Annual Report • May 11, 2021
Annual Report
Open in ViewerOpens in native device viewer



E xasol unterstützt mit ihrer weltweit technologisch führenden und schnellsten Datenbank für Data Analytics und Data Warehousing Unternehmen und Organisationen, ihre stetig steigenden Datenberge in einen Mehrwert zu verwandeln, um bessere operative und strategische Entscheidungen treffen zu können.
Hervorgegangen aus einem wissenschaftlichen Projekt zur Lösung von Aufgaben im Hochleistungsrechnerbereich, wurde Exasol bereits im Jahr 2000 gegründet. Von Tag eins wurden Datenbanksysteme und die Analyse von Daten revolutionär neu gedacht - In-Memory-Technologie, eine MPP-Architektur (Massively Parallel Processing) und Selbstoptimierung als Turbo für das Data Warehouse. Exasol nutzt zur Analyse der Daten den Arbeitsspeicher (RAM = Random Access Memory) von Computern und Servern anstatt von Festplatten. Im Arbeitsspeicher sind Rechenleistungen um einen Faktor von bis 100.000 schneller als die Geschwindigkeit auf Festplatten. Exasols hochspezifische MPP-Architektur erlaubt, mehrere Arbeitsspeicher zu "einer Art Supercomputer" zu vernetzen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 konnte Exasol erfolgreich ihr IPO durchführen und eine neue Ära des Wachstums einleiten. Zu Ende des Geschäftsjahres beschäftigte Exasol mehr als 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich auf die Standorte im deutschsprachigen Raum, Großbritannien und den USA verteilen.
Exasol zählt mehr als 195 internationale Kunden wie beispielsweise Revolut, Zalando, adidas oder Piedmont Healthcare.
| Vorwort des Vorstands | 04 | |
|---|---|---|
| Wer wir sind und was uns auszeichnet | 06 | |
| Bericht des Aufsichtsrats | 12 | |
| Vertrauen unserer Kunden | 15 | |
| Exasol am Kapitalmarkt | 19 | |
| Konzernlagebericht | 22 | |
| 1. | Grundlagen des Konzerns | 22 |
| 1.1 | Geschäftstätigkeit | 22 |
| 1.2 Konzernstruktur und Standorte | 24 | |
| 1.3 Forschung und Entwicklung | 24 | |
| 2. | Wirtschaftsbericht des Exasol-Konzerns 24 | |
| 2.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung | 24 | |
| 2.2 Branchenentwicklung | 25 | |
| 2.3 Geschäftsentwicklung im | ||
| Geschäftsjahr 2020 | 26 | |
| 2.4 Finanzielle und nicht finanzielle | ||
| Leistungsindikatoren | 27 | |
| 2.5 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage | 28 | |
| 2.6 Gesamteinschätzung des Vorstands | 33 | |
| 3. | Chancen- und Risikobericht | 34 |
| 3.1 Risikomanagementziele | 34 | |
| 3.2 Exasols Compliance- und | ||
| Risikomanagement-System (CRMS) | 34 | |
| 3.3 Risikobericht | 35 | |
| 3.4 Chancenbericht | 40 |
| 4. Prognosebericht | 43 |
|---|---|
| 4.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmen | |
| bedingungen und Prognose | 43 |
| 4.2 Branchenbezogene Rahmen | |
| bedingungen | 43 |
| 4.3 Unternehmensausblick und | |
| erwartete Geschäftsentwicklung | 44 |
| Corporate Social Responsibility | 46 |
| Konzernabschluss | 51 |
| Konzernbilanz Aktiva | 52 |
| Konzernbilanz Passiva | 53 |
| Konzern-Gewinn- und | |
| Verlustrechnung | 54 |
| Konzernkapitalflussrechnung | 55 |
| Konzerneigenkapitalspiegel | 56 |
| Konzernanhang | 57 |
| Anlage zum Konzernanhang | 71 |
| Entwicklung des | |
| Konzernanlagevermögens | 72 |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter | 74 |
| Bestätigungsvermerk | |
| des Abschlussprüfers | 75 |
I nmitten eines Jahres, in dem die Welt durch die Covid-19 Pandemie aus den Fugen geraten ist und zu massiven wirtschaftlichen Verwerfungen geführt hat, hat Exasol ihren größten Wandel in ihrer zwanzigjährigen Unternehmensgeschichte vollzogen – organisatorisch, geografisch, finanziell wie auch perspektivisch.

Aaron Auld, CEO Exasol AG
Wir verfügen über eine der schnellsten Technologien zur Datenanalyse – wenn nicht sogar die derzeit weltweit schnellste zur Verfügung stehende relationale Datenbank-Technologie zur komplexen Analyse sehr großer Datenmengen. Durch unser erfolgreiches Listing an der Frankfurter Wert-
papierbörse im Mai und unsere anschließende Kapitalerhöhung im Dezember haben wir insgesamt brutto rund 92 Mio. Euro an Emissionserlösen erzielt, und können erstmalig eine neue Ära der globalen Ausrichtung und des Wachstums einleiten. Unmittelbar nach unserem erfolgreichem IPO haben wir begonnen, in unsere Standorte zu investieren und die Zahl unserer hochspezialisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum, in Großbritannien und in den USA von rund 150 zu Mitte des Jahres auf über 220 zum Ende des Jahres 2020 auszubauen. Parallel dazu starteten wir die Prozesse, um unsere Marketing- und Vertriebsstrukturen zu erweitern – mit dem Ziel, unsere Markenbekanntheit und die Reichweite unserer Vertriebsaktivitäten deutlich zu erhöhen.
Auch innovations- und produktseitig haben wir
im abgelaufenen Geschäftsjahr große Fortschritte erzielt. Wir stehen kurz davor, im Geschäftsjahr 2021 unsere neue "Cloud-native" SaaS (Softwareas-a-Service) Lösung einzuführen. Dieses Produkt eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, unsere Technologie noch intuitiver, flexibler, elastischer und zugeschnitten auf ihre Bedürfnisse einzusetzen. Darüber hinaus haben wir Mitte des Jahres die Yotilla-Technologie und deren Entwickler akquiriert und in Exasol integriert. Gemeinsam bringen wir damit einen innovativen Lösungsansatz im Bereich DWH (Data Warehouse) Automatisierung zur Marktreife, mit dem Unternehmen ihren Businesseinheiten ermöglichen, ein eigenes, auf die individuellen Business-Bedürfnisse zugeschnittenes Data Warehouse (Data Mart oder Data Lakehouse) ad-hoc und automatisiert zu erzeugen, d.h. ohne über DWH-Kenntnisse zu verfügen.
Natürlich haben die Verwerfungen durch Corona auch uns vor große Herausforderungen gestellt. So mussten wir unser für das Ende des ersten Quartals 2020 geplantes IPO zunächst verschieben, unsere Ausbaupläne zurückstellen und unsere Organisation auf Home Office und Remote Prozesse umstellen. Umso mehr freuen wir uns unsere finanziellen Ziele für 2020 dennoch erreicht zu haben. Unsere derzeit wichtigste finanzielle Kennzahl – den Annual Recurring Revenue – steigerten wir um 37 % auf 24,1 Mio. Euro. Um diese Leistung richtig einzuordnen: Die IPO-Erlöse waren erst ab Mitte des Jahres verfügbar und da die Verkaufszyklen in unserer Branche typischerweise länger als 6 Monate betragen, hat die neue Finanzkraft für das Ergebnis so gut wie keine Rolle gespielt. An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
für ihre leidenschaftliche Einsatzbereitschaft und ihren Willen in dieser außergewöhnlichen Phase danken, ohne die der eingeleitete Wandel und das Wachstum nicht möglich gewesen wären.
Wir sind davon überzeugt, dass das Beste noch vor uns liegt. Der Markt für hochwertige Datenanalysen befindet sich im Umbruch, gleichzeitig ist dieser durch strukturelles Wachstum gekennzeichnet. Herkömmliche Datenbank-Managementsysteme können nicht mehr mit heutigen Anforderungen von Unternehmen an Geschwindigkeit, Komplexität, Performance, Bedienungsfreundlichkeit und Skalierung bei Data Analytics mithalten. Genau hier können wir unsere Stärken ausspielen, da unsere Lösung seit Tag eins der Entwicklung auf diese heutigen Anforderungen ausgerichtet ist. Unsere Systeme sind aber nicht

Mathias Golombek, CTO Exasol AG

Michael Konrad, CFO & COO Exasol AG
nur gegenüber klassischen Anwendungen überlegen. Verschiedene Tests und Studien wie beispielsweise TPC-H, Dresner und BARC aber auch Kunden-Benchmarks zeigen, dass wir unsere Stärken auch gegen die konkurrierenden Technologien neuerer Prägung deutlich ausspielen können.
Zusätzlich positionieren wir uns am Markt mit größtmöglichen Freiheitsgraden für unsere Kunden, und das in zwei zentrale Stoßrichtungen. Unsere Technologie kann flexibel in Cloud-Infrastrukturen, proprietären Rechenzentren oder in kombinierten Cloud-Re-
chenzentrum Architekturen eingesetzt werden. Kunden können zwischen Fixpreismodellen und verbrauchsabhängigen Preismodellen wählen. Bei Fixpreismodellen definieren sie eine bestimmte
Datenmenge innerhalb ihrer verfügbaren Daten, die sie zur Datenanalyse nutzen wollen. Präferieren Kunden Abrechnungen basierend auf ihrer tatsächlichen bei jeder einzelnen Analyse genutzten Datenmengen, vereinbaren wir mit ihnen elastische Preismodelle.
Wir erwarten, dass unsere umfangreichen Investitionen in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Standorte, Technologien und Prozessen bereits im Jahr 2021 greifen werden. Exasol geht von einer Beschleunigung das ARR-Wachstums aus und erwartet im Geschäftsjahr 2021 einen ARR von mindestens 35 Mio. Euro, was einem ARR-Wachstum von mindestens 45 % entspricht. Das Jahr 2021 wird weiterhin im Zeichen unseres bereits eingeleiteten Investitionszyklus stehen. Wir planen, die Mitarbeiterzahl bis Ende 2021 auf mindestens 300 zu erhöhen.
Wir sind davon überzeugt, im abgelaufenen Geschäftsjahr hervorragende Grundlagen gelegt zu haben, um mittelfristig unser erwartetes Wachstumstempo beibehalten und weiter beschleunigen zu können. So gehen wir davon aus, im Laufe des Jahres 2024 einen ARR von mehr aus 100 Mio. Euro zu erwirtschaften.
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung für das bisher Erreichte. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns weiter auf unserem Weg begleiten.
Aaron Auld | CEO Mathias Golombek | CTO Michael Konrad | CFO & COO

Mit zunehmender Erholung der Wirtschaft und der beschleunigten digitalen Disruption durch die weltweite COVID-19-Pandemie werden die Führungskräfte und Entscheider noch stärker erkennen, dass es die Daten und deren effiziente Analyse sind, mit der sie in ihren Unternehmen Kreativität und Stärke entfalten.
Ihre Daten und Datenanalysen sind allerdings nur so gut, wie die eingesetzte Technologie.
Doch wie sieht es heute noch bei vielen Unternehmen aus? Aktuelle Studien zeigen, dass 80 % der Firmen mit ihrem Data Warehousing unzufrieden sind und mit Data Analytics nicht die gewünschten Resultate erzielt werden.
Bei der Analyse von Geschäftsprozessen, komplexer und großer Datenmengen, Betrugs- und Risikoanalysen, Compliance-Berichten und Kundenanalysen ist die Geschwindigkeit von zentraler Bedeutung. Zeitverzögerungen können zu erhöhten Risiken, Geldstrafen, Kundenabwanderungen, falschen operativen Entscheidungen führen – mit teilweise katastrophalen Konsequenzen auf das laufende Geschäft.
Unternehmen wollen ihre Daten einem größeren Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterkreis besser zugänglich machen und ihnen Data Analytics für ihre spezifischen Fragestellungen ermöglichen. Die unzureichende Performance klassischer Datenbanksysteme behindert Unternehmen, mehr Mitarbeitern den Zugang zu Datenanalysen zu verschaffen. Ohne die richtige Technologie zur Datendemokratisierung verbringt das Analytics-Team mehr Zeit damit, die Performance zu optimieren und Anfragen zu bearbeiten, als wirklich mit den Daten zu arbeiten.
Infolge der unzureichenden Performance der bestehenden Systeme sind Analytics-Teams dazu gezwungen, Analyse-Projekte anzuhalten, um wichtige zeitkritische Analyseaufgaben zu erledigen. Dadurch erhöht sich der manuelle Neukonfigurationsaufwand.
Data Science bedeutet für Unternehmen, aus großen Datenmengen Informationen zu generieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten, die das Unternehmen befähigen, effizienter zu arbeiten. Dazu bedienen sich Datenanalyse-Spezialisten Analyse- und Visualisierungstools, entwickeln Abfragen, um aus unübersichtlichen Datenmengen wertvolle Informationen abzuleiten. Trotz hoher Investitionen in maschinelles Lernen scheitern 85 % der Data-Science-Projekte. Experten nennen dies ein Problem der "letzten Meile" – die Schwierigkeit, Machine Learning-Algorithmen dort einzusetzen, wo sie vom gesamten Unternehmen genutzt werden können. Die meisten Data Warehouse Systeme sind nicht dafür ausgelegt, die verschiedenen Phasen eines Data-Science-Projekts zu unterstützen. So ist das Analytics-Team gezwungen, Projekte getrennt zu bearbeiten, wodurch sich die Modellbereitstellung in der Produktion verzögert.
Seit elf Jahren in Folge ist Exasol unangefochtener Spitzenreiter in puncto Analysegeschwindigkeit bei großen und komplexen Datenmengen, Rohleistung sowie Preis-Leistung beim TPC-H-Benchmark, dem Goldstandard der Datenbank-Performance-Benchmarks. Dank der unübertroffenen Performance von Exasol können Unternehmen nicht nur besonders leistungsintensive Aufgaben bewältigen, die BI-Teams können auch mehr Mitarbeitende als je zuvor mit Analysen versorgen.
Exasol beschleunigt die Analyse von Unternehmensdaten unabhängig davon, wo sich diese befinden: auf eigenen Servern, in der Cloud oder in kombinierten Cloud-vor-Ort-Architekturen.
» Aussagekräftige Analysen von jedem Ort » Hohe Leistung gepaart mit Elastizität Benutzer- » Flexible Preismodelle
Exasol optimiert Anfragen ohne menschliches Zutun. Die Automatisierung zeitaufwändiger Analyseaufgaben entlastet Analytics-Teams von arbeitsintensiven, nicht wertschöpfenden Aufgaben, so dass sie sich innovativen Projekten widmen können. Und da Exasol die von den Unternehmen bereits zuvor genutzten BI-Tools und -Lösungen unterstützt, sparen sie die Zeit für die Einarbeitung in ein neues System und dessen Verwaltung.
» Zugriff auf maßgeschneiderte Analysen

Accelerate insights from the world's data.
Be the analytics platform trusted by the world's most ambitious organizations.
Unsere Strategie für 2021
Weitere Stärkung des Unternehmens und Eintritt in eine neue Ära des Wachstums.
01 Unseren Kunden außergewöhnliche und besondere Erlebnisse liefern
02 Produktführerschaft ausbauen und Innovationen vorantreiben
03 Unsere Vermarktungsstrategie umsetzen und unsere Vermarktungsorganisation global ausbauen
04 Unsere Bekanntheit stärken und Exasol als einzigartige, überzeugende Marke global etablieren
05 Jeden Tag unsere Werte leben


Außergewöhnliche Kundenerlebnisse

Alle für einen, einer für alle

Jede Stimme zählt
Der Mensch steht im Mittelpunkt

Bring es!

