finden sich im zusammengefassten Lagebericht.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Bilanzstichtag bestehende wesentliche Quellen von Schätzungsunsicherheiten, auf Grund derer ein beträchtliches Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden nachstehend erläutert:
| Bilanzposten | Bilanzierung | Auswirkungen |
|---|---|---|
| Entwicklungskosten, Kundenstämme, Geschäfts- und Firmenwerte |
Im Falle unbegrenzter Nutzungsdauer werden jährliche Impairment Tests durchgeführt. Dabei sind Schätzungen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus Vermögenswerten bzw. zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie der anzuwendenden Abzinsungssätzen erforderlich. |
Wenn die tatsächlich erwarteten künftigen Cashflows geringer als bisher geschätzt ausfallen, kann sich eine wesentliche Wertminderung ergeben. |
| Aktive latente Steuern | Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine Einschätzung der Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des zukünftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategie |
Wenn die Höhe des tatsächlich zu versteuernden Einkommens wesentlich von dem erwarteten zu versteuernden Einkommen abweicht, könnten sich die aktiven latenten Steuern als nicht werthaltig |
| Bilanzposten | Bilanzierung | Auswirkungen |
|---|---|---|
| erforderlich. | erweisen. | |
| Vorräte | Zum niedrigeren Wert aus Anschaffungs- und Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. |
Der tatsächlich erzielte Nettoveräußerungswert kann von dem erwarteten Betrag abweichen. |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
Die Ermittlung der Höhe der Wertminderungen aufgrund von erwarteten Kreditverlusten basiert auf geschäftsmodelltypischen Annahmen. |
Unterliegt wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die Ermittlung der Höhe der Kreditverluste. |
| Pensionsrückstellungen | Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug auf die Abzinsungssätze, künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftigen Rentensteigerungen. |
Wesentliche Unsicherheiten der Bestimmung des Abzinsungssatzes, dieser basiert wie in den Vorjahren auch, auf einer Zinsstruktur, die sich an den Stichtagsrenditen von Euro Staatsanleihen orientiert und unter Berücksichtigung der Laufzeit der zugrundeliegenden Verpflichtungen ermittelt wird. Aus einem Schätzungsfehler könnten sich positive und negative Ergebnisauswirkungen ergeben. |
| Sonstige Rückstellungen |
Erfolgt auf Basis einer bestmöglichen Schätzung. |
Sofern der tatsächliche Verpflichtungsumfang aufgrund der eingetretenen Ereignisse und Umstände von dem geschätzten Verpflichtungsumfang abweicht, können sich hieraus wesentliche positive und negative Ergebnisauswirkungen ergeben. |
Das Mutterunternehmen NORDWEST Handel AG hält die folgenden Anteile mittelbar bzw. unmittelbar und zieht diese in ihren Konzernabschluss mit ein:
| Firma | Sitz | Anteil der NORDWEST Handel AG |
|---|---|---|
| % | ||
| e-direct GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 |
| HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 |
| NORDWEST Handel Ges.m.b.H. | Salzburg, Österreich | 100,0 |
| Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH |
Dortmund, Deutschland | 100,0 |
| TeamFaktor NW GmbH | Dortmund, Deutschland | 100,0 |
An der nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG ist NORDWEST mit 9,7% beteiligt; die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten im Konzernabschluss. Der letzte nach HGB aufgestellte Abschluss zum 31. Dezember 2019 weist einen Jahresüberschuss von 721 T€ aus. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den Abschnitt unter (11).

Grundlage für den Konzernabschluss sind die nach einheitlichen Regeln zum 31. Dezember 2020 aufgestellten und von unabhängigen Abschlussprüfern geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen handelsrechtlichen Jahresabschlüsse der NORDWEST Handel AG und ihrer einbezogenen Tochterunternehmen.
Im Zuge der Erstellung des Konzernabschlusses werden die nach den nationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellten und geprüften bzw. prüferisch durchgesehenen Jahresabschlüsse aller einbezogenen Konzerngesellschaften auf IFRS übergeleitet. Der Konzernabschluss ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Stichtag sämtlicher Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen ist der 31.12. des jeweiligen Jahres.
Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d.h. ab dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern die Beherrschung erlangt, voll konsolidiert, soweit sie wesentlich sind. Die Einbeziehung endet, sobald die Beherrschung nicht mehr besteht.
Die Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode durchgeführt. Die nach früheren Rechnungslegungsgrundsätzen klassifizierten Unternehmenserwerbe führten zu positiven und negativen Unterschiedsbeträgen, die saldiert unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen wurden.
Alle konzerninternen Salden, Transaktionen, Erträge, Aufwendungen sowie Gewinne und Verluste aus konzerninternen Transaktionen, die im Buchwert von Vermögenswerten und/oder Schulden enthalten sind, werden in voller Höhe eliminiert.
Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Aufgrund der gewählten Darstellungsweise in T€ kann es in der Folge zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die Umsatzerlöse werden unter Berücksichtigung von Rabatten, Retouren, Boni und Skonti, jedoch ohne Umsatzsteuer erfasst. Die Umsatzerlöse des NORDWEST Konzerns setzen sich wie folgt zusammen:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Umsatzerlöse Streckengeschäft | 321.047 | 310.119 |
| + Umsatzerlöse Lagergeschäft | 157.855 | 146.403 |
| + Delkredereprovision | 44.199 | 45.890 |
| + Skontoerträge Zentralregulierung | 44.611 | 38.375 |
| + sonstige Erlöse | 10.740 | 8.522 |
| = Eigenumsatz | 578.452 | 549.309 |
| - Skonto, Umsatzrückvergütungen |
-67.590 | -60.490 |
| 510.862 | 488.819 |
Die sonstigen Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Auflösung Wertminderungen | 669 | 1.535 |
| Sachbezüge PKW | 572 | 613 |
| Erträge aus Währungsumrechnungen | 109 | 42 |
| Versicherungserstattungen | 101 | 225 |
| Erträge aus abgeschriebenen Forderungen | 98 | 95 |
| Auflösung sonstige Rückstellungen | 87 | 456 |
| Übrige Erträge | 180 | 234 |
| 1.816 | 3.200 |
Der Materialaufwand unterteilt sich wie folgt:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Materialaufwand Streckengeschäft | 320.425 | 309.621 |
| + Materialaufwand Lagergeschäft | 120.528 | 110.732 |
| = Aufwendungen für RHB und bezogene Waren | 440.953 | 420.353 |
| + Aufwendungen für bezogene Leistungen | 2.453 | 1.438 |
| - Skontoerträge | -4.762 | -4.634 |
| 438.644 | 417.157 |
Der Personalaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| 2019 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Entgelte (Löhne und Gehälter) | 22.391 | 21.485 |
| + soziale Abgaben | 4.091 | 3.857 |
| + Aufwendungen für Altersversorgung | 43 | 55 |
| 26.526 | 25.397 |
Der Dienstzeitaufwand im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen beträgt im Geschäftsjahr 27 T€ (VJ: 28 T€).
In den Entgelten sind Leistungen aus Anlass der Beendigung von Arbeitsverhältnissen in Höhe von 0,3 Mio. € (VJ: 0,0 Mio. €) erfasst.
Die durchschnittliche Zahl der im Konzern beschäftigten Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2020 betrug:
| NORDWEST Handel Konzern | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Vollzeit beschäftigte |
Teilzeit beschäftigte |
Auszubildende | |||||
| 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||
| kaufm. Mitarbeiter | 309 | (292) | 63 | (62) | 15 | (15) | |
| gewerbl. Mitarbeiter | 2 | (2) | 0 | (0) | 0 | (0) | |
| Gesamt | 311 | (294) | 63 | (62) | 15 | (15) |
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Kosten Lagergeschäft | 21.243 | 19.800 |
| Verwaltungs- und Beratungskosten | 6.100 | 5.255 |
| Reparatur und Wartung | 2.082 | 2.096 |
| Werbe- und Reisekosten | 1.059 | 3.239 |
| Kosten der Gebäudeunterhaltung | 341 | 373 |
| Forderungsverluste | 116 | 228 |
| Übrige Aufwendungen | 655 | 504 |
| 31.596 | 31.495 |
Das Finanzergebnis ergibt sich wie folgt:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Erträge aus Beteiligungen | 0 | 69 |
| Diskonterträge | 629 | 602 |
| Zinserträge | 77 | 20 |
| Übrige Finanzierungserträge | 0 | 101 |
| Finanzierungserträge | 706 | 791 |
| Zinsaufwendungen | -1.450 | -1.009 |
| Zinsen auf Leasing | -47 | -53 |
| steuerliche Nachzahlungszinsen | -237 | -696 |
| Bürgschaftsaufwendungen | -32 | 0 |
| Finanzierungsaufwendungen | 1.766 | 1.758 |
| -1.060 | -967 |
In dem Zinsaufwand ist u.a. auch der Ertrag aus der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts einer Rückdeckungsversicherung in Höhe von 21 T€ (VJ: 37 T€) enthalten. Der auf die Pensionsrückstellungen entfallende Zinsaufwand beträgt 129 T€ (VJ: 250 T€).
Die Bürgschaftsaufwendungen resultieren aus übergangsweisen Absicherungserfordernis sen hinsichtlich der Übernahme NBP-Kundenstammes.
Als Ertragsteuern sind die gezahlten oder geschuldeten sowie die erstatteten Steuern vom Einkommen und Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. Die Ertragsteuern ergeben sich wie folgt:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Gezahlte bzw. geschuldete Ertragsteuern | 3.817 | 3.089 |
| Erstattete / noch zu erstattende Steuern | -61 | 0 |
| Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden | -771 | 85 |
| Latente Steuern aus Verlustvorträgen | 369 | -333 |
| 3.355 | 2.841 |
Die Überleitung der erwarteten zu den tatsächlichen Ertragsteuern ergibt sich wie folgt:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | 10.174 | 10.537 |
| Erwartete Ertragsteuern | 3.337 | 3.456 |
| Steuereffekte auf | ||
| - latente Steuern auf temporäre Abweichungen zwischen (IFRS-)Handels- und Steuerbilanz |
97 | -219 |
| - Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von steuerfreien Erträgen |
0 | -18 |
| - Steuerminderungen(-)/Steuermehrungen(+) auf Grund von steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen |
18 | 350 |
| - laufende und latente Steuern im Zusammenhang mit steuerlichen Verlustvorträgen (Ertrag (-), Aufwand (+)) |
-32 | -702 |
| - Ertragsteuern Vorjahre (Ertrag (-), Aufwand (+)) | -60 | 15 |
| - Abweichungen lokaler Steuersatz vom Konzernsteuersatz für latente Steuern |
-30 | -41 |
| - Verluste, die keiner negativen Steuerbelastung unterliegen | 19 | 0 |
| - Konsolidierungseffekte | 6 | 0 |
| Tatsächliche Ertragsteuern | 3.355 | 2.841 |
Der effektive Steuersatz für das Geschäftsjahr 2020 beträgt 32,98% (VJ: 27,00%).
Im Berichtsjahr wurde der tatsächliche Steueraufwand aufgrund der Nutzung von steuerlichen Verlustvorträgen um 401 T€ (VJ: 369 T€) gemindert. Zusätzlich ergab sich ein Steueraufwand in Höhe von 369 T€ aus dem Verbrauch von im Vorjahr aktivierten latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge. Der Verkauf des Kundenstamms der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH an die NORDWEST Handel AG führte zu einer Aktivierung des Kundenstamms auch in der Handelsbilanz und in der Steuerbilanz, sodass in der Vergangenheit passivierte latente Steuern aufzulösen waren und sich ein latenter Steuerertrag in Höhe von 863 T€ ergab.
Für körperschaftsteuerliche Verlustvorträge von insgesamt 1.580 T€ (VJ: 1.746 T€) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Nutzbarkeit nach derzeitiger Einschätzung nicht wahrscheinlich ist. Die vorhandenen Verlustvorträge sind nach heutiger Einschätzung unverfallbar.
Der erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Betrag der latenten Steuern in Höhe von -10 T€ (Aufwand) (VJ:445 T€ (Ertrag)) entfällt auf versicherungsmathematische Verluste.

