Annual Report • Apr 30, 2021
Annual Report
Open in ViewerOpens in native device viewer




in Mio. €
| 2020 | 2019 | Veränderung in % | |
|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 1.322,5 | 1.654,3 | –20,1 |
| Absatz (in Stück) | 150.928 | 211.667 | –28,7 |
| Umsatz | 1.295,6 | 1.840,8 | –29,6 |
| EBITDA | –0,2 | 175,5 | –100,1 |
| EBITDA (vor Sondereffekten) | 31,7 | 166,2 | –80,9 |
| EBIT | –106,6 | 88,1 | –221,0 |
| EBIT (vor Sondereffekten) | –74,7 | 78,8 | –194,8 |
| EBIT-Rendite (in %) | –8,2 | 4,8 | – |
| EBIT-Rendite (vor Sondereffekten, in %) | –5,8 | 4,3 | – |
| Konzernergebnis | –107,6 | 52,3 | –305,7 |
| Konzernergebnis (vor Sondereffekten) | –75,7 | 44,2 | –271,3 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | –0,89 | 0,43 | –307,0 |
| Ergebnis je Aktie (vor Sondereffekten, in €) | –0,63 | 0,37 | –270,3 |
| Bilanzsumme | 1.180,5 | 1.301,2 | –9,3 |
| Anlagevermögen | 613,6 | 619,5 | –1,0 |
| Eigenkapital | 535,2 | 652,4 | –18,0 |
| Eigenkapitalquote (in %) | 45,3 | 50,1 | – |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 44,9 | 115,6 | –61,2 |
| Free Cashflow1 | –35,8 | –36,6 | 2,2 |
| Nettofinanzposition2 | –83,8 | –15,2 | –451,3 |
| Working Capital3 | 235,0 | 293,2 | –19,8 |
| Working-Capital-Quote4 (Durschnitt, in %) | 21,8 | 17,4 | – |
| Investitionen (nach Zuschüssen)5 | 91,7 | 86,5 | 6,0 |
| Abschreibungen | 106,4 | 87,4 | 21,7 |
| Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen) | 81,4 | 95,8 | –15,0 |
| davon aktiviert | 12,6 | 21,7 | –41,9 |
| Mitarbeiter 6 (Anzahl zum 31. Dezember) |
4.586 | 4.906 | –6,5 |
1 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzüglich Zinsausgaben.
2 Zahlungsmittel und -äquivalente abzgl. kurz- und langfristiger zinstragender Finanzschulden.
3 Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzg. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
4 Working Capital als Durchschnitt der letzten vier Quartalsstichtage im Verhältnis zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.
5 Investitionen in Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten aus Leasingverträgen) und immaterielle Vermögenswerte ohne Aktivierung F&E.
6 Seit 2019 wird die Mitarbeiteranzahl in FTE (Full Time Equivalent) angegeben.
| 2020 | 2019 | Verände rung in % |
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingang (in Mio. €) | 954,3 | 1.268,4 | –24,8 |
| Absatz (in Stück) | 102.054 | 164.677 | –38,0 |
| Umsatz (in Mio. €) | 943,8 | 1.446,4 | –34,7 |
| EBIT (in Mio. €)1 | –80,5 | 57,7 | –239,5 |
| EBIT-Rendite (in %)1 | –8,5 | 4,0 | – |
1 vor Sondereffekten.
| 2020 | 2019 | Verände rung in % |
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingang (in Mio. €) | 324,5 | 341,7 | –5,0 |
| Absatz (in Stück) | 18.980 | 26.048 | –27,1 |
| Umsatz (in Mio. €) | 310,1 | 362,5 | –14,5 |
| EBIT (in Mio. €)1 | 18,7 | 42,8 | –56,3 |
| EBIT-Rendite (in %)1 | 6,0 | 11,8 | – |
1 vor Sondereffekten.
Wachstum – Innovation – Nachhaltigkeit JETZT
Vision DEUTZ baut innovative Antriebssysteme für professionelle Einsätze und gestaltet mit heraus ragenden Leistungen die Welt.
Mission Mit Pioniergeist und Innovationskraft hat DEUTZ die industrielle Revolution geprägt. Jetzt treiben wir die nächste Revolution voran – mit Effizienz, Leistung und Nachhaltigkeit für unsere Kunden.
Unter ökologischen Gesichtspunkten haben wir den Druck und den Versand von Geschäfts- und Zwischenberichten zum Jahresende 2020 eingestellt. Dafür haben wir die Online-Version des vorliegenden Geschäftsberichts um weiterführende Informationen zur übergeordneten Unternehmensstrategie sowie strategische Highlights erweitert. Diese Informationen sind darüber hinaus auch in einem gesonderten Magazin zusammengefasst, das ebenfalls auf unserer Website abrufbar ist.

Der vorliegende Geschäftsbericht bietet einen umfassenden Einblick in die Geschäftsentwicklung des DEUTZ-Konzerns sowie der DEUTZ AG. Dabei wird sowohl über finanzielle als auch nichtfinanzielle Aspekte berichtet. Siehe Zusammengefasster Gesonderter Nichtfinanzieller Bericht, S. 70 ff.
Der Berichtszeitraum umfasst das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020. Um größtmögliche Aktualität zu gewährleisten, beinhaltet der vorliegende Bericht zudem auch solche relevanten Informationen, die bis zur Ausstellung der Versicherung der gesetzlichen Vertreter am 26. Februar 2021 verfügbar waren. Der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht werden gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, sowie den ergänzend nach HGB anzuwendenden Vorschriften. Der Zusammengefasste Gesonderte Nichtfinanzielle Bericht wurde in Übereinstimmung mit §§ 315c in Verbindung mit 289c bis 289e HGB erstellt, wobei sich die Berichterstattung in Teilen an den Aspekten bestimmter Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex orientiert.
Der von der DEUTZ AG aufgestellte Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie der Konzernlagebericht wurden von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) geprüft. Siehe Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers, S. 171 ff.
Die Zusammengefasste Nichtfinanzielle Erklärung für die DEUTZ AG und den Konzern wurde einer gesonderten Prüfung mit begrenzter Sicherheit (»limited assurance«) durch PwC unterzogen, die nach dem International Standard on Assurance Engagements, ISAE 3000 (Revised) erfolgte. Siehe Vermerk des
unabhängigen Wirtschaftsprüfers, S. 93 f.
Die Prüfung der Online-Version des Berichts oder von Verweisen auf externe Quellen wie die Unternehmenswebsite waren in keinem Fall Gegenstand des Prüfungsauftrags von PwC.
Der vorliegende Bericht enthält bestimmte Aussagen bzw. Annahmen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten sowie andere Faktoren. Diese können dazu führen, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft relevanten Branchen wesentlich – insbesondere in negativer Hinsicht – von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Folglich kann keine Gewähr für zukunftsgerichtete Aussagen übernommen werden.
Weiterführende Informationen Verweise auf weiterführende Informationen sind im Bericht typografisch hervorgehoben sowie mit einer Seitenzahl versehen. Glossarbegriffe, deren Erläuterung Sie in diesem Bericht auf S. 188 ff. finden, sowie Verweise auf weiterführende Informationen im Internet sind typografisch in Grau gekennzeichnet.
Der vorliegende Geschäftsbericht ist in deutscher und englischer Sprache verfügbar. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir im vorliegenden Bericht auf die Darstellung von Verweisen zu Rundungsdifferenzen. Darüber hinaus sehen wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit von einer geschlechtsspezifischen Differenzierung ab. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.
das Geschäftsjahr 2020 stand im Zeichen der Corona-Pandemie. Ein Virus hat die Welt verändert und stellte auch DEUTZ als globalen Player mit internationalen Absatzmärkten und Lieferketten vor nie dagewesene Herausforderungen. Auf diese haben wir schnell und entschieden reagiert. Etwa mit der temporären Aussetzung der Europa-Produktion im April vergangenen Jahres, um die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Aber vor allem mit unserer »Vision of Success« haben wir frühzeitig Leitlinien definiert, die uns in solch außergewöhnlichen Zeiten als Wegweiser dienten, um DEUTZ bestmöglich durch die Krise zu lenken.
Trotz ergriffener Maßnahmen sind die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Geschäftszahlen 2020 nicht von der Hand zu weisen: Infolge des massiven Nachfrageeinbruchs in einem bereits zuvor herausfordernden Marktumfeld reduzierte sich der Umsatz im Vorjahresvergleich um 29,6 % auf 1.295,6 Millionen Euro und führte zu einer EBIT-Rendite vor Sondereffekten von –5,8 %. Das Konzernergebnis bereinigt um Sondereffekte war entsprechend negativ mit –75,7 Millionen Euro, das entsprechende Ergebnis je Aktie belief sich auf –0,63 Euro.
Mit Blick auf den Kurs der DEUTZ-Aktie wurde auch dessen Entwicklung im Jahresverlauf 2020 durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt. Erfreulicherweise konnten die Verluste bis zum Jahresende jedoch fast vollständig wieder aufgeholt - und Ende Februar 2021 lag der Kurs unserer Aktie sogar über dem Jahreshoch 2020.
Um die Liquidität des Konzerns zu gewährleisten, haben wir im Berichtsjahr diverse Maßnahmen ergriffen. Neben allgemeinen Kosteneinsparmaßnahmen gehörte dazu etwa der Verzicht des Gesamtvorstands und des Aufsichtsrats auf seine einjährige variable Vergütung für 2020 beziehungsweise auf einen Teil seiner Festvergütung für 2020, der freiwillige Verzicht unserer leitenden Angestellten auf einen Großteil ihrer variablen Vergütung – aber auch, dass wir mit Ihrer Zustimmung, verehrte Aktionärinnen und Aktionäre, die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 ausgesetzt haben. Dadurch konnten wir nicht nur unsere finanzielle Stabilität absichern, sondern zugleich auch sicherstellen, dass initiierte Wachstumsprojekte planmäßig umgesetzt werden können.

DR.-ING. FRANK HILLER
Dass es sich auszahlt, an strategischen Investitionen festzuhalten und dafür auch gewisse Entbehrungen in Kauf zu nehmen, beweist etwa die erfolgreiche Umsetzung unserer China-Strategie: Trotz der Corona-Krise zeigte sich unser dortiges Geschäft bereits im ersten Halbjahr 2020 profitabel und wir konnten unser Umsatzziel für 2022 im weltweit größten Markt für Baumaschinen aufgrund der bestehenden Nachfrage von rund 500 auf rund 800 Millionen Euro anheben.
Märkte von morgen erschließt man heute nachhaltig, davon sind wir überzeugt. Und als innovativer Motorenhersteller wissen wir, dass die Pariser Klimaschutzziele nur über einen realistischen Mix verschiedener Antriebstechnologien zu erreichen sind. Aus diesem Grund erachten wir auch die weiterhin fokussierte Umsetzung unserer E-DEUTZ-Strategie als essenziell und sind in diesem Zusammenhang besonders stolz, dass wir 2020 im Firmenverbund DEUTZ-Torqeedo-Futavis alle Voraussetzungen für die Industrialisierung von elektrischen und hybriden Antriebssystemen schaffen konnten: Im Frühjahr 2021 werden wir das erste vollelektrische E-DEUTZ-Produkt vermarkten, das 360-V-Basis-Antriebssystem – ein Strategieerfolg auch aus zurückliegenden Unternehmenszukäufen.
Neben Akquisitionen setzen wir auch auf strategische Partnerschaften, um unseren Kunden ein Plus an Fachwissen zu bieten: Ende 2020 haben wir mit John Deere Power Systems vereinbart, einen gemeinsamen Motor zu entwickeln. Damit sind wir in der Lage, Volumen zu bündeln und von globalen Skaleneffekten zu profitieren.
Mit Blick auf unser margenstarkes Servicegeschäft haben wir im Berichtsjahr zudem den Ausbau unseres globalen Netzwerkes weiter vorangetrieben, denn Kundennähe ist für uns als internationaler Konzern ein wesentlicher Erfolgsfaktor. So eröffnet uns die Übernahme der DEUTZ Austria GmbH, der Motorcenter Austria GmbH und der Pro Motor Servis CZ den direkten Marktzugang in Österreich, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Darüber hinaus bauen wir unser Serviceportfolio insbesondere digital weiter aus: weg vom Ersatzteil-Spezialisten, hin zum Full-Service-Anbieter mit immer besseren, schnelleren und bequemeren Lösungen, die auf den maximalen Kundennutzen abzielen.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2021 ist nach wie vor unklar, wie die Corona-Krise weiterhin verlaufen wird. Auch wenn sich zuletzt ein leichter Aufwärtstrend abzeichnete, wird es voraussichtlich eines längeren Zeitraums bedürfen, um das Vorkrisenniveau zu erreichen. Bei einem erwarteten Absatz von mindestens 130.000 DEUTZ-Motoren rechnen wir für 2021 mit einem Umsatz von mindestens 1,40 Milliarden Euro. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten dürfte dabei mindestens ausgeglichen sein.
Trotz der verhaltenen Aussichten für 2021 blicken wir optimistisch in die Zukunft. Um die Ergebnisentwicklung in einem herausfordernden Umfeld zusätzlich abzusichern und langfristig wettbewerbsfähig zu sein, haben wir unsere bestehenden Prozesse und Strukturen bereits zu Beginn des Berichtsjahres auf den Prüfstand gestellt. Das Ergebnis: »Transform for Growth« – unser globales Effizienzprogramm, durch dessen Umsetzung wir ab Ende 2022 Brutto-Kosteneinsparungen von jährlich insgesamt rund 100 Millionen Euro realisieren wollen. Damit und mit der konsequenten Umsetzung unserer Wachstumsinitiativen haben wir die richtigen Weichen gestellt, um unser Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Und auch wenn wir unsere mittelfristigen Ziele statt 2022 coronabedingt erst 2023/24 erreichen werden, ist die Vorgabe klar: mehr als 2 Milliarden Euro Umsatz einhergehend mit einer EBIT-Rendite vor Sondereffekten von 7 bis 8%, wobei sich der Umsatzanteil elektrifizierter Antriebssysteme auf 5 bis 10% belaufen soll.
Ganz im Sinne unserer Unternehmenswerte werden wir weiterhin mit Innovationskraft, Pioniergeist und – vor allem – als Team alles daransetzen, gestärkt aus diesen turbulenten Zeiten hervorzugehen und das zu erreichen, was wir Ihnen in Aussicht gestellt haben. Wesentliche Antriebskraft auf diesem Weg sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei denen ich mich ganz besonders bedanken möchte. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz auch unter herausforderndsten Umständen sorgen sie tagtäglich dafür, dass der DEUTZ-eigene Motor nicht stillsteht. Mein Dank gilt darüber hinaus auch unseren Kunden und Geschäftspartnern sowie Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, für das entgegengebrachte Vertrauen.
Köln, im Februar 2021
Dr.-Ing. Frank Hiller VORSTANDSVORSITZENDER

"Die Welt ändert sich, wir handeln. DEUTZ ist Vorreiter für effiziente und nachhaltige Antriebstechnologien, auch für den Markt von morgen."
DR.-ING. FRANK HILLER
"Im Corona-Jahr 2020 haben wir mit unserem Effizienzprogramm die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt."
DR. ANDREAS STRECKER
"Mit dem zunehmend digital ausgerichteten Service bieten wir unseren Kunden jetzt einen noch größeren Mehrwert."
MICHAEL WELLENZOHN


Vorstand Vertrieb, Marketing und Service
Vorstand Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services
Vorstandsvorsitzender Technische und zentrale Funktionen, Nachhaltigkeit
Vorstand Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG hat auch im Geschäftsjahr 2020 die Führung des Unternehmens nach den Vorgaben des Aktiengesetzes sowie des Deutschen Corporate Governance Kodex laufend überwacht und den Vorstand bei wesentlichen Entscheidungen beraten. Der Aufsichtsrat war in alle bedeutsamen Entscheidungen des Vorstands unmittelbar eingebunden. Der Vorstand hat insbesondere die strategische Ausrichtung des Unternehmens eng mit dem Aufsichtsrat abgestimmt.
Im Geschäftsjahr 2020 fanden insgesamt vier ordentliche und vier außerordentliche Aufsichtsratssitzungen statt. Herr Dr.-Ing. Ulrich Dohle hat bis zu seinem Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat im Oktober 2020 krankheitsbedingt bei sämtlichen Sitzungen entschuldigt gefehlt. Bei der Sitzung am 9. Dezember 2020 hat Herr Ali Yener entschuldigt gefehlt. An sämtlichen weiteren Sitzungen des Geschäftsjahres 2020 haben alle Aufsichtsratsmitglieder teilgenommen. An sämtlichen Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 haben jeweils alle Ausschussmitglieder teilgenommen.
Die Teilnahmequote der Aufsichtsratsmitglieder stellt sich im Einzelnen wie folgt dar:

Dr.-Ing. Bernd Bohr Vorsitzender des Aufsichtsrats
| Anzahl Aufsichtsrats | |||
|---|---|---|---|
| Aufsichtsratsmitglied | und Ausschusssitzungen | Teilnahme | Teilnahmequote in % |
| Dr.-Ing. Bernd Bohr Vorsitzender des Aufsichtsrats |
18 | 18 | 100 |
| Corinna Töpfer-Hartung Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats |
17 | 17 | 100 |
| Sophie Albrecht | 9 | 9 | 100 |
| Sabine Beutert | 12 | 12 | 100 |
| Yavuz Büyükdag | 8 | 8 | 100 |
| Dr. Fabian Dietrich | 8 | 8 | 100 |
| Dr.-Ing. Ulrich Dohle1 | 7 | 0 | 0 |
| Hans-Peter Finken | 8 | 8 | 100 |
| Patricia Geibel-Conrad | 12 | 12 | 100 |
| Alois Ludwig | 14 | 14 | 100 |
| Dr.-Ing. Rudolf Maier2 | 1 | 1 | 100 |
| Dr. Dietmar Voggenreiter | 8 | 8 | 100 |
| Ali Yener | 8 | 7 | 87,5 |
1 AR-Mitglied bis 7. Oktober 2020.
2 AR-Mitglied ab 7. Oktober 2020.
In den ordentlichen Aufsichtsratssitzungen berichtete der Vorstand jeweils über das allgemeine Konjunktur-, Markt- und Wettbewerbsumfeld der DEUTZ-Gruppe, stellte in einem Business Update und Vertriebsbericht ausführlich die konkrete Geschäftsentwicklung des Unternehmens im abgelaufenen Jahresabschnitt dar, erstattete einen aktuellen Risikobericht, informierte über wichtige operative Themen und gab einen Ausblick auf die zu erwartenden Jahreswerte. Dies geschah jeweils bezogen auf die allen Aufsichtsratsmitgliedern aus den schriftlichen Monatsberichten bekannten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen des Unternehmens. Dazu zählen Auftragseingang, Auftragsbestand, Umsatz, Absatz, EBIT, Ausgaben für Forschung und Entwicklung, Investitionen, Working Capital, Qualitätszahlen sowie die Personalzahlen, jeweils mit Vorjahres- und Planvergleich. Regelmäßiger Tagesordnungspunkt der Aufsichtsratssitzungen waren außerdem die Berichte aus dem Personal- und Prüfungsausschuss durch deren Vorsitzende.
Die Beratungen und Diskussionen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr konzentrierten sich auf die aktuelle Geschäfts- und Risikolage der DEUTZ-Gruppe sowie auf die operative und strategische Entwicklung des Unternehmens, der eine ganztägige außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats gewidmet war. Eine besondere Rolle spielten dabei die aktuellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Unternehmen im Hinblick auf Umsatz, Ergebnis, Liquidität und Beschäftigungssituation. Ebenfalls besonders vertieft wurde die China-Strategie, der weitere Ausbau der E-DEUTZ-Strategie, der Ausbau des Servicegeschäfts unter anderem durch den Erwerb des DEUTZ-Händlers PRO MOTOR Beteiligungsgesellschaft mbH in Österreich, die Neukundengeschäftsentwicklung sowie die Maßnahmen zur nachhaltigen Qualitätsverbesserung.
Weitere wichtige Beschlüsse betrafen das Budget 2021, die Mittelfristplanung bis 2025 sowie die Freigabe von Investitionen und Entwicklungsprojekten. Wie in jedem Jahr hat der Aufsichtsrat außerdem Beschlüsse über die Zielerreichung und damit über die variable Vergütung des Vorstands für das vorherige sowie über die Festlegung seiner Ziele und Mittelfristziele für das laufende Geschäftsjahr gefasst. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus ein neues und ab dem Jahr 2021 anwendbares Vorstandsvergütungssystem mit Blick auf die Neuerungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) erarbeitet und verabschiedet und wird dieses der Hauptversammlung 2021 zur Billigung vorlegen.
Die umfassende, regelmäßige und zeitnahe Information des Aufsichtsrats durch den Vorstand war stets gewährleistet. Außerhalb der Sitzungen informierte der Vorstand die Mitglieder des Aufsichtsrats schriftlich über alle wichtigen Ereignisse. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstandsvorsitzende standen darüber hinaus in engem Austausch über alle wesentlichen Geschäftsvorfälle, anstehende Entscheidungen und Optimierungsmaßnahmen. Sämtliche nach Gesetz und Satzung erforderlichen Beschlüsse fasste der Aufsichtsrat auf Grundlage der Berichte und Beschlussvorlagen des Vorstands sowie, falls notwendig, nach Vorbereitung durch seine zuständigen Ausschüsse.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht zum Zeitpunkt der Unterschrift der Versicherung der gesetzlichen Vertreter aus vier Mitgliedern: Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller (Vorsitzender, technische und zentrale Funktionen, Nachhaltigkeit), Herrn Dr. Andreas Strecker (Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services bis 28. Februar 2021), Herrn Michael Wellenzohn (Vertrieb, Service und Marketing) sowie Herrn Dr. Sebastian C. Schulte (Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services ab 1. März 2021).
Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 4. August 2020 Herrn Dr. Sebastian C. Schulte für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2023 zum Mitglied des Vorstands der Gesellschaft bestellt. Nach seiner Bestellung zum Vorstand mit Wirkung zum 1. Januar 2021 wird Herr Dr. Sebastian C. Schulte zum 1. März 2021 die Vorstandszuständigkeit für Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services sowie die Funktion des Arbeitsdirektors von Herrn Dr. Andreas Strecker übernehmen, dessen Bestellung zum 28. Februar 2021 endet. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Dr. Strecker für seine engagierte Mitarbeit im Vorstand und für die Impulse, die er für das Unternehmen gesetzt hat.
Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat darüber hinaus in seiner Sitzung am 10. Februar 2021 die Bestellung von Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller um weitere fünf Jahre, das heißt für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2026, verlängert.
In seiner Sitzung am 9. Dezember 2020 hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in der Fassung vom 16. Dezember 2019 auseinandergesetzt und gemeinsam mit dem Vorstand eine Entsprechenserklärung gemäß § 161 Aktiengesetz (AktG) abgegeben. Diese enthält keine Abweichung vom Kodex und steht seit dem 10. Dezember 2020 auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.deutz. com – unter Investor Relations/Corporate Governance zum Download zur Verfügung.
Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen. Die Ausschüsse bereiten sachgerecht unterschiedliche Themen und Beschlüsse für das Aufsichtsratsplenum vor. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 166 bis 167 dieses Geschäftsberichts separat dargestellt. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr eine Effizienzprüfung (Ziffer 5.6 des DCGK in der Fassung vom 7. Februar 2017) abgeschlossen, die im Vorjahr durch eine externe Beratungsgesellschaft durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden im Gesamtgremium ausführlich diskutiert.
Mitglieder des Personalausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Alois Ludwig. Der Personalausschuss bereitet alle Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder einschließlich der darin geregelten Vergütung sowie sämtlicher sich in diesem Zusammenhang ergebenden Fragen vor. Er legt dabei ein besonderes Augenmerk auf eine langfristige Nachfolgeplanung, die durch eine frühzeitige Identifizierung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten geprägt ist und durch externe Beratungsexpertise unterstützt wird. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr fünfmal, jeweils in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei ging es insbesondere um die Nachfolgeplanung des Vorstands, die Erarbeitung eines neuen Vorstandsvergütungssystems mit Blick auf die Neuerungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II), die Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019 und die Festlegung der Vorstandsziele einschließlich der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2020.
Dem Prüfungsausschuss gehören Frau Patricia Geibel-Conrad (Vorsitzende), Frau Sabine Beutert (Stellvertretende Vorsitzende), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr an. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die vorbereitende Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich des Zusammengefassten Lageberichts und des Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Berichts der DEUTZ AG. Den vorbereiteten Empfehlungen an den Aufsichtsrat zu diesen Beschlüssen wurde zugestimmt. Im Beisein des Abschlussprüfers wurde dessen Bericht über die Prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernabschlusses nebst Zwischenlagebericht gemeinsam mit dem Vorstand intensiv diskutiert. Die Zwischenmitteilungen zu den Quartalen wurden mit dem Vorstand besprochen.
Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr viermal, jeweils in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses, des Vorstands und, außer bei einem Termin, auch des Abschlussprüfers. Bei Bedarf fand auch zwischen den Sitzungen ein Informationsaustausch zwischen der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses mit dem Abschlussprüfer statt. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten standen zusätzlich die Leiter relevanter Zentralfunktionen in den Ausschusssitzungen für Berichte und Fragen zur Verfügung.
In der Sitzung am 9. März 2021 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich in Anwesenheit des Abschlussprüfers und des Vorstands auf der Grundlage des vorgelegten Jahres- und Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG sowie des Berichts des Vorstands und der entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2020 mit den genannten Abschlüssen. Der Abschlussprüfer erstattete in der Sitzung detailliert Bericht über den Ablauf und über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem sowie die Key Audit Matters und die festgelegten Prüfungsschwerpunkte wurden umfassend diskutiert; sie geben nach den Prüfungsfeststellungen keinen Grund zu Beanstandungen. Der Abschlussprüfer beantwortete eingehend auch alle darüber hinausgehenden Fragen. Die vorbereitende Prüfung des Ausschusses betraf auch den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht der DEUTZ AG. Zur Vorbereitung der Prüfung hatte der Aufsichtsrat PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich beauftragt, die nichtfinanzielle Berichterstattung inhaltlich mit begrenzter Sicherheit zu prüfen und hierüber eine Prüfungsbescheinigung zu erteilen. Auch über diese Prüfung berichtete der Abschlussprüfer eingehend im Ausschuss, gefolgt von einer ausführlichen Diskussion der wesentlichen Ergebnisse und Feststellungen. Über die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss hat dessen Vorsitzende in der Plenumssitzung ausführlich berichtet.
Der Prüfungsausschuss überwachte die Unabhängigkeit, Qualifikation und Rotation des Wirtschaftsprüfers sowie die Qualität der Abschlussprüfung. Er legte den Katalog der genehmigungsfähigen Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers fest und stimmte erbrachten Leistungen zu. Er erteilte den Prüfungsauftrag an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020, bestimmte die Prüfungsschwerpunkte und legte dessen Honorar fest.
Bedingt durch die Sondersituation der Corona-Pandemie berichtete der Vorstand regelmäßig über deren Auswirkungen auf die Ertrags- und Vermögenslage der Segmente des Konzerns, die Liquiditäts- und Finanzierungssituation sowie auf das Working Capital der Unternehmensgruppe und die jeweils ergriffenen Maßnahmen. Weitere Schwerpunktthemen waren die Bewertung der Beteiligungen, Firmenwerte und immateriellen Vermögensgegenstände, die nichtfinanzielle Berichterstattung sowie Fragen der Rechnungslegung. In mehreren Sitzungen hat sich der Ausschuss mit der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und dessen Weiterentwicklung, dem Risikomanagementsystem, der Wirksamkeit und den Feststellungen der internen Revision, dem Compliance Management-System sowie den Berichten über drohende und anhängige Rechtsstreitigkeiten befasst. Zu diesen Themenbereichen haben in verschiedenen Sitzungen die IKS-Beauftragte, die Leiterin Konzernrevision und der Chief Compliance Officer Bericht erstattet und die Fragen des Prüfungsausschusses beantwortet.
Aufsichtsrat und Vorstand haben aufgrund neuer aktienrechtlicher Anforderungen im Falle von Geschäften mit nahestehenden Personen ein internes Verfahren zur Einhaltung der Zustimmungserfordernisse des Aufsichtsrats beschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte dem internen Kontrollverfahren für diese Geschäfte (Related Party Transactions) zu und übertrug dem Prüfungsausschuss die Zuständigkeit für die Zustimmung und Überwachung dieses Verfahrens. Im Berichtsjahr hat es keine zustimmungsoder veröffentlichungspflichtigen Geschäfte gegeben.
Der Prüfungsausschuss hat sich fortlaufend über die Veränderungen des regulatorischen Umfelds informieren lassen und sich über die Maßnahmen ausgetauscht, die sich für die DEUTZ AG aus den Anforderungen der ESEF-VO, der Weiterentwicklung der nichtfinanziellen Berichterstattung und den Neuregelungen zum Risikomanagementsystem ergeben.
Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig in der nächsten Sitzung durch die Prüfungsausschussvorsitzende über die Arbeit des Ausschusses unterrichtet.
Mitglieder des Vermittlungsausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Corinna Töpfer-Hartung, Frau Sophie Albrecht und Herr Ali Yener. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Er musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.
Mitglieder des Nominierungsausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Sophie Albrecht und Herr Alois Ludwig. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei befasste er sich insbesondere mit der Nachfolge des krankheitsbedingt ausscheidenden Herrn Dr.-Ing. Ulrich Dohle. Über die Ergebnisse der Beratungen in den Ausschüssen wurde der gesamte Aufsichtsrat jeweils informiert; soweit die Ausschüsse Beschlussempfehlungen abgegeben haben, hat der Aufsichtsrat ihnen zugestimmt.
Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuchs (HGB) erstellte Jahresabschluss der DEUTZ AG, der nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellte Konzernabschluss sowie der für die DEUTZ AG und den Konzern Zusammengefasste Lagebericht (jeweils für das Geschäftsjahr 2020) wurden von dem durch die Hauptversammlung am 25. Juni 2020 gewählten Abschlussprüfer, der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Der Jahresabschluss der DEUTZ AG und der Konzernabschluss, der Zusammengefasste Lagebericht, der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Aufsichtsratsmitgliedern vor und wurden vom Aufsichtsrat geprüft. Der Abschlussprüfer hat die Ergebnisse seiner Prüfung dem Prüfungsausschuss in dessen Sitzung am 9. März 2021 sowie dem Aufsichtsrat in dessen Sitzung am 11. März 2021 ausführlich erläutert und vertiefende Fragen beantwortet. Der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der Prüfungsberichte für die DEUTZ AG und den Konzern zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat gegen den Jahres- und gegen den Konzernabschluss keine Einwände und billigt sie. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Schließlich hat der Aufsichtsrat seine Prüfungspflicht nach § 171 Abs. 1 Satz 4 AktG in Bezug auf den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht wahrgenommen und keine Beanstandungen festgestellt.
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Berichtsjahr wie folgt geändert: Mit Beschluss vom 7. Oktober 2020 hat das Amtsgericht Köln auf Antrag des Aufsichtsrats Herrn Dr.-Ing. Ulrich Dohle als Aufsichtsratsmitglied abberufen und Herrn Dr.-Ing. Rudolf Maier befristet bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2021 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Die Befristung erfolgt insoweit aufgrund der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Nr. C. 15, S. 2 DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019). Herr Dr.-Ing. Ulrich Dohle war krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage, das Aufsichtsratsmandat auszuüben, und deshalb abzuberufen.
Die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2020 nicht geändert.
Die DEUTZ AG unterstützt Mitglieder des Aufsichtsrats bei der Amtseinführung sowie bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen. Hinsichtlich geeigneter Aus- und Fortbildungsmaßnahmen stehen die Aufsichtsratsmitglieder untereinander sowie auch mit dem Vorstand und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats im regelmäßigen Austausch. Neuen Mitgliedern werden umfangreiche Informationen hinsichtlich der Corporate Governance der Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder – wie bei der DEUTZ AG üblich – die Gelegenheit, das Unternehmen sowie einzelne Bereiche kennenzulernen. Hierzu gehörte im Berichtsjahr beispielsweise eine persönliche Einführung des neuen Aufsichtsratsmitglieds Dr.-Ing. Rudolf Maier und Gespräche mit Führungskräften am Standort Köln.
Interessenkonflikte zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der DEUTZ AG haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben. Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats der DEUTZ AG sind alle seine Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. C. 6, S. 2 des Deutschen Corporate Governance Kodex anzusehen. Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des DEUTZ-Konzerns im In- und Ausland, den gewählten Vertretern der Belegschaft sowie dem Vorstand für die im Geschäftsjahr 2020 geleistete Arbeit und den hohen Einsatz seinen Dank und seine Anerkennung aus. Ein besonderer Dank gebührt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Rahmen der Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise mit hohem persönlichem Einsatz, besonderer Flexibilität und unter Inkaufnahme finanzieller Einbußen für das Unternehmen gekämpft haben!
Köln, im März 2021
Dr.-Ing. Bernd Bohr Der Aufsichtsrat
Der durch die Corona-Krise ausgelöste wirtschaftliche Lockdown im ersten Quartal des Berichtsjahres führte im Börsenjahr 2020 zu einem zwischenzeitlich erheblichen Einbruch an den weltweiten Aktienmärkten. Mit der Abnahme der Fallzahlen im Sommer zeichnete sich jedoch eine spürbare Erholung ab, die zu teilweise deutlichen Kursgewinnen führte. Dazu beigetragen haben dürfte insbesondere die weiterhin expansive Geldpolitik der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank sowie die milliardenschweren Corona-Hilfspakete weltweit.
Der deutsche Leitindex DAX schloss am 30. Dezember 2020 bei einem Wert von 13.718 Punkten und verzeichnete damit ein Plus von 3,6 % gegenüber dem Jahresendwert 2019. Der SDAX, dem auch die DEUTZ-Aktie angehört, legte im gleichen Zeitraum um 18 % zu und notierte zum Jahresende bei 14.765 Punkten. Der DAXsector Industrial, der deutsche Industrieunternehmen abbildet, fiel zwischenzeitlich um 52 % auf 3.596 Punkte, bevor er sich zum Jahresende auf 7.372 Punkte erholte. Damit schloss er gegenüber dem Vorjahreswert von 7.501 Punkten nur um 1,7 % niedriger.
Volatile, leicht schwächere Kursentwicklung der DEUTZ-
Aktie Die DEUTZ-Aktie erreichte ihr Jahreshoch direkt zu Beginn des Berichtsjahres am 2. Januar 2020 mit 5,77 € und brach im Zuge des Lockdowns am 17. März 2020 auf ein Jahrestief von 2,74 € ein. Im weiteren Jahresverlauf zeichnete sich analog zum Gesamtmarkt eine deutliche Erholung ab, infolge derer der Aktienkurs bis Mitte November wieder auf 5,42 € anstieg. Die Bekanntgabe der Verschiebung der mittelfristigen Umsatz- und Ergebnisziele am 23. November führte dann zu einem weiteren Rücksetzer, so dass der Aktienkurs zum Jahresende bei 5,10 € notierte. Damit lag der Kurs der DEUTZ-Aktie insgesamt 8,4 % unterhalb des Jahresschlusskurses 2019.
Die Marktkapitalisierung belief sich zum Ende des Berichtszeitraums auf 616,4 Mio. €.
in €
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Anzahl der Aktien (31.12.) in Stück | 120.861.783 120.861.783 | |
| Anzahl Aktien Durchschnitt in Stück | 120.861.783 120.861.783 | |
| Aktienkurs1 31.12. |
5,10 | 5,57 |
| Aktienkurs Hoch1 | 5,77 | 8,84 |
| Aktienkurs Tief1 | 2,74 | 4,86 |
| Marktkapitalisierung (31.12., in Mio. €) | 616,4 | 673,2 |
| Ergebnis je Aktie | –0,89 | 0,43 |
1 XETRA-Schlusskurs.
Das Ergebnis je Aktie errechnet sich aus dem auf die Aktionäre der DEUTZ AG entfallenden Konzernergebnis dividiert durch den gewichteten Durchschnitt der im Umlauf befindlichen Aktien.
Auf Basis der sich im Berichtsjahr im Umlauf befindlichen Aktienanzahl sowie des Konzernergebnisses in Höhe von –107,6 Mio. € beläuft sich das unverwässerte Ergebnis je Aktie auf –0,89 € nach 0,43 € im Vorjahr.
| ISIN | DE0006305006 | |
|---|---|---|
| WKN | 630500 | |
| Reuters | DEZG.DE | |
| Bloomberg | DEZ:GR | |
| Marktsegment | Regulierter Markt/Prime Standard | |
| Index | SDAX | |
| Handelsplätze | Xetra, Frankfurt/Main und alle übrigen deutschen Börsenplätze |
|
| Designated Sponsor | HSBC Trinkaus & Burkhardt | |

DEUTZ-Aktie im Vergleich zum DAXsector Industrial und SDAX (indexiert)

Die Aktien der DEUTZ AG befinden sich zu 100% im Streubesitz, wobei sich der prozentuale Anteil im Hinblick auf die Aktionärsstruktur nach Typen im Berichtsjahr zugunsten der Privatanleger verschoben hat. So hielten diese zum Stichtag einen Aktienanteil von insgesamt 35,5%, nach 28,0% im Vorjahr. Der Anteil institutioneller Investoren belief sich auf 57,9% (Vorjahr: 64,6%). Die Mehrheit der privaten Anleger stammt dabei aus Deutschland. Mit Blick auf die institutionellen Anleger dominieren US-amerikanische Investoren mit einem Gesamtanteil von 22,0% sowie deutsche Fondsgesellschaften mit einem Anteil von 17,8%. 1
Zum Jahresende 2020 hielten nachfolgende Unternehmen mehr als 3 % der Anteile an der DEUTZ AG: Union Investment (Deutschland) 6,2 %, Dimensional Holdings (USA) 4,6%, DWS Investment (Deutschland) 4,2%, Lupus Alpha Asset Management (Deutschland) 4,11%, AllianceBernstein (USA) 4,06%, Janus Henderson (Großbritannien) 4,02%, Acadian Asset Management 3,45% sowie Norges Bank Investment Management (Norwegen) 3,22%. 1
Stimmrechtsmitteilungen gemäß § 40 Abs. 1 WpHG sowie meldepflichtige Wertpapiergeschäfte von Führungspersonen nach Art. 19 MM-VO sind auf unserer Website www.deutz.com im Bereich Investor Relations veröffentlicht.
1 IHS Market Dezember 2020.

in %

1 IHS Market Dezember 2020.
Wir verfolgen das Ziel, unsere Wachstumsstrategie in hohem Umfang aus dem uns zur Verfügung stehenden Kapital selbst zu finanzieren. Gleichzeitig sind wir bestrebt, unsere Aktionäre angemessen und regelmäßig in Form einer Dividende am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen. Aufgrund des im Berichtsjahr 2020 zu verbuchenden Bilanzverlustes in Höhe von 33,1 Mio. € wird für das Geschäftsjahr 2020 jedoch keine Dividende ausgeschüttet. An unserer grundsätzlichen, mittelfristig ausgerichteten Dividendenpolitik, die eine Ausschüttung von 15 bis 30 % des Konzerngewinns über einen Mehrjahreszeitraum vorsieht, halten wir weiterhin fest.
Ziel unserer Investor-Relations-Arbeit ist es, die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung des DEUTZ-Konzerns für alle Interessengruppen transparent zu machen und dadurch nachhaltiges Vertrauen in unser Unternehmen und somit in unsere Aktie zu schaffen. Dabei verpflichten wir uns zur Einhaltung der Transparenzrichtlinien des Deutschen Corporate Governance Kodex und kommunizieren sowohl mit Aktionären und Finanzanalysten als auch sonstigen interessierten Kapitalmarktteilnehmern stets umfassend, zeitnah und offen.
Auch im Berichtsjahr 2020 stand DEUTZ in einem intensiven Dialog mit dem Kapitalmarkt. Neben der regulären Finanzberichterstattung informierten wir im Rahmen von Telefonkonferenzen und regelmäßigen Investor News über die aktuelle Geschäftsentwicklung und andere wesentliche Ereignisse. Darüber hinaus standen der Vorstand und die Leitung Investor Relations den Kapitalmarktteilnehmern im Rahmen von Konferenzen, Roadshows und Einzelgesprächen zur Verfügung, die vor dem Hintergrund von Reiserestriktionen und sonstigen Corona-Schutzmaßnahmen im Wesentlichen virtuell stattfanden. Im Fokus der Gespräche standen insbesondere die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftsentwicklung und die strategischen Wachstumsperspektiven, einschließlich der Ende des Jahres kommunizierten Verschiebung der Mittelfristziele infolge der Corona-Krise.
Eine Grundlage für die Aktienanlage privater und institutioneller Investoren stellen die Einschätzungen und Empfehlungen von Finanzanalysten dar. Derzeit erstellen insgesamt acht Banken und Wertpapierhäuser regelmäßig Studien zur DEUTZ-Aktie.
1
| Institut | Datum Kursziel in € Empfehlung | ||
|---|---|---|---|
| Berenberg | 24.02.2021 | 6,00 | Halten |
| Commerzbank | 24.11.2020 | 5,00 | Halten |
| DZ Bank | 19.02.2021 | 7,70 | Kaufen |
| Hauck & Aufhäuser | 03.02.2021 | 12,00 | Kaufen |
| HSBC Trinkaus & Burkhardt | 25.11.2020 | 5,50 | Halten |
| Kepler Cheuvreux | 15.02.2021 | 7,00 | Kaufen |
| M. M. Warburg | 24.11.2020 | 5,90 | Kaufen |
| Quirin | 12.11.2020 | 5,30 | Halten |
Stand 26.02.2021; die Bezugnahme auf derartige Empfehlungen und Bewertungen dient ausschließlich der unverbindlichen Information des Lesers. Sie bedeutet nicht, dass sich die DEUTZ AG die Empfehlungen, Meinungen oder Schlussfolgerungen der Equity-Research-Analysten in irgendeiner Form zu eigen macht, sie unterstützt oder bestätigt. Die DEUTZ AG übernimmt keinerlei Haftung für Auswahl, Aktualität, Vollständigkeit oder Richtigkeit der wiedergegebenen Analystenempfehlungen und -einschätzungen. Keine der hier enthaltenen Informationen ist als Angebot zum Kauf von DEUTZ-Aktien zu verstehen oder wirbt hierfür. Eine Haftung der DEUTZ AG für Schäden, die Dritten ausgehend von den hier enthaltenen Informationen entstehen, ist ausgeschlossen.
Weiterführende Informationen und Publikationen über den DEUTZ-Konzern und die DEUTZ-Aktie sind auf unserer Website www.deutz.com verfügbar.
DETAILINDEX LAGEBERICHT
DEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller von Antriebssystemen für Anwendungen abseits der Straße. Die Kernkompetenzen des 1864 gegründeten Unternehmens mit weltweit rund 4.600 Mitarbeitern liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb entsprechender Antriebslösungen für Off-Highway-Anwendungen im Leistungsbereich bis 620 kW. Das gegenwärtige Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die unter anderem in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Zudem bieten wir mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern ein umfassendes Angebot an Serviceleistungen.
Die operativen Aktivitäten des Unternehmens gliedern sich in die Segmente DEUTZ Compact Engines (DCE), DEUTZ Customized Solutions (DCS) und Sonstiges.
Das DCE-Segment, dessen Anteil am Konzernumsatz 2020 rund 73% betrug, umfasst flüssigkeitsgekühlte Motoren bis 8 Liter Hubraum sowie das Joint Venture mit SANY, das at-equity bilanziert wird. Dem Segment DCS hingegen sind flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem Hubraum größer 8 Liter, luftgekühlte Antriebe, die unter dem Namen »Xchange« hergestellten Austauschmotoren beziehungsweise -teile sowie auslaufende Baureihen zugeordnet. Der Umsatzanteil des DCS-Segments belief sich 2020 auf rund 24%. Im Segment Sonstiges werden die Tochtergesellschaft Torqeedo, die auf die Elektromobilität zu Wasser fokussiert ist, sowie der 2019 akquirierte Entwicklungsdienstleister Futavis, dessen Fokus auf Batteriemanagementsystemen im Hochvoltbereich sowie der Sicherheitstechnik liegt, konsolidiert.
Regional betrachtet liegt der Absatzschwerpunkt für Dieselmotoren in den Regionen Europa, Nordamerika sowie Asien und dabei insbesondere in China. Konkurrierende Motorenanbieter kommen im Wesentlichen aus Westeuropa, Nordamerika und Asien.
| Radlader Straßenfertiger Untertagegeräte |
Isuzu, Japan Perkins, UK Yanmar, Japan |
|
|---|---|---|
| Material Handling | Gabelstapler Telehandler Hebebühnen Flugfeldgeräte |
Cummins, USA Isuzu, Japan Volkswagen, Deutschland Yanmar, Japan |
| Landtechnik | Traktoren Erntemaschinen |
Fiat Powertrain, Italien John Deere, USA Perkins, UK Yanmar, Japan |
| Stationäre Anlagen | Stromerzeugungs aggregate |
Cummins, USA Kubota, Japan |
Pumpen Kompressoren
Spezialfahrzeuge Lastkraftwagen Busse
Unser übergeordnetes Ziel ist es, weltweit führender Hersteller innovativer Antriebssysteme und Vorreiter einer klimaneutralen Zukunftsmobilität im Off-Highway-Bereich zu werden. Gleichzeitig wollen wir profitabel und nachhaltig wachsen und haben uns in diesem Zusammenhang klare Mittelfristziele gesteckt: einen Umsatz von mehr als 2 Mrd. € einhergehend mit einer EBIT-Ren-
Nachdem wir unsere Mittelfristziele ursprünglich im Jahr 2022 erreichen wollten, mussten wir unseren Ausblick im Geschäftsjahr 2020 dahingehend überarbeiten, dass nunmehr davon auszugehen ist, diese Ziele erst 2023/2024 zu erreichen. Ursächlich dafür sind insbesondere die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise, die im Berichtsjahr zu einer deutlich rückläufigen Entwicklung des DEUTZ-Motorengeschäfts führten. Gleichzeitig ist anzunehmen, dass die kundenseitige Investitionszurückhaltung in den kommenden Monaten zunächst noch weiter anhalten wird und damit eine Erholung der Nachfrage langsamer erfolgen
Unsere finanziellen Zielsetzungen wollen wir im Einklang mit der Übernahme gesellschaftlicher, unternehmerischer und ökologischer Verantwortung erreichen. Aus diesem Grund haben wir im vorangegangenen Geschäftsjahr 2019 die konzernweit gültige Nachhaltigkeitsstrategie »Taking Responsibility« verabschie-
Sonstiges Schienenfahrzeuge
dite vor Sondereffekten von 7 bis 8%.
dürfte als ursprünglich erwartet.
STRATEGIE UND ZIELE
Anwendungsbereiche Anwendungen
Baumaschinen Bagger
Hauptwettbewerber (in alphabetischer Reihenfolge)
Cummins, USA
Perkins, UK Yanmar, Japan
Cummins, USA Fiat Powertrain, Italien MAN, Deutschland Mercedes, Deutschland
det und uns dabei diverse nichtfinanzielle Ziele gesetzt – etwa im Hinblick auf die Reduzierung der Emissionen und anfallenden Abfallmengen unserer Produktionsstandorte, die Überprüfung der Nachhaltigkeitsleistung unserer Lieferanten oder die Erhöhung des Frauenanteils innerhalb der Belegschaft. Siehe auch Nichtfinanzieller Bericht, S. 70 ff.
Weiterentwicklung des Produktportfolios Wir verfügen über ein breites Produktportfolio, das darauf ausgerichtet ist, unterschiedliche Kundenanforderungen zu bedienen und, entsprechend sich verändernden Rahmenbedingungen, kontinuierlich weiterentwickelt wird. Da verschiedene Anwendungen unterschiedlicher Antriebslösungen bedürfen, gehen wir dabei technologieoffen vor. Das bedeutet: Wir setzen bewusst auf eine Kombination aus Diesel-, Gas-, Benzin-, Wasserstoff- sowie Hybrid- und Elektroantrieben.
Im Sinne unseres übergeordneten Ziels, Vorreiter einer klimaneutralen Zukunftsmobilität zu werden, treiben wir insbesondere den Einsatz von Antriebslösungen voran, die eine klimafreundlichere Alternative zum klassischen Verbrennungsmotor darstellen. Wir sind davon überzeugt, dass voll- und hybrid-elektrischen Lösungen dabei eine Schlüsselrolle zukommt. Aus diesem Grund haben wir bereits im Jahr 2017 unsere E-DEUTZ-Strategie initiiert, die darauf abzielt, ein skalierbares Produktangebot hybrider und vollelektrischer Antriebe für spezifische Kundenanforderungen aufzubauen. Dabei sind wir sowohl Systempartner als auch -integrator: wir liefern ein abgestimmtes System von E-Motor, Batterie, Leistungselektronik, Reduktionsgetriebe für Traktion und Arbeitseinheiten sowie Steuerungssoftware im Hinblick auf Batteriemanagement, funktionale Sicherheit und Ansteuerungslogik. Siehe auch Forschung und Entwicklung, S. 28 ff.
Im Zuge der Überarbeitung unserer Mittelfristplanung haben wir auch das im Rahmen unserer E-DEUTZ-Strategie im Jahr 2018 für 2022 festgelegte Ziel eines Anteils elektrifizierter Antriebssysteme am Konzernumsatz in Höhe von 5 bis 10% angepasst. Die Zielerreichung wird nunmehr ebenfalls erst für 2023/2024 erwartet.
Neben eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten setzen wir bei der Weiterentwicklung unseres Portfolios auch auf strategische Partnerschaften und Akquisitionen, die unsere Kompetenzen sinnvoll ergänzen oder erweitern.
Regionale Wachstumsinitiativen Der strategische Fokus unserer regionalen Wachstumsinitiativen liegt insbesondere auf der Realisierung des Wachstumspotenzials in Asien, und dabei primär in China, der Verbesserung unserer Marktposition in den USA sowie dem Ausbau unseres globalen Händler- und Servicenetzes.
Mit einem Anteil am globalen Motorenmarkt von rund 55%1 stellt China den weltweit größten Einzelmarkt für Baumaschinen dar. Neben beständigem Wachstum ist dieser Markt durch einen tiefgreifenden Wandel gekennzeichnet. So werden die dortigen Emissionsvorgaben zunehmend verschärft und die Weiterentwicklung sowohl von Dieselmotoren als auch von alternativen Antriebskonzepten wie Elektrifizierung, nachhaltigen Kraftstoffen oder Wasserstoffantrieben seitens der Regierung verstärkt vorangetrieben. Daraus ergibt sich für uns ein hohes Wachstumspotenzial, das wir durch die Umsetzung unserer dortigen strategischen Maßnahmen heben wollen.

1
PSR-Download Januar 2021. Basierend auf dem OEM-Produktionsvolumen 2020 in Stück, Leistungsklassen 19 bis 620 kW, non-captive.
Im Rahmen unserer China-Strategie haben wir im vorangegangenen Geschäftsjahr mit SANY ein gemeinsames Joint Venture gegründet. Dabei übernehmen wir für SANY sowohl die Motorenfertigung für Anwendungen im Bereich Baumaschinen als auch im Bereich Heavy Trucks und bedienen somit auch den On-Road-Bereich. Darüber hinaus setzen wir im chinesischen Markt auch auf strategische Kooperationen: zum einen mit dem Dieselmotorenhersteller BEINEI, der als Montagedienstleister fungiert, und zum anderen mit dem Servicedienstleister FAR EAST HORIZON, Chinas größtem Anbieter in der Baumaschinenvermietung. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit unseren lokalen Partnern haben wir begonnen, Produktionskapazitäten vor Ort aufzubauen, um so die lokale Kundennachfrage bestmöglich zu bedienen. Siehe auch Produktion und Logistik, S. 30. Zudem haben wir Zugriff auf ein großflächiges Servicenetzwerk, das wir mit digitalen Lösungen konsequent weiterentwickeln.
Angesichts dessen, dass das im Rahmen des Joint Ventures geplante Volumen bereits im Berichtsjahr der bestehenden Marktnachfrage entsprach und wir zudem davon ausgehen, Marktanteile von Wettbewerbern hinzugewinnen, haben wir unser für 2022 avisiertes Umsatzziel für China im Geschäftsjahr 2020 von rund 500 auf rund 800 Mio. €1 angehoben.
Einen weiteren wesentlichen Baustein unserer Wachstumsstrategie stellt die Expansion des margenstarken Servicegeschäfts dar, die wir durch den Ausbau unseres Servicenetzwerks und die fortlaufende Erweiterung unseres Produktangebots konsequent vorantreiben. Dabei bieten wir unseren Kunden ein den gesamten Produktlebenszyklus abdeckendes Leistungsspektrum an und positionieren uns als Full-Service-Anbieter.
Neben der Ausweitung unseres Xchange-Geschäfts, im Rahmen dessen wir runderneuerte Motoren und Ersatzteile anbieten, liegt unser Fokus beim Ausbau des Serviceportfolios insbesondere auf der Digitalisierung unserer Servicekonzepte. So sollen Angebote wie beispielsweise eine Motoren-Zustandskontrolle und Servicealerts mittels Telematik den Service im nächsten Schritt ergänzen. Mit Blick auf neue "analoge" Servicekonzepte bieten wir beispielsweise seit Anfang 2021 eine lebenslange Ersatzteilgewährleistung bei Einbau durch einen autorisierten DEUTZ-Partner. Darüber hinaus bauen wir unsere Wartungs- und Reparaturleistungen sowohl für DEUTZ- als auch Fremdmotoren beim Kunden vor Ort aus, um insbesondere vermehrt Flottenbetreiber als Kunden gewinnen zu können. Dabei setzen wir auf den sogenannten "Man in Van",
1 Das Umsatzziel beinhaltet die im Rahmen des Joint Ventures mit SANY erwirtschafteten Umsätze, welche aufgrund der Bilanzierung des Joint Ventures nach der Equity-Methode im Konzernabschluss nicht enthalten sind. Das anteilige Ergebnis hingegen fließt in diesen ein.
also den mobilen Servicetechniker mit vollständig ausgerüstetem Werkstattwagen. Weiterhin beabsichtigen wir, neue Vertriebskanäle für den Teilehandel zu eröffnen und gleichzeitig externe Plattformen in unser Servicekonzept zu integrieren.
Neben Investitionen in eigene Service-Center – wie beispielsweise die im Geschäftsjahr 2020 neu eröffneten DEUTZ Power Center in den USA und Russland – wollen wir unser Servicenetz durch die Akquisition ausgewählter Händler erweitern und dadurch eine globale Abdeckung erreichen. In diesem Zusammenhang haben wir im Berichtsjahr die DEUTZ Austria GmbH, die Motorcenter Austria GmbH und die Pro Motor Servis CZ s.r.o. erworben, die im Bereich Vertrieb und Wartung von Dieselmotoren in Österreich, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn tätig sind und uns dort den direkten Marktzugang ermöglichen.
Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2021 halten wir trotz der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise an unserem Ziel fest, den Umsatz des Servicegeschäfts in diesem Jahr auf rund 400 Mio. € zu erhöhen. Im Berichtsjahr 2020 belief sich der Serviceumsatz auf 348,3 Mio. €.
Prozessoptimierung Um die Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens nachhaltig sicherzustellen, zielen unsere strategischen Maßnahmen weiterhin auch darauf ab, unsere Prozesse in allen Bereichen des Unternehmens sukzessive zu optimieren und dadurch unsere Effizienz zu steigern. Der Schwerpunkt unserer Maßnahmen liegt dabei insbesondere auf der Optimierung des Vertriebs sowie des globalen Produktions- und Beschaffungsnetzwerkes, der Qualitätssteigerung, der Automatisierung und Digitalisierung von operativen und administrativen Prozessen sowie der Reduzierung von Komplexität bei gleichzeitiger Anpassung der Sachkosten. In diesem Zusammenhang haben wir zu Beginn des Berichtsjahres 2020 ein umfassendes Effizienzprogramm aufgesetzt, dessen Umsetzung unter anderem auf die zuvor genannten Themen abzielt. Siehe auch »Transform for Growth«, S. 25.
Um die Ergebnisentwicklung in einem herausfordernden Umfeld abzusichern und unsere Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene nachhaltig sicherzustellen, haben wir zu Beginn des Geschäftsjahres 2020 das bereichsübergreifende Effizienzprogramm »Transform for Growth« aufgesetzt. Im zweiten Quartal erfolgte die detaillierte Ausgestaltung eines umfassenden Maßnahmenkatalogs, dessen wesentliche Handlungsfelder auf die Optimierung des globalen Produktionsnetzwerks, die Automatisierung und Digitalisierung von operativen und administrativen Prozessen, die konzernweite Verschlankung der Organisationsstruktur sowie auf die Reduzierung von Komplexität abzielen. Dabei sollen organisatorische Synergieeffekte beispielsweise durch die Bündelung bestimmter Funktionen, die Konsolidierung von Aktivitäten oder den umfassenderen Einsatz von Daten und IT-Tools gehoben werden.
Durch die Umsetzung des festgelegten Maßnahmenkatalogs beabsichtigen wir, Brutto-Kosteneinsparungen von jährlich insgesamt rund 100 Mio. € gegenüber dem Basisjahr 2019 zu realisieren, wobei der volle Effekt ab Ende 2022 erwartet wird.
Neben einer Anpassung der Sachkosten soll ein wesentlicher Teil der Einsparungen durch eine Reduzierung der Personalkosten erzielt werden, die unter anderem mit einem konzernweit substanziellen Stellenabbau einhergeht. Dabei sind wir bestrebt, den Abbau für alle Beschäftigten möglichst sozialverträglich zu gestalten und haben uns in diesem Zusammenhang in der zweiten Jahreshälfte 2020 mit den Sozialpartnern auf ein »Eckpunktepapier Zukunftspakt DEUTZ – Transform for Growth« geeinigt. Dieses beinhaltet unter anderem den Abbau von bis zu 350 Mitarbeitern im Rahmen eines Freiwilligenprogramms für die deutschen Standorte mit einer Laufzeit vom 1. September 2020 bis 31. März 2021. Des Weiteren wird die Begleitung des Freiwilligenprogramms durch eine Transfergesellschaft sowie die Vereinbarung eines Sozialplans darin geregelt. Aufgabe der Transfergesellschaft ist es, Beschäftigte, die im Rahmen des Programms aus dem Unternehmen ausscheiden, zu übernehmen und für einen befristeten Zeitraum von maximal zwölf Monaten dabei zu unterstützen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Während des Verbleibs in der Transfergesellschaft wird jedem ehemaligen Mitarbeiter ein Gehalt gezahlt, welches das Transfer-Kurzarbeitergeld beinhaltet. Voraussetzung für die Annahme des Freiwilligenprogramms ist eine doppelte Freiwilligkeit. Das bedeutet, dass ein Mitarbeiter, der sich freiwillig für das Programm meldet, auch die Zustimmung des Unternehmens benötigt. Damit wollen wir unter anderem sicherstellen, qualifizierte Mitarbeiter und Know-how-Träger im Unternehmen zu halten. Zum Ende des Berichtsjahres haben insgesamt bereits 171 Mitarbeiter das Angebot des Freiwilligenprogramms angenommen.
Im Berichtsjahr 2020 wurden Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 31,9 Mio. € erfasst, die insbesondere Aufwendungen für Abfindungen sowie sonstige mit der Restrukturierung in direktem Zusammenhang stehende Aufwendungen umfassen.
Nach der Einigung auf das zuvor genannte Eckpunktepapier haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband zusätzlich auf einen auf drei Jahre befristeten Ergänzungstarifvertrag geeinigt, der drei wesentliche Punkte zum Gegenstand hat: Neben einer Beschäftigungs- und Standortsicherung für die Betriebe Köln, Herschbach und Ulm sollen rund 41 Mio. € in die deutschen Standorte investiert werden, um insbesondere die Produktivität und Innovationskraft in der Produktion, der Montage sowie dem Bereich Forschung und Entwicklung zu stärken und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Darüber hinaus wurden Mitarbeiterbeiträge zur Standortsicherung vereinbart, die unter anderem die Erhöhung der Arbeitszeit für den Zeitraum der Vertragslaufzeit vorsehen.
Die Führungs- und operative Konzernobergesellschaft des DEUTZ-Konzerns ist die DEUTZ AG mit Sitz in Köln (Deutschland). Diese besitzt verschiedene Beteiligungen im In- und Ausland, zu denen mehrere Unternehmen mit Vertriebs- und Servicefunktionen sowie Produktionsstandorten in China, Deutschland, Marokko, Spanien und den USA zählen.
Im Geschäftsjahr 2020 hat DEUTZ die Gesellschaften DEUTZ Austria GmbH, Motorcenter Austria GmbH und Pro Motor Servis CZ s.r.o. erworben, die im Bereich Vertrieb und Wartung von Dieselmotoren in Österreich, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn tätig sind. Darüber hinaus wurde die DEUTZ Global Service Center, S.L. in Zafra, Spanien, gegründet sowie das vormals aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidierte Tochterunternehmen DEUTZ DO BRASIL LTDA., São Paulo, Brasilien, aufgrund steigender Geschäftstätigkeit in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Die nicht operativ tätige Tochtergesellschaft PTO Power B.V., Dordrecht, Niederlande, wurde dagegen aufgelöst.
Zum 31. Dezember 2020 waren neben der DEUTZ AG neun inländische (31. Dezember 2019: neun) und 24 ausländische Gesellschaften (31. Dezember 2019: 20) in den Konzernabschluss einbezogen. Der vollständige Anteilsbesitz der DEUTZ AG zum 31. Dezember 2020 ist in der Anlage zum Konzernanhang dargestellt. Siehe auch Anteilsbesitz DEUTZ AG, S. 164.
Der DEUTZ-Konzern definiert sowohl seine Budget- als auch mittelfristigen Unternehmensziele anhand ausgewählter betrieblicher Kenngrößen. Um die Profitabilität zu steigern und nachhaltiges Wachstum zu erzielen, steuern wir den Konzern auf Basis der nachfolgend dargestellten finanziellen Leistungsindikatoren, bei denen es sich um sogenannte alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures) handelt, die nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) nicht definiert sind. Im Folgenden wird die Überleitung dieser Kenngrößen zu den im Abschluss verwendeten Beträgen dargelegt.
| Leistungsindikatoren1 | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Umsatzwachstum | in% | –29,6 | 3,5 |
| EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) | in% | –5,8 | 4,3 |
| Working-Capital-Quote (Durchschnitt) |
in% | 21,8 | 17,4 |
| ROCE (vor Sondereffekten) | in% | -8,1 | 9,0 |
| F&E-Quote | in% | 6,3 | 5,2 |
| Free Cashflow | in Mio. € | –35,8 | –36,6 |
1 Alternative Leistungskennzahlen (Alternative Performance Measures).
Umsatzwachstum DEUTZ strebt eine kontinuierliche Steigerung der Umsatzerlöse als Grundlage für eine profitable Unternehmensentwicklung an. Die Umsatzerlöse und deren Entwicklung werden differenziert nach Produktgruppen, Anwendungssegmenten und Regionen monatlich ermittelt und dem Management zeitnah vorgelegt, um bei Bedarf frühzeitig auf kurzfristige Veränderungen reagieren zu können.
EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) Für die Steuerung der operativen Ertragskraft des Unternehmens sehen wir die EBIT-Rendite vor Sondereffekten als die zentrale Kennzahl an. Ausgangsgröße ist das Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Zinsergebnis (EBIT). Nach Bereinigung um Sondereffekte wird diese Größe ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen gesetzt. Als Sondereffekte betrachten wir wesentliche Erträge und Aufwendungen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben. Die Bereinigung um Sondereffekte ermöglicht eine genauere Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens im Zeitablauf. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten wird wie auch das Umsatzwachstum auf monatlicher Basis ermittelt und dem Management im Rahmen der internen Berichterstattung vorgelegt. Im Zuge der im 3. Quartal 2020 erfolgten Konkretisierung initiierter Maßnahmen des zu Jahresbeginn aufgesetzten Effizienzprogramms »Transform for Growth« wurden im Berichtsjahr Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 31,9 Mio. € als Sondereffekt ausgewiesen.
Working-Capital-Quote (Durchschnitt) Das im Unternehmen gebundene Kapital steuern wir über die durchschnittliche Working-Capital-Quote. Dabei setzen wir das durchschnittliche Working Capital der vergangenen vier Quartale ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen der letzten zwölf Monate. Das Working Capital umfasst die Vorräte sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Gemeinsam mit dem Umsatzwachstum und der EBIT-Rendite (vor Sondereffekten) wird auch diese Kenngröße monatlich ermittelt und dem Management vorgelegt.
ROCE (vor Sondereffekten) Die Messung und Steuerung der Rentabilität des im Konzern eingesetzten Kapitals erfolgt auf jährlicher Basis anhand der Kennzahl ROCE (vor Sondereffekten), die wie folgt dargestellt ermittelt wird:
in Mio. €
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Bilanzsumme | 1.180,5 | 1.301,2 |
| Zahlungsmittel- und -äquivalente | –64,7 | –55,3 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
–153,0 | –180,6 |
| Sonstige kurz- und langfristige Verbindlichkeiten |
–60,0 | -130,6 |
| Capital Employed | 902,8 | 934,7 |
| Capital Employed (Jahresdurchschnitt)2 | 918,8 | 873,0 |
| EBIT vor Sondereffekten (Operatives Ergebnis) | –74,7 | 78,8 |
| ROCE (vor Sondereffekten) in % | –8,1 | 9,0 |
1 Return on Capital Employed.
2 Durchschnitt aus Anfangsbestand und Endbestand.
F&E-Quote Als technologieorientiertes Unternehmen zählen wir im Rahmen unseres internen Steuerungssystems auch die F&E-Quote zu unseren bedeutendsten Steuerungskennzahlen. Diese Kenngröße stellt das Verhältnis der Forschungs- und Entwicklungsausgaben (nach Zuschüssen) zu den Umsatzerlösen des betrachteten Zeitraums dar. Die F&E-Quote wird monatlich ermittelt und an das Management berichtet.
Free Cashflow Zur Steuerung der Liquidität steht im DEUTZ-Konzern die Kennzahl Free Cashflow im Fokus. Dieser umfasst die Mittelzu- und -abflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit des Konzerns in der betrachteten Periode vermindert um Zinszahlungen aus Finanzierungstätigkeit. Damit zeigen wir auf, welcher in dem jeweiligen Geschäftsjahr generierte Cashflow dem Unternehmen beispielsweise zur Tilgung von Schulden oder zur Zahlung einer möglichen Dividende an die Aktionäre zur Verfügung steht. Der Free Cashflow wird monatlich an das Management berichtet.
Auf Basis der zuvor genannten Steuerungskennzahlen hat DEUTZ ein Frühwarnsystem etabliert, um vorausschauend handeln und zeitnah reagieren zu können. Parallel dazu sorgen wir mittels einer fundierten Ursachenanalyse dafür, dass Risiken minimiert und Chancen genutzt werden. Dreimal jährlich erstellen wir eine Jahresprognose für alle Messgrößen und gewährleisten so eine transparente Geschäftsentwicklung.
Neben den finanziellen Leistungsindikatoren im Rahmen des beschriebenen Steuerungssystems messen wir unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auch mithilfe weiterer Kenngrößen. Hierzu gehören insbesondere der Auftragseingang, Umsatz und Absatz auf der Ertragsseite, das Working Capital zum Stichtag im Hinblick auf das gebundene Kapital sowie das EBIT vor Abschreibungen (EBIT-DA). Des Weiteren sind für uns das Konzernergebnis und das handelsrechtliche Ergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größen von Bedeutung.
Kontinuierliche Optimierung des Steuerungssystems Unabhängig von konjunkturellen Schwankungen verfolgt DEUTZ unter anderem das Ziel, die Steuerung des Konzerns kontinuierlich zu optimieren. Die Basis dafür bildet die jährliche Planung aller zuvor genannten Kenngrößen. Dabei werden zum einen die internen Einschätzungen unserer künftigen Geschäfte und zum anderen die Vergleichswerte von Wettbewerbern berücksichtigt. Jede Organisationseinheit stellt für ihren Verantwortungsbereich Detailpläne auf, die mit dem Management abgestimmt werden. Sowohl die konkreten Absatz- und Umsatzziele als auch die kunden- und produktbezogenen Ziele (EBIT-Renditen) werden jährlich unter Beachtung der Konzernziele mit den operativen Bereichen abgestimmt. Dadurch sind sie auf der jeweils relevanten Hierarchieebene für die operative Steuerung verfügbar.
Um das gebundene Kapital zu optimieren, werden für die einzelnen Gesellschaften des DEUTZ-Konzerns Working-Capital-Ziele festgelegt. Die Teilziele für »Vorräte«, »Forderungen aus Lieferungen und Leistungen« sowie »Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen« werden dabei auf die jeweils einzelnen verantwortlichen Mitarbeiter heruntergebrochen.
Wir verfolgen einen langfristigen Wachstumskurs. Um hierfür die finanzielle Grundlage zu sichern, haben wir das Investitionsmanagement als den wesentlichen Aspekt bei der Steuerung des gebundenen Kapitals zentralisiert: Klare Budgetvorgaben legen den Rahmen für das Investitionsniveau und die Entwicklungsausgaben fest; der konkrete Bedarf leitet sich dabei aus der mittelfristigen Absatzplanung und den daraus resultierenden Anforderungen an Kapazitäten und Technologien ab. Im Rahmen der jährlichen Budgetgespräche stimmen die Verantwortlichen das geplante Investitionsniveau, die Entwicklungsausgaben sowie einzelne Projekte mit der konzernweiten Finanzplanung ab und schreiben die Ergebnisse fest. Vor der konkreten Projektfreigabe erfolgt eine zusätzliche detaillierte Prüfung, bei der wir die gängigen Methoden der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, wie den internen Zinsfuß, die Amortisationszeit, den Kapitalwert, die Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie Kostenvergleiche, nutzen. Erst wenn diese Wirtschaftlichkeitsprüfung eindeutig positiv ausfällt, wird das Projekt mit dem entsprechenden Budget genehmigt.
Neben der Erfüllung gesetzlicher Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Emissionsgesetzgebung werden unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wesentlich durch den voranschreitenden Klimawandel und die damit einhergehende Diskussion über die Reduzierung von klimaschädlichen Treibhausgasen bestimmt.
Basierend auf dem Klimaabkommen von Paris im Jahr 2015 haben sich unter anderem die EU und ihre Mitgliedsstaaten darauf verständigt, die globale Erderwärmung zu begrenzen und einen Temperaturanstieg von mehr als 1,5°C zu verhindern. Auch wenn es für mobile Arbeitsmaschinen, im Gegensatz zu PKWund Nutzfahrzeuganwendungen, derzeit keine gesetzlichen Vorschläge bzw. Grenzwerte zur Reduzierung der CO2 -Emissionen gibt, wird die Klimadiskussion in diesem Bereich dennoch intensiv geführt.DEUTZ ist bestrebt, sich hierbei aktiv einzubringen und seinen Kunden künftig effiziente und klimaneutrale Antriebslösungen anzubieten.
Vor dem Hintergrund, dass unsere sehr verschiedenen Anwendungsbereiche unterschiedliche Antriebslösungen erfordern, gehen wir bei der Weiterentwicklung unseres Motorenportfolios technologieoffen vor und verfolgen auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft zwei Technologiepfade: Der Verbrennungsmotor in mobilen Arbeitsmaschinen wird in den kommenden Jahren unverändert eine dominierende Rolle einnehmen, weshalb unsere Aktivitäten weiterhin auf den Einsatz alternativer Kraftstoffe wie etwa Erdgas abzielen, das aufgrund der günstigeren Bindung von Kohlenwasserstoff-Verbindungen einen spürbar geringeren CO2 -Ausstoß aufweist; daneben entwickeln wir unsere Motoren dahingehend weiter, dass sie auf Basis von regenerativ erzeugtem Wasserstoff bzw. synthetischer Kraftstoffe – auch E-Fuels genannt – angetrieben werden können. Diese sind praktisch CO2 -neutral. Den zweiten Technologiepfad stellt der Ausbau der Elektrifizierung dar, im Rahmen dessen wir unseren Kunden sowohl hybrid- als auch vollelektrische Antriebe anbieten.
Auswirkungen der Corona-Krise auf die F&E-Aktivitäten
Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie bzw. der daraus resultieren Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft und damit einhergehend auf unser Motorengeschäft haben wir unsere Entwicklungsprojekte sowie Investitionen im F&E-Bereich auf den Prüfstand gestellt. Im Zuge dessen fand im Berichtsjahr 2020 eine Neupriorisierung statt, die im Ergebnis zu einer zeitlichen Verschiebung einzelner Projekte unter anderem in der Vorentwicklung führte. Das F&E-Budget wurde dabei um einen mittleren einstelligen Millionen-Euro-Betrag reduziert. Projekte der EU Stufe V waren von der Neupriorisierung jedoch nicht betroffen, so dass strategische sowie Serienprojekte nicht beeinflusst wurden.
Emissionsgesetzgebung Unabhängig von unserem Ziel, Vorreiter einer klimaneutralen Zukunftsmobilität im Off-Highway-Bereich zu werden, wird die Weiterentwicklung unserer Motoren auch wesentlich von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von Emissionsvorgaben, Abgasnormen oder Geräusch-Verordnungen beeinflusst. So zielen unsere Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten grundsätzlich darauf ab, unser Antriebsportfolio auf die aktuell gültigen sowie zukünftigen Emissionsvorgaben wie etwa EU Stufe V oder China IV auszurichten.
Seit Beginn des Geschäftsjahres 2020 ist für alle Motoren im Leistungsbereich von 56 bis 130 kW die EU Stufe V einzuhalten. Im Berichtsjahr wurde die Serieneinführung der entsprechenden Motoren umgesetzt.
Im Dezember 2020 hat die chinesische Behörde die Abgasgesetzgebung für die Emissionsstufe China IV veröffentlicht, die am 1. Dezember 2022 für Leistungen bis 560 kW in Kraft treten wird. In Vorbereitung darauf optimieren wir weiterhin unsere Baureihen. Im Leistungsbereich kleiner 130 kW wird die technologische Basis der Motoren so angepasst, dass die Emissionsgrenzwerte ohne den Einsatz eines SCR-Systems zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen erfüllt werden können. Im Leistungsbereich größer 130 kW wurde die Produktoptimierung einer Motorbaureihe gestartet. Dabei erfolgt der Entfall der Abgasrückführung bei gleichzeitigem Einsatz eines EU-Stufe-V-Abgasnachbehandlungssystems.
Mit Blick auf die USA ist hinsichtlich der Einführung einer weiteren Emissionsstufe zum jetzigen Zeitpunkt nichts bekannt.
Erweiterung des Produktportfolios Zur Erweiterung unseres Motorenportfolios im Leistungsbereich bis 130 kW sind wir Ende des Berichtsjahres 2020 eine Entwicklungskooperation mit John Deere Power Systems eingegangen, die nahezu die gesamte Produktentwicklung einschließlich Konstruktion, Funktionserprobung, Validierung sowie die Durchführung von Feldtests umfasst. Die gemeinsame Entwicklung erstreckt sich auf die Hardware und Konstruktion des Motors, wobei der Basismotor von jedem Unternehmen durch eigene Software und Steuerungselemente individualisiert wird. Das Projekt bzw. die Entwicklungsarbeiten werden durch DEUTZ geführt. Mit Blick auf einzelne Tätigkeiten sind diese zwischen den Kooperationspartnern so aufgeteilt, dass für jedes Arbeitspaket die optimalen Ressourcen und Qualifikationen genutzt werden können. Die Zusammenlegung der Einkaufsvolumina im Rahmen einer gleichzeitig vereinbarten Einkaufskooperation soll uns zudem ermöglichen, günstigere Einkaufspreise mit unseren Lieferanten auszuhandeln, wovon sowohl DEUTZ als auch John Deere wirtschaftlich profitiert.
Darüber hinaus werden wir mit dem DEUTZ TCD 5.2, einem neuen Derivat des DEUTZ TCD 7.8 mit 4 Zylindern, eine Leistungslücke in unserem 4-bis-8-Liter-Portfolio schließen. Durch hohe Synergien mit unserem bestehenden 7,8-Liter-6-Zylinder-Motor können wir diese Neuentwicklung mit sehr günstigen Investitionskosten unsererseits gestalten. Im Zuge der planmäßig verlaufenden Entwicklung des TCD 5.2 wurden im Berichtsjahr bereits mehrere Prototypen zwecks Felderprobung an Kunden ausgeliefert. Im kommenden Geschäftsjahr 2022 ist die Auslieferung der Vorserie geplant.
Im Bereich größerer Motoren haben wir unser Portfolio im Berichtsjahr 2020 im oberen Leistungsspektrum um den TCD 18.0, einen 6-Zylinder-Reihenmotor, erweitert, welcher die Emissionsnormen China IV, EU Stufe V und US EPA Tier 4 erfüllt.
Elektrifizierte Antriebslösungen Im Rahmen der 2017 initiierten E-DEUTZ-Strategie ergänzen wir unser Motorenportfolio um batterieelektrische und hybride Antriebskonzepte, deren Vorteile insbesondere in der Reduzierung von klimaschädlichen CO2 - und Geräuschemissionen liegen. So können elektrische und hybride Antriebe neue Anwendungen erschließen, wie solche in geschlossenen Räumen im Hinblick auf etwa Hebebühnen oder Umweltzonen. Gleichzeitig ermöglichen sie zudem auch die Senkung der Betriebskosten.
In den kommenden Jahren liegt der Fokus des E-DEUTZ-Entwicklungsteams darauf, bis Ende 2023 vier grundlegende Antriebsstränge – vollelektrisch und hybrid – für Kundenanwendungen mit niedrigen und mittleren Leistungsanforderungen etwa in den Bereichen Flugfeld, Bau und Landwirtschaft zur Marktreife zu bringen. Im ersten Schritt soll im laufenden Geschäftsjahr 2021 ein vollelektrisches 360-V-Basis-Antriebssystem vermarktet werden. Dazu wurde im Berichtsjahr 2020 ein Prototypenvertrag mit einem Kunden geschlossen und ein erstes prototypisches Antriebssystem ausgeliefert. Bestandteil dessen ist eine selbst produzierte 42-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, die im Rahmen einer Prüfung durch den TÜV Funktions- und Sicherheitstests entsprechend der Richtlinie ECE R100 bestanden hat. Diese definiert sicherheitstechnische Anforderungen an den Elektroantrieb von Straßenfahrzeugen. Im zweiten Schritt sollen bis Ende 2023 ein 48-V-Basis-Antriebsstrang sowie ein 360-V- und 48-V-Hybrid-Powerpack eingeführt werden.
Darüber hinaus wurde im Berichtsjahr 2020 die Idee zu einer mobilen E-DEUTZ-Ladestation für elektrische Baustellenfahrzeuge skizziert und im Nachgang dazu ein entsprechendes technisches Konzept entwickelt; die Realisierung wurde gemeinsam mit einem Schlüsselkunden gestartet.
Mit Blick auf die Elektromobilität zu Wasser hat unsere Tochtergesellschaft Torqeedo im Berichtsjahr ein Projekt zur Überarbeitung der Cruise-Motorenfamilie für private und kommerzielle Anwendungen im Niedervoltbereich kleiner 50 V initiiert. Im Rahmen dessen soll ein neues System zur Übertragung von Daten, ein sogenanntes Daten-Buskommunikationssystem, unter dem Namen TorqLink eingeführt werden, welches die Zusammenstellung und Inbetriebnahme von komplexeren Antriebssystemen auch mit mehreren Batterien, verschiedenen Ladegeräten sowie unterschiedlichen Steuereinrichtungen vereinfacht und mittelfristig auch die Hinzunahme weiterer Komponenten ermöglicht. Als erstes Produkt hat der überarbeitete Cruise-10.0-Motor die Entwicklungsphase beendet und wird nach erfolgreich durchgeführten Testreihen im 2. Quartal 2021 in den Markt eingeführt.
Darüber hinaus wurde die Entwicklung eines neuen, kostengünstigen Steuerhebels für die TorqLink-Systeme abgeschlossen. Dieser verfügt über ein komplett neu gestaltetes Benutzerinterface, das unseren Kunden über ein Vollgrafikdisplay den Zugriff auf die erweiterten Informationen und Einstellmöglichkeiten der TorqLink-Antriebe erlaubt.
Weiterhin ist Torqeedo zu Beginn des Berichtsjahres eine Partnerschaft mit ZF eingegangen. Deren Ziel ist die Integration der neuen Generation von festen und drehbaren Segelantrieben von ZF Friedrichshafen in die »Deep Blue«-Antriebssysteme von Torqeedo. Coronabedingt konnten anders als ursprünglich geplant bislang jedoch nur die Projekte zur Entwicklung nichtdrehbarer Segelantriebe der Leistungsklassen 50 und 100 kW durchgeführt werden; die entsprechenden Produkte sollen im laufenden Geschäftsjahr 2021 in ersten Kundenbooten verbaut werden.
Im Rahmen des Ausbaus des Batteriegeschäfts von Futavis startete Ende des vorangegangenen Geschäftsjahres die Vorserienproduktion von Hochvoltbatterien am Standort von Torqeedo. Die von Futavis entwickelten und zertifizierten Batterien werden dort montiert und im Rahmen eines End-of-Line-Tests einem Funktions- und Sicherheitstest unterzogen. Die Hochvoltbatterien kommen für einen namhaften deutschen Kunden in RetroFit-Anwendungen von Elektrobussen zum Einsatz.
Wasserstoffbetriebene Antriebslösungen Nachdem wir im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit dem Münchner Start-up-Unternehmen KEYOU bereits einen wasserstoffbetriebenen Prototyp auf Basis eines 7,8-Liter-DEUTZ-Motors konzipiert hatten, wurde im Berichtsjahr 2020 ein gemeinsames Vorentwicklungsprojekt umgesetzt und dabei eine Steigerung der Leistung des wasserstoffbetriebenen Motors realisiert. Darüber hinaus planen wir die Entwicklung eines H2 -Gensets, also eines wasserstoffbetriebenen Stromerzeugungsaggregats. Dessen Vorstellung ist in der zweiten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres zu erwarten.
Weiterentwicklung des Serviceportfolios Mit Blick auf digitale Serviceleistungen liegt ein besonderes Augenmerk auf der Datenübertragung und -auswertung. Hierfür haben wir im Berichtsjahr unsere IoT-Infrastruktur ausgebaut. Darüber hinaus haben wir die Grundlagen für eine Telemetrie-Lösung erarbeitet und zusammen mit der neuen IoT-Infrastruktur in ersten Feldtests mit Kunden getestet. Digitale Services auf dem Gebiet der Diagnose und Fehlerinterpretation mit konkreten Handlungsempfehlungen sowie neuen digitalen Tools wie etwa das DEUTZ Advanced Service Tool, das digitale Service- und Reparatur-Checkheft sowie das Condition Monitoring von DEUTZ-Motoren für den sogenannten Point of Service befinden sich weiterhin in der finalen Erprobung. Sie zielen darauf ab, in einem Service- oder Reparaturfall die Ausfallzeiten unserer Motoren zu reduzieren.
Forschungs- und Entwicklungsausgaben Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung beliefen sich im Berichtsjahr auf 84,3 Mio. € nach 98,9 Mio. € im Vorjahr. Abzüglich von Zuschüssen von Entwicklungspartnern und Fördermitteln reduzierten sich die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr insbesondere bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Krise von 95,8 Mio. € auf 81,4 Mio. €. Der Anteil aktivierter Entwicklungsausgaben nach Zuschüssen belief sich dabei auf 12,6 Mio. €. Aufgrund des vergleichsweise überproportionalen Umsatzrückgangs erhöhte sich die F&E-Quote nach Zuschüssen1 im Vorjahresvergleich von 5,2% auf 6,3%.
in Mio. € (F&E-Quote in %)
| 2020 | 81,4 (6,3) |
|---|---|
| 2019 | 95,8 (5,2) |
1 Forschungs- und Entwicklungsausgaben abzüglich Zuschüssen von
Entwicklungspartnern und Fördermitteln.
Mit Blick auf die Segmente entfielen F&E-Ausgaben nach Zuschüssen in Höhe von 60,8 Mio. € auf DEUTZ Compact Engines und 11,8 Mio. € auf DEUTZ Customized Solutions. Dem Segment Sonstiges sind F&E-Ausgaben nach Zuschüssen von 8,8 Mio. € zuzuordnen.
Ungeachtet der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die operative Geschäftstätigkeit haben wir die Optimierung unserer Produktionsprozesse und den Ausbau unseres Produktionsnetzwerks im Berichtsjahr 2020 weiter vorangetrieben. Dabei haben wir uns insbesondere auf die Weiterentwicklung des globalen Verantwortungsbereichs »Operations«, vorbereitende Maßnahmen zur Restrukturierung unseres globalen Supply Chain Managements sowie auf den fortlaufenden Ausbau unseres Produktionsnetzwerks in China fokussiert.
Ein weiterer Aufgabenschwerpunkt lag darüber hinaus auf der Einleitung der im Rahmen des standortübergreifenden Effizienzprogramms »Transform for Growth« definierten Maßnahmen. So zielen diese etwa darauf ab, die Herstellungskosten unserer Fertigungsprodukte zu optimieren, die Gemeinkosten zu reduzieren und den Grad der Automatisierung sowie Digitalisierung in unseren Werken zu erhöhen, um im Ergebnis die Wettbewerbsfähigkeit unserer Produkte nachhaltig sicherzustellen. Siehe auch »Transform for Growth«, S. 25.
Auswirkungen der Corona-Krise auf Produktion und Logistik Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie wurden zu Beginn des 2. Quartals weite Teile der Produktion in Europa bis zunächst Mitte April heruntergefahren, nachdem zahlreiche Kunden des DEUTZ-Konzerns ihre Produktion bereits eingestellt hatten oder planten, dies zeitnah umzusetzen, und die eingeleiteten Präventivmaßnahmen zur Einhaltung eines Mindestabstands im Montagebereich auch keine effiziente Produktion mehr zuließen. Gleichzeitig beantragte DEUTZ Ende März 2020 für alle deutschen Standorte bereichsübergreifend Kurzarbeit, die für Köln, Herschbach und Ulm bis Dezember 2020 genehmigt wurde, und beschloss darüber hinaus, alle Leiharbeitnehmer in den Produktions- und Montagebetrieben abzubauen, um der geringeren Auslastung Rechnung zu tragen.2 Siehe auch Mitarbeiter, S. 34.
Während der DEUTZ-Standort in Zafra (Spanien) seine Produktion bereits am 14. April 2020 wieder aufgenommen hatte, lief der Betrieb in den deutschen Werken ab dem 20. April 2020 schrittweise wieder an. Der Produktionsumfang orientierte sich dabei maßgeblich an der Kundennachfrage, die sich aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise in einem bereits zuvor herausfordernden Marktumfeld zunächst nach wie vor rückläufig entwickelte. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte zog der Produktionsumfang zwar sukzessive wieder an, das Vorkrisenniveau konnte aufgrund anhaltender Investitionszurückhaltung jedoch bei Weitem nicht erreicht werden.
2 Vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 25. März 2020.
1 Das Verhältnis von Netto-Entwicklungsausgaben zum Konzernumsatz.
»Lean-Philosophie« Bei der fortlaufenden Weiterentwicklung unseres globalen Verantwortungsbereichs »Operations« verfolgen wir grundsätzlich das Konzept der sogenannten »Lean-Philosophie«. Das bedeutet: Prozesse werden zunächst ganzheitlich, also über den gesamten Wertstrom hinweg, analysiert – beispielsweise im Hinblick auf eingesetzte Ressourcen oder Prozessschritte mit geringer Wertschöpfung –, um so den optimalen Materialund Informationsfluss ermitteln zu können. Auf Basis der dabei gewonnenen Erkenntnisse bzw. identifizierten Schwachstellen werden dann mithilfe agiler Arbeitsmethoden und unter Einbindung relevanter Mitarbeiter Lösungsansätze erarbeitet und umgesetzt. Im Ergebnis sollen so die für diesen Bereich wesentlichen Leistungsindikatoren wie Produktqualität, Produktivität, Produktionskosten und Liefertreue, aber auch Innovativität nachhaltig verbessert werden.
Global Supply Chain Management Um den sich global verändernden Rahmenbedingungen flexibel begegnen zu können, haben wir im Rahmen der Restrukturierung unserer Supply Chain im Berichtsjahr 2020 ein dreistufiges Projekt initiiert. Nachdem im ersten Schritt das Zielbild für eine zukunftsgerichtete Wertschöpfungskette entwickelt wurde, soll im nächsten Schritt im laufenden Geschäftsjahr 2021 der Zeitplan für die unternehmensweite Umsetzung erarbeitet werden. Parallel dazu wird ein globales Organisationsmodell aufgesetzt. Ziel dieser ganzheitlichen Restrukturierung der Wertschöpfungskette ist es, durch neue Lieferklassenmodelle mit Entkopplungspunkten, zuverlässige Prozesse bei gleichzeitig flexiblen Strukturen, vereinfachten Abläufen und schnelleren Reaktionszeiten einen Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen.
Der DEUTZ-Konzern verfügt über ein weltweites Produktionsnetzwerk mit insgesamt neun Werken in Deutschland, China, Spanien, Marokko und den USA.
Deutschland: Werke Köln, Herschbach und Ulm Der Hauptsitz des DEUTZ-Konzerns in Köln-Porz, an dem sich das Montagewerk für die Serienproduktion von Motoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter sowie 4 bis 8 Liter befindet, stellt den größten Standort innerhalb des Produktionsnetzwerks des Unternehmens dar.
Ein Meilenstein wurde hier in der zweiten Jahreshälfte 2020 mit der Inbetriebnahme einer neuen Montagelinie für Diesel-, Gasund Bifuelmotoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter erreicht. Mit dem neuen Montageband werden die Produktionsabläufe für die Baureihen 2.2, 2.9 und 3.6 deutlich optimiert: die Materialbereitstellung erfolgt vollautomatisch über fahrerlose Transportsysteme direkt in die Materialbereitstellungszonen am Montageband. Anschließend werden die Materialien für die Arbeitsstationen vormontiert und den jeweiligen Stationen zugeführt. Effizientere Abläufe werden dadurch ermöglicht, dass mithilfe eines fließenden Systems an über 70 Montagestationen gearbeitet wird, an denen vormontierte Komponenten und Module zusammengebaut werden. Um unseren Qualitätsanforderungen zu genügen, werden dabei sämtliche Schraubprozesse überwacht, kritische Montagevorgänge mit Kameras dokumentiert und einzelne Prozesse durch kollaborative Roboter unterstützt. Die anschließende Prüfung der Motoren erfolgt im Rahmen eines Kalttests, der in den Wertstrom integriert wurde. Dieser ermöglicht uns, sowohl die Durchlaufzeiten als auch die Kraftstoffverbräuche des Werks nachhaltig zu senken. Unter Berücksichtigung ergonomischer und arbeitssicherheitsrelevanter Aspekte wurden durch eine frühzeitige virtuelle Simulation der Prozesse und Bewegungen zudem auch die Produktionsabläufe für unsere Mitarbeiter optimiert. So sind die einzelnen Montagestationen für den jeweiligen Mitarbeiter individuell in der Höhe einstellbar.
Mit Blick auf unsere mechanischen Kompetenzzentren, zu denen das Wellenzentrum zur Herstellung von Nocken- und Kurbelwellen in Köln-Porz zählt, die Kurbelgehäusefertigung in Köln-Kalk sowie das Komponentenwerk in Herschbach für die Fertigung und Vormontage von komplexen Anbauteilen, arbeiteten wir ebenfalls mit der Wertstrom-Methode. Als Ergebnis eines in diesem Zusammenhang durchgeführten Projekts konnten wir beispielsweise im Wellenzentrum die durchschnittlichen Durchlaufzeiten unserer Aufträge im Jahresverlauf um mehr als 50% verkürzen.
An unserem Standort Köln-Kalk erfolgte im Berichtsjahr 2020 die vollständige Internalisierung der Produktion des Motorblocks 4.1L. Damit haben wir nicht nur Risiken infolge potenzieller Insolvenzen auf der Lieferantenseite minimiert, sondern gleichzeitig auch Materialkosten einsparen können.
Im Ulmer Werk haben wir 2020 die Montageprozesse der im Vorjahr von Köln nach Ulm verlagerten Motorbaureihe 2011 weiter optimiert und dabei die Produktivität signifikant gesteigert. Im Zuge der Insolvenz eines Lieferanten wurde darüber hinaus die Kurbelgehäusefertigung für die Baureihen 7.8 und 2013 4V aufgebaut. Das Werk Ulm übernimmt innerhalb unseres Produktionsverbunds grundsätzlich die Führungsrolle für die Kleinserienproduktion von Motoren und deren Komponenten. Dazu zählt auch die Austauschmotorenfertigung für unser DEUTZ-Xchange-Geschäft, im Rahmen dessen wir unseren Kunden runderneuerte Motoren und Ersatzteile anbieten. Die Produktion von Austauschmotoren wurde auch während des Lockdowns im April 2020 aufrechterhalten.
Spanien: Werk Zafra Das Komponentenwerk unserer spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain am Standort Zafra agiert innerhalb des Produktionsverbunds als Kompetenzzentrum für die Bearbeitung und Vormontage von Zylinderköpfen, Kurbelgehäusen für Motoren mit einem Hubraum kleiner 4 Liter, Pleueln und Zahnrädern.
Infolge der Insolvenz eines Zulieferers im vorangegangenen Geschäftsjahr 2019 hatte DEUTZ Spain im vorangegangenen Geschäftsjahr zudem die Bearbeitung des Kurbelgehäuses 3.6L als Stützfertigung übernommen. Um dem Risiko von Lieferengpässen durch Insolvenzen externer Lieferanten weiter vorzubeugen, wurde im Berichtsjahr 2020 dessen gesamte Bearbeitung in das Werk Zafra verlagert. Dadurch konnten zugleich auch deutliche Materialkosteneinsparungen realisiert werden.
Im Rahmen der Umsetzung der Industrie-4.0-Strategie wurde in Zafra des Weiteren ein Pilotprojekt für Pleuel kleiner 4 Liter gestartet. Gegenstand dieses Projekts ist eine vollautomatisierte Fertigungszelle mit digitalisierten Informationen, die es den Maschinen ermöglicht, die wichtigsten operativen Leistungsindikatoren direkt online abzurufen. Neben einer erhöhten Effizienz kann durch die Umsetzung dieses »Smart Factory«-Konzepts auch die Qualität der Hauptprodukte für die neue Generation von Komponenten der Tier-5-Motoren optimiert werden.
USA: Werke Atlanta Im Rahmen des Ausbaus unseres DEUTZ-Xchange-Geschäfts und der Value-Add-Produktion in den USA wurde 2020 der Ausbau der Xchange-Demontage und die Bearbeitung sowie Restrukturierung der Ersatzteil-Logistik umgesetzt. Zudem erfolgte in den USA der Start der Xchange-Produktion der Baureihen 2.9 und 3.6.
Marokko: Werk Sapino Nachdem die Fertigungsanlagen unserer Tochtergesellschaft MagiDEUTZ im vorangegangenen Geschäftsjahr vom Stadtzentrum Casablanca in ein neues Werk in Sapino verlagert worden waren, lag der Schwerpunkt der Aktivitäten unseres marokkanischen Produktionsstandorts im Berichtsjahr auf der dortigen Prozessstabilisierung. Dabei wurden die Logistik- und Qualitätsprozesse der neuen Montagelinie optimiert und die geplante Kapazitätssteigerung realisiert.
China: Werke Kunshan, Changsha und Tianjin Im Rahmen des Joint Ventures mit SANY wurde im Geschäftsjahr 2020 ein bestehendes SANY-Motorenwerk am Standort Kunshan in den DEUTZ-Produktionsverbund integriert, in dem Motoren für Trucks, Baumaschinen und Betonpumpen hergestellt werden. Unweit des SANY-Hauptsitzes in Changsha wird derzeit zudem ein neues Hochleistungs-Motorenmontagewerk errichtet. Im Rahmen des Joint Ventures mit SANY sollen im Jahr 2022 rund 80.000 Motoren der Emissionsstufe China IV für den Off-Highway-Bereich und der Abgasstufe China 6 für On-Road-Anwendungen hergestellt werden. Nachdem der Baubeginn zum Ende des Berichtsjahres 2020 erfolgt ist, soll das Gebäude Ende 2021 fertiggestellt werden. Die Inbetriebnahme des Werks mit einer jährlichen Produktionskapazität von mittelfristig bis zu 200.000 Motoren ist für 2022 geplant. Mit Blick auf unsere Kooperation zur lokalen Auftragsfertigung mit dem Dieselmotorenhersteller BEINEI wurde im Berichtsjahr das Montagewerk für DEUTZ-Motoren am Standort Tianjin fertiggestellt. In der neuen Fabrik, die als Produktionshub für den asiatischen Markt fungiert, werden Motoren für Hebebühnen, Gabelstapler und kleinere Baumaschinen gefertigt. Die dortige Produktion der Baureihe 2.9 ist wie geplant zu Beginn des laufenden Geschäftsjahres 2021 angelaufen, die Produktion der Baureihe 6.1 wird folgen.
DEUTZ unterhält Geschäftsbeziehungen zu rund 550 Lieferanten in mehr als 40 Ländern. Bei einem Einkaufsvolumen der DEUTZ AG von insgesamt knapp 900 Mio. € stellt insbesondere die Beschaffung von Serienteilen eine Schlüsselfunktion für uns dar. Im Hinblick auf die umsatzstärksten Warengruppen, wie etwa Einspritzung, Guss- und Schmiedeteile, Abgasnachbehandlungssysteme, Abgasturbolader und Steuergeräte, verfügen wir über detaillierte Warengruppenstrategien, die an der übergeordneten Unternehmensstrategie ausgerichtet sind.
Auswirkungen der Corona-Krise auf Einkaufs- und Beschaffungsaktivitäten Infolge der erheblichen Konsequenzen der Corona-Pandemie für den internationalen Transport, die industriellen Logistikketten sowie die Produktionskapazitäten auf Seiten unserer Lieferanten und deren Zulieferern stellte sich die Situation im Einkaufs- und Beschaffungsbereich im Berichtsjahr 2020 außerordentlich herausfordernd dar. Um Lieferengpässen bedingt durch globalisierte Logistikketten zu begegnen, hat DEUTZ sein bestehendes Lieferanten-Risikomanagementsystem intensiviert und zudem eine übergreifende Arbeitsgruppe zur Sicherstellung der Versorgungssituation etabliert. Im Rahmen dessen wurden verschiedene Maßnahmen wie etwa die stärkere Nutzung bestehender Zweitlieferanten, die Abnahme von Fertigteilbeständen von Lieferanten aus Risikogebieten, die Organisation von Sonderfrachten und der Aufbau erhöhter Bestandsreichweiten für Teile aus Risikogebieten ergriffen, die im Berichtszeitraum zu in Summe vergleichsweise höheren Beschaffungskosten führten.
Mit Blick auf die laufenden Lokalisierungsprojekte des Einkaufs in China war die Durchführung von Lieferantenaudits bedingt durch Reiserestriktionen nicht möglich, konnte in einem gewissen Umfang jedoch mittels Video-Meetings sowie der Einbindung des lokalen Teams kompensiert werden. Partielle Verzögerungen entsprechender Musterlieferungen wurden hingegen größtenteils durch Anpassung der Validierungsläufe kompensiert.
Entwicklung des Beschaffungsmarktes Die Entwicklung der Rohstoffpreise für Guss, Eisen und Stahl verzeichnete insbesondere ab der zweiten Hälfte des Berichtsjahres eine steigende Tendenz. So lag der Preis für Eisenerz und Stahlschrott im Dezember 2020 um rund 30% über dem Vorjahreswert. Wesentliche Gründe für diese Entwicklung waren neben dem Aufschwung der chinesischen Wirtschaft bzw. dem damit verbundenen Nachfrageanstieg insbesondere Minenschließungen infolge des coronabedingten Lockdowns, die zu einer allgemeinen Angebotsverknappung führten.
Weiterentwicklung der Einkaufsstrategie Im Zuge der Umsetzung und Weiterentwicklung unserer Einkaufsstrategie wurden im Berichtsjahr 2020 innerhalb des Einkaufs diverse strategische Initiativen formuliert. Neben der Ausweitung des Risikomanagementsystems sowie Kosten-, Qualitäts- und Prozessthemen beziehen sich diese unter anderem auf die Bereiche Material Compliance, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Mit dem Ziel, die Kostensituation nachhaltig zu optimieren, hat DEUTZ im Berichtsjahr beispielsweise einen sogenannten »Spend Control Tower« eingerichtet, durch welchen die konzernweiten Ausgaben einem strikten Überwachungsprozess unterzogen werden. Im Hinblick auf die Umsetzung von Digitalisierungsprojekten etwa haben wir einen digitalen Bestellprozess implementiert. Gleichzeitig wurde die Entscheidung getroffen, im laufenden Geschäftsjahr 2021 ein IT-gestütztes Tool zu implementieren, mit dem unsere Ausgaben konzernweit einheitlich strukturiert werden können. Die dadurch erzielte Transparenz soll uns dabei unterstützen, unsere Warengruppenstrategien konsequent umzusetzen.
Weiterentwicklung des Lieferanten-Risikomanagements
Um Risiken beziehungsweise Lieferengpässe infolge von Insolvenzen auf Seiten unserer Zulieferer grundsätzlich zu minimieren beziehungsweise zu steuern und so die Versorgungssituation sicherzustellen, wurde das entsprechende Risikomanagement im Berichtsjahr weiter ausgebaut. So haben wir in einem ersten Schritt eine gezielte Abfrage aller Serienlieferanten hinsichtlich des jeweiligen potenziellen Ausfallrisikos durchgeführt und darauf aufbauend detaillierte Strategien für Lieferanten mit einem hohen Ausfallrisiko entwickelt. Durch eine kontinuierliche Lieferantenbeobachtung sollen frühzeitig Bonitätsverschlechterungen erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Im Nachgang zu den im vorangegangenen Geschäftsjahr erfolgten Insolvenzen der Gusswerke Saarbrücken GmbH und der Gusswerke Leipzig GmbH hat DEUTZ 2020 diverse Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgungssituation getroffen. Dazu gehörten insbesondere der Aufbau von Sicherheitsbeständen sowie die Umstellung auf Alternativlieferanten. Um die Versorgungssituation bei kritischen Bauteilen nachhaltig sicherzustellen, sollen zudem in den kommenden Jahren sukzessive Zweitlieferanten für die wichtigsten Baureihen aufgebaut werden.
Lokalisierung des Einkaufs für China Im Zuge der Umsetzung unserer China-Strategie lag ein Aufgabenschwerpunkt im Berichtsjahr weiterhin auf dem Aufbau der neuen Einkaufsorganisation für den chinesischen Markt. Nachdem wir im vorangegangenen Geschäftsjahr erste Lokalisierungsprojekte für Haupt- und Funktionskomponenten eingeleitet hatten, wurde im Berichtsjahr die Lokalisierung für geringwertige Teile, sogenannte C-Teile wie etwa Schrauben, initiiert und die entsprechende Validierung am Motorprüfstand gestartet.
Nachhaltige Entwicklung von Lieferanten Das systematische Lieferantenmanagement erfolgt über das sogenannte »Lieferantencockpit«, mit dem die Leistung wesentlicher Lieferanten insbesondere hinsichtlich Einkaufs-, Dispositions- und Qualitätsaspekten überwacht wird. Im Zuge der Umsetzung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie werden jedoch zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl beziehungsweise Bewertung von Lieferanten berücksichtigt. Im Berichtsjahr 2020 wurde in diesem Zusammenhang eine webbasierte Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten sowie ein Geschäftspartner-Compliance-Tool eingeführt. Darüber hinaus beabsichtigt DEUTZ sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Lieferanten die Einhaltung seines Verhaltenskodex für Lieferanten im Rahmen unternehmensseitig durchgeführter Audits zu überprüfen. Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr 2021 sollen Prozesse zur Integration der Bewertungsergebnisse im Lieferantenmanagement etabliert werden. Siehe auch Nichtfinanzieller Bericht S. 86 sowie S. 88.
Anzahl
| DEUTZ-Konzern 4.586 Davon Inland 3.302 Ausland 1.284 Davon Arbeiter 2.455 Angestellte 2.022 |
4.906 3.674 |
|---|---|
| 1.232 | |
| 2.830 | |
| 1.977 | |
| Auszubildende 109 |
99 |
| Davon | |
| DEUTZ Compact Engines 3.747 |
3.953 |
| DEUTZ Customized Solutions 622 |
761 |
| Sonstiges2 217 |
192 |
1 Mitarbeiterzahlen in FTE (Full Time Equivalents); ohne Leiharbeitnehmer.
2 Inkl. Torqeedo und Futavis.
Um der geringeren Auslastung infolge der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise Rechnung zu tragen, hat DEUTZ im Berichtsjahr 2020 neben einem grundsätzlichen Einstellungsstopp beschlossen, soweit möglich alle Leiharbeitnehmer in den Produktions- und Montagebetrieben abzusteuern und befristete Arbeitsverhältnisse nur noch in denjenigen Abteilungen fortzuführen, in denen der Bedarf nachweislich gegeben ist. Zudem beantragte DEUTZ Ende März 2020 für alle deutschen Standorte bereichsübergreifend Kurzarbeit,1 die für die Standorte Köln, Herschbach und Ulm bis Dezember 2020 genehmigt worden war. Über deren genauen Umfang in den einzelnen Bereichen wurde dabei monatlich auf Basis der aktuellen Auftragslage entschieden.
Beschäftigungsniveau Zum Ende des Berichtsjahres 2020 beschäftigte DEUTZ weltweit 4.586 Mitarbeiter. 2 Während sich im Zuge der Erweiterung des Konsolidierungskreises ein Zuwachs um 77 Mitarbeiter ergab, führten die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise beziehungsweise das infolgedessen deutlich rückläufige Produktionsvolumen im Ergebnis zu einer Reduzierung der Konzernbelegschaft um insgesamt 320 Mitarbeiter gegenüber dem Jahresende 2019.
Das am 1. September 2020 gestartete Freiwilligenprogramm wurde zum Ende des Berichtsjahres von insgesamt 171 Mitarbeitern angenommen, von denen 20 Mitarbeiter das Unternehmen vor dem 31. Dezember 2020 verlassen haben. Siehe auch »Transform for Growth«, S. 25.
Mit einem Anteil von rund 72% ist der Großteil der Konzernbelegschaft im Inland beschäftigt, wobei 2.509 der insgesamt 3.302 inländischen Mitarbeiter am Unternehmenshauptsitz in Köln arbeiten.
Die Anzahl der Leiharbeiter verringerte sich im Jahresverlauf insbesondere aufgrund deren zuvor genannter Absteuerung von 227 auf 70 Personen. Damit belief sich ihr Anteil an der Gesamtbelegschaft zum Ende des Berichtsjahres auf weniger als 2%.
1 Vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 25. März 2020.
2 Inkl. Auszubildenden, ohne Leiharbeitnehmer.
Globales Wachstum durch Corona-Pandemie rückläufig – Einbruch stärker als in der Finanzkrise Die Weltwirtschaft hat sich im Berichtsjahr 2020 spürbar abgeschwächt. Mit einer negativen Wachstumsrate von –3,5% sank die weltweite Wertschöpfung nach aktuellen Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF)1 sogar stärker als in der Finanzkrise 2009 mit einem Minus von –0,5%2 . Ursächlich dafür war der Ausbruch der Corona-Pandemie im 1. Quartal 2020. Infolge diverser regionaler Lockdowns im Jahresverlauf brach der Welthandel trotz diverser Konjunkturmaßnahmen der einzelnen Regierungen und Volkswirtschaften um 9,6% ein, nachdem dieser im Vorjahr noch ein Plus von 1,0% verzeichnet hatte.
Veränderung in% im Vergleich zum Vorjahr
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Global | -3,5 | 2,9 |
| Entwickelte Volkswirtschaften | -4,9 | 1,7 |
| Euro-Raum | -7,2 | 1,2 |
| Deutschland | -5,4 | 0,5 |
| USA | -3,4 | 2,3 |
| Schwellenländer | -2,4 | 3,7 |
| China | 2,3 | 6,1 |
1 IWF, World Economic Outlook Update, Januar 2021.
Der überproportionale Rückgang in der Eurozone um –7,2% ist unter anderem auch auf den Brexit zurückzuführen. So sank das Bruttoinlandsprodukt in Großbritannien im Vorjahresvergleich um 10%.
Während das Bruttoinlandsprodukt der entwickelten Volkswirtschaften um insgesamt –4,9% sank, zeigten die Schwellenländern mit einem Rückgang um lediglich –2,4% eine vergleichsweise positive Entwicklung. Dabei konnte das für DEUTZ wichtige Schwellenland China als einzige der großen Volkswirtschaften sein Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 steigern. Grund dafür ist das frühe Auftreten des Corona-Virus bereits im Januar bzw. die frühzeitig ergriffenen, sehr restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Februar 2021.
Auf Basis der uns aktuell vorliegenden Marktdaten entwickelten sich die für DEUTZ relevanten Einzelmärkte im Gesamtjahr 2020 größtenteils rückläufig. Laut dem Verband Deutscher Maschinenund Anlagenbau (VDMA) zeichnete sich das Ende des langanhaltenden Aufschwungs in der Baumaschinenindustrie bereits durch eine einsetzende Investitionszurückhaltung zum Jahresende 2019 ab, die sich Anfang 2020 fortsetzte und durch den Ausbruch der Corona-Pandemie deutlich beschleunigt wurde.3
Während der Absatz im Bereich Baumaschinen aufgrund der konjunkturellen Unsicherheit und ausbleibender Investitionen sowohl im Wohnungsbau als auch bei Infrastrukturprojekten in Nordamerika und Europa im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr stark zurückgegangen ist,3 konnte der chinesische Markt die Absatzeinbußen vom Jahresanfang schnell wieder kompensieren und auf das hohe Absatzniveau vor dem Lockdown zurückkehren.4
Die Nachfrage nach Material-Handling-Anwendungen folgte dem Trend in der Bauindustrie. So entwickelten sich beispielsweise die Absätze bei Gabelstaplern in Nordamerika und Europa aufgrund der schwachen Konjunktur stark rückläufig.5 In China hingegen wurden die Rückgänge aus dem 1. Quartal 2020 im Laufe des Jahres durch eine starke Absatzentwicklung übertroffen, so dass die Gesamtjahresabsätze im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind.4 In den übrigen asiatischen Ländern, vor allem in Korea und Japan, entwickelte sich die Nachfrage ähnlich wie in Europa und Nordamerika. Bei Hebebühnen und Telehandlern war neben der angespannten wirtschaftlichen Lage insbesondere ein starker Rückgang der Investitionen der Vermietungsgesellschaften in ihre Flotten um bis zu –60% ursächlich für die starken Absatzeinbrüche.
Die Entwicklung im Markt für Landmaschinen wurde vor allem in Europa durch die Corona-Krise und in China durch strukturelle Entwicklungen negativ beeinflusst. In Nordamerika hingegen hat im Jahr 2020 insbesondere die Nachfrage nach Traktoren aufgrund im Jahresverlauf deutlich angestiegener Agrarpreise zu einem positiven Marktwachstum beigetragen.6
1 IWF. World Economic Outlook Update, Januar 2021.
2 IWF, World Economic, April 2011.
3 VDMA, "CE Snapshot", Februar 2021
4 CCMA, "CE Sales Data", Februar 2021.
5 FEM, "World Industrial Truck Statistics", Februar 2021. 6 VDMA/Agrievolution, "Business & Market Development for Agri Machinery World",
Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie wurde die Geschäftsentwicklung des DEUTZ-Konzerns im Berichtsjahr 2020 außerordentlich stark belastet. So führten deren Auswirkungen auf die globalen Wirtschaftsaktivitäten in einem bereits zuvor herausfordernden Marktumfeld zu einem massiven Nachfragerückgang und einer deutlich zurückhaltenden Investitionsbereitschaft verschiedener Abnehmerbranchen. Nachdem zahlreiche Kunden ihre Produktion bereits geschlossen hatten und ergriffene Präventivmaßnahmen zur Einhaltung eines Mindestabstands im Montagebereich auch keine effiziente Produktion mehr zuließen, musste im April 2020 auch bei DEUTZ ein temporärer Produktionsstillstand eingeleitet werden.1 Siehe auch Produktion und Logistik, S. 30 ff. Darüber hinaus wurde das DEUTZ-Motorengeschäft zusätzlich durch den kundenseitig fortdauernden Abverkauf von Vorbaumotoren belastet, der unter anderem bereits zu einem niedrigen Niveau des Auftragsbestands zum Jahresende 2019 geführt hatte.
Mit Blick auf den Jahresverlauf zeichnete sich in der zweiten Jahreshälfte eine allmähliche Erholung ab. In der Gesamtjahresbetrachtung führte die Corona-Krise jedoch zu einer insgesamt deutlich rückläufigen Entwicklung der im Folgenden dargestellten Vertriebszahlen und der Ergebnisentwicklung des Unternehmens.

