Annual Report • Apr 16, 2021
Annual Report
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Die AUTO1 Group konzentriert sich darauf, das führende Gebrauchtwagengeschäft in Europa aufzubauen. Wir sind ein Unternehmen, das von Gründern mit Unternehmergeist, langjähriger Branchenerfahrung, nachgewiesener Skalierbarkeit und einem anhaltenden Einsatz für unsere Mission geführt wird.
06 COMBINED MANAGEMENT REPORT

Die AUTO1 Group ist Europas führende digitale Automobilplattform für den OnlineKauf und -Verkauf von Gebrauchtwagen. Über unsere etablierten Plattformen bieten wir Verbrauchern und professionellen Autohändlern in ganz Kontinentaleuropa eine schnelle und einfache Möglichkeit, Gebrauchtwagen ohne zeitaufwendige Preisverhandlungen zu verkaufen und zu kaufen. Wir bieten die größte Auswahl an Gebrauchtwagen in mehr als 30 Ländern, mehr als 80 Marken und in allen Preiskategorien. Die AUTO1 Group hat im Jahr 2020 über 457.000 Fahrzeuge über ihre Webseiten und Apps verkauft.


Quelle: OC&C, Finaccord. AUTO1 Group Ergebnis basierend auf den letzten verfügbaren Verkäufen von Gebrauchtwagen (pro Händler in 2018, Vermittler in 2019), einschließlich Leichtnutzfahrzeugen und PKWs, die in Europa von den 14 größten europäischen Händlern und Vermittlern getätigt wurden. Nicht mit inbegriffen sind OEM-eigene Händlergruppen (z. B. Porsche Holding Salzburg) und Händler mit Schwerpunkt Großbritannien, Russland, Ukraine, Weißrussland und Türkei. 3. Basierend auf den von AUTO1 verkauften Gebrauchtwagen im Jahr 2019.

Der Automobilmarkt ist einer der größten Handelsmärkte, wobei der Verkauf von Gebrauchtwagen fast zwei Drittel aller Transaktionen ausmacht. Einerseits beträgt das adressierbare Marktvolumen 600 Mrd. Euro (siehe Seite 5) plus zusätzlich ca. 100 Mrd. Euro für Finanzierungen. Andererseits wurde der Verkauf von Gebrauchtwagen fast ausschließlich offline abgewickelt. Wir schätzen, dass die Internet-Penetration für Verkäufe an Verbraucher im europäischen Gebrauchtwagenmarkt bei ca. 1% liegt. Da sich viele Verbraucher bereits auf die Onlinesuche verlassen, wenn sie den Kauf eines Gebrauchtwagens in Erwägung ziehen, glauben wir, dass ein signifikanter Anteil dieses Marktes bereit ist, online zu gehen. Wir definieren online als ein reines Onlineerlebnis über den gesamten Prozess von der Suche über die Bestellung und Bezahlung bis hin zur Lieferung des Fahrzeugs.

Der gesamte Prozess von der Ermittlung eines verbindlichen Preises für ein Auto, bis hin zur Lieferung des neuen Autos an die Haustür, ist vollständig digitalisiert.
Wir sind in mehr als 30 Ländern aktiv und bieten einem wachsenden Kundenstamm eine breite Palette von Dienstleistungen, wie Ab- und Anmeldung, Abholung und Zustellung an, und etablieren einen echten grenzüberschreitenden Markt in Europa.
Unvoreingenommene Algorithmen, die aus einem riesigen Datenbestand gespeist werden, schaffen Preistransparenz, eliminieren zeitaufwendige Preisverhandlungen und sorgen für faire Preise.
24-Stunden-Online-Verfügbarkeit für eine breite Auswahl von Gebrauchtwagen. Kunden können kaufen und verkaufen, wo und wann sie wollen.


REMARKETING as easy sales channel
for Sell-from-Home

PAN-EUROPEAN DATA BASE single
PAN-EUROPEAN LOGISTICS network for buying online

Wir vereinen alle Komponenten die es braucht, um Europas führender Autohändler zu sein



2020 war ein außergewöhnliches Jahr, geprägt von den noch nie dagewesenen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und einer Reihe von transformativen Schritten, die in den ersten Tagen des Jahres 2021 zum erfolgreichen Börsengang der AUTO1 Group führten.
Wir haben das Jahr in einer starken Position begonnen, nachdem wir 2019 gerade erst mehr als 615.000 Autos verkauft und einen Rekordumsatz von 3,5 Milliarden Euro erzielt hatten. Im ersten Quartal haben wir Gas gegeben, um diese Leistung fortzusetzen. Allerdings verursachten die Pandemie und der daraus resultierende globale Abschwung einen Umsatzrückgang im Vergleich zu unseren starken Ergebnissen für 2019.
Ab Mitte März bremsten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie unser schnelles Wachstum aus, da die Registrierungsstellen in vielen Ländern geschlossen waren oder nur eingeschränkten Zugang boten. Auch die meisten unserer Handelspartner mussten ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Die Folge war eine deutliche Verzögerung oder gar der Stillstand des Gebrauchtwagenhandel.
Dank unserer erstklassigen Technologie waren wir jedoch in der Lage, diesen Nachfragerückgang schnell in unserer Beschaffung von Gebrauchtwagen und den damit verbundenen Betriebskosten zu reflektieren. Und trotz der makroökonomischen Herausforderungen haben wir mehrere langfristige strategische Wachstumsinitiativen weiter vorangetrieben, um uns für den Erfolg zu rüsten:
Unsere Sell-from-Home-Lösung basiert auf unseren verbesserten, proprietären Algorithmen, die nun viel genauere erste Preisangebote berechnen können. Dies hat uns geholfen, die Spanne zwischen den anfänglichen Preisangaben auf unseren Websites und Apps im Vergleich zum Endpreis, der an unseren Abgabestationen angeboten wird, deutlich zu reduzieren. Die positiven Auswirkungen wurden sofort sichtbar. In den Märkten, in denen wir seit Beginn des zweiten Quartals unsere Sell-from-Home-Lösung anbieten, verdoppelte sich unsere Conversionrate.
Nach der erstmaligen Einführung unserer Verbraucherlösung Autohero im Jahr 2017 haben wir die Marke 2020 im vierten Quartal vollständig eingeführt und die Verkäufe an Verbraucher direkt um mehr als 60% gesteigert. Dies ist ein weiterer Nachweis für die enormen Marktchancen unseres Onlineangebots im Retailbereich. Basierend auf diesen Aussichten werden wir das Wachstum von Autohero im Jahr 2021 weiter vorantreiben. Obwohl die Pandemie also insgesamt zu einem Umsatzrückgang im Vergleich zu 2019 führte, haben wir mit 457.000 gehandelten Autos immer noch ein positives bereinigtes EBITDA in Q1 und Q3 2020 erzielt. Das zeigt eindeutig, dass AUTO1 Group auf dem Weg in die Profitabilität ist. Wir sind sehr stolz auf diese Ergebnisse. Unsere Anpassungsfähigkeit, den Betrieb der AUTO1 Group schnell zu stoppen, neu zu starten und gleichzeitig neue Produkte einzuführen, markiert die Robustheit unseres Geschäftsmodells. Dennoch wollen wir in Zukunft weiter investieren und unser Geschäft ausbauen.
Nichts davon wäre ohne unser Team von mehr als 4.000 Mitarbeitern möglich gewesen. Wir sind sehr stolz darauf, wie wir das Jahr 2020 gemeinsam gemeistert haben. In unseren mehr als 400 Übergabestationen sind wir zu einer Abstand einhaltenden Autoübergabe und zur Heimarbeit für unsere Teammitglieder im Büro übergegangen, ohne dass es zu einer Unterbrechung des Geschäfts kommen musste. Trotz mancher Schließungen haben wir unseren Teamgeist in all unseren Märkten beibehalten. Unser Ziel ist es, ein Umfeld herzustellen, in dem die besten Talente innovativ agieren und sich persönlich weiterentwickeln können. Das Jahr 2020 hat gezeigt, dass das funktioniert.
Die Unterstützung unserer Mitarbeiter war auch ein wesentlicher Bestandteil unseres erfolgreichen Börsengangs in Frankfurt im Februar 2021. Nach außen mag dies als singuläres Ereignis erschienen sein. Intern markierte es jedoch das Ende einer sehr spannenden und intensiven Vorbereitungsphase über mehrere Monate. Das Listing ist ein wichtiger strategischer Schritt. Es wird uns dabei helfen, unseren Wachstumskurs fortzusetzen. Die große Resonanz, die wir von Ihnen, unseren neuen Aktionären, erfahren haben, ist eine Bestätigung für die Bemühungen unseres Teams, AUTO1 Group zur führenden Plattform für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen im Internet zu machen.
Wir sind jetzt mehr denn je darauf fokussiert, unser Geschäft wieder zu einem starken Umsatzwachstum zurückzuführen. Ein großer Teil des Erlöses, den wir erzielt haben, wird in Autohero investiert werden. Das bedeutet, investieren in Marketing, in unsere gebrandete Transporterflotte, in den Ausbau unseres Teams und in die Unterstützung unserer Kunden.
Für das Jahr 2021 ist das Unternehmen extrem gut positioniert, zusätzlich zu Europas bestehender führender Großhandelsplattform, auch zu Europas führendem Online-Gebrauchtwagenhändler zu werden, und das basierend auf:
Wir sind sehr stolz auf das, was wir im Jahr 2020 erreicht haben, und konzentrieren uns darauf, das beste Kauferlebnis für den Onlinekauf und -verkauf von Gebrauchtwagen weiter auszubauen. Wir glauben, dass im Jahr 2021 und in den darauffolgenden Jahren, der spannendste Teil der Reise der AUTO1 Group noch vor uns liegt.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Bertermann CEO & CO-FOUNDER
Markus Boser CFO

Finanzübersicht 2020 AUTO1 Group auf einen Blick SEITE 18
Sell-from-Home-Lösung europaweit erfolgreich eingeführt


AUTO1 nutzte die ersten Covid-Lockdowns im zweiten Quartal 2020, um mit der Einführung seiner Sell-from-Home-Lösung in seinem C2B-Beschaffungskanal zu beginnen. Hierbei können die Verbraucher bequem von zu Hause aus alle preisrelevanten Daten eingeben und sogar Fotos hochladen. Wir unterbreiten den Verbrauchern dann ein verbindliches Angebot, vorbehaltlich einer visuellen Bestätigung der eingegebenen Informationen bei einem Besuch in einer Abgabestation. Im Laufe des Jahres 2020 und im ersten Quartal 2021 haben wir unser Kundenangebot in allen Ankaufmärkten schnell auf den neuen Sell-from-Home-Funnel umgestellt.
Als Ergebnis der Sell-from-Home-Lösung konnte AUTO1 die Conversionrate an Abgabestationen verdoppeln.
Die Lösung für den Autoverkauf von AUTO1 für Händler setzt einen hervorragenden Wachstumskurs fort. Mit der Einführung unserer neuen nativen Auto1EVA-App nutzen immer mehr Händler unsere Remarketing-Option als Kanal, um Autos abzusetzen, was unsere Händlerbeziehungen insgesamt stärkt. Der außergewöhnliche Wert unserer Lösung zeigt sich in einem anhaltend starken Wachstum von 30%, selbst in Covid-Zeiten.






Der Verkauf von Fahrzeugen an Händler ist unser größtes Geschäftssegment. Unser flexibles Bestandsmanagement und die agilen Reaktionen auf die Covid-bedingten Auswirkungen haben die Robustheit des Geschäftsmodells bewiesen und dazu geführt, dass unser Händlersegment im Jahr 2020 beim Rohergebnis pro verkaufter Einheit ein Rekordniveau erreichte. Dies ermöglichte es der AUTO1 Group in Q1 und Q3 2020 ein positives bereinigtes EBITDA zu erzielen.

Autohero - der Vertriebskanal von AUTO1 für Verbraucher und künftiger Wachstumsmotor - konnte seinen erfolgreichen Start mit weiterem Hyper-Wachstum fortsetzen. Im November haben wir unsere ersten Marketingkampagnen zur Einführung von Autohero gestartet, die den nächsten Meilenstein in unserer Entwicklung darstellen.
Mit mehr als 10.000 verkauften Einheiten begibt sich Autohero auf den Weg zum europäischen Marktführer im Onlinehandel von Gebrauchtwagen zu werden. Diese Zahl konnte sogar mit begrenztem Marketingaufwand erreicht werden, da die entsprechende Kampagne erst Ende 2020 begann.

bei anhaltender Skalierung
| (€m) | Q4 2019 | GJ 2019 | Q1 2020 | Q2 2020 | Q3 2020 | Q4 2020 | GJ 2020 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Verkaufte Fahrzeuge, #T | 162 | 616 | 154 | 66 | 120 | 117 | 457 |
| Händler C2B | 148 | 571 | 141 | 57 | 100 | 98 | 397 |
| Händler Remarketing | 12 | 39 | 11 | 8 | 17 | 15 | 51 |
| Autohero | 2 | 6 | 2 | 1 | 2 | 4 | 10 |
| Umsatz | 945 | 3.476 | 877 | 404 | 769 | 779 | 2.830 |
| Händler C2B | 826 | 3.106 | 767 | 343 | 630 | 610 | 2.349 |
| Händler Remarketing | 88 | 289 | 77 | 46 | 109 | 117 | 348 |
| Autohero | 32 | 81 | 34 | 15 | 31 | 53 | 133 |
| Rohergebnis | 95 | 343 | 89 | 27 | 87 | 83 | 286 |
| Händler | 94 | 341 | 88 | 27 | 86 | 82 | 283 |
| Autohero | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 3 |
| Rohergebnismarge | 10,0% | 9,9% | 10,2% | 6,8% | 11,3% | 10,6% | 10,1% |
| Opex1 | (116) | (403) | (88) | (38) | (71) | (105) | (301) |
| Bereinigtes EBITDA | (21) | (60) | 1 | (10) | 16 | (22) | (15) |
| Marge | (2,2%) | (1,7%) | 0,1% | (2,5%) | 2,1% | (2,8%) | (0,5%) |
1Opex enthält unter anderem Personalaufwendungen, sonstige betriebliche Erträge und separat ausgewiesene Posten. Die Opex-Zahlen für das vierte Quartal 2019 und das Geschäftsjahr 2019 enthalten Aufwendungen für die Korrektur von Verbindlichkeiten in Höhe von 12,4 Mio. €.
04
der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2020 die ihm durch Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung zugewiesenen Aufgaben gewissenhaft wahrgenommen. Dieser Bericht informiert über die Arbeit des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2020.
Im März 2020 traf die Covid-19 Pandemie auch die AUTO1 Group SE und stellte das Unternehmen vor neue Herausforderungen. Die digitale Ausrichtung des Konzerns erlaubte es weiten Teilen des Unternehmens trotz europaweiter Schließungen die Arbeit fortzusetzen. Dies trug wesentlich zur Aufrechterhaltung des Tagesgeschäfts und damit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens bei, so dass zum Ende des Jahres 2020 die Weichen für den im Februar 2021 erfolgreich durchgeführten Börsengang der Gesellschaft gestellt werden konnten.
Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr kontinuierlich überwacht und ihn bei allen für die Gesellschaft wesentlichen Belangen beratend begleitet. Zur Überwachung des Vorstands bedient sich der Aufsichtsrat eines nach seinen Vorgaben gestalteten Berichtssystems; ferner sind Maßnahmen von besonderer Bedeutung dem Aufsichtsrat vorab zur Zustimmung vorzulegen. Dadurch ist der Aufsichtsrat über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns jeweils zeitnah informiert und in Entscheidungen von grundlegender Bedeutung stets eingebunden.
Insgesamt tagte der Aufsichtsrat im Geschäftsjahr 2020 in 7 Sitzungen. Der gesetzlich vorgeschriebene Turnus von zwei Sitzungen je Kalenderhalbjahr wurde dabei eingehalten. Sechs Sitzungen wurden per Telefon- bzw. Videokonferenz abgehalten, um Covid-19-bedingten Restriktionen Rechnung zu tragen. Eine Sitzung fand als physische Präsenzsitzung statt. Darüber hinaus gab es mehrfach Beschlussfassungen des Aufsichtsrates im Umlaufverfahren. Die Mitglieder des Aufsichtsrats haben im Berichtszeitraum wie folgt an den Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen:
| Name | Sitzungsteilnahmen per Video oder Telefonkonferenz |
Physische Sitzung steilnahmen |
Gesamt | Bemerkung |
|---|---|---|---|---|
| Dr. Gerhard Cromme | 6/6 | 1/1 | 7/7 | - |
| Andrin Bachmann | 6/6 | 1/1 | 7/7 | - |
| Gerd Häusler | 6/6 | 1/1 | 7/7 | - |
| Akshay Naheta | 0/0 | 0/1 | 0/1 | Bis 11.03.20 |
| Spencer Collins | 4/4 | 0/0 | 4/4 | Seit 11.03.20 bis 24.09.20 |
| Anthony Doeh | 2/2 | 0/0 | 2/2 | Seit 24.09.2020 |
| Jonathan Browning | 5/5 | 1/1 | 6/6 | Bis 30.11.2020 |
| Hakan Koç | 1/1 | 0/0 | 1/1 | Seit 01.12.2020 |
Im Geschäftsjahr 2020 berichtete der Vorstand der Gesellschaft dem Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend, sowohl in den regulären Sitzungen als auch bei Bedarf außerhalb von Sitzungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns sowie zu Fragen des Risikomanagements und der innerbetrieblichen Kontrollsysteme. Im Rahmen dieses Prozesses hat der Vorstand den Aufsichtsrat über alle relevanten Fragen der Strategie, der operativen Planung und der damit verbundenen Risiken und Chancen, der wirtschaftlichen Entwicklung der Gesellschaft sowie über alle relevanten geschäftspolitischen Vorgänge informiert. Der Inhalt der Berichte wurde in den Sitzungen des Aufsichtsrats intensiv diskutiert. Vorstand und Aufsichtsrat haben dabei eingehend über alle bedeutenden Geschäftsvorgänge und wesentlichen Entscheidungen des Geschäftsjahres 2020 beraten.
Auch außerhalb der Sitzungen standen die Mitglieder des Aufsichtsrats mit denen des Vorstands regelmäßig in Kontakt, insbesondere der Vorsitzende des Aufsichtsrats und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses.
Zu Maßnahmen, die dem Aufsichtsrat vom Vorstand zur Zustimmung vorzulegen waren, wurden vom Vorstand die erforderlichen Informationen für die Entscheidungsfindung des Aufsichtsrats zur Verfügung gestellt.
Eine Einsicht in weitere Dokumente über die Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands hinaus war im Berichtsjahr nicht erforderlich.
Interessenskonflikte sind im Geschäftsjahr 2020 im Aufsichtsrat nichtaufgetreten. Soweit der Aufsichtsrat im Berichtszeitraum Beschlüsse zu der bis zum Börsengang zwischen den Gesellschaftern in Bezug auf die AUTO1 Group SE geltenden Gesellschaftervereinbarung gefasst hat, haben sich Aufsichtsratsmitglieder, die unmittelbar bzw. mittelbar Gesellschafter der AUTO1 Group SE waren, vorsorglich der Stimme enthalten. Dies betraf die Herren Dr. Gerhard Cromme, Gerd Häusler und Jonathan Browning.
In der Sitzung im Januar 2020 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr 2019 und den aktuellen Geschäftszahlen. Auch wurde das Budget für das Geschäftsjahr 2020 verabschiedet und der Zeitplan für die folgenden Sitzungen des Aufsichtsrats festgelegt.
Im Januar und Februar 2020 befasste sich der Aufsichtsrat ferner ausführlich mit dem Wandeldarlehensvertrag (Convertible Loan) zwischen der Gesellschaft und verschiedenen Darlehensgebern und stimmte dessen Abschluss und nachfolgenden Änderungsvereinbarungen zu. Im weiteren Verlauf des Berichtsjahres befasste sich der Aufsichtsrat ferner mit der Behandlung des Wandeldarlehensvertrags im Rahmen des geplanten Börsengangs und fasste hierzu Beschlüsse.
Im April 2020 wurden neben den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die AUTO1-Gruppe der Jahres- und Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2019 detailliert besprochen und der Konzernabschluss gebilligt. Ferner wurde die Tagesordnung für die jährliche Hauptversammlung erörtert.
Im Mai 2020 hat der Aufsichtsrat auch den Jahresabschluss 2019 gebilligt und die Tagesordnung für die ordentliche Hauptversammlung beschlossen. Ferner hat der Aufsichtsrat mit dem Vorstand eingehend die finanzielle Situation der Gesellschaft und die weitere Geschäftsentwicklung beraten.
In der Sitzung im Juli 2020 präsentierte der Vorstand einen Überblick über das erste Halbjahr und erläuterte dabei insbesondere den Einfluss der Auswirkungen der anhaltenden Covid-19-Pandemie auf das Geschäft. Auch wurden der geplante Börsengang der Gesellschaft sowie der aktuelle Stand der Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit der Minderheitsbeteiligung an der AUTO1 FT GmbH besprochen.
Im August befasste sich der Aufsichtsrat mit der bevorstehenden Umwandlung der AUTO1 Group GmbH, in der das operative Geschäft der Gruppe gebündelt ist, zunächst in eine Aktiengesellschaft und der mit dieser Änderung der Rechtsform verbundenen Änderung der Governance.
Im Oktober 2020 wurden Änderungen in der Besetzung des Aufsichtsrats durch den geplanten Wechsel des Vorstandmitglieds Hakan Koç in den Aufsichtsrat besprochen. Ferner wurde vom Vorstand zum Stand der Vorbereitungen des geplanten Börsengangs berichtet.
Im Dezember 2020 wurden einzelne Schritte des für Februar 2021 geplanten Börsengangs abgestimmt und die Finanzzahlen für das 3. Quartal besprochen. Auch gab es ein erneutes Update zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie. Ferner befasste sich der Aufsichtsrat mit der Einführung eines langfristigen Vergütungsprogramms (LTIP 2020) für das Vorstandsmitglied Christian Bertermann.
Der Aufsichtsrat hat einen Prüfungsausschuss (Audit Committee) gebildet. Dieser befasst sich jeweils im Vorfeld der Sitzungen des Aufsichtsrats neben der Überwachung der Rechnungslegung, des Rechnungslegungsprozesses, der Bilanzierung und der Abschlussprüfung auch mit dem internen Kontrollsystem und dem Risikomanagement. Ebenso bereitet er Entscheidungen des Aufsichtsrats rund um diese Themen vor.
Der Prüfungsausschuss besteht aus den drei Mitgliedern Gerd Häusler (Vorsitzender des Prüfungsausschusses), Dr. Gerhard Cromme und Andrin Bachmann. Im Geschäftsjahr 2020 tagte der Ausschuss in acht Sitzungen und beriet dabei jeweils über die ihm zugewiesenen Aufgaben. Vier der Sitzungen wurden per Telefon- bzw. Videokonferenz abgehalten, um den Covid-19 bedingten Restriktionen Rechnung zu tragen. Vier der Sitzungen fanden als physische Präsenzsitzung statt. Sämtliche Mitglieder des Ausschusses waren jeweils in allen Sitzungen anwesend.
Die Hauptversammlung vom 25. Juni 2020 hat auf Vorschlag des Aufsichtsrats die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Berlin, zum Abschluss- und Konzernabschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2020 bestellt.
Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat den Jahresabschluss der AUTO1 Group SE und den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Die vorgenannten Unterlagen wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats rechtzeitig zur Verfügung gestellt und in der Sitzung des Prüfungsausschusses vom 12. April 2021 sowie in der Sitzung des Aufsichtsrats vom 13. April 2021 jeweils eingehend behandelt. Aufgrund der Covid-19-Beschränkungen fanden diese Sitzungen per Videokonferenz statt. Der Abschlussprüfer nahm an diesen Sitzungen teil, berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und stand während der Beratungen für Fragen und weitere Informationen zur Verfügung. Der Aufsichtsrat ist auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung zu dem Ergebnis gekommen, dass der Jahres- und Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 sowie der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 keinen Anlass zu Einwendungen geben und hat sich dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen.
Der Aufsichtsrat hat mit Beschluss vom 13. April 2021 den Jahres- und Konzernabschluss der AUTO1 Group SE zum 31. Dezember 2020 sowie den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020 jeweils gebilligt. Der Jahresabschluss der AUTO1 Group SE für das Geschäftsjahr 2020 ist damit festgestellt.
Die Aktien der AUTO1 Group SE wurden erstmals im Februar 2021 zum Handel im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen.
Vorstand und Aufsichtsrat haben im Zusammenhang mit dem Börsengang erstmals für die Zeit ab dem Datum des zugehörigen Börsenprospekts (25. Januar 2021) eine Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben und diese den Aktionären auf der Webseite der Gesellschaft unter https://ir.auto1-group.com im Bereich "Corporate Governance" dauerhaft zugänglich gemacht. Mit wenigen Ausnahmen, die in der Erklärung erläutert werden, folgt die AUTO1 Group SE ab dem 25. Januar 2021 den Empfehlungen des Kodex in seiner derzeit geltenden Fassung vom 16. Dezember 2019.
Die folgenden Personen gehörten im Geschäftsjahr 2020 dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an: Dr. Gerhard Cromme, Andrin Bachmann, Gerd Häusler, Akshay Naheta (bis 11. März 2020), Spencer Collins (seit 11. März 2020 bis 24. September 2020), Anthony Doeh (seit 24. September 2020), Jonathan Browning (bis 30. November 2020) und Hakan Koç (seit 1. Dezember 2020). Eine Tabelle, die für das Geschäftsjahr 2020 die Mitglieder des Aufsichtsrats mit ihren jeweiligen Amtszeiten sowie die Zusammensetzung des Prüfungsausschusses zeigt, ist diesem Bericht angefügt.
In der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 11. März 2020 wurde das Amt des Mitglieds des Aufsichtsrats Akshay Naheta einvernehmlich mit sofortiger Wirkung beendet. Die außerordentliche Hauptversammlung wählte sodann Spencer Collins als Nachfolger für Akshay Naheta in den Aufsichtsrat.
In der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 24. September 2020 wurde das Amt des Mitglieds des Aufsichtsrats Spencer Collins einvernehmlich mit sofortiger Wirkung beendet. Die außerordentliche Hauptversammlung wählte sodann Anthony Doeh als Nachfolger für Spencer Collins in den Aufsichtsrat.
Am 27. Oktober 2020 legte Jonathan Browning sein Amt mit Wirkung zum Ablauf des 30. November 2020 nieder. In der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft am 27. November 2020 wurde sodann Hakan Koç mit Wirkung ab 1. Dezember 2020 als Nachfolger für Jonathan Browning in den Aufsichtsrat gewählt.
Der Vorstand der AUTO1 Group SE bestand im Geschäftsjahr 2020 zunächst aus den drei Mitgliedern Christian Bertermann, Markus Boser und Hakan Koç. Hakan Koç hat sein Amt als Mitglied des Vorstands zum 30. November 2020 niederlegt und gehört seit dem 1. Dezember 2020 dem Aufsichtsrat der Gesellschaft an. Seitdem besteht der Vorstand aus Christian Bertermann und Markus Boser.
Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns für ihre erfolgreiche Arbeit und den persönlichen Einsatz im Geschäftsjahr 2020, durch den die Erfolgsgeschichte der AUTO1 Gruppe, insbesondere mit dem erfolgreichen Börsengang im Februar 2021, weiter fortgeschrieben wird.
Berlin, im April 2021 Für den Aufsichtsrat
VORSITZENDER DES AUFSICHTSRATES
| Name, Funktion | Ausgeübter Beruf | Mitglied seit | Bestellt bis | |
|---|---|---|---|---|
| Dr. Gerhard Cromme, Vorsitzender | Aufsichtsrat | 2018 | 2024 | |
| Andrin Bachmann, stellvertretender Vorsitzender | Risikokapitalanleger | 2018 | 2024 | |
| Gerd Häusler, Mitglied | Kaufmann | 2018 | 2024 | |
| Akshay Naheta, Mitglied | Manager | 2018 | Zum 11.03.2020 ausgeschieden | |
| Spencer Collins, Mitglied | - | 11.03.2020 | Zum 24.09.2020 ausgeschieden | |
| Anthony Doeh, Mitglied | - | 24.09.2020 | Zum 02.02.2021 ausgeschieden | |
| Jonathan Browning, Mitglied | Manager | 2018 | Zum 30.11.2020 ausgeschieden | |
| Hakan Koç, Mitglied | Unternehmer | 01.12.2020 | 2024 | |
| Sylvie Mutschler, Mitglied | Unternehmerin | 2021 | 2024 |
Prüfungsausschuss (Audit Committee)
| Name, Position | |
|---|---|
| Gerd Häusler, Vorsitzender | |
| Dr. Gerhard Cromme, Mitglied | |
| Andrin Bachmann, Mitglied | |