Die latenten Steuern lassen sich folgenden Bilanzposten zuordnen:
| Aktive latente Steuern | Passive latente Steuern | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
| T€ | T€ | T€ | T€ | ||
| Immaterielle Vermögenswerte | 0 | 0 | 232 | 1.028 | |
| Vorräte | 0 | 0 | 298 | 312 | |
| Verbindlichkeiten Kreditinstitute | 0 | 0 | 9 | 25 | |
| Finanzierungsleasing | 5 | 12 | 0 | 0 | |
| Pensionsrückstellungen | 2.324 | 2.430 | 0 | 0 | |
| Bewertung IFRS 16 | 7 | 4 | 0 | 0 | |
| Aktivierte Steuerersparnisse aus zukünftig | |||||
| realisierbaren Verlustvorträgen | 0 | 369 | 0 | 0 | |
| Übrige Forderungen | 46 | 0 | 0 | 0 | |
| 2.382 | 2.815 | 539 | 1.365 | ||
| Saldierungen | -520 | -468 | -520 | -468 | |
| 1.862 | 2.347 | 19 | 897 |
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird nach IAS 33 mittels Division des Ergebnisses nach Ertragsteuern durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie liegt für das Geschäftsjahr 2020 bei € 2,13 (im Vorjahr € 2,40). Es wurde wie folgt berechnet:
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| gewichteter Durchschnitt Anzahl Aktien | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 6.819 T€ | 7.696 T€ |
| unverwässertes Ergebnis je Aktie | 2,13 € | 2,40 € |
Sowohl im Geschäftsjahr 2020 als auch in 2019 haben sich keine Verwässerungseffekte ergeben.
| in T€ | Software | Kundenstamm Entwicklungs | kosten | Geschäfts oder Firmenwert |
Geleistete Anzahlungen |
Summe | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||||||
| Stand: 01.01.20 Zu-/ Abgänge durch |
10.967 | 4.532 | 6.230 | 899 | 293 | 22.920 | ||
| Änderung des | ||||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Zugänge | 396 | 0 | 544 | 0 | 307 | 1.247 | ||
| Umbuchungen | 302 | 0 | 0 | 0 | -302 | 0 | ||
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Abgänge | 171 | 0 | 237 | 0 | 0 | 408 | ||
| Stand: 31.12.20 | 11.493 | 4.532 | 6.537 | 899 | 297 | 23.759 | ||
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | ||||||||
| Stand: 01.01.20 Zu-/ Abgänge durch |
10.015 | 1.782 | 5.769 | 0 | 0 | 17.567 | ||
| Änderung des | ||||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Zugänge | 730 | 241 | 299 | 0 | 0 | 1.270 | ||
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Abgänge | 171 | 0 | 237 | 0 | 0 | 408 | ||
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand: 31.12.20 | 10.574 | 2.023 | 5.831 | 0 | 0 | 18.428 | ||
| Buchwerte | ||||||||
| Stand: 31.12.20 | 919 | 2.509 | 706 | 899 | 297 | 5.330 | ||
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | ||||||||
| Stand: 01.01.2019 | 10.662 | 4.532 | 6.211 | 899 | 128 | 22.432 | ||
| Zu-/ Abgänge durch Änderung des | ||||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Zugänge | 519 | 0 | 294 | 0 | 194 | 1.006 | ||
| Umbuchungen | 29 | 0 | 0 | 0 | -29 | 0 | ||
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Abgänge | 243 | 0 | 275 | 0 | 0 | 518 | ||
| Stand: 31.12.19 | 10.967 | 4.532 | 6.230 | 899 | 293 | 22.920 | ||
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | ||||||||
| Stand: 01.01.19 | 9.534 | 1.458 | 5.744 | 0 | 0 | 16.736 | ||
| Zu-/ Abgänge durch Änderung des | ||||||||
| Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Zugänge | 681 | 324 | 300 | 0 | 0 | 1.305 | ||
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Abgänge | 200 | 0 | 275 | 0 | 0 | 475 | ||
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Stand: 31.12.19 | 10.015 | 1.782 | 5.769 | 0 | 0 | 17.567 | ||
| Buchwerte |
Der Posten Software enthält erworbene Software, die über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren abgeschrieben wird.
Der Kundenstamm enthält u.a. vertraglich fixierte Kundenbeziehungen der Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH (NBP) mit Anschaffungskosten in Höhe von 3.226 T€, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von 18 Jahren abgeschrieben werden. Für 2020 beläuft sich der Abschreibungsbetrag auf 179 T€ (VJ: 179 T€). Der Buchwert beträgt 2.509 T€. Unabhängig von diesem Vorgehen wurde die Überprüfung der Werthaltigkeit vorgenommen, da Fachhandelspartner teils ausgeschieden sind, oder zur NORDWEST Handel AG übergegangen sind. Die Betrachtung des Kundenstamms ist isoliert vorzunehmen, da es sich bei dem bei der NORDWEST Handel AG wachsenden Kundenstamm um einen originären Kundenstamm handelt.
Der Vorstand hat folgende Annahmen für die Nutzungswertbestimmung des Kundenstamms zugrunde gelegt, die auf internen und externen Quellen basieren:
Die Planungsrechnung zur Beurteilung der Werthaltigkeit des Kundenstamms wird unter Berücksichtigung der Anzahl der erworbenen Kunden bzw. die Höhe des mit allen diesen erworbenen Kunden generierten Umsatzes über einen verbleibenden Planungshorizont von 14 Jahren erstellt. Dabei handelt es sich ausschließlich um Umsätze der Geschäftsart Zentralregulierung.
Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 15,7 % vor Steuern (VJ: 15,6%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2020 6,1 % (VJ: 6,0%)) abgezinst. Die für die Überprüfung der Werthaltigkeit herangezogene EBT-Entwicklung berücksichtigt im Planungszeitraum eine Abschmelzungsrate von grundsätzlich 5,0% pro Jahr. Bedingt durch die Veräußerung des Kundenstamms von der Tochtergesellschaft NBP an die NORDWEST Handel AG in 2020 wurde für das Jahr 2021 ein Rückgang von 15% und für 2022 von 7,5 % zugrunde gelegt. Ein Wertminderungsbedarf besteht – wie auch im Vorjahr – nicht.
Darüber hinaus wird innerhalb dieses Postens ein weiterer Kundenstamm aus der Akquisition der TeamFaktor NW GmbH mit Anschaffungskosten in Höhe von 1.306 T€ ausgewiesen, bei dem es sich um vertraglich fixierte Kundenbeziehungen handelt, die planmäßig über eine Nutzungsdauer von neun Jahren abgeschrieben wurden. Dies waren im Geschäftsjahr 60 T€ (VJ: 145 T€). Der Buchwert beträgt somit zum 31. Dezember 2020 T€ 0 (VJ: 60 T€).
Die Aktivierung von selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten betrifft Entwicklungen insbesondere für die Stammdatenpflege von Katalogen sowohl im Online- als auch im Printbereich. Im Geschäftsjahr 2020 wurde ein Betrag von 324 T€ (VJ: 363 T€)
aktiviert. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Aufwand für Abschreibungen erfasst.
Die Entwicklungskosten werden mit Erreichen der Betriebsbereitschaft planmäßig über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben. Die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte wird regelmäßig überprüft. Anlass für Wertminderungen ergaben sich – wie im Vorjahr – nicht, da der erzielbare Betrag größer als die Buchwerte sind.
Darüber hinaus wurden unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögenswerten Anzahlungen in Höhe von 220 T€ für eingekaufte Leistungen für die Neuentwicklung des eSHOPS aktiviert.
Über die Entwicklungskosten des Anlagevermögens hinaus sind keine weiteren Forschungsund Entwicklungskosten angefallen.
Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 899 T€ stammt ebenfalls aus der in 2007 vollzogenen Akquisition der NBP. Jährlich wird auf Basis einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit die Werthaltigkeit des Geschäfts- oder Firmenwertes getestet. Dabei wird das im Zusammenhang mit dem ursprünglich erworbenen Kundenstamm der NBP erzielte Lagervolumen als Berechnungsbasis herangezogen. Grundlage ist eine Planungsrechnung von 15 Jahren. Die Netto-Zahlungsmittelüberschüsse werden mit einem gewichteten Kapitalkostensatz aus Eigen- und Fremdkapitalkostensatz in Höhe von 14,5% vor Steuern (VJ: 14,0%) (Kapitalkostensatz nach Unternehmenssteuern 2020 6,1% (VJ: 6,0%)) abgezinst. Die geplante durchschnittliche EBT-Entwicklung im Planungszeitraum berücksichtigt die bereits für den Kundenstamm genannten Prämissen. Im Rahmen der jährlichen Überprüfung der Werthaltigkeit des Geschäfts- und Firmenwerts wurde der Buchwert – wie im Vorjahr auch – bestätigt.
Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse für den Geschäfts- oder Firmenwert wurde eine Erhöhung der Kapitalkosten um 1,0%-Punkte sowie eine dauerhafte Abschmelzungsrate von 7,5% pro Jahr simuliert. Danach ergäben sich ebenfalls keine Wertminderungen.
Die geleisteten Anzahlungen auf Software betreffen insbesondere eine Software zur elektronischen Rechnungseingangsverarbeitung, ein neues Datenmanagementsystem sowie das Redesign des NORDWEST-Informationssystems. Darüber hinaus sind hier erste Anzahlungen für Entwicklungen im Bereich des neuen Logistikprojektes enthalten.