DEUTZ verbuchte im Berichtsjahr 2020 einen Rückgang des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahr um 20,1 % auf 1.322,5 Mio. €. Bedingt durch den massiven Nachfrageeinbruch infolge der Corona-Krise sowie die kundenseitig verhaltene Investitionsbereitschaft entwickelten sich dabei alle wesentlichen Anwendungsbereiche mit prozentual zweistelligen Abnahmeraten gegenüber dem Vorjahr deutlich rückläufig. Lediglich der Bereich Sonstiges und das Servicegeschäft erzielten eine Zunahme der Bestellungen um 11,1% bzw. 2,1%. Dazu beigetragen haben mit Blick auf unsere Serviceleistungen der Teilehandel sowie der Ausbau des Werkskundendiensts. Besonders positiv entwickelte sich dabei das Geschäft der Ende 2019 akquirierten DEUTZ Belgium und DEUTZ Netherlands. Der Zuwachs im Anwendungsbereich Sonstiges ist primär dem Bereich Schienenfahrzeuge zuzuschreiben.
Regional betrachtet zeigte sich im Vorjahresvergleich mit Ausnahme des für DEUTZ strategisch wichtigen Absatzmarktes China eine Unterschreitung in allen Regionen mit Schwerpunkt in Amerika.

Im Schlussquartal erhöhte sich das Auftragsvolumen gegenüber dem 3. Quartal 2020 deutlich um 25,5%. Diese positive Entwicklung wurde von allen Anwendungsbereichen, ausgenommen Sonstiges, getragen.
Der Auftragsbestand summierte sich zum 31. Dezember 2020 auf 269,0 Mio. € nach 253,3 Mio. € im Vorjahr und indiziert damit eine allmähliche Erholung.

Mit insgesamt 150.928 verkauften Motoren verzeichnete der DEUTZ-Konzern im Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Absatzrückgang um –28,7%. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche konnte lediglich das Absatzvolumen im Bereich Sonstiges stark zulegen. Der Anstieg um mehr als ein Drittel ist dabei auf einen Mehrabsatz von elektrifizierten Bootsantrieben unserer Tochtergesellschaft Torqeedo zurückzuführen, die ihren Absatz im Berichtsjahr signifikant um 42,7% auf 29.894 verkaufte E-Motoren steigern konnte.
Regional betrachtet zeigte sich ein uneinheitliches Bild: Während der Absatz in Amerika und dem EMEA-Raum, dem für DEUTZ wichtigsten Absatzmarkt, um –40,8 bzw. –34,2% unterhalb des Vorjahreswertes lag, verbuchte die Region Asien/Pazifik aufgrund des Mehrabsatzes bei Torqeedo ein Plus von 6,4%.
in Stück

Im 4. Quartal 2020 erhöhte sich der Konzernabsatz gegenüber dem Vorquartal deutlich um 22,1%. Dabei erzielten alle Regionen und Anwendungsbereiche, ausgenommen Sonstiges, prozentual zweistellige Zuwächse. Der Absatz von Torqeedo reduzierte sich saisonalbedingt auf 5.837 elektrifizierte Bootsantriebe nach 7.813 DEUTZ-Konzern: Umsatz und Umsatzanteil nach Anwendungsbereichen

In der regionalen Betrachtung entwickelten sich die Gesamtumsätze unserer Absatzregionen deutlich rückläufig. Mit Blick auf die länderspezifischen Entwicklungen konnte jedoch in China, das für unsere Wachstumsstrategie der wichtigste Absatzmarkt ist, ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr erzielt werden.
in Mio. € (Vorjahreswerte)
243,9 (294,6) 18,8 % (16,0 %) Asien/Pazifik
222,5 (404,3) 17,2 % (22,0 %) Amerika

E-Motoren im vorangegangenen Quartal.
1.840,8
Einhergehend mit der rückläufigen Absatzentwicklung verringerte sich der Konzernumsatz im Berichtsjahr 2020 um 29,6% auf 1.295,6 Mio. Euro, wobei die Anwendungsbereiche Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik sowie stationäre Anlagen erhebliche Einbußen zu verzeichnen hatten. Der Umsatz im Bereich Sonstiges hingegen lag angesichts positiver Entwicklungen bei Motoren für Schienenfahrzeuge und die Elektromobilität zu Wasser lediglich –2,3% unterhalb des Vorjahresniveaus. Mit Blick auf unser Serviceportfolio konnte der Umsatz des Werkskundendiensts im Vorjahresvergleich deutlich gesteigert werden, die rückläufige Entwicklung insbesondere des Händlergeschäfts in Amerika jedoch nicht in Gänze kompensieren.
Gegenüber dem Vorquartal erzielte DEUTZ in den letzten drei Monaten des Berichtsjahres ein Umsatzwachstum von 19,2% und bestätigt damit seinen Ausblick von Anfang November 2020, dass die Geschäftsentwicklung im 4. Quartal 2020 zwar weiterhin durch die Corona-Krise negativ beeinflusst sein würde, jedoch in einem vergleichsweise geringeren Ausmaß als im 3. Quartal. Diese positive Entwicklung wurde von allen Anwendungsbereichen, ausgenommen Sonstiges, und allen Regionen getragen. Der für DEUTZ derzeit größte Absatzmarkt, der EMEA-Raum, zeigte dabei die stärkste Wachstumsdynamik.
1.295,6 (1.840,8) 829,2 (1.141,9) 64,0 % (62,0 %)
Europa/Mittlerer Osten/Afrika
2019

| in Mio. € | |||
|---|---|---|---|
| 1-12/2020 | 1-12/2019 | Verände | |
| rung in% | |||
| Umsatzerlöse | 1.295,6 | 1.840,8 | -29,6 |
| Umsatzkosten | -1.105,9 | -1.510,5 | -26,8 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten |
-97,7 | -95,3 | 2,5 |
| Vertriebs-und Verwaltungskosten |
-146,5 | -151,8 | -3,5 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 15,0 | 29,0 | -48,3 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-68,3 | -24,3 | >100 |
| Wertminderung auf finanzielle Vermögenswerte |
-1,3 | -1,7 | -23,5 |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
1,4 | 0,7 | 100,0 |
| Übriges Beteiligungsergebnis | 1,1 | 1,2 | -8,3 |
| EBIT | -106,6 | 88,1 | <-100 |
| davon Sondereffekte | -31,9 | 9,3 | <-100 |
| Operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) |
-74,7 | 78,8 | <-100 |
| Zinserträge | 0,7 | 1,0 | -30,0 |
| Zinsaufwendungen | -4,3 | -2,9 | 48,3 |
| Übriges Finanzergebnis | -0,4 | -11,1 | 96,4 |
| Finanzergebnis | -4,0 | -13,0 | 69,2 |
| Ertragsteuern | 3,0 | -22,8 | >100 |
| Konzernergebnis | -107,6 | 52,3 | <-100 |
Operatives Ergebnis Bedingt durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns und seiner Kunden verzeichnete DEUTZ im Geschäftsjahr 2020 einen operativen Verlust (EBIT vor Sondereffekten) in Höhe von –74,7 Mio. € (2019: 78,8 Mio. €). Der sehr deutliche Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum ist insbesondere auf das gesunkene Umsatzvolumen sowie damit einhergehende negative Skaleneffekte zurückzuführen. Darüber hinaus haben Zahlungen im Rahmen von Fortführungsvereinbarungen mit Zulieferern im Insolvenzverfahren in Höhe von 8,8 Mio. € sowie insbesondere nachfragebedingte Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte und Vertriebslizenzen mit 17,2 Mio. € das operative Ergebnis zusätzlich stark belastet. Positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten sich neben Maßnahmen zur allgemeinen Kostensenkung und der Inanspruchnahme von Kurzarbeit der Verzicht des Vorstands auf seine einjährige variable Vergütung für das Geschäftsjahr 2020 sowie der Verzicht der leitenden Angestellten auf einen Großteil ihrer variablen Vergütung für 2020 aus. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten ist im Berichtszeitraum dementsprechend von 4,3% auf –5,8% zurückgegangen. Infolge des operativen Verlusts hat sich unsere interne Steuerungsgröße Return on Capital Employed (ROCE vor Sondereffekten)1 von 9,0% im Vorjahr auf –8,1% verschlechtert.
Im Quartalsvergleich zeigt sich dagegen eine deutliche Erholung zum Ende des Geschäftsjahres. Während insbesondere das 2. und 3. Quartal noch deutliche Verluste verzeichneten, beläuft sich das mit Wertminderungen auf aktivierte Entwicklungskosten und Vertriebslizenzen von 11,9 Mio. € belastete operative Ergebnis des 4. Quartals 2020 auf –9,1 Mio. €.
Bereits zu Beginn des Berichtsjahres hatte DEUTZ zur Absicherung der Ergebnisentwicklung in einem herausfordernden Marktumfeld das bereichsübergreifende Effizienzprogramm »Transform for Growth« aufgesetzt. Nach Konkretisierung einzelner initiierter Maßnahmen wurden im Geschäftsjahr 2020 Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 31,9 Mio. € erfasst und als Sondereffekt ausgewiesen. Nachdem wir im 3. Quartal noch von Restrukturierungskosten von 37,8 Mio. € ausgegangen waren und entsprechende Rückstellungen erfasst hatten, gehen wir nunmehr insgesamt von geringeren Kosten zur Erreichung unserer Restrukturierungsziele aus und haben die gebildeten Rückstellungspositionen entsprechend nach unten angepasst. Im Vorjahr wurde ein positiver Sondereffekt aus der Veräußerung eines Teilgrundstücks unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz in Höhe von 9,3 Mio. € erfasst. Nach Berücksichtigung der Sondereffekte belief sich das EBIT im Berichtszeitraum auf –106,6 Mio. € (2019: 88,1 Mio. €).
1 Return on Capital Employed (ROCE): Verhältnis von EBIT zu durchschnittlichem Capital Employed. Capital Employed: Bilanzsumme abzüglich Zahlungsmitteln und -äquivalenten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten basierend auf Durchschnittswerten von zwei Bilanzstichtagen.
| in Mio. € (EBIT-Rendite in %) | ||
|---|---|---|
| 2020 | –74,7 (–5,8) | |
| 2019 | 78,8 (4,3) |

Umsatzkosten Die Umsatzkosten haben sich im Geschäftsjahr 2020 einhergehend mit dem deutlich gesunkenen Geschäftsvolumen auf 1.105,9 Mio. € verringert. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 26,8% resultiert insbesondere aus geringeren Material- und Personalaufwendungen. Demgegenüber standen jedoch Belastungen im Zusammenhang mit Insolvenzeröffnungen auf Seiten unserer Zulieferer in Höhe von 8,8 Mio. €. Die Bruttomarge2 ist von 17,9% im Vorjahr auf 14,6% im Berichtsjahr zurückgegangen.
Forschungs- und Entwicklungskosten Die Forschungs- und Entwicklungskosten, die im Wesentlichen aus Personal- und Materialaufwendungen sowie Abschreibungen auf bereits fertiggestellte Entwicklungsprojekte bestehen, beliefen sich im Berichtsjahr auf 97,7 Mio. €. Vereinnahmte Investitionszuschüsse und aktivierte Entwicklungskosten werden dabei mindernd berücksichtigt. Der Anstieg gegenüber dem Vergleichszeitraum in Höhe von 2,4 Mio. € ist insbesondere auf außerplanmäßige Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt 10,8 Mio. € zurückzuführen. Die Wertkorrekturen betreffen insgesamt vier Entwicklungsprojekte. Geänderte Markterwartungen und Kostenschätzungen waren ursächlich für die Wertminderungen.
Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen im Berichtsjahr bei 15,0 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum in Höhe von 14,0 Mio. € ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr ein Veräußerungsgewinn für ein Teilgrundstück unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz in Höhe von 9,3 Mio. € vereinnahmt wurde. Geringere Weiterbelastungen von Kosten an Logistikpartner haben ebenfalls zur der Entwicklung beigetragen.
Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beliefen sich im Berichtsjahr auf 68,3 Mio. €. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 44,0 Mio. € ist insbesondere auf Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Effizienzprogramm »Transform for Growth« in Höhe von 31,9 Mio. € zurückzuführen. Die als Sondereffekt deklarierten Restrukturierungsaufwendungen umfassen in erster Linie Kosten für Abfindungen und Vorruhestandsregelungen. Darüber hinaus wurden höhere Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Auftragsbestand gebildet sowie gestiegene Währungskursverluste aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen verzeichnet.
At-equity-Ergebnis Das Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen hat sich bedingt durch das positive Ergebnis unseres chinesischen Joint Ventures Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. um 0,7 Mio. € auf 1,4 Mio. € verbessert. Das Joint Venture wurde zum 31. Dezember 2019 erstmals in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen.
Finanzergebnis Das Finanzergebnis hat sich um 9,0 Mio. € auf –4,0 Mio. € verbessert. Hintergrund der Entwicklung ist die im Vorjahr vorgenommene Abwertung eines ausgereichten Darlehens an einen Zulieferer. Demgegenüber standen höhere Zinsaufwendungen infolge einer pandemiebedingt gestiegenen Nettoverschuldung und die Bereitstellungsprovision für eine zusätzliche Kreditlinie.
Ertragsteuern Im Berichtsjahr wurde insgesamt ein Steuerertrag in Höhe von 3,0 Mio. € erfasst. Der originäre Steueraufwand ist ergebnisbedingt um 11,5 Mio. € auf 1,9 Mio. € zurückgegangen. Gleichzeitig wurden latente Steuererträge in Höhe von 4,9 Mio. € erfasst.
Ergebnis je Aktie Das Konzernergebnis belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf –107,6 Mio. € (2019: 52,3 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie lag bei –0,89 € nach 0,43 € im Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte ist das Konzernergebnis auf –75,7 Mio. € zurückgegangen. Dementsprechend ist das bereinigte Ergebnis je Aktie von 0,37 € im Vorjahr auf –0,63 € im Berichtsjahr gesunken.
2 Bruttomarge: Verhältnis von Umsatzerlösen abzüglich Umsatzkosten zu Umsatzerlösen (ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten).
| in Mio.€ | ||
|---|---|---|
| 2020 | 2019 | |
| Auftragseingang | ||
| DEUTZ Compact Engines | 954,3 | 1.268,4 |
| DEUTZ Customized Solutions | 324,5 | 341,7 |
| Sonstiges | 46,4 | 47,8 |
| Konsolidierung | -2,7 | -3,6 |
| Gesamt | 1.322,5 | 1.654,3 |
| Absatz (in Stück) | ||
| DEUTZ Compact Engines | 102.054 | 164.677 |
| DEUTZ Customized Solutions | 18.980 | 26.048 |
| Sonstiges | 29.894 | 20.942 |
| Konsolidierung | 0 | 0 |
| Gesamt | 150.928 | 211.667 |
| Umsatz | ||
| DEUTZ Compact Engines | 943,8 | 1.446,4 |
| DEUTZ Customized Solutions | 310,1 | 362,5 |
| Sonstiges | 44,4 | 35,5 |
| Konsolidierung | -2,7 | -3,6 |
| Gesamt | 1.295,6 | 1.840,8 |
| EBIT vor Sondereffekten | ||
| DEUTZ Compact Engines | -80,5 | 57,7 |
| DEUTZ Customized Solutions | 18,7 | 42,8 |
| Sonstiges | -12,9 | -21,7 |
| Konsolidierung | 0,0 | 0,0 |
| Gesamt | -74,7 | 78,8 |
Die im Kapitel Geschäftsentwicklung des Konzerns auf S. 36 dargestellten Hintergründe der deutlich rückläufigen Entwicklung der Geschäftszahlen 2020 gelten analog auch für die im nachfolgenden dargestellten Segmentkennzahlen.
| 2020 | 2019 | Verände rung in % |
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingang (in Mio. €) | 954,3 | 1.268,4 | -24,8 |
| Absatz (in Stück) | 102.054 | 164.677 | -38,0 |
| Umsatz (in Mio. €) | 943,8 | 1.446,4 | -34,7 |
| EBIT (in Mio. €)1 | -80,5 | 57,7 | <-100 |
| EBIT-Rendite (in %)1 | -8,5 | 4,0 | - |
1 vor Sondereffekten.
Das Segment DEUTZ Compact Engines verbuchte im Geschäftsjahr 2020 Bestellungen im Wert von 954,3 Mio. € bzw. einen Rückgang im Vorjahresvergleich um –24,8 %. Während alle Anwendungsbereiche einen prozentual zweistelligen Nachfragerückgang zu verzeichnen hatten, erzielte das Servicegeschäft einen spürbaren Anstieg des Auftragseingangs um 7,8%, der insbesondere auf die deutlich zunehmende Nachfrage nach unserem Werkskundendienst zurückzuführen ist.
Der Auftragsbestand entwickelte sich im Vorjahresvergleich positiv und stieg zum Jahresende 2020 um 3,9% auf 183,1 Mio. € an, liegt damit aber weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Der Absatz im Segment DCE reduzierte sich im Berichtszeitraum um –38,0% auf 102.054 Motoren, wobei alle Regionen und wesentlichen Anwendungsbereiche eine deutlich rückläufige Entwicklung verbuchten. Mit einem Rückgang um –1,0% lag der Bereich Sonstiges nur leicht unter dem Vorjahresniveau.
Die Umsatzerlöse des DCE-Segments lagen mit 943,8 Mio. € um –34,7% unter dem Vorjahreswert. Dabei verzeichneten alle Regionen deutliche Einbußen, wobei diese in Amerika am stärksten ausgeprägt waren.
in Mio. € (Vorjahreswerte)

Mit Blick auf die Anwendungsbereiche erzielte lediglich das Servicegeschäft ein Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 3,5%, das im Wesentlichen auf die erfolgreiche Geschäftsausweitung des Werkskundendiensts zurückzuführen ist.
Im Schlussquartal 2020 zeichnete sich eine deutliche Erholung gegenüber dem 3. Quartal ab: Während der Auftragseingang um 33,3% auf 293,9 Mio. € zunahm, erhöhte sich der Absatz um 37,9% auf 31.228 Motoren, der Umsatz um 28,1% auf 275,2 Mio. €.
Operatives Segmentergebnis Aufgrund des massiven Nachfragerückgangs insbesondere infolge der Corona-Krise verschlechterte sich das EBIT vor Sondereffekten des DCE-Segments im Vorjahresvergleich signifikant um 138,2 Mio. € auf –80,5 Mio. €. Neben dem deutlichen Umsatzrückgang wurde die Ergebnisentwicklung zusätzlich durch Zahlungen an Zulieferer im Insolvenzverfahren zur Fortführung der Liefertätigkeit sowie nachfragebedingte Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte belastet. Die operative Ergebnismarge (EBIT-Rendite vor Sondereffekten) lag bei –8,5% nach 4,0% im Vergleichszeitraum.
Mit Blick auf das Schlussquartal hat sich das operative Ergebnis vor Sondereffekten gegenüber dem 3. Quartal aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens um 4,9 Mio. € auf –12,9 Mio. € verbessert. Die EBIT-Rendite vor Sondereffekten hat sich im Vorquartalsvergleich ebenfalls von –8,3% auf –4,7% verbessert.
| 2020 | 2019 | Verände rung in % |
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingang (in Mio. €) | 324,5 | 341,7 | -5,0 |
| Absatz (in Stück) | 18.980 | 26.048 | -27,1 |
| Umsatz (in Mio. €) | 310,1 | 362,5 | -14,5 |
| EBIT (in Mio. €)1 | 18,7 | 42,8 | -56,3 |
| EBIT-Rendite (in %)1 | 6,0 | 11,8 | - |
1 vor Sondereffekten.
Der Auftragseingang des DCS-Segments reduzierte sich im Vorjahresvergleich um –5,0% auf 324,5 Mio. €. Mit Blick auf die Anwendungsbereiche zeigte sich dabei eine uneinheitliche Entwicklung: Während der Bereich Baumaschinen und das Servicegeschäft Rückgänge im niedrig einstelligen Prozentbereich zu verzeichnen hatten, war der Nachfrageeinbruch bei Material-Handling-Anwendungen erheblich. Demgegenüber erzielte der Bereich Sonstiges im Vorjahresvergleich einen Bestellanstieg von rund 46%, der insbesondere dem Geschäft mit Motoren für Schienenfahrzeuge zuzuschreiben ist.
Der Auftragsbestand belief sich zum Jahresende 2020 auf 75,2 Mio. € und verzeichnete damit ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahresniveau von 20,9%.
Der Absatz im Segment DCS lag im Berichtszeitraum mit insgesamt 18.980 verkauften Motoren um –27,1% unterhalb des Vorjahreswertes. Dabei zeigten alle Regionen und Anwendungsbereiche prozentual zweistellige Rückgänge. Lediglich der Bereich Baumaschinen lag mit –2,6% nur leicht unterhalb der Vorjahresbasis.
Der Segmentumsatz reduzierte sich im Geschäftsjahr 2020 um –14,5% auf 310,1 Mio. €, wobei auch hier die größten Einbußen in der Region Amerika zu verzeichnen waren. Die Anwendungsbereiche zeigten eine durchgängig rückläufige Umsatzentwicklung.



Im Schlussquartal 2020 zeigte sich eine deutliche Erholung: Der Auftragseingang konnte gegenüber dem Vorquartal um 9,6% auf 83,2 Mio. € gesteigert werden, der Absatz legte um 25,3% auf 5.304 Motoren zu und der Umsatz erhöhte sich um 4,3% auf 84,3 Mio. €.
Operatives Segmentergebnis Einhergehend mit der rückläufigen Umsatzentwicklung verschlechterte sich das operative Segmentergebnis vor Sondereffekten gegenüber der Vergleichsperiode deutlich um 24,1 Mio. € auf 18,7 Mio. €. Dabei wurde die Ergebnisentwicklung zusätzlich durch Wertkorrekturen auf Vertriebslizenzen belastet, die aus einer geringeren Nachfrageerwartung bei den betroffenen Baureihen resultierten. Die operative Ergebnismarge belief sich vor Sondereffekten auf 6,0% nach 11,8% im Vorjahreszeitraum.
Im 4. Quartal 2020 hat sich das EBIT vor Sondereffekten gegenüber dem Vorquartal einhergehend mit dem gestiegenen Geschäftsvolumen um 3,5 Mio. € auf 7,8 Mio. € deutlich erhöht. Die entsprechende EBIT-Rendite legte ebenfalls deutlich zu und belief sich im Schlussquartal auf 9,3% nach 5,3% im 3. Quartal.
| 2020 | 2019 | Verände rung in % |
|
|---|---|---|---|
| Auftragseingang (in Mio. €) | 46,4 | 47,8 | -2,9 |
| Absatz (in Stück) | 29.894 | 20.942 | 42,7 |
| Umsatz (in Mio. €) | 44,4 | 35,5 | 25,1 |
| EBIT (in Mio. €)1 | -12,9 | -21,7 | 40,6 |
| EBIT-Rendite (in %)1 | -29,1 | -61,1 | - |
1 vor Sondereffekten.
Das Segment Sonstiges, dem das Geschäft mit elektrischen Bootsmotoren der DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo sowie der Batteriespezialist Futavis zugeordnet sind, verzeichnete im Berichtsjahr eine differenzierte Entwicklung: Der Auftragseingang des Segments belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf 46,4 Mio. € und lag damit coronabedingt um –2,9% unter dem Vorjahresniveau. Der Absatz des Segments legte im Vorjahresvergleich insbesondere aufgrund des Hochlaufs bei Torqeedo in den Regionen Amerika und Asien/Pazifik mit einem Plus von 42,7% auf 29.894 verkaufte E-Motoren signifikant zu. Der Umsatz erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 25,1% auf 44,4 Mio. €, wobei regionenübergreifend prozentual zweistellige Zuwächse erzielt wurden. Der Umsatzanteil von Futavis belief sich im Berichtsjahr 2020 auf rund 1,7 Mio. €.
Im 4. Quartal 2020 zeigte sich erwartungsgemäß eine saisonalbedingt deutlich rückläufige Entwicklung gegenüber dem Vorquartal: Der Auftragseingang reduzierte sich um –14,5% auf 12,4 Mio. €, während Absatz und Umsatz einen Rückgang um –25,3% auf 5.837 verkaufte E-Motoren bzw. um –36,6% auf 8,5 Mio. € verzeichneten.
Operatives Segmentergebnis Das EBIT vor Sondereffekten des Segments Sonstiges verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 8,8 Mio. € auf –12,9 Mio. €. Dies ist zum einen auf die positive Entwicklung des operativen Ergebnisses von Torqeedo zurückzuführen, das sich aufgrund eines höheren Geschäftsvolumens sowie der Umsetzung eines Performanceprogramms von –17,3 Mio. € im Jahr 2019 auf –11,7 Mio. € im Berichtsjahr verbesserte. Des Weiteren ist der Anstieg durch die Entkonsolidierung des Gemeinschaftsunternehmens DEUTZ AGCO Motores S.A. Haedo (Argentinien) im ersten Halbjahr des Vorjahres bedingt. So wurde im Zuge der aus Wesentlichkeitsgründen erfolgten Entkonsolidierung das Ergebnis des Vorjahres durch Umbuchung der kumulierten negativen Fremdwährungsdifferenzen aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung wesentlich belastet.
Zentrales Finanzmanagement Ziel unseres Finanzmanagements ist es, die Zahlungsfähigkeit des DEUTZ-Konzerns durch die Beschaffung notwendiger finanzieller Mittel zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, Zins-, Währungs- und Rohstoffrisiken konzernweit abzusichern beziehungsweise zu begrenzen und gleichzeitig die Kapitalkosten zu optimieren. Die Verantwortung für das konzernweite Finanzmanagement, einschließlich der Steuerung finanzieller Mittel innerhalb des Konzerns, obliegt dabei der DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft.
Ausreichende Liquidität gesichert Zur Sicherung der Liquidität stehen DEUTZ zwei seitens eines Bankenkonsortiums eingeräumte syndizierte Betriebsmittellinien über insgesamt 310 Mio. € zur Verfügung. Diese Kreditlinien von 160 Mio. € (Laufzeit bis Juni 2024) und 150 Mio. € (Laufzeit bis November 2021 mit Verlängerungsoption) sind unbesichert und variabel verzinst. Im Rahmen der Vertragsvereinbarungen haben wir uns dazu verpflichtet, bestimmte Finanzkennzahlen einzuhalten, wobei sich daraus keine Einschränkungen im Hinblick auf die Realisierung von Wachstumsprojekten ergeben. Bei deutlich schlechterer Wirtschaftsentwicklung, beispielsweise infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie, besteht jedoch das Risiko, diese Auflagen kurzfristig zu verletzen. Sollte sich ein solches Risiko konkretisieren, würden wir an unsere Finanzpartner im Vorfeld herantreten, um mit diesen einen dann erforderlichen Waiver zu verhandeln und weitere Ziehungen unter dem syndizierten Kredit zu ermöglichen. Siehe auch Finanzrisikomanagement, Erläuterung 26, S. 143.
Weiterhin verfügen wir zusätzlich über kurzfristige Kreditlinien und nutzen zinssubventionierte Darlehen.
Vor dem Hintergrund der zuvor genannten Finanzierungsinstrumente verfügt DEUTZ über ausreichende Mittel, um das operative Geschäft und initiierte sowie geplante Projekte im Rahmen seiner Wachstumsstrategie finanzieren zu können.

1 Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen.
Forderungsmanagement durch Factoring optimiert Ein wichtiges Instrument zur Optimierung des Forderungsmanagements stellt der Verkauf von Forderungen, das sogenannte Factoring, dar. Damit sichern wir nicht nur unsere Liquidität, sondern verbessern gleichzeitig auch unser Working Capital, das grundsätzlich durch eine hohe Kapitalbindung infolge der Vorfinanzierung der Motorenproduktion und eingeräumter Zahlungsziele beeinflusst wird.
Das Volumen des Forderungsverkaufs belief sich am Bilanzstichtag auf insgesamt 107 Mio. € und lag damit bedingt durch die rückläufige Geschäftsentwicklung unter dem Vorjahresniveau von 136 Mio. €.
| in Mio.€ | |||
|---|---|---|---|
| 2020 | 2019 | Verände rung in % |
|
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit |
44,9 | 115,6 | -61,2 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit |
-76,2 | -149,4 | 49,0 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit |
41,5 | -43,9 | >100 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Zahlungsmittelbestands |
10,2 | -77,7 | >100 |
| Free Cashflow¹ fortgeführte Aktivitäten |
-35,8 | -36,6 | 2,2 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente am 31.12. |
64,7 | 55,3 | 17,0 |
| Kurz- und langfristige zinstragende Finanzschulden am 31.12. |
148,5 | 70,5 | >100 |
| davon Leasingverbindlich keiten |
58,0 | 41,9 | 38,4 |
| Nettofinanzposition2 am 31.12. |
-83,8 | -15,2 | <-100 |
1 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit abzgl. Zinsausgaben.
2 Zahlungsmittel und -äquivalente abzgl. kurz- und langfristiger zinstragender
Finanzschulden.
Das deutlich gesunkene operative Ergebnis sowie die Rückführung kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Factoring-Gesellschaften führten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einer deutlich rückläufigen Entwicklung des Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Aufgrund frühzeitig ergriffener Maßnahmen zur Liquiditätssicherung wie beispielsweise einer engen Überwachung des Working Capitals konnte dieser deutliche Ergebniseffekt durch einen zahlungswirksamen Rückgang beim Working Capital in Höhe von 55,1 Mio. € teilweise kompensiert werden.
Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2020 bei 76,2 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr in Höhe von –73,2 Mio. € resultiert neben geringeren Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte insbesondere aus deutlich geringeren Ausgaben für Akquisitionen. Während die entsprechenden Auszahlungen für den Erwerb der Anteile an der DEUTZ Austria GmbH und den Servicegesellschaften PRO MOTOR Servis CZ s.r.o. sowie der Motor Center Austria GmbH im laufenden Geschäftsjahr 1,1 Mio. € betrugen, lagen diese im Vorjahr für den Erwerb der Anteile an dem JV Hunan DEUTZ Power sowie der Akquisitionen von Futavis und der DPS Power Group bei 57,1 Mio. €.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war insbesondere durch die Inanspruchnahme kurzfristiger Kreditlinien sowie die Aufnahme mittelfristiger Darlehen in Höhe von 23 Mio. € gekennzeichnet. Darüber hinaus steht DEUTZ zur Sicherung der Liquidität seit Mai 2020 eine weitere Betriebsmittellinie in Höhe von 150,0 Mio. € zur Verfügung, die bislang jedoch nicht in Anspruch genommen wurde. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet Zinsund Tilgungszahlungen im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen in Höhe von 1,1 Mio. € bzw. 14,6 Mio. € (2019: 1,0 Mio. € bzw. 13,5 Mio. €).
Den coronabedingten Rückgang des operativen Cashflows konnten wir durch ein vorausschauendes Investitionsmanagement kompensieren, so dass sich der Free Cashflow mit –35,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von –36,6 Mio. € leicht verbesserte. Mit Blick auf das 4. Quartal des Berichtsjahres entwickelte sich der Free Cashflow deutlich positiv und belief sich infolge des gestiegenen Geschäftsvolumens sowie der Optimierung des Working Capitals auf 43,0 Mio. €.
Die zuvor beschriebene Cashflow-Entwicklung führte im Berichtszeitraum zu einem leichten Anstieg der Zahlungsmittel und -äquivalente auf 64,7 Mio. €. Die Nettofinanzposition hingegen hat sich coronabedingt auf –83,8 Mio. € verschlechtert. Die Nettofinanzposition beinhaltet zum 31. Dezember 2020 Leasingverbindlichkeiten in Höhe von insgesamt 58,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 41,9 Mio. €).
| 2020 | 2019 | Delta |
|---|---|---|
| 80,4 | 78,6 | 1,8 |
| 32,4 | 10,4 | 22,0 |
| 48,0 | 68,2 | -20,2 |
| 23,9 | 29,6 | -5,7 |
| 104,3 | 108,2 | -3,9 |
Die gesamten Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte nach Investitionszuschüssen lagen im Berichtsjahr nur geringfügig unter dem Niveau des Vorjahres.
Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere den Aufbau der neuen Montagelinie für die Baureihen kleiner 4 Liter in Köln-Porz, die im 3. Quartal 2020 in Betrieb genommen wurde, sowie Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen. Zudem wurden Investitionen in neue und effizientere Prüfanlagen getätigt.
Die deutlich höhere Investitionstätigkeit bei den Nutzungsrechten ist in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Dieselmotorenhersteller BEINEI zur lokalen Auftragsfertigung sowie Vertragsverlängerungen bei geleasten Immobilien zurückzuführen.
Die Investitionen im Bereich des immateriellen Vermögens stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Baureihe 5.2 sowie der Weiterentwicklung unserer Motoren im Hinblick auf EU Stufe V.
Der Großteil der Gesamtinvestitionen nach Investitionszuschüssen entfiel mit 87,0 Mio. € auf den Bereich DEUTZ Compact Engines (2019: 93,8 Mio. €). Im Segment DEUTZ Customized Solutions wurden 13,8 Mio. € (2019: 12,3 Mio. €) investiert. Die Investitionen im Bereich Sonstiges, bei denen es sich wie im Vorjahr um Investitionen der Torqeedo-Gesellschaften handelt, beliefen sich auf 3,6 Mio. € (2019: 2,1 Mio. €).
Neben Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte hat DEUTZ im Geschäftsjahr 2020 die Gesellschaften DEUTZ Austria, Motorcenter Austria und Pro Motor Servis erworben, die im Bereich Vertrieb und Wartung von Dieselmotoren in Österreich, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn tätig sind. Die Investitionen hierfür betrugen 1,6 Mio. €. Die Unternehmen werden vollständig in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Hinsichtlich der im Rahmen dieser Akquisitionen erworbenen einzelnen Vermögenswerte und Schulden wird auf den Konzernanhang verwiesen. Siehe Konzernanhang, S. 108.
| in Mio. € | ||
|---|---|---|
| -- | ----------- | -- |
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | Verän derung in% |
|
|---|---|---|---|
| Langfristiges Vermögen | 687,8 | 688,1 | -0,0 |
| davon Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen |
57,3 | 41,4 | 38,4 |
| Kurzfristiges Vermögen | 492,7 | 613,1 | -19,6 |
| Vermögen gesamt | 1.180,5 | 1.301,2 | -9,3 |
| Eigenkapital | 535,2 | 652,4 | -18,0 |
| Langfristige Schulden | 250,8 | 225,2 | 11,4 |
| davon Leasingverbindlichkeiten |
44,0 | 28,8 | 52,8 |
| Kurzfristige Schulden | 394,5 | 423,6 | -6,9 |
| davon Leasingverbindlichkeiten |
14,0 | 13,1 | 6,9 |
| Eigenkapital und Schulden gesamt |
1.180,5 | 1.301,2 | -9,3 |
| Working Capital1 (in Mio. €) |
235,0 | 293,2 | -19,8 |
| Working-Capital-Quote2 (Stichtag, in %) |
18,1 | 15,9 | – |
| Working-Capital-Quote3 (Durchschnitt, in %) |
21,8 | 17,4 | – |
| Eigenkapitalquote4 (in %) |
45,3 | 50,1 | – |
1 Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
2 Verhältnis des Working Capitals (Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) zum Stichtag zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.
3 Working Capital als Durchschnitt der letzten vier Quartalsstichtage zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.
4 Eigenkapital/Eigenkapital und Schulden gesamt.
Vermögen Das langfristige Vermögen belief sich zum 31. Dezember 2020 auf 687,8 Mio. € und lag damit auf dem Niveau des Vorjahresstichtags. Während die Sachanlagen insbesondere durch Zugänge zu Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen um 14,5 Mio. € gestiegen sind, haben sich die immateriellen Vermögenswerte hauptsächlich bedingt durch außerplanmäßige Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte und Vertriebslizenzen um 19,0 Mio. € vermindert. Der Anstieg bei den Nutzungsrechten ist in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Dieselmotorenhersteller BEINEI zur lokalen Auftragsfertigung sowie Vertragsverlängerungen zurückzuführen.
Der Rückgang beim kurzfristigen Vermögen resultiert neben dem Rückgang der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen insbesondere aus der vertragsgemäßen Einzahlung des Kaufpreises in das gemeinsam mit SANY gegründete Joint Venture Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. Die Einzahlung erfolgte aus dem dafür im Vorjahr eröffneten Treuhandkonto, welches den kurzfristigen sonstigen Vermögenswerten zuzuordnen ist.
Working Capital Die Entwicklung des Working Capitals wurde im Berichtszeitraum wesentlich durch die Auswirkungen der Corona-Krise geprägt. Bedingt durch die damit einhergehend deutlich rückläufige Nachfrage sowie die entsprechende Anpassung der Produktions- und Beschaffungsaktivitäten sind die Vorräte sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen deutlich gesunken. Durch frühzeitig eingeleitete Steuerungsmaßnahmen reduzierte sich das Working Capital zum Ende des Geschäftsjahres 2020 um 58,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche Working-Capital-Quote ist jedoch bedingt durch das deutlich gesunkene Umsatzvolumen von 17,4% auf 21,8% gestiegen.
Eigenkapital Das Eigenkapital ist zum 31. Dezember 2020 infolge des negativen Jahresergebnisses auf 535,2 Mio. € gesunken. Die Eigenkapitalquote hat sich dementsprechend auf 45,3% verringert (31. Dezember 2019: 50,1%).
Schulden Der Anstieg bei den langfristigen Schulden ist insbesondere auf höhere Leasingverbindlichkeiten sowie die Aufnahme eines zinsgünstigen Darlehens durch unsere spanische Tochtergesellschaft zurückzuführen. Analog zur Entwicklung zuvor genannter Nutzungsrechte ist auch der Anstieg der Leasingverbindlichkeiten im Wesentlichen auf die Kooperation mit dem chinesischen Dieselmotorenhersteller BEINEI zur lokalen Auftragsfertigung sowie Vertragsverlängerungen zurückzuführen. Der Rückgang der kurzfristigen Schulden resultiert in erster Linie aus der Einzahlung des Kaufpreises in das Joint Venture Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. sowie aus geringeren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Außerdem wurden im Geschäftsjahr 2020 Rückstellungen für Maßnahmen im Rahmen des globalen Restrukturierungsprogramms »Transform for Growth« gebildet, die insbesondere Aufwendungen für Abfindungen, Vorruhestandsregelungen sowie sonstige mit der Restrukturierung in direktem Zusammenhang stehende Aufwendungen umfassen. Von den zum 31. Dezember 2020 gebildeten Rückstellungen in Höhe von insgesamt 27,2 Mio. € wurden 16,1 Mio. € den kurzfristigen und 11,1 Mio. € den langfristigen Schulden zugeordnet.

| Ist 2019 | Soll 2020 | |
|---|---|---|
| Umsatz in Mio. € | 1.804,8 | Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert im niedrigen zweistelligen Prozentbereich |
| EBIT-Rendite vor Sondereffekten in % |
4,3 | Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert im mittleren zweistelligen Prozentbereich |
| F&E-Ausgaben in Mio. € | 95,8 | 80-90 Mio. € |
| Investitionen2 (nach Zuschüssen) in Mio. € |
86,5 | 80-90 Mio. € |
| Free Cashflow3 in Mio. € |
-36,6 | mittlerer zweistelliger Mio.-€-Betrag |
| Durchschnittliche Working-Capital-Quote4 in % |
17,4 | 20-21% |
| Eigenkapitalquote5 in % |
50,1 | deutlich >40% |
1 Veröffentlicht im Rahmen des Geschäftsberichts 2019 am 18.03.2020.
2 Investitionen in Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen) und immaterielle Vermögenswerte.
3 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und aus Investitionstätigkeit abzgl. Zinsausgaben.
4 Working Capital als Durchschnitt der letzten vier Quartalsstichtage zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.
5 Eigenkapital im Verhältnis zur Gesamtsumme aus Eigenkapital und Schulden.
Vor dem Hintergrund eines insbesondere konjunkturell bedingten Nachfragerückgangs in wichtigen Abnehmerbranchen, der bereits zu einem niedrigen Niveau des Auftragsbestands zum Jahresende 2019 führte und weiter anhalten sollte, war DEUTZ bereits zu Anfang des Berichtsjahres von einer insgesamt rückläufigen Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 ausgegangen, wobei diese zusätzlich durch den kundenseitig fortdauernden Abverkauf von Vorbaumotoren belastet sein sollte.1
Infolge der sich drastisch verschärfenden Corona-Krise gab DEUTZ am 25. März 2020 bekannt, dass ab dem 1. April 2020 große Teile der Produktion in Europa (Köln, Ulm, Herschbach, Zafra) bis zunächst einschließlich 17. April 2020 heruntergefahren werden, nachdem zahlreiche Kunden ihre Produktion bereits geschlossen hatten oder planten, dies zeitnah umzusetzen, und eingeleitete Präventivmaßnahmen zur Einhaltung eines Mindestabstands im Montagebereich zum damaligen Zeitpunkt auch keine effiziente Produktion mehr zuließen. Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht der weiterhin zu erwartenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die globale Wirtschaft und damit einhergehend auf die eigene Geschäftsentwicklung rechnete DEUTZ fortan mit einer deutlichen Beeinträchtigung seiner Geschäftstätigkeit und setzte die Ursprungsprognose für das Geschäftsjahr 2020 aus.2
Angesichts der im weiteren Jahresverlauf nach wie vor eingeschränkten Vorhersehbarkeit im Hinblick auf den zeitlichen Fortgang sowie die weitere Ausprägung der Corona-Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen war die Abgabe einer aktualisierten beziehungsweise quantitativen Prognose auch im weiteren Jahresverlauf nicht möglich. Es wurde allerdings prognostiziert, dass sowohl die Vertriebszahlen als auch das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) im 3. und 4. Quartal 2020 zwar weiterhin durch die Corona-Krise negativ beeinflusst sein würden, jedoch in einem vergleichsweise geringeren Ausmaß als das jeweilige Vorquartal.
| Q1/2020 | Q2/2020 | Q3/2020 | Q4/2020 | |
|---|---|---|---|---|
| Auftragseingang in Mio. € |
356,7 | 266,9 | 310,0 | 388,9 |
| Absatz in Stück | 40.069 | 33.790 | 34.700 | 42.369 |
| Umsatz in Mio. € | 339,8 | 280,2 | 308,2 | 367,4 |
| EBIT-Rendite vor Sondereffekten in % |
-3,5 | -13,6 | -5,1 | -2,5 |
1 Vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 2. März 2020.
2 Vgl. Ad-hoc-Mitteilung vom 25. März 2020.
Die nachfolgenden Kommentierungen beziehen sich auf den Jahresabschluss der DEUTZ AG. Der Jahresabschluss der DEUTZ AG wird nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.
Die DEUTZ AG ist die Muttergesellschaft des DEUTZ-Konzerns. Im In- und Ausland ist die DEUTZ AG direkt oder indirekt an 39 Unternehmen (2019: 36 Unternehmen) beteiligt. Darüber hinaus ist die DEUTZ AG die weitaus größte Produktionsgesellschaft des DEUTZ-Konzerns und hat die zentralen Funktionen des Konzerns inne. Weiterführende Informationen zu den Beteiligungen der DEUTZ AG siehe Anteilsbesitzliste, S. 164.
Da die Geschäftsentwicklung und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der DEUTZ AG im Wesentlichen denen des DEUTZ-Konzerns entsprechen, verweisen wir hierzu auf den Abschnitt Geschäftsentwicklung des DEUTZ-Konzerns dieses Zusammengefassten Lageberichts. Weiterführende Informationen siehe Geschäftsentwicklung DEUTZ-Konzern, S. 36 ff.
Aufgrund des Gewichts der DEUTZ AG im Konzern und der starken Interdependenzen mit anderen Konzerngesellschaften erfolgt die Steuerung des DEUTZ-Konzerns auf Ebene der DEUTZ AG. Zusätzlich zu den Steuerungskennzahlen auf Ebene des Konzerns gehört auch das Jahresergebnis der DEUTZ AG als ausschüttungsrelevante Größe zum Steuerungssystem der DEUTZ AG. Das interne Steuerungssystem des DEUTZ-Konzerns wird in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. Weiterführende Informationen siehe Internes Steuerungssystem, S. 26 f.
Es folgt eine Überleitung vom DEUTZ-Konzernergebnis nach IFRS auf das handelsrechtliche Jahresergebnis der DEUTZ AG:
| in Mio. € | |
|---|---|
| DEUTZ-Konzernergebnis (IFRS) | -107,6 |
| Konsolidierung von Beteiligungen | 2,9 |
| Wertberichtigung auf Beteiligungsbuchwerte | -19,6 |
| DEUTZ AG Unternehmensergebnis (IFRS) | -124,3 |
| Wesentliche Unterschiede aufgrund unterschiedlicher Rechnungslegungsvorschriften |
|
| Bilanzierung von Entwicklungskosten | 18,2 |
| Bewertung von Pensionsrückstellungen | -8,4 |
| Ansatz latenter Steuern | -3,3 |
| Sonstige rechnungslegungsbezogene Differenzen | 0,2 |
| DEUTZ AG Jahresergebnis (HGB) | -117,6 |
| in Mio. € | |||
|---|---|---|---|
| 2020 | 2019 Veränderung | ||
| Umsatzerlöse | 1.085,2 | 1.632,3 | -547,1 |
| Umsatzkosten | -997,8 | -1.394,1 | 396,3 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten |
-72,3 | -72,7 | 0,4 |
| Vertriebs- und Verwaltungskosten |
-79,0 | -83,3 | 4,3 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 31,6 | 35,6 | -4,0 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-67,3 | -31,4 | -35,9 |
| Beteiligungsergebnis | 4,6 | 4,4 | 0,2 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen |
-19,6 | 0,0 | -19,6 |
| Operatives Ergebnis (EBIT) | -114,6 | 90,8 | -205,4 |
| Zinsergebnis | -3,6 | -2,5 | -1,1 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
1,1 | -21,7 | 22,8 |
| Sonstige Steuern | -0,5 | -0,8 | 0,3 |
| Jahresergebnis | -117,6 | 65,8 | -183,4 |
Umsatzerlöse Infolge der weltweiten Corona-Pandemie haben sich die Umsatzerlöse der DEUTZ AG im Berichtsjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um –33,5 % auf 1.085,2 Mio. € verringert. Dabei waren alle Anwendungsbereiche von den gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise betroffen: Die größten Rückgänge verzeichneten die Bereiche Material Handling (– 60,7% auf 137,6 Mio. €), Landtechnik (–39,4 % auf 176,6 Mio. €), Stationäre Anlagen (–34,8 % auf 89,7 Mio. €) und Baumaschinen (–31,6 % auf 356,3 Mio. €). Mit Blick auf das Servicegeschäft lag der Umsatz mit 257,1 Mio. € lediglich um –3,5% unterhalb des Vorjahreswertes. Regional betrachtet ist der Umsatz in der Region Amerika (–58,5% auf 128,3 Mio. €) und im EMEA-Raum (–29,8 % auf 748,0 Mio. €) am stärksten zurückgegangen.
Ergebnisentwicklung Das Geschäftsjahr 2020 hat die DEUTZ AG mit einem operativen Verlust (EBIT) in Höhe von –114,6 Mio. € abgeschlossen. Die deutlich rückläufige Entwicklung gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf das coronabedingt stark gesunkene Geschäftsvolumen sowie damit einhergehende negative Skaleneffekte zurückzuführen. Darüber hinaus haben Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem Effizienzprogramm »Transform for Growth« in Höhe von 31,9 Mio. € Weiterführende Informationen siehe »Transform for Growth, S. 25.«, außerplanmäßige Abschreibungen auf Beteiligungen (19,6 Mio. €), Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte und Vertriebslizenzen (13,3 Mio. €) sowie Zahlungen im Rahmen von Fortführungsvereinbarungen mit Zulieferern im Insolvenzverfahren (8,8 Mio. €) das operative Ergebnis zusätzlich stark belastet.
Umsatzkosten Die Umsatzkosten der DEUTZ AG beliefen sich im Berichtsjahr auf 997,8 Mio. €. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert insbesondere aus geringeren Material- und Personalaufwendungen. Demgegenüber standen jedoch Belastungen im Zusammenhang mit Insolvenzeröffnungen auf Seiten unserer Zulieferer in Höhe von 8,8 Mio. €. Die Bruttomarge1 hat sich im Vorjahresvergleich von 14,6 % auf 8,1 % deutlich verringert.
Sonstige betriebliche Erträge Im Geschäftsjahr 2020 sind die sonstigen betrieblichen Erträge um 4,0 Mio. € auf 31,6 Mio. € gesunken. Der Rückgang gegenüber dem Vergleichszeitraum ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr ein Veräußerungsgewinn für ein Teilgrundstück unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz in Höhe von 9,3 Mio. € vereinnahmt wurde. Zudem trugen auch geringere Weiterbelastungen von Kosten an Logistikpartner zu dieser Entwicklung bei. Teilweise kompensiert wurde der Rückgang durch Auflösungen von Gewährleistungsrückstellungen infolge des gesunkenen Geschäftsvolumens.
Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 35,9 Mio. € auf 67,3 Mio. € gestiegen. Der deutliche Anstieg ist insbesondere auf die zuvor genannten Restrukturierungsaufwendungen im Zuge des Effizienzprogramms »Transform for Growth« zurückzuführen.
Abschreibungen auf Finanzanlagen Die Abschreibungen auf Finanzanlagen betreffen im Wesentlichen die Beteiligung an der Torqeedo GmbH. Infolge der Corona-Pandemie gehen wir davon aus, dass sich die beim Erwerb erwarteten positiven Synergieeffekte erst mit einer Verzögerung einstellen werden, weshalb Wertkorrekturen vorzunehmen waren.
1 Verhältnis von Umsatzerlösen abzüglich Umsatzkosten zu Umsatzerlösen (ohne Berücksichtigung von Abschreibungen auf Entwicklungsleistungen). Ertragsteuern Im Berichtsjahr wurde insgesamt ein Steuerertrag in Höhe von 1,1 Mio. € erfasst. Der originäre Steueraufwand ist ergebnisbedingt um 7,0 Mio. € auf 0,8 Mio. € zurückgegangen. Gleichzeitig wurden latente Steuererträge in Höhe von 1,9 Mio. € erfasst. Einem Rückgang der latenten Steueransprüche auf Verlustvorträge aufgrund einer konjunkturbedingt geringeren Ergebniserwartung standen Zuführungen zu aktiven latenten Steuern aus temporären Differenzen gegenüber.
Jahresergebnis Aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftsentwicklung belief sich der Jahresfehlbetrag im Geschäftsjahr 2020 auf –117,6 Mio. €.
Das Finanzmanagement im DEUTZ-Konzern erfolgt als eine der zentralen Funktionen des Konzerns durch die DEUTZ AG. Daher stimmen die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements sowie die Finanzierung der DEUTZ AG mit denen des Konzerns im Wesentlichen überein. Wir verweisen an dieser Stelle auf die entsprechenden Abschnitte dieses Zusammengefassten Lageberichts. Weiterführende Informationen siehe Finanzlage des DEUTZ-Konzerns, S. 42 ff.
| in Mio. € | |||
|---|---|---|---|
| 2020 | 2019 Veränderung | ||
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit |
24,5 | 67,0 | -42,5 |
| Cashflow aus Investitions tätigkeit |
-58,0 | -142,2 | 84,2 |
| Cashflow aus Finanzierungs tätigkeit |
45,0 | -23,3 | 68,3 |
| Veränderung des Zahlungs mittelbestands |
11,5 | -98,5 | 110,0 |
| Free Cashflow¹ | -34,3 | -74,4 | 40,1 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente am 31.12. |
28,7 | 17,2 | 11,5 |
1 Free Cashflow: Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit abzgl. Nettozinsausgaben.
Liquidität Das infolge der Corona-Pandemie deutlich gesunkene operative Ergebnis sowie die Rückführung kurzfristiger Verbindlichkeiten gegenüber Factoring-Gesellschaften führten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einer deutlich rückläufigen Entwicklung des Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag im Geschäftsjahr 2020 um 84,2 Mio. € unter dem des Vorjahres. Dieser Rückgang resultiert neben geringeren Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte insbesondere aus deutlich geringeren Ausgaben für Akquisitionen. Während die Auszahlungen für den Erwerb der Anteile an der DEUTZ Austria GmbH sowie den Service-Gesellschaften PRO MOTOR Servis CZ s.r.o. und Motor Center Austria GmbH im laufenden Geschäftsjahr 1,6 Mio. € betrugen, lagen diese im Vorjahr für den Erwerb der Anteile an dem JV Hunan DEUTZ Power sowie der Akquisitionen von Futavis und der DPS Power Group bei 60,7 Mio. €. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war insbesondere durch die Inanspruchnahme kurzfristiger Kreditlinien gekennzeichnet. Darüber hinaus steht DEUTZ neben einer bereits bestehenden Betriebsmittellinie von 160,0 Mio. € seit Mai 2020 zur Sicherung der Liquidität eine weitere Betriebsmittellinie in Höhe von 150,0 Mio. € zur Verfügung, die bislang jedoch nicht in Anspruch genommen wurde. Der Free Cashflow hat sich trotz des deutlich schlechteren operativen Ergebnisses insbesondere bedingt durch wesentlich geringere Mittelabflüsse aus Investitionstätigkeit stark verbessert.
Investitionen Im Geschäftsjahr 2020 hat die DEUTZ AG nach Investitionszuschüssen insgesamt 59,9 Mio. € investiert (2019: 155,5 Mio. €). Davon entfielen 35,4 Mio. € auf Sachanlagen (2019: 49,3 Mio. €), auf das immaterielle Vermögen 16,0 Mio. € (2019: 28,9 Mio. €) und 8,5 Mio. € auf die Finanzanlagen (2019: 77,3 Mio. €). Die Zugänge bei den Sachanlagen betrafen insbesondere den Aufbau der neuen Montagelinie für die Baureihen kleiner 4 Liter in Köln-Porz, die wir im 3. Quartal in Betrieb genommen haben, sowie Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen. Zudem wurden Investitionen in neue und effizientere Prüfanlagen getätigt. Die Investitionen im Bereich des immateriellen Vermögens stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Baureihe 5.2 sowie der Weiterentwicklung unserer Motoren im Hinblick auf die derzeit gültige Emissionsstufe EU Stufe V. Die Zugänge in Finanzanlagen betrafen im Wesentlichen eine Kapitalerhöhung bei der Tochtergesellschaft DEUTZ (Shanghai) Co. Ltd. in Höhe von 6,3 Mio. € sowie den Erwerb der Gesellschaften DEUTZ Austria, Motorcenter Austria und Pro Motor Servis CZ in Höhe von 1,6 Mio. €.
| 31.12.2020 | 31.12.2019 Veränderung | |
|---|---|---|
| 646,3 | 669,9 | -23,6 |
| 351,2 | 419,8 | -68,6 |
| 2,5 | 1,8 | 0,7 |
| 71,9 | 70,0 | 1,9 |
| 1.071,9 | 1.161,5 | -89,6 |
| 572,8 | 690,4 | -117,6 |
| 275,6 | 257,1 | 18,5 |
| 222,3 | 213,1 | 9,2 |
| 1,2 | 0,9 | 0,3 |
| 1.071,9 | 1.161,5 | -89,6 |
| 79,2 | 86,8 | -7,6 |
| 7,3 | 5,3 | 2,0 |
| 53,4 | 59,4 | -6,0 |
1 Working Capital: Vorräte zzgl. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzgl. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
2 Eigenkapitalquote: Eigenkapital/Eigenkapital und Schulden gesamt
Anlagevermögen Das Anlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 23,6 Mio. € verringert. Diese Entwicklung ist insbesondere auf außerplanmäßige Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von 19,6 Mio. € sowie Wertkorrekturen auf aktivierte Entwicklungsprojekte und Vertriebslizenzen in Höhe von 13,3 Mio. € zurückzuführen. Demgegenüber standen Netto-Investitionen (Zugänge abzgl. planmäßiger Abschreibungen) in immaterielle Vermögenswerte sowie in Sach- und Finanzanlagen in Höhe von insgesamt 13,2 Mio. €. Die Netto-Abgänge beliefen sich auf 4,0 Mio. € und betrafen insbesondere Ausleihungen an Tochterunternehmen.
Umlaufvermögen Der deutliche Rückgang beim Umlaufvermögens resultiert in erster Linie aus der Entwicklung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen.
Working Capital Das Working Capital lag zum 31. Dezember 2020 bei 79,2 Mio. € und damit um 7,6 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres. Der Rückgang ist dabei insbesondere auf die geringeren Bestände an Vorräten sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen. Die Working Capital-Quote hat sich zum Stichtag aufgrund des starken Umsatzrückgangs jedoch auf 7,3 % erhöht (31. Dezember 2019: 5,3 %).
Eigenkapitalquote Das Eigenkapital ist bedingt durch das negative Jahresergebnis um 117,6 Mio. € auf 572,8 Mio. € gesunken. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise wurde die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2019 mit Zustimmung der Hauptversammlung ausgesetzt. Die Eigenkapitalquote hat sich zum Jahresende auf 53,4 % verringert.
Rückstellungen Die Erhöhung der Rückstellungen ist insbesondere auf die Bildung von Rückstellungen für Maßnahmen im Rahmen des globalen Restrukturierungsprogramms »Transform for Growth« zurückzuführen, die insbesondere Aufwendungen für Abfindungen, Vorruhestandsregelungen sowie sonstige mit der Restrukturierung in direktem Zusammenhang stehende Aufwendungen umfassen.
Die DEUTZ AG beschäftigte zum 31. Dezember 2020 insgesamt 3.139 Mitarbeiter und damit 372 Personen weniger als zum Jahresende 2019. Im Zuge des coronabedingten Abbaus von Leiharbeitnehmern verringerte sich die Anzahl der im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung für die DEUTZ AG tätigen Personen zum Ende des Berichtsjahres auf 70 Leiharbeitnehmer (31. Dezember 2019: 149 Leiharbeitnehmer). Weiterführende Informationen siehe Mitarbeiter, S. 34.
In der Segmentbetrachtung waren bei DEUTZ Compact Engines zum Stichtag 2.666 Mitarbeiter beschäftigt und damit 308 Mitarbeiter weniger als ein Jahr zuvor. Die Mitarbeiteranzahl bei DEUTZ Customized Solutions lag mit 473 um 64 Personen unter dem Vorjahreswert.
| Anzahl | ||
|---|---|---|
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
| Köln | 2.509 | 2.767 |
| Ulm | 473 | 548 |
| Übrige | 157 | 196 |
| Gesamt | 3.139 | 3.511 |
Die DEUTZ AG ist in das Risikomanagementsystem des DEUTZ-Konzerns integriert. Als zentrale Funktion ist das Risikomanagement des Konzerns bei der DEUTZ AG angesiedelt. Zur Ausgestaltung und Funktionsweise des Risikomanagementsystems sowie des Risikomanagements bezogen auf Finanzinstrumente verweisen wir auf die Erläuterungen im Risikobericht des DEUTZ-Konzerns, S. 59 ff.
Durch die zahlreichen Verflechtungen mit anderen Konzerngesellschaften entspricht die Risiko- und Chancensituation der DEUTZ AG im Wesentlichen der des Konzerns. Risiken von Tochtergesellschaften können sich über den Beteiligungsansatz, reduzierte Ausschüttungen und die internen Geschäftsbeziehungen auf die DEUTZ AG auswirken. Die Risiken und Chancen des DEUTZ-Konzerns sind in diesem Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. Weiterführende Informationen siehe Risikobericht DEUTZ-Konzern, S. 59 ff.
Informationen zu dem rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystem der DEUTZ AG sowie dem Risikomanagement im Hinblick auf den Einsatz von Finanzinstrumenten bei der DEUTZ AG werden im Zusammengefassten Lagebericht dargestellt. Weiterführende Informationen siehe Internes Kontrollsystem, S. 63 f.
Die DEUTZ AG stellt die zentralen Funktionen des DEUTZ-Konzerns und auch die mit Abstand größte Produktionsgesellschaft im Konzern. Durch diese weitreichenden Beziehungen zu anderen Konzerngesellschaften in Verbindung mit ihrer Größe im Konzern decken sich die im Prognosebericht des Konzerns dargelegten Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr im Wesentlichen mit denen für die DEUTZ AG. Daher erwarten wir, dass sich die Umsatzerlöse der DEUTZ AG weitgehend entsprechend den für den DEUTZ-Konzern getroffenen Aussagen entwickeln werden. Beim Jahresergebnis rechnen wir für das Geschäftsjahr 2021 aufgrund der leichten Marktverbesserung, der eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen aus dem Effizienzprogramm »Transform for Growth«, des Wegfalls von Einmalbelastungen aus dem Geschäftsjahr 2020 und des erwarteten positiven Sondereffekts aus der finalen Kaufpreisrate im Rahmen der Veräußerung unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz1 mit einem positiven Ergebnis im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und damit einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Geschäftsjahr 2020. Weiterführende Informationen siehe Prognosebericht des DEUTZ-Konzerns, S. 66 ff.
Zu Ereignissen nach dem Abschlussstichtag verweisen wir auf Erläuterung 30 auf Seite 156 im Konzernanhang.
1 Die Höhe und der Zeitpunkt dieser Zahlung sind von der Beschlussfassung über das Inkrafttreten des Bebauungsplans für das Areal abhängig und stehen insofern nicht genau fest.
Die DEUTZ AG erstellt einen Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht für den DEUTZ-Konzern und die DEUTZ AG. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf den Seiten 70 ff. des Geschäftsberichts und auf www.deutz.com/nfb2020.
Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB ist Bestandteil des Zusammengefassten Lageberichts. Wir verweisen auf unsere Ausführungen auf der Seite 178 ff. des Geschäftsberichts und auf www.deutz.com/ezu2020.
Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG hat sich im Geschäftsjahr 2020 nicht verändert. Es betrug Ende 2020 308.978.241,98 € und war in 120.861.783 auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.
Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen Es sind uns keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen.
Direkte oder indirekte Beteiligungen von über 10 % der Stimmrechte Ende 2020 gab es keine direkte oder indirekte Beteiligung an der DEUTZ AG von über 10 % der Stimmrechte.
Gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung über die Ernennung und Abberufung von Mitgliedern des Vorstands und über die Änderung der Satzung Artikel 7 Abs. 1 und 2 der Satzung der DEUTZ AG lauten:
»(1) Der Vorstand besteht aus wenigstens zwei Mitgliedern.
(2) Der Aufsichtsrat bestimmt die Anzahl der Vorstandsmitglieder und die Verteilung der Geschäfte. Er kann eine Geschäftsordnung erlassen.«
Für die Ernennung und Abberufung des Vorstands kommen außerdem die §§ 84, 85 AktG und § 31 MitbestG zur Anwendung.
Art. 14 der Satzung der DEUTZ AG lautet: "Der Aufsichtsrat kann Satzungsänderungen beschließen, die nur die Fassung betreffen." Für die Änderung der Satzung gelten außerdem die §§ 179, 133 AktG.
Befugnisse des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 92.693.470,30 € gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 36.258.534 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital I festzulegen. Der Vorstand ist darüber hinaus ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 61.795.646,86 € gegen Bar- und/oder Sacheinlagen durch Ausgabe von bis zu 24.172.356 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital II). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen,
a) für Spitzenbeträge;
b) bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere
(i) zur Gewährung von Aktien im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen
oder im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmen, einschließlich der Erhöhung bestehenden Anteilsbesitzes, oder von anderen mit einem solchen Akquisitionsvorhaben im Zusammenhang stehenden einlagefähigen Wirtschaftsgütern, einschließlich Forderungen gegen die Gesellschaft,
Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Barund Sacheinlagen ausgegebenen Aktien darf dann 20 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder – falls dieser Wert geringer ist – des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 20 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund sämtlicher anderer Ermächtigungen unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden (»Anrechnung«), ausgenommen ein Bezugsrechtsausschluss für Spitzenbeträge. Als Ausgabe von Aktien in diesem Sinne gilt auch die Ausgabe beziehungsweise Begründung von Options- oder Wandlungsrechten beziehungsweise -pflichten auf Aktien der Gesellschaft aus von der Gesellschaft oder von ihren unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaften ausgegebenen Schuldverschreibungen, wenn die Schuldverschreibungen aufgrund einer entsprechenden Ermächtigung während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss gestattet.
Die Summe der unter Ausschluss des Bezugsrechts gegen Bareinlagen gemäß Unterpunkt c) ausgegebenen Aktien darf 10 % des Grundkapitals im Zeitpunkt des Wirksamwerdens oder – falls dieser Wert geringer ist – des im Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung bestehenden Grundkapitals nicht übersteigen. Auf die vorgenannte 10 %-Grenze werden Aktien angerechnet, die während der Laufzeit dieser Ermächtigung aufgrund anderer Ermächtigungen in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unter Bezugsrechtsausschluss veräußert oder ausgegeben werden (»Anrechnung«). Ferner sind auf diese Begrenzung diejenigen Aktien anzurechnen, die zur Bedienung von Schuldverschreibungen mit Wandlungs- oder Optionsrechten beziehungsweise einer Options- oder Wandlungspflicht ausgegeben werden beziehungsweise auszugeben sind, sofern diese Schuldverschreibungen während der Laufzeit dieser Ermächtigung unter Ausschluss des Bezugsrechts von der Gesellschaft oder einer unmittelbaren oder mittelbaren Mehrheitsbeteiligungsgesellschaft der Gesellschaft in entsprechender Anwendung des § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegeben werden. Wird eine ausgeübte andere Ermächtigung zum Ausschluss des Bezugsrechts während der Laufzeit dieser Ermächtigung von der Hauptversammlung erneuert, entfällt die Anrechnung aber in dem Umfang, in dem die erneuerte Ermächtigung die Ausgabe von Aktien unter Bezugsrechtsausschluss in unmittelbarer oder entsprechender Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG gestattet. Der Vorstand ist weiter ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den weiteren Inhalt der Aktienrechte und die Bedingungen der Aktienausgabe zur Durchführung der Kapitalerhöhungen aus dem Genehmigten Kapital II festzulegen.
Es gibt keine Inhaber von Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen. Zahlreiche Arbeitnehmer sind als Aktionäre direkt an der DEUTZ AG beteiligt. Es bestehen keine Beschränkungen, die Kontrollrechte aus diesen Aktien unmittelbar auszuüben.
Ein Bankenkonsortium hat der DEUTZ AG zwei syndizierte Barkreditlinien über 160 Mio. € und über 150 Mio. € eingeräumt. Die Bedingungen der Kreditverträge sehen vor, dass die Kreditgeber im Falle eines Kontrollwechsels – also dann, wenn eine oder mehrere gemeinsam handelnde Personen eine direkte oder indirekte Beteiligung von 50 % oder mehr an den Aktien und/oder Stimmrechten der DEUTZ AG erwirbt/erwerben – die Rückzahlung des ausstehenden Kreditbetrags innerhalb einer bestimmten Frist verlangen können. Für den Fall, dass die DEUTZ AG nach einem Kontrollwechsel in erheblichem Umfang vorzeitige Tilgungen auf die Kredite leisten muss, hat sie die dafür notwendigen Mittel kurzfristig anderweitig aufzubringen.
Der zwischen der DEUTZ AG und Liebherr abgeschlossene Kooperationsvertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei der DEUTZ AG ein Kündigungsrecht für Liebherr vor. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn sich ein Wettbewerber von Liebherr mit mindestens 30 % der Stimmrechte direkt oder indirekt an der DEUTZ AG beteiligt oder durch Verträge direkt oder indirekt Einfluss nehmen kann. Auch der dem Joint Venture mit SANY zugrundeliegende Vertrag sieht im Fall eines Kontrollwechsels bei einem der Joint Venture-Partner ein Kündigungsrecht für den jeweils anderen Joint Venture-Partner vor. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn mehr als 50 % der Anteile oder der Stimmrechte an der DEUTZ AG erworben werden, sonst Kontrolle über die DEUTZ AG im Sinne der deutschen Gesetze erworben wird oder sonst erheblicher Einfluss auf die Entscheidungen der Anteilseigner oder des Vorstands ausgeübt werden kann. In einem solchen Fall ist zunächst der Versuch zu unternehmen, eine einvernehmliche Lösung zwischen den Partnern zu erarbeiten. Sollte dies nicht gelingen, kann der zur Kündigung berechtigte Partner entweder die Anteile des anderen Partners zu einem vereinbarten Preis erwerben (»Call Option«), seine Anteile an den das Kündigungsrecht auslösenden Partner zu einem vereinbarten Preis veräußern (»Put Option«) oder die Liquidation des Joint Ventures verlangen.
Schließlich enthält auch der Kooperationsvertrag mit Deere & Company im Falle eines Kontrollwechsels oder im Falle des Erwerbs einer Beteiligung von mehr als 25% der Anteile durch einen Wettbewerber des jeweils anderen Partners ein Kündigungsrecht. Ein relevanter Kontrollwechsel in diesem Sinn liegt vor, wenn mehr als 50 % der Anteile des jeweils anderen Unternehmens erworben werden oder beherrschender Einfluss im Sinne des § 17 AktG ausgeübt werden kann.
Die für das Berichtsjahr gültigen Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthalten unter bestimmten Voraussetzungen für den Fall eines Kontrollwechsels die folgende Regelung: Wenn ihre Bestellung innerhalb von neun Monaten nach dem Eintritt des Kontrollwechsels (1) widerrufen wird oder (2) unter bestimmten weiteren Voraussetzungen infolge eines Formwechsels der DEUTZ AG endet, erhalten sie 150 % des Abfindungs-Caps nach Nr. 4.2.3 des bisherigen Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017.
Ein Kontrollwechsel liegt nach den für das Berichtsjahr gültigen Dienstverträgen dann vor, wenn eine andere Gesellschaft oder Person oder mehrere andere Gesellschaften oder Personen gemeinsam im Sinne von § 30 WpÜG mehr als 30 % der Stimmrechte und damit die Kontrolle über die Gesellschaft erwirbt/ erwerben; ein Kontrollwechsel liegt im Fall von Herrn Dr.-Ing. Hiller nicht vor, wenn der frühere Großaktionär AB Volvo allein oder mit anderen mehr als 30 % der Stimmrechte der Gesellschaft erwirbt.
Die mit Blick auf die Neuerungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II) und des Deutschen Corporate Governance Kodex abgeschlossenen Dienstverträge der Vorstände ab dem Jahr 2021 enthalten entsprechend der Anregung in Ziffer G.13 des DCGK keine Zusagen für Leistungen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung des Dienstvertrages infolge eines Kontrollwechsels.
Die Long-Term-Incentive-Pläne (LTI), in denen Mitgliedern des obersten Führungskreises des DEUTZ-Konzerns (leitende Angestellte und Geschäftsführer wichtiger Tochtergesellschaften) virtuelle Optionen eingeräumt worden sind, die sie nach einer Wartezeit und bei Erreichen bestimmter Erfolgsziele mehr unter Konzernanhang, S. 156 ausüben können, enthalten für den Fall, dass ein Unternehmen, allein oder gemeinsam mit ihm verbundenen Unternehmen, mindestens 50 % der Anteile an der DEUTZ AG erwirbt, die folgende Regelung: Innerhalb eines kurzen Zeitfensters nach dem Erwerb können die LTI-Berechtigten ihre Optionen, sofern eines der Erfolgsziele erreicht ist, auch dann ausüben, wenn die Wartezeit noch nicht abgelaufen ist.
Entschädigungsvereinbarungen der DEUTZ AG mit Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.
Die im Zusammengefassten Lagebericht beziehungsweise Lagebericht enthaltenen Angaben gemäß §§ 289a, 315a HGB beziehen sich auf Regelungen, die für den Erfolg eines etwaigen öffentlichen Übernahmeangebots zum Erwerb von Aktien der DEUTZ AG bedeutsam sein können. Nach Einschätzung des Vorstands sind diese Regelungen für mit DEUTZ vergleichbare börsennotierte Unternehmen üblich.
Die jährliche Vergütung der Vorstandsmitglieder der DEUTZ AG setzt sich aus fixen und variablen Vergütungskomponenten sowie aus der Zahlung eines Betrags zur Altersversorgung zusammen. Die fixe Komponente wird monatlich als Grundgehalt ausgezahlt. Die variable Vergütung ist erfolgsabhängig und besteht aus zwei Teilen: Zum einen erhält das Vorstandsmitglied eine Tantieme, deren Berechnung von der Erreichung bestimmter Ziele abhängig ist, und zum anderen Virtuelle Performance Shares mit langfristiger Anreizwirkung. Für die Altersversorgung wird ein Betrag in eine Unterstützungskasse gezahlt; ein weiterer Anspruch auf Ruhegeld oder Hinterbliebenenversorgung besteht nicht.
Die Berechnung der Tantieme für ein Geschäftsjahr richtet sich nach dem Grad der Erreichung von quantitativen Erfolgszielen; dieser wird jährlich gemessen (Kurzfrist-Ziele). Zahl, Inhalt und Gewichtung der Kurzfrist-Ziele werden jährlich nach Anhörung des Vorstandsmitglieds durch den Aufsichtsrat nach pflichtgemäßem Ermessen festgesetzt. Die minimale Zielerreichung für die Gewährung einer Tantieme beträgt 75 %; die maximale für die Gewährung der Tantieme relevante Zielerreichung beträgt 150 %. Der sich bei maximaler Zielerreichung ergebende Höchstbetrag der Tantieme ergibt sich aus dem jeweiligen Dienstvertrag. Von der Tantieme für ein Geschäftsjahr werden lediglich 60 % nach Ablauf des betreffenden Geschäftsjahres ausgezahlt. Jeweils 20 % der Tantieme werden bei Erreichung weiterer mittelfristiger Erfolgsziele (Mittelfrist-Ziele) ein beziehungsweise zwei Jahre später ausgezahlt, wobei sich der Betrag der Auszahlung nach dem Grad der Erreichung der entsprechenden Mittelfrist-Ziele (maximal 150 %) richtet. Auch insoweit sind die jeweiligen Höchstbeträge der weiteren Auszahlungen vertraglich vereinbart. Die Ziele für sämtliche Auszahlungen werden bereits zu Beginn des Geschäftsjahres festgelegt, für das die Tantieme gewährt wird.
Einzelheiten hinsichtlich der Virtuellen Performance Shares sind in einem Long-Term-Incentive-Plan Vorstand (LTI-Plan Vorstand) geregelt, der Teil der vertraglichen Vereinbarungen mit den Vorstandsmitgliedern ist. Die Anzahl der einem Vorstandsmitglied zugeteilten Virtuellen Performance Shares ergibt sich für jedes Jahr aus dem vertraglich festgelegten Euro-Betrag, geteilt durch einen Referenzkurs. Der Referenzkurs entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie der DEUTZ AG im Xetra-Handel (oder einem gleichwertigen Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse an den 60 Börsenhandelstagen vor dem Zuteilungszeitpunkt. Virtuelle Performance Shares begründen nach Maßgabe der in dem LTI-Plan Vorstand geregelten Bedingungen einen Anspruch auf Zahlung eines Barbetrags. Der Barbetrag pro Virtuellen Performance Share entspricht dem durchschnittlichen Schlusskurs der DEUTZ-Aktie im Xetra-Handel (oder einem gleichwertigen Nachfolgesystem) der Frankfurter Wertpapierbörse während der letzten 60 Börsenhandelstage vor Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab Zuteilung und ist auf das 1,5-Fache des Referenzkurses begrenzt. Die Entstehung des Barzahlungsanspruchs setzt jedoch voraus, dass entweder der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie gegenüber dem Referenzkurs um mindestens 30 % gestiegen ist oder dass der Börsenkurs der DEUTZ-Aktie sich während der Wartezeit um mindestens 10 %-Punkte besser entwickelt hat als der MDAX (oder ein zukünftiger Index, der den MDAX ersetzt). Im Übrigen wird vorausgesetzt, dass das Vorstandsmitglied ein Eigeninvestment erbringt, indem es pro 20 zugeteilte Virtuelle Performance Shares eine DEUTZ-Aktie halten muss.
Die variable Vergütung ist so ausgestaltet, dass ihr überwiegender Teil auf mehrjähriger Bemessungsgrundlage beruht. Die Vergütungsstruktur ist insgesamt auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet. Als Nebenleistungen erhalten die Vorstandsmitglieder insbesondere einen Dienstwagen zur Nutzung sowie Zuschüsse zu Versicherungen. Im Falle der vorzeitigen Beendigung eines Vorstandsvertrags ohne wichtigen Grund erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe seiner Gesamtbezüge für die Dauer der ursprünglichen Restlaufzeit, höchstens jedoch für die Dauer von zwei Jahren. Die Höhe der Gesamtbezüge bestimmt sich für die Zwecke dieser Abfindung nach der für das letzte volle Geschäftsjahr bezogenen Gesamtvergütung und gegebenenfalls nach der voraussichtlichen Gesamtvergütung für das laufende Geschäftsjahr (Abfindungs-Cap nach Nr. 4.2.3 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017).
Im Hinblick auf die Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex hat die DEUTZ AG die bislang vereinbarten Regelungen zur Vorstandsvergütung einer Prüfung unterzogen und ab dem Geschäftsjahr 2021 angepasst. Die im Berichtsjahr gültigen Dienstverträge der Vorstandsmitglieder enthielten für den Fall eines Kontrollwechsels eine spezielle Regelung. Siehe auch Angaben nach §§ 289a, 315a HGB, S. 52 f.
Die nachfolgende Darstellung zeigt die Gesamtbezüge des Vorstands entsprechend der Empfehlung des Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017. Dieser Empfehlung folgend werden die im Geschäftsjahr gewährten Zuwendungen und die tatsächlich ausgezahlten Zuwendungen separat dargestellt. Im Geschäftsjahr 2020 ist zu berücksichtigen, dass der Vorstand mit Blick auf die erheblichen Auswirkungen der Corona-Krise freiwillig auf seine sogenannte einjährige variable Vergütung verzichtet hat.

