Interim / Quarterly Report • Aug 13, 2021
Interim / Quarterly Report
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| Inhaltsverzeichnis |
|---|
| Inhaltsverzeichnis 2 |
| Brief an die Aktionäre 3 |
| Die NORDWEST-Aktie 5 |
| Basisdaten 5 |
| Kursdaten 5 |
| Konzernzwischenlagebericht zum 30.06.2021 7 |
| Wirtschaftsbericht des NORDWEST-Konzerns 7 |
| Allgemeine Wirtschaftsentwicklung im ersten Halbjahr 2021 7 |
| Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2021 7 |
| Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns zum 30.06.2021 10 |
| Ertragslage des NORDWEST-Konzerns 10 |
| Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns 11 |
| Finanzlage des NORDWEST-Konzerns 13 |
| Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2021 13 |
| Prognosebericht 14 |
| Konjunkturprognose 14 |
| NORDWEST: erwartete Entwicklung 14 |
| Chancen- und Risikobericht 16 |
| Verkürzter Konzernzwischenabschluss zum 30.06.2021 17 |
| Verkürzte Konzernbilanz zum 30.06.2021 in T€ (IFRS) 17 |
| Verkürzte Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2021 in T€ 19 |
| Verkürzte Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2021 in T€ 20 |
| Verkürzte Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2021 in T€ 21 |
| Verkürzte Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 30.06.2021 in T€ 22 |
| Ausgewählte erläuternde Anhangangaben für die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2021 23 |
| Rechnungslegung nach International Financial Reporting Standards (IFRS) und Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 23 |
| Konsolidierungskreis 24 |
| Erläuternde Anhangangaben 24 |
| Segmenterlöse und Segmentergebnisse 24 |
| Wesentliche Transaktionen mit nahestehenden Personen bzw. Unternehmen 27 |
| Wesentliche Ereignisse nach dem Ende der Zwischenberichtsperiode 27 |
| Sonstige Angaben 28 |
| Versicherung der gesetzlichen Vertreter 29 |
| Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht 30 |
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
Impfkampagne, Schnelltests, Homeoffice, Delta Variante und der Wunsch nach Normalität. Auch 2021 wird sicherlich als ein Jahr der COVID-19 Pandemie in Erinnerung bleiben. Ein Virus, welches sich in Windeseile rund um den Globus ausbreitete, verursachte beispiellose Veränderungen in allen privaten und weltwirtschaftlichen Bereichen.
Dennoch haben wir uns auch für 2021 dank unseres diversifizierten Geschäftsmodells und unserer erwirtschafteten Robustheit wieder neue Rekorde vorgenommen. Bisher haben wir dabei unsere eigenen Erwartungen in einem herausfordernden Umfeld nochmals übertroffen. Dies belegt ein weiteres Mal, dass wir gerade in den jetzigen, unvorhersehbaren Zeiten ein zuverlässiger und berechenbarer Weggefährte für all unsere Partner sind.
Die sich immer wieder verändernden Rahmenbedingungen stellen die Industrie- und Fachhandelspartner und insbesondere auch uns vor erhebliche Herausforderungen. Waren es noch in 2020 die industrienahen Bereiche, die intensiv unter der Pandemie litten, so ist dort mittlerweile eine Erholung eingetreten. Nunmehr sind es dramatisch steigende Stahlpreise, noch nie dagewesene Lieferengpässe und ausufernde Transportkosten, die neue Hindernisse auf dem Weg zu weiterem Wachstum darstellen. Dass wir auch diese Aufgaben bisher mit Bravour gemeistert haben, zeigen die aktuellen Entwicklungen des Geschäftsvolumens und des Ergebnisses, so wie die weiter wachsende Anzahl von Fachhandelspartnern, die gerade in ungewissen Zeiten bewusst NORDWEST beitreten.
Das erste Halbjahr 2021 war somit trotz extremer Rahmenbedingungen überaus erfolgreich. Mit einem Geschäftsvolumen von 2.412,4 Mio. € und damit einem Anstieg von +30,0 % wird das Vorjahresniveau deutlich übertroffen. Dies ist in erster Linie auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den angeschlossenen Fachhandelspartnern zurückzuführen, deren Anzahl im aktuellen Berichtszeitraum um 27 auf nunmehr 1.152 steigt. Dies spiegelt sich auch im Anstieg des Lagergeschäftes wider, das gerade in unsicheren Zeiten von unseren Fachhandelspartnern als leistungsstarkes Angebot von NORDWEST vermehrt genutzt wird. Eine hervorragende Entwicklung zeigt sich im Ergebnis (EBIT) im ersten Halbjahr. Mit 5,7 Mio. € wird das Vorjahr um 25,4 % übertroffen.
Alle Bereiche von NORDWEST haben trotz schwierigster Rahmenbedingungen mit Leistung überzeugt und verzeichnen neben einer steigenden Anzahl von Fachhandelspartnern durchgängig teils deutliche Zuwächse des Geschäftsvolumens. Im ersten Halbjahr 2021 heben sich insbesondere die Bereiche Stahl und TeamFaktor/Services ab. Im Bereich Stahl wird mit einem Volumen von 942,0 Mio. € das Vorjahr um +42,4 % übertroffen. Hier führen deutlich steigende Preise sowie steigende Tonnagemengen zu einem signifikanten Anstieg des Geschäftsvolumens. Auch der Bereich TeamFaktor/Services setzt den eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fort. Mit einem Geschäftsvolumen von 620,3 Mio. € und einem Anstieg von +35,7 % gegenüber dem Vorjahr erzielt der Bereich ein hervorragendes Ergebnis. Getragen
wird diese Entwicklung insbesondere durch die Akquirierung neuer Fachhandelspartner, dem zunehmenden Erfolg des KMU-Factorings sowie dem deutlichen Ausbau des Volumens mit Bestandskunden. Dieser ist bei den Stahlhändlern maßgeblich auf die stark gestiegenen Preise zurückzuführen.
Der Kerngeschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie übertrifft mit einem Geschäftsvolumen von 712,7 Mio. € das Vorjahresniveau um +17,0 %. Hier können sowohl das Zentralregulierungsgeschäft (+17,2 %) als auch das Lagergeschäft (+16,0 %) gleichermaßen überzeugen. Die Erholung der Industrie sorgt u.a. für Steigerungen auch bei den industrienahen Fachhandelspartnern, sodass sich im ersten Halbjahr alle Bereiche im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickeln. Mit einem Geschäftsvolumen von 137,5 Mio. € und damit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von +7,6 %, setzt auch der Geschäftsbereich Haustechnik den Aufwärtstrend weiter fort. In der Haustechnik sind die Einflussfaktoren dabei vielfältig. Die Fortsetzung der Wachstumsstrategie der HATEGRO, die Gewinnung neuer Fachhandelspartner, die Begleitung unterschiedlicher Vertriebskanäle, aber auch die Erweiterung des Sortimentes sind ebenso für die Ausweitung des Geschäftsvolumens zu nennen.
Wir sind zuversichtlich, dass wir diese positive Entwicklung auch in der zweiten Jahreshälfte weiter fortsetzen können. Welche Auswirkungen dabei die COVID-19 Pandemie und die ebenfalls angesprochenen Themen der Lieferkettenstörungen und Transportbeschränkungen weiter haben werden, ist derzeit leider noch nicht verlässlich absehbar. Dennoch sind wir überzeugt, auch weitere Herausforderungen gleich welcher Art zusammen mit unseren Partnern meistern zu können.