| in T€ | Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten inkl. Bauten auf fremden Grundstücken |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Nutzungs rechte |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Summe | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | |||||||
| Stand: 01.01.20 | 19.876 | 829 | 3.551 | 3.723 | 0 | 27.979 | |
| Zu-/ Abgänge durch | |||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Zugänge | 5 | 0 | 291 | 513 | 24 | 833 | |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Abgänge | 0 | 0 | 59 | 0 | 0 | 59 | |
| Stand: 31.12.20 | 19.881 | 829 | 3.783 | 4.236 | 24 | 28.753 | |
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | |||||||
| Stand: 01.01.20 | 908 | 294 | 1.770 | 880 | 0 | 3.851 | |
| Zu-/ Abgänge durch | |||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Zugänge | 401 | 76 | 496 | 960 | 0 | 1.931 | |
| Umbuchungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Abgänge | 0 | 0 | 57 | 0 | 0 | 57 | |
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Stand: 31.12.20 | 1.309 | 369 | 2.209 | 1.840 | 0 | 5.726 | |
| Buchwerte | |||||||
| Stand: 31.12.20 | 18.572 | 460 | 1.575 | 2.396 | 24 | 23.027 | |
| Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten | |||||||
| Stand: 01.01.19 | 19.795 | 1.605 | 3.563 | 2.357 | 0 | 27.320 | |
| Zu-/ Abgänge durch | |||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||
| Zugänge | 81 | 41 | 186 | 802 | 0 | 1.109 | |
| Umbuchungen | 0 | -817 | 0 | 564 | 0 | -253 | |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Abgänge | 0 | 0 | 198 | 0 | 0 | 198 | |
| Stand: 31.12.19 | 19.876 | 829 | 3.551 | 3.723 | 0 | 27.979 | |
| Kumulierte Abschreibungen / Wertminderungen | |||||||
| Stand: 01.01.19 | 507 | 475 | 1.405 | 0 | 0 | 2.387 | |
| Zu-/ Abgänge durch | |||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Zugänge | 401 | 72 | 527 | 880 | 0 | 1.880 | |
| Umbuchungen | 0 | -253 | 0 | 0 | 0 | -253 | |
| Währungsanpassungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Abgänge | 0 | 0 | 162 | 0 | 0 | 162 | |
| Zuschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Stand: 31.12.19 | 908 | 294 | 1.770 | 880 | 0 | 3.852 | |
| Buchwerte | |||||||
| Stand: 31.12.2019 | 18.968 | 535 | 1.781 | 2.843 | 0 | 24.127 |
| Die Entwicklung der Nutzungsrechte stellt sich wie folgt dar: |
|---|
| --------------------------------------------------------------- |
| T€ | Grundstücksgleiche Rechte |
Betriebs- und Technische Geschäfts Anlagen ausstattung |
Summe | |
|---|---|---|---|---|
| Buchwerte 01.01.2020 | 173 | 1.976 | 694 | 2.842 |
| Zugänge | 0 | 0 | 513 | 513 |
| Abgänge | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Abschreibungen | -70 | -410 | -480 | -960 |
| Buchwerte 31.12.2020 | 103 | 1.566 | 727 | 2.396 |
Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der Vertragslaufzeit und diese beträgt zwischen drei (Betriebs- und Geschäftsausstattung) und sechs bzw. acht Jahren (Technische Anlagen); die Verteilung erfolgt linear über die Restlaufzeit des Leasingvertrages. Variable Leasingzahlungen liegen nicht vor.
Für die Laufzeiten der Mietverhältnisse angemieteter Räume mit Dritten wurden die vertraglichen Grundmietzeiten herangezogen.
| Buchwerte | ||
|---|---|---|
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
| a) Forderungen | T€ | T€ |
| Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke | 4.547 | 1.777 |
| Forderungen aus Factoring | 325 | 389 |
| 4.872 | 2.166 | |
| b) Übrige | ||
| Beteiligung | 0 | 0 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 10 | 10 |
| 10 | 10 | |
| 4.882 | 2.176 | |
Die (langfristigen) Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke betreffen verzinslich gewährte Warendarlehen an Fachhandelspartner; die Entwicklung wird unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (13) dargestellt.
Die Forderungen aus Factoring betreffen einen Mietfactoring-Vertrag der Teamfaktor NW GmbH mit einem Factoringnehmer in Höhe von 279 T€ (VJ: 279 T€) sowie eine Höhe von 46 T€ (VJ: 110 T€) den langfristigen Anteil einer Vergleichsforderung.
Unter dem Posten Beteiligungen wird der vollständig wertberichtigte Anteil an der nexMart Beteiligungs GmbH & Co KG ausgewiesen.
Nach IAS 2 umfassen die Anschaffungskosten des Erwerbs von Vorräten den Kaufpreis zuzüglich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungspreisminderungen. Dieser Wert wird abgeschrieben auf den Nettoveräußerungswert, sofern dieser niedriger ist als die Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2020 T€ |
31.12.2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Unfertige Erzeugnisse | 45 | 17 |
| Handelswaren | 29.593 | 31.209 |
| Vorratsvermögen | 29.638 | 31.226 |
Die Wertminderung der Handelswaren bezogen auf den Bruttowert beträgt 540 T€ (VJ: 487 T€).
Im Rahmen des am 09.12.2019 abgeschlossenen Konsortialkreditvertrages sind die Handelswaren der NORDWEST Handel AG den Banken als Sicherheit übertragen. Siehe dazu auch Erläuterungen unter (17) zu den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind am Abschlussstichtag zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Notwendige Wertminderungen sind in der Bilanz aktivisch abgesetzt.
Die Bewertung stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | kurzfristig langfristig | Summe | kurzfristig langfristig | Summe | ||
| Nominalwert der Forderungen | 181.321 | 5.350 | 186.671 | 181.642 | 2.718 | 184.360 |
| Wertberichtigungen | -19.002 | -477 | -19.479 | -18.801 | -552 | -19.353 |
| Forderungen aus Lieferung und Leistung |
162.320 | 4.872 | 167.193 | 162.841 | 2.166 | 165.007 |
Die maximale Risikoposition aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht dem Buchwert abzüglich der Sicherungswerte der gestellten Sicherheiten. Die Risikokonzentration wird aufgrund der Vielzahl unserer Fachhandelspartner als gering eingestuft.
Die Wertminderungen haben sich insgesamt folgendermaßen entwickelt:
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | Kurzfristig | Langfristig | Gesamt | Kurzfristig | Langfristig | Gesamt |
| Stand 01.01 | 18.801 | 552 | 19.353 | 16.640 | 538 | 17.178 |
| Auflösungen | -594 | -75 | -669 | -1.480 | -54 | -1.534 |
| Zuführungen | 1.873 | 0 | 1.873 | 3.206 | 163 | 3.369 |
| Umbuchung aus Rückstellung (Umsatzsteuer auf |
||||||
| Preisnachlässe) | 0 | 0 | 0 | 550 | 0 | 550 |
| Verbrauch/Inanspruchnahmen | -1.078 | 0 | -1.078 | -115 | -95 | -210 |
| Stand 31.12 | 19.002 | 477 | 19.479 | 18.801 | 552 | 19.353 |
Die Zuführungen zu den Wertminderungen werden in einer eigenen Zeile der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die Inanspruchnahmen mindern die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfassten Forderungsverluste. Die Auflösungen von Wertminderungen werden unter den sonstigen Erträgen erfasst.
Aufgrund der bestehenden spezifischen Rahmenbedingungen für das Factoring wird in den nachstehenden Ausführungen zwischen Forderungen aus den Geschäftsarten Zentralregulierung, Strecke und Lager sowie Forderungen im Zusammenhang mit Factoring unterschieden.
Die Abteilung Kreditmanagement ist verantwortlich für das Forderungsmanagement sowie die Einschätzung zur Aufnahme und Entwicklung von Fachhandelspartnern. Vor Aufnahme eines neuen Fachhandelspartners nutzt NORDWEST externe und interne Bonitätsprüfungsmechanismen, um die Kreditwürdigkeit des Interessenten zu beurteilen. Die Beurteilungen der Bonität der Handelspartner werden darüber hinaus regelmäßig aktualisiert und überwacht. Dabei wird jeder Änderung der Bonität durch eine Veränderung des internen Ratings Rechnung getragen. Damit erfolgt eine individuelle Kategorisierung.
Die in 2020 eingetretene COVID-19-Pandemie hat nach bisherigem Kenntnisstand keine außergewöhnlichen Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen unsere Fachhandelspartner.
Forderungen gelten bei der NORDWEST Handel AG – unabhängig von der fristigkeit - dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 60 Tagen beglichen werden. Zum Bilanzstichtag bestanden nach dieser Definition überfällige Forderungen in Höhe von 807 T€ (VJ: 1.630 T€), die nicht wertgemindert sind. Diese Überfälligkeiten resultieren im Wesentlichen aus Forderungen, die gegen krisenbehaftete Unternehmen bestehen. Für diese Forderungen stehen zum Teil Eigentumsvorbehaltsrechte, sowie darüber hinaus zusätzliche Sicherheiten zur Verfügung. Zudem besteht teilweise Kreditversicherungsschutz einer renommierten deutschen Versicherungsgesellschaft. Diese Forderungen und die im Sinne der vorgenannten Definition nicht überfälligen Forderungen in Höhe von gesamt 107.249 T€ (Vj: 111.716 T€) werden unter Ansatz eines erwarteten Kreditverlustes innerhalb der nächsten 12 Monate mit 2.154 T€ (VJ: 1.549 T€) bilanziert.
Die wertgeminderten Forderungen (brutto) der NORDWEST Handel AG belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 22.482 T€ (VJ: 27.560 T€), die zugehörige Wertminderung lag bei 15.038 T€ (VJ: 15.860 T€), so dass sich ein Nettobuchwert von 7.444 T€ (VJ: 11.700 T€) ergibt. Wertminderungen wurden vorgenommen bei Handelspartnern, über die das Insolvenzverfahren eröffnet wurde (mit Forderungen von 10.731 T€ (Vj. 13.504 T€) und Wertberichtigungen von 10.341 T€ (Vj. 12.025 T€)) oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Zahlungen gerechnet werden kann. Dies sind Forderungen von 11.751 T€ (Vj. 14.056 T€) und Wertminderungen von 4.697 T€ (Vj. 3.835 T€). Damit können auch signifikante Überfälligkeiten einhergehen.
Es bestehen für diese Forderungen Sicherheiten (inklusive Eigentumsvorbehaltsrechten) in Höhe von rund 7,4 Mio. € (VJ: 11,7 Mio. €). Die Höhe der vorgenannten Sicherheiten ist maßgeblich davon abhängig, welche Verwertungseinschätzung / Erlöserwartung zum Bilanzstichtag auf Basis der zu diesem Zeitpunkt bekannten Sachverhalte bestand. Bei den zur Besicherung dieser Forderungen erhaltenen Sicherheiten handelt es sich neben den gemäß Fachhandelspartner- und Lieferantenvertragswerk vereinbarten Eigentumsvorbehaltsrechten um die gesamte Palette von banküblichen Sicherheiten. Der beizulegende Sicherungswert bemisst sich dabei nach der hausinternen Sicherheitenrichtlinie. Darüber hinaus bestimmt die Höhe der Zahlungserwartungen aus der Warenkreditversicherung die Höhe der Sicherheiten.
Bei den langfristigen Forderungen handelt es sich um verzinslich gestundete Abrechnungen, für deren Rückzahlung in der Regel eine Ratenzahlung vereinbart wurde (Warendarlehn). Die kurzfristigen Forderungen aus Zentralregulierung enthalten darüber hinaus Rückzahlungsansprüche gegen Fachhandelspartner für die Jahre 2015 bis 2020, die aus der sog. Ibero Tours-Rechtsprechung entstanden sind. Diese haben sich im Berichtsjahr (vor Wertberichtigung) wie folgt entwickelt:
| 31.12.2019 | Zugänge | Abgänge | 31.12.2020 | ||
|---|---|---|---|---|---|
| in T€ | |||||
| 12.302 | 1.681 | 9.405 | 4.578 |
Der Zugang betrifft Ansprüche aus der umsatzsteuerlichen Berichtigung des NORDWEST-Zusatzskontos für das Jahr 2020. Die Abgänge betreffen Tilgungen unserer Fachhandelspartner. Für mögliche Forderungsausfälle hinsichtlich dieser Rückzahlungsansprüche wurde im Vorjahr bereits eine angemessene Risikovorsorge von 1.313 T€ getroffen, die dem erwarteten Kreditverlust entspricht.
Daneben bestehen noch weitere Forderungen (brutto) von 1.770 T€ (aus Tochtergesellschaft NORDWEST Handel GmbH und Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH) mit einer Wertminderung von 93 T€.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die NORDWEST Handel AG mit Datum vom 30.06.2020 zwei Factoringverträge mit einem Finanzdienstleister geschlossen, welche bis zum 31.12.2021 befristet sind. Hiernach ist der Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von insgesamt 14,5 Mio. € verpflichtet. Hiervon entfällt ein Betrag von 11,5 Mio. € auf ein echtes Factoringverfahren und ein Betrag von 3,0 Mio. € auf ein unechtes Factoringverfahren.
Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen der NORDWEST Handel AG gegen Fachhandelspartner aus dem Streckengeschäft. In das Factoring einbezogen werden insgesamt 63 namentlich benannte Fachhandelspartner aus dem Geschäftsbereich Stahl. Hiervon werden Forderungen gegen 58 Fachhandelspartner im Rahmen eines echten Factorings verkauft, wonach der Finanzdienstleister auf Basis der von ihm vorgegebenen Limite das Ausfallrisiko für die verkauften Forderungen trägt. Demzufolge werden diese Forderungen in der Bilanz unter den Forderungen nicht mehr ausgewiesen.
Forderungen gegen weitere fünf Fachhandelspartner werden im Rahmen eines unechten Factorings ausschließlich zur Refinanzierung an den Finanzdienstleister verkauft. Hierfür verbleibt das Spätzahlungs- und Ausfallrisiko bei der NORDWEST Handel AG. Der Konzern bilanziert die übertragenen Vermögenswerte daher weiterhin in Gänze in seiner Bilanz. Der im Rahmen der Factoring- Vereinbarung rückzahlbare Betrag wird als besicherte Kreditaufnahme dargestellt. Nach Ansicht des Konzerns ist das Geschäftsmodell " Halten" für diese Forderungen angemessen; daher werden sie weiterhin zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Zum 31. Dezember 2020 wurden Forderungen mit einem Buchwert von 21,8 Mio. € übertragen, aus denen der NORDWEST Handel AG 14,1 Mio. € liquiditätswirksam zugeflossen sind. Von den übertragenen Buchwerten entfallen 18,9 Mio. € auf den Verkauf der Forderungen im echten Factoring. Weitere 2,9 Mio. € sind im unechten Factoring übertragen worden und werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Der im Rahmen des Factorings nicht ausgezahlte Sicherheitseinbehalt von 1,6 Mio. € wird unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen.
Im Jahr 2020 wurden insgesamt 82,6 T€ als Zinskosten aus der Übertragung der finanziellen Vermögenswerte im Bereich Streckengeschäft aufwandswirksam erfasst.
Die Forderungen aus Factoring mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 50.489 T€ (brutto) werden – unabhängig von der Fristigkeit - durch eine eigene Abteilung Kreditmanagement bei der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH überwacht. Diese führt im Bestandskundengeschäft laufend und stets vor Geschäftsanbahnungen Bonitätsprüfungen der Factoringnehmer durch. Hierzu bedient sie sich der Jahresabschlüsse- und BWA-Analysen sowie externer Auskunfteien. Zudem wird das Veritätsrisiko (das Risiko des rechtlichen Bestandes und der Realisierbarkeit der angekauften Forderungen) durch Audits vor Ort bei den Factoringnehmern analysiert. Das Adressenausfallrisiko der Debitoren (Schuldner der angekauften Forderungen) wird durch Kreditversicherungen unter
Berücksichtigung von Selbstbehalten gedeckt. Die vorstehenden Informationen werden systematisiert erfasst und zu einem eigenen Rating zusammengeführt.
Beim Factoring gelten Forderungen dann als überfällig, wenn sie nicht innerhalb eines Zahlungszieles von 30 Tagen nach dem vereinbarten Zahlungsziel beglichen werden.
Die wertgeminderten Forderungen (brutto), welche gemäß dieser Definition auch überfällig sind, belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 3.054 T€ (VJ: 3.881 T€), die zugehörige Wertminderung lag bei T€ 530 (VJ: 556), so dass sich ein Nettobuchwert von 2.524 T€ (VJ: 3.325 T€) ergibt. Bei der Ermittlung werden nunmehr zunächst die 30 größten überfälligen Risiken auf Rechnungsebene einer Einzelbetrachtung unterzogen. Insoweit erfolgt hierbei eine individuelle Bewertung des jeweiligen Risikos und der damit verbundenen Notwendigkeit einer Wertminderung. Bei diesen Forderungen ist auf Grund der eigenen Einschätzung nicht oder nicht in voller Höhe mit einem vollständigen Rückfluss der Zahlungen zu rechnen.
Darauf aufbauend werden alle weiteren Rechnungen im Rahmen einer Wertminderungsmatrix anhand der jeweiligen Altersstruktur der Forderungen pauschaliert betrachtet. Hierbei werden jedem Laufzeitband individuelle Ausfallwahrscheinlichkeiten und damit verbundene Wertminderungen zugeordnet.
Diesem Ansatz folgend, unterliegen durch dieses Berechnungsverfahren sämtliche Forderungen in Höhe von 47.435 T€ einer pauschalierten Wertminderung im Rahmen des erwarteten Zwölf-Monats-Kreditverlustes. Die dabei zugrunde gelegten Ausfallwahrscheinlichkeiten spiegeln insoweit die eigene Einschätzung über die Höhe des möglichen Zuflusses der Forderungen wider. Hierfür wurden weitere Wertminderungen von 351 T€ gebildet, die nach der vereinfachten Methode ermittelt werden und den erwarteten Kreditverlust wiederspiegeln.
Daneben wurde für Forderungen aus Dienstleistungen mit einem Bruttowert von 104 T€ keine Wertminderung erfasst.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr bestanden zwischen der TeamFaktor NW GmbH und zwei Finanzdienstleistern unverändert Forderungsrahmenkaufverträge, die die Finanzdienstleister bei Vorliegen bestimmter Kriterien zum Ankauf von Forderungen bis zu einem Höchstbetrag von insgesamt Mio. € 40 (Vorjahr Mio. € 35) verpflichten.
Bei den in diesem Zusammenhang übertragenen Vermögenswerten handelt es sich um Forderungen gegen Debitoren, die die TeamFaktor NW GmbH im Rahmen ihrer originären Geschäftstätigkeit als Finanzdienstleister von ihren Factoringnehmern angekauft hat. Zur Refinanzierung der eigenen Finanzdienstleistungen überträgt die TeamFaktor NW GmbH ihrerseits die angekauften Forderungen an diese Finanzdienstleister. Im Rahmen des unechten Factorings trägt die TeamFaktor NW GmbH das Ausfallrisiko. Weitergehende Rechtsgeschäfte sind in Bezug auf die übertragenen finanziellen Vermögenswerte nur mit Zustimmung des jeweiligen Finanzdienstleisters möglich. Die als Gegenleistung von den Finanzdienstleistern erhaltenen Zahlungsmittel werden unter den sonstigen Verbindlichkeiten passiviert. Zum 31. Dezember 2020 wurden Forderungen mit einem Buchwert in Höhe von 33.617 T€ (VJ: 26.075 T€) übertragen und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von 33.659 T€ (VJ: 24.085 T€) angesetzt.
Im Jahr 2020 wurden insgesamt 368 T€ (VJ: 290 T€) als Factoringgebühren und Zinskosten aus der Übertragung von finanziellen Vermögenswerten aufwandswirksam erfasst.
Die übrigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2020 T€ |
31.12.2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Boni-Forderungen | 4.026 | 3.997 |
| Skonto-Forderungen | 2.882 | 2.055 |
| Delkredereprovisionen | 2.816 | 2.216 |
| Einbehalte aus Factoringfinanzierung | 1.638 | 0 |
| WKZ-Forderungen | 1.538 | 1.731 |
| Debitorische Kreditoren | 2.036 | 1.028 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 588 | 608 |
| Forderungen aus Umsatzsteuer | 184 | 0 |
| Forderungen gegen ein Unternehmen, mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht |
434 | 0 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 606 | 280 |
| Übrige Forderungen und Vermögenswerte lt. Bilanz | 16.748 | 11.914 |
Sämtliche Posten werden zu Anschaffungs- bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Boni und die WKZ-Forderungen werden zum Bilanzstichtag periodengerecht abgegrenzt, sofern sie vertraglich vereinbart sind und die Realisation wahrscheinlich ist. Die Abgrenzungen basieren auf Hochrechnungen, soweit es um Lieferantenvergütungen geht, die an gewisse Kalenderjahresziele gekoppelt sind.
Die Forderungen gegen ein Unternehmen, mit dem ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen die Hategro eG, bei der die NORDWEST Handel AG Genossenschaftsanteile hält. Hier hat die NORDWEST Handel AG im Rahmen des geschäftsüblichen Abrechnungsverkehrs eine stehende Abschlagzahlung geleistet.
In diesem Posten wird ein Ertragsteueranspruch aus Überzahlungen von 13 T€ (VJ: 314 T€) ausgewiesen.
Die einzelnen Posten des Eigenkapitals und deren Entwicklung können der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.
Das Gezeichnete Kapital (Grundkapital) der NORDWEST Handel AG beträgt unverändert zum Vorjahr € 16.500.000,00 und ist eingeteilt in 3.205.000 Inhaber-Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien).
Die Kapitalrücklage in Höhe von 672 T€ (unverändert zum Vorjahr) enthält das Aufgeld, welches die Aktionäre bei der Emission der Aktien bezahlt haben.
Die Gewinnrücklagen beinhalten die nach den Vorschriften des Aktiengesetzes vorgeschriebene gesetzliche Rücklage des Mutterunternehmens in Höhe von 3.273 T€ (unverändert zum Vorjahr), die in die Gewinnrücklagen eingestellten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die angesammelten thesaurierten Ergebnisse sowie die auf Basis etwaiger Hauptversammlungsbeschlüsse in die Gewinnrücklagen eingestellten Bilanzgewinne.
Nach dem deutschen Aktiengesetz bemisst sich die ausschüttungsfähige Dividende nach dem Bilanzgewinn des gemäß den handelsrechtlichen Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs aufgestellten Jahresabschlusses der NORDWEST Handel AG. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung vor, aus dem Bilanzgewinn 2020 einen Betrag von 673.050,00 € auszuschütten. Der Restbetrag in Höhe von 9.712.398,28 € wird auf neue Rechnung vorgetragen. Die vorgeschlagene Ausschüttung entspricht einer Dividende von 0,21 € je dividendenberechtigter Aktie.
Zur Entwicklung der direkt im Eigenkapital erfassten Gewinne bzw. Verluste verweisen wir auf die Gesamtergebnisrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung.