2020 (Max.)
Die gewährten Zuwendungen für die Mitglieder des Vorstands verteilen sich wie folgt:
| in Tsd. € | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Dr.-Ing. Frank Hiller Vorstandsvorsitzender |
Dr. Andreas Strecker | ||||||||
| 2019 | 2020 | 2020 (Min.) |
2020 (Max.) |
2019 | 2020 | 2020 (Min.) |
2020 (Max.) |
||
| Festvergütung | 750 | 750 | 750 | 750 | 580 | 580 | 580 | 580 | |
| Nebenleistungen1 | 176 | 171 | 171 | 171 | 143 | 144 | 144 | 144 | |
| Summe | 926 | 921 | 921 | 921 | 723 | 724 | 724 | 724 | |
| Einjährige variable Vergütung2 | 450 | 0 | 0 | 0 | 270 | 0 | 0 | 0 | |
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||||||
| Deferral 2020-2021 (Tantieme 2019) | 300 | 0 | 0 | 0 | 180 | 0 | 0 | 0 | |
| Deferral 2021-2022 (Tantieme 2020) | 0 | 300 | 0 | 450 | 0 | 180 | 0 | 270 | |
| LTI 2019–2023³ | 200 | 0 | 0 | 0 | 125 | 0 | 0 | 0 | |
| LTI 2020–2024³ | 0 | 200 | 0 | 300 | 0 | 150 | 0 | 225 | |
| Summe | 950 | 500 | 0 | 750 | 575 | 330 | 0 | 495 | |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Gesamtvergütung | 1.876 | 1.421 | 921 | 1.671 | 1.298 | 1.054 | 724 | 1.219 | |
| Einjährige variable Vergütung | 320 | 0 | 192 | 0 | |||||
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||||||
| Deferral 2018–2019 (Tantieme 2017) | –15 | 0 | 0 | 0 | |||||
| Deferral 2019–2020 (Tantieme 2018) | –66 | 0 | –33 | 0 | |||||
| Deferral 2020–2021 (Tantieme 2019) | 167 | –131 | 100 | –78 | |||||
| Deferral 2021–2022 (Tantieme 2020) | 0 | 0 | 0 | 0 | |||||
| Gesamtvergütung | 1.532 | 990 | 1.107 | 796 |
Die an die Mitglieder des Vorstands tatsächlich gezahlten Zuwendungen verteilen sich wie folgt:
| in Tsd. € | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Dr.-Ing. Frank Hiller Vorstandsvorsitzender |
Dr. Andreas Strecker | Michael Wellenzohn | |||||
| 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||
| Festvergütung | 750 | 750 | 580 | 580 | 580 | 580 | |
| Nebenleistungen | 171 | 176 | 144 | 143 | 137 | 131 | |
| Summe | 921 | 926 | 724 | 723 | 717 | 711 | |
| Einjährige variable Vergütung | 314 | 537 | 188 | 269 | 195 | 304 | |
| Mehrjährige variable Vergütung | |||||||
| Deferral 2017–2018 (Tantieme 2016) | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 56 | |
| Deferral 2018–2019 (Tantieme 2017) | 196 | 233 | 0 | 0 | 111 | 132 | |
| Deferral 2019–2020 (Tantieme 2018) | 176 | 0 | 88 | 0 | 100 | 0 | |
| LTI 2015–2019 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 195 | |
| LTI 2016–2020 | 0 | 0 | 0 | 0 | 232 | 0 | |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Summe | 686 | 770 | 276 | 269 | 638 | 687 | |
| Sonstiges | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Versorgungsaufwand | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
| Gesamtvergütung | 1.607 | 1.696 | 1.000 | 992 | 1.355 | 1.398 |
Die nachfolgend dargestellte Gesamtvergütung beinhaltet anstelle der nach dem Deutschen Corporate Governance Kodex anzugebenden Zielwerte für die einjährige variable Vergütung sowie für aufzuschiebende Anteile aus einjährigen variablen Vergütungen (Deferrals) die nach den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen anzugebenden Vergütungsbeträge.
Diese entsprechen bei der einjährigen variablen Vergütung den Rückstellungsbeträgen für den Jahresbonus für das Berichtsjahr einschließlich Über- und Unterdotierungen aus dem Vorjahr. Hinsichtlich der aufzuschiebenden Anteile der einjährigen variablen Vergütung (Deferrals) entsprechen die Beträge den im Berichtsjahr erdienten und zurückgestellten Beträgen bzw. den Anpassungen der in Vorjahren zurückgestellten Beträge.
Gewährte Zuwendungen
Dr.-Ing. Frank Hiller Vorstandsvorsitzender
in Tsd. €
| 2020 2020 (Min.) |
2020 (Max.) |
|---|---|
| 580 580 |
580 |
| 137 137 |
137 |
| 717 717 |
717 |
| 0 0 |
0 |
| 0 0 |
0 |
| 186 0 |
279 |
| 0 0 |
0 |
| 165 0 |
248 |
| 351 0 |
527 |
| 0 0 |
0 |
| 1.068 717 |
1.244 |
| 0 | |
| 0 | |
| 0 | |
| –82 | |
| 0 | |
| 800 |
Der im Berichtsjahr erfasste Gesamtaufwand für aktienbasierte Vergütungen betrug für Herrn Dr.-Ing. Hiller 150 Tsd. € (2019: 152 Tsd. €) und für Herrn Dr. Strecker 81 Tsd. € (2019: 54 Tsd. €). Im Zusammenhang mit der aktienbasierten Vergütung für Herrn Wellenzohn wurde im Berichtsjahr ein Ertrag aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 115 Tsd. € (2019: 2 Tsd. €) erfasst.
Die gegenwärtig geltenden Vergütungsregeln für den Aufsichtsrat hat die Hauptversammlung am 26. April 2018 verabschiedet. Sie sind in § 15 der Satzung der Gesellschaft niedergelegt. Danach erhalten die Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG eine jährliche feste Vergütung von 40 Tsd. €. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieser Vergütung. Daneben steht den Mitgliedern des Aufsichtsrats der Ersatz ihrer Auslagen sowie für jede Aufsichtsratssitzung, an der sie teilnehmen, ein Sitzungsgeld in Höhe von 1,5 Tsd. € zu. Zusätzlich erhalten Mitglieder des Personalausschusses und Mitglieder des Prüfungsausschusses eine jährliche feste Vergütung von 12 Tsd. €. Mitglieder von anderen Ausschüssen, insbesondere des Nominierungsausschusses und des Vermittlungsausschusses, erhalten eine jährliche feste Vergütung von 8 Tsd. €. Der Vorsitzende eines Ausschusses erhält das Doppelte, sein Stellvertreter das 1,5-Fache dieser Beträge. Jedes Mitglied eines Ausschusses erhält darüber hinaus pro Teilnahme an einer Ausschusssitzung ein Sitzungsgeld von 1,5 Tsd. €.
Außerdem erstattet DEUTZ den Mitgliedern des Aufsichtsrats die gegebenenfalls in Verbindung mit der Ausübung ihrer Tätigkeit entstehende Umsatzsteuer.
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats für Organtätigkeit verteilen sich wie folgt, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Aufsichtsrat angesichts der erheblichen Auswirkungen der Corona-Krise freiwillig auf einen Teil seiner Festvergütung verzichtet hat.
| Vergütung geld in Tsd. € Dr.-Ing. Bernd Bohr Vorsitzender 136 27 Corinna Töpfer-Hartung Stellv. Vorsitzende 89 25 Sophie Albrecht 50 14 Sabine Beutert 52 18 Yavuz Büyükdag 34 12 Dr. Fabian Dietrich 34 12 Dr.-Ing. Ulrich Dohle (bis 7. Oktober 2020) 31 0 Hans-Peter Finken 34 12 Patricia Geibel-Conrad 58 18 Alois Ludwig 54 21 Dr.-Ing. Rudolf Maier (ab 7. Oktober 2020) 9 2 Dr. Dietmar Voggenreiter 34 12 Ali Yener 42 10 Gesamt |
Feste | Sitzungs | |
|---|---|---|---|
| Gesamt | |||
| 163 | |||
| 114 | |||
| 64 | |||
| 70 | |||
| 46 | |||
| 46 | |||
| 31 | |||
| 46 | |||
| 76 | |||
| 75 | |||
| 11 | |||
| 46 | |||
| 52 | |||
| 657 | 183 | 840 |
In einer Welt, in der sich die Rahmenbedingungen und die einzelnen Märkte permanent und dynamisch verändern, müssen Unternehmen schnell agieren und noch schneller reagieren, um langfristig am Markt bestehen zu können. Vor dem Hintergrund immer komplexerer Unternehmensstrukturen und zunehmender Internationalität ist ein systematisches Risikomanagement daher die Basis für den nachhaltigen Unternehmenserfolg.
DEUTZ agiert weltweit in verschiedenen Branchen und Regionen und steuert das Geschäft über unterschiedliche Organisationseinheiten: die operativen Bereiche der Konzernobergesellschaft, der Tochtergesellschaften, der Vertriebsbüros sowie der Vertragshändler. Aus dieser organisatorischen Aufstellung ergeben sich sowohl Chancen als auch geschäftsspezifische Risiken.
Es ist unser Ziel, nachhaltig Gewinne zu erwirtschaften und diese Gewinne mittel- und langfristig deutlich zu steigern, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und seine Zukunftsfähigkeit abzusichern. Unternehmerische Risiken frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und, wenn nötig, diesen gegenzusteuern, ist dafür von entscheidender Bedeutung. Dies gelingt uns über ein entsprechendes Risikomanagementsystem.
Das Risikomanagementsystem stärkt das Verantwortungsgefühl der Mitarbeiter und schärft ihr Bewusstsein für potenzielle oder existente Risiken. So soll es alle Beteiligte dabei unterstützen, Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu analysieren, zu kommunizieren und effektive Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Die Grundprinzipien, Kontrollstandards, personellen Zuständigkeiten, Funktionen und Abläufe des Risikomanagements wurden vom Vorstand der DEUTZ AG festgelegt und sind in einem Handbuch zusammengefasst, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Ein systematisches Berichtswesen stellt die Grundlage für die Arbeit des Risikomanagementkomitees dar und sorgt dafür, dass alle wesentlichen Risiken erfasst und kommuniziert sowie geeignete Gegenmaßnahmen frühzeitig ergriffen und dokumentiert werden.
Im DEUTZ-Konzern werden viermal jährlich sogenannte Risikoinventuren durchgeführt. Im Rahmen einer solchen Risikoinventur wird in allen Funktions- und Unternehmensbereichen sowie in den wesentlichen Beteiligungsgesellschaften festgestellt, ob gegenüber der kurz- und mittelfristigen Planung neue Risiken oder Veränderungen an bestehenden Risiken erkennbar wurden. Ausgehend von der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit und der möglichen Auswirkung werden die Risiken ihrer Bedeutung nach klassifiziert. Gleichzeitig wird überprüft, ob und wie verabschiedete und bereits ergriffene Maßnahmen bekannte Risiken erfolgreich eingegrenzt haben oder ob gegebenenfalls weiterer Handlungsbedarf besteht. Das Risikomanagementkomitee analysiert anschließend die Risiken sowie den Fortschritt der ergriffenen Maßnahmen und berichtet die Ergebnisse der Risikoinventur an den Vorstand. Um auf eventuelle Risiken stets zeitnah reagieren zu können, sind die Risikobeauftragten und deren Mitarbeiter darüber hinaus verpflichtet, unabhängig von der turnusmäßigen Berichterstattung unverzüglich über wesentliche neue Risiken oder wachsende Bedrohungen durch bereits bekannte Risiken zu informieren. Das Risikomanagementsystem erfasst keine Chancen, sondern nur Risiken.
Die Funktionsfähigkeit des Risikofrüherkennungssystems nach § 91 Abs. 2 AktG des DEUTZ-Konzerns wird jährlich durch den Abschlussprüfer und in regelmäßigen Abständen durch die interne Revision überprüft.
Grundsätze Durch seine weltweite Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich für den Konzern aus negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatz- und Beschaffungsmärkten sowie Zinsund Devisenmärkten ergeben können. Das übergreifende Risikomanagement des Konzerns zielt darauf ab, potenziell negative Auswirkungen auf seine Finanzlage zu minimieren. Grundlage zur Steuerung und frühzeitigen Identifizierung finanzieller Risiken sind die jährliche Finanzplanung, deren unterjährige Aktualisierungen sowie regelmäßige Analysen der unterjährigen Planabweichungen. Die Verantwortung für das Finanzmanagement des Konzerns trägt die DEUTZ AG als Konzernobergesellschaft.
Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Segmenten des Konzerns ab. Der Vorstand gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement als auch die Richtlinien für bestimmte Aspekte, wie etwa den Umgang mit dem Fremdwährungs-, dem Zins- und dem Kreditrisiko sowie deren Absicherung durch den Einsatz derivativer und nicht derivativer Finanzinstrumente vor. Die operative Abstimmung hinsichtlich der Risikosteuerung und der sonstigen finanzierungsrelevanten Entscheidungen erfolgt im Finanzausschuss, der im quartalsweisen Turnus beziehungsweise nach Bedarf tagt. Neben dem zuständigen Vorstandsmitglied gehören dem Finanzausschuss der Leiter Finanzen & Controlling und ein weiterer Vertreter der Konzernfinanzabteilung an.
Ziel des Risikomanagements ist es, Ergebnis- und Cashflow-Schwankungen, die sich aus Marktschwankungen von Rohstoffen, Zinssätzen und Devisenkursen ergeben, zu reduzieren. Derivative Finanzinstrumente werden dabei ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt, das heißt nur im Zusammenhang mit korrespondierenden Grundgeschäften aus der originären unternehmerischen Tätigkeit beziehungsweise aus Finanztransaktionen, die ein dem Sicherungsgeschäft gegenläufiges Risikoprofil aufweisen. Art und Umfang der abzusichernden Grundgeschäfte sind in einer Finanzierungsrichtlinie verbindlich geregelt.
Um das Kontrahentenrisiko zu minimieren, arbeitet DEUTZ ausschließlich mit führenden Kreditinstituten zusammen.
Gemäß den Finanzierungsgrundsätzen des Konzerns werden die Kreditlinien von der Konzernfinanzabteilung gesteuert. Die Finanzierung der Tochtergesellschaften erfolgt überwiegend durch Konzerndarlehen. Den auftretenden finanzwirtschaftlichen Risiken begegnen wir wie folgt:
Risiken von Forderungsausfällen Gegen das Risiko von Forderungsausfällen schützen wir uns durch eine laufende elektronisch gestützte Überwachung sowie die regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur. Das Unternehmen sichert seine Forderungen weitgehend über Kreditversicherungen ab, soweit Lieferungen nicht gegen Vorkasse oder Akkreditive erfolgen.
Währungsrisiken aus den operativen Geschäften Währungsrisiken, vorwiegend mit Blick auf den US-Dollar, die durch Geschäftsvorfälle mit Dritten in Fremdwährung entstehen, werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente vermindert. Das Netto-Währungs-Exposure des DEUTZ-Konzerns wird in der Regel durch Forward-Hedging in Höhe von 50 bis 80 % der offenen Positionen abgesichert. DEUTZ erhöht zudem gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um Wechselkursrisiken, die sich durch Verkäufe in US-Dollar ergeben, durch ein natürliches Hedging entgegenzuwirken.
Zinsänderungsrisiken aus Finanzierungen Risiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darlehen und sonstigen Krediten.
Liquiditätsrisiken Die abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarungen sichern die ausreichende Liquidität für die weitere Entwicklung des DEUTZ-Konzerns. Während der Vertragslaufzeit hat die DEUTZ AG sicherzustellen, dass der DEUTZ-Konzern bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital beziehungsweise zum EBITDA) einhält. Gemäß unserer mittelfristigen Bilanz- und Ergebnisplanung bieten die Finanzkennzahlen einen ausreichenden Spielraum. Bei deutlich
schlechterer Wirtschaftsentwicklung – beispielsweise aufgrund der Corona-Pandemie – besteht jedoch ein Risiko, diese Auflagen kurzfristig zu verletzen. Sollte sich ein solches Risiko konkretisieren, würden wir an unsere Finanzpartner im Vorfeld herantreten, um mit diesen einen dann erforderlichen Waiver zu verhandeln und weitere Ziehungen unter dem syndizierten Kredit zu ermöglichen. siehe auch Finanzrisikomanagement, Erläuterung 26, S. 143.
DEUTZ-Konzern: Risikobewertung
Die Bewertung der Risiken erfolgt im DEUTZ-Konzern auf Basis der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit in Verbindung mit der möglichen Auswirkung des Risikos auf die Geschäftsziele. Für die nachfolgende Risikoberichterstattung des DEUTZ-Konzerns werden die Risiken in »niedrig«, »mittel« oder »hoch« klassifiziert. Risiken, die als »niedrig« klassifiziert werden, haben erwartungsgemäß eine geringe Auswirkung von bis zu 10 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Als »mittel« eingestufte Risiken haben hingegen eine erhebliche Auswirkung, zwischen 10 Mio. € und 50 Mio. €, und als »hoch« eingestufte Risiken eine bedeutende Auswirkung von über 50 Mio. € auf die Finanz- und Ertragslage. Bestandsgefährdende Risiken werden als solche bezeichnet.
Die nachfolgende Darstellung der aktuellen Risikosituation konzentriert sich analog zur internen Risikoberichterstattung auf für den DEUTZ-Konzern bedeutende Risikofaktoren. Als solche werden Risiken bezeichnet, die vor Berücksichtigung der Maßnahmen mindestens als »niedrig« eingestuft wurden. Im Vergleich zur internen Steuerung werden die Risiken in der nachfolgenden Beschreibung stärker aggregiert und nach Risikokategorien dargestellt.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die Risiken auf das Geschäftsjahr 2021 und betreffen die operativen Segmente DEUTZ Compact Engines (DCE), DEUTZ Customized Solutions (DCS) und Sonstiges.
Sofern nicht explizit benannt, ist die Risikobewertung unverändert zum Vorjahr.
Der Verlauf der Corona-Pandemie bzw. deren gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen stellen für uns eine umfassende externe Gefahr dar. Weitere Ausbreitungswellen des Virus, damit einhergehende Lockdown-Maßnahmen sowie Virusmutationen können sich negativ sowohl auf unseren Absatz und die Beschaffung als auch auf die Produktion auswirken. Die Auswirkungen auf die Finanzund Ertragslage werden in den Marktrisiken und den operativen Risiken berücksichtigt.
Geopolitische Ereignisse, Handelskonflikte oder Pandemien können die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflussen. Angesichts dessen, dass wir auf internationalen Absatzmärkten agieren, können sich zuvor genannte Entwicklungen und Ereignisse negativ auf die Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns auswirken. Neben der direkten Auswirkung auf Absatz und Umsatz können sich auch negative Effekte auf die bilanziellen Wertansätze unserer Vermögenswerte ergeben. Mit unseren größten Anwendungsbereichen Baumaschinen und Material Handling sowie mit unseren Hauptabsatzregionen Deutschland, Westeuropa, China und Nordamerika agieren wir in sehr zyklischen Märkten. Unser Ziel ist es, diese Zyklizität in anwendungsbezogener und regionaler Hinsicht weiter zu reduzieren.
Mittel- und langfristig begegnen wir regionalen und anwendungsbezogenen Absatzrisiken durch die produktstrategische Ausrichtung unserer Entwicklungsaktivitäten und durch Kooperationen. Daher verfolgen wir die Strategie, neue Kunden zu akquirieren und das Geschäft mit diesen sukzessive auszubauen. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf der Region Asien. Hinsichtlich der regionalen und branchenbezogenen Verteilung unserer Kunden sind wir für die Zukunft sehr diversifiziert aufgestellt und beliefern in den verschiedenen Anwendungsbereichen die marktführenden Hersteller.
Auf Marktschwankungen reagieren wir durch ein aktives Management der Aufträge, Vorräte und Bestände. Mit dem im Berichtsjahr eingeleiteten, bereichsübergreifenden Effizienzprogramm »Transform for Growth«, das auf die Steigerung unserer Effizienz und Flexibilität abzielt, steuern wir negativen Auswirkungen externer Risiken konsequent entgegen. Weiterführende Informationen siehe »Transform for Growth«, S. 25.
Trotz bestehender Gegenmaßnahmen können die extern verursachten Risiken jedoch nicht vollständig beherrscht werden. Die konjunkturellen Risiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Ziele im Geschäftsjahr 2021 stufen wir nach Maßnahmen weiterhin als »mittel« ein.
Ausgehend von der Zielsetzung, die Kunden- und Produktbasis zu erweitern, liegt unser strategischer Fokus auf regionalen Wachstumsinitiativen, mit Schwerpunkt auf China, sowie der Weiterentwicklung unserer Produktpalette und der damit einhergehenden Elektrifizierung. Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 ff.
Durch Kooperationen mit SANY, BEINEI und HORIZON stärken wir unser Motoren- und Servicegeschäft in China. Damit ergeben sich primär Chancen und Wachstumsmöglichkeiten durch neue Kundenbeziehungen, Produktionsstätten und Servicepartner. Gleichzeitig ist jede Investition aber auch mit Risiken verbunden – der Zielmarkt könnte sich nicht wie erwartet entwickeln, die Einführung neuer Emissionsstufen könnte sich verschieben und es könnte zu Verzögerungen beziehungsweise Mehrkosten bei der Realisierung der Projekte kommen.
Im Rahmen der E-DEUTZ-Strategie wird das bestehende Technologieportfolio mit elektrischen und hybriden Antriebssystemen ergänzt. Diese strategische Ausrichtung eröffnet dem DEUTZ-Konzern zahlreiche Chancen, ist naturgemäß aber ebenfalls mit Risiken verbunden. Neue Produktentwicklungen könnten eventuell nicht die erwartete Kundenresonanz hervorrufen beziehungsweise nicht mit Konkurrenzprodukten mithalten und auch hier könnten sich die Märkte und Preise nicht wie erwartet entwickeln.
Derartigen Gefahren begegnen wir unter anderem mit einer genauen Analyse der Trends in den für uns relevanten Märkten, auch unter Einbeziehung externer Marktforschungsanalysen. Zudem gehen wir enge Kooperationen mit Großkunden in den Zielmärkten ein. Im Rahmen unserer China-Strategie arbeiten wir mit marktführenden Partnern zusammen. Zur Stärkung unseres profitablen Servicegeschäfts haben wir im Oktober 2020 die DEUTZ Austria GmbH, die Motorcenter Austria GmbH und die Pro Motor Servis CZ s.r.o. erworben, die im Bereich Vertrieb und Wartung von Dieselmotoren in Österreich, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn tätig sind und uns dort den direkten Marktzugang ermöglichen.
Unsere strategischen Projekte unterziehen wir einem engen Monitoring, um auf Veränderungen sofort reagieren zu können.
Nach Berücksichtigung der Maßnahmen stufen wir die strategischen Risiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2021 als »niedrig« ein.
Beschaffungsrisiken Lieferengpässe auf Seiten unserer Lieferanten können bei fehlenden Ausweichmöglichkeiten in Produktionsstillständen und eigenen Lieferverzögerungen resultieren und in der Folge zu negativen Auswirkungen auf das Ergebnis führen. In Bezug auf die Sicherstellung der Lieferversorgung sehen wir neben der Corona-Pandemie und dem Brexit auch mögliche Versorgungsengpässe auf unserer Zuliefererseite, zum Beispiel aufgrund der derzeitigen weltweiten Lieferprobleme im Halbleiterbereich. Darüber hinaus sehen wir die allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen und den damit zusammenhängenden Paradigmenwechsel innerhalb der Automobilbranche als Risiko an. Damit verbundene Standortschließungen und Produktabkündigungen könnten Auswirkungen auf die Zulieferkette haben. Weiterhin können aktuell stetig steigende Wiederbeschaffungszeiten von Zukaufteilen sowie Engpässe bei den Frachtkapazitäten zu höheren Logistikkosten führen und unser Ergebnis belasten.
Wir begegnen diesen Risiken zum einen mit einem intensiven Lieferantenmanagement und zum anderen durch eine laufende Marktbeobachtung.
Unsere Beschaffungsstrategie im Hinblick auf strategische Komponenten und versorgungskritische Bauteile stützt sich im Wesentlichen auf drei Säulen: erstens auf langfristig angelegte Lieferantenbeziehungen und Lieferverträge, zweitens auf einen verstärkten Aufbau voneinander unabhängiger Zweitlieferanten und drittens, im Bedarfsfall, auf die Absicherung über Stützfertigung beziehungsweise Eigenfertigung. Diese Maßnahmen minimieren die Beschaffungsrisiken und sichern die erforderlichen Kapazitäten ab.
Nach Berücksichtigung der Maßnahmen stufen wir die Beschaffungsrisiken im Hinblick auf die Erreichung unserer Finanz- und Ertragsziele im Geschäftsjahr 2021 als »mittel« ein.
Produktionsrisiken Auslastungsschwankungen in der Produktion als negative Folge der Konjunkturabhängigkeit unseres Geschäftsmodells können sich ebenso wie Produktionsverzögerungen aufgrund möglicher Ausfälle von Produktionsmitteln und Einschränkungen durch die Corona-Pandemie negativ auf unsere Profitabilität auswirken.
Zur Vermeidung insbesondere von Produktionsausfällen infolge der Corona-Pandemie haben wir ein umfangreiches Sicherheitskonzept erarbeitet. Neben Regelungen zum Einhalten des Mindestabstands oder dem Tragen von Mund-Nase-Schutzmasken auf dem gesamten Betriebsgelände umfasst dieses beispielsweise erhöhte Reinigungszyklen, das Zurverfügungstellen von Handdesinfektion in Eingangsbereichen, Sanitäreinrichtungen und Gemeinschaftsräumen sowie – angepasst an den aktuellen Pandemie-Verlauf – Temperaturmessungen bei Betreten des Betriebsgeländes. Im Rahmen einer speziellen Gefährdungsbeurteilung wurden zudem alle Arbeitsplätze begangen und geeignete Schutzmaßnahmen wie etwa die Installation von Abtrennungen zwischen einzelnen Arbeitsplätzen abgeleitet. Insbesondere solchen Mitarbeitern, die in den administrativen Bereichen tätig sind, wurde zudem die Möglichkeit des mobilen Arbeitens eingeräumt bzw. nahegelegt und verstärkt auf die Möglichkeit virtueller Meetings gesetzt, um dadurch die Kontakte am Arbeitsplatz zu reduzieren und so die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
Um Fehlplanungen und -investitionen zu vermeiden, werden die erforderlichen Produktionskapazitäten regelmäßig überprüft und auf verschiedenen Zeitebenen abgestimmt: mehrjährig im Rahmen der jährlich erstellten Mittelfristplanung und für das folgende Geschäftsjahr im Rahmen der Budgetplanung, die dann vierteljährlich für das laufende Geschäftsjahr aktualisiert wird. Monatliche Bauprogrammsitzungen und Kapazitätsplanungen stellen sicher, dass unsere Kapazitäten an die Auftragslage angepasst werden. Zur Erhöhung der Flexibilität nutzen wir bei Bedarf verstärkt das Instrument der Leiharbeit.
Nach Berücksichtigung der Maßnahmen zur Vermeidung oder Minimierung der Risiken sehen wir das Ausmaß der Produktionsrisiken hinsichtlich unserer Finanz- und Ertragsziele weiterhin als »niedrig« an.
Qualitätsrisiken Der DEUTZ-Konzern ist Haftungs- und Gewährleistungsrisiken ausgesetzt, die unter anderem durch Verzögerungen im Serienanlauf auftreten können. Potenzielle Gewährleistungsfälle und Schadenersatzansprüche können einen negativen Effekt auf die Finanz- und Ertragslage haben.
Zur Qualitätssicherung verfügen wir in allen Werken und relevanten Unternehmensbereichen über dezentrale Qualitätsabteilungen. Hier werden Fehlerquellen systematisch analysiert, eigene Produktionsprozesse optimiert, Serienanläufe abgesichert und Gewährleistungsrisiken reduziert. Ein zentrales Qualitätsmanagement sorgt für einheitliche Prozesse und Methoden sowie regelmäßige Auditierungen. Darüber hinaus hat DEUTZ einheitliche Standards für die Lieferantenauswahl festgelegt und verbessert in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten kontinuierlich die Qualität der angelieferten Teile.
Der hohen technischen Komplexität der Motoren und den stetig steigenden Qualitätsansprüchen unserer Kunden werden wir des Weiteren durch regelmäßige Zertifizierungsaudits und zusätzliche Qualitätsinitiativen gerecht.
Durch die Bildung von Rückstellungen haben wir für Gewährleistungsthemen bilanziell ausreichend Vorsorge getroffen. Darüberhinausgehende Qualitätsrisiken, die sich negativ auf unsere Finanz- und Ertragsziele auswirken können, stufen wir für das Geschäftsjahr 2021 nach Berücksichtigung der getroffenen Vorkehrungen unverändert als »niedrig« ein.
Cyber-Risiken Wir sind ein technologieorientiertes Unternehmen mit einer hohen Forschungs- und Entwicklungsintensität. Die fortlaufende Entwicklung alternativer Antriebslösungen einhergehend mit unserer Elektrifizierungsstrategie sehen wir für uns als Wettbewerbsvorteil, der die Basis unseres langfristigen Erfolgs bilden soll. Allerdings besteht das Risiko, dass streng vertrauliche Informationen, insbesondere im Hinblick auf neue technologische Erkenntnisse oder Partnerschaften im Forschungs- und Entwicklungsbereich, unberechtigterweise zu unseren Konkurrenten gelangen. Neben dem Verlust vertraulicher Informationen ist auch ein unberechtigter Abfluss von Kapital auf Grundlage gefälschter Dokumente denkbar. Zudem könnten sich technische Fehler oder Ausfälle unserer IT-Systeme negativ auf unsere Marktposition sowie auf unsere Finanzund Ertragslage auswirken. Schließlich könnte dies auch mit einem Imageverlust einhergehen.
Zum Schutz vor Cyber-Risiken haben wir eine Reihe von Maßnahmen implementiert. Neben regelmäßigen Sicherheitstrainings für Mitarbeiter gehören hierzu auch Sicherheitsmaßnahmen hinsichtlich der IT-Hardware sowie dem Management festgelegter IT-Sicherheitsleitlinien. Unter Beachtung der getroffenen Vorkehrungen stufen wir die Risiken weiterhin als »niedrig« ein.
Rechts- und Compliance-Risiken DEUTZ ist als international agierender Konzern einer Vielzahl an steuerlichen, wettbewerbsund patentrechtlichen sowie sonstigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten sowie mögliche rechtliche Verstöße werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang rechtlicher Streitigkeiten und Verfahren ist allerdings ungewiss, so dass über die getroffene bilanzielle Vorsorge hinaus noch weitere Risiken bestehen, die eine negative Auswirkung auf die Finanz- und Ertragsziele haben können.
Unternehmensweite Standards – wie allgemeine Geschäftsbedingungen, Vertragsmuster für verschiedene Anwendungsfälle der Ausführungsbestimmungen in Form von Organisationsrichtlinien – werden laufend weiterentwickelt und verringern neue rechtliche Risiken für DEUTZ. Bei Projekten und Vertragsabschlüssen, die sich außerhalb der für das Tagesgeschäft entwickelten Standards bewegen, ziehen wir regelmäßig die Rechtsabteilung und auch externe Anwälte zu Rate.
Ausgehend von der derzeitigen Entwicklung bei laufenden Verfahren stufen wir die rechtlichen Risiken unter Berücksichtigung der getroffenen Maßnahmen zur Risikovermeidung beziehungsweise -minimierung als »gering« (Vorjahr: mittel) ein.
Auf Basis unseres Risikomanagementsystems identifizieren und bewerten wir permanent wesentliche Risiken. Durch geeignete Maßnahmen werden diese gesteuert und so weit wie möglich beherrscht. Die Entwicklung wesentlicher Risiken wird auf Konzernebene regelmäßig verfolgt. Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Andere Risikofaktoren haben sich gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig verändert.
Angesichts der getroffenen Vorkehrungen und unserer Stellung im Markt sind wir davon überzeugt, die bestehenden Risiken beherrschen und die daraus resultierenden Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können.
Das Risikomanagementsystem ist als Teilbereich des internen Kontrollsystems eng mit diesem verknüpft. Während beim Risikomanagementsystem der Schwerpunkt der Betrachtung auf der Identifikation, Analyse, Bewertung, Kommunikation und Steuerung der Risiken liegt, regelt das interne Kontrollsystem (IKS) die Vermeidung oder Einschränkung von Risiken durch prozessintegrierte Überwachungsmaßnahmen (organisatorische und technische Sicherungsmaßnahmen und Kontrollen).
Der Vorstand verantwortet die Einrichtung, Überwachung und Weiterentwicklung sowie die Sicherstellung der Wirksamkeit des IKS. Ein sachgerecht gestaltetes IKS kann jedoch nur eine relative und keine absolute Sicherheit geben, wenn es um die Vermeidung von wesentlichen Fehlaussagen beziehungsweise das Erreichen von Zielen geht.
Ziel des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ist es sicherzustellen, dass die Rechnungslegung einheitlich und im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben, den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung sowie den internen Richtlinien erfolgt. Der Rechnungslegungsprozess selbst beinhaltet diejenigen Teile der operativen Prozesse, die die Werteflüsse der finanziellen Berichterstattung beinhalten, den Prozess der Konzernabschlusserstellung sowie die Informationsquellen und -prozesse, aus denen die wesentlichen Angaben zum Konzernabschluss abgeleitet werden.
Um eine ordnungsgemäße und einheitliche Konzernrechnungslegung sicherzustellen, gelten die Grundprinzipien Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip und IT-Zugriffsbeschränkungen zur Vermeidung von unberechtigten Datenzugriffen auf rechnungslegungsrelevante Inhalte. Zudem existieren schriftlich festgelegte Arbeitsanweisungen und hier insbesondere die Konzernbilanzierungsrichtlinie, die regelmäßig zentral aktualisiert und konzernweit kommuniziert wird. Für die Einhaltung der Richtlinie ist das berichtende Unternehmen verantwortlich, wobei die berichteten Daten im Konzernrechnungswesen von DEUTZ im Rahmen der Erstellung von Monatsabschlüssen laufend im Hinblick auf deren Plausibilität hinterfragt werden. Die Berichterstattung an die Konzernzentrale erfolgt durch ein konzernweit implementiertes einheitliches Berichtstool. Weitere Kontrollmaßnahmen, die Risiken in den wesentlichen Prozessen abdecken und somit ein verlässliches Rechnungs- und Berichtswesen gewährleisten, werden in der Regel dezentral in den Fachabteilungen ausgestaltet. Wenn nötig, setzen wir externe Dienstleister ein, wie beispielsweise unabhängige Gutachter für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen. Das Konzernrechnungswesen stellt sicher, dass diese Anforderungen konzernweit einheitlich eingehalten werden.
Rechnungslegungsrelevante Informationen werden kontinuierlich mit dem Leiter Finanzen & Controlling und dem Compliance Officer ausgetauscht sowie in regelmäßig stattfindenden Besprechungen an den Finanzvorstand kommuniziert.
Neben dem Jahres- und Konzernabschluss befasst sich der vom Aufsichtsrat gebildete Prüfungsausschuss regelmäßig mit der Quartalsberichterstattung. Die Überwachungsfunktion des Prüfungsausschusses umfasst neben dem Rechnungslegungsprozess selbst auch die Wirksamkeit des vom Vorstand eingerichteten IKS.
Die IKS-Koordinatorin der DEUTZ AG verantwortet die fortlaufende Weiterentwicklung des internen Kontrollsystems. Dabei werden unter anderem relevante Geschäftsprozesse hinsichtlich potenzieller Risiken analysiert bzw. bewertet, die dokumentierte Nachweisführung des IKS überprüft und gleichzeitig die Ausgestaltung von Prozesskontrollen in Bezug auf Aktualität und Angemessenheit sichergestellt. Der Status des IKS wird dem Vorstand und dem Prüfungsausschuss regelmäßig vorgestellt.
Die interne Revision erstellt einen risikoorientierten Prüfungsplan und prüft, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen und konzerninternen Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem des Konzerns eingehalten werden. Im Rahmen ihrer Überwachungsfunktion prüft sie zudem die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit der internen Kontrollen. Die Ergebnisse dieser Prüfungen werden direkt an den Vorstand berichtet und ermöglichen die Beseitigung festgestellter Mängel sowie die fortlaufende Weiterentwicklung des IKS.
CHANCENBERICHT
In dem dynamischen Marktumfeld, in dem der DEUTZ-Konzern operiert, bestehen neben den genannten Risikofaktoren, die sich negativ auf die Erreichung der Geschäftsziele auswirken können, gleichzeitig auch Chancen, die einen positiven Effekt auf die Ziele des Konzerns für das Jahr 2021 und darüber hinaus haben können. Derartige Chancen zu erkennen und zu steuern obliegt den einzelnen operativen Bereichen des Konzerns. Eine zentrale Erhebung und Bewertung von Chancen – analog zum Risikomanagement – erfolgte im Berichtsjahr nicht, ist jedoch für die Zukunft geplant.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die nachfolgend dargestellten Chancen auf das Geschäftsjahr 2021 und betreffen die Segmente DCE und DCS.
Wachstumsstrategie Im Rahmen unserer übergeordneten Wachstumsstrategie fokussieren wir uns auf drei Kernelemente: regionale Wachstumsinitiativen mit Fokus auf China, den Ausbau unseres E-DEUTZ-Geschäfts mit der Einführung erster Produkte sowie den Ausbau des margenstarken Servicegeschäfts.
Durch die Umsetzung unserer China-Strategie können wir stärker an der Entwicklung dieses beständig wachsenden Marktes partizipieren und im Zuge von Marktanteilsgewinnen unseren Absatz und das Ergebnis steigern. Über das Joint Venture mit SANY sowie Kooperationen mit HORIZON und BEINEI werden wir über ein lokales Produktions- und Servicenetzwerk in China verfügen.
Weiterhin wollen wir das margenstarke Servicegeschäft deutlich ausbauen. Wachstumspotenziale liegen insbesondere in neuen Serviceprodukten, speziell digitalen Angeboten, der Ausweitung des eigenen weltweiten Servicenetzes und der Übernahme von Händlern. Mit Blick auf die Digitalisierung des Servicegeschäfts ergeben sich Chancen vor allem aus neuen Vertriebskanälen wie dem Online-Teileshop oder digitalen Tools wie dem DEUTZ Advanced Service-Tool, dem digitalen Service- und Reparatur-Checkheft oder dem Condition Monitoring. Dadurch können in einem Service- oder Reparaturfall die Ausfallzeiten unserer Motoren reduziert werden, was zu einer höherer Kundenbindung und -zufriedenheit sowie potenziell zu weiteren Effizienzsteigerungen führt. Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 ff.
Marktchancen Unsere Planung für das laufende Geschäftsjahr antizipiert ein weiterhin von der Corona-Pandemie konjunkturell herausforderndes Umfeld. Sollte sich das Marktumfeld im Jahresverlauf aufhellen, würden sich daraus Wachstumschancen ergeben.
Forschung und Entwicklung Sich stetig verschärfende Emissionsvorschriften sowie der allgemeine technologische Fortschritt stellen unsere gesamte Branche vor große Herausforderungen. Durch unsere langjährige Erfahrung und intensive Forschungsund Entwicklungsaktivitäten im Bereich zukunftsorientierter Antriebssysteme sehen wir uns als einen der Innovationsführer. Gleichzeitig entwickeln wir unsere Motoren dahingehend weiter, dass sie auf Basis nachhaltiger, synthetischer Kraftstoffe und Wasserstoff angetrieben werden können, denn es ist davon auszugehen, dass der Verbrennungsmotor in mobilen Arbeitsmaschinen in den kommenden Jahren unverändert eine dominierende Rolle einnimmt.
Auch durch Kooperationen, wie beispielsweise mit John Deere Power Systems oder zwischen Torqeedo und dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen AG, werden wir unsere Wettbewerbsposition weiter stärken. Im Rahmen von Entwicklungspartnerschaften beteiligen wir uns darüber hinaus an der Entwicklung alternativer Antriebe für den Einsatz von Wasserstoff oder E-Fuels. Weiterführende Informationen siehe Forschung und Entwicklung, S.28 ff.
Neue Trends Angesichts der anhaltenden Klimadebatte wird die Notwendigkeit alternativer Antriebslösungen zunehmend größer. Wir sind davon überzeugt, dass die Dieseltechnologie im Off-Highway-Bereich noch über lange Zeit die führende Antriebsart sein wird. Allerdings führt die Diskussion und unser Know-how im Bereich elektrifizierter Antriebslösungen dazu, dass potenzielle Kunden, die bis dato in eigene Dieselentwicklung investiert haben, eine größere Bereitschaft zeigen, stattdessen mit uns an der Entwicklung alternativer Antriebslösungen zu arbeiten. Dies stellt für uns eine große Chance dar. Die Diskussion um die Mobilität der Zukunft eröffnet uns insgesamt gute Möglichkeiten für neue, innovative Ansätze, die wir vor allem im Rahmen unserer E-DEUTZ-Strategie verfolgen. Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 ff. sowie Forschung und Entwicklung, S. 28 ff.
Mit unserem modularen Produktbaukasten-System ermöglichen wir unseren Kunden zudem das für sie jeweils passende Antriebssystem auf Basis vorgegebener Parameter wie Anwendungssegment, Leistung, Emissionsverhalten und technischer Basis individuell zu konfigurieren. Damit können wir maßgeschneiderte Lösungen liefern, die CO2 -Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Gesamtkosten gleichermaßen senken und ermöglichen gleichzeitig eine schnelle und flexible Reaktion auf technologische Entwicklungen und veränderte Marktbedingungen. Dies beinhaltet die Chance, zukünftig in stärkerem Maße neue Märkte und Kundengruppen zu erschließen.
Im Rahmen seiner letzten Prognose hat der Internationale Währungsfonds (IWF)1 seine Erwartungen für die Jahre 2021 und 2022 noch einmal moderat nach oben korrigiert, wobei insgesamt auch weiterhin mit einer nachhaltigen Erholung der Weltwirtschaft gerechnet wird. Diverse Zulassungen von Impfstoffen sollten im Jahresverlauf dazu führen, dass kontaktintensive Aktivitäten wieder zunehmen und zu einer Belebung der allgemeinen Nachfrage führen. So wird davon ausgegangen, dass der Welthandel mit Blick auf 2021 um rund 8% und in 2022 um weitere rund 6% im Vorjahresvergleich zunehmen wird.
Analog zum prognostizierten Wachstum des Welthandels wird ebenfalls eine deutliche Erholung der Rohstoffpreise erwartet. Trotz dieser Entwicklung dürfte sich unter der Annahme, dass die Notenbanken an ihrer aktuellen Geldpolitik festhalten werden, die Inflation nach Einschätzung des IWF mit 1,5% auf einem moderaten Niveau bewegen. Somit sollten die Unternehmen in den kommenden beiden Jahren weiterhin Kapital zu attraktiven Konditionen zur Verfügung gestellt bekommen.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass sich die entwickelten Volkswirtschaften vor dem Hintergrund der früheren Impfstoffverfügbarkeit vergleichsweise schneller erholen werden als die Schwellenländer. Die Ausnahme dabei bleibt China, das aufgrund effektiver Quarantänemaßnahmen, hoher staatlicher Investitionsbereitschaft und der nötigen Zentralbankliquidität weiter die globale Wachstumslokomotive sein dürfte.
Veränderung in % im Vergleich zum Vorjahr
| 2021 | 2022 | |
|---|---|---|
| Global | 5,5 | 4,2 |
| Entwickelte Volkswirtschaften | 4,3 | 3,1 |
| €-Raum | 4,2 | 3,6 |
| Deutschland | 3,5 | 3,1 |
| USA | 5,1 | 2,5 |
| Schwellenländer | 6,3 | 5,0 |
| China | 8,1 | 5,6 |
1 IWF, World Economic Outlook Update, Januar 2021.
Auf Basis aktuell verfügbarer Daten werden sich die für DEUTZ relevanten Abnehmerbranchen für Dieselmotoren im Jahr 2021 unserer Einschätzung nach recht einheitlich entwickeln. Es wird erwartet, dass sich die Märkte von den durch die Corona-Pandemie verursachten drastischen Absatzeinbrüchen in Europa und Nordamerika im Jahr 2020 in den nächsten Jahren schrittweise erholen werden. In China sind aufgrund des harten Lockdowns zu Beginn des Jahres 2020 gravierende Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung in den Abnehmerbranchen ausgeblieben. In den übrigen Ländern Asiens, speziell in Korea und Japan, ist mit einem ähnlichen Trend wie in Europa und Nordamerika zu rechnen. Somit wird sich insgesamt wohl ein nur moderates Wachstum im Jahr 2021 einstellen.
1 IWF, World Economic Outlook Update, Januar 2021
Im Bereich Baumaschinen ist mit einer insgesamt positiven Nachfrage zu rechnen. Neben einer wieder anziehenden Konjunktur vor allem im Wohnungsbau wird auch ein sich auflösender Investitionsstau bei staatlichen Projekten in Europa und Nordamerika für einen Nachfrageanstieg sorgen. Auch in China wird der Bausektor als Hauptsäule des chinesischen Wirtschaftswachstums zu einer anhaltenden Nachfrage nach Baumaschinen beitragen, wenn auch mit voraussichtlich geringeren Wachstumsraten als in den Vorjahren.
Die Nachfrage nach Material-Handling-Anwendungen, insbesondere Gabelstapler, Hebebühnen und Telehandler, dürfte in den Regionen insgesamt positiv ausfallen. Mit Blick auf Europa und Nordamerika wird der Nachfrageanstieg insbesondere von den Investitionen der Vermietungsgesellschaften in ihre Flotten getrieben sein. Nachdem im Jahr 2020 die Investitionen zum Teil um bis zu 60% gekürzt worden sind, gibt es aktuell erste Indikationen, dass die Investitionen ab dem Jahr 2021 wieder schrittweise auf das gleiche Niveau wie in den Jahren vor der Corona-Krise zurückkehren werden.
Die Marktlage in der Landtechnik bleibt unserer Einschätzung nach uneinheitlich, da die Marktstrukturen in den Hauptabnehmermärkten sehr unterschiedlich sind. In Europa und Nordamerika, deren Agrarwirtschaften durch eher leistungsstarke Maschinen geprägt sind, ist mit einem niedrigen, aber positiven Wachstum zu rechnen. Die negative Absatzprognose für China ist darauf zurückzuführen, dass die rückläufigen Absätze im Segment der für die chinesische Agrarwirtschaft charakteristischen Walk-behind-Traktoren deutlich höher sein dürften als die Zuwächse im Segment der leistungsstärkeren Traktoren, die aufgrund der eingeleiteten Agrarreformen vermehrt nachgefragt werden.
Veränderung der Absatzvolumina in % im Vergleich zum Vorjahr
| Europa Nordamerika | China | ||
|---|---|---|---|
| Baumaschinen | 0 – +5 | +5 – +10 | 0 – +10 |
| Material Handling | 0 – +5 | +5 – +10 | 0 – +10 |
| Landtechnik | 0 – +5 | +5 – +10 | -5 – 0 |
1 Power Systems Research, "OE Link Update Bulletin - Q4 2020", Januar 2021. VDMA/Agrievolution, "Business & Market Development for Agri Machinery World", Februar 2021.
Nachdem sich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2020 eine allmähliche Erholung innerhalb relevanter Abnehmerbranchen abzeichnete und zu einer deutlich verbesserten Geschäftsentwicklung im Vorquartalsvergleich führte, gehen wir derzeit davon aus, dass sich dieser Trend in 2021 weiter fortsetzen und die kundenseitige Investitionsbereitschaft sukzessive zunehmen wird. Damit einhergehend erwarten wir im laufenden Geschäftsjahr eine im Vergleich zum Vorjahr insgesamt positive Geschäftsentwicklung. Grundsätzlich ist jedoch zu berücksichtigen, dass es eines längeren Zeitraums bedürfen wird, um das Vorkrisenniveau wieder zu erreichen.
Die Corona-Pandemie ist naturgemäß mit Unsicherheiten behaftet. Aus diesem Grund können ihr Verlauf sowie die damit einhergehenden Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und in der Folge auf unsere Geschäftsentwicklung grundsätzlich nicht vorhergesehen werden. Gleichzeitig ist ebenfalls nicht definitiv vorhersehbar, in welchem Tempo die Erholung erfolgen wird. Die nachfolgend dargestellte Geschäftsprognose wurde auf Basis des Kenntnisstands von Ende Februar 2021 abgegeben.
Auf Basis vorstehender Annahmen im Hinblick auf die prognostizierte Entwicklung der globalen Wirtschaft bzw. relevanter Abnehmerbranchen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2021 mit einem Absatz von mindestens 130.000 DEUTZ-Motoren1 , der zu einem Umsatzanstieg auf mindestens 1,40 Mrd. € führen soll. Für den Umsatzanteil des margenstarken Servicegeschäfts rechnen wir weiterhin mit einem Anstieg auf rund 400 Mio. €.
Entsprechend der zuvor genannten Absatz- und Umsatzentwicklung sollte die EBIT-Rendite vor Sondereffekten im Geschäftsjahr 2021 mindestens ausgeglichen sein.
In der Segmentbetrachtung gehen wir davon aus, dass sich die Ergebnisentwicklung in allen Segmenten verbessern wird – bei einer relativen Betrachtung überproportional in den Segmenten DEUTZ Compact Engines und Sonstiges.
Positive Sondereffekte könnten sich im laufenden Geschäftsjahr durch die Zahlung der finalen Kaufpreisrate aus der Veräußerung des Standorts Köln-Deutz ergeben. Die Höhe und der Zeitpunkt
1 Ohne elektrische Bootsantriebe der DEUTZ-Tochtergesellschaft Torqeedo.
dieser Zahlung sind jedoch von der Beschlussfassung der Stadt Köln über das Inkrafttreten des Bebauungsplans für das Areal abhängig und stehen insofern nicht genau fest. Aus heutiger Sicht rechnen wir mit einer variablen Zahlung in der Größenordnung von rund 60 Mio. €.
Auf Basis der operativen Ergebniserwartung ist für das laufende Geschäftsjahr 2021 mit einem ebenfalls mindestens ausgeglichenen Return on Capital Employed (ROCE) vor Sondereffekten zu rechnen.
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die sich im Wesentlichen durch die fortlaufende Weiterentwicklung unseres Produktportfolios sowie der Umsetzung unserer E-DEUTZ-Strategie ergeben werden, dürften sich nach Erstattungen im laufenden Geschäftsjahr in einer Größenordnung von 65 bis 75 Mio. € bewegen.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwarten wir Investitionen (nach Zuschüssen) in der Größenordnung von 75 bis 85 Mio. €, die insbesondere dem Segment DEUTZ Compact Engines zuzuordnen sind.
Wir rechnen für 2021 mit einer durchschnittlichen Working-Capital-Quote von rund 20 bis 21 %, auch weil wir im derzeitigen Marktumfeld weiterhin höhere Sicherheitsbestände bei Bauteilen halten werden.
Der erwartete Aufschwung dürfte zu einer deutlichen Erhöhung des Working-Capital-Bedarfs bis zum Jahresende führen. Darüber hinaus wird das Restrukturierungsprogramm zu Liquiditätsabflüssen führen. Daher erwarten wir trotz der voraussichtlichen Zahlung der letzten Kaufpreisrate für den Grundstücksverkauf unseres früheren Standorts Köln-Deutz, dass sich der Free Cashflow auf einen niedrigen bis mittleren zweistelligen negativen Millionen-Euro-Betrag belaufen wird.
Die Eigenkapitalquote soll auch weiterhin deutlich über 40 % liegen.
Rohstoffpreise 2021 Nachdem die Rohstoffpreise zum Ende des Berichtsjahres angezogen hatten, ist auch für das erste Quartal 2021 von einem weiteren Anstieg auszugehen. Dazu trägt insbesondere die Angebotsverknappung bei gleichzeitig anziehender Nachfrage aus China bei. Aufgrund hoher Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie sowie der Auswirkungen des Ausgangs der US-Wahlen auf die Weltwirtschaft ist für das das Geschäftsjahr 2021 eine erhöhte Volatilität der Rohstoffpreise zu erwarten.
Beschäftigungsniveau Im Zuge der Umsetzung des bereichsübergreifenden Effizienzprogramms »Transform for Growth« hat DEUTZ im Berichtsjahr 2020 einen konzernweit substanziellen Stellenabbau initiiert, der auf eine deutliche Reduzierung der Personalkosten abzielt. Um den geplanten Abbau möglichst sozialverträglich zu gestalten, wurde unter anderem ein Freiwilligenprogramm für die deutschen Standorte mit Laufzeit vom 1. September 2020 bis 31. März 2021 aufgesetzt, über das insgesamt bis zu 350 Mitarbeiter abgebaut werden sollen. Zum 26. Februar 2021 haben insgesamt 273 Mitarbeiter das Freiwilligenprogramm angenommen. Weiterführende Informationen siehe »Transform for Growth«, S. 25.
Weiterhin sollen kurzfristige Beschäftigungsspitzen infolge außerplanmäßiger Anstiege des Produktionsvolumens über die Möglichkeit flexibler Beschäftigungsverhältnisse im Sinne von befristeten Arbeitsverträgen und der Arbeitnehmerüberlassung gesteuert werden.
Ergänzungstarifvertrag Mitte Dezember 2020 haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband auf einen auf drei Jahre befristeten Ergänzungstarifvertrag geeinigt. Dieser sieht neben einer Beschäftigungs- und Standortsicherung für die Betriebe in Köln, Herschbach und Ulm Mitarbeiterbeiträge zur Standortsicherung wie etwa eine unentgeltliche Erhöhung der Arbeitszeit für den Zeitraum der Vertragslaufzeit vor. Weiterführende Informationen
siehe »Transform for Growth«, S. 25.
1 Investitionen in Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten aus Leasingverträgen) und immaterielle Vermögenswerte ohne Aktivierung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen.
2 Bei Forschungs- und Entwicklungsausgaben handelt es sich um tatsächliche Ausgaben für F&E-Projekte. Diese unterscheiden sich von den Forschungs- und Entwicklungskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung im Wesentlichen dahingehend, dass aktivierungspflichtige Entwicklungskosten abgezogen und Abschreibungen auf fertiggestellte Entwicklungsprojekte hinzugerechnet werden.
Trotz coronabedingter Unsicherheiten im Hinblick auf die Dynamik der weltwirtschaftlichen Erholung bestätigt DEUTZ seinen aktuellen Ausblick für 2023/2024, der eine Umsatzsteigerung auf bis dahin mehr als 2,0 Mrd. € einhergehend mit einer EBIT-Rendite vor Sondereffekten in der Bandbreite von 7 bis 8% in Aussicht stellt. Infolge der gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte das Unternehmen Ende November 2020 den Zeithorizont von 2022 auf 2023/24 angepasst.
Wesentliche Wachstumstreiber werden neben der technologieoffenen Weiterentwicklung unseres Portfolios nach wie vor die fortlaufende Internationalisierung sowie der Ausbau des margenstarken Servicegeschäfts sein. Mit Blick auf die Profitabilität soll die Ergebnisentwicklung zudem durch das Anfang 2020 eingeleitete Effizienzprogramm beziehungsweise dessen Maßnahmen zur Kostenoptimierung bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz zusätzlich abgesichert werden.
Im Zuge der Anpassung des ursprünglichen Ausblicks für 2022 hat DEUTZ auch das im Rahmen seiner E-DEUTZ-Strategie in 2018 für 2022 festgelegte Ziel eines Anteils elektrifizierter Antriebssysteme am Konzernumsatz in Höhe von 5 bis 10% angepasst. So ist mit der Zielerreichung, insbesondere vor dem Hintergrund der coronabedingten Verschiebung diverser Elektrifizierungsprojekte, ebenfalls erst in 2023/2024 zu rechnen.
Weiterführende Informationen siehe Strategie und Ziele, S. 22 ff. sowie »Transform for Growth«, S. 25.
Disclaimer Dieser Lagebericht enthält bestimmte Aussagen über zukünftige Ereignisse und Entwicklungen sowie Angaben und Einschätzungen der Gesellschaft. Solche in die Zukunft gerichteten Aussagen beinhalten bekannte und unbekannte Risiken, Ungewissheiten und andere Faktoren, die dazu führen können, dass die tatsächlichen zukünftigen Leistungen, Entwicklungen und Ergebnisse der Gesellschaft oder der für die Gesellschaft wesentlichen Branchen wesentlich (insbesondere in negativer Hinsicht) von denjenigen abweichen, die in diesen Aussagen ausdrücklich oder implizit angenommen werden. Eine Gewähr kann folglich für die zukunftsgerichteten Aussagen in diesem Lagebericht nicht übernommen werden.
Geltungsbereich und Berichtszeitraum Der vorliegende Zusammengefasste Gesonderte Nichtfinanzielle Bericht gem. §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB (im Folgenden »Nichtfinanzieller Bericht«) fasst die Berichte der DEUTZ AG als Muttergesellschaft und des DEUTZ-Konzerns zusammen. Soweit nicht anders angegeben, gelten alle quantitativen und qualitativen Aussagen für den gesamten Konzern (im Folgenden »DEUTZ«). Solche Angaben, die sich nur auf die DEUTZ AG beziehen, sind im nachfolgenden Bericht entsprechend gekennzeichnet. Der Berichtszeitraum bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2020 bzw. den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020.
Berichtsinhalt und Rahmenwerk In Übereinstimmung mit §§ 315c in Verbindung mit 289c bis 289e HGB fasst der vorliegende Nichtfinanzielle Bericht diejenigen Themen zusammen, die als Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse im Hinblick auf Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange, die Achtung der Menschenrechte sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung als wesentlich identifiziert wurden. Die Berichterstattung orientiert sich inhaltlich in Teilen an den zugrundeliegenden Aspekten bestimmter Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex und dabei insbesondere an den Kriterien 1 (Strategie), 2 (Wesentlichkeit), 3 (Ziele), 5 (Verantwortlichkeit), 6 (Regeln und Prozesse), 7 (Kontrolle), 13 (klimarelevante Emissionen), 14 (Arbeitnehmerrechte), 17 (Menschenrechte), 18 (Gemeinwesen) sowie 20 (Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten). Weiterführende Informationen siehe Wesentlichkeitsanalyse, S. 72 f.
Für weiterführende Informationen wird stellenweise auf andere Teile dieses Geschäftsberichts verwiesen. Verweise auf Angaben außerhalb des Konzernabschlusses und des Jahresabschlusses der DEUTZ AG sowie des Zusammengefassten Lageberichts für das Berichtsjahr 2020 sind nicht Bestandteil des Nichtfinanziellen Berichts.
Inwiefern sich der Ausbruch der Corona-Pandemie im Berichtsjahr gegebenenfalls auf die als wesentlich definierten Themen einschließlich der dazugehörigen Leistungsindikatoren ausgewirkt hat, wird im Folgenden innerhalb der themenspezifischen Kapitel dargestellt.
Risiken gem. § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB Nach Anwendung der Nettomethode wurden keine wesentlichen Risiken in Bezug auf die eigene Geschäftstätigkeit, auf Geschäftsbeziehungen, Produkte und Dienstleistungen sowie auf die Aspekte hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Sachverhalte gem. § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB festgestellt, die sehr wahrscheinlich schwerwiegende Auswirkungen auf die berichtspflichtigen Aspekte haben oder haben werden. Grundsätzliche Informationen zu Risiken und Chancen siehe Zusammengefassten Lagebericht, S. 59 ff.
Inhaltliche Prüfung Der Nichtfinanzielle Bericht wurde im Auftrag des Aufsichtsrats der DEUTZ AG einer freiwilligen externen betriebswirtschaftlichen Prüfung mit begrenzter Sicherheit nach ISAE 3000 (Revised) unterzogen. Prüfungsauftrag sowie Prüfungsergebnis des Wirtschaftsprüfers siehe S. 93 f.
DEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller innovativer Antriebssysteme. Die Kernkompetenzen des 1864 gegründeten Unternehmens mit weltweit rund 4.600 Mitarbeitern liegen in der Entwicklung, der Produktion und dem Vertrieb innovativer Antriebslösungen für Off-Highway-Anwendungen im Leistungsbereich bis 620 kW. Das gegenwärtige Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die unter anderem in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Zudem bieten wir mit über 800 Vertriebs- und Servicepartnern in mehr als 130 Ländern ein umfassendes Angebot an Serviceleistungen. Weiterführende Informationen siehe Zusammengefasster Lagebericht, S. 22 ff.

Grundlage für das Nachhaltigkeitsengagement des DEUTZ-Konzerns bildet die Wesentlichkeitsanalyse, die unter Berücksichtigung der Geschäftsaktivitäten sowie des Unternehmensleitbildes vom Sustainable Development Committee (SDC) des Unternehmens durchgeführt wird und der Freigabe durch den Gesamtvorstand unterliegt.
Während die Geschäftsrelevanz grundsätzlich intern von den Mitgliedern des SDC evaluiert wird, beabsichtigte DEUTZ, im Berichtsjahr 2020 eine Befragung externer Zielgruppen (Stakeholder) durchzuführen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse in die Überprüfung der Wesentlichkeitsanalyse einfließen zu lassen. Im Zuge des Ausbruchs der Corona-Krise bzw. der damit einhergehenden Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten wie etwa die Einführung von Kurzarbeit Weiterführende Informationen siehe Personalmanagement, S. 80 ff. wurde dieses Vorhaben vorerst zurückgestellt. Um dennoch Einschätzungen externer Stakeholder zu berücksichtigen, hat DEUTZ die im Rahmen der letztjährigen Analyse als wesentlich definierten Themen einschließlich dazugehöriger Leistungsindikatoren den Prinzipen des UN Global Compact sowie den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals, gegenübergestellt, um daraus eventuellen Anpassungsbedarf ableiten zu können. Diesem Vorgehen liegt die Annahme zugrunde, dass zuvor genannte Initiativen diejenigen Themen widerspiegeln, die gesellschaftskonforme Anforderungen an Unternehmen darstellen und global als wesentlich für eine nachhaltige Entwicklung erachtet werden. Im Mittelpunkt der Gegenüberstellung stand dabei nicht die Frage, ob die bislang als wesentlich definierten Themen die Inhalte der Initiativen vollumfänglich abdecken, sondern lediglich, ob sie sich inhaltlich wiederfinden.
Mit Blick auf den Ausbruch der Corona-Pandemie war aus Sicht des SDC kein Anpassungsbedarf aus deren Auswirkungen abzuleiten. Wesentliche Themen im Zusammenhang mit anderen als den nach HGB definierten nichtfinanziellen Aspekten wurden nicht identifiziert.
Im Ergebnis hat DEUTZ die Ergebnisse seiner Wesentlichkeitsanalyse 2019 bestätigt und erachtet dementsprechend auch weiterhin die sechs Themen Produktverantwortung, Personalmanagement, Arbeitssicherheit, Corporate Governance & Compliance, Lieferantenmanagement sowie Umwelt- und Klimaschutz als wesentlich für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und -ergebnisses, der Lage des Konzerns sowie der Auswirkungen seiner Geschäftstätigkeit auf die nach HGB definierten nichtfinanziellen Aspekte.
Über das Thema »Corporate Citizenship«, das thematisch dem HGB-Aspekt Sozialbelange zuzuordnen ist, sowie seine diesbezüglichen Aktivitäten berichtet DEUTZ im vorliegenden Bericht freiwillig.
Um Nachhaltigkeitsbelange stärker mit der Unternehmensstrategie zu verknüpfen und so die Leistung des Konzerns durch Berücksichtigung nichtfinanzieller Aspekte zunehmend ganzheitlich betrachten zu können, hatte DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 auf Basis der damaligen Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse erstmals eine konzernweit gültige Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt. Ihr Leitmotiv »Taking Responsibility« beschreibt unser Bestreben, unternehmerischen Erfolg zunehmend im Einklang mit der Übernahme gesellschaftlicher, unternehmerischer und ökologischer Verantwortung zu erzielen.
Im Anschluss an die Identifizierung wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen wurden dazugehörige Leistungsindikatoren festgelegt und mit qualitativen sowie quantitativen Zielsetzungen für 2023 hinterlegt. Gleichzeitig wurden mögliche Maßnahmenpläne zur Zielerreichung erarbeitet, die seitdem sukzessive umgesetzt und fortlaufend erweitert werden. Mit Blick auf das Thema »Umweltund Klimaschutz« hat DEUTZ im Berichtsjahr 2020 die im Rahmen dessen festgelegten quantitativen Zielesetzungen um den Leistungsindikator Abfall zur Beseitigung erweitert. Die Gesamtheit der quantitativen Zielsetzungen der Nachhaltigkeitsstrategie stellt die »DEUTZ Sustainability Vision 2023« dar.

| Wesentliche Themen |
Dazugehörige Leistungsindikatoren |
Zielsetzungen 2023 |
|---|---|---|
| Produktverantwortung | E-DEUTZ-Anteil am Konzernumsatz | 5–10%1 |
| Personalmanagement | Engagement2 | 78% |
| Enablement2 | 69% | |
| Fluktuationsrate3 | 5–10% | |
| Frauenanteil Gesamtbelegschaft4 | >10% | |
| Frauenanteil Führungspositionen5 | >20% | |
| Ausbildungsquote6 | >1,5–2% | |
| Arbeitssicherheit | Recordable Incident Rate7 | 7 |
| Corporate Governance & Compliance |
Quote absolvierter Compliance-Schulungen8 | >95% |
| Lieferantenmanagement | Anteil überprüfter Neulieferanten auf Einhaltung des Verhaltenskodex für Lieferanten | 90%9 |
| Anzahl überprüfter Lieferanten auf Geschäftspartner-Compliance | 90%10 | |
| Anteil bewerteter Lieferanten auf Nachhaltigkeitsthemen | 50%11 | |
| Umwelt- und Klimaschutz | CO2 -Emissionen der Produktionsstandorte (in Tonnen CO2 e)12 |
–20%13 |
| CO2 -Emissionen der Produktionsstandorte pro hergestelltem Motor (in kg CO2 e)14 |
–20%13 | |
| Stickoxidemissionen der Produktionsstandorte pro hergestelltem Motor (in kg)15 | –3%16 | |
| Staubemissionen der Produktionsstandorte pro hergestelltem Motor (in g)15 | –3%16 | |
| Abfall zur Beseitigung | –10%16 |
1 Zielsetzung für 2023/2024.
2 DEUTZ misst das Engagement (Motivation) und Enablement (Befähigung) seiner Mitarbeiter (alle Konzernmitarbeiter inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal) anhand einer konzern-
weiten Mitarbeiterbefragung, die erstmals im Geschäftsjahr 2019 durchgeführt wurde und zukünftig alle drei Jahre stattfinden soll.
3 Bezogen auf alle Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns, ohne befristetes Personal und Leihpersonal. Der Berechnung liegen sowohl Eigen- als auch arbeitgeberseitige Kündigungen zugrunde. 4 Inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal.
5 Inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal; zweite Ebene unterhalb des Vorstands, d. h. alle weiblichen Führungskräfte, die direkt an eine Führungskraft der ersten Führungsebene berichten und Führungsverantwortung tragen.
6 Anzahl der Auszubildenden an den Standorten Köln, Ulm und Herschbach (Deutschland) im Verhältnis zu der Anzahl der Beschäftigten in Deutschland inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal, Torqeedo und Futavis.
7 Bezogen auf die Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns, ohne Joint Ventures. Die Recordable Incident Rate (RIR) stellt die Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle im Jahr pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden dar. Ein meldepflichtiger Unfall ist ein Unfall, der sich bei einer versicherten Tätigkeit während der Arbeitszeit auf dem Betriebsgelände ereignet hat und einen zeitlichen Ausfall von mehr als drei Kalendertagen zur Folge hat. Der Unfalltag wird dabei nicht mitgezählt, jedoch die Wochenenden bei Krankschreibung durch einen Arbeitsmediziner. Die Arbeitszeit ist die erfasste oder berechnete tatsächliche Arbeitszeit und/oder Reisezeit der Beschäftigten. Neben den Arbeitszeiten von Stammmitarbeitern werden auch die Zeiten von Leiharbeitern, befristeten Mitarbeitern, Teilzeitkräften, Praktikanten und studentischen Hilfskräften berücksichtigt.
8 Kaufmännische Mitarbeiter sind alle Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns, einschließlich derer ausländischer Beteiligungsgesellschaften, die am 31. Dezember eines Jahres ins Unternehmen und in die IT-Infrastruktur des DEUTZ-Konzerns eingebunden sind, über einen PC verfügen und der chinesischen, deutschen, englischen, französischen, italienischen, russischen oder spanischen Sprache mächtig sind, da die E-Learning-Module lediglich in diesen Sprachen absolviert werden können. Ausgenommen werden Personen, die das Unternehmen unterjährig verlassen haben, sich in Elternzeit befinden oder aufgrund einer Langzeiterkrankung mindestens 50 % des Jahres nicht anwesend sind.
9 90 % der bis dahin jährlich neu hinzugekommenen Lieferanten.
10 Bezogen auf bestehende Lieferanten mit einem Einkaufsvolumen im Vorjahr von mehr als 0,5 Mio. €.
11 50 % der am Einkaufsvolumen des Vorjahres gemessenen Top-150-Lieferanten.
12 CO2 e = Kohlendioxid-Äquivalente; CO2 -Emissionen der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures. CO2 -Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt und als Produkt der Energiemengen mit den entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet.
13 Vergleichsbasis 2017.
14 Ohne Joint Ventures. CO2 e = Kohlendioxid-Äquivalente; CO2 -Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt. Die Kennzahl »Emissionen pro Motor« ergibt sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission mit der Anzahl hergestellter Motoren. Bei der CO2 -Bilanzierung wurden Scope 1 (durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte CO2 -Emissionen aus Diesel, Erdgas, LPG, Heizöl und CNG) und Scope 2 (CO2 -Emissionen, die mit eingekaufter Energie wie etwa Elektrizität und Fernwärme verbunden sind) berücksichtigt. Als Erzeugnisse werden ausschließlich Verbrennungsmotoren und Elektromotoren gezählt, d. h. keine weiteren Komponenten wie beispielsweise Batterien, Zahnräder und Pleuel für Fremdmotoren.
15 Ohne Joint Ventures; die Kennzahlen »Stickoxid- und Staubemissionen pro hergestelltem Motor« ergeben sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission aus Prüffeldern und der Anzahl hergestellter Motoren. Als Erzeugnisse werden ausschließlich Verbrennungsmotoren gezählt, d. h. keine Elektromotoren und keine weiteren Komponenten wie beispielsweise Batterien, Zahnräder und Pleuel für Fremdmotoren. Bei Elektromotoren entstehen keine Stickoxid- und Staubemissionen.
16 Vergleichsbasis 2019.