Lassen Sie uns gemeinsam hoffen, dass zumindest weitere Lockdowns vermieden werden können – sonst droht erneut ein Einbruch bei der zurzeit ohnehin schon pessimistischen Einstellung vieler Marktteilnehmer.
Dortmund, 13.08.2021
NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
| Aktienart | Nennwertlose Inhaber-Stammaktien | |
|---|---|---|
| Zulassungssegment | General Standard (Frankfurt) | |
| Regulierter Markt (Düsseldorf) | ||
| WKN (Wertpapierkennnummer) | 677 550 | |
| ISIN (International Securities Identification Number) | DE0006775505 | |
| Börsenkürzel | NWX | |
| Reuters-Kürzel | NWXG | |
| Bloomberg-Kürzel | NWX:GR | |
| Börsenplätze | Frankfurt am Main | |
| Düsseldorf | ||
| München | ||
| Berlin | ||
| Stuttgart | ||
| Hamburg | ||
| Geschäftsjahr | 31.12. | |
| Börsengang | 19. August 1999 |
| 2019 | 2020 | H1/2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs 31.12./30.06. (Frankfurt) | in € | 22,60 | 20,80 | 22,20 |
| Höchstkurs 31.12./30.06. (Frankfurt) | in € | 25,00 | 23,60 | 23,80 |
| Tiefstkurs 31.12./30.06. (Frankfurt) | in € | 20,20 | 15,10 | 20,40 |
| Anzahl der emittierten Aktien | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Anzahl der Aktien im Umlauf | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Marktkapitalisierung 31.12./30.06. | in Mio. € | 72,4 | 66,7 | 71,2 |
| Grundkapital | in Mio. € | 16,5 | 16,5 | 16,5 |
| Dividende je Aktie | in € | 0,80 | 0,21 | - |
| Dividendenrendite | in % | 3,54 | 1,01 | - |
Die Entwicklung der Kapitalmärkte im ersten Halbjahr 2021 steht weiterhin im Zeichen der COVID-19 Pandemie. Viele führende Aktienindizes, wie bspw. der DAX (Deutschland) oder der S&P 500 (USA), haben den Trend der letzten Monate des Jahres 2020 fortgesetzt und sich positiv entwickelt. Insbesondere der dynamische Impffortschritt in Europa und Nordamerika ermöglicht eine nachhaltige und deutliche Lockerung der Corona-Maßnahmen. Auch das Auftreten von Mutationen und des trotz Impfung höheren Risikos einer Corona-Infektion hat den Anstieg der Kurse nicht beeinträchtigt. Die expansive Geldpolitik und anhaltende fiskalische Unterstützung verstärken die beschriebene Entwicklung.
Der Kurs der NORDWEST-Aktie ist seit Jahresbeginn rund 3 % gestiegen und schloss zum 30.06.2021 bei 22,20 € ab. Der Kurs bewegte sich dabei zwischen 20,40 € und 23,80 €. Am 22.04.2021 erreichte das NORDWEST-Wertpapier mit 23,80 € je Aktie den bisherigen Jahreshöchstwert. Der Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Ausschüttung einer Dividende i. H. v. 0,21 € je Aktie an die Aktionäre wurde durch die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft, die erstmals in einem virtuellen Format stattfand, beschlossen und durch die Gesellschaft am 25.05.2021 an die Aktionäre ausgeschüttet.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch im ersten Halbjahr 2020 setzte sich die bereits im vierten Quartal begonnene Erholung der Weltwirtschaft im ersten Halbjahr 2021 fort. Die Industrieproduktion wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark, während die Aktivitäten in weiten Bereichen des Einzelhandels, in der Gastronomie und anderen verbrauchernahen Dienstleistungsbereichen durch Infektionsschutzmaßnahmen immer noch sehr eingeschränkt waren. Das globale Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Halbjahr 2021 um rund 5,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum an. Auf nationaler Ebene ist das Bruttoinlandsprodukt im 2. Quartal 2021 gegenüber dem 1. Quartal 2021 um 1,5 % gestiegen. Nachdem die Corona-Krise zum Jahresbeginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung geführt hatte, erholte sich die deutsche Wirtschaft im 2. Quartal wieder. Diesen guten Voraussetzungen stehen aber sich verschärfende Lieferengpässe aufgrund der aktuellen Verknappung der Rohstoffe von wichtigen industriellen Vorprodukten entgegen, so dass eine stärkere Ausweitung der Produktion bei einer konstant hohen Nachfrage nicht möglich ist.
[Quelle: www.destatis.de]
Im Bereich Stahl wird mit einem Volumen von 942,0 Mio. € das Vorjahr um +42,4 % übertroffen. Hier führen deutlich steigende Preise aufgrund von Versorgungslücken beim Warenangebot, Transportengpässen und Safeguard-Maßnahmen sowie um 8,5 % erhöhte Tonnagemengen zu einem signifikanten Anstieg des Geschäftsvolumens.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich Stahl | 941.962 | +42,4 % |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Neben der anhaltend hohen Nachfrage im Bereich Bewehrungsstahl aufgrund intensiver Bautätigkeiten, haben vor allem die im ersten Quartal vorgezogenen Lagerdispositionen angesichts der unsicheren Beschaffungslage, insbesondere in dem für den Stahlhandel wichtigen Produktionsstandort Italien, zu der Gesamtentwicklung des Geschäftsbereiches beigetragen. Auch die Entwicklung des zweiten Quartals ist weiterhin durch die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie geprägt. Dabei sind die Fachhandelspartner aus dem industriell verarbeitenden
Sektor stärker von den Auswirkungen betroffen als die Fachhandelspartner aus dem baunahen Bereich, die sich aufgrund der nach wie vor guten Auftragslage behaupten konnten.
Der Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie erzielt im ersten Halbjahr 2021 mit einem starken Anstieg von 17,0 % gegenüber dem Vorjahreswert ein Geschäftsvolumen von 712.667 T€.
| Geschäftsvolumen im Konzern | T€ | Veränd. |
|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | zum VJ | |
| Bau | 238.706 | +13,8 % |
| Handwerk und Industrie | 473.961 | +18,7 % |
| Geschäftsbereich BHI | 712.667 | +17,0 % |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Der Bereich Bau erreicht im ersten Halbjahr 2021 ein Geschäftsvolumen von 238.706 T€ und erzielt damit einen Anstieg von 13,8 % gegenüber dem Vorjahr. Bei einer weiterhin überraschend stabilen Bauentwicklung, die nach wie vor durch den Wohnungsbau getrieben wird, basiert die Ausweitung des Geschäftsvolumens vor allem auf drastischen Materialpreiserhöhungen für Vorprodukte aus Stahl, Kunststoff und Holz, die mit der Verknappung der Rohstoffe im Zusammenhang stehen. Nahezu alle Baustoffe wie Holz, Kunststoffe und Isolierung sind derzeit nicht in ausreichender Menge verfügbar und bewirken insbesondere im Wohnungsbau eine erhebliche Verteuerung der Erstellungskosten. Befürchtet wird, dass dies auch zu erheblichen Verzögerungen bei der Fertigstellung und bei Neuaufträgen in diesem Segment führen wird.
Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 18,7 % auf 473.961 T€. Getragen wird diese Entwicklung von fast allen Warenbereichen, insbesondere der Bereich Elektrowerkzeuge mit einem Anstieg von 29,8 % und der Bereich Schweißtechnik mit einem Anstieg von 30,6 % stechen hier heraus.