Ziele der Kapitalmanagementstrategie des NORDWEST-Konzerns sind die Sicherung des Geschäftsbetriebs, die Steigerung des Unternehmenswerts, die Schaffung einer soliden Kapitalbasis zur Finanzierung des zukünftigen Wachstums sowie die Gewährleistung attraktiver Dividendenzahlungen und des Kapitaldienstes. Seit Dezember 2017 betreibt NORDWEST zur Steuerung und Optimierung der Liquiditätsversorgung innerhalb des Konzerns ein Cash-Pooling. Ziel ist es, bei stets ausreichender Liquidität von Mutter- und Tochterunternehmen die Kosten für Liquiditätsunterdeckungen aus Konzernsicht so gering wie möglich zu halten bzw. überschüssige Liquidität möglichst ertragreich anzulegen. Ebenso wird hierdurch die gesamte finanzielle Stabilität des Konzerns erhöht und der Kapitaldienst optimiert.
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| davon | davon | ||||
| in T€ | Gesamt | kurzfristig | Gesamt | kurzfristig | |
| Finanzverbindlichkeiten | 12.759 | 4.386 | 11.304 | 1.469 | |
| Verbindlichkeiten aus Leasing | 2.470 | 957 | 2.907 | 914 | |
| Verbindlichkeiten Lieferungen und | |||||
| Leistungen | 115.225 | 115.225 | 106.258 | 106.258 | |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 42.368 | 42.368 | 39.542 | 39.542 | |
| Gesamt | 172.822 | 162.936 | 160.011 | 148.183 |
| in T€ | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|---|
| Fälligkeit | Fälligkeit | ||
| 2021 | 162.936 | 2020 | 148.183 |
| 2022 | 2.148 | 2021 | 2.164 |
| 2023 | 1.712 | 2022 | 1.998 |
| 2024 | 1.366 | 2023 | 1.594 |
| 2025 | 901 | 2024 | 1.429 |
| 2026 und später | 3.759 | 2025 und später | 4.643 |
| 172.822 | 160.011 |