Immer lernen
mit dem folgenden Bericht möchten wir Sie über die Tätigkeit des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020 und das Ergebnis der Prüfung von Jahres- und Konzernabschluss 2020 informieren.
Im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben gewissenhaft wahrgenommen. Der Aufsichtsrat hat den Vorstand bei der Geschäftsführung kontinuierlich begleitet, regelmäßig beraten und die Vorstandstätigkeit überwacht. Maßstab für die Überwachung waren die Rechtmäßigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des Vorstandshandelns. Es war eine vertrauensvolle und offene Zusammenarbeit. Bei Entscheidungen von grundlegender und strategischer Bedeutung für das Unternehmen, im Berichtsjahr nicht zuletzt Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Börsengang und den durchgeführten Kapitalerhöhungen, wurde der Aufsichtsrat rechtzeitig und angemessen eingebunden. Zustimmungspflichtige Geschäfte und Angelegenheiten wurden vom Vorstand korrekt vorgelegt. In den turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen sowie durch schriftlichen, telefonischen und persönlichen Austausch wurde der Aufsichtsrat durch den Vorstand laufend über alle Maßnahmen und Ereignisse von Bedeutung für das Unternehmen unterrichtet. In der Folge war der Aufsichtsrat stets über die Geschäftslage der Gesellschaft, die Geschäftsentwicklung, wesentliche Aspekte der Planung, einschließlich der Investitions-, Finanzund Personalplanung, sowie über die Ertragslage, organisatorische Maßnahmen und die Gesamtlage des Konzerns informiert. Die regelmäßige Unterrichtung über die finanzielle Lage sowie über die Risikolage bzw. das Risikomanagement waren ebenso Teil des Informationsaustauschs. Abweichungen von den Plänen und Zielen wurden vom Vorstand anlassbezogen erläutert und vom Aufsichtsrat geprüft.
Im Berichtsjahr fanden acht Sitzungen, aufgrund der Covid-19 Pandemie überwiegend per Videokonferenz bzw. telefonisch, statt. In der Sitzung am 13.02.2020 wurden die Vorstandsdienstverträge diskutiert und neu gefasst. Die Sitzungen am 13.05.2020 sowie 19.05.2020 hatten im Wesentlichen die Zustimmungen zur Kapitalerhöhung aus genehmigten Kapital, zum konkreten Umfang der Kapitalerhöhung sowie zur Festsetzung des Platzierungspreises zum Gegenstand.
In der Sitzung am 04.06.2020 wurden die folgenden Tagesordnungspunkte behandelt: Billigung und Feststellung des Jahresabschlusses 2019, Billigung der Konzernabschlüsse 2018 und 2019, Bericht des Aufsichtsrats, Vorstandszielerreichung 2019, aktuelle Geschäftsentwicklung, strategische Ausrichtung des Konzerns, Vorstandsziele 2020, ordentliche Hauptversammlung 2020 mit Beschlussvorschlägen und Mitarbeiterbeteiligungsprogramm. In der zweitägigen Sitzung am 23. und 24.10.2020 ging es u.a. um die in 2021 anstehende Umbesetzung des Aufsichtsrats sowie eine Analyse zur Marktüblichkeit der gegenwärtigen Aufsichtsratsvergütung, den Bericht des Vorstands zur Lage/Geschäftsentwicklung, eine ergebnisoffene Diskussion über eine mögliche Kapitalerhöhung, die Anpassung der Stock Appreciation Rights der Vorstände, einer grundsätzlichen Analyse des Mitbewerbers Snowflake und das Risikoportfolio und –management des Konzerns. Am 02.12.2020 fanden im mehrstündigen Abstand zwei Telefonkonferenzen statt, in denen der Aufsichtsrat der teilweisen Ausnutzung des genehmigten Kapitals sowie der Festlegung von Umfang und Platzierungspreis der Kapitalerhöhung zugestimmt hat. Die letzte Sitzung des Aufsichtsrats im Berichtsjahr am 14.12.2020 hatte u.a. den Bericht des Vorstands zur Lage/Geschäftsentwicklung, das Budget 2021 und die Etablierung eines Corporate Office des Aufsichtsrats als Schnittstelle zur Gesellschaft zum Gegenstand. Zudem hat sich der Aufsichtsrat in dieser Sitzung zum wiederholten Male während seiner Tätigkeit im Geschäftsjahr von der Leistungsfähigkeit des konzernweiten Compliance- und Risikomanagementsystems überzeugt. Es wurden die bedeutendsten Risiken des Konzerns für die Geschäftsentwicklung diskutiert, von denen aber – wie im gesamten Berichtsjahr – keine als bestandsgefährdend eingestuft wurden.
Neben Beschlussfassungen in Sitzungen wurden auch Beschlüsse im schriftlichen Umlaufverfahren gefasst. An den Sitzungen des Aufsichtsrats nahmen mit Ausnahme einer Sitzung, bei der ein Mitglied entschuldigt fehlte, immer alle Mitglieder teil.
Im Vorstand sowie Aufsichtsrat der Gesellschaft gab es im Berichtszeitraum keine personellen Veränderungen. Da der Aufsichtsrat nur aus vier Mitgliedern besteht, wurden im Geschäftsjahr keine Ausschüsse gebildet.
Der Jahres- und Konzernabschluss zum 31.12.2020 sowie der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020 wurden durch den Vorstand aufgestellt und durch den von der Hauptversammlung vom 22.07.2020 bestellten unabhängigen Abschlussprüfer KPMG AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Nürnberg, geprüft und jeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.
Der Aufsichtsrat hat den Jahres- und Konzernabschluss zum 31.12.2020 sowie den Lagebericht für den Konzern für das Geschäftsjahr 2020 unter Berücksichtigung der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, die den Mitgliedern des Aufsichtsrats im Vorfeld der Sitzung rechtzeitig zur Verfügung gestellt wurden, geprüft.
Der Vorstand erläuterte in der Bilanzaufsichtsratssitzung per Videokonferenz am 10.05.2021 den Jahres- und Konzernabschluss zum 31.12.2020 sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020. In dieser Aufsichtsratssitzung hat der bearbeitende Abschlussprüfer über die wichtigsten Ergebnisse und Grundsätze seiner Prüfung berichtet und stand anschließend für die Fragen der Aufsichtsratsmitglieder zur Verfügung.
Nach ausgiebiger Prüfung hat der Aufsichtsrat in der vorgenannten Sitzung den vom Vorstand zum 31.12.2020 aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss jeweils gebilligt. Der Jahresabschluss der Exasol AG ist damit gemäß § 172 Satz 1 AktG festgestellt.
Für die im Berichtsjahr 2020 geleistete erfolgreiche Arbeit, insbesondere die gesamten Anstrengungen zur Verwirklichung des Börsengangs, spricht der gesamte Aufsichtsrat dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Exasol Konzerns seinen aufrichtigen Dank und Respekt aus. Den Aktionärinnen und Aktionären dankt der Aufsichtsrat für das Interesse an unserer Gesellschaft und für das entgegengebrachte Vertrauen.
Nürnberg, den 10. Mai 2021
Für den Aufsichtsrat
Jochen Tschunke Aufsichtsratsvorsitzender
Exasol hat mehr als 195 Kunden weltweit, darunter führende Marken aus folgenden Branchen:
Finanzdienstleistungen & Versicherungen Einzelhandel & E-Commerce Gesundheitswesen Versorgungsunternehmen
Exasol dominiert den Peer-Group-Vergleich im BARC Data Management Survey 2020 Platz 1 in 18 von 24 Kategorien, mit 100 % Weiterempfehlungsrate, über sämtliche Data-Warehouse-Technologien und Analysedatenbank-Produkte.
Platz 1 in 18 Kategorien plus "Peer Group Leadership" in 4 Kategorien
Alle Befragten – 100 % – gaben an, dass sie Exasol uneingeschränkt weiterempfehlen würden
Exasol Support – bewertet mit 9,9/10
Der Data Management Survey 2020 wurde von BARC zwischen Dezember 2019 und März 2020 durchgeführt. Insgesamt beantworteten 634 Befragte weltweit einen Fragenkatalog zu ihrer Datenmanagement-Software. Die Studie bietet einen Vergleich von zwölf führenden Datenmanagement-Tools anhand von zwölf Kriterien (KPIs), wie z.B. Entwicklereffizienz, Weiterempfehlung, Markteinführungszeit und Produktzufriedenheit.
Weitere Informationen finden Sie unter www.bi-survey.com.
Zum vierten Mal in Folge wurde die Analytics-Datenbank Exasol im Dresner Advisory Services Wisdom of Crowds® 2021 Analytical Data Infrastructure (ADI) Report zum "Overall Leader" in den Kategorien Kundenerfahrung und Herstellerglaubwürdigkeit erklärt. Außerdem erreichte Exasol erneut eine maximale Weiterempfehlungsrate – 100 % der an der Studie teilnehmenden Exasol-Kunden würden die Analysedatenbank weiterempfehlen.
Beste ihrer Klasse in den Kategorien Verlässlichkeit der Technologie, Produktrobustheit und technischer Support
100 % unsere Kunden würden uns weiterempfehlen – im vierten Jahr in Folge
Neben Snowflake führend in den Kategorien Customer Experience und Herstellerglaubwürdigkeit

Die Dresner ADI-Marktstudie 2021 liefert ein detailliertes Bild der Wahrnehmungen, Absichten und Gegebenheiten im Zusammenhang mit ADI-Plattform-Entscheidungen. Sie untersucht Marktpräferenzen für ADI-Plattformen, darunter Anwendungs- und Lizensierungsprioritäten, Datentypen, Datenmodellierung und -management im ADI-Kontext sowie Datenaufbereitungs- und Datenladeprioritäten. Außerdem befasst sie sich mit führenden Angeboten in der ADI-Entwicklung und -Anwendung sowie mit ADI-Schnittstellen und analytischen Eigenschaften.

40 % weniger Folgeschäden aus Infektionsrisiken
1 Mrd. Daten schnell und flexible analysiert
50-fache Beschleunigung
der Abfragen
11 Krankenhäuser US-weit Piedmont ist ein gemeinnütziger Gesundheitsdienstleister, der zwei Millionen Patienten in elf Krankenhäusern im Raum Atlanta versorgt. Wie viele Anbieter speichert Piedmont eine enorme Datenmenge: 22.000 Felder aus 30 Quellen bzw. 555 Milliarden Datenpunkte. Das Management von Piedmont setzte sich ein ehrgeiziges Ziel: die Rückfallrate von Infektionen auf 0 % zu reduzieren. Zusammen mit Piedmonts Team haben wir den Entscheidungsträgern in den Krankenhäusern die richtigen Daten zur Verfügung gestellt und so die Schäden um 40 % reduziert. Während die Front-End-Benutzeroberfläche von Tableau für Visualisierungen beibehalten wurde, ersetzte Piedmont seine Data-Warehouse-Komponente durch Exasol.
Vertrauen unserer Kunden

14 Mio. Kunden
europaweit
150.000 Produkte im Sortiment
7 TB Speicher über mehrere Cluster verteilt
322 Mio. Besuche im Webshop pro Quartal
Der Online-Modehändler Zalando vertreibt mehr als 500.000 Produkte von 2.500 internationalen Marken. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 ist das Unternehmen schnell gewachsen und zählte 2019 nach eigenen Angaben mehr als 31 Millionen aktive Kunden sowie 960 Millionen Seitenbesuche. Da der Datenbedarf mit jedem neuen Kunden und jeder neuen Marke stieg, wandte sich Zalando an Exasol, um eine Datenbanklösung zu finden, die sich als Analyse-Layer in sein Data Warehouse integrieren und nahtlos mit den bestehenden BI-Tools verbinden ließ.
Im Mai 2020 führte Exasol erfolgreich ihren Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie eine damit verbundene Kapitalerhöhung durch. Es war der erste Börsengang des Jahres in Deutschland und einer der wenigen erfolgreichen Initial Public Offerings (IPO) wachstumsstarker Technologieunternehmen der letzten Jahre in Europa. Das Listing erfolgte im Open Market (Freiverkehr) unter Einbeziehung in das Qualitäts-Segment Scale der Deutschen Börse. Die Gesellschaft erzielte im Zuge des IPO insgesamt Bruttoemissionserlöse von 48,5 Mio. Euro.
Am 25. Mai nahm die Aktie den Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse mit einem Eröffnungskurs von 14,00 Euro auf. Damit lag der Eröffnungskurs 47 % über dem Ausgabepreis von 9,50 Euro.
Der IPO-Prozess war zudem einer der ersten weltweit, der nahezu vollständig virtuell umgesetzt wurde, mit mehr als 100 virtuellen Roadshow-Meetings und Video-Calls mit potentiellen institutionellen Investoren aus 15 Ländern in Europa.
Der Ausgabepreis der Exasol-Aktie bei Notierungsaufnahme am 25. Mai 2020 lag bei 9,50 Euro. Der Kurs stieg am ersten Handelstag auf 14,04 Euro (XETRA-Schlusskurs) an und lag damit rund 48 % über dem Ausgabepreis. Diese positive Entwicklung zog sich in der Tendenz bei volatilem Handel durch den gesamten verbleibenden Jahresverlauf.
Am 2. Dezember 2020 führte Exasol eine Barkapitalerhöhung durch und gab erfolgreich 2,2 Mio. neue Aktien zu einem Platzierungspreis von 19,50 Euro aus. Insgesamt erzielte die Exasol AG mit der Transaktion einen Bruttoemissionserlös von 43,3 Mio. Euro. Die Aktie erreichte ihren Jahreshöchststand von 28,80 Euro am 29. Dezember 2020. Der Jahresschlusskurs am 31. Dezember 2020 lag bei 27,86 Euro, ein Plus von rund 193 % gegenüber dem Ausgabepreis beim Börsengang. Damit zählte die Exasol-Aktie zu den Aktien mit der besten Kursperformance im Jahr 2020 am deutschen Aktienmarkt. Im Vergleich dazu kam der Small Cap-Index SDAX im gleichen Zeitraum seit dem Börsengang der Gesellschaft auf ein Plus von rund 35 %.

Seit dem Kapitalmarktdebüt hat Exasol über die gesetzlichen und börsenrechtlichen Verpflichtungen hinaus transparent mit ihren Stakeholdern kommuniziert und den aktiven und intensiven Austausch mit Finanzanalysten sowie vorwiegend institutionellen Investoren gesucht, um sie über die aktuelle Geschäftsentwicklung und wichtige Ereignisse im Jahresverlauf zu informieren. Darüber hinaus präsentierte der Vorstand das Unternehmen auf verschiedenen Roadshows und Konferenzen im In- und Ausland und stand auch mit der Finanz- und Wirtschaftspresse in Informationsaustausch.
Auch im laufenden Geschäftsjahr wird die Exasol AG den intensiven Dialog mit den Kapitalmarkt-Teilnehmern fortsetzen.
| September | Investoren- & Analystencall zur Veröffentlichung des Halbjahresberichts Mehrtägige Management-Roadshow |
|---|---|
| Oktober | Berenberg Pan-European Discovery Conference USA 2020 |
| November | Deutsche Börse Eigenkapitalforum; Analystenkonferenz Mehrtägige Management-Roadshow |
| Dezember | Münchner Kapitalmarktkonferenz (MKK) |
| Im Jahresverlauf 2020 |
Auf IR- und Vorstandsebene führte Exasol eine hohe dreistellige Zahl an Einzelgesprächen durch |
| Stammdaten der Exasol-Aktie | |||
|---|---|---|---|
| WKN: | A0LR9G | ||
| ISIN: | DE000A0LR9G9 | ||
| LEI: | 529900ZPF6KHG6O3GY79 | ||
| Bloomberg Kürzel: | EXL@GR | ||
| Anzahl und Art der Aktien: |
24.438.870 auf den Inhaber lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) |
||
| Grundkapital: | EUR 24.438.870 | ||
| Market Cap (zum 31. Dezember 2020): |
EUR 680,87 Mio. | ||
| Börsenkürzel: | EXE | ||
| Börse: | Börse Frankfurt /XETRA | ||
| Marktsegment: | Scale (Open Market) | ||
| Designated Sponsor: |
Hauck & Aufhäuser Privat bankiers Aktiengesellschaft |
||
| Zahlstelle: | Bankhaus Gebr. Martin AG | ||
| Erstnotierung: | 25. Mai 2020 | ||
| Ausgabepreis: | 9,50 EUR |