Diese positive Entwicklung resultiert zum einen aus der Akquise neuer Fachhandelspartner und zum anderen aus der aktuell zunehmenden Bevorratung durch die Händler, um vermeintlichen Lieferengpässen und zu erwartenden Preisanpassungen entgegenzuwirken.
Auch die industrienahen Bereiche wie z.B. Präzisionswerkzeuge und Betriebseinrichtungen, die stärker von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen waren, konnten im zweiten Quartal des Jahres deutlich zulegen und verzeichnen nunmehr auch deutliche Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr. Dies trifft auch auf den Bereich Arbeitsschutz zu, in dem die Vorjahres-Volumina geprägt waren durch die starke Nachfrage für Artikel im Zusammenhang mit
der COVID-19 Pandemie. Auch wenn heute dieser Markt gesättigt ist und es zahlreiche zusätzliche Einkaufsquellen gibt, kann dieser Bereich ein Wachstum von rund 4,3 % verzeichnen.
Mit einem Geschäftsvolumen von 137,5 Mio. € und damit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von +7,6 %, setzt auch der Geschäftsbereich Haustechnik den Aufwärtstrend weiter fort.
| Geschäftsvolumen im Konzern | T€ | Veränd. |
|---|---|---|
| (brutto inkl. MwSt.) | zum VJ | |
| Geschäftsbereich Haustechnik | 137.463 | +7,6 % |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die Lage in der Haustechnik-Branche bleibt herausfordernd. Neben der allgemeinen Verunsicherung angesichts der COVID-19 Pandemie prägen ein erhöhter Verdrängungswettbewerb und Montageengpässe im verarbeitenden Handwerk die allgemeine Geschäftsentwicklung. Im Bereich Heizung führt die aktuelle Rohstoffentwicklung darüber hinaus zu Lieferengpässen. Trotzdem entwickelt sich der Geschäftsbereich Haustechnik ebenfalls weiter positiv. Grundlage dieses positiven Trends sind insbesondere die Akquisition neuer Fachhandelspartner, die konstante Entwicklung der Bestandskunden sowie die zunehmende Akzeptanz der Exklusivmarke. Zusätzlich wird diese Entwicklung getragen durch die Bevorratung bei Fachhandelspartnern aufgrund von zu erwartenden Preissteigerungen und weiteren Lieferengpässen.
Rundungsdifferenzen kommen.
Der durch die Factoring-Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services erzielt mit einem Plus von 35,7 % gegenüber dem Vorjahr ein Geschäftsvolumen von 620,3 Mio. € und weist damit weiterhin eine hervorragende Entwicklung auf.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich TeamFaktor/Services | 620.293 | +35,7 % |
| Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu |
Basis für diese weiterhin äußerst positive Entwicklung ist neben der Anbindung neuer Fachhandelspartner vor allen Dingen der Ausbau des Volumens mit den Bestandskunden, der bei Händlern aus dem Stahlsegment insbesondere sehr stark durch die Preisentwicklung getrieben wird. Gegenläufig wirken zum Teil durch die COVID-19 Pandemie bedingte Umsatzrückgänge bei Fachhandelspartnern, die ihre Zielkunden im industrienahen Sektor haben. Gestützt
wird die gute Entwicklung dieses Bereiches auch durch den zunehmenden Erfolg des KMU-Factorings als weiteres Dienstleistungsangebot. Seit dem Start im August 2020 konnten rund 500 neue Factoring-Kunden in diesem Segment gewonnen werden.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST-Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 368.961 T€ (VJ 259.508 T€) setzen sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäfts sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisions- und Skontoerträgen zusammen. Mit dem Anstieg der Umsatzerlöse um 42,2 % steigt auch das Rohergebnis – allerdings unterproportional – um rund 15,1 % an. Verantwortlich für diese Abweichung ist insbesondere die unterschiedliche Entwicklung der Umsatzerlöse in den Geschäftsarten. So hat der deutliche Anstieg der Umsatzerlöse im engmargigen Streckengeschäft einen größeren Einfluss auf die Umsatzerlöse als auf das Rohergebnis.
Die Segmenterlöse entwickeln sich parallel zur Entwicklung des Geschäftsvolumens in den jeweiligen Bereichen. Während im Segment Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I) und Haustechnik (H/HAGRO) die Ausweitung der Segmenterlöse insbesondere auf den Anstieg des Geschäftsvolumens im NORDWEST-eigenen Lagergeschäft zurückzuführen ist, steigen die Segmenterlöse im Segment Stahl (S) aufgrund der deutlich positiven Entwicklung des Geschäftsvolumens im Streckengeschäft. Die Steigerung der Umsatzerlöse im Segment Dienstleistung (DL) beruht auf der sehr guten Entwicklung der TeamFaktor NW GmbH und hierbei insbesondere auf dem zunehmenden Erfolg des KMU Factorings.
| Jahr | B-H-I | H/ HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 30.06.2021 | 88.094 | 11.257 | 265.501 | 3.196 | 485 | 368.533 |
| 30.06.2020 | 74.470 | 9.670 | 172.564 | 1.946 | 680 | 259.330 |
| Aufgliederung Umsatzerlöse NORDWEST Konzern nach Segmenten (in T€) | ||||
|---|---|---|---|---|
Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es bedingt durch die Umlage von erlöstragenden indirekten Bereichen auf die ausgewiesenen Segmente zu einem, im Vergleich zur Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST-Konzerns, abweichenden Ausweis der Erlöse kommt. Für die
weiteren Ausführungen zur Entwicklung der Segmente verweisen wir auf die Segmentberichterstattung in den ausgewählten erläuternden Anhangangaben für die Zeit vom 01.01.2021 bis 30.06.2021.
Der Anstieg des Personalaufwandes um 258 T€ gegenüber dem Vorjahr resultiert maßgeblich aus einer erhöhten Urlaubsrückstellung im Vorjahresvergleich. Hierbei handelt es sich um einen temporären Effekt, der sich im Laufe des Jahres reduzieren wird.
Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten insbesondere die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen. Die deutliche Ausweitung des Geschäftsvolumens im ersten Halbjahr 2021 gegenüber dem letzten Quartal 2020 führt zu einem deutlich höheren Forderungsbestand im Vergleich zum 31.12.2020, welcher wiederum Basis für die Dotierung der Risikovorsorge ist. Insgesamt überschreitet die pauschale Risikovorsorge mit 2.615 T€ den Wert des Vergleichszeitraums um 792 T€.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bewegen sich mit 18.241 T€ über dem Vorjahresniveau. Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Größe haben die Logistikkosten des NORDWEST eigenen Lagergeschäfts, welche sich durch das gestiegene Lagervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht haben. Daneben führen Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der logistischen Abwicklung stehen, zu einem Kostenanstieg. Einen weiteren Einflussfaktor stellt zudem das KMU-Factoring in der TeamFaktor NW GmbH dar, welches den Fachhandelspartnern von NORDWEST seit Ende August 2020 zur Verfügung steht und zu einer Erhöhung dieses Postens führt. Die dazu korrespondierenden Erträge sind Bestandteil der Umsatzerlöse. Gegenläufig wirkt sich weiterhin ein Rückgang der Reise- Bewirtungs- und Veranstaltungskosten aus, der im Zusammenhang mit den Kontaktbeschränkungen der COVID-19 Pandemie steht.
Bei einem nahezu konstant niedrigen Zinsniveau resultiert die positive Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus einer im Vorjahreszeitraum gebildeten Rückstellung in Höhe von 231 T€ für Nachzahlungszinsen aus der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte".