In 2015 hat NORDWEST verfügungsbeschränkte Darlehen zur Finanzierung der in 2016 fertiggestellten Konzernzentrale aufgenommen. Die Finanzierung in einer Gesamthöhe von 15 Mio. € verteilt sich auf die drei refinanzierenden Hausbanken. Die Laufzeiten der Darlehen bewegen sich zwischen acht und 15 Jahren und wurden zu Zinssätzen zwischen 0,76% und 1,35% gewährt. Darüber hinaus wurde im Geschäftsjahr 2018 eine Finanzierung für den Erwerb und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen.
Als Sicherheit dienen Grundschulden auf der neuen Betriebsimmobilie in einer Gesamthöhe von 15 Mio. €. Zum Bilanzstichtag wurden 9,9 Mio. € besichert.
Beim erstmaligen Ansatz der Darlehen wurden die den Verbindlichkeiten direkt zurechenbaren Transaktionskosten in Höhe von 90 T€ entsprechend in Abzug gebracht. Die Folgebewertung erfolgt unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten. Die Differenz wird über die Laufzeit verteilt und im Zinsergebnis erfasst.
Diese Kredite werden zum 31.12.2020 mit 9.842 T€ (VJ: 11.303 T€) in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden für diese Darlehen, den Neubau und die Erweiterung des Parkplatzes betreffend, planmäßig 1.469 T€ getilgt.
Aufgrund der Anwendung der Effektivzinsmethode für die Alt-Darlehen ergibt sich zum 31.12.2020 ein Unterschied von insgesamt 30 T€ zu der noch zu tilgenden Kreditsumme in Höhe von 9.185 T€.
In der nachfolgenden Tabelle ist die Fälligkeitsstruktur mit vertraglich vereinbarten Restlaufzeiten einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen dargestellt:
| Cash Flow (T€) Gesamt |
Cash Flow (T€) 2021 |
Cash Flow (T€) 2022–2025 |
Cash Flow (T€) 2026–2030 |
||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Zins und Tilgung | Zins | Tilgung | Zins | Tilgung | Zins | Tilgung | |
| Finanz Verbindlichkeiten |
10.432 | 123 | 1.469 | 322 | 4.614 | 115 | 3.789 |
Mit Wirkung zum 09.12.2019 wurde ein Konsortialkreditvertrag mit insgesamt vier Kreditinstituten geschlossen. Das Gesamtvolumen der Finanzierung beläuft sich auf 52,5 Mio. € und hat eine Basis-Laufzeit von fünf Jahren, wobei zwei jeweils einjährige
Verlängerungsoptionen unter bestimmten, fest definierten Rahmenparametern bereits vereinbart sind. Die erste Verlängerungsoption wurde im abgelaufenen Jahr wahrgenommen, so dass der Vertrag vorzeitig um ein Jahr bis zum 28. November 2025 verlängert wurde. Zum 31. Dezember 2020 erfolgte keine Inanspruchnahme. Folgende Sicherheiten werden gestellt.
Raum-Sicherungsübereignung der gesamten gegenwärtigen und zukünftigen Warenbestände inklusive Anschlusszession der Verkaufsforderungen.
Im Rahmen des Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen (Financial Covenants) vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBIT's. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) konsequent überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen.
Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen für die variabel verzinslichen, kurzfristigen Verbindlichkeiten wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rund 300 T€ gesunken (Vorjahr: Minderung um 317 T€). Bei einer Senkung um 100 Basispunkte ergibt sich keine Auswirkung auf das Ergebnis.
Eine Sensitivitätsanalyse zur Beurteilung der Auswirkungen von Zinsänderungen aus dem Factoringvertrag wurde mit folgendem Ergebnis durchgeführt: Bei einem am Bilanzstichtag um 100 Basispunkte höheren bzw. niedrigeren Marktzinsniveau wäre das Ergebnis und das Eigenkapital um rund 63 T€ verändert.
Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten aus Leasing einschließlich der vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen nach Jahren stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2020 in T€ | 31.12.2019 in T€ | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Fälligkeit | Leasing rate |
davon Zinsanteil |
Leasing verbind lichkeit |
Fälligkeit | Leasing rate |
davon Zinsanteil |
Leasing verbind lichkeit |
| 2021 | 997 | 40 | 957 | 2020 | 956 | 42 | 914 |
| 2022 - 2026 | 1.575 | 62 | 1.513 | 2021 - 2025 | 2.049 | 56 | 1.993 |
| 2.572 | 102 | 2.470 | 3.005 | 98 | 2.907 |
Die Leistungen des Konzerns umfassen unmittelbare Zusagen auf lebenslängliche Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenrente in Deutschland. Versorgungsberechtigt sind alle am 15.11.1987 bzw. bis zum 31.08.1992 ungekündigt beschäftigten Mitarbeiter sowie die Vorstände auf Basis einzelvertraglicher Regelungen.
Pensionsrückstellungenen werden für leistungsorientierte Altersversorgungssysteme nach der Projected-Unit-Credit-Method ermittelt. Die Anwartschaften auf Witwenrente wurde unter Berücksichtigung der kollektiven Methode ermittelt.
Für die Pensionsrückstellungen wurden folgende Parameter zugrunde gelegt:
| - Zinssatz: |
0,75% (VJ: 1,0%) |
|---|---|
| - Gehaltstrend: |
2,50% (VJ: 2,50%) |
| - Rententrend |
1,00% (VJ: 1,25%) |
| - Fluktuation |
0,00% (VJ: 0,00%) |
Es wurden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit differenzierter Struktur für Arbeitnehmer und Angestellte angewendet. Die Anpassung des Rententrends spiegelt die aktualisierte Erwartung der Aktuare hinsichtlich des langfristigen durchschnittlichen Rententrends in der Bundesrepublik Deutschland wieder.

Der Versorgungsaufwand setzt sich wie folgt zusammen:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres | 27 | 28 |
| + Zinsaufwand des Geschäftsjahres | 129 | 250 |
| = Versorgungsaufwand des Geschäftsjahres | 156 | 278 |
Für das Geschäftsjahr 2021 wird Dienstzeitaufwand von 24 T€ und ein Zinsaufwand von 94 T€ erwartet.
Die Pensionsverpflichtungen haben sich wie folgt entwickelt:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Verpflichtungen 01.01. | 15.317 | 14.188 |
| + Dienstzeitaufwand des Geschäftsjahres | 27 | 28 |
| + Zinsaufwand des Geschäftsjahres | 129 | 250 |
| - Pensionszahlungen | -633 | -637 |
| -/+ versicherungsmathematische Gewinne/Verluste | -10 | 1.488 |
| = Verpflichtungen 31.12. | 14.830 | 15.317 |
NORDWEST hat aufgrund einer einzelvertraglichen Zusage an einen ehemaligen Vorstand zur Rückdeckung einer direkten Pensionszusage eine Versicherung abgeschlossen, die unwiderruflich und auch im Insolvenzfall ausschließlich für den Versorgungszweck zur Verfügung steht. Diese wird als sog. Plan Asset angesetzt und von der Schuld aus der leistungsorientierten Verpflichtung abgesetzt.
Das Planvermögen hat sich wie folgt entwickelt:
| 2020 T€ |
2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Beizulegender Zeitwert zum 01.01. | 2.165 | 2.092 |
| + Erwartete Erträge aus Fondsdotierungen | 21 | 37 |
| - gezahlte Versorgungsleistungen | -97 | -97 |
| + versicherungsmathematische Gewinne | 21 | 133 |
| = Beizulegender Zeitwert zum 31.12. | 2.110 | 2.165 |
Der beizulegende Zeitwert des Plan Assets entspricht der dazugehörigen DBO mit 2,1 Mio. € (VJ: 2,2 Mio. €).
Der tatsächliche Gewinn aus dem Planvermögen beträgt im Geschäftsjahr 21 T€ (VJ: 37 T€).