Aufsichtsrat*
Exasol AG Vorstand
Exasol wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet, eine innovative Datenbank-Technologie zu entwickeln, die für Data Analytics Anwendungen optimiert ist und Kunden in die Lage versetzt, ihre Daten zu speichern und zu analysieren. Exasol vermarktet aus Sicht des Vorstands ein weltweit führendes analytisches Datenbank-Managementsystem. Begriffe wie Data Lake, Big Data, Data Science, (Operational) Business Intelligence, Predictive Analytics, Data Democratization spielen heutzutage bei modernen Datenbank-Managementsystemen eine bedeutende Rolle. In diesem Marktumfeld agiert Exasol als Software-Anbieter.
Exasols Kern-Technologie ist ein relationales Datenbankmanagement-System, welches für analytische Anwendungsfälle konzipiert wurde. Am Markt tritt Exasol als einer der Technologie-Führer auf, basierend auf den architekturellen Kerneigenschaften Hauptspeicherverarbeitung (In-Memory), skalierbare Parallelisierung über viele Prozessoren und Server hinweg (MPP, massively parallel processing), automatisierte Optimierungsmethoden (Tuning-free) sowie offene Integrationsplattformen mit weit über 50 Open Source Projekten, mit denen sich Exasol mit vielen Datenmanagement-Technologien integrieren lässt.
Selbstlernende Algorithmen entscheiden, welche Daten aktuell benötigt und im Hauptspeicher abzulegen sind. Dieser innovative Ansatz unterscheidet sich grundlegend von klassischen Datenbank-Architekturen ("Legacy"-Architekturen), bei denen die Daten vorrangig auf Festplatten gespeichert sind.
Durch die Verbindung mehrerer Hardware-Komponenten bzw. mehrerer Server wird durch Exasols Ansatz eine Art "Supercomputer" kreiert, welcher allerdings auf Standard-Infrastruktur in der Cloud oder im Rechenzentrum basiert.
Exasol versetzt Unternehmen somit in die Lage, stark steigende Datenmengen schneller auszuwerten, mehr Nutzern Zugriff auf Analysen zu gewähren und damit datengetriebene Entscheidungen treffen zu können. Die Datenbank-Lösung von Exasol ist zudem weitgehend plattformunabhängig und somit sehr flexibel einsetzbar. Kunden können selbst entscheiden, ob sie sie auf eigener Infrastruktur, etwa im eigenen Rechenzentrum, in einer der gängigen Public Cloud-Umgebungen wie AWS, Microsoft Azure oder Google, in private Cloud-Umgebungen oder in hybriden Infrastrukturen einsetzen.
Das Geschäftsmodell von Exasol befindet sich in der Transformationsphase. Historisch hat Exasol im Wesentlichen Einmal-Lizenzverträge in Kombination mit Wartungsservices vertrieben. Heute basiert das Geschäftsmodell größtenteils auf der Vermarktung und Lizenzierung ihrer Analytischen Datenbank-Lösung in Form von laufzeitabhängigen Verträgen, um wiederkehrende Umsätze (Abonnement-Modell) zu erwirtschaften. Mit diesem Geschäftsmodell ist Exasol durch stabile und planbare Umsätze sowie Cashflows in der Lage, einen wirksamen Schutz gegen konjunkturelle Einflüsse aufzubauen. Darüber hinaus enthält das Geschäftsmodell aus Sicht des Managements eine zusätzliche Wachstumskomponente, da steigende Datenmengen und die zunehmende Rolle von Datenapplikationen in Unternehmensstrategien in der Regel steigende wiederkehrende Erlöse nach sich ziehen. Die Transformation vom Einmallizenz-Modell zum laufzeitbasierten Vertragsmodell ist aus Sicht des Managements nahezu abgeschlossen. Zukünftig sollen nur noch laufzeitbasierte Verträge angeboten werden.
Von hoher Bedeutung für das Geschäftsmodell ist, dass es Exasol gelingt, ihre Technologie und Software stetig weiterzuentwickeln. Exasol hat beispielsweise ihre neue Produktversion Release 7 am Markt eingeführt und ist dabei, ihre SaaS-Lösung zur Marktreife zu bringen. Das SaaS-Angebot geht über den existierenden Cloud-Support (AWS, Azure, GCP) hinaus. In der zukünftigen cloudnativen Version wird Exasol das existierende Managed Service Angebot der Exacloud auch in der Public Cloud anbieten, und dabei durch die Trennung von Cloud-Storage und Cloud-Computation vollziehen und eine elastischere Nutzbarkeit (Scale-Up/Scale-Down) ermöglichen.
Mit der Einführung des Release 7.0 wurde eine neue Software-Version auf den Markt gebracht, die viele Verbesserungen und Erweiterungen beinhaltet. Schwerpunkte waren unter anderem die erhöhte Agilität für Kunden im Data Warehouse Umfeld durch Verbesserungen in der Data Vault Modellierung, eine erweiterte Unterstützung von unstrukturierten und semi-strukturierten Daten sowie die Unterstützung von GPUs (Grafik-Chips) zur Beschleunigung von Data Science Anwendungen in Exasol.
Damit die stetige Weiterentwicklung gelingt, benötigt Exasol hochqualifizierte Software-Spezialisten.
Neben der technologischen Komponente bilden die vertrieblichen Strukturen und Markenbekanntheit kritische Faktoren für den Erfolg des Unternehmens. Exasol ist darauf angewiesen, am Arbeitsmarkt entsprechende Vertriebs- und Marketingspezialisten zu finden. Mit den Erlösen aus den Kapitalerhöhungen hat Exasol im Vergleich zu den Vorjahren ihren Mitarbeiterbestand ausgebaut.
Exasol hat ihren Hauptstandort am Sitz der Muttergesellschaft Exasol AG, der sich in Nürnberg, Deutschland befindet. Mit den Erlösen durch die Kapitalmaßnahmen im Geschäftsjahr 2020 hat Exasol neben dem Ausbau der Standorte in der DACH-Region insbesondere ihre Tochtergesellschaften an den Standorten in Großbritannien und den USA durch den Aufbau der Mitarbeiterzahl gestärkt. Darüber hinaus wurde die Firma yotilla GmbH akquiriert, mit deren Technologie die Vision umgesetzt werden soll, dass Fachanwender durch eine grafische Oberfläche ihre eigenen Data Warehouses bzw. Data Marts bauen können, ohne die Data Engineering Teams zu benötigen.
Auch im Jahr 2020 hat Exasol in den F&E-Bereich investiert, um mit innovativen Technologie-Verbesserungen die Marktposition zu stärken und die sich stets verändernden Anforderungen in heterogenen Datenmanagement-Umgebungen zu unterstützen.
Zum einen wurde wie bereits erläutert mit Release 7.0 eine neue Software-Version auf den Markt gebracht, die viele Verbesserungen und Erweiterungen beinhaltet. Schwerpunkte waren unter anderem die erhöhte Agilität für Kunden im Data Warehouse Umfeld durch Verbesserungen in der Data Vault Modellierung, eine erweiterte Unterstützung von unstrukturierten und semistrukturierten Daten sowie die Unterstützung von GPUs (Grafik-Chips) zur Beschleunigung von Data Science Anwendungen in Exasol.
Zum anderen lag einer der F&E-Schwerpunkte darin, Exasols SaaS-Lösung weiterzuentwickeln. In der zukünftigen cloud-nativen Version plant Exasol, das existierende Managed Service Angebot der Exacloud auch in der Public Cloud anzubieten, und dabei durch die Trennung von Cloud-Storage und Cloud-Computation eine elastischere Nutzbarkeit (Scale-Up/Scale-Down) zu ermöglichen.
Für die Entwicklung wurden im Berichtszeitraum 1,9 Mio. Euro Eigenleistungen und 0,5 Mio. Euro zugehörige Sachkosten aktiviert. Die gesamten Personalaufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen im Berichtszeitraum bei 3,6 Mio. Euro. Damit wurden insgesamt 52 % der F&E-Aufwendungen aktiviert. In den für das Geschäftsjahr 2020 ausgewiesenen Abschreibungen waren insgesamt 1,4 Mio. Euro immaterielle Abschreibungen für aktivierte F&E-Aufwendungen inkludiert.
Dem F&E-Bereich waren im Geschäftsjahr 2020 insgesamt 42 Mitarbeiter zugeordnet.
Laut Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) von April 2021 schrumpfte die globale Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr 2020 um 3,3 %.1 Die durch die COVID-19 Pandemie verursachte globale Rezession fiel somit deutlich geringer aus als der IWF im Oktober 2020 noch prognostiziert hatte. In der Prognose vom Oktober 2020 ging der IWF noch von einem globalen Konjunkturrückgang von 4,4 % aus.2
In seiner jüngsten Veröffentlichung (April 2021) veranschlagt der IWF im Jahr 2020 für die Industriestaaten einen Rückgang des zusammengefassten Bruttoinlandsprodukts um 4,7 % und für die Schwellen- und Entwicklungsländer einen Rückgang um 2,2 %.
Gemäß den Projektionen des IWF verzeichnete die US-Wirtschaft im Jahr 2020 einen Konjunktureinbruch von minus 3,5 %, der Euroraum hingegen sogar einen Rückgang von 6,6 %. Für Deutschland veranschlagt der IWF eine Verringerung der Wirtschaftsleistung um 4,9 %.3
Die negative Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage schlug sich im Jahr 2020 auch auf den IT-Sektor nieder. Hier herrschte eine allgemeine Investitionszurückhaltung von Unternehmen, trotz der Sonderkonjunktur in Bereichen wie Videokonferenzsoftware. Laut des US-Analysehauses Gartner sanken die weltweiten IT-Ausgaben im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um 5,4 %. Die Ausgaben für Unternehmenssoftware verringerten sich dabei um 3,6 % und im Bereich IT-Services wurde ein Rückgang um 4,6 % verzeichnet.4 In Deutschland gab es nach Angaben des Branchenverbands Bitkom einen Rückgang der IT-Umsätze um 0,6 %. Der Markt für Software schrumpfte dabei um 1,0 %, der Markt für IT-Services um 3,2 %.5
Die Pandemie war jedoch auch partiell ein Beschleuniger für bestimmte IT-Segmente und Transformationsprojekte. So bewirkte sie beispielsweise einen starken Anstieg der Cloud-Aktivitäten, der u.a. auf die zunehmende Implementierung von Remote Work zurückzuführen ist. Entsprechend sind die weltweiten Ausgaben für Public-Cloud-Services laut Gartner von 242,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2019 6 auf 257,5 Mrd. Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 angestiegen, was einem Zuwachs von 6,1 % entspricht. Perspektivisch wird die Cloud-Transformation stetig fortschreiten, wodurch sich insgesamt gute Wachstumschancen für das Cloud-Segment bieten. 7
Exasol agiert in volumenstarken Marktsegmenten mit attraktiven Wachstumsprognosen. So lag, laut Einschätzung der International Data Corporation (IDC), das Marktvolumen für Big Data und Business Analytics im Jahr 2019 bereits bei 189,1 Mrd. US-Dollar und wird bis 2022 bei einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 13,2 % (CAGR) einen voraussichtlichen Anstieg auf 274,3 Mrd. US-Dollar erfahren.8
1 https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2021/03/23/world-economic-outlook-april-2021 Full report (abgerufen am 16. April 2021)
2 https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2020/09/30/world-economic-outlook-october-2020 Full report (abgerufen am 23. März 2021)
Exasol sieht sich einem starken Wettbewerb ausgesetzt. Das Unternehmen ist auf Märkten tätig, die seit Dekaden von klassischen Anbietern wie Microsoft, Oracle, SAP, Teradata oder IBM besetzt sind, die über globale Reichweite und erhebliche finanzielle Ressourcen verfügen. Darüber hinaus konkurriert Exasol auch mit den global tätigen Unternehmen Google und Amazon sowie jüngeren Technologieunternehmen wie Snowflake und databricks.
Exasol sieht sich jedoch in diesem Marktumfeld sehr gut positioniert und betrachtet ihre Datenbank-Infrastruktur, die spezialisiert ist auf die Analyse von großen Datenmengen, als eine der technologisch führenden Lösungen insbesondere in den Bereichen Geschwindigkeit, Performance, Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz. Zudem bietet Exasol ihren Kunden Flexibilitäten (Preismodell, Speicherung der Daten in der Cloud, in eigenen Rechenzentren oder Mischstrukturen), die viele der genannten Konkurrenten aus Sicht des Managements so nicht bieten können.
Im Geschäftsjahr 2020 hat sich das Geschäftsmodell der Exasol weiterhin in der Transformation befunden. Historisch hat Exasol ihre Software als Einmallizenz-Vertrag kombiniert mit Wartungsservices vermarktet. Im Geschäftsjahr 2015 hat Exasol damit begonnen, das Geschäftsmodell auf laufzeitbasierte Verträge umzustellen, um die Qualität sowie deren Planbarkeit der Umsätze über die Zeit zu verbessern. In der Übergangsphase sind von der Umstellung die berichteten Umsatzerlöse temporär negativ beeinflusst. Daher verwendet Exasol neben den berichteten Umsätzen die nicht HGB-basierte Kennzahl Annual Recurring Revenue (ARR) zur internen Steuerung.
Im Geschäftsjahr 2020 erzielte Exasol ein Umsatzwachstum von 9,3 % gegenüber der Vergleichsperiode 2019.
Das Wachstum der strategisch wichtigen Kennzahl ARR war mit 36,9 % um ein Vielfaches höher. Exasol erwirtschaftete einen Annual Recurring Revenue in Höhe von 24,1 Mio. Euro (2019: 17,6 Mio. Euro). Das Wachstum des ARR wurde sowohl durch das Neukundengeschäft als auch durch gesteigerte Erlöse mit Bestandskunden getrieben. Insgesamt gewann Exasol im Geschäftsjahr 2020 brutto 33 Neukunden. Die Gesamtzahl der Kunden mit Laufzeitverträgen lag zum Stichtag 31.12.2020 bei 195 (2019: 175).
Insbesondere in der sogenannten ersten Welle der COVID-19 Pandemie war Exasol betroffen. So musste das für Ende März 2020 avisierte IPO verschoben werden.
Im Geschäftsjahr 2020 lag das EBITDA der Exasol bei -29,9 Mio. Euro gegenüber -11,0 Mio. Euro in der Vorperiode 2019. Das EBITDA ist maßgeblich durch zwei außergewöhnliche, nicht-operative Effekte beeinflusst: (1) Aufwendungen für das IPO im Mai 2020 und die Kapitalerhöhung im Dezember 2020 sowie (2) aktienbasierte Vergütungen. Im Rahmen des Börsengangs der Exasol im Mai 2020 haben Altgesellschafter unentgeltlich Aktien an die Gesellschaft übertragen. Daher hatte Exasol zum Stichtag 31.12.2020 insgesamt 597 Tsd. eigene Aktien im Bestand. Zum Ende
der Berichtsperiode lag der Schlusskurs der Exasol-Aktie bei 27,86 Euro. Entsprechend hätte sich ein Marktwert für die eigenen Aktien in Höhe von 16,6 Mio. Euro zum Ende der Berichtsperiode ergeben. Die Aktien sind vorgesehen, um einen Großteil der Zahlungsverpflichtungen zu decken, die aus den aktienbasierten Vergütungen resultieren.
Ohne Berücksichtigung der oben genannten außergewöhnlichen Effekte von insgesamt 22,5 Mio. Euro erzielte Exasol in der Berichtsperiode ein bereinigtes EBITDA von -7,4 Mio. Euro (2019: -1,9 Mio. Euro). Der Rückgang des bereinigten EBITDA um 5,5 Mio. Euro ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Zahl der Beschäftigten im zweiten Halbjahr um 69 auf 223 per Ende Dezember 2020 sowie durch die gestarteten Wachstumsinitiativen in den Bereichen Marketing und Vertrieb zurückzuführen.
Im Mai 2020 führte Exasol erfolgreich ihr IPO an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie eine damit verbundene Kapitalerhöhung durch. Das Listing erfolgte im Open Market (Freiverkehr) und die Exasol-Aktie ist im Scale Segment inkludiert. Die Gesellschaft erzielte im Zuge des IPO insgesamt Bruttoerlöse von 48,5 Mio. Euro.
Im Dezember 2020 konnte Exasol eine Kapitalerhöhung um 10 % des Grundkapitals erfolgreich bei Institutionellen Investoren platzieren. Die Bruttoerlöse der Emission lagen bei 43,3 Mio. Euro.
Den Zufluss an liquiden Mitteln durch die beiden Kapitalmaßnahmen sieht das Management als Meilenstein in der zwanzigjährigen Unternehmensgeschichte der Exasol an. Mit den Emissionserlösen ist Exasol erstmalig in der Lage, die Organisation substanziell auszubauen und zu internationalisieren mit dem Ziel, das ARR-Wachstum in Zukunft zu beschleunigen.
Insgesamt ist der Vorstand mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2020 zufrieden. Exasol konnte umfangreich mit Eigenkapital und Liquidität ausgestattet werden, womit Exasol erstmalig in der Lage ist, stärker in Mitarbeiter, Internationalisierung und Produkte zu investieren. Gleichzeitig wurde ein solides ARR-Wachstum von 36,9 % erreicht. Bereits im zweiten Halbjahr konnte Exasol verstärkt ihren geplanten Mitarbeiteraufbau umsetzen und 69 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen. Mit den beiden Kapitalerhöhungen konnte Exasol die Liquidität deutlich erhöhen und hatte zum Stichtag 31.12.2020 liquide Mittel in Höhe von 33,9 Mio. Euro sowie zur Finanzmitteldisposition gehaltene Wertpapiere in Höhe von 35,6 Mio. Euro.
Für eine klare und transparente Darstellung der Geschäftsentwicklung der Exasol-Gruppe werden in den Jahres- und Zwischenabschlüssen des Konzerns neben den nach deutschen HGB-Berichtstandards vorgeschriebenen Angaben weitere finanzielle Kennzahlen, insbesondere der Annual Recurring Revenue (ARR), verwendet. Der ARR ist für Exasol der bedeutsamste finanzielle Leistungsindikator.
Annual Recurring Revenue (ARR) ist definiert als der Wert der vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponente von Laufzeitverträgen, annualisiert auf einen Zeitraum von 12 Monaten. Der ARR ist ein Indikator, der zeigt, in welcher Höhe wiederkehrende Umsatzerlöse ohne Berücksichtigung des Neugeschäftsvolumens in den nächsten zwölf Monaten zu erwarten sind, wenn es zu keinen Vertragskündigungen kommt. Für das Geschäftsjahr 2020 werden zur Berechnung des ARR die vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponenten des Monats Dezember herangezogen und mit 12 multipliziert.
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen dem ARR und den wiederkehrenden Umsatzerlösen der Berichtsperiode.
Die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode umfassen Umsätze aus Softwaremiete sowie laufende Support- und Wartungsleistungen, denen ein Vertrag mit Laufzeitcharakter zu Grunde liegen. Die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode beziehen sich auf den Zeitraum 01.01. bis 31.12., für die Berechnung des ARR wird der Zeitraum 01.12. bis 31.12. betrachtet.
| in Mio. Euro | 31.12.2020 | 31.12.2019 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| Annual Recurring Revenue (ARR) | 24,1 | 17,6 | 36,9 % |
| Umsatz | 23,6 | 21,6 | 9,3 % |
| Wiederkehrender Umsatz | 19,0 | 15,1 | 25,8 % |
| in % des Umsatzes | 80,5 % | 69,9 % | +10,6 pp |
| Sonstiger Umsatz | 4,6 | 6,5 | -29,2 % |
| in % des Umsatzes | 19,5 % | 30,1 % | -10,6 pp |
Der Umsatz Im Geschäftsjahr 2020 lag bei 23,6 Mio. Euro. (Umsatz 2019: 21,6 Mio. Euro). Die strategisch wichtigen wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode konnten um 25,8 % auf 19,0 Mio. Euro (2019: 15,1 Mio. Euro) gesteigert werden und hatten einen Anteil am Gesamtumsatz von 80,5 % (Vorjahreszeitraum: 69,9 %). Zu beachten ist, dass die wiederkehrenden Umsatzerlöse der Berichtsperiode die Umsätze für den Zeitraum 01.01.2020 bis 31.12.2020 umfassen und die nicht HGB-basierte Kennzahl Annual Recurring Revenue 2020 den Wert der vertraglich vereinbarten wiederkehrenden Umsatzkomponente von Laufzeitverträgen im Monat Dezember 2020, annualisiert auf einen Zeitraum von 12 Monaten darstellt.
Geografisch weist Exasol ihre Umsatzerlöse nach den vier Regionen DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), Großbritannien, Nordamerika und Rest der Welt aus. In der für Exasol aktuell wichtigsten Region, der DACH-Region, steigerte Exasol den Umsatz in der Berichtsperiode um 16,1 % auf 16,6 Mio. Euro und erzielte damit 70,6 % (2019: 66,2 %) der Konzernerlöse.