Um unserem übergeordneten Anspruch, wirtschaftlichen Erfolg im Einklang mit der Übernahme gesellschaftlicher, unternehmerischer und ökologischer Verantwortung zu erzielen, Nachdruck zu verleihen, haben wir Ende 2020 das Verfahren für unseren Beitritt zum UN Global Compact (UNGC) eingeleitet. Damit haben wir uns verpflicht, dessen zehn Prinzipien im Bereich der Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung zu unterstützen und im eigenen Einflussbereich zu fördern. Gleichzeitig verpflichten wir uns auch dazu, die UNGC-Prinzipien bei der Weiterentwicklung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie zu berücksichtigen und in diesem Zusammenhang insbesondere die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die Sustainable Development Goals (SDGs). Diese gelten als die wichtigsten Zielsetzungen im Rahmen einer globalen Nachhaltigkeitspolitik und bilden damit das Leitbild einer weltweit nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft.
Als international tätiges Unternehmen und Teil globaler Wertschöpfungsketten beeinflusst auch DEUTZ ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen. Im Zuge der im Berichtsjahr 2020 durchgeführten Überprüfung der Wesentlichkeitsanalyse hat das DEUTZ-Sustainable Development Committee (SDC) evaluiert, inwiefern durch die Ziele, die im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie gesteckt wurden, nach eigener Einschätzung bereits heute ein positiver Beitrag zu bestimmten SDGs oder deren Aspekten geleistet wird. Im Ergebnis wurden sechs SDGs identifiziert. Mit welchen Maßnahmen, Zielen oder Projekten DEUTZ zu diesen einen positiver Beitrag leistet, wird nachfolgend beispielhaft aufgezeigt. Mögliche negative, mit der eigenen Geschäftstätigkeit verknüpfte Einflüsse auf die SDGs wurden nicht evaluiert.
SDG 3 | Gesundheit und Wohlergehen – Um die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter am Arbeitsplatz zu gewährleisten, befolgen wir konzernweit die jeweiligen länderspezifischen gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitssicherheit und ergreifen dabei Maßnahmen, mithilfe derer sichergestellt werden soll, dass Mitarbeiter bei ihrer Tätigkeit möglichst geringen Gefährdungen ausgesetzt sind und durch die potenzielle Unfallrisiken minimiert werden können. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern ein umfassendes Gesundheits- und Sportprogramm, flexible Arbeitszeitmodelle wie etwa Altersteilzeit und hinsichtlich des coronabetreffenden Gesundheitsschutzes die Möglichkeit des mobilen Arbeitens. Weiterführende Informationen siehe Arbeitssicherheit, S. 83 ff. sowie Personalmanagement, S. 80 ff.
SDG 5 | Geschlechtergleichheit – Mit unseren Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in der Gesamtbelegschaft und im oberen Management bzw. unseren diesbezüglichen Zielsetzungen unterstützen wir die Förderung der Geschlechtergleichheit. Weiterführende Informationen siehe Personalmanagement, S. 80 ff.
SDG 8 | Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – Durch die Achtung jeglicher Rechte des Menschen innerhalb unseres Unternehmens und eingeleiteter Maßnahmen zur Überprüfung und Förderung der Wahrung der Menschenrechte innerhalb unserer Lieferkette unterstützen wir sowohl direkt als auch indirekt die Durchsetzung menschenwürdiger Arbeit. Weiterfüh-
rende Informationen siehe Personalmanagement, S. 80 ff., Arbeitssicherheit, S. 83 ff. sowie Lieferantenmanagement, S. 87 ff.
SDG 9 | Industrie, Innovation und Infrastruktur – Im Zuge der Entwicklung innovativer Motoren auf Basis alternativer und teils klimaneutraler Antriebslösungen sowie die kontinuierliche Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs unserer klassischen Verbrennungsmotoren treiben wir den technologischen Fortschritt im Bereich der Off-Road-Mobilität und der Mobilität zu Wasser aktiv voran und leisten damit gleichzeitig auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Zudem unterstützen wir Innovationen bzw. Innovationskraft durch die Verleihung eines jährlichen Innovationspreises, des Nicolaus August Otto Awards. Mit diesem Preis werden innovative Ideen aus den Bereichen alternative Antriebe, Mobilität, Energieeffizienz, innovative Technik sowie Zukunftsforschung honoriert. Weiterführende Informationen siehe Klima- und Umweltschutz, S. 89 ff. sowie Corporate Citizenship, S. 79.
SDG 12 | Nachhaltiger Konsum und Produktion – Mit unserem Motorenaustauschprogramm »Xchange«, im Rahmen dessen runderneuerte Motoren und Ersatzteile angeboten werden, verlängern wir den Lebenszyklus unserer Produkte und leisten damit einen Beitrag zu nachhaltigem Konsum. Gleichzeitig gestalten wir unsere Produktion etwa durch Maßnahmen zur effizienteren bzw. reduzierten Nutzung von Ressourcen zunehmend nachhaltiger. Weiterführende Informationen siehe Produktverantwortung, S. 77 ff. sowie Corporate Citizenship, S. 79.
SDG 13 | Maßnahmen zum Klimaschutz – Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres innovativen Antriebsportfolios und die Umsetzung unserer Elektrifizierungsstrategie gestalten wir eine nachhaltige Zukunftsmobilität abseits der Straße und zu Wasser aktiv mit und unterstützen damit eine erfolgreiche Energiewende. Einen ebenfalls positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten wir darüber hinaus mit unseren Zielen im Hinblick auf die Reduzierung der CO2 -, Staub- und Stickoxidemissionen sowie anfallender Abfallmengen an unseren Produktionsstandorten. Weiterführende Informationen siehe Produktverantwortung,
S. 77 ff. sowie Umwelt- und Klimaschutz, S. 89 ff.

Verantwortlichkeiten und Berichtsstruktur
| Dr.-Ing. Frank Hiller Sustainable Development Committee (SDC) |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Strategieentwicklung Qualitätsmanagement Investor Relations |
Investor Relations | Nichtfinanzielle Berichterstattung / Nachhaltigkeitskommunikation | ||||
| Themenspezifische Verantwortlichkeiten auf Ebene der DEUTZ AG | ||||||
| Produkt verantwortung |
Corporate Citizenship |
Personal entwicklung |
Arbeits sicherheit |
Corp. Governance & Compliance |
Lieferanten management |
Umwelt- & Klimaschutz |
| Leitung Global Product Management |
Leitung Corporate Communications & Investor Relations |
Leitung Human Resources |
Leitung Qualitäts management, Umweltschutz und Arbeitssicherheit |
Chief Compliance Officer |
Leitung Nachhaltigkeit und Compliance im Einkauf |
Leitung Qualitätsmanagement, Umweltschutz und Arbeitssicherheit |
| Lokal Verantwortliche der Tochtergesellschaften |
Infolge des Beitritts zum UN Global Compact wird DEUTZ ab dem Geschäftsjahr 2021 einen jährlichen Fortschrittsbericht veröffentlichen. Im Rahmen dessen werden ergriffene und initiierte Maßnahmen zur Umsetzung der UNGC-Prinzipien beschrieben und Angaben darüber gemacht, inwieweit definierte Leistungskennzahlen und qualitative Zielsetzungen erreicht wurden.
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Führung des DEUTZ-Konzerns verankert und wird dabei vom Vorstandsvorsitzenden verantwortet. Die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für die nachhaltige Ausrichtung des DEUTZ-Konzerns obliegt dem Sustainable Development Committee (SDC), das sich aus relevanten Bereichsleitern und themenspezifisch Verantwortlichen zusammensetzt. Unter der Leitung der Konzernfunktion Investor Relations und dem Qualitätsmanagement legt das SDC nichtfinanzielle Ziele fest, erarbeitet Maßnahmen zu deren Erreichung und berät in regelmäßigen Abständen über die fortlaufende Weiterentwicklung des konzernweiten Nachhaltigkeitsengagements. Die Umsetzung strategischer Initiativen sowie deren Überwachung ist Aufgabe der jeweiligen Bereichsleiter beziehungsweise der von ihnen benannten Personen. Vor dem Hintergrund, dass der DEUTZ-Konzern in weiten Teilen dezentral aufgestellt ist, werden sie dabei von den lokal Verantwortlichen der Tochtergesellschaften unterstützt.
Im Sinne eines präventiven Risikomanagementansatzes erfolgt die interne Kontrolle sowie die Berichterstattung an den Vorstand zum Umsetzungsstand der Nachhaltigkeitsstrategie quartalsweise, um frühzeitig eventuelle Risiken hinsichtlich der Zielerreichung erkennen und den Maßnahmenplan ggf. anpassen zu können. Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance & Compliance, S. 85 ff.
DEUTZ hat sein Nachhaltigkeitsengagement in drei Handlungsfelder gegliedert, unter denen die für das Unternehmen wesentlichen Themen thematisch zusammengefasst werden und nach denen der vorliegende Nichtfinanzielle Bericht gegliedert ist: Gesellschaftliche Verantwortung, Unternehmerische Verantwortung und Ökologische Verantwortung.
| Handlungsfelder | Wesentliche Themen |
Aspekte nach HGB |
|---|---|---|
| Gesellschaftliche Verantwortung |
Produkt verantwortung |
ƒ Sozialbelange |
| Corporate Citizenship1 |
ƒ Sozialbelange | |
| Unternehmerische Verantwortung |
Personalmanagement ƒ Arbeitnehmerbelange | |
| Arbeitssicherheit | ƒ Arbeitnehmerbelange | |
| Corporate Governance & Compliance |
ƒ Achtung der Menschenrechte ƒ Bekämpfung von Korruption und Bestechung |
|
| Lieferanten management |
ƒ Achtung der Menschenrechte ƒ Bekämpfung von Korruption und Bestechung ƒ Umweltbelange |
|
| Ökologische Verantwortung |
Umwelt- und Klimaschutz |
ƒ Umweltbelange |
1 Entsprechend der im Geschäftsjahr 2020 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse hat das Thema »Corporate Citizenship« eine geringere Relevanz für das Unternehmen und seine Stakeholder. DEUTZ berichtet im vorliegenden Bericht freiwillig über seine diesbezüglichen Aktivitäten.
Eine stetig wachsende Weltbevölkerung, begrenzte natürliche Ressourcen und der voranschreitende Klimawandel stellen die Mobilität der Zukunft nicht nur im On-Road-Bereich vor grundlegende Herausforderungen, sondern gleichermaßen abseits der Straße und zu Wasser. Als einer der führenden Hersteller innovativer Antriebslösungen sieht sich DEUTZ mit seinen Produkten in der gesellschaftlichen Verantwortung, die lokal klimaneutrale Mobilität im Off-Highway-Bereich und zu Wasser aktiv voranzutreiben und so einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten.
Die Weiterentwicklung des Antriebsportfolios wird dabei insbesondere auch von gesetzlichen Rahmenbedingungen im Sinne von Emissionsvorgaben oder Geräuschverordnungen beeinflusst. Vor diesem Hintergrund zielen die Entwicklungsaktivitäten des DEUTZ-Konzerns darauf ab, das Motorenportfolio auf die aktuell gültigen sowie zukünftigen Emissionsvorgaben wie etwa EU Stufe V oder China IV auszurichten. Ob ein Motor den gesetzlichen Anforderungen entspricht, wird im Rahmen obligatorischer Zertifizierungen überprüft, die beispielsweise in Deutschland durch den technischen Dienst und das Kraftfahrtbundesamt oder durch vergleichbare Behörden im Ausland wie etwa die Environmental Protection Agency in den USA durchgeführt werden.
Mit Blick auf den klassischen dieselbetriebenen Verbrennungsmotor findet eine kontinuierliche End-of-Life-Betrachtung älterer Baureihen statt – insbesondere solcher Motoren, die nicht auf zukünftige Emissionsvorgaben umgestellt werden können. Das bedeutet: Motoren, die den aktuellen Anforderungen nicht genügen oder dahingehend nicht weiterentwickelt werden können, werden sukzessive aus dem Motorenportfolio genommen.
®
Da verschiedene Anwendungen unterschiedlicher Antriebslösungen bedürfen, verfolgt DEUTZ das Ziel, die Entwicklung seines Motorenportfolios technologieoffen voranzutreiben. So reicht die Produktpalette von moderner Dieseltechnologie über Gas-, Hybrid- und Elektro- sowie Benzin- und Wasserstoffantriebe bis hin zu Lösungen auf Basis alternativer Kraftstoffe.
E-DEUTZ-Strategie Einen wichtigen Beitrag zu einer zukünftigen lokal klimaneutralen Mobilität soll insbesondere das 2017 initiierte E-DEUTZ-Programm leisten, im Rahmen dessen ein skalierbares Produktangebot hybrider und vollelektrischer Antriebe für spezifische Kundenanforderungen im Off-Highway-Bereich und zu Wasser aufgebaut werden soll. Dabei wirken vollelektrische Antriebssysteme lokal klimaneutral, während Hybridsysteme durch eine Verkleinerung des Motorhubraums bei gleichbleibender Systemgesamtleistung (Downsizing) den CO2 -Gesamtausstoß pro Applikation reduzieren.
Im Zuge der Akquisition von Futavis Ende 2019 hat DEUTZ seine Inhouse-Kompetenz in der Schlüsseltechnologie Batterie verstärkt und damit die von Torqeedo bereitgestellte Systemkompetenz im Bereich Elektroantriebe um ein Batteriemanagementsystem im Hochvoltbereich ergänzt. Als Entwicklungsdienstleister für Batteriemanagementhard- und -software verfügt Futavis über umfangreiches technisches Know-how im Bereich Elektronik, Software, Batterietechnologie und Batterietesting sowie bei der Absicherung von funktionaler Sicherheit.
Im Rahmen des Firmenverbunds DEUTZ-Torqeedo-Futavis erfolgt die System- und Batteriekonstruktion sowie der Aufbau und der Test von Prototypen grundsätzlich am Standort Köln, während das Batteriemanagementsystem inklusive der Batterieelektronik bei Futavis realisiert wird. Der bei Torqeedo ansässige Teil des Entwicklungsteams liefert die Qualifizierung von Elektromotoren sowie Leistungselektronikkomponenten und verantwortet zudem die Analyse und Qualifikation von zugekauften Batteriemodulen.

für kompakte Anwendungen bis 75 kW in den Bereichen Flugfeld, Baumaschinen und Landwirtschaft für kleinere Anwendungen unter 25 kW in den Bereichen Baumaschinen, GALA-Bau, Flurförderzeuge und Arbeitsbühnen für mittelgroße Anwendungen bis 130 kW in den Bereichen Flugfeld, Baumaschinen und Landwirtschaft
in den Bereichen Baumaschinen, GALA-Bau, Flurförderzeuge und Arbeitsbühnen
2020 Ende 2023
In den kommendenn Jahren liegt der Fokus des standortübergreifenden E-DEUTZ-Entwicklungsteams darauf, bis Ende 2023 vier grundlegende Antriebsstränge – vollelektrisch und hybrid – für Kundenanwendungen mit niedrigen und mittleren Leistungsanforderungen, etwa in den Bereichen Flugfeld, Bau und Landwirtschaft, zur Marktreife zu bringen. Das bedeutet: DEUTZ entwickelt sich vom Demonstrator hin zum Serienproduktlieferanten. Im ersten Schritt soll ab 2021 ein vollelektrisches 360-V-Antriebssystem im Markt angeboten werden. Dazu wurde im Berichtsjahr 2020 ein Prototypenvertrag mit einem Kunden geschlossen und ein erstes Antriebssystem ausgeliefert. Bestandteil dessen ist eine selbstentwickelte 42-kWh-Lithium-Ionen-Batterie, die im Rahmen einer Prüfung durch den TÜV wesentliche Funktions- und Sicherheitstests entsprechend der ECE-R100-Richtlinie bestanden hat. Diese beschreibt sicherheitstechnische Anforderungen an den Elektroantrieb von Straßenfahrzeugen. Im zweiten Schritt sollen ein 48-V-Basis-Antriebsstrang sowie ein 360-V- und 48-V-Hybrid-Powerpack bis Ende 2023 eingeführt werden.
Weiterhin haben DEUTZ-Mitarbeiter im Berichtsjahr 2020 im Rahmen des DEUTZ-Pitch-Events die Idee zu einer mobilen E-DEUTZ-Ladestation für elektrische Baustellenfahrzeuge skizziert. Im Nachgang dazu wurde in einem interdisziplinären Team ein technisches Konzept für eine solche Ladestation entwickelt und zum Ende des Berichtsjahres die gemeinsame Realisierung mit einem Schlüsselkunden initiiert.
Über den aktuellen Entwicklungsstand des E-DEUTZ-Programms erstatten involvierte Fachbereiche dem Vorstand regelmäßig Bericht. Gleichzeitig werden fortlaufend Maßnahmenpläne zur Zielerreichung erarbeitet, die beispielsweise die Initiierung von Kundenprojekten vorsehen.
Bereits vor Verabschiedung seiner Nachhaltigkeitsstrategie im vorangegangenen Geschäftsjahr 2019 hatte sich DEUTZ zum Ziel gesetzt, den Anteil elektrifizierter Antriebssysteme am Konzernumsatz bis 2022 auf 5 bis 10 % auszubauen. Im Berichtsjahr 2020 wurde dieses im Jahr 2018 festgelegte Ziel insofern angepasst, als dass die Zielerreichung coronabedingt nunmehr 2023/2024 erwartet wird. Darüber hinaus hat DEUTZ die Berechnungsvorschrift zur Ermittlung des E-DEUTZ-Anteils dahingehend erweitert, dass fortan nicht nur elektrifizierte Antriebssysteme, also Elektromotoren, berücksichtigt werden, sondern auch E-DEUTZ-Komponenten und -Serviceleistungen sowie Batterien der Ende 2019 akquirierten DEUTZ-Tochtergesellschaft Futavis.
| in % | ||
|---|---|---|
| 2020 | 20192 | |
| E-DEUTZ-Anteil | 3,2 | 1,7 |
1 Ab 2020 werden bei der Berechnung des E-DEUTZ-Anteils fortan neben Elektromotoren auch E-DEUTZ-Komponenten, -Serviceleistungen sowie Batterien der DEUTZ-Tochtergesellschaft Futavis berücksichtigt.
2 Die Kennzahl wurde entsprechend der erweiterten Berechnungsvorschrift rückwirkend angepasst. Aufgrund der Akquisition von Futavis im Oktober 2019 sind lediglich deren Umsätze des 4. Quartals 2019 berückichtigt.
Mit Blick auf das Berichtsjahr 2020 belief sich der E-DEUTZ-Anteil am Konzernumsatz auf 3,2 %. Der deutliche Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist darauf zurückzuführen, dass sich der Konzernumsatz coronabedingt stark rückläufig entwickelte, während die E-DEUTZ-Umsätze hingegen leicht über dem Vorjahresniveau lagen.
Innovative Verbrennungsmotoren Der Verbrennungsmotor in mobilen Arbeitsmaschinen wird in den kommenden Jahren unverändert eine dominierende Rolle einnehmen, weshalb unsere Aktivitäten nicht ausschließlich auf die Elektrifizierung abzielen, sondern weiterhin auch auf die Entwicklung innovativer Verbrennungsmotoren, die nachhaltige Energiequellen nutzen und damit CO2 -frei angetrieben werden können. Neben Erdgas, das aufgrund der günstigeren Bindung von Kohlenwasserstoff-Verbindungen einen spürbar geringeren CO2 -Ausstoß aufweist, stellt Wasserstoff (H2 ), ein hochenergetisches Element, das auch als Kraftstoff für einen CO2 -freien Verbrennungsmotoren genutzt werden kann, ein Beispiel für eine solche nachhaltige Energiequelle dar. Als sogenannter »Grüner Wasserstoff«, gewonnen aus Solar-, Wasser- oder Windenergie, ermöglicht er als Energieträger die effektive Nutzung erneuerbarer Energie als speicherbares Gas.
Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit dem Münchner Start-up-Unternehmen KEYOU wurde bereits 2018 ein wasserstoffbetriebener Prototyp auf Basis eines 7,8-Liter-DEUTZ-Motors konzipiert. Nachdem im vorangegangenen Geschäftsjahr eine Absichtserklärung über den Ausbau unserer bisherigen Aktivitäten und die bestehende Kooperation unterzeichnet wurde, haben DEUTZ und KEYOU im Berichtsjahr 2020 ein gemeinsames Vorentwicklungsprojekt umgesetzt und im Rahmen dessen eine vorteilhafte Steigerung der Leistung eines wasserstoffbetriebenen Motors realisieren können. Darüber hinaus planen wir die Entwicklung eines H2 -Gensets, also eines wasserstoffbetriebenen Stromerzeugungsaggregats. Dessen Vorstellung ist in der zweiten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres zu erwarten.
Modulares Produktbaukasten-System Mit einem modularen Produktbaukasten-System, dem »DEUTZ Advanced Configurator«, eröffnet DEUTZ seinen Kunden die Möglichkeit, das für sie jeweils ideale Antriebssystem auf Basis vorgegebener Parameter wie Anwendungssegment, Leistung, Emissionsverhalten und technischer Basis individuell zu konfigurieren. Damit liefern wir maßgeschneiderte Lösungen, die CO2 -Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Gesamtkosten gleichermaßen senken, und ermöglichen gleichzeitig eine schnelle und flexible Reaktion auf technologische Entwicklungen und veränderte Marktbedingungen.
Umwelt- und ressourcenschonende Serviceleistungen mit DEUTZ-Xchange und professioneller Reinigung von Dieselpartikelfiltern DEUTZ sieht sich nicht nur in der Verantwortung, durch eine kontinuierliche Reduzierung der Verbrauchs- und Emissionswerte seiner Motoren und der Entwicklung klimaneutraler Antriebslösungen einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels zu leisten. Das Unternehmen bietet seinen Kunden darüber hinaus diverse Serviceleistungen, mit denen Schadstoffbelastungen für die Umwelt reduziert und zugleich Ressourcen geschont werden können.
Ein Beispiel dafür ist das DEUTZ-Motorenaustauschprogramm »Xchange«, im Rahmen dessen runderneuerte Motoren und Ersatzteile angeboten werden. Das bedeutet: Alte Motoren werden professionell aufgearbeitet und Verschleißkomponenten durch original DEUTZ-Teile erneuert. Das Ergebnis sind technisch neuwertige Produkte, die in jeder Hinsicht dem Original entsprechen, dabei jedoch auf dem letztgültigen Stand der Technik sind, da in die Aufarbeitung die neuesten technischen Erkenntnisse von Serienteilen einfließen. Damit wird der Lebenszyklus eines Motors verlängert und eine wirtschaftliche und vor allem umweltschonende Alternative zum Neukauf geschaffen.
Ein weiteres Beispiel für umwelt- und ressourcenschonende Serviceleistungen ist die Reinigung von Dieselpartikelfiltern (DPF). Wesentliche Aufgabe eines DPF ist es, Asche, die als Rückstand beim Verbrennungsprozess des Motors entsteht, aus dem Abgasstrom herauszufiltern, um so die Abgabe in die Atmosphäre zu vermeiden. Da ein Partikelfilter eine begrenzte Aufnahmekapazität hat, bedarf es entweder eines regelmäßigen Austauschs oder einer professionellen Reinigung. Im Rahmen der DPF-Reinigung wird der Filter mithilfe einer thermischen Behandlung und anschließender Luftdrucksäuberung umweltschonend von Ascherückständen gereinigt. Ohne den Einsatz von Chemikalien kann so die Leistungsfähigkeit des DPF für eine wirksame Abgasnachbehandlung sichergestellt und damit der Motor unter optimalen Verbrauchs- und Emissionswerten betrieben werden. Gleichzeitig wird die übliche Nutzungsdauer des DPF wesentlich verlängert und der ansonsten regelmäßig notwendige Austausch gegen ein Neuteil etwa aufgrund einer Verstopfung des Filters in deutlich reduzierter Häufigkeit erforderlich.
Sowohl das Motorenaustauschprogramm »Xchange« als auch die professionelle DPF-Reinigung leisten einen positiven Beitrag zur Sicherstellung nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster im Sinne des 12. Unterziels der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals).
Als Corporate Citizen ist DEUTZ bestrebt, einen positiven und nachhaltigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung der Regionen zu leisten, in denen das Unternehmen operativ vertreten ist. Dabei fokussiert sich DEUTZ insbesondere auf die Förderung von Bildung, Innovationen und umweltbezogenen Projekten. Um seinen diesbezüglichen Spenden- und Sponsoringaktivitäten einen Rahmen zu geben, wurde Ende 2019 eine konzernweit gültige Spenden- und Sponsoringstrategie entwickelt. Ergänzend dazu wurde im ersten Halbjahr 2020 eine mitgeltende Organisationsrichtlinie erlassen. Sie definiert neben Verantwortlichkeiten und Entscheidungsprozessen die Grundsätze des gesellschaftlichen Engagements und soll durch verbindliche Vorgaben dessen Wirksamkeit und rechtliche Integrität sicherstellen – insbesondere auch im Hinblick auf potenzielle Interessenskonflikte.
DEUTZ Business School Für DEUTZ stellt Bildung das Fundament einer nachhaltig agierenden Gesellschaft dar. Aus diesem Grund hat beispielsweise DEUTZ Spain im Jahr 2017 die Gründung der DEUTZ Business School am spanischen Standort Zafra initiiert – mit dem Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung in dieser Region, in der Bildungseinrichtungen wie die Business School rar sind, zu fördern. Junge Menschen sollen dort mit den notwendigen Fähigkeiten und Kompetenzen ausgestattet werden, um die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts umfassend erfüllen zu können. Neben Universitätsdozenten sind auch Manager von DEUTZ Spain als zertifizierte Dozenten im Einsatz und vermitteln so ihr Wissen über die Grenzen des Werksgeländes hinaus. Die Schwerpunkte des Ausbildungsangebots, das branchenunabhängig auf die grundsätzlichen Bedürfnisse von Unternehmen ausgerichtet ist, liegen auf der Verstärkung der dualen Ausbildung, Angeboten von Universitätsprogrammen im Bereich Lean Management, Sprachkursen mit offizieller Zertifizierung.
Nicolaus August Otto Award DEUTZ erachtet Innovationskraft und Pioniergeist als die wesentliche Antriebskraft jeglichen Fortschritts – dies spiegelt sich nicht zuletzt auch in den konzernweit gelebten Unternehmenswerten wider. Um den gesellschaftlichen Fortschritt zu unterstützen und einen Beitrag dazu zu leisten, globalen Herausforderungen wie etwa dem voranschreitenden Klimawandel proaktiv zu begegnen, will DEUTZ innovative Ideen aus den Bereichen alternative Antriebe, Mobilität, Energieeffizienz, innovative Technik sowie Zukunftsforschung fördern und gleichzeitig Zukunftsvisionäre der Gegenwart für ihre Bestrebungen würdigen. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen im vorangegangenen Geschäftsjahr 2019 den sogenannten »Nicolaus August Otto Award« etabliert, einen jährlichen Innovationspreis, dessen Name auf den Gründer der DEUTZ AG und Miterfinder des Viertaktmotors zurückgeht und der mit einem Preisgeld von 30.000 € dotiert ist.
Im Berichtsjahr 2020 wurde der »Nicolaus August Otto Award« an Prof. Dr. Wolfgang Reitzle in Anerkennung seines Engagements im Bereich Wasserstoffantriebe und Brennstoffzellentechnologie verliehen. Wasserstoffantriebe sind für ihn eine realistische Alternative zu den heutigen Verbrennungs- und batterieelektrischen Motoren auf dem Weg hin zu einer emissionsfreien Mobilität und damit ein wichtiger Teil im Mobilitätsmix, um die EU-Klimaschutzziele 2030 zu erreichen.
Der DEUTZ-Konzern beschäftigte zum Jahresende 2020 insgesamt 4.586 Mitarbeiter1 , die in über 15 Ländern tätig sind und damit unterschiedlichen Rahmenbedingungen unterliegen. Um den Tochtergesellschaften den strategischen und organisatorischen Freiraum zu geben, ihr Personalmanagement entsprechend den jeweiligen Anforderungen individuell zu gestalten und sich damit flexibel den lokalen Gegebenheiten anpassen zu können, ist das Personalwesen innerhalb des DEUTZ-Konzerns im Wesentlichen dezentral aufgebaut.
Mit dem Ziel, das Personalmanagement – wo sinnvoll – zu zentralisieren und zugleich zu digitalisieren, wurde im vorangegangenen Geschäftsjahr 2019 der Prozess zur Implementierung einer SAP-basierten HR-IT-Landschaft angestoßen. Im Zuge dessen erfolgte im Berichtsjahr 2020 in einem ersten Schritt die standardisierte Erfassung der Mitarbeiterstammdaten für die Standorte der DEUTZ AG. Mittelfristig sollen die nächstgrößeren Standorte in Spanien und den USA an das System angebunden werden.
Ungeachtet der größtenteils dezentralen Organisationsstruktur hat sich DEUTZ im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie verschiedene Ziele im Hinblick auf das Personalmanagement gesetzt, die sich – sofern nachfolgend im Einzelnen nicht anders angegeben – auf den Gesamtkonzern beziehen.
Auswirkungen der Corona-Krise auf die Personalentwicklung Mit Blick auf den Ausbruch der Corona-Pandemie wirkte sich diese nicht nur wesentlich auf die operative Geschäftsentwicklung des Konzerns aus, sondern unter anderem auch auf die Personalentwicklung. So hatte DEUTZ, um der geringeren Auslastung infolge des coronabedingten Nachfrageeinbruchs Rechnung zu tragen, im Berichtsjahr beschlossen, grundsätzlich keine neuen Mitarbeiter einzustellen, befristete Arbeitsverhältnisse nur noch in denjenigen Abteilungen fortzuführen, in denen der Bedarf gegeben ist, und soweit möglich alle Leiharbeitnehmer in den Produktions- und Montagebetrieben abzusteuern. Zudem wurde Ende März 2020 für alle deutschen Standorte bereichsübergreifend Kurzarbeit beantragt,2 die für die Standorte Köln, Herschbach und Ulm bis Dezember 2020 genehmigt worden war.
Angesichts zuvor genannter Entwicklungen kam im Berichtsjahr 2020 insbesondere der Mitarbeitermotivation und -befähigung eine besondere Bedeutung zu. Welche Maßnahmen in diesem Zusammenhang ergriffen wurden, ist dem entsprechenden Abschnitt dieses Kapitels zu entnehmen. Umgesetzte
Corona-Schutzmaßnahmen zur Minimierung des Infektionsrisikos sind dem Kapitel Arbeitssicherheit dieses Nichtfinanziellen Berichts auf S. 84 zu entnehmen.
Stellenanpassung im Rahmen des Effizienzprogramms »Transform for Growth« Um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig sicherzustellen, hatte DEUTZ bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie zu Beginn des Berichtsjahres das bereichsübergreifende Effizienzprogramm »Transform for Growth« aufgesetzt, das auf eine Brutto-Kostenersparnis ab Ende 2022 von jährlich insgesamt rund 100 Mio. € gegenüber dem Basisjahr 2019 abzielt. Weiterführende Informationen siehe »Transform for Growth«, S. 25.
Neben einer Anpassung der Sachkosten soll ein wesentlicher Teil der Einsparungen durch eine Reduzierung der Personalkosten erzielt werden, die mit einem konzernweit substanziellen Stellenabbau einhergehen wird. Oberste Priorität hat dabei, den Abbau für alle Beschäftigten möglichst sozialverträglich zu gestalten. In diesem Zusammenhang hat sich DEUTZ im 3. Quartal 2020 mit den Sozialpartnern auf ein Eckpunktepapier geeinigt, das neben einem Freiwilligenprogramm für die deutschen Standorte im Umfang von 350 Mitarbeitern sowie der Gründung einer Transfergesellschaft auch einen Sozialplan umfasst. Aufgabe der Transfergesellschaft ist es, Beschäftigte, die im Rahmen des Programms aus dem Unternehmen ausscheiden, zu übernehmen und für einen befristeten Zeitraum von maximal 12 Monaten durch beispielsweise Qualifizierungsmaßnahmen dabei zu unterstützen einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Während des Verbleibs in der Transfergesellschaft wird jedem ehemaligen Mitarbeiter ein Gehalt gezahlt, welches das sogenannte Transfer-Kurzarbeitergeld beinhaltet. Voraussetzung für die Annahme des Freiwilligenprogramms ist eine doppelte Freiwilligkeit. Das bedeutet, dass ein Mitarbeiter, der sich freiwillig für das Programm meldet, auch die Zustimmung des Unternehmens benötigt. Damit will DEUTZ unter anderem sicherstellen, qualifizierte Mitarbeiter und Wissensträger im Unternehmen zu halten.
Das Angebot des Freiwilligenprogramms mit einer Laufzeit vom 1. September 2020 bis zum 31. März 2021 wurde zum Ende des Berichtsjahres von insgesamt 171 Mitarbeitern angenommen.
Nach Einigung auf das zuvor genannte Eckpunktepapier haben sich die IG Metall und der Arbeitgeberverband zusätzlich auf einen auf drei Jahre befristeten Ergänzungstarifvertrag geeinigt. Im Rahmen dessen wurden unter anderem bestimmte Mitarbeiterbeiträge zur Sicherung der deutschen Standorte vereinbart, die unter anderem die unentgeltliche Erhöhung der Arbeitszeit für den Zeitraum der Vertragsvorzeit vorsehen.
Im Zuge der im 3. Quartal 2020 erfolgten Konkretisierung einzelner initiierter Maßnahmen wurden im Berichtsjahr Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von insgesamt 31,9 Mio. € erfasst, die insbesondere Aufwendungen für Abfindungen sowie sonstige
1 Mitarbeiterzahl in FTE (Full Time Equivalent).
2 Vgl. Ad hoc-Mitteilung vom 25. März 2020.
mit der Restrukturierung in direktem Zusammenhang stehende Aufwendungen umfassen. Hinsichtlich des Zusammenhangs mit dem Konzernabschluss verweisen wir hierbei auf den Konzernanhang, S. 120.
Interessenvertretung und Mitbestimmung Aufgrund der lokal unterschiedlichen Rahmenbedingungen werden auch Mitbestimmungsthemen im DEUTZ-Konzern grundsätzlich dezentral gesteuert. Alle tariflichen Mitarbeiter in Deutschland, die mit einem Anteil von rund 92%1 die Mehrheit der Konzernbelegschaft darstellen, unterliegen dem Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie und ihre Interessen werden von den Betriebsräten der einzelnen Standorte vertreten. So werden diese grundsätzlich bei allen Mitarbeiterbelangen der DEUTZ AG im Hinblick auf beispielsweise Einstellung, Vergütung, Versetzung und Kündigung entsprechend den gültigen Tarifverträgen und Gesetzen involviert. Ziel dabei ist es, einvernehmliche betriebliche Regelungen zu den jeweiligen Themenstellungen zu vereinbaren. Die Interessen der leitenden Angestellten werden durch einen gewählten Sprecherausschuss vertreten. Zudem entsenden sowohl Betriebsrat als auch leitende Angestellte Vertreter in den Aufsichtsrat des Unternehmens und üben so ihr Recht auf Mitbestimmung aus.
Mitarbeiterkommunikation Um die Belegschaft bestmöglich zu aktuellen Themenstellungen zu informieren, hatte DEUTZ Ende des Geschäftsjahres 2019 zusätzlich zu den bereits bestehenden Kanälen wie etwa dem Intranet oder der regelmäßig erscheinenden Mitarbeiterzeitung »myDEUTZ« die mobile Mitarbeiter-App »DEUTZ Mobile« eingeführt. Sie bietet Zugriff auf eine große Auswahl an Informationen rund um DEUTZ und kann von jedem Mitarbeiter der DEUTZ AG auf sein persönliches oder berufliches Mobiltelefon und/oder Tablet heruntergeladen werden. Nachdem »DEUTZ Mobile« bislang lediglich in deutscher Sprache für Mitarbeiter der DEUTZ AG nutzbar war, wurde die Handy-App zu Beginn des laufenden Geschäftsjahrs 2021 für den spanischen Standort in einer englischen Sprachversion zur Verfügung gestellt; eine ebenfalls englische Sprachversion für den Standort China soll im weiteren Jahresverlauf folgen.
Darüber hinaus nutzt DEUTZ weitere Formate wie Betriebsversammlungen oder sonstige Informationsveranstaltungen, um zu wichtigen Themen – wie etwa der Einleitung des Effizienzprogramms – mit der Belegschaft in den Dialog zu treten. Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie setzte DEUTZ vermehrt auch auf Videobotschaften.
Mitarbeitermotivation und -befähigung Wie erfolgreich und innovativ ein Unternehmen ist, hängt neben fachlicher Kompetenz maßgeblich von der Motivation beziehungsweise der Zufriedenheit (Engagement) und Befähigung (Enablement) seiner Mitarbeiter ab. Vor diesem Hintergrund ist DEUTZ bestrebt, für seine Mitarbeiter über alle Lebensphasen hinweg ein Beschäftigungsumfeld zu schaffen, welches deren Motivation und Befähigung fördert und gleichzeitig die Verfügbarkeit von Fachkräften nachhaltig
1 Anteil auf Basis von FTEs (Full Time Equivalents) berechnet.
sicherstellt. Darauf abzielende Maßnahmen der DEUTZ AG umfassen beispielweise flexible Arbeitszeitmodelle zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ein umfassendes Schulungsprogramm, individuelle Zielvereinbarungen oder vielfältige Gesundheits- und Sportprogramme.
Im Zuge der Corona-Krise beziehungsweise der infolgedessen Ende März 2020 eingeführten Kurzarbeit kam der Mitarbeitermotivation im Berichtszeitraum eine zentrale Rolle zu. Um das anhaltende Engagement der Mitarbeiter in diesen herausfordernden Zeiten wertzuschätzen, hat die DEUTZ AG ihren Mitarbeitern am Hauptstandort in Köln über mehrere Wochen hinweg ein kostenloses Mittagessen angeboten. Neben der Aufstockung des Kurzarbeitergelds wurde demjenigen Teil der Belegschaft, dessen Tätigkeit und berufliche Ausstattung es zulässt, darüber hinaus die Möglichkeit des mobilen Arbeitens eingeräumt – auch, um insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung während der länderübergreifenden Lockdowns zu ermöglichen.
Ein Instrument, um die Belegschaft zu motivieren, sich proaktiv im Unternehmen einzubringen, stellt unter anderem auch das prämienbasierte Ideenmanagement dar. Es ermöglicht jedem Mitarbeiter der DEUTZ AG Ideen für beispielsweise eine effizientere Gestaltung des Arbeitsumfelds oder für die Optimierung bestehender Prozesse zur Diskussion zu stellen und fördert damit gleichzeitig auch die Innovationskultur im Unternehmen. Im Ergebnis kann damit nicht nur die Motivation der Mitarbeiter erhöht werden, sondern mit Blick auf etwa Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auch deren Befähigung. Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt 573 Ideen eingereicht. Ein Beispiel für eine frühere erfolgreich eingereichte Idee eines Mitarbeiters ist das Innovation Center am Hauptstandort in Köln, in dem auf agile Arbeitsmethoden in interdisziplinären Teams gesetzt wird.