Die in der Konzernbilanz ausgewiesene Schuld ergibt sich wie folgt:
| 31.12.2020 T€ |
31.12.2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Barwert der Pensionsverpflichtungen | 14.830 | 15.317 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens | -2.110 | -2.165 |
| Pensionsrückstellungen | 12.720 | 13.152 |
Für das Geschäftsjahr 2021 werden die zu zahlenden Versorgungsleistungen auf rd. 554 T€ (VJ: 642 T€) geschätzt. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Versorgungszusagen beträgt ca. 13 Jahre.
Für die Sensitivitätsberechnungen wurden die Pensionsverpflichtungen zum Stichtag angesetzt und die Zinssätze bzw. die Rententrends um 0,25%-Punkte nach oben und unten verändert. Der Barwert der Pensionsverpflichtung entwickelt sich wie folgt:
| Zinssatz 0,50%; | Zinssatz 1,00%; | |
|---|---|---|
| R-Trend 1,00% | R-Trend 1,00% | |
| T€ | T€ | |
| Barwert der Pensionsverpflichtungen | 15.330 | 14.354 |
| Zinssatz 0,75%; | Zinssatz 0,75%; | |
| R-Trend 0,75% | R-Trend 1,25% | |
| T€ | T€ |
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig und unterliegen bei den Eigengeschäften den üblichen Eigentumsvorbehalten.
Die sonstigen Verbindlichkeiten werden, sofern nicht anders vorgeschrieben, zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Ihre Restlaufzeiten betragen grundsätzlich nicht mehr als ein Jahr. Sie teilen sich wie folgt auf:
| 31.12.2020 T€ |
31.12.2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen | 33.658 | 24.085 |
| Verbindlichkeiten aus Umsatzsteuer und Lohnsteuer | 6.365 | 14.225 |
| Kreditorische Debitoren | 1.093 | 543 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 257 | 432 |
| Ausstehende Kundenboni | 515 | 0 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern | 254 | 0 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 226 | 257 |
|---|---|---|
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten lt. Bilanz | 42.368 | 39.542 |
Zu dem unter den Verbindlichkeiten gegenüber Factoringunternehmen ausgewiesenen Betrag verweisen wir auf unsere Ausführungen unter (13).
Innerhalb der Übrigen Verbindlichkeiten sind Rechnungsabgrenzungsposten von 257 T€ (Vorjahr 432 T€) ausgewiesen.
Sämtliche Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.
Die Steuerschulden entfallen auf folgende Steuern:
| 31.12.2020 T€ |
31.12.2019 T€ |
|
|---|---|---|
| Gewerbesteuer | 1.056 | 725 |
| Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag | 665 | 402 |
| Steuerschulden lt. Bilanz | 1.721 | 1.127 |
| 01.01.2020 T€ |
Inanspruch nahme T€ |
Auf lösung T€ |
Zuführung T€ |
31.12.2020 T€ |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Leistungsprämie | 2.477 | 2.477 | 0 | 2.862 | 2.862 |
| Personalrückstellungen | 1.504 | 1.477 | 27 | 1.224 | 1.224 |
| Aufsichtsratsbezüge | 185 | 185 | 0 | 208 | 208 |
| Umsatzsteuer und Zinsen | 1.046 | 598 | 0 | 0 | 447 |
| Übrige Rückstellungen | 1.114 | 1.054 | 60 | 1.514 | 1.514 |
| 6.326 | 5.851 | 87 | 5.807 | 6.256 |
Die Entwicklung der Rückstellungen ergibt sich wie folgt:
Die sonstigen Rückstellungen sind kurzfristig. Die langfristigen erfolgsabhängigen Komponenten der Vorstandsvergütung betragen im laufenden Geschäftsjahr 0 T€ (VJ: 0 T€), diese werden erst im dritten Jahr nach dem Bezugsjahr zur Auszahlung gelangen (weitere Informationen siehe Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht). Die Übrigen Rückstellungen umfassen auch solche für Rechts- und Prozessrisiken in Höhe von 35 T€.
Zu den gegenüber Kreditinstituten bestehenden Sicherheiten verweisen wir auf die Anhangangabe (17).
Es besteht ein Vertrag mit der Rhenus SE & Co. KG, der eine Laufzeit bis zum 31.10.2024 hat. Die Vergütung kann für den Zeitraum bis zu 50 Mio. € betragen.
Mit der OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung KG, Bielefeld, besteht bis zum 30.06.2022 ein Vertrag von Rechenzentrumsdienstleistungen, Infrastrukturen für den Betrieb von IT-Systemen, die Gestellung von Mitarbeitern für die Systembetreuung sowie beratende Unterstützung in allen Fragen des Hardware- und Systemsoftwareeinsatzes als auch die Unterstützung der Implementierung von Anwendungssoftware. Die sich hieraus ergebende Verpflichtung für das Geschäftsjahr 2021 beläuft sich auf rund 1.366 T€. Für das Geschäftsjahr 2022 besteht ein Gesamtverpflichtungsaufwand von rund 690 T€.
Aus weiteren Dienstleistungsverträgen bestehen für das Geschäftsjahr 2021 finanzielle Verpflichtungen in Höhe von rund 1.475 T€. Hierbei handelt es sich weitestgehend um vertragliche Verpflichtungen hinsichtlich der Wartung und Pflege von Hard- und Software sowie aus Unterhaltungs- und Erweiterungsverträgen im Zusammenhang mit der Konzernzentrale. Für die folgenden Geschäftsjahre besteht auf Basis der Laufzeit der Verträge eine Verpflichtung in Höhe von 822 T€.
Der bestehende Vertrag mit dem Deutschen Handballbund e.V. und der HMG Handball Marketing Gesellschaft mbH wurde um dreieinhalb Jahre verlängert. Für den Zeitraum vom 01.01.2021 bis zum 30.06.2024 ist die NORDWEST Handel AG "Offizieller Partner des Deutschen Handballbundes". Hieraus ergibt sich ein zukünftiger Verpflichtungsaufwand in Höhe von 718 T€. Hiervon sind 205 T€ innerhalb eines Jahres fällig.
Ergänzende Informationen zu Zahlungsvorgängen, die im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit enthalten sind:
Der Finanzmittelfonds entspricht nicht den flüssigen Mitteln, da eine Verpfändungsanzeige über T€ 1.500 zu Gunsten eines Lieferanten vorliegt. Die Entwicklung stellt sich wie folgt dar:
| Zahlungsmittel (Konzernbilanz) | 26.539 T€ |
|---|---|
| abzgl. Verpfändungsbetrag | 1.500 T€ |
| Finanzmittelfonds | 25.039 T€ |
Die Finanzverbindlichkeiten betragen 12.759 T€ (VJ: 11.303 T€). Die Veränderung von 2.470 T€ resultiert zum einen aus der Tilgung von 1.469 T€, den nicht zahlungswirksamen Aufwendungen aus der Effektivverzinsung (9 T€) sowie dem Zugang aus der erstmaligen Bilanzierung eines unechten Factorings in Höhe von 2.916 T€.
Die Leasingverbindlichkeiten betrugen zum 31.12.2020 2.470 T€; zahlungswirksam waren in 2020 997 T€ (Vorjahr 919 T€); nicht zahlungswirksame Veränderungen betrugen 560 T€.
NORDWEST berichtet über vier Berichtssegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von Vorstand und Bereichsleitung überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORDWEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.
Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.
In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt analog zur internen Berichterstattung unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT). Durch diese Vorgehensweise kommt es zu einer Abweichung von Segmentergebnis und dem in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesenen EBIT, da dieses nach IFRS Vorschriften erstellt wird. Die Überleitung der Segmentberichterstattung umfasst neben den bewertungsrelevanten Einflüssen der Rechnungslegung nach IFRS auch das Finanzergebnis sowie die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.

Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.
Der Segmentgemeinaufwand enthält die saldierten Erträge und Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.
Die Abweichung zwischen den Segmenterlösen und den Umsatzerlösen der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns beruht auf der Umlage der indirekten Bereiche auf die operativen Segmente, welche wie oben beschrieben in den Segmentgemeinkosten erfolgt.
| Konzern | B-H-I | H / HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segmenterlöse | 162.436 | 20.979 | 320.721 | 4.073 | 1.798 | 510.006 |
| Sonstige Erlöse | 44 | 75 | 0 | 187 | 182 | 488 |
| Gesamterlöse | 162.480 | 21.154 | 320.721 | 4.260 | 1.980 | 510.493 |
| Segmenteinzelaufwand | 113.411 | 17.253 | 317.966 | 3.887 | 4.365 | 456.881 |
| davon Abschreibungen | 267 | 60 | 5 | 55 | 1.175 | 1.562 |
| Segmentgemeinaufwand | 35.815 | 3.756 | 2.712 | 384 | 0 | 42.667 |
| davon Abschreibungen | 565 | 113 | 59 | 0 | 0 | 736 |
| Gesamtaufwand | 149.226 | 21.009 | 320.677 | 4.271 | 4.365 | 499.548 |
| Segmentergebnis | 13.253 | 44 | 43 | -11 | -2.385 | 10.945 |
| Finanzergebnis | -951 | |||||
| Steuern | -3.757 | |||||
| IFRS-Effekte | 582 | |||||
| Konzernergebnis | 6.819 |
2020

| Konzern | B-H-I | H / HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segmenterlöse | 144.562 | 21.407 | 315.281 | 3.040 | 4.064 | 488.354 |
| Sonstige Erlöse | 6 | 80 | 0 | 379 | 220 | 685 |
| Gesamterlöse | 144.568 | 21.486 | 315.281 | 3.419 | 4.284 | 489.039 |
| Segmenteinzelaufwand | 99.035 | 17.144 | 312.096 | 3.293 | 6.793 | 438.360 |
| davon Abschreibungen | 277 | 52 | 5 | 50 | 971 | 1.355 |
| Segmentgemeinaufwand | 33.267 | 3.854 | 2.674 | 270 | 0 | 40.066 |
| davon Abschreibungen | 579 | 96 | 57 | 0 | 0 | 733 |
| Gesamtaufwand | 132.302 | 20.998 | 314.770 | 3.563 | 6.793 | 478.427 |
| Segmentergebnis | 12.266 | 488 | 511 | -144 | -2.509 | 10.612 |
| Finanzergebnis | -1.007 | |||||
| Steuern | -3.089 | |||||
| IFRS-Effekte | 1.180 | |||||
| Konzernergebnis | 7.696 |
Im Bereich B-H-I spiegelt sich die positive Geschäftsentwicklung in einem deutlichen Anstieg des Segmentergebnisses wider. Dabei ist insbesondere die Entwicklung im Lagergeschäft zu nennen, welche zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse führt. Korrespondierend dazu erhöht sich der Segmentaufwand aufgrund der mit dem höheren Lagerumsatz verbundenen steigenden Wareneinsatz- sowie Logistikkosten. Im Segment Stahl wird trotz der positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens im Zentralregulierungs- und Streckengeschäft insgesamt ein Ergebnis unter dem Vorjahresniveau erzielt. Grund hierfür ist insbesondere eine höhere Zuführung zur Risikovorsorge, welche Bestandteil der Segmenteinzelaufwendungen ist. Im Segment H/ HAGRO spiegelt sich die sehr gute Entwicklung des Geschäftsvolumens geschäftsartenbedingt nicht in den Segmenterlösen wider. Durch einen Rückgang des Lagergeschäftes sowie höheren Zuführungen zur Risikovorsorge bleibt das Segmentergebnis unter dem Vorjahresniveau. Das Segment DL profitiert von der positiven Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und kann sein Segmentergebnis gegenüber dem Vorjahr verbessern. In der Überleitung führen die im Zusammenhang mit dem 100. Firmenjubiläum im Vorjahr erhaltenen WKZ Zuwendungen der Lieferanten zu einem deutlichen Rückgang der Segmenterlöse im aktuellen Berichtszeitraum. Korrespondierend dazu ist eine Reduzierung der Segmenteinzelaufwendungen durch den Wegfall der entstandenen Veranstaltungskosten festzustellen. Die tatsächliche Steuerquote beträgt 32,97% und entspricht damit nahezu der erwarteten Konzernsteuerquote von 32,8%. Im Vorjahr war die Steuerquote aufgrund von Besonderheiten, wie der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge durch eine konzerninterne Umstrukturierung, niedriger. Der Rückgang der IFRS-Effekte ist insbesondere auf eine unterschiedliche Behandlung der Pensionsrückstellungen nach HGB und IFRS in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 zurückzuführen. Insbesondere die Absenkung des Rententrends, die bereits unter HGB zu einer Entlastung der Pensionsrückstellungen führt,
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sowie die Konstanz des unter IFRS relevanten Zinssatzes führen bei einer weiteren Absenkung des HGB-Zinssatzes zu einer Verringerung der IFRS-Effekte.
Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahestehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahestehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Hauptbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert.
Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST Konzern und nahestehenden Personen fanden im Geschäftsjahr 2020 statt:
In drei (Vorjahr drei) Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartner- und Lieferantenvertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Im geregelten Geschäftsverkehr ist den Personen bzw. deren Unternehmen durch ihre Aufsichtsratstätigkeit kein Vorteil entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im Geschäftsjahr 2020 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von 178.887 T€ (VJ: 166.676 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen 900 T€ (VJ: 647 T€). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen 4.575 T€ (VJ: 5.276 T€).
Darin enthalten sind Geschäfte mit einem Anteilseigner und seinen Tochtergesellschaften mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%. Im Geschäftsjahr 2020 wurde über NORDWEST ein Geschäftsvolumen in Höhe von 10.434 T€ (VJ: 10.951 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betragen 900 (VJ: 647 T€). Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betragen 34 T€ (VJ: 190 T€).
Hinsichtlich der Nutzung von artikelbezogenen Daten besteht ein Vertrag mit dem Beteiligungsunternehmen nexMart Beteiligungs GmbH & Co. KG. Die Geschäfte in Höhe von 141 T€ (VJ: 124 T€) zwischen diesem Unternehmen und dem NORDWEST Konzern wurden zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Aus diesen Geschäften bestehen zum 31. Dezember 2020 offene Forderungen in Höhe von 13 T€ (VJ: 0 T€).

