Earnings Release • Nov 12, 2021
Earnings Release
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| Inhaltsverzeichnis |
2 |
|---|---|
| Brief an die Aktionäre |
3 |
| Die NORDWEST-Aktie | 5 |
| Basisdaten | 5 |
| Kursdaten |
5 |
| Die NORDWEST-Aktie |
6 |
| Gesamtentwicklung | 7 |
| Entwicklung der Geschäftsbereiche |
7 |
| Stahl |
7 |
| Bau-Handwerk-Industrie |
8 |
| Haustechnik | 9 |
| TeamFaktor/Services | 9 |
| Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des NORDWEST-Konzerns zum 30.09.202110 |
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| Ertragslage des NORDWEST-Konzerns 10 |
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| Finanz- und Vermögenslage des NORDWEST-Konzerns11 |
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| Bilanz des NORDWEST-Konzerns in T€ (IFRS) zum 30.09.2021 13 |
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| Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST-Konzerns in T€ zum 30.09.202114 |
|
| Fazit und Ausblick15 |

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,
es ist Herbst. Und auch in 2021 war und ist Covid-19 eines der beherrschenden Themen. Diskussionen über 2G oder 3G, Quarantänen, neuerliche Lockdowns und was passiert an Schulen. Daneben die schrecklichen Bilder von Starkregen, Überschwemmungen und Menschen, die alles verloren haben. Seit dem Sommer allgegenwärtig auch Wahlplakate, es war Bundestagswahl. Stahlpreise scheinen in das Unendliche zu steigen und Engpässe und Transportschwierigkeiten begegnen uns an vielen Stellen.
Es ist Herbst. Das bedeutet auch, dass wir nun von den ersten neun Monaten des Jahres 2021 aus Sicht von NORDWEST berichten dürfen. Bei allen Themen, die uns Menschen belasten, ablenken und teilweise auch verwirren, haben wir es gemeinsam geschafft, die unmittelbare Entwicklung von NORDWEST und seinen Partnern trotz schwieriger Rahmenbedingungen positiv zu gestalten. Und wir erlauben uns auch einen Blick in die Zukunft.
Dies Vorweg. Soziale und konjunkturelle Rahmenbedingungen haben Einfluss auf jedes Unternehmen. Und die Rahmenbedingungen in 2021 waren zwar deutlich besser als in 2020, aber sicher nicht ideal. Vor diesem Hintergrund sind die erzielten Ergebnisse nochmal deutlich höher zu bewerten als ohnehin schon. Richten wir zunächst den Blick auf das Geschäftsvolumen. Alle Bereiche steigern das Volumen. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, welche Bereiche alle von Lieferengpässen betroffen sind. Dennoch müssen wir auch bewerten, dass im Bereich Stahl die Entwicklung durch immer neue Rekordpreise entstanden ist. Hier ist es uns allerdings durchweg gelungen, für viele daraus entstandene Probleme von Fachhandelspartnern Lösungen zu finden. Aber nicht nur hier. Immer wieder ist es uns in den vergangenen Monaten gelungen, pandemiebedingte Vorsorgemaßnahmen im Unternehmen zu entwickeln und unterstützende Maßnahmen für unsere Fachhandels- und Industriepartner im Zusammenhang mit den herausfordernden konjunkturellen Rahmenbedingungen zu etablieren. Dies hat zum Teil Zeit und Energie gekostet. Das erreichte operative Ergebnis (EBIT), deutlich oberhalb des Vorjahres, bestätigt die Richtigkeit unseres Handelns.