| in Mio. Euro | 2020 | 2019 | Veränderung |
|---|---|---|---|
| DACH | 16,6 | 14,3 | 16,1 % |
| Großbritannien | 1,6 | 1,3 | 23,1 % |
| Nordamerika | 3,1 | 3,3 | -6,1 % |
| Rest der Welt | 2,3 | 2,7 | -14,8 % |
| Umsatz gesamt | 23,6 | 21,6 | 9,3 % |
| Umsatzanteil in % | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| DACH | 70,3 % | 66,2 % |
| Großbritannien | 6,8 % | 6,0 % |
| Nordamerika | 13,1 % | 15,3 % |
| Rest der Welt | 9,7 % | 12,5 % |
Bei den aktivierten Eigenleistungen handelt es sich um selbstentwickelte immaterielle Vermögensgegenstände, insbesondere um selbsterstellte Software. In der Berichtsperiode wurden 1,9 Mio. Euro Eigenleistungen aktiviert (2019: 1,8 Mio. Euro). Diese beinhalten neben den Personalkosten auch die zugehörigen Sachkosten.
Wesentliche Komponenten des Materialaufwands sind Aufwendungen für Infrastruktur der ExaCloud (Leasing von Servern und Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Rechenzentrums) sowie der Einkauf von Hardware für Umsatzerlöse mit Appliances (Bündelung von Hard- und Software).
Im Berichtszeitraum 2020 sind die Materialaufwendungen um 33,3 % auf 3,2 Mio. Euro gestiegen (2019: 2,4 Mio. Euro). Die Aufwendungen für IT/Rechenzentrum lagen bei 1,5 Mio. Euro (2019: 1,6 Mio. Euro) und die Aufwendungen für Hardware bei 1,4 Mio. Euro (2019: 0,7 Mio. Euro).
Im Geschäftsjahr 2020 stieg der Personalaufwand um 53,5 % auf 37,3 Mio. Euro (2019: 24,3 Mio. Euro). Aufgrund der guten Performance der Exasol-Aktie zum Stichtag 31.12.2020 sind in der Berichtsperiode insgesamt 16,8 Mio. Euro (2019: 7,9 Mio. Euro) für aktienbasierte Vergütungen zusätzlich zurückzustellen und als Personalaufwand zu erfassen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Exasol durch eigene Aktien zum Stichtag 31.12.2020 über stille Reserven von 16,6 Mio. Euro verfügte.
Ohne den Einfluss der aktienbasierten Vergütung hätte der bereinigte und für das operative Geschäft relevante Personalaufwand bei 20,5 Mio. Euro gelegen (Vorjahreszeitraum 16,4 Mio. Euro). Exasol hat mit Vorstand und Mitarbeitern insgesamt vier unterschiedliche aktienbasierte Vergütungsprogramme vereinbart: (1) Stock Appreciation Rights – SAR – Vorstand, (2) Stock Awards Vorstand, (3) Stock Appreciation Rights Mitarbeiter und (4) Employee Share Option Programm (ESOP).
Das SAR-Programm für den Vorstand ist langfristig ausgerichtet. Es hat eine Laufzeit von 2016 bis 2022. Zum Stichtag 31.12.2020 waren für das Programm insgesamt 16,3 Mio. Euro zurückgestellt. Die erwartete Auszahlung im Jahr 2022 ist weitstgehend durch eigene Aktien und stille Reserven der Gesellschaft gedeckt. Zusätzlich hat der Vorstand für jedes Geschäftsjahr Aktienzusagen (Stock Awards) erhalten. Grundlage bildet die Performance der Exasol-Aktie im Vergleich zur Performance des TecDAX. Der Vergütungsanspruch ist durch einen Höchstwert begrenzt. Bei unzureichender Wertentwicklung kann er null betragen.
Mit dem erfolgreichen Börsengang der Exasol AG ist das Mitarbeiter-Stock-Appreciation-Rights-Programm wirksam geworden. Das Programm sieht einen Barausgleich in drei Tranchen mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 7,4 Mio. Euro. Zum Stichtag 31.12.2020 waren für das Programm insgesamt 4,7 Mio. Euro zurückgestellt.
Der Anstieg des bereinigten Personalaufwands ist im Wesentlichen auf die hohe Zahl an Neueinstellungen im zweiten Halbjahr 2020 im Rahmen der Wachstumsstrategie zurückzuführen.
Die Abschreibungen erhöhten sich um 2,0 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro (2019: 2,2 Mio. Euro). Treiber des Anstiegs waren die Abschreibungen auf immaterielles Vermögen, die sich von 1,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2019 auf 3,2 Mio. Euro in der Berichtsperiode erhöht haben.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen um 7,3 Mio. Euro auf 15,3 Mio. Euro. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind außergewöhnliche Aufwendungen (Aufwendungen im Rahmen von Kapitalmaßnahmen) in Höhe von 5,7 Mio. Euro (2019: 1,2 Mio. Euro) enthalten.
Ohne Berücksichtigung der außergewöhnlichen Effekte lagen die bereinigten sonstigen betrieblichen Aufwendungen bei 9,6 Mio. Euro (2019: 6,8 Mio. Euro). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Marketingaufwendungen in Höhe von 3,6 Mio. (2019: 2,5 Mio. Euro) enthalten. Im Betrachtungszeitraum 2020 lag das Ergebnis nach Steuern bei -34,3 Mio. Euro (2019: -14,0 Mio. Euro).
Ohne Berücksichtigung der außerordentlichen Aufwendungen lag der bereinigte Fehlbetrag in der Berichtsperiode bei -11,8 Mio. Euro (2019: -4,2 Mio. Euro).
| in Mio. Euro | 31.12.2020 | 31.12.2019 |
|---|---|---|
| Konsolidierter Nettoverlust | -34,3 | -14,0 |
| + Steuern | 0,0 | 0,1 |
| + Finanzergebnis | 0,2 | 0,7 |
| + Abschreibungen | 4,2 | 2,2 |
| EBITDA | -29,9 | -11,0 |
| + aktienbasierte Vergütungen | 16,8 | 7,9 |
| + Aufwendungen Kapitalmaßnahmen | 5,7 | 1,2 |
| = Bereinigtes EBITDA | -7,4 | -1,9 |
Die Veränderung der Bilanzsumme sowie der Bilanzstruktur zum Ende der Berichtsperiode 31.12.2020 gegenüber dem Bilanzstichtag 31.12.2019 war maßgeblich durch drei Kapitalerhöhungen beeinflusst.
Im Vorfeld des IPO im Mai 2020 wurden Gesellschafterdarlehen (inklusive gestundete Zinsen) in Höhe von 8,5 Mio. Euro mit Beschluss auf der Hauptversammlung im Dezember 2019 in Eigenkapital gewandelt und als Sacheinlage dem Grundkapital zugeführt (1.463.870 Aktien).
Im Mai 2020 wurde Exasol an der Frankfurter Wertpapierbörse im Freiverkehr (Open Market; Scale Segment) gelistet. Im Zuge des Listings wurde eine Kapitalerhöhung um 5,1 Mio. Aktien durchgeführt. Exasol sind durch diese Kapitalerhöhung Bruttoemissionserlöse in Höhe von 48,5 Mio. Euro zugeflossen.
In 2020 wurden zu den bestehenden 0,5 Mio. eigenen Aktien weitere 0,3 Mio. eigene Aktien unentgeltlich der Exasol AG durch die Aktionäre zugeführt. Zum Zeitpunkt des IPO wurden 0,3 Mio. eigene Aktien veräußert und der Erlös in Höhe von 2,4 Mio. Euro der Kapitalrücklage hinzugebucht.
Im Dezember 2020 führte Exasol eine weitere Kapitalerhöhung durch und erhöhte das Grundkapital um 10 % bzw. um 2,2 Mio. Aktien. Mit der zweiten Kapitalerhöhung erzielte Exasol Bruttoemissionserlöse in Höhe von 43,3 Mio. Euro.
Ausgehend vom gezeichneten Kapital zum 31. Dezember 2019 in Höhe von 15,7 Mio. Euro hat sich das gezeichnete Kapital somit um insgesamt 8,8 Mio. Euro auf 24,4 Mio. Euro erhöht.
Der übersteigende Betrag aus der Sacheinlage (7,0 Mio. Euro), dem IPO (43,3 Mio. Euro) und der zweiten Kapitalerhöhung (41,0 Mio. Euro) ist der Kapitalrücklage zugeführt worden.
Zum Stichtag 31.12.2020 lag das Eigenkapital bei 48,3 Mio. Euro gegenüber einem negativen Eigenkapital in Höhe von -20,5 Mio. Euro zum Stichtag 31.12.2019. Die Veränderung ergibt sich aus den beschriebenen Kapitalmaßnahmen, den Veränderungen der Währungsrechnungsumlage sowie dem Jahresfehlbetrag in Höhe von 34,3 Mio. Euro.
Die Bilanzsumme erhöhte sich in der Berichtsperiode um 50,5 Mio. Euro und lag zum Stichtag 31.12.2020 bei 82,1 Mio. Euro gegenüber 31,6 Mio. zum Stichtag 31.12.2019. Dabei lag das langfristige Vermögen (Anlagevermögen) mit 7,7 Mio. Euro leicht unter dem Wert des Vorjahres mit 7,9 Mio. Euro und reflektierte 9,4 % des Vermögens. Selbsterstellte Software (selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte) bilden mit 5,8 Mio. Euro den größten Posten des Anlagevermögens.
Das Umlaufvermögen erhöhte sich von 2,7 Mio. Euro zum Vorjahresstichtag 31.12.2019 auf 72,9 Mio. Euro zum Ende der Berichtsperiode und entsprach 88,8 % des Vermögens. Der starke Anstieg des Umlaufvermögens basiert hauptsächlich auf einem Liquiditätszufluss von brutto (vor Transaktionskosten) 91,7 Mio. Euro resultierend aus den durchgeführten Kapitalerhöhungen im Geschäftsjahr 2020.
Die liquiden Mittel und zur Finanzmitteldisposition gehaltenen Wertpapiere in Höhe von 69,5 Mio. Euro zum Ende der Berichtsperiode entsprachen 84,7 % des Gesamtvermögens.
Zum Stichtag 31.12.2020 lag das Eigenkapital bei 48,3 Mio. Euro und korrespondiert mit einer Eigenkapitalquote von 58,8 %. Zum Vergleichsstichtag 31.12.2019 wies der Exasol-Konzern ein negatives Eigenkapital in Höhe von -20,5 Mio. Euro aus. Die Veränderung des Eigenkapitals ist auf die bereits beschriebenen Erhöhungen des Eigenkapitals sowie auf das negative Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 zurückzuführen.
Zum Ende der Berichtsperiode wies Exasol Rückstellungen und Verbindlichkeiten in Höhe von 29,2 Mio. Euro aus. Das entspricht einem Anteil an der Bilanzsumme von 35,6 % (2019: 59,8 %).
Die Rückstellungen erhöhten sich um 136,5 % auf 27,2 Mio. Euro (2019: 11,5 Mio. Euro) und entsprechen 33,1 % (2019: 36,4 %) der Bilanzsumme. Treiber der Erhöhungen der Rückstellungen sind die Effekte aus den aktienbasierten Vergütungen. Zum Stichtag 31.12.2020 lagen die Rückstellungen für aktienbasierte Vergütungen bei 22,2 Mio. Euro (2019: 6,7 Mio. Euro).
Per Ende 2020 wurden die Bankverbindlichkeiten von 2,2 Mio. Euro auf 0,1 Mio. Euro zurückgeführt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen lagen bei 1,1 Mio. und reflektierten 1,3 % der Bilanzsumme.
Die sonstigen Verbindlichkeiten waren um 2,9 Mio. Euro rückläufig und lagen zum Stichtag 31.12.2020 bei 0,8 Mio. Euro. Grund hierfür ist die Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen nebst gestundeten Zinsen in Höhe von 3,1 Mio. Euro.
Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten waren zum Stichtag 31.12.2020 mit 4,4 Mio. Euro nahezu unverändert zum Stichtag 31.12.2019 (4,2 Mio. Euro).
Bei einem Vergleich der Vermögens- und Kapitalstruktur zum Stichtag 31.12.2020 mit der Vermögens- und Kapitalstruktur zum Stichtag 31.12.2019 ist zu beachten, dass zum 31.12.2019 ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag in Höhe von 20,5 Mio. Euro ausgewiesen wird. Insofern ist aus Sicht von Exasol ein Vergleich der Vermögens- und Kapitalstrukturen nur eingeschränkt möglich.
Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit lag in der Berichtsperiode bei -11,3 Mio. Euro gegenüber 2,2 Mio. Euro für den Berichtszeitraum 2019. Der Anstieg spiegelt die mit dem Mitarbeiteraufbau einhergehenden liquiditätswirksamen höheren Personalaufwendungen wider.
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr 2020 belief sich auf -39,3 Mio. Euro (2019: -2,7 Mio. Euro). Maßgeblicher Treiber waren die Investitionen in kurzfristige Wertpapiere zur Finanzmitteldisposition in Höhe von 35,6 Mio. Euro.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 85,9 Mio. Euro (2019: -0,9 Mio. Euro). Dieser ist im Wesentlichen auf die Einzahlungen im Rahmen der im Geschäftsjahr 2020 durchgeführten brutto Eigenkapitalerhöhungen in Höhe von 91,7 Mio. Euro zurückzuführen. Die damit zugehörigen liquiditätswirksamen Kosten 2020 wurden bei den Einzahlungen zum Abzug gebracht.
Zum Stichtag 31.12.2020 lag der Zahlungsmittelfonds bei 33,8 Mio. Euro (31.12.2019: -1,5 Mio. Euro).
Zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Berichts erwartet der Vorstand, die bisher bekannten und erwarteten Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Dem Vorstand sind keine Geschäftsentwicklungen bekannt, die zu möglichen Liquiditätsengpässen führen können.
Die weltweite COVID-19 Pandemie führte in 2020 zu wirtschaftlichen Verwerfungen und zur Disruption von weltweiten Lieferketten. Obwohl sich Exasol mit ihrem Geschäftsmodell und zukunftsweisenden Technologien sehr gut aufgestellt sieht, konnte sich die Gesellschaft nicht vollständig den daraus resultierenden Effekten entziehen. Im gesamten Jahresverlauf 2020 waren für Exasol die Unsicherheiten hoch. Insbesondere im frühen Stadium der Pandemie und vor dem Listing an der Frankfurter Wertpapierbörse (und den damit verbundenen Emissionserlösen) im ersten Halbjahr 2020 war Exasol von den Unsicherheiten aus der COVID-19 Pandemie stärker betroffen.
Nach den erfolgten Kapitalmaßnahmen und den damit verbundenen Liquiditätszuflüssen im Geschäftsjahr 2020 betrachtet der Vorstand die Finanz- und Vermögenslage als solide, damit die Wachstumspläne erfolgreich umgesetzt werden können.
Im Geschäftsjahr 2020 konnte die Exasol-Gruppe ihre Wachstumsziele umsetzen und ihre derzeit wichtigste Finanzkennzahl zur internen Steuerung – den Annual Recurring Revenue (ARR) – um 36,9 % auf 24,1 Mio. Euro steigern und hat damit ihre Prognose (ARR von mindestens 24,0 Mio. Euro) erreicht. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2020 publizierte der Vorstand am 21.09.2020. Insgesamt beurteilt der Vorstand den erreichten Umsatz und ARR im Geschäftsjahr 2020 als zufriedenstellend.
Der Vorstand sieht die Exasol-Gruppe mit ihrer Finanzausstattung und ihrer Technologie als gut positioniert, um die Wachstumspläne für die Zukunft erfolgreich umsetzen zu können.
Risiken definiert Exasol im Sinne ihres Risikomanagementsystems auf Basis von ISO31000 als die Auswirkungen von Unsicherheiten auf die Ziele des Unternehmens. Das bedeutsamste Ziel des Unternehmens ist derzeit, den ARR nachhaltig zu steigern und hierfür über die entsprechende Liquidität und Kapitalausstattung zu verfügen.
Ziele des Risikomanagementsystems sind die Identifikation, Bewertung und Priorisierung von Risiken gefolgt von einem koordinierten und wirtschaftlichen Einsatz von Ressourcen, um die Wahrscheinlichkeit oder Auswirkungen des Risikoeintrittes zu minimieren, zu überwachen und zu steuern oder die Realisierung von Chancen zu maximieren.
Die Überwachung und das Management von Risiken gehört zu den zentralen Aufgaben der Exasol AG. Zu diesem Zweck hat Exasol für die Themenfelder Compliance und Risikomanagement ein einheitliches Compliance- und Risikomanagementsystem (CRMS) aufgebaut. Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des CRMS. Ziele des CRMS sind, Risiken zu analysieren, zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Zudem unterstützt das CRMS den Vorstand darin, kontinuierlich einen Überblick über die Themenfelder Risiken, Risikomanagement und Compliance zu haben und so dessen strategische und operative Entscheidungsfindung zu unterstützen.
Potenzielle Risiken sollen rechtzeitig erkannt und evaluiert werden, um zeitnah Präventions-, Handhabungs- und weitere Überwachungsmaßnahmen einzuleiten. Der Aufbau des CRMS erfolgt entlang der Fachabteilungen mit entsprechenden Risikoverantwortlichkeiten und wird von einem Compliance and Risk Manager geleitet, überwacht und unterstützt. Klar definierte Berichtspflichten sowie eine zusätzliche Adhoc-Berichterstattung sind implementiert. Es gibt eine direkte und unabhängige Berichtskette, einen regelmäßigen Austausch zwischen dem Compliance and Risk Manager und dem Vorstand sowie regelmäßig wiederkehrende Compliance und Risk Meetings mit Vorstand und allen Risikoverantwortlichen.
Die Risikobewertung basiert einheitlich auf den zwei gängigen Kriterien "Schadenshöhe" und "Eintrittswahrscheinlichkeit". Bei der Schadenshöhe unterscheidet man zwischen "hoch" (>500.000 EUR Schaden), mittel (zwischen 50.000 EUR bis 500.000 EUR Schaden) und niedrig (< 50.000 EUR Schaden). Bei der Eintrittswahrscheinlichkeit wird mittels einer definierten Anzahl des möglichen Auftretens differenziert nach "unwahrscheinlich" (1 Vorfall/10.000 Vorgängen oder <0,5 Vorfälle/Jahr), "möglich" (1 Vorfall/1.000 Vorgängen oder 1 Vorfall/Jahr) und "nahezu sicher" (1 Vorfall/100 Vorgängen oder >2 Vorfälle/Jahr). Nach der Risikomatrix ergeben sich danach drei Risikokategorien (gering, mittel, hoch):
| Eintrittswahrscheinlichkeit | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| unwahrscheinlich | möglich | nahezu sicher | |||
| niedrig | geringes Risiko | geringes Risiko | mittleres Risiko | ||
| Schadens | mittel geringes Risiko höhe hoch mittleres Risiko |
mittleres Risiko | hohes Risiko | ||
| hohes Risiko | hohes Risiko |
Risiken, die von Exasol im Wesentlichen nicht beeinflusst und nach gängigen Risikobehandlungsstrategien angegangen werden können, werden nicht kategorisiert, sie werden in erster Linie überwacht. Dies betrifft die in der nächsten Ziffer dargestellten gesamtwirtschaftlichen, branchen- und marktbedingten Risiken sowie Risiken aus technologischen Veränderungen. Alle anderen in der Ziffer 3.3 dargestellten Risiken gehören der Kategorie "hoch" an und sind entsprechend Bestandteil dieses Risikoberichts.
Neben den in diesem Abschnitt beschriebenen und den durch das CRMS analysierten Risiken können Ereignisse eintreten, die zu zusätzlichen, bisher nicht bekannten Risiken führen könnten und sich negativ auf die Liquidität, Umsatz und Eigenkapital der Exasol auswirken.
Makroökonomische bzw. gesamtwirtschaftliche Entwicklungen sowie das allgemeine Geschäftsklima beeinflussen maßgeblich den Geschäftserfolg von Exasol. Die Datenbank-Infrastruktur von Exasol wird gewöhnlich eingesetzt, um bestehende Systeme zu ersetzen, zu erweitern oder zu verbessern. Insbesondere langfristige Investitionen in Technologien, Software oder in IT-Infrastrukturen werden in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sowie in einem sich verschlechternden politischen oder wirtschaftlichen Umfeld zurückgestellt oder ausgesetzt. Exasols Datenbank-Technologie ist in die Kategorie von langfristig angelegten IT-Investitionen einzuordnen. Entsprechend könnten bestehende oder potenzielle Kunden von Exasol in einem sich verschlechternden makroökonomischen Umfeld ihre Investitionen in Produkte von Exasol streichen, reduzieren oder nicht tätigen.
Ein weiteres von Exasol identifiziertes makroökonomisches Risiko stellen die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien dar. Nach dem vollzogenen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union könnten sich verschlechternde Beziehungen oder mögliche Handelshemmnisse negativ auf die Geschäfts- und Ertragslage von Exasol auswirken.
Sollte die COVID-19 Pandemie anhalten oder sich erneut verschärfen und sich weiter negativ auf die Konjunktur auswirken, könnten Unternehmen IT-Budgets zurückstellen, mit entsprechenden negativen Effekten auf Exasol.
Exasols Datenbank-Infrastruktur ist optimiert für die Analyse großer Datenmengen. Die vorhandenen Datenmengen in Organisationen steigen über verschiedenste Kanäle kontinuierlich an. Damit steigt die Notwendigkeit skalierbarer Systeme zur Analyse von Daten für Organisationen. Da Exasol weltweit über eines der schnellsten Datenbanksysteme für die Analyse von Daten verfügt, könnte die Nachfrage nach Exasols Produkten auch bei rezessiven Tendenzen bestehen bleiben.