Die Ertragsteuern beinhalten den periodengerecht abgegrenzten tatsächlichen Steueraufwand aus laufenden und latenten Steuern bezogen auf das Ergebnis per 30.06.2021.
Die Bilanz des NORDWEST-Konzerns zum 30.06.2021 zeigt gegenüber dem 31.12.2020 preis- und saisonal bedingte, signifikante Veränderungen auf. Bedingt durch die starke Ausweitung der abgewickelten Geschäftsvolumina im ersten Halbjahr 2021 steigen sowohl die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+118,2 %) als auch die Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen (+139,0 %) deutlich an, insbesondere auch vor dem Hintergrund der massiven Preiserhöhungen im Stahlbereich. In Verbindung mit einem steigenden Vorratsvermögen bedeutet dies einen korrespondierenden Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte und kurzfristigen Schulden sowie eine erhebliche Ausweitung der Bilanzsumme gegenüber dem 31.12.2020. Hierdurch bedingt ergibt sich ein Absinken der Eigenkapitalquote von 28,4 % zum 31.12. auf jetzt 17,7 %. Am 30.06.2020 lag die Eigenkapitalquote bei 22,8 %.
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte ergibt sich im Wesentlichen aus einem insgesamt zurückhaltenden Investitionsverhalten aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten hinsichtlich der COVID-19 Pandemie. In Verbindung mit planmäßigen Abschreibungen in Höhe von 1,6 Mio. € ergibt sich insgesamt ein Rückgang von 1,0 Mio. €
Aufgrund der weiterhin sehr positiv verlaufenden Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes in der Muttergesellschaft und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit bei einer sich aktuell ergebenden Rohstoffverknappung, haben wir das Vorratsvermögen um 13,8 % erhöht.
Der Anstieg der übrigen Forderungen und Vermögenswerte um rund 2,6 Mio. € gegenüber dem 31.12.2020 ergibt sich aus der periodengerechten Abgrenzung von umsatzabhängigen Ertragsgrößen aus dem Zentralregulierungsgeschäft. Mit der deutlichen Ausweitung dieses Geschäftes steigt auch der Abgrenzungsbetrag für diese korrespondierenden Erträge deutlich an.
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten mit 39,1 Mio. € (31.12.2020: 33,7 Mio. €) die Verbindlichkeiten aus Re-Factoring durch die TeamFaktor NW GmbH. Die signifikante Ausweitung der Geschäftsvolumina in dieser Gesellschaft führt geschäftsartenbedingt auch zu einer deutlichen Ausweitung der Inanspruchnahmen der Re-Factoring-Linien. Darüber hinaus führt die Ausweitung der Geschäftsvolumina im Eigengeschäft (Lager- und Streckengeschäfte) geschäftsartenbedingt zu einer Ausweitung der Umsatzsteuerverbindlichkeit.
Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen beruht in weiten Teilen auf der Ausschüttung der Leistungsprämie an unsere Handelspartner im März 2021. In der Summe wurden für das Geschäftsjahr 2020 rund 2,4 Mio. € nachträglich vergütet. Kompensatorisch wirkte die Dotierung der Rückstellung für die Leistungsprämie des ersten Halbjahres 2021 sowie die Rückstellung für Rückvergütungen aus dem in 2021 neu geschaffenen Ausschüttungsmodell. Dieses beinhaltet die Ausschüttung von Konditionsbestandteilen im Folgemonat der Entstehung bei gleichzeitig periodengerechter Rückstellung. Hieraus ergibt sich eine Erhöhung dieses Postens gegenüber dem 30.06.2020 um rund 1,0 Mio. €.
Der deutliche Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte sowie korrespondierend der kurzfristigen Verbindlichkeiten, der sich aus der erheblichen Ausweitung der Geschäftsvolumina im Zwischenberichtszeitraum ergibt, ist prägend für den Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit. Dieser entwickelte sich insbesondere durch die Ausweitung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen negativ, da der Aufbau der kurzfristigen Verbindlichkeiten diesen Anstieg nicht kompensieren konnte. Dies begründet sich im Wesentlichen durch die umfangreiche Ausweitung der Geschäftsvolumina im Bereich der Factoring-Aktivitäten. Die Refinanzierung erfolgt in weiten Teilen im Rahmen des Cash-Poolings über die konzerneigene Liquidität. Hierbei werden die bestehenden Kreditlinien des Konzerns in Anspruch genommen, was in der Folge zu einem positiven Cashflow aus Finanzierungstätigkeit führt.
Notwendige Auszahlungen für Investitionen in unsere IT führten, wie im Vorjahreszeitraum, zu einem negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit.
Die sich ergebenden operativen Finanzierungsnotwendigkeiten in der NORDWEST Handel AG wurden durch eigene Mittel der Gesellschaft bzw. Kreditmittel abgedeckt. Im NORDWEST-Konzern waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres pünktlich nachzukommen. Die liquiden Mittel haben sich zum 30.06.2021 in Folge des negativen operativen Cashflows deutlich reduziert.
Trotz der schweren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgt das diversifizierte Geschäftsmodell von NORDWEST in Kombination mit einer zunehmenden Erholung der Industrie sowie der konstant positiven Entwicklung in allen Geschäftsarten und -bereichen für eine sehr gute Geschäftsentwicklung, sodass die Erwartungen an Geschäftsvolumen und Ergebnis übertroffen werden. Unsicherheitsfaktoren für den weiteren Jahresverlauf bleiben steigende Stahlpreise und Transportkosten sowie Lieferengpässe.
Insgesamt wird im ersten Halbjahr 2021 mit einem Geschäftsvolumen von 2.412,4 Mio. € und damit einem Anstieg von +30,0 % ein neuer Halbjahres-Rekord aufgestellt. Analog zu dieser Entwicklung steigt auch das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in der ersten Jahreshälfte auf 5,7 Mio. € (VJ 4,5 Mio. €).
Vor allem in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 zeigte die COVID-19 Pandemie deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaft insbesondere durch temporäre Schließungen und Lieferengpässe, die einer Ausweitung der Produktion im Wege standen. Seit Ende April hat sich jedoch das Infektionsgeschehen in Deutschland deutlich verbessert. Durch die bisherigen Lockerungen und unter der Annahme, dass verbleibende Beschränkungen, die sich aus den Infektionsschutzmaßnahmen ergeben, aufgehoben werden, geht das ifo Institut davon aus, dass nun eine Erholung der wirtschaftlichen Aktivitäten einsetzt und somit das Bruttoinlandsprodukt (BIP) am Ende des Jahres um +3,3 % höher sein wird als im Vorjahr 2020.
Die im Lagebericht 2020 veröffentlichte Prognose der Geschäftsentwicklung 2021 mit einem prognostizierten Geschäftsvolumen innerhalb einer Range von +/- 0 % bis +12 % gegenüber dem Vorjahr sowie einem operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 13,0 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. € fußte auf einer zu diesem Zeitpunkt noch deutlich stärkeren Einflussnahme der COVID-19 Pandemie auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Steigende Inzidenzen und zeitweise Zwangsschließungen von Betrieben, wie bspw. im Einzelhandel, bestimmten das wirtschaftliche Geschehen. Darüber hinaus waren erste Anzeichen von Lieferengpässen aufgrund einer sich abzeichnenden Rohstoffknappheit, sowohl im Stahlmarkt als auch in den baunahen Bereichen, zu erkennen.