Diese Entwicklung ist keine Selbstverständlichkeit. Dessen sind wir uns bewusst. Sie begründet sich vielmehr in den richtigen Entscheidungen der Vergangenheit, die das Vertrauen in NORDWEST haben wachsen lassen, so dass nun, in schwierigen Phasen, der Verband als Partner vermehrt gesucht wird. Gerne kommen wir weiterhin dieser Verantwortung für unsere nahezu 1.200 Fachhandelspartner nach und sehen es als Ansporn, noch besser zu werden. Mit insgesamt 3.666 Mio. EUR konnten wir bereits im dritten Quartal die 3 Mrd. Grenze deutlich übertreffen und das Geschäftsvolumen des Vorjahres nochmals um 29,7 % steigern. Noch bemerkenswerter ist unsere Ergebnisentwicklung (EBIT) im gleichen Zeitraum. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen konnte mit 9,8 Mio. EUR ein neuer Rekord erzielt und das
Vorjahr um 30,7 % übertroffen werden. Das letzte Quartal 2021 wird sicherlich nicht an die relativen Steigerungen der ersten drei Quartale vollständig anknüpfen können, dennoch erwarten wir, auch zum Jahresende insgesamt einen neuen Rekord aufstellen zu können.
Hervorzuheben ist, dass durchweg alle Geschäftsbereiche im Hinblick auf das Geschäftsvolumen eine positive Entwicklung zeigen. Dabei sind die Herausforderungen teils sehr unterschiedlich. Die Problemstellungen bestehen in vielen Bereichen nicht in mangelnder Nachfrage, sondern vielmehr in den deutlichen Restriktionen auf der Beschaffungsseite. Zum Teil darin begründet zeigen Preissteigerungen stark unterschiedliche Ausprägungen. Wobei dies rein zeitlicher Natur sein wird. Wir gehen davon aus, dass in nahezu allen Bereichen noch deutliche Preissteigerungen erfolgen werden. Ausgenommen hier ist der Bereich Stahl. Den Höhepunkt der Preisentwicklung hatten wir sicherlich bereits im dritten Quartal erreicht.
Mit erstmals über 1 Mrd. EUR Geschäftsvolumen in 9 Monaten konnte im Bereich Bau-Handwerk-Industrie der Vorjahreswert um rund 15,0 % gesteigert werden. Auch der Bereich Haustechnik setzt seine positive Entwicklung fort und steigert das Geschäftsvolumen mit einem Plus von rund 2,9 % auf über 200 Mio. EUR. Mit rund 1,5 Mrd. EUR kann im Bereich Stahl ein unglaubliches und unvorhersehbares Volumen erreicht werden. Hier ist anzumerken, dass der Kern dieser Entwicklung zwar auf deutlichen Preissteigerungen basiert, allerdings auch die Tonnage gegenüber Vorjahr gesteigert werden konnte. Das Geschäftsvolumen bei der Team-Faktor NW GmbH konnte durch weiteren Kundenzuwachs auf insgesamt 892 Mio. EUR um 23,5 % ausgebaut werden.
Mit Blick auf das Jahresende bleiben sicherlich einige Unwägbarkeiten bestehen. Dennoch sind wir optimistisch, gemeinsam mit unseren Partnern neue Rekorde erzielen zu können. An der im Halbjahresfinanzbericht angepassten Prognose halten wir insofern weiter fest.
Dortmund, 12.11.2021 NORDWEST Handel AG DER VORSTAND
Jörg Axel Simon Michael Rolf
| Aktienart | Nennwertlose Inhaber-Stammaktien |
|---|---|
| Zulassungssegment | General Standard (Frankfurt) Regulierter Markt (Düsseldorf) |
| WKN (Wertpapierkennnummer) | 677 550 |
| ISIN (International Securities Identification Number) | DE0006775505 |
| Börsenkürzel | NWX |
| Reuters-Kürzel | NWXG |
| Bloomberg-Kürzel | NWX:GR |
| Börsenplätze | Frankfurt am Main Düsseldorf München Berlin Stuttgart Hamburg |
| Geschäftsjahr | 31.12. |
| Börsengang | 19. August 1999 |
| 2019 | 2020 | Q3/2021 | ||
|---|---|---|---|---|
| Schlusskurs (Frankfurt) | in € | 22,60 | 20,80 | 23,00 |
| Höchstkurs (Frankfurt) | in € | 25,00 | 23,60 | 25,00 |
| Tiefstkurs (Frankfurt) | in € | 20,20 | 15,10 | 21,80 |
| Anzahl der emittierten Aktien | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Anzahl der Aktien im Umlauf | Stück | 3.205.000 | 3.205.000 | 3.205.000 |
| Marktkapitalisierung 31.12./30.09. | in Mio. € | 72,4 | 66,7 | 73,7 |
| Grundkapital | in Mio. € | 16,5 | 16,5 | 16,5 |
| Dividende je Aktie | in € | 0,80 | 0,21 | - |
| Dividendenrendite | in % | 3,54 | 1,01 | - |

Der Kurs der NORDWEST-Aktie liegt am Quartalsende zum 30.09.2021 bei 23,00 € je Anteilsschein. Seit Jahresbeginn ist der Kurs, trotz der allgemeinen Kursschwankungen an den Kapitalmärkten infolge der COVID-19 Pandemie und den Unsicherheiten auf den Rohstoffmärkten, um 10,6 % gestiegen und bewegte sich dabei zwischen 21,80 € und 25,00 € je Aktie. Den bisherigen Jahreshöchstwert von 25,00 € erreichte das NORDWEST-Wertpapier am 13.08.2021.


Mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung weisen sämtliche Produktbereiche eine zum Teil deutlich positive Entwicklung der Geschäftsvolumina auf. Insgesamt erreicht der NORDWEST Konzern einen Anstieg von 29,7 % auf nunmehr 3.666 Mio. €. Allen voran konnte der Geschäftsbereich Stahl mit einer Steigerungsrate von mehr als 70 % alleine im dritten Quartal 2021 das über die Zentralregulierung und im Streckengeschäft abgerechnete Volumen deutlich ausbauen. Hierbei muss allerdings Berücksichtigung finden, dass diese Entwicklung bei einer aufgelaufenen Mengensteigerung von 4,4 % maßgeblich auf Preisentwicklungen über alle Produktgruppen zurückzuführen ist.
Mit Blick auf das NORDWEST-eigene Lagergeschäft konnte dieses im Berichtszeitraum ebenfalls seine zum Geschäftsjahresende 2020 positive Wachstumskurve weiter fortsetzen. Mit einem Anstieg von 15,7 % auf insgesamt 157 Mio. € Geschäftsvolumen wird der Vorjahreswert um 21 Mio. € übertroffen. Besonders hervorzuheben ist hierbei, dass in sämtlichen Geschäftsbereichen relative Steigerungsraten im zweistelligen Bereich erreicht werden. Weiterhin ist der fortlaufende Zuwachs an Fachhandelspartnern positiv zu vermerken. Im Saldo konnte NORD-WEST im aktuellen Geschäftsjahr 40 neue Unternehmen hinzugewinnen und somit die Gesamtanzahl auf 1.165 erhöhen.
Diese positive Entwicklung spiegelt sich auch mit Blick auf das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wider. Mit insgesamt 9,8 Mio. € per September konnte dies gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 30,7 % gesteigert werden.
Mit einem Geschäftsvolumen von 1.519.821 T€ wird das Vorjahr im Bereich Stahl um mehr als 50 % übertroffen. Hier führen deutlich steigende Preise sowie steigende Tonnagemengen zu einem signifikanten Anstieg des Geschäftsvolumens.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich Stahl | 1.519.821 | +53,2 % |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die gute Entwicklung ist getrieben durch das weiterhin starke Wachstum des Bausektors, die hohe Nachfrage bei Industriekunden und das deutlich höhere Preisniveau gegenüber dem Geschäftsjahr 2020. Gegenläufig wirkte die sich in den vergangenen Monaten leicht abschwächende Mengenentwicklung, die sich vor allen Dingen aus Versorgungsengpässen auf den
Rohstoffmärkten und die massiven Preiserhöhungen im Importbereich durch Frachterhöhungen und den Wegfall von Exportsubventionen aus China ergab. Eine Vorhersage für die weitere Preis- und Mengenentwicklung bleibt schwierig. Für die Mengenentwicklung im Jahresverlauf ist jedoch damit zu rechnen, dass sich der relative Anstieg aufgrund der aktuellen Entwicklung und aufgrund des sehr starken 4. Quartals 2020 zum Jahresende weiter abschwächt. Dies auch vor dem Hintergrund, dass durch die immer noch vorhandenen Preisunsicherheiten, die Risiken der Vorratsbewertung unserer Händler steigen und in Folge dessen voraussichtlich ein konsequenter Bestandsabbau betrieben wird.