Exasol sieht sich jedoch einem starken Wettbewerb ausgesetzt. Datenbank- und Datenanalyselösungen werden von unterschiedlichen Unternehmen angeboten. Der Markt wird derzeit von klassischen Anbietern wie Microsoft, Oracle oder IBM dominiert, die über eine globale Reichweite und erhebliche finanzielle Ressourcen verfügen. Zudem haben weltweite Plattformen wie Google und Amazon Datenbank- und Datenanalyselösungen entwickelt. Der starke Wettbewerb durch etablierte Anbieter, jüngere Technologieunternehmen sowie potenzielle neu eintretende Marktteilnehmer kann zu einem Verlust von Kunden und Marktanteilen führen und sich damit negativ auf die Unternehmensentwicklung (Liquidität, Umsatz, Eigenkapital) der Exasol auswirken.
Exasol sieht sich technologisch gut aufgestellt und geht davon aus, dass die Performance ihrer Datenbank-Technologie nur schwer zu replizieren ist. Die Märkte für Datenbank-Lösungen sowie für Datenanalysen, in denen Exasol tätig ist, unterliegen jedoch schnellen technologischen Veränderungen. Permanent werden neue Lösungen und Produkte eingeführt. Exasols Wettbewerbsfähigkeit hängt im starken Maße von der Fähigkeit des Unternehmens ab, technologische Veränderungen schnell zu adaptieren und zu antizipieren, ihre Produkte entsprechend technologisch weiterzuentwickeln und die sich verändernden Kundenbedürfnisse zu erkennen. Sollte Exasol dazu nicht in der Lage sein, kann dies erhebliche negative Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung und damit auf Umsatz, Ergebnis und Finanzausstattung der Exasol-Gruppe haben.
Der erwirtschaftete Umsatz der Berichtsperiode und eine der wichtigsten finanziellen Kennzahlen der Exasol-Gruppe, Annual Recurring Revenue (ARR), sind zu einem nicht unerheblichen Maße von wenigen Bestandskunden abhängig, mit denen Exasol in der Regel laufzeitbasierte Verträge vereinbart hat.
Zum Stichtag 31.12.2020 hatte Exasol 195 Bestandskunden. Bei der aktuellen Kundenstruktur konzentrieren sich mehr als 10 % der Umsatzerlöse auf einen Großkunden. Zusätzlich wurden ca. 28 % der Umsatzerlöse mit den Top-5 Kunden generiert. Der Beitrag des größten Kunden zum Annual Recurring Revenue (ARR) für das Jahr 2020 lag bei 17 %. Rund 30 % des ARR wurde mit den Top-4-Kunden erzielt.
Der Wegfall eines oder mehrerer der Top-4 Bestandskunden hätte zumindest kurzfristig erhebliche negative Effekte auf die Umsatzentwicklung und den Annual Recurring Revenue. Dies hätte auch negative Effekte auf die Finanzausstattung der Exasol-Gruppe und könnte die Ertragslage zumindest kurzfristig erheblich negativ beeinflussen.
Die Kündigungsquote und damit die Kündigungsabwanderungsrate beeinflusst indirekt die Kundenstruktur.
Um die Kundenabwanderungsrate zu reduzieren, hat Exasol im Rahmen der neu-entwickelten Strategie einen detaillierten Maßnahmenplan etabliert, der die Kundenzufriedenheit steigern und die Servicequalität verbessern soll. Es gibt abteilungsübergreifend organisierte Mitarbeiter, die sich ausschließlich um die Pflege der Kundenbeziehungen kümmern, mit besonderem Fokus auf die Großkunden.
Neben den Maßnahmen für Bestandskunden zur Risikoreduzierung soll die Kundenstruktur durch Neukunden qualitativ verbessert und verbreitert werden. Zu diesem Zweck hat Exasol die Zahl der Marketing- und Vertriebsmitarbeiter deutlich ausgebaut, die Marketingaktivitäten erweitert und plant, das Produktportfolio um eine Software-as-a-Service / Cloud-Native Lösung zu erweitern.
Als bedeutende und wichtige finanzwirtschaftliche Risiken klassifiziert Exasol das Liquiditätsrisiko sowie das Risiko von unerwarteten negativen Effekten auf die Eigenkapitalausstattung. Weitere wichtige Risiken sind insbesondere das Fremdwährungsrisiko.
Exasol befindet sich in einem Expansionsmodus und plant, erhebliche finanzielle Ressourcen und liquide Mittel in das Wachstum, in den Personalaufbau, den Vertrieb und das Marketing zu investieren. In der Expansionsphase ist davon auszugehen, dass die Gesellschaft negative operative Ergebnisse erzielen dürfte. Korrespondierend dazu dürfte der Wachstumsmodus zu erheblichen Abflüssen von liquiden Mitteln führen.
Nicht vorhersehbare Verschlechterungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen, wie eine erneute Verschärfung der weltweiten COVID-19 Pandemie, könnten die Expansionsstrategie negativ beeinflussen und zu höheren Verlusten führen, als ursprünglich antizipiert und sich damit stark negativ auf Umsatz, Ergebnis, Finanzausstattung sowie Eigenkapital der Exasol auswirken.
Sollte es Exasol nicht gelingen, die Wachstumsstrategie erfolgreich umzusetzen, könnte die Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen zurückbleiben, mit potenziell starken negativen Effekten auf die Finanzausstattung, die Liquidität und das Eigenkapital der Exasol-Gruppe.
Exasol verfolgt daher ein striktes Monitoring der Cashflow- und Eigenkapital-Entwicklung. Zudem ist Exasol dabei, neue Vorhersage- und Prognosemethoden einzuführen und zusätzlich makroökonomische Entwicklungen stärker zu berücksichtigen.
Durch Wechselkursschwankungen ist die Exasol-Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Diese äußern sich vorwiegend durch das Translations-, Transaktions- und Operationsrisiko.
Die Basiswährung der Exasol ist der Euro. Neben Kundenverträgen, die auf Basis des Euro abgeschlossen sind, hat Exasol Verträge mit internationalen Kunden in verschiedenen Währungen, vorwiegend auf Basis von US-Dollar und britischen Pfund unterschrieben. Darüber hinaus unterhält Exasol internationale Standorte, unter anderem in Großbritannien, USA und der Schweiz. Entsprechend bestehen Verpflichtungen in fremder Währung gegenüber Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Lieferanten.
Durch Auf- oder Abwertungen der Basiswährung (Euro) bzw. Auf- oder Abwertungen der Denominationswährung (insbesondere US-Dollar bzw. Britische Pfund) ist Exasol Währungsrisiken ausgesetzt, die potenziell negative Auswirkungen auf Umsatz, Liquidität, das operative Ergebnis oder das Eigenkapital haben können.
Um Risiken aus Währungsschwankungen zu minimieren, hat Exasol ihre Geschäfte, soweit möglich, auf die drei Hauptwährungen Euro, USD, und britische Pfund beschränkt, hält Bargeldreserven in den entsprechenden Währungen vor und sichert Zahlungsströme in fremden Währungen gegebenenfalls durch Termingeschäfte ab. Zusätzlich besteht teilweise ein natürliches Währungs-Hedging. Exasol erwirtschaftet einen Teil ihrer Erlöse auf Basis von Verträgen in USD und britischen Pfund. Gleichzeitig bestehen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Lieferanten in den beiden Fremdwährungen.
Im Geschäftsjahr 2020 lag der Umsatzanteil außerhalb des Euro-Währungsraumes bei 22 %. Entsprechend ist der Fremdwährungsanteil am Umsatz vergleichsweise gering. Der Anteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an Standorten außerhalb des Euroraumes war zum Stichtag 31.12.2020 bei 27 %. Damit haben sich durch die vergleichsweise starke Expansion im Nicht-Euro-Raum (insbesondere in den USA) die Fremdwährungsrisiken erhöht.
Exasol als innovatives IT-Unternehmen konkurriert mit großen, global tätigen Wettbewerbern wie zum Beispiel Google, Amazon, Microsoft, Teradata und Snowflake auf einem durch Knappheit für Fachkräfte wie Software-Spezialisten und weitere IT-Fachkräfte geprägten Arbeitsmarkt. Wenn es Exasol nicht gelingt, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit den erforderlichen Fachkenntnissen zu rekrutieren und den bestehenden Mitarbeiterstamm zu halten, besteht das Risiko, dass die Wachstumsziele nicht erreicht werden können und Umsatz, liquide Mittel und Eigenkapital davon negativ betroffen wären.
Im Geschäftsjahr 2020 hat Exasol ihre Mitarbeiterzahl im Bereich Human Resources und insbesondere im Recruiting aufgestockt, die HR-Abteilung (inklusive Recruiting) vergrößert und Initiativen gestartet (z.B. Einführung von aktienbasierten Vergütungskomponenten), um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen langfristig an Exasol zu binden sowie die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen.
Der vollständige Ausfall von IT-Systemen, Unterbrechungen der Internetverbindung, Fehler in der Infrastruktur und weitere Störungen können erhebliche negative Auswirkungen auf das Geschäftsmodell von Exasol haben (z.B. Nichteinhaltung von Kundenverträgen, Nichtverfügbarkeit des Produkts). Dies könnte zu einem Abbruch von Kundenbeziehungen oder Schadensersatzforderungen führen und somit die Liquidität, das Eigenkapital und den Umsatz erheblich negativ beeinträchtigen.
Zudem besteht stets das Risiko von Cyberattacken, die zu Datendiebstahl, Systemausfällen, Infrastrukturschäden und Ähnlichem führen könnten. Diese Attacken und das Bekanntwerden derselben können zu einem massiven Reputationsverlust und potenziell Schadensersatzforderungen führen und sich negativ auf Liquidität, Eigenkapital und Umsatz von Exasol auswirken.
Exasol hat ein Informationssicherheits-Managementsystem aufgebaut, das kontinuierlich verbessert wird. Dies hat zum Ziel, Informationssicherheitsrisiken auf ein akzeptables Risikoniveau zu senken. Exasol hat einen ISO 27001 Audit gestartet und im April 2021 eine entsprechende Zertifizierung erhalten. Informationssicherheitsrisiken sind insbesondere der Ausfall der IT-Systeme, Cyberattacken und Verletzung von Datenschutzbestimmungen.
Bedingt durch Exasols Geschäftsmodell werden regelmäßig sensible Daten von Kunden über die Systeme von Exasol oder in Cloud-Lösungen von externen Dienstleistern verarbeitet, gespeichert und weitergleitet. Exasol unterliegt den Gesetzen und Vorschriften zum Datenschutz, der Informationssicherheit und zum Schutz des Persönlichkeitsrechts. Jede tatsächliche oder vermeintliche Nichteinhaltung oder Verletzung dieser Verpflichtungen könnte die Geschäftstätigkeit von Exasol negativ beeinflussen, insbesondere wenn solche Verletzungen öffentlich werden würden. Darüber hinaus haben Behörden Datenschutzregelungen verschärft. Vermeintliche oder tatsächliche Verletzungen von Datenschutzvorschriften können zu empfindlichen Strafzahlungen führen und die Finanzkraft von Exasol erheblich schwächen.
Regulatorische Veränderungen können zu weiteren Verschärfungen des Datenschutzes führen und Exasols Fähigkeit, den Geschäftsbetrieb neuen potenziellen Regelungen anzupassen, erschweren.
Um den Risiken aus möglichen oder vermeintlichen Verletzungen des Datenschutzes entgegenzuwirken, hat Exasol sowohl einen externen Datenschutzbeauftragten als auch interne Datenschutzkoordinatoren, die sich um datenschutzrechtliche Fragestellungen kümmern und eng mit dem Informationssicherheitsverantwortlichen zusammenarbeiten.
Als Unternehmen in einem durch Innovation geprägten Geschäftsumfeld besteht für Exasol ein rechtliches Risiko im Zusammenhang mit Patent- und anderen IP-Rechten und damit zusammenhängenden Ansprüchen. Dritte könnten behaupten, dass Exasol ihr geistiges Eigentum verletzt, und Exasol könnte erheblichen Prozess- oder Lizenzkosten unterliegen oder am Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen gehindert werden.
Die Möglichkeit einer – wenn auch nur behaupteten – Patentrechtsverletzung ist dem Geschäftsumfeld immanent. Eine vollständige Überwachung ist nicht immer möglich und eine Verletzung von IP-Rechten oder das Nichterkennen einer Verletzung von Exasols eigenen IP-Rechten kann negativen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit von Exasol haben.
Eine Auseinandersetzung mit Wettbewerbern und/oder Patentrechtsinhabern oder die Verteidigung gegen Klagen aufgrund (vermeintlicher) Schutzrechtsverletzungen können zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen. Exasol ist sich dieses Risikos bewusst und hat diesbezügliche Strategien entwickelt in abteilungsübergreifender Zusammenarbeit, die auch beratende Experten miteinschließt. Dennoch kann eine Verwicklung in Patent- und IP-Rechtsstreitigkeiten, die auch unberechtigt erfolgen kann, nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Durch das schnelle Wachstum in andere Regionen und das erhoffte Wachstum des Kundenstamms durch den Vertrieb des auf einen breiteren Kundenstamm angelegten SaaS-Produktes sieht sich Exasol auch größeren Risiken ausgesetzt. Zum Beispiel könnten möglicherweise auftretende Softwarefehler in ihrem Effekt größere Auswirkungen haben. Auch kann das Angebot des Produktes hinsichtlich Auswahl des Kunden nicht in einem Ausmaß kontrolliert werden, wie es bisher der Fall ist.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Exasol sich einer Vielzahl bekannter, aber auch unbekannter Risiken und Unsicherheiten ausgesetzt sieht. Diese umfassen insbesondere Risiken für das avisierte Wachstum, Kundenrisiken, rechtliche und regulatorische Risiken sowie technologische Risiken. Zur Überwachung der Risikosituation hat Exasol ein umfangreiches Risikomanagementsystem etabliert, das kontinuierlich verfeinert und ausgebaut wird. Zum Stichtag 31.12.2020 waren der Gesellschaft keine bestandsgefährdenden Risiken bekannt. Insgesamt bewertet Exasol die Risikosituation als beherrschbar.
In Unternehmen und Behörden steigen täglich die verfügbaren Datenmengen rasant an.
Laut IDC9 lag weltweit die in Datenbanken verarbeitete Datenmenge im Jahr 2020 bei ca. 59 Zettabytes. IDC schätzt, dass die Datenmengen bis 2025 jährlich durchschnittlich um 24,3 % (CAGR) auf 175 Zettabyte steigen werden.
9 https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS46286020
Für jedes Unternehmen ist es essentiell, ihre Daten effizient analysieren zu können, um täglich datenbasierte Unternehmensentscheidungen sowie Entscheidungen im operativen Geschäft treffen zu können. Ohne eine schnelle und effiziente Analyse vorhandener Daten wird es für Unternehmen schwerer, sich im Wettbewerb behaupten zu können.
Exasol sieht ihre Datenbank-Infrastruktur bzw. ihr relationales Datenbank Managementsystem basierend auf der In-memory Technologie als eine der weltweit führenden Lösungen für ultraschnelle Datenanalysen und Datenauswertungen an. Insbesondere in den Punkten Geschwindigkeit, Performance, Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz konnte die Leistungsfähigkeit der Exasol-Lösung in vielen Anwendungen gezeigt werden. Exasol sieht sich gut positioniert, um Unternehmen mit ihren Produkten und Lösungen bei Ihren Datenanalysen unterstützen zu können.
Exasol ist in einem Markt positioniert, auf dem global die Nachfrage nach Systemen und Datenbanklösungen, mit denen Unternehmen ihre täglich steigenden Datenmengen analysieren können, strukturell steigt. Exasol sieht sich gut positioniert, um von der steigenden Nachfrage profitieren zu können.
Laut Einschätzung des Analysehauses IDC lag das Marktvolumen für Big Data und Business Analytics im Jahr 2019 bereits bei 189,1 Mrd. US-Dollar und sollte bis 2022 bei einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 13,2 % (CAGR) einen voraussichtlichen Anstieg auf 274,3 Mrd. US-Dollar erfahren.
Exasols Technologie ist für "on-premise", "cloud" und "hybride" Lösungen einsetzbar. Viele der direkten Konkurrenten von Exasol bieten ausschließlich cloud-basierte Lösungen an. Exasol geht davon aus, dass Unternehmen und Organisationen auch zukünftig "on-premise" Lösungen zur Datenspeicherung und Datenanalyse einsetzen. Daher sieht Exasol ihr Hybridmodell als Differenzierung zu Wettbewerbern an, woraus sich entsprechende Marktchancen ergeben sollten.
Gemäß einer Studie von Forrester sind bei den Fortune 1000 Unternehmen noch 90 % der Datenmengen auf on-premise Lösungen gespeichert. IDC schätzt, dass bis 2025 ca. 54 % der Datenmengen in der Cloud sein werden.
Mit ihrem hybriden und plattformunabhängigen Ansatz kann Exasol Wachstumschancen sowohl durch die Migration der Datenmengen in die Cloud als auch den Verbleib eines hohen Anteils der Daten bei "on-premise" Lösungen wahrnehmen.
Exasol sieht ihr Hybridmodell sowie ihre plattformunabhängige Strategie als Differenzierung zu Wettbewerbern an, woraus sich entsprechende Marktchancen ergeben sollten.
Die Performance der Exasol-Technologie wird in dem für die Datenbank-Industrie relevante TPC-Benchmark-Test gezeigt.10 Der Vorstand sieht die Exasol-Technologie insbesondere zur Analyse von großen Datenmengen als gut positioniert.
Die Technologie von Exasol ist ein vollständiges Datenbank Managementsystem. Unternehmen und Organisationen können ihre bestehenden Lösungen vollständig durch Exasols Technologie ersetzen.
Zusätzlich kann die Datenbank Technologie als Layer benutzt werden. Das bestehende Datenbanksystem bleibt im Unternehmen bestehen. Exasol wird als Layer implementiert und zur Analyse der Daten benutzt. Exasols Technologie dient somit als Beschleuniger des bestehenden Systems. Unternehmen können Exasol als Ergänzung zu bestehenden Lösungen nutzen, um von den Geschwindigkeitsvorteilen zu profitieren, ohne bestehende Lösungen komplett ersetzen zu müssen. Die Ergänzungsoption reduziert erheblich die Eintrittshürden bei Unternehmen und erhöht gleichzeitig Exasols Vermarktungschancen.
Mit dem IPO im Mai 2020 und der Kapitalerhöhung im Dezember 2020 erzielte Exasol Bruttoemissionserlöse von insgesamt rund EUR 91,7 Mio. Damit ist Exasol zum ersten Mal in ihrer Unternehmensgeschichte umfangreich mit Kapital und liquiden Mittel ausgestattet, um den Aufbau der Organisations- und Vertriebsstruktur deutlich voranzutreiben. Die Mitarbeiterzahl lag per Ende Juni 2020 bei 154. Bereits per Ende Dezember 2020 konnte die Mitarbeiterzahl auf 223, insbesondere durch Einstellungen in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Produktmanagement, erhöht werden. In 2021 plant Exasol, die Mitarbeiterzahl auf über 300 zu steigern und die internationalen Standorte weiter zu stärken. Dadurch werden insbesondere die Vertriebs-, Marketingund Innovationskraft von Exasol gestärkt und Chancen in der Akquise neuer Kunden verbessert.
Exasols Datenbank-Technologie ist mit gängigen Cloud-Anbietern (z.B. AWS, Microsoft Azure, Google Cloud) kompatibel. Der Einsatz der Exasol-Technologie eignet sich insbesondere für große Unternehmen, die kontinuierlich große Mengen an Daten in ihren Analysen verarbeiten und die Resultate für Entscheidungen zu nutzen. Um die Lösung auch für Unternehmen attraktiver zu gestalten, die geringere Datenmengen für die Datenanalyse verwenden oder lediglich von Zeit zu Zeit Analysen durchführen, hat Exasol ihre Technologie um eine Software-as-a-Service / Cloudnative Lösung erweitert, die sich derzeit in der Betaphase befindet.
10 https://www.exasol.com/de/uberblick/tpc-h-benchmark/