AUTO1's Überlegungen sind stets entscheidend und strategisch, wenn es um die Fragen geht, wie wir die Umwelt beeinflussen, wie wir mit sozialen Belangen und wie wir das Unternehmen führen sowie leiten. Folglich betrachten wir unsere Leistungen auf der Umwelt-, Sozial- und Führungsebene (ESG) als essenzielle Komponenten, um unseren Geschäftserfolg zu sichern, unsere lebhafte Unternehmenskultur zu erhalten und weiterhin die besten Mitarbeiter für uns zu gewinnen.
Die Leitung eines nachhaltigen Geschäfts war schon immer ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit und der strategischen Entscheidungsfindung von AUTO1. Aufgrund dessen engagieren wir uns für die Fortschritt der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) der Vereinten Nationen. Basierend auf unserem Geschäftsmodell, liegt AUTO1's Fokus insbesondere auf den folgenden drei nachhaltigen Entwicklungszielen:
Betreffend der Umweltthematik: Klimaschutzmaßnahmen (Ziel Nr. 13)
Während unser Fokus weiterhin auf dem Wachstum und der Stärkung unserer Position als Europas führende online Plattform für den Kauf und Verkauf von Fahrzeugen liegt, steigt auch unsere Aufmerksamkeit hinsichtlich der nicht finanziellen Aspekte unserer Leistungen. Tatsächlich verpflichtet sich AUTO1 dazu, einen Beitrag zu einer Welt, geprägt von verantwortungsvoller Geschäftsführung und langfristigem sowie nachhaltigem Erfolg, zu leisten. Wir wollen ein Teil der Lösungsfindung dieser globalen Nachhaltigkeitsherausforderung sein und verpflichten uns daher sicherzustellen, dass AUTO1's Zukunft ökologisch verantwortungsvoll, vielfältig und inklusiv ist.
AUTO1 erkennt und begrüßt das Pariser Klimaabkommen an und versteht, dass die globale Erwärmung ein präsentes Problem ist, welches nur durch eine erhebliche Reduzierung der CO2 Ausstöße behoben werden kann. Wir erkennen ebenso an, dass AUTO1 als Unternehmen einen Beitrag zu dieser globalen Bestrebung leisten muss und verpflichten uns somit unser Geschäft auf eine solche Art und Weise zu führen. Hierfür haben wir einen Prozess der Auswertung unserer Umweltauswirkungen als Grundlage unserer nachkommenden Umweltinitiativen gestartet.
Darüber hinaus haben wir bereits Maßnahmen ergriffen, um den ökologischen Fußabdruck von AUTO1 zu reduzieren. Zu Beginn entsprechen all unsere Autohero Lieferfahrzeuge der europaweiten Abgasnorm Euro 6, welche den höchstmöglichen Standard, ausgenommen der Elektro- und Hybridfahrzeuge, bietet.
Bei AUTO1 basieren all unsere Handlungen auf unseren Werten, welche unsere Kultur, die beruflichen Beziehungen, das tägliche Geschäft und die strategischen Entscheidungen bestimmen. Die Einhaltung unserer Unternehmenswerte war entscheidend für unseren bisherigen Erfolg und wird auch in Zukunft unser Handeln beeinflussen. Gleichwohl sehen wir dies nicht als einen unbeweglichen Prozess an. Daher verpflichten wir uns, unsere Kultur und die ihr zugrunde liegenden Werte kontinuierlich weiterzuentwickeln, während wir wachsen.
Darüber hinaus besteht AUTO1´s höchste Priorität darin, vielfältige Mitarbeiter zu beschäftigen und selbst ein kollektiver Arbeitgeber zu sein. Derzeit sind ca. 30% unserer Mitarbeiter weiblich. Dies ist nur ein Anfang, da wir uns verpflichtet haben den Anteil weiblicher Mitarbeiter auf allen Ebenen unseres Unternehmens deutlich zu erhöhen. Zur Umsetzung dieses Ziels hat sich AUTO1 zunächst dazu bestimmt, in dem Aufsichtsrat einen Frauenanteil von 1/4 zu etablieren. Infolgedessen trat Sylvie Mutschler-von Specht im Januar 2021 unserem Aufsichtsrat bei.
Vielfalt beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Geschlecht. Es geht vielmehr auch darum, die unterschiedlichen kulturellen, lokalen, religiösen, nationalen und ethnischen Hintergründe bei AUTO1 zu fördern/pflegen. In dieser Hinsicht sind wir stolz darauf, über 83 Nationalitäten unter einem Dach zu vereinen, wobei Kollegen aus Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Italien, Polen, Frankreich, Österreich, Rumänien, Spanien und Großbritannien unser Senior Management besetzen.
Darüber hinaus wollen wir auch vor Ort eine verantwortungsvolle Rolle übernehmen. Sowohl in Deutschland als auch international konzentrieren wir uns auf den Einfluss, den wir in der Gesellschaft nehmen können. So sind wir beispielsweise in Berlin eine Partnerschaft mit der Berliner Tafel eingegangen, einer gemeinnützigen Organisation, die Menschen in Not mit gespendeten Lebensmitteln unterstützt. Dieses Projekt wurde 2019 als ein Pilotprojekt aufgenommen und hat sich nun zu einer dauerhaften Partnerschaft entwickelt. Unser Ziel ist es, dieses Projekt weiter auszubauen und unsere lokalen Initiativen konzernweit wachsen zu lassen.
Zu guter Letzt ist AUTO1's Management fest entschlossen, die Herausforderung hinsichtlich der Nachhaltigkeit anzunehmen. Hierfür werden drei neu ernannte Nachhaltigkeitsbeauftragte einen ständigen Fokus über alle Managementebenen hinweg auf die Umwelt-, Sozial- und Führungsleistungen von AUTO1 legen.
| SEITE 27 | Grundlagen des Konzerns Geschäftsmodell, Ziele und Strategien, Konzernstruktur, Segmente, Steuerungssystem, Forschung und Entwicklung |
|---|---|
| SEITE 30 | Wirtschaftsbericht Branchenbezogene Rahmenbedingungen, Geschäftsverlauf, und Lage des Konzerns |
| SEITE 35 | Prognose-, Chancen- und Risikobericht Risikobericht, Chancenbericht und Prognosebericht |
| SEITE 41 | Ergänzende Lageberichterstattung |
zum Einzelabschluss AUTO1 Group SE, München für das Geschäftsjahr 2020
06
Wir betreiben Europas führende Plattform für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen. Unser Angebot ist vollständig online und basiert auf einer vertikal integrierten Plattform. Mit mehr als 457.000 verkauften Gebrauchtwagen allein im Jahr 2020 sind wir ein europaweit bekannter Partner für den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen.
Der Umsatz mit Gebrauchtwagen, einschließlich des Businessto-Business (B2B) Umsatzes, belief sich in Europa in 2019 auf rund 600 Milliarden Euro. Wir schätzen, dass sich die Online-Durchdringung in diesem Markt noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befindet und dass der Marktanteil der Online-Verkäufe von Gebrauchtwagen an Verbraucher in Europa gering ist. Wir sind überzeugt davon, dass dies eine sehr gute Marktchance für uns darstellt.
Unsere führende Marktposition fußt auf unseren breiten Ankaufskanälen, die es uns 2019 ermöglichten, durchschnittlich rund 1.600 Gebrauchtwagen pro Tag zu beschaffen. Unter unseren Verbrauchermarken wie z.B. "wirkaufendeinauto. de" bieten wir Verbrauchern in zehn Europäischen Ländern eine Online-Plattform, um ihren Gebrauchtwagen an AUTO1 zu verkaufen. Zusätzlich können gewerbliche Händler durch unsere Remarketing-Lösungen überschüssige Fahrzeuge vermarkten.
Wir verkaufen die Autos, die wir einkaufen, durch zwei sich ergänzende Vertriebskanäle: Unter unserer B2B Marke "AUTO1.com" betreiben wir Europas größte Großhandelsplattform für den Verkauf von Gebrauchtwagen. Wir verkaufen diese Autos über Online-Auktionen an mehr als 60.000 gewerbliche Händler in Europa. Unter unserer Handelsmarke "Autohero" haben wir für Verbraucher einen Weg geschaffen, Gebrauchtwagen online zu kaufen. In neun europäischen Ländern bieten wir Endkunden unsere Gebrauchtwagen zu festen Preisen an.
Unsere Geschäftstätigkeit basiert auf einer vertikal integrierten, proprietären Technologieplattform, die speziell für Ankauf, Verkauf, Bestandsverwaltung und Lieferung von Gebrauchtwagen in Europa entwickelt wurde.
Wir glauben, dass die folgenden Wettbewerbsstärken die wesentlichen Treiber unseres Erfolgs sind und uns von unseren Wettbewerbern unterscheiden werden:
Um weiterhin erfolgreich zu sein, haben wir die folgenden Schlüsselfaktoren unserer Strategie identifiziert:
Die Muttergesellschaft AUTO1 Group SE wurde am 22. November 2018 zur Muttergesellschaft der AUTO1 Group, als die Anteilseigner der damaligen AUTO1 Group GmbH (jetzt: AUTO1 Group AG) ihre Anteile an der AUTO1 Group GmbH in die AUTO1 Group SE einbrachten.
Die AUTO1 Group umfasst zum Bilanzstichtag 61 Gesellschaften. Weitere Informationen sind im Abschnitt 14 – "Offenlegung der Beteiligungen" des Konzernabschlusses enthalten. Die AUTO1 Group beherrscht entweder direkt oder indirekt alle ihre Tochtergesellschaften.
Seit dem Geschäftsjahr 2017 ist die AUTO1 European Cars B.V. mit Sitz in den Niederlanden in Form einer Zweckgesellschaft ("special purpose vehicle") für den An- und Verkauf von Fahrzeugen der gesamten AUTO1 Group (mit Ausnahme von Italien) verantwortlich. Für den Ankauf von Remarketing-Fahrzeugen in Deutschland ist die AUTO1 Remarketing GmbH zwischengeschaltet. Der An- und Verkauf von Fahrzeugen in Italien erfolgt zurzeit über die Zweckgesellschaft AUTO1 Italia Commercio S.r.l. mit Sitz in Italien. Fahrzeuge für das Autohero Segment werden durch die Zweckgesellschaften angekauft und über die Autohero-Gesellschaften der Länder an den Endkunden veräußert.
Am 4. Februar 2021 hat die AUTO1 Group SE ihr Börsendebüt an der Frankfurter Wertpapierbörse gefeiert. Die Aktien der AUTO1 Group SE werden seitdem im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt.
Der Konzern ist in zwei Segmente strukturiert: "Merchant" und "Retail". Die Segmente bieten Produkte für verschiedene Kundengruppen an und werden getrennt, da sie unterschiedliche Technologien- (Nutzung verschiedener Verkaufsplattformen) und Marketingstrategien erfordern. Dabei beziehen beide Segmente Fahrzeuge aus den beiden Einkaufskanälen des Konzerns. Die Einkaufskanäle umfassen den Ankauf von Privatpersonen (C2B Channel) und den Ankauf im Rahmen des Remarketings (Remarketing Channel) von gewerblichen Händlern.
Im Merchant Segment werden Gebrauchtwagen an gewerbliche Autohändler über die Händlermarke AUTO1. com verkauft. Die Merchant Umsätze beinhalten zudem Auktionsgebühren, Gebühren für Logistikdienstleistungen sowie alle sonstigen Gebühren, die im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fahrzeuge an die Händler stehen.
Die Umsatzerlöse aus dem "Merchant"-Geschäft werden, abhängig von der Beschaffung der Fahrzeuge unterschieden. Alle Autos, die über das Netzwerk des Konzerns von Privatpersonen angekauft werden, sind als "C2B" klassifiziert. Hingegen werden Autos, die von gewerblichen Händlern und nicht über das Filialnetz angekauft werden, als "Remarketing" kategorisiert. In beiden Bereichen gibt es keine Geschäftsaktivitäten, aus denen eigenständige Umsatzerlöse resultieren, daher sind C2B und Remarketing lediglich unterschiedliche Beschaffungskanäle. Die Verkäufe erfolgen an denselben Kundenkreis über einen identischen Vertriebskanal.
Das Retail Segment konzentriert sich unter der Marke AUTOHERO.com auf den Verkauf von Gebrauchtwagen an Privatkunden. Zusätzlich sind Einnahmen aus der Vermittlung von Finanzierungen und anderen Produkten sowie Dienstleistungen zum Gebrauchtwagenkauf enthalten.
Zur Steuerung der Geschäftstätigkeit werden die wichtigsten finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse, Rohergebnis bzw. Gross Profit (d. h. Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand) und bereinigtes EBITDA (AEBITDA) verwendet, wobei Umsatz und Rohergebnis auf Segmentbasis und bereinigtes EBITDA auf Gruppenbasis verwendet werden. Diese Leistungsindikatoren spiegeln das klare Wachstumsziel des Konzerns wider und werden zusammen mit den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren genutzt, um den Erfolg und die Performance zu messen.
Auf Segmentbasis verwendet die AUTO1 Group neben den finanziellen auch nichtfinanzielle Leistungsindikatoren zur Steuerung des Unternehmens:
Im bereinigten EBITDA werden die folgenden nicht operativen Effekte nicht berücksichtigt: Effekte aus anteilsbasierten Vergütungen, Effekte aus der Änderung der Bewertungsgrundlagen für Umsatzsteuern, Effekte aus der Berichtigung von Verbindlichkeiten sowie Effekte aus sonstigen nicht operativen Aufwendungen. Die sonstigen nicht operativen Aufwendungen umfassen Aufwendungen für strategische Projekte, Beratungskosten im Zusammenhang mit Finanzierungen, Aufwendungen für definierte Rechtsstreitigkeiten sowie übrige nicht operative Aufwendungen.
Wir sehen AUTO1 in erster Linie als Technologieunternehmen mit dem Ziel, unsere Tech-Plattform kontinuierlich zu verbessern und so die Nutzung für Händler und Privatleute so angenehm wie möglich zu machen. Um die hiermit verbundenen Herausforderungen wie die Gestaltung der Websites und Apps bis hin zur Automatisierung von Prozessabläufen, die Prognose von Angebot & Nachfrage sowie die Herausforderungen der Kundenbetreuung zu bewältigen, investiert AUTO1 vor allem in Fachpersonal. Über 300 Tech-Mitarbeiter aus 50 Ländern (ca. 70 % davon Software-Engineers) arbeiten an 4 Tech-Standorten neben der Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs insbesondere an plattformübergreifenden Innovationen.
Wir glauben, dass uns die Investitionen in diesem Bereich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschaffen. Händler, Kunden und externe Partner sind bei der Nutzung unserer Produkte mit einem zentralen IT-Netzwerk verbunden. Durch die Verwendung einer Microservice-Architektur, Cloud-Technologien und der Integration der Datenerfassung und Analyse - durch unsere Data Science Team - entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette sind wir in der Lage, von unserer Tech-Plattform aus alle Funktionsbereiche von AUTO1 zu managen - beispielsweise:
In 2020 betrugen die Technologieaufwendungen TEUR 18.251 (2019: TEUR 20.373), darunter Gehälter für mehrere hundert IT-Entwickler und Softwareingenieure. Es erfolgt keine Aktivierung der Investitionen in unsere Technologieplattform.
Im Geschäftsjahr 2020 kam es zu einem Einbruch der Weltwirtschaft. Nach einem Wachstum von 2,8 % im Kalenderjahr 2019 schrumpfte die Weltwirtschaft im Kalenderjahr 2020 um 3,5 %. Der Konjunktureinbruch stellt die stärkste Rezession seit Jahrzehnten dar und ist im Wesentlichen auf die weltweite Krise und dem damit einhergehenden Shutdown der Wirtschaft als Folge der Covid-19 Pandemie zurückzuführen.
Während der Einbruch der Wirtschaft in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt lag, verzeichnen Italien, Spanien und Portugal den höchsten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Europa.
Im Jahr 2020 schrumpfte die europäische Wirtschaft um 7,2 %. Für das Jahr 2021 wird eine Erholung des Wachstums auf 4,2 % erwartet. Die Stärke der Erholung wird jedoch entscheidend vom Verlauf der Covid-19 Pandemie, Auswirkungen von Virusmutationen, dem Verhalten der Menschen und dem Grad der fortgesetzten wirtschaftspolitischen Unterstützung abhängen. Die Aufhebung der Beschränkungen führte im Sommer 2020 zwar zu einem deutlichen Aufschwung der europäischen Wirtschaft, aber auch zu einem erneuten Anstieg der Infektionen und damit zu einer virulenten zweiten Welle. Sowohl dies als auch die sich weiterentwickelnden Virusmutationen lasten auf der Erholung der Wirtschaft.1
Die Prognosen sind mit einer relativ großen Unsicherheit behaftet. Die schwächere Konsumnachfrage, der Einbruchs des Tourismus und der unabsehbare weitere Verlauf der Pandemie in einzelnen Ländern machen es schwierig, die weitere Entwicklung der Welt- und Europäischen Wirtschaft vorherzusehen.
Für den europäischen Automarkt war 2020 ein herausforderndes Jahr. Der Gebrauchtwagenmarkt war jedoch weniger stark betroffen als der gesamte Automobilmarkt. Das Auto ist für viele Menschen weiterhin das Fortbewegungsmittel Nummer 1, da es ihnen eine hohe Flexibilität garantiert und insbesondere in Zeiten der Covid-19 Pandemie eine kontaktlose und somit sicherere Mobilität ermöglicht.
Infolge der schwersten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg schrumpfte der europäische Neuwagenmarkt um 20,6 %. Vor allem die EU war besonders betroffen durch einen Rückgang der Neuzulassungen von ca. 13 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2019 auf ca. 9,9 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2020, was einem prozentualen Rückgang um 23,7 % entsprach. Spanien und Italien mussten die stärksten Rückgänge auf den "Big Four" -Märkten2 hinnehmen. Die Pkw-Zulassungen gingen um 32,3 % bzw. 27,9 % zurück. Bemerkenswert war auch der prozentuale Rückgang in Frankreich (25,5 %) mit insgesamt nur 1,7 Millionen Einheiten an Pkw-Zulassungen im Jahr 2020. Deutschland - der volumenmäßig größte Markt - erreichte 2,9 Millionen Einheiten. Dies entspricht jedoch einem Rückgang von 19,1 % gegenüber dem Vorjahr. Andere für uns relevante Nicht-EU-Märkte wie die EFTA-Mitglieder oder die Ukraine zeigten auf dem Neuwagenmarkt eine relativ bessere Performance.3
Der europäische Gebrauchtwagenmarkt war im Vergleich fast stabil. Von den fünf größten für uns relevanten Märkten verzeichneten Polen und Frankreich einen Rückgang der Gebrauchtwagenverkäufe um (11,8 %) bzw. (4,9 %), während Deutschland mit 3,6 %, Italien mit 4,5 % und Spanien mit 25,7 % ein Wachstum verzeichneten. Alle Märkte unterlagen jedoch erheblichen Marktschwankungen mit sehr niedrigen Verkaufszahlen von Ende März bis Mai, gefolgt von sehr starken Verkäufen in den Zeiträumen Juni und Juli. Mit der zweiten Welle von Covid-19 folgte in Europa im November 2020 ein weiterer starker Rückgang der Gebrauchtwagentransaktionen, der teilweise durch einen starken Anstieg der Gebrauchtwagenverkäufe im Dezember 2020 ausgeglichen wurde.4
Um die unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie leidenden Volkswirtschaften anzukurbeln, haben mehrere europäische Regierungen Anreizprogramme für den Autokauf eingeführt, die sich auch auf den Gebrauchtwagenmarkt auswirken dürften (z.B. in Frankreich, Spanien und Italien). Deutschland hat zwar kein neues Programm zur Ankurbelung des Automobilabsatzes als Reaktion auf die Covid 19-Pandemie eingeführt, aber ein bestehendes Programm aufgestockt, das Verbrauchern Zuschüsse für den Kauf von neuen Elektrofahrzeugen oder Hybridautos sowie Steuervorteile für Unternehmen mit demselben Effekt bietet. Dieses Programm erhöht die Nachfrage nach bestimmten Neuwagen, wodurch andere Fahrzeugtypen auf dem Gebrauchtwagenmarkt verfügbar werden. Sofern europäische oder nationale Konjunkturprogramme, insbesondere solche zur Stützung des Automobilmarktes, beschlossen oder fortgesetzt werden, dürfte dies kurzbis mittelfristig die Nachfrage nach Gebrauchtwagen unterstützen.
1Vgl. IWF, World Economic Outlook January 2021
2Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien
3Vgl. ACEA (European Automobile Manufacturers Association) Economic
and Market Report EU Automotive Industry full year 2020 4Vgl. Indicata Market Watch Covid-19, Edition 12, January 2021
Wir glauben, dass der Gebrauchtwagenmarkt als einer der letzten großen Märkte vor der nachhaltigen Umwandlung von Offline zu Online steht. Dauerhaft zunehmende Internetund Smartphone-Penetration sowie der auch durch Covid-19 verstärkte Wunsch nach individueller Mobilität treiben den Wechsel zu einem Online-Angebot beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen voran. Mit unserem Angebot sind wir gerüstet, um diese Nachfrage bedienen zu können.
Die AUTO1 Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2020 mit dem Verkauf von 457.431 Gebrauchtwagen (2019: 615.633) Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 2.829.653 (2019: TEUR 3.475.962). Der Rückgang der Umsatzerlöse entfällt dabei maßgeblich auf das Merchant Segment. Der Rückgang des Umsatzes im C2B Bereich des Merchant Segment resultierte im Wesentlichen aus den negativen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf Nachfrage und Angebot von Gebrauchtwagen, besonders im zweiten Quartal, während unsere Remarketing Aktivitäten zu einer positiven Umsatzentwicklung beitrugen. Mit dem Ausbau des Beschaffungskanals Remarketing stiegen entsprechend auch die Umsatzerlöse in diesem Bereich. Unser Retail Segment verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen absatzbedingten Umsatzanstieg.
Im Verlauf des Jahres haben wir unseren Ankauf von Privatkunden auf unser "Sell-from-Home" Modell umgestellt, welches das Verhältnis von Fahrzeugen, die wir in unseren Ankaufsstellen inspizieren zu Fahrzeugen, die wir ankaufen, wesentlich verbessert hat. Sell-from-Home hat drei wichtige Einflüsse auf unser Geschäft:
Der Materialaufwand belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf TEUR 2.543.744 (2019: TEUR 3.133.428) und die Materialaufwandsquote betrug damit 89,9 % (2019: 90,1 %). Das Rohergebnis lag somit bei TEUR 285.910, was 10,1 % der Umsatzerlöse entspricht (2019: TEUR 342.534 und 9,9 %). Die gestiegene Rohergebnismarge resultierte u.a. daraus, dass im Geschäftsjahr 2020 durch ein verbessertes Pricing im Ein- und Verkauf und den erhöhten Verkauf von Logistikdienstleistungen insgesamt die Marge gesteigert werden konnte. Durch die o.g. Effekte konnte auch die Rohergebnismarge pro Auto um EUR 68,6 auf EUR 625 erhöht werden.
Die AUTO1 Gruppe konnte ihr bereinigtes EBITDA von TEUR -60.382 auf TEUR -15.166 um TEUR 45.216 verbessern, insbesondere durch Kostenreduktionen bei den Marketingund Logistikaufwendungen sowie dem Personalaufwand, da im Geschäftsjahr 2020 viele Abteilungen in Kurzarbeit waren. Das Wachstumsziel wird, wie in der Vergangenheit und trotz der aktuellen Corona Krise, für die nächsten Jahre im Vordergrund stehen. Dies zeigt sich schon heute durch den massiven Ausbau des AUTOHERO Geschäfts.
Die Gruppenergebnisse im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr 2019 lauten wie folgt:
| 1. JAN. 2020 - 31. DEZ. 2020 |
1. JAN. 2019 - 31. DEZ. 2019 |
|
|---|---|---|
| Umsatzerlöse (in TEUR) | 2.697.050 | 3.475.962 |
| Umsatzwachstum in % | (18,6) | 21,9 |
| Rohergebnis (in TEUR) | 285.910 | 342.534 |
| Rohmarge in %1 | 10,1 | 9,9 |
| Bereinigtes EBITDA (in TEUR)2 | (15.166) | (60.382) |
| Bereinigte EBITDA Marge in % | (0,5) | (1,7) |
| EBITDA (in TEUR) | (34.849) | (92.809) |
| EBITDA Marge in %3 | (1,2) | (2,7) |
| Verkaufte Autos (in Tausend) | 457 | 616 |
| Durchschnittliche Mitarbeiteranzahl4 |
4.111 | 4.418 |
1definiert als Rohergebnis dividiert durch Umsatzerlöse.
2Für die Überleitung auf das bereinigte EBITDA siehe nachfolgende Tabelle.
3definiert als EBITDA dividiert durch Umsatzerlöse. 4Vollzeitäquivalent.
Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung vom EBITDA auf das bereinigte EBITDA:
| In TEUR | 1. JAN. 2020 - 31. DEZ. 2020 |
1. JAN. 2019 - 31. DEZ. 2019 |
|---|---|---|
| EBITDA | (34.849) | (92.809) |
| Anteilsbasierte Vergütung | (5.437) | 36.945 |
| Änderung der Bewertungsgrund lagen für die Umsatzsteuer |
- | 6.641 |
| Berichtigung der Verbindlichkeiten |
12.351 | (12.351) |
| Sonstige nicht operative Aufwendungen |
12.769 | 1.192 |
| Bereinigtes EBITDA | (15.166) | (60.382) |
Die Umsatzerlöse sind um 18,6 % (TEUR 646.309) auf TEUR 2.829.653 gesunken. Das Merchantgeschäft wurde negativ durch die Ausbreitung der Covid-19 Pandemie in unseren europäischen Märkten beeinflusst, was einen Umsatzrückgang von 20,5 % im Vergleich zum Vorjahr zur Folge hatte. Im Gegensatz dazu verzeichnete das Retailgeschäft einen anhaltend starken Umsatzanstieg (insgesamt 62,9 % Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr), da es eine starke Verbrauchernachfrage in unseren europäischen Märkten gab. Viele gewerbliche Händler hatten ihren Betrieb vorübergehend eingestellt, was sich insbesondere auf die Zahl der verkauften Fahrzeuge auswirkte. Diese nahm insgesamt um 158.202 (-25,7 %) auf 457.431 ab. Die Gruppe erwirtschaftete dabei Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 2.697.050 (2019: TEUR 3.394.550) im Merchant Segment und TEUR 132.603 (2019: TEUR 81.412) im Retail Segment.
Der Materialaufwand sank um 18,8 % bzw. TEUR 589.684 auf TEUR 2.543.744, wovon TEUR 2.414.036 im Merchantgeschäft und TEUR 129.708 im Retailgeschäft anfielen. Der Materialaufwand enthält u.a. die Kosten für die verkauften Fahrzeuge, die externen Transportkosten (Kosten für den Transport bis zum Kunden) als Aufwendungen für bezogene Leistungen sowie weitere Dienstleistungen im Zusammenhang mit der operativen Abwicklung von Fahrzeugan- bzw. -verkauf. Der Rückgang des Materialaufwands und der entsprechende Rückgang der Umsatzerlöse ist auf die coronabedingte, temporäre weitestgehende Einstellung der Geschäftstätigkeit zurückzuführen. Dies hatte neben dem Rückgang der Kosten für die verkauften Autos ebenfalls Einfluss auf die sonstigen Materialaufwendungen wie Transportkosten.
Das Rohergebnis nahm in der Folge im Geschäftsjahr 2020 um TEUR 56.624 ab. Im Merchantgeschäft wurde ein Rohergebnis von TEUR 283.015 und im Retailgeschäft von TEUR 2.895 erzielt. Infolge unserer Bemühungen die Preisgestaltung weiter zu optimieren und den Nachfragerückgang aufgrund der Covid-19-Pandemie zu antizipieren, konnten wir unsere Rohmarge leicht um ca. 20 Basispunkte im Vergleich zum Vorjahr verbessern. Dies wirkte sich auch auf die GPU der Segmente aus.
| Merchant | 1. JAN. 2020 | 1. JAN. 2019 |
|---|---|---|
| - 31. DEZ. 2020 | - 31. DEZ. 2019 | |
| Umsatzerlöse (in TEUR) | 2.697.050 | 3.394.550 |
| davon C2B* | 2.348.588 | 3.105.789 |
| davon Remarketing* | 348.463 | 288.761 |
| Umsatzwachstum in % | (20,5) | 20,4 |
| Rohergebnis (in TEUR) | 283.015 | 341.080 |
| Rohmarge in % | 10,5 | 10,0 |
| Verkaufte Autos (in Tausend) | 447 | 610 |
| davon C2B | 397 | 571 |
| davon Remarketing | 50 | 39 |
| GPU (in EUR) | 633 | 559 |
* Auswertung der Umsatzerlöse nach Beschaffungskanal
| GPU (in EUR) | 285 | 254 |
|---|---|---|
| Verkaufte Autos (in Tausend) | 10 | 6 |
| Rohergebnismarge in % | 2,2 | 1,8 |
| Rohergebnis (in TEUR) | 2.895 | 1.454 |
| Umsatzwachstum in % | 62,9 | 154,4 |
| Umsatzerlöse (in TEUR) | 132.603 | 81.412 |
| Retail | 1. JAN. 2020 - 31. DEZ. 2020 |
1. JAN. 2019 - 31. DEZ. 2019 |
Der Personalaufwand ist durch die Einführung unserer Sell-from-Home Lösung, bei der eine Bewertung der Gebrauchtwagen bereits online erfolgt und weniger Bewertungen in den Filialen vorgenommen werden müssen, vorübergehend eingeführter Kurzarbeit in Deutschland sowie ähnlicher Maßnahmen zur Reduzierung der Personalkosten in den anderen europäischen Ländern und durch die geringere anteilsbasierte Vergütung um 34,6 % gesunken (von TEUR 228.846 auf TEUR 149.736). Durchschnittlich waren im Berichtsjahr 4.111 (2019: 4.418) Mitarbeiter in der Gruppe beschäftigt. Die im Vergleich zum Vorjahr erheblich geringere anteilsbasierte Vergütung beruht darauf, dass eine Reklassifizierung von cash-settled zu equity-settled durchgeführt wurde, sodass die Bewertung der anteilsbasierten Vergütungen jetzt auf dem Fair Value der Unternehmensbewertung im Gewährungszeitpunkt beruht. Diese Reklassifizierung war Folge der Entscheidung einen IPO durchzuführen.
Die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl der AUTO1 Gruppe ist von 4.418 in Geschäftsjahr 2019 auf 4.111 im Geschäftsjahr 2020 gesunken. Durch die COVID-19 Pandemie wurden in einzelnen Abteilungen die Mitarbeiteranzahl reduziert, Neueinstellungen im Vergleich zu Vorjahren runtergefahren und freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 16,4 % gesunken, insgesamt um TEUR 35.824 auf TEUR 182.248. Dies resultierte im Wesentlichen aus einem Rückgang der Marketingaufwendungen um TEUR 44.570 auf TEUR 78.103. Vor dem Hintergrund der geringeren Nachfrage als Folge der COVID-19 Pandemie haben wir uns entschieden, die Marketingaufwendungen im Geschäftsjahr vorübergehend einzustellen. Darüber hinaus sanken die internen Logistikaufwendungen um TEUR 11.735 auf TEUR 33.270 als Folge von weniger Autotransporten.
Im Geschäftsjahr 2020 erwirtschaftete der Konzern einen Konzernverlust in Höhe von TEUR 143.642 (2019: TEUR 121.265). Der Anstieg ergab sich im Wesentlichen aus den Zins- und Bewertungseffekten durch die Bilanzierung der Wandelanleihe zum 31. Dezember 2020 von TEUR 71.859. Das Wandeldarlehen enthält mehrere eingebettete Derivate in Form eines Wandlungsrechts, einer Barausgleichsoption sowie weiterer Vorfälligkeitsoptionen, die zu den erhöhten Aufwendungen geführt haben. Gegenläufig wirkten sich die gesunkenen Aufwendungen aus der anteilsbasierten Vergütung aus (TEUR -5.437, i. Vj. TEUR 36.946), resultierend aus der Reklassifizierung von cash-settled zu equity-settled.
| In TEUR | ||
|---|---|---|
| 1. JAN. 2020 - 31. DEZ. 2020 |
1. JAN. 2019 - 31. DEZ. 2019 |
|
| Konzernverlust | (143.642) | (121.265) |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit |
45.495 | (138.370) |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit |
(3.569) | (3.254) |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
57.726 | 82.709 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode |
57.599 | 116.513 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode |
157.251 | 57.599 |
45.495 (2019: TEUR -138.370) aus. Größte Einflussfaktoren für den negativen Cashflow im Vorjahr waren der Konzernverlust 2019 sowie der Aufbau des Vorratsbestandes. Im aktuellen Geschäftsjahr erfolgte ein Abbau des Vorratsbestandes. Ebenso trug der stichtagsbedingte Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die stichtagsbedingte Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen wesentlich zum positiven Cashflow bei. Weiterhin enthält der Konzernverlust 2020 nicht zahlungswirksame Zins- und Bewertungseffekte durch die Bilanzierung der Wandelanleihe zum 31. Dezember 2020 von TEUR 71.859.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich für das Jahr 2020 auf TEUR -3.569 (2019: TEUR -3.254) und resultierte aus Investitionen in das Sachanlagevermögen, hauptsächlich in zusätzliche Ausrüstung für die Drop-off und Pick-up Standorte. Demgegenüber standen Einzahlungen in Höhe von TEUR 602 aus dem Verkauf von Sachanlagen.
Der positive Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit belief sich für das Geschäftsjahr auf TEUR 57.726 (2019: TEUR 82.709). Dieser resultierte aus der Aufnahme des Wandeldarlehens von TEUR 255.000, wobei die vollständige Tilgung der Kreditlinie von TEUR 186.000 sowie die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten von TEUR 23.308 sich gegenläufig auswirkten.
Der Konzern war in der Lage, seine Zahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten zu erfüllen.
Der Zahlungsmittelbestand betrug zum Jahresende TEUR 157.251 (2019: TEUR 57.599) und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 99.652 erhöht.
Das Sachanlagevermögen sank um TEUR 2.737 auf TEUR 52.332 insbesondere aufgrund des Abgangs von sonstigen Sachanlagen sowie vorzeitigen Kündigungen von Mietverträgen, die zu einem Abgang von Nutzungsrechten führten.
Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte nahmen zum 31. Dezember 2020 im Wesentlichen aufgrund der Ausbuchung der Forderungen gegenüber Aktionären im Zusammenhang mit anteilsbasierten Vergütungen resultierend aus der Reklassifizierung von cash-settled zu equitysettled, um TEUR 114.202 ab, die nicht zahlungswirksam war.
Der Bestand an Vorräten hat sich um TEUR 38.680 auf TEUR 209.435 verringert. Die Abnahme des Vorratsbestandes resultiert im Wesentlichen aus den Auswirkungen der Covid-19 Krise, da die Bestände im 2. Quartal des Jahres sukzessive reduziert wurden, um die Covid-19 Risiken einzuschränken.
Die sonstigen Vermögenswerte betreffen hauptsächlich Umsatzsteuerforderungen und sind u.a. in Folge des um den Stichtag geringeren Geschäftsvolumens leicht zurückgegangen.
Die Eigenkapitalquote betrug zum Ende des Berichtsjahres 0,9 % (2019: 25,3 %). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist maßgeblich im Konzernverlust 2020 begründet.
Unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten wurde im Vorjahr eine Kreditrahmenvereinbarung mit sechs Banken mit einer Kreditlinie von TEUR 235.000 ausgewiesen. Die Inanspruchnahme betrug zum Jahresende 2019 TEUR 171.000. Die Kreditlinie wurde im aktuellen Geschäftsjahr vollständig zurückgezahlt. Am 13. Februar 2020 hat der Konzern ein nachrangiges Wandeldarlehen über TEUR 255.000 ausgegeben. Das Darlehen ist wandelbar in Stammaktien des Konzerns nach Ermessen des Kreditgebers im Fall von bestimmten Ereignissen oder rückzahlbar am 13. Februar 2025. Das Wandeldarlehen enthält mehrere eingebettete Derivate in Form eines Wandlungsrechts, einer Barausgleichsoption sowie weiterer Vorfälligkeitsoptionen. Das Wandeldarlehen ist zum 31. Dezember 2020 unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 323.470 ausgewiesen. Aus dem Erlös des Börsenganges am 4. Februar 2021 wurden nach dem Bilanzstichtag TEUR 110.000 des Wandeldarlehens zurückgezahlt. Insgesamt war damit eine Auszahlung in Höhe von TEUR 232.349 verbunden. Der verbleibende Anteil des Darlehens wurde von den Darlehensgebern in 8.059.961 Aktien umgewandelt.
Im Geschäftsjahr wurde zudem eine neue Investment-Grade rated 'ABS' Kreditfazilität mit einem Rahmen von TEUR 485.000 abgeschlossen, die vollständig besichert ist. Die Kreditlinie wurde erst im ersten Quartal 2021 in Anspruch genommen. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang des Konzerns unter Liquiditätsrisiken.
Die Verbindlichkeiten aus anteilsbasierten Vergütungen wurden im Geschäftsjahr aufgrund der Reklassifizierung vollständig ausgebucht. Die Einbuchung nach der Reklassifizierung erfolgte im Eigenkapital unter den übrigen Rücklagen.
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, welche stichtagsbedingt deutlich anstiegen. Die unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen Vertragsverbindlichkeiten gingen in Folge des geringeren Geschäftsvolumens zum Bilanzstichtag zurück.
Der Vorstand beurteilt die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als positiv. Aufgrund der Pandemie konnten wir den geplanten Wachstumskurs auf Gruppenebene nicht fortsetzen, dennoch ist es uns gelungen, das Autohero Geschäft erheblich auszubauen. Die Auswirkung der Pandemie auf unser Geschäft spiegelt sich am stärksten in der reduzierten Anzahl der von uns verkauften Gebrauchtwagen wider. Wir konnten u.a. erfolgreich eine Wandelanleihe platzieren, mit Sell-from-Home ein Produkt zur nachhaltigen Verbesserung der Kosteneffizienz einführen und durch aktives Bestandsmanagement flexibel auf den Angebots- und Nachfragerückgang während des Lockdowns im zweiten Quartal reagieren. Durch den Ausbruch der Covid-19 Pandemie konnten die ursprünglich geplanten Wachstumsziele nicht erreicht werden, dennoch gelang es EBITDA und den bereinigten EBITDA im Vergleich zum Vorjahr zu verbessern, dies zeigt die Robustheit des Geschäftsmodells und wir blicken daher sehr optimistisch in die Zukunft.