Auch im Geschäftsbereich Bau-Handwerk-Industrie wird die positive Entwicklung fortgesetzt. Mit einem Volumen von 1.054.063 T€ wird das Vorjahresniveau um +15,0 % überboten. Wachstumsmotor bleibt neben der Entwicklung im Zentralregulierungsgeschäft (+14,8 %) besonders die starke Entwicklung im Lagergeschäft (+16,3%).
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Bau | 358.597 | +11,5 % |
| Handwerk & Industrie |
695.465 | +16,9 % |
| Geschäftsbereich BHI | 1.054.063 | +15,0 % |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Der Bereich Bau erreicht zum 30.09.2021 ein Geschäftsvolumen von 358.597 T€ und erzielt damit einen Anstieg von 11,5 % gegenüber dem Vorjahr. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens beruht insbesondere aus Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Rohstoffpreise sowie auf der weiter intensivierten vertrauensvollen Partnerschaft mit bestehenden Fachhandelspartnern, mit denen die abgerechneten Volumina im Berichtszeitraum weiter ausgebaut werden konnten. Die Verknappung der Vormaterialien führt aktuell zu längeren Lieferzeiten und zu einer Einschränkung der Lieferfähigkeit bei den angeschlossenen Fachhandelspartnern. Derzeit bleibt abzuwarten, wie sich zukünftig die Lieferengpässe bei Konstruktionsholz und Dämmstoffen für die Fassadenisolierungen auf die Anzahl der fertiggestellten Wohneinheiten auswirken.
Der Bereich Handwerk & Industrie steigert das Geschäftsvolumen um 16,9 % auf jetzt 695.465 T€. Getragen wird diese Entwicklung von allen Warenbereichen; insbesondere der Bereich Schweißtechnik mit einem Anstieg von 32,5 %, der Bereich Elektrowerkzeuge mit einem Plus von 22,2 % und der Bereich Technischer Handel mit einer Steigerungsrate von 19,9 % stechen hier heraus. Unter anderem die realisierten Neuakquisitionen und die Weiterentwicklung von selektiven Bestandskunden haben zu dieser positiven Umsatzentwicklung
beigetragen. Herausfordernd ist und bleibt die Lage auf dem Beschaffungsmarkt. Die Engpässe in der Warenverfügbarkeit zeigen bereits erste Einflüsse auf die Umsatzentwicklung in einigen Bereichen.
Der Geschäftsbereich Haustechnik setzt seine erfolgreiche Entwicklung fort und baut das Geschäftsvolumen um 2,9 % auf 200.208 T€ aus.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich Haustechnik | 200.208 | 2,9 % |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Die allgemeine Geschäftsentwicklung ist, neben dem weiterhin anhaltenden Verdrängungswettbewerb, geprägt durch Montageengpässe im verarbeitenden Handwerk und fehlende Warenverfügbarkeiten. Trotzdem entwickelt sich der Geschäftsbereich Haustechnik weiterhin positiv. Grundlage dieses positiven Trends sind insbesondere die Akquisition neuer Fachhandelspartner, die positive Entwicklung der Bestandskunden sowie die Ausweitung der Exklusivmarkensortimente. Durch den Sortimentsausbau und die Einführung neuer Produktreihen konnten neue Umsatzpotenziale in diesem Segment erschlossen werden. Aufgrund der Erfolge in der nahen Vergangenheit und der hohen Akzeptanz werden wir auch in Zukunft diese Exklusivmarkensortimente stetig weiterentwickeln und ausbauen.