Zudem soll mit der SaaS-Lösung auch großen Unternehmen mehr Freiheitsgrade und eine erweiterte Flexibilität zu Verfügung gestellt werden.
Die SaaS-Lösung erlaubt, die Speicherung der Daten vom Prozess der Datenanalyse zu trennen. Die Daten werden in der Cloud (z.B. AWS) gespeichert und zur Analyse dort abgerufen. Für potentielle Kunden mit einem geringen bis mittleren Aufkommen an Datenanalysevolumen besteht der Vorteil darin, dass sie für die Datenanalyse in Abhängigkeit der genutzten Datenmengen nur dann bezahlen, wenn sie die Datenanalyse tatsächlich durchführen. Große Unternehmen erhalten mit der Lösung zusätzliche Flexibilität und Elastizität.
Exasol geht davon aus, in der zweiten Jahreshälfte 2021 ihre SaaS-Lösung einführen zu können. Bei einigen Bestandskunden ist die Software bereits als Betalösung aufgesetzt. Mit der SaaS-Lösung verbreitert Exasol den adressierbaren Kundenkreis.
Die COVID-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft im Jahr 2020 erheblich belastet, doch die stetig steigende Zahl an geimpften Personen lässt den Internationalen Währungsfonds (IWF) etwas zuversichtlicher auf das Jahr 2021 blicken. So hat er in seinem jüngsten World Economic Outlook die Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr um 0,5 Prozentpunkte nach oben angehoben. Für 2021 rechnet er demnach mit einem Plus der weltweiten Wirtschaftsleistung von 6,0 %. Für die USA prognostiziert der IWF sogar einen Anstieg um 1,3 Prozentpunkte (+6,4 %). Für die Eurozone korrigiert der IWF seine Einschätzung um 0,2 Prozentpunkte nach oben und veranschlagt entsprechend eine Zunahme der Wirtschaftsleistung von 4,4 %. Auch für Deutschland hebt der IWF seine Prognose für das laufende Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 3,6 %, gefolgt von einem Wachstum von 3,4 % im Folgejahr.11
Laut der neuesten Prognose von Gartner werden sich die weltweiten IT-Ausgaben im Jahr 2021 auf 3,9 Billionen US-Dollar belaufen, was einem Anstieg von 6,2 % gegenüber 2020 entspricht. Auch für alle Segmente innerhalb der IT-Ausgaben wird für das laufende Jahr eine Rückkehr zum Wachstum prognostiziert. So wird für den Bereich Unternehmenssoftware der stärkste Aufschwung erwartet (+8,8 %), da Remote-Arbeitsumgebungen erweitert und verbessert werden. Der Bereich Hardware wird im Jahr 2021 das zweitstärkste Wachstum verzeichnen (+8 %) und voraussichtlich 705,4 Mrd. US-Dollar an IT-Ausgaben erzielen.12 Nach Angaben des Branchenverbands Bitkom wird im IT-Sektor für 2021 in Deutschland ein Umsatz von 98,6 Mrd. Euro erwartet – das entspricht im Vergleich zu 2020 einem Wachstum um 4,2 %. Die IT-Services bilden mit einem Volumen von 40,0 Mrd. Euro (+1,1 %) auch im Jahr 2021 noch vor der IT-Hardware den größten Anteil des IT-Markts ab. Die Ausgaben für Software steigen im laufenden Jahr um 4,1 Prozent auf 27,0 Mrd. Euro.13
11 https://www.imf.org/en/Publications/WEO/Issues/2021/03/23/world-economic-outlook-april-2021
12 https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2020-01-25-gartner-forecasts-worldwide-it-spending-togrow-6-point-2-percent-in-2021
13 https://www.bitkom.org/Marktdaten/ITK-Konjunktur/ITK-Markt-Deutschland.html
Das Cloudgeschäft wird perspektivisch weiteres Wachstum erzielen. So prognostiziert das Analysehaus Gartner, dass die weltweiten Endnutzerausgaben für Public-Cloud-Services im Jahr 2021 um 18,4 % auf insgesamt 304,9 Mrd. US-Dollar steigen werden, gegenüber 257,5 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020.14 Weltweit sollen bis 2025 rund 60 % der Ausgaben für IT-Infrastrukturen in Unternehmen auf Public Clouds entfallen und rund ein Viertel der IT-Applikationen in Unternehmen wird über Public Cloud Services betrieben werden.15
Darüber hinaus wird der globale Data-Warehousing-Markt laut MarketWatch bis zum Jahr 2025 ein Volumen von über 30 Mrd. US-Dollar umfassen.16 Nach Einschätzung des Analysehauses IDC wird das Marktvolumen für Big Data und Business Analytics, bis 2022 bei einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 13,2 % (CAGR) auf 274,3 Mrd. US-Dollar ansteigen.17 Wesentlicher Treiber ist die produzierte Datenmenge, die laut IDC im Jahr 2020 18 rund 59 Zettabytes umfasst und bis zum Jahr 2025 sogar auf 175 Zettabyte heranwachsen soll (+297 %).19
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Exasol ein Wachstum des ARR im mittleren zweistelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahreswert von 24,1 Mio. Euro. Aus Sicht des Managements sollen steigende ARR mit Bestandskunden ("Upselling") und Vertragsabschlüsse mit Neukunden zum erwarteten ARR-Wachstum beitragen. Zudem sieht Exasol die Aussichten in der Branche für Datenbank Managementsysteme als weiterhin vielversprechend an und sollten das erwartete ARR-Wachstum stützen.
Darüber hinaus investiert Exasol weiterhin in den Ausbau des global ausgerichteten Marketingund Vertriebsteams mit dem Ziel, die Markenbekanntheit zu erhöhen und die internationale Expansion der Gruppe voranzutreiben. Im Geschäftsjahr 2021 geht die Gesellschaft auch davon aus, sukzessive ihre neu entwickelte SaaS- / Cloud-Native Lösung im Markt einzuführen.
Exasol prognostiziert, im Laufe des Geschäftsjahres 2024 einen Annual Recurring Revenue von mindestens 100 Mio. Euro zu erzielen.
14 https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2020-11-17-gartner-forecasts-worldwide-public-cloud-enduser-spending-to-grow-18-percent-in-202
15 https://www.idc.com/research/viewtoc.jsp?containerId=US44640719
16 https://www.marketwatch.com/press-release/data-warehousing-market-2019-global-key-players-trends-shareindustry-size-segmentation-opportunities-forecast-to-2025-2021-01-27
17 https://www.businesswire.com/news/home/20190404005662/en/IDC-Forcasts-Revenues-for-Big-Data-and-Busines-Analytics-Solutions-Will-Research-189.1-Billion-This-Year-with Double-Digit-Annual-Growth-Through-2022
18 https://www.idc.com/getdoc.jsp?containerId=prUS46286020
19 https://blogs.idc.com/2019/09/04/how-idcs-industry-cloudpath-saaspath-surveys-can-inform-your-cloud-saasstrategy/
Der Vorstand der Exasol AG blickt optimistisch in die Zukunft. Mit dem Zufluss an liquiden Mitteln durch die im Geschäftsjahr 2020 getätigten Kapitalmaßnahmen sieht der Vorstand die Gesellschaft gut mit Liquidität und Kapital ausgestattet, um die Wachstumsziele erfolgreich und nachhaltig umsetzen zu können.
Im Geschäftsjahr 2021 steht im Vordergrund, die Kundenbasis zu erweitern, den Vertrieb in Exasols Kernmärkten weiter zu verstärken, die Marketingaktivitäten deutlich zu intensivieren und die Marke zu stärken. Darüber hinaus plant der Vorstand, das in der Pipeline befindliche "SaaS / Cloud-Native" Produkt einzuführen, Partnerschaften auszubauen und die vielversprechende Lösung "Autonomous Data Warehouse" voranzutreiben.
Der vorliegende Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen beruhen auf den zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichts vorliegenden Informationen, Erwartungen, Annahmen, Einschätzungen und Prognosen. Die in diesem Bericht getätigten zukunftsgerichteten Aussagen unterliegen naturgemäß Risiken, Unabwägbarkeiten und Unsicherheiten. Entsprechend können sich die Einschätzungen, Erwartungen, Prognosen und Annahmen ändern oder sie können sich als nicht zutreffend erweisen. Exasol garantiert nicht, dass sich die zukunftsgerichteten Aussagen als richtig erweisen. Insbesondere wird keine Verpflichtung übernommen, zukunftsgerichtete Aussagen anzupassen bzw. zu aktualisieren.
Exasol bekennt sich seit jeher zu sozial verantwortlichem unternehmerischem Handeln, das die Fürsorge für ihre Beschäftigten ebenso umfasst wie den Willen, ihr gesellschaftliches Umfeld positiv zu beeinflussen. Die COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 hat die Bedeutung dieser Themen klar in den Fokus gerückt. Die zusätzlichen Belastungen, die von den Mitarbeitern sowohl beruflich als auch persönlich aufgefangen werden mussten, machte in Kombination mit einer Phase schnellen internationalen Wachstums bei Exasol die Auflegung eines effektiven Programms zur stärkeren Berücksichtigung von Umweltaspekten sowie Sozialen und Governance-Themen im Rahmen der Unternehmensstrategie unerlässlich.
Exasol steht zu seiner Verantwortung, als Unternehmen einen Beitrag zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeitsziele zu leisten. Damit Exasol hier wirklich etwas bewirken kann, sind die Umweltinitiativen des Unternehmens an den Zielen für nachhaltige Entwicklung20 (Sustainable Development Goals - SDG) der Vereinten Nationen ausgerichtet, insbesondere SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 15 (Leben an Land), SDG 12 (Nachhaltiger Konsum und Produktion) und SDG 5 (Geschlechtergleichheit).
Im Laufe des Jahres 2020 hat das Exasol-Team große Fortschritte bei seinem Beitrag zur Umsetzung dieser Ziele gemacht, unter anderem mit folgenden Maßnahmen:
Im Oktober 2020 hat Exasol zunächst einen Umweltbeauftragten ernannt, der das Nachhaltigkeitsprogramm des Unternehmens gemeinsam mit einem externen Berater vorantreiben soll. Unter Federführung dieses Teams wurde die Exasol-Umweltleitlinie entwickelt. Sie definiert das Engagement und die Maßnahmen des Unternehmens zur Verbesserung der CO2 -Bilanz, zur Reduzierung der Umweltbelastung sowie zur Förderung umweltbewusster Verhaltensweisen und Verfahren. Die Leitlinie wurde im November 2020 intern veröffentlicht und allen Teams mit Kundenkontakt zur Verfügung gestellt, damit sie bestehende und potentielle Geschäftspartner und Kunden darüber informieren können, was Exasol unternimmt, um seine Auswirkungen auf die Umwelt zu mindern.
20 SDG = Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung), ein Katalog von 17 Zielen, der von den 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 vereinbart wurde
Nach der Ernennung des Umweltbeauftragten wurde das Beratungsunternehmen im Bereich Klimaneutralität, Planetly, im Oktober 2020 beauftragt, die Klimabilanz der Exasol Gruppe für das Jahr 2019 zu berechnen. Die Software von Planetly unterstützt Unternehmen bei der Einführung und Automatisierung des CO2 -Managements, von der Datenerfassung bis hin zu Reduktionsstrategien und Kompensationsmaßnahmen.
Im November erhob Exasol anonym relevante Daten von Mitarbeitern über ihre Mobilität im Jahr 2019, einschließlich Geschäftsreisen ins Ausland und über den normalen Arbeitsweg hinaus. Auch Daten zu Hotelbuchungen, Energieverbrauch und zum Kauf von Waren und Dienstleistungen wurden erhoben.
Die daraus resultierende CO2 -Bilanz wurde Exasol im Januar 2021 von Planetly bereitgestellt. Demnach beliefen sich die CO2 -Emissionen des Unternehmens im Jahr 2019 auf insgesamt 1.019,9 Tonnen. Die Schätzung wurde von Planetly auf Grundlage von Gesprächen mit Exasol und der Bewertung seiner nachfolgend dargestellten Scope 1-3-Emissionen erstellt.
Als wichtigen Schritt in Richtung eines verstärkten Nachhaltigkeitsmanagements kompensierte Exasol seine CO2 -Emissionen durch Zahlungen an drei akkreditierte REDD+ Kompensationsprojekte mit Fokus auf dem Schutz des Regenwaldes in Indonesien (Borneo), Kambodscha und Peru. Diese tragen zu einem Kompensationsvolumen von insgesamt 1.125 Tonnen CO2 e bei. Damit erzielt die Gesellschaft Klimaneutralität für das Jahr 2019.
Alle diese Projekte sind nach dem Gold Standard bzw. dem Verified Carbon Standard akkreditiert und unterstützen unterschiedliche Sustainable Development Goals. Diese Kompensationsprojekte stellen einen wichtigen Schritt dar, sind jedoch nicht die einzigen Maßnahmen, mit denen Exasol seine Auswirkungen auf die Umwelt reduziert. Insgesamt fokussiert sich das Unternehmen voll und ganz darauf, langfristige Verhaltensänderungen herbeizuführen, um seine Klimabilanz in den kommenden Jahren zu verbessern.
Im Rahmen des Prozesses langfristiger und nachhaltiger Veränderungen hat Exasol ein sogenanntes "Green Team" zur Unterstützung des Umweltbeauftragten gebildet. Hierbei handelt es sich um eine Arbeitsgruppe aus Exasol-Mitarbeitern, die Initiativen und Maßnahmen vorantreiben wollen, um die Klimabilanz von Exasol zu verbessern und das Unternehmen umweltfreundlicher zu machen.
Zur Gewährleistung konsequenter Fortschritte in allen Geschäftsbereichen ist jedes Teammitglied für ein bestimmtes Schwerpunktthema verantwortlich, wie z.B. Geschäftsreisen, Büromaterial und IT, Schulung und lokale Aktivitäten. Die Gruppe besteht aus 16 Mitgliedern, darunter CTO Mathias Golombek als Green Team Ambassador und CCO Deborah Thomas als weitere starke Unterstützerin des Teams und dessen Arbeit.
Im März 2021 erhielt Exasol als Bestätigung seiner Klimaneutralität im Jahr 2019 das offizielle Siegel von Planetly.
Unter der Leitung des Umweltbeauftragten Thomas Otto und des Green Teams wird Exasol den Aufbau eines umfassenden Umweltmanagementsystems (UMS) abschließen. In diesem werden die Auswirkungen der Unternehmensprozesse sowie sämtliche Aspekte, die verändert werden können, um als Unternehmen nachhaltiger zu werden, detailliert aufgeführt. Das UMS basiert auf den Zertifizierungsstandards des ISO 14001 zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Exasol.
Das Green Team wird weiter wachsen und Initiativen auf den Weg bringen, die im Jahresverlauf 2021 langfristige Verhaltensänderungen im gesamten Unternehmen vorantreiben sollen. Dabei wird es mit den wichtigsten Stakeholdern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Exasol auch deren Sichtweise für die geplanten Verbesserungen berücksichtigt und die erzielten Fortschritte intern und extern kommuniziert. Die Geschäftsleitung von Exasol unterstützt dieses langfristige Engagement mit voller Überzeugung und verlängerte daher jüngst die Softwarelizenz mit Planetly zur Berechnung der CO2 -Bilanz für 2020 und die kommenden Jahre.
Diversität und Inklusion (D&I) gehören zu den zentralen Elementen der Unternehmenskultur von Exasol. Das Team arbeitet beständig daran, Exasol im Hinblick auf Inklusion, soziale Vielfalt und Chancengleichheit voranzubringen. Um dieses Engagement konsequent zu untermauern, wurden im Jahr 2020 bereits zahlreiche konkrete Schritte eingeleitet.
Nach einem gründlichen Planungsprozess unter Federführung der Kommunikations- und HR-Teams von Exasol im Zeitraum Juni bis August 2020 wurde das Diversitäts- und Inklusionsprogramm vom Exasol-Vorstand genehmigt. Als erste Maßnahme wurde im August 2020 die Diversity Champions Group gebildet.
Das Team besteht aktuell aus acht Exasol-Mitarbeitern in den Regionen UK, US und DACH und wird zukünftig weiter wachsen. Alle Diversity Champions nahmen im November 2020 an einer speziellen Diversitäts- und Inklusionsschulung teil und sind damit nun bestens gerüstet, D&I-Initiativen unternehmensweit zu planen und auszurollen. Auch Exasol-Finanzvorstand Michael Konrad ist als Diversity Champion aktiv an der Taskforce beteiligt. Das Team trifft
sich zweimal im Monat, um D&I-Aktivitäten zu planen und sich zu Ideen, Vorschlägen oder Problemen auszutauschen.
Darüber hinaus wurde im Dezember 2020 auf der Exasol-Website ein spezieller Hub eingerichtet, auf dem nützliche Ressourcen und Initiativen, die Exasol zu einem inklusiveren Arbeitgeber machen, mit allen Mitarbeitern geteilt werden können.
Nach der Einrichtung der Diversity-Champions-Taskforce wurde im Oktober 2020 die EW Group (Equality Works) Ltd. als Partner für die Durchführung umfassender, unternehmensweiter D&I-Schulungen an Bord geholt. Diese Schulungen wurden im Januar 2021 im gesamten Unternehmen ausgerollt und sollen bei der Entwicklung neuer D&I-Initiativen eine entscheidende Rolle spielen. Darüber hinaus schärfen sie bereichsübergreifend das Bewusstsein für die vielen kleinen Dinge, die jeder einzelne Mitarbeiter im Tagesgeschäft tun kann, damit sich die Kollegen im Team wohl fühlen.
Im Jahr 2021 soll D&I Bestandteil des Onboarding-Prozesses für neue Mitarbeiter werden. Zudem werden Auffrischungsschulungen durchgeführt. Im zweiten Quartal 2021 werden die Diversity Champions einen Plan für Veranstaltungen mit externen Rednern zu verschiedenen D&I-Aspekten und -Themen ausrollen. Diese sogenannten "Drop-in-Veranstaltungen" werden unternehmensweit angeboten. Darüber hinaus werden die Diversity Champions einen Slack-Kanal einrichten, der mit dem Diversity Hub auf Confluence verlinkt ist. Hier können Neuigkeiten über anstehende D&I-Aktivitäten und -Initiativen geteilt und Diskussionen initiiert werden.
In der Phase des schnellen internationalen Wachstums ist die Erhaltung und Weiterentwicklung einer guten Corporate Governance für Exasol von großer Bedeutung. Hierzu sind eine verantwortungsvolle Unternehmensführung, die allen Stakeholdern gerecht werden sollte, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Transparenz in der Unternehmenskommunikation zentrale Elemente, aber auch ein funktionsfähiges Compliance- und Risikomanagementsystem. Wie bereits im Risikobericht dargelegt, verfügt Exasol über eine kombiniertes Compliance- und Risikomanagementsystem (CRMS). Neben der Risikobehandlung soll dieses System die Einhaltung aller geltenden Gesetze, Vorschriften, Richtlinien, Elemente guter Corporate Governance und ethischen Grundsätze sicherstellen.
Ein zentraler Baustein des CRMS ist der Code of Conduct, der Verhaltensmaßstäbe im Sinne einer guten Corporate Governance setzt und den Mitarbeitern als verbindliches Rahmenwerk für ethisches Handeln in der täglichen Arbeit dient. Zu wichtigen compliancerelevanten Themenbereichen wie u.a. Bekämpfung von Korruption und Bestechung, Datenschutz und IT-Sicherheit gibt es weitere konkrete interne Richtlinien und Verfahrensanweisungen. Es gibt zudem ein Whistleblower Verfahren, wonach allen Mitarbeitern die Möglichkeit zur anonymen und vertraulichen
Meldung von Compliance-Verdachtsfällen oder -Verstößen offen steht. Im Übrigen versucht die Unternehmensleitung durch eine offene Gesprächskultur und regelmäßig stattfindende Townhall-Meetings mit offener Aussprache den Mitarbeitern die Gelegenheit zur direkter Kommunikation sowie Wahrnehmung von informellen Meldewegen zum Anbringen von Missständen und Kritik zu geben.
Im Rahmen eines groß angelegten Mitarbeiterprojektes wurden im 4. Quartal 2020 unter den Mitarbeitern mit Unterstützung eines externen Consultants sechs zentrale Werte identifiziert, die die Unternehmenskultur von Exasol ausmachen und die Exasol als Unternehmen prägen:
Im Zusammenhang mit der Identifizierung dieser Werte soll der Code of Conduct im Jahr 2021 überarbeitet und die Werte darin ebenso stärker integriert werden wie auch in der sonstigen Corporate Governance Struktur der Gesellschaft.