DEUTZ ist davon überzeugt, dass insbesondere auch das Arbeitsumfeld entscheidend dafür ist, wie motiviert und letztlich produktiv ein Mitarbeiter ist. Aus diesem Grund wird besonderer Wert eine Unternehmenskultur gelegt, die von Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und einem respektvollen Miteinander geprägt ist, Verhaltensweisen wie etwa Diskriminierung, Mobbing oder Belästigung ausschließt und eine Innovationskultur fördert – dafür stehen auch die fünf Unternehmenswerte des DEUTZ-Konzerns.
Einen verbindlichen Rahmen für unter anderem integre Verhaltensweisen am Arbeitsplatz gibt der DEUTZ-Verhaltenskodex vor, der konzernweit Gültigkeit hat und von jedem Mitarbeiter verpflichtend einzuhalten ist. Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance & Compliance, S. 85 ff.
Mitarbeiterbefragung Um das Engagement und Enablement seiner Belegschaft sichtbar beziehungsweise messbar zu machen, hat DEUTZ erstmals im Geschäftsjahr 2019 eine konzernweite Mitarbeiterbefragung durchgeführt. Ziel ist es, aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen konkrete Maßnahmen abzuleiten, durch deren Umsetzung Mitarbeiter gezielt dahingehend motiviert und befähigt werden können, ihr Potenzial bestmöglich entfalten zu können. So wurde die Belegschaft im Nachgang der Auswertung beispielsweise im Rahmen von Workshops aktiv in die Maßnahmenausarbeitung eingebunden.
Mit Blick auf die erste im Jahr 2019 durchgeführte Mitarbeiterbefragung waren zum damaligen Zeitpunkt 78 % aller DEUTZ-Mitarbeiter motiviert und 69 % fühlten sich für ihre Arbeit befähigt.1 DEUTZ hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Status quo bis 2023 aufrechtzuerhalten.
Nachdem DEUTZ im Rahmen seiner Ende 2019 verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie geplant hatte, die konzernweite Mitarbeiterbefragung fortan alle zwei Jahre durchzuführen, wurde im Berichtsjahr 2020 beschlossen, den Erhebungsturnus insbesondere vor dem Hintergrund der Einleitung von »Transform for Growth« auf drei Jahre anzupassen.
Gleichstellungsfreundliche Führungskultur DEUTZ ist bestrebt, Vielfalt für den Unternehmenserfolg bewusst zu nutzen, um dadurch ein besseres Verständnis von sich verändernden Märkten zu gewinnen, Zugang zu einem größeren Talent-Pool zu erhalten und von zusätzlicher Kreativität und Innovationskraft zu profitieren.
Sowohl im Sinne des 5. Unterziels »Geschlechtergleichheit« der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (»Sustainable Development Goals«) als auch der Grundsätze zur Stärkung der Frauen im Unternehmen (»Women's Empowerment Principles«) soll dabei insbesondere die Vertretung von Frauen in der Gesamtbelegschaft und in Führungspositionen gefördert und eine gleichstellungsfreundliche Führungskultur etabliert werden. Aus diesem Grund werden Entscheidungen im Rahmen von Einstellungsverfahren ausschließlich auf Basis der fachlichen Qualifikation eines Bewerbers getroffenen. Dabei legt die DEUTZ AG auch Wert darauf, grundsätzlich keine Unterschiede in der Bezahlung von Frauen und Männern zu machen. So wird das individuelle Entgelt im Wesentlichen durch die persönliche und fachliche Qualifikation des Mitarbeiters sowie die von ihm zu übernehmende Verantwortung bestimmt. Bei Mitarbeitern, die einem verbindlichen Entgelttarifvertrag unterliegen, sind geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede für gleichwertige Tätigkeiten von vornherein ausgeschlossen.
Mit Blick auf interne Förderprogramme beteiligt sich DEUTZ an einem sogenannten Cross-Mentoring-Programm für weibliche Nachwuchsführungskräfte, im Rahmen dessen ein/-e Mentor/-in und eine Mentee aus unterschiedlichen Unternehmen als sogenanntes »Tandem« zusammenkommen. Dabei ermöglicht der/die Mentor/-in der Mentee durch einen organisationsübergreifenden Austausch Einblick in die Strukturen und Abläufe des anderen Unternehmens.
DEUTZ hat sich zum Ziel gesetzt, die Frauenquote in der Gesamtbelegschaft bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf mehr als 10 % zu erhöhen und den Anteil an Frauen in Führungspositionen auf mehr als 20 %. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat bereits im Geschäftsjahr 2017 festgelegt, dass dem Vorstand am 30. Juni 2022 mindestens eine Frau angehören soll.
Im Berichtsjahr 2020 belief sich der Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft auf 12,1 %. Damit konnten wir unser Mittelfristziel im Berichtszeitraum bereits übertreffen. Der Frauenanteil in Führungspositionen belief sich auf 11,4 %.
| in % | ||
|---|---|---|
| 2020 | 2019 | |
| Frauenanteil in der Gesamtbelegschaft1 |
12,1 | 11,4 |
| Frauenanteil in der Führungsposition2 |
11,4 | 12,4 |
Inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal.
1
2 Inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal. Zweite Ebene unterhalb des Vorstands, d. h. alle weiblichen Führungskräfte, die direkt an eine Führungskraft der ersten Führungsebene berichten und Führungsverantwortung tragen.
Ausbildung DEUTZ misst der Ausbildung einen hohen Stellenwert bei. Wie erfolgreich das Unternehmen dabei agiert, zeigt sich auch darin, dass das Ausbildungszentrum am Hauptsitz in Köln, die »Factory for Talents«, im Berichtsjahr 2020 zum zehnten Mal in Folge von der Industrie- und Handelskammer Köln für seine herausragenden Leistungen in der Berufsausbildung geehrt wurde. Gleichzeitig hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer zwei DEUTZ-Auszubildende als beste Prüfungsteilnehmer ihres Ausbildungsberufes in Deutschland ausgezeichnet.
1 61 % aller Konzernmitarbeiter haben teilgenommen; inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal.
Im Geschäftsjahr 2020 haben insgesamt 20 Berufseinsteiger in sechs verschiedenen Berufsbildern ihre Ausbildung bei der DEUTZ AG begonnen. Damit belief sich die Ausbildungsquote auf 3,2 %.
| in % | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2020 | 2019 | 2018 | 20172 | |
| Ausbildungsquote | 3,2 | 2,6 | 2,5 | 2,5 |
1 Anzahl der Auszubildenen an den Standorten Köln, Ulm und Herschbach (Deutschland) im Verhältnis zu der Anzahl der Beschäftigten in Deutschland inkl. befristetes Personal, ohne Leihpersonal, Torqeedo und Futavis.
2 Der Berechnung der Ausbildungsquote 2017 wurde die Anzahl der Beschäftigten inkl.
Torqeedo zugrunde gelegt. Eine rückwirkende Anpassung ist nicht erfolgt.
Die genaue Anzahl der einzustellenden Auszubildenden sowie deren Verteilung auf die jeweiligen Berufsbilder werden jährlich vom Vorstand und der paritätischen Betriebsratskommission der DEUTZ AG auf Basis einer Bedarfsanfrage neu festgelegt. Als Ergebnis der jüngsten Bedarfsanfrage wurde beschlossen, das ursprüngliche Ziel einer Ausbildungsquote im Jahr 2023 von mehr als 3 % auf nunmehr 1,5 bis 2 % zu reduzieren. Damit wird unter anderem auch der insgesamt geplanten Personalanpassung im Rahmen von »Transform for Growth« Rechnung getragen.
Fluktuation DEUTZ ist davon überzeugt, dass neue Mitarbeiter neue Sichtweisen mit sich bringen und so die Innovationskraft und Weiterentwicklung eines Unternehmens steigern können. Aus diesem Grund zielen die Personalmaßnahmen darauf ab, dass sich die konzernweite Fluktuationsrate im Jahr 2023 innerhalb einer Bandbreite von 5 bis 10 % bewegen wird. Eine Anpassung dieser Zielsetzung im Zuge der Einleitung des globalen Effizienzprogramms und dem damit einhergehenden Stellenabbau ist nicht erfolgt.
| in % | ||
|---|---|---|
| 2020 | 2019 | |
| Fluktuationsrate | 6,3 | 6,3 |
1 Bezogen auf alle Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns, ohne befristetes Personal und Leihpersonal; Mitarbeiterzahl in FTE (Full Time Equivalent) berechnet. Der Berechnung liegen sowohl Eigen- als auch arbeitgeberseitige Kündigungen zugrunde.
Im Geschäftsjahr 2020 belief sich die Fluktuationsrate des DEUTZ-Konzerns auf 6,3 % und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres. Hierbei ist mit Blick auf den konzernweit substanziellen Stellenabbau im Rahmen des globalen Effizienzprogramms sowie die Absteuerung des Leihpersonals infolge der Corona-Krise zu berücksichtigen, dass zum Jahresende 2020 erst eine niedrige zweistellige Mitarbeiteranzahl über das Freiwilligenprogramm ausgeschieden ist und dass zudem sowohl befristetes Personal als auch Leihpersonal bei der Berechnung der Fluktuationsrate nicht berücksichtigt wird.
Wirtschaftliche Überlegungen dürfen nicht zu Kompromissen im Hinblick auf die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter führen, denn das Recht auf körperliche Unversehrtheit gehört zu den grundlegenden Rechten eines jeden Menschen. DEUTZ erkennt seine damit einhergehende unternehmerische Verantwortung als Arbeitgeber an, für ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld Sorge zu tragen, und befolgt dabei konzernweit die jeweiligen länderspezifischen gesetzlichen Vorgaben zur Arbeitssicherheit. Im Rahmen dessen werden Maßnahmen implementiert, die sich an lokalen Gegebenheiten orientieren und mithilfe derer sichergestellt werden soll, dass Mitarbeiter bei ihrer Tätigkeit möglichst geringen Gefährdungen ausgesetzt sind und durch die potenzielle Unfallrisiken minimiert werden können.
Vor dem Hintergrund, dass der Bereich Arbeitssicherheit derzeit noch größtenteils dezentral gesteuert wird, beziehen sich nachfolgende Aussagen – sofern nicht anders angegeben – im Wesentlichen auf die Standorte der DEUTZ AG, an denen mit rund 72 %1 der Großteil der Konzernbelegschaft beschäftigt ist. Das Unternehmen ist jedoch bestrebt, eine zentralisierte Organisation aufzubauen und zukünftig geplante Arbeitssicherheitsmaßnahmen entsprechend konzernweit zu initiieren.
DEUTZ SICHERHEIT Das übergeordnete Sicherheitsmanagement sowie die operative Betreuung der deutschen Standorte Köln und Herschbach ist zentral in der Tochtergesellschaft DEUTZ SICHERHEIT GmbH gebündelt, deren Geschäftsführer direkt an den Leiter Qualitätsmanagement, Umweltschutz und Arbeitssicherheit der DEUTZ AG berichtet. Die operative Betreuung umfasst neben der Werksicherheit und der Werkfeuerwehr an den Kölner Standorten unter anderem auch die Arbeitsmedizin und die Arbeitssicherheit.
Arbeitsschutzmanagement Im Mittelpunkt des Arbeitsschutzmanagements (ASM) der DEUTZ AG und ihrer spanischen Tochtergesellschaft DEUTZ Spain stehen insbesondere interne Begutachtungen im Sinne von Arbeitsschutzbegehungen, deren Häufigkeit sich nach Höhe und Art des anlagen- oder arbeitsplatzbezogenen Risikos richtet. In den Bereichen Fertigung und Produktion werden diese beispielsweise in verschiedenen Teams durchgeführt, die sich aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammensetzen. Etwaige Abweichungen werden dabei in Maßnahmenplänen festgehalten und deren Umsetzung innerhalb eines vorgegebenen Zeitplans verfolgt.
1 Anteil auf Basis von FTEs (Full Time Equivalents) berechnet.
Mit Blick auf den Umgang mit Gefahrstoffen erfolgt seit Ende 2019 der sukzessive Aufbau eines Gefahrstoffmanagements für die deutschen Standorte. Im Rahmen dessen werden unter anderem Betriebsanweisungen zum Umgang mit Gefahrstoffen erstellt, die entsprechende Schutzmaßnahmen beschreiben beziehungsweise festlegen und dem Mitarbeiter an die Hand gegeben werden sollen. Damit wird nicht nur gesetzlichen Anforderungen Rechnung getragen, sondern gleichzeitig auch eine Voraussetzung für die geplanten Zertifizierungen nach ISO 9001, ISO 14001 und ISO 45001 geschaffen. Weiterführende Informationen siehe Umwelt- und Klimaschutz, S. 89 ff.
Integriertes Managementsystem DEUTZ beabsichtigt, das in Deutschland etablierte integrierte Managementsystem (IMS) bis Ende des Geschäftsjahres 2021 um den Bereich Arbeitssicherheit zu erweitern. Dazu sollen die Produktionsstandorte der DEUTZ AG schrittweise nach der weltweit gültigen Norm ISO 45001 zertifiziert werden, welche die Anforderungen an ein wirksames und effektives Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystem beschreibt.
Im Geschäftsjahr 2020 wurde damit begonnen, das System an den Standorten Köln-Porz und -Kalk einzuführen. Gleichzeitig wurden vorbereitende Prozesse wie etwa eine sogenannte Gap-Analyse durchgeführt, mithilfe derer das Unternehmen entsprechende Handlungsfelder im Hinblick auf eine Integration der ersten Standorte ermittelt hat. Das Initialaudit sowie die Zertifizierung sollen im laufenden Geschäftsjahr 2021 erfolgen und das integrierte Managementhandbuch soll im Nachgang dazu um den Bereich Arbeitssicherheit erweitert werden. In einem zweiten Schritt ist für 2022 die Zertifizierung der Standorte Ulm und Herschbach geplant.
Der Produktionsstandort im spanischen Zafra ist bereits nach ISO 45001 zertifiziert.
Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie kam dem Gesundheitsschutz im Berichtsjahr 2020 eine besondere Bedeutung zu. Um das Infektionsrisiko bestmöglich zu minimieren und damit ihrer arbeitsvertraglichen Schutz- und Fürsorgepflicht nachzukommen, hat die DEUTZ AG im Februar 2020 einen Corona-Krisenstab, geführt durch den Leiter der Konzernsicherheit, eingerichtet, der seitdem grundsätzlich im wöchentlichen Rhythmus tagt. Seine Aufgabe besteht darin, ein an die jeweils aktuelle Situation angepasstes betriebliches Maßnahmenkonzept zum gezielten Gesundheitsschutz der Mitarbeiter zu entwickeln bzw. umzusetzen und damit auch den Anforderungen des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards nachzukommen. Die Planung sowie Umsetzung der Maßnahmen erfolgt dabei in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat.
Die im Jahresverlauf ergriffenen Maßnahmen zum Corona betreffenden Gesundheitsschutz umfassen neben Regelungen zum Einhalten des Mindestabstands oder dem Tragen von seitens DEUTZ kostenlos ausgegeben Mund-Nase-Schutzmasken unter anderem Maßnahmen zur sicheren Arbeitsplatzgestaltung in Bezug auf den Infektionsschutz, erhöhte Reinigungszyklen und das Zurverfügungstellen von Handdesinfektion in Eingangsbereichen, Sanitäreinrichtungen und Gemeinschaftsräumen. Alle Arbeitsplätze wurden im Hinblick auf die Arbeitsbedingungen und notwendigen Schutzmaßnahmen mithilfe einer speziellen Gefährdungsbeurteilung begangen. Darüber hinaus wurden etwa am Hauptstandort in Köln sowie am spanischen Standort in Zafra – angepasst an den aktuellen Pandemieverlauf – Temperaturmessungen bei Betreten des Betriebsgeländes durchgeführt bzw. angeboten. Insbesondere solchen Mitarbeitern, die in den administrativen Bereichen tätig sind, wurde zudem die Möglichkeit des mobilen Arbeitens eingeräumt beziehungsweise nahegelegt.
Um die Einhaltung und das Verständnis der eingeleiteten Präventions- und Arbeitsschutzmaßnahmen sicherzustellen, findet eine umfassende und zielgerichtete Kommunikation über verschiedene Kanäle statt. Neben regelmäßigen Meldungen beispielsweise im Intranet oder in der Handy-App »DEUTZ Mobile« setzt DEUTZ dabei unter anderem auf Aushänge oder verständliche Hinweisschilder, die Mitarbeiter insbesondere auch für die Einhaltung persönlicher Hygienemaßnahmen wie etwa die »Hust- und Niesetikette« sensibilisieren sollen.
Ungeachtet der grundsätzlich noch dezentralen Organisationsstruktur wurden die Maßnahmen zum Corona betreffenden Gesundheitsschutz in weiten Teilen zentral gesteuert und konzernweit einheitlich eingeführt.
Hinsichtlich sonstiger Arbeitssicherheitsmaßnahmen, die konzernweit initiiert werden sollen, hat DEUTZ im Berichtsjahr 2020 die Festlegung sogenannter «7 goldene Regeln» eingeleitet, die einheitliche Sicherheitsregeln umfassen und jedem Mitarbeiter gegenüber schriftlich kommuniziert werden sollen. Darüber hinaus ist mittelfristig die Etablierung gemeinschaftlicher Bewertungen einzelner Arbeitsplätze im Hinblick auf Arbeitsabläufe und potenzielle Gefährdungen geplant.
Unfallhäufigkeit Mit Blick auf die Unfallhäufigkeit im Geschäftsjahr 2020 zeigte sich eine Halbierung der Unfallzahl bei pandemiebedingt leicht gesunkenen Anwesenheitsstunden, infolgedessen sich die Recordable Incident Rate (RIR) des DEUTZ-Konzerns auf 7,4 nach 11,2 im Vorjahr verbesserte. Der deutliche Rückgang ist dabei sowohl auf die fortlaufende Intensivierung des ASM als auch auf coronabedingte Einflussfaktoren zurückzuführen. So hat die fortlaufende Modernisierung der Produktion etwa hinsichtlich verbesserter Arbeitsabläufe unter Einbeziehung eines 3D-Tools zur Arbeitsplatzgestaltung (EMA) sowie eines ganzheitlichen prozessorientierten Ansatzes in der Produktionsplanung erfolgreich dazu beigetragen, Unfallrisiken vorzubeugen bzw. diese zu minimieren. Zudem wurden diverse Themen aus Maßnahmenplänen zur Optimierung der Arbeitssicherheit umgesetzt, die in Vorbereitung auf die geplante Zertifizierung nach ISO 45001 im Jahr 2021 und als Ergebnis interner Begehungen erarbeitet wurden. Gleichzeitig wirkte sich auch die reduzierte Taktzahl in der Produktion infolge des coronabedingt deutlich rückläufigen Bauprogramms positiv auf die Entwicklung der RIR aus.
| 2020 | 20192 | 2018 | 2017 | |
|---|---|---|---|---|
| RIR | 7,4 | 11,2 | 15,0 | 13,4 |
1 Bezogen auf die Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns, ohne Joint Ventures. Die Recordable Incident Rate (RIR) stellt die Anzahl meldepflichtiger Arbeitsunfälle im Jahr pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden dar. Ein meldepflichtiger Unfall ist ein Unfall, der sich bei einer versicherten Tätigkeit während der Arbeitszeit auf dem Betriebsgelände ereignet hat und einen zeitlichen Ausfall von mehr als drei Kalendertagen zur Folge hat. Der Unfalltag wird dabei nicht mitgezählt, jedoch die Wochenenden bei Krankschreibung durch einen Arbeitsmediziner. Die Arbeitszeit ist die erfasste oder berechnete tatsächliche Arbeitszeit und/oder Reisezeit der Beschäftigten. Neben den Arbeitszeiten von Stammmitarbeitern werden auch die Zeiten von Leiharbeitern, befristeten Mitarbeitern, Teilzeitkräften, Praktikanten und studentischen Hilfskräften berücksichtigt.
2 Der Wert für 2019 ist nur bedingt mit den Vorjahresangaben vergleichbar, da Leihpersonal erst ab 2019 bei der Kennzahlenberechnung berücksichtigt wurde.
Mittelfristig verfolgt DEUTZ das im Rahmen seiner »Sustainability Vision 2023« gesteckte Ziel, die RIR bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 auf 7 zu verbessern. Mit Blick auf das Berichtsjahr konnte dieses Ziel zwar bereits nahezu erreicht werden, jedoch sind dabei die zuvor genannten Effekte im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsaktivitäten des Unternehmens zu berücksichtigen, welche die RIR positiv beeinflusst haben dürften.
Unter guter Unternehmensführung und Compliance versteht DEUTZ, verantwortungsvoll und in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften der Länder, in denen das Unternehmen tätig ist, zu agieren und sich gleichzeitig im Geschäftsalltag auch jederzeit unter ethisch-moralischen Gesichtspunkten integer zu verhalten – sowohl gegenüber Kunden und Mitarbeitern als auch gegenüber Investoren und sonstigen Stakeholdern des Unternehmens. Da dies das Fundament einer nachhaltig erfolgreichen Unternehmensführung darstellt, gehört es zu den wesentlichen Aufgaben der konzernweiten Compliance-Organisation, das Bewusstsein eines jeden DEUTZ-Mitarbeiters für regelkonformes und integres Verhalten nachhaltig zu fördern, Compliance-Risiken erfolgreich zu begegnen und Regelverstöße konsequent zu ahnden.
Compliance-Organisation Um sicherzustellen, dass das Unternehmen und seine Mitarbeiter innerhalb des vorgegebenen regulatorischen Rahmens agieren, hat DEUTZ eine konzernweite Compliance-Organisation etabliert. In deren Mittelpunkt steht das interne Compliance-Management-System (CMS), welches unter anderem Themenbereiche wie Anti-Korruption und Bestechung, die Bekämpfung von Geldwäsche sowie die Einhaltung von Exportkontroll- und Kartellrechtsvorschriften umfasst.
Vor dem Hintergrund, dass Anti-Korruption und Bestechung integrale Bestandteile des CMS sind, werden diese Sachverhalte sowie vorgenannte Themen im Folgenden zusammen erläutert.
Entsprechend dem Geschäftsverteilungsplan hat der Aufsichtsrat der DEUTZ AG die Gesamtverantwortung für die konzernweite Compliance-Organisation dem Vorstandsvorsitzenden der DEUTZ AG übertragen. Dieser benennt seinerseits den Compliance Officer sowie zusammen mit diesem einzelne Compliance-Beauftragte, die Verantwortung dafür tragen, dass Compliance-Vorgaben in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich eingehalten werden. Sie erstatten zweimal im Jahr schriftlich an den Compliance Officer Bericht, der wiederum an den Vorstand und den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats berichtet. Inhalt dieser Berichterstattung sind neben Änderungen der Gesetzeslage unter anderem Compliance-relevante Sachverhalte, daraus resultierende Risiken sowie Maßnahmen, um diese zu minimieren beziehungsweise auszuschließen. Die Grundlagen der Compliance-Organisation sind dabei in einer konzernweit gültigen Compliance-Richtlinie beschrieben.
Einzuleitende Compliance-Aktivitäten werden in regelmäßigen Sitzungen des Compliance Officers und der Compliance-Beauftragten gemeinschaftlich entwickelt. Gleichzeitig arbeitet die Compliance-Abteilung eng mit der Rechtsabteilung, dem Datenschutzbeauftragten und der internen Revision zusammen. So ist die Konzernrevision unterstützend in alle wesentlichen Compliance-Aktivitäten involviert und führt anlassbezogen Prüfungen etwa zur Aufdeckung von Korruptionsfällen durch. Im Rahmen von Ordnungsmäßigkeitsprüfungen werden zudem auch sonstige mögliche Compliance-Verstöße und dolose Handlungen adressiert. Die Prüfungsplanung folgt dabei einem risikoorientierten Ansatz, der auch den Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International berücksichtigt.
DEUTZ-Verhaltenskodex und themenspezifische Organisationsrichtlinien Zentrales Instrument, um der Belegschaft einen Orientierungsrahmen für rechtlich einwandfreie und integre Verhaltensweisen zu geben, ist der DEUTZ-Verhaltenskodex. Er beinhaltet verbindliche Verhaltensregeln beispielsweise im Hinblick auf Menschenrechte, Arbeits- und Sozialstandards, Wettbewerbsverhalten oder Datenschutz und zeigt die Null-Toleranz-Strategie des Unternehmens bei Korruption und Bestechung auf. Ergänzt wird der Verhaltenskodex durch mitgeltende themenspezifische Organisationsrichtlinien. Sie stellen eine Zusammenfassung beziehungsweise Konkretisierung sowohl gesetzlicher als auch interner Vorgaben dar und sind von jedem Mitarbeiter zwingend zu befolgen.
Aufgrund seiner weltweiten Geschäftsaktivitäten agieren die Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns innerhalb unterschiedlicher Rechtsund Wertesysteme. Um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter trotz dem einheitliche Verhaltensregeln befolgen, hat der Verhaltenskodex konzernweite Gültigkeit und wurde im Geschäftsjahr 2020 in fünf weiteren Sprachversionen ausgerollt, nachdem er bislang ausschließlich in deutscher und englischer Sprache verfügbar war. Dadurch sollen eventuelle Verständnisschwierigkeiten aufgrund sprachlicher Barrieren überwunden und somit die länderübergreifende Fassungskraft für dessen Inhalt gewährleistet werden.
Der aktuelle Verhaltenskodex ist für Mitarbeiter im Intranet sowie für externe Dritte auf der Unternehmenswebsite unter www.deutz.com/ueber-uns/compliance/verhaltenskodex/ abrufbar.
E-Learning-Programme und Präsenzschulungen Um Mitarbeiter dabei zu unterstützen, sich keiner Rechts- oder Regelverstöße schuldig zu machen, sind sie aufgefordert, jährliche Compliance-Schulungen in Form von E-Learning-Programmen zu absolvieren oder an Präsenzveranstaltungen teilzunehmen. So werden alle kaufmännischen DEUTZ-Mitarbeiter 1 zu Jahresbeginn aufgefordert, bis Jahresende ihnen zugewiesene Schulungsmodule zu absolvieren. Die Zuweisung orientiert sich dabei an den Aufgabenfeldern des jeweiligen Mitarbeiters. Abschließende Tests bestätigen nicht nur das Absolvieren des E-Learning-Programms, sondern auch das Verständnis des Schulungsinhaltes.
Nachdem das E-Learning bislang nur in deutscher und englischer Sprache absolviert werden konnte, wurde es im Berichtsjahr 2020 um eine chinesische, russische, italienische, französische und spanische Version erweitert.
Mitarbeiter der einzelnen Fachbereiche der DEUTZ AG und der Tochtergesellschaften werden in der Regel einmal im Jahr zusätzlich im Rahmen einer auf ihren Aufgabenbereich zugeschnittenen Präsenzveranstaltung zu aktuellen Compliance-Themen geschult. Für nichtkaufmännische Mitarbeiter – insbesondere in den Werken – findet grundsätzliche eine jährliche Präsenzschulung statt. Die Nichtteilnahme an dieser oder dem E-Learning – trotz automatischer, systemgesteuerter Erinnerungen – kann für den entsprechenden Mitarbeiter disziplinarische Maßnahmen zur Folge haben. Unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen, etwa im Hinblick auf neue gesetzliche Vorgaben, werden die Schulungsinhalte regelmäßig überprüft und bei Bedarf um neue Themengebiete erweitert. Im Berichtsjahr 2020 umfasste das Schulungsprogramm neben den bisherigen Bereichen Arbeitssicherheit, fairer Wettbewerb sowie Schutz vor Korruption ein weiteres Modul zum Datenschutz.
Bis zum Jahresende 2020 haben insgesamt 3.012 beziehungs weise 97,3% aller kaufmännischen Konzern-Mitarbeiter das E-Learning erfolgreich abgeschlossen. Damit hat DEUTZ sein mittelfristiges Ziel, die Quote erfolgreich absolvierter Compliance-Schulungen bis 2023 auf mehr als 95% zu steigern, im Berichtsjahr erneut übertroffen.
| in % | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2020 | 2019 | 2018 | 20172 | |
| Quote absolvierter Compliance-Schulungen |
97,3 | 98,1 | 93,5 | – |
1 Berücksichtigt werden ausschließlich kaufmännische Mitarbeiter.
2 Die Quote absolvierter Compliance-Schulungen wurde erstmals im Geschäftsjahr 2018 erhoben.
Geschäftspartner-Compliance-Tool DEUTZ erwartet gesetzeskonformes Verhalten nicht nur von seinen Mitarbeitern, sondern gleichermaßen auch von seinen Geschäftspartnern – ob Kunden, Lieferanten oder Dienstleistern.
Um frühzeitig und adäquat auf potenzielles Fehlverhalten von Geschäftspartnern etwa im Hinblick auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/oder Bestechung reagieren zu können, hatte DEUTZ im Geschäftsjahr 2019 begonnen, ein neues, systemgestütztes Geschäftspartner-Compliance-Tool zu implementieren. Über dieses wird Geschäftspartnern eine webbasierte Selbstauskunft zur Verfügung gestellt und im Anschluss daran werden sowohl das Unternehmen selbst als auch die von ihm benannten Mitglieder der Kontroll- und Aufsichtsgremien sowie die wirtschaftlich Berechtigten mit aktuellen Sanktionslisten abgeglichen. Auf Basis der dadurch erlangten Informationen werden Geschäftspartner nach einem DEUTZinternen Risikomodell klassifiziert und sofern notwendig risikominimierende Maßnahmen eingeleitet.
Das Geschäftspartner-Compliance-Tool kommt seit Ende des Berichtsjahrs 2020 an den deutschen Standorten für die Überprüfung neuer Geschäftspartner der DEUTZ AG zum Einsatz. Gleichzeitig wurde jedoch auch damit begonnen, bereits bestehende Geschäftspartner sukzessive in die Überprüfung einzubeziehen. Ursprünglich war zudem geplant, ab 2020 diejenigen Auslandsgesellschaften, die an das SAP-R3-System angebunden sind, in den Überprüfungsprozess zu integrieren. Infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie kam es dabei jedoch zu Verzögerungen, so dass die Einbeziehung erst im laufenden Geschäftsjahr 2021 eingeleitet werden wird.
1 Kaufmännische Mitarbeiter sind alle Mitarbeiter des DEUTZ-Konzerns, einschließlich derer ausländischer Beteiligungsgesellschaften, die am 31. Dezember eines Jahres im Unternehmen und in die IT-Infrastruktur des DEUTZ-Konzerns eingebunden sind, über einen PC verfügen und der deutschen, englischen, chinesischen, russischen, italienischen, französischen oder spanischen Sprache mächtig sind, da die E-Learning-Module lediglich in diesen Sprachen absolviert werden können. Ausgenommen werden Personen, die das Unternehmen unterjährig verlassen haben, sich in Elternzeit befinden oder aufgrund einer Langzeiterkrankung mindestens 50 % des Jahres nicht anwesend sind.
Um der verbindlichen Überprüfung von Geschäftspartnern mithilfe des neu eingeführten Tools Sorge zu tragen, hat DEUTZ mit dessen Einführung eine konzernweit gültige Geschäftspartner-Compliance-Richtlinie erlassen.
Hinweisgebersystem Um rechts- und regelwidriges Verhalten schnellstmöglich aufzudecken und bewiesenes Fehlverhalten unverzüglich beenden zu können, wurde ein öffentlich zugängliches Hinweisgebersystem etabliert, über das Compliance-Verdachtsfälle jederzeit gemeldet werden können. Jeder Verdachtsfall wird dabei nach einheitlichen Vorgaben erfasst und entsprechend einer konzernweit gültigen Compliance-Organisationsrichtlinie behandelt.
Das Hinweisgebersystem ist sowohl für Mitarbeiter als auch für außenstehende Dritte auf der Unternehmenswebsite unter www. deutz.com/ueber-uns/compliance/ zugänglich und garantiert sowohl Hinweisgebern als auch Betroffenen ein Höchstmaß an Vertraulichkeit und Geheimhaltung. Gleiches gilt auch im Verlauf einer möglichen Untersuchung, die nach sorgfältiger Prüfung der Hinweise und bei konkreten Anhaltspunkten für einen Regelverstoß eingeleitet werden würde. Darüber hinaus können Hinweise zu tatsächlichen oder vermuteten Compliance-Verstößen auch anonym, per E-Mail, Post oder Fax gemeldet werden. Die entsprechenden Kontaktdaten sind auf der Unternehmenswebsite unter www.deutz.com/ueber-uns/compliance/verhaltenskodex/ veröffentlicht.
Risikomanagementsystem Gute Unternehmensführung basiert insbesondere auch auf dem verantwortungsbewussten Umgang mit Risiken. Mithilfe des DEUTZ-internen Risikomanagementsystems wird der Vorstand in die Lage versetzt, konzernweite Risiken frühzeitig zu erkennen, um unverzüglich auf potenziell relevante Veränderungen des Risikoprofils reagieren zu können. Dabei sind sämtliche Fachbereiche an das Risikomanagementsystem angeschlossen, so dass eine flächendeckende Überwachung von Risiken einschließlich solcher, die sich aus den Sachverhalten Anti-Korruption und Bestechung ergeben könnten, sichergestellt ist.
Mit Blick auf sonstige Risiken in Bezug auf die Aspekte hinsichtlich der als wesentlich identifizierten Sachverhalte beabsichtigte DEUTZ, deren Abfrage und Bewertung im Geschäftsjahr 2020 in die reguläre, systembasierte Risikoinventur des Konzerns zu integrieren. Aufgrund coronabedingter Sparmaßnahmen wurde die IT-gestützte Integration jedoch auf das Geschäftsjahr 2021 verschoben, weshalb die Risikoabfrage und -bewertung im Berichtsjahr weiterhin manuell erfolgte. Risiken im Hinblick auf die Erreichung nichtfinanzieller Kennzahlen wurden ebenfalls manuell abgefragt und beginnend mit dem Berichtsjahr regelmäßig an den Vorstand berichtet.
Corporate Governance Neben gesetzlichen Vorgaben und internen Bestimmungen umfasst der regulatorische Rahmen, in dem das Unternehmen agiert, weitere Regelwerke wie etwa den Deutschen Corporate Governance Kodex. Der Corporate-Governance-Bericht einschließlich Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Erklärung zur Unternehmensführung für die DEUTZ AG und den Konzern sind auf der Unternehmenswebsite unter www.deutz.com/ investor-relations/corporate-governance/entsprechenserklaerung/ veröffentlicht.
DEUTZ unterhält Geschäftsbeziehungen zu knapp 550 Lieferanten in mehr als 40 Ländern. Bei einem weltweiten Einkaufsvolumen der DEUTZ AG von knapp 900 Mio. € trägt die Lieferkette in einem erheblichen Umfang zur Wertschöpfung des Unternehmens bei. Vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Tochtergesellschaften des Unternehmens hauptsächlich um Vertriebsgesellschaften handelt, obliegt das übergreifende Lieferantenmanagement1 einschließlich der Freigabe von Serienlieferanten im Wesentlichen der DEUTZ AG als Führungsgesellschaft. Grundsätzlich ist eine sukzessive Zentralisierung des Konzerneinkaufs angedacht, so dass sämtliche Tochtergesellschaften mittelfristig denselben Prinzipien wie die DEUTZ AG unterliegen sollen.
Im Vordergrund des Lieferantenmanagements stehen insbesondere die Qualität zugelieferter Komponenten, Lieferzeiten sowie kommerzielle Rahmenbedingungen. Im Zuge der Umsetzung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie werden jedoch zunehmend auch Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl beziehungsweise Bewertung von Lieferanten berücksichtigt – und dabei insbesondere solche, die sich auf die Achtung der Menschenrechte, die Bekämpfung von Korruption und/oder Bestechung oder gewisse Umwelt- und Sozialstandards beziehen. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen bereits diverse Maßnahmen initiiert und zugleich im Rahmen seiner »Sustainability Vision 2023« verschiedene Ziele festgelegt, die sich dabei nicht nur auf die DEUTZ AG beziehen, sondern auf den gesamten DEUTZ-Konzern.
Die Verantwortung für Nachhaltigkeitsbelange im Einkauf sowie für Material Compliance obliegt der Abteilung Indirekter Einkauf, Nachhaltigkeit und Compliance im Einkauf, die im Vorstandsbereich Finanzen angesiedelt ist.
Lieferantenmanagementsystem Das systematische Lieferantenmanagement der DEUTZ AG erfolgt über das sogenannte Lieferantencockpit, mithilfe dessen die Leistung wesentlicher Lieferanten in erster Linie hinsichtlich Einkaufs-, Dispositions- und Qualitätsaspekten überwacht wird. Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen werden bei Bedarf Maßnahmen ab- beziehungsweise eingeleitet, durch deren Umsetzung die Leistung des entsprechenden Zulieferers verbessert werden kann.
1 Die Ausführungen im vorliegenden Abschnitt beziehen sich auf direkte Lieferanten, die in einem Vertragsverhältnis mit DEUTZ stehen.
Nachdem das Unternehmen im Berichtsjahr 2020 eine webbasierte Bewertungsplattform für globale Beschaffungsketten sowie ein Geschäftspartner-Compliance-Tool eingeführt hat, sollen im Geschäftsjahr 2021 Prozesse zur Integration der Bewertungsergebnisse in das Lieferantenmanagement etabliert werden.
Verhaltenskodex für Lieferanten Zentrales Instrument, um Nachhaltigkeitsaspekte an die Lieferkette weiterzugeben, ist der 2019 eingeführte DEUTZ-Verhaltenskodex für Lieferanten (Lieferantenkodex). Er beschreibt konzernweit verbindliche Vorgaben etwa im Hinblick auf die Sicherstellung von Arbeitssicherheitsmaßnahmen, die Einhaltung gewisser Umweltschutzstandards oder die Achtung der Menschenrechte und zielt damit unter anderem darauf ab, dass sich DEUTZ nicht an Menschenrechtsverletzung etwa im Sinne des 2. Prinzips des UN Global Compact mitschuldig macht. Gleichzeitig zeigt er unsere Erwartungshaltung auf, dass Lieferanten die DEUTZ-seitig an sie gestellten Anforderungen wiederum auch an ihre Zulieferer weitergeben.
Der Lieferantenkodex ist in Deutsch, Englisch und Chinesisch verfügbar und seit dem 1. Januar 2020 Bestandteil neu abgeschlossener Verträge sowie der allgemeinen Einkaufsbedingungen.
Um die Wirksamkeit des Lieferantenkodex soweit möglich sicherzustellen beziehungsweise nachzuverfolgen, wird sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Lieferanten die Einhaltung der darin formulierten Anforderungen im Rahmen unternehmensseitig durchgeführter Audits überprüft. Dass sich DEUTZ dieses Recht vorbehält, findet sich ebenfalls im Lieferantenkodex wieder, auf welchen in allen Standard-Lieferverträgen verwiesen wird.
DEUTZ hat sich im Rahmen seiner »Sustainability Vision 2023« das Ziel gesetzt, im Zeitraum von 2020 bis Ende 2023 jährlich 30 bestehende Lieferanten hinsichtlich der Einhaltung des Lieferantenkodex zu überprüfen und im gleichen Zeitraum insgesamt 90% der bis dahin jährlich neu hinzugekommenen Lieferanten.
Mit Blick auf das Berichtsjahr 2020 konnte die ursprünglich angedachte Anzahl an Audits infolge des Ausbruchs der Corona-Pandemie nicht vollumfänglich stattfinden, so dass insgesamt lediglich vier bestehende Lieferanten auf die Einhaltung des Lieferantenkodex überprüft wurden. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass die angedachte Auditanzahl coronabedingt auch im laufenden Geschäftsjahr 2021 nicht erreicht werden wird.
Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von Lieferanten mittels EcoVadis Unser Ziel ist es, wesentliche Nachhaltigkeitsrisiken auf Seiten der Lieferkette zu kennen und dadurch wirksam adressieren zu können. Vor diesem Hintergrund hat DEUTZ im Berichtsjahr 2020 EcoVadis, eine Plattform für globale Beschaffungsketten, etabliert, über die Lieferanten hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsperformance bewertet und Möglichkeiten zur kontinuierlichen Verbesserung aufgezeigt werden können. Die Bewertungskriterien umfassen dabei die Bereiche Umwelt, Ethik, Arbeits- und Menschenrechte sowie nachhaltige Beschaffung und berücksichtigen neben Länder- und Branchenspezifika ebenso die Größe eines Lieferanten.
DEUTZ hat sich das Ziel gesetzt, bis Ende 2023 insgesamt 50% der am Einkaufsvolumen des Vorjahres gemessenen Top-150- Lieferanten mittels der EcoVadis-Online-Bewertung zu überprüfen bzw. zu bewerten. Im Berichtsjahr 2020 belief sich der Anteil entsprechend überprüfter Lieferanten auf 31 %.
Mit Blick auf 2021 beabsichtigt DEUTZ einen Prozess zu entwickeln, mit dem im Rahmen der EcoVadis-Bewertung identifizierte Schwachstellen systematisch erfasst und dokumentiert werden können. Diese Dokumentation soll dann als Ausgangspunkt für gemeinsam mit den Zulieferern zu definierende Verbesserungsmaßnahmen dienen. Gleichzeitig sollen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Lieferanten – unabhängig von ihrem Einkaufsvolumen – hinsichtlich potenzieller Nachhaltigkeitsrisiken bewerten bzw. identifizieren zu können und diese daran anschließend einer EcoVadis-Bewertung zu unterziehen.
Geschäftspartner-Compliance Im Sinne eines präventiven Risikomanagements werden Geschäftspartner nicht nur mittels EcoVadis im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeitsleistung überprüft, sondern auch auf potenzielles Fehlverhalten beispielsweise in Bezug auf Geldwäsche, unfaires Wettbewerbsverhalten oder Korruption und/oder Bestechung. Zum Ende des Berichtsjahres 2020 wurde dafür ein Geschäftspartner-Compliance-Tool eingeführt. Weiterführende Informationen siehe Corporate Governance & Compliance, S. 85 ff.
Zielsetzung für das Jahr 2023 ist es, 90 % aller bestehenden Lieferanten mit einem Einkaufsvolumen im Vorjahr von mehr als 0,5 Mio. € mittels des neu eingeführten Tools hinsichtlich eventueller Compliance-Risiken überprüft zu haben.
Einhaltung internationaler Vorschriften Aufgrund seiner Geschäftsaktivitäten beziehungsweise seiner Produkte, deren Komponenten sowie Herstellungsprozessen unterliegt DEUTZ unter anderem der Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (»REACH«), der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten (»RoHS«) sowie den Bestimmungen zur Verwendung von Konfliktmineralien.
Um die Umsetzung zuvor genannter Vorschriften sicherzustellen, hatte DEUTZ im vorangegangenen Geschäftsjahr innerhalb der Abteilung Indirekter Einkauf, Nachhaltigkeit und Compliance im Einkauf die Funktion »Material Compliance« etabliert. Neben der rechtlichen Beurteilung von Produkten hinsichtlich verwendeter Werkstoffe und Substanzen sowie der Verfolgung und Auswertung von regulatorischen oder behördlichen Entwicklungen besteht ihre Aufgabe darin, die Zusammenarbeit mit Lieferanten für Produktionsmaterial sukzessive auszubauen und Prozesse im Hinblick auf verwendete Werkstoffe und Substanzen zu optimieren. Dabei arbeitet sie eng mit dem Serieneinkauf und der Abteilung Lieferantenqualität zusammen, berät den Einkauf und legt die Kriterien in Bezug auf Material Compliance für die Auswahl von Serienlieferanten fest. Um die Einhaltung dieser Kriterien überwachen und Prozesse besser steuern zu können, wurde zudem eine webbasierte Datenbank zur Materialdeklaration implementiert, an die fortführend alle Lieferanten angeschlossen werden sollen. Mit dem Ziel, die Materialinformationen im Rahmen des Produktlebenszyklus weiterzuverarbeiten, wurde darauf aufbauend ein IT-Projekt zur Einführung einer Material Compliance-Software initiiert.
Angesichts dessen, dass DEUTZ Mineralien nicht direkt bezieht, kann das Unternehmen seine diesbezügliche Verantwortung nur gemeinsam mit seinen Geschäftspartnern wahrnehmen. Um Mineralien aus Konflikt- oder Hochrisikogebieten in der Wertschöpfungskette zu vermeiden und gleichzeitig einer illegalen oder unethischen Art der Beschaffung entgegenzuwirken, wurde im Berichtsjahr 2020 ergänzend zum Lieferantenkodex eine Richtlinie zum Umgang mit Konfliktmineralien etabliert, die sich unter anderem auf die OECD-Leitsätze zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht zur Förderung verantwortungsvoller Lieferketten für Mineralien aus Konflikt- oder Hochrisikogebieten bezieht. Damit die Einhaltung solcher Leitsätze und sonstiger Verordnungen bestmöglich sichergestellt werden kann, führt DEUTZ regelmäßige Abfragen zur Verwendung von Konfliktmineralien durch. Informationen werden dabei mittels des sogenannten »Conflict Minerals Reporting Template« abgefragt, das von der Responsible Minerals Initiative (RMI) entwickelt wurde, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Kunden akkurate Informationen zum Herkunftsland bestimmter Mineralien und zu den von ihnen verwendeten Schmelzhütten und Raffinerien zu liefern.
DEUTZ sieht sich nicht nur in der gesellschaftlichen Verantwortung, durch die Weiterentwicklung innovativer Antriebslösungen für seine Kunden einen Beitrag zur Verbesserung der globalen Umwelt- und Klimabilanz zu leisten. Das Unternehmen ist gleichermaßen bestrebt, die mit der eigenen Geschäftstätigkeit einhergehenden Prozesse und Aktivitäten im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Umwelt und damit auch auf das soziale Umfeld kontinuierlich zu optimieren und so seiner ökologischen Verantwortung nachzukommen.
Aufgrund lokaler Unterschiede werden die Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns in weiten Teilen dezentral gesteuert, weshalb sich die nachfolgenden Ausführungen im Wesentlichen auf den Produktionsverbund der DEUTZ AG beziehen.
Trotz der dezentralen Organisationsstruktur hat sich DEUTZ im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie verschiedene Ziele gesetzt, die sich – sofern nicht anders angegeben – auf die Gesamtheit der Produktionsstandorte1 des Konzerns beziehen.
Interne Begutachtungen und Gesetzeskonformität Betriebsbereiche, durch deren Aktivitäten schädliche Umwelteinwirkungen ausgehen könnten, wie etwa die Montage oder Farbgebung, werden mindestens jährlich durch ein internes Team von Auditoren und Fachexperten im Hinblick auf die Einhaltung selbst gesteckter Ziele und Vorgaben sowie gesetzlicher Anforderungen geprüft. Dadurch sollen potenzielle Gefahrenquellen und Verbesserungspotenziale frühzeitig aufgedeckt, der Umsetzungsstand und die Wirkung eingeleiteter Maßnahmen nachverfolgt oder neue Maßnahmen initiiert werden können.
Die gesetzlichen Anforderungen in Deutschland ergeben sich beispielsweise aus dem Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge (BlmSchG) oder dem Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (KrWG).
Aufgrund seiner Produktionsprozesse und Produktkomponenten unterliegt DEUTZ darüber hinaus auch internationalen Regelwerken wie der Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (»REACH«), der Richtlinie zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikaltgeräten (»RoHS«) sowie den Bestimmungen zur Verwendung von Konfliktmineralien. Weiterführende Informationen siehe Lieferantenmanagement, S. 87 ff.
Im Hinblick auf die produktionsbezogene Verwendung von Stoffen, die nicht nur die Sicherheit etwa unserer Mitarbeiter beeinträchtigen können, sondern insbesondere auch die Umwelt, soll mittels eines Freigabeverfahrens sichergestellt werden, dass diese so wenig wie möglich eingesetzt werden. Die Verantwortung dafür obliegt der im vorangegangenen Geschäftsjahr etablierten Funktion »Material Compliance«, die in der Abteilung Indirekter Einkauf, Nachhaltigkeit und Compliance im Einkauf angesiedelt ist. Neben der rechtlichen Beurteilung von Produkten besteht ihre Aufgabe unter anderem auch darin, Prozesse im Hinblick auf verwendete Werkstoffe und Substanzen sukzessive zu optimieren. Weiterführende Informationen siehe Lieferantenmanagement, S. 87 ff.
Integriertes Managementsystem (IMS) Das integrierte Managementsystem der DEUTZ AG umfasst derzeit die Bereiche Umweltschutz, Energie und Qualität und entspricht dabei den Anforderungen der internationalen Umweltmanagementnorm DIN EN ISO 14001:2015, der Energiemanagementnorm 1
Ohne Joint Ventures.
ISO 50001:2018 sowie der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001:2015. Die Konformität hinsichtlich der unterschiedlichen Geltungsbereiche wird jährlich durch eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft überprüft und wurde im Berichtsjahr erneut bestätigt. Neben der zuvor genannten externen Überprüfung finden zudem fortlaufend interne Audits statt, die in enger Abstimmung zwischen den Fachabteilungen und der höchsten Führungsebene erfolgen. Sie zielen insbesondere darauf ab, aus den gewonnenen Erkenntnissen Maßnahmen zur Prozessverbesserung und zur Erreichung festgelegter Ziele ableiten und deren Umsetzung nachverfolgen zu können.
Das Energiemanagementsystem der DEUTZ AG, welches ein kontinuierliches Erfassen von Verbräuchen und Energieströmen und damit eine wirksame Planung und Umsetzung von Maßnahmen zu deren Optimierung ermöglicht, wurde im Berichtsjahr 2020 für die Standorte Köln und Ulm ohne Abweichungen nach ISO 50001:2018 rezertifiziert. Das nächste Überwachungsaudit findet im laufenden Geschäftsjahr 2021 statt.
Das Umweltmanagementsystem der DEUTZ AG, mithilfe dessen die gesamte Umweltleistung der DEUTZ AG kontinuierlich verbessert werden soll, wurde im Berichtsjahr 2020 ebenfalls für den Standort Köln nach ISO 14001:2015 rezertifiziert und auf alle deutschen Werke der DEUTZ AG ausgeweitet. Ebenfalls rezertifiziert wurde der zweitgrößte Produktionsstandort des Unternehmens am Hauptsitz von DEUTZ Spain im spanischen Zafra.
Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs Um den Energieverbrauch sukzessive zu optimieren, hat DEUTZ im Berichtsjahr 2020 am Hauptstandort in Köln die im Vorjahr eingeleiteten Maßnahmen weiterverfolgt, die insbesondere die fortlaufende energetische Sanierung bestehender Betriebsgebäude und -einrichtungen sowie die Optimierung bestehender Anlagen betreffen. Dazu zählt beispielsweise die Optimierung mehrerer Kompressoranlagen und die Einführung eines sogenannten Kalttests zur Prüfung bestimmter Dieselmotoren. Durch den Ablauf eines Diagnoseprogramms wird dabei, anders als bisher, keinerlei Kraftstoff mehr verbraucht. Zudem wurde der stufenweise Austausch herkömmlicher Beleuchtung durch LED-Beleuchtung im Berichtsjahr 2020 weiter fortgesetzt und dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen werden.
Wir sind nicht nur bestrebt, unseren Stromverbrauch sukzessive zu reduzieren. Gleichzeitig beabsichtigen wir auch, die Stromerzeugung aus alternativen bzw. regenerativen Energiequellen zu fördern, weshalb alle deutschen Produktionsstandorte der DEUTZ AG seit dem 1. Januar 2021 ausschließlich Ökostrom beziehen.
Mit Blick auf sonstige im Vorjahr eingeleitete Projekte hat DEUTZ sowohl die Planungen zur Installation von Photovoltaikanlagen auf größeren Dachflächen als auch die Analysen hinsichtlich der Heizwärmeversorgung im Industrie- und Winternetz bzw. der Installationsmöglichkeit eines Blockheizkraftwerks abgeschlossen. Angesichts eingeleiteter Kostensparmaßnahmen infolge der Corona-Krise wurde die Umsetzung dieser Projekte jedoch vorerst zurückgestellt.
| in MWh | 2020 | 2019 | 2018 | 20172 |
|---|---|---|---|---|
| Strom | 72.672 | 87.316 | 94.999 | 84.605 |
| Erdgas | 28.945 | 35.989 | 38.271 | 35.277 |
| Fernwärme | 11.262 | 10.969 | 12.349 | 12.223 |
| Heizöl3 | 2.317 | 2.685 | 3.359 | 3.653 |
| Dieselkraftstoff 4 | 18.951 | 20.764 | 18.165 | 19.218 |
| CNG5 | 108 | 72 | 0 | 0 |
| LPG6 | 245 | 390 | 633 | 421 |
| Gesamt | 134.5027 | 158.186 | 167.777 | 155.397 |
Ohne Joint Ventures.
1
2
6
Die Angaben für das Geschäftsjahr 2017 sind nur bedingt mit den nachfolgenden Geschäftsjahren vergleichbar, da die 2017 akquirierte Tochtergesellschaft Torqeedo erst ab 2018 bei der Kennzahlenberechnung berücksichtigt wurde.
4 Bei 9,85 kWh/Liter (Mittelwert).
5 Bei 10,0 kWh/m3 für CNG (H) (Mittelwert) und 8,2 kWh/m3 für CNG (L) Mittelwert.
Einhergehend mit der im Vorjahresvergleich deutlich rückläufigen Entwicklung des Produktionsumfangs um 36 % reduzierte sich auch der damit verbundene Verbrauch an Energiemedien um insgesamt 15 %. Dass sich der Rückgang des Produktionsvolumens nicht proportional in der Entwicklung der Energieverbräuche abbildet, ist dadurch bedingt, dass Grundlastverbräuche in den Werken auch in Nichtproduktionszeiten kontinuierlich anfallen.
CO2 -Emissionen Die Scope-1-Emissionen der Produktionsstandorte1 des DEUTZ-Konzerns entstehen größtenteils während des Testbetriebs im Bereich Forschung und Entwicklung sowie bei der Qualitätskontrolle in der Serienfertigung, im Rahmen derer der Echtzeitbetrieb eines Motors auf Prüfständen nachgestellt und dadurch Emissionen freigesetzt werden. Der Großteil der Scope-2-Emissionen2 entsteht im Rahmen des Produktionsprozesses sowie des weiteren Geschäftsbetriebs.
1 CO2 -Emissionen der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures. CO2 -Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt und als Produkt der Energiemengen mit den entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet; Scope 1: durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte CO2 -Emissionen aus Diesel, Erdgas, LPG, Heizöl und CNG.
2 CO2 -Emissionen der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures. CO2 -Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt und als Produkt der Energiemengen mit den entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet; Scope 2: CO2 -Emissionen, die mit eingekaufter Energie wie beispielsweise Elektrizität und Fernwärme verbunden sind.
3 Bei 10,5 kWh/Liter (Mittelwert).
Neben unserem übergeordneten Ziel, den Einsatz alternativer Antriebssysteme voranzutreiben sind wir bestrebt, unsere Prozesse kontinuierlich zu optimieren, um dadurch die Emissionen langfristig senken zu können. So werden sukzessive bestehende Anlagen optimiert und Verfahren wie etwa der zuvor erwähnte Kalttest erprobt bzw. etabliert, durch welche auf einen Teil der Prüfläufe im Rahmen der Qualitätskontrolle verzichtet werden kann. Mit Blick auf den im Berichtsjahr eingeführten Kalttest sollen im laufenden Geschäftsjahr 2021 mindestens 40 % der kleiner 4-Liter-Motoren dadurch geprüft werden.
| DEUTZ-Konzern: CO2 | -Emissionen der Produktionsstandorte1 | |
|---|---|---|
| -------------------- | -- | --------------------------------------- |
| CO2 -Emissionen (insgesamt) |
44.724 | 52.418 | 55.770 | 51.251 |
|---|---|---|---|---|
| CO2 -Emissionen (Scope 2)5 |
33.159 | 42.240 | 42.240 | 38.012 |
| CO2 -Emissionen (Scope 1)4 |
11.565 | 13.590 | 13.530 | 13.239 |
| 2020 | 2019 | 2018 | 20173 | |
| in Tonnen CO2 e 2 |
1 CO2 -Emissionen der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures. CO2 -Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt und als Produkt der Energiemengen mit den entsprechenden Emissionsfaktoren berechnet.
2 CO2 e= Kohlendioxid-Äquivalente.
3 Die Angaben für das Geschäftsjahr 2017 sind nur bedingt mit den nachfolgenden
Geschäftsjahren vergleichbar, da die 2017 akquirierte Tochtergesellschaft Torqeedo erst ab 2018 bei der Kennzahlenberechnung berücksichtigt wurde.
4 Scope 1: durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte CO2 -Emissionen aus Diesel,
Erdgas, LPG, Heizöl und CNG.
5 Scope 2: CO2 -Emissionen, die mit eingekaufter Energie wie beispielsweise Elektrizität und Fernwärme verbunden sind.
Aufgrund des deutlich reduzierten Produktionsumfangs bei gleichzeitig fortwährend hoher Forschungstätigkeiten im Werk Köln-Porz sind der Gesamt-Energieverbrauch und die damit korrelierenden CO2 -Emissionen (Scope 1 und 2) an den Produktionsstandorten1 im Vorjahresvergleich um rund 15 % gesunken.
| in kg CO2 e 2 |
2020 | 2019 | 2018 | 20173 |
|---|---|---|---|---|
| Emissionen pro Motor | 331 | 250 | 257 | 299 |
¹ Ohne Joint Ventures. CO2 -Werte wurden nach dem GHG-Protokoll ermittelt. Die Kennzahl »Emissionen pro hergestelltem Motor« ergibt sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission und der Anzahl hergestellter Motoren. Bei der CO2 -Bilanzierung wurden Scope 1 (durch Verbrennung in eigenen Anlagen erzeugte CO2 -Emissionen aus Diesel, Erdgas, LPG, Heizöl und CNG) und Scope 2 (CO2 -Emissionen, die mit eingekaufter Energie wie beispielsweise Elektrizität und Fernwärme verbunden sind) berücksichtigt. Als Erzeugnisse werden ausschließlich Verbrennungsmotoren und Elektromotoren gezählt, d. h. keine weiteren Komponenten wie beispielsweise Batterien, Zahnräder und Pleuel für Fremdmotoren.
² CO2 e= Kohlendioxid-Äquivalente.
3 Die Angaben für das Geschäftsjahr 2017 sind nur bedingt mit den nachfolgenden Geschäftsjahren vergleichbar, da die 2017 akquirierte Tochtergesellschaft Torqeedo erst ab 2018 bei der Kennzahlenberechnung berücksichtigt wurde.
Die Kennzahl CO2 -Emissionen pro hergestelltem Motor steht per Definition in Abhängigkeit vom Produktionsumfang des jeweiligen Jahres. Während der Produktionsumfang im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 36 % verzeichnete, erhöhte sich die Kennzahl hingegen um rund 32 %. Diese gegenläufige Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass die Verbräuche der Motorenentwicklung auch in Nichtproduktionszeiten kontinuierlich anfallen.
Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich DEUTZ für 2023 das Ziel gesetzt, die CO2 -Emissionen seiner Produktionsstandorte1 sowie pro hergestelltem Motor1 gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 um 20 % zu reduzieren.
Stickoxid- und Staubemissionen Vor dem Hintergrund seines Produktportfolios beziehungsweise seiner Herstellprozesse werden an den Produktionsstandorten des DEUTZ-Konzerns sowohl Stickoxid- als auch Staubemissionen freigesetzt. Diese entstehen im Wesentlichen im Zuge der Verbrennungsprozesse der Motoren-Versuchsstände des Entwicklungswerks und auf den Prüffeldern im Rahmen der sogenannten Motoren-Heißtests, bei denen der Echtzeitbetrieb eines Motors nachgestellt und dabei Dieselkraftstoffe und Flüssiggase (LPG-Gase) verbrannt werden.
Angesichts dessen, dass die Weiterentwicklung des Motorenportfolios insbesondere von gesetzlichen Rahmenbedingungen wie etwa zunehmend strenger werdender Abgasnormen beeinflusst wird, zielen unsere Entwicklungsaktivitäten darauf ab, die Leistungsfähigkeit der Abgasnachbehandlungssysteme sowie die motorische Einstellung unserer Produkte fortlaufend zu optimieren und damit Stickoxid- und Staubemissionen kontinuierlich zu reduzieren. Regelmäßige Messungen von Sachverständigen an den Produktionsstandorten der DEUTZ AG bestätigen, dass genehmigte Grenzwerte eingehalten bzw. unterschritten werden. Damit leistet DEUTZ nicht nur an seinen Produktionsstandorten einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, sondern insbesondere auch im Hinblick auf den späteren Feldeinsatz des Motors.
| 2020 | 2019 | 2018 | 2017 | ||
|---|---|---|---|---|---|
| Stickoxide (in kg) | 0,47 | 0,33 | 0,19 | 0,25 | |
| Staub (in g) | 3,70 | 2,70 | 1,80 | 2,21 |
1 Ohne Joint Ventures; die Kennzahlen »Stickoxid- und Staubemissionen pro hergestelltem Motor« ergeben sich aus den jeweiligen Quotienten der Gesamtemission aus Prüffeldern und der Anzahl hergestellter Motoren. Als Erzeugnisse werden ausschließlich Verbrennungsmotoren gezählt, d. h. keine Elektromotoren – da bei diesen keine Stickoxid- und Staubemissionen entstehen – sowie keine weiteren Komponenten wie beispielsweise Batterien, Zahnräder und Pleuel für Fremdmotoren.
2 Die Angaben für die Geschäftsjahre 2019-2020 sind nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar, da die Stickoxid- und Staubemissionen in 2018 und 2017 lediglich für die Produktionsstandorte der DEUTZ AG erhoben wurden und der Scope im Geschäftsjahr 2019 auf den DEUTZ-Konzern erweitert wurde.
3 Die der Ermittlung zugrundeliegende Stickoxidmessung basiert für den Prosuktionsstandort Ulm auf dem fortgeschriebenen Messwert aus 2016.
Wie die CO2 -Emissionen pro hergestelltem Motor stehen auch die Stickoxid- und Staubemissionen der Produktionsstandorte pro hergestelltem Motor per Definition in Abhängigkeit vom Produktionsumfang des jeweiligen Jahres. Vor dem Hintergrund, dass bestimmte Kraftstoffverbräuche unabhängig vom Produktionsumfang anfallen, da sie aus festgelegten Prüfumfängen resultieren, die inhaltlich nicht reduziert und zeitlich nicht verkürzt werden können, verzeichneten die Stickoxid- und Staubemissionen der Produktionsstandorte pro hergestelltem Motor einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um rund 42 bzw. 37 %.
Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich DEUTZ für das Jahr 2023 das Ziel gesetzt, sowohl die Stickoxid- als auch Staubemissionen seiner Produktionsstandorte 1 pro hergestelltem Motor gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 um jeweils 3 % zu reduzieren.
Abfallaufkommen Der Großteil des Abfallaufkommens an den Produktionsstandorten des DEUTZ-Konzerns steht in direktem Zusammenhang mit der Herstellung von Motoren und Metallerzeugnissen sowie deren Lackierung und späterem Versand. Dementsprechend umfasst es mit Blick auf die anfallenden Abfallarten vorwiegend verwertbare Metallreste, Holz-, Kunststoff- und Papier-Fraktionen. Einen nicht unerheblichen Anteil am Abfallaufkommen haben darüber hinaus Flüssigkeiten zur Behandlung, Reinigung und Kühlung der metallischen Oberflächen unserer Motorenkomponenten. Diese enthalten unter anderem einen Ölanteil, weshalb sie vorwiegend Abfälle zur Beseitigung darstellen.
1 Ohne Joint Ventures.
| Abfall insgesamt | 16.204 | 20.498 |
|---|---|---|
| Abfall zur Verwertung | 11.892 | 14.160 |
| Abfall zur Beseitigung | 4.312 | 6.337 |
| in Tonnen | 2020 | 2019 |
1 Abfallaufkommen der Produktionsstandorte des DEUTZ-Konzerns ohne Joint Ventures.
Mit Blick auf das Berichtsjahr 2020 verringerte sich die Abfallmenge aufgrund des coronabedingt deutlich rückläufigen Produktionsvolumens gegenüber dem Vorjahr um insgesamt rund 21 %, wobei die zur Beseitigung anfallende Abfallmenge eine Reduzierung um rund 31 % verzeichnete.
DEUTZ hat sich zum Ziel gesetzt, das zur Beseitigung anfallende Abfallaufkommen seiner Produktionsstandorte 1 bis 2023 um insgesamt 10 % gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 zu reduzieren. In diesem Zusammenhang geplante Maßnahmen für die kommenden Jahre sind beispielsweise die Einführung eines Paletten-Pool-Systems, die Umstellung der Lackieranlage oder der Entfall von Umverpackungen.
Wir haben den zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB der DEUTZ AG, Köln, (im Folgenden die "Gesellschaft") für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 (im Folgenden der "nichtfinanzielle Bericht") einer betriebswirtschaftlichen Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit unterzogen.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des nichtfinanziellen Berichts in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB.
Diese Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft umfasst die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden zur nichtfinanziellen Berichterstattung sowie das Treffen von Annahmen und die Vornahme von Schätzungen zu einzelnen nichtfinanziellen Angaben, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines nichtfinanziellen Berichts zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Angaben ist.
Wir haben die deutschen berufsrechtlichen Vorschriften zur Unabhängigkeit sowie weitere berufliche Verhaltensanforderungen eingehalten.
Unsere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wendet die nationalen gesetzlichen Regelungen und berufsständischen Verlautbarungen – insbesondere der Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer (BS WP/vBP) sowie des vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) herausgegebenen IDW Qualitätssicherungsstandards 1 "Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis" (IDW QS 1) – an und unterhält dementsprechend ein umfangreiches Qualitätssicherungssystem, das dokumentierte Regelungen und Maßnahmen in Bezug auf die Einhaltung beruflicher Verhaltensanforderungen, beruflicher Standards sowie maßgebender gesetzlicher und anderer rechtlicher Anforderungen umfasst.
Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Prüfungsurteil mit begrenzter Sicherheit über die Angaben in dem nichtfinanziellen Bericht abzugeben.
Nicht Gegenstand unseres Auftrages ist die Beurteilung von externen Dokumentationsquellen oder Expertenmeinungen, auf die im nichtfinanziellen Bericht verwiesen wird.
Wir haben unsere betriebswirtschaftliche Prüfung unter Beachtung des International Standard on Assurance Engagements (ISAE) 3000 (Revised): "Assurance Engagements other than Audits or Reviews of Historical Financial Information", herausgegeben vom IAASB, durchgeführt. Danach haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir mit begrenzter Sicherheit beurteilen können, ob uns Sachverhalte bekannt geworden sind, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Im Rahmen unserer Prüfung haben wir u.a. folgende Prüfungshandlungen und sonstige Tätigkeiten durchgeführt:
Auf der Grundlage der durchgeführten Prüfungshandlungen und der erlangten Prüfungsnachweise sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Auffassung gelangen lassen, dass der nichtfinanzielle Bericht der Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 in allen wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit §§ 315c i. V. m. 289c bis 289e HGB aufgestellt worden ist.
Wir erteilen diesen Vermerk auf Grundlage des mit der Gesellschaft geschlossenen Auftrags. Die Prüfung wurde für Zwecke der Gesellschaft durchgeführt und der Vermerk ist nur zur Information der Gesellschaft über das Ergebnis der Prüfung bestimmt. Der Vermerk ist nicht dazu bestimmt, dass Dritte hierauf gestützt (Vermögens-)Entscheidungen treffen. Unsere Verantwortung besteht allein der Gesellschaft gegenüber. Dritten gegenüber übernehmen wir dagegen keine Verantwortung.
Frankfurt, 10. März 2021
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Nicolette Behncke ppa. Juliane v. Clausbruch
VERMERK DES UNABHÄNGIGEN WIRTSCHAFTSPRÜFERS | NICHTFINANZIELLER BERICHT
| in Mio. € | |||
|---|---|---|---|
| Anhang | 2020 | 2019 | |
| Umsatzerlöse | 1 | 1.295,6 | 1.840,8 |
| Umsatzkosten | 2 | –1.105,9 | –1.510,5 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 3 | –97,7 | –95,3 |
| Vertriebskosten | 4 | –100,7 | –103,4 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | 4 | –45,8 | –48,4 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 5 | 15,0 | 29,0 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 6 | –68,3 | –24,3 |
| Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte | –1,3 | –1,7 | |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen | 7 | 1,4 | 0,7 |
| Übriges Beteiligungsergebnis | 7 | 1,1 | 1,2 |
| EBIT | –106,6 | 88,1 | |
| davon Sondereffekte | –31,9 | 9,3 | |
| davon operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) | –74,7 | 78,8 | |
| Zinserträge | 8 | 0,7 | 1,0 |
| Zinsaufwendungen | 8 | –4,3 | –2,9 |
| Übriges Finanzergebnis | 8 | –0,4 | –11,1 |
| Finanzergebnis | 8 | –4,0 | –13,0 |
| Konzernergebnis vor Ertragsteuern | –110,6 | 75,1 | |
| Ertragsteuern | 9 | 3,0 | –22,8 |
| Konzernergebnis | –107,6 | 52,3 | |
| davon auf Anteilseigner der DEUTZ AG entfallendes Ergebnis | –107,6 | 52,3 | |
| davon auf Minderheitsanteile entfallendes Ergebnis | 0,0 | 0,0 | |
| Ergebnis je Aktie (unverwässert/verwässert, in €) | 10 | –0,89 | 0,43 |
| in Mio. € | |||
|---|---|---|---|
| Anhang | 2020 | 2019 | |
| Konzernergebnis | –107,6 | 52,3 | |
| Beträge, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
11 | –6,2 | –5,7 |
| Neubewertung von leistungsorientierten Plänen | –6,2 | –5,7 | |
| Beträge, die zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind |
11 | –4,0 | 4,8 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –5,5 | 4,2 | |
| davon Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen | –1,7 | 3,0 | |
| Effektiver Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwerts aus der Absicherung von Zahlungsströmen |
1,5 | 0,4 | |
| Marktbewertung Finanzinstrumente | 0,0 | 0,2 | |
| Sonstiges Ergebnis (nach Steuern) | 11 | –10,2 | –0,9 |
| Konzerngesamtergebnis | –117,8 | 51,4 | |
| davon auf Anteilseigner der DEUTZ AG entfallendes Gesamtergebnis | –117,8 | 51,4 | |
| davon auf Minderheitsanteile entfallendes Gesamtergebnis | 0,0 | 0,0 |
| in Mio. € | |||
|---|---|---|---|
| Aktiva | Anhang | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
| Sachanlagen | 12 | 361,7 | 347,2 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 13 | 197,2 | 216,2 |
| At-equity bewertete Finanzanlagen | 14 | 50,3 | 51,1 |
| Übrige finanzielle Vermögenswerte | 15 | 4,4 | 5,0 |
| Anlagevermögen | 613,6 | 619,5 | |
| Latente Steueransprüche | 16 | 74,2 | 68,6 |
| Langfristiges Vermögen | 687,8 | 688,1 | |
| Vorräte | 17 | 274,2 | 321,7 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 18 | 113,8 | 152,1 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 18 | 32,8 | 79,8 |
| Forderungen aus Steuererstattungsansprüchen | 7,2 | 4,2 | |
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 19 | 64,7 | 55,3 |
| Kurzfristiges Vermögen | 492,7 | 613,1 | |
| Bilanzsumme | 1.180,5 | 1.301,2 | |
| Passiva | Anhang | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
| Gezeichnetes Kapital | 309,0 | 309,0 | |
| Kapitalrücklage | 28,8 | 28,8 | |
| Andere Rücklagen | –3,9 | 0,1 | |
| Gewinnrücklagen und Bilanzgewinn | 201,1 | 314,3 | |
| Den Aktionären der DEUTZ AG zustehendes Eigenkapital | 535,0 | 652,2 | |
| Minderheitsanteile am Eigenkapital | 0,2 | 0,2 | |
| Eigenkapital | 20 | 535,2 | 652,4 |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 21 | 148,5 | 151,2 |
| Latente Steuerschulden | 16 | 0,6 | 0,8 |
| Übrige Rückstellungen | 22 | 37,5 | 33,4 |
| Finanzschulden | 23 | 58,3 | 34,1 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 24 | 5,9 | 5,7 |
| Langfristige Schulden | 250,8 | 225,2 | |
| Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen | 21 | 11,9 | 12,4 |
| Übrige Rückstellungen | 22 | 83,3 | 66,6 |
| Finanzschulden | 23 | 90,2 | 36,4 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 24 | 153,0 | 180,6 |
| Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern | 2,0 | 2,7 | |
| Übrige Verbindlichkeiten | 24 | 54,1 | 124,9 |
| Kurzfristige Schulden | 394,5 | 423,6 | |
| Bilanzsumme | 1.180,5 | 1.301,2 |
in Mio. €
| Gezeich netes Kapital3 |
Kapital rücklage3 |
Gewinn rücklagen und Bilanz gewinn3 |
Markt bewer tungs rücklage1,2 |
Unter schieds betrag aus der Wäh rungs umrech nung1 |
Anteil der Aktionäre der DEUTZ AG |
Anteil der Minder heitsgesell schafter3 |
Gesamt3 | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2019 | 309,0 | 28,8 | 285,8 | –1,0 | –3,7 | 618,9 | 0,2 | 619,1 | |
| Dividendenausschüttung | –18,1 | –18,1 | –18,1 | ||||||
| Konzernergebnis | 52,3 | 52,3 | 0,0 | 52,3 | |||||
| Sonstiges Konzernergebnis | –5,7 | 0,6 | 4,2 | –0,9 | 0,0 | –0,9 | |||
| Konzerngesamtergebnis | 46,6 | 0,6 | 4,2 | 51,4 | 0,0 | 51,4 | |||
| Änderung Konsolidierungskreis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | ||||||
| Stand 31.12.2019 | 309,0 | 28,8 | 314,3 | –0,4 | 0,5 | 652,2 | 0,2 | 652,4 | |
| Stand 1.1.2020 | 309,0 | 28,8 | 314,3 | –0,4 | 0,5 | 652,2 | 0,2 | 652,4 | |
| Dividendenausschüttung | 0,0 | 0,0 | 0,0 | ||||||
| Konzernergebnis | –107,6 | –107,6 | 0,0 | –107,6 | |||||
| Sonstiges Konzernergebnis | -6,2 | 1,5 | –5,5 | –10,2 | 0,0 | –10,2 | |||
| Konzerngesamtergebnis | –113,8 | 1,5 | –5,5 | –117,8 | 0,0 | –117,8 | |||
| Änderung Konsolidierungskreis | 0,6 | 0,6 | 0,6 | ||||||
| Stand 31.12.2020 | 309,0 | 28,8 | 201,1 | 1,1 | –5,0 | 535,0 | 0,2 | 535,2 |
1 In der Bilanz werden diese Posten unter der Bezeichnung "Andere Rücklagen" zusammengefasst.
2 Rücklage aus der Bewertung von Cashflow-Hedges und Rücklagen aus der Bewertung von Finanzinstrumenten.
3 Zur Erläuterung der Posten des Eigenkapitals siehe Punkt 20 des Konzernanhangs.
| in Mio.€ | |||
|---|---|---|---|
| Anhang | 2020 | 2019 | |
| EBIT | –106,6 | 88,1 | |
| Gezahlte Ertragsteuern | –5,5 | –32,2 | |
| Abschreibungen auf das Anlagevermögen | 106,4 | 87,4 | |
| Gewinne/Verluste aus Anlagenabgängen | 0,1 | –8,7 | |
| Ergebnis und Impairment aus der At-equity-Bewertung | –0,9 | –0,2 | |
| Sonstige zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen | 0,1 | 2,9 | |
| Veränderung Working Capital | 55,1 | –11,5 | |
| Veränderung der Vorräte | 43,2 | 14,1 | |
| Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 37,4 | 9,2 | |
| Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | –25,5 | –34,8 | |
| Veränderung der sonstigen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte | 49,6 | –35,1 | |
| Veränderung der Rückstellungen und übrigen Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) |
–53,4 | 24,9 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 44,9 | 115,6 | |
| Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen | –75,9 | –96,5 | |
| Investitionen in Finanzanlagen | 0,0 | –49,1 | |
| Erwerb von Tochterunternehmen | –1,1 | –8,0 | |
| Einzahlungen aus Anlagenabgängen | 0,8 | 4,2 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –76,2 | –149,4 | |
| Dividendenausschüttung an Gesellschafter | 20 | 0,0 | –18,1 |
| Zinseinnahmen | 0,1 | 0,4 | |
| Zinsausgaben | –4,6 | –3,2 | |
| Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen | 88,0 | 11,6 | |
| Tilgungen von Darlehen | 23 | –27,4 | –21,1 |
| Tilgungsanteil aus Leasingzahlungen | –14,6 | –13,5 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 41,5 | –43,9 | |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 44,9 | 115,6 | |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | –76,2 | –149,4 | |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 41,5 | –43,9 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Zahlungsmittelbestands | 10,2 | –77,7 | |
| Zahlungsmittel und -äquivalente am 1.1. | 55,3 | 132,8 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Zahlungsmittelbestands | 10,2 | –77,7 | |
| Wechselkursbedingte Veränderung des Zahlungsmittelbestands | –1,1 | 0,2 | |
| Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Zahlungsmittelbestands | 0,3 | – | |
| Zahlungsmittel und -äquivalente am 31.12. | 19 | 64,7 | 55,3 |
Das Mutterunternehmen ist die DEUTZ AG. Sie hat ihren Sitz in 51149 Köln, Ottostraße 1, Deutschland und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln, HRB 281, eingetragen. Der vorliegende Konzernabschluss wurde durch den Beschluss des Vorstands vom 26. Februar 2021 zur Veröffentlichung freigegeben.
Die Aktie der DEUTZ AG ist im SDAX der Deutschen Börse gelistet. Die Aktie wird über das elektronische Computer-Handelssystem Xetra sowie an allen deutschen Börsen gehandelt.
DEUTZ ist einer der weltweit führenden Hersteller von Antriebssystemen für Anwendungen abseits der Straße. Das Portfolio reicht dabei von Diesel- über Gas- bis hin zu Hybrid- und vollelektrischen Antrieben, die unter anderem in Bau- und Landmaschinen, Material-Handling-Anwendungen wie Gabelstaplern oder Hebebühnen, Nutz- und Schienenfahrzeugen sowie Bootsanwendungen für den privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz kommen. Nach Anwendungsbereichen ist das Geschäft vor allem auf Baumaschinen, Material Handling, Landtechnik und Stationäre Anlagen ausgerichtet. Abgerundet wird die Produktpalette durch ein umfangreiches Serviceangebot. Die Aktivitäten des Konzerns gliedern sich in die operativen Segmente DEUTZ Compact Engines (DCE), DEUTZ Customized Solutions (DCS) und Sonstiges: Das Segment DCE umfasst flüssigkeitsgekühlte Motoren bis 8 Liter Hubraum und unser Joint Venture mit SANY, das nach der Equity-Methode konsolidiert wird. Dem Segment DCS sind zum einen flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem Hubraum größer 8 Liter sowie luftgekühlte Antriebe zugeordnet, zum anderen die unter dem Namen »DEUTZ Xchange« hergestellten Austauschmotoren bzw. -teile und auslaufende Baureihen. Im Segment Sonstiges werden die Tochtergesellschaft Torqeedo, die bei der Elektrifizierung von Antriebssystemen auf die Elektromobilität zu Wasser fokussiert ist, sowie der Entwicklungsdienstleister Futavis mit Fokus auf Batteriemanagementsysteme im Hochvoltbereich konsolidiert. DEUTZ fokussiert sich in seinen operativen Segmenten auf die Wertschöpfungsprozesse Entwicklung, Konstruktion, Produktion und Vertrieb von flüssigkeits- und luftgekühlten Motoren sowie Hybridmotoren und elektrifizierten Antriebssystemen.
Der für die DEUTZ AG als oberstes Mutterunternehmen aufgestellte Konzernabschluss der DEUTZ-Gruppe ist nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS) und deren Interpretationen, wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und steht im Einklang mit den gesetzlichen Verpflichtungen, die für kapitalmarktorientierte, berichtspflichtige Mutterunternehmen nach § 315e Abs. 1 HGB i. V. m. Art. 4 der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Juli 2002, betreffend die Anwendung internationaler Rechnungslegungsstandards in der jeweils gültigen Fassung (IAS-VO), gelten.
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter der Anwendung des Anschaffungs- oder Herstellungskostenprinzips. Hiervon ausgenommen sind insbesondere derivative und sonstige Finanzinstrumente, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Sofern nichts anderes angegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Mio. € mit einer Nachkommastelle auf- oder abgerundet.
Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr angewandten Methoden mit folgenden Ausnahmen:
Rahmenkonzept für die Finanzberichterstattung (Änderungen) Im März 2018 hat das IASB das überarbeitete Rahmenkonzept herausgegeben. Die vorgenommenen Änderungen betreffen Elemente des Abschlusses, der Bewertung, der Berichtseinheit, des Ausweises und der Angaben. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.
IAS 1 und IAS 8 (Änderungen) »Definition von wesentlich« Die im Oktober 2018 vom IASB veröffentlichten Änderungen dienen der Präzisierung der Definition von "wesentlich", damit solche Informationen vollständig und unverschleiert die primären Adressaten der Abschlüsse erreichen. Auf den Konzernabschluss haben sich keine Auswirkungen aus der Anwendung dieser Änderungen ergeben.
IFRS 3 (Änderungen) »Definition eines Geschäftsbetriebs« Im Oktober 2018 hat das IASB diese Änderungen veröffentlicht. Diese Änderungen betreffen Definitionen, Anwendungsleitlinien und erläuternde Beispiele in IFRS 3 und bringen unter anderem eine Präzision in die Abgrenzung zwischen Unternehmenszusammenschlüssen und Erwerben von Vermögenswerten. Diese Änderungen sind auf Unternehmenszusammenschlüsse und Erwerbe von Vermögenswerten anzuwenden. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss haben sich seit der Erstanwendung nicht ergeben.
IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 (Änderungen) »Interest Rate Benchmark Reform« Die Änderungen sind vom IASB im September 2019 infolge der Reform von Referenzzinssätzen herausgegeben worden. Die vorgesehenen Änderungen betreffen Regelungen zur Bilanzierung der Sicherungsbeziehungen und sehen zusätzliche Anhangangaben über die Auswirkung der IBOR-Reform auf das Unternehmen vor. Die Änderungen der Hedge Accounting-Vorschriften umfassen unter anderem die Beibehaltung des Referenzzinssatzes, auf dem die Cashflows des Grundgeschäfts, des Sicherungsinstruments oder des abgesicherten Risikos basieren, die Ausnahme vom retrospektiven Effektivitätstest für Sicherungsbeziehungen und die Identifizierung der Risikokomponente nur bei anfänglicher Designation der Sicherungsbeziehung. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen haben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben.
Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben nachfolgend aufgelistete Standards bzw. Änderungen von Standards veröffentlicht, die bereits im Rahmen des Komitologieverfahrens in das EU-Recht übernommen wurden, im Geschäftsjahr 2020 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. DEUTZ wendet diese Interpretationen bzw. Änderungen von Standards nicht vorzeitig an.
IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4 und IFRS 16 (Änderungen) »Interest Rate Benchmark Reform – Phase 2« Die Ergebnisse der zweiten Projektphase zur Änderung eines Referenzzinssatzes sind vom IASB im August 2020 veröffentlicht worden. Betroffen sind unter anderem die Bilanzierung von finanziellen Vermögenswerten, finanziellen Verbindlichkeiten, Leasingverbindlichkeiten, Sicherungsbeziehungen sowie die Anhangangaben. Wenn die vertraglichen Zahlungsströme aufgrund der IBOR-Reform verändert werden, ist eine Erleichterung auf die Bilanzierung von Finanzinstrumenten anzuwenden, indem ausschließlich der Effektivzinssatz zu aktualisieren ist. Bezüglich der Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen ist zu beachten, dass die IBOR-Reform zur Änderung, jedoch nicht unbedingt zur Beendigung einer Sicherungsbeziehung führt, wenn andere Bilanzierungsvoraussetzungen erfüllt sind. Die Änderungen verpflichten zusätzliche Anhangangaben unter anderem über die Anwendung der neuen Referenzzinssätze und die Änderungen der Risikomanagementstrategie zu machen. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist möglich, wird von DEUTZ jedoch nicht in Anspruch genommen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden daraus nicht erwartet.
IFRS 16 (Änderungen) »Auf die Coronavirus-Pandemie bezogene Mietkonzessionen« Im Mai 2020 hat das IASB IFRS 16 "Leasingverhältnisse" um eine optionale Erleichterung ergänzt. Der Grund für die Aufnahme der Ausnahmeregelung ist die Bilanzierung der im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie den Leasingnehmern gewährten Mietkonzessionen. Leasingnehmer, die die Ausnahmeregelung in Anspruch nehmen, sind von der Vertragsmodifikationsprüfung befreit und brauchen solche Mietkonzessionen nicht als Vertragsmodifikation zu bilanzieren. Die Erleichterung ist für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Juni 2020 anwendbar. Eine rückwirkende Anwendung ist ebenfalls möglich. Da es keine COVID-19-bezogenen Mietkonzessionen gibt, ist der Konzernabschluss von diesen Änderungen nicht betroffen.
Das International Accounting Standards Board (IASB) und das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) haben nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht, die bislang von der EU nicht anerkannt wurden und vom DEUTZ-Konzern auch nicht angewendet werden.
IAS 1 (Änderungen) »Klassifizierung von Schulden als kurzoder langfristig« Im Januar 2020 hat das IASB Änderungen an IAS 1 vorgenommen, um eine genauere Darstellung der finanziellen Lage mittels der Einführung einer übergreifenden Schuldendefinition zu gewährleisten. Im Wesentlichen stellen die Änderungen klar, dass die Klassifizierung der Schulden als kurz- oder langfristig auf der Grundlage der vertraglichen Rechte vorzunehmen ist, die zum Bilanzstichtag vorliegen. Darüber hinaus wird die Erfüllung der Verbindlichkeit präzisiert. Am 15. Juli 2020 ist der Anwendungszeitpunkt der Änderungen vom 1. Januar 2022 auf den 1. Januar 2023 verschoben worden. Aus der erstmaligen Anwendung dieser Änderungen werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.
IAS 1 (Änderungen) »Angaben zu Rechnungslegungsmethoden« Im Februar 2021 hat das IASB Änderungen an IAS 1 und IFRS Statement 2 veröffentlicht. Diese Änderungen stellen klar, dass nicht die maßgeblichen, sondern nur die wesentlichen Rechnungslegungsmethoden im Anhang darzustellen sind. Eine Rechnungslegungsmethode kann dann wesentlich sein, wenn sie sich auf wesentliche Geschäftsvorfälle oder Ereignisse bezieht. Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn die Rechnungslegungsmethode zum Verständnis anderer wesentlicher Informationen im Abschluss beiträgt und unternehmensspezifisch angewendet wird, sodass keine standardisierten, sondern unternehmensindividuelle Angaben gemacht werden. Das IFRS Practice Statement 2 ist entsprechend angepasst worden. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Es werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.
IAS 8 (Änderungen) »Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogene Schätzung« Die Änderungen des IASB vom Februar 2021 sollen die Unterscheidung von Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen erleichtern. In IAS 8 wird die Definition des Begriffs "rechnungslegungsbezogene Schätzung" aufgenommen. Demnach sind rechnungslegungsbezogene Schätzungen monetäre Beträge im Abschluss, die mit Bewertungsunsicherheiten behaftet sind. Eine Rechnungslegungsmethode gibt an, wie monetäre Beträge zu ermitteln sind. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Es werden keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss erwartet.