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim, ist Mehrheitsaktionär der NORDWEST Handel AG und damit als nahestehende Person anzusehen. Das oberste Mutterunternehmen der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH ist die Dr. Helmut Rothenberger Privatstiftung mit Sitz in Anif, Österreich.
| Buchwert | Zu fortgeführten Anschaffungs kosten |
Zum beizulegenden Zeitwert |
|
|---|---|---|---|
| In T€ | 31.12.2020 | bewertet | bewertet |
| Aktiva | |||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Beteiligung** | 10 | 10 | 0 |
| Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke** |
4.548 | 4.548 | 0 |
| Forderungen aus Factoring** | 279 | 279 | 0 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 162.320 | 162.320 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente** | 26.539 | 26.539 | 0 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 16.160 | 16.160 | 0 |
*davon verfügungsbeschränkt T€ 1.500
**zur verbesserten Transparenz wurde die Postenbezeichnung in 2020 und für das Vorjahr angepasst.
| In T€ | Buchwert 31.12.2020 |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertet |
Zum bei zulegenden Zeitwert bewertet |
Bewer tung gemäß IFRS 16 |
|---|---|---|---|---|
| Passiva | ||||
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 9.842 | 9.842 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.513 | 0 | 0 | 1.513 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
115.225 | 115.225 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 957 | 0 | 0 | 957 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 42.368 | 42.368 | 0 | 0 |
Die langfristigen Vermögenswerte werden auf der Basis spezifischer Parameter wie Bonität und Risikostruktur des Schuldners bewertet. Entsprechend werden Wertminderungen für zu erwartende Forderungsausfälle gebildet, siehe hierzu auch (11) und (13).
In Bezug auf die Kreditqualität und das maximale Ausfallrisiko der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Vermögenswerte (Finanzielle Vermögenswerte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Übrige Forderungen und Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel) werden diese nach einbringlich und notleidend unterteilt.
Die finanziellen Vermögenswerte betreffen insbesondere die Forderungen aus Zentralregulierung, Lager und Strecke sowie Factoring als auch die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden nach dem vereinfachten Ansatz unter Berücksichtigung ihrer Wertminderungen erfasst (siehe (11) und (14)). Die übrigen Vermögenswerte und die Zahlungsmittel sind sämtlich einbringlich.
Der Buchwert von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, kurzfristigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerten, von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Verbindlichkeiten entspricht aufgrund der kurzen Laufzeit in etwa dem beizulegenden Zeitwert.
| Zu fortgeführten Zum |
|||
|---|---|---|---|
| In T€ | Buchwert 31.12.2019 |
Anschaffungs kosten bewertet |
beizulegenden Zeitwert bewertet |
| Aktiva | |||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Beteiligung | 10 | 10 | 0 |
| Forderungen aus Zentralregulierung, Lager, Strecke |
1.777 | 1.777 | 0 |
| Forderungen aus Factoring | 389 | 389 | 0 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | |||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 162.841 | 162.841 | 0 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 13.763 | 13.763 | 0 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | 11.306 | 11.306 | 0 |
| In T€ | Buchwert 31.12.2019 |
Zu fortgeführten Anschaffungs kosten bewertet |
Zum bei zulegenden Zeitwert bewertet |
Bewer tung gemäß IFRS 16 |
|---|---|---|---|---|
| Passiva | ||||
| Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 11.303 | 11.303 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 1.993 | 0 | 0 | 1.993 |
| Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
106.258 | 106.258 | 0 | 0 |
| Leasingverbindlichkeiten | 914 | 0 | 0 | 914 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 39.542 | 39.542 | 0 | 0 |