InIndividuelle Risiken werden grundsätzlich für eine Periode von zwölf Monaten ab Berichtsdatum beurteilt, sofern sie sich auf die VFE-Lage und die beschriebenen Leistungsindikatoren auswirken können. Nachfolgend sind die wesentlichen Risiken der einzelnen Risikobereiche beschrieben. Diese Risiken gelten für alle unsere Segmente und basieren auf der Bruttorisikoanalyse. Die beschriebenen Maßnahmen werden, sofern nicht anders angegeben, als adäquat zur Mitigation des jeweils beschriebenen Risikos erachtet.
Die Gruppe hat zum Oktober 2020 begonnen, ein konzernweites Risikomanagementsystem zu implementieren. Dieses wird im Laufe des Jahres 2021 einsatzbereit sein.
Die im Nachfolgenden dargestellten Risiken sind in der Reihenfolge ihrer Auswirkung auf die Gruppe dargestellt.
Basis für die Marktrisikoeinschätzung im Automobilhandel ist nach wie vor die Entwicklung der Binnennachfrage im jeweiligen Land. Dies hängt unmittelbar mit der konjunkturellen Entwicklung in Europa zusammen. Der Autokauf ist getrieben von der Konsumbereitschaft des Endkunden. Im Folgenden wird zunächst auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Trends eingegangen, die für den Konzern relevant sind. Unsicherheiten bezüglich des zukünftigen Konsumverhaltens resultieren weiterhin daraus, dass die zukünftigen Auswirkungen durch die anhaltende Covid-19 Krise derzeit schwer prognostizierbar sind (siehe dazu die untenstehenden Ausführungen zum Coronavirus (SARS-CoV-2)).
Die Nachfrage nach unseren Gebrauchtwagen kann durch Trends beeinträchtigt werden, die zu einem allgemeinen Rückgang der Nachfrage nach Autos führen. Ein wachsender Anteil jüngerer Menschen kauft oder least kein eigenes Auto mehr und entscheidet sich stattdessen für Ride-Hailing durch Fahrdienste wie Uber und Lyft, Mitfahrzentralen, Autovermietungen und öffentliche Verkehrsmittel. Dieser Trend könnte sich fortsetzen oder sogar verstärken, insbesondere da die Urbanisierung weiter voranschreitet und ein wachsender Teil der Bevölkerung in die Großstädte zieht. Infolgedessen könnte die Gesamtnachfrage nach Fahrzeugen, einschließlich unserer Gebrauchtwagen, zurückgehen und somit unsere Geschäftsaussichten beeinträchtigen.
Maßnahmen von Herstellern oder Händlern können einen erheblichen Einfluss auf die Nachfrage im Gebrauchtwagenmarkt haben. Es könnten größere Anreize für den Verkauf von Neuwagen (z. B. Rabatte oder attraktive Finanzierung) oder generell niedrigere Preise für Neuwagen angeboten werden, so dass der Kauf eines Neuwagens attraktiver ist. Hierdurch können die Preise für Gebrauchtwagen sinken.
Darüber hinaus können neue Vorschriften oder Maßnahmen von Regierungsbehörden zu einem plötzlichen Rückgang für bestimmte Arten von Gebrauchtwagen, einschließlich der Fahrzeuge in unserem Bestand, führen. Zum Beispiel haben viele deutsche Städte gerichtlich angeordnete Fahrverbote für Fahrzeuge mit älteren Dieselmotoren in bestimmten Stadtbezirken, um die Feinstaubbelastung zu reduzieren. In der Folge ist die Nachfrage nach den betroffenen Fahrzeugen in Deutschland deutlich zurückgegangen und die Preise für diese Autos, einschließlich der Fahrzeuge in unserem Bestand, fielen plötzlich. Solche plötzlichen Entwicklungen können uns daran hindern, die betroffenen Fahrzeuge erfolgreich zu verkaufen, unsere Margen beeinträchtigen und zu höheren Wertberichtigungen auf unsere Vorräte führen. Darüber hinaus kann die Nachfrage nach bestimmten Gebrauchtwagenarten aufgrund der Einführung von innovativen Technologien für neue Fahrzeuge (z. B. autonome Fahrsysteme) plötzlich zurückgehen. Die überwiegende Mehrheit der von uns gekauften und verkauften Fahrzeuge verfügt nicht über solche innovativen Merkmale. Es gibt keine Garantie dafür, dass wir in der Lage sein werden, schnell innovativere Fahrzeuge zu beschaffen, da es mehrere Jahre dauern kann, bis diese auf dem Gebrauchtwagenmarkt verfügbar sind. Folglich sind wir möglicherweise nicht in der Lage, unser Angebot entsprechend anzupassen. Darüber hinaus könnte die Beschaffung und der Verkauf solcher Fahrzeuge komplexer sein.
Die oben beschriebenen Risiken können sich erheblich auf die Leistungsindikatoren auswirken. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird für den Prognosezeitraum als gering eingeschätzt. Insgesamt handelt es sich nach Einschätzung des Vorstands daher um mittlere Risiken.
Das Ende 2019 aufgetretene, neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) hat sich im Geschäftsjahr 2020 weltweit ausgebreitet und aufgrund der damit einhergehenden Infektionsschutzmaßnahmen zu einer Rezession der Weltwirtschaft geführt.
Im Jahr 2020 hatte der Ausbruch der Covid-19 Pandemie einen erheblichen Einfluss auf den Gebrauchtwagenmarkt in Europa, und die langfristigen Auswirkungen dieser Pandemie sind noch unklar. Insofern könnten sich auch in Zukunft deutlich negative Auswirkungen auf die Leistungsindikatoren ergeben. Neben den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen könnte die Angst vor Ansteckung den Vormarsch der Shared Mobility aufhalten. Darüber hinaus glauben wir, dass die Gewohnheiten, die sich während der Covid-19 Pandemie herausgebildet haben, wahrscheinlich fortbestehen und das Verbraucherverhalten dauerhaft verändern, da die Kunden die Vorteile des Online-Kaufs und -Verkaufs erkannt haben. Daher ist zu erwarten, dass die Beschleunigung der Verlagerung hin zu Online-Angeboten nachhaltig und ausgeprägt sein wird. Angesichts der Tatsache, dass das Durchschnittsalter von Online-Kunden steigt und diese Autos wahrscheinlich als wichtiges Gut betrachten, wird diese Verschiebung im Verbraucherverhalten wahrscheinlich besonders vorteilhaft für den Online-Gebrauchtwagenmarkt sein, da sie die natürliche Zielgruppe für Gebrauchtwagen mit dem Online-Kundenerlebnis verbindet.
Die Pandemie und die zu ihrer Bekämpfung ergriffenen Maßnahmen haben die europäische Wirtschaft erheblich beeinträchtigt, wobei das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone im Jahr 2020 um 6,8 % zurückging. Infolgedessen wird die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union voraussichtlich weiter von 8,1 % im Jahr 2020 auf 9,2 % im Jahr 2021 ansteigen5. Wir glauben, dass sich die Verbraucher zunehmend dem Kauf von Gebrauchtwagen zuwenden werden, da diese eine preisgünstigere Alternative darstellen, um ihre Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen. Das Auto als individuelles Transportmittel wird annahmegemäß weiterhin sehr begehrt bleiben.
Wie sich die anhaltende Corona Krise auf die Entwicklung der Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2021 auswirkt, lässt sich aus heutiger Sicht nicht verlässlich bestimmen, da der weitere Verlauf der Pandemie sowie die Geschwindigkeit der Durchimpfungsrate und somit der Einfluss auf die Konsumnachfrage derzeit nicht beurteilt werden kann. Zudem könnten gegenläufige oder für AUTO1 sogar positive Effekte greifen, wie oben dargestellt. Aus diesem Grund wird das Risiko aus der Corona Krise als mittleres Risiko eingestuft.
AUTO1 sogar positive Effekte greifen, wie oben dargestellt. Aus diesem Grund wird das Risiko aus der Corona Krise als mittleres Risiko eingestuft.
Der Gebrauchtwagenmarkt ist besonders wettbewerbsintensiv und ist geprägt von Veränderungen der Marktanteile, verstärktem Preiswettbewerb und der Entwicklung und Einführung neuer Dienstleistungen und Technologien durch wiederkehrende und neue Wettbewerber. Zu unseren wichtigsten Wettbewerbern gehören unabhängige Gebrauchtwagenhändler, Markenhändler, andere Online-Gebrauchtwagenhändler, Websites, Apps und Mietwagenunternehmen, die Gebrauchtwagen aus ihren Flotten direkt an Verbraucher und professionelle Händler verkaufen. Wenn wir es nicht schaffen, ein attraktives, zuverlässiges Angebot zu wettbewerbsfähigen Preisen bereitzustellen, könnten sich potenzielle Käufer oder Verkäufer von Gebrauchtwagen entscheiden, ihre Fahrzeuge über einen unserer Wettbewerber zu handeln.
Da professionelle Händler, die derzeit unsere Hauptkundengruppe darstellen, gleichzeitig Wettbewerber sind, die ihr eigenes Angebot an Gebrauchtwagen aufrechterhalten, können diese Händler beschließen, nicht mehr bei uns zu kaufen, wenn sie glauben, dass wir ihre Wettbewerbsposition bedrohen.
Ebenso könnten Anbieter von Kleinanzeigen uns daran hindern, auf ihren Websites und Apps zu werben, um uns daran zu hindern, unsere Marktposition auf dem Gebrauchtwagenmarkt auszubauen.
Darüber hinaus könnten neue Wettbewerber in den Online-Markt für Gebrauchtwagen eintreten oder ihre Online-Bemühungen verstärken, einschließlich großer Automobilhersteller. Unsere aktuellen und potenziellen Wettbewerber verfügen möglicherweise über größere finanzielle, technische Mittel sowie Marketing und andere Ressourcen. Sie können auch auf ein besseres Netzwerk in der Automobilbranche zurückgreifen aufgrund einer längeren Betriebsgeschichte und eines größeren Bekanntheitsgrades. Wenn solche Wettbewerber fusionieren oder Partnerschaften eingehen, kann dies ihre Wettbewerbsposition weiter verbessern. Infolgedessen könnten unsere Wettbewerber in der Lage sein, schneller auf die Bedürfnisse von potenziellen Käufern oder Verkäufern von Gebrauchtwagen zu reagieren und umfangreichere Marketingkampagnen durchführen.
Sollten wir nicht in der Lage sein, erfolgreich zu konkurrieren, könnte die Anzahl der angebotenen Gebrauchtwagen als auch die Nachfrage nach Fahrzeugen in unserem Bestand zurückgehen.
Das Risiko einer Marktverdrängung durch Wettbewerber wird als gering eingeschätzt, da von einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und moderaten Auswirkungen auf die Leistungsindikatoren ausgegangen wird.
5Vgl. DIW Wochenbericht 11 2021
Zur rechtzeitigen Erkennung der angesprochenen strategischen Risiken werden Maßnahmen individuell bei Bedarf unter Berücksichtigung der identifizierten Fakten und Umstände eingeleitet.
Das Management des Bestandes an Gebrauchtwagen ist ein zentraler Risikofaktor für AUTO1 und wird an mehreren Stellen deutlich.
Grundsätzlich hat das starke Wachstum der letzten Jahre mit über 400 Filialen in verschiedenen europäischen Ländern, eines entsprechenden Transport- und Logistiknetzwerks sowie Ausrollen weiterer Dienstleistungen zu einer höheren Komplexität des Geschäfts innerhalb einer sehr kurzen Zeitperiode geführt. Diese Komplexität führt zu entsprechend höherer Belastung von Mitarbeitern und Systemen, sodass eine Reduzierung der Effizienz bei weiterer Geschäftsausweitung nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Um dem entgegenzuwirken, ist die kontinuierliche Anpassung des Personal- und Systembedarfs notwendig.
Mit Blick auf den Bestand gibt es mit der Beschaffung und dem Verkauf zwei maßgebliche Faktoren, die anhaltenden Risiken unterliegen.
Um unseren Kunden ein großes und attraktives Angebot machen zu können, sind wir von Verbrauchern und Händlern abhängig, die uns passende Autos anbieten. Im Vergleich zu Herstellern produzieren wir unser Angebot nicht selbst. Wir haben allerdings die Flexibilität, durch Preissetzung und Ausweitung der Charakteristika dem entgegenzuwirken. Die Beschaffung von Gebrauchtwagen erfolgt via Bewertung durch unseren Preissetzungsalgorithmus, eine korrekte Kalkulation bei jeder einzelnen Bewertung kann bei einem hohen Volumen an Transaktionen nicht jederzeit garantiert werden. Da wir Gebrauchtwagen einkaufen und bewerten, besteht immer die Möglichkeit, dass eine Gebrauchsspur wie bspw. ein Lackschaden nicht erkannt wird und der Einkaufspreis entsprechend zu hoch ist.
Während sich die Gebrauchtwagen in unserem Bestand befinden, kann es passieren, dass sie beschädigt, zerstört oder gestohlen werden. Da wir auch auf Lagerungen durch externe Partner zurückgreifen, ist die Steuerungsmöglichkeit begrenzt.
Die Beschaffung unseres Bestandes wird anhand unserer Erwartung für die zukünftige Nachfrage durchgeführt. Wegbrechende Nachfrage würde zu erhöhtem Bestand, einer geringeren Umschlagsgeschwindigkeit und dementsprechend Preis- und Margendruck führen. Da Gebrauchtwagen, vor allem die neueren Modelle, recht schnell an Wert verlieren, könnten längere Zeiten im Bestand auch zu höheren Abschreibungen führen.
Wir betreiben ein proprietäres Risikosystem, von dem wir glauben, dass es einen Wettbewerbsvorteil in Bezug auf das Bestandsmanagement darstellt. Bevor wir einen uns angebotenen Gebrauchtwagen kaufen, analysieren unsere Algorithmen den zu erwartenden GPU, die wahrscheinliche Verkaufsgeschwindigkeit, den vorhandenen Vorratsbestand und die Markttrends. Wenn diese Algorithmen den betreffenden Gebrauchtwagen als besonders schwer verkäuflich einschätzen, kaufen wir diesen in der Regel nicht an.
Die AUTO1 Group steuert die Risiken betreffend des Managements des Bestandes an Gebrauchtwagen betreffend so, dass negative Entwicklungen auf die Leistungsindikatoren als gering bzw. hinreichend berechenbar eingeschätzt werden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Auswirkungen auf die Leistungsindikatoren werden dabei ebenfalls als gering beurteilt.
Die Logistikprozesse sind stark von der Koordination der IT-Systeme, dem Logistikteam und der Kommunikation mit den Logistik-Partnern abhängig. Aufgrund des starken Wachstums des Geschäftsvolumens in den letzten Jahren wird der ständige Ausbau und die kontinuierliche Optimierung dieser Prozesse verlangt. Prozessineffizienz, falsche Planung oder das Versagen von IT-Systemen bergen das Risiko erhöhter Logistik- und Personalkosten und verspäteter Lieferungen, die sich auf das Rohergebnis und das Jahresergebnis auswirken können.
Das Risiko wird aufgrund des Marktvolumens sowie der Diversifikation bei den Dienstleistern der AUTO1 Group als gering eingeschätzt. Die Eintrittswahrscheinlichkeit und die Auswirkungen auf die Leistungsindikatoren werden dabei ebenfalls als gering beurteilt.
Als Internetdienstleister mit E-Commerce-Komponente ist AUTO1 maßgeblich von der Leistungsfähigkeit und Stabilität der verschiedenen Online-Plattformen sowie Schnittstellen zu Tools von Fremdanbietern abhängig. Sowohl der Ankauf als auch der Verkauf funktionieren in hohem Maße onlinegestützt. Technische Störungen oder Ausfälle würden die gesamte Wertschöpfungskette unmittelbar in Mitleidenschaft ziehen.
Um die Sicherheit und Stabilität der Systeme zu gewährleisten, ist AUTO1 an geographisch getrennte und redundante Server-Zentren angebunden. Der Betrieb der Plattform wird überwacht, um im Störfall geeignete Maßnahmen einleiten zu können. Zum Schutz vor unautorisierten Zu- und Angriffen hat AUTO1 mehrstufige Absicherungen der Systeme sowie personalisierte, rollenbasierte Zugänge eingerichtet. Ein Prozess der Benutzeradministration hinsichtlich Dokumentation von ein- sowie ausgetretenen Mitarbeitern ist definiert.
Das erhebliche Wachstum des Konzerns verlangt den ständigen Ausbau der IT-Systeme, um der steigenden Komplexität und Größe gerecht zu werden. Um die notwendige Skalierbarkeit zu erreichen, werden zusätzlich Cloud-Dienste von einem etablierten Dienstleister genutzt.
Aufgrund der essentiellen Bedeutung der IT-Risiken unterliegt die IT-Entwicklung und IT-Pflege einer kontinuierlichen Qualitätskontrolle. Für dringende Fälle besteht ein Prozess, in dem kurzfristig wichtige IT-Anpassungen umgesetzt werden können.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit von IT-Risiken wird grundsätzlich als gering und die Bedeutung der IT-Risiken für die Leistungsindikatoren wird als moderat eingeschätzt. Insgesamt geht der Vorstand von einem geringen Risiko aus, da die Maßnahmen als geeignet eingeschätzt werden um die Risiken zu mitigieren.
Von den finanziellen Risiken ist für AUTO1 mangels wesentlicher Fremdwährungsgeschäfte und Ausfallrisiken vor allem das Liquiditätsrisiko relevant.
Die Gruppe verfügt über eine detaillierte Liquiditätsplanung, welche regelmäßig einem Soll-Ist-Vergleich unterzogen wird. Die Finanzierung der Muttergesellschaft erfolgt neben dem Wandeldarlehen und den eigenen Einnahmen auch aus der Möglichkeit der Inanspruchnahme der Kreditfazilität des Konzerns. Durch den erfolgreichen IPO vom 4. Februar 2021 hat die Gesellschaft liquide Mittel von EUR 971 Mio. erhalten. Die Finanzmittel sollen u.a. für den geplanten Ausbau des Autohero Geschäfts sowie die laufenden Geschäftsaktivitäten des Konzerns verwendet werden.
Im Hinblick auf die variable Verzinsung des im Dezember 2020 abgeschlossenen Non-recourse Darlehens besteht ein Zinsänderungsrisiko. Erhöhte Zinsaufwendungen würden sich negativ auf das prognostizierte Jahresergebnis auswirken, würden aber wahrscheinlich in einem stärkeren Wirtschaftsumfeld stattfinden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sowie die Bedeutung des Risikos für die Leistungsindikatoren werden als gering eingeschätzt. Folglich liegt nur ein geringes Risiko vor.
Die Finanzierung der Tochtergesellschaften ist stark geprägt von deren Einbindung in den Konzernverbund der Muttergesellschaft. Mit der detaillierten Analyse und Freigabe der von den Tochtergesellschaften monatlich zu erstellenden Budgets stellt die Konzernführung die Finanzierbarkeit des operativen Geschäftes sowie geplanter Investitionen sicher. Der Konzern verfügt durch Kapitalmaßnahmen und Kreditaufnahmen über einen Finanzmittelbestand von insgesamt TEUR 157.251 zum Bilanzstichtag. Hinzu kommen Spielräume durch den Abschluss einer neuen rated ABS Kreditfazilität (Non-Recourse Finanzierung) in Höhe von TEUR 485.000.
Im Geschäftsjahr ergab sich durch die Ausgabe eines Wandeldarlehens eine derivative finanzielle Verbindlichkeit, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird. Das Risiko aus dem Derivat besteht im Wesentlichen in der Herleitung des beizulegenden Zeitwerts, d.h. vor allem in möglichen Änderungen der nicht beobachtbaren Inputparameter wie die Refinanzierungsrate des Konzerns oder dem Unternehmenswert, die zu einem signifikant geringeren Jahresergebnis führen können. Das Wandeldarlehen wurde im Februar 2021 teilweise zurückgeführt bzw. teilweise in Eigenkapital gewandelt.
Die aufgezeigten Risiken können die wirtschaftliche Entwicklung der AUTO1 Group beeinflussen. Aufgrund der Vielzahl der in der AUTO1 Group etablierten Maßnahmen zur Überwachung der Unternehmensrisiken ist ein Gegensteuern und somit eine Vermeidung bzw. Verminderung der Ausprägung möglicher Risiken möglich. Hinsichtlich der anhaltenden Auswirkungen durch die Covid-19 Pandemie verweisen wir auf die obigen Ausführungen. Die Einschätzung der gesamten Risikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Einzelrisiken. Risiken, die den Fortbestand des Konzerns gefährden können, liegen nicht vor.
Aus den nachfolgend beschriebenen Chancen können sich positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Leistungsindikatoren ergeben.
Der Gebrauchtwagenmarkt gehört zu den größten Absatzmärkten der Welt. Im Jahr 2019 beziffert sich das Marktvolumen in Europa auf rund EUR 600 Mrd. mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumserwartung von 5 %6 . Darüber hinaus beläuft sich das Volumen hinsichtlich der Finanzierung von Gebrauchtwagen in den neun Zielmärkten unseres "Autohero" -Angebots im Jahr 2018 auf rund EUR 95 Mrd.7
Gebrauchtwagen werden bis heute fast ausschließlich offline verkauft. Wir schätzen, dass die derzeitige Online-Penetration auf dem europäischen Markt für Gebrauchtwagenverkäufe sehr gering ist. Angesichts der Tatsache, dass sich viele Verbraucher bereits heutzutage bei der Suche nach geeigneten Gebrauchtfahrzeugen online informieren, sind wir der festen Überzeugung, dass der Markt bereit ist, online zu gehen.
Sowohl Verbraucher als auch professionelle Händler stehen beim Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen vor einzigartigen Herausforderungen. Für die Verbraucher gibt es nur eine begrenzte Auswahl an lokalen Angeboten, keine Bequemlichkeit aufgrund eines Mangels an Fulfillment-Services und wenig Transparenz bei der Preisgestaltung. Professionelle Händler versuchen, daraus ihre Vorteile zu ziehen, was das Vertrauen in bzw. das Image von Gebrauchtwagenhändler beschädigt. Gleichzeitig sind professionelle Händler selbst nicht in der Lage, Skaleneffekte zu erzielen und ebenfalls auf lokale Märkte beschränkt, was zu einem hohen Fragmentierungsgrad im Gebrauchtwagenmarkt führt. Im Jahr 2019 machten die zehn größten Händler nur 4 % des Marktvolumens auf dem deutschen Gebrauchtwagenmarkt aus8. Angesichts der Herausforderungen, denen sich sowohl Verbraucher als auch professionelle Händler gegenüberstehen, glauben wir, dass der europäische Gebrauchtwagenmarkt eine ganzheitliche Online-Plattform braucht, die nahtlose grenzüberschreitende Transaktionen ermöglicht.
Wir glauben, dass wir die Lösungen für alle Herausforderungen haben, indem wir unsere Plattform basierend auf den Bedürfnissen von Verbrauchern und Händlern aufgebaut und ausgerichtet haben. Hieraus ergeben sich Chancen auf eine deutliche Verbesserung der Leistungsindikatoren.
Unser Fokus ist, unseren Kunden ein Kundenerlebnis zu bieten, welches sie schon von anderen bereits online gegangenen Märkten kennen. Dazu gehört, den Kauf und Verkauf von Gebrauchtwagen so bequem wie möglich zu gestalten. Unsere Websites und Apps bieten dafür eine Reihe von Funktionen. Vom Gebrauchtwagen bis hin zu flankierenden Dienstleistungen wie Logistik, (De)- Registrierungen und der Vermittlung von Finanzierungen bieten wir Services bereits an.
Mit Sell-from-Home und den Autohero Liefertrucks haben wir exemplarisch in 2020 zusätzliche Komponenten eingeführt, um die Kundenzufriedenheit weiter zu steigern. Wir sehen hierin und auf Grund unserer Position als Marktführer beim Ein- und Verkauf von Gebrauchtwagen in Europa erhebliche Chancen der nachhaltigen Kundenbindung. Wir glauben, das Image des Gebrauchtwagenhändlers durch unsere transparente und diskriminierungsfreie Onlineplattform zu verbessern und sogar neu zu setzen.
Wir sehen uns als Technologieunternehmen, weswegen der Aufbau und Weiterentwicklung einer holistischen Technologieplattform von Anfang an ein zentrales Thema in allen Überlegungen gewesen ist. Alle Stakeholder - ob Verbraucher, Händler oder Partner - sind an dieselbe Plattform angeschlossen.
AUTO1 nutzt die selbstentwickelte Software ständig zur Optimierung des An- und Verkaufs und für die Einführung von neuen Produkten. Die Plattform lässt sich nach oben beliebig skalieren und wird durch die Nutzung von Vergleichsdaten stetig intelligenter.
Der Aufbau neuer Ankaufsfilialen, die Erweiterung des Händlernetzwerks und die Einführung neuer Produkte wie Verbraucherfinanzierung, Versicherungen und Retailgeschäft werden durch die zentrale technische Unterstützung mit überschaubarem Aufwand mit der IT-Infrastruktur verbunden sein. Das Unternehmen wird daher grundsätzlich mehr Umsatz erzielen können, ohne die Aufwandsseite in gleichem Maße zu belasten und daher deutliche Verbesserungen der ergebnisbezogenen Leistungsindikatoren ermöglichen. Aus dieser Skalierung heraus können in Zukunft bestehende und neue Märkte erschlossen werden.
6Vgl. OC & C, European Used Car & B2B Sourcing Market
7Finaccord 8Vgl. OC & C, European Used Car & B2B Sourcing Market
Im Geschäftsjahr 2020 war AUTO1 in über 30 Ländern aktiv. Rund jede zweite Transaktion findet grenzüberschreitend statt. Dies ist nur möglich durch ein engmaschiges Logistiknetzwerk, welches den schnellen und verlässlichen Transport sicherstellt.
AUTO1 betreibt über 400 Filialen in Europa und arbeitet zudem mit Logistikpartnern zusammen, die Transporte als auch Lagerung unseres Bestandes in bis zu 150 Compounds vornehmen. Wir glauben, dass wir aufgrund dessen der größte Kunde in der europäischen Automobillogistik sind - Automobilhersteller ausgenommen.
Das bestehende Netzwerk birgt erhebliche Chancen bei der kommenden Verschiebung von Offline-to-Online. Durch die De-Lokalisierung von Angebot und Nachfrage hin zu einer europäischen Plattform ist die Notwendigkeit einer entsprechend großen Logistik eine Markteintrittsbarriere für potenzielle Wettbewerber und stärkt die Position von AUTO1. Zudem bildet sie das Fundament für den Ausbau des Autohero Geschäftes.
In der Konjunkturprognose vom Januar 2021 geht der internationale Währungsfonds (IWF) davon aus, dass die Weltwirtschaft nach dem historischen Einbruch in 2020 im Jahr 2021 wieder um 5,5 % wachsen wird. Das Ausgangsniveau der wirtschaftlichen Aktivität vor der Corona-Krise wird voraussichtlich erst zum Jahreswechsel 2021/2022 erreicht werden. Für 2021 wird eine Inflationsrate von 0,9 % für den Euroraum erwartet, sodass von keinen signifikanten Preissteigerungen auszugehen ist. Auf den Euroraum gesehen nehmen die Forscher einen Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts von 4,2 % an9.
Der Gebrauchtwagenmarkt in Europa unterlag 2020 hohen Schwankungen, dennoch bewegte er sich nahezu unverändert auf hohem Niveau. Aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit durch die Covid-19 Krise gehen wir davon aus, dass die Mehrzahl der Verbraucher Großinvestitionen gegenüber gehemmt sind, sodass die Nachfrage nach Gebrauchtwagen gegenüber der Nachfrage nach Neuwagen weiter ansteigen könnte.
9IWF, World Economic Outlook January 2021
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Vorstand der AUTO1 Group, dass die Gesamtzahl an verkauften Fahrzeugen im Vergleich zu 2020 steigt. Wir erwarten eine Gesamtzahl von 592.000 bis 638.000 Fahrzeugen, wovon über das Segment Merchant 560.000 bis 600.000 und über das Segment Retail 32.000 bis 38.000 erzielt werden sollen.
Wir erwarten daher einen Gesamtumsatz der Segmente, der zwischen EUR 3,8 Mrd. bis EUR 4,2 Mrd. liegen könnte. Wir erwarten für die Segmente einen signifikanten Umsatzanstieg im Vergleich zu 2019, wobei die Umsätze des Segment Retail im Verhältnis zum Segment Merchant stärker ansteigen sollten.
Für das Rohergebnis wird insgesamt ein Anstieg erwartet. Das Rohergebnis der Gruppe für 2021 könnte bei EUR 360 Mio. bis EUR 410 Mio. liegen. Dabei sollten die Rohergebnisse für die Segmente in Folge des Mengenwachstums deutlich steigen. Die GPU der beiden Segmente sollen sich leicht verbessern.
Das bereinigte EBITDA der Gruppe für 2021 sollte deutlich sinken insbesondere aufgrund der mit dem Ausbau des Autohero Geschäfts verbundenen Aufwendungen. Die bereinigte EBITDA Marge der Gruppe sollte entsprechend zwischen -2,0% und -2,5 % liegen.
Insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit über Dauer und Intensität der Covid-19 Krise sowie der damit einhergehenden massiven wirtschaftlichen Einschränkungen in praktisch allen Ländern Europas, die eine verlässliche Abschätzung aller Auswirkungen auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung von AUTO1 nur eingeschränkt zulassen, kann die Entwicklung der Leistungsindikatoren für das Geschäftsjahr 2021 von der geplanten Entwicklung abweichen. Die Prognose basiert auf der zum Aufstellungszeitpunkt bekannten Konzernzusammensetzung im Prognosezeitraum. Weiterhin wird bei der Prognose unterstellt, dass sich die Effekte aus der Covid-19 Krise im zweiten Quartal normalisieren und sich Nachholeffekte im zweiten Halbjahr 2021 ergeben.
Etwaige Sondereinflüsse nach dem Prognosezeitraum von einem Jahr, welche die wirtschaftliche Lage des Konzerns beeinflussen könnten, sind dem Vorstand bis auf die anhaltende Corona-Krise derzeit nicht bekannt.
Der Lagebericht wurde mit dem Konzernlagebericht zusammengefasst. Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf dem gesetzlichen Jahresabschluss der AUTO1 Group SE (die "Gesellschaft"), der nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des deutschen Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt wurde. Der Einzelabschluss und der Lagebericht werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.
Die AUTO1 Group SE ist die Muttergesellschaft des AUTO1 Group-Konzerns und operiert von ihrer Konzernzentrale in Berlin, Deutschland aus. Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft umfasst im Wesentlichen Managementdienstleistungen für den Konzern, die durch den Vorstand der Gesellschaft erbracht werden, der auch die Gesellschaft vertritt und die Konzernstrategie festlegt.
Da der gesetzliche Jahresabschluss der Gesellschaft nach HGB und der Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt wurde, bestehen Unterschiede hinsichtlich der Ansatz- und Bewertungsgrundsätze. Diese Unterschiede betreffen in erster Linie Verpflichtungen für anteilsbasierte Vergütungen, Finanzinstrumente sowie latente Steuern. Zudem könnten sich Unterschiede bei der Darstellung von Erträgen und Aufwendungen in der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben.
Im ersten Quartal 2020 hat die Gesellschaft ein gegenüber bestimmten Verbindlichkeiten nachrangiges Wandeldarlehen über insgesamt TEUR 255.000 abgeschlossen. Das Darlehen ist bei Eintritt bestimmter Ereignisse vor dem Endfälligkeitstag (13. Februar 2025) vorzeitig rückzahlbar. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang der AUTO1 Group SE unter Abschnitt C.1.
Wesentliche Steuerungsgröße der AUTO1 Group SE ist das Jahresergebnis.
Die Ertragslage der Gesellschaft ist nachfolgend in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestellt.
| In TEUR | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.049 | 908 |
| sonstige betriebliche Erträge | 155 | 27 |
| Personalaufwand | -990 | -960 |
| sonstige betriebliche Aufwendungen | -4.417 | -946 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | -24.094 | -4 |
| Steuern vom Einkommen und Ertrag | -12 | 0 |
| Jahresfehlbetrag | -28.309 | -975 |
Die Umsatzerlöse im laufenden Geschäftsjahr stiegen um TEUR 141 auf TEUR 1.049 (2019: TEUR 908) und betreffen überwiegend Managementdienstleistungen für die AUTO1 Group AG.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR -3.471 auf TEUR -4.417 (2019: TEUR -946) gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Rechts- und Beratungsleistungen im Zusammenhang mit dem IPO im Februar 2021.
Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen stiegen um TEUR -24.090 auf TEUR -24.094 (2019: TEUR -4) und betreffen hauptsächlich im laufenden Geschäftsjahr für das Wandeldarlehen angefallene Zinsen und ähnliche Aufwendungen in Höhe von TEUR 21.748 sowie mit der Ausgabe des Wandeldarlehens verbundene Transaktionskosten in Höhe von TEUR 2.068.
Der Jahresfehlbetrag erhöhte sich durch die Zinsen für das Wandeldarlehen und damit verbundene Transaktionskosten sowie Beratungskosten im Zusammenhang mit dem IPO auf TEUR -28.309 (i. Vj. TEUR -975).
Die nachfolgende Tabelle enthält die zusammengefasste Bilanz der Gesellschaft:
| In TEUR | ||
|---|---|---|
| -- | -- | --------- |
| Aktiva | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Finanzanlagen | 934.508 | 700.000 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen |
0 | 4.770 |
| Sonstige Vermögensgegenstände und Abgrenzungsposten |
35.506 | 1.331 |
| Guthaben bei Kreditinstituten | 45.204 | 12 |
| Summe Aktiva | 1.015.218 | 706.113 |
| Passiva | 2020 | 2019 |
| Rückstellungen | 1.608 | 651 |
| Wandeldarlehen | 271.156 | 0 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
1.006 | 161 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
31.924 | 2,809 |
| sonstige Verbindlichkeiten | 31.789 | 46 |
| Summe Schulden | 337.483 | 3,667 |
| Nettovermögen | 677.735 | 702,446 |
| Eigenkapital | 2020 | 2019 |
| Gezeichnetes Kapital | 3.462 | 3.421 |
| Kapitalrücklage | 703.557 | 700.000 |
| Bilanzverlust | -29.284 | -975 |
| Summe Eigenkapital | 677.735 | 702.446 |
Das Nettovermögen der Gesellschaft umfasst in erster Linie Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel. Bei den Vermögenswerten handelt es sich im Wesentlichen um Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 934.508 (2019: TEUR 700.000). Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert aus Einzahlungen in die freie Kapitalrücklage nach § 272 Abs 2 Nr. 4 HGB der AUTO1 Group AG.
Bei den sonstigen Vermögensgegenständen und Abgrenzungsposten (TEUR 35.506, 2019: TEUR 1.331) handelt es sich hauptsächlich um ein Disagio aus dem Wandeldarlehen in Höhe von TEUR 28.534 sowie um Forderungen an das Finanzamt aus Umsatzsteuer für die Jahre 2018 bis 2020 in Höhe von TEUR 6.544.
Die sonstigen Rückstellungen haben sich um TEUR 957 auf TEUR 1.608 (2019: TEUR 651) erhöht und betreffen hauptsächlich ausstehende Rechnungen von TEUR 1.208 sowie Aufsichtsratsvergütungen von TEUR 400.
In der Position Wandeldarlehen (TEUR 271.156, 2019: TEUR 0) weist die Gesellschaft das im Februar 2020 aufgenommene Wandeldarlehen aus, das nach § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB zum Erfüllungsbetrag passiviert ist. Zu weiteren Details verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang unter Abschnitt C.1.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem zentralen Cash Management sowie aus der Übertragung von Umsatzsteuer aus dem umsatzsteuerlichen Organkreis, deren Träger die Gesellschaft ist.
Am Jahresende verfügte die AUTO1 Group SE über liquide Mittel in Höhe von TEUR 45.204 (2019: TEUR 12). Die Gesellschaft war im Geschäftsjahr in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten zu erfüllen.
Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft unterliegt in allen wesentlichen Aspekten den gleichen Chancen und Risiken wie der Konzern. Da die AUTO1 Group SE direkt und indirekt Mehrheitsgesellschafterin aller Konzerngesellschaften ist, ist sie an den Risiken beteiligt, die in Verbindung mit der Geschäftstätigkeit dieser Gesellschaften auftreten. Die allgemeine Risikobeurteilung des Managements stimmt daher mit der des Konzerns überein.
Aufgrund der Art der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft ist deren zukünftige Entwicklung eng mit der Entwicklung des Konzerns verbunden. Aus diesem Grund verweisen wir auf den Prognosebericht des Konzerns, der auch die Erwartungen des Managements hinsichtlich der Muttergesellschaft darstellt. Wir erwarten, dass der Jahresfehlbetrag der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021, insbesondere durch die Kosten aus dem IPO, im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020 deutlich höher ausfallen wird.
Berlin, 13. April 2021 AUTO1 Group SE
Christian Bertermann CEO & FOUNDER
Markus Boser CFO