IAS 16 (Änderungen) »Sachanlagen – Einnahmen vor der beabsichtigten Nutzung« Das IASB hat im Mai 2020 Änderungen an IAS 16 in Bezug auf Einnahmen aus der Veräußerung von Gegenständen veröffentlicht, die auf einer Anlage hergestellt werden, die noch nicht zu ihrem Standort und in ihren betriebsbereiten Zustand gebracht worden ist. Hiermit wird die Minderung der Anschaffungs- und Herstellungskosten um solche Erträge verboten. Stattdessen sind solche Einnahmen und Kosten für die Herstellung im Betriebsergebnis zu erfassen. Die Änderungen betreffen auch die Bewertung von Mustern. Die Abschreibung der Sachanlage, auf der die Muster hergestellt werden, darf nicht in die Bewertung der Muster einbezogen werden und die Herstellungskosten von Mustern müssen gemäß IAS 2 bewertet werden. Außerdem wird der Standard um die Definition des Begriffs "Kosten für Testläufe" ergänzt, womit die Betriebsbereitschaft eines Vermögenswerts geregelt wird. Eine weitere Änderung bezieht sich auf den Ausweis von Erlösen und Aufwendungen aus Gegenständen, die nicht im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit produziert werden. Der Ausweis ist getrennt vorzunehmen sowie der Posten innerhalb der Gesamtergebnisrechnung ist anzugeben. Diese Änderungen sind auf Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist möglich, wird von DEUTZ jedoch nicht in Anspruch genommen. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden daraus nicht erwartet.
IAS 37 (Änderungen) »Belastende Verträge – Kosten für die Erfüllung eines Vertrags« Im Mai 2020 hat das IASB Änderungen zu den einzubeziehenden Kosten in den belastenden Verträgen veröffentlicht. Zur Bestimmung eines belastenden Vertrags sind alle Vertragserfüllungskosten miteinzubeziehen, das heißt sowohl die durch den Vertrag zusätzlich entstehenden Kosten als auch die dem Vertrag direkt zurechenbaren Kosten. Diese Änderungen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Betroffen sind Verträge, bei denen zum Erstanwendungszeitpunkt noch nicht alle Verpflichtungen erfüllt sind. Wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss werden daraus nicht erwartet.
IFRS 3 (Änderungen) »Verweis auf das Rahmenkonzept« Das IASB hat im Mai 2020 Änderungen an IFRS 3 vorgenommen. Die Änderungen umfassen eine Aktualisierung des Verweises auf das überarbeitete Rahmenkonzept 2018, Anwendung des IAS 37 oder IFRIC 21 bei der Identifizierung der übernommenen Verbindlichkeiten, wenn diese in die erwähnten Anwendungsbereiche fallen sowie ein Ansatzverbot für erworbene Eventualforderungen. Diese Änderungen gelten für neue Unternehmenszusammenschlüsse in den Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine frühere Anwendung ist unter der Prämisse einer gleichzeitigen Anwendung anderer aktualisierter Verweise auf das überarbeitete Rahmenkonzept 2018 möglich. DEUTZ wird diese Änderungen vorzeitig nicht anwenden. Es werden keine Änderungen auf den Konzernabschluss erwartet.
IFRS 10 und IAS 28 (Änderungen) »Verkauf oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture« Das IASB hat diese Änderungen im September 2014 herausgegeben. Mit diesen Änderungen wird klargestellt, dass bei Transaktionen mit einem assoziierten Unternehmen und einem Joint Venture das Ausmaß der Erfolgserfassung davon abhängt, ob die veräußerten oder eingebrachten Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 »Unternehmenszusammenschlüsse« darstellen. Aufgrund von Inkonsistenzen zwischen den Standards wurden die Änderungen auf unbestimmte Zeit verschoben.
Sammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS (2018- 2020) Im Mai 2020 sind vom IASB Änderungen an den Standards IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41 veröffentlicht worden. Die für den DEUTZ-Konzern relevante Standards sind IFRS 9 und IFRS 16. Mit der Änderung an IFRS 9 wird geregelt, dass in den 10%-Test, der für die Ausbuchung von finanziellen Verbindlichkeiten durchzuführen ist, nur Kosten und Gebühren einzubeziehen sind, die zwischen dem Unternehmen und dem Kreditgeber oder in deren Namen gezahlt bzw. erhalten worden sind. Änderungen an IFRS 16 betreffen die Klarstellung des erläuternden Beispiels 13 bezüglich der Behandlung von Leasinganreizen. Die Änderungen an IFRS 1, IFRS 9 und IAS 41 sind in den Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2022 beginnen. Eine frühere Anwendung ist möglich. DEUTZ wird diese Änderungen vorzeitig nicht anwenden. Der Erstanwendungszeitpunkt für die Beispielanpassung aus IFRS 16 ist nicht vorgegeben. Es werden keine Änderungen auf den Konzernabschluss erwartet.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert zu einem gewissen Grad Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf Ansatz, Bewertung und Ausweis von Vermögenswerten und Schulden, die Angabe von Eventualschulden zum Bilanzstichtag sowie den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen haben. Diejenigen Schätzungen und Annahmen, die ein wesentliches Risiko in Form einer Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden innerhalb des nächsten Geschäftsjahres mit sich bringen, werden im Nachfolgenden erläutert. Schätzungsanpassungen werden zum Zeitpunkt besserer Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Sofern sich Änderungen zu wesentlichen Schätzungen und Annahmen aufgrund der weltweiten COVID-19-Pandemie ergeben haben, werden diese in den entsprechenden Abschnitten erläutert.
Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte Der Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte außer für Geschäfts- oder Firmenwerte vorliegen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens einmal jährlich bzw. anlassbezogen bei Vorliegen etwaiger Anzeichen auf eine Wertminderung einem Wertminderungstest unterzogen. Zur Schätzung des Nutzungswerts muss das Management die voraussichtlichen künftigen Cashflows des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzen und einen angemessenen Abzinsungssatz wählen, um den Barwert dieser Cashflows zu ermitteln. Die COVID-19-Pandemie führte zu deutlichen Auswirkungen im Hinblick auf die Mittelfristplanung des DEUTZ-Konzerns. Die aktuelle Planung, die den Bewertungen zum 31. Dezember 2020 zu Grunde lag, zeigt im Vergleich zur Vorjahresplanung einen Rückgang in den ersten zwei Planjahren. Die Mittelfristplanung zeigt jedoch, dass das Vorkrisen-Niveau nach etwa zwei Jahren wieder erreicht wird.
Aktive latente Steuern Der DEUTZ-Konzern ist in verschiedenen Ländern zur Entrichtung von Ertragsteuern verpflichtet. Für die Bildung von Steuerrückstellungen und latenten Steuerabgrenzungsposten müssen Schätzungen vorgenommen werden. Bei der Ermittlung der Höhe der anzusetzenden aktiven latenten Steuern sind wesentliche Unsicherheiten und Ermessensentscheidungen der Unternehmensleitung bezüglich des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuernden Einkommens sowie der künftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Aktive latente Steuern bestehen bei DEUTZ insbesondere auf Verlustvorträge. Sie werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, so dass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Zur Ermittlung des wahrscheinlich verfügbaren zu versteuernden Einkommens werden Planungsprognosen über einen Zeitraum von fünf Jahren zugrunde gelegt.
Zum 31. Dezember 2020 betrug der Buchwert der angesetzten aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verlustvorträge 47,7 Mio. € (31. Dezember 2019: 62,2 Mio. €). Weitere Einzelheiten sind in der Erläuterung 16 auf Seite 129 f. dargestellt.
Pensionsleistungen Der Aufwand aus leistungsorientierten Plänen wird anhand von versicherungsmathematischen Berechnungen ermittelt. Die versicherungsmathematische Bewertung erfolgt im Wesentlichen auf der Grundlage von Annahmen zu Abzinsungssätzen, der Sterblichkeit und den künftigen Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Schätzungen wesentlichen Unsicherheiten.
Die tatsächlich entstandenen Aufwendungen und Schulden können aufgrund veränderter Markt- und Wirtschaftsbedingungen wesentlich von den Schätzungen abweichen, die auf der Basis versicherungsmathematischer Annahmen getroffen wurden. Höhere oder niedrigere Rentensteigerungsraten, eine längere oder kürzere Lebensdauer der Versorgungsberechtigten sowie der verwendete Rechnungszins können einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verpflichtungsumfangs und damit auf die künftig zu erfassenden Pensionsaufwendungen haben.
Entwicklungskosten werden entsprechend den unter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden dargestellten Erläuterungen aktiviert. Für Zwecke der Ermittlung der zu aktivierenden Beträge trifft das Management Annahmen über die Höhe der erwarteten künftigen Cashflows aus den Entwicklungsprojekten, die anzuwendenden Abzinsungssätze und den Zeitraum des Zuflusses der erwarteten künftigen Cashflows. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Buchwert der aktivierten Entwicklungskosten 92,6 Mio. € (31. Dezember 2019: 108,8 Mio. €).
Schwebende oder drohende Rechtsstreitigkeiten Die DEUTZ AG und andere Konzerngesellschaften sind vielfältigen steuerlichen, wettbewerbs- und patentrechtlichen sowie sonstigen rechtlichen und gesetzlichen Regelungen unterworfen. Bestehende und drohende Rechtsstreitigkeiten werden bei DEUTZ kontinuierlich erfasst, analysiert, hinsichtlich ihrer juristischen und finanziellen Auswirkungen bewertet und in der bilanziellen Risikovorsorge entsprechend berücksichtigt. Der Ausgang anhängiger Verfahren kann gegenwärtig über die gebildeten Rückstellungen hinaus nicht abschließend beurteilt werden. Nach unserer Einschätzung sind wesentliche negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht zu erwarten. Die Gesamtposition der rechtlichen Risiken des DEUTZ-Konzerns wird unter Punkt 28 auf Seite 155 näher erläutert.
Unternehmenszusammenschlüsse Im Rahmen der Erstkonsolidierung der erworbenen Unternehmen werden die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich der Eventualschulden) mit ihren jeweiligen beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt angesetzt. Insbesondere die Bewertung der immateriellen Vermögenswerte ist dabei mit Unsicherheiten behaftet. Die Bewertung erfolgt unter Anwendung anerkannter Bewertungsmethoden auf Basis von Schätzungen hinsichtlich künftiger Cashflows, erwarteter Wachstumsraten und Währungskurse sowie der Abzinsungssätze und Nutzungsdauern.
Leasingverhältnisse Für die Bewertung von Leasingverbindlichkeiten werden Grenzfremdkapitalzinssätze verwendet, da die den Leasingverhältnissen zugrunde liegenden Zinssätze nicht feststellbar sind. Der Grenzfremdkapitalzinssatz ist der Zinssatz für mit vergleichbarer Sicherheit aufgenommene Mittel zur Finanzierung eines Vermögenswerts von einem vergleichbaren Wert, für eine vergleichbare Laufzeit und in einem vergleichbaren wirtschaftlichen Umfeld. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird anhand beobachtbarer Inputfaktoren – Interbankenzinssatz, konzerninterne Zinsmarge für Einlagen und kurzfristige Finanzierungen, Zinssätze für Hypothekenpfandbriefe und Länderrisikozuschlag – ermittelt. Darüber hinaus wird anhand der Duration die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer ermittelt. Da Leasingverbindlichkeiten über die Vertragslaufzeit komplett getilgt werden, wird unterstellt, dass die jeweilige Duration die Hälfte der Vertragslaufzeit ausmacht.
Für Leasingverträge mit einer unbegrenzten Laufzeit wird eine Vertragslaufzeit von fünf Jahren angenommen, was der Mittelfristplanung des Konzerns entspricht. Es sei denn, es handelt sich um Verträge mit einer jährlichen Kündigungsmöglichkeit, die sowohl vom Leasingnehmer als auch vom Leasinggeber ausgeübt werden kann, mit einer nur unwesentlichen Kündigungsstrafe und sonstigen unwesentlichen Nachteilen für den Leasingnehmer. Solche Leasingverträge werden als kurzfristige Leasingverhältnisse behandelt.
In den Konzernabschluss werden sämtliche Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen einbezogen.
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, die unmittelbar oder mittelbar von der DEUTZ AG beherrscht werden. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an voll konsolidiert, an dem das Mutterunternehmen die Beherrschung erlangt. Die Konsolidierung endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Im Konzernabschluss sind neben der DEUTZ AG neun (2019: neun) inländische und 21 (2019: 18) ausländische Tochterunternehmen einbezogen.
Zum 1. Januar 2020 wurde das vormals aus Wesentlichkeitsgründen nicht konsolidierte Tochterunternehmen DEUTZ DO BRASIL LTDA., São Paulo (Brasilien) aufgrund steigender Geschäftstätigkeiten in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Daraus haben sich folgende Auswirkungen auf die Vermögenslage zum Erstkonsolidierungszeitpunkt ergeben:
| Vermögens- und Finanzlage zum Erstkonsolidierungszeitpunkt | |||
|---|---|---|---|
| -- | -- | -- | ------------------------------------------------------------ |
| in Mio € | |
|---|---|
| Zahlungsmittel | 0,3 |
| Sonstiges Vermögen | 1,2 |
| Eigenkapital | 0,7 |
| Schulden | 0,8 |
Die Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage der Berichtsperiode sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung.
Zum 1. Oktober 2020 ist der Konsolidierungskreis um die Tochterunternehmen DEUTZ Austria GmbH, Wien (Österreich), Motor Center Austria GmbH, Wels (Österreich) und PRO MOTOR Servis CZ s.r.o, Modrice (Tschechien) erweitert worden.
Darüber hinaus wurde im vierten Quartal die DEUTZ Global Service Center, S.L. in Zafra (Spanien) gegründet und im dritten Quartal 2020 die nicht operativ tätige Tochtergesellschaft PTO Power B.V, Dordrecht (Niederlande), entkonsolidiert. Diese Veränderungen hatten keine wesentlichen Effekte auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns.
Zu den Einzelheiten der Unternehmenserwerbe des Geschäftsjahres sowie den entsprechenden Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns verweisen wir auf den Punkt "Unternehmenserwerbe" auf Seite 108 in diesem Anhang.
Gemeinschaftsunternehmen sind Gesellschaften, über die DEUTZ mit anderen Unternehmen auf Basis einer vertraglichen Vereinbarung die gemeinsame Führung ausübt. Assoziierte Unternehmen sind Gesellschaften, bei denen die DEUTZ AG die Möglichkeit hat, maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik auszuüben, und die weder Tochterunternehmen noch Gemeinschaftsunternehmen sind. Assoziierte Unternehmen werden ebenso wie Gemeinschaftsunternehmen nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Im Berichtsjahr wurden in den Konzernabschluss wie im Vorjahr ein ausländisches Gemeinschaftsunternehmen und ein ausländisches Unternehmen nach den Vorschriften über assoziierte Unternehmen einbezogen.
Die Abschlüsse der einzelnen Unternehmen werden grundsätzlich entsprechend den Vorschriften zur Einbeziehung in den Konzernabschluss nach einheitlichen Konzernbilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der DEUTZ AG und ihrer Tochterunternehmen zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt seit dem 1. Januar 2010 für Unternehmenszusammenschlüsse nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs werden nach den beizulegenden Zeitwerten der hingegebenen Vermögenswerte und der eingegangenen oder übernommenen Verbindlichkeiten (einschließlich bedingter Verbindlichkeiten) sowie der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente zum Erwerbszeitpunkt bemessen, unabhängig vom Umfang etwaiger nicht beherrschender Anteile. Die bestimmten Anschaffungskosten werden anschließend auf die zum Erwerbszeitpunkt zu ihren beizulegenden Zeitwerten bewerteten nach den Vorschriften des IFRS 3 identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden (einschließlich der Eventualschulden) verteilt. Der danach – sowie nach Abzug etwaiger nicht beherrschender Anteile am erworbenen Unternehmen – verbleibende Überschuss wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt. Ein negativer Unterschiedsbetrag wird dagegen in der Periode des Unternehmenszusammenschlusses erfolgswirksam erfasst. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob die Minderheitsanteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) oder anteilig zum beizulegenden Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten bewertet werden. Das Wahlrecht, die Minderheitsanteile zum beizulegenden Zeitwert anzusetzen, wird derzeit nicht ausgeübt. Die Minderheitsanteile werden somit mit dem auf sie entfallenden Anteil am Nettovermögen ohne Berücksichtigung des Geschäfts- oder Firmenwerts angesetzt. Bei Unternehmenszusammenschlüssen anfallende Anschaffungsnebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens aufwandswirksam erfasst.
Unternehmenserwerbe nach der Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS zum 1. Januar 2005 bis zum 31. Dezember 2009 erfolgten nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung des Beteiligungsbuchwerts mit dem Konzernanteil am anteiligen, zu Zeitwerten neubewerteten Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs. Direkt dem Unternehmenserwerb zuordenbare Transaktionskosten stellten einen Teil der Anschaffungsnebenkosten dar.
Minderheitsanteile stellen den Anteil des Ergebnisses und des Reinvermögens dar, der nicht dem Konzern zuzurechnen ist. Die zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Minderheitsanteile betreffen die Herrn Glavan zuzurechnenden 25 % der stimmberechtigten Anteile an der DEUTZ Romania S.r.l. Herr Glavan ist Geschäftsführer (CEO) der Gesellschaft.
Erträge und Aufwendungen, Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Zwischenergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.
Die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen und an assoziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methode bilanziert. Entsprechend der Equity-Methode werden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen bzw. einem Gemeinschaftsunternehmen in der Bilanz zu Anschaffungskosten zuzüglich der nach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen des Unternehmens erfasst. Der mit dem assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen verbundene Geschäfts- oder Firmenwert ist im Buchwert des Anteils enthalten und wird nicht planmäßig abgeschrieben. Die Gewinn- und Verlustrechnung enthält den Anteil des Konzerns am Erfolg des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens, wobei Ergebnisse aus Geschäftsvorfällen zwischen dem Konzern und dessen assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen eliminiert werden, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens ausgewiesene Änderungen werden vom Konzern in Höhe seines Anteils erfasst und – sofern zutreffend – in der Eigenkapitalveränderungsrechnung dargestellt. Die Abschlüsse des assoziierten Unternehmens sowie des Gemeinschaftsunternehmens werden mit einer Ausnahme zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Auf die Aufstellung eines Zwischenabschlusses wird aus Wesentlichkeitsgründen verzichtet. Soweit erforderlich werden Anpassungen an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.
Am 1. Oktober 2020 hat die DEUTZ AG 100 % der stimmberechtigten Anteile an der DEUTZ Austria GmbH, Wien (Österreich), PRO MOTOR Servis CZ s.r.o, Modrice (Tschechien) und Motor Center Austria GmbH, Wels (Österreich) erworben und erstmals in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen. Die Gesellschaften sind im Bereich Vertrieb und Wartung von Dieselmotoren in Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn tätig. Dieser Erwerb eröffnet den direkten Marktzugang in die erwähnten Regionen und trägt der Ankurbelung des Servicegeschäfts der DEUTZ AG bei.
Der Erwerb dieser Gruppe hat folgenden Einfluss auf die Vermögenslage des DEUTZ-Konzerns:
| Zeitwerte zum |
|---|
| Erwerbszeitpunkt |
| 0,3 |
| 0,3 |
| 0,6 |
| 1,2 |
| 1,8 |
| 0,2 |
| 0,5 |
| 0,2 |
| 3,9 |
| 4,5 |
| 0,2 |
| 0,6 |
| 0,8 |
| 0,1 |
| 0,7 |
| 0,9 |
| 0,6 |
| 2,2 |
| 3,0 |
| 1,5 |
| 1,5 |
| 1,6 |
| 0,1 |
Der erworbene Geschäfts- oder Firmenwert beruht auf der Stärkung des Servicegeschäfts der DEUTZ AG und den erwarteten Umsatzsynergien. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit.
In Anbetracht der am 1. Oktober 2020 erfolgten Akquisition und einer noch nicht abgeschlossenen Prüfung des erworbenen Nettovermögens ist das übernommene Working Capital und der sich ergebende Geschäfts- oder Firmenwert noch vorläufig. Aufgrund dessen ist auch eine finale Zuordnung des Geschäfts- oder Firmenwerts auf die relevanten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten noch nicht erfolgt.
Der Kaufpreis beläuft sich auf 1,6 Mio. € und ist in bar übertragen worden. Im Rahmen der Unternehmenszusammenschlüsse sind keine wesentlichen Transaktionskosten angefallen. Der Nettobetrag der erworbenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entspricht 1,8 Mio. €. Zum Erwerbszeitpunkt bestanden keine uneinbringlichen Forderungen. Der Unternehmenszusammenschluss führte zu einer Erhöhung des Konzernumsatzes um 1,6 Mio. € und zu einer Verbesserung des Konzernergebnisses um 0,1 Mio. €. Wäre der Erwerb der drei Gesellschaften bereits zum 1. Januar 2020 erfolgt, hätte das zu einem zusätzlichen Konzernumsatz in Höhe von Mio. € 5,2 Mio. € und einem um 0,3 Mio. € höheren Konzernergebnis geführt.
In der Kapitalflussrechnung wird für den Erwerb von den drei Gesellschaften in der Position "Erwerb von Tochterunternehmen" ein Netto-Mittelabfluss (nach Abzug der erworbenen Zahlungsmittel) in Höhe von 1,1 Mio. € ausgewiesen.
FUTAVIS Die bedingte Gegenleistung beträgt zum Stichtag 2,5 Mio. €. Der Rückgang der bedingten Gegenleistung gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 1,8 Mio. € (31. Dezember 2019: 4,3 Mio. €) ist auf eine Zahlung in Höhe von 1,2 Mio. € und in Höhe von 0,6 Mio. € auf eine Neubewertung der verbliebenen bedingten Gegenleistung zurückzuführen. Die Minderung der bedingten Gegenleistung in Höhe von 0,6 Mio. € wurde erfolgswirksam in der Berichtsperiode unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Die verbleibende bedingte Gegenleistung setzt sich zusammen aus dem mit laufzeitspezifischen Fremdkapitalkosten abgezinsten Festpreis und einem erfolgsabhängigen Kaufpreisbestandteil, der auf den Bewertungsstichtag mit laufzeitspezifischen Kapitalkosten abgezinst worden ist.
Die im Abschluss eines jeden Konzernunternehmens enthaltenen Posten werden auf Basis der Währung bewertet, die der Währung des primären wirtschaftlichen Umfelds, in dem das Unternehmen operiert, entspricht (funktionale Währung). Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden mit den relevanten Fremdwährungskursen zum Transaktionszeitpunkt und nachfolgend zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskurses in die funktionale Währung umgerechnet. Alle Währungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst, es sei denn, sie sind im Eigenkapital als qualifizierte Cashflow-Hedges zu erfassen.
Die Umrechnung der ausländischen Abschlüsse in die funktionale Währung des DEUTZ-Konzerns (Euro) erfolgt für die Bilanzposten – mit Ausnahme des Eigenkapitals – zu Stichtagskursen. Aufwands- und Ertragsposten einschließlich des Jahresergebnisses werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Das Eigenkapital – mit Ausnahme des Jahresergebnisses – wird zu den jeweiligen historischen Stichtagskursen umgerechnet.
Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zu Jahresdurchschnittskursen werden erfolgsneutral in einem gesonderten Eigenkapitalposten erfasst.
Die wesentlichen Wechselkurse für die Währungsumrechnung ergeben sich aus der folgenden Tabelle (1 € in Fremdwährungseinheiten):
| Durchschnittskurse | Stichtagskurse 31.12. | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||
| USA | USD | 1,15 | 1,12 | 1,23 | 1,12 |
| China | CNY | 7,90 | 7,72 | 8,02 | 7,82 |
| Marokko | MAD | 10,85 | 10,77 | 10,90 | 10,74 |
| Australien | AUD | 1,66 | 1,61 | 1,59 | 1,60 |
| Russland | RUB | 84,22 | 72,22 | 91,47 | 69,96 |
| Großbritannien | GBP | 0,89 | 0,88 | 0,90 | 0,85 |
Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die bei der Erstellung des vorliegenden Konzernabschlusses angewendet werden, sind im Folgenden dargestellt:
Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Motoren und Serviceleistungen umfassen den erhaltenen beizulegenden Zeitwert ohne Umsatzsteuer, Rabatte und Preisnachlässe.
Umsatzerlöse und sonstige Erträge werden wie folgt realisiert:
Erträge aus dem Verkauf von Motoren Erträge aus dem Verkauf von Motoren werden erfasst, wenn ein Unternehmen des DEUTZ-Konzerns an einen Kunden geliefert hat und die Kontrolle auf den Kunden übergegangen ist. Geschätzte noch anfallende Preisnachlässe werden durch entsprechende Rückstellungen umsatzmindernd abgedeckt.
Erträge aus Serviceleistungen Erträge aus Servicegeschäften betreffen im Wesentlichen den Verkauf von runderneuerten Motoren (Xchange-Geschäft) sowie Ersatzteilen und werden zu dem Zeitpunkt erfasst, in dem die Kontrolle auf den Kunden übergegangen ist. Umsätze aus Wartungsleistungen werden zeitraumbezogen bei der Erbringung der Leistung realisiert.
Einnahmen aus der Vergabe von Motorenlizenzen und damit ggf. verbundenem Projektgeschäft Die entsprechenden Einnahmen werden gemäß dem wirtschaftlichen Gehalt der relevanten Vereinbarungen entweder zeitraumbezogen erfasst oder nach Übergang der Kontrolle zu einem bestimmten Zeitpunkt realisiert.
Zinserträge, Dividendenerträge und sonstige Erträge Zinserträge werden zeitanteilig unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfasst. Dividendenerträge werden im Zeitpunkt erfasst, in dem das Recht auf den Empfang der Zahlung entsteht. Sonstige Erträge werden entsprechend den vertraglichen Vereinbarungen zum Chancen- und Risikoübergang realisiert.
Fremdkapitalkosten, die direkt dem Bau oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts aktiviert. Alle sonstigen Fremdkapitalkosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind. Fremdkapitalkosten sind Zinsen und sonstige Kosten, die einem Unternehmen im Zusammenhang mit der Aufnahme von Fremdkapital entstehen. GESCHÄFTSBERICHT 2020 DEUTZ AG 109
Ergänzend zu den nach IFRS geforderten Informationen berichtet der DEUTZ-Konzern ein um Sondereffekte bereinigtes EBIT, welches eine in der internen Steuerung verwendete Ergebnisgröße darstellt. Als Sondereffekte werden wesentliche Erträge und Aufwendungen definiert, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben. Um eine zeitliche Vergleichbarkeit der operativen Ertragskraft des Unternehmens zu ermöglichen, bedienen wir uns intern dieser Steuerungsgröße.
Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und, soweit abnutzbar, unter Berücksichtigung planmäßiger linearer Abschreibungen sowie darüber hinausgehender Wertminderungen bewertet. Zu den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten zählen neben dem Kaufpreis die direkt zurechenbaren Kosten, um den Vermögenswert zu dem Standort und in den erforderlichen betriebsbereiten Zustand zu bringen.
Die Herstellungskosten der selbsterstellten Anlagen umfassen neben den direkt zurechenbaren Kosten auch anteilige Materialund Fertigungsgemeinkosten sowie produktions- bzw. leistungserstellungsbezogene Verwaltungskosten.
Nachträgliche Anschaffungs-/Herstellungskosten werden im Zeitpunkt ihres Anfalls in den Buchwert dieser Sachanlage einbezogen, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Wartungs- und Instandhaltungskosten werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Die Abschreibungsdauer richtet sich nach der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer. Grundstücke werden grundsätzlich nicht abgeschrieben.
Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegen folgende Nutzungsdauern der wesentlichen Anlagenklassen zugrunde:
| Nutzungsdauer in Jahren |
|
|---|---|
| Gebäude und Außenanlagen | 15–33 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 10–15 |
| Andere Anlagen, Betriebs und Geschäftsausstattung |
3–10 |
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst.
Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird. Die aus der Ausbuchung des Vermögenswerts resultierenden Gewinne oder Verluste werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Bei Vertragsbeginn wird beurteilt, ob ein Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, ist ein Leasingverhältnis gegeben. Zu dem Zeitpunkt, zu dem ein Vermögenswert zur Nutzung bereitsteht, werden vom Leasingnehmer ein Nutzungsrecht und eine Leasingverbindlichkeit erfasst.
Ein Nutzungsrecht wird zu seinen Anschaffungskosten abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen bewertet und um Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit berichtigt. Die Anschaffungskosten beinhalten die erstmalig bewertete Leasingverbindlichkeit, die entstandenen anfänglichen direkten Kosten, die Kosten für die Rückversetzung des Vermögenswerts in den ursprünglichen Zustand oder die Wiederherstellung des Standortes und Ähnliches sowie die bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller etwaigen erhaltenen Leasinganreize. Die Abschreibung ist planmäßig linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Laufzeit des Leasingverhältnisses und der Nutzungsdauer des zugrunde liegenden Vermögenswerts vorzunehmen. Im Falle der Übertragung des Eigentums am Vermögenswert an den Leasingnehmer wird das Nutzungsrecht bis zum Ende der Nutzungsdauer des Vermögenswerts abgeschrieben. Zusätzlich werden Nutzungsrechte auf Wertminderungen überprüft.
Eine Leasingverbindlichkeit wird zum Barwert der zu leistenden Leasingzahlungen bewertet, welche mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst werden, da der inhärente Zinssatz nicht ohne Weiteres bestimmt werden kann. Die Leasingzahlungen umfassen feste Leasingzahlungen abzüglich der erhaltenen Leasinganreize, index- oder zinssatzbasierte variable Leasingzahlungen, voraussichtlich zu entrichtende Restwertgarantien, den Ausübungspreis einer hinreichend sicher ausgeübten Kaufoption sowie eine Kündigungsstrafe im Falle der Ausübung einer Kündigungsoption. Als hinreichend sicher geltende Verlängerungsoptionen und Kaufoptionen werden bei der Bestimmung von Vertragslaufzeiten berücksichtigt. Im Rahmen der Folgebewertung wird die Leasingverbindlichkeit um den Zinsaufwand erhöht und um die geleisteten Leasingzahlungen gemindert. Die Leasingverbindlichkeit wird bei einer Änderung der Laufzeit des Leasingverhältnisses, einer Änderung der Beurteilung einer Kaufoption für den zugrunde liegenden Vermögenswert und bei einer Änderung der Leasingzahlungen neu bewertet.
Auf die kurzfristig laufenden Leasingverträge, deren Laufzeit zwölf Monate nicht überschreitet, und auf geleaste Vermögenswerte von geringem Wert (unter 5.000 €) wird ein praktischer Behelf angewendet. Die mit diesen Leasingverhältnissen verbundenen Leasingzahlungen werden linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst.
Geschäfts- oder Firmenwerte stellen den Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs und dem beizulegenden Zeitwert des erworbenen Nettovermögens abzüglich etwaiger Minderheitsanteile dar. Die Geschäfts- oder Firmenwerte haben eine zeitlich unbestimmte Nutzungsdauer und werden daher nicht planmäßig abgeschrieben. Mindestens einmal jährlich sind sie jedoch einem Wertminderungstest gemäß den Vorschriften des IAS 36 zu unterziehen. Bei Vorliegen etwaiger Anzeichen auf eine Wertminderung ist ein Wertminderungstest auch anlassbezogen durchzuführen. Der Wertminderungstest für Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf der Ebene von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durchgeführt. Eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ist die kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die Mittelzuflüsse erzeugen, die weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierender Einheiten sind. Die Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte hat auf der niedrigsten Ebene innerhalb des Unternehmens zu erfolgen, auf der der Geschäftsoder Firmenwert für interne Managementzwecke überwacht wird. Die so definierte zahlungsmittelgenerierende Einheit darf dabei nicht größer sein als ein Geschäftssegment.
Im Rahmen des Wertminderungstests wird der Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts mit dem erzielbaren Betrag (höherer Wert aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert) der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit verglichen. Der erzielbare Betrag einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit wird durch Bestimmung des Nutzungswertes mithilfe der DCF-Methode (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows werden auf Basis der operativen Planung (Fünfjahreszeitraum) ermittelt und extrapoliert.
Hinsichtlich der Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftssegmente des Konzerns siehe Punkt 13 Immaterielle Vermögenswerte.
Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten beinhalten die direkt zurechenbaren Kosten. Die Herstellungskosten umfassen zusätzlich anteilige Teile der Gemeinkosten sowie Fremdkapitalkosten für langfristige Projekte, sofern die Ansatzkriterien erfüllt sind. Immaterielle Vermögenswerte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen sowie darüber hinausgehender Wertminderungen, sofern erforderlich, angesetzt. Investitionszuwendungen von Kunden werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abgesetzt. Die Nutzungsdauern sowohl der erworbenen als auch der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte sind begrenzt. Abschreibungen und Wertminderungen werden entsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.
Im Einzelnen gelten die folgenden Grundsätze:
Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte Die bilanzielle Erfassung selbsterstellter immaterieller Vermögenswerte folgt einem implementierten Entwicklungsprozess mit definierten Meilensteinen. Entlang dieses Prozesses werden die Entwicklungskosten der Produkte aktiviert, sofern
Die Überprüfung im Hinblick auf das Vorliegen dieser Voraussetzungen erfolgt im Zusammenhang mit dem Erreichen fest definierter Meilensteine im Entwicklungsprozess. Die Entwicklungsprojekte bei DEUTZ betreffen fast ausschließlich die Entwicklung neuer Motorenbaureihen. Die technische Realisierbarkeit und der tatsächliche Abschluss dieser Entwicklungsprojekte sind in der Vergangenheit bereits vielfach belegt worden. Bis zu diesem Zeitpunkt anfallende Entwicklungskosten wie auch die Forschungskosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen. Die fertiggestellten Entwicklungsprojekte werden in der Regel über den erwarteten Produktionszyklus von acht bis zehn Jahren linear abgeschrieben.
Zum 31. Dezember 2020 hatten die wesentlichen fertiggestellten Entwicklungsprojekte folgende Restnutzungsdauern:
| Baureihe 2.9 | 8 Jahre |
|---|---|
| Baureihe 2.2 | 8 Jahre |
| Baureihe 3.6 | 6 Jahre |
| Baureihe 4.1 | 5 Jahre |
| Baureihe 6.1 | 5 Jahre |
| Baureihe 7.8 | 5 Jahre |
Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden der fertiggestellten Entwicklungsprojekte werden mindestens zum Ende eines jeden Geschäftsjahres überprüft. Die gegebenenfalls erforderlichen Änderungen der Nutzungsdauern werden als Änderungen von Schätzungen behandelt.
Übrige immaterielle Vermögenswerte Diese werden grundsätzlich zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte Nutzungsdauer von drei bis zehn Jahren.
Gewinne oder Verluste aus der Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte werden als Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst.
Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der DEUTZ-Konzern, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt.
Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Können den einzelnen Vermögenswerten keine eigenen, von anderen Vermögenswerten unabhängig generierten künftigen Finanzmittelzuflüsse zugeordnet werden, wird die Werthaltigkeit auf Basis der übergeordneten zahlungsmittelgenerierenden Einheit von Vermögenswerten getestet. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der sinnvoll niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die Finanzmittelzuflüsse weitestgehend unabhängig identifiziert werden können.
Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows werden auf Basis der operativen Planung (Fünfjahreszeitraum) ermittelt und extrapoliert. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte zugeschrieben.
Im Sachanlagevermögen und bei den fertiggestellten selbsterstellten immateriellen Vermögenswerten lagen in 2020 aufgrund der pandemiebedingt gesunkenen Absatzerwartungen Anhaltspunkte für eine Wertminderung (sog. Triggering Events) vor. Die durchgeführten Werthaltigkeitstests haben einen Abwertungsbedarf bei den betroffenen Baureihen ergeben. Zu weiteren Details siehe Abschnitt 12 und 13 in diesem Konzernanhang.
Die den Werthaltigkeitstests zugrunde liegenden Schätzungen und Annahmen basieren auf Planungen, die naturgemäß mit Unsicherheiten insbesondere im Hinblick auf künftige Preise und Mengen behaftet sind. Anpassungen der getroffenen Schätzungen bspw. aufgrund einer unerwartet schlechten konjunkturellen Entwicklung könnten insbesondere bei einzelnen Motorbaureihen zu einer Wertminderung führen.
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen tatsächlich gewährt werden. Zuwendungen im Zusammenhang mit Investitionen in langfristige Vermögenswerte werden von den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten des entsprechenden Vermögenswerts abgesetzt. Das Abschreibungsvolumen wird auf der Basis der dadurch verminderten Anschaffungskosten ermittelt. Für ein gewährtes zinsloses Darlehen der öffentlichen Hand wurde der Zinsvorteil nach den Bestimmungen in IFRS 9 quantifiziert. Das Darlehen wurde zum beizulegenden Zeitwert eingebucht und der Zinsvorteil passivisch abgegrenzt.
Latente Steuern Latente Steuern werden unter Anwendung der Verbindlichkeitsmethode auf zum Bilanzstichtag bestehende temporäre Differenzen zwischen dem Wertansatz eines Vermögenswerts bzw. einer Schuld in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz sowie für steuerliche Verlust- und Zinsvorträge angesetzt.
Latente Steueransprüche werden in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass über den Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können.
Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden grundsätzlich angesetzt, außer wenn die Umkehr der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich diese in absehbarer Zeit nicht umkehren.
Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern ebenfalls im Eigenkapital erfasst.
Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, soweit der DEUTZ-Konzern ein Recht zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden hat und sich die latenten Steuern auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden.
Latente Steuern werden mit den Steuersätzen bewertet, die bei Realisierung des Vermögenswerts oder der Schuld erwartet werden. Der erwartete Steuersatz ist der Steuersatz, der am Bilanzstichtag bereits gilt oder angekündigt ist, sofern dies der materiellen Wirkung einer tatsächlichen Inkraftsetzung gleichkommt.
Tatsächliche Steueraufwendungen Tatsächliche Ertragsteueraufwendungen für die laufende und für frühere Perioden sind mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Zahlung an bzw. Erstattung durch die Steuerbehörde erwartet wird oder Zahlungen erfolgt sind. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum jeweiligen Bilanzstichtag gelten.
Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte, im normalen Geschäftsgang erzielbare Verkaufserlös abzüglich der geschätzten noch anfallenden Kosten.
Der Ermittlung der Anschaffungskosten der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Kauf- und Ersatzteile liegen gewogene durchschnittliche Beschaffungspreise zugrunde.
Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten bewertet, in die neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einbezogen sind.
Die Bestandsrisiken, die sich aus Lagerdauer, geminderter Verwendbarkeit und Auftragsverlusten ergeben, werden durch zusätzliche Abwertungen berücksichtigt.
Langfristige Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert und zum niedrigeren Wert aus Buchwert oder beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet, wenn ihr Buchwert im Wesentlichen durch einen Verkauf erlöst wird statt durch fortgesetzte Nutzung.
Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IFRS 9 betreffen im DEUTZ-Konzern entweder
und werden entsprechend klassifiziert. Die finanziellen Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Im Falle von anderen Finanzinvestitionen als solchen, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet klassifiziert sind, werden darüber hinaus Transaktionskosten berücksichtigt, die direkt dem Erwerb des Vermögenswerts zuzurechnen sind.
Die Designation der finanziellen Vermögenswerte in die Bewertungskategorien erfolgt bei ihrem erstmaligen Ansatz. Umwidmungen werden vorgenommen, sofern diese zulässig und erforderlich sind.
Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten mit Ausnahme der zu Handelszwecken gehaltenen Vermögenswerte werden am Erfüllungstag, das heißt am Tag, an dem der Vermögenswert an oder durch DEUTZ geliefert wird, bilanziell erfasst. Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte werden am Handelstag, das heißt am Tag, an dem der Konzern die Verpflichtung zum Kauf oder Verkauf des Vermögenswerts eingegangen ist, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe oder Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.
Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme solcher Derivate, die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst. Zum Zeitpunkt, an dem der Konzern zum ersten Mal Vertragspartei wird, ermittelt er, ob eingebettete Derivate getrennt vom Basisvertrag zu bilanzieren sind. Eine Neubeurteilung erfolgt nur bei einer erheblichen Änderung von Vertragsbedingungen, wenn es dadurch zu einer signifikanten Änderung der Zahlungsströme, die sich sonst aus dem Vertrag ergeben hätten, kommt.
Unter der Voraussetzung, dass Eigenkapitalinstrumente nicht mit einer Handelsabsicht erworben werden, können sie optional ebenfalls unter dieser Kategorie subsumiert werden. Eine erfolgswirksame Umgliederung von im sonstigen Ergebnis erfassten Wertveränderungen ist beim Abgang des Instruments allerdings nicht vorzunehmen. Wie im Vorjahr verfügt der DEUTZ-Konzern in der Berichtsperiode nicht über solche Finanzinstrumente.
Für alle finanziellen Schuldinstrumente, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerte, wird zum Zugangszeitpunkt eine Risikovorsorge in der Höhe des in den nächsten zwölf Monaten erwarteten Verlusts aus Ausfallereignissen aufgebaut. Zu jedem folgenden Bilanzstichtag werden die finanziellen Vermögenswerte auf das Vorhandensein von Indikatoren (wie etwa erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, die hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, der Wegfall eines aktiven Markts für den finanziellen Vermögenswert, eine bedeutende Veränderung des technologischen, ökonomischen und rechtlichen Umfelds sowie des Marktumfelds des Emittenten, ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts unter die fortgeführten Anschaffungskosten) für eine Wertminderung untersucht. Bei einer signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos wird die Risikovorsorge um die über die Restlaufzeit erwarteten Verluste angepasst bzw. eine Abschreibung beim Ausfall des finanziellen Vermögenswerts vorgenommen, wenn objektive Hinweise für eine Wertminderung vorliegen.
Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird die Risikovorsorge sofort über die gesamte Laufzeit des Finanzinstruments ermittelt. Die Erfassung der Risikovorsorge für sonstige Forderungen und Vermögenswerte, die einem geringen Kreditrisiko unterliegen, wird zum Zugangszeitpunkt über die nächsten zwölf Monate vorgenommen.
Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in den folgenden Berichtsperioden und kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig gemacht. Der neue Buchwert des Vermögenswerts darf jedoch die fortgeführten Anschaffungskosten zum Zeitpunkt der Wertaufholung nicht übersteigen. Die Wertaufholung wird erfolgswirksam erfasst.
2. Finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden Die Wertberichtigungen für erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertete Schuldinstrumente werden im Ergebnis der Periode erfasst und vermindern den ansonsten im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen Verlust aus der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert.
Zahlungsmittel und -äquivalente umfassen Kassenbestand, kurzfristige Einlagen mit einer originären Laufzeit von bis zu drei Monaten sowie Guthaben bei Kreditinstituten.
Finanzielle Schulden im Sinne von IFRS 9 betreffen im DEUTZ-Konzern entweder
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden Die Gruppe der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Schulden enthält im DEUTZ-Konzern die zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Schulden. Von der Möglichkeit, finanzielle Schulden bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Schulden zu designieren, hat der DEUTZ-Konzern bislang keinen Gebrauch gemacht.
Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, die als Sicherungsinstrument designiert werden und als solche effektiv sind. Sind die beizulegenden Zeitwerte dieser Derivate negativ, führt dies zum Ansatz unter den finanziellen Verbindlichkeiten. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst.
Sonstige finanzielle Schulden setzen sich im DEUTZ-Konzern im Wesentlichen aus
zusammen.
Sonstige finanzielle Schulden werden als kurzfristig klassifiziert, sofern der DEUTZ-Konzern nicht das Recht hat, die finanzielle Schuld erst mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu begleichen.
Sonstige finanzielle Schulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert unter Einschluss von Transaktionskosten angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Derivative Finanzinstrumente (Zins- und Währungsgeschäfte) werden bei DEUTZ ausschließlich für Sicherungszwecke im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit eingesetzt. Hierzu zählen insbesondere die Reduzierung des Fremdwährungsrisikos geplanter Transaktionen in Fremdwährung sowie die Reduzierung des Zinsänderungsrisikos durch Einsatz von Zinsswaps.
Sie werden erstmalig am Tag des Vertragsabschlusses mit ihrem Zeitwert angesetzt und in den Folgeperioden zum jeweiligen beizulegenden Zeitwert bewertet. Der beizulegende Zeitwert von Derivaten entspricht dem Barwert der geschätzten künftigen Zahlungsströme (Cashflows). Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts von Fremdwährungstermingeschäften wird der Devisenterminkurs am Bilanzstichtag zugrunde gelegt.
Wertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Sicherungsinstrument im Rahmen des Hedge Accounting bestimmt sind, werden unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst (sogenannte Non-Hedging-Derivate).
Cashflow-Hedge Die Absicherung von erwarteten Transaktionen (Cashflows) in Fremdwährung sowie Zinsänderungsrisiken erfolgt durch Cashflow-Hedges. Dabei wird die Marktwertveränderung der als Sicherungsinstrument designierten derivativen Finanzinstrumente in Höhe des effektiven Teils erfolgsneutral im Eigenkapital abgegrenzt. Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung unter sonstigen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.
Die Reklassifizierung der in der Hedge-Rücklage für Cashflow-Hedges abgegrenzten Marktwertveränderungen in die Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.
Die Marktwerte der derivativen Finanzinstrumente, die als Sicherungsinstrumente designiert werden, sind in Erläuterung 26 enthalten. Bewegungen in der Hedge-Rücklage für Cashflow-Hedges werden in einer gesonderten Position des Eigenkapitals (Marktbewertungsrücklage) dargestellt.
Die im DEUTZ-Konzern gewährte betriebliche Altersversorgung richtet sich nach den gesetzlichen Bestimmungen in den verschiedenen Ländern sowie den im Einzelnen zwischen den Gesellschaften und ihren Mitarbeitern vereinbarten Leistungen.
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt dabei in Gestalt leistungsorientierter Pensionspläne, die durch Bildung von Pensionsrückstellungen finanziert werden. Neben den arbeitgeberfinanzierten Pensionsanwartschaften besteht für die Mitarbeiter in Deutschland die Möglichkeit, im Rahmen eines Deferred Compensation Plans über Gehaltsumwandlung arbeitnehmerfinanzierte Pensionsansprüche zu erwerben. In Großbritannien (Niederlassung der DEUTZ AG) bestehen ein arbeitgeberfinanzierter Pensionsplan (fondsfinanziert) sowie eine Möglichkeit, über Gehaltsumwandlung arbeitnehmerfinanzierte Pensionsansprüche zu erwerben. Daneben bestehen arbeitgeberfinanzierte Versorgungspläne bei der Deutz Corporation, Atlanta (USA), der DEUTZ FRANCE S.A.S., Gennevilliers (Frankreich), der DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (Italien) sowie der Service Center Milan S.r.l., Mailand (Italien).
Die aus den arbeitgeberfinanzierten leistungsorientierten Pensionsplänen resultierenden Verpflichtungen des Konzerns werden für jeden Plan gesondert nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Dabei werden zunächst die in früheren Perioden und in der laufenden Periode erdienten Versorgungsleistungen geschätzt. Unter Anwendung des sog. Anwartschaftsbarwertverfahrens (projected unit credit method) werden diese Versorgungsleistungen in einem nächsten Schritt diskontiert. Der daraus resultierende Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung stellt die Bruttopensionsverpflichtung (defined benefit obligation) dar. Von der Bruttopensionsverpflichtung wird anschließend das Planvermögen mit seinem beizulegenden Zeitwert abgezogen, um die in der Bilanz anzusetzende Nettoschuld zu ermitteln.
Der zur Diskontierung der geschätzten Versorgungsleistungen verwendete Zinssatz wird auf der Grundlage der Renditen bestimmt, die für erstrangige, festverzinsliche Industrieanleihen zum jeweiligen Bewertungsstichtag der Pensionspläne am Markt erzielt werden. Währung und Laufzeiten der zugrunde gelegten Industrieanleihen stimmen mit der Währung und den voraussichtlichen Fristigkeiten der nach Beendigung der Arbeitsverhältnisse zu erfüllenden Versorgungsverpflichtungen überein.
Der Nettozinsaufwand wird durch Multiplikation der Nettoschuld zu Beginn der Berichtsperiode mit dem der Diskontierung der Pensionsverpflichtungen am Periodenbeginn zugrunde liegenden Zinssatz ermittelt.
Die Effekte aus der Neubewertung umfassen zum einen versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Bewertung der leistungsorientierten Bruttopensionsverpflichtung und zum anderen den Unterschied zwischen dem tatsächlichen Ertrag aus Planvermögen und der zu Beginn der Periode bei der Ermittlung des Nettozinsaufwands typisierend angenommenen Planvermögensrendite.
Während die Erfassung der Neubewertungseffekte im sonstigen Ergebnis erfolgt, werden der Nettozinsaufwand sowie der laufende Dienstzeitaufwand im Gewinn oder Verlust der Berichtsperiode berücksichtigt. Der Ausweis des Nettozinsaufwands erfolgt innerhalb des operativen Ergebnisses.
Die Ermittlung der in der Bilanz anzusetzenden Nettoschuld respektive der einzelnen Kostenkomponenten basiert zu jedem Stichtag auf versicherungsmathematischen Gutachten eines qualifizierten Gutachters.
Beim arbeitnehmerfinanzierten Deferred Compensation Plan (Gehaltsumwandlung) schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Der Barwert der Leistungsverpflichtung entspricht dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche auf Basis der durch den Versicherer ermittelten Aktivwerte. Für den Ausweis in der Bilanz wird der Barwert der Leistungsverpflichtung mit dem beizulegenden Zeitwert der Rückdeckungsansprüche in gleicher Höhe verrechnet.
Außer den leistungsorientierten Pensionsplänen existieren auch beitragsorientierte Pensionspläne (z. B. Direktversicherungen). Die einzahlungspflichtigen Beiträge werden unmittelbar als Personalaufwand erfasst. Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden hierfür nicht gebildet, da der DEUTZ-Konzern außer der Verpflichtung zur Prämienzahlung keiner zusätzlichen Verpflichtung unterliegt.
Übrige Rückstellungen werden gebildet, sofern rechtliche oder faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten bestehen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen werden. Darüber hinaus muss die Schätzung der Höhe der Verpflichtung verlässlich möglich sein. Die Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag berechneten Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zu erwartender Kostensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst. Rückstellungen für Gewährleistungen werden im Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte oder bei Initiierung neuer Garantiemaßnahmen gebildet. Die Bewertung von passivierten Garantieaufwendungen basiert vorrangig auf historischen Erfahrungswerten.
Eventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser künftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereiches des DEUTZ-Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualschulden darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Erfassung einer Schuld ist oder der Umfang der Verpflichtung nicht verlässlich geschätzt werden kann.
Die Corona-Krise führte im Geschäftsjahr 2020 und insbesondere im ersten Halbjahr 2020 zu erheblichen Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten des Konzerns, was sich zum einen infolge der deutlich rückläufigen Kundennachfrage sowie einer vorübergehenden Stilllegung der eigenen Produktion im stark verringerten Geschäftsvolumen äußerte sowie zum anderen eine Überprüfung der wesentlichen Schätzungen und Annahmen, die Einfluss auf den Ansatz und die Bewertung von Bilanz- und GuV-Positionen haben, erforderte.
Dem verringerten Geschäftsvolumen begegnete der Konzern in erster Linie mit einem angepassten Produktions- und Bestellvolumen sowie der Inanspruchnahme von Kurzarbeit. Die in diesem Zusammenhang von der Bundesagentur für Arbeit erhaltene Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen für Arbeitsausfälle in Höhe von 3,4 Mio. € wurde mit den Personalaufwendungen in den jeweiligen Funktionsbereichen saldiert. Außerdem wurde die Beschäftigung von Leiharbeitern deutlich reduziert und befristete Verträge nicht weiter verlängert. Ferner wurde das Effizienzprogramm »Transform for Growth« initiiert und im Zuge dessen im Berichtsjahr Restrukturierungsaufwendungen als Sondereffekt in Höhe von 31,9 Mio. € erfasst. Auf Basis aktualisierter Schätzungen und Annahmen wurde des Weiteren zum Stichtag geprüft, ob bei den langfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten Anhaltspunkte für Wertminderungen vorliegen. Identifizierte Wertminderungen betrafen insbesondere aktivierte Entwicklungskosten und wurden entsprechend ergebniswirksam erfasst. Bezogen auf die Position Latente Steueransprüche gehen wir unter Berücksichtigung von der Annahme zu der weiteren Geschäftsentwicklung davon aus, dass über einen bestimmten Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird. Bei der Bewertung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde neben der Prüfung auf etwaige Wertberichtigungen einzelner Forderungen vor allem die Risikovorsorge für erwartete Verluste (Expected Credit Loss) analysiert. Dabei wurde mit Hilfe aktueller Kundenratings von Euler Hermes eine neue Expected Credit Loss-Quote ermittelt und auf den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen angewendet. Zwar hat sich die Quote in Anbetracht der sich tendenziell verschlechternden Ratings insgesamt erhöht. Aufgrund des gesunkenen Forderungsvolumens hat sich die Risikovorsorge absolut im Wesentlichen aber nicht verändert.
Zur Stärkung der Liquidität des Unternehmens in der Corona-Krise hat DEUTZ seine Kreditlinien im zweiten Quartal 2020 um 150 Mio. € erhöht und verfügt damit über fest zugesagte Kreditlinien und Darlehen von nun insgesamt mehr als 340 Mio. €. Zudem wurde auf der virtuellen Hauptversammlung am 25. Juni 2020 der Vorschlag des Vorstandes und Aufsichtsrats, die Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszusetzen, mehrheitlich angenommen.
Quantitative Angaben sowie weitere Erläuterungen zu den wesentlichen Auswirkungen der Corona-Krise auf die einzelnen Bilanz- und GuV-Positionen werden in den folgenden Abschnitten gegeben.
in Mio. €
| DEUTZ Compact Engines |
DEUTZ Customized Solutions |
Sonstiges | Konsolidierung | Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Baumaschinen | 352,6 | 25,9 | 378,5 | ||
| Material Handling | 152,0 | 20,5 | 172,5 | ||
| Landtechnik | 174,7 | 4,0 | 178,7 | ||
| Stationäre Anlagen | 65,1 | 49,2 | 114,3 | ||
| Service | 181,4 | 166,9 | 348,3 | ||
| Sonstiges/Marine | 18,0 | 43,6 | 44,4 | –2,7 | 103,3 |
| Summe | 943,8 | 310,1 | 44,4 | –2,7 | 1.295,6 |
| davon zeitpunktbezogen | 935,4 | 291,7 | 44,4 | –2,7 | 1.268,8 |
| davon zeitraumbezogen | 8,4 | 18,4 | 0,0 | 0,0 | 26,8 |
in Mio. €
| DEUTZ Compact Engines |
DEUTZ Customized Solutions |
Sonstiges | Konsolidierung | Gesamt | |
|---|---|---|---|---|---|
| Baumaschinen | 506,9 | 28,6 | 535,5 | ||
| Material Handling | 357,8 | 41,1 | 398,9 | ||
| Landtechnik | 286,8 | 6,5 | 293,3 | ||
| Stationäre Anlagen | 97,6 | 58,2 | 155,8 | ||
| Service | 175,3 | 177,1 | 352,4 | ||
| Sonstiges/Marine | 22,0 | 51,0 | 35,5 | –3,6 | 104,9 |
| Summe | 1.446,4 | 362,5 | 35,5 | –3,6 | 1.840,8 |
| davon zeitpunktbezogen | 1.441,5 | 345,0 | 35,5 | –3,6 | 1.818,4 |
| davon zeitraumbezogen | 4,9 | 17,5 | 0,0 | 0,0 | 22,4 |
| in Mio. € | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| DEUTZ Com pact |
DEUTZ Custo mized |
Sons | Konsoli | ||
| Engines | Solutions | tiges | dierung | Gesamt | |
| Europa/ Mittlerer Osten/Afrika |
611,6 | 192,1 | 28,2 | –2,7 | 829,2 |
| Amerika | 156,2 | 54,7 | 11,6 | 222,5 | |
| Asien/Pazifik | 176,0 | 63,3 | 4,6 | 243,9 | |
| Gesamt | 943,8 | 310,1 | 44,4 | –2,7 | 1.295,6 |
| Gesamt | 1.446,4 | 362,5 | 35,5 | –3,6 | 1.840,8 |
|---|---|---|---|---|---|
| Asien/Pazifik | 211,4 | 80,1 | 3,1 | 294,6 | |
| Amerika | 314,6 | 80,7 | 9,0 | 404,3 | |
| Europa/ Mittlerer Osten/Afrika |
920,4 | 201,7 | 23,4 | –3,6 | 1.141,9 |
| DEUTZ Com pact Engines |
DEUTZ Custo mized Solutions |
Sons tiges |
Konsoli dierung |
Gesamt | |
| in Mio. € |
Die Umsatzerlöse des Konzerns resultieren hauptsächlich aus dem Verkauf von Motoren und Ersatzteilen (Service) an Hersteller von Anwendungen und Händler. Die Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Kontrolle an den Produkten auf den Abnehmer übergegangen ist und keine nicht erfüllte Verpflichtung verbleibt. Dies erfolgt in der Regel zu dem früheren der beiden Zeitpunkte aus Auslieferung der Produkte oder der Übergabe der Frachtdokumente an den Abnehmer. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl Chancen und Risiken auf den Abnehmer übergegangen als auch der Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises entstanden.
Oftmals werden mit Großkunden für den Verkauf von Motoren und Ersatzteilen retrospektiv wirkende Volumenrabatte vereinbart, die auf den gesamten Umsätzen des Geschäftsjahres basieren. Die Umsätze aus diesen Verkäufen werden in Höhe des im Vertrag festgelegten Preises abzüglich der geschätzten Volumenrabatte erfasst. Die Schätzung der Rückstellung erfolgt im Wesentlichen auf Grundlage der regelmäßig aktualisierten Abnahmeerwartungen der Kunden (wahrscheinlichster Betrag). Die Rückstellung wird als Vertragsverbindlichkeit unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Da mit den Kunden in der Regel ein marktübliches Zahlungsziel vereinbart wurde, bestehen keine signifikanten Finanzierungskomponenten. Für die Verpflichtung des Konzerns, fehlerhafte Produkte im Rahmen von Standardgarantiebedingungen zu reparieren oder zu ersetzen, wird eine Garantierückstellung gebildet.
Beim Verkauf von runderneuerten Altmotoren (Xchange-Geschäft) wird den Kunden neben dem runderneuerten Motor auch ein Pfand für den aufarbeitungsfähigen Altmotor in Rechnung gestellt. Die Erlöse für den runderneuerten Motor werden mit Kontrollübergang erfasst. Dies erfolgt in der Regel zu dem früheren der beiden Zeitpunkte aus Auslieferung der Produkte oder der Übergabe der Frachtdokumente an den Abnehmer. Zu diesem Zeitpunkt sind sowohl Chancen und Risiken auf den Abnehmer übergegangen als auch der Anspruch auf Zahlung des Kaufpreises entstanden. Der erhaltene Kaufpreis für das Pfand wird bis zum Auslaufen der Verpflichtung zur Rücknahme des aufarbeitungsfähigen Altmotors als Vertragsverbindlichkeit ausgewiesen.
In der Berichtsperiode sind Erlöse in Höhe von 2,7 Mio. € (2019: 4,2 Mio. €) erfasst worden, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren.
Im Rahmen des Service-Geschäfts erbringt der Konzern auch Wartungsleistungen. Die daraus resultierenden Erlöse werden in der Berichtsperiode erfasst, in der die Leistungen erbracht werden. Da sich die Leistungserbringung in der Regel über einen sehr kurzen Zeitraum erstreckt, ist eine Periodenabgrenzung zum Ende der Berichtsperiode evtl. bereits erbrachter, jedoch noch nicht abgerechneter Leistungen nicht wesentlich.
Die Umsatzkosten bestehen aus folgenden Kostenpositionen:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Materialaufwand | 735,4 | 1.070,1 |
| Personalaufwand | 194,9 | 224,0 |
| Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (ohne F&E) |
53,1 | 48,6 |
| Sonstige Umsatzkosten | 122,5 | 167,8 |
| Gesamt | 1.105,9 | 1.510,5 |
Die Forschungs- und Entwicklungskosten setzen sich wie folgt zusammen:
| 2020 | 2019 |
|---|---|
| 16,7 | 25,3 |
| 47,7 | 49,9 |
| 37,2 | 29,1 |
| –12,0 | –18,3 |
| 8,1 | 9,3 |
| 97,7 | 95,3 |
In den Abschreibungen des Berichtsjahres sind Wertminderungen in Höhe von 10,8 Mio. € auf aktivierte Entwicklungskosten (2019: Wertminderungen in Höhe von 4,5 Mio. € und Wertaufholungen in Höhe von 1,4 Mio. €) enthalten. Die Wertminderungen sind pandemiebedingt auf veränderte Absatzerwartungen und Kostenschätzungen zurückzuführen.
Die Vertriebskosten betrugen im Berichtsjahr 100,7 Mio. € (2019: 103,4 Mio. €). Bei den allgemeinen Verwaltungskosten sind 45,8 Mio. € angefallen (2019: 48,4 Mio. €). Sowohl die Vertriebsals auch die allgemeinen Verwaltungskosten beinhalten überwiegend Personalkosten in Höhe von 65,7 Mio. € bzw. 32,1 Mio. € (2019: 70,5 Mio. € bzw. 34,6 Mio. €).
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Erträge aus weiterbelasteten Kosten und Dienstleistungen |
2,8 | 11,0 |
| Erträge aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte |
0,0 | 9,4 |
| Währungskursgewinne | 6,5 | 4,8 |
| Erträge aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente |
1,0 | 1,0 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen |
0,0 | 0,5 |
| Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten |
0,0 | 0,4 |
| Übrige sonstige Erträge | 4,7 | 1,9 |
| Gesamt | 15,0 | 29,0 |
Der Rückgang bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist im Wesentlichen auf die Entwicklung der Erträge aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte zurückzuführen sowie unter anderem volumenbedingt geringere Weiterbelastungen von Kosten an Logistikpartner zurückzuführen.
Die Position Erträge aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte beinhaltete im Vorjahr den Veräußerungsgewinn für ein Teilgrundstück unseres ehemaligen Standorts Köln-Deutz in Höhe von 9,3 Mio. €.
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Restrukturierungskosten | 31,9 | 0,0 |
| Sonstige Aufwendungen aus der Anpassung von Rückstellungen |
13,0 | 4,3 |
| Währungskursverluste | 11,7 | 6,3 |
| Pensionsaufwendungen und andere Leistungen nach Been digung des Arbeitsverhältnisses |
2,6 | 3,8 |
| Sonstige Aufwendungen für Gebühren, Beiträge und Beratung |
3,6 | 3,5 |
| Aufwendungen aus dem Abgang langfristiger Vermögenswerte |
0,0 | 3,4 |
| Aufwendungen aus der Bewertung derivativer Finanzinstrumente |
1,0 | 0,7 |
| Übrige sonstige Aufwendungen | 4,5 | 2,3 |
| Gesamt | 68,3 | 24,3 |
Im Zuge des Effizienzprogramms »Transform for Growth« wurden im Berichtsjahr Restrukturierungskosten in Höhe von 31,9 Mio. € erfasst. Die als Sondereffekt deklarierten Restrukturierungsaufwendungen umfassen in erster Linie Kosten für Abfindungen, Vorruhestandsregelungen sowie damit in direktem Zusammenhang stehende Beratungsleistungen. Die Restrukturierungsaufwendungen betreffen den Bereich Fertigung mit 19,1 Mio. €, Vertrieb mit 5,7 Mio. €, Verwaltung mit 4,5 Mio. € sowie Forschung und Entwicklung mit 2,6 Mio. €.
Darüber hinaus wurden höhere Rückstellungen für drohende Verluste aus dem Auftragsbestand gebildet sowie gestiegene Währungskursverluste aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen verzeichnet.
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
||
| Erträge aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
1,4 | 0,7 |
| Aufwendungen aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
0,0 | 0,0 |
| Gesamt | 1,4 | 0,7 |
| Wertminderungen auf at-equity bewertete Finanzanlagen |
0,0 | 0,0 |
| Übriges Beteiligungsergebnis | 1,1 | 1,2 |
| Gesamt | 2,5 | 1,9 |
Die Erträge aus at-equity bewerteten Finanzanlagen betreffen die anteilig auf die DEUTZ AG entfallenen Gewinne des Gemeinschaftsunternehmens Hunan DEUTZ Power, Ltd., Changsha, China und des assoziierten Unternehmens D. D. Power Holdings (Pty), Südafrika. Der Anstieg der Erträge ist darauf zurückzuführen, dass Hunan DEUTZ Power erst Ende Dezember des letzten Geschäftsjahres erstmalig in den Konzernabschluss der DEUTZ AG einbezogen wurde und damit im Vorjahr noch kein Ergebnis beitrug.
Das übrige Beteiligungsergebnis betrifft wie im Vorjahr die Gewinnabführung der DEUTZ Sicherheit GmbH, Köln.
| in Mio. € | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Zinserträge aus Guthaben bei Kreditinstituten |
0,0 | 0,2 | |
| Sonstige Zinserträge | 0,7 | 0,8 | |
| Zinserträge | 0,7 | 1,0 | |
| Zinsaufwendungen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
–1,8 | –1,1 | |
| Zinsaufwendungen aus Forderungsverkäufen |
–0,8 | –0,9 | |
| Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten |
–1,1 | –1,0 | |
| Sonstige Zinsaufwendungen | –0,6 | 0,1 | |
| Zinsaufwendungen | –4,3 | –2,9 | |
| Übriges Finanzergebnis | –0,4 | –11,1 | |
| Finanzergebnis | –4,0 | –13,0 |
Im Berichtsjahr wurden Fremdkapitalkosten in Höhe von 0,1 Mio. € aktiviert (2019: Aktivierung in Höhe von 0,5 Mio. €).
Ertragsteuern Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:
| in Mio. € | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Tatsächlicher Steueraufwand | 1,9 | 13,4 | |
| davon periodenfremd | 0,6 | 0,4 | |
| Latenter Steueraufwand (+)/ -ertrag (-) |
–4,9 | 9,4 | |
| davon aus temporären Differenzen |
–19,2 | 0,8 | |
| davon aus Verlustvorträgen | 14,3 | 8,6 | |
| Steueraufwand (+)/ -ertrag (-) gesamt |
–3,0 | 22,8 |
Die tatsächlichen Ertragsteueraufwendungen betreffen überwiegend laufende Ergebnisse der Konzerngesellschaften im Berichtsjahr.
Der latente Steuerertrag enthält Erträge aus temporären Differenzen in Höhe von 19,2 Mio. € (2019: Steueraufwand in Höhe von 0,8 Mio. €). Diese resultieren im Wesentlichen aus Effekten im Zusammenhang mit der Bildung der Restrukturierungsrückstellung im Rahmen des Effizienzprogramms "Transform for Growth" sowie dem Ansatz sonstiger Rückstellungspositionen und aktivierten Entwicklungskosten.
Der latente Steueraufwand aus dem Ansatz aktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge resultiert daraus, dass infolge der Corona-Pandemie in dem kommenden Mittelfristzeitraum von 5 Jahren voraussichtlich weniger Verlustvorträge genutzt werden können.
Die steuerliche Überleitungsrechnung zeigt die Entwicklung von den erwarteten zu den effektiven Ertragsteuern der Gewinn- und Verlustrechnung. Die effektiven Ertragsteuern schließen die tatsächlichen Ertragsteuern und die latenten Steuern ein. Der anzuwendende Steuersatz beträgt 31,47 % (2019: 31,51 %) und setzt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15 %, dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,50 % auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, und der Gewerbeertragsteuer von 15,65 % basierend auf einem Durchschnittshebesatz zusammen.
| in Mio. € | 2020 | 2019 75,1 |
|
|---|---|---|---|
| Konzernergebnis vor Ertragsteuern |
–110,6 | ||
| Erwarteter Steueraufwand (+)/ -ertrag (–) |
–34,8 | 23,7 | |
| Effekt aus gewerbesteuerlichen Hinzurechnungen und Kürzungen |
0,2 | 0,1 | |
| Abweichende Steuersätze | –0,8 | –0,5 | |
| Effekte aus latenten Steuern auf Verlustvorträge und aus der Nutzung von laufenden Verlusten |
33,3 | 1,9 | |
| Effekt aus nicht abzugsfähigen Ausgaben |
0,7 | –1,0 | |
| Effekt aus Konsolidierungsmaß nahmen |
–0,6 | 0,0 | |
| Ergebnisse at-equity konsolidierte Unternehmen |
–0,3 | 0,0 | |
| Effekt aus steuerfreien Erträgen | –1,1 | –1,5 | |
| Effekt aus potenziellen Dividenden ausschüttungen |
–0,2 | 0,0 | |
| Aperiodische Effekte | |||
| Steuerzahlungen Vorjahre | 0,6 | 0,3 | |
| Latente Steuern aus Vorjahresanpassungen |
0,0 | –0,2 | |
| Effektiver Steueraufwand (+)/ -ertrag (–) |
–3,0 | 22,8 | |
| Effektiver Steuersatz (in %) | 2,7 | 30,4 |
Der Steuereffekt aus latenten Steuern auf Verlustvorträge resultiert aus dem geringeren Ansatz von latenten Steuern auf Verlustvorträge.
Das Ergebnis je Aktie wird in Übereinstimmung mit IAS 33 ermittelt. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie wird berechnet, indem das auf die Aktien entfallende Konzernergebnis durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der Aktien dividiert wird.
In den Geschäftsjahren 2020 und 2019 gab es keine Verwässerungseffekte, da keine ausübbaren Optionen zur Wandlung von Finanzierungsinstrumenten mit Eigenkapitalanteilen bestehen.
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Auf Anteilseigner des DEUTZ-Konzerns entfallendes Konzernergebnis (in Mio. €) |
–107,6 | 52,3 |
| Gewichteter Durchschnitt ausgegebener Aktien (in Tsd.) |
120.862 | 120.862 |
| Ergebnis je Aktie in € | –0,89 | 0,43 |
Das sonstige Ergebnis enthält die erfolgsneutralen Bestandteile der Gesamtergebnisrechnung. Nachfolgend sind die Steuereffekte des sonstigen Ergebnisses dargestellt.
| 2020 | 2019 | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||||
| vor Steuern |
Steuern | nach Steuern |
vor Steuern |
Steuern | nach Steuern | |
| Beträge, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden |
–9,0 | 2,8 | –6,2 | –8,3 | 2,6 | –5,7 |
| Neubewertung von leistungs orientierten Plänen |
–9,0 | 2,8 | –6,2 | –8,3 | 2,6 | –5,7 |
| Beträge, die zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind |
–3,3 | –0,7 | –4,0 | 5,0 | –0,2 | 4,8 |
| Währungsumrechnungsdifferenzen | –5,5 | 0,0 | –5,5 | 4,2 | 0,0 | 4,2 |
| davon Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
–1,7 | 0,0 | –1,7 | 3,0 | 0,0 | 3,0 |
| Effektiver Teil der Änderung des beizulegenden Zeitwerts aus der Absicherung von Zahlungsströmen |
2,2 | –0,7 | 1,5 | 0,6 | –0,2 | 0,4 |
| Marktbewertung Finanzinstrumente | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,2 | 0,0 | 0,2 |
| Sonstiges Ergebnis | –12,4 | 2,2 | –10,2 | –3,3 | 2,4 | –0,9 |
Im Geschäftsjahr 2020 wurden unterjährig im sonstigen Ergebnis erfasste Verluste aus der Absicherung von Zahlungsströmen in Höhe von insgesamt 0,3 Mio. € (2019: Verluste in Höhe von 3,0 Mio. €) vor Berücksichtigung latenter Steuern in den Posten sonstige betriebliche Aufwendungen in die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung überführt.
| Bruttowerte Anschaffungs-/Herstellungskosten |
Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||
| Stand 1.1.2020 | 269,7 | 538,3 | 316,3 | 21,0 | 1.145,3 |
| Währungsdifferenzen | -1,3 | -0,8 | -0,5 | -0,1 | -2,7 |
| Zugänge | 13,6 | 26,2 | 26,8 | 14,8 | 81,4 |
| Investitionszuwendungen | 0,0 | -1,0 | 0,0 | 0,0 | -1,0 |
| Abgänge | -3,5 | -9,8 | -7,3 | -1,4 | -22,0 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 1,0 | 0,7 | 0,5 | 0,0 | 2,2 |
| Umbuchungen | 0,4 | 14,4 | 5,8 | -20,6 | 0,0 |
| Stand 31.12.2020 | 279,9 | 568,0 | 341,6 | 13,7 | 1.203,2 |
| Bruttowerte Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen |
Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||
| Stand 1.1.2020 | 119,2 | 440,8 | 238,1 | 0,0 | 798,1 |
| Währungsdifferenzen | –0,4 | –0,6 | –0,3 | 0,0 | –1,3 |
| Planmäßige Abschreibungen | 17,2 | 19,7 | 25,0 | 0,0 | 61,9 |
| Wertaufholungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Wertminderungen | 0,2 | 0,5 | 0,8 | 0,0 | 1,5 |
| Abgänge | –2,9 | –9,8 | –6,9 | 0,0 | –19,6 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0,1 | 0,5 | 0,3 | 0,0 | 0,9 |
| Umbuchungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Stand 31.12.2020 | 133,4 | 451,1 | 257,0 | 0,0 | 841,5 |
| Nettobuchwerte 31.12.2020 | 146,5 | 116,9 | 84,6 | 13,7 | 361,7 |
| Bruttowerte Anschaffungs-/Herstellungskosten und Bauten Maschinen ausstattung im Bau in Mio. € Stand 1.1.2019 218,0 520,2 285,8 22,0 Erstanwendung IFRS 16 32,9 1,6 6,7 0,0 Stand 1.1.2019 angepasst 250,9 521,8 292,5 22,0 Währungsdifferenzen 0,3 0,2 0,1 0,0 Zugänge 12,6 14,9 28,7 22,5 Investitionszuwendungen 0,0 0,0 –0,1 0,0 Abgänge –1,6 –14,5 –8,3 0,0 Änderung Konsolidierungskreis 2,9 0,2 0,2 0,0 Umbuchungen 4,6 15,7 3,2 –23,5 Stand 31.12.2019 269,7 538,3 316,3 21,0 |
grundstücks gleiche Rechte |
Technische Anlagen und |
Betriebs- und Geschäfts |
Anzahlungen und Anlagen |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Gesamt | |||||
| 1.046,0 | |||||
| 41,2 | |||||
| 1.087,2 | |||||
| 0,6 | |||||
| 78,7 | |||||
| –0,1 | |||||
| –24,4 | |||||
| 3,3 | |||||
| 0,0 | |||||
| 1.145,3 |
| Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| 102,7 | 435,7 | 223,8 | 0,0 | 762,2 |
| 0,1 | 0,0 | 0,1 | 0,0 | 0,2 |
| 16,5 | 19,6 | 21,8 | 0,0 | 57,9 |
| –0,1 | –0,1 | –0,2 | 0,0 | –0,4 |
| 0,0 | 0,0 | 0,5 | 0,0 | 0,5 |
| 0,0 | –14,4 | –7,9 | 0,0 | –22,3 |
| 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| 119,2 | 440,8 | 238,1 | 0,0 | 798,1 |
| 150,5 | 97,5 | 78,2 | 21,0 | 347,2 |
Die Investitionstätigkeit bei den Sachanlagen (ohne Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen) betraf insbesondere den Aufbau der neuen Montagelinie für die Baureihen kleiner 4 Liter in Köln-Porz, die wir im dritten Quartal in Betrieb genommen haben sowie Ersatzinvestitionen in Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen. Zudem wurden Investitionen in neue und effizientere Prüfanlagen getätigt.
Von den Zugängen im Geschäftsjahr 2020 entfallen 32,4 Mio. € auf Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen (2019: 10,4 Mio. €). Die Investitionstätigkeit bei den Nutzungsrechten ist in erster Linie auf die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Dieselmotorenhersteller BEINEI zur lokalen Auftragsfertigung sowie Vertragsverlängerungen bei geleasten Immobilien zurückzuführen. Zur Ausführlichen Darstellung der Nutzungsrechte aus Leasingverträgen verweisen wir auf Seite 142.
Der Bestand der bilanzierten öffentlichen Zuwendungen betrug am 31. Dezember 2020 4,1 Mio. € (31. Dezember 2019: 3,6 Mio. €). Im Jahr 2020 wurden 1,0 Mio. € (2019: 0,6 Mio. €) ergebniswirksam (als Minderung der Abschreibungen) erfasst.
Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen (Bestellobligo) sind auf Seite 155 dargestellt.
| Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowerte Anschaffungs-/Herstellungskosten |
Geschäfts- oder Firmenwert |
fertiggestellt | in Entwicklung | Übrige immaterielle Vermögenswerte |
Gesamt |
| in Mio. € | |||||
| Stand 1.1.2020 | 58,3 | 417,9 | 62,7 | 174,1 | 713,0 |
| Währungsdifferenzen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | –0,2 | –0,2 |
| Zugänge | 0,1 | 2,3 | 10,3 | 11,3 | 24,0 |
| Investitionszuwendungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Abgänge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0,1 | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,2 |
| Umbuchungen | –4,1 | 43,0 | –43,0 | 4,1 | 0,0 |
| Stand 31.12.2020 | 54,4 | 463,2 | 30,0 | 189,4 | 737,0 |
| Bruttowerte Planmäßige Abschreibungen und Wertminderungen |
Geschäfts- oder Firmenwert |
fertiggestellt | in Entwicklung | Übrige immaterielle Vermögenswerte |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||
| Stand 1.1.2020 | 0,0 | 358,4 | 13,3 | 125,1 | 496,8 |
| Währungsdifferenzen | 0,0 | 0,1 | 0,0 | –0,2 | –0,1 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0,0 | 16,0 | 2,0 | 9,4 | 27,4 |
| Wertminderungen | 0,0 | 10,8 | 0,0 | 5,0 | 15,8 |
| Wertaufholungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Abgänge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Umbuchungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Stand 31.12.2020 | 0,0 | 385,3 | 15,3 | 139,3 | 539,9 |
| Nettobuchwerte 31.12.2020 | 54,4 | 77,9 | 14,7 | 50,1 | 197,1 |
Vermögenswerte
| Übrige | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowerte | Geschäfts- oder | immaterielle | |||
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | Firmenwert | fertiggestellt | in Entwicklung | Vermögenswerte | Gesamt |
| in Mio. € | |||||
| Stand 1.1.2019 | 48,0 | 411,7 | 47,2 | 164,1 | 671,0 |
| Währungsdifferenzen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,1 |
| Zugänge | 0,0 | 1,7 | 20,0 | 7,9 | 29,6 |
| Investitionszuwendungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Abgänge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 10,3 | 0,0 | 0,0 | 2,0 | 12,3 |
| Umbuchungen | 0,0 | 4,5 | –4,5 | 0,0 | 0,0 |
| Stand 31.12.2019 | 58,3 | 417,9 | 62,7 | 174,1 | 713,0 |
| Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte |
|||||
|---|---|---|---|---|---|
| Bruttowerte Anschaffungs-/Herstellungskosten |
Geschäfts- oder Firmenwert |
fertiggestellt | in Entwicklung | Übrige immaterielle Vermögenswerte |
Gesamt |
| in Mio. € | |||||
| Stand 1.1.2019 | 0,0 | 341,7 | 8,8 | 116,9 | 467,4 |
| Währungsdifferenzen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,1 |
| Planmäßige Abschreibungen | 0,0 | 18,1 | 0,0 | 8,1 | 26,2 |
| Wertminderungen | 0,0 | 0,0 | 4,5 | 0,0 | 4,5 |
| Wertaufholungen | 0,0 | –1,4 | 0,0 | 0,0 | –1,4 |
| Abgänge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Umbuchungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Stand 31.12.2019 | 0,0 | 358,4 | 13,3 | 125,1 | 496,8 |
| Nettobuchwerte 31.12.2019 | 58,3 | 59,5 | 49,4 | 49,0 | 216,2 |
Unter den übrigen immateriellen Vermögenswerten werden hauptsächlich Zuschüsse für Werkzeugkosten, Rechte und Lizenzen, erworbene Entwicklungsleistungen sowie Software ausgewiesen. Die Zugänge zu den übrigen immateriellen Vermögenswerten resultierten insbesondere aus dem Erwerb und der Implementierung von Software.
Die Investitionen im Bereich des immateriellen Vermögens stehen hauptsächlich im Zusammenhang mit der Entwicklung der neuen Baureihe 5.2 sowie der Weiterentwicklung unserer Motoren im Hinblick auf die derzeit gültige EU Stufe V .
Zur Umbuchung in Höhe von 4,1 Mio. € aus dem Geschäfts- oder Firmenwert in übrige immaterielle Vermögenswerte siehe nachstehende Erläuterungen zum Geschäfts- oder Firmenwert.
Die Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte in Entwicklung betreffen die aktivierten Entwicklungskosten von neuen und weiterentwickelten Baureihen sowie einer Vertriebslizenz und resultieren aus insbesondere pandemiebedingt veränderten Markterwartungen sowie Kostenschätzungen. DEUTZ geht hinsichtlich der Cashflows grundsätzlich davon aus, nach etwa zwei Jahren das Vorkrisen-Niveau wieder zu erreichen. Die Prüfung der Werthaltigkeit dieser Vermögenswerte erfolgte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, die die Motorenbaureihen darstellen. Die auf Basis der Nutzungswerte dieser zahlungsmittelgenerierenden Einheiten bestimmten erzielbaren Beträge lagen bei 17,5 Mio. €, 12,3 Mio. €, 8,4 Mio. €, 8,2 Mio. €bzw. -0,7 Mio. €. Die erfasste Wertminderung betrug im Berichtsjahr 15,7 Mio. € und entfällt mit 10,8 Mio. € auf das Segment DEUTZ Compact Engines sowie mit 4,9 Mio. € auf das Segment DEUTZ Customized Solutions. Die der Bewertung zugrunde liegenden Abzinsungssätze vor Steuern betrugen 7,0 %, 8,4 %, 9,4 %; 14,9 % bzw. 10,4 %.
Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf die Geschäftsbereiche des Konzerns. Die Abgänge in Höhe von 4,1 Mio. € resultieren aus der im Geschäftsjahr durchgeführten Aufteilung des Kaufpreises für die am 27. Dezember 2019 akquirierte DPS Power Group auf die erworbenen Vermögenswerte und Schulden. Im Rahmen der durchgeführten Purchase Price Allocation (PPA) wurden nicht bilanzierte immaterielle Vermögenswerte (langfristige Kundenbeziehungen) in Höhe von 5,3 Mio. € sowie entsprechende passive latente Steuern in Höhe von 1,2 Mio. € identifiziert und in entsprechende Bilanzpositionen umgebucht.