Mit Blick auf die Entwicklung im ersten Halbjahr zeigt sich, dass sich die Eintrübung der Geschäftsentwicklung der operativen Geschäftsbereiche von NORDWEST teilweise aufgelöst hat und es stattdessen zu einer Belebung der Geschäftsaktivitäten der angeschlossenen Fachhandelspartner gekommen ist. Während der Baubereich weiterhin von einer sehr guten Auftragslage profitiert, werden im Stahlbereich bedingt durch ein gestiegenes Preisniveau deutliche Sprünge im Geschäftsvolumen realisiert. Darüber hinaus hat der Bereich TeamFaktor durch eine Erweiterung des Leistungsangebots um das KMU-Factoring sowie durch den stetigen Zulauf an Neukunden ebenfalls steigende Volumina erreicht. Insgesamt verzeichnet NORDWEST in der ersten Jahreshälfte 2021 eine positive Entwicklung des Geschäftsvolumens oberhalb der prognostizierten Range, die sich auch in der Ergebnisentwicklung entsprechend widerspiegelt. Für das zweite Halbjahr wird mit einer Fortführung der positiven Geschäftsentwicklung gerechnet. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass eine steigende Einflussnahme der bereits erwähnten Unsicherheitsfaktoren, insbesondere durch Lieferengpässe auf der Beschaffungsseite oder erneut steigende Inzidenzwerte, den weiteren Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr belasten können.
Für den Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie lag die prognostizierte Entwicklung des Geschäftsvolumens für 2021 bei -2 % bis +8 %. Per 30.06.2021 wird das Vorjahr mit einer Steigerung von +17,0 % übertroffen. NORDWEST rechnet dank der steigenden Anzahl von Fachhandelspartnern und der zunehmenden wirtschaftlichen Erholung mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung, sodass für das aktuelle Geschäftsjahr von einer relativen Steigerung des Geschäftsvolumens oberhalb der prognostizierten Bandbreite ausgegangen wird.
Für den Geschäftsbereich Haustechnik wird die prognostizierte Entwicklung des Geschäftsvolumens für 2021 von -5 % bis +10 % bestätigt. Mit einem Anstieg per 30.06.2021 von +7,6 % befindet sich der Bereich im Zielkorridor. Für den weiteren Jahresverlauf wird erwartet, dass dieser positive Verlauf fortgesetzt wird und das aktuelle Geschäftsjahr mit einer relativen Steigerung des Geschäftsvolumens innerhalb der prognostizierten Bandbreite abschließt.
Das Geschäftsvolumen im Geschäftsbereich Stahl bewegt sich deutlich über dem oberen Ende des prognostizierten Positivszenarios, welches mit einer Steigerung von bis zu +15 % gegenüber dem Vorjahr angegeben war. Aufgrund der bereits geschilderten deutlichen Preisund Mengensteigerungen wird die im Positivszenario unterstellte Mengen- und Preisentwicklung zum Halbjahr deutlich überschritten. Es ist damit zu rechnen, dass sich der relative Anstieg der Mengenentwicklung aufgrund des sehr starken 4. Quartals 2020 zum Jahresende abschwächen könnte, eine belastbare Prognose für die Preisentwicklung ist aber aufgrund der bereits genannten Gründe derzeit kaum möglich. Insgesamt rechnet NORDWEST für 2021 mit einer Entwicklung deutlich oberhalb des Positivszenarios.
Für den Geschäftsbereich TeamFaktor/Services wurde für das Geschäftsjahr 2021 ein Anstieg des Geschäftsvolumens von +10 % bis +20 % prognostiziert. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung wird die Prognosebandbreite derzeit übertroffen. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass der aktuelle Umsatzzuwachs insbesondere durch unterjährige Neuakquisitionen im Vorjahr getragen wird. Zusammen mit einer Anpassung ausgewählter Factoring-Verfahren wird sich dieser Effekt im weiteren Jahresverlauf abschwächen, so dass an der veröffentlichten Prognosebandbreite festgehalten wird.
Mit Blick auf die Gesamtentwicklung und unter Berücksichtigung der geschilderten Einflussfaktoren und Prämissen erwartet das NORDWEST-Management für den NORDWEST-Konzern in Bezug auf das Geschäftsvolumen eine Entwicklung auf4.600 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 8 %. Dazu korrespondierend wird auch die Prognose im Hinblick auf das EBIT auf 13,5 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. € angehoben.
Im Chancen- und Risikobericht des Lageberichts 2020 wurden die identifizierten Chancen und Risiken des NORDWEST-Konzerns aufgeführt. Besonders die Einflussnahme der COVID-19 Pandemie auf die Geschäftstätigkeit des NORDWEST-Konzerns stand zu diesem Zeitpunkt im Fokus. Für die in diesem Zusammenhang entstandenen Personalrisiken wurden entsprechende Verhaltensregeln und Maßnahmen eingeleitet, die weiterhin an die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie angepasst werden. Die weiteren Folgen der COVID-19 Pandemie zeigten sich im Jahresverlauf hauptsächlich im Bereich von Einkaufs- und Vertriebsrisiken, die sich durch eine stark steigende Nachfrage im In- und Ausland sowie eine damit einhergehende Problematik in der Rohstoffversorgung ergeben. Weitere Auswirkungen, die sich dadurch aufgetan haben, sind eine verringerte Warenverfügbarkeit im NORDWEST eigenen Lagergeschäft sowie kurzfristige Einkaufspreisanpassungen.
Im Zuge des Halbjahresabschlusses 2021 sind turnusmäßig alle weiteren vorliegenden Risiken verifiziert worden. Insbesondere die Überprüfung der Risiken mit den Einstufungen 4 (schwerwiegend) und 5 (bestandsgefährdend) sowie der Maßnahmen zur Minimierung dieser Risiken standen hier im Vordergrund. Wesentliche Änderungen gegenüber dem zusammengefassten Lagebericht 2020 wurden nicht festgestellt. Darüber hinaus wurden keine neuen bestandsgefährdenden Risiken zum Halbjahr festgestellt. Neue nicht bestandsgefährdende Risiken haben sich im ersten Halbjahr 2021 im Bereich Einkauf ergeben, welche auf die beschriebene Problematik der stark gestiegenen Nachfrage und einer Rohstoffverknappung auf der Herstellerseite zurückzuführen sind. Verlängerte Produktionszeiten und dadurch bedingte mögliche Lieferengpässe sowie Einkaufspreissteigerungen sind Folgen dieser Risiken. Des Weiteren ist im Bereich des Importgeschäfts bereits eine Verknappung der Seefrachtkapazitäten eingetreten, die zu einem Anstieg der Seefrachtkosten führt.