| SEITE 44 | Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020 |
|
|---|---|---|
| SEITE 46 | Konzerngesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 |
|
| SEITE 47 | Konzernkapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2020 |
|
| SEITE 48 | Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2020 |
|
| SEITE 49 | Konzernanhang zum Konzernabschluss per 31. Dezember 2020 |
|
| SEITE 49 | 1 Berichtendes Unternehmen | |
| SEITE 49 | 2. Grundlagen der Aufstellung | |
| SEITE 50 | 3. Anwendung neuer und geänderter Standards | |
| SEITE 50 | 4. Zusammenfassung der wesentlichen Rechnungslegungsmethoden | |
| SEITE 61 | 5. Anhang zur Konzerngesamtergebnisrechnung | |
| SEITE 64 | 6. Anhang zur Konzernbilanz | |
| SEITE 79 | 7. Anhang zur Konzernkapitalflussrechnung | |
| SEITE 80 | 8. Anhang zur Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung | |
| SEITE 81 | 9. Finanzinstrumente | |
| SEITE 87 | 10. Geschäftssegmente | |
| SEITE 89 | 11. Ergebnis je Aktie | |
| SEITE 91 | 12. Angaben zu nahestehenden Unternehmen und Personen | |
| SEITE 92 | 13. Honorare und Dienstleistungen des Wirtschaftsprüfers | |
| SEITE 93 | 14. Angaben zu Beteiligungen | |
| SEITE 95 | 15. Ereignisse nach dem Berichtszeitraum | |
zum 31. DEZEMBER 2020
| TEUR | Konzern anhang |
31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| Immaterielle Vermögenswerte | 6.1 | 125 | 43 |
| Sachanlagen | 6.2 | 52.332 | 55.069 |
| Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen | 5 | 5 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (langfristig) | 6.7 | 4.516 | 118.718 |
| Sonstige Vermögenswerte (langfristig) | 6.8 | 314 | 2.155 |
| Latente Steueransprüche | 1.628 | 590 | |
| Langfristige Vermögenswerte | 58.920 | 176.580 | |
| Vorräte | 6.5 | 209.435 | 248.115 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen | 6.6 | 24.802 | 46.818 |
| Ertragsteuerforderungen | 1.716 | 1.084 | |
| Sonstige finanzielle Vermögenswerte (kurzfristig) | 6.7 | 1.266 | 816 |
| Sonstige Vermögenswerte (kurzfristig) | 6.8 | 67.151 | 74.348 |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 6.9 | 157.251 | 57.599 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 461.621 | 428.780 | |
| Summe Aktiva | 520.541 | 605.360 |
zum 31. DEZEMBER 2020
Passiva
| TEUR | Konzern anhang |
31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 6.10 | 3.462 | 3.421 |
| Kapitalrücklage | 8 | 587.135 | 587.135 |
| Sonstige Rücklagen | 8 | 102.206 | 107.436 |
| Verlustvortrag | (688.338) | (544.696) | |
| Gesamtes Eigenkapital | 4.465 | 153.296 | |
| Finanzierungsverbindlichkeiten (langfristig) | 6.13 | 323.470 | 151.022 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig) | 6.15 | 31.612 | 36.323 |
| Verbindlichkeiten aus anteilsbasierten Vergütungen (langfristig) | 6.11 | - | 108.500 |
| Rückstellungen (langfristig) | 6.12 | 95 | 95 |
| Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig) | 6.16 | 1.462 | 2.083 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten (langfristig) | 16 | 17 | |
| Latente Steuerschulden | 6.4 | 5 | - |
| Langfristige Schulden | 356.660 | 298.040 | |
| Finanzierungsverbindlichkeiten (kurzfristig) | 6.13 | 101 | 20.374 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.14 | 86.128 | 52.059 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (kurzfristig) | 6.15 | 15.865 | 17.537 |
| Rückstellungen (kurzfristig) | 6.12 | 7.123 | 3.032 |
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig) | 6.16 | 48.682 | 60.133 |
| Ertragsteuerverbindlichkeiten (kurzfristig) | 1.517 | 889 | |
| Kurzfristige Schulden | 159.416 | 154.024 | |
| Summe Schulden | 516.076 | 452.064 | |
| Summe Passiva | 520.541 | 605.360 |
für die Zeit vom 1. JANUAR bis zum 31. DEZEMBER 2020
| TEUR | Konzern anhang |
1.1.2020- 31.12.2020 |
1.1.2019- 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 5.1 | 2.829.653 | 3.475.962 |
| Materialaufwand | 5.2 | (2.543.744) | (3.133.428) |
| Rohergebnis | 285.910 | 342.534 | |
| Sonstige betriebliche Erträge | 5.3 | 11.225 | 11.575 |
| Personalaufwand | 5.4 | (149.736) | (228.846) |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 5.5 | (182.248) | (218.072) |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | (34.849) | (92.809) | |
| Aufwand für Abschreibungen | 6.1 6.2 |
(29.760) | (20.621) |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | (64.609) | (113.430) | |
| Zinserträge und sonstige Finanzerträge | 5.6 | 24 | 650 |
| Zinsaufwendungen und sonstige Finanzaufwendungen | 5.6 | (55.016) | (6.360) |
| Sonstiges Finanzergebnis | 5.6 | (22.248) | - |
| Ergebnis vor Steuern | (141.849) | (119.140) | |
| Ertragsteueraufwand | 5.7 | (1.793) | (2.125) |
| Konzernverlust | (143.642) | (121.265) | |
| davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen | (143.642) | (121.265) | |
| Sonstiges Ergebnis | |||
| Posten, die in den Gewinn oder Verlust umgegliedert wurden oder anschließend umgegliedert werden können: |
|||
| Umrechnungsdifferenzen aus der Fremdwährungsumrechnung | 207 | (801) | |
| Sonstiges Ergebnis nach Steuern | 207 | (801) | |
| Konzerngesamtergebnis | (143.435) | (122.066) | |
| davon den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnen | (143.435) | (122.066) | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) | 11 | (0,84) | (0,71) |
| TEUR | Konzern anhang |
1.1.2020- 31.12.2020 |
1.1.2019- 31.12.2019 |
|---|---|---|---|
| Konzernverlust | (143.642) | (121.265) | |
| Anpassungen für | 107.650 | 64.700 | |
| 6.1 | |||
| Aufwand für Abschreibungen | 6.2 | 29.760 | 20.621 |
| Finanzergebnis | 5.6 | 77.240 | 5.710 |
| Ertragsteueraufwand | 5.7 | 1.793 | 2.125 |
| Veränderung der Rückstellungen | 4.091 | 325 | |
| Ertrag (i. Vj. Aufwand) aus anteilsbasierten Vergütungen | 6.11 | (5.437) | 36.945 |
| (Gewinn) / Verlust aus dem Abgang von Sachanlagevermögen | (4) | (225) | |
| Sonstige nicht zahlungswirksame Effekte | 207 | (801) | |
| Veränderungen der betrieblichen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten |
84.617 | (75.469) | |
| Veränderung der betrieblichen Vermögenswerte | 67.687 | (81.675) | |
| Veränderung der betrieblichen Verbindlichkeiten | 16.930 | 6.206 | |
| Sonstige Cashflows aus der betrieblichen Tätigkeit | (3.130) | (6.336) | |
| Erhaltene Zinsen | 24 | 153 | |
| Gezahlte Zinsen | (2.707) | (4.921) | |
| Gezahlte Steuern | (447) | (1.568) | |
| Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit | 45.495 | (138.370) | |
| Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | (4.171) | (3.561) | |
| Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen | 602 | 308 | |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | (3.569) | (3.254) | |
| Einzahlungen in das gezeichnete Kapital | 41 | - | |
| Einzahlungen aus der Ausgabe von Wandelanleihen | 255.000 | - | |
| Transaktionskosten für die Ausgabe von Wandelanleihen | (3.007) | - | |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
15.000 | 146.000* | |
| Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
(186.000) | (45.000)* | |
| Auszahlungen für die Tilgung von Leasingverbindlichkeiten | 6.3 | (23.308) | (18.291) |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 57.726 | 82.709 | |
| Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | 99.652 | (58.914) | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zu Beginn der Periode |
57.599 | 116.513 | |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum Ende der Periode |
6.9 | 157.251 | 57.599 |
* geändert
| Sonstige Rücklagen | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Übrige Rücklagen |
Rücklage aus Währungsumrech nungsdifferenzen |
Verlust vortrag |
Summe | Summe Eigenkapital |
| Konzernanhang | 8 | 8 | 8 | 8 | |||
| Stand 1.1.2020 | 3.421 | 587.135 | 108.500 | (1.064) | (544.696) | 153.296 | 153.296 |
| Konzernverlust | (143.642) | (143.642) | (143.642) | ||||
| Sonstiges Ergebnis |
207 | 207 | 207 | ||||
| Konzern Gesamtergebnis |
- | - | - | 207 | (143.642) | (143.435) | (143.435) |
| Ausgabe von Aktien |
41 | 41 | 41 | ||||
| Anteilsbasierte Vergütung |
(5.437) | (5.437) | (5.437) | ||||
| Stand 31.12.2020 | 3.462 | 587.135 | 103.063 | (857) | (688.338) | 4.465 | 4.465 |
| Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Sonstige Rücklagen | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | Übrige Rücklagen |
Rücklage aus Währungsumrech nungsdifferenzen |
Verlust vortrag |
Summe | Summe Eigenkapital |
||
| Stand 1.1.2019 | 3.421 | 587.135 | 71.555 | (263) | (423.431) | 238.417 | 238.417 |
| Konzernverlust | (121.265) | (121.265) | (121.265) | ||||
| Sonstiges Ergebnis |
(801) | (801) | (801) | ||||
| Konzern Gesamtergebnis |
- | - | - | (801) | (121.265) | (122.066) | (122.066) |
| Anteilsbasierte Vergütung |
36.945 | 36.945 | 36.945 | ||||
| Stand 31.12.2019 | 3.421 | 587.135 | 108.500 | (1.064) | (544.696) | 153.296 | 153.296 |
zum Konzernabschluss per 31. Dezember 2020
Die AUTO1 Group (im Folgenden auch "AUTO1" oder "Konzern" genannt) besteht aus der Muttergesellschaft AUTO1 Group SE, München, Deutschland (im Folgenden auch "AUTO1 SE" oder "Gesellschaft" genannt), und ihren direkten und indirekten Tochterunternehmen. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts München unter der Handelsregisternummer 241031B eingetragen. Die Adresse der Gesellschaft lautet Bergmannstraße 72, 10961 Berlin, Deutschland.
Die AUTO1 Group ist ein europaweit tätiger Online-Marktplatz für den Verkauf von Gebrauchtwagen an Händler und Privatpersonen mit Geschäftsaktivitäten in über 30 Ländern. AUTO1 arbeitet mit mehr als 89.000 aktiven Handelspartnern zusammen. Im Jahr 2020 wurden über AUTO1 mehr als 457.000 Fahrzeuge in über 30 europäischen Ländern verkauft.
Der Vorstand der AUTO1 hat den vorliegenden Konzernabschluss der AUTO1 Group zum und für das am 31. Dezember 2020 endende Geschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards ("IFRS") und den vom IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) herausgegebenen Interpretationen, wie sie von der Europäischen Union ("EU") übernommen wurden und in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt.
Der Konzernabschluss der AUTO1 SE für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2020 enthält gemäß § 315e des Handelsgesetzbuchs ("HGB") auch zusätzliche Angaben, die auf den Anforderungen des deutschen Handelsrechts beruhen.
Der Konzernabschluss wird in EURO, der funktionalen Währung der Gesellschaft, aufgestellt. Alle Beträge werden in Tausend Euro (TEUR) angegeben, sofern nicht anders vermerkt. Bei der Summierung von Einzelbeträgen oder Prozentangaben können Rundungsdifferenzen auftreten.
Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzerngesamtergebnisrechnung bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sowie sonstigem Ergebnis, die Konzernbilanz, die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung, die Konzernkapitalflussrechnung und den Konzernanhang zum Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 sowie Vergleichszahlen für das am 31. Dezember 2019 endende Geschäftsjahr.
Der Konzernabschluss wurde am 13. April 2021 vom Vorstand der AUTO1 Group SE genehmigt.
Der Konzernabschluss wurde nach dem Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenprinzip (historische Kosten) aufgestellt, mit Ausnahme der anteilsbasierten Vergütung und der derivativen finanziellen Verbindlichkeit.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den IFRS erfordert vom Vorstand Beurteilungen, Schätzungen und Annahmen, die sich auf die Anwendung der Rechnungslegungsgrundsätze und die ausgewiesenen Beträge von Vermögenswerten, Verbindlichkeiten, Erträgen und Aufwendungen auswirken. Die tatsächlichen Ergebnisse in Einzelfällen können von diesen Schätzungen abweichen.
Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen werden laufend überprüft. Überarbeitungen von Schätzungen werden prospektiv erfasst.
Die nachstehenden Beurteilungen bei der Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen haben die größten Auswirkungen auf die im Konzernabschluss ausgewiesenen Beträge:
Bei den folgenden Annahmen und Schätzungsunsicherheiten besteht ein erhebliches Risiko, dass sie zu einer wesentlichen Anpassung innerhalb des nächsten Geschäftsjahres führen:
Grundsätzlich wendet AUTO1 neue und überarbeitete IFRS-Vorschriften erst ab dem Zeitpunkt an, zu dem sie verpflichtend anzuwenden sind. Der Konzern hat in der jährlichen Berichtsperiode ab 1. Januar 2020 die folgenden Standards und Änderungen erstmalig angewandt:
Die oben aufgelisteten Änderungen hatten keine Auswirkung auf Vorjahresangaben und im laufenden Jahr erfasste Beträge und es wird davon ausgegangen, dass sie keinen wesentlichen Einfluss auf zukünftige Berichtsperioden haben werden, ausgenommen der Änderungen an IFRS 16.
IFRS 16 enthält Regelungen hinsichtlich der Abbildung bei Änderungen von Leasingzahlungen (u. a. Mietzugeständnisse) beim Leasingnehmer. Der Leasingnehmer hat grundsätzlich für jeden Mietvertrag zu prüfen, ob die gewährten Mietzugeständnisse Änderungen des Leasingverhältnisses darstellen, und hat eine daraus resultierende Neubewertung der Leasingverbindlichkeit vorzunehmen.
Die Änderung von IFRS 16 gewährt bei Inanspruchnahme eine praktische Erleichterung. Diese ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft und zeitlich befristet. Durch die Erleichterung braucht der Leasingnehmer im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie gewährte Mietzugeständnisse nicht nach den Regelungen für Änderungen des Leasingverhältnisses zu bilanzieren, sondern so, als wären es keine Änderungen des Leasingverhältnisses.
Die Änderungen sind auf jährliche Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juni 2020 beginnen. Eine frühere Anwendung ist erlaubt. Die in der Gesamtergebnisrechnung für den Berichtszeitraum erfassten Mietvergünstigungen beliefen sich auf TEUR 966 und beziehen sich hauptsächlich auf Mietverträge für Büroräume.
Verschiedene neue Rechnungslegungsstandards und Interpretationen wurden veröffentlicht, sind jedoch für Berichtsperioden zum 31. Dezember 2020 nicht verpflichtend und wurden vom Konzern nicht vorzeitig angewendet. Die Auswirkungen dieser neuen Regelungen auf die laufende oder auf künftige Berichtsperioden werden vom Konzern als nicht wesentlich angesehen.
Die unten aufgeführten Rechnungslegungsgrundsätze wurden von den Konzerngesellschaften für alle in diesem Konzernabschluss dargestellten Zeiträume einheitlich angewendet, ausgenommen wie in den entsprechenden Grundsätzen erläutert.
Die Darstellung in der Konzernbilanz unterscheidet zwischen kurz- und langfristigen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden als kurzfristig eingestuft, wenn sie voraussichtlich innerhalb eines Jahres oder innerhalb eines längeren und normalen Geschäftsablaufs realisiert oder beglichen werden. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten und ähnliche Verpflichtungen werden im Allgemeinen als langfristige Posten dargestellt.
Der Konzern bezieht derzeit 60 Tochterunternehmen in den Konsolidierungskreis ein. Tochterunternehmen sind Unternehmen, die vom Konzern beherrscht werden. Der Konzernabschluss umfasst die Abschlüsse der Tochterunternehmen ab dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung beginnt, bis zum Zeitpunkt, an dem die Beherrschung endet. Eine Muttergesellschaft beherrscht ein Tochterunternehmen, wenn sie die Verfügungsgewalt über das Tochterunternehmen besitzt, eine Chance bzw. ein Risiko im Hinblick auf die variablen Rückflüsse aus dem Tochterunternehmen hat und in der Lage ist, die Höhe der variablen Rückflüsse auf der Grundlage von Stimm- oder anderen Rechten zu beeinflussen.
Die Abschlüsse der konsolidierten Tochterunternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden zum Berichtsstichtag des Konzernabschlusses und nach einheitlichen Erfassungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Alle konzerninternen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie Zahlungsströme aus Transaktionen zwischen konsolidierten Unternehmen werden im Laufe des Konsolidierungsprozesses eliminiert. Änderungen der Kapitalbeteiligungen an Tochterunternehmen des Konzerns, die die prozentuale Beteiligung der Muttergesellschaft ohne Verlust der Beherrschung verringern oder erhöhen, werden als Eigenkapitaltransaktionen zwischen Eigentümern erfasst.
Die in den Abschlüssen der einzelnen Unternehmen des Konzerns enthaltenen Posten werden unter Verwendung der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen tätig ist (die "funktionale Währung"), bewertet. Der Konzernabschluss wird in EURO, der Darstellungswährung der AUTO1 Group SE, aufgestellt.
Transaktionen in Fremdwährungen werden mit dem Wechselkurs der funktionalen Währung zum Transaktionszeitpunkt umgerechnet. Wechselkursgewinne und -verluste, die sich aus der Abwicklung solcher Transaktionen und aus der Umrechnung von monetären Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen zu den Wechselkursen am Jahresende ergeben, werden im Allgemeinen in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von ausländischen Geschäftsbetrieben (von denen keiner die Währung eines Hochinflationslandes hat), deren funktionale Währung von der Darstellungswährung abweicht, wird wie folgt in die Darstellungswährung umgerechnet:
Aufwendungen zu den Zeitpunkten der Transaktionen umgerechnet), und
• alle sich daraus ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden im sonstigen Ergebnis erfasst.
Bei der Konsolidierung werden Wechselkursdifferenzen, die sich aus der Umrechnung von Nettoinvestitionen in Fremdwährung ergeben, im sonstigen Ergebnis erfasst.
Bei vollständigem oder teilweisen Abgang eines ausländischen Geschäftsbetriebs, der zum Verlust der Beherrschung, des maßgeblichen Einflusses oder der gemeinschaftlichen Führung führt, wird der in Zusammenhang mit diesem ausländischen Geschäftsbetrieb bis zu diesem Zeitpunkt kumuliert in der Währungsumrechnungsrücklage erfasste Betrag in den Gewinn oder Verlust als Teil des Abgangserfolgs umgegliedert. Bei nur teilweisem Abgang, ohne Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens, das einen ausländischen Geschäftsbetrieb umfasst, wird der entsprechende Teil der kumulierten Umrechnungsdifferenz den nicht beherrschenden Anteilen zugeordnet.
Der Euro ist die funktionale Währung der Unternehmen im Konsolidierungskreis, die primär im europäischen Währungsraum geschäftlich tätig sind.
Die wichtigsten Umrechnungseffekte resultieren aus ausländischen Geschäftsbetrieben mit den folgenden funktionalen Währungen:
| Schlusskurs zum |
Durchschnittskurs für das Geschäftsjahr |
||||
|---|---|---|---|---|---|
| Fremdwährung pro EUR |
31. Dez. 2020 |
31. Dez. 2019 |
2020 | 2019 | |
| SEK | 10,03 | 10,45 | 10,49 | 10,58 | |
| USD | 1,23 | 1,12 | 1,14 | 1,12 |
Die immateriellen Vermögenswerte werden beim Erstansatz zu Anschaffungskosten bewertet und anschließend über die Nutzungsdauer von drei Jahren linear abgeschrieben.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und Wertminderungsverluste angesetzt. Die Anschaffungskosten von Sachanlagen bestehen aus direkt der Anschaffung zurechenbaren Aufwendungen, die anfallen, um die Anlage in einen betriebsfähigen Zustand zu bringen. Nachträgliche Anschaffungskosten, einschließlich der Kosten für Reparatur und Wartung, werden nur dann als Teil der Anschaffungskosten des Vermögenswerts oder gegebenenfalls als separater Vermögenswert verbucht, wenn es wahrscheinlich ist, dass der Konzern den zukünftigen wirtschaftlichen Nutzen behält und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig bestimmt werden können. Alle anderen Ausgaben (z. B. für laufende Reparatur- und Instandhaltungskosten) werden beim Anfall aufwandswirksam erfasst.
Die Abschreibung von Sachanlagen wird auf linearer Basis über die folgenden Nutzungsdauern berechnet:

Zusätzlich zur planmäßigen Abschreibung wird eine Werthaltigkeitsprüfung durchgeführt und bei Bedarf eine Wertminderung verbucht, wenn es relevante Ereignisse oder Änderungen der Umstände gibt, die auf eine mögliche Wertminderung der Sachanlagen hindeuten.
Sachanlagen werden entweder zum Zeitpunkt der Veräußerung ausgebucht oder wenn festgestellt wird, dass kein wirtschaftlicher Nutzen mehr aus diesen Posten erwächst. Gewinne oder Verluste aus Veräußerungen oder Stilllegungen werden in der Periode, in der sie anfallen, erfolgswirksam erfasst.
Die Restbuchwerte und die geschätzte Nutzungsdauer sowie die Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst.
Ein Vertrag ist ein oder enthält einen Leasingvertrag, wenn er ein Recht auf die Kontrolle der Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt überträgt. Im Konzern beziehen sich solche Verträge vor allem auf das Leasing von Immobilien und Fahrzeugen, bei denen ein Konzernunternehmen als Leasingnehmer auftritt. Diese Verträge werden als Nutzungsrechte ("right-of-use assets") unter den Sachanlagen und als Leasingverbindlichkeiten ausgewiesen.
Die Leasingverbindlichkeit, welche in den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen wird, wird beim Erstansatz zum Barwert der zum Zeitpunkt des Leasingbeginns nicht gezahlten Leasingzahlungen bewertet, die mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz ("incremental borrowing rate") des Konzerns abgezinst werden. Bei der Folgebewertung wird der Betrag der Leasingverbindlichkeit um den Zinsaufwand für die Leasingverbindlichkeit erhöht und um die geleisteten Leasingzahlungen verringert. Die Leasingverbindlichkeit wird neu bewertet, wenn sich die künftigen Leasingzahlungen aufgrund einer Änderung eines Index oder Zinssatzes ändern, wenn sich die Schätzung des Betrags ändert, der im Rahmen einer etwaigen Restwertgarantie voraussichtlich zu zahlen ist, oder wenn sich die Einschätzung ändert, ob eine Kauf- oder Verlängerungsoption mit hinreichender Sicherheit ausgeübt wird oder eine Kündigungsoption mit hinreichender Sicherheit nicht ausgeübt wird. Leasingzahlungen in Bezug auf die Kapitalrückzahlungen und Zinszahlungen werden in der Kapitalflussrechnung als Finanzierungsaktivitäten klassifiziert.
Das Nutzungsrecht wird beim Erstansatz zu den Anschaffungskosten bewertet, die sich aus dem Betrag der Leasingverbindlichkeit, den vor oder zu Beginn des Leasingvertrags geleisteten Zahlungen, den Wiederherstellungskosten und den anfänglichen direkten Kosten zusammensetzen, abzüglich erhaltener Anreize bei Vertragsabschluss, und bei Folgebewertungen zu fortgeführten Anschaffungskosten, d. h. abzüglich kumulierter Abschreibungen und sonstiger Wertminderungen und bereinigt um bestimmte Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit.
Wenn eine geleaste Immobilie untervermietet wird, werden die Unter-Leasingverträge entweder als Operating-Leasingverhältnis oder als Finanzierungsleasing eingestuft, wobei die Übertragung von Risiken und Nutzen in Bezug auf das Nutzungsrecht aus dem Haupt-Leasingvertrag bewertet wird.
Der Konzern hat bei der Bestimmung der Laufzeit einiger Leasingverträge, bei denen er als Leasingnehmer auftritt und die Verlängerungsoptionen enthalten, Beurteilungen vorgenommen. Die Beurteilung der Frage, ob der Konzern mit angemessener Sicherheit solche Optionen ausüben kann, wirkt sich auf die Laufzeit des Leasingvertrages aus und damit auf die Höhe der ausgewiesenen Leasingverbindlichkeiten und Nutzungsrechte.
Die Vorräte des Konzerns bestehen aus Gebrauchtwagen. Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungsoder Herstellungskosten oder dem Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungskosten für den Fahrzeugbestand werden durch Einzelbewertung ("specific identification") ermittelt. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Verkaufspreis abzüglich der ggf. anfallenden Kosten für Fertigstellung und Reparatur, falls nötig, sowie Veräußerung der Fahrzeuge. Die Verkaufspreise werden aus historischen Daten und Trends, wie z. B. Verkaufspreis und Lagerumschlagzeiten ähnlicher Fahrzeuge, sowie aus unabhängigen Marktquellen abgeleitet. In jedem Berichtszeitraum verbucht der Konzern im Materialaufwand alle notwendigen Anpassungen, um den Fahrzeugbestand zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten oder Nettoveräußerungswert auszuweisen. Falls sich die geschätzten Autoverkaufspreise erheblich ändern oder die Nachfrage nach Gebrauchtwagen zurückgeht, könnten erhebliche Anpassungen erforderlich werden, um die Vorräte zum Nettoveräußerungswert auszuweisen.
Der Konzern teilt die Fahrzeuge hierbei in Cluster ein, welche anhand des Einkauflandes, des Motortypen, der Größe des Motors, der Verweildauer im Bestand und des Kaufpreises bestimmt werden. Für die jeweiligen Cluster bestimmt der Konzern die potenziell erzielbaren Margen anhand von historischen und Ist-Daten. Ergibt sich aus der Analyse eine negative Marge, die auf einen potenziellen Verlust hindeutet bzw. auf einem tatsächlichen Wertverlust schließen lässt, da das Fahrzeug zum Bewertungszeitpunkt bereits mit einer negativen Marge veräußert wurde, muss eine Anpassung vorgenommen werden. Für die Autos des Retailgeschäfts werden zusätzlich die Kosten für die Aufbereitung berücksichtigt.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und ausgegebene Schuldinstrumente werden ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind, angesetzt. Alle anderen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst, wenn das Unternehmen Vertragspartei nach den Vertragsbestimmungen des Instruments wird.
Beim Erstansatz bewertet der Konzern einen finanziellen Vermögenswert zu seinem beizulegenden Zeitwert zuzüglich – im Falle von finanziellen Vermögenswerten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden – der Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb des finanziellen Vermögenswertes zugeordnet werden können. Die Transaktionskosten eines finanziellen Vermögenswertes, der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet wird, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente wird beim Erstansatz zum Transaktionspreis bewertet.
Bei der erstmaligen Erfassung wird ein finanzieller Vermögenswert wie folgt eingestuft und bewertet:
Finanzielle Vermögenswerte werden nach der erstmaligen Erfassung nicht reklassifiziert, es sei denn, der Konzern ändert sein Geschäftsmodell zur Steuerung der finanziellen Vermögenswerte. In diesem Fall werden alle betroffenen finanziellen Vermögenswerte am ersten Tag der Berichtsperiode reklassifiziert, die auf die Änderung des Geschäftsmodells folgt.
Ein finanzieller Vermögenswert wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und er nicht als FVTPL designiert wurde:
Ein Schuldinstrument wird zu FVOCI designiert, wenn beide der folgenden Bedingungen erfüllt sind und es nicht als FVTPL designiert wurde
• Es wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl im Halten finanzieller Vermögenswerte zur Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch im Verkauf finanzieller Vermögenswerte besteht, und
• seine Vertragsbedingungen führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen.
Beim erstmaligen Ansatz eines Eigenkapitalinvestments, das nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der Konzern unwiderruflich wählen, Folgeänderungen im beizulegenden Zeitwert des Investments im sonstigen Ergebnis zu zeigen. Diese Wahl wird einzelfallbezogen für jedes Investment getroffen.
Alle finanziellen Vermögenswerte, die nicht zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI bewertet werden, werden zu FVTPL bewertet. Im Geschäftsjahr wurden bei AUTO1 keine finanziellen Vermögenswerte zu FVTPL klassifiziert. Bei der erstmaligen Erfassung kann der Konzern unwiderruflich entscheiden, finanzielle Vermögenswerte, die ansonsten die Bedingungen für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zu FVOCI erfüllen, zu FVTPL zu designieren, wenn dies dazu führt, ansonsten auftretende Rechnungslegungsanomalien ("accounting missmatch") zu beseitigen oder signifikant zu verringern.
Innerhalb der AUTO1 Group bestehen die finanziellen Vermögenswerte aus den Posten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Kautionen.
Der Konzern trifft eine Einschätzung der Ziele des Geschäftsmodells, in dem der finanzielle Vermögenswert gehalten wird, auf einer Portfolio-Ebene, da dies am besten die Art, wie das Geschäft gesteuert und Informationen an das Management gegeben werden, widerspiegelt. Die zu berücksichtigenden Informationen schließen ein:
das Konzernmanagement berichtet werden
Finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten oder verwaltet werden und deren Wertentwicklung anhand des beizulegenden Zeitwertes beurteilt wird, werden zu FVTPL bewertet.
Für Zwecke dieser Einschätzung ist der "Kapitalbetrag" definiert als beizulegender Zeitwert des finanziellen Vermögenswertes beim erstmaligen Ansatz. "Zins" ist definiert als Entgelt für den Zeitwert des Geldes und für das Ausfallrisiko, das mit dem über einen bestimmten Zeitraum ausstehenden Kapitalbetrag verbunden ist, sowie für andere grundlegende Kreditrisiken, Kosten (zum Beispiel Liquiditätsrisiko und Verwaltungskosten) und eine Gewinnmarge.
Bei der Einschätzung, ob die vertraglichen Zahlungsströme ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den Kapitalbetrag sind, berücksichtigt der Konzern die vertraglichen Vereinbarungen des Instruments. Dies verlangt eine Einschätzung, ob der finanzielle Vermögenswert eine vertragliche Vereinbarung enthält, die den Zeitpunkt oder den Betrag der vertraglichen Zahlungsströme ändern könnte, sodass diese nicht mehr diese Bedingungen erfüllen. Bei der Beurteilung berücksichtigt der Konzern:
Eine vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeit steht im Einklang mit dem Kriterium der ausschließlichen Zins- und Tilgungszahlungen, wenn der Betrag der vorzeitigen Rückzahlung im Wesentlichen nicht geleistete Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag umfasst, wobei angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages enthalten sein kann.
Zusätzlich wird eine Bedingung für einen finanziellen Vermögenswert, der gegen einen Auf- oder Abschlag gegenüber dem vertraglichen Nennbetrag erworben worden ist, die es erlaubt oder erfordert, eine vorzeitige Rückzahlung zu einem Betrag, der im Wesentlichen den vertraglichen Nennbetrag plus aufgelaufener (jedoch nicht gezahlter) Vertragszinsen (die ein angemessenes Entgelt für die vorzeitige Beendigung des Vertrages beinhalten können) darstellt, zu leisten, als im Einklang mit dem Kriterium behandelt, sofern der beizulegende Zeitwert der vorzeitigen Rückzahlungsmöglichkeit zu Beginn nicht signifikant ist.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen alle bargeldbezogenen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der Investition eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Dazu gehören hauptsächlich Bankguthaben und Kassenbestand. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Der Konzern bilanziert Wertberichtigungen für erwartete Kreditverluste (ECL) für:
Der Konzern bemisst im Geschäftsjahr aufgrund von Wesentlichkeit keine Wertberichtigungen für den erwarteten 12 Monats-Kreditverlust, da dies lediglich den Posten der Bankguthaben betrifft. AUTO1 unterhält ausschließlich Geschäftsbeziehungen zu Hausbanken mit sehr guter Bonität.
Bei der Festlegung, ob das Ausfallrisiko eines finanziellen Vermögenswertes seit der erstmaligen Erfassung signifikant angestiegen ist, und bei der Schätzung von erwarteten Kreditverlusten berücksichtigt der Konzern angemessene und belastbare Informationen, die relevant und ohne unangemessenen Zeit- und Kostenaufwand verfügbar sind. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Informationen und Analysen, die auf vergangenen Erfahrungen des Konzerns und fundierten Einschätzungen, inklusive zukunftsgerichteter Informationen, beruhen. Grundsätzlich geht der Konzern bei finanziellen Vermögenswerten von einem signifikanten Anstieg des Kreditrisikos aus, wenn finanzielle Vermögenswerte mehr als 30 Tage überfällig sind. Der Konzern betrachtet einen finanziellen Vermögenswert als ausgefallen, wenn der finanzielle Vermögenswert mehr als 90 Tage überfällig ist.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, bei denen die Einbringlichkeit als gering eingestuft wird oder die wertgemindert sind (z. B. bei Insolvenz des Händlers), gelten als uneinbringlich. Solche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden wertberichtigt und abgeschrieben. Die Abschreibung stellt eine Ausbuchung dar, bei der der Bruttobuchwert solcher Forderungen um den entsprechenden, zuvor auf dem Wertberichtigungskonto verbuchten Betrag vermindert wird. Abgeschriebene Forderungen können im Einklang mit den Mahnverfahren des Konzerns weiterhin eingezogen werden.
Der Konzern sieht kein wesentliches Ausfallrisiko für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, da die tatsächliche Rechnungsstellung erst zum Zeitpunkt des Zahlungseingang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt. Bis zum Zeitpunkt des Zahlungseingangs für die Forderungen hat der Konzern eine Zahlungsaufforderung gegenüber den Händlern, der einer Vertragsverbindlichkeit des Konzerns zur Erfüllung seiner Verpflichtung zur Übergabe des Fahrzeugs bei Zahlungseingang gegenübersteht.
Die Erfassung der ECLs für alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte erfolgt in zwei Stufen:
Da alle sonstigen finanziellen Vermögenswerte des Konzerns von grundsätzlich hoher Kreditqualität sind und der Bruttobuchwert der entsprechenden Vermögenswerte gering ist, führt die Anwendung des oben genannten Prinzips nicht zu wesentlichen Wertminderungen.
Der Konzern bucht die finanziellen Vermögenswerte aus, wenn die vertraglichen Rechte auf die Zahlungsströme aus den Vermögenswerten auslaufen oder wenn die Rechte auf den Erhalt der Zahlungsströme in einer Transaktion übertragen werden, bei der im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum an den finanziellen Vermögenswerten übertragen werden. Der Konzern bucht eine finanzielle Verbindlichkeit aus, wenn ihre vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, aufgehoben oder abgelaufen sind.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert erfasst, im Falle von finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.
Finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als solche klassifiziert, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert oder die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, soweit sie nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden müssen. Wenn zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten eingebettete Derivate enthalten, die nicht eng mit dem Basisinstrument verbunden sind, werden diese eingebetteten Derivate getrennt und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst.
Zinsaufwendungen für finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, werden im Gewinn oder Verlust nach der Effektivzinsmethode verbucht.
Diese Beträge stellen Verbindlichkeiten für Lieferungen und Leistungen dar, die dem Konzern vor Ende des Geschäftsjahres erbracht wurden und noch nicht bezahlt sind. Die Beträge sind nicht abgesichert und werden in der Regel innerhalb von 30 Tagen nach der Erfassung bezahlt. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden als kurzfristige Schulden erfasst, es sei denn, die Zahlung ist nicht innerhalb von zwölf Monaten nach dem Berichtszeitraum fällig. Sie werden beim Erstansatz zum beizulegenden Zeitwert abzgl. Transaktionskosten ausgewiesen und in der Folgebewertung anhand der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst.
Finanzierungsverbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert abzüglich entstandener Transaktionskosten ausgewiesen. Finanzierungsverbindlichkeiten werden in der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten erfasst. Jeder Differenzbetrag zwischen dem Auszahlungsbetrag (abzüglich Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird anhand der Effektivzinsmethode erfolgswirksam über die Laufzeit der Kredite erfasst. Gebühren und direkt zurechenbare Ausgaben, die bei der Einrichtung von Kreditfazilitäten gezahlt werden, werden in dem Maße im Aufwand erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass die Fazilität ganz oder teilweise in Anspruch genommen wird. In diesem Fall wird die Gebühr über die Dauer der Kreditfazilität erfasst. Wenn zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Finanzierungsverbindlichkeiten eingebettete Derivate enthalten, die nicht eng mit dem Basisinstrument verbunden sind, werden diese eingebetteten Derivate getrennt und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst.
Finanzierungsverbindlichkeiten werden aus der Bilanz ausgebucht, wenn die im Vertrag festgelegte Verpflichtung erfüllt, aufgehoben oder abgelaufen ist.
Finanzierungsverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeit klassifiziert, es sei denn, der Konzern hat ein uneingeschränktes Recht, die Rückzahlung der Verbindlichkeit für mindestens zwölf Monate nach dem Berichtszeitraum aufzuschieben.
Wenn ein Unternehmen eine Anleihe ausgibt, muss es diese im ersten Schritt als Eigen- oder Fremdkapitalinstrument klassifizieren. Eine Wandelanleihe ist ein Eigenkapitalinstrument, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
ii. zum Austausch von finanziellen Vermögenswerten oder finanziellen Verbindlichkeiten mit einem anderen Unternehmen zu Bedingungen, die für den Emittenten potenziell nachteilig sind.
• Wenn das Instrument in Eigenkapitalinstrumenten des Emittenten beglichen wird oder werden kann, handelt es sich um:
i. ein Nicht-Derivat, das keine vertragliche Verpflichtung des Emittenten zur Lieferung einer variablen Anzahl von Eigenkapitalinstrumenten enthält, oder
ii. ein Derivat, das nur durch den Austausch eines festen Betrags an flüssigen Mitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten gegen eine feste Anzahl eigener Eigenkapitalinstrumente durch den Emittenten erfüllt wird ("fixed for fixed Kriterium").
Rückstellungen werden für gegenwärtige faktische Verpflichtungen aus vergangenen Ereignissen gebildet, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden, vorausgesetzt, dass eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtungen möglich ist.
Wird der Mittelabfluss zur Tilgung einer Rückstellung nach Ablauf eines Jahres erwartet, wird die Rückstellung zum Barwert des erwarteten Mittelabflusses erfasst. Erstattungsforderungen von Dritten werden in der Bilanz separat ausgewiesen, wenn deren Realisierung so gut wie sicher ist.
Verbindlichkeiten für Löhne und Gehälter, einschließlich nicht-monetärer Leistungen, Jahresurlaub und aufgelaufener Krankheitstage, die voraussichtlich innerhalb von 12 Monaten nach Ende der Periode, in der die Mitarbeiter die damit verbundenen Leistungen erbringen, vollständig beglichen werden, werden für die Leistungen der Mitarbeiter bis zum Ende der Berichtsperiode erfasst und mit den Beträgen bewertet, die bei der Begleichung der Verbindlichkeiten voraussichtlich gezahlt werden. Die Verbindlichkeiten werden in der Bilanz als kurzfristige Verpflichtungen für Leistungen an Arbeitnehmer unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses sind zahlbar, wenn das Beschäftigungsverhältnis vom Konzern vor dem normalen Renteneintrittsdatum beendet wird oder wenn ein Mitarbeiter im Austausch für diese Leistungen freiwillig ausscheidet. Der Konzern erfasst Leistungen aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses zu dem früheren der folgenden Zeitpunkte: (a) wenn der Konzern das Angebot dieser Leistungen nicht mehr zurückziehen kann; und (b) wenn das Unternehmen Kosten für eine Restrukturierung erfasst, die in den Anwendungsbereich von IAS 37 fällt und die Zahlung von Leistungen aus Anlass der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses beinhaltet. Im Falle eines Angebots zur Förderung des freiwilligen Ausscheidens werden die Leistungen aus Anlass der Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses auf der Grundlage der Anzahl der Mitarbeiter, die das Angebot voraussichtlich annehmen werden, bemessen. Leistungen, die mehr als zwölf Monate nach dem Ende des Berichtszeitraums fällig werden, werden auf den Barwert abgezinst.
Die anteilsbasierten Vergütungen des Konzerns bestanden im Vorjahr aus anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich, die im laufenden Geschäftsjahr in anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente reklassifiziert wurden. Der Ausgleich hängt von einem Liquidationsereignis ab und die Unverfallbarkeit der Leistungen unterliegt dienstbezogenen Ausübungsbedingungen.
Der beizulegende Zeitwert des an die Mitarbeiter zu zahlenden Betrags der anteilsbasierten Vergütungen mit Barausgleich wurde in den Vorjahren als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung der Rückstellungen über den Zeitraum, in dem die Mitarbeiter einen uneingeschränkten Anspruch auf Zahlung erhalten, erfasst. Die Rückstellung wurde zum jeweiligen Berichtsstichtag und am entsprechenden Erfüllungsstichtag neu bewertet. Alle Änderungen des beizulegenden Zeitwertes der Rückstellung wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Personalaufwand erfasst.
Der beizulegende Zeitwert am Tag der Gewährung der anteilsbasierten Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente wird als Aufwand mit einer entsprechenden Erhöhung des Eigenkapitals über den Zeitraum erfasst, in dem die Arbeitnehmer einen uneingeschränkten Anspruch auf die Eigenkapitalinstrumente erwerben. Der als Aufwand erfasste Betrag wird angepasst, um die Anzahl der Eigenkapitalinstrumente widerzuspiegeln, für die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen erwartungsgemäß erfüllt werden, sodass der letztlich als Aufwand erfasste Betrag auf der Anzahl der Eigenkapitalinstrumente basiert, die die entsprechenden Dienstbedingungen und marktunabhängigen Leistungsbedingungen am Ende des Erdienungszeitraums erfüllen.
Die Anteilseigner der Gesellschaft vereinbarten durch Beschluss vom 28.10.2016 im Rahmen ihrer Aktionärsvereinbarung, die Gesellschaft von den Kosten der anteilsbasierten Vergütung, die im Falle eines Liquiditätsereignisses anfallen, vollständig freizustellen. Der Konzern hat festgestellt, dass diese Vereinbarung der Definition eines finanziellen Vermögenswertes entspricht, und weist daher in den Vorjahren eine Forderung aus. Die Forderung wird nach den gleichen Grundsätzen wie die entsprechende Rückstellung bewertet. Die Änderungen werden im Eigenkapital unter den sonstigen Rücklagen ausgewiesen, da es sich um eine Transaktion mit Anteilseignern in dieser Eigenschaft handelt. Aufgrund der Reklassifizierung im Geschäftsjahr wurde die Forderung gegen die Gesellschafter vollständig ausgebucht (für Details siehe Anhangangabe 6.11).
Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die sich aus vergangenen Ereignissen ergeben und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser zukünftiger Ereignisse, die nicht vollständig durch den Konzern kontrolliert werden können, bestätigt wird. Darüber hinaus können Eventualverbindlichkeiten gegenwärtige Verpflichtungen sein, die sich aus vergangenen Ereignissen ergeben, die jedoch nicht in der Bilanz ausgewiesen werden, da es nicht wahrscheinlich ist, dass ein Mittelabfluss erforderlich ist, um die Verpflichtung zu erfüllen, oder die Höhe der Verpflichtung nicht mit ausreichender Verlässlichkeit bewertet werden kann. Solche Eventualverbindlichkeiten werden gemäß IAS 37 nicht in der Bilanz erfasst, sondern im Anhang offengelegt.
Stamm- und Vorzugsaktien werden als Eigenkapital klassifiziert. Zusätzliche Kosten, die direkt der Ausgabe neuer Anteile oder Optionen zugeordnet werden können, werden direkt im Eigenkapital abzüglich Steuern unter dem Posten ausgewiesen. Wenn eine Konzerngesellschaft Eigenkapitalinstrumente der Gesellschaft erwirbt, beispielsweise im Rahmen eines Anteilsrückkaufs oder eines anteilsbasierten Vergütungsplans, wird das gezahlte Entgelt, einschließlich aller direkt zurechenbaren zusätzlichen Kosten (nach Ertragsteuern), von dem auf die Eigentümer entfallenden Eigenkapital als eigene Anteile abgezogen, bis die Anteile annulliert oder neu ausgegeben werden. Wenn solche Anteile nachfolgend erneut ausgegeben werden, wird jedes erhaltene Entgelt nach Abzug aller direkt zurechenbaren zusätzlichen Transaktionskosten und der damit verbundenen Ertragsteuereffekte in dem auf die Eigentümer entfallenden Eigenkapital berücksichtigt. Für Details siehe Anhangangabe 6.10 Eigenkapital.
Umsatzerlöse werden realisiert, wenn ein Kunde die Verfügungsgewalt über die zugesagten Güter oder Dienstleistungen erhält, und zwar in Höhe des Betrags, den das Unternehmen im Austausch für diese Güter oder Dienstleistungen erwartet.
Der Konzern verkauft die von privaten Verkäufern erworbenen Gebrauchtwagen durch Online-Auktionen an Händler. Der entsprechende Umsatzerlös wird nach erfolgreichem Abschluss einer Auktion erfasst, sofern der Händler alle vertraglichen Verpflichtungen (wie z. B. die Überweisung der Zahlung oder den Abschluss eines Finanzierungsvertrages) erfüllt. Die verkauften Fahrzeuge unterliegen keinem Rückgaberecht.
Die Fahrzeuge werden zu einem festen Vertragspreis verkauft, der sich aus dem bei der Auktion erzielten Preis und allen anderen damit verbundenen Gebühren (Auktionsgebühren, Handlinggebühren für das Fahrzeug sowie den Dokumenten) zusammensetzt. Der Konzern kann jedoch bei Kundenbeschwerden Preisnachlässe für zukünftige Fahrzeugkäufe anbieten. Diese Preisnachlässe werden als Minderung der aktuellen Umsatzerlöse sowie der entsprechenden Vertragsverbindlichkeiten erfasst, sobald diese dem Kunden angeboten werden.
Der Händler kann wählen, das Fahrzeug selbst abzuholen oder liefern zu lassen. Da der Transport somit separat beauftragt werden kann, nachdem das Fahrzeug ersteigert wurde, stellt dieser eine separate Leistungsverpflichtung des Konzerns gegenüber dem Händler dar. Grundsätzlich erfolgt die Umsatzrealisation zeitraumbezogen, aus Wesentlichkeitsgründen erfasst der Konzern die Umsatzerlöse zeitpunktbezogen.
Umsatz- und andere Steuern der Kunden, die zum Zeitpunkt des Verkaufs im Auftrag von Regierungsbehörden erhoben werden, werden in den Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen sowie in den Materialaufwendungen nicht berücksichtigt.
Neben dem Erwerb von Gebrauchtwagen durch private Verkäufer (Customer to Business bzw. C2B) erwirbt der Konzern auch Gebrauchtwagen von gewerblichen Autohändlern (Remarketing). Entsprechend lässt sich der Bereich Merchant nach den Beschaffungskanälen der Gebrauchtwagen C2B und Remarketing auswerten.
Der Bereich Remarketing unterscheidet sich in der Beschaffung der Fahrzeuge von Customer to Business (C2B). Der Ankauf der Autos erfolgt nicht über das Filialen-Netzwerk des Konzerns. Bei den Verkäufern handelt es sich um gewerbliche Autohändler. Der Kauf wird über den Remarketing Channel des Konzerns abgewickelt. Nach Abschluss der Bewertung werden die Fahrzeuge zur Auktion angemeldet. Sofern sich der Verkäufer nicht für den Direktverkauf an AUTO1 entscheidet, teilt er AUTO1 den Mindestverkaufspreis mit, zu dem er bereit ist, das Fahrzeug in die Auktion zu geben.
Ein Kaufvertrag zwischen dem Verkäufer und AUTO1 über das Fahrzeug steht unter der aufschiebenden Bedingung der Annahme eines von einem Dritten im Rahmen einer Auktion abgegebenen Angebots. Wird im Rahmen der Auktion der Mindestverkaufspreis des Verkäufers oder ein höheres Kaufangebot erzielt, kauft AUTO1 das Fahrzeug vom Verkäufer. Wird kein Gebot zum Mindestverkaufspreis oder zu einem darüber liegenden Preis abgegeben, kommt kein Kaufvertrag zwischen dem Verkäufer und AUTO1 zustande. Falls der Konzern dem Verkäufer ein Angebot unter dem vom Verkäufer festgelegten Mindestverkaufspreis unterbreitet, kann der Verkäufer innerhalb von zwei Werktagen nach Beendigung der Auktion entscheiden, ob er dieses Angebot annimmt.
Die Verfügungsmacht an dem Fahrzeug geht erst auf den Käufer über, wenn AUTO1 die Zahlung des Kaufpreises erhält. AUTO1 trägt das Bestandsrisiko vom Zeitpunkt des Abschlusses der Auktion bis zur Übertragung der Kontrolle an den Käufer. AUTO1 trägt zudem die Hauptverantwortung für die Erfüllung des Leistungsversprechens, da der Kaufvertrag zwischen Käufer und AUTO1 abgeschlossen wird. Dem Kunden von AUTO1 ist der Ankaufskanal des Fahrzeuges grundsätzlich unbekannt. AUTO1 trägt die Hauptverantwortung im Zusammenhang mit Gewährleistungs- bzw. Servicefragen der Käufer und führt zudem jegliche Kommunikation mit diesen, sodass allein AUTO1 im Außenverhältnis zu den Käufern auftritt. Der Käufer geht daher davon aus, dass er das Fahrzeug von AUTO1 erwirbt. Darüber hinaus legt AUTO1 die Kriterien für die Bewertung der Fahrzeuge fest, validiert die Bewertung der Fahrzeuge, legt die Bedingungen der Auktion fest und genehmigt das Ergebnis der Auktion.
Der Konzern verkauft Fahrzeuge auch an Privatkunden. Die Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt erfasst, an dem das Fahrzeug an den Kunden übergeben wird. Die an Privatkunden verkauften Fahrzeuge unterliegen einem 14 tägigen Rückgaberecht. Die Bestimmungen des IFRS 15 zu variablen Gegenleistungen werden für die Bilanzierung der Rückgaberechte angewandt, d. h. AUTO1 erfasst Umsatzerlöse für die übertragenen Fahrzeuge in Höhe der Gegenleistung, auf die AUTO1 erwartungsgemäß Anspruch hat, d. h. ohne die Beträge, die AUTO1 dem Kunden für die zurückgegebenen Fahrzeuge voraussichtlich erstatten wird. In Höhe der Verpflichtung zur Rückerstattung werden eine Verbindlichkeit sowie ein Vermögenswert für das Recht auf das zurückzuerstattende Fahrzeug erfasst.
Die Ertragsteuern für den Berichtszeitraum entsprechen der Summe der tatsächlichen und der latenten Ertragssteuern.
Der tatsächliche Ertragsteueraufwand wird unter Anwendung der am Berichtsstichtag in den Ländern, in denen die AUTO1 Group tätig ist, geltenden Steuervorschriften berechnet. Bei der Beurteilung von Ertragsteuerpositionen sind Schätzungen erforderlich. Die Veranlagung durch die jeweiligen Steuerbehörden kann abweichend ausfallen. Die Ungewissheit wird dadurch berücksichtigt, dass ungewisse Steuerpositionen nur dann ausgewiesen werden, wenn die AUTO1 Group die Eintrittswahrscheinlichkeit auf mehr als 50% schätzt.
Tatsächliche Ertragsteuerschulden bzw. Ertragsteuererstattungsansprüche für die laufende Periode oder für frühere Perioden sind mit dem Betrag zu bewerten, in dessen Höhe eine Zahlung an die Steuerbehörde bzw. eine Erstattung der Steuerbehörde erwartet wird.
Latente Steuern werden in Übereinstimmung mit IAS 12 auf temporäre Differenzen zwischen den Buchwerten von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Konzernabschluss und der entsprechenden steuerlichen Basis erfasst. Darüber hinaus werden latente Steueransprüche (aktive latente Steuern) für steuerliche Verlustvorträge ausgewiesen. Latente Steuerverbindlichkeiten (passive latente Steuern) werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen ausgewiesen. Latente Steueransprüche werden für temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge in dem Umfang ausgewiesen, in dem es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft ein zu versteuerndes Ergebnis verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und/oder Verlustvorträge verwendet werden können.
Latente Steuern werden zu den Steuersätzen bewertet, die voraussichtlich für die Periode gelten, in der der Steueranspruch realisiert oder die Steuerverbindlichkeit beglichen wird.
Die Veränderung des Bestands der latenten Steuern wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, sofern sie sich auf Posten bezieht, die in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wurden. Wenn sich die Posten im Konzernabschluss direkt auf das Eigenkapital oder das sonstige Ergebnis ("other comprehensive income", OCI) beziehen, werden die entsprechenden latenten Steuern ebenfalls in diesen Posten ausgewiesen.
Latente Steuerschulden werden für alle zu versteuernden temporären Differenzen in Verbindung mit Anteilen an Tochterunternehmen, Zweigniederlassungen und assoziierten Unternehmen und Anteilen an gemeinsamen Vereinbarungen bilanziert, es sei denn, der zeitliche Verlauf der Umkehr der zu versteuernden temporären Differenzen kann gesteuert werden und es ist wahrscheinlich, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht auflöst.
Latente Steueransprüche und latente Steuerverbindlichkeiten werden saldiert ausgewiesen, wenn der Konzern ein einklagbares Recht zur Aufrechnung von laufenden Steuerforderungen mit laufenden Steuerverbindlichkeiten hat und die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten sich auf dasselbe Steuersubjekt beziehen und von derselben Steuerbehörde festgesetzt werden.
Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, zu dem am Bewertungsstichtag in einem geordneten Geschäftsvorfall im Hauptmarkt oder, wenn keiner vorhanden ist, im vorteilhaftesten Markt, zu dem der Konzern zu diesem Zeitpunkt Zugang hat, ein Vermögenswert verkauft oder eine Schuld übertragen werden würde. Der beizulegende Zeitwert einer Schuld spiegelt das Risiko der Nichterfüllung wider.
Sofern verfügbar ermittelt der Konzern den beizulegenden Zeitwert eines Finanzinstruments auf Basis notierter Preise auf einem aktiven Markt für dieses Instrument. Ein Markt wird dann als aktiv angesehen, wenn Transaktionen für den jeweiligen Vermögenswert oder die jeweilige Verbindlichkeit in ausreichender Frequenz und in ausreichendem Umfang stattfinden, sodass Preisinformationen fortlaufend zur Verfügung stehen.
Sofern keine notierten Preise auf einem aktiven Markt existieren, verwendet der Konzern Bewertungstechniken, die die Verwendung relevanter, beobachtbarer Inputfaktoren maximieren und die Verwendung nicht beobachtbarer Inputfaktoren minimieren. In die verwendete Bewertungstechnik fließen alle Faktoren ein, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung einer solchen Transaktion berücksichtigen würden.
Der Konzern bewertet die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes verwendeten Inputfaktoren anhand einer dreistufigen Hierarchie. Die Hierarchie gibt an, inwieweit die zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes verwendeten Inputfaktoren am Markt beobachtbar sind.
Inputfaktoren auf Stufe 1 sind unangepasste Preisnotierungen auf aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten.
Inputfaktoren auf Stufe 2 sind andere als die auf Stufe 1 genannten Marktpreisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit entweder unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind, einschließlich Preisnotierungen für ähnliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten, Preisnotierungen für identische oder ähnliche Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten auf Märkten, die nicht aktiv sind, sowie andere Inputfaktoren als Preisnotierungen, die für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit beobachtet werden können.
Inputfaktoren auf Stufe 3 sind Inputfaktoren, die für die Bewertung von Bedeutung sind, auf dem Markt nicht beobachtbar sind und die Einschätzungen des Vorstands über die Annahmen beinhalten, die die Marktteilnehmer bei der Preisfindung für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit verwenden würden (einschließlich Annahmen über das Risiko).
Wenn die zur Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes eines Vermögenswertes oder einer Schuld verwendeten Inputfaktoren in unterschiedliche Stufen der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden können, wird die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert in ihrer Gesamtheit der Stufe der Fair Value-Hierarchie zugeordnet, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bewertung insgesamt wesentlich ist.
Im Zusammenhang mit der Beurteilung der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert durch das Management zieht der Konzern einen unabhängigen externen Bewertungsexperten hinzu, der geeignete Bewertungstechniken anwendet und den beizulegenden Zeitwert von Vermögenswerten und Schulden bestimmt.
Der Konzern erfasst Umgruppierungen zwischen verschiedenen Stufen der Fair Value-Hierarchie zum Ende der Berichtsperiode, in der die Änderung eingetreten ist. Es fanden keine Umgruppierungen zwischen Stufen der Fair Value-Hierarchie statt.