Die Umgliederungen betreffen den im Rahmen der Akquisition von Futavis entstandenen Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von 5,7 Mio. € und den nach Durchführung der Purchase Price Allocation für den Kaufpreis der DPS Power Group verbliebenen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 0,6 Mio. €.
| in Mio. € | DEUTZ Compact Engines | DEUTZ Customized Solutions |
Sonstiges | noch nicht zugeordnet |
Summe | ||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Produktlinie kleiner 4 Liter |
Produktlinie 4 bis 8 Liter |
Torqeedo | Futavis | ||||
| Stand 1.1.2020 | 39,7 | 0,0 | 0,0 | 8,3 | 0,0 | 10,3 | 58,3 |
| Zugänge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,2 | 0,2 |
| Abgänge | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | –4,1 | –4,1 |
| Umgliederungen | 0,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 5,7 | –6,3 | 0,0 |
| Stand 31.12.2020 | 40,3 | 0,0 | 0,0 | 8,3 | 5,7 | 0,1 | 54,4 |
Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte wurde auf der Ebene der Geschäftsbereiche "Produktlinie kleiner 4 Liter", "Torqeedo" und "Futavis" als den Geschäfts- oder Firmenwert tragenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGU) durchgeführt. Die erzielbaren Beträge dieser Geschäftsbereiche wurden anschließend den Buchwerten der Geschäftsbereiche inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag eines Geschäftsbereichs wird durch Bestimmung des Nutzungswertes mithilfe der DCF-Methode (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt. Zur Ermittlung des Nutzungswerts wurden die erwarteten künftigen Cashflows unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst. Die zugrunde liegenden Cashflows wurden auf Basis der von der Geschäftsleitung genehmigten Finanzplanung, die einen Fünfjahreszeitraum abdeckt, ermittelt. Bei der CGU Produktlinie kleiner 4 Liter wurde die Detailplanungsphase zur Erreichung eines nachhaltigen Niveaus für den Übergang in die ewige Rente noch um einen Grobplanungszeitraum von zwei Jahren erweitert. Die Cashflows jenseits des Zeitraums von fünf bzw. sieben Jahren wurden mit einer Wachstumsrate von 1,0 % extrapoliert.
Die Gesamtumsätze im Geschäftsbereich "Produktlinie < 4 Liter" werden im Planungszeitraum im Wesentlichen durch den Verkauf der Hauptprodukte, Dieselmotoren mit einem Hubraum unter 4 Liter, sowie den Handel mit Ersatzteilen (Service) erzielt. Die Planung orientiert sich sowohl an Marktdaten aus der Power System Research Database (PSR) als auch an einer Abschätzung des Managements insbesondere für die Potenziale im E-DEUTZ-Bereich. Neben der Entwicklung des Marktes für Dieselmotoren in den für uns wichtigen Anwendungsbereichen wurden für die Umsatzplanung auch das weltweite Bauvolumen und die Trends in der für unsere Hauptkunden wichtigen Baubranche beachtet. Aufgrund der zunehmenden Regulierung von Emissionen findet auch in der Bauwirtschaft eine Umstellung von Dieselmotoren hin zu Elektromotoren statt.
Auf der Kostenseite geht das Management von zunehmenden Einsparungen der Herstellkosten pro Einheit aus. Das wird durch eine erwartete Verschiebung im Absatzmix von den leistungsstärkeren Motortypen zu den schwächeren Motortypen sowie positive Skaleneffekte erreicht. Bei der Entwicklung des Net Working Capital geht das Management in der Planung von einem stabilen Verlauf im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus.
Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 9,6 % (31. Dezember 2019: 10,4 %). Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von -0,2 % (31. Dezember 2019: 0,2 %) und einer Marktrisikoprämie von 7,75 % (31. Dezember 2019: 7,5 %). Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet.
Der für den Geschäftsbereich "Produktlinie <4 Liter" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt.
Der Markt für Elektromotoren in der Automobilbranche befindet sich weiterhin in einer Expansionsphase und ist von hohen Wachstumsraten geprägt. Durch technische Innovation und verschärfte Emissionsstandards erhalten Elektromotoren vermehrt Vorzug vor klassischen Verbrennungsmotoren. Aufgrund des teilweise möglichen und bereits vorhandenen Technologietransfers im Elektromotorenbereich zwischen der Automobilbranche und der maritimen Wirtschaft, insbesondere in der Verwendung von Batterien, geht das Torqeedo-Management davon aus, dass sich der maritime Bereich zeitversetzt ähnlich entwickeln wird wie die Automobilbranche. Daher gehen die den Planzahlen zu Grunde liegenden Annahmen für den Geschäftsbereich "Torqeedo" weiterhin von einer schnell steigenden Nachfrage nach Elektro- bzw. Hybridmotoren aus.
Auf der Kostenseite geht das Management von sinkenden Herstellkosten pro Einheit aus. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Investitionen in die Infrastruktur größtenteils bereits getätigt wurden. Weitere positive Skaleneffekte erwartet das Management durch Optimierung und Vereinheitlichung der Produktionsprozesse sowie steigende Lernkurven. Bei der Entwicklung des Net Working Capital geht das Management in der Planung wie im Vorjahr von einem Rückgang im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus. Dies soll im Wesentlichen durch ein verbessertes Bestandsmanagement erreicht werden.
Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 13,6 % (31. Dezember 2019: 13,2 %). Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von -0,2 % (31. Dezember 2019: 0,2 %) und einer Marktrisikoprämie von 7,75 % (31. Dezember 2019: 7,5 %). Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet.
Der für den Geschäftsbereich "Torqeedo" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt. Eine aus Sicht des Managements mögliche Änderung der wesentlichen Annahmen würde sich wie folgt auf den erzielbaren Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Torqeedo" auswirken:
| Sensitivitätsanalyse erzielbarer Betrag CGU »Torqeedo« | |||
|---|---|---|---|
| Veränderung des erzielbaren Betrags |
Veränderung der Wachstumsrate Terminal Value in %-Punkten |
|||
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | –0,5 | 0 | +0,5 | |
| +1 | –6,8 | –5,8 | –4,6 | |
| WACC-Veränderung in %-Punkten |
0 | –1,4 | 0,0 | 1,6 |
| –1 | 5,3 | 7,3 | 9,5 |
| Über-/Unterdeckung des Buchwerts der CGU |
Veränderung der Wachstumsrate Terminal Value in %-Punkten |
||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | –0,5 | 0 | +0,5 | ||
| +1 | –1,2 | –0,2 | 1,0 | ||
| WACC-Veränderung in %-Punkten |
0 | 4,2 | 5,6 | 7,2 | |
| –1 | 10,9 | 12,9 | 15,1 |
Die Gesamtumsätze im Geschäftsbereich "Futavis" werden im Planungszeitraum im Wesentlichen durch den Verkauf von Fertigbatterien sowie langfristige Entwicklungsprojekte mit Großkunden erzielt. Insbesondere die Entwicklung des Gesamtmarktes für Batterien und Batteriekomponenten wird beachtet.
Auf der Kostenseite geht das Management von zunehmenden Einsparungen der Herstellkosten pro Einheit aus. Das wird insbesondere durch positive Skaleneffekte erreicht. Bei der Entwicklung des Net Working Capital geht das Management in der Planung von einem Rückgang im Verhältnis zu den Umsatzerlösen aus. Dies soll im Wesentlichen durch ein verbessertes Bestandsmanagement erreicht werden.
Der zur Diskontierung verwendete Kapitalkostensatz vor Steuern beträgt 14,1 %. Der Diskontierungszins basiert auf einem risikofreien Zinssatz von -0,2 % und einer Marktrisikoprämie von 7,75 %. Außerdem wurden der Beta-Faktor, der Fremdkapitalkostensatz sowie die Kapitalstruktur aus einer geschäftsbereichsspezifischen Peergroup abgeleitet.
Der für den Geschäftsbereich "Futavis" durchgeführte Werthaltigkeitstest hat die Werthaltigkeit des diesem Geschäftsbereich zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts bestätigt.
Die übrigen immateriellen Vermögenswerte beinhalten wie im Vorjahr die im Rahmen der Akquisition der Unternehmensgruppe Torqeedo erworbene Marke "Torqeedo" mit einem Buchwert von 7,0 Mio. €. Das Management schätzt die Nutzungsdauer der Marke "Torqeedo" weiterhin als unbegrenzt ein, da es keine Indikationen für eine Löschung der Marke gibt. Die Produkte der Unternehmensgruppe Torqeedo sollen weiterhin unter der Marke "Torqeedo" vermarktet werden.
Die Anteile des DEUTZ-Konzerns an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen, die alle nicht börsennotiert sind, stellen sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| 1.1. | 51,1 | 2,1 |
| Zugänge | 0,0 | 48,7 |
| Anteiliges Ergebnis aus at-equity bewerteten Unternehmen |
1,4 | 0,7 |
| Abgänge | 0,0 | 0,0 |
| Wertminderung | 0,0 | 0,0 |
| Übrige Veränderungen aus der At-equity-Bewertung |
–2,2 | –0,4 |
| 31.12. | 50,3 | 51,1 |
Weitere zusammengefasste Finanzinformationen zu den assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden unter Punkt 27 "Anteile an anderen Unternehmen" dargestellt.
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Beteiligungen | 0,3 | 0,3 |
| Langfristige Wertpapiere | 3,6 | 3,7 |
| Fremdkapitalbeschaffungskosten | 0,5 | 0,7 |
| Sonstige | 0,0 | 0,3 |
| Gesamt | 4,4 | 5,0 |
Die Position beinhaltet hauptsächlich den Buchwert der Beteiligung an der DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien). Die Gesellschaft wird aus Wesentlichkeitsgründen nicht in den Konzernabschluss einbezogen.
Diese Bilanzposition umfasst Wertpapiere in Form von Aktien und Obligationen. Die Wertpapiere sind zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen des Konzernunternehmens DEUTZ Corporation, Atlanta (USA), vorgesehen.
Direkt im Zusammenhang mit der Betriebsmittelkreditlinie angefallene Fremdkapitalbeschaffungskosten werden als langfristiger Vermögenswert bilanziert und ratierlich über den Zeitraum der Kapitalüberlassung erfolgswirksam erfasst. Bei Inanspruchnahme der Betriebsmittelkreditlinie als Darlehen werden die Finanzschulden unter Einschluss der anteiligen Fremdkapitalbeschaffungskosten angesetzt und in den Folgeperioden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet.
Zum Bilanzstichtag verfügt die DEUTZ AG über nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge für Körperschaftsteuer in Höhe von 809,0 Mio. € (2019: 751,0 Mio. €) sowie für Gewerbesteuer in Höhe von 921,2 Mio. € (2019: 864,6 Mio. €). Die Vorjahreswerte der steuerlichen Verlustvorträge (Körperschaftsteuer: 753,9 Mio. €, Gewerbesteuer: 866,3 Mio. €) wurden aufgrund der Abgabe der Steuererklärungen 2018 aktualisiert.
Weitere steuerliche Verlustvorträge bestehen bei ausländischen Konzernunternehmen.
Die in der Bilanz ausgewiesenen latenten Steueransprüche bzw. -schulden und tatsächlichen Ertragsteuerforderungen und -verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Langfristig | ||
| Latente Steueransprüche | 74,2 | 68,6 |
| Latente Steuerschulden | 0,6 | 0,8 |
| Kurzfristig | ||
| Tatsächliche Ertragsteueransprüche | 7,2 | 4,2 |
| Verbindlichkeiten für Ertragsteuern | 2,0 | 2,7 |
Die latenten Steueransprüche betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 nach Saldierung mit latenten Steuerschulden 74,2 Mio. €. Sie resultierten im Wesentlichen aus der Aktivierung latenter Steueransprüche auf Verlustvorträge sowie aus temporären Differenzen, insbesondere zwischen dem Wertansatz der Pensionsrückstellungen in der Konzernbilanz und dem steuerlichen Wertansatz bei der DEUTZ AG. Latente Steueransprüche aus im sonstigen Ergebnis erfassten Positionen entfallen im Wesentlichen in Höhe von 26,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 23,5 Mio. €) auf Pensionsrückstellungen sowie in Höhe von -0,6 Mio. € (31. Dezember 2019: 0,1 Mio. €) auf die Bewertung von Cashflow-Hedges und Zinsderivaten.
Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich auf folgende Positionen:
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||
| Aktive | Passive | Aktive | Passive | |
| Immaterielle Vermögenswerte |
0,0 | 36,4 | 0,0 | 41,4 |
| Sachanlagen | 1,2 | 12,6 | 1,5 | 11,5 |
| Vorräte | 8,2 | 0,0 | 9,3 | 0,0 |
| Forderungen, sonstige Vermögenswerte |
2,0 | 0,7 | 3,2 | 0,8 |
| Pensionen | 23,3 | 0,0 | 22,8 | 0,0 |
| Sonstige Schulden | 41,2 | 0,3 | 25,2 | 2,7 |
| Verlustvorträge | 47,7 | 0,0 | 62,2 | 0,0 |
| Latente Steuern (brutto) |
123,6 | 50,0 | 124,2 | 56,4 |
| Saldierungen | 49,4 | 49,4 | 55,6 | 55,6 |
| Latente Steuern (netto) |
74,2 | 0,6 | 68,6 | 0,8 |
Der die passiven latenten Steuern übersteigende Steueranspruch, für den künftig ausreichend steuerliche Gewinne basierend auf der Steuerplanung zur Verfügung stehen, beträgt 74,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 68,6 Mio. €).
Die Veränderung der latenten Steuern auf temporäre Differenzen, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, lag zum 31. Dezember 2020 bei 0,7 Mio. € (31. Dezember 2019: 1,8 Mio. €) und resultiert im Wesentlichen aus Veränderungen der Pensionsrückstellungen.
Zum 31. Dezember 2020 wurden auf temporäre Differenzen in Höhe von 29,9 Mio. € (31. Dezember 2019: 15,0 Mio. €) keine passiven latenten Steuern auf nicht abgeführte Gewinne von Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen erfasst, da die Umkehrung der Differenzen gesteuert werden kann bzw. überwiegend steuerbefreit ist und in naher Zukunft keine wesentlichen Steuereffekte zu erwarten sind.
Latente Steueransprüche werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass über einen bestimmten Planungszeitraum ausreichendes zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge verwendet werden können. Dementsprechend bestehen aufgrund fehlender Nutzbarkeit ergänzend zu den mit latenten Steuern belegten steuerlichen Verlustvorträgen auch nicht mit latenten Steuern belegte Verlustvorträge. Die Höhe und die Verfallszeiten der nicht mit latenten Steuern belegten Verlustvorträge können den folgenden Tabellen entnommen werden:
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Körperschaftsteuer/ Solidaritätszuschlag |
732,8 | 633,0 |
| Gewerbesteuer | 824,0 | 724,1 |
| in Mio. € | 31.12.2019 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Bis 5 Jahre | 0,2 | 0,0 |
| 6 bis 9 Jahre | 0,0 | 0,0 |
| Unbegrenzt | ||
| Körperschaftsteuer/ Solidaritätszuschlag |
732,8 | 633,0 |
| Gewerbesteuer | 823,8 | 724,1 |
Der Vorjahreswert der insgesamt nicht mit latenten Steuern belegten Verlustvorträge (Körperschaftsteuer 633,0 Mio. €; Gewerbesteuer 724,1 Mio. €) wurde infolge der Abgabe der Steuererklärungen angepasst.
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Kauf- und Ersatzteile |
172,4 | 179,2 |
| Unfertige Erzeugnisse und Leistungen |
33,2 | 41,7 |
| Fertige Erzeugnisse | 68,6 | 100,8 |
| Gesamt | 274,2 | 321,7 |
Die Wertminderungen für Rohstoffe, Kauf- und Ersatzteile beliefen sich im Berichtsjahr auf 9,5 Mio. € (2019: 5,1 Mio. €). Der Buchwert der zum 31. Dezember 2020 im Bestand befindlichen Vorräte, die auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben wurden, beträgt 60,6 Mio. € (31. Dezember 2019: 90,0 Mio. €).
Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos für Vorräte stellt sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| 1.1. | 41,2 | 43,1 |
| Veränderungen | 3,7 | –1,9 |
| 31.12. | 44,9 | 41,2 |
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
118,6 | 155,9 |
| Abzüglich Wertberichtigungen | –4,8 | –3,8 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – netto |
113,8 | 152,1 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte |
||
| Treuhandbestand | 0,0 | 48,3 |
| Forderungen aus sonstigen Steuern | 5,3 | 5,9 |
| Selbstbehalt auf Forderungsverkauf | 2,2 | 3,9 |
| Forderungen aus Investitionszuschüssen |
5,7 | 3,9 |
| Forderungen gegen Beteiligungen | 0,6 | 0,3 |
| davon aus Lieferungen und Leistungen |
0,6 | 0,3 |
| davon sonstige Forderungen | 0,0 | 0,0 |
| Forderungen aus Ertragsteueransprüchen |
7,2 | 4,2 |
| Derivative Finanzinstrumente | 2,0 | 0,4 |
| Geleistete Anzahlungen | 0,1 | 1,9 |
| Sonstige übrige Forderungen | 16,9 | 15,2 |
| Gesamt | 40,0 | 84,0 |
Im Rahmen entsprechender Factoring-Vereinbarungen betrug das verkaufte Forderungsvolumen zum Geschäftsjahresende 107,1 Mio. € (31. Dezember 2019: 136,2 Mio. €). Dabei werden im Wesentlichen alle mit dem Eigentum an den verkauften Forderungen verbundenen Chancen und Risiken an den Factor übertragen. Während das Kreditausfallrisiko vollständig übertragen wurde, verbleibt ein unwesentliches Spätzahlungsrisiko. Die entsprechenden Forderungen werden daher nicht im Konzernabschluss der DEUTZ AG ausgewiesen. Das anhaltende Engagement im Zusammenhang mit den übertragenen Forderungen beschränkt sich im Wesentlichen auf die Verwaltung und das Inkasso dieser Forderungen. Insgesamt standen dem Konzern zum 31. Dezember 2020 Factoring-Linien in Höhe von 225,0 Mio. € zur Verfügung (31. Dezember 2019: 225,0 Mio. €). Die Linien werden revolvierend in Anspruch genommen. Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen wurden im Geschäftsjahr 2020 Zinsaufwendungen in Höhe von 0,8 Mio. € erfasst (2019: 0,9 Mio. €).
ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
Im Zusammenhang mit dem Verkauf von Forderungen bestanden zum 31. Dezember 2020 Forderungen gegen einen Factor in Höhe von 2,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 3,9 Mio. €). Der beizulegende Zeitwert dieser Forderungen beträgt ebenfalls 2,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 3,9 Mio. €). Die Risiken aus dem Factoring bestehen im Bonitätsrisiko des Factors und liegen unterhalb des Bonitätsrisikos der ursprünglichen Forderungsschuldner. Das maximale Verlustrisiko zum 31. Dezember 2020 ist hierbei auf die Forderung in Höhe von 2,2 Mio. € beschränkt (31. Dezember 2019: 3,9 Mio. €).
Zum 31. Dezember 2020 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 4,8 Mio. € (31. Dezember 2019: 3,8 Mio. €) wertgemindert. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos ist unter dem Punkt 26 auf Seite 145 dargestellt.
Wertminderungen für sonstige Forderungen und Vermögenswerte werden durch direkte Abwertungen der Buchwerte berücksichtigt. Zum 31. Dezember 2020 waren die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte mit insgesamt 9,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 9,9 Mio. €) wertberichtigt. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos ist unter dem Punkt 26 auf Seite 146 dargestellt.
Sowohl zum 31. Dezember 2020 als auch zum 31. Dezember 2019 bestanden keine Vertragsvermögenswerte aus Verträgen mit Kunden.
Die Zahlungsmittel und -äquivalente umfassen den Kassenbestand, kurzfristige Einlagen sowie Guthaben bei Kreditinstituten und betrugen zum 31. Dezember 2020 64,7 Mio. € (31. Dezember 2019: 55,3 Mio. €). Zugriffsbeschränkungen bestehen wie im Vorjahr keine.
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 309,0 | 309,0 |
| Kapitalrücklage | 28,8 | 28,8 |
| Andere Rücklagen | –3,9 | 0,1 |
| Gewinnrücklagen und Bilanzgewinn | 201,1 | 314,3 |
| Den Anteilseignern des Mutterunternehmens zustehendes Eigenkapital |
535,0 | 652,2 |
| Minderheitsanteile am Eigenkapital | 0,2 | 0,2 |
| Gesamt | 535,2 | 652,4 |
Das gezeichnete Kapital (Grundkapital) der DEUTZ AG betrug Ende 2020 unverändert 308.978.241,98 € und ist unverändert in 120.861.783 nennwertlose, auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt.
Die Kapitalrücklage enthält Aufgelder und Einlagen von Gesellschaftern sowie Eigenkapitalanteile zusammengesetzter Finanzierungsinstrumente wie unverzinsliche Wandelgenussrechte und unterverzinsliche Wandelschuldverschreibungen. Der Wert des Wandlungsrechts früherer Genussrechte und Schuldverschreibungen wurde zum Ausgabezeitpunkt im Eigenkapital unter Berücksichtigung latenter Steuereffekte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich anteiliger Transaktionskosten erfasst.
Im Berichtsjahr sowie im Vorjahr waren keine derartigen zusammengesetzten Finanzierungsinstrumente im Umlauf.
Währungsumrechnung Auf die Anteilseigner der DEUTZ AG entfallene Differenzen aus der Umrechnung der Bilanzen infolge der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen sowie der Umrechnung des Jahresergebnisses zu Jahresdurchschnittskursen wurden erfolgsneutral in einen gesonderten Eigenkapitalposten eingestellt. Der kumulierte in den anderen Rücklagen erfasste Verlust aus Währungsumrechnungsdifferenzen betrug zum Ende des Geschäftsjahres 4,9 Mio. € (31. Dezember 2019: Gewinn in Höhe von 0,5 Mio. €).
Marktbewertungsrücklage In dieser Rücklage werden Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren Finanzinstrumenten erfasst. Weiterhin wird in dieser Rücklage der Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstrument zur Absicherung von Cashflows erfasst, der als effektive Absicherung ermittelt wird.
Diese Position beinhaltet die gesetzliche Rücklage der DEUTZ AG in Höhe von 4,5 Mio. € (31. Dezember 2019: 4,5 Mio. €).
Die Minderheitsanteile am Eigenkapital betreffen die 25%ige Beteiligung von Herrn Glavan an der Tochtergesellschaft DEUTZ Romania S.r.l., Galati (Rumänien). Die DEUTZ AG ist an der Gesellschaft indirekt über die DEUTZ Italy S.r.l. beteiligt.
Nach dem deutschen Aktiengesetz wird die Dividende aus dem im handelsrechtlichen Jahresabschluss der DEUTZ AG ausgewiesenen Bilanzgewinn ausgeschüttet. Im Geschäftsjahr 2020 wurde die Dividendenzahlung aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie ausgesetzt.
Der Vorstand ist ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsrats bis zum 25. April 2023 einmalig oder mehrmalig in Teilbeträgen um bis zu insgesamt 92.693.470,30 € gegen Bareinlagen durch Ausgabe von bis zu 36.258.534 neuen auf den Inhaber lautenden Stückaktien zu erhöhen (Genehmigtes Kapital I). Die neuen Aktien sind den Aktionären zum Bezug anzubieten. Die neuen Aktien können auch gemäß §§ 203 Abs. 1 Satz 1, 186 Abs. 5 AktG von einem Kreditinstitut oder mehreren Kreditinstituten oder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53b Abs. 1 Satz 1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigen Unternehmen mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht). Der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen, die sich aufgrund eines Bezugsverhältnisses ergeben.
Für die Mitarbeiter der DEUTZ AG existieren sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pläne.
Die Mitarbeiter in Deutschland erhalten Leistungen aus der gesetzlich festgesetzten Sozialversicherung, für die Beiträge als Teil des Einkommens eingezahlt werden. Daneben existieren bei DEUTZ weitere arbeitnehmerfinanzierte Direktversicherungen. Da nach Zahlung der Beiträge an die privaten Versicherungsträger für die Gesellschaft keine weiteren Verpflichtungen bestehen, werden diese Pläne als beitragsorientierte Pläne behandelt. Laufende Beitragszahlungen wurden als Aufwendungen für den betreffenden Zeitraum angesetzt.
Im Geschäftsjahr 2020 betrug der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung 20,0 Mio. € (2019: 20,1 Mio. €). Daneben wurden im Rahmen von Entgeltumwandlungen weitere 2,0 Mio. € (2019: 2,0 Mio. €) in Pensions- und Direktversicherungen gezahlt.
Der DEUTZ-Konzern unterhält mehrere leistungsorientierte Pensionspläne im In- und Ausland. Die größten Pensionspläne bestehen in Deutschland und Großbritannien. Diese machten zusammen wie im Vorjahr über 95 % der Bruttopensionsverpflichtungen und 100 % des Planvermögens aus.
In Deutschland bestehen insgesamt vier leistungsorientierte Pensionspläne. Während drei Pläne arbeitgeberfinanziert sind, handelt es sich bei dem vierten um einen Deferred Compensation Plan (Gehaltsumwandlung). Die arbeitgeberfinanzierten Versorgungspläne umfassen in der Regel eine allgemeine Altersversorgung der Mitarbeiter auf Lebenszeit, eine Invalidenversorgung und eine Hinterbliebenenversorgung. Die Höhe der monatlichen Versorgungsbezüge richtet sich bei den arbeitgeberfinanzierten Pensionsplänen grundsätzlich nach dem Arbeitseinkommen und der Anzahl der Dienstjahre im DEUTZ-Konzern. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne im Jahr 1995 besteht für die Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche arbeitgeberfinanzierte Pensionsanwartschaften zu erwerben. Beim Deferred Compensation Plan schließt das Unternehmen auf der Grundlage des Umwandlungsbetrags eine Rückdeckungsversicherung bei einem Lebensversicherer ab und erteilt auf Basis des versicherten Garantiekapitals eine Pensionszusage. Die betriebliche Altersversorgung wird in Deutschland durch das Betriebsrentengesetz (BetrAVG) geregelt. Demnach obliegt dem DEUTZ-Konzern die alleinige Verantwortung für die Erfüllung der leistungsorientierten Pensionspläne. Das generelle Renteneintrittsalter beträgt 67 Jahre.
Der in Großbritannien bestehende leistungsorientierte Pensionsplan sieht für die Versorgungsberechtigten einen von der Höhe des Grundgehalts und der Anzahl der anrechenbaren Dienstjahre abhängigen Rentenanspruch vor. Nach dem Einfrieren der Pensionspläne in 2016 besteht jedoch für alle Mitarbeiter keine Möglichkeit mehr, zusätzliche arbeitgeberfinanzierte Pensionsanwartschaften zu erwerben. Das Renteneintrittsalter beträgt 62 - 65 Jahre. Die jährliche Rentenzahlung beträgt zwischen 1/55 und 1/60 des höchsten in den letzten fünf Jahren erhaltenen Grundgehalts für jedes anrechenbare Dienstjahr. Die Finanzierung des Pensionsplans erfolgt in erster Linie durch Umwandlung des Gehalts der Versorgungsberechtigten und Beiträge des Arbeitgebers zur Bildung eines Planvermögens. Die Verpflichtung des DEUTZ-Konzerns besteht darin, eine etwaige Planunterdeckung auszugleichen. Der dabei auf das Unternehmen entfallende Beitrag wird jährlich auf Basis eines unabhängigen Pensionsgutachtens ermittelt.
Die Verwaltung des Pensionsplans inklusive des Planvermögens erfolgt entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen in Großbritannien durch unabhängige Treuhänder. Gemäß den Anlagegrundsätzen des Pensionsplans ist das gebildete Planvermögen zu jeweils 50 % in Eigenkapital- und Schuldinstrumenten anzulegen. Mit dieser Anlagestrategie soll insbesondere dem Kapitalmarktrisiko und dem damit zusammenhängenden Risiko von Inkongruenzen zwischen der Leistungsverpflichtung aus dem Pensionsplan auf der einen und dem Planvermögen auf der anderen Seite begegnet werden.
Im Zusammenhang mit leistungsorientierten Pensionsplänen ist der Konzern neben den allgemeinen versicherungsmathematischen Risiken wie dem Zinsänderungsrisiko, dem Rentensteigerungsrisiko und dem Langlebigkeitsrisiko auch dem Kapitalmarktrisiko aus der Anlage des Planvermögens ausgesetzt.
| Finanzierungsstatus der Pensionspläne | |
|---|---|
| --------------------------------------- | -- |
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Pensionspläne in Deutschland | ||
| Barwert der Bruttopensionsverpflichtung | 153,7 | 159,0 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens |
5,9 | 6,2 |
| Unterdeckung (Nettoschuld) | 147,8 | 152,8 |
| Pensionspläne in Großbritannien | ||
| Barwert der Bruttopensionsverpflichtung | 29,7 | 28,8 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens |
24,3 | 25,5 |
| Unterdeckung (Nettoschuld) | 5,4 | 3,3 |
| Sonstige Pensionspläne | ||
| Barwert der Bruttopensionsverpflichtung | 7,2 | 7,5 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens |
0,0 | 0,0 |
| Unterdeckung (Nettoschuld) | 7,2 | 7,5 |
| Gesamt | ||
| Barwert der Bruttopensionsverpflichtung | 190,6 | 195,3 |
| Beizulegender Zeitwert des Planvermögens |
30,2 | 31,7 |
| Unterdeckung (Nettoschuld) | 160,4 | 163,6 |
Die Leistungsverpflichtungen der Pensionspläne in Deutschland und Großbritannien verteilen sich im Wesentlichen wie folgt auf die einzelnen Gruppen der Versorgungsberechtigten:
| Verteilung der Pensionsverpflichtung auf Versorgungsberechtigte |
|---|
| ----------------------------------------------------------------- |
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Pensionspläne in Deutschland | ||
| Aktive Anwärter | 10,1 | 10,7 |
| Ausgeschiedene Anwärter | 4,6 | 5,6 |
| Pensionäre | 139,0 | 142,7 |
| Barwert der Bruttopensionsverpflichtung | 153,7 | 159,0 |
| Pensionspläne in Großbritannien | ||
| Aktive Anwärter | 0,0 | 0,0 |
| Ausgeschiedene Anwärter | 14,9 | 14,5 |
| Pensionäre | 14,8 | 14,3 |
| Barwert der Bruttopensionsverpflichtung | 29,7 | 28,8 |
Die Entwicklung der Nettoschuld für leistungsorientierte Pensionspläne ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
| Entwicklung der Nettoschuld der leistungsorientierten Pensionspläne | ||
|---|---|---|
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Nettoschuld zum 1.1. | 163,6 | 165,8 |
| Im Gewinn oder Verlust erfasste Beträge | 1,1 | 2,3 |
| Im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge | 8,6 | 8,3 |
| Arbeitgeberbeiträge | –0,4 | –0,4 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | –12,1 | –12,5 |
| Auswirkung von Wechselkursänderungen | –0,5 | 0,1 |
| Sonstiges | 0,1 | 0,0 |
| Nettoschuld zum 31.12. | 160,4 | 163,6 |
Die Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung stellt sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Bruttopensionsverpflichtung zum 1.1. | 195,3 | 193,1 |
| Dienstzeitaufwand | 0,0 | 0,1 |
| Arbeitnehmerbeiträge | 0,0 | 0,4 |
| Zinsaufwendungen | 1,6 | 2,9 |
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0,0 | 0,0 |
| Neubewertungen | 9,8 | 10,7 |
| davon: erfahrungsbedingte Anpassungen | -2,0 | –1,9 |
| davon: versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste aus Änderungen der biometrischen Annahmen |
0,3 | –0,6 |
| davon: versicherungsmathematische (Gewinne)/Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen |
11,5 | 13,2 |
| Auswirkung von Wechselkursänderungen | –1,9 | 1,3 |
| Gezahlte Versorgungsleistungen | –14,3 | –13,2 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0,1 | 0,0 |
| Bruttopensionsverpflichtung zum 31.12. | 190,6 | 195,3 |
Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit für den wesentlichen Teil der Leistungsverpflichtung belief sich zum 31. Dezember 2020 auf 9,6 Jahre (31. Dezember 2019: 9,5 Jahre).
Die Entwicklung und Zusammensetzung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens werden in den folgenden zwei Übersichten gezeigt:
| 2020 | 2019 |
|---|---|
| 31,7 | 27,3 |
| 0,4 | 0,4 |
| 0,0 | 0,4 |
| 0,5 | 0,6 |
| 1,2 | 2,5 |
| –2,2 | –0,7 |
| –1,4 | 1,2 |
| 0,0 | 0,0 |
| 30,2 | 31,7 |
Der im laufenden Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 und des Vorjahres erfasste Teil des Nettopensionsaufwands setzt sich wie folgt zusammen:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand | 0,0 | 0,0 |
| Nettozinsaufwand | 1,1 | 2,3 |
| Gesamt | 1,1 | 2,3 |
Der tatsächliche Ertrag aus dem Planvermögen belief sich im Geschäftsjahr 2020 auf 1,7 Mio. € (2019: 3,1 Mio. €).
Die Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt auf Basis von Pensionsgutachten. Die nachfolgenden Tabellen zeigen die wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen, die den Berechnungen der Pensionsverpflichtung zum Stichtag zugrunde liegen. Die Angabe zum Diskontierungszinssatz und Rententrend erfolgt in Form von gewichteten Durchschnitten.
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 0,0 | 0,4 |
| Eigenkapitalinstrumente (nach Regionen) | ||
| Großbritannien | 3,6 | 3,7 |
| Europa (ohne Großbritannien) | 2,2 | 2,3 |
| Nordamerika | 2,7 | 2,8 |
| Japan | 1,1 | 1,1 |
| Asien/Pazifik | 1,1 | 1,1 |
| Sonstige | 1,5 | 1,6 |
| 12,2 | 12,6 | |
| Schuldinstrumente | ||
| Staatsanleihen | –15,3 | 4,2 |
| Unternehmensanleihen | –30,3 | 8,3 |
| –45,6 | 12,5 | |
| Rückdeckungsversicherungen | 5,9 | 6,2 |
| Gesamt | –27,5 | 31,7 |
Für alle Eigenkapital- und Schuldinstrumente stehen aufgrund ihrer jeweiligen Notierung an einem aktiven Markt Marktpreise zur Verfügung.
| in% | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Diskontierungszinssatz | ||
| Deutschland | 0,04 | 0,60 |
| Großbritannien | 1,40 | 2,10 |
| Rententrend | ||
| Deutschland | 1,75 | 1,75 |
| Großbritannien | 2,00 | 2,00 |
| Deutschland | Heubeck-Richttafeln 2018G |
|---|---|
| Großbritannien | S1 YoB (Standard sterblichkeitstafeln für selbstverwaltete Pläne unter Berücksichtigung künftiger Sterblichkeits veränderungen) |
Die folgende Sensitivitätsanalyse zeigt für jede wesentliche versicherungsmathematische Annahme zum Stichtag, wie hoch sich eine mögliche Veränderung der Annahmen zum betreffenden Stichtag auf die Pensionsverpflichtungen in Deutschland und Großbritannien ausgewirkt hätte.
| 2020 | Auswirkung auf die Pensionsverpflichtung beim |
|
|---|---|---|
| in Mio. € | ||
| Anstieg | Rückgang | |
| um 0,5% | um 0,5% | |
| Diskontierungszinssatz | ||
| Deutschland | –6,8 | 7,4 |
| Großbritannien | –3,0 | 3,0 |
| Rententrend | ||
| Deutschland | 7,2 | –6,7 |
| Großbritannien | 2,4 | –2,4 |
| 2019 | Auswirkung auf die Pensionsverpflichtung beim |
||
|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||
| Anstieg um | Rückgang | ||
| 0,5% | um 0,5% | ||
| Diskontierungszinssatz | |||
| Deutschland | –6,8 | 7,6 | |
| Großbritannien | –2,4 | 2,6 | |
| Rententrend | |||
| Deutschland | 7,4 | –6,8 | |
| Großbritannien | 2,1 | –1,9 | |
Des Weiteren halten wir auch eine Veränderung der Lebenserwartung der begünstigten DEUTZ-Mitarbeiter für möglich. Bei einer Erhöhung der Lebenserwartung der begünstigten DEUTZ-Mitarbeiter um ein Jahr würden die Pensionsverpflichtungen aus den Pensionsplänen in Deutschland bzw. Großbritannien zum 31. Dezember 2020 um 16,9 Mio. € bzw. 1,0 Mio. € steigen (31. Dezember 2019: um 16,3 Mio. € bzw. 0,9 Mio. € steigen).
Den Sensitivitätsberechnungen liegt die durchschnittliche Laufzeit der zum 30. November 2020 ermittelten Versorgungsverpflichtungen zugrunde. Die Berechnungen wurden für die als wesentlich eingestuften versicherungsmathematischen Parameter, deren Veränderung für möglich gehalten wird, isoliert vorgenommen, um die Auswirkungen auf den zum 31. Dezember 2020 berechneten Barwert der Pensionsverpflichtungen separat aufzuzeigen.
Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet der Konzern mit Zahlungen an die Pensionspläne in Höhe von 0,5 Mio. € (2020: 0,4 Mio. €). Die folgende Tabelle stellt die künftigen erwarteten Leistungszahlungen aus Pensionsverpflichtungen dar:
| in Mio. € | 31.12.2020 |
|---|---|
| 2021 | 13,7 |
| 2022 | 13,3 |
| 2023 | 12,7 |
| 2024 | 12,2 |
| 2025 | 11,6 |
| 2026–2030 | 49,7 |
| in Mio. € | 31.12.2019 |
|---|---|
| 2020 | 13,1 |
| 2021 | 12,7 |
| 2022 | 12,1 |
| 2023 | 11,5 |
| 2024 | 10,9 |
| 2025–2029 | 46,2 |
| 2020 | 2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||||
| Gesamt | davon Restlaufzeit bis 1 Jahr |
davon Restlaufzeit über 1 Jahr |
Gesamt | davon Restlaufzeit bis 1 Jahr |
davon Restlaufzeit über 1 Jahr |
||
| Gewährleistungen | 48,3 | 35,5 | 12,8 | 57,6 | 37,9 | 19,7 | |
| Personalverpflichtungen | 27,3 | 7,9 | 19,4 | 24,7 | 16,3 | 8,4 | |
| Restrukturierung | 19,3 | 16,3 | 3,0 | 3,1 | 0,1 | 3,0 | |
| Drohende Verluste aus schwebenden Geschäften |
15,9 | 15,9 | 0,0 | 4,4 | 4,4 | 0,0 | |
| Sonstiges | 10,0 | 7,7 | 2,3 | 10,2 | 7,9 | 2,3 | |
| Gesamt | 120,8 | 83,3 | 37,5 | 100,0 | 66,6 | 33,4 |
Die übrigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag berechneten Erfüllungsbetrag unter Berücksichtigung zu erwartender Kostensteigerungen angesetzt. Langfristige Rückstellungen werden mit einem Zinssatz von 1,3 % (31. Dezember 2019: 2,1 %) abgezinst.
Die übrigen Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken und sonstigen ungewissen Verpflichtungen. Wesentliche Posten sind Aufwendungen für Gewährleistungen und Wagnisse, Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen sowie Rückstellungen für Personalverpflichtungen und drohende Verluste aus schwebenden Geschäften. Die Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen betreffen neben den noch verbliebenen Verpflichtungen aus dem Programm zur Standortoptimierung im Wesentlichen das Restrukturierungsprogramm "Transform for Growth" in Höhe von 16,1 Mio. €. Die Rückstellung umfasst insbesondere Aufwendungen für Abfindungen und sonstige mit der Restrukturierung in direktem Zusammenhang stehende Aufwendungen. Die im Rahmen von "Transform for Growth" gebildeten Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen in Höhe von 11,1 Mio. € wurden wie bisher unter den Rückstellungen für Personalverpflichtungen dargestellt.
Die übrigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt entwickelt:
| Drohende Verluste aus |
||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Gewährleistungen | Personal verpflichtungen |
Restrukturierung | schwebenden Geschäften |
Sonstiges | Gesamt |
| 1.1.2020 | 57,6 | 24,7 | 3,1 | 4,4 | 10,2 | 100,0 |
| Zuführungen | 5,4 | 23,1 | 16,2 | 11,5 | 2,3 | 58,5 |
| Währungsdifferenzen | –0,2 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | –0,3 | –0,5 |
| Inanspruchnahme | –2,0 | –20,0 | 0,0 | 0,0 | –2,2 | –24,2 |
| Auflösungen | –12,5 | –1,5 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | –14,0 |
| Zugang/Abgang Konsolidierungskreis | 0,0 | 1,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 1,0 |
| 31.12.2020 | 48,3 | 27,3 | 19,3 | 15,9 | 10,0 | 120,8 |
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||||||
| Gesamt | davon Restlaufzeit bis 1 Jahr |
Restlaufzeit 1-5 Jahre |
Restlaufzeit >5 Jahre |
Gesamt | davon Restlaufzeit bis 1 Jahr |
Restlaufzeit 1–5 Jahre |
Restlaufzeit >5 Jahre |
|
| Verbindlichkeiten gegen über Kreditinstituten |
89,5 | 76,0 | 13,5 | 0,0 | 27,5 | 23,1 | 4,4 | 0,0 |
| Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen |
58,0 | 14,0 | 36,4 | 7,6 | 41,9 | 13,1 | 24,0 | 4,8 |
| Sonstige Finanzschulden | 1,1 | 0,2 | 0,8 | 0,1 | 1,1 | 0,2 | 0,9 | 0,0 |
| Gesamt | 148,6 | 90,2 | 50,7 | 7,7 | 70,5 | 36,4 | 29,3 | 4,8 |
Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten im Wesentlichen Konsortialkredite in Höhe von 65 Mio. €.
Die syndizierte Betriebsmittellinie wurde zum 31. Dezember 2020 mit 65,0 Mio. € in Anspruch genommen. Diese durch ein Bankenkonsortium bis Juni 2024 zur Verfügung gestellte revolvierende Kreditlinie im Gesamtvolumen von 160 Mio. € ist variabel verzinst und ebenfalls unbesichert. Darüber hinaus steht DEUTZ seit Mai 2020 zur Sicherung der Liquidität eine weitere Betriebsmittellinie unter Beteiligung der KfW in Höhe von 150,0 Mio. € zur Verfügung, die bislang jedoch nicht in Anspruch genommen wurde. Diese zusätzliche Linie steht der DEUTZ AG zunächst bis zum 15. November 2021 zur Verfügung und kann bis zum 15. Mai 2022 verlängert werden.
Teil der Vertragsvereinbarung bei beiden Krediten ist die Verpflichtung von DEUTZ, bestimmte Finanzkennzahlen (Verhältnis der Finanzschulden zum Eigenkapital und der Finanzschulden zum EBITDA) einzuhalten.
Des Weiteren bestehen über unsere spanische Tochtergesellschaft Darlehen der Banco Bilbao Vizcaya Argentaria mit einer Restvaluta von insgesamt 24,2 Mio. €. Die Darlehen werden mit 1,30 %, 0,70 % und 0,65 % fest verzinst. Darlehen in einer Höhe von rund 4,4 Mio. € wurden in Spanien für Investitionen genutzt, daher werden die Finanzierungsaufwendungen seitens der spanischen Regierung im Rahmen einer Subventionierungsmaßnahme bis zu einem Zinssatz von 3,0 % bzw. 1,0 % erstattet.
Die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen ist unter anderem auf den Erwerb neuer Tochtergesellschaften und die Inbetriebnahme der Produktion bei unserem Kooperationspartner BEINEI zurückzuführen. Zu näheren Angaben im Hinblick auf die bilanzierten Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen siehe Seite 142 ff. in diesem Anhang.
Die sonstigen Finanzschulden bestehen aus einem zinslosen Darlehen der öffentlichen Hand.
Der beizulegende Zeitwert der Finanzschulden wird in Punkt 26 auf Seite 150 erläutert.
Die gewogenen Durchschnittszinssätze der Finanzschulden (nach Zinssicherung) betragen:
| in% | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
1,57 | 1,31 |
| Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen |
2,41 | 2,31 |
| Sonstige Finanzschulden | 0,00 | 0,00 |
Die gesamten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie die sonstigen Finanzschulden lauten auf Euro. Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen lauten im Wesentlichen auf Euro, USD und CNY.
Insgesamt haben sich die Finanzschulden in 2020 wie folgt entwickelt.
| Nicht zahlungswirksame Veränderungen | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 01.01.2020 | Zahlungs wirksame Verände rungen |
Erwerb von Unter nehmen |
Wechsel kurseffekte |
Fair-Value Änderungen |
Sonstige Änderungen |
31.12.2020 | ||
| Langfristige Finanzschulden |
|||||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
4,4 | 11,5 | –2,4 | 13,5 | |||||
| Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen |
28,8 | 0,7 | –0,7 | 15,2 | 44,0 | ||||
| Sonstige Finanzschulden | 0,9 | –0,1 | 0,8 | ||||||
| Summe langfristige Finanzschulden |
34,1 | 11,5 | 0,7 | –0,7 | 0,0 | 12,7 | 58,3 | ||
| Kurzfristige Finanzschulden |
|||||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
23,1 | 49,3 | 3,6 | 76,0 | |||||
| Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen |
13,1 | –14,6 | 0,1 | –0,5 | 15,9 | 14,0 | |||
| Sonstige Finanzschulden | 0,2 | –0,2 | 0,2 | 0,2 | |||||
| Summe kurzfristige Finanzschulden |
36,4 | 34,5 | 0,1 | –0,5 | 0,0 | 19,7 | 90,2 | ||
| Summe Finanzschulden | 70,5 | 46,0 | 0,8 | –1,2 | 0,0 | 32,4 | 148,5 |
| Nicht zahlungswirksame Veränderungen | |||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | 31.12.2018 | Erst anwendung IFRS 16 |
1.1.2019 | Zahlungs wirksame Verände rungen |
Erwerb von Unter nehmen |
Wechsel kurseffekte |
Fair-Value Änderungen |
Sonstige Änderungen |
31.12.2019 |
| Langfristige Finanzschulden |
|||||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
18,2 | 18,2 | 2,3 | –16,1 | 4,4 | ||||
| Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen |
29,7 | 29,7 | 2,4 | 0,3 | –3,6 | 28,8 | |||
| Sonstige Finanzschulden | 1,1 | 1,1 | –0,2 | 0,9 | |||||
| Summe langfristige Finanzschulden |
19,3 | 29,7 | 49,0 | 2,3 | 2,4 | 0,3 | 0,0 | –19,9 | 34,1 |
| Kurzfristige Finanzschulden |
|||||||||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
19,6 | 19,6 | –11,9 | 15,4 | 23,1 | ||||
| Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen |
11,5 | 11,5 | –14,5 | 0,1 | 0,1 | 15,9 | 13,1 | ||
| Sonstige Finanzschulden | 0,2 | 0,2 | –0,2 | 0,2 | 0,2 | ||||
| Summe kurzfristige Finanzschulden |
19,8 | 11,5 | 31,3 | –26,6 | 0,1 | 0,1 | 0,0 | 31,5 | 36,4 |
| Summe Finanzschulden | 39,1 | 41,2 | 80,3 | –24,3 | 2,5 | 0,4 | 0,0 | 11,6 | 70,5 |
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
153,0 | 180,6 |
| Übrige Verbindlichkeiten | ||
| Verbindlichkeiten aus Personalverpflichtungen |
11,0 | 15,2 |
| Verbindlichkeiten aus Preisnachlässen |
15,2 | 11,1 |
| Erhaltene Anzahlungen | 4,4 | 5,6 |
| Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen |
3,0 | 51,7 |
| Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern |
4,3 | 2,6 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0,0 | 0,6 |
| Sonstige übrige Verbindlichkeiten | 22,1 | 43,8 |
| Gesamt | 60,0 | 130,6 |
Der Rückgang der Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen ist im Wesentlichen auf die im Vorjahr noch ausstehende und in 2020 getätigte Kaufpreiszahlung für die Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. zurückzuführen.
Die übrigen Verbindlichkeiten beinhalten kurzfristige Vertragsverbindlichkeiten aus Verträgen mit Kunden:
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus gewährten Rabatten |
15,2 | 11,1 |
| Erhaltene Anzahlungen | 4,4 | 5,6 |
| Gesamt | 19,6 | 16,7 |
In der Berichtsperiode sind Erlöse in Höhe von 2,7 Mio. € erfasst worden, die zu Beginn der Berichtsperiode als erhaltene Anzahlungen im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren (2019: 4,2 Mio. €).
Zum Abschlussstichtag bestanden 0,1 Mio. € an nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen (31. Dezember 2019: keine wesentlichen nicht erfüllten Leistungsverpflichtungen).
Für Zwecke der Konzern-Kapitalflussrechnung umfassen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente den Kassenbestand, kurzfristige Einlagen sowie die Guthaben bei Kreditinstituten.
Im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit sind Dividendeneinnahmen in Höhe von 0,5 Mio. € enthalten (2019: 0,5 Mio. €).
Der Zahlungsmittelbestand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Mio. € auf 64,7 Mio. € erhöht (31. Dezember 2019: 55,3 Mio. €).
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Segmente des DEUTZ-Konzerns für die Geschäftsjahre 2020 und 2019.
| 2020 | DEUTZ Compact Engines |
DEUTZ Customized Solutions |
Sonstiges | Summe Segmente |
Konsolidierung | DEUTZ Konzern |
|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||||
| Außenumsatz | 943,8 | 310,1 | 41,7 | 1.295,6 | 0,0 | 1.295,6 |
| Umsätze mit anderen Segmenten | 0,0 | 0,0 | 2,7 | 2,7 | –2,7 | 0,0 |
| Gesamtumsatz | 943,8 | 310,1 | 44,4 | 1.298,3 | –2,7 | 1.295,6 |
| Planmäßige Abschreibungen | 74,8 | 9,4 | 5,0 | 89,2 | 0,0 | 89,2 |
| Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
17,0 | 0,2 | 0,0 | 17,2 | 0,0 | 17,2 |
| Wertaufholungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
1,4 | 0,0 | 0,0 | 1,4 | 0,0 | 1,4 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) |
–80,5 | 18,7 | –12,9 | –74,7 | 0,0 | –74,7 |
| DEUTZ | DEUTZ | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 2019 | Compact Engines |
Customized Solutions |
Sonstiges | Summe Segmente |
Konsolidierung | DEUTZ Konzern |
| in Mio. € | ||||||
| Außenumsatz | 1.446,4 | 362,5 | 31,9 | 1.840,8 | 0,0 | 1.840,8 |
| Umsätze mit anderen Segmenten | 0,0 | 0,0 | 3,6 | 3,6 | –3,6 | 0,0 |
| Gesamtumsatz | 1.446,4 | 362,5 | 35,5 | 1.844,4 | –3,6 | 1.840,8 |
| Planmäßige Abschreibungen | 70,2 | 9,5 | 4,5 | 84,2 | 0,0 | 84,2 |
| Wertminderungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
1,5 | 3,5 | 0,0 | 5,0 | 0,0 | 5,0 |
| Wertaufholungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte |
–1,8 | 0,0 | 0,0 | -1,8 | 0,0 | –1,8 |
| Ergebnis aus at-equity bewerteten Finanzanlagen |
0,7 | 0,0 | 0,0 | 0,7 | 0,0 | 0,7 |
| Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen |
0,1 | 0,0 | 0,4 | 0,5 | 0,0 | 0,5 |
| Operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) |
57,7 | 42,8 | –21,7 | 78,8 | 0,0 | 78,8 |
zum Konzernergebnis
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Gesamtergebnis der Segmente | –74,7 | 78,8 |
| Konsolidierung | 0,0 | 0,0 |
| Operatives Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) |
–74,7 | 78,8 |
| Sondereffekte | –31,9 | 9,3 |
| EBIT | –106,6 | 88,1 |
| Finanzergebnis | –4,0 | –13,0 |
| Konzernergebnis vor Ertragsteuern | –110,6 | 75,1 |
| Ertragsteuern | 3,0 | –22,8 |
| Konzernergebnis | –107,6 | 52,3 |
Die externe Segmentberichterstattung erfolgt auf Basis der konzerninternen Unternehmenssteuerung sowie der internen Finanzberichterstattung und verfügt entsprechend der Art der angebotenen Produkte und Dienstleistungen über die folgenden berichtspflichtigen Geschäftssegmente:
DEUTZ Compact Engines Dieses Segment umfasst das Neuanlagengeschäft und den Service von flüssigkeitsgekühlten Motoren von bis zu 8 Liter Hubraum sowie das at-equity bilanzierte Joint Venture mit SANY.
DEUTZ Customized Solutions Dieses Segment konzentriert sich zum einen auf flüssigkeitsgekühlte Motoren mit einem Hubraum größer 8 Liter sowie luftgekühlte Antriebe. Zum anderen sind diesem Segment die unter dem Namen »DEUTZ Xchange« hergestellten Austauschmotoren bzw. -teile und auslaufende Baureihen zugeordnet.
Sonstiges Dieses Segment umfasst das Geschäft mit elektrischen und hybriden Antriebssystemen im maritimen Bereich, die unter der Marke Torqeedo vertrieben werden, sowie die Entwicklung von Batteriemanagement-Hardware und -Software. Zudem werden hier keinem Segment zuzuordnende Konzernaktivitäten dargestellt.
Konsolidierung Sofern relevant werden in der Konsolidierung auch Eliminierungen konzerninterner Verflechtungen zwischen den Segmenten zusammengefasst. Im Berichtsjahr sind konzerninterne Umsatzerlöse in Höhe von 2,7 Mio. € eliminiert worden (2019: 3,6 Mio. €).
Die Bestimmung eines Unternehmensbereichs als Geschäftssegment basiert auf der internen Berichterstattung nach Segmenten, die vom Vorstand für Zwecke der Ergebnisüberwachung und Ressourcenallokation regelmäßig genutzt wird. Bei der Festlegung des Berichtssegments DEUTZ Compact Engines wurden die operativen Segmente "Produktlinie kleiner 4 Liter" und "Produktlinie 4-8 Liter" auf Grundlage ihrer ähnlichen wirtschaftlichen Eigenschaften sowie der Aggregationskriterien des IFRS 8.12 zu einem berichtspflichtigen Segment "DEUTZ Compact Engines" zusammengefasst. Das Produktprogramm der "Produktlinie kleiner 4 Liter" umfasst das Neuanlagengeschäft und den Service von flüssigkeitsgekühlten Motoren von bis zu 4 Liter Hubraum. Die "Produktlinie 4-8 Liter" steht ergänzend für das Neuanlagengeschäft und den Service von flüssigkeitsgekühlten Motoren von 4 bis 8 Liter Hubraum. Hinsichtlich der Ähnlichkeit der wirtschaftlichen Merkmale wurde auf die künftige Entwicklung der Umsatzrendite der beiden Produktlinien abgestellt.
Den Bewertungsgrundsätzen für die Segmentberichterstattung des DEUTZ-Konzerns liegen die im Konzernabschluss verwendeten IFRS-Grundsätze zugrunde. Der Vorstand in seiner Funktion als oberstes Entscheidungsgremium beurteilt die Ertragskraft der Segmente anhand des operativen Ergebnisses (EBIT vor Sondereffekten). Soweit nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen einem Segment direkt zurechenbar sind, wird deren Anteil am Periodenergebnis dort angegeben. Finanzaufwendungen und -erträge sowie die Ertragsteuern werden konzerneinheitlich gesteuert und nicht den einzelnen Geschäftssegmenten zugeordnet. Der Außenumsatz zeigt den Umsatz der Segmente mit den Kunden. Umsätze zwischen den Segmenten werden – sofern relevant – als Umsätze mit anderen Segmenten ausgewiesen. Ein Transfer zwischen den Segmenten erfolgt zu Marktpreisen.
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Motoren | 762,4 | 1.271,1 |
| Service | 181,4 | 175,3 |
| DEUTZ Compact Engines | 943,8 | 1.446,4 |
| Motoren | 143,2 | 185,4 |
| Service | 166,9 | 177,1 |
| DEUTZ Customized Solutions | 310,1 | 362,5 |
| Motoren | 42,7 | 34,5 |
| Sonstiges | 1,7 | 1,0 |
| Sonstiges | 44,4 | 35,5 |
| Konsolidierung | -2,7 | –3,6 |
| Gesamt | 1.295,6 | 1.840,8 |
| in Mio. € | 2020 | 2019 | |
|---|---|---|---|
| Inland | 241,6 | 310,7 | |
| Ausland | 1.054,0 | 1.530,1 | |
| davon übriges Europa | 532,8 | 776,8 | |
| davon Mittlerer Osten | 19,8 | 13,8 | |
| davon Afrika | 35,0 | 40,6 | |
| davon Amerika | 222,5 | 404,3 | |
| davon Asien/Pazifik | 243,9 | 294,6 | |
| Gesamt | 1.295,6 | 1.840,8 |
Im europäischen Ausland entfielen im Berichtsjahr 165,3 Mio. € (2019: 196,9 Mio. €) auf die Schweiz, 92,0 Mio. € (2019: 101,5 Mio. €) auf Schweden und 69,4 Mio. € (2019: 134,9 Mio. €) auf Frankreich.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr mit zwei Kunden (2019 mit einem Kunden) Umsatzerlöse von mindestens 10% der Gesamterlöse getätigt. Die Umsätze betrugen 237,4 Mio. € bzw. 154,1 Mio. € (2019: 265,7 Mio. €) und wurden überwiegend im Segment DEUTZ Compact Engines ausgewiesen.
Geografische Informationen zu langfristigen Vermögenswerten
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|---|
| Inland | 474,5 | 497,6 | |
| Ausland | 134,7 | 116,9 | |
| Gesamt | 609,2 | 614,5 |
Die langfristigen Vermögenswerte umfassen Sachanlagen, Geschäfts- und Firmenwerte, sonstige immaterielle Vermögenswerte sowie at-equity bewertete Finanzanlagen. Ihre Zuordnung richtet sich nach dem Standort der konsolidierten Unternehmen. Die Abnahme der langfristigen Vermögenswerte im Inland ist im Wesentlichen auf die Wertminderung der immateriellen Vermögenswerte zurückzuführen. Die Zunahme der langfristigen Vermögenswerte im Ausland ist im Wesentlichen auf den Zugang der Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen zurückzuführen.
Der DEUTZ-Konzern verfügt nur über Leasingnehmer-Verträge für Grundstücke und Gebäude, die als Büros, Lager- und Produktionsflächen genutzt werden, technische Anlagen und Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fahrzeuge. Darüber hinaus wurden kurzfristig laufende Verträge mit einer Gesamtlaufzeit von maximal zwölf Monaten und Verträge mit zugrunde liegenden Vermögenswerten im Wert von maximal 5.000 € abgeschlossen. Auf diese Verträge wird der praktische Behelf angewendet, indem Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwand erfasst werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Buchwerte der Nutzungsrechte und ihre Veränderungen während der Berichtsperiode.
| in Mio. € | Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2020 | 34,1 | 0,9 | 6,4 | – | 41,4 |
| Währungsdifferenzen | –0,7 | 0,0 | 0,0 | – | –0,7 |
| Zugänge | 12,9 | 13,3 | 6,1 | – | 32,3 |
| Abgänge | –0,6 | 0,0 | –0,4 | – | –1,0 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 0,8 | 0,0 | 0,0 | – | 0,8 |
| Umbuchungen | 0,0 | 0,0 | 0,0 | – | 0,0 |
| Abschreibungen | –11,6 | –0,8 | –3,2 | – | –15,6 |
| Stand 31.12.2020 | 34,9 | 13,4 | 8,9 | – | 57,2 |
| in Mio. € | Grundstücke, grundstücks gleiche Rechte und Bauten |
Technische Anlagen und Maschinen |
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts ausstattung |
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|
| Stand 1.1.2019 | 32,9 | 1,6 | 6,7 | – | 41,2 |
| Währungsdifferenzen | 0,3 | 0,0 | 0,0 | – | 0,3 |
| Zugänge | 8,2 | 0,1 | 2,1 | – | 10,4 |
| Abgänge | –0,6 | 0,0 | –0,2 | – | -0,8 |
| Änderung Konsolidierungskreis | 2,5 | 0,0 | 0,0 | – | 2,5 |
| Umbuchungen | 1,7 | 0,0 | 0,0 | – | 1,7 |
| Abschreibungen | –10,9 | –0,8 | –2,2 | – | –13,9 |
| Stand 31.12.2019 | 34,1 | 0,9 | 6,4 | – | 41,4 |
In der Berichtsperiode belaufen sich die gesamten Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse (inkl. der Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse und geleaste Vermögenswerte von geringem Wert) auf 17,0 Mio. € (2019: 16,4 Mio. €).
Folgende Beträge wurden in der Berichtsperiode erfolgswirksam erfasst:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Abschreibungsaufwand für Nutzungsrechte |
15,6 | 13,9 |
| Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten |
1,1 | 1,0 |
| Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse |
0,5 | 0,8 |
| Aufwand für Leasingverhältnisse mit einem Vermögenswert von geringem Wert |
0,8 | 1,1 |
| Erfolgswirksam erfasster Gesamtbetrag |
18,0 | 16,8 |
Einige Leasingverträge enthalten Verlängerungs- und oder Kündigungsoptionen. Diese Optionen dienen der Flexibilität, das Leasingportfolio an veränderte Geschäftsbedürfnisse anzupassen. Die Beurteilung der Wahrscheinlichkeit der Optionsausübung bedarf eines hohen Maßes an Ermessensentscheidungen. Unter Beachtung aller Fakten und Umstände werden bei hoher Eintrittswahrscheinlichkeit die Optionen als ausübbar angesehen. Im Falle veränderter Fakten und Umstände erfolgt eine Neueinschätzung der Optionsausübung. Bis dahin wird die bilanzierte Verpflichtung als bester Indikator für die zukünftigen Zahlungsabflüsse angesehen. Eine detaillierte Darstellung zukünftiger Zahlungsabflüsse aus Leasing erfolgt in Erläuterung 26.
Zum Bilanzstichtag bestand ein wesentlicher unterschriebener und nicht bilanzierter langfristiger Leasingvertrag aus der Vermögenswertklasse Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Daraus werden in der Zukunft Zahlungen in Höhe von 1,5 Mio. € resultieren. Unbilanzierte Restwertgarantien, aus denen in der Zukunft mögliche Auszahlungen resultieren könnten, bestanden zum Bilanzstichtag nicht. Auch sind in den abgeschlossenen Leasingverträgen keine Klauseln enthalten, die DEUTZ beschränken oder zur Einhaltung bestimmter Bilanzkennzahlen verpflichten. Variable Leasingzahlungen sind in der Berichtsperiode nicht angefallen. Ebenfalls wurden in der Berichtsperiode keine Nutzungsrechte untergeleast und keine Sale-and-Leaseback-Transaktionen eingegangen. Der Bestand kurzfristiger Verträge zum 31.12.2020 betrug null €. Der Aufwand für kurzfristige Verträge in der Berichtsperiode lag bei 0,5 Mio. €. (2019: 0,8 Mio. €). Die Darstellung der Fälligkeit der Leasingverbindlichkeiten erfolgt in Erläuterung 23.
Aus Verlängerungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, weil die Ausübung dieser Optionen nicht hinreichend sicher ist, könnte es zu künftigen Zahlungsmittelabflüssen in Höhe von 7,1 Mio. € kommen. Dabei handelt es sich überwiegend um Immobilienleasingverträge mit Verlängerungsoptionen bis zu 15 Jahren. Aus Kündigungsoptionen, die bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeit unberücksichtigt geblieben sind, weil die Ausübung dieser Optionen nicht hinreichend sicher ist, könnten bei Ausübung dieser Optionen Kündigungsstrafen in Höhe von 0,2 Mio. € anfallen.
Durch seine weltweite Geschäftstätigkeit ist der DEUTZ-Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt, die sich aus für den Konzern negativen Entwicklungen auf den internationalen Absatzund Beschaffungsmärkten sowie Zins- und Devisenmärkten ergeben können. Zu den Grundsätzen des Risikomanagements bezogen auf Finanzinstrumente verweisen wir auf den Risikobericht im Zusammengefassten Lagebericht des DEUTZ-Konzerns auf den Seiten 59 bis 65.
Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement beinhaltet unter anderem das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln, die Möglichkeit zur Finanzierung über Bankkredite und die Fähigkeit zur Emission kurz- und langfristiger Kapitalmarktpapiere. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfelds ist es das Ziel der Konzernfinanzabteilung, dass stets ausreichend freie Kreditlinien zur Verfügung stehen.
Eine Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt neben der Jahresplanung und deren Aktualisierungen über eine wöchentliche, rollierende 4-Wochen-Planung sowie eine monatlich aktualisierte Monatsplanung bis zum Ende des Geschäftsjahres. Darüber hinaus wird auch in den regelmäßig stattfindenden Finanzausschusssitzungen das Liquiditätsrisiko beurteilt.
Zur Sicherung der Liquidität stehen DEUTZ eine syndizierte revolvierende Barkreditlinie über insgesamt 160 Mio. € mit einer Laufzeit bis Juni 2024 sowie eine Betriebsmittellinie in Höhe von 150,0 Mio. € bis zum 15. November 2021 zur Verfügung. Die Betriebsmittellinie kann bis zum 15. Mai 2022 verlängert werden. Im Rahmen der Kreditverträge ist das Unternehmen verpflichtet, bestimmte Covenants einzuhalten.
Die Liquiditätsanalyse gibt auch Auskunft über die vertraglich vereinbarten Zahlungen für Zins und Tilgung für finanzielle Verbindlichkeiten zum Bilanzstichtag. Hinsichtlich der Inanspruchnahme revolvierender Kredite wurde unterstellt, dass die zum Bilanzstichtag bestehenden Ziehungen bis zum Laufzeitende der Kreditvereinbarung beibehalten werden.
| 31.12.2020 | 2021 Auszahlungen |
2022–2025 Auszahlungen |
>2025 Auszahlungen |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | –15,3 | –39,0 | –7,8 | –62,1 |
| Originäre Finanzinstrumente | –76,6 | –13,6 | 0,0 | –90,2 |
| Derivative Finanzinstrumente | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Währungsderivate | ||||
| davon Erfüllung auf Bruttobasis: Auszahlungen | –4,9 | 0,0 | 0,0 | –4,9 |
| davon Erfüllung auf Bruttobasis: Einzahlungen | 4,9 | 0,0 | 0,0 | 4,9 |
| davon Erfüllung auf Nettobasis | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Zinsderivate | ||||
| Darstellung des Netto-Cashflows | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| 31.12.2019 | 2020 Auszahlungen |
2021–2024 Auszahlungen |
>2024 Auszahlungen |
Gesamt |
|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||
| Leasingverbindlichkeiten | –14,0 | –25,5 | –5,2 | –44,7 |
| Originäre Finanzinstrumente | –315,7 | –6,2 | 0,0 | –321,9 |
| Derivative Finanzinstrumente | –0,6 | 0,0 | 0,0 | –0,6 |
| Währungsderivate | ||||
| davon Erfüllung auf Bruttobasis: Auszahlungen | –32,5 | 0,0 | 0,0 | –32,5 |
| davon Erfüllung auf Bruttobasis: Einzahlungen | 31,7 | 0,0 | 0,0 | 31,7 |
| davon Erfüllung auf Nettobasis | 0,2 | 0,0 | 0,0 | 0,2 |
| Zinsderivate | ||||
| Darstellung des Netto-Cashflows | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
Das Ausfallrisiko entsteht aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, den vertraglichen Cashflows aus Schuldtiteln, die zu fortgeführten Anschaffungskosten, erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert angesetzt werden, sowie aus derivativen Finanzinstrumenten mit positivem Marktwert.
Im DEUTZ-Konzern existieren keine signifikanten Konzentrationen hinsichtlich möglicher Kreditrisiken. Hinsichtlich der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente arbeitet DEUTZ nur mit ausgewählten Kreditinstituten mit mindestens Investment-Grade zusammen. Das Risiko von Forderungsausfällen wird durch laufende Überwachung sowie durch regelmäßige Analyse des Forderungsbestands und der Forderungsstruktur kontrolliert. Forderungen sind weitgehend über Kreditversicherungen abgesichert. Dem Ausfallrisiko wird darüber hinaus durch weitere Sicherungsmaßnahmen begegnet, zum Beispiel durch Bürgschaften und Kreditwürdigkeitsüberprüfungen. Zudem existieren Handlungsvorschriften, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn der Kunde in der Vergangenheit ein zufriedenstellendes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Das maximale Ausfallrisiko ist bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen finanziellen Vermögenswerten wie Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, zur Veräußerung verfügbaren Finanzinvestitionen und derivativen Finanzinstrumenten auf den Buchwert dieser Instrumente begrenzt. Ausfallrisiken mit Finanzinstrumenten werden durch eine vorsichtige Auswahl der Vertragspartner begrenzt.
Die überwiegenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des DEUTZ-Konzerns sind bei der EULER HERMES Gruppe versichert. Hierbei besteht in der Regel eine Andienungspflicht an die Warenkreditversicherung bzw. die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung, soweit die Forderungen nicht durch bankbestätigte Akkreditive oder ähnliche Instrumente abgesichert sind. DEUTZ erstellt für seine Kunden selbst kein standardisiertes Bonitätsrating, sondern orientiert sich in der Regel mit dem maximal zulässigen Kundenobligo an der Deckungszusage des Kreditversicherers. Zusätzlich wurden uns für ausländische Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sicherheiten in Form von Zahlungsgarantien in Höhe von 1,0 Mio. € (31. Dezember 2019: 1,1 Mio. €) gegeben.
Dem Modell der erwarteten Kreditverluste unterliegen folgende Arten finanzieller Vermögenswerte im Konzern:
Zwar unterliegen auch Zahlungsmittel- und -äquivalente den Wertminderungsvorschriften von IFRS 9, der identifizierte Wertminderungsaufwand war jedoch unwesentlich.
Der Konzern wendet den vereinfachten Ansatz nach IFRS 9 an, um die erwarteten Kreditverluste zu ermitteln. Diesem Ansatz zufolge werden für alle nicht verkauften Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, die über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste herangezogen. Die Ermittlung der erwarteten Ausfälle erfolgt für die nicht im Rahmen von Factoringvereinbarungen verkauften und nicht versicherten Forderungen auf Grundlage aktueller externer Bonitätseinstufungen der betreffenden Debitoren unter Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen. Die einzelnen Forderungspositionen werden zunächst auf Grundlage definierter Merkmale wie bspw. Rating oder Altersstruktur in zwei Kategorien aufgeteilt. Im Hinblick auf die Forderungen der Kategorie 1, die gemäß den definierten Merkmalen ein geringeres Ausfallrisiko aufweisen, werden zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste die den Bonitätsstufen zugeordneten Ausfallquoten herangezogen. Die Forderungen der Kategorie 2 weisen entsprechend den Selektionsmerkmalen ein vergleichsweise höheres Risiko auf und werden einer Einzelwertberichtigung unterzogen.
Die auf dieser Grundlage ermittelte Wertberichtigung im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellt sich wie folgt dar:
| 31.12.2020 | Kategorie 1 | Kategorie 2 | Summe |
|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||
| Bruttobuchwert Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
105,4 | 7,1 | 112,5 |
| Wertberichtigung | 0,9 | 3,9 | 4,8 |
| 31.12.2019 | Kategorie 1 | Kategorie 2 | Summe |
| in Mio. € | |||
| Bruttobuchwert Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
141,5 | 4,4 | 145,9 |
| Wertberichtigung | 0,8 | 3,0 | 3,8 |
Die Wertberichtigungen für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Berichtsjahr und Vorjahr wie folgt entwickelt:
| in Mio. € | |
|---|---|
| 1. Januar 2020 | 3,8 |
| Veränderung Konsolidierungskreis | 0,0 |
| Zuführung | 1,8 |
| Verbrauch | –0,6 |
| Auflösungen | –0,2 |
| 31. Dezember 2020 | 4,8 |
| in Mio. € | |
| 1. Januar 2019 | 3,7 |
| Veränderung Konsolidierungskreis | 0,1 |
| Zuführung | 0,5 |
| Verbrauch | –0,4 |
| Auflösungen | –0,1 |
| 31. Dezember 2019 | 3,8 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden ausgebucht, wenn nach angemessener Einschätzung keine Realisierbarkeit mehr gegeben ist. Zu den Indikatoren für eine nicht mehr erwartete Realisierbarkeit zählen unter anderem die Weigerung eines Schuldners, sich gegenüber dem Konzern auf einen Rückzahlungsplan zu verpflichten, oder die Insolvenzanmeldung des Schuldners.
Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden im operativen Ergebnis der laufenden Periode unter Wertminderungen auf finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. In den Folgeperioden erzielte, früher bereits abgeschriebene Beträge werden im gleichen Posten erfasst.
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente betreffen kurzfristige Einzelsachverhalte wie Forderungen gegenüber Factoringgesellschaften aus dem Selbstbehalt auf Forderungsverkäufe oder Forderungen gegenüber Lieferanten aus Rabatten oder Boni. Die Forderungen werden einzeln auf eine mögliche Wertminderung überprüft. Zu den Indikatoren für eine nicht mehr erwartete Realisierbarkeit zählen bspw. die Weigerung eines Schuldners, sich gegenüber dem Konzern auf einen Rückzahlungsplan zu verpflichten, oder die Insolvenzanmeldung des Schuldners. In Anbetracht des sehr geringen Risikos der Nichterfüllung, da der Emittent jederzeit in der Lage ist, seine vertraglichen Zahlungsverpflichtungen kurzfristig zu erfüllen, war der in der Berichtsperiode identifizierte Wertminderungsaufwand unwesentlich. Die bestehenden Wertberichtigungen betreffen aus älteren Sachverhalten resultierende Forderungen gegen Beteiligungen in Höhe von 9,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 10,2 Mio. €). Die Wertberichtigungen der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente haben sich im Berichtsjahr und Vorjahr wie folgt entwickelt:
| in Mio. € | Stufe 1 | Stufe 3 |
|---|---|---|
| 1. Januar 2020 | 0,0 | 9,9 |
| Zuführung | 0,0 | 0,0 |
| Verbrauch | 0,0 | –0,7 |
| Auflösungen | 0,0 | 0,0 |
| 31. Dezember 2020 | 0,0 | 9,2 |
| in Mio. € | Stufe 1 | Stufe 3 |
| 1. Januar 2019 | 0,0 | 14,7 |
| Zuführung | 0,0 | 0,0 |
| Verbrauch | 0,0 | –4,8 |
| Auflösungen | 0,0 | 0,0 |
| 31. Dezember 2019 | 0,0 | 9,9 |
Die Bruttobuchwerte der Stufe 1 zugeordneten Schuldinstrumente betragen zum 31. Dezember 2020 14,6 Mio. € (31. Dezember 2019: 62,1 Mio. €) und weisen keine Anzeichen für ein erhöhtes Kreditrisiko auf. Die Bruttobuchwerte der Stufe 3 zugeordneten Schuldinstrumente betragen zum 31. Dezember 2020 9,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 10,2 Mio. €) und wurden vollständig mit 9,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 9,9 Mio. €) wertberichtigt.
Hierbei handelt es sich um Anteile an einem in börsennotierte Schuldverschreibungen investierten Fonds. Diese gelten als "mit geringem Ausfallrisiko behaftet", so dass die Ermittlung des Wertminderungsaufwands auf die erwarteten 12-Monats-Kreditverluste begrenzt ist. Den Tatbestand des "geringen Ausfallrisikos" sieht das Management bei direkten oder indirekten Investitionen in notierte Schuldverschreibungen bei mindestens einem Investment-Grade-Rating als erfüllt an. In Anbetracht des sehr geringen Bestandes an derartigen Schuldinstrumenten zum 31. Dezember 2020 und des geringen Ausfallrisikos war der identifizierte Wertminderungsaufwand unwesentlich.
Der DEUTZ-Konzern ist zudem Ausfallrisiken aus Schuld- und Eigenkapitaltiteln ausgesetzt, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Bei den Schuldtiteln handelt es sich zum einen um ein ausgereichtes Darlehen an einen Lieferanten und zum anderen um Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit Factoringabsicht. Aufgrund der Insolvenzeröffnung des Darlehensnehmers wurde das ausgereichte Darlehen zum 31. Dezember 2019 mit dem beizulegenden Zeitwert von null bilanziert. Das maximale Ausfallrisiko ist zum Ende der Berichtsperiode auf die Buchwerte der Schuldtitel in Höhe von null bei dem Darlehen und in Höhe von 6,1 Mio. € bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen begrenzt. Bei den Eigenkapitaltiteln handelt es sich um Anteile an einem in börsennotierte Aktien investierten Fonds zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen. Das maximale Ausfallrisiko ist ebenfalls auf den Buchwert der Anteile in Höhe von 2,2 Mio. € begrenzt.
Der DEUTZ-Konzern ist international tätig und infolgedessen einem Fremdwährungsrisiko durch schwankende Wechselkurse ausgesetzt. Hauptsächlich betrifft dies den US-Dollar. Wechselkursrisiken werden durch ein zentrales Währungsmanagement überwacht und durch Kurssicherungsgeschäfte vermindert. Die Absicherung der Fremdwährungsrisiken aus der Nettoposition der erwarteten künftigen Cashflows in Fremdwährung übernimmt die Konzernfinanzabteilung durch den Abschluss von Sicherungsgeschäften, vor allem durch Währungstermingeschäfte. In der Regel werden zwischen 50 % und 80 % der im Budgetjahr erwarteten Nettopositionen abgesichert.
Im Rahmen eines sogenannten Natural Hedgings erhöht DEUTZ gezielt das Einkaufsvolumen in US-Dollar-Währung, um dadurch Wechselkursrisiken aus Verkäufen in US-Dollar entgegenzuwirken. Translationsrisiken aus der Umrechnung der nicht in Euro bilanzierenden Tochtergesellschaften werden nicht abgesichert.
Die folgenden Tabellen zeigen aus Konzernsicht die Sensitivität eines 10%igen Anstiegs/Rückgangs des Euro gegenüber der jeweiligen Fremdwährung auf. Die Sensitivitätsanalyse beinhaltet lediglich ausstehende auf fremde Währung lautende monetäre Positionen und passt deren Umrechnung zum Periodenende gemäß einer 10%igen Änderung der Wechselkurse an. Es handelt sich dabei zum einen um Devisentermingeschäfte, die in eine wirksame Cashflow-Hedge-Beziehung zur Absicherung währungskursbedingter Schwankungen von Fremdwährungsaus- und -einzahlungen eingebunden sind. Kursänderungen der diesen Geschäften zugrunde liegenden Währungen haben durch die Bewertung der Sicherungsgeschäfte zum beizulegenden Zeitwert Auswirkungen auf die Hedge-Rücklage im Eigenkapital. Zum anderen handelt es sich um Devisentermingeschäfte, die sich bilanziell nicht mehr in einer Hedge-Beziehung befinden. Kursänderungen der diesen Finanzinstrumenten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das Ergebnis infolge der Anpassung der Bewertung an den beizulegenden Zeitwert aus. Ferner sind zum Bilanzstichtag ausstehende auf fremde Währung lautende originäre Finanzinstrumente (Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen) in der Sensitivitätsanalyse enthalten. Kursänderungen der diesen Posten zugrunde liegenden Währungen wirken sich auf das Ergebnis aus deren Stichtagsbewertung aus.
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Auswirkung auf das Jahresergebnis und das Eigenkapital, wenn der Euro gegenüber wesentlichen Fremdwährungen um 10 % ansteigt respektive um 10 % fällt.
Bei den Nominalvolumen wurden Ein- und Auszahlungsverpflichtungen saldiert.
| in Mio. € | ||||
|---|---|---|---|---|
| Nominal | Ergebnis | Nominal | Eigen kapital |
|
| 2020 | volumen | auswirkung | volumen | auswirkung |
| USD | 76,9 | –6,7 | 31,2 | 2,8 |
| CNY | 13,6 | –1,2 | 0,0 | 0,0 |
| MAD | 7,3 | –0,7 | 0,0 | 0,0 |
in Mio. €
| 2019 | Nominal volumen |
Ergebnis auswirkung |
Nominal volumen |
Eigen kapital auswirkung |
|---|---|---|---|---|
| USD | 125,2 | –10,6 | 57,8 | 4,9 |
| CNY | 19,1 | –1,7 | 0,0 | 0,0 |
| MAD | 7,0 | –0,6 | 0,0 | 0,0 |
| in Mio. € | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2020 | Nominal volumen |
Ergebnis auswirkung |
Nominal volumen |
Eigen kapital auswirkung |
| USD | 76,9 | 8,2 | 31,2 | –3,4 |
| CNY | 13,6 | 1,5 | 0,0 | 0,0 |
| MAD | 7,3 | 0,8 | 0,0 | 0,0 |
| in Mio. € | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2019 | Nominal volumen |
Ergebnis auswirkung |
Nominal volumen |
Eigen kapital auswirkung |
| USD | 125,2 | 13,0 | 57,8 | –6,2 |
| CNY | 19,1 | 2,1 | 0,0 | 0,0 |
| MAD | 7,0 | 0,8 | 0,0 | 0,0 |
Risiken aus Zinsänderungen existieren für den DEUTZ-Konzern vor allem im Zusammenhang mit aufgenommenen variabel verzinslichen Darlehen und sonstigen Krediten. Zum 31. Dezember bestanden keine wesentlichen Darlehen oder sonstigen Kredite, die ein Zinsrisiko mit sich bringen.
Der DEUTZ-Konzern steuert sein Kapital mit dem vorrangigen Ziel, die Geschäftstätigkeit zu unterstützen und die langfristige Unternehmensfortführung zu sichern. Die notwendige Flexibilität in der Bereitstellung der finanziellen Mittel erfordert eine gesunde Finanzstruktur. Aktuell liegt kein Kreditrating vor. Es wird jedoch eine Bilanzstruktur angestrebt, die den Anforderungen eines Investment-Grade-Ratings genügt. Das Kapitalmanagement umfasst daher das Eigenkapital und das Fremdkapital.
DEUTZ ist keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen unterworfen, hat sich aber gegenüber den kreditgebenden Banken verpflichtet, dass die Nettofinanzverschuldung nicht über ein bestimmtes Verhältnis zum Eigenkapital steigt. Die externen Anforderungen wurden in das Kapitalmanagement integriert und jederzeit eingehalten.
Die Nettofinanzposition (Saldo aus Zahlungsmitteln und -äquivalenten und zinstragenden Finanzschulden) betrug zum Bilanzstichtag -83,8 Mio. € und lag damit um 68,6 Mio. € unter dem Vorjahreswert (31. Dezember 2019: -15,2 Mio. €). Neben der Nettofinanzposition ist der Free Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und Investitionstätigkeit abzüglich Zinsausgaben) als Kennzahl für Veränderungen der Liquiditätssituation ein wesentlicher Teil des aktiven Kapitalmanagements. Der Free Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten betrug im Berichtsjahr -35,8 Mio. € (2019: -36,6 Mio. €).
Als weitere Messzahl, mit der der Konzern sein Kapital überwacht, dient die Eigenkapitalquote. Sie entspricht dem Verhältnis der Bilanzsumme zum Konzerneigenkapital, wie es in der Konzernbilanz ausgewiesen wird. Mit 45,3 % verfügt der DEUTZ-Konzern zum 31. Dezember 2020 weiterhin über eine hohe Eigenkapitalquote (31. Dezember 2019: 50,1 %), die den internen Zielsetzungen in vollem Umfang entspricht.
Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Buchwerte der einzelnen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten für jede einzelne Kategorie von Finanzinstrumenten und leiten diese auf die entsprechenden Bilanzpositionen über.
| 31.12.2020 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
Nicht in den Anwendungs bereich von IFRS 9 fallende Vermögenswerte |
||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | erfolgsneutral | erfolgswirksam | Buchwert | Buchwert in der Bilanz |
|
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte |
0,0 | 1,4 | 2,2 | 0,8 | 4,4 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
187,0 | 2,0 | 6,1 | 23,4 | 218,5 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
107,7 | 0,0 | 6,1 | 0,0 | 113,8 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte |
14,6 | 2,0 | 0,0 | 23,4 | 40,0 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente |
64,7 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 64,7 |
| 31.12.2019 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
Nicht in den Anwendungs bereich von IFRS 9 fallende Vermögenswerte |
||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||
| erfolgsneutral | erfolgswirksam | Buchwert | Buchwert in der Bilanz |
||
| Langfristige finanzielle Vermögenswerte |
0,0 | 1,5 | 2,2 | 1,3 | 5,0 |
| Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte |
259,8 | 0,2 | 10,2 | 21,2 | 291,4 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
142,1 | 0,0 | 10,0 | 0,0 | 152,1 |
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte |
62,4 | 0,2 | 0,2 | 21,2 | 84,0 |
| Zahlungsmittel und -äquivalente |
55,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 55,3 |
| 31.12.2020 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
Nicht in den Anwendungs bereich von IFRS 9 fallende Verbindlichkeiten |
||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||
| Finanzielle Verbindlichkeiten |
Als Sicherungs instrument designierte Derivate (erfolgsneutral bewertet) |
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten |
Buchwert | Buchwert in der Bilanz |
|
| Langfristige finanzielle Schulden |
15,3 | 0,0 | 2,5 | 46,4 | 64,2 |
| Finanzschulden | 14,3 | 0,0 | 0,0 | 44,0 | 58,3 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 44,0 | 44,0 |
| Übrige Finanzschulden | 14,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 14,3 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 1,0 | 0,0 | 2,5 | 2,4 | 5,9 |
| Kurzfristige finanzielle Schulden | 273,4 | 0,0 | 0,0 | 24,8 | 298,2 |
| Finanzschulden | 76,2 | 0,0 | 0,0 | 14,0 | 90,2 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 14,0 | 14,0 |
| Übrige Finanzschulden | 76,2 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 76,2 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
153,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 153,0 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 44,2 | 0,0 | 0,0 | 10,8 | 55,0 |
| 31.12.2019 | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet |
Zum beizulegenden Zeitwert bewertet |
Nicht in den Anwendungs bereich von IFRS 9 fallende Verbindlichkeiten |
||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | Finanzielle Verbindlichkeiten |
Als Sicherungs instrument designierte Derivate (erfolgsneutral bewertet) |
Finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten |
Buchwert | Buchwert in der Bilanz |
| Langfristige finanzielle Schulden |
7,0 | 0,0 | 3,1 | 29,7 | 39,8 |
| Finanzschulden | 5,3 | 0,0 | 0,0 | 28,8 | 34,1 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 28,8 | 28,8 |
| Übrige Finanzschulden | 5,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 5,3 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 1,7 | 0,0 | 3,1 | 0,9 | 5,7 |
| Kurzfristige finanzielle Schulden | 317,0 | 0,5 | 1,3 | 24,5 | 343,3 |
| Finanzschulden | 23,3 | 0,0 | 0,0 | 13,1 | 36,4 |
| Verbindlichkeiten aus Leasing |
0,0 | 0,0 | 0,0 | 13,1 | 13,1 |
| Übrige Finanzschulden | 23,3 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 23,3 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
180,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 180,6 |
| Übrige Verbindlichkeiten | 113,1 | 0,5 | 1,3 | 11,4 | 126,3 |
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte sämtlicher im Konzernabschluss erfasster Finanzinstrumente im Anwendungsbereich von »IFRS 7 – Finanzinstrumente: Angaben«, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert wurden.
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||||
| Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
||||
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 107,7 | 107,7 | 142,1 | 142,1 | |||
| Sonstige Forderungen und Vermögenswerte | 14,6 | 14,6 | 62,4 | 62,4 | |||
| Zahlungsmittel und -äquivalente | 64,7 | 64,7 | 55,3 | 55,3 | |||
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||||
| Finanzschulden – Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
90,5 | 91,2 | 28,6 | 28,8 | |||
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 153,0 | 153,0 | 180,6 | 180,6 | |||
| Übrige Verbindlichkeiten | 45,2 | 45,2 | 114,8 | 114,8 |
Bei Zahlungsmitteln und -äquivalenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten (Restlaufzeiten < 1 Jahr) entsprechen die Buchwerte aufgrund der kurzen Restlaufzeit näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Der beizulegende Zeitwert der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten wird durch Abzinsung der erwarteten künftigen Cashflows unter Verwendung von marktüblichen Zinssätzen und Berücksichtigung des eigenen sowie des Kontrahentenausfallrisikos auf Basis der Bonität und der Wechselkurse zum Stichtag ermittelt.
Für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die im Konzernabschluss zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden oder für die im Anhang ein beizulegender Zeitwert angegeben wurde, zeigt die nachfolgende Tabelle die Einordnung der zum Stichtag ermittelten beizulegenden Zeitwerte in die dreistufige Bemessungshierarchie nach IFRS 13:

| in Mio. € | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | |
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||
| Wertpapiere – erfolgsneutral bewertet | 1,4 | 1,4 | 1,4 | 0,0 | 0,0 |
| Wertpapiere – erfolgswirksam bewertet | 2,2 | 2,2 | 2,2 | 0,0 | 0,0 |
| Devisentermingeschäfte – erfolgsneutral bewertet | 2,0 | 2,0 | 0,0 | 2,0 | 0,0 |
| Devisentermingeschäfte – erfolgswirksam bewertet | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 6,1 | 6,1 | 0,0 | 0,0 | 6,1 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Devisentermingeschäfte – als Sicherungsinstrument designiert | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Devisentermingeschäfte – zu Handelszwecken gehalten | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Übrige Verbindlichkeiten – zu Handelszwecken gehalten | 2,5 | 2,5 | 0,0 | 0,0 | 2,5 |
| Finanzschulden | 90,5 | 91,2 | 0,0 | 0,0 | 91,2 |
Stufe 1: Verwendung von in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten Preisen bei der Bewertung.
Stufe 2: Verwendung von in aktiven Märkten notierten Preisen für ein ähnliches Instrument bei der Bewertung/Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher alle wesentlichen Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Stufe 3: Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher wesentliche Inputfaktoren nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
in Mio. €
| Buchwert | Beizulegender Zeitwert |
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | |
|---|---|---|---|---|---|
| Finanzielle Vermögenswerte | |||||
| Wertpapiere – erfolgsneutral bewertet | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 0,0 | 0,0 |
| Wertpapiere – erfolgswirksam bewertet | 2,2 | 2,2 | 2,2 | 0,0 | 0,0 |
| Devisentermingeschäfte - erfolgsneutral bewertet | 0,2 | 0,2 | 0,0 | 0,2 | 0,0 |
| Devisentermingeschäfte – erfolgswirksam bewertet | 0,2 | 0,2 | 0,0 | 0,2 | 0,0 |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 10,0 | 10,0 | 0,0 | 0,0 | 10,0 |
| Finanzielle Verbindlichkeiten | |||||
| Devisentermingeschäfte – als Sicherungsinstrument designiert | 0,5 | 0,5 | 0,0 | 0,5 | 0,0 |
| Devisentermingeschäfte – zu Handelszwecken gehalten | 0,1 | 0,1 | 0,0 | 0,1 | 0,0 |
| Übrige Verbindlichkeiten – zu Handelszwecken gehalten | 4,3 | 4,3 | 0,0 | 0,0 | 4,3 |
| Finanzschulden | 28,6 | 28,8 | 0,0 | 0,0 | 28,8 |
Stufe 1: Verwendung von in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notierten Preisen bei der Bewertung.
Stufe 2: Verwendung von in aktiven Märkten notierten Preisen für ein ähnliches Instrument bei der Bewertung/Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher alle wesentlichen
Inputfaktoren auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Stufe 3: Verwendung einer Bewertungsmethode, bei welcher wesentliche Inputfaktoren nicht auf beobachtbaren Marktdaten beruhen.
Der beizulegende Zeitwert der Wertpapiere wird auf der Grundlage von Börsenpreisen auf aktiven Märkten ermittelt.
Bei den zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen handelt es sich um Forderungen, die im Rahmen der bestehenden Factoringvereinbarungen veräußert werden. Die Forderungen werden zu ihrem Nennwert an die Factoringgesellschaften transferiert. Der beizulegende Zeitwert der Forderungen entspricht dem Verkaufspreis und daher dem Nennwert der Forderungen. Der wesentlichste Einflussfaktor auf den beizulegenden Zeitwert der Forderungen ist das Kreditrisiko. Dieses ist jedoch in Anbetracht des Verkaufs an die Factoringgesellschaft als unwesentlich einzustufen.
Der beizulegende Zeitwert derivativer Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) berechnet sich über die Restlaufzeit des Instruments unter Verwendung aktueller Währungskurse, Marktzinssätze und Zinsstrukturkurven sowie unter Berücksichtigung des eigenen und des Kontrahentenrisikos. Den Angaben liegen Bankbewertungen zugrunde.
Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten übrigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2,5 Mio. € (31. Dezember 2019: 4,3 Mio. €) betreffen die verbliebene bedingte Gegenleistung für den Erwerb der Anteile an Futavis. Die Bestimmung des beizulegenden Zeitwertes erfolgte mithilfe eines barwertorientierten Verfahrens. Der Bewertung lag insbesondere die Einschätzung des Managements hinsichtlich des Eintretens bestimmter Bedingungen wie bspw. des Erreichens von Ertragszielen zu Grunde. Die Bandbreite der bedingten Gegenleistung wird vom Management der DEUTZ AG auf 1,8 Mio. € bis max. 3,9 Mio. € geschätzt. Der Rückgang der bedingten Gegenleistung von 4,3 Mio. € auf 2,5 Mio. € ist in Höhe von 1,2 Mio. € auf Zahlung und in Höhe von 0,6 Mio. € auf die Anpassung des beizulegenden Zeitwerts zurückzuführen. Die Anpassung des beizulegenden Zeitwerts wurde erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst.
Das erfolgswirksam erfasste Nettoergebnis setzt sich pro Bewertungskategorie des IFRS 9 wie folgt zusammen:
| Zeitwert bewertete | Zum beizulegenden | Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete |
|||
|---|---|---|---|---|---|
| 2020 | Finanzielle Vermögens werte |
Finanzielle Verbind lichkeiten |
Finanzielle Vermögens werte |
Finanzielle Verbind lichkeiten |
|
| in Mio. € | |||||
| Nettogewinne/ -verluste |
0,0 | 0,0 | –6,4 | -3,4 |
| Zum beizulegenden Zeitwert bewertete |
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete |
|||
|---|---|---|---|---|
| 2019 | Finanzielle Vermögens werte |
Finanzielle Verbind lichkeiten |
Finanzielle Vermögens werte |
Finanzielle Verbind lichkeiten |
| in Mio. € | ||||
| Nettogewinne/ -verluste |
–11,1 | 0,1 | –2,0 | –2,1 |
Das Nettoergebnis pro Bewertungskategorie enthält im Wesentlichen Gewinne und Verluste aus der erfolgswirksamen Bewertung zum beizulegenden Zeitwert, aus der Währungsumrechnung, aus Wertminderungen bzw. Wertaufholungen sowie Zinserträge und -aufwendungen.
Im Berichtszeitraum wurden aus erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinvestitionen keine wesentlichen nicht realisierten Gewinne oder Verluste direkt im Eigenkapital erfasst (2019: Gewinne in Höhe von 0,2 Mio. €). Dem Eigenkapital wurden im Berichtsjahr wie auch im Vorjahr keine wesentlichen realisierten Gewinne oder Verluste entnommen und in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert.
Im Geschäftsjahr 2020 entfielen Zinserträge in Höhe von 0,7 Mio. € (2019: 1,0 Mio. €) und Zinsaufwendungen in Höhe von 2,9 Mio. € (2019: 2,1 Mio. €) auf finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet wurden. Die Zinserträge entfielen mit 0,7 Mio. € (2019: 1,0 Mio. €) auf zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte.
Absicherung von Cashflows Zum 31. Dezember 2020 bestanden Devisenterminkontrakte (31. Dezember 2019 Devisenterminkontrakte und Zinsswaps), die als Sicherungsinstrumente eingestuft wurden. Die Zinsswaps dienten der Absicherung von Zinsänderungsrisiken im Zusammenhang mit variabel verzinslichen Darlehen. Die Devisenterminkontrakte dienen der Absicherung des Fremdwährungsrisikos künftiger erwarteter Transaktionen in Fremdwährung.
Im Berichtsjahr wurden im Eigenkapital nicht realisierte Gewinne aus der Absicherung von Cashflows in Höhe von 2,2 Mio. € (2019: 0,6 Mio. €), unter Berücksichtigung von passiven latenten Steuern in Höhe von 0,7 Mio. € (2019: 0,2 Mio. €), erfasst. Diese Wertänderungen stellen den effektiven Teil der Sicherungsbeziehung dar. Im Geschäftsjahr 2020 wurden unterjährig im Eigenkapital erfasste Verluste in Höhe von 0,3 Mio. € (2019: 3,0 Mio. €) vor Berücksichtigung latenter Steuern in den Posten sonstige betriebliche Erträge bzw. Aufwendungen in die Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung überführt. Ergebniswirksame Verrechnungen aus der Rücklage für Cashflow-Hedges wegen Ineffektivität ergaben sich im Berichtsjahr nicht. Die Aufhebung der Sicherungsbeziehungen und die Umklassifizierung der im Eigenkapital erfassten Gewinne in die Gewinn- und Verlustrechnung werden bezogen auf die Absicherung operativer Transaktionen in Fremdwährung innerhalb der nächsten zwölf Monate und hinsichtlich der Absicherung künftiger Zinsänderungsrisiken in einem Zeitraum von sechs Monaten erwartet.
Zum Bilanzstichtag bestanden folgende derivative Finanzinstrumente:
| in Mio. € | Nominal volumen 2020 |
Nominal volumen 2019 |
Markt werte 2020 |
Markt werte 2019 |
|---|---|---|---|---|
| Devisentermin geschäfte |
||||
| ohne Hedge Beziehung |
1,5 | 4,2 | 0,1 | 0,0 |
| in Cashflow Hedge Beziehung |
31,2 | 106,4 | 1,9 | –0,1 |
| Zinsswap | ||||
| in Cashflow Hedge Beziehung |
0,0 | 5,4 | 0,0 | 0,0 |
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Buchwert (übrige Verbindlichkeiten) | 1,9 | –0,1 |
| Nennbetrag | 31,2 | 106,4 |
| Fälligkeitsdatum | 16.2.2021– 18.2.2022 |
15.1.2020– 15.1.2021 |
| Sicherungsquote | 1 : 1 | 1 : 1 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts in der Berichtsperiode |
1,9 | –0,1 |
| Wertänderung des gesicherten Grundgeschäfts, die zur Bestimmung der Effektivität verwendet wird |
–1,9 | 0,1 |
| Durchschnittlicher Sicherungskurs im Geschäftsjahr |
USD 1,1605: EUR 1 |
USD 1,1411: EUR 1 CNY 6,9934: USD 1 |
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Buchwert (übrige Verbindlichkeiten) | 0,0 | 0,0 |
| Nennbetrag | 0,0 | 5,4 |
| Fälligkeitsdatum | 5.7.2020 | 5.7.2020 |
| Sicherungsquote | 1:1 | 1 : 1 |
| Veränderung des beizulegenden Zeitwerts ausstehender Sicherungsinstrumente im Berichtsjahr |
0 | 0,1 |
| Wertänderung des gesicherten Grundgeschäfts, die zur Bestimmung der Effektivität verwendet wird |
0 | –0,1 |
| Gewichteter durchschnittlicher Sicherungskurs im Geschäftsjahr |
1,11% | 1,11% |
Im DEUTZ-Konzern bestehen zum 31. Dezember 2020 keine wesentlichen finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die Aufrechnungsvereinbarungen unterliegen.
Der Konzernabschluss umfasste im Berichtsjahr neben der DEUTZ AG als Mutterunternehmen 30 Tochtergesellschaften, ein Gemeinschaftsunternehmen und ein assoziiertes Unternehmen.
Durch die mittelbare Beteiligung an der DEUTZ Romania S.r.l, Galati (Rumänien), werden die Herrn Glavan (Geschäftsführer von DEUTZ Romania S.r.l.) zuzurechnenden 25 % der stimmberechtigten Anteile an DEUTZ Romania S.r.l. als nicht beherrschende Anteile ausgewiesen. Diese betrugen zum 31. Dezember 2020 0,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 0,2 Mio. €) und werden damit als nicht wesentlich angesehen.
Bei dem Gemeinschaftsunternehmen handelt es sich um die gemeinsam mit SANY gegründete Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., mit Sitz in Changsha (China). Die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd. ist eine nicht börsennotierte gemeinsame Vereinbarung, an deren gemeinschaftlicher Führung der Konzern beteiligt ist und einen Eigentumsanteil von 51 % hält. Die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., Changsha (China), hält wiederum als Beteiligungsgesellschaft 100 % der Anteile an der operativ tätigen Produktionsgesellschaft Kunshan SANY Power Co. Ltd., Kunshan (China). Es handelt sich um eine strategische Partnerschaft insbesondere zur Produktion von neuen Motoren der Emissionsstufe IV (China IV) für den Off-Road-Bereich und der Abgasstufe 6 (China 6) für On-Road-Anwendungen für den chinesischen Markt. Die Anteile werden als Gemeinschaftsunternehmen eingestuft und nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
Es folgen zusammengefasste Finanzinformationen für die Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., basierend auf ihrem nach IFRS erstellten Konzernabschluss.
| in Mio. € | 31.12.2020 |
|---|---|
| Umsatzerlöse | 143,9 |
| planmäßige Abschreibungen | –5,7 |
| Zinserträge | 0,7 |
| Zinsaufwendungen | 0,0 |
| Zinsergebnis | 0,7 |
| Ertragsteuern | 0,0 |
| Ergebnis aus fortzuführenden Geschäftsbereichen | 1,8 |
| Gesamtergebnis | 1,8 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 147,8 |
| davon Zahlungsmittel und -äquivalente | 102,5 |
| Langfristige Vermögenswerte | 41,4 |
| Kurzfristige Schulden | 66,5 |
| davon kurzfristige finanzielle Schulden | 0,2 |
| Langfristige Schulden | 39,8 |
| davon langfristige finanzielle Schulden | 0,0 |
| Nettovermögen | 82,8 |
| Anteil des Konzerns am Nettovermögen zum Jahresbeginn |
32,8 |
| Anpassung Nettovermögen nach PPA | 9,9 |
| Anteil am Gesamtergebnis | 0,9 |
| Im Berichtsjahr erhaltene Dividenden | 0,0 |
| Effekt aus der Währungsumrechnung | –1,4 |
| Anteil des Konzerns am Nettovermögen zum Jahresende |
42,2 |
| Geschäfts- oder Firmenwert der DEUTZ AG | 6,0 |
| Wertminderung | 0,0 |
| At-equity-Buchwert zum Jahresende | 48,2 |
Im Rahmen der durchgeführten Purchase Price Allocation (PPA) wurden nicht bilanzierte immaterielle Vermögenswerte, stille Reserven sowie entsprechende passive latente Steuern identifiziert, so dass sich der vorläufig ermittelte Geschäfts- oder Firmenwert von 15,9 Mio. € auf 6,0 Mio. € reduziert. Die identifizierten immateriellen Vermögenswerte und aufgedeckten stillen Reserven betreffen im Wesentlichen langfristige Kundenbeziehungen sowie Technologie. Die Vermögenswerte werden über eine Nutzungsdauer von 3 bis 5 Jahren abgeschrieben.
Der Geschäfts- oder Firmenwert repräsentiert die erwartete Ergebnisentwicklung des Gemeinschaftsunternehmens. Daneben werden aus strategischer Sicht Synergieeffekte im Hinblick auf die gesamte Wachstumsstrategie des Konzerns in China erwartet. Für diesen Geschäfts- oder Firmenwert besteht derzeit keine steuerliche Abzugsfähigkeit.
Im Folgenden werden zusammengefasste Finanzinformationen für den Anteil des Konzerns an dem als nicht wesentlich eingestuften assoziierten Unternehmen D. D. Power Holdings (Pty) Ltd., Elandsfontein (Südafrika), aufgeführt. Das Unternehmen hat ein abweichendes Geschäftsjahr (30. November). Die Erstellung eines Jahresabschlusses zum 31. Dezember wird aus Wesentlichkeitsgründen nicht vorgenommen.
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Buchwert der Anteile | 2,0 | 2,4 |
| Anteil des Konzerns am: | ||
| Gewinn aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen |
0,5 | 0,7 |
| sonstigen Ergebnis | 0,0 | 0,0 |
| Gesamtergebnis | 0,5 | 0,7 |
Zum Bilanzstichtag bestehen im DEUTZ-Konzern folgende Haftungsverhältnisse:
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Verbindlichkeiten aus Bürgschaften |
0,0 | 0,0 |
| Verbindlichkeiten aus Gewährleistungen |
1,9 | 2,0 |
| Gesamt | 1,9 | 2,0 |
Die Nominalwerte aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen haben folgende Fälligkeiten:
| in Mio. € | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Fällig bis 1 Jahr | 10,2 | 8,1 |
| Fällig in 1 bis 5 Jahren | 20,9 | 13,3 |
| Fällig nach 5 Jahren | 0,5 | 0,0 |
| Gesamt | 31,6 | 21,4 |
Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen für geringwertige Vermögenswerte sowie um finanzielle Verpflichtungen im Zusammenhang mit IT-Dienstleistungen.
Die Verpflichtung aus dem Bestellobligo aus Anlageninvestitionen betrug am 31. Dezember 2020 29,5 Mio. € (31. Dezember 2019: 35,9 Mio. €) und das Bestellobligo aus Vorräten 79,8 Mio. € (31. Dezember 2019: 94,9 Mio. €).
Die DEUTZ AG und andere Konzerngesellschaften sind an einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten, Schadensersatzklagen und Schiedsgerichtsverfahren beteiligt, die einen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage des Konzerns haben können.
Für Risiken aus Rechtsstreitigkeiten sind bei den jeweiligen Konzerngesellschaften bilanzielle Vorsorgen getroffen worden, wenn es sich um ein Ereignis vor dem Bilanzstichtag handelt, eine Verpflichtung wahrscheinlich und deren Höhe hinreichend genau bestimmbar ist.
Nach unserer Einschätzung sind darüber hinaus wesentliche negative Auswirkungen, die einen nachhaltigen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des DEUTZ-Konzerns haben, nicht zu erwarten.
Neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen steht der DEUTZ-Konzern mit nahestehenden Unternehmen und Personen in Beziehungen.
Hierzu zählen die Geschäftsbeziehungen zwischen dem DEUTZ-Konzern und seinen Beteiligungen.
Zu den nahestehenden Personen gehören weiterhin der Aufsichtsrat und der Vorstand.
Die folgende Tabelle zeigt das Volumen der wesentlichen mit Beteiligungen des DEUTZ-Konzerns erbrachten bzw. der wesentlichen von diesen Beteiligungen in Anspruch genommenen Lieferungen und Leistungen:
| Erbrachte Lieferungen und Leistungen |
Sonstige Aufwendungen aus empfangenen Dienstleistungen |
Forderungen 31.12. |
Verbindlichkeiten 31.12. |
|||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | ||||||||
| 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | |
| Assoziierte Unternehmen | 7,7 | 9,0 | 0,0 | 0,0 | 1,0 | 0,9 | 0,0 | 0,0 |
| Gemeinschaftsunternehmen | 0,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 | 0,6 | 0,0 | 0,0 | 0,0 |
| Sonstige Beteiligungen | 0,0 | 1,1 | 4,9 | 4,9 | 0,0 | 0,3 | 3,0 | 3,1 |
| Gesamt | 8,3 | 10,1 | 4,9 | 4,9 | 1,6 | 1,2 | 3,0 | 3,1 |
Der Rückgang der Lieferungen und Leistungen an sonstige Beteiligungen sowie der Forderungen gegen sonstige Beteiligungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist auf die Einbeziehung des in der Vergleichsperiode assoziierten Unternehmens DEUTZ DO BRASIL LTDA., São Paulo (Brasilien) als Tochterunternehmen in den Konzernabschluss im Januar 2020 zurückzuführen.
Zum 31. Dezember 2020 waren Forderungen gegen sonstige Beteiligungen in Höhe von 9,2 Mio. € vollständig wertberichtigt. In der Vergleichsperiode waren von den gesamten Forderungen gegen sonstige Beteiligungen 10,2 Mio. € mit 9,9 Mio. € wertberichtigt. Im Berichtsjahr resultierte daraus kein Ergebniseffekt (31. Dezember 2019: Ertrag in Höhe von 0,3 Mio. €). Die Veränderung gegenüber dem 31. Dezember 2019 ist auf die vollständige Einbeziehung der Beteiligung DEUTZ DO BRASIL LTDA., Sao Paulo (Brasilien) in den Konzernabschluss der DEUTZ AG zum 1. Januar 2020 zurückzuführen.
Von den Forderungen entfielen 5,2 Mio. € auf gewährte Darlehen (31. Dezember 2019: 5,2 Mio. €). Diese Forderungen sind mit 5,2 Mio. € wertberichtigt (31. Dezember 2019: 5,2 Mio. €). Die aus der Verzinsung resultierenden Zinserträge/-aufwendungen sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung.
Gegenüber Aufsichtsrat und Vorstand als nahestehende Personen des DEUTZ-Konzerns sind die folgenden Leistungen erbracht worden:
| Aufsichtsrat | Vorstand | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| in Mio. € | |||||
| 2020 | 2019 | 2020 | 2019 | ||
| Kurzfristige Leistungen1 |
1,4 | 1,5 | 2,4 | 3,1 | |
| Sonstige langfristig fällige Leistungen |
0,0 | 0,0 | –0,3 | 0,2 | |
| Aktienbasierte Vergütung2 |
0,0 | 0,0 | 0,1 | 0,2 |
1 Die Angabe zur kurzfristigen Vergütung an die Aufsichtsratsmitglieder beinhaltet neben der Vergütung im Rahmen ihrer Organtätigkeit auch die regulären Gehälter der angestellten Arbeitnehmervertreter.
2 Die Angabe zur aktienbasierten Vergütung entspricht dem im operativen Ergebnis des Berichtsjahres erfassten Aufwand (+) bzw. Ertrag (-) aus der Veränderung der Rückstellung für ausgegebene virtuelle Aktienoptionen.
Ereignisse, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der DEUTZ AG hatten, sind nach dem 31. Dezember 2020 nicht eingetreten.
Als langfristig orientierte Vergütungskomponente wurden in den Jahren 2007 bis 2020 Long-Term-Incentive-Pläne eingeführt. Auf der Grundlage der Long-Term-Incentive-Pläne werden virtuelle Stock Options zugeteilt, um den nachhaltigen Beitrag des Managements zum Erfolg des Unternehmens zu honorieren.
Die Anreizpläne basieren auf der Ausgabe virtueller Optionen auf Aktien an der DEUTZ AG. Die Auswahl der Berechtigten liegt im Ermessen der Gesellschaft. Es können ausschließlich Mitglieder der obersten Führungsebene des DEUTZ-Konzerns und Mitglieder des Aufsichtsrats der DEUTZ AG berücksichtigt werden. Die Festlegung der Anzahl der gewährten Optionen liegt im Ermessen der Gesellschaft.
Bis zum Stichtag wurden folgende noch bestehende Long-Term-Incentive-Pläne (LTI) mit der entsprechenden Anzahl an Optionen ohne Zahlung gewährt:
| Anreizpläne | Zeitpunkt der Zusage |
Anzahl Optionen |
|---|---|---|
| LTI No. VIII | 1. September 2014 | 320.000 |
| LTI No. IX | 1. Juni 2015 | 320.000 |
| LTI No. X | 1. September 2016 | 340.000 |
| LTI Vorstand 2017 | 1. Januar 2017 | 102.926 |
| LTI No. XI | 1. September 2017 | 320.000 |
| LTI Vorstand 2018 | 1. Januar bzw. 1. März 2018 |
54.530 bzw. 19.789 |
| LTI No. XII | 1. September 2018 | 322.501 |
| LTI Vorstand 2019 | 1. Januar bzw. 1. März 2019 |
57.698 bzw. 21.009 |
| LTI No. XIII | 1. Oktober 2019 | 280.000 |
| LTI Vorstand 2020 | 1. Januar 2020 | 94.049 |
| LTI No. XIV | 1. Oktober 2020 | 290.000 |
An aktive und ehemalige Mitglieder des Vorstands der DEUTZ AG gingen davon insgesamt 350.001 Optionen.
Voraussetzung der Optionsausübung ist unter anderem grundsätzlich die Erbringung eines Eigeninvestments im Verhältnis eine Aktie zu je zehn oder bei den LTI Vorstand 2016 bis 2020 zu je 20 Optionen. Die Ausübung kann grundsätzlich frühestens vier Jahre (Vesting Period bzw. Warte- oder Unverfallbarkeitsperiode) nach dem Zeitpunkt der Zuteilung erfolgen und ist nur innerhalb der vier Jahre, welche auf die Vesting Period folgen, und nur in den zehn Tagen beginnend mit der Veröffentlichung der Quartalsabschlüsse möglich. Abweichend davon erfolgt die Ausübung bei den LTI Vorstand 2016 bis 2020 automatisch grundsätzlich vier Jahre nach dem Zeitpunkt der Zuteilung. Die Gesellschaft kann den Beginn eines Ausübungsfensters verschieben und die Ausübbarkeit sowie die Unverfallbarkeit von Optionen beschleunigen. Im Hinblick auf die LTI Vorstand 2016 bis 2020 kann die Gesellschaft die Ausübbarkeit und die Unverfallbarkeit von Optionen jedoch nicht verändern.
Außerdem können die Optionen nur ausgeübt werden,
wenn der Börsenkurs der Aktie der DEUTZ AG gegenüber dem Referenzkurs dieser Aktie um mindestens 30 % gestiegen ist. Dividendenausschüttungen der DEUTZ AG sind zu berücksichtigen, das heißt, für Zwecke der Ermittlung dieses Erfolgsziels ist der Betrag der bis zum Ausübungszeitpunkt ausgeschütteten Bruttodividenden dem Kurswert der Aktie der DEUTZ AG hinzuzurechnen; oder
Die Ausübung muss gegenüber der Gesellschaft schriftlich erklärt werden.
Im Einzelnen gelten für die noch bestehenden Anreizpläne folgende Bedingungen:
| Anreizpläne | Frühester bzw. automatischer Ausübungszeitpunkt |
Referenzkurs |
|---|---|---|
| LTI No. VIII | ab 1. September 2018 | 5,37 € |
| LTI No. IX | ab 1. Juni 2019 | 4,40 € |
| LTI No. X | ab 1. September 2020 | 3,94 € |
| LTI Vorstand 2017 | am 1. Januar 2021 | 4,91 € |
| LTI No. XI | ab 1. September 2021 | 6,66 € |
| LTI Vorstand 2018 | am 1. Januar 2022 bzw. am 1. März 2022 |
7,03 € bzw. 7,58 € |
| LTI No. XII | ab 1. September 2022 | 7,15 € |
| LTI Vorstand 2019 | am 1. Januar 2023 bzw. am 1. März 2023 |
6,33 € bzw. 5,95 € |
| LTI No. XIII | ab 1. Oktober 2023 | 5,80 € |
| LTI Vorstand 2020 | am 1. Januar 2024 | 5,48 € |
| LTI No. XIV | ab 1. Oktober 2024 | 4,56 € |
Bei Ausübung erhält der Begünstigte eine Barzahlung in Höhe der Differenz zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie der DEUTZ AG und dem Referenzkurs der Aktie der DEUTZ AG bei Gewährung. Abweichend davon erhält beim LTI Vorstand 2017 bis 2020 der Begünstigte eine Barzahlung in Höhe des durchschnittlichen Schlusskurses der Aktie der DEUTZ AG an 60 Handelstagen vor Ablauf der Wartezeit, maximal jedoch das 1,5-Fache des Referenzkurses. In keinem Fall erhält der Begünstigte Anteile an der Gesellschaft.
| Anreizpläne | Ausstehende Optionen zum 1.1. |
Optionen gewährt | Optionen ausgeübt | Optionen verfallen | Ausstehende Optionen zum 31.12. |
|---|---|---|---|---|---|
| LTI No. VIII | 60.000 | 0 | 0 | –20.000 | 40.000 |
| LTI No. IX | 87.000 | 0 | –37.000 | 0 | 50.000 |
| LTI Vorstand 2016 | 147.577 | 0 | –147.577 | 0 | 0 |
| LTI No. X | 210.000 | 0 | –63.000 | –10.000 | 137.000 |
| LTI Vorstand 2017 | 102.926 | 0 | 0 | 0 | 102.926 |
| LTI No. XI | 220.000 | 0 | 0 | –20.000 | 200.000 |
| LTI Vorstand 2018 | 74.319 | 0 | 0 | 0 | 74.319 |
| LTI No. XII | 272.501 | 0 | 0 | –40.000 | 232.501 |
| LTI Vorstand 2019 | 78.707 | 0 | 0 | 0 | 78.707 |
| LTI No. XIII | 280.000 | 0 | 0 | –20.000 | 260.000 |
| LTI Vorstand 2020 | 0 | 94.049 | 0 | 0 | 94.049 |
| LTI No. XIV | 0 | 290.000 | 0 | 0 | 290.000 |
| Summe | 1.533.030 | 384.049 | –247.577 | –110.000 | 1.559.502 |
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung ausstehender Optionen im Berichtsjahr:
Da es sich bei virtuellen Optionen um geld- und nicht um eigenkapitalbasierte Instrumente handelt, ist seitens der Gesellschaft eine Rückstellung zu passivieren. Deren Höhe basiert auf dem Gesamtwert (Fair Value) der virtuellen Optionen im Zeitpunkt der Zusage und wird zeitanteilig (pro rata temporis) über die Vesting Period verteilt.
Zur Ermittlung des Fair Value diente ein Optionspreismodell nach Black-Scholes, welches unter anderem die oben genannten Ausübungspreise, die Laufzeit und den Wert des Optionsgegenstands (Aktie der DEUTZ AG) berücksichtigt.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,63 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2014 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (57,72 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 4,52 € zum 1. September 2014. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
LTI No. IX:
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,63 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2015 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (58,58 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,24 € zum 1. Juni 2015. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2016 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (44,30 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 4,00 € zum 1. September 2016. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zum Jahresbeginn 2017 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (41,39 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 1. Januar 2017 auf dem Markt verfügbaren, auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,473 € zum 1. Januar 2017. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2017 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (39,50 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 6,51 € zum 1. September 2017. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zur Jahresmitte 2018 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (43,92 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 30. Juni 2018 auf dem Markt verfügbaren, auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 7,57 € zum 1. Januar 2018 bzw. von 7,35 € zum 1. März 2018. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2018 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (47,90 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 7,59 € zum 1. September 2018. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zur Jahresmitte 2019 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (33,08 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 30. Juni 2019 auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,25 € zum 1. Januar 2019 bzw. von 6,40 € zum 1. März 2019. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2019 emittierten Bundesanleihen mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (49,70 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,05 € zum 1. Oktober 2019. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,1 %) basiert auf zur Jahresmitte 2020 emittierten Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen. Die zugrunde gelegte Volatilität (54,26 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum 30. Juni 2020 auf dem Markt verfügbaren auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,77 € zum 1. Januar 2020. Da die Ausübung automatisch zum Ende der Vesting Period erfolgt, wurde die Rückstellung für die noch nicht unverfallbar gewordenen Optionen auf Basis der Vesting Period berechnet.
Der in der Berechnung verwendete Satz für den risikolosen Zins (0,0 %) basiert auf in der zweiten Jahreshälfte 2020 emittierten Wertpapieren der Bundesrepublik Deutschland mit Laufzeiten von bis zu zehn Jahren. Die zugrunde gelegte Volatilität (51,42 %) orientiert sich am Durchschnitt der zum Jahresende auf dem Markt verfügbaren, auf die Aktie der DEUTZ AG lautenden Kaufoptionen. Die Fluktuation wurde mit 0 % angenommen.
Die Berechnung zum Zuteilungszeitpunkt basierte auf dem Kurs der Aktie der DEUTZ AG von 5,015 € zum 1. Oktober 2020. Des Weiteren wurde davon ausgegangen, dass Mitarbeiter zu einer möglichst frühen Optionsausübung neigen, die Rückstellungen wurden folglich auf Basis der Vesting Period berechnet.
Aufgrund der zu jedem Bilanzstichtag neu durchzuführenden Ermittlung des Fair Value der Optionen ist zum Jahresende 2020 eine entsprechende Berechnung auf Basis des Kurses der Aktie der DEUTZ AG von 5,10 € (31. Dezember 2019: 5,57 €) erfolgt. Daraus resultierte im Geschäftsjahr 2020 insgesamt ein Aufwand in Höhe von 324 Tsd. € (2019: 1.407 Tsd. €). Zum Jahresende waren insgesamt 1.852 Tsd. € passiviert (31. Dezember 2019: 2.415 Tsd. €). Der Gesamtbetrag setzt sich wie folgt zusammen:
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
|---|---|---|
| Anreizpläne | in Tsd. € | in Tsd. € |
| LTI No. VIII | 56 | 127 |
| LTI No. IX | 103 | 236 |
| LTI Vorstand 2016 | 0 | 757 |
| LTI No. X | 292 | 312 |
| LTI Vorstand 2017 | 525 | 430 |
| LTI No. XI | 36 | 98 |
| LTI Vorstand 2018 | 280 | 202 |
| LTI No. XII | 91 | 113 |
| LTI Vorstand 2019 | 196 | 105 |
| LTI No. XIII | 115 | 35 |
| LTI Vorstand 2020 | 120 | 0 |
| LTI No. XIV | 38 | 0 |
| Gesamt | 1.852 | 2.415 |
Vom Gesamtbetrag der Aufwendungen in 2020 bzw. der Rückstellungen zum 31. Dezember 2020 entfallen auf Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats der DEUTZ AG 119 Tsd. € (2019: 216 Tsd. €) bzw. 961 Tsd. € (31. Dezember 2019: 842 Tsd. €).
Die inneren Werte der gewährten Optionen bei Erreichen der Ausübungsbedingungen stellen sich wie folgt dar:
| Anreizpläne | Innere Werte je Option bei Erreichen der Ausübungsbedingungen in Euro |
||
|---|---|---|---|
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||
| LTI No. VIII | 0,00 | 0,00 | |
| LTI No. IX | 0,00 | 0,00 | |
| LTI No. X | 0,00 | 1,63 | |
| LTI Vorstand 2017 | 0,00 | 0,00 | |
| LTI No. XI | 0,00 | 0,00 | |
| LTI Vorstand 2018 | 0,00 bzw. 0,00 | 0,00 bzw. 0,00 | |
| LTI No. XII | 0,00 | 0,00 | |
| LTI Vorstand 2019 | 0,00 bzw. 0,00 | 0,00 bzw. 0,00 | |
| LTI No. XIII | 0,00 | 0,00 | |
| LTI Vorstand 2020 | 0,00 | 0,00 | |
| LTI No. XIV | 0,00 | 0,00 |
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Löhne | 123,4 | 146,0 |
| Gehälter | 159,5 | 169,9 |
| Sozialabgaben | 56,0 | 60,3 |
| Nettozinsaufwand für Pensionsrückstellungen | 1,2 | 2,2 |
| Aufwendungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses und andere langfristig fällige Leistungen |
2,3 | 2,1 |
| Aufwendungen für Abfindungen/ Personalstrukturmaßnahmen |
0,4 | 2,3 |
| Gesamt | 342,8 | 382,8 |
Die Verteilung der Personalaufwendungen auf die einzelnen Funktionsbereiche stellt sich wie folgt dar:
| in Mio. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Umsatzkosten | 194,9 | 224,0 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | 47,7 | 49,9 |
| Vertriebskosten | 65,7 | 70,5 |
| Verwaltungskosten | 31,9 | 34,6 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | 2,6 | 3,8 |
| Gesamt | 342,8 | 382,8 |
Die Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt ist unter den Angaben nach nationalen Vorschriften unter Punkt 33 dargestellt.
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Gewerbliche Arbeitnehmer | 2.567 | 2.831 |
| Angestellte | 1.997 | 1.904 |
| 4.564 | 4.735 | |
| Auszubildende | 99 | 88 |
| Gesamt | 4.663 | 4.823 |
Die Anzahl der Mitarbeiter wird seit 2019 in Vollzeitbeschäftigte (Full Time Equivalent, FTE) umgerechnet dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden dabei gemäß ihrer vertraglichen Arbeitszeit proportional berücksichtigt.
Vorstand und Aufsichtsrat der DEUTZ AG haben im Dezember 2020 die Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex gemäß § 161 AktG abgegeben und unter der Internet-Adresse der Gesellschaft (https://www.deutz.com/investor-relations/ corporate-governance/entsprechenserklaerung/) dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.
Die für den Konzernabschlussprüfer für die Geschäftsjahre 2020 und 2019 erfassten Gesamthonorare teilen sich wie folgt auf:
| in Tsd. € | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 717 | 592 |
| Andere Bestätigungsleistungen | 91 | 70 |
| Gesamt | 808 | 662 |
Die Abschlussprüfungsleistungen beinhalten im Wesentlichen die Honorare für die Konzernabschlussprüfung, die prüferische Durchsicht des Zwischenabschlusses zum 30. Juni des jeweiligen Geschäftsjahres und die Jahresabschlussprüfung der DEUTZ AG. Darüber hinaus beinhalten die Abschlussprüfungsleistungen Honorare für die Jahresabschlussprüfung der Torqeedo GmbH. Die Honorare für andere Bestätigungsleistungen umfassen in erster Linie die Prüfung der Vollständigkeitserklärung für Verkaufsverpackungen nach dem Verpackungsgesetz, die Prüfung des nichtfinanziellen Berichts und die Prüfung der Einhaltung von Finanzkennzahlen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer, Bernd Boritzki, ist seit dem Geschäftsjahr 2014 für die Jahres- und Konzernabschlussprüfung der DEUTZ AG verantwortlich.
Für das Geschäftsjahr 2020 betrugen die im Aufwand erfassten Gesamtbezüge des Vorstands der DEUTZ AG 2.586 Tsd. € (2019: 3.772 Tsd. €). Diese setzen sich zusammen aus kurzfristig fälligen Leistungen in Höhe von 2.362 Tsd. € (2019: 3.071 Tsd. €), sonstigen langfristig fälligen Leistungen in Höhe von -291 Tsd. € (2019: 211 Tsd. €) und aktienbasierten langfristig fälligen Leistungen im Rahmen der Long-Term-Incentive-Pläne in Höhe von 515 Tsd. € (2019: 490 Tsd. €). Bei den langfristig fälligen Leistungen handelt es sich um Anpassungen von im Vorjahr gebildeten Rückstellungen für die aufgeschobenen Teile der Tantieme.
Nähere Angaben zum Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder und individualisierte Vergütungsangaben sind im Zusammengefassten Lagebericht für das Berichtsjahr im Abschnitt "Vergütungsbericht" dargestellt.
Die Bezüge an ehemalige Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen beliefen sich bei der DEUTZ AG und im Konzern auf 1.181 Tsd. € (2019: 1.262 Tsd. €). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber den ehemaligen Vorstandsmitgliedern bestehen Rückstellungen von 12.397 Tsd. € (31. Dezember 2019: 12.944 Tsd. €).
Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats der DEUTZ AG beliefen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 840 Tsd. € (2019: 871 Tsd. €). Daneben erhielten Arbeitnehmervertreter des Aufsichtsrats, die auch Arbeitnehmer im DEUTZ-Konzern sind, reguläre Gehälter im Rahmen Ihres Anstellungsverhältnisses. Die Höhe der Gehälter entsprach dabei einer angemessenen Vergütung für entsprechende Funktionen und Aufgaben im Konzern.
Nähere Angaben zum Vergütungssystem des Aufsichtsrats und individualisierte Vergütungsangaben sind im Zusammengefassten Lagebericht für das Berichtsjahr im Abschnitt "Vergütungsbericht" dargestellt.
Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder Am 31. Dezember 2019 bestanden keine Vorschüsse und Kredite an Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder; ebenso wenig wurden zu Gunsten dieses Personenkreises Bürgschaften oder sonstige Gewährleistungen übernommen.
Das deutsche Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet Investoren, deren Stimmrechtsanteil an börsennotierten Gesellschaften bestimmte Schwellenwerte erreicht, zu einer Mitteilung an die Gesellschaft. Die DEUTZ AG hat im Berichtsjahr zum 31. Dezember 2020 folgende Stimmrechtsmitteilungen erhalten:
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 5. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 3. Februar 2020 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,997580302121 % (3.622.929 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,997580302121 % (3.622.929 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 14. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 12. Februar 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,04 % (3.674.150 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,04 % (3.674.150 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 19. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 14. Februar 2020 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,97 % (3.589.660 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,97 % (3.589.660 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 20. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 18. Februar 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,05 % (3.691.144 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,05 % (3.691.144 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 21. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 19. Februar 2020 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,97 % (3.589.978 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,97 % (3.589.978 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 26. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 24. Februar 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,002966620143 % (3.629.439 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,002966620143 % (3.629.439 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 27. Februar 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 25. Februar 2020 die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,95 % (3.559.659 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 2,95 % (3.559.659 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 5. März 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 2. März 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,71 % (4.486.666 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,71 % (4.486.666 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die Dimensional Holdings Inc., Austin, Texas, Vereinigte Staaten von Amerika, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 5. Mai 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 29. April 2020 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,97 % (6.008.631 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,97 % (6.008.631 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. 4,75 % der zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3% oder mehr beträgt, gehalten: Dimensional Fund Advisors LP.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 9. Juli 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 3. Juli 2020 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,27 % (6.373.217 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,27 % (6.373.217 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 14. Juli 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 8. Juli 2020 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,88 % (5.898.872 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,88 % (5.898.872 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Das Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo, Norwegen, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 14. Juli 2020 mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 8. Juli die Schwelle von 3 % unterschritten hat und zu diesem Tag 2,92 % (3.530.750 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 2,92 % (3.530.750 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Das Ministry of Finance on behalf of the State of Norway, Oslo, Norwegen, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 14. Juli mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 10. Juli 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,15 % (3.806.263 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihm 3,15 % (3.806.263 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3% oder mehr beträgt, gehalten: Norges Bank (the Central Bank of Norway).
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 15. Juli 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 9. Juli 2020 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,3 % (6.408.333 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,3 % (6.408.333 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 27. Juli 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 22. Juli 2020 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,89 % (5.912.533 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,89 % (5.912.533 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die Janus Henderson Group plc, St Helier, Jersey, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 5. August 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 30. Juli 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,08 % (3.721.613 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,08 % (3.721.613 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen. Die zugerechneten Stimmrechte werden dabei über das folgende von ihm kontrollierte Unternehmen, dessen Stimmrechtsanteil an der DEUTZ AG 3% oder mehr beträgt, gehalten: Henderson Global Investors Limited.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 26. November 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 24. November 2020 die Schwelle von 5 % überschritten hat und zu diesem Tag 5,13 % (6.204.419 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 5,13 % (6.204.149 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die Universal Investment Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 27. November 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 24. November 2020 die Schwelle von 3 % überschritten hat und zu diesem Tag 3,09 % (3.731.839 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 3,09 % (3.731.839 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die DWS Investment GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, hat uns nach § 33 Abs. 1 WpHG am 3. Dezember 2020 mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an unserer Gesellschaft am 30. November 2020 die Schwelle von 5 % unterschritten hat und zu diesem Tag 4,76 % (5.752.618 Stimmrechte) beträgt. Davon sind ihr 4,76 % (5.752.618 Stimmrechte) nach § 34 WpHG zuzurechnen.
Die Tochtergesellschaft Torqeedo GmbH wird die Befreiungsvorschriften gemäß §§ 264 Abs. 3 und 291 HGB nutzen und deshalb auf die Aufstellung ihres Konzernabschlusses 2020, des Lageberichts und des Anhangs sowie die Offenlegung des Jahresabschlusses verzichten.
Die Angaben zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats und des Vorstands (mit zusätzlichen Aufsichtsratsmandaten) sind in der gesonderten Übersicht auf den Seiten 166 bis 167 aufgeführt.
Köln, den 26. Februar 2021
DEUTZ Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr.-Ing. Frank Hiller Vorsitzender
Dr. Sebastian C. Schulte
Dr. Andreas Strecker
Michael Wellenzohn
| Stand 31. Dezember 2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Lfd. Nr. | Name und Sitz der Gesellschaft | Gehalten über |
Kapitalanteil in% |
Eigen kapital in Tsd. € |
Jahres ergebnis in Tsd. € |
| 1 | DEUTZ AG, Köln | 572.818 | –117.563 | ||
| Konsolidierte Inlandsgesellschaften | |||||
| 2 | Ad. Strüver KG (GmbH & Co.), Hamburg1 | 5 | 94,0 | 8.244 | –46 |
| 3 | DEUTZ Amerika Holding GmbH, Köln1, 2 | 1 | 100,0 | 92.275 | 0 |
| 4 | DEUTZ Asien Verwaltungs GmbH, Köln1, 2 | 1 | 100,0 | 16.125 | 0 |
| 5 | DEUTZ Beteiligung GmbH, Köln1 | 1 | 100,0 | 19 | 0 |
| 6 | Deutz China Verwaltungs GmbH. Köln8 | 1 | 100,0 | 48.350 | 603 |
| 7 | Deutz-Mülheim Grundstücksgesellschaft mbH, Köln1 | 4 | 100,0 | 44 | –28 |
| 8 | Futavis GmbH, Alsdorf1,2 | 1 | 100,0 | 1.663 | –318 |
| 9 | Torqeedo GmbH, Gilching1, 2 | 1 | 100,0 | 23.059 | –1.520 |
| 10 | Unterstützungsgesellschaft mbH der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln1 | 1 | 100,0 | –1.820 | 124 |
| Konsolidierte Auslandsgesellschaften | |||||
| 11 | DEUTZ Asia-Pacific (Pte.) Ltd., Singapur (Singapur)1 | 1 | 100,0 | 10.157 | 1.957 |
| 12 | Deutz Australia (Pty) Ltd., Braeside (Australien)1 | 1 | 100,0 | 6.748 | 683 |
| 13 | Deutz Austria GmbH, Wien (Österreich)1, 7 | 1 | 100,0 | 788 | –6 |
| 14 | DEUTZ (Beijing) Engine Co., Ltd., Peking (China)1 | 1 | 100,0 | 4.616 | 240 |
| 15 | Deutz Belgium N.V, Antwerpen (Belgien)1 | 16 | 100,0 | 3.914 | 288 |
| 16 | Deutz Benelux B.V., Rotterdam (Niederlande)1 | 1 | 100,0 | 3.601 | 4 |
| 17 | Deutz Corporation, Atlanta (USA)1 | 3 | 100,0 | 24.567 | –3.225 |
| 18 | DEUTZ DO BRASIL LTDA., São Paulo (Brasilien)9 | 1 | 100,0 | 846 | 355 |
| 19 | DEUTZ FRANCE S.A.S., Gennevilliers (Frankreich)1 | 1 | 100,0 | 11.347 | 505 |
| 20 | DEUTZ Global Service Center, S.L., Zafra (Spanien) | 1 | 100,0 | 3 | 0 |
| 21 | DEUTZ Italy S.r.l., Mailand (Italien)1 | 1 | 100,0 | 11.125 | 2.302 |
| 22 | DEUTZ Netherlands B.V., Dordrecht (Niederlande)1 | 16 | 100,0 | 4.021 | -37 |
| 23 | DEUTZ Romania S.r.l., Galati (Rumänien)1 | 21 | 75,0 | 893 | 269 |
| 24 | DEUTZ (SHANGHAI) INTERNATIONAL TRADE Co., Ltd., Shanghai (China)1 |
1 | 100,0 | 14.902 | –1.710 |
| 25 | DEUTZ Spain S.A., Zafra (Spanien)1 | 1 | 100,0 | 38.102 | 1.786 |
| 26 | Motor Center Austria GmbH, Wels (Österreich)1,7 | 1 | 100,0 | 207 | 84 |
| 27 | Nlle Ste MAGIDEUTZ S.A., Casablanca (Marokko)1 | 19 | 100,0 | 4.000 | –10 |
| 28 | OOO DEUTZ Vostok, Moskau (Russland)1 | 1 | 100,0 | 1.449 | 775 |
| 29 | PRO MOTOR Servis CZ s.r.o., Modrice (Tschechien)1, 7 | 1 | 100,0 | 737 | 67 |
| 30 | Service Center Milan S.r.l., Mailand (Italien)1 | 21 | 100,0 | 539 | 26 |
| 31 | Torqeedo Inc. Illinois (USA)1 | 9 | 100,0 | 877 | –315 |
| 32 | Torqeedo Asia-Pacific Ltd., Bangkok (Thailand) 1 | 9 | 100,0 | –1.017 | –322 |
| 33 | D. D. Power Holdings (Pty) Ltd., Elandsfontein (Südafrika)3, 4 | 1 | 30,0 | 8.480 | 1.519 |
| 34 | Hunan DEUTZ Power Co., Ltd., Changsha (China)3 | 6 | 51,0 | 82.812 | 1.836 |
| Stand 31. Dezember 2020 | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Lfd. Nr. | Name und Sitz der Gesellschaft | Gehalten über |
Kapitalanteil in% |
Eigen kapital in Tsd. € |
Jahres ergebnis in Tsd. € |
| Nicht konsolidierte Inlandsgesellschaften | |||||
| 35 | DEUTZ Sicherheit Gesellschaft für Industrieservice mbH, Köln2 | 1 | 100,0 | 26 | 0 |
| 36 | Feld & Hahn GmbH i. L., Köln2 | 1 | 100,0 | 455 | 0 |
| Nicht konsolidierte Auslandsgesellschaften | |||||
| 37 | AROTRIOS S.A., Nea Filadelfia (Griechenland) | 1 | 100,0 | – | – |
| 38 | DEUTZ ENGINEERING druzba za projektiraje, proizvodnjo in trgovino d.o.o., Maribor (Slowenien) |
1 | 100,0 | 340 | 52 |
| 39 | DEUTZ Engines (India) Private Limited, Pune (Indien)5 | 1 | 100,0 | 510 | 104 |
| 40 | DEUTZ UK LTD, Cannock (Großbritannien)6 | 1 | 100,0 | 164 | –8 |
1 Eigenkapital und Jahresergebnis gemäß dem für Konsolidierungszwecke aufgestellten Jahresabschluss.
2 Ergebnisabführungsvertrag mit der DEUTZ AG.
3 At-equity konsolidiert.
4 Zahlen per 30.11.2020.
5 Zahlen per 31.03.2020 mit Kurs per 31.12.2020 bewertet.
6 Zahlen per 31.12.2019.
7 Anteiliges Jahresergebnis seit dem Beteiligungserwerb zum 01.10.2020.
8 Umsatzsteuerliche Organschaft mit der DEUTZ AG.
9 Vollkonsolidierung ab dem 01.01.2020.
Vorsitzender Selbständiger Unternehmensberater a) Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt b) Ottobock Management SE, Duderstadt (bis 31. Dezember 2020)
Stellvertretende Vorsitzende Vorsitzende des Betriebsrats Gemeinschaftsbetrieb Köln der DEUTZ AG, Köln Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der DEUTZ AG, Köln
Unternehmerin b) Liebherr-International AG, Bulle/Schweiz Mariso Bulle S.A., Bulle/Schweiz Liebherr-Intertrading S.A., Bulle/Schweiz Eglesia AG, Bulle/Schweiz
Gewerkschaftssekretärin IG Metall – Verwaltungsstelle Köln-Leverkusen, Köln
Yavuz Büyükdag1 Betriebsrat der DEUTZ AG
Vertreter der leitenden Angestellten DEUTZ AG, Köln Leiter Recht DEUTZ AG, Köln
(bis 7. Oktober 2020) Selbständiger Unternehmensberater b) Benteler International AG, Salzburg (Vorsitzender) – Mandat ist im April 2020 niedergelegt worden Verwaltungsrat der Index Werke, Esslingen (Vorsitzender) Hans-Peter Finken1 Betriebsrat der DEUTZ AG
Wirtschaftsprüfer/Steuerberater in eigener Praxis Unternehmensberaterin a) HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen CEWE Stiftung & Co. KGaA, Oldenburg
Alois Ludwig
Freiberuflicher Unternehmensberater
(seit 7. Oktober 2020) Freier Unternehmensberater b) Bosch Engineering GmbH, Abstatt ITK Engineering GmbH, Rülzheim Weifu High-Techonology Group Co. Ltd. Wuxi, Jiangsu Province, China
Unternehmensberater, Horváth & Partners Competence Center Automotive, München
Erster Bevollmächtigter und Geschäftsführer der IG Metall Koblenz a) ZF Active Safety GmbH, Koblenz
1 Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer.
i.S.d. § 125 AktG.
Dr.-Ing. Bernd Bohr, Vorsitzender Corinna Töpfer-Hartung, Stellvertretende Vorsitzende Alois Ludwig
Patricia Geibel-Conrad, Vorsitzende Sabine Beutert, Stellvertretende Vorsitzende Dr.-Ing. Bernd Bohr Corinna Töpfer-Hartung
Dr.-Ing. Bernd Bohr, Vorsitzender Sophie Albrecht Corinna Töpfer-Hartung Ali Yener
Dr.-Ing. Bernd Bohr, Vorsitzender Sophie Albrecht Alois Ludwig
Technische und zentrale Funktionen, Nachhaltigkeit
(Mitglied des Vorstands seit 1. Januar 2021) Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services (seit 1. März 2021)
(bis 28. Februar 2021) Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services
Vertrieb, Marketing und Service b) DEUTZ Asia-Pacific (Pte) Ltd., Singapur/Singapur DEUTZ Corporation, Atlanta/USA
a) Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten i. S. d. § 125 AktG. b) Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien i.S.d. § 125 AktG.
| in Mio.€ | ||
|---|---|---|
| Aktiva | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
| Immaterielle Vermögensgegenstände | 76,4 | 80,6 |
| Sachanlagen | 255,5 | 259,8 |
| Finanzanlagen | 314,4 | 329,5 |
| Anlagevermögen | 646,3 | 669,9 |
| Vorräte | 161,2 | 180,0 |
| Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 161,3 | 222,6 |
| Flüssige Mittel | 28,7 | 17,2 |
| Umlaufvermögen | 351,2 | 419,8 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 2,5 | 1,8 |
| Aktive latente Steuern | 71,9 | 70,0 |
| Bilanzsumme | 1.071,9 | 1.161,5 |
| Passiva | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital | 309,0 | 309,0 |
| Kapitalrücklage | 26,8 | 26,8 |
| Gewinnrücklage | ||
| Gesetzliche Rücklage | 4,5 | 4,5 |
| Andere Gewinnrücklagen | 265,6 | 265,6 |
| Bilanzgewinn/-verlust | –33,1 | 84,5 |
| Eigenkapital | 572,8 | 690,4 |
| Rückstellungen | 275,6 | 257,1 |
| Verbindlichkeiten | 222,3 | 213,1 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 1,2 | 0,9 |
| Bilanzsumme | 1.071,9 | 1.161,5 |
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| Umsatzerlöse | 1.085,2 | 1.632,3 |
| Umsatzkosten | –997,8 | –1.394,1 |
| Bruttoergebnis vom Umsatz | 87,4 | 238,2 |
| Forschungs- und Entwicklungskosten | –72,3 | –72,7 |
| Vertriebskosten | –54,3 | –55,4 |
| Allgemeine Verwaltungskosten | –24,7 | –27,9 |
| Sonstige betriebliche Erträge | 31,6 | 35,6 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | –67,3 | –31,4 |
| davon Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 und 2 EGHGB | –2,3 | –2,3 |
| Beteiligungsergebnis | 4,6 | 4,4 |
| Zinsergebnis | –3,6 | –2,5 |
| Abschreibungen auf Finanzanlagen | –19,6 | 0,0 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 1,1 | –21,7 |
| Ergebnis nach Steuern | –117,1 | 66,6 |
| Sonstige Steuern | –0,5 | –0,8 |
| Jahresüberschuss / - Fehlbetrag | –117,6 | 65,8 |
| Gewinnvortrag | 84,5 | 69,6 |
| Dividendenausschüttung an Gesellschafter | 0,0 | –18,1 |
| Einstellung in andere Gewinnrücklagen | 0,0 | –32,8 |
| Bilanzgewinn-/verlust | –33,1 | 84,5 |
"Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind."
Köln, den 26. Februar 2021
DEUTZ Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr.-Ing. Frank Hiller Vorsitzender
Dr. Sebastian C. Schulte
Dr. Andreas Strecker
Michael Wellenzohn
Der nachfolgend wiedergegebene Bestätigungsvermerk umfasst auch einen "Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Abschlusses und des Lageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB" ("ESEF-Vermerk"). Der dem ESEF-Vermerk zugrunde liegende Prüfungsgegenstand (zu prüfende ESEF-Unterlagen) ist nicht beigefügt. Die geprüften ESEF-Unterlagen können im Bundesanzeiger eingesehen bzw. aus diesem abgerufen werden.
An die DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln
Wir haben den Konzernabschluss der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der DEUTZ Aktiengesellschaft, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst ist, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
� entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage
des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und
� vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-Abschlussprüferverordnung (Nr. 537/2014; im Folgenden "EU-APrVO") unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus erklären wir gemäß Artikel 10 Abs. 2 Buchst. f) EU-APrVO, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen nach Artikel 5 Abs. 1 EU-APrVO erbracht haben. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten in unserer Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzem und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt; wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.
Aus unserer Sicht waren folgende Sachverhalte am bedeutsamsten in unserer Prüfung:
Unsere Darstellung dieser besonders wichtigen Prüfungssachverhalte haben wir jeweils wie folgt strukturiert:
Nachfolgend stellen wir die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:
1) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" Aufwendungen für die Entwicklung neuer Technologien – insbesondere die Entwicklung neuer Motorenbaureihen – in Höhe von € 92,6 Mio (7,8 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen. Die Aktivierung der Entwicklungskosten wird anhand von durch die Gesellschaft definierten Meilensteinen innerhalb des Entwicklungsprozesses vorgenommen. Die Abschreibung der Vermögenswerte erfolgt i.d.R. linear über den erwarteten Produktionszyklus von acht bis zehn Jahren.
Zu jedem Bilanzstichtag wird überprüft, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Bei noch nicht zum Gebrauch verfügbaren immateriellen Vermögenswerten wird mindestens einmal jährlich ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Wertminderungen werden durch den Vergleich des Buchwerts mit dem erzielbaren Betrag ermittelt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Für den Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der sinnvoll niedrigsten Ebene zu zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasst, für die Finanzmittelzuflüsse weitestgehend unabhängig identifiziert werden können. Zur Ermittlung des Nutzungswerts werden die erwarteten künftigen Zahlungsströme unter Zugrundelegung eines Abzinsungssatzes, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts und der spezifischen Risiken des Vermögenswerts oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit widerspiegelt, auf ihren Barwert abgezinst.
Den Bewertungen liegen Modellrechnungen zugrunde, in die Planungen mit einem endlichen Planungszeitraum und die entsprechenden Buchwerte zum 31. Dezember 2020 eingehen. Diese Planungen sind auch in die von den gesetzlichen Vertretern erstellte und vom Aufsichtsrat verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns eingeflossen. Es erfolgt eine Diskontierung der finanziellen Überschüsse mit laufzeitspezifischen gewichteten Kapitalkosten des jeweiligen Vermögenswerts oder der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde ein Wertminderungsbedarf bei vier Baureihen von insgesamt € 10,8 Mio festgestellt.
Die Bewertungen sind in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch, auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Krise, mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns zunächst den Entwicklungsprozess erläutern lassen und die Einhaltung der Voraussetzungen zur Aktivierung der Entwicklungskosten anhand erreichter Meilensteine nachvollzogen.
Des Weiteren haben wir den Prozess zur Identifikation und Beurteilung von Sachverhalten und Entwicklungen, die die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte beeinträchtigen können, einschließlich der eingerichteten Kontrollen beurteilt. Darauf aufbauend haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests sowie die verwendeten Annahmen und Parameter daraufhin gewürdigt, ob sie insgesamt eine sachgerechte Grundlage für die Beurteilung der Werthaltigkeit der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte durch die gesetzlichen Vertreter bilden. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit den Modellrechnungen sowie der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. In dem Zusammenhang haben wir auch die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns gewürdigt und deren Berücksichtigung bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse nachvollzogen.
Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Wertes haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen haben wir anlassbezogen Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
3) Die Angaben der Gesellschaft zu den selbst erstellten immateriellen Vermögenswerten sind in den Abschnitten "Bilanzierungsund Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten.
1) In dem Konzernabschluss der Gesellschaft werden Geschäftsoder Firmenwerte mit einem Betrag von insgesamt € 54,4 Mio (4,6 % der Konzernbilanzsumme) unter dem Bilanzposten "Immaterielle Vermögenswerte" ausgewiesen.
Geschäfts- oder Firmenwerte werden einmal jährlich oder anlassbezogen von der Gesellschaft einem Werthaltigkeitstest unterzogen, um einen möglichen Abschreibungsbedarf zu ermitteln. Der Werthaltigkeitstest erfolgt auf Ebene der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, denen der jeweilige Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist. Im Rahmen des Werthaltigkeitstests wird der Buchwert der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des Geschäfts- oder Firmenwerts dem entsprechenden erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Die Ermittlung des erzielbaren Betrags erfolgt grundsätzlich anhand des Nutzungswerts. Grundlage der Bewertung ist dabei regelmäßig der Barwert künftiger Zahlungsströme der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Die Barwerte werden mittels Discounted-Cash-Flow Modellen ermittelt. Dabei bildet die verabschiedete Mittelfristplanung des Konzerns den Ausgangspunkt, die mit Annahmen über langfristige Wachstumsraten fortgeschrieben wird. Hierbei werden auch Erwartungen über die zukünftige Marktentwicklung und Annahmen über die Entwicklung makroökonomischer Einflussfaktoren sowie die erwarteten Auswirkungen der anhaltenden Corona-Krise auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns berücksichtigt. Die Diskontierung erfolgt mittels der gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Als Ergebnis des Werthaltigkeitstests wurde kein Wertminderungsbedarf festgestellt.
Das Ergebnis dieser Bewertung ist in hohem Maße von der Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse der jeweiligen Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, des verwendeten Diskontierungssatzes, der Wachstumsrate sowie weiteren Annahmen abhängig und dadurch, auch vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Krise, mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Komplexität der Bewertung war dieser Sachverhalt im Rahmen unserer Prüfung von besonderer Bedeutung.
2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir unter anderem das methodische Vorgehen zur Durchführung des Werthaltigkeitstests nachvollzogen. Nach Abgleich der bei der Berechnung verwendeten künftigen Zahlungsmittelzuflüsse mit der verabschiedeten Mittelfristplanung des Konzerns haben wir die Angemessenheit der Berechnung insbesondere durch Abstimmung mit allgemeinen und branchenspezifischen Markterwartungen beurteilt. In dem Zusammenhang haben wir auch die Einschätzung der gesetzlichen Vertreter hinsichtlich der Auswirkungen der Corona-Krise auf die Geschäftstätigkeit des Konzerns gewürdigt und deren Berücksichtigung bei der Ermittlung der künftigen Zahlungsmittelzuflüsse nachvollzogen. Zudem haben wir auch die sachgerechte Berücksichtigung der Kosten von Konzernfunktionen beurteilt. Mit der Kenntnis, dass bereits relativ kleine Veränderungen des verwendeten Diskontierungszinssatzes wesentliche Auswirkungen auf die Höhe des auf diese Weise ermittelten Unternehmenswerts haben können, haben wir uns intensiv mit den bei der Bestimmung des verwendeten Diskontierungszinssatzes herangezogenen Parametern beschäftigt und das Berechnungsschema nachvollzogen. Um den bestehenden Prognoseunsicherheiten Rechnung zu tragen haben wir die von der Gesellschaft erstellten Sensitivitätsanalysen nachvollzogen. Für Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, bei denen eine für möglich gehaltene Änderung einer Annahme zu einem erzielbaren Betrag unterhalb des Buchwerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten inklusive des zugeordneten Geschäfts- oder Firmenwerts führen würde, haben wir uns davon vergewissert, dass die erforderlichen Anhangangaben gemacht wurden.
Die von den gesetzlichen Vertretern angewandten Bewertungsparameter und -annahmen stimmen insgesamt mit unseren Erwartungen überein und liegen auch innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Geschäfts- oder Firmenwerten sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten.
1) Im Konzernabschluss der Gesellschaft werden unter dem Bilanzposten "Sonstige Rückstellungen" Rückstellungen für Restrukturierungen in Höhe von € 27,2 Mio (2,3 % der Konzernbilanzsumme) ausgewiesen.
Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft hat DEUTZ Aktiengesellschaft das Effizienzprogramm "Transform for Growth" beschlossen. Durch das Programm werden zahlreiche Maßnahmen in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen zusammengefasst. Um Personalüberhänge in Bereichen, die von der erforderlichen Transformation betroffen sind, möglichst sozialverträglich zu reduzieren hat sich die Gesellschaft mit dem Gesamtbetriebsrat im August 2020 im Rahmen eines Eckpunktepapiers "Zukunftspaket Deutz – Transform for Growth" auf ein Freiwilligenprogramm mit einem anschließenden Sozialplan und Interessensausgleich für bis zu 350 Mitarbeiter geeinigt sowie eine entsprechende Gesamtbetriebsvereinbarung geschlossen. Diese verbindlichen Vereinbarungen bilden die Grundlage für den angestrebten Stellenabbau der Gesellschaft. Voraussetzung für den Ansatz einer Restrukturierungsrückstellung ist, dass die allgemeinen Ansatzkriterien für Rückstellungen gem. IAS 37.14 erfüllt sind, die für Restrukturierungsmaßnahmen i.S.v. IAS 37.10 durch die Regelungen in IAS 37.70ff. weiter konkretisiert werden. Sofern es sich um eine Rückstellung für Leistungen an Arbeitnehmer aus Anlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses handelt oder um Altersteilzeitangebote, sind die Vorschriften des IAS 19 anzuwenden. Nach der Einigung mit den Arbeitnehmergremien und der entsprechenden Veröffentlichung des Strategieprogramms wurden im Konzernabschluss im Jahr 2020 aufwandswirksam Restrukturierungsrückstellungen angesetzt. Aus unserer Sicht war dieser Sachverhalt von besonderer Bedeutung für unsere Prüfung, da die Bilanzierung von Restrukturierungsrückstellungen in einem hohen Maß auf Einschätzungen und Annahmen der gesetzlichen Vertreter beruht.
2) Im Rahmen unserer Prüfung haben wir das Vorliegen der einzelnen Ansatzkriterien sowie die sachgerechte Bewertung der Rückstellungen für Restrukturierungen beurteilt. Hierzu haben wir uns entsprechende Nachweise von den gesetzlichen Vertretern der DEUTZ Aktiengesellschaft vorlegen lassen und diese gewürdigt. Wir konnten uns davon überzeugen, dass dieser Sachverhalt sowie die von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen Einschätzungen und getroffenen Annahmen für den Ansatz und die Bewertung der Rückstellungen für Restrukturierungen hinreichend dokumentiert und begründet sind. Die Bewertung erfolgt innerhalb der aus unserer Sicht vertretbaren Bandbreiten.
3) Die Angaben der Gesellschaft zu den Rückstellungen für Restrukturierungen sind in den Abschnitten "Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "Erläuterungen zur Bilanz" des Konzern-Anhangs enthalten.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts:
� die im Konzernlagebericht enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB
� den gesonderten nichtfinanziellen Bericht nach § 289b Abs. 3 HGB und § 315b Abs. 3 HGB
Die sonstigen Informationen umfassen zudem die übrigen Teile des Geschäftsberichts – ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen –, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB und der EU-APrVO unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Wir geben gegenüber den für die Überwachung Verantwortlichen eine Erklärung ab, dass wir die relevanten Unabhängigkeitsanforderungen eingehalten haben, und erörtern mit ihnen alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit auswirken, und die hierzu getroffenen Schutzmaßnahmen.
Wir bestimmen von den Sachverhalten, die wir mit den für die Überwachung Verantwortlichen erörtert haben, diejenigen Sachverhalte, die in der Prüfung des Konzernabschlusses für den aktuellen Berichtszeitraum am bedeutsamsten waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte im Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus.
Vermerk über die Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach § 317 Abs. 3b HGB
Wir haben gemäß § 317 Abs. 3b HGB eine Prüfung mit hinreichender Sicherheit durchgeführt, ob die in der beigefügten Datei DEUTZ_KA_LB_20201231.zip enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts (im Folgenden auch als "ESEF-Unterlagen" bezeichnet) den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat ("ESEF-Format") in allen wesentlichen Belangen entsprechen. In Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften erstreckt sich diese Prüfung nur auf die Überführung der Informationen des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in das ESEF-Format und daher weder auf die in diesen Wiedergaben enthaltenen noch auf andere in der oben genannten Datei enthaltene Informationen.
Nach unserer Beurteilung entsprechen die in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen und für Zwecke der Offenlegung erstellten Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in allen wesentlichen Belangen den Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat. Über dieses Prüfungsurteil sowie unsere im voranstehenden "Vermerk über die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" enthaltenen Prüfungsurteile zum beigefügten Konzernabschluss und zum beigefügten Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 hinaus geben wir keinerlei Prüfungsurteil zu den in diesen Wiedergaben enthaltenen Informationen sowie zu den anderen in der oben genannten Datei enthaltenen Informationen ab.
Wir haben unsere Prüfung der in der oben genannten beigefügten Datei enthaltenen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 Abs. 3b HGB unter Beachtung des Entwurfs des IDW Prüfungsstandards: Prüfung der für Zwecke der Offenlegung erstellten elektronischen Wiedergaben von Abschlüssen und Lageberichten nach § 317 Abs. 3b HGB (IDW EPS 410) und des International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised) durchgeführt. Unsere Verantwortung danach ist im Abschnitt "Verantwortung des Konzernabschlussprüfers für die Prüfung der ESEF-Unterlagen" weitergehend beschrieben. Unsere Wirtschaftsprüferpraxis hat die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem des IDW Qualitätssicherungsstandards: Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Wirtschaftsprüferpraxis (IDW QS 1) angewendet.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Erstellung der ESEF-Unterlagen mit den elektronischen Wiedergaben des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 1 HGB und für die Auszeichnung des Konzernabschlusses nach Maßgabe des § 328 Abs. 1 Satz 4 Nr. 2 HGB.
Ferner sind die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Erstellung der ESEF-Unterlagen zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Vorgaben des § 328 Abs. 1 HGB an das elektronische Berichtsformat sind.
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind zudem verantwortlich für die Einreichung der ESEF-Unterlagen zusammen mit dem Bestätigungsvermerk und dem beigefügten geprüften Konzernabschluss und geprüften Konzernlagebericht sowie weiteren offenzulegenden Unterlagen beim Betreiber des Bundesanzeigers.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung der Erstellung der ESEF-Unterlagen als Teil des Rechnungslegungsprozesses.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die ESEF-Unterlagen frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – Verstößen gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB sind. Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
� identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – Verstöße gegen die Anforderungen des § 328 Abs. 1 HGB, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.
Wir wurden von der Hauptversammlung am 25. Juni 2020 als Konzernabschlussprüfer gewählt. Wir wurden am 3. November 2020 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind ununterbrochen seit dem Geschäftsjahr 2014 als Konzernabschlussprüfer der DEUTZ Aktiengesellschaft, Köln, tätig.
Wir erklären, dass die in diesem Bestätigungsvermerk enthaltenen Prüfungsurteile mit dem zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 EU-APrVO (Prüfungsbericht) in Einklang stehen.
Der für die Prüfung verantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Bernd Boritzki.
Köln, den 10. März 2021
PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Bernd Boritzki ppa. Gerd Tolls Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
Eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung, die den Normen guter Corporate Governance entspricht, ist für DEUTZ die Grundlage einer nachhaltigen Steigerung des Unternehmenswerts. Deshalb messen wir der Umsetzung des Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) große Bedeutung bei und sorgen für Qualität und Transparenz bei allen wichtigen Entscheidungen und Vorgängen in unserem Unternehmen.
Im Jahr 2020 befassten sich Vorstand und Aufsichtsrat erneut mit der Frage, inwieweit die Anwendung aller Richtlinien und Empfehlungen des DCGK für DEUTZ zielführend und sachgerecht ist. Daraus resultierend erfüllt die DEUTZ AG die Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 seit Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2020 ohne Abweichung.
Die aktuelle Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG, die Vorstand und Aufsichtsrat am 9. Dezember 2020 abgegeben haben, ist auf der Internetseite des Unternehmens www.deutz.com unter Investor Relations/Corporate Governance abrufbar. Dort stehen auch die vorherigen Entsprechenserklärungen zur Einsicht und zum Download bereit.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht zum Zeitpunkt der Versicherung der gesetzlichen Vertreter aus vier Mitgliedern: Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller (Vorsitzender, technische und zentrale Funktionen, Nachhaltigkeit), Herrn Dr. Andreas Strecker (Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services bis 28. Februar 2021), Herrn Michael Wellenzohn (Vertrieb, Service und Marketing) sowie Herrn Dr. Sebastian C. Schulte (Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services ab 1. März 2021).
Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 4. August 2020 Herrn Dr. Sebastian C. Schulte für den Zeitraum vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2023 zum Mitglied des Vorstands der Gesellschaft bestellt. Nach seiner Bestellung zum Vorstand mit Wirkung zum 1. Januar 2021 hat Herr Dr. Sebastian C. Schulte zum 1. März 2021 die Vorstandszuständigkeit für Finanzen, Personal, Einkauf und Information Services sowie die Funktion des Arbeitsdirektors von Herrn Dr. Andreas Strecker übernommen, dessen Bestellung zum 28. Februar 2021 endete.
Nach Vorbereitung durch den Personalausschuss hat der Aufsichtsrat darüber hinaus in seiner Sitzung am 10. Februar 2021 die Bestellung von Herrn Dr.-Ing. Frank Hiller um weitere fünf Jahre, das heißt für den Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2026, verlängert.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG setzt sich – den Vorschriften des deutschen Mitbestimmungsgesetzes entsprechend – aus zwölf Mitgliedern zusammen, von denen sechs Vertreter die Anteilseigner und sechs Vertreter die Arbeitnehmer repräsentieren.
Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt geändert:
Mit Beschluss vom 7. Oktober 2020 hat das Amtsgericht Köln auf Antrag des Aufsichtsrats Herrn Dr.-Ing. Ulrich Dohle als Aufsichtsratsmitglied abberufen und Herrn Dr.-Ing. Rudolf Maier befristet bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung des Jahres 2021 zum Mitglied des Aufsichtsrats bestellt. Die Befristung erfolgt insoweit aufgrund der Empfehlung des Deutschen Corporate Governance Kodex (Nr. C. 15, S. 2 DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019). Herr Dr.-Ing. Ulrich Dohle war krankheitsbedingt nicht mehr in der Lage, das Aufsichtsratsmandat auszuüben und deshalb abzuberufen.
Die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2020 nicht geändert.
Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet, um seine Aufgaben effizient zu erfüllen: den Personalausschuss, den Prüfungsausschuss, den Vermittlungsausschuss und den Nominierungsausschuss. Dabei ist der Personalausschuss mit zwei Vertretern der Anteilseigner und einem Arbeitnehmervertreter besetzt, der Prüfungs- und der Vermittlungsausschuss bestehen aus jeweils zwei Vertretern der Anteilseigner und der Arbeitnehmer und der Nominierungsausschuss hat drei Mitglieder, die alle aus dem Kreis der Anteilseignervertreter stammen. Während für die Arbeitsweise der übrigen Ausschüsse die Regeln der Geschäftsordnung für den (Gesamt-)Aufsichtsrat analog gelten, arbeitet der Prüfungsausschuss auf der Grundlage einer eigenen, ebenfalls auf der Internetseite der DEUTZ AG zugänglichen Geschäftsordnung. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr eine Effizienzprüfung (Ziffer 5.6 des DCGK in der Fassung vom 7. Februar 2017) abgeschlossen, die im Vorjahr durch eine externe Beratungsgesellschaft durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden im Gesamtgremium ausführlich diskutiert.
Mitglieder des Personalausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Alois Ludwig. Der Personalausschuss bereitet alle Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Bestellung und die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder einschließlich der darin geregelten Vergütung sowie sämtlicher sich in diesem Zusammenhang ergebenden Fragen vor. Er legt dabei ein besonderes Augenmerk auf eine langfristige Nachfolgeplanung, die durch eine frühzeitige Identifizierung geeigneter Kandidatinnen und Kandidaten geprägt ist und durch externe Beratungsexpertise unterstützt wird. Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr fünfmal, jeweils in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei ging es insbesondere um die Nachfolgeplanung des Vorstands, die Erarbeitung eines neuen Vorstandsvergütungssystems mit Blick auf die Neuerungen des Gesetzes zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II), die Zielerreichung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2019 und die Festlegung der Vorstandsziele einschließlich der Mittelfristziele für das Geschäftsjahr 2020.
Dem Prüfungsausschuss gehören Frau Patricia Geibel-Conrad (Vorsitzende), Frau Sabine Beutert (Stellvertretende Vorsitzende), Frau Corinna Töpfer-Hartung und Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr an. Schwerpunkte seiner Tätigkeit waren die vorbereitende Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses einschließlich des Zusammengefassten Lageberichts und des Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Berichts der DEUTZ AG. Den vorbereiteten Empfehlungen an den Aufsichtsrat zu diesen Beschlüssen wurde zugestimmt. Im Beisein des Abschlussprüfers wurde dessen Bericht über die Prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernabschlusses nebst Zwischenlagebericht gemeinsam mit dem Vorstand intensiv diskutiert. Die Quartalsmitteilungen wurden mit dem Vorstand besprochen.
Der Ausschuss tagte im Berichtsjahr viermal, jeweils in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses, des Vorstands und, außer eines Termins, auch des Abschlussprüfers. Bei Bedarf fand auch zwischen den Sitzungen ein Informationsaustausch zwischen der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses und dem Abschlussprüfer statt. Zu einzelnen Tagesordnungspunkten standen zusätzlich die Leiter relevanter Zentralfunktionen in den Ausschusssitzungen für Berichte und Fragen zur Verfügung.
In der Sitzung am 9. März 2021 befasste sich der Prüfungsausschuss ausführlich in Anwesenheit des Abschlussprüfers und des Vorstands auf der Grundlage des vorgelegten Jahresund Konzernabschlusses und des Zusammengefassten Lageberichts der DEUTZ AG sowie des Berichts des Vorstands und der entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2020 mit den genannten Abschlüssen. Der Abschlussprüfer erstattete in der Sitzung detailliert Bericht über den Ablauf und über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontrollsystem und das Risikofrüherkennungssystem sowie die Key Audit Matters und die festgelegten Prüfungsschwerpunkte wurden umfassend diskutiert; sie geben nach den Prüfungsfeststellungen keinen Grund zu Beanstandungen. Der Abschlussprüfer beantwortete eingehend auch alle darüber hinausgehenden Fragen. Die vorbereitende Prüfung des Ausschusses betraf auch den Zusammengefassten Gesonderten Nichtfinanziellen Bericht der DEUTZ AG. Zur Vorbereitung der Prüfung hatte der Aufsichtsrat die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zusätzlich beauftragt, die nichtfinanzielle Berichterstattung inhaltlich mit begrenzter Sicherheit zu prüfen und hierüber eine Prüfungsbescheinigung zu erteilen. Auch über diese Prüfung berichtete der Abschlussprüfer eingehend im Ausschuss, gefolgt von einer ausführlichen Diskussion der wesentlichen Ergebnisse und Feststellungen. Über die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses durch den Prüfungsausschuss hat dessen Vorsitzende in der Plenumssitzung ausführlich berichtet.
Der Prüfungsausschuss überwachte die Unabhängigkeit, Qualifikation und Rotation des Wirtschaftsprüfers sowie die Qualität der Abschlussprüfung. Er legte den Katalog der genehmigungsfähigen Nichtprüfungsleistungen des Abschlussprüfers fest und stimmte erbrachten Leistungen zu. Er erteilte den Prüfungsauftrag an den von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020, bestimmte die Prüfungsschwerpunkte und legte dessen Honorar fest.
Bedingt durch die Sondersituation der Corona-Pandemie berichtete der Vorstand regelmäßig über deren Auswirkungen auf die Ertrags- und Vermögenslage der Segmente des Konzerns, die Liquiditäts- und Finanzierungssituation sowie auf das Working Capital der Unternehmensgruppe und die jeweils ergriffenen Maßnahmen. Weitere Schwerpunktthemen waren die Bewertung der Beteiligungen, Firmenwerte und immateriellen Vermögensgegenstände, die nichtfinanzielle Berichterstattung sowie Fragen der Rechnungslegung. In mehreren Sitzungen hat sich der Ausschuss mit der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und dessen Weiterentwicklung, dem Risikomanagementsystem, der Wirksamkeit und den Feststellungen der internen Revision, dem Compliance Management-System sowie den Berichten über drohende und anhängige Rechtsstreitigkeiten befasst. Zu diesen Themenbereichen haben in verschiedenen Sitzungen die IKS-Beauftragte, die Leiterin Konzernrevision und der Chief Compliance Officer Bericht erstattet und die Fragen des Prüfungsausschusses beantwortet.
Aufsichtsrat und Vorstand haben aufgrund neuer aktienrechtlicher Anforderungen im Falle von Geschäften mit nahestehenden Personen ein internes Verfahren zur Einhaltung der Zustimmungserfordernisse des Aufsichtsrats beschlossen. Der Aufsichtsrat stimmte dem internen Kontrollverfahren für diese Geschäfte (Related Party Transactions) zu und übertrug dem Prüfungsausschuss die Zuständigkeit für die Zustimmung und Überwachung dieses Verfahrens. Im Berichtsjahr hat es keine zustimmungs- oder veröffentlichungspflichtigen Geschäfte gegeben.
Der Prüfungsausschuss hat sich fortlaufend über die Veränderungen des regulatorischen Umfelds informieren lassen und sich über die Maßnahmen ausgetauscht, die sich für die DEUTZ AG aus den Anforderungen der ESEF-VO, der Weiterentwicklung der nichtfinanziellen Berichterstattung und den Neuregelungen zum Risikomanagementsystem ergeben.
Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig in der nächsten Sitzung durch die Prüfungsausschussvorsitzende über die Arbeit des Ausschusses unterrichtet.
Mitglieder des Vermittlungsausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Corinna Töpfer-Hartung, Frau Sophie Albrecht und Herr Ali Yener. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 Mitbestimmungsgesetz (MitbestG) nimmt die in § 31 Abs. 3 MitbestG beschriebenen Aufgaben wahr. Er musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.
Mitglieder des Nominierungsausschusses sind Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr (Vorsitzender), Frau Sophie Albrecht und Herr Alois Ludwig. Der Nominierungsausschuss hat die Aufgabe, dem Aufsichtsratsplenum geeignete Kandidaten als Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat vorzuschlagen. Der Nominierungsausschuss tagte im Berichtsjahr einmal in Anwesenheit aller Mitglieder des Ausschusses. Dabei befasste er sich insbesondere mit der Nachfolge des krankheitsbedingt ausscheidenden Herrn Dr.-Ing. Ulrich Dohle.
Über die Ergebnisse der Beratungen in den Ausschüssen wurde der gesamte Aufsichtsrat jeweils informiert; soweit die Ausschüsse Beschlussempfehlungen abgegeben haben, hat der Aufsichtsrat ihnen zugestimmt.
Die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrats hat sich im Geschäftsjahr 2020 nicht geändert.
Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind alle Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. C. 6, S. 2 DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 anzusehen. Die Namen der unabhängigen Mitglieder lauten: Herr Dr.-Ing. Bernd Bohr, Frau Corinna Töpfer-Hartung, Frau Sophie Albrecht, Frau Sabine Beutert, Herr Yavuz Büyükdag, Herr Dr. Fabian Dietrich, Herr Dr.-Ing. Ulrich Dohle, Herr Hans-Peter Finken, Frau Patricia Geibel-Conrad, Herr Alois Ludwig, Herr Dr.-Ing. Rudolf Maier, Herr Dr. Dietmar Voggenreiter und Herr Ali Yener.
Die vollständige personelle Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse sowie die weiteren Mandate seiner Mitglieder sind auf den Seiten 166 bis 167 separat dargestellt.
Der Vorstand der DEUTZ AG hat am 21. August 2017 die folgenden Festlegungen nach § 76 IV AktG getroffen: Bis zum 30. Juni 2022 soll sich der Frauenanteil bei der DEUTZ AG auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 13 % erhöhen. Im gleichen Zeitraum soll sich der Frauenanteil auf der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 7 % erhöhen. Dabei umfasst die erste Führungsebene unterhalb des Vorstands alle Führungskräfte in Deutschland, die direkt an ein Vorstandsmitglied berichten. Die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands umfasst alle Führungskräfte in Deutschland, die direkt an eine Führungskraft der ersten Führungsebene berichten.
Mit Blick auf die Berücksichtigung von Frauen bei der Besetzung von Führungspositionen hat die DEUTZ AG ein Personalentwicklungskonzept beschlossen. Vorstand und Personalabteilung sind darum bemüht, für alle frei werdenden Stellen auf der ersten und zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands immer mindestens eine Frau in die engere Wahl zu nehmen (Nr. A.1.DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019). Für die externe Personalsuche bedeutet das, dass sie auf weibliche Führungskräfte fokussiert wird.
Zum Ende des Berichtsjahres belief sich der Frauenanteil auf der ersten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 6 % und auf der zweiten Führungsebene unterhalb des Vorstands auf 16 %. Damit hat die DEUTZ AG die oben genannten Ziele auf der zweiten Führungsebene erreicht. Auf der ersten Führungsebene wurde der Zielwert verfehlt.
Die Gründe für eine Nichterreichung auf der ersten Führungsebene sind weiterhin, dass seit der Vorstandsfestlegung vom 21. August 2017 nur wenige Führungspositionen neu besetzt worden sind. Nach wie vor kommt hinzu, dass Frauen in den für die DEUTZ AG besonders wichtigen naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen unterrepräsentiert sind.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG hat in seiner Sitzung am 21. September 2017 die folgende Festlegung nach § 111 V AktG getroffen: Dem Vorstand der DEUTZ AG soll am 30. Juni 2022 mindestens eine Frau angehören.
Nach dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (Gesetz über die Frauenquote) mussten im Aufsichtsrat der DEUTZ AG spätestens ab der Neuwahl des Aufsichtsrats in der Hauptversammlung am 26. April 2018 mindestens vier Frauen und vier Männer vertreten sein.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG hält diese gesetzlichen Mindestanteile seit der Aufsichtsratswahl 2018 ein.
Der Aufsichtsrat sorgt mit Unterstützung des Personalausschusses und unter Einbindung des Vorstands für eine langfristige Planung für die Besetzung des Vorstands. Für die Zusammensetzung des Vorstands hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. September 2018 das nachfolgende Diversitätskonzept beschlossen, das die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 berücksichtigt und auch mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 16. Dezember 2019 in Einklang steht:
Der Aufsichtsrat hat für die Zusammensetzung des Vorstands folgendes Diversitätskonzept gemäß § 289f Abs. 2 Nr. 6 HGB festgelegt: Neben grundlegenden Eignungskriterien bei der Auswahl von Kandidatinnen und Kandidaten für eine Vorstandsposition wie Persönlichkeit, Integrität, überzeugende Führungsqualitäten, fachliche Leistung für das zu übernehmende Ressort, die bisherigen Leistungen, Kenntnisse über das Unternehmen sowie die Fähigkeit zur Gestaltung von Geschäftsmodellen und Prozessen in einer sich verändernden Welt achtet der Aufsichtsrat auch auf Vielfalt (Diversity). Unter Vielfalt als Abwägungsgesichtspunkt versteht der Aufsichtsrat insbesondere:
Ziel des Diversitätskonzepts für den Vorstand ist es, Vielfalt für den Unternehmenserfolg bewusst zu nutzen, denn Vielfalt hinsichtlich unterschiedlicher Perspektiven, Kompetenzen und Erfahrungshintergründe ist für uns eine wichtige Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit und den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Diversität innerhalb des Vorstands fördert insbesondere das Verständnis für vielfältige und internationale Kundenerwartungen sowie neue Geschäftsmodelle.
Der Aufsichtsrat berücksichtigt bei der Zusammensetzung des Vorstands insbesondere auch folgende Gesichtspunkte:
Mit welcher Kandidatin oder mit welchem Kandidaten eine konkrete Vorstandsposition besetzt werden soll, entscheidet der Aufsichtsrat im Unternehmensinteresse und unter Würdigung aller Umstände des Einzelfalls.
Neben langjährigen Erfahrungen im Konzern bringen die Vorstandsmitglieder umfassende Kenntnisse und Erfahrungen aus unterschiedlichen, teilweise auch internationalen Tätigkeiten außerhalb der DEUTZ AG mit. In seiner aktuellen Zusammensetzung erfüllt der dreiköpfige Vorstand die genannten Ziele mit Ausnahme des angestrebten Frauenanteils. Die Altersspanne im Vorstand reicht aktuell von 42 bis 54 Jahren. Der Altersdurchschnitt liegt bei 50 Jahren.
Das Diversitätskonzept für den Aufsichtsrat wurde vom Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 27. September 2018 zusammen mit den Zielen für die Zusammensetzung und dem Kompetenzprofil für den Aufsichtsrat beschlossen:
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG benennt konkrete Ziele für seine Zusammensetzung und hat ein Kompetenzprofil für das Gesamtgremium gemäß Ziffer 5.4.1 des Deutschen Corporate Governance Kodex in der Fassung vom 7. Februar 2017 erarbeitet. Der Aufsichtsrat ist so zusammenzusetzen, dass seine Mitglieder über die zur ordnungsgemäßen Wahrnehmung der Aufgaben in einem international tätigen Konzern erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und fachlichen Erfahrungen verfügen. Dies bedeutet nicht, dass jedes einzelne Aufsichtsratsmitglied alle erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen besitzt, sondern für jeden wesentlichen Aspekt der Aufsichtsratstätigkeit mindestens ein Aufsichtsratsmitglied als kompetent angesehen werden kann, so dass die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen durch die Gesamtheit der Aufsichtsratsmitglieder unter Einschluss der Arbeitnehmervertreter bei Berücksichtigung der Besonderheiten des Mitbestimmungsrechts abgebildet werden.
Der Aufsichtsrat der DEUTZ AG soll sich aus Persönlichkeiten zusammensetzen, die in ihrer Gesamtheit ein Kompetenzspektrum zur Verfügung stellen, mit Hilfe dessen eine umfassende und effektive Beratung und Überwachung des Vorstands in Bezug auf die gesamte Geschäftstätigkeit der DEUTZ AG gewährleistet wird. Wesentliche Bestandteile dieses Kompetenzspektrums sind nach Einschätzung des Aufsichtsrates:
Darüber hinaus muss im Hinblick auf die Anforderungen von § 100 Abs. 5 AktG mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses über Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung oder Abschlussprüfung verfügen (Financial Expert) und die Aufsichtsratsmitglieder müssen in ihrer Gesamtheit mit der Branche für Motorenbau, Antriebssysteme oder damit zusammenhängenden Maschinen vertraut sein.
Die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder sollen über bestimmte Mindestkompetenzen verfügen, die für eine ordnungsgemäße Mandatswahrnehmung erforderlich sind:
Der Aufsichtsrat strebt für seine Zusammensetzung im Hinblick auf Vielfalt (Diversity) die angemessene Beteiligung beider Geschlechter, die Berücksichtigung unterschiedlicher beruflicher und internationaler Erfahrungen sowie die Sicherstellung der Zugehörigkeit von Mitgliedern mit langjähriger einschlägiger Erfahrung an. Da es sich bei der DEUTZ AG um eine börsennotierte, dem Mitbestimmungsgesetz unterfallende Aktiengesellschaft handelt, setzt sich der Aufsichtsrat gemäß den in § 96 Abs. 2 AktG niedergelegten Grundsätzen zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammen.
Mit Blick auf die internationale Tätigkeit des DEUTZ-Konzerns soll darauf geachtet werden, dass dem Aufsichtsrat eine ausreichende Anzahl an Mitgliedern mit einer langjährigen internationalen Erfahrung angehört. Diesem internationalen Profil kann in mehrfacher Weise Rechnung getragen werden, z. B. durch eine derzeitige oder ehemalige Tätigkeit in einer leitenden Funktion in einem international tätigen Unternehmen oder durch einen derzeitigen oder früheren beruflichen und privaten Mittelpunkt im Ausland.
� Unabhängigkeit und potenzielle Interessenkonflikte Mehr als die Hälfte der Aufsichtsratsmitglieder soll unabhängig im Sinne von Ziffer 5.4.2 des Deutschen Corporate Governance Kodex sein. Hierbei geht der Aufsichtsrat davon aus, dass allein die Ausübung des Aufsichtsratsmandats als Arbeitnehmervertreter keine Zweifel an der
Erfüllung der Unabhängigkeitskriterien des Kodex begründen kann. Aufsichtsratsmitglieder sollen keine Organfunktion oder Beratungsfunktion bei wesentlichen Wettbewerbern des DEUTZ-Konzerns ausüben. Wesentliche und nicht nur vorübergehende Interessenkonflikte in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds sollen zur Beendigung des Mandats führen.
� Zeitliche Anforderungen an die Mandatswahrnehmung Der Aufsichtsrat hält es für wichtig, dass seinen gegenwärtigen Mitgliedern ebenso wie Aufsichtsratskandidaten ausreichend Zeit zur Verfügung steht für die Vor- und Nachbereitung der regulären Aufsichtsratssitzungen, die Teilnahme an diesen und der Befassung mit dem regelmäßigen Berichtswesen. Für die Tätigkeit in Ausschüssen, insbesondere bei deren Leitung, ist ein gesteigerter Zeitbedarf erforderlich. Anhand dieser Kriterien ist die zeitliche Belastung der Aufsichtsratsmitglieder und -kandidaten in Bezug auf andere Mandate in Aufsichtsoder Kontrollgremien, der aktiven Berufstätigkeit oder sonstigen Aufgaben zu berücksichtigen.
(1) Die Anteilseignervertreter sollen durch ein vorschlagendes Votum des Nominierungsausschusses an den Aufsichtsrat unter Berücksichtigung der vorstehenden Kriterien ausgewählt werden, der dann seinerseits der Hauptversammlung entsprechende Vorschläge unterbreitet. Auch die von den Arbeitnehmern zu wählenden Vertreter im Aufsichtsrat sollen die wesentlichen Kriterien dieses Kompetenzprofils erfüllen.
(2) Außerdem ist in regelmäßigen Abständen im Wege der sog. Evaluation zu überprüfen, inwieweit die Aufsichtsratsmitglieder und die Zusammensetzung des Aufsichtsrats noch mit den unter Ziffer 1 genannten Zielen in Einklang steht und eine sachgerechte Aufgabenerfüllung des Aufsichtsrats in der vorhandenen Zusammensetzung insgesamt gewährleistet erscheint.
Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus beschlossen, eine diverse Zusammensetzung anzustreben, insbesondere im Hinblick auf Alter, Geschlecht sowie Bildungs- und Berufshintergrund.
Ziel des Diversitätskonzepts für den Aufsichtsrat ist es, ein breites Verständnis für die gesellschaftlichen und unternehmerischen Anforderungen an die DEUTZ AG sicherzustellen. Insbesondere soll die Diversität dazu beitragen, dass unternehmerische Entscheidungen seitens des Vorstands aus unterschiedlichen Perspektiven und vielfältigen Erfahrungen heraus beurteilt werden können.
� Art und Weise der Umsetzung des Diversitätskonzepts Der Aufsichtsrat soll auf möglichst unterschiedliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen zurückgreifen können. Deshalb soll bei seiner Zusammensetzung die Vielfalt (Diversity) angemessen berücksichtigt und bei der Vorbereitung von Wahlvorschlägen darauf geachtet werden, dass sich die Profile der Kandidaten sinnvoll ergänzen.
Der Aufsichtsrat setzt sich entsprechend den gesetzlichen Vorgaben zu mindestens 30 % aus Frauen und zu mindestens 30 % aus Männern zusammen.
Ziel für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats ist es darüber hinaus, dass Aufsichtsratsmitglieder vorbehaltlich besonderer Gründe nicht länger amtieren als bis zum Ende der Hauptversammlung, die auf die Vollendung des vierundsiebzigsten Lebensjahres folgt (Regelaltersgrenze). Ferner sollen Aufsichtsratsmitglieder dem Aufsichtsrat vorbehaltlich besonderer Gründe nicht mehr als drei volle Amtsperioden angehören.
Im Geschäftsjahr erreichte Ergebnisse des Diversitätskonzepts Mit der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats werden die benannten Ziele abgebildet und entspricht dessen aktuelle Zusammensetzung dem beschlossenen Kompetenzprofil.
Die DEUTZ AG verfügt über ein fest in der Organisation verankertes Compliance-Managementsystem. Dieses wird fortlaufend weiterentwickelt, um es sich verändernden Anforderungen anzupassen. Die Vorstandszuständigkeit für Compliance liegt beim Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr.-Ing. Hiller.
Oberstes Ziel des Compliance-Managementsystems ist es, Verstöße gegen geltende Gesetze, Verordnungen, behördliche Vorgaben und interne Richtlinien zu verhindern. Deshalb werden die Mitarbeiter darin unterstützt, die maßgeblichen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien zu kennen und richtig anzuwenden. Maßgebliche Basis dafür ist ein strukturiertes Richtlinienmanagement, das kontinuierlich den Aktualisierungsbedarf bestehender Richtlinien überprüft und neue Richtlinien veröffentlicht. Das Richtlinienmanagement baut auf dem Verhaltenskodex auf, der die Rahmenbedingungen für rechtskonformes sowie faires Verhalten gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern festlegt.
Der Verhaltenskodex ist 2020 in weitere Sprachen übersetzt (chinesisch, französisch, italienisch, russisch, spanisch) und den Mitarbeitern ausgehändigt sowie zusätzlich über interne Kommunikationsplattformen zugänglich gemacht worden. Dritte können den Verhaltenskodex auf der Internetseite des Unternehmens einsehen. Spezielle Richtlinien, wie insbesondere eine Compliance-Richtlinie, eine Richtlinie zum Umgang mit Geschenken und Einladungen, eine Informationssicherheitsrichtlinie, eine Richtlinie zur Beauftragung externer Vertriebsdienstleister, eine Geldwäsche-Richtlinie, eine Exportkontroll-Richtlinie, eine Datenschutzrichtlinie und eine Insider-Richtlinie ergänzen und konkretisieren die Festlegungen des Verhaltenskodex und unterstützen somit die Mitarbeiter, die maßgeblichen Gesetze und Richtlinien zu kennen und richtig anzuwenden.
Der Vorstand unterstützt und fördert ethisches Verhalten. Er bekennt sich uneingeschränkt zur Corporate Compliance und verzichtet auf alle Geschäfte, die dieser widersprechen. Die Einhaltung des Wettbewerbsrechts ist für ihn ebenso selbstverständlich wie die Nichtduldung jeglicher Form von Korruption und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten.
Durch Schulungen sollen die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, die relevanten Gesetze und Unternehmensrichtlinien zu kennen und im Arbeitsalltag stets einzuhalten. Die Angestellten in den zentralen Bereichen Vertrieb, Einkauf, Forschung und Entwicklung sowie der Verwaltung und in den Tochtergesellschaften erhalten in der Regel einmal jährlich eine auf den Aufgabenbereich zugeschnittene Schulung. In den produktiven Werken findet eine Unterrichtung zu Compliance gemeinsam mit den regelmäßigen Sicherheitsunterweisungen statt. Mit Blick auf das Berichtsjahr fokussierten sich die Compliance-Aktivitäten erneut auf die Schulung und Beratung der Mitarbeiter sowohl der deutschen Standorte als auch der ausländischen Beteiligungsgesellschaften zu den Themen Verhaltenskodex, Datenschutz, Annahme von Einladungen und Geschenken, Exportkontrolle sowie Wettbewerbsund Vertragsrecht. In diesem Zusammenhang wurden auch Schulungen mittels eines webbasierten E-Learning-Programms durchgeführt, welches die Lernmodule Korruptionsprävention, Kartellrecht, Datenschutz und Arbeitssicherheit beinhaltete. Im Geschäftsjahr 2020 haben insgesamt 2.932 kaufmännische Mitarbeiter alle ihnen zugeordnete Module des E-Learning-Programms erfolgreich durchlaufen.
Die Compliance-Aktivitäten von DEUTZ werden durch einen vom Vorstand benannten Compliance Officer koordiniert. In den einzelnen Geschäftsbereichen und Tochterunternehmen gibt es Compliance-Beauftragte, die in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich die Compliance verantworten und regelmäßig an den Compliance Officer in strukturierter Form schriftlich berichten, der wiederum an Vorstand und Prüfungsausschuss berichtet. Die Grundlagen der Compliance-Organisation werden in der Organisationsrichtlinie »Compliance« beschrieben. Die Aufgaben der zuständigen Mitarbeiter sind in Tätigkeitsbeschreibungen geregelt.
Hinweise und Fragen können Mitarbeiter an Vorgesetzte, Compliance-Beauftragte, den Compliance Officer oder die Verantwortlichen für die Bereiche Recht und Revision richten. Auf der Internetseite des Unternehmens ist außerdem ein auch für Nichtmitarbeiter zugängliches Hinweisgebersystem fest installiert. Hinweisen wird konsequent nachgegangen. Notwendige Untersuchungen werden durch den Compliance Officer durchgeführt, fallweise auch mit externer Unterstützung.
Die Compliance-Initiativen werden in regelmäßigen Sitzungen entwickelt, besprochen und koordiniert. Der Schwerpunkt der Compliance-Aktivitäten liegt in den Bereichen Verhinderung von Korruption, Bekämpfung von Geldwäsche, Einhaltung von Export(kontroll)vorschriften sowie der Sicherstellung von Arbeits-, IT-, Daten-, Unternehmens- und Produktsicherheit. Außerdem soll Insider-, Kartellrechts- und Umweltschutzverstößen vorgebeugt werden.
Im Zuge des Aufbaus und der fortlaufenden Weiterentwicklung des Compliance-Managementsystems lassen sich Vorstand und Compliance Officer bei Bedarf anwaltlich beraten. Daneben werden die Aktivitäten von der internen Revision überprüft und vom Prüfungsausschuss stellvertretend für den Aufsichtsrat überwacht.
Ein weiterer für die Unternehmensführung unverzichtbarer Schwerpunkt liegt in einem konsequenten Umwelt-, Qualitätsund Energiemanagement: Die DEUTZ AG hat auch im Berichtsjahr die Anforderungen des Qualitätsmanagements nach ISO 9001, des Umweltmanagements nach ISO 14001 und des Energiemanagements nach ISO 50001 erfüllt. Die entsprechenden Zertifikate des TÜV Rheinland sind auf der Website der DEUTZ AG zu finden.
Alle DIN-Normen sind in den DIN-Normen-Auslagestellen des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, kostenfrei einsehbar.
In seiner Sitzung am 27. September 2018 hat der Aufsichtsrat das Kompetenzprofil für den Aufsichtsrat zusammen mit den Zielen für die Zusammensetzung des Gremiums gemäß Nr. 5.4.1 Abs. 1 und 2, 5.4.2 DCGK in der Fassung vom 7. Februar 2017 (jetzt entsprechend Ziffern C. 1 ff. DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019) verabschiedet. Hierzu verweisen wir im Detail auf unsere Ausführungen auf Seite 181 ff.
Der Aufsichtsrat hat diese Ziele, abgesehen von der Anzahl der in ihm vertretenen Frauen, die auf der Anteilseignerseite mit der Aufsichtsratswahl 2018 erreicht wurde, bereits im Geschäftsjahr 2012 und seitdem ständig erreicht und zum Teil übererfüllt. Letzteres gilt zum Beispiel für die in ihm vorhandene internationale Erfahrung sowie für die Anzahl seiner unabhängigen Mitglieder. Bei der aktuellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats sind alle Mitglieder als unabhängig im Sinne von Nr. C. 6, S. 2 DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019 anzusehen. Interessenkonflikte zwischen Aufsichtsratsmitgliedern und der DEUTZ AG haben sich im Berichtsjahr nicht ergeben.
Der Vorstand der DEUTZ AG besteht zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Geschäftsberichts aus vier Mitgliedern, von denen keines eine Frau ist. Dies entspricht einer Quote von 0 %.
Ein vorausschauender, umsichtiger und verantwortungsbewusster Umgang mit Unternehmensrisiken ist ein zentraler Aspekt guter Corporate Governance und die Grundlage des Risikomanagementsystems bei DEUTZ. Über bestehende und zu erwartende Risiken wird der Aufsichtsrat regelmäßig vom Vorstand unterrichtet. Detaillierte Ausführungen zum Risikomanagement des DEUTZ-Konzerns finden Sie im Risikobericht auf Seite 59 ff.
Kern einer vorbildlichen Corporate Governance ist die transparente Darstellung von Entwicklungen und Entscheidungen im Unternehmen. Der regelmäßige und offene Dialog mit allen beteiligten Akteuren sichert das Vertrauen in das Unternehmen und seine Wertschöpfung. So legt DEUTZ größten Wert auf eine zeitnahe, gleichzeitige und identische Information aller relevanten Zielgruppen.
Dieses Ziel erreichen wir über diverse Medien. Über die Geschäftsentwicklung und wesentliche Veränderungen berichtet die DEUTZ AG viermal pro Jahr im Geschäftsbericht, im Zwischenbericht sowie in den Quartalsmitteilungen. Der Zwischenbericht und die Quartalsmitteilungen werden binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums, der Geschäftsbericht binnen 90 Tagen nach dem Ende des Geschäftsjahres öffentlich zugänglich gemacht. Der Kontakt zu Investoren und Analysten erfolgt über regelmäßige Investor Relations-Aktivitäten. Neben der jährlichen Analystenkonferenz zum Konzernabschluss finden anlässlich der Veröffentlichung des Zwischenberichts bzw. der Quartalsmitteilungen Telefonkonferenzen für Analysten und institutionelle Investoren statt. Die ordentliche Hauptversammlung findet üblicherweise in den ersten fünf Monaten eines Geschäftsjahres statt. Abwesende Aktionäre können ihr Stimmrecht durch Bevollmächtigte oder Stimmrechtsvertreter ausüben lassen.
Umfassende Informationen zu DEUTZ bietet zudem die Internetpräsenz: Unter www.deutz.com sind Geschäfts- und Zwischenberichte, Quartalsmitteilungen, Presse- und Ad-hoc-Mitteilungen, Analystenempfehlungen sowie Investor Relations-Präsentationen zu finden, während der Online-Finanzkalender auf aktuelle Termine hinweist. Ebenso ist die Satzung der Gesellschaft online abrufbar. Für einen bestmöglichen, auch international freien Zugang zu wesentlichen Unternehmensnachrichten und -informationen werden nahezu alle Beiträge sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache zur Verfügung gestellt. Über die turnusgemäßen Veröffentlichungen hinaus informiert die DEUTZ AG über nicht öffentlich bekannte Umstände, die geeignet sind, den Kurs der DEUTZ-Aktie im Falle ihres Bekanntwerdens erheblich zu beeinflussen. Damit entspricht die Berichterstattung sowohl den gesetzlichen Regelungen als auch den Richtlinien des DCGK in der Fassung vom 16. Dezember 2019.
Der Konzernabschluss wird in Übereinstimmung mit den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt. Der Konzernabschluss wird vom Vorstand aufgestellt und vom Abschlussprüfer geprüft.
Mit dem Abschlussprüfer wurde vereinbart, dass der Vorsitzende des Aufsichtsrats bzw. die Vorsitzende des Prüfungsausschusses über Ausschluss- oder Befreiungsgründe bzw. über Unrichtigkeiten der Entsprechenserklärung, die während der Prüfung festgestellt werden, unverzüglich informiert wird. Der Abschlussprüfer berichtet über alle für die Aufgabe des Aufsichtsrats wesentlichen Fragestellungen und Vorkommnisse, die sich während der Abschlussprüfung ergeben, unverzüglich an den Aufsichtsratsvorsitzenden.
Zu Interessenkonflikten von Mitgliedern des Aufsichtsrats wird auf das Kapitel »Grundsätze und Ziele der Zusammensetzung des Aufsichtsrats« am Beginn dieses Corporate Governance-Berichts verwiesen.
Beraterverträge der Gesellschaft mit Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehen nicht.
Die Mitglieder des Vorstands müssen etwaige Interessenkonflikte gegenüber dem Aufsichtsrat offenlegen. Dieser berichtet darüber, ebenso wie über Interessenkonflikte seiner eigenen Mitglieder, in der Hauptversammlung.
Die Vergütung des Vorstands entspricht dem Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung und den Empfehlungen des DCGK. Ab dem Geschäftsjahr 2021 entspricht die Vergütung ferner dem Gesetz zur Umsetzung der zweiten Aktionärsrechterichtlinie (ARUG II).
Eine Beschreibung der Grundzüge der Vergütungssysteme für Vorstand und Aufsichtsrat sowie eine individualisierte Offenlegung der jeweiligen Vergütungen findet sich im Vergütungsbericht als Bestandteil des Zusammengefassten Lageberichts auf Seite 55 ff.
Nach Art. 19 Marktmissbrauchsverordnung (MM-VO) müssen Personen mit Führungsaufgaben sowie in enger Beziehung zu ihnen stehende Personen eigene Geschäfte mit Aktien oder mit sich darauf beziehenden Finanzinstrumenten der DEUTZ AG sowohl der Gesellschaft selbst als auch der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitteilen.
Im Geschäftsjahr 2020 hat Herr Dr. Strecker den Erwerb von DEUTZ-Aktien nach Art. 19 MM-VO offengelegt. Bis zur Feststellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020 haben keine weiteren Personen eine entsprechende Mitteilung gemacht. Die mitgeteilten Transaktionen der Vorjahre sind auf der Internetseite der DEUTZ AG veröffentlicht.
Abgasnachbehandlung sichert durch die Reinigung von Verbrennungsabgasen die Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Emissionsgrenzwerte für Schadstoffe wie Stickoxide (NOx) und Rußpartikel. In Fahrzeugen erfolgt die Abgasnachbehandlung durch den Einsatz von Katalysatoren und Rußpartikelfiltern.
Audit Überprüfung, ob Prozesse, Anforderungen und Richtlinien geforderte Standards etwa entsprechend einer Zertifizierung nach einer bestimmten ISO-Norm erfüllen. Hinsichtlich seitens DEUTZ durchgeführter Audits im Bereich des Lieferantenmanagements wird im Rahmen dieser überprüft, ob Lieferanten an sie gestellte Anforderungen, beispielweise des Verhaltenskodex für Lieferanten, erfüllen.
China IV Chinesische Abgasgesetzgebung.
CNG (Compressed Natural Gas) (dt. »komprimiertes Erdgas«) Natürliches Erdgas mit dem Hauptbestandteil Methan. In Bezug auf die Umwelt liegt der große Vorteil von Erdgas in der vorhandenen Zukunftsperspektive. Denn durch die Beimischung von aufbereitetem Biogas und mit regenerativem Strom erzeugtem synthetischem Erdgas (PtG: Power-to-Gas) verbessern die CNG-Fahrzeuge ihre Ökobilanz deutlich.
Compliance Gesamtheit der Maßnahmen eines Unternehmens zur Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien, aber auch von vertraglichen Verpflichtungen sowie von freiwillig eingegangenen Selbstverpflichtungen.
Condition Monitoring Kontinuierliche oder regelmäßige Zustandsüberwachung von Maschinen beziehungsweise, im Fall von DEUTZ, Motoren.
Corporate Citizenship Gesellschaftliches Engagement eines Unternehmens.
Corporate Governance Verantwortungsvolle, auf langfristige Wertschöpfung und Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtete Leitung und Kontrolle von Unternehmen.
Deutscher Corporate Governance Kodex Zusammenfassung beziehungsweise Beschreibung gesetzlicher Vorschriften zur Leitung und Überwachung börsennotierter Unternehmen in Deutschland. Darüber hinaus enthält der Kodex Empfehlungen und Anregungen für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung.
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) Branchenübergreifender Transparenzstandard für die Berichterstattung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen, dessen 20 Kriterien als Rahmenwerk für den Nichtfinanziellen Bericht genutzt werden können.
Diversity (dt. »Vielfalt«) Die individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter wird toleriert und soll im Rahmen einer weltoffenen Unternehmens- kultur für den Erfolg der Gesellschaft genutzt werden. Mitarbeiter sollen unter anderem nicht aufgrund von ethnischer Abstammung, Geschlecht, Alter, Religion, sexueller Orientierung oder Behinderung diskriminiert werden und die gleichen Chancen haben.
Downsizing Verkleinerung technischer Größen wie etwa Gewicht oder Hubraum bei gleicher oder ähnlicher Leistungsfähigkeit.
EBITDA (Earnings Before Interest, Tax, Depreciation and Amortization) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen sowie immaterielle Vermögenswerte.
EBIT-Rendite vor Sondereffekten Konzernergebnis vor Ertragsteuern und Zinsergebnis (EBIT) abzüglich wesentlicher Erträge und Aufwendungen, die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit anfallen und einen nicht wiederkehrenden Charakter haben, im Verhältnis zum Konzernumsatz.
E-Fuels Synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und Kohlendioxid (CO2 ) hergestellt werden.
EMEA Abkürzung für den Wirtschaftsraum Europa (Europe), Mittlerer Osten (Middle East) und Afrika (Africa).
End-of-Line-Test Im Rahmen der Batteriemontage finale mechanische und insbesondere elektrische Überprüfung der Batterie vor deren Auslieferung. In einem automatisierten Testverfahren wird dabei das elektrische Verhalten der Batterien überprüft und einem finalen Qualitätscheck unterzogen. Zur Rückverfolgbarkeit der einzelnen Batterie werden je gefertigter Seriennummer durch den EOL-Prüfstand technische Daten und Messwerte erfasst und in einer Datenbank gespeichert.
EU Stufe V Von der Europäischen Union festgelegte Abgasnorm für Off-Highway-Anwendungen, die bestimmte Grenzwerte für im Abgas enthaltene Schadstoffe wie Stickoxide, Kohlenwasserstoffe und Rußpartikel vorgibt.
Factoring Finanzierungsform für Unternehmen, bei welcher offene Forderungen, beispielsweise aus Lieferungen und Leistungen, an Dritte verkauft werden, um die Liquidität des Unternehmens zu verbessern.
Forward Individuell ausgestaltetes und nicht börsengehandeltes Termingeschäft.
Free Cashflow Kennzahl zur Steuerung der Liquidität, welche die Mittelzu- und -abflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit in der betrachteten Periode vermindert um Zinszahlungen aus Finanzierungstätigkeit umfasst.
Genset Stromaggregat, das aus vorhandenen Ressourcen elektrische Energie erzeugt, um insbesondere von Stromnetzen unabhängig zu sein.
Grüner Wasserstoff Wasserstoff, der durch Wasserspaltung aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Sonnenenergie gewonnen wird. Es handelt sich dabei um die umweltfreundlichste Möglichkeit der Wasserstoffgewinnung, die mit verschiedenen Farben charakterisiert wird.
Hedging Absicherung von Zins-, Währungs-, Kurs- oder ähnlichen Risiken durch derivative Finanzinstrumente, welche die Risiken der Grundgeschäfte begrenzen.
IFRS (International Financial Reporting Standard) Internationale Rechnungslegungsvorschriften für Unternehmen, die vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben werden und losgelöst von nationalen Rechtsvorschriften die Aufstellung international vergleichbarer Jahres- und Konzernabschlüsse regeln.
IKS (Internes Kontrollsystem) System zur Überwachung der im Unternehmen eingeführten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen (Regelungen), das darauf ausgerichtet ist, die organisatorische Umsetzung der Entscheidungen des Managements zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftstätigkeit, zur Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung sowie zur Einhaltung der für das Unternehmen maßgeblichen rechtlichen Vorschriften sicherzustellen.
IMS Das Integrierte Managementsystem fasst Methoden und Instrumente zur Einhaltung von Anforderungen aus verschiedenen Bereichen wie beispielsweise der Qualität und dem Umweltund Arbeitsschutz in einer einheitlichen Struktur zusammen, um deren ganzheitliche Überwachung und Steuerung zu ermöglichen.
Industrie 4.0 Beschreibung einer digitalen Transformation in der Industrie. Hierbei kommunizieren Bauteile eigenständig mit der Produktionsanlage und können bei Bedarf beispielsweise eine Reparatur selbst veranlassen oder eine Materialbestellung auslösen. Die Industrie 4.0 zeichnet sich dabei durch eine intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und industriellen Prozessen aus.
IoT (Internet of Things) Sammelbegriff für Technologien einer globalen, internetbasierten Infrastruktur, die es ermöglicht, physische und virtuelle Gegenstände miteinander zu vernetzen und sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen. Dabei implementierte Funktionen erlauben die Interaktion zwischen Mensch und elektronischen Systemen, wobei Aufgaben von einem jeweiligen Gerät direkt ohne menschlichen Eingriff erledigt werden.
Kalttest Prüfmethode im Montageprozess eines Verbrennungsmotors, bei der untersucht wird, ob die vorangegangenen Montageschritte korrekt ausgeführt wurden und die korrekte Funktion der montierten Motorkomponenten gegeben ist. Im Gegensatz zum Heißtest wird beim Kalttest durch den Ablauf eines Diagnoseprogramms kein Kraftstoff mehr verbraucht.
Kapitalflussrechnung Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres durch Mittelzu- und Mittelabflüsse verändert haben. Sie unterscheidet zwischen dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit, aus Investitions- und aus Finanzierungstätigkeit und erklärt daraus die Veränderung des Zahlungsmittelbestands.
Klimaabkommen von Paris Vereinbarung vom 12. Dezember 2015, die auf der UN-Klimakonferenz in Paris von 195 Vertragsparteien unterzeichnet wurde und die Begrenzung der globalen Erderwärmung auf einen Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius zum Ziel hat.
Kontrahentenrisiko Allgemeines Ausfallrisiko im Rahmen eines Vertragsverhältnisses zwischen mindestens zwei Parteien. Dabei besteht die Gefahr, dass einer der Vertragspartner seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommt oder nachkommen kann.
Latente Steuern Unterschiede zwischen den steuerlichen Gewinnermittlungsvorschriften und denen nach IAS führen hinsichtlich der steuerlichen Belastung zu Abweichungen. Diese Unterschiede werden über Abgrenzungen als Aktiv- oder Passivposten in der Bilanz dargestellt.
Lean Philosophie Konzept basierend auf dem sog. Lean Manufacturing (dt. »schlanke Produktion«), das eine bestimmte Form der Produktionsorganisation beschreibt. Diese zielt darauf ab, Produktivität, Produktionsfaktoren, Produktqualität und Produktionsflexibilität durch die Vermeidung von Verschwendung jeder Art, etwa im Hinblick auf Zeit, Arbeitskraft, Geld, Material und Raum, zu verbessern.
Long-Term-Incentive-Plan (LTI) Vergütungsinstrument, das dem Vorstand und ausgewählten Führungskräften angeboten wird, um sie durch finanzielle Teilhabe am langfristigen Erfolg des Unternehmens dahingehend zu incentivieren, die Unternehmensstrategie konsequent umzusetzen.
LPG (Liquified Petroleum Gas) (dt. »komprimiertes Erdgas«) Propan-Butan-Gemische, die bei Raumtemperatur und geringer Kompression (< 10 bar) flüssig sind. Wesentliche Vorteile von LPG sind die hohe Energiedichte im Gastank und die bei der Verbrennung im Motor verminderte CO2 -Emission gegenüber Dieselmotoren vergleichbarer Größe.
Material Compliance Einhaltung von umwelt- und materialspezifischen Gesetzen, Verordnungen und Richtlinien wie etwa solchen zu REACH, RoHS und Konfliktmineralien, die darauf ausgerichtet sind, zum Schutz von Mensch und Umwelt verschiedene Substanzen und Werkstoffe in Produkten zu beschränken oder zu verbieten. Im Fall von DEUTZ zudem die Funktionsbezeichnung derjenigen Abteilung, die sich mit der Einhaltung entsprechender Vorgaben befasst.
Material Handling Fördertechnik zur Fortbewegung von Gütern in abgegrenzten Bereichen wie beispielsweise Flughäfen und Industriebetrieben. Hierzu zählen Gabelstapler, Telehandler, Hebebühnen und Flugfeldgeräte.
Nettomethode Methode zur Ermittlung des Netto- bzw. Restrisikos. Dabei wird betrachtet, welches Restrisiko nach Umsetzung risikominimierender Gegenmaßnahmen verbleiben würde: Bruttorisiko abzüglich aller durch geeignete Maßnahmen reduzierten potenziellen negativen Auswirkungen.
Non-captive Marktsegment, in dem die Geräte- und Nutzfahrzeughersteller den Bedarf an Motoren durch fremde Motorenproduktion abdecken. Aus diesem Grund ist ein non-captive-Markt für unabhängige Motorenhersteller zugänglich.
Off-Highway Motorbetriebene Anwendungen mit begrenzter Straßenzulassung, wie Züge, Schiffe, Land- und Baufahrzeuge.
On-Road Bereich motorbetriebener Anwendungen, die sich im Gegensatz zu Off-Highway-Anwendungen klassischerweise auf der Straße bewegen, wie beispielsweise Lastkraftwagen.
Option Kontrakt, der dem Inhaber das Recht und dem Stillhalter die Verpflichtung gibt, bis zum Verfallsdatum des Kontrakts den Basiswert (ein Wertpapier oder ein Produkt) zum vorher festgesetzten Basispreis zu kaufen oder zu verkaufen.
Pleuel Verbindung bei kurbelbetriebenen Kraft- und Arbeitsmaschinen zwischen der Kurbelwelle und Kolben.
Powerpack DEUTZ-Powerpacks beinhalten einen Motorrahmen, ein Abgasnachbehandlungssystem und eine Kühlanlage. Die auf den Basismotor abgestimmten Package-Maße bieten flexible Einbaumöglichkeiten besonders unter beengten Einbaubedingungen. Wasser- und Ladeluftkühler sind als kompakte Kühlereinheit schwingungsentkoppelt und motorfest angeordnet. Alle notwendigen Schläuche und Verbindungselemente werden werkseitig montiert, was den Einbau- und Applikationsaufwand beim Kunden erheblich reduziert.
Rating Beurteilung der Bonität eines Unternehmens, wobei bewertet wird, inwieweit das Unternehmen in der Lage ist, seinen Verpflichtungen zu Zins- und Kapitalrückzahlungen zum vereinbarten Zeitpunkt nachzukommen.
REACH (Regulation concerning the Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) Europäische Chemikalienverordnung zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe.
RoHS (Restriction of Hazardous Substances) Abkürzung der EU-Richtlinie 2011/65/EU über die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, welche die Verwendung und das Inverkehrbringen von Gefahrstoffen in Elektrogeräten und elektronischen Bauelementen regelt.
SCR-System (Selective Catalytic Reduction) System, mithilfe dessen Stickoxidemissionen, die beim Verbrennungsprozess in Dieselmotoren entstehen, in elementaren Stickstoff und Wasser umgewandelt werden.
Streubesitz Aktienanteil einer Aktiengesellschaft, der nicht im festen Besitz eines Anteilseigners ist. Nach der Definition der Deutschen Börse gehören Aktienpakete unter 5 % zum Streubesitz.
Supply Chain Management Bezeichnung für die Koordination und Optimierung von Wertschöpfungs- und Lieferketten. Es umfasst verschiedene Abteilungen der Beschaffung, Fertigung sowie die Distribution an den Kunden.
Synthetische Kraftstoffe siehe E-Fuels.
Tantieme Variabler Vergütungsbestandteil, der dem Vorstand neben seiner Festvergütung gewährt wird und bei Vorliegen vertraglich vereinbarter Bedingungen zur Auszahlung kommt.
Telematik Vernetzung verschiedener IT-Systeme, die es ermöglicht, Informationen aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu verknüpfen.
US EPA Tier 4 US-amerikanische Abgasnorm.
Volatilität Ausmaß der im Zeitablauf betrachteten Schwankung von börsengehandelten Wertpapieren und Gütern.
Waiver (Request) Anfrage an Geschäftspartner, ob entgegen der vertraglich vereinbarten Vorgaben beziehungsweise Bedingungen auf eine bestimmte Vorgabe beziehungsweise Bedingung verzichtet wird.
Walk-behind-Traktoren Auch bekannt als Schreittraktor, der ein einachsiger Traktor ist. Diese sind selbstangetrieben und selbstfahrend und werden zum Antreiben und Ziehen von landwirtschaftlichen Anbaugeräten wie Anhängern, Grubbern und Pflügen genutzt. Der Bediener geht dabei in der Regel hinter dem Traktor.
Wertstrom Gesamtheit aller wertschöpfenden und nicht-wertschöpfenden Geschäftsprozesse, die notwendig sind, um ein Produkt beziehungsweise eine Dienstleistung herzustellen und anzubieten.
Xchange Xchange-Motoren und -Teile sind aufgearbeitete Produkte, die eine schnelle, wirtschaftliche und umweltschonende Alternative zu einem Neukauf darstellen. Dabei gelten dieselben Qualitätsstandards wie bei der Serienfertigung von Neuteilen.
Xetra (Exchange Electronic Trading) Name des elektronischen Handelssystems der Deutschen Börse, kurz: die deutsche Computerbörse.
| Fortgeführte Aktivitäten 2016 |
Fortgeführte Aktivitäten 2017 |
Fortgeführte Aktivitäten 2018 |
Fortgeführte Aktivitäten 2019 |
Fortgeführte Aktivitäten 2020 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Auftragseingang | 1.261,4 | 1.556,5 | 1.952,6 | 1.654,3 | 1.322,5 |
| Absatz (in Stück) | 132.539 | 161.646 | 214.776 | 211.667 | 150.928 |
| DEUTZ Compact Engines | 123.179 | 151.671 | 195.259 | 164.677 | 102.054 |
| DEUTZ Customized Solutions | 9.360 | 8.740 | 9.259 | 26.048 | 18.980 |
| Sonstiges | – | 1.235 | 10.258 | 20.942 | 29.894 |
| Umsatz | 1.260,2 | 1.479,1 | 1.778,8 | 1.840,8 | 1.295,6 |
| DEUTZ Compact Engines | 1.000,8 | 1.227,5 | 1.484,0 | 1.446,4 | 943,8 |
| DEUTZ Customized Solutions | 259,4 | 247,9 | 271,2 | 362,5 | 310,1 |
| Sonstiges | – | 3,7 | 26,8 | 35,5 | 44,4 |
| Konsolidierung | – | – | –3,2 | –3,6 | -2,7 |
| EBITDA | 114,2 | 237,3 | 161,4 | 175,5 | -0,2 |
| EBITDA (vor Sondereffekten) | 114,2 | 133,2 | 161,4 | 166,2 | 31,7 |
| EBIT | 23,4 | 143,8 | 82,0 | 88,1 | -106,6 |
| EBIT (vor Sondereffekten) | 23,4 | 39,7 | 82,0 | 78,8 | -74,7 |
| EBIT-Rendite (in%) | 1,9 | 9,7 | 4,6 | 4,8 | -8,2 |
| EBIT-Rendite (vor Sondereffekten, in%) | 1,9 | 2,7 | 4,6 | 4,3 | -5,8 |
| Konzernergebnis | 16,0 | 118,5 | 69,9 | 52,3 | -107,6 |
| Konzernergebnis (vor Sondereffekten) | 16,0 | 33,0 | 69,9 | 44,2 | -75,7 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 0,14 | 0,98 | 0,58 | 0,43 | -0,89 |
| Ergebnis je Aktie (vor Sondereffekten, in €) | 0,14 | 0,27 | 0,58 | 0,37 | -0,63 |
| Dividende je Aktie (in €) | 0,07 | 0,15 | 0,15 | 0,15 | - |
| Bilanzsumme | 1.059,7 | 1.198,2 | 1.249,3 | 1.301,2 | 1180,5 |
| Anlagevermögen | 483,7 | 519,3 | 506,2 | 619,5 | 613,6 |
| Eigenkapital | 491,1 | 584,3 | 619,1 | 652,4 | 535,2 |
| Eigenkapitalquote (in %) | 46,3 | 48,8 | 49,6 | 50,1 | 45,3 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 63,8 | 112,7 | 97,5 | 115,6 | 44,9 |
| Free Cashflow | 4,7 | 82,5 | 14,5 | –36,6 | -35,8 |
| Nettofinanzposition1 | 31,6 | 98,2 | 93,7 | –15,2 | -83,8 |
| Working Capital2 | 204,3 | 222,2 | 276,2 | 293,2 | 235,0 |
| Working-Capital-Quote (Durchschnitt, in%)3 | 17,9 | 13,4 | 15,8 | 17,4 | 21,8 |
| Investitionen (nach Zuschüssen)4 | 52,9 | 54,7 | 59,1 | 86,5 | 91,7 |
| Abschreibungen | 90,8 | 93,5 | 79,4 | 87,4 | 106,4 |
| Forschung und Entwicklung (nach Zuschüssen) | 50,4 | 67,0 | 85,0 | 95,8 | 81,4 |
| davon aktiviert | 9,1 | 17,5 | 21,0 | 21,7 | 12,6 |
| Mitarbeiter (Anzahl zum 31.12.)5 | 3.665 | 4.154 | 4.631 | 4.906 | 4.586 |
1 Zahlungsmittel und -äquivalente abzüglich kurz- und langfristiger zinstragender Finanzschulden.
2 Vorräte zuzüglich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
3 Working Capital als Durchschnitt der letzten vier Quartalsstichtage im Verhältnis zum Umsatz der vergangenen zwölf Monate.
4 Investitionen in Sachanlagen (inkl. Nutzungsrechten aus Leasingverträgen seit 2019) und immaterielle Vermögenswerte ohne Aktivierung F&E.
5 Seit 2019 wird die Mitarbeiteranzahl in FTE (Full Time Equivalent) angegeben. Die Angabe von 2018 wurde entsprechend angepasst.
| Fortgeführte Aktivitäten 2016 |
Fortgeführte Aktivitäten 2017 |
Fortgeführte Aktivitäten 2018 |
Fortgeführte Aktivitäten 2019 |
Fortgeführte Aktivitäten 2020 |
|
|---|---|---|---|---|---|
| Umsatz nach Regionen in Mio. € |
1.260,2 | 1.479,1 | 1.778,8 | 1.840,8 | 1.295,6 |
| Europa/Mittlerer Osten/Afrika | 872,7 | 1.063,5 | 1.139,71 | 1.141,9 | 829,2 |
| Amerika | 239,6 | 268,1 | 365,31 | 404,3 | 222,5 |
| Asien/Pazifik | 147,9 | 147,5 | 273,81 | 294,6 | 243,9 |
| Umsatz nach Anwendungsbereichen in Mio. € |
1.260,2 | 1.479,1 | 1.778,8 | 1.840,8 | 1.295,6 |
| Baumaschinen | 350,0 | 437,4 | 545,5 | 535,5 | 378,5 |
| Material Handling | 189,0 | 265,6 | 373,1 | 398,9 | 172,5 |
| Stationäre Anlagen | 147,3 | 152,0 | 166,3 | 155,8 | 114,3 |
| Landtechnik | 176,5 | 230,5 | 261,1 | 293,3 | 178,7 |
| Service | 287,3 | 309,2 | 329,9 | 352,4 | 348,3 |
| Sonstiges2 | 110,1 | 84,4 | 102,9 | 104,9 | 103,3 |
| Kennzahlen zur DEUTZ-Aktie | |||||
| Anzahl Aktien (31.12.) | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 |
| Anzahl Aktien (Durchschnitt) | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 | 120.861.783 |
| Aktienkurs (31.12.) in € | 5,35 | 7,58 | 5,15 | 5,57 | 5,10 |
| Aktienkurs (hoch) in € | 5,58 | 7,78 | 8,68 | 8,84 | 5,77 |
| Aktienkurs (tief) in € | 2,65 | 5,31 | 5,02 | 4,86 | 2,74 |
| Marktkapitalisierung in Mio. € | 646,6 | 916,1 | 622,4 | 673,2 | 616,4 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 0,14 | 0,98 | 0,58 | 0,43 | –0,89 |
| davon aus fortgeführten Aktivitäten | 0,14 | 0,98 | 0,58 | 0,43 | –0,89 |
| davon aus nicht fortgeführten Aktivitäten | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Ergebnis je Aktie (vor Sondereffekten, in €) | 0,14 | 0,27 | 0,58 | 0,37 | –0,63 |
1 Angepasst infolge geänderter regionaler Aufteilung des Umsatzes mit einem Großkunden.
2 Der Bereich Sonstiges beinhaltet ab dem Geschäftsjahr 2019 auch die Umsatzerlöse aus dem Automotive-Bereich, die bis einschließlich Geschäftsjahr 2018 separat dargestellt wurden. Die Angaben von 2018 wurden entsprechend angepasst.
| 29. April | Ordentliche Hauptversammlung (virtuell) |
|---|---|
| 6. Mai | Quartalsmitteilung 1. Quartal 2021 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren |
| 12. August | Zwischenbericht 1. Halbjahr 2021 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren |
| 10. November | Quartalsmitteilung 1. bis 3. Quartal 2021 Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren |
| 2022 | |
| 17. März | Geschäftsbericht 2021 Bilanzpressekonferenz mit Analysten und Investoren |
| 28. April | Ordentliche Hauptversammlung |
Ottostraße 1 51149 Köln (Porz-Eil)
Telefon +49 (0) 221 822 24 91 Fax +49 (0) 221 822 15 24 91 E-Mail [email protected] Web www.deutz.com
Telefon +49 (0) 221 822 36 00 Fax +49 (0) 221 822 15 36 00 E-Mail [email protected] Web www.deutz.com
Herausgeber DEUTZ AG 51149 Köln (Porz-Eil)
Gestaltung Hilger Boie Waldschütz, Wiesbaden
Andrew Coelho/Unsplash Stephan Pick, Köln
Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor.
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.