Die Aufwendungen, Erträge, Gewinne und Verluste aus Finanzinstrumenten lassen sich den folgenden Kategorien zuordnen:
in T€
| 2020 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten |
|
|---|---|---|---|
| Zinserträge | 107 | 0 | |
| Zinsaufwendungen | 0 | -778 | |
| Diskonterträge | 629 | 0 | |
| Diskontaufwendungen | 0 | 0 |
| in T€ | |||
|---|---|---|---|
| 2019 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Forderungen |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Verbindlichkeiten |
|
| Zinserträge | 119 | 0 | |
| Zinsaufwendungen | 0 | -573 | |
| Diskonterträge | 602 | 0 | |
| Diskontaufwendungen | 0 | 0 | |
Aus der Anwendung der Effektivzinsmethode bei den Finanzverbindlichkeiten ergibt sich ein Gesamtzinsaufwand in Höhe von 8 T€ (VJ: 9 T€).
Der Konzern verfolgt einen zentralen Ansatz des finanziellen Risikomanagements zur Identifizierung, Messung und Steuerung von Risiken. Die Risikopositionen betreffen insbesondere das Kredit— und Liquiditätsrisiko.
Unter dem Kreditrisiko werden das Bonitäts- und Ausfallrisiko erfasst. Zur Steuerung der Bonitätsrisiken, insbesondere unter Anwendung von IFRS 9, siehe auch Erläuterungen unter (B), (14).
Der Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren.
NORDWEST Handel AG schließt Geschäfte mit kreditwürdigen Dritten ab. Alle Fachhandelspartner, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht, so dass wesentliche Ausfallrisiken möglichst nicht entstehen. Das Bonitäts- und Ausfallrisiko ergibt sich aus der Gefahr, dass Geschäftspartner bei einem Geschäft über ein Finanzinstrument ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können und dadurch Vermögensverluste verursacht werden. Bei der TeamFaktor NW GmbH werden ebenfalls sämtliche Factoringnehmer bei Geschäftsanbahnung sowie laufend einer Bonitätsprüfung unterzogen. Das Ausfallrisiko besteht im Factoring darin, dass die Schuldner der angekauften Forderungen (bilanzierte Forderungsbestände) ihren Verpflichtungen nicht nachkommen können. Zur Steuerung des Risikos ist das Kreditmanagement sowohl bei NORDWEST Handel AG als auch bei der TeamFaktor NW GmbH verantwortlich. Die Gesamtheit der bei den Aktiva (14) ausgewiesenen Beträge stellt somit das maximale Ausfallrisiko dar.
Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns (u.a. Zahlungsmittel) entspricht das maximale Kreditausfallrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente. Die Zahlungsmittel enthalten einen verfügungsbeschränkten Anteil in Höhe von 1,5 Mio. €.
Liquiditätsrisiken, die sich aus Finanzverbindlichkeiten ergeben, werden über eine zentrale Liquiditätsplanung gesteuert. Entscheidend ist darüber hinaus für die Geschäftsart Zentralregulierung u.a. die Bereitstellung ausreichender Barlinien. Hierzu erfolgt eine regelmäßige Abstimmung mit den finanzierenden Kreditinstituten. Beim Factoring wird das Liquiditätsrisiko durch umfangreiche Bonitätsprüfungen des Schuldners bereits beim Ankauf der Forderung minimiert und kann durch die TeamFaktor NW GmbH somit aktiv gesteuert
werden. Hier liegt es insoweit im Ermessen der TeamFaktor NW GmbH, ob ein Ankauf und damit das Eingehen einer Liquiditätsbindung durchgeführt wird.
Der Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels einer konzernweiten Liquiditätsplanung, die die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte (z.B. Forderungen, andere finanzielle Vermögenswerte) sowie erwartete Cashflows aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt.
Bei den Kreditrisiken ist insbesondere das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der Konzern ausgesetzt ist, zu nennen. Dies resultiert im Wesentlichen aus den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (Kontokorrente) mit einem variablen Zinssatz. Im Rahmen des in 2019 neu abgeschlossenen Kreditvertrages wurde die Einhaltung verschiedener Finanzrelationen für den Konzern (Financial Covenants) vereinbart, die alle in der Berichtsperiode erfüllt wurden. Die wichtigsten Finanzkennzahlen sind die Einhaltung eines Mindest-Eigenkapitals sowie eines absoluten EBITs. Im Rahmen der Konzernplanung wird die Einhaltung der Kreditvereinbarungen (Covenants) konsequent überwacht und vierteljährlich den Gläubigern gemeldet. Im Falle einer Verletzung der Kreditvereinbarungen könnten die Gläubiger unter bestimmten Voraussetzungen den Kredit ungeachtet der vertraglich vereinbarten Laufzeit fällig stellen. Dies könnte je nach dann vorherrschenden Refinanzierungsmöglichkeiten auf dem Finanzmarkt zu einem Refinanzierungsrisiko für den Konzern führen. Angesichts der vereinbarten Werte wird dieses Risiko als gering eingeschätzt. Beispielhaft liegen die vereinbarten Covenants wertmäßig deutlich unterhalb der Werte der mittelfristigen Planung.
Zum 31.12.2020 standen NORDWEST Kontokorrent-Kreditlinien von vier (Vorjahr vier) Banken mit einem Gesamtvolumen von 52.500 T€ (VJ: 52.500 T€) zur Verfügung. Bei der NORDWEST Handel AG wurden die gewährten Linien in Höhe von 52.500 T€ zum Bilanzstichtag nur im minimalen Umfang in Anspruch genommen. Die Konditionen beim Konsortialkreditvertrag richten sich grundsätzlich nach dem 3-Monats-Euribor, welcher mindestens mit 0,00% angesetzt wird, zuzüglich eines Margenaufschlages. Dieser Aufschlag orientiert sich an der jeweiligen Höhe der Inanspruchnahme, liegt aber grundsätzlich immer unter dem bisherigen Aufschlag von 2% der abgelösten bilateralen Kreditvereinbarungen. Ein Risiko, kein zusätzliches Fremdkapital zu erhalten, sehen wir aus heutiger Sicht nicht. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Konzerns. Die TeamFaktor NW GmbH hat zum 31.12.2020 ebenfalls keine Inanspruchnahme (VJ: 0 T€). Bezüglich der Refinanzierung der TeamFaktor NW GmbH wird auf die Ausführungen gemäß Anhangangabe (13) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verwiesen.
Unabhängig davon wurde für den Neubau der Konzernzentrale Finanzmittel aufgenommen, für die eine Zinsbindung bis in das Jahr 2025 vereinbart wurde. Zum anderen wurde in 2018 eine Finanzierung für den Erwerb (aus 2017) und den Ausbau eines benachbarten Grundstücks zur Erweiterung des betriebseigenen Parkplatzes aufgenommen. Hinsichtlich der Konditionen verweisen wir auf die Anhangangabe (18).
Der Erfolg der Risikosteuerung wird regelmäßig überwacht. In konzerninternen Richtlinien sind die Ziele, Grundsätze, Aufgaben und Kompetenzen für den Finanzbereich verbindlich und unter Beachtung des Grundsatzes der Funktionstrennung festgelegt. Für weitere Angaben verweisen wir auf den zusammengefassten Lagebericht.
Die Gesamtbezüge des Vorstands beliefen sich im Gesamtjahr 2020 auf 864 T€ (VJ: 966 T€). Rentenzahlungen für frühere bzw. ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebene wurden in Höhe von 354 T€ (VJ: 328 T€) geleistet. Der Barwert des Verpflichtungsumfangs für diesen Personenkreis beläuft sich auf insgesamt 8,4 Mio. € (VJ: 8,4 Mio. € ). Die einem ehemaligen Vorstandsmitglied zugesagte Rückdeckungsversicherung wird nach IFRS mit seiner defined benefit obligation verrechnet.
Für die Vergütung des Aufsichtsrats wurden 208 T€(VJ: 185 T€) zurückgestellt. Für die individualisierte Einzelaufstellung der Bezüge der Vorstandsmitglieder wird auf die Angaben im zusammengefassten Lagebericht verwiesen.
Die im Geschäftsjahr unter dem Posten "Sonstige betriebliche Aufwendungen" erfassten Honorare unseres Abschlussprüfers betragen:
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| T€ | T€ | |
| Abschlussprüfungsleistungen | 288 | 262 |
| Steuerberatungsleistungen | 0 | 84 |
| sonstige Leistungen | 0 | 0 |
| 288 | 346 |
Die Abschlussprüferleistungen bezogen sich vor allem auf die Prüfungen des Jahres- und Konzernabschlusses der Gesellschaft, der Jahresabschlussprüfung der Tochtergesellschaft TeamFaktor NW GmbH sowie der Desktop-Reviews der übrigen deutschen Tochtergesellschaften. Darüber hinaus sind in den Abschlussprüferleistungen auch die Honorare für die prüferische Durchsicht des Konzernabschlusses zum 30.06. des
Geschäftsjahres enthalten. Die Prüfung nach IDW PS 951 sowie zwei Prüfungen in Anlehnung an PS 850 sind auch Bestandteil dieser Position.
Zusätzlich wurden durch die BakerTilly Rechtsanwaltsgesellschaft mbh Steuerberatungsleistungen im Zusammenhang mit der in 2018 begonnenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2012 – 2015 sowie der in 2020 begonnenen Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 2016 - 2018 des NORDWEST-Konzerns in Höhe von 29 T€ erbracht.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.
A = Mandat in gesetzlich zu bildendem Aufsichtsrat
B = Mandat in vergleichbarem in- bzw. ausländischem Kontrollgremium von Wirtschaftsunternehmen
C = anderes Mandat
| Andreas Ridder | |
|---|---|
| C | |
| C | |
Vorstand Finanzen & Administration; Haustechnik, Stahl
| Martin Helmut Bertinchamp | |
|---|---|
| Vorsitzender des Aufsichtsrates der NORDWEST Handel AG | |
| Inhaber der MB Prochairman Consulting, München | |
| Operating Partner bei Triton Beratungsgesellschaft GmbH, Frankfurt am Main | |
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der HUBER Packaging Group GmbH, Öhringen | A |
| Mitglied des Aufsichtsrates der ROTHENBERGER AG, Kelkheim | A |
| Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Janoschka AG, Kippenheim | A |
| Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Beirates der Rhodius GmbH, Burgbrohl | B |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Schock GmbH, Regen | B |
| Mitglied und Vorsitzender des Beirates der EA Elektro-Automatik Holding GmbH, Viersen | B |
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates
Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG, Ellwangen Mitglied und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der BDS AG Bundesverband Deutscher Stahlhandel, Düsseldorf A
Mitglied und Vorsitzender des Beirates der Kerschgens Holding GmbH & Co. KG, Stolberg B
Geschäftsführender Gesellschafter der Hefele GmbH & Co. KG, Plattling Geschäftsführender Gesellschafter der IBS Isar Betonstahlbiegerei GmbH, Plattling Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse Deggendorf, Deggendorf B
Mitglied des Vorstands und CFO der AUTANIA Aktiengesellschaft für Industriebeteiligungen, Kelkheim
Geschäftsführer der Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH, Kelkheim
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der LEISTRITZ Aktiengesellschaft, Nürnberg A
Mitglied des Verwaltungsrates der PGS Präzisions-Granitan-Systeme AG, Glarus/Schweiz B
Rüdiger Bäcker *)
Kaufm. Angestellter
Kaufm. Angestellter
*) Arbeitnehmervertreter
Forderungen gegen Mitglieder des Aufsichtsrates und des Vorstandes bestanden nicht.
Dortmund, 16. März 2021
Andreas Ridder Jörg Axel Simon

Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Entsprechenserklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex für das Geschäftsjahr 2020 ist abgegeben und wurde den Aktionären unter http://www.nordwest.com/investorrelations/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht.
Dortmund, den 16. März 2021
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Andreas Ridder Jörg Axel Simon
An die NORDWEST Handel AG, Dortmund
Wir haben den Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG, Dortmund, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den zusammengefassten Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die im Abschnitt "Erklärung zur Unternehmensführung des zusammengefassten Lageberichts" enthaltene Erklärung haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
163) ausgewiesen. Damit stellen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einen wesentlichen Bestandteil des Gesamtvermögens dar.
Die NORDWEST Handel AG übernimmt in ihrer Funktion als Zentralregulierer geschäftsartenbedingt die uneingeschränkte Delkrederehaftung für die Verbindlichkeiten gegenüber den Vertragslieferanten. Korrespondierend erfasst die NORDWEST Handel AG aus diesen Geschäften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Fachhandelspartner. Der Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie einer umfassenden Berücksichtigung der damit zusammenhängenden weiteren Faktoren (z.B. der Bewertung von Sicherheiten) kommt damit im Rahmen der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhebliche Bedeutung zu. Diese im Forderungsmanagementsystem von NORDWEST zusammengefassten Vorkehrungen und Maßnahmen sind ermessensabhängig und basieren auf Erwartungen über zukünftige Entwicklungen und Ereignisse. Der angemessenen Einschätzung der Bonität der Fachhandelspartner sowie der sachgerechten Ermittlung der Sicherheiten kommt angesichts der Höhe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine erhebliche Bedeutung im Konzernabschluss der NORDWEST Handel AG zu.
Nach prüferischem Ermessen haben wir außerdem die Identifikation risikobehafteter Forderungen nachvollzogen, um einzelfallbezogen u.a. die zugrunde gelegten Annahmen und Daten zur Ermittlung der Wertberichtigungen zu den Forderungen zu verifizieren.
Die Prozesse und getroffenen Annahmen zur Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen halten wir für angemessen.

Die NORDWEST Handel AG schließt mit Lieferanten Vereinbarungen über Einkaufskonditionen ab, die nachträgliche Vergütungen in Form von Boni und Rabatten in den Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager seitens der Lieferanten an die NORDWEST Handel AG vorsehen. Daneben bestehen Vereinbarungen zwischen der NORDWEST Handel AG und den Fachhandelspartnern über die Weitergabe von Bonusvergütungen.
Die Ermittlung der Bonusansprüche basiert angesichts einer Vielzahl entsprechender Vereinbarungen insbesondere auf Schätzungen der bonusrelevanten Abrechnungsvolumina und ist insoweit ermessensabhängig.
Wir haben mittels Zeitreihenvergleichen und Strukturanalysen die Entwicklung der Bonusansprüche für den betrachteten Prüfungszeitraum analytisch hinterfragt und die Zuverlässigkeit und Genauigkeit dieses Schätzverfahrens retrospektiv beurteilt.
Darüber hinaus haben wir stichprobenartig ausgewählte Bonusforderungen mit den zugrunde liegenden Kontrakten mit Lieferanten und Fachhandelspartnern für die Geschäftsarten Zentralregulierung und Lager eingesehen und mit den bilanzierten Bonusansprüchen abgeglichen. Ferner haben wir im Rahmen von Einzelfallprüfungen die Datengrundlage und die Berechnungen nachvollzogen.
Die Bilanzierung der Bonusforderungen erfolgt nach dem Ergebnis unserer Prüfung in allen wesentlichen Belangen in Einklang mit den zugrunde liegenden Kontrakten; die Annahmen zum Realisierungsgrad der noch nicht abgerechneten Bonusforderungen stimmen mit unseren Erwartungen überein.
Die gesetzlichen Vertreter und der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten den Schluss ziehen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus
sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist es, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.

Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3b HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei KonzernabschlussNWAG_ESEF.zip (SHA256- Hashwert:
CBE70B9EDA50EC005FC7FDEC1E24FDC433909DB23142CDACF9402A2D9A228E7A) enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3b HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3b HGB (IDW EPS 410) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für die ESEF-Unterlagen
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Konzernabschluss und geprüften zusammengefassten Lageberichts sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
beurteilen wir, ob die Auszeichnung der ESEF-Unterlagen mit Inline XBRL-Technologie (iXBRL) eine angemessene und vollständige maschinenlesbare XBRL-Kopie der XHTML-Wiedergabe ermöglicht.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 23. Juli 2020 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 11. August 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 1999 als Konzernabschlussprüfer der NORDWEST Handel AG, Dortmund, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Die für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüferin ist Kathrin Jaeger.
Düsseldorf, den 18. März 2021
Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)
Stephan Martens Wirtschaftsprüfer
Kathrin Jaeger Wirtschaftsprüferin

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