Alle in diesem Abschluss angewandten Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert fallen in Stufe 3.
Über Geschäftssegmente wird in einer Art und Weise berichtet, die mit der internen Berichterstattung an den Hauptentscheidungsträger des Konzerns übereinstimmt.
Der Vorstand beurteilt die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage des Konzerns und trifft strategische Entscheidungen. Der Vorstand, der als Hauptentscheidungsträger bestimmt wurde, besteht aus Hakan Koç (Gründer / Co-Chief Executive Officer) (bis 30. November 2020), Christian Bertermann (Gründer / Chief Executive Officer) und Markus Boser (Chief Financial Officer).
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie errechnet sich durch Division:
Im verwässerten Ergebnis je Aktie erfolgt eine Anpassung der bei der Ermittlung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie verwendeten Werte zur Berücksichtigung:
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Händlerplattform (Merchant) |
2.697.050 | 3.394.550 |
| Privatkundengeschäft (Retail) |
132.603 | 81.412 |
| Summe Umsatzerlöse | 2.829.653 | 3.475.962 |
Die in den Segmentinformationen unter Anhangangabe 10 enthaltenen Angaben zu den Umsatzerlösen erfüllen die Anforderungen des IFRS 15.114, und diese Angaben zu den Umsatzerlösen basieren auf den Ansatz- und Bewertungsvorschriften des IFRS 15. Daher werden keine weiteren disaggregierten Angaben zu den Umsatzerlösen gemacht.
Aufgrund der Covid-19 Krise sanken die Umsatzerlöse im Berichtszeitraum um 18 % im Vergleich zum Vorjahr.
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Kosten der verkauften Fahrzeuge |
(2.450.235) | (3.038.197) |
| Sonstiger Materialaufwand |
(93.509) | (95.231) |
| Summe | (2.543.744) | (3.133.428) |
Der Materialaufwand sank proportional zu den Umsatzerlösen des Konzerns.
Die sonstigen betrieblichen Erträge bestehen hauptsächlich aus Erträgen aus der Erstattung der NOVA-Steuer für das Vorjahr sowie laufenden KfZ-Steuern und Währungsumrechnungsgewinnen.
| 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|
| (121.987) | (151.642) |
| (28.661) | (35.443) |
| 108.500 | (36.946) |
| - | |
| (4.525) | (4.815) |
| (149.736) | (228.846) |
| (103.063) |
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Kosten für Marketing | (78.103) | (122.673) |
| Kosten für interne Logistik |
(33.270) | (45.005) |
| Periodenfremde Aufwendungen |
(19.691) | (7.804) |
| Rechts- und Beratungskosten |
(17.925) | (6.521) |
| Wertminderung von Forderungen |
(760) | (495) |
| Sonstige Aufwendungen | (32.499) | (35.574) |
| Summe | (182.248) | (218.072) |
Der Rückgang der Personalaufwendungen ist in erster Linie auf die Covid-19 Pandemie und die damit verbundene Kurzarbeit zurückzuführen. Außerdem ergab sich durch die Umstellung der Bewertung der anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich zu Ausgleich mit Eigenkapitalinstrumenten ein positiver Effekt auf die Personalkosten (siehe Anhangangabe 6.11).
Im Geschäftsjahr 2020 betrugen die Beiträge an beitragsorientierte Versorgungspläne TEUR 10.863 (2019: TEUR 11.887).
Die folgende Tabelle stellt die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter in dem Geschäftsjahr dar:
| 2020 | 2019 |
|---|---|
| 4.066 | 4.375 |
| 45 | 43 |
| 4.111 | 4.418 |
Die Reduzierung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ergibt sich hauptsächlich durch die Covid-19 Krise, wodurch die Marketing- und internen Logistikkosten sowie IT-Kosten gesunken sind. Wohingegen die Rechts- und Beratungskosten durch den geplanten Börsengang im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind. Ein Sondereffekt aus der Korrektur aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten aus dem Vorjahr wurde in den periodenfremden Aufwendungen erfasst. Die sonstigen Aufwendungen enthalten unter anderem Kosten für IT, Kosten für Versicherungen, Abgaben und Beiträge sowie Kosten für freie Mitarbeiter.
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Zinserträge und sonstige Finanzerträge |
||
| Zinserträge | 24 | 417 |
| Sonstige Finanzerträge | - | 233 |
| Summe | 24 | 650 |
| Zinsaufwendungen und sonstige Finanzaufwendungen |
||
| Zinsaufwendungen | (55.016) | (6.360) |
| Sonstige Zinsaufwendungen und ähnliche Aufwendungen |
- | - |
| Summe | (55.016) | (6.360) |
| Sonstiges Finanzergebnis |
(22.248) | - |
| Finanzergebnis | (77.240) | (5.710) |
Die Zinsaufwendungen bestehen hauptsächlich aus aufgelaufenen Zinsen für die Wandelanleihe sowie für die Kreditfazilität und die Leasingverbindlichkeiten.
Im Geschäftsjahr 2020 wird der Effektivzinsaufwand der Wandelanleihe in Höhe von TEUR 33.275 unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen. Im Sonstigen Finanzergebnis ist die Fair Value Bewertung des Derivats in Höhe von TEUR 22.428 ausgewiesen.
Ertragsteueraufwand in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Steueraufwand aus latenten Steuern |
83 | (81) |
| Tatsächlicher Steueraufwand (laufendes Jahr) |
(1.534) | (2.044) |
| Tatsächlicher Steueraufwand (Änderungen der |
||
| Schätzungen in Bezug auf Vorjahre) |
(342) | - |
| Summe | (1.793) | (2.125) |
Es wurden keine tatsächlichen Steuern im sonstigen Gesamtergebnis (OCI) erfasst oder direkt dem Eigenkapital gutgeschrieben.
Der effektive Ertragsteueraufwand kann wie folgt erläutert werden:
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Ergebnis vor Steuern | (141.849) | (119.140) |
| Ertragsteuersatz (der Muttergesellschaft) |
30,175% | 30,175% |
| Ertragsteuer zum Ertragsteuersatz |
42.803 | 35.951 |
| Zunahme / (Abnahme) des Ertragsteueraufwands aufgrund folgender Faktoren: |
||
| Auswirkungen von Abweichungen zwischen den inländischen und ausländischen Steuersätzen |
(34) | (10) |
| Auswirkung von steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen / steuerfreiem Einkommen |
(6.501) | (3.827) |
| Auswirkung des Nichtansatzes von aktiven latenten Steuern für steuerliche Verlustvorträge |
(21.775) | (21.934) |
| Auswirkung des Nichtansatzes von aktiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen |
(14.836) | (12.007) |
| Steuern für frühere Jahre | (1.527) | - |
| Sonstige Differenzen | 77 | (297) |
| Gesamte Ertragsteuererträge (+) / -aufwendungen (-) |
(1.793) | (2.125) |
| Effektiver Steuersatz | (1,264%) | (1,784%) |
Der zur Ermittlung des erwarteten Steuerertrages angewandte Steuersatz entspricht dem Steuersatz der AUTO1 Group SE, Berlin, Deutschland, und setzt sich aus dem Steuersatz für die Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag von 15,825 % und dem Gewerbesteuersatz von 14,350 % zusammen.
| TEUR | Erworbene immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 1. Januar 2020 |
121 | 121 |
| Zugänge | 113 | 113 |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2020 |
234 | 234 |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2020 |
78 | 78 |
| Zugänge | 31 | 31 |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2020 |
109 | 109 |
| Nettobuchwerte zum 31. Dezember 2020 |
125 | 125 |
| TEUR | Erworbene immaterielle Vermögenswerte |
Summe |
|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 1. Januar 2019 |
114 | 114 |
| Zugänge | 17 | 17 |
| Umgliederungen | (8) | (8) |
| Abgänge | 2 | 2 |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2019 |
121 | 121 |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2019 |
78 | 78 |
| Zugänge | 10 | 10 |
| Umgliederungen | (8) | (8) |
| Abgänge | 2 | 2 |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2019 |
78 | 78 |
| Nettobuchwerte zum 31. Dezember 2019 |
43 | 43 |
Die immateriellen Vermögenswerte des Konzerns bestehen vorwiegend aus erworbenen Lizenzen.
| TEUR | Grundstücke und Gebäude |
Sonstige Sachanlagen |
Nutzungs rechte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum | ||||
| 1. Januar 2020 | 677 | 9.679 | 90.950 | 101.306 |
| Zugänge | 121 | 3.937 | 19.033 | 23.091 |
| Abgänge | - | 945 | 12.566 | 13.511 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | (2) | (6) | 51 | 43 |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2020 |
796 | 12.666 | 97.468 | 110.930 |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2020 |
176 | 4.877 | 41.185 | 46.238 |
| Zugänge | 94 | 2.218 | 21.789 | 24.101 |
| Abgänge | - | 343 | 11.450 | 11.793 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | - | (4) | 57 | 53 |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2020 |
269 | 6.749 | 51.580 | 58.598 |
| Nettobuchwerte zum | ||||
| 31. Dezember 2020 | 527 | 5.917 | 45.888 | 52.332 |
| TEUR | Grundstücke und Gebäude |
Sonstige Sachanlagen |
Nutzungs rechte |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Bruttobuchwert zum 1. Januar 2019 |
555 | 6.950 | 79.326 | 86.831 |
| Zugänge | 185 | 3.359 | 25.769 | 29.313 |
| Umgliederungen | (78) | 78 | - | - |
| Abgänge | - | 683 | 14.115 | 14.798 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | 15 | (25) | (30) | (39) |
| Bruttobuchwert zum 31. Dezember 2019 |
677 | 9.679 | 90.950 | 101.306 |
| Kumulierte Abschreibung zum 1. Januar 2019 |
181 | 2.964 | 37.015 | 40.160 |
| Zugänge | 49 | 2.113 | 18.449 | 20.611 |
| Umgliederungen | (12) | 12 | - | - |
| Abgänge | - | 212 | 14.278 | 14.490 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | (42) | - | (1) | (43) |
| Kumulierte Abschreibung zum 31. Dezember 2019 |
176 | 4.877 | 41.185 | 46.238 |
| Nettobuchwerte zum 31. Dezember 2019 |
502 | 4.802 | 49.765 | 55.069 |
Die größte Gruppe der Sachanlagen von AUTO1 umfasst geleaste Immobilien und Fahrzeuge, die als Nutzungsrechte ausgewiesen werden. Anhangangabe 6.3 enthält weitere Angaben zu den Leasingverhältnissen.
Der Konzern teilt die Leasingverhältnisse in die beiden Klassen Immobilien und Fahrzeuge ein. Das Fahrzeugleasing ist jedoch unwesentlich. Die Leasingverhältnisse werden als Nutzungsrechte ("right-of-use assets") erfasst, die in der Konzernbilanz unter den Sachanlagen (siehe Anhangangabe 6.2) und den entsprechenden Leasingverbindlichkeiten (siehe Anhangangabe 6.14) ausgewiesen werden.
In Bezug auf die Leasingverhältnisse wurden folgende Beträge in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst:
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte an Sachanlagen |
(21.789) | 18.449 |
| Zinsaufwand für Leasingverbindlichkeiten |
(1.650) | 1.690 |
| Summe | (23.439) | 20.139 |
Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte an Sachanlagen wird durch die Laufzeit des Leasingverhältnisses bestimmt.
Nachfolgend wird die Restlaufzeitenanalyse der nicht abgezinsten vertraglichen Cashflows der Leasingverbindlichkeiten dargestellt:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Restlaufzeitenanalyse – Vertragliche nicht abgezinste Cashflows |
||
| < 1 Jahr | 16.007 | 16.196 |
| 1 - 5 Jahre | 30.028 | 32.599 |
| > 5 Jahre | 2.907 | 6.228 |
| Summe nicht abgezinste Leasingverbindlichkeiten zum 31.12 |
48.942 | 55.023 |
| Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz zum 31.12. |
47.454 | 51.260 |
Die Zahlungen für die Leasingverträge in den Berichts- und Vergleichszeiträumen werden in der Kapitalflussrechnung unter dem Posten Finanzierungstätigkeit ausgewiesen.
Latente Steueransprüche auf steuerliche Verlustvorträge / Steuergutschriften und abzugsfähige temporäre Differenzen werden nur in dem Umfang erfasst, in dem die Realisierung der Steuerentlastung durch zukünftige steuerpflichtige Gewinne wahrscheinlich ist.
Die Veränderungen der latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten ergeben sich aus den unten dargestellten Auswirkungen. Die Änderungen der latenten Steuern, die sich aus der Umkehrung von temporären Differenzen ergeben, wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Es wurden keine Änderungen der latenten Steuern im sonstigen Gesamtergebnis (OCI) erfasst oder direkt dem Eigenkapital gutgeschrieben.
Die nachfolgende Tabelle weist die latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten aus:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Latente Steueransprüche | 6.380 | 10.639 |
| Latente Steuerverbindlichkeiten |
(4.757) | (10.049) |
| Ausgewiesene latente Steuern (netto) |
1.623 | 590 |
Die latenten Steuern entsprechend den Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit temporären Differenzen stellen sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar:
| 31. Dez. 2020 | |||
|---|---|---|---|
| TEUR | Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
|
| Sachanlagen | 1 | - | |
| Vorräte | 376 | (4.756) | |
| Sonstige Forderungen |
22 | - | |
| Finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig) |
221 | - | |
| Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig) |
4.904 | - | |
| Sonstige Rückstellungen (kurzfristig) |
213 | (1) | |
| Summe temporäre Differenzen |
5.738 | (4.757) | |
| Verlustvorträge | 643 | - | |
| Summe | 6.380 | (4.757) | |
| Saldierung von Posten |
(4.752) | 4.752 | |
| Summe nach Saldierung |
1.628 | (5) |
Die latenten Steuern nach Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit temporären Differenzen stellen sich zum 31. Dezember 2019 wie folgt dar:
| 31. Dez. 2019 | ||
|---|---|---|
| TEUR | Latente Steueransprüche |
Latente Steuerschulden |
| Sachanlagen* | - | - |
| Vorräte | - | (10.049) |
| Finanzielle Verbindlichkeiten (langfristig)* |
- | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten (langfristig) |
10.049 | - |
| Sonstige Rückstellungen (kurzfristig) |
589 | - |
| Sonstige Verbindlichkeiten (kurzfristig) |
1 | - |
| Summe temporäre Differenzen |
10.639 | (10.049) |
| Summe | 10.639 | (10.049) |
| Saldierung von Posten |
(10.049) | 10.049 |
| Summe nach Saldierung |
590 | - |
* Nettodarstellung der IFRS 16 Positionen
Latente Steueransprüche wurden in Bezug auf die folgenden temporären Differenzen (Bruttobetrag) nicht erfasst, da es unwahrscheinlich ist, dass ein zukünftiger steuerpflichtiger Gewinn anfällt, den der Konzern nutzen kann.
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige Vermögensgegenstände |
28.246 | - |
| Sonstige Rückstellungen | 202 | - |
| Finanzielle Verbindlichkeiten |
690 | 1.487 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 22.612 | 112.294 |
| Summe | 51.751 | 113.781 |
Darüber hinaus wurden latente Steueransprüche in Bezug auf die folgenden steuerlichen Verlust- und Zinsvorträge, die nie verfallen (unbegrenzte vortragsfähige Verlust- und Zinsvorträge), nicht erfasst:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Steuerliche Verlustvorträge | 401.809 | 380.940 |
| Zinsvortrag | 36.280 | 12.186 |
Zum 31. Dezember 2020 wurden keine latenten Steuerverbindlichkeiten im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen erfasst, da der Konzern den Zeitpunkt der Umkehrung der damit verbundenen zu versteuernden temporären Differenzen kontrolliert. Eine Umkehrung der zu versteuernden temporären Differenzen in der vorhersehbaren Zukunft ist seitens des Managements nicht geplant. Zum 31. Dezember 2020 bestehen in Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen zu versteuernde temporäre Differenzen in Höhe von TEUR 591 (2019: TEUR 0).
Der Fahrzeugbestand wird als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten verpfändet (siehe Anhangangabe 6.13). Die bisherige Kreditlinie wurde allerdings bis zum 31. Dezember 2020 vollständig zurückgezahlt und die neue Kreditlinie wurde erst in 2021 in Anspruch genommen. Die mögliche Inanspruchnahme der bisherigen Kreditlinie ("Borrowing Base") ermittelt sich u.a. in Abhängigkeit vom Vorratsvermögen und beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 139.863 (31.12.2019: TEUR 179.849). Zu den Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten siehe Anhangangabe 6.13.
Die Vorräte umfassen den Fahrzeugbestand in Höhe von TEUR 209.435 zum 31. Dezember 2020 (31. Dezember 2019: TEUR 248.115). Für eine Aufteilung der Vorräte nach den Segmenten Merchant und Retail siehe Anhangangabe 10. Die Bestände wurden im 2. Quartal des Geschäftsjahres sukzessive reduziert, um Risiken als Folge der Covid-19- Krise zu verringern.
2020 beliefen sich die in dem Materialaufwand erfassten Vorräte auf TEUR 2.450.965 (2019: TEUR 3.133.428).
Im Laufe des Jahres 2020 wurden die Vorräte um TEUR 7.471 (2019: TEUR 8.202) aufgrund einer Abwertung auf den Nettoveräußerungswert reduziert. Diese Abwertung wurde als Aufwand im jeweiligen Jahr erfasst. Im Jahr 2020 wurden TEUR 731 (2019: TEUR 1.093) einer Wertminderung nach einer Änderung von Schätzungen aufgeholt. Die Wertberichtigung für das Jahr 2020 beinhaltet einen Covid-19-Faktor von 1,75%, d. h. eine zusätzliche Wertberichtigung in Höhe von 1,75% auf den Nettoeinkaufspreis des Fahrzeugbestandes wurde aufgrund der Pandemie vorgenommen.
Sowohl die Wertminderungen als auch die Wertaufholungen sind im Materialaufwand ausgewiesen.
6.6 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
| 18.999 | 43.458 |
|---|---|
| 5.803 | 3.360 |
| 24.802 | 46.818 |
Die Buchwerte der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer Kurzfristigkeit als gleichwertig mit deren beizulegenden Zeitwerten betrachtet. Anhangangabe 9 enthält weitere Informationen über das Kreditrisiko des Konzerns und den Ansatz von Wertminderungen. Das Wertberichtigungskonto enthielt zu keinem der beiden Bilanzstichtage wesentliche Beträge.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten verpfändet (siehe Anhangangabe 6.12).
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte |
||
| Forderungen gegen Anteilseigner in Zusammenhang mit anteilsbasierten Vergütungen |
- | 108.500 |
| Darlehen an die AUTO1 FT GmbH |
- | 5.628 |
| Kautionen | 4.516 | 4.590 |
| Summe | 4.516 | 118.718 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
||
| Kautionen | 1.266 | 816 |
| Summe | 1.266 | 816 |
AUTO1 hat mit ihren Anteilseignern eine Vereinbarung zur Erstattung der Verpflichtungen von AUTO1 im Rahmen der anteilsbasierten Vergütungen getroffen. AUTO1 erfasst einen Vermögenswert in Bezug auf dieses Erstattungsrecht, der in derselben Höhe wie die entsprechende Verbindlichkeit für anteilsbasierten Vergütungen bewertet wird. Die Neubewertungen werden unter der Rücklage für anteilsbasierten Vergütungen ausgewiesen. Aufgrund der Reklassifizierung im Geschäftsjahr wurde die Forderung gegen die Gesellschafter vollständig ausgebucht (für Details siehe Anhangangabe 6.11).
Der Konzern hatte zum 31. Dezember 2019 Forderungen gegen assoziierte Unternehmen (AUTO1 FT GmbH). Bei diesen Forderungen handelt es sich um ein langfristiges Darlehen, das der Konzern für Trade-in Fahrzeuge und die Erbringung von fahrzeugbezogenen Dienstleistungen im Rahmen von Verkäufen im Segment Merchant gewährt hat. In der aktuellen Berichtsperiode wurde eine Wertminderung in Höhe von TEUR 5.682 in Bezug auf diese Forderungen erfasst, d. h. die Forderung wurde vollständig wertgemindert.
Die Kautionen betreffen hauptsächlich Mietverträge.
Sonstige Vermögenswerte umfassen hauptsächlich Umsatzsteuerforderungen und aktive Rechnungsabgrenzungsposten für Mieten, Versicherungen, Werbekampagnen sowie abgegrenzte Kosten für den Börsengang und Gebühren für die neue Kreditlinie.
Barguthaben werden als Sicherheit für Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten verpfändet (siehe Anhangangabe 6.12).
AUTO1 Group SE wurde am 14. Mai 2018 gegründet.
| Stamm aktien |
Series A Aktien |
Series A1 Aktien |
Series B Aktien |
Series C Aktien |
Series D Aktien |
Series E Aktien |
Series 1 Aktien |
Series 1a Aktien |
|
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand am 14. Mai 2018 |
- | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen bar ausgegeben |
120.000 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Gegen bar ausgegeben mit Premium als Sachleistung |
1.153.857 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | - |
| Stand am 31. Dez 2018 |
1.273.857 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | - |
| Stand am 31. Dez 2019 |
1.273.857 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | - |
| Gegen bar ausgegeben |
- | - | - | - | - | - | - | - | 33.004 |
| Gegen Sachleistung ausgegeben |
8.594 | - | - | - | - | - | - | - | - |
| Stand am 31. Dez 2020 |
1.282.451 | 65.331 | 309.825 | 342.618 | 440.793 | 358.467 | 605.526 | 24.348 | 33.004 |
Die Stammaktien (entsprechend der Definition der Gesellschaftervereinbarung, d. h. abweichend zu der Definition von Stammaktien gem. IAS 33) und Aktien der Series A bis E sind nennwertlose Aktien und sind seit 2018 voll eingezahlt. Alle Stammaktien sind in Bezug auf das Restvermögen der Gesellschaft gleichrangig. Die Inhaber dieser Aktien haben Anspruch auf die von Zeit zu Zeit erklärten Dividenden und sind bei Hauptversammlungen des Unternehmens zu einer Stimme pro Aktie berechtigt. Im Allgemeinen bedarf die Veräußerung von Aktien der Zustimmung der Gesellschaft.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 15. Dezember 2020 beschlossen, das gezeichnete Kapital der Gesellschaft gegen Sacheinlage durch 8.594 neue, auf den Namen lautenden Stammaktien als Stückaktien zu erhöhen. Die Sacheinlage bestand aus 365 Aktien der WKDA FRSM UG (haftungsbeschränkt) mit Sitz in Berlin, einer mittelbaren Tochtergesellschaft der Gesellschaft. Die Kapitalerhöhung wurde am 18. Dezember 2020 in das Handelsregister des Amtsgerichts München, Deutschland, eingetragen.
Bei den Aktien der Series 1 handelt es sich um nennwertlose Aktien, die seit 2018 voll eingezahlt sind. Die Aktien der Series 1 sind Teil einer anteilsbasierten Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente und unterliegen einem bestimmten Erdienungszeitraum. Der Erdienungszeitraum wurde im Jahr 2020 abgeschlossen. Alle Aktien der Series 1 sind im Hinblick auf das Restvermögen des Unternehmens gleichrangig. Die Inhaber dieser Aktien sind unabhängig von ihrer Unverfallbarkeit zu einer Stimme pro Aktie bei Hauptversammlungen des Unternehmens berechtigt. Aktien der Series 1 nehmen an Dividenden, auch aus Liquiditätsereignissen, erst dann teil, wenn die an andere Aktienklassen ausgeschütteten Dividenden kumulativ EUR 358,41 pro Aktie betragen. Eine Veräußerung von unverfallbaren Aktien ist möglich, bedarf aber im Allgemeinen der Zustimmung der Gesellschaft. Im Falle eines Börsengangs unterliegen die Aktien einer Umwandlung in Stammaktien der Gesellschaft.
Bei den Aktien der Series 1a handelt es sich um nennwertlose Aktien, die voll eingezahlt sind. Die Aktien der Series 1a sind Teil einer aktienbasierten Vergütungsvereinbarung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente und unterliegen einem bestimmten Erdienungszeitraum. Alle Aktien der Series 1a sind im Hinblick auf das Restvermögen des Unternehmens gleichrangig. Die Inhaber dieser Aktien sind bei Hauptversammlungen des Unternehmens unabhängig von der Unverfallbarkeit zu einer Stimme pro Aktie berechtigt. Aktien der Series 1a nehmen an Dividenden und Zahlungen aus Liquiditätsereignissen erst dann teil, wenn die an andere Aktienklassen ausgeschütteten Dividenden kumulativ EUR 587,00 pro Aktie betragen. Eine Veräußerung von unverfallbaren Aktien ist möglich, bedarf aber im Allgemeinen der Zustimmung der Gesellschaft. Im Falle eines Börsengangs unterliegen die Aktien einer Umwandlung in Stammaktien der Gesellschaft.
Wenn die von der Gesellschaft bei einem Liquiditätsereignis erzielten Erlöse im Wege der Dividende oder im Falle einer Liquidation der Gesellschaft an die Aktionäre ausgeschüttet werden, erhalten die Inhaber der Aktien der Series A bis E sowie der Stammaktien eine Dividenden- und Liquidationspräferenz im Vergleich zu den Aktien der Series 1 bzw. 1a. Zusätzlich hat jede Aktienklasse eine individuelle Liquidationspräferenz. Liquiditätsereignisse sind dabei ein Verkauf von 50 % oder mehr der Anteile an der AUTO1 Group AG an eine einzelne Partei, die Übertragung von (im Wesentlichen) allen Vermögenswerten der Gruppe und die Liquidation der Gesellschaft oder der AUTO1 Group AG. Die Verteilung des Erlöses aus diesen Fällen an die Aktionäre würde nach einem mehrstufigen Verteilungsmechanismus festgelegt werden. In jeder Stufe bestimmen sich der jeweils auf eine bestimmte Aktienklasse auszuschüttende Betrag und dessen Verteilung auf die Inhaber der jeweiligen Aktien dieser Klassen nach den von den Inhabern der jeweiligen Aktienklasse in der Vergangenheit geleisteten Einzahlungen in das Grundkapital und die Kapitalrücklage bzw. dem von den Inhabern der jeweiligen Aktienklasse gezahlten Kaufpreis ("Gesamtinvestition"). Reicht der auf den jeweiligen Stufen zu verteilende (Rest-)Erlös nicht aus, um die gesamte Gesamtinvestition zu decken, wird der verbleibende Erlös anteilig auf die Inhaber der berechtigten Aktienklassen verteilt. Die Stufen sind wie folgt:
| 1 | Series E, Series D, Series C |
|---|---|
| 2 | Series B, Series A1, Series A, Stammaktien |
| 3 | Series A1 |
| 4 | Series A |
| 5 | Stammaktien |
| 6 | Series D, Series C, Series B, Series A1, Series A, Stammaktien, Series 1, Series 1a |
Die Ausschüttung des Erlöses an die Aktionäre unterliegt einer anteilsklassenindividuellen Obergrenze. Wenn die Inhaber von Aktien der Series E bei einer anteiligen Verteilung des Erlöses unter allen Aktieninhabern individuell mindestens einen Betrag erhalten würden, der ihrer jeweiligen individuellen Gesamtanlage zuzüglich erklärter und nicht ausgezahlter Dividenden entspricht, finden die Vorzugsrechte aus dem zuvor dargelegten mehrstufigen Verteilungsmechanismus keine Anwendung und der Erlös aus dem Liquiditätsereignis wird anteilig unter allen Aktieninhabern verteilt.
Handelt es sich bei einer Ausschüttung in Bezug auf Anteile der Gesellschaft nicht um eine Ausschüttung von Erlösen aus einem Liquiditätsereignis, so verringert sich der Betrag der auf den Stufen 1 bis 5 in einem nachfolgenden Liquiditätsereignis ausgeschütteten Erlöse entsprechend.
Die Gesellschaft hat ein Incentive-Programm für virtuelle Anteile ("Virtual Share Incentive Program") eingerichtet. Im Rahmen dieses Programms erhalten derzeitige und zukünftige Mitglieder des Vorstands sowie Mitarbeiter, freie Mitarbeiter oder Berater der Gesellschaft, die an dem Programm teilnehmen, virtuelle Anteile, die an das Arbeits- oder Dienstverhältnis geknüpft sind. Die virtuellen Anteile werden in vier jährlichen Tranchen übertragen. Die virtuellen Anteile werden im Falle eines der folgenden dargestellten Liquiditätsereignisse in bar abgerechnet: (i) bei einem Verkauf von mindestens 50 % aller Anteile an der Gesellschaft, (ii) bei einer Übertragung einzelner Vermögenswerte der Gesellschaft (Asset Deal) oder (iii) bei der Liquidation der Gesellschaft. Der Barbetrag als Ausgangsgröße der Berechnung entspricht dem Differenzbetrag des Wertes der Stammanteile der Gesellschaft über den festgelegten Ausübungspreis bei Eintritt eins solchen Liquiditätsereignisses.
Durch die Vereinbarung von Nebenabreden seit dem Jahr 2019 wurde die Definition eines Liquiditätsereignisses auf einen Börsengang der Aktien der AUTO1 SE an einer international anerkannten Börse erweitert. Im Falle eines Börsengangs ist die AUTO1 SE berechtigt, etwaige Zahlungsansprüche - ganz oder teilweise - in Aktien der AUTO1 SE zu begleichen. Entscheidet sich die AUTO1 SE für den Ausgleich in Aktien, erhält der Berechtigte eine Anzahl von Aktien der AUTO1 SE, die dem jeweiligen Anteil des Netto-Barzahlungsanspruchs entspricht, wobei der Wert einer Stammaktie der AUTO1 SE als Angebotspreis für den Börsengang zugrunde gelegt wird. Die Unverfallbarkeit der gewährten virtuellen Aktien bleibt nach dem Börsengang gemäß dem festgelegten Unverfallbarkeitsplan unverändert.
Mit der Etablierung aller vorbereitenden Maßnahmen, die zu einem erfolgreichen Börsengang der Aktien der AUTO1 SE führen sollen, wurde im September 2020 ein Szenariowechsel von einem wahrscheinlichen Exit durch Verkauf (s. o.) zum IPO vollzogen. Der Börsengang ist nun das wahrscheinlichste Szenario. Dies hat Auswirkungen auf die bilanzielle Beurteilung der aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen. Infolgedessen führt der Szenariowechsel im Jahr 2020 vor dem Hintergrund der vertraglichen Änderung im Jahr 2019 zu einer Umgliederung des Plans mit Barausgleich ("cash-settled") in einen Plan mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente ("equity-settled") im September 2020, sodass ein Aufwand für die anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente erfasst wurde. Folglich kam es zu einer Ausbuchung der Verpflichtung für den Barausgleich, da diese Erfüllungsoption nun als unwahrscheinlich angesehen wird.
Der Konzern erfasste das Programm für virtuelle Anteile demnach bis zum 30. September 2020 als anteilsbasierte Vergütung mit Barausgleich und wies eine entsprechende Verbindlichkeit aus. Die Verbindlichkeit zum 30. September 2020 wurde ausgebucht, während der neue Wert auf Basis der Gewährungszeitpunkte für die jeweiligen aktienbasierten Vergütungsvereinbarungen im Eigenkapital erfasst wurde (TEUR 97.913). Der Unterschiedsbetrag wurde erfolgswirksam in den Personalaufwendungen erfasst. Zudem wurde im Geschäftsjahr ein Teil der Ansprüche aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile eines Begünstigten im Tausch für eine Beteiligung an der AUTO1 Group SE unter Gewährung eines zusätzlichen Anreizes im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit im Unternehmen modifiziert.
Der Aufwand für den verbleibenden Erdienungszeitraum ist daher auf Basis des beizulegenden Zeitwerts der virtuellen Anteile, bewertet zum ursprünglichen Gewährungszeitpunkt, zu ermitteln. Der ursprüngliche Gewährungszeitpunkt für die Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente im Falle des Incentive-Programms für virtuelle Anteile bezieht sich auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung des jeweiligen Side Letters, da die Wahl bzgl. des Ausgleichs der Anteile dadurch rechtlich eingeführt wurde.
Mit Gesellschafterbeschluss der AUTO1 Group GmbH vom 18. Oktober 2016 haben die Anteilseigner vereinbart, dass die Gesellschaft im Falle der Ausübung von Rechten auf virtuelle Anteile zum Zeitpunkt eines Liquiditätsereignisses anteilig entsprechend ihrer Beteiligung am Stammkapital der Gesellschaft von den Kosten, die der Gesellschaft im Rahmen der Incentive-Programme für virtuelle Anteile entstehen, vollständig freigestellt wird. AUTO1 wies in Bezug auf dieses Erstattungsrecht im Vorjahr einen finanziellen Vermögenswert aus (siehe Anhangangabe 6.7). Der Erstattungsanspruch gegenüber den Gesellschaftern entfällt im Falle eines Börsengangs, sofern der Gesellschaft durch den Börsengang, d. h. durch die Ausgabe neuer Aktien, eigene Erlöse zufließen. Infolge der oben dargestellten Änderung wurde der finanzielle Vermögenswert, der aus der Gesellschaftererstattung resultiert, vollständig und erfolgsneutral ausgebucht.
Die sonstigen Rücklagen im Eigenkapital in Bezug auf die anteilsbasierten Vergütungen haben sich wie folgt entwickelt:
| Anteilsbasierte Vergütung am 1. Jan. 2020 |
108.500 |
|---|---|
| + Neubewertung von Gesellschafterforderungen |
23.027 |
| - Ausbuchung von Gesellschafterforderungen |
(131.527) |
| + Erfassung der anteilsbasierten Vergütung ("equity-settled") |
103.063 |
| Anteilsbasierte Vergütung am 31. Dez. 2020 |
103.063 |
Der Effekt auf die Gewinn- und Verlustrechnung kann dem Kapitel 5.4 entnommen werden.
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Gesamtbuchwert der Rückstellungen |
- | 108.500 |
| Gesamter innerer Wert für unverfallbare Leistungen |
- | 100.962 |
Der beizulegende Zeitwert der Verpflichtungen an jedem Bilanzstichtag bis zum 31. Dezember 2019 wurde anhand eines Optionspreisansatzes ermittelt. Dabei wurde eine Monte-Carlo-Simulation durchgeführt, die den Ausübungspreis, die Laufzeit der virtuellen Anteile, die Auswirkungen von Liquiditätspräferenzen, den Anteilspreis an jedem Bilanzstichtag, den risikofreien Zinssatz für die Laufzeit der virtuellen Anteile und die erwartete Volatilität berücksichtigte. Die erwartete Preisvolatilität basierte auf der historischen Volatilität von festgelegten Peer-Group Unternehmen.
Zur Bestimmung des Buchwerts der Verpflichtungen wurden folgende Parameter verwendet:
| 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 | |
|---|---|---|
| Risikofreier Satz | - | 0 % |
| Erwartete Laufzeit in Jahren |
- | 1,50 |
| Schuldenfreie ("unlevered") Volatilität |
- | 17 % |
| Ausübungspreis | - | 33,87 |
| Erwartete Dividende | - | 0 % |
| Anteilspreis | - | 1.011 |
| Beizulegender Zeitwert des virtuellen Anteils |
- | 708 |
Die Verpflichtung für anteilsbasierte Vergütungen wurde zu jedem Bilanzstichtag bis zum 31. Dezember 2019 in dem Umfang, in dem die Begünstigten bis zum Bilanzstichtag Leistungen erbracht haben, erfolgswirksam neu bewertet. Die Gesamtaufwendungen, die sich aus anteilsbasierten Vergütungstransaktionen ergeben haben, wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Aufgrund der Reklassifizierung wird der Aufwand für das Incentive-Programm auf Basis der beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Der beizulegende Zeitwert wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden für Gewährungszeitpunkte im vierten Quartal 2020 folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 1.155 (Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls), eine Volatilität von 25 %, ein gewichteter durchschnittlicher Ausübungspreis von EUR 122, ein risikoloser Zinssatz von 0 % und eine Dividendenrendite von 0 %. Die erwartete Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup Unternehmen abgeleitet. Als maßgeblicher Zeitpunkt wurde der 1. Februar 2021 (erwarteter Zeitpunkt des IPOs) zur Ableitung der vom jeweiligen Begünstigen zu erhaltenden Anzahl an Aktien angesetzt. Die tatsächliche Ausübung der Optionen kann erst nach Ablauf der jeweiligen Wartezeit erfolgen. Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der im vierten Quartal 2020 gewährten, virtuellen Anteile beträgt 45 Monate. Die Bewertung ergab einen gewichteten durchschnittlichen beizulegenden Zeitwert von EUR 880 pro virtuellem Anteil.
Die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden virtuellen Anteile haben einen gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis von EUR 91 und eine gewichtete durchschnittliche ausstehende Wartezeit von 13 Monaten.
| 2020 | |||
|---|---|---|---|
| Anzahl der virtuellen Anteile |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
||
| Ausstehend am 1. Januar |
73.100 | 70 | |
| Im Zeitraum verfallen |
0 | n/a | |
| Im Zeitraum gewährt |
14.608 | 197 | |
| Im Zeitraum ausgeübt |
- | n/a | |
| Ausstehend am 31. Dezember |
87.708 | 91 | |
| Ausübbar am 31. Dezember |
- | n/a |
Ein Begünstigter hat im Tausch für einen Verzicht auf seine Ansprüche aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile eine Beteiligung an der AUTO1 Group SE durch die Ausgabe von 8.594 nennwertlosen Stammaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von je EUR 1,00 je Aktie erhalten. Von den neuen 8.594 Anteilen sind 5.972 Anteile bereits im Zeitpunkt der Zusage unverfallbar, sodass lediglich die restlichen 2.622 Anteile einem Vesting unterliegen. Von diesen Anteilen unterliegen 1.669 Anteile einem Vesting im Zeitablauf sowie 953 Anteile darüber hinaus zusätzlichen Performance Konditionen. Das Vesting erfolgt zu je 1/3 nach einem Ablauf von mehr als 12 Monaten, zu 2/3 nach einem Ablauf von mehr als 24 Monaten und vollständig nach einem Ablauf von mehr als 36 Monaten. Es handelt sich hierbei gem. IFRS 2.28(c) um eine Modifikation, da die neuen Ansprüche als ein Ersatz für die vorherigen Ansprüche aus dem Incentive-Programm anzusehen sind. Dies erfordert, dass die Altzusage wie bisher bilanziert wird und ein durch die neue Zusage gewährter etwaiger zusätzlicher Vorteil ("Incremental Fair Value") ab dem Modifikationstag zusätzlich als Aufwand erfasst wird. Der Incremental Fair Value bestimmt sich aus der Differenz des Fair Values der ursprünglichen Programme zum Fair Value des neuen Programms, beide ermittelt zum Zeitpunkt der Modifikation. Im Zuge der Modifikation wurde ein zusätzlicher beizulegender Zeitwert von TEUR 198 direkt im Zeitpunkt der Modifikation erfasst. Darüber hinaus wird ein zusätzlicher beizulegender Zeitwert von TEUR 2.271 über den Erdienungszeitraum von 36 Monaten verteilt.
Im Detail ergaben sich folgende beizulegenden Zeitwerte der individuellen Zusage:

Ausgewählten Führungskräften wurden 2017 so genannte "Restricted Stock Units" gewährt, die ebenfalls wie oben beschrieben als virtuelle Anteile mit Barausgleich eingestuft wurden. Die Unverfallbarkeit dieser "Restricted Stock Units" ist lediglich abhängig von (i) einem erfolgreichen Börsengang oder (ii) vom Verkauf von mehr als 50 % der ausstehenden Anteile der Gesellschaft, der ein bestimmtes Vielfaches an Einnahmen und internen Renditen auf der Grundlage einer vorherigen Finanzierungsrunde erzielt. Diese marktbezogenen Leistungsbedingungen werden an jedem Bilanzstichtag in die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts einbezogen. Die Rückstellung für die "Restricted Stock Units" betrug zum 31. Dezember 2019 TEUR 1.341.
Infolge der Änderung des Szenarios wurden auch die den Vorstandsmitgliedern gewährten "Restricted Stock Units" zum 30. September 2020 in anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente umklassifiziert, wobei dieselbe Methodik wie oben beschrieben angewendet wurde. Hier wurden die jeweiligen beizulegenden Zeitwerte am Tag der Gewährung im Jahr 2017 verwendet, um die Auswirkungen zu berechnen.
Aufgrund der Reklassifizierung wird der Aufwand für die Restricted Stock Units auf Basis der beizulegenden Zeitwerte zum Gewährungszeitpunkt ermittelt. Der beizulegende Zeitwert wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 789 (Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls), eine Volatilität von 18 % und ein risikoloser Zinssatz von 0 %. In Abhängigkeit vom erzielten Unternehmenswert im Falle eines erfolgreichen Börsengangs bzw. Verkaufs von mehr als 50 % der ausstehenden Anteile der Gesellschaft wurde eine Gewährung von bis zu 3,75 % der ausstehenden Anteile der Gesellschaft unterstellt. Die erwartete Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup Unternehmen abgeleitet. Die Bewertung ergab einen gesamten beizulegenden Zeitwert von TEUR 338 für die Restricted Stock Units.
Im März 2020 wurde einem Vorstandsmitglied eine weitere Beteiligung als zusätzlichen Anreiz im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Konzern gewährt. Der Anreiz wurde durch die Ausgabe von 33.004 neuen, auf den Namen lautenden nennwertlosen Aktien der Series 1a mit einem Nennwert von je EUR 1,00 umgesetzt. Im Falle einer Dividenden- oder Exit-Zahlung unterliegen die Aktien der Series 1a nur dann einer Dividenden-/Exit-Zahlung, wenn die vereinbarte negative Liquiditätspräferenz überschritten wird (für Details siehe Anhangangabe 6.10). Die Anteile haben einen Erdienungszeitraum von 48 Monaten mit bestimmten Wandlungsrechten in Stammaktien im Falle eines IPOs. Die gewährten Anreize beziehen sich auf einen Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten. Folglich werden die Anreize als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente klassifiziert. Die Erfassung des Aufwands erfolgt auf Basis des jeweiligen Erdienungszeitraums und wird im Eigenkapital erfasst.
Analog zu den Series 1a Shares wurden dem Vorstandsmitglied bereits in der Vergangenheit 24.348 neue, auf den Namen lautende nennwertlose Aktien der Series 1 mit einem Nennwert von je EUR 1,00 als Anreiz zugeteilt. Die negative Liquidationspräferenz betrug EUR 358,41 je Anteil. Die Vesting Periode dieser Series 1 Anteile erstreckte sich über 36 Monate beginnend am 22. Februar 2017, sodass zum Februar dieses Geschäftsjahres alle Anteile erdient waren.
Der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt der Anteile wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 1.011 (Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls), eine Volatilität von 19 %, eine negative Liquiditätspräferenz von EUR 587 je Anteil, ein risikoloser Zinssatz von 0 % und eine Dividendenrendite von 0 %. Die erwartete Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup Unternehmen abgeleitet. Die Bewertung ergab einen beizulegenden Zeitwert nach IFRS 2 von EUR 404 pro Anteil.
Die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Anteile haben einen gewichteten durchschnittlichen Ausübungspreis nach IFRS 2 von EUR 490 und eine gewichtete durchschnittliche Restvertragsdauer von 22 Monaten.
| 2020 | ||
|---|---|---|
| Anzahl der Anteile |
Gewichteter durch schnittlicher Ausübungspreis |
|
| Anteile am 1. Januar |
24.348 | 358 |
| davon vollständig erdient |
22.826 | n/a |
| Im Zeitraum verfallen |
0 | n/a |
| Im Zeitraum gewährt |
33.004 | 587 |
| Ausstehend am 31. Dezember |
57.352 | 490 |
| davon vollständig erdient |
30.536 | n/a |
Im Dezember 2020 wurden einem weiteren Vorstandsmitglied Bezugsrechte auf Aktien der Gesellschaft unter einem neuen langfristigen Vergütungsprogramm (Long-Term Incentive Plan 2020) als Anreiz im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Konzern gewährt. Es wurde ein bedingtes Kapital zur Bedienung der Aktienoptionen geschaffen. Der Anreiz wurde durch die Gewährung von 150.000 Aktienoptionen mit Bezugsrechten auf bis zu 132.498 Stammaktien umgesetzt. Das Vesting erfolgt in 20 gleichen Tranchen zum Ende eines jeden Kalenderquartals. Die Aktienoptionen werden im Falle eines erfolgreichen IPOs in Aktien gewandelt. Die Ausübung der Aktienoptionen hängt neben dem Vesting von einer Wartefrist sowie festgelegten Performance Konditionen ab. Die gewährten Anreize beziehen sich auf einen Ausgleich in Eigenkapitalinstrumenten. Folglich werden die Anreize als anteilsbasierte Vergütung mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente klassifiziert. Die Erfassung des Aufwands erfolgt auf Basis des jeweiligen Erdienungszeitraums und wird im Eigenkapital erfasst.
Der beizulegende Zeitwert zum Gewährungszeitpunkt der Bezugsrechte wurde nach einem simulationsbasierten Optionspreismodell ermittelt. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wurden folgende wesentliche Parameter zugrunde gelegt: ein Aktienkurs von EUR 765 (voll verwässerter Aktienkurs als Ausgangsbasis des simulationsbasierten Optionswertkalküls), eine Volatilität von 25 %, ein fester Ausübungspreis von EUR 788, eine verbleibende Wartezeit bis zum 31. Dezember 2024 (betreffend 120.000 Aktienoptionen) bzw. 31. Dezember 2025 (betreffend 30.000 Aktienoptionen), ein jeweils anschließendes Ausübungszeitfenster bis zum 31. Dezember 2027 und und ein risikoloser Zinssatz von 0 %. Die erwartete Volatilität wurde von der historischen Volatilität von Peergroup Unternehmen abgeleitet. Die Bewertung ergab einen gewichteten durchschnittlichen beizulegenden Zeitwert von EUR 33 EUR Bezugsrecht.
Die zum 31. Dezember 2020 ausstehenden Bezugsrechte auf Aktien haben einen Ausübungspreis von EUR 788 und eine gewichtete durchschnittliche Restvertragsdauer von 50 Monaten.
| 2020 | ||
|---|---|---|
| Anzahl der Bezugsrechte | Gewichteter durch- schnittlicher Ausübungspreis |
|
| Ausstehend am 1. Januar | n/a | n/a |
| Im Zeitraum verfallen | - | - |
| Im Zeitraum gewährt | 150.000 | 788 |
| Im Zeitraum ausgeübt | - | - |
| Ausstehend am 31. Dezember | 150.000 | 788 |
| Ausübbar am 31. Dezember | - | - |
| TEUR | 1. Jan. 2020 | Inanspruchnahme | Auf-lösung | Zugänge | 31. Dez. 2020 |
|---|---|---|---|---|---|
| Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten |
736 | 29 | 249 | 1.246 | 1.704 |
| Garantien für Fahrzeuge |
2.296 | 1.034 | 1.262 | 919 | 919 |
| Sonstige Rückstellungen |
95 | - | - | 4.500 | 4.595 |
| Summe | 3.127 | 1.063 | 1.511 | 6.665 | 7.218 |
Die Rückstellungen für Fahrzeuge wurden hauptsächlich im Zusammenhang mit Garantien gebildet.
AUTO1 Group SE hat am 13. Februar 2020 ein nachrangiges Wandeldarlehen über TEUR 255.000 ausgegeben. Das Darlehen ist nach dem Ermessen des Darlehensgebers bei Eintritt bestimmter Ereignisse in Stammaktien der AUTO1 Group SE wandelbar oder am 13. Februar 2025 rückzahlbar. Das Wandeldarlehen enthält mehrere eingebettete Derivate in Form eines Wandlungsrechts, einer Barausgleichsoption sowie weiterer Vorauszahlungsoptionen. Die verschiedenen eingebetteten Derivate werden aufgrund ihrer Interdependenz als ein einziges Instrument dargestellt und vom Basisvertrag getrennt. Der endgültige Ausübungspreis des Wandlungsrechts hängt vom Ausgang bestimmter Ereignisse ab und ist mit dem IPO-Platzierungspreis verbunden. Daher ist der Wandlungspreis zum Bilanzstichtag variabel.
Der beizulegende Zeitwert des eingebetteten Derivats wird von den Emissionserlösen des Darlehens abgezogen und beim erstmaligen Ansatz als finanzielle Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert des gesamten Instruments und dem beizulegenden Zeitwert des eingebetteten Derivats ist der beizulegende Zeitwert des Basisvertrags des Darlehens (ohne Wandlungsrecht). Die Transaktionskosten werden vom beizulegenden Zeitwert des Basisvertrags abgezogen. Die Transaktionskosten belaufen sich auf TEUR 3.007. Der Basisvertrag des Darlehens wird in der Folge zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, bis er bei Wandlung oder Fälligkeit des Darlehens getilgt wird. Das eingebettete Derivat wird als derivative finanzielle Verbindlichkeit erfasst und in der Folge erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Das Wandeldarlehen wird in der Konzernbilanz wie folgt ausgewiesen:
| TEUR | 31. Dez. 2020 |
|---|---|
| Nennwert des Darlehens | 255.000 |
| Ausgangswert des Darlehens | 217.865 |
| Zugangswert des Derivats | 34.127 |
| Amortisationseffekt bei Anwendung der Effektivzinsmethode |
49.050 |
| Bewertungseffekt Derivat | 22.428 |
| Buchwert derivative finanzielle Verbindlichkeit |
56.555 |
| Buchwert finanzielle Verbindlichkeit | 266.915 |
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Finanzierungsverbind lichkeiten (langfristige) |
||
| Wandeldarlehen | 323.470 | - |
| Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten |
- | 151.022 |
| Summe | 323.470 | 151.022 |
| Finanzierungsverbind lichkeiten (kurzfristige) |
||
| Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten |
- | 20.000 |
| Aufgelaufene Zinsen und Gebühren |
101 | 374 |
| Summe | 101 | 20.374 |
Die Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten im Vorjahr beziehen sich auf einen Rahmenkreditvertrag, der mit sechs Banken, einer Laufzeit von drei Jahren und einer Kreditlinie in Höhe von insgesamt TEUR 235.000 abgeschlossen wurde. Die Besicherung dieser Kreditlinien erfolgt durch das Umlaufvermögen der AUTO1 European Cars B.V. und AUTO 1 Italia Commercio S.R.L. und umfasst die Verpfändung von Kontokorrentkonten, die Sicherungsabtretung von Vorräten und die Globalzession von Forderungen in Höhe von TEUR 226.158. Der Rahmenkreditvertrag wurde bis zum 31. Dezember 2020 vollständig zurückgezahlt. Unter den kurzfristigen Finanzierungsverbindlichkeiten werden Bereitstellungszinsen in Höhe von 0,5 % p.a. für den nicht gezogenen Teil der Kreditlinie in Höhe von TEUR 101 zum 31. Dezember 2020 ausgewiesen.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten sind nicht abgesichert.
Die Buchwerte werden aufgrund ihrer Kurzfristigkeit als gleichwertig mit deren beizulegenden Zeitwerten betrachtet. Die Zahlung erfolgt in der Regel innerhalb von 30 Tagen, hängt jedoch von den individuellen Zahlungsbedingungen ab.
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Leasingverbindlichkeiten | 31.591 | 36.323 |
| Sonstige | 21 | - |
| Summe | 31.612 | 36.323 |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten |
||
| Leasingverbindlichkeiten | 15.863 | 14.938 |
| Sonstige | 3 | 2.599 |
| Summe | 15.865 | 17.537 |
Die Anhangangabe 6.3 enthält weitere Angaben zu den Leasingverhältnissen.
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Sonstige langfristige Verbindlichkeiten |
||
| Personalbezogene Verbindlichkeiten |
1.462 | 2.083 |
| Summe | 1.462 | 2.083 |
| Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten |
||
| Personalbezogene Verbindlichkeiten |
18.901 | 19.331 |
| Vertragsverbindlichkeiten | 25.550 | 39.965 |
| Sonstige | 4.232 | 838 |
| Summe | 48.683 | 60.134 |
Die sonstigen Verbindlichkeiten resultieren hauptsächlich aus Vertragsverbindlichkeiten und personalbezogenen Verbindlichkeiten.
Die Vertragsverbindlichkeiten betreffen das Händlergeschäft. Es wird eine Vertragsverbindlichkeit korrespondierend zur Forderung erfasst, wenn eine Zahlung von einem Händler fällig ist. Die Umsatzerlöse in Bezug auf ausstehende Vertragsverbindlichkeiten werden mit Zahlung erfasst.
Die personalbezogenen Verbindlichkeiten umfassen überwiegend Urlaubsansprüche, Lohnsteuerverbindlichkeiten und Sozialversicherungsabgaben.
Die Cashflows aus Finanzierungstätigkeit werden mit der Bilanz wie folgt abgestimmt:
| TEUR | 31. Dez. 2020 |
Mittel abflüsse |
Mittel zuflüsse |
Aufgelaufe ner Zins aufwand (zahlungs unwirksam) |
Bezahlte Zinsauf wendungen (Mittel abfluss) |
Zugänge/ Abgänge (zahlungs unwirksam) |
Wechsel kursände rungen |
1. Jan. 2020 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Finanzirungs verbind lichkeiten |
323.571 | (189.007) | 270.000 | 53.366 | (2.707) | 20.523 | - | 171.396 |
| Leasing verbindlich keiten |
47.454 | (23.308) | - | 1.650 | - | 17.113 | 739 | 51.260 |
| Summe | 371.025 | (212.315) | 270.000 | 55.016 | (2.707) | 37.636 | 739 | 222.656 |
| TEUR | 31. Dez. 2019 |
Mittel abflüsse |
Mittel zuflüsse |
Aufgelaufe ner Zins aufwand (zahlungs unwirksam) |
Bezahlte Zinsauf wendungen (Mittel abfluss) |
Zugänge/ Abgänge (zahlungs unwirksam) |
Wechsel kursände rungen |
1. Jan. 2019 |
| Finanzirungs verbind lichkeiten |
171.396 | (45.000) | 146.000 | 4.670 | (4.921) | 427 | - | 70.220 |
| Leasing verbindlich keiten |
51.260 | (18.291) | - | 1.690 | - | 24.187 | (9) | 43.683 |
| Summe | 222.656 | (63.291) | 146.000 | 6.360 | (4.921) | 24.614 | (9) | 113.903 |
Die zahlungsunwirksamen Änderungen der Finanzierungsverbindlichkeiten beziehen sich im Wesentlichen auf die Folgebewertung des Derivats der Wandelanleihe sowie den Effektivzinsaufwand.
Zur Darstellung zuverlässigerer und relevanterer Informationen gemäß IAS 8.13(b) in der Konzern-Kapitalflussrechnung der AUTO1 Group SE optiert die Gesellschaft seit dem Geschäftsjahr 2020 nicht mehr zur Netto-Darstellung gemäß IAS 7.22ff. und wählt die Brutto-Darstellung der Ein- und Auszahlungen in Bezug auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die entsprechende Vorjahresangabe in der Konzern-Kapitalflussrechnung wurde angepasst.
Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage
| Anzahl der Anteile | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Ausgegeben am 1. Januar |
3.420.765 | 3.420.765 |
| Während des Jahres ausgegeben |
41.598 | - |
| Ausgegeben am 31. Dezember |
3.462.363 | 3.420.765 |
| Genehmigtes Kapital – Nennwert EUR |
3.560.385 | 3.518.787 |
Bei den ausgegebenen Anteilen handelt es sich um Stammaktien, Aktien der Series A bis E sowie Aktien der Series 1 und Series 1a, die ihren Inhabern das Recht auf das Restvermögen der Gesellschaft und auf eine Stimme pro Anteil bei den Hauptversammlungen einräumen. Die Anteile wurden gegen Barzahlung ausgegeben.
Die Kapitalrücklage umfasst das dem Unternehmen von den Gesellschaftern über das gezeichnete Kapital hinaus als Agio zufließende Eigenkapital.
Im Februar 2020 wurde einem Vorstandsmitglied eine weitere Beteiligung als zusätzlichen Anreiz im Zusammenhang mit der künftigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied im Konzern gewährt. Der Anreiz wurde durch die Ausgabe von 33.004 neuen, auf den Namen lautenden nennwertlosen Aktien der Series 1a mit einem Nennwert von je EUR 1,00 umgesetzt. Für weitere Details siehe Anhangangabe 6.10 und 6.11.
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 15. Dezember 2020 beschlossen das gezeichnete Kapital der Gesellschaft gegen Sacheinlage EUR 8.594,00 durch die Ausgabe von 8.594 neuen, auf den Namen lautenden Stammaktien als Stückaktien zu erhöhen. Die Sacheinlage bestand aus 365 Aktien der WKDA FRSM UG (haftungsbeschränkt) mit Sitz in Berlin, einer mittelbaren Tochtergesellschaft der Gesellschaft. Die Kapitalerhöhung wurde am 18. Dezember 2020 in das Handelsregister des Amtsgerichts München, Deutschland, eingetragen.
Die Rücklage für Währungsumrechnung umfasst alle Fremdwährungsdifferenzen, die sich aus der Umrechnung der Abschlüsse von ausländischen Tochtergesellschaften ergeben.
Diese Rücklagen beziehen sich bis zum 30. September 2020 auf die Entwicklung der als Vermögenswert ausgewiesenen Forderung gegen die Anteilseigner der Gesellschaft in Bezug auf das Rückerstattungsrecht für die anteilsbasierten Vergütungen sowie zum 31. Dezember 2020 auf anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente (siehe Anhangangabe 6.11).
Finanzinstrumente des Konzerns umfassen die folgenden finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten inklusive ihrer Stufe in der Fair Value-Hierarchie. Die Buchwerte der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden aufgrund ihrer Kurzfristigkeit als annähernd gleichwertig mit deren beizulegenden Zeitwerten betrachtet. Bei allen anderen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten gab es keine Änderungen, die den beizulegenden Zeitwert dieser Instrumente seit ihrem Erstansatz wesentlich beeinflusst hätten. Eine Ausnahme stellt hierbei das Wandeldarlehen dar, welches unter den Finanzierungsverbindlichkeiten erfasst wird. Der beizulegende Zeitwert der Darlehenskomponente wird durch Diskontierung aller zukünftigen Zahlungsströme unter Berücksichtigung der jeweiligen Restlaufzeit und einer AUTO1 angemessenen Kreditrisikoprämie ermittelt. Die Darstellung der Bewertungsmethodik für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts des eingebetteten Wandlungsrechtes erfolgt hingegen im Abschnitt Bewertungstechnik. Die finanziellen Vermögenswerte werden alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
| Bewertungskategorie | Buchwert | Zeitwert | Zeitwert Hierarchie |
|---|---|---|---|
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
4.516 | n/a | n/a |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
24.802 | n/a | n/a |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
1.266 | n/a | n/a |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
157.251 | n/a | n/a |
| 355.082 | |||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
266.915 | 275.515 | 3 |
| Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
31.592 | n/a | n/a |
| Bewertung zum beizulegenden Zeitwert |
56.555 | 56.555 | 3 |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
20 | n/a | n/a |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
86.128 | n/a | n/a |
| 15.967 | |||
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
101 | n/a | n/a |
| Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
15.863 | n/a | n/a |
| Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
3 | n/a | n/a |
31. Dez. 2019
| TEUR | Bewertungskategorie | Buchwert | Zeitwert | Zeitwert Hierarchie |
|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | ||||
| Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | 118.718 | |||
| davon Forderungen gegenüber Anteilseignern | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
108.500 | 3 | |
| davon sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
10.218 | 2 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
46.818 | n/a | n/a |
| Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
816 | n/a | n/a |
| Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
57.599 | n/a | n/a |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | ||||
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 187.345 | |||
| davon Finanzierungsverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
151.022 | 2 | |
| davon Leasingverbindlichkeiten | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
36.323 | n/a | n/a |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
52.059 | n/a | n/a |
| Sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 37.911 | |||
| davon Finanzierungsverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
20.374 | 2 | |
| davon Leasingverbindlichkeiten | Keine Bewertungskategorie gem. IFRS 9 |
14.938 | n/a | n/a |
| davon sonstige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten |
2.599 | 2 | |
Die langfristigen Forderungen gegenüber Anteilseignern stellen Erstattungen in bar dar und werden demnach als finanzielle Vermögenswerte eingestuft. Sie sind nicht im Anwendungsbereich von IFRS 9 und werden folglich nicht wie ein Finanzinstrument bewertet. Stattdessen werden sie mit dem gleichen Wert wie die Rückstellung für die anteilsbasierte Vergütung bewertet. Im Geschäftsjahr 2020 führte ein Szenariowechsel vor dem Hintergrund der Modifikation in 2019 zu einer Reklassifizierung der anteilsbasierten Vergütung mit Barausgleich sowie einer entsprechenden Ausbuchung der Forderungen. Siehe Anhangangabe 6.11 für Details.
Das Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten setzt sich wie folgt zusammen:
| TEUR | Zinsen | Wertminderung | Gewinn (+) / Verlust (-) aus der Bewertung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
24 | (760) | - | (736) |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
(55.016) | - | - | (55.016) |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
- | - | (22.428) | (22.428) |
| Nettoergebnis | (54.992) | (760) | (22.428) | (78.180) |
| TEUR | Zinsen | Wertminderung | Gewinn (+) / Verlust (-) aus der Bewertung |
Summe |
|---|---|---|---|---|
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte |
650 | (495) | - | 155 |
| Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten |
(4.670) | - | - | (4.670) |
| Nettoergebnis | (4.020) | (495) | - | (4.515) |
Der folgende Abschnitt zeigt die Bewertungstechnik, die bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 zum 31. Dezember 2020 (31. Dezember 2019: n/a) für die in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente (derivative finanzielle Verbindlichkeit für das Wandlungsrecht, siehe Anhangangabe 6.13) verwendet wird, sowie die verwendeten wesentlichen nicht beobachtbaren Parameter:
Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitung der beizulegenden Zeitwerte der Stufe 3 für das Geschäftsjahr 2020 (2019: n/a):
| TEUR | Eingebettetes Derivat |
|
|---|---|---|
| Eröffnungswert zum 1. Jan. 2020 | - | |
| Zugang | 34.127 | |
| Verluste erfasst in den Finanzaufwendungen |
22.428 | |
| Endbestand zum 31. Dez. 2020 | 56.555 |
Ausgehend von einer Refinanzierungsrate von 14,8% hätten mögliche Änderungen der Refinanzierungsrate zum 31. Dezember 2020, unter Konstanz der anderen Parameter, folgende Auswirkungen auf den beizulegenden Zeitwert des eingebetteten Derivats:
| TEUR | Potentieller positiver Ergebniseffekt |
Potentieller negativer Ergebniseffekt |
|---|---|---|
| Relative Veränderung des Inputs |
-1% | +1% |
| Refinanzierungsrate | 5.515 | -5.274 |
Die bedeutendsten finanziellen Risiken des Konzerns sind das Kreditrisiko, das Marktrisiko und das Liquiditätsrisiko.
Der Vorstand des Unternehmens trägt die Verantwortung für den Aufbau und die Kontrolle des Konzern-Risikomanagements.
Das Kreditrisiko ist das Risiko, dass ein Geschäftspartner seinen Verpflichtungen im Rahmen eines Finanzinstruments nicht nachkommt und dies zu einem finanziellen Verlust führt. Die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte entsprechen dem maximalen Ausfallrisiko.
Das Kreditrisiko gegenüber gewerblichen Geschäftspartnern des Konzerns wird in dem Umfang begrenzt, wie eine Anzahlung in bar erhalten wird. Im Übrigen werden Wertminderungen vorgenommen, die jedoch geringfügig sind. Der Wertminderungsaufwand betrug im Berichtszeitraum TEUR 760 (2019: TEUR 495). Forderungen, deren Einbringlichkeit als sehr gering eingestuft wird, werden abgeschrieben. Die Abschreibung stellt ein Ausbuchungsereignis dar. Da die Wertminderungsverluste unwesentlich sind, weist die AUTO1 Group SE diesen Betrag in der Konzerngesamtergebnisrechnung nicht in einer separaten Zeile aus.
Aufgrund des kurzen Zahlungsziels ergibt sich für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen kein wesentlicher Wertberichtigungsbedarf.
Der Konzern verfügte zum 31. Dezember 2020 über Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente in Höhe von TEUR 157.251 (2019: TEUR 57.599). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden bei Banken und Finanzinstituten hinterlegt, die hohe Kreditratings internationaler Ratingagenturen aufweisen.
Die geschätzte Wertberichtigung auf Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wurde auf Grundlage erwarteter Verluste innerhalb von zwölf Monaten berechnet und spiegelt die kurzen Laufzeiten wider. Der Konzern nimmt an, dass seine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf Grundlage der externen Ratings der Banken und Finanzinstitute ein geringes Ausfallrisiko aufweisen.
Zum 31. Dezember 2020 beträgt die Wertminderung TEUR 0 (2019: TEUR 0).
Der Buchwert der finanziellen Vermögenswerte entspricht der maximalen Kreditrisikoposition des Konzerns. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich auf TEUR 24.802 im Geschäftsjahr (2019: TEUR 46.818). Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte betrugen im Geschäftsjahr TEUR 1.266 für die kurzfristigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte (2019: TEUR 816) sowie TEUR 4.516 für die langfristigen finanziellen Vermögenswerte (2019: TEUR 118.718). Zudem hält der Konzern nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen in Höhe von TEUR 5 zum 31. Dezember 2020. (2019: TEUR 5). Eine bilanzielle Saldierung von finanziellen Vermögenswerten wird nicht vorgenommen. Darüber hinaus bestehen keine außerbilanziellen Aufrechnungspotentiale aufgrund von etwaigen Globalnettingvereinbarungen.
Marktrisiken ergeben sich aus dem Wechselkursrisiko bei konzerninternen Finanzierungen in Euro, die den Tochterunternehmen von der Muttergesellschaft zur Verfügung gestellt werden, wenn die funktionale Währung des Tochterunternehmens nicht der Euro ist. Die Auswirkungen durch Wechselkursschwankungen am letzten Berichtsstichtag und an den entsprechenden Vergleichsstichtagen ist jedoch unerheblich.
Der Konzern ist keinem Zinsrisiko ausgesetzt, da zum 31. Dezember 2020 die Kreditlinie nicht beansprucht wurde. Das Zinsrisiko besteht nur für die Refinanzierungsrate zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts für das eingebettete Derivat (zur Sensitivitätsanalyse siehe oben).
Das Preisrisiko aus der Neubewertung der Forderung gegen die Anteilseigner ist identisch zur entsprechenden anteilsbasierten Zahlungsverpflichtung, die in Anhangangabe 6.11 beschrieben wird. Im Geschäftsjahr wurden die Forderungen ausgebucht.
Das Liquiditätsrisiko ist das Risiko, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine finanziellen Verbindlichkeiten vertragsgemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten zu erfüllen. Die Steuerung der Liquidität im Konzern soll sicherzustellen, dass soweit möglich stets ausreichend liquide Mittel verfügbar sind, um unter normalen wie auch unter angespannten Bedingungen den Zahlungsverpflichtungen bei Fälligkeit nachkommen zu können, ohne untragbare Verluste zu erleiden oder die Reputation des Konzerns zu schädigen.
Der Konzern nutzt eine Kostenrechnung zur Berechnung seiner Produkt- und Servicekosten. Dies ermöglicht eine Überwachung des Zahlungsmittelbedarfs und die Optimierung der Zuflüsse auf das eingesetzte Kapital.
Der Konzern strebt an, die Höhe der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente auf einem Stand zu halten, der über den erwarteten Zahlungsabflüssen aus finanziellen Verbindlichkeiten liegt. Der Konzern überwacht zudem die Höhe der erwarteten Einzahlungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen zusammen mit den erwarteten Auszahlungen aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Verbindlichkeiten. Zum 31. Dezember 2020 betragen die erwarteten Zahlungsströme aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen Forderungen, die innerhalb von zwei Monaten fällig werden, TEUR 24.802 (2019: TEUR 45.048). Dies berücksichtigt nicht die möglichen Auswirkungen von extremen Umständen (zum Beispiel Naturkatastrophen), die nicht realistisch prognostiziert werden können.
Zudem verfügt der Konzern über eine gesicherte Kreditlinie von 235 Millionen Euro. Die Verzinsung beläuft sich auf 3 % plus EUROLIBOR mit einem Floor bei 0,00 Basispunkte für den gezogenen Teil der Kreditlinie. Außerdem fallen 0,50 % Bereitstellungszinsen auf den nicht gezogenen Anteil der Kreditlinie an. Bei Inanspruchnahme der Kreditlinie wird diese durch den aktuellen Vorratsbestand besichert. Die Kreditlinie wurde bis zum 31. Dezember 2020 vollständig zurückgezahlt, siehe Anhangangabe 6.14 für Details.
Im Dezember 2020 wurde eine neue gesicherte rated 'ABS' Kreditlinie abgeschlossen. Diese wird zukünftig an die Stelle der bisherigen Kreditlinie treten. Die Eckdaten der neuen Kreditlinie sind wie folgt:
| Art | Junior | Mezzanine | Senior | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Notes | Notes | Notes | |||
| Höhe der | 50.000.000 | 35.000.000 | 400.000.000 | ||
| Kreditlinie | EUR | EUR | EUR | ||
| Zinssatz | 5,00% | 4,5% + EURIBOR (0%-floor) |
1,75% + EURIBOR (no floor) |
||
| Laufzeit | 29. Januar 2023 | ||||
| Sicher | Abtretung von Vorräten als Sicherheit sowie | ||||
| heiten | von Forderungen, Bankkonten und Eigenkapital |
Im Folgenden sind die vertraglichen undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der finanziellen Verbindlichkeiten zum Berichtsstichtag aufgeführt.
| 31. Dez. 2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| TEUR | < 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | Buchwert |
| Finanzierungs verbindlichkeiten |
20.784 | 354.303 | - | 375.087 | 323.571 |
| - Anleihe | 20.683 | 354.303 | - | 374.986 | 266.915 |
| - Eingebettetes Derivat | - | - | - | - | 56.555 |
| - Sonstiges | 101 | - | - | 101 | 101 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 3 | 20 | - | 23 | 23 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
86.128 | - | - | 86.128 | 86.128 |
| Verbindlichkeiten aus Leasingver pflichtungen |
16.007 | 30.028 | 2.907 | 48.942 | 47.454 |
| Summe | 122.922 | 384.331 | 2.907 | 510.160 | 457.156 |
| TEUR | < 1 Jahr | 1 - 5 Jahre | > 5 Jahre | Summe | Buchwert |
|---|---|---|---|---|---|
| Finanzierungs verbindlichkeiten |
20.374 | 151.022 | - | 171.396 | 171.396 |
| Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten | 2.600 | - | - | 2.600 | 2.600 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten |
52.059 | - | - | 52.059 | 52.059 |
| Verbindlichkeiten aus Leasingverpflichtungen |
14.937 | 30.308 | 6.015 | 51.260 | 51.260 |
| Summe | 89.970 | 181.330 | 6.015 | 227.315 | 277.315 |
Die undiskontierten Zins- und Tilgungszahlungen der Wandelanleihe im Geschäftsjahr 2020 beziehen sich auf die im Vertrag festgelegte Laufzeit und Zahlungsstruktur und berücksichtigen keine Wandlung. Im Falle einer Wandlung würde es zu keinem oder einem geringeren Mittelabfluss kommen.
Die nachfolgende Tabelle quantifiziert die Positionen des Managed Capital der AUTO1 Group:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Anlagevermögen und son stige langfristige Vermö genswerte |
58.920 | 176.580 |
| Inventar | 209.435 | 248.115 |
| Liquide Mittel | 157.251 | 57.599 |
| Sonstige kurzfristige Vermögenswerte abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten |
(64.481) | (30.958) |
Die AUTO1 Group hat sich bei der Verwaltung ihres Kapitals (Eigenkapital und Finanzschulden) zum Ziel gesetzt,
Unter einer optimalen Kapitalstruktur versteht der Konzern, dass genügend Kapital verfügbar ist, um seine Aktiva nachhaltig zu finanzieren. Dabei betrachtet die Gruppe vier Hauptgruppen von Vermögenswerten:
Dabei werden über eine neue rated ABS-Fazilität bis zu 90% des Inventars finanziert. Das verbleibende Inventar und alle anderen Vermögenswerte mit Ausnahme der Nutzungsrechte (Right-of-Use Assets) werden durch Eigenkapital finanziert.
Die AUTO1 SE kontrolliert die Liquiditätsrisiken der AUTO1 Group hauptsächlich durch die Bildung ausreichender Kapitalrücklagen und Kreditlinien bei Banken sowie durch die laufende Überwachung der erwarteten und tatsächlichen Cashflows und die Aufrechterhaltung eins ausgewogenen Portfolios von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Hinblick auf die Restlaufzeiten.
Die folgende Tabelle weist das gesamte Eigenkapital und die Eigenkapitalquote des Konzerns aus:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Gesamtes Eigenkapital | 4.465 | 153.296 |
| Bilanzsumme | 520.541 | 605.360 |
| Eigenkapitalquote | 0,9 % | 25,3 % |
Der Konzern verfügt über die folgenden zwei strategischen Segmente: "Merchant" und "Retail", die die berichtspflichtigen Segmente des Konzerns darstellen. Die strategischen Segmente bieten Produkte für unterschiedliche Kundenkreise an und werden getrennt verwaltet, da sie unterschiedliche Technologie- (Nutzung verschiedener Verkaufsplattformen) und Marketingstrategien erfordern. Es wurden keine Geschäftssegmente aggregiert.
Für jedes strategische Segment überprüft der Vorstand des Konzerns monatlich den internen Managementbericht.
Das Handelsgeschäft betrifft im Wesentlichen den Verkauf von Gebrauchtwagen an gewerbliche Autohändler über AUTO1.com. Darin enthalten sind Gebühren aus logistischen Dienstleistungen und alle sonstigen Gebühren im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fahrzeuge an die Händler.
Die Umsatzerlöse aus dem "Merchant"-Geschäft unterscheiden sich durch die Beschaffung der Fahrzeuge. Alle Autos, die über das Filialen Netzwerk des Konzerns gekauft werden, werden als "C2B" klassifiziert. Im Vergleich zur Beschaffung über das Filialen Netzwerk werden alle Autos, die von gewerblichen Händlern über den Remarketing Channel gekauft werden, als "Remarketing" kategorisiert. Es gibt keine Geschäftsaktivitäten, aus denen eigenständige Umsatzerlöse in den beiden Kategorien resultieren, daher sind C2B und Remarketing lediglich unterschiedliche Beschaffungskanäle. Die Verkäufe erfolgen an denselben Kundenkreis über denselben Vertriebskanal.
Das Privatkundengeschäft betrifft im Wesentlichen den Verkauf von Gebrauchtwagen an Privatkunden über Autohero.com.
Alle Umsätze werden mit externen Kunden erzielt. Für die Bewertung der Ertragskraft der Segmente wird das Rohergebnis verwendet, definiert als Umsatzerlöse abzüglich Materialaufwand.
| Merchant | Retail | AUTO1 Group | ||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| KEUR | 1. Jan. 2020 – 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 – 31. Dez. 2019 |
1. Jan. 2020 – 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 – 31. Dez. 2019 |
1. Jan. 2020 – 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 – 31. Dez. 2019 |
| Umsatzerlöse | 2.697.050 | 3.394.550 | 132.603 | 81.412 | 2.829.653 | 3.475.962 |
| davon: | ||||||
| C2B | 2.348.587 | 3.105.789 | ||||
| Remarketing | 348.463 | 288.761 | ||||
| Materialaufwand | (2.414.036) | (3.053.470) | (129.708) | (79.958) | (2.543.744) | (3.133.429) |
| Rohergebnis | 283.015 | 341.080 | 2.895 | 1.454 | 285.910 | 342.533 |
| KEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
| Vorräte | 116.242 | 202.098 | 93.193 | 46.017 | 209.435 | 248.115 |
Es gibt Transaktionen zwischen den berichtspflichtigen Segmenten, die sich auf die Übertragung von Gebrauchtwagen und gemeinsame Vertriebsleistungen beziehen. Die an den Hauptentscheidungsträger berichteten Beträge beziehen sich auf die Beträge nach Konsolidierung. Die für die Segmente berichteten Kennzahlen stellen Kennzahlen gemäß IFRS dar. Die Differenz zwischen der Gewinn- und Verlustgröße der berichtspflichtigen Segmente (Rohergebnis) und dem Ergebnis vor Steuern in der Konzerngesamtergebnisrechnung und dem sonstigen Ergebnis bezieht sich daher auf alle wesentlichen Posten der Konzerngesamtergebnisrechnung unterhalb des Rohergebnis.
Das Herkunftsland von AUTO1 ist Deutschland, darüber hinaus sind für das Geschäft des Konzerns insbesondere Italien und Frankreich von Bedeutung.
Die nachfolgende Darstellung zeigt die Umsatzerlöse des Konzerns sowie die langfristigen Vermögenswerte, unterschieden nach Herkunftsland von AUTO1 und anderen Ländern. Bei der Darstellung der Informationen auf geografischer Grundlage basieren die Umsatzerlöse auf den geografischen Standorten der Kunden.
| Umsatzerlöse | ||
|---|---|---|
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
| Frankreich | 586.928 | 623.090 |
| Deutschland | 503.449 | 683.923 |
| Italien | 206.649 | 264.172 |
| Übrige Länder | 1.532.627 | 1.904.777 |
| Summe | 2.829.653 | 3.475.962 |
Es gibt keinen externen Kunden, dessen Anteil an den Umsatzerlösen 10% oder mehr beträgt.
Die langfristigen Vermögenswerte (ohne Finanzinstrumente mit Ausnahme von nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen und ohne latente Steueransprüche) aufgegliedert nach Standort der Vermögenswerte, stellt sich wie folgt dar:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Deutschland | 25.188 | 135.286 |
| Frankreich | 11.283 | 15.432 |
| Italien | 7.839 | 11.127 |
| Übrige Länder | 12.981 | 14.145 |
| Summe | 57.291 | 175.990 |
Die Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf dem den Stammaktionären zurechenbaren Gewinn und einem gewichteten Durchschnitt der im Umlauf gewesenen Stammaktien.
| 2020 | 2019 |
|---|---|
| (0,84) | (0,71) |
Am 14. Januar 2021 beschloss die Hauptversammlung der Gesellschaft unter anderem eine Umwandlung sämtlicher Aktien anderer Gattungen in Stammaktien sowie einen Aktiensplit mit gleichzeitiger Umwandlung aller Namensaktien in Inhaberaktien. Diese Änderungen wurden am 18. Januar 2021 im Handelsregister des Amtsgerichts München eingetragen. Gemäß IAS 33.64 ist aufgrund dieser Änderungen die Berechnung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Aktie für alle dargestellten Perioden rückwirkend anzupassen.
Aufgrund der Umwandlung aller Aktiengattungen in Stammaktien werden diese insgesamt als Stammaktien i. S. d. IAS 33 angesehen. In der Berechnung werden eigene Anteile nicht berücksichtigt.
| Konzernverlust der Periode in TEUR (143.642) Verlust, den Inhabern der Stammaktien zurechenbar (für unverwässertes und verwässertes Ergebnis |
TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|---|
| (121.265) | |||
| je Aktie) (143.642) |
(121.265) |
Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien in 2019 (unverwässert und verwässert):
| In Tausend Aktien | 2019 |
|---|---|
| Stammaktien zum 1 Jan. | 170.486 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im Februar 2019 |
52 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im Mai 2019 |
37 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im August 2019 |
22 |
| Auswirkung von erdienten Stammaktien im November 2019 |
6 |
| Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien zum 31. Dez. |
170.604 |
Bei der Berechnung des verwässerten gewichteten Durchschnitts der Stammaktien zum 31. Dezember 2019 wurden folgende Optionen unberücksichtigt gelassen, da sie einer Verwässerung entgegengewirkt hätten:
| In Tausend Aktien | 2019 |
|---|---|
| Nicht erdiente Stammaktien aus den Anteilen - Vorstandsmitglied |
61 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile |
3.655 |
| Gesamte Anzahl potentieller Stammaktien |
3.716 |
Zusätzliche potentielle Stammaktien resultieren aus den Restricted Stock Units, diese entsprechen 4,75% des voll verwässerten Eigenkapitals.
Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien in 2020 (unverwässert und verwässert):
| In Tausend Aktien | 2020 |
|---|---|
| Stammaktien zum 1 Jan. | 170.728 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im Februar 2020 |
52 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im Mai 2020 |
42 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im August 2020 |
25 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im November 2020 |
7 |
| Auswirkung der erdienten Stammaktien im Dezember 2020 |
26 |
| Gewichteter Durchschnitt der Stammaktien zum 31. Dez. |
170.880 |
Bei der Berechnung des verwässerten gewichteten Durchschnitts der Stammaktien zum 31. Dezember 2020 wurden folgende Optionen unberücksichtigt gelassen, da sie einer Verwässerung entgegengewirkt hätten:
| In Tausend Aktien | 2020 |
|---|---|
| Nicht erdiente Stammaktien aus den Anteilen - Vorstandsmitglied |
1.066 |
| Nicht erdiente Stammaktien aus dem Neuen Incentive-Programm – Individuelle Vereinbarung |
131 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Incentive-Programm für virtuelle Anteile |
4.385 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Long Term Incentive Plan 2020 |
7.500 |
| Potentielle Stammaktien aus dem Wandeldarlehen |
8.060 |
| Gesamte Anzahl potentieller Stammaktien |
21.143 |
Zusätzliche potentielle Stammaktien resultieren aus den Restricted Stock Units, diese entsprechen 4,75% des voll verwässerten Eigenkapitals.
Folgende Transaktionen wurden für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie nicht berücksichtigt, da sie nach dem Abschlussstichtag zustande gekommen sind und keine rückwirkend zu berücksichtigen Transaktionen gem. IAS 33.64 darstellen:
Die Forderung gegenüber den Anteilseignern für das Incentive-Programm für virtuelle Anteile wurde zum 30. September 2020 ausgebucht (31. Dezember 2019: TEUR 108.500), siehe Anhangangabe 6.11 für Details.
Der Konzern hat Forderungen gegen die AUTO1 FT GmbH, Berlin (assoziiertes Unternehmen) zum 31. Dezember 2019. Die Forderungen gegen die AUTO1 FT GmbH beziehen sich auf ein langfristiges Darlehen des Konzerns für den Handel mit Fahrzeugen und die Erbringung von fahrzeugbezogenen Dienstleistungen im Rahmen von Verkäufen an Händler. Eine Wertminderung von TEUR 5.682 wurde im Geschäftsjahr 2020 für diese Forderungen erfasst.
Aufgrund einer Kapitalerhöhung des assoziierten Unternehmens im März 2020 übt der Konzern keinen maßgeblichen Einfluss mehr über das assoziierte Unternehmen aus. Folglich betreffen die folgenden Werte lediglich den Zeitraum bis zu dem Verlust des maßgeblichen Einflusses.
Die folgende Tabelle weist die Forderungen gegen die AUTO1 FT GmbH als nahestehendes Unternehmen wie folgt aus:
| TEUR | 31. Dez. 2020 | 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen (langfristig) |
- | 5.628 |
| Forderungen gegen nahestehende Unternehmen (kurzfristig) |
- | 1.644 |
| Summe | - | 7.272 |
Die folgende Tabelle weist Erträge aus Geschäften mit der AUTO1 FT GmbH als nahestehendes Unternehmen wie folgt aus:
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Verkauf von Waren und Dienstleistungen an nahestehende Unternehmen |
921 | 3.041 |
| Kauf von Waren und Dienstleistungen von nahestehende Unternehmen |
(921) | (1.701) |
| Sonstige Erträge | - | 417 |
| Summe | - | 1.757 |
Im Dezember 2020 fand ein Verkauf von 750 Anteilen der AUTO1 Group statt. Es handelt sich um eine Übertragung von Anteilen zwischen Anteilseignern der AUTO1. Die Anteile wurden von P.A.C Alpha GmbH abgetreten und durch Jonathan Browning (ehemaliger Aufsichtsrat), der der wirtschaftliche Eigentümer der Anteile ist, an Target Carbon Ltd. für einen Preis von EUR 950 pro Anteil verkauft.
Vorstand Christian Bertermann hat das am 13. Februar 2020 ausgegebene nachrangige Wandeldarlehen in Höhe von TEUR 5.000 gezeichnet. Die Konditionen entsprechen denen der übrigen Zeichner des Wandeldarlehens.
Bei AUTO1 wurden die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats als Führungskräfte in Schlüsselpositionen betrachtet.
Der Vorstand besteht aus Hakan Koç (Gründer / Co-Chief Executive Officer) (bis 30. November 2020), Christian Bertermann (Gründer / Chief Executive Officer) und Markus Boser (Chief Financial Officer).
Die Mitglieder des Aufsichtsrates sind Gerhard Cromme (Aufsichtsratsvorsitzender), Aufsichtsratsmitglied, Andrin Bachmann (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender), Risikokapitalinvestor, Jonathan Browning (bis 30. November 2020), Manager, Gerd Häusler, Aufsichtsratsmitglied, Akshay Naheta, Manager (bis 11. März 2020), Spencer Collins, Rechtsanwalt (vom 11. März bis 24. September 2020), Anthony Doeh, Investmentberater (vom 24. September 2020 bis 2. Februar 2021), Hakan Koç, Gründer (seit 1. Dezember 2020), Sylvie Mutschler von Specht, Unternehmerin (seit 2. Februar 2021).
Die Vergütung der Führungskräfte in Schlüsselposition umfasst:
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Kurzfristig fällige Leistungen |
1.361 | 1.457 |
| Anteilsbasierte Vergütung | 2.928 | 7.184 |
| Gesamt | 4.289 | 8.641 |
Der geringe Betrag der anteilsbasierten Vergütung im Vergleich zum Vorjahr ist auf die Reklassifizierung des Programms in 2020 zurückzuführen. Zum 31. Dezember 2020 hat der Konzern keine Pensionszusagen gegenüber Mitgliedern des Vorstands oder des Aufsichtsrats gemacht.
Darüber hinaus macht AUTO1 von der Befreiung des § 286 Abs. 4 HGB in Verbindung mit § 314 Abs. 3 HGB Gebrauch.
Die folgende Tabelle stellt die Honorare für die von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Deutschland, dem Konzernprüfer für den Konzernabschluss zum und für das am 31. Dezember 2020 abgeschlossene Geschäftsjahr, erbrachten Dienstleistungen dar:
| TEUR | 1. Jan. 2020 - 31. Dez. 2020 |
1. Jan. 2019 - 31. Dez. 2019 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 654 | 303 |
| Andere Bestätigungsleistungen |
223 | - |
| Sonstige Leistungen | 147 | 272 |
| Summe | 1.024 | 575 |
Am 31. Dezember 2020 war die AUTO1 Group SE direkt oder indirekt an 61 Unternehmen beteiligt. Bis auf die AUTO1 FT GmbH wurden alle Unternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Beteiligungen sind im Beteiligungsspiegel dargestellt.
Zudem zeigt die Aufstellung die Tochterunternehmen, die die Befreiungsmöglichkeiten gemäß § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264b HGB in Anspruch nehmen. Für diese Gesellschaften ist der Konzernabschluss der AUTO1 Group SE der befreiende Konzernabschluss.
| Name | Sitz | Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2020 in % |
Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2019 in % |
|---|---|---|---|
| A1 Engineering | Kiew, Ukraine | 100,00 | 100,00 |
| AGENZIA1 S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | n.a. |
| AUTO1 Albania SPHK | Tirana, Albanien | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 European Auctions GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 European Auctions Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 European Cars B.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 FT GmbH | Berlin, Deutschland | 6,2 | 20,00 |
| AUTO1 FT Investment GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 FT Investment Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 FT MI GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 80,00 | 80,00** |
| AUTO1 FT PANAS GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 80,00 | 80,00** |
| AUTO1 FT Partners Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Global Services GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Group AG (vormals: AUTO1 Group GmbH)* |
Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 IT Services GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 IT Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Italia Commercio S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Marketing Services GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 N.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Operation Services GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Operation Services Verwaltungs GmbH |
Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Polska Sp. z o.o. | Warschau, Polen | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Remarketing GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100.00 |
| AUTO1 RS D.O.O. | Belgrad, Serbien | 100,00 | 100.00 |
| AUTO1 Sales Services GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Sales Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| AUTO1 Tschechien s.r.o. | Prag, Tschechische Republik |
100,00 | 100,00 |
| AUTO1.com GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autohero AB | Stockholm, Schweden | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Belgium BVBA | Antwerpen, Belgien | 100,00 | 100,00 |
| Name | Sitz | Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2020 in % |
Summe der direkten und indirekten Anteile zum 31. Dez. 2019 in % |
|---|---|---|---|
| Neuilly-sur-Seine, | |||
| Autohero France SAS | Frankreich | 100,00 | 100,00 |
| Autohero GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Italia S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Inc. | Delaware, USA | 100,00 | 100,00 |
| Autohero NL B.V. | Amsterdam, Niederlande | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Österreich GmbH | Wien, Österreich | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Plus Spain S.L. | Madrid, Spanien | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Poland Sp. z o.o. | Warschau, Polen | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Services GmbH & Co. KG. | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autohero Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| Autowholesale Automotive Finland Oy | Tempere, Finnland | 100,00 | 100,00 |
| GAB Service UG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| L&L Auto Info GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| NOI COMPRIAMO AUTO.IT S.R.L. | Mailand, Italien | 100,00 | 100,00 |
| VAMANCIA S.L. | Madrid, Spanien | 100,00 | 100,00 |
| VKDB Sverige AB | Stockholm, Schweden | 100,00 | 100,00 |
| WijKopenAutos B.V. | Amsterdam, Niederlande | 89,87 | 100,00 |
| wirkaufendeinauto.de GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKA BENL Holding B.V. | Amsterdam, Niederlande | 80,13 | n.a.** |
| WKA BVBA | Antwerpen, Belgien | 89,87 | 100,00 |
| WKDA Automobile GmbH & Co. KG* | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Automotive SRL | Bukarest, Rumänien | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Booking Services GmbH & Co. KG | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Booking Services Verwaltungs GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Deutschland GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
| WKDA France S.A.S | Issy-les-Moulinaux, Frankreich |
96,87 | 93,22** |
| WKDA FRSM UG | Berlin, Deutschland | 84,35 | 66,10** |
| WKDA Österreich GmbH | Wien, Österreich | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Portugal, Unipessoal Lda. | Carnaxide, Portugal | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Schweiz GmbH | Zürich, Schweiz | 100,00 | 100,00 |
| WKDA Services GmbH | Berlin, Deutschland | 100,00 | 100,00 |
* Inanspruchnahme der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 bzw. § 264b HGB.
**Verzicht auf die Bilanzierung von nicht beherrschenden Anteilen aufgrund untergeordneter Bedeutung.
Berlin, 13. April 2021 AUTO1 Group SE
Christian Bertermann CEO
Markus Boser CFO
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im zusammengefassten Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Berlin, 13. April 2021 AUTO1 Group SE
Christian Bertermann CEO
Markus Boser CFO
An die AUTO1 Group SE, München
Wir haben den Konzernabschluss der AUTO1 Group SE, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der AUTO1 Group SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter bzw. der Aufsichtsrat sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.
Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergabe des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3b HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei "AUTO1 Group SE_Konzernabschluss 2020. zip" (SHA256-Hashwert: c6011e7c743aff2809e1ec0b-3835412c94465bc278a79f91083d2019c209a631), die im geschützten Mandanten-Portal für den Emittenten abrufbar ist, enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten zusammengefassten Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3b HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3b HGB (IDW EPS 410) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist nachstehend weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Konzernabschluss und geprüften zusammengefassten Lagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
Berlin, den 13. April 2021
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Sternberg Proplesch
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