Konzernbilanz Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzernkapitalflussrechnung Konzerneigenkapitalspiegel
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | |||
|---|---|---|---|---|
| Aktiva | EUR | EUR | EUR | EUR |
| A. Anlagevermögen | ||||
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte |
5.808.275,63 | 4.805.765,48 | ||
| 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten |
1.057.473,22 | 1.929.227,00 | ||
| 3. Geschäfts- oder Firmenwert | 274.885,23 | 7.140.634,08 | 486.172,00 | 7.221.164,48 |
| II. Sachanlagen | ||||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 582.647,29 | 648.598,00 | ||
| 7.723.281,37 | 7.869.762,48 | |||
| B. Umlaufvermögen | ||||
| I. Vorräte, Waren | 20.170,00 | 0,00 | ||
| II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | ||||
| 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 3.264.790,46 | 1.844.884,69 | ||
| 2. Sonstige Vermögensgegenstände | 155.801,10 | 3.420.591,56 | 249.700,92 | 2.094.585,61 |
| III. Sonstige Wertpapiere | 35.604.032,04 | |||
| IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 33.877.724,40 | 616.653,21 | ||
| 72.922.518,00 | 2.711.238,82 | |||
| C. Rechnungsabgrenzungsposten | 1.433.480,24 | 480.695,14 | ||
| D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag | 0,00 | 20.501.741,50 | ||
| 82.079.279,61 | 31.563.437,94 |
| 31.12.2020 | 31.12.2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| Passiva | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| A. Eigenkapital | |||||
| I. Ausgegebenes Kapital |
|||||
| 1. Gezeichnetes Kapital | 24.438.870,00 | 15.654.000,00 | |||
| 2. Nennbetrag eigener Aktien | -596.794,00 | 23.842.076,00 | -502.127,00 | 15.151.873,00 | |
| II. Kapitalrücklage | 107.672.906,48 | 13.457.859,97 | |||
| III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung | 373.363,92 | 181.713,08 | |||
| IV. Verlustvortrag | -49.293.187,55 | -35.314.144,09 | |||
| V. Konzernjahresfehlbetrag | -34.327.338,26 | -13.979.043,46 | |||
| VI. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag | 0,00 | 20.501.741,50 | |||
| 48.267.820,59 | 0,00 | ||||
| B. Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleistete Einlage |
0,00 | 8.490.449,51 | |||
| C. Rückstellungen | |||||
| 1. Steuerrückstellungen | 41.500,00 | 80.000,00 | |||
| 2. Sonstige Rückstellungen | 27.151.197,16 | 11.403.925,19 | |||
| 27.192.697,16 | 11.483.925,19 | ||||
| D. Verbindlichkeiten | |||||
| 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 71.141,43 | 2.192.517,56 | |||
| 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 1.092.712,52 | 1.502.009,78 | |||
| 3. Sonstige Verbindlichkeiten – davon aus Steuern EUR 419.153,79 (i. Vj. EUR 194.306,43) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 70.439,04 (i. Vj. EUR 159.554,67) |
823.073,40 | 3.742.560,03 | |||
| 1.986.927,35 | 7.437.087,37 | ||||
| E. Rechnungsabgrenzungsposten | 4.356.950,28 | 4.151.975,87 | |||
| F. Passive latente Steuern | 274.884,23 | 0,00 | |||
| 82.079.279,61 | 31.563.437,94 |
| 2020 | 2019 | ||||
|---|---|---|---|---|---|
| EUR | EUR | EUR | EUR | ||
| 1. | Umsatzerlöse | 23.599.148,13 | 21.612.091,42 | ||
| 2. | Andere aktivierte Eigenleistungen | 1.921.831,47 | 1.826.088,85 | ||
| 3. | Sonstige betriebliche Erträge – davon aus der Währungsumrechnung EUR 52.491,05 (i. Vj. EUR 31.705,94) – |
361.641,36 | 335.690,77 | ||
| 4. | Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen |
-2.893.688,81 -348.892,64 |
-3.242.581,45 | -2.287.797,34 -126.775,74 |
-2.414.573,08 |
| 5. | Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung – davon für Altersversorgung EUR 19.120,04 (i. Vj. EUR 16.507,77) – |
-35.356.773,11 -1.923.625,04 |
-37.280.398,15 | -22.740.545,95 -1.582.178,87 |
-24.322.724,82 |
| 6. | Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
-4.162.871,20 | -2.198.271,73 | ||
| 7. | Sonstige betriebliche Aufwendungen – davon aus der Währungsumrechnung EUR 82.283,64 (i. Vj. EUR 96.629,65) – |
-15.316.322,46 | -7.989.000,10 | ||
| 8. | Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 2.773,43 | 865,75 | ||
| 9. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen – davon an Gesellschafter EUR 148.513,61 (i. Vj. EUR 440.761,93) – |
-214.362,73 | -699.665,17 | ||
| 10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag | 8.632,34 | -124.800,35 | |||
| 11. Ergebnis nach Steuern | -34.322.509,26 | -13.974.298,46 | |||
| 12. Sonstige Steuern | -4.829,00 | -4.745,00 | |||
| 13. Konzernjahresfehlbetrag | -34.327.338,26 | -13.979.043,46 |
| 2020 | 2019 | |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Periodenergebnis (Konzernjahresfehlbetrag) | -34.327 | -13.979 |
| Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 4.163 | 2.198 |
| Zunahme/Abnahme der Rückstellungen | 15.928 | 9.770 |
| Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge | -3.401 | -3.488 |
| Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-2.839 | 2.505 |
| Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
9.048 | 4.465 |
| Zinsaufwendungen/Zinserträge | 212 | 699 |
| Ertragsteueraufwand und Ertrag | -9 | 125 |
| Sonstige betriebliche Erträge aus Zuschüssen | 0 | -24 |
| Ertragsteuerzahlungen | -84 | -45 |
| Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | -11.309 | 2.226 |
| Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | -2.407 | -2.262 |
| Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -392 | -417 |
| Auszahlungen für Zugänge im Konsolidierungskreis | -921 | 0 |
| Auszahlungen aufgrund von von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzmitteldisposition |
-35.604 | 0 |
| Erhaltene Zinsen | 3 | 1 |
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -39.321 | -2.678 |
| Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens | 87.177 | 0 |
| Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten | 1.200 | 0 |
| Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten | -3.353 | -851 |
| Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen | 0 | 24 |
| Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Anteile | 2.572 | 0 |
| Gezahlte Zinsen | -1.648 | -77 |
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | 85.948 | -904 |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | 35.318 | -1.356 |
| Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds | 25 | -14 |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | -1.465 | -95 |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 33.878 | -1.465 |
| Der Finanzmittelbestand setzt sich wie folgt zusammen: | 2020 | 2019 |
|---|---|---|
| TEUR | TEUR | |
| Flüssige Mittel | 33.878 | 617 |
| Kontokorrentverbindlichkeiten | 0 | -2.082 |
| 33.878 | -1.465 |
Die sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträge enthalten
im Wesentlichen die Auflösung aktiver und passiver Rechnungsabgrenzungsposten.
| Eigenkapital des Mutterunternehmens | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Ausgegebenes Kapital | ||||||||
| Gezeichnetes Kapital |
Eigene Anteile |
Summe | Kapitalrücklage | Eigenkapital differenz aus der Währungsum rechnung |
Verlustvortrag | Konzernjahres fehlbetrag |
Eigenkapital (i. Vj. Nicht durch Eigenkapital ge deckter Fehlbetrag) |
|
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| Stand am 31. Dezember 2018 | 15.654.000,00 | 0,00 | 15.654.000,00 | 12.955.732,97 | 210.493,64 | -34.682.064,62 | -632.079,47 | -6.493.917,48 |
| Währungsumrechnung | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -28.780,56 | 0,00 | 0,00 | -28.780,56 |
| Erwerb eigener Anteile | 0,00 | -502.127,00 | -502.127,00 | 502.127,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
| Sonstige Veränderungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -632.079,47 | 632.079,47 | 0,00 |
| Konzern-Jahresfehlbetrag | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -13.979.043,46 | -13.979.043,46 |
| Stand am 31. Dezember 2019 | 15.654.000,00 | -502.127,00 | 15.151.873,00 | 13.457.859,97 | 181.713,08 | -35.314.144,09 | -13.979.043,46 | -20.501.741,50 |
| Währungsumrechnung | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 191.650,84 | 0,00 | 0,00 | 191.650,84 |
| Erwerb/Veräußerung eigener Anteile | 0,00 | -94.667,00 | -94.667,00 | 2.802.167,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 2.707.500,00 |
| Ausgabe von Anteilen | 7.321.000,00 | 0,00 | 7.321.000,00 | 84.386.300,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 91.707.300,00 |
| Sonstige Veränderungen | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -13.979.043,46 | 13.979.043,46 | 0,00 |
| Umbuchung | 1.463.870,00 | 0,00 | 1.463.870,00 | 7.026.579,51 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 8.490.449,51 |
| Konzern-Jahresfehlbetrag | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -34.327.338,26 | -34.327.338,26 |
| Stand am 31. Dezember 2020 | 24.438.870,00 | -596.794,00 | 23.842.076,00 | 107.672.906,48 | 373.363,92 | -49.293.187,55 | -34.327.338,26 | 48.267.820,59 |
Funktionale Währung ist der EURO.
Das Geschäftsjahr für den Konzern und die konsolidierten Unternehmen ist das Kalenderjahr.
In dem vorliegenden Konzernabschluss der EXASOL AG, Nürnberg, wurden die unter den Angaben gemäß § 313 Abs. 2 HGB enthaltenen 100%-igen Tochterunternehmen einbezogen.
| Name und Sitz der Gesellschaft | Anteil in % | Währung |
|---|---|---|
| EXASOL Vertriebsholding GmbH, Berlin | 100 | EURO |
| EXASOL Cloud Computing GmbH, Nürnberg | 100 | EURO |
| EXASOL Big Data Technologies GmbH, Berlin | 100 | EURO |
| EXASOL Europa Vertriebs GmbH, Nürnberg | 100 | EURO |
| EXASOL UK Ltd., London (Großbritannien) | 100 | GBP |
| EXASOL USA Inc., San Francisco (USA) | 100 | USD |
| EXASOL France S.A.S., Paris (Frankreich) | 100 | EURO |
| EXASOL Schweiz AG, Zürich (Schweiz) | 100 | CHF |
| yotilla GmbH, Köln | 100 | EURO |
Sämtliche oben aufgeführte Gesellschaften werden vollständig, im Zuge der Vollkonsolidierung, in den Konzernabschluss einbezogen. Erstkonsolidierungszeitpunkt ist, mit Ausnahme der Erstkonsolidierung der EXASOL France S.A.S, Paris, der yotilla GmbH, Köln, sowie der EXASOL Schweiz AG, Zürich, der 1. Januar 2017. Die EXASOL France S.A.S., Paris, wurde am 1. September 2017 gegründet und zu diesem Zeitpunkt erstkonsolidiert. Die yotilla GmbH, Köln, wurde mit Geschäftsanteilkaufvertrag vom 7. September 2020 erworben und zum 1. Oktober 2020 erstkonsolidiert. Die EXASOL Schweiz AG, Zürich, wurde am 1. September 2020 gegründet und zu diesem Zeitpunkt erstkonsolidiert. Die Beteiligungen werden der EXASOL AG, mit Ausnahme der yotilla GmbH, Köln, als unmittelbare Tochtergesellschaft, mittelbar durch die EXASOL Vertriebsholding GmbH, Berlin, vermittelt.
(7) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zu ihren Nennwerten angesetzt. Für das allgemeine Ausfallrisiko sowie für die üblicherweise anfallenden Kosten durch Zahlungsverzögerungen wurde eine Pauschalwertberichtigung angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.
Die Umrechnung von langfristigen Fremdwährungsforderungen erfolgt mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. mit dem niedrigeren Kurs am Bilanzstichtag. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.
Die Umrechnung von langfristigen Fremdwährungsverbindlichkeiten erfolgt mit dem Kurs des Einbuchungstages bzw. mit dem höheren Kurs am Bilanzstichtag. Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.
Außerdem werden latente Steuern auf Verlust- oder Zinsvorträge angesetzt, sofern damit zu rechnen ist, dass diese in naher Zukunft genutzt werden können.
Latente Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Aktive latente Steuern werden nur gebildet, sofern mit deren Realisierung auch gerechnet wird.
Auf ergebniswirksame Konsoldierungsvorgänge werden gemäß § 306 HGB Steuerabgrenzungen vorgenommen, soweit sich die Differenzen zwischen handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich ausgleichen.
Vom Wahlrecht der Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern wird Gebrauch gemacht.
Die Gesellschaft wendet zur Währungsumrechnung die modifizierte Stichtagsmethode an.
Die Posten der Bilanzen der ausländischen Tochterutnernehmen werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wurde zu historischen Kursen umgerechnet.
Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnungen der ausländischen Tocherunternehmen werden mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Um das Jahresergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung (Umrechnung zum Jahresdurchschnittskurs) in die Bilanz übernehmen zu können, wird die Differenz zu einer dort vorgenommenen Umrechnung zum Stichtagskurs in den gesonderten Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" eingestellt.
Für die Währungsumrechnung wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
| EUR 1 entspricht | Stichtagskurs 31.12.2020 |
Durchschnittskurs 2020 |
|---|---|---|
| US-Dollar (USD) | 1,23 (i. Vj. 1,12) | 1,14 (i. Vj. 1,12) |
| Britisches Pfund (GBP) | 0,90 (i. Vj. 0,85) | 0,89 (i. Vj. 0,88) |
| Schweizer Franken (CHF) | 1,08 | 1,07 |
Der Stichtag des Konzernabschlusses ist der 31. Dezember 2020 und entspricht dem Bilanzstichtag der Muttergesellschaft und der Tochtergesellschaften.
Die Kapitalkonsolidierung zum Erstkonsolidierungszeitpunkt 1. Januar 2017 erfolgte gemäß § 301 Abs. 2 S. 5 HGB mit den Wertansätzen zu dem Zeitpunkt, zu dem die Unternehmen Tochterunternehmen geworden sind, da sämtliche zu diesem Zeitpunkt bestehenden Tochtergesellschaften in der Vergangenheit selbst bar begründet wurden. Die sich bei der Verrechnung der Anschaffungskosten der Anteile bei Gründung (Erwerbszeitpunkt) und dem Eigenkapital zu Buchwerten zum 1. Januar 2017 der Tochterunternehmen ergebenden Differenzen sind allein aus aufgelaufenen Gewinnen und Verlusten entstanden und wurden mit dem Konzernergebnisvortrag verrechnet.
Die Kapitalkonsolidierung der EXASOL Schweiz AG sowie der yotilla GmbH erfolgte gemäß § 301 Abs. 2 S. 1 HGB auf Grundlage der Wertansätze zu dem Zeitpunkt, zu dem die Unternehmen Tochterunternehmen geworden sind. Im Rahmen der Erstkonsolidierung der yotilla GmbH wurden die in den immateriellen Vermögensgegenständen innewohnenden stillen Reserven in Höhe von EUR 904.224,44 aufgedeckt und im Anlagevermögen erfolgsneutral gegen die Neubewertungsrücklage aktiviert. Die Abschreibung erfolgte mit der betriebsindividuellen Nutzungsdauer von fünf Jahren. Auf die sich aus diesem Konsolidierungsvorgang ergebenden Differenzen zwischen handelsrechtlichem und steuerlichem Wertansatz wurden passive latente Steuern gemäß § 306 HGB in Höhe von EUR 289.351,82 gebildet. In korrespondierender Höhe wurde erfolgsneutral gegen die Neubewertungsrücklage ein Geschäfts- und Firmenwert aktiviert, dessen Abschreibung ebenfalls mit der betriebsindividuellen Nutzungsdauer von fünf Jahren erfolgt.
Aufgrund von § 303 Abs. 1 HGB wurden im Rahmen der Schuldenkonsolidierung die Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen eliminiert.
In den Konzernabschluss übernommene Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die auf Lieferungen und Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen beruhen, wurden mit den Konzernherstellungskosten angesetzt. Die Konzernherstellungskosten beinhalten angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten und werden ansonsten nach der gleichen Methode ermittelt, die einheitlich in den Jahresabschlüssen der Konzerngesellschaften Anwendung findet. Soweit bei Lieferungen und Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen Zwischenergebnisse realisiert wurden, wurden diese gemäß § 304 Abs. 1 HGB für Zwecke des Konzernabschlusses ermittelt und eliminiert.
Zum 31. Dezember 2020 ergab sich durch die Zwischengewinneliminierung eine Ergebnisveränderung im Konzern in Höhe von TEUR 547 (i. Vj. Ergebnisveränderung in Höhe von TEUR -444).
In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind sowohl die Umsatzerlöse als auch die anderen Erträge aus dem Liefer- und Leistungsverkehr zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenenen Unternehmen mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet ausgewiesen worden.
Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr zwischen dem 1. Januar 2020 und 31. Dezember 2020 sowie die Aufgliederung der Einzelpositionen sind im Anlagenspiegel (Anlage zum Konzernanhang) dargestellt.
Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um entgeltlich erworbene Schutzrechte und EDV-Software, selbst geschaffene immaterielle Vermögengegenstände (aktivierte Entwicklungsleistungen für Software) sowie um Geschäfts- oder Firmenwerte. Im Geschäftsjahr wurden selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 2.405 aktiviert. (i. Vj. TEUR 2.262). Insgesamt sind Entwicklungsaufwendungen in Höhe von TEUR 2.405 (i. Vj. TEUR 2.262) in Form von Personalaufwendungen und direkt zuordenbarer Gemeinkosten für Miete, IT-Infrastruktur und Verwaltung angefallen.
Bei den entgeltlich erworbenen Schutzrechten handelt es sich um im Rahmen von Kaufund Übertragungsverträgen erworbene Schutzrechte sowie andere erworbene Rechte.
Die Zugänge im Anlagevermögen beinhalten im Geschäftsjahr 2020 im Wesentlichen Investitionen in selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände sowie IT-Infrastruktur.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellen sich wie folgt dar:
| TEUR | Geschäftsjahr | davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr |
Vorjahr | davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr |
|---|---|---|---|---|
| Forderungen aus Liefe rungen und Leistungen |
3.265 | 0 | 1.845 | 0 |
| Sonstige Vermögensgegenstände |
156 | 44 | 250 | 61 |
| 3.421 | 44 | 2.095 | 61 |
In der Position "Sonstige Vermögensgegenstände" sind keine Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen.
Bei den unter den sonstigen Wertpapieren ausgewiesenen Finanzinstrumenten handelt es sich ausschließlich um Anteile an einem Geldmarktfonds.
| in EUR | 01.01.2020 | Erhöhung | Herabsetzung | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|---|
| Gründungskapital | 86.950 | --- | --- | 86.950 |
| Kapitalerhöhung | 15.567.050 | 8.784.870 | --- | 24.351.920 |
| Grundkapital | 15.654.000 | 8.784.870 | --- | 24.438.870 |
Am 5. Dezember 2019 wurde im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung die Erhöhung des Grundkapitals gegen Sacheinlage beschlossen. Das Grundkapital wurde von EUR 15.654.000,00 um EUR 1.463.870,00 auf EUR 17.117.870,00 durch Ausgabe von 1.463.870 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien mit einem Anteil von EUR 1,00 pro Stückaktie erhöht. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 6. Februar 2020.
Zudem wurde am 5. Dezember 2019 im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung die Schaffung eines Genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2019/I) in Höhe von EUR 8.558.935,00 beschlossen und der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 4. Dezember 2024 gegen Bar- und / oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 8.558.935,00 zu erhöhen. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 6. Februar 2020. Mit Beschluss vom 13. Mai 2020 hat der Vorstand aufgrund dieser Ermächtigung über die Erhöhung des Grundkapitals von EUR 17.117.870,00 um EUR 5.100.000,00 auf EUR 22.217.870,00 durch Ausgabe von 5.100.000 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien mit einem Anteil von EUR 1,00 pro Stückaktie gegen Bareinlage erhöht. Dem hat der Aufsichtsrat mit Beschluss vom 19. Mai 2020 zugestimmt. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 25. Mai 2020.
Am 22. Juli 2020 hat die Hauptversammlung über die Aufhebung des verbleibenden Genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2019/I) und die Schaffung eines Genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2020/I) in Höhe von EUR 11.108.935,00 beschlossen und den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital mit Zustimmung des Aufsichtsrates bis zum 21. Juli 2025 gegen Bar- und / oder Sacheinlage einmal oder mehrmals um insgesamt bis zu EUR 11.108.935,00 zu erhöhen. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 2. Oktober 2020. Mit Beschluss vom 2. Dezember 2020 hat der Vorstand aufgrund dieser Ermächtigung über die Erhöhung des Grundkapitals von EUR 22.217.870,00 um EUR 2.221.000,00 auf EUR 24.438.870,00 durch Ausgabe von 2.221.000 neuen, auf den Namen lautende Stückaktien mit einem Anteil von EUR 1,00 pro Stückaktie gegen Bareinlage erhöht. Dem hat der Aufsichtsrat mit Beschluss vom 2. Dezember 2020 zugestimmt. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 11. Dezember 2020.
| in EUR | 01.01.2020 | Erhöhung | Herabsetzung | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|---|
| Ausgabeaufgeld aus Kapitalerhöhung |
12.955.733 | 101.441.380 | 9.743.500 | 104.653.613 |
| Sonstige Zuzahlungen | 502.127 | 379.667 | 285.000 | 596.794 |
| Ausgabeaufgeld aus Wiederveräußerung eigener Anteile |
--- | 2.422.500 | --- | 2.422.500 |
| 13.457.860 | 104.243.547 | 10.028.500 | 107.672.907 |
Die Gesellschaft hielt zum Abschlussstichtag insgesamt 596.794 eigene Stückaktien, wobei 881.794 im Dezember 2019, Januar 2020 sowie Februar 2020 von den Gesellschaftern unentgeltlich eingelegt wurden und 285.000 im Mai 2020 verkauft wurden. Auf die 596.794 eigenen Stückaktien entfällt ein Betrag von EUR 596.794,00 des Grundkapitals (2,44 %). Die Gesellschaft war zur Rückgabe der Stückaktien verpflichtet, sollte bis zum 31. Dezember 2020 kein Börsengang erfolgen. Durch den Börsengang im Mai 2020 entfiel die Pflicht zur Rückgabe der Stückaktien.
Am 5. Dezember 2019 wurde im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung die Schaffung eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2019/I) beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 6.200.000,00 durch Ausgabe von bis zu 6.200.000 neuen, auf den Namen lautende Aktien im rechnerischen Betrag von EUR 1,00 je Aktie bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung ist befristet bis zum 4. Dezember 2024. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 6. Februar 2020.
Daneben hat die Hauptversammlung am 22. Juli 2020 die Schaffung eines Bedingten Kapitals (Bedingtes Kapital 2020/I) beschlossen. Das Grundkapital der Gesellschaft wurde um bis zu EUR 2.221.787,00 durch Ausgabe von bis zu 2.221.787 neuen, auf den Inhaber oder Namen lautende Stückaktien bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung dient ausschließlich der Gewährung von Aktienoptionen an ausgewählte Arbeitnehmer oder Mitglieder der Geschäftsführung. Die Eintragung beim Amtsgericht Nürnberg erfolgte am 2. Oktober 2020.
Die sonstigen Rückstellungen betreffen hauptsächlich Rückstellungen für Boni, Provisionen, Stock Appreciation Rights und Aktienzusagen (Stock Awards) (TEUR 23.818; i. Vj. TEUR 9.428), ausstehende Rechnungen (TEUR 2.234; i. Vj. TEUR 240), für Personalaufwendungen (TEUR 678; i. Vj. TEUR 559) sowie für externe Jahresabschlusskosten (TEUR 169, i. Vj. TEUR 262), Aufsichtsratsvergütungen (TEUR 110; i. Vj. TEUR 187) und für Rechtsstreitigkeiten (TEUR 91; i. Vj. TEUR 162).
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:
| TEUR | Gesamtbetrag im | bis zu | zwischen | von mehr als |
|---|---|---|---|---|
| Geschäftsjahr | 1 Jahr | 1 und 5 Jahren | 5 Jahren | |
| gegenüber | 71 | 42 | 29 | 0 |
| Kreditinstituten | (Vj. 2.192) | (Vj. 2.121) | (Vj. 71) | (Vj. 0) |
| aus Lieferungen | 1.093 | 1.079 | 14 | 0 |
| und Leistungen | (Vj. 1.502) | (Vj. 1.339) | (Vj. 163) | (Vj. 0) |
| Sonstige | 823 | 823 | 0 | 0 |
| Verbindlichkeiten | (Vj. 3.743) | (Vj. 3.743) | (Vj. 0) | (Vj. 0) |
| 1.987 | 1.944 | 43 | 0 | |
| (Vj. 7.437) | (Vj. 7.203) | (Vj. 234) | (Vj. 0) |
davon mit einer Restlaufzeit
Besicherungen für Verbindlichkeiten bestehen nicht.
Die Gesellschaft weist keine aktiven latenten Steuern aus. Die aktiven latenten Steuern wurden – soweit zulässig – sofern sie gegenüber der gleichen Finanzbehörde (Deutschland, Großbritannien, USA, Frankreich und Schweiz) entstehen, mit passiven latenten Steuern saldiert.
Auf die steuerlichen Verlustvorträge wurden aktive latente Steuern in Höhe des saldierten Überhangs an passiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen gebildet. Der darüberhinausgehende Betrag wurde wertberichtigt, da die Nutzbarkeit von Verlustvorträgen in den nächsten fünf Jahren nicht zuverlässig eingeschätzt werden konnte.
Aus temporären Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen von immateriellen Vermögenswerten und dem Geschäfts- oder Firmenwert ergeben sich zum Bilanzstichtag passive latente Steuern, während aktive latente Steuern aus den sonstigen Rückstellungen und Fremdwährungsposten resultieren.
Aktive latente Steuern sind aus Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB entstanden.
Ein Ansatz findet aufgrund fehlender Nachweise der Nutzung nicht statt.
Hinsichtlich der Erstkonsolidierung der yotilla GmbH sind aufgrund bestehender Differenzen zwischen dem handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansatz gemäß § 306 HGB passive latente Steuern gebildet worden.
Zur Berechnung der latenten Steuern wurden die unternehmensindividuellen Steuersätze der EXASOL-Einzelgesellschaften angewandt. Dabei wurde für die deutschen Gesellschaften ein Steuersatz von 32,17 %, für die EXASOL UK Ltd. 19 %, für die EXASOL USA Inc. 21 %, für die EXASOL France S.A.S. 31 % und für die EXASOL Schweiz AG 26,8 % verwendet.
| in EUR | 01.01.2020 | Veränderung | 31.12.2020 |
|---|---|---|---|
| Passive latente Steuern | 0,00 | 274.884,23 | 274.884,23 |
Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:
| Nach Regionen | 2020 TEUR |
2020 % |
2019 TEUR |
2019 % |
|---|---|---|---|---|
| Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) |
16.617 | 70 | 14.319 | 66 |
| restliches Europa (ohne Vereinigtes Königreich) und Rest der Welt |
2.276 | 10 | 2.731 | 13 |
| Vereinigtes Königreich | 1.581 | 7 | 1.280 | 6 |
| Region Amerika | 3.125 | 13 | 3.282 | 15 |
| Gesamt | 23.599 | 100 | 21.612 | 100 |
Posten von außergewöhnlicher Bedeutung oder Höhe sind nicht enthalten. Periodenfremde Erträge sind in Höhe von TEUR 88 (i. Vj. TEUR 81) im Wesentlichen aus Auflösungen von Rückstellungen angefallen.
Personalaufwand ist in Höhe von TEUR 37.280 (i. Vj. TEUR 24.323) angefallen. Der Anstieg ist neben der Erweiterung des Personalstammes im Geschäftsjahr auf die aufwandswirksame Erhöhung der Rückstellung für das SAR-Programm sowie die aufwandswirksame Bildung der Rückstellung für die entstandene Stock Awards-Vergütung der Vorstände in Höhe von insgesamt TEUR 14.346 (i. Vj. TEUR 7.883) zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr vereinnahmtes Kurzarbeitergeld wurde als durchlaufender Posten behandelt. Die Korrespondierenden Sozialversicherungsbeiträge wurden als Kürzung des Personalaufwandes erfasst.
In den Abschreibungen sind in Höhe von TEUR 1.704 in den Vorjahren zu Unrecht unterbliebene Abschreibungen von immateriellen Vermögensgegenständen enthalten, die gleichverteilt das Ergebnis der Geschäftsjahre 2006 bis 2016 gemindert hätten.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind außergewöhnliche Aufwendungen (Aufwendungen im Rahmen von Kapitalmaßnahmen) in Höhe von TEUR 5.665 (i. Vj. TEUR 1.235) enthalten. Auf eine gesonderte Erläuterung der in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthaltenen periodenfremden Aufwendungen wird verzichtet, da die auszuweisenden Beträge für die Beurteilung der Ertragslage von untergeordneter Bedeutung sind.
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten den laufenden Ertragsteueraufwand in Höhe von TEUR 48 (i. Vj. TEUR 44) und den Ertragsteuerertrag für Vorjahre und Auflösung von passiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 56 (i. Vj. Aufwand von TEUR 81)
Wesentliche nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte bestehen in Form von Immobilienmietverträgen über die betrieblich notwendigen Büroräume sowie Leasingverträge über Serverkapazitäten. Diese Vorgehensweise trägt zur Verringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Vermieter bzw. Leasinggeber. Im Übrigen verweisen wir auf die Angaben unter sonstige finanzielle Verpflichtungen.
| Art der Verpflichtung | innerhalb 1 Jahr fällig TEUR |
Gesamt TEUR |
|---|---|---|
| Mieten für Geschäftsräume | 455 | 1.818 |
| Mieten, Leasing für Geschäftsausstattung |
693 | 1.074 |
| Werberechte | 3.914 | 7.853 |
| Stock Awards | 1.185 | 2.369 |
| 6.247 | 13.114 |
Die zugrundeliegenden Verträge haben bei den Mieten für Geschäftsräume Laufzeiten von zwei bis neun Jahren. Bei Leasing von Geschäftsausstattung haben die Verträge Restlaufzeiten von ein bis drei Jahren. Bei den Werberechten haben die Verträge eine Restlaufzeit von zwei Jahren.
Den Vorständen wurden im Jahr 2020 erstmalig Aktienzusagen (Stock Awards) als Vergütungsbestandteil zugesagt. Die Anzahl der Aktienzusagen bemisst sich anhand der jeweiligen fixen Vergütung multipliziert mit einem Prozentsatz, der sich aus der Wertentwicklung der Aktie der EXASOL AG ergibt. Für jedes Geschäftsjahr wird das Aktienpaket anhand der Daten des jeweiligen Geschäftsjahres berechnet. Der Anspruch entsteht nicht in voller Höhe mit Ablauf des jeweiligen Geschäftsjahres, sondern in drei Tranchen, deren Fälligkeit mit Anspruchsentstehung entsteht.
Die Anzahl der Aktienzusagen beträgt für die erste, zweite und dritte Tranche 2020 insgesamt 127.603.
Für das Geschäftsjahr 2020 wurde die erste Tranche in den sonstigen Rückstellungen berücksichtigt. Die zweite und dritte Tranche in Höhe von TEUR 2.369 sind mangels Anspruchsentstehung nicht zu passivieren. Für die nachfolgenden Geschäftsjahre entstehen wiederum neue Haupttranchen mit jeweils drei Tranchen, soweit die Vorstände noch einen bestehenden Vorstandsdienstvertrag haben.
Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt zum Stichtag TEUR 13.114.
| 2020 | ||
|---|---|---|
| Verwaltung / Vertrieb / Marketing | 95 | |
| FuE / Cloud / Services | 78 | |
| Gesamt | 173 | |
| Davon Vorstand | 3 |
Mitglieder des Vorstands im Geschäftsjahr 2020: Aaron Auld, Leitender Vorstand, München Mathias Golombek, Technischer Vorstand, Ottensoos Michael Konrad, Finanzvorstand, Karlsruhe
Zum Zeitpunkt der Konzernabschlusserstellung sind obige Vorstände weiterhin bestellt.
Die Angabe der Gesamtbezüge des Vorstands unterbleibt nach § 314 Abs. 3 i. V. m. § 286 Abs. 4 HGB (Schutzklausel).
Mitglieder des Aufsichtsrats im Geschäftsjahr 2020: Prof. h.c. Jochen Tschunke, Unternehmensberater, München Gerhard Rumpff, Unternehmensberater, München Dr. Knud Klingler, Unternehmensberater, Engerwitzdorf / Österreich Karl Hopfner, Unternehmensberater, Oberhaching
Die Vergütung für den Aufsichtsrat betrug im Geschäftsjahr TEUR 110.
Das vom Abschlussprüfer des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar in Höhe von TEUR 153 setzt sich wie folgt zusammen:
| Tätigkeit | TEUR |
|---|---|
| Abschlussprüfungsleistungen | 153 |
| Sonstige Bestätigungsleistungen | 0 |
| Steuerberatungsleistungen | 0 |
| Sonstige Leistungen | 0 |
| 153 |
Der Vorstand schlägt vor, den Jahresfehlbetrag der EXASOL AG von EUR 34.328.924,96 auf neue Rechnung vorzutragen.
Die Kapitalflussrechnung wurde in Übereinstimmung mit dem DRS 21 erstellt.
Der Finanzmittelfonds umfasst die Position "Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten" sowie die Kontokorrentkredite innerhalb der "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten".
Bedeutende zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge waren im Wesentlichen die Auflösung der Vorjahresbeträge der aktiven (TEUR 481; i. Vj. TEUR 611) und passiven Rechnungsabgrenzungsposten (TEUR 4.152; i. Vj. TEUR 4.053).
Die Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern in Höhe von EUR 2.707.500,00 enthält den Bruttoemissionserlös aus dem Verkauf eigener Anteile.
Berichtspflichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag haben sich nicht ergeben.
Nürnberg, 5. Mai 2021
Der Vorstand
Aaron Auld
Mathias Golombek
Michael Konrad