Verkürzte Konzernbilanz zum 30.06.2021 in T€ (IFRS)
| Aktiva | 30.06.2021 | 31.12.2020 | 30.06.2020 |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| Langfristige Vermögenswerte | 34.137 | 35.101 | 32.778 |
| Immaterielle Vermögenswerte | 5.089 | 5.330 | 5.218 |
| Sachanlagen | 22.140 | 23.027 | 23.650 |
| Finanzielle Vermögenswerte | 5.069 | 4.882 | 1.973 |
| Latente Steueransprüche | 1.839 | 1.862 | 1.937 |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 416.272 | 235.259 | 296.773 |
| Vorräte | 33.723 | 29.638 | 30.697 |
| Forderungen aus Lieferungen und | |||
| Leistungen | 354.212 | 162.320 | 244.681 |
| Übrige Forderungen und Vermögens | |||
| werte | 19.355 | 16.748 | 13.102 |
| Steuererstattungsansprüche | 19 | 13 | 55 |
| Zahlungsmittel | 8.963 | 26.539 | 8.237 |
| 450.409 | 270.360 | 329.551 |
| Passiva | 30.06.2021 | 31.12.2020 | 30.06.2020 |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| Eigenkapital | 79.731 | 76.823 | 75.171 |
| den Anteilseignern des Mutterunterneh | |||
| mens zuzurechnendes Eigenkapital | 79.731 | 76.823 | 75.171 |
| Gezeichnetes Kapital | 16.500 | 16.500 | 16.500 |
| Kapitalrücklage | 672 | 672 | 672 |
| Gewinnrücklagen einschließlich Ergeb | |||
| nis nach Ertragsteuern | 65.708 | 62.800 | 61.170 |
| Kumuliertes sonstiges Ergebnis | -3.150 | -3.150 | -3.170 |
| Langfristige Schulden | 22.820 | 24.094 | 25.407 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 9.107 | 9.842 | 10.568 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Lea | |||
| sing | 1.176 | 1.513 | 1.877 |
| Rückstellungen für Pensionen | 12.490 | 12.720 | 12.942 |
| Latente Steuerschulden | 47 | 19 | 21 |
| Kurzfristige Schulden | 347.859 | 169.443 | 228.973 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 8.609 | 2.917 | 422 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und | |||
| Leistungen | 275.361 | 115.225 | 171.727 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lea | |||
| sing | 843 | 957 | 899 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 55.759 | 42.368 | 50.386 |
| Steuerschulden | 2.163 | 1.721 | 1.364 |
| Sonstige Rückstellungen | 5.124 | 6.256 | 4.175 |
| 450.409 | 270.360 | 329.551 |
| 1.1. - 30.6. 2021 |
1.1. - 30.6. 2020 |
1.4. - 30.6. 2021 |
1.4. - 30.6. 2020 |
|
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 368.961 | 259.508 | 204.987 | 120.066 |
| Veränderung des Bestandes an | ||||
| Fertigerzeugnissen | 172 | 72 | 172 | -415 |
| Aktivierte Eigenleistungen | 210 | 181 | 91 | 89 |
| Sonstige Erträge | 536 | 501 | 342 | 447 |
| Gesamtleistung | 369.879 | 260.261 | 205.592 | 120.187 |
| Materialaufwand | -328.408 | -224.236 | -184.610 | -104.153 |
| Rohergebnis | 41.472 | 36.025 | 20.982 | 16.034 |
| Personalaufwand | -13.358 | -13.100 | -6.864 | -6.936 |
| Aufwand für Abschreibungen | -1.606 | -1.590 | -804 | -690 |
| Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
-2.615 | -1.823 | -1.146 | 395 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -18.241 | -15.005 | -9.676 | -7.056 |
| Betriebsergebnis | 5.652 | 4.506 | 2.493 | 1.747 |
| Finanzierungserträge | 319 | 324 | 154 | 156 |
| Finanzierungsaufwendungen | -576 | -801 | -311 | -546 |
| Finanzergebnis | -257 | -477 | -157 | -389 |
| Ergebnis vor Steuern | 5.395 | 4.030 | 2.335 | 1.359 |
| Ertragsteuern | -1.814 | -1.405 | -847 | -514 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 3.581 | 2.625 | 1.489 | 844 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 1,12 | 0,82 | 0,46 | 0,26 |
| 1.1. - 30.06.2021 T€ |
1.1. -30.06.2020 T€ |
1.4. - 30.06.2021 T€ |
1.4. - 30.06.2020 T€ |
|
|---|---|---|---|---|
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 3.581 | 2.625 | 1.489 | 844 |
| davon entfallen auf | ||||
| - Aktionäre der NORDWEST Handel AG |
3.581 | 2.625 | 1.489 | 844 |
| Sonstiges Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 |
| davon entfallen auf | ||||
| - Aktionäre der NORDWEST Handel AG |
0 | 0 | 0 | 0 |
| Gesamtergebnis | 3.581 | 2.625 | 1.489 | 844 |
| davon entfallen auf | ||||
| - Aktionäre der NORDWEST Handel AG |
3.581 | 2.625 | 1.489 | 844 |
| 1.1. - 30.6.2021 | 1.1. - 30.6.2020 | ||
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | ||
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 3.581 | 2.625 | |
| -/+ | Abnahme / Zunahme latenter Steuern | 51 | -466 |
| + | Abschreibungen | 1.606 | 1.590 |
| - | Abnahme langfristiger Rückstellungen | -231 | -210 |
| -/+ | Abnahme/Zunahme langfristiger finanzieller Vermögenswerte | -64 | 54 |
| - | Zunahme von kurzfristigen Vermögenswerten | -197.088 | -82.242 |
| + | Zunahme von kurzfristigen Verbindlichkeiten | 172.836 | 74.478 |
| - | sonstige nicht zahlungswirksame Vorgänge | -30 | 0 |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | -19.339 | -4.171 | |
| + | Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens | 0 | 1 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte | -236 | -493 |
| - | Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen | -177 | -216 |
| + | Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens | 210 | 149 |
| - | Auszahlungen aus Zugängen des Finanzanlagevermögens | -333 | 0 |
| Cashflow aus Investitionstätigkeit | -536 | -559 | |
| - | Gezahlte Dividenden | -673 | 0 |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten | -734 | -734 |
| - | Auszahlungen für die Tilgung von Verbindlichkeiten aus Finanzierungs-Leasingverträgen |
-486 | -483 |
| + | Einzahlung aus der Aufnahme kurzfristiger Finanzverbindlichkeiten | 5.692 | 421 |
| Cashflow aus Finanzierungstätigkeit | 3.799 | -796 | |
| Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds | -16.076 | -5.526 | |
| Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | 25.039* | 12.263 | |
| Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds | 0 | 0 | |
| Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 8.963 | 6.737* | |
* Finanzmittelfonds um verfügungsbeschränkte Mittel zum 30.06.2020 und 31.12.2020: T€ 1.500 gekürzt
Im Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit sind u.a. enthalten:
Zinseinnahmen von T€ 370 (Vorjahr: T€ 324)
Zinsausgaben von T€ 575 (Vorjahr: T€ 413)
| Gezeichnetes Kapital |
Kapitalrück lage |
Neubewertungs rücklage |
Latente Steuern auf sons tiges Ergebnis |
Gewinnrücklagen gesamt inkl. Ergebnis nach Ertrag steuern |
Summe Eigenkapital |
|
|---|---|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | T€ | |
| 01.01.2020 | 16.500 | 672 | -4.721 | 1.551 | 58.545 | 72.546 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 2.625 | 2.625 |
| 30.06.2020 | 16.500 | 672 | -4.721 | 1.551 | 61.170 | 75.171 |
| 01.07.2020 | 16.500 | 672 | -4.721 | 1.551 | 61.170 | 75.171 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 30 | -10 | 4.195 | 4.215 |
| Dividende | -2.564 | -2.564 | ||||
| 31.12.2020 | 16.500 | 672 | -4.691 | 1.541 | 62.800 | 76.823 |
| 01.01.2021 | 16.500 | 672 | -4.691 | 1.541 | 62.800 | 76.823 |
| Gesamtergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 3.581 | 3.581 |
| Dividende | -673 | -673 | ||||
| 30.06.2021 | 16.500 | 672 | -4.691 | 1.541 | 65.708 | 79.731 |
Der Zwischenabschluss zum 30.06.2021 ist gemäß § 115 Abs. 1 WpHG und in Übereinstimmung mit den Vorschriften des IAS 34 in verkürzter Form nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag gültigen und von der Europäischen Union anerkannten International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board, London, sowie den Interpretationen des IFRS Interpretations Committee erstellt worden.