SEITE 102 Glossar
Finanzkalender 2021 SEITE 103
Kontakt SEITE 103
Das Unternehmen zusammen mit seinen konsolidierten Tochterunternehmen
Mobile Anwendung für Händler zum Verkauf ihrer Gebrauchtwagen durch den Remarketing Kanal
Bezeichnung für den Verkaufskanal der AUTO1 Gruppe, der an den Einzelkunden gerichtet ist. Gebrauchtwagen der AUTO1 Gruppe werden an Privatkunden verkauft
EBITDA bereinigt um nicht betriebliche Effekte wie (i) aktienbasierte Vergütung, (ii) die Änderung der Bewertungsgrundlage für Umsatzsteuern, (iii) die Korrektur von Verbindlichkeiten sowie (iv) sonstige nicht operative Kosten
Bezeichnung für den Ankaufskanal der AUTO1 Gruppe, der für die Beschaffung von Gebrauchtwagen von Privat via "wir kaufen dein Auto" und entsprechenden Marken in allen Ankaufsländern steht
Bezeichnung für den Coronavirus SARS-CoV-2
Definiert als Vollzeitäquivalente in der entsprechenden Periode
Die einheitliche europäische Währung, die von bestimmten teilnehmenden Mitgliedstaaten der Europäischen Union, einschließlich Deutschland, übernommen wurde
Abkürzung für "Gross Profit per Unit", definiert als Rohergebnis geteilt durch die Anzahl verkaufter Autos
Bezeichnung für den Verkaufskanal der AUTO1 Gruppe, der an den Großhandel gerichtet ist. Gebrauchtwagen der AUTO1 Gruppe werden an Händler verkauft
Abkürzung für "Net Promoter Score", eine Kennzahl, die misst, inwiefern Konsumenten ein Produkt oder eine Dienstleistung weiterempfehlen würden
Die unabhängige Marktstudie von OC&C zum europäischen Gebrauchtwagenmarkt mit dem Titel "The European Used Car Market – Evolving Trends"; veröffentlicht im Oktober 2020 und von der AUTO1 Group in Auftrag gegeben
Bezeichnung für den Ankaufskanal der AUTO1 Gruppe, der für die Beschaffung von Gebrauchtwagen von Händlern steht
siehe Autohero
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge abzüglich Herstellungs- und Materialkosten
Rohergebnis als prozentualer Anteil am Gesamtumsatz
Ausdruck für die in allen Ankaufsländern eingeführte Option für den Kunden, anhand zusätzlich eingegebenen Charakteristika des zu verkaufenden Autos einen verbindlichen Preis zu bekommen
Definiert als Anzahl Autos, die von der AUTO1 Gruppe an Händler und Privatkunden verkauft wurde
| 2021 | |
|---|---|
| Mai 19 | Veröffentlichung Quartalsmitteilung (Q1 2021) und Earnings Call |
|---|---|
| Juni 24 | Hauptversammlung (virtuell), Berlin |
| August 6 | Veröffentlichung Trading Update (Q2 2021) und Earnings Call |
| September 15 | Veröffentlichung Halbjahresfinanzbericht (H1 2021) |
| November 17 | Veröffentlichung Quartalsmitteilung (Q3 2021) und Earnings Call |
| 2022 | |
| März 23 | Earnings Call (Q4 und Jahr 2021) |
Philip Reicherstorfer +49 30 2016 38 213 [email protected]
Bergmannstraße 72, 10961 Berlin
+49 30 2016 38 1901 [email protected]
HRB 241031
Bergmannstraße 72, 10961 Berlin, Germany +4930201638360 [email protected]
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