Entwicklung des Konzernanlagevermögens
Entwicklung des Konzernanlagevermögens
im Geschäftsjahr 2020
| Anschaffungs- und Herstellungskosten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 01.01.2020 | Zugänge | Veränderung Konsolidie rungskreis |
Abgänge | Währungs differenzen |
31.12.2020 | |
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | |
| I. Immaterielle Vermögensgegenstände |
||||||
| 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte |
12.448.145,38 | 2.405.275,94 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 14.853.421,32 |
| 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten |
8.913.143,36 | 1.700,00 | 927.821,44 | 0,00 | 0,00 | 9.842.664,80 |
| 3. Geschäfts- oder Firmenwert | 7.294.411,04 | 0,00 | 289.351,82 | 0,00 | 0,00 | 7.583.762,86 |
| 28.655.699,78 | 2.406.975,94 | 1.217.173,26 | 0,00 | 0,00 | 32.279.848,98 | |
| II. Sachanlagen | ||||||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
2.459.273,25 | 392.178,95 | 0,00 | 83.311,88 | 61,94 | 2.768.202,26 |
| 31.114.973,03 | 2.799.154,89 | 1.217.173,26 | 83.311,88 | 61,94 | 35.048.051,24 |
| 72
| Kumulierte Abschreibungen | Buchwert | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 31.12.2020 01.01.2020 |
Planmäßige Ab schreibungen des Geschäftsjahres |
Abgänge | 31.12.2020 | 31.12.2020 | 31.12.2019 | |
| EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR | EUR |
| 14.853.421,32 7.642.379,90 |
1.402.765,79 | 0,00 | 9.045.145,69 | 5.808.275,63 | 4.805.765,48 | |
| 9.842.664,80 6.983.916,36 |
1.801.275,22 | 0,00 | 8.785.191,58 | 1.057.473,22 | 1.929.227,00 | |
| 7.583.762,86 6.808.239,04 |
500.638,59 | 0,00 | 7.308.877,63 | 274.885,23 | 486.172,00 | |
| 32.279.848,98 21.434.535,30 |
3.704.679,60 | 0,00 | 25.139.214,90 | 7.140.634,08 | 7.221.164,48 | |
| 2.768.202,26 1.810.675,25 |
458.191,60 | 83.311,88 | 2.185.554,97 | 582.647,29 | 648.598,00 | |
| 35.048.051,24 23.245.210,55 |
4.162.871,20 | 83.311,88 | 27.324.769,87 | 7.723.281,37 | 7.869.762,48 | |
I. Immaterielle
II. Sachanlagen
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Nürnberg, den 5. Mai 2021
EXASOL AG
Wir haben den Konzernabschluss der EXASOL AG, Nürnberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der EXASOL AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
» entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und
» vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres
Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.
Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht. Die sonstigen Informationen umfassen nicht den Konzernabschluss, die inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben sowie unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
» wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
» anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
» identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise,
die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
» gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
» beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
» ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
» beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
» holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
» beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
» führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Nürnberg, den 5. Mai 2021
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Dr. Schroff Wirtschaftsprüfer
gez. Zippel Wirtschaftsprüfer
Veröffentlichungen Konzernabschluss 31.12.2020 11. Mai 2021
Hauptversammlung Jährliche Hauptversammlung 30. Jun 2021
Veröffentlichungen Halbjahresabschluss 30.06.2021 Sep 2021
Konferenzen Analystenkonferenz Nov 2021 Frankfurt am Main

Neumeyerstr. 22-26 90411 Nürnberg Deutschland
T: +49 911 239 91-0 F: +49 911 239 91-24 Mail: [email protected]
Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.