In Übereinstimmung mit IAS 34 enthält der verkürzte Konzernzwischenabschluss nicht sämtliche Informationen und Anhangangaben, die gemäß IFRS für einen Konzernabschluss zum Ende des Geschäftsjahres erforderlich sind. Die in dem vorliegenden Konzernzwischenabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sind mit Ausnahme der zum 01.01.2021 erstmals anzuwendenden Vorschriften unverändert zum 31.12.2020 und werden im Konzernanhang 2020 unter "Auswirkungen von neuen Rechnungslegungsvorschriften" ausführlich beschrieben.
Der verkürzte Konzernzwischenabschluss ist in T€ aufgestellt. Alle Beträge, einschließlich der Vorjahreszahlen, werden in T€ angegeben und kaufmännisch gerundet. Es kann zu Rundungsdifferenzen kommen.
Im Rahmen der Erstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses zur Zwischenberichterstattung gemäß IAS 34 hat der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vorgenommen sowie Annahmen getroffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen.
In diesem Konzernzwischenabschluss kamen alle vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten und gültigen Standards und Interpretationen zur Anwendung, die von der Europäischen Union genehmigt worden waren. Dies waren die bereits im Konzernabschluss zum 31.12.2020 angewandten und erläuterten Standards und Interpretationen sowie die im vorliegenden Zwischenabschluss erstmalig angewandten neuen Standards, wie nachstehend erläutert.
Im laufenden Geschäftsjahr gab es keine erstmalig anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften, die am oder nach dem 01.01.2021 verpflichtend anzuwenden wären.
Es ergaben sich weiterhin keine Auswirkungen aus bereits veröffentlichten, aber noch nicht anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften im Vergleich zur Darstellung im Konzernanhang 2020. Alle übrigen Änderungen von Rechnungslegungsvorschriften hatten keine bzw. keine materiellen Auswirkungen auf diesen Zwischenbericht.
Der Konsolidierungskreis hat sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 des NORDWEST-Konzerns nicht verändert.
Die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen erfolgte auf Grundlage von IFRS 9. Zur Abdeckung des Ausfallrisikos wird zum einen der mögliche Kreditverlust (Risikovorsorge) berücksichtigt, als auch Wertminderungen bei Handelspartnern vorgenommen, über die ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde oder bei denen auf Grund der eigenen Einschätzung nicht mit einem vollständigen Rückfluss der Zahlungen gerechnet werden kann. Trotz der auch im ersten Halbjahr 2021 andauernden COVID-19 Pandemie ergaben sich weiterhin keine erheblichen Anpassungen auf erwartete Kreditverluste. Wie in der Vergangenheit werden sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch das Kreditmanagement fortwährend überwacht.
Die Ertragsteuern werden in jeder Berichtsperiode auf der Grundlage der besten Schätzung des gewichteten durchschnittlichen jährlichen Ertragsteuersatzes erfasst, der für das Gesamtjahr erwartet wird. Dieser Steuersatz wird auf das Vorsteuerergebnis des Zwischenabschlusses angewendet.
NORDWEST berichtet über vier Berichtsegmente, deren Betriebsergebnisse regelmäßig von der verantwortlichen Unternehmensinstanz überwacht werden. Zu diesen gehören die Geschäftsbereiche Bau-Handwerk-Industrie (B-H-I), Haustechnik (H) und Stahl (S), sowie das Segment Dienstleistungen (DL), welches den Geschäftsbereich Dienstleistungen der NORD-WEST Handel AG, die e-direct Datenportal GmbH, sowie die TeamFaktor NW GmbH (TF) umfasst.
Die Konzerngesellschaften NORDWEST Handel AG, HAGRO Haustechnik Großhandels GmbH, Nürnberger Bund Produktionsverbindungshandels GmbH und die NORDWEST Handels Ges.m.b.H. werden den einzelnen Segmenten anhand der Geschäftsbereiche zugeordnet. Diese sind für das Segment B-H-I der Geschäftsbereich Bau und der Geschäftsbereich Handwerk und Industrie. Da in diesen beiden Geschäftsbereichen vergleichbare Produkte und Dienstleistungen an vergleichbare Kundengruppen zu vergleichbaren Vertriebsmethoden angeboten werden, wurden sie zu einem Segment zusammengefasst. Die Aufteilung der Segmente Haustechnik und Stahl erfolgt analog anhand der jeweiligen Geschäftsbereiche. Während die Geschäftsbereiche B-H-I und Haustechnik alle drei Geschäftsarten anbieten, erfolgt das Stahlgeschäft nur in Form von Streckengeschäft und Zentralregulierung.
In der Überleitungsrechnung werden die nicht zu den operativen Geschäftsbereichen B-H-I, Haustechnik, Stahl und Dienstleistungen gehörenden Stabstellen und deren Aufwendungen und Erträge erfasst. Die Ermittlung der Segmentergebnisse erfolgt analog zur internen Berichterstattung unter Zugrundelegung der deutschen handelsrechtlichen Regelungen (HGB) als Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (=EBIT). Durch diese Vorgehensweise kommt es zu einer Abweichung von Segmentergebnis und dem in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns ausgewiesenen EBIT, da dieses nach IFRS Vorschriften erstellt wird. Die Überleitung der Segmentberichterstattung umfasst neben den bewertungsrelevanten Einflüssen der Rechnungslegung nach IFRS auch das Finanzergebnis sowie die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag.
Nahezu sämtliche Segmenterlöse und -einzelaufwendungen aus der Zentralregulierung (Provisionen und Skonti) bzw. aus dem Strecken- und Lagergeschäft (Umsatzerlöse und Materialaufwand) werden in den operativen Geschäftsbereichen erzielt. Daneben werden den Segmenteinzelaufwendungen direkt zurechenbare Personal- und Sachkosten zugeordnet. Zusätzlich beinhalten die Segmente B-H-I, Haustechnik und Stahl in den Segmenteinzelaufwendungen das Delkredereergebnis einschließlich Risikovorsorge. Hierzu erfolgt auf Ebene der einzelnen Debitoren eine Zuordnung auf die Geschäftsbereiche.
Der Segmentgemeinaufwand enthält die saldierten Erträge und Aufwendungen der indirekten Bereiche (Technik, Logistik, Personal, Informatik und Rechnungswesen). Die Umlage auf die operativen Segmente erfolgt nach dem Verursachungsprinzip anhand differenzierter Bezugsgrößen. Weiterhin erfolgt eine Zurechnung des sonstigen Gemeinkostenblocks (Overhead) nach dem Tragfähigkeitsprinzip.
Die Abweichung zwischen den Segmenterlösen und den Umsatzerlösen der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns beruht auf der Umlage der indirekten Bereiche auf die operativen Segmente, welche wie oben beschrieben in den Segmentgemeinkosten erfolgt.

| 1. Halbjahr 2021 | BHI | H / HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Segmenterlöse | 88.094 | 11.257 | 265.501 | 3.196 | 485 | 368.533 |
| Segmentergebnis (EBIT) | 6.996 | 178 | 171 | -111 | -1.606 | 5.628 |
| Finanzergebnis | -195 | |||||
| Steuern | -1.763 | |||||
| IFRS-Effekte | -90 | |||||
| Konzernergebnis | 3.581 | |||||
| 1. Halbjahr 2020 | BHI | H / HAGRO | S | DL | Überleitung | Gesamt |
| Segmenterlöse | 74.470 | 9.670 | 172.564 | 1.946 | 680 | 259.330 |
| Segmentergebnis (EBIT) | 5.924 | 92 | -59 | -143 | -1.362 | 4.452 |
| Finanzergebnis | - | - | - | - | - | -385 |
| Steuern | - | - | - | - | - | -1.871 |
| IFRS-Effekte | - | - | - | - | - | 430 |
| Konzernergebnis | - | - | - | - | - | 2.626 |
Die sehr gute Entwicklung des Geschäftsvolumens im ersten Halbjahr 2021 spiegelt sich auch in der Segmentergebnisrechnung wider. In den Segmenten BHI und H/ HAGRO führt die positive Geschäftsentwicklung zu einem Anstieg des Segmentergebnisses. Dabei ist insbesondere die Entwicklung im Lagergeschäft zu nennen, welche in beiden Bereichen auch zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse führt. Im Segment Stahl sorgt der deutliche Anstieg des Geschäftsvolumens im Streckengeschäft für steigende Segmenterlöse. Aufgrund von höheren Zuführungen zur Risikovorsorge und des engmargigen Stahlgeschäftes steigt das Segmentergebnis hier unterproportional. Das Segment DL profitiert neben dem Ausbau des Geschäfts mit Bestandskunden vom zunehmenden Erfolg des KMU Factorings der TeamFaktor NW GmbH, der zu einem deutlichen Anstieg der Segmenterlöse führt. Der Ausbau des Geschäftsvolumens führt auch hier zu einer Verbesserung des Segmentergebnisses. Die Ursache für den Rückgang der Segmenterlöse in der Überleitung sind u. a. rückläufige Umsätze im Bereich der kundenindividuellen Logistik.
Der Rückgang der Ertragsteuern bei einem steigenden Ergebnis zum 30.06.2021 im Vergleich zum 30.06.2020 ist auf ertragsteuerliche Einmaleffekte aufgrund von konzerninternen Umstrukturierungen zurückzuführen. Auch der Rückgang der IFRS Effekte basiert auf diesem Sondereffekt des Vorjahres.
Gemäß IAS 24 berichtet der NORDWEST-Konzern auch über Geschäftsvorfälle zwischen NORDWEST und ihr nahestehenden Personen bzw. deren Familienangehörigen. Als nahestehende Personen wurden Vorstand, Aufsichtsrat, Geschäftsbereichsleiter und deren Familienangehörige sowie Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3%, deren Unternehmen einen geregelten Geschäftsbetrieb zum NORDWEST-Konzern unterhalten, definiert. Folgende Geschäftsvorfälle zwischen dem NORDWEST-Konzern und nahestehenden Personen fanden im ersten Halbjahr 2021 statt.
In zwei Fällen unterhielten Aufsichtsratsmitglieder bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORDWEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen sind durch den Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG geregelt. Den nahestehenden Personen bzw. deren Unternehmen entstanden durch ihre Aufsichtsratstätigkeit keine Vorteile, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im ersten Halbjahr 2021 wurden über NORDWEST Geschäftsvolumina in Höhe von 108.605 T€ (VJ 78.782 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Forderungen betrugen 13.205 T€ (VJ 8.707 T€).
In zwei Fällen (VJ: zwei Fälle) unterhielten Anteilseigner mit einem Aktienbesitz von mehr als 3% bzw. die durch sie geführten Unternehmen einen geregelten Geschäftsverkehr zur NORD-WEST Handel AG. Die geschäftlichen Beziehungen basieren auf einem Lieferanten- bzw. Fachhandelspartnervertrag mit der NORDWEST Handel AG. Den Anteilseignern bzw. deren Unternehmen sind durch den Anteilsbesitz keine Vorteile entstanden, vielmehr wurden die entsprechenden Geschäfte zu marktüblichen Preisen abgerechnet. Im ersten Halbjahr 2021 wurden über NORDWEST Geschäftsvolumina in Höhe von 9.422 T€ (VJ 8.800 T€) abgewickelt. Die zum Abschlussstichtag offenen Verbindlichkeiten betrugen 1.507 T€ (VJ 1.309 T€) und die offenen Forderungen 63 T€ (VJ 90 T€).
Mit Wirkung zum 20.07.2021 ist Herr Andreas Ridder aus dem Vorstand der NORDWEST Handel AG und damit zugleich als dessen Vorsitzender ausgeschieden. Herr Ridder hat sein Mandat im Vorstand von NORDWEST aus wichtigen persönlichen Gründen vorzeitig einvernehmlich beendet.
NORDWEST hatte zuvor bereits durch Ad-hoc-Mitteilung vom 26.04.2021 mitgeteilt, dass Herr Ridder erkrankt sei und seinerseits den Aufsichtsrat unter Hinweis hierauf um Auflösung seines Beschäftigungsverhältnisses gebeten habe. Eine Aufhebungsvereinbarung hierzu ist am 20.07.2021 zwischen den Beteiligten abgeschlossen worden.

Die Hauptversammlung, die erstmals in einem virtuellen Format stattfand, hat am 20.05.2021 der von der Verwaltung vorgeschlagenen Dividende in Höhe von 0,21 € je dividendenberechtigter Stückaktie zugestimmt (in Summe 673.050,00 €). Die Dividende wurde am 25.05.2021 an die Aktionäre der Gesellschaft ausgezahlt. Der Restbetrag aus dem Bilanzgewinn in Höhe von 9.712.398,28 € der NORDWEST Handel AG wurde auf neue Rechnung vorgetragen.
In der Hauptversammlung wurde dem gesamten Aufsichtsrat und den Vorstandsmitgliedern Andreas Ridder und Jörg Axel Simon Entlastung erteilt.
Die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, ist auf Vorschlag des Aufsichtsrates als Jahres- und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2021 sowie als Prüfer für die prüferische Durchsicht des vorliegenden Abschlusses und Zwischenlageberichts zum 30.06.2021 gewählt worden.
Dortmund, 13.08.2021 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Dortmund, 13.08.2021 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
Dieser Zwischenbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf bestimmten Annahmen und Erwartungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Zwischenberichts. Sie sind daher mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse werden erheblich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen beschriebenen abweichen können. Eine Vielzahl dieser Risiken und Ungewissheiten wird von Faktoren bestimmt, die nicht dem Einfluss des NORDWEST-Konzerns unterliegen und heute auch nicht sicher abgeschätzt werden können. Dazu zählen zukünftige Marktbedingungen und wirtschaftliche Entwicklungen, das Verhalten anderer Marktteilnehmer, das Erreichen erwarteter Synergieeffekte sowie gesetzliche und politische Entscheidungen. Der NORDWEST-Konzern sieht sich auch nicht dazu verpflichtet, Berichtigungen dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände widerzuspiegeln, die nach dem Veröffentlichungsdatum dieser Materialien eingetreten sind. Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.
Oktober 2021 Veröffentlichung Geschäftsvolumen zum 30.09.2021
November 2021 Veröffentlichung Zwischenbericht zum 30.09.2021

An die NORDWEST Handel AG, Dortmund
Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und Konzerngesamtergebnisrechnung, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung sowie ausgewählten erläuternden Anhangangaben – und den Konzernzwischenlagebericht der NORDWEST Handel AG, Dortmund, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2021, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.
Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.
Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den IFRS für Zwischenberichterstattung, wie sie in der EU anzuwenden sind, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind.
Düsseldorf, den 13. August 2021
Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Düsseldorf)
Thomas Gloth Kathrin Jaeger
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