Der durch die Factoring-Aktivitäten der TeamFaktor NW GmbH geprägte Geschäftsbereich TeamFaktor/Services kann das Volumen im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich steigern und mit einem Geschäftsvolumen von 891.900 T€ den Vorjahreswert um +23,5 % übertreffen.
| Geschäftsvolumen im Konzern (brutto inkl. MwSt.) |
T€ | Veränd. zum VJ |
|---|---|---|
| Geschäftsbereich TeamFaktor/Services | 891.900 | +23,5 % |
| Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T € kann es zu |
Rundungsdifferenzen kommen.
Basis für diese weiterhin äußerst positive Entwicklung ist neben der Anbindung neuer Fachhandelspartner vor allen Dingen der Ausbau des Volumens mit den Bestandskunden, der bei Händlern aus dem Stahlsegment insbesondere sehr stark durch die Preisentwicklung getrieben wird. Gegenläufig wirken zum Teil die durch die COVID-19 Pandemie bedingten Umsatzrückgänge bei Fachhandelspartnern, die ihre Zielkunden im industrienahen Sektor haben. Gestützt wird die gute Entwicklung dieses Bereiches auch durch den zunehmenden Erfolg des
KMU-Factorings als weiteres Dienstleistungsangebot. Seit dem Start im August 2020 konnten bereits über 600 neue Factoring-Kunden in diesem Segment gewonnen werden.
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung des NORDWEST- Konzerns ausgewiesenen Umsatzerlöse in Höhe von 568.336 T€ (VJ 384.274 T€) setzten sich insbesondere aus den Eigenumsätzen des Strecken- und Lagergeschäfts sowie aus den im Rahmen des Zentralregulierungsgeschäftes abgerechneten Provisions- und Skontoerträge zusammen. Mit dem Anstieg der Umsatzerlöse um 47,9 % steigt auch das Rohergebnis – allerdings unterproportional – um rund 13,7 % an. Verantwortlich für diese Abweichung ist insbesondere die unterschiedliche Entwicklung der Umsatzerlöse in den Geschäftsarten. So hat der deutliche Anstieg der Umsatzerlöse im engmargigen Streckengeschäft einen größeren Einfluss auf die Umsatzerlöse als auf das Rohergebnis.
Die Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten insbesondere die Risikovorsorge für umsatzabhängige Aufwendungen. Die Ausweitung des Geschäftsvolumens im laufenden Geschäftsjahr führt zu einem im Vorjahresvergleich höheren Forderungsbestand, welcher wiederum Basis für die Dotierung der Risikovorsorge ist. Insgesamt überschreitet die pauschale Risikovorsorge mit 3.200 T€ den Wert des Vergleichszeitraums um 579 T€.
Während sich der Personalaufwand mit 18.718 T€ auf Vorjahresniveau bewegt, liegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 27.491 T€ über dem Vorjahresniveau. Maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung dieser Größe haben die Logistikkosten im NORDWEST eigenen Lagergeschäft, welche sich durch das gestiegene Lagervolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht haben. Daneben führen Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der logistischen Abwicklung stehen, zu einem Kostenanstieg. Ein weiterer Einflussfaktor stellt zudem das KMU-Factoring in der TeamFaktor NW GmbH dar, welches den Fachhandelspartnern von NORDWEST seit Ende August 2020 zur Verfügung steht und zu einer Erhöhung dieses Postens führt. Die dazu korrespondierenden Erträge sind Bestandteil der Umsatzerlöse. Gegenläufig wirkt sich ein Rückgang der Reise-, Bewirtungs- und Veranstaltungskosten aus, der im Zusammenhang mit den Lockdownfolgen der COVID-19 Pandemie steht.
Bei einem nahezu konstant niedrigen Zinsniveau resultiert die positive Entwicklung des Finanzergebnisses im Wesentlichen aus einer im Vorjahreszeitraum gebildeten Rückstellung in

Höhe von 231 T€ für Nachzahlungszinsen aus der Thematik "Umsatzsteuer auf Vermittlungsgeschäfte".
Die Ertragsteuern beinhalten den periodengerecht abgegrenzten tatsächlichen Steueraufwand bezogen auf das Ergebnis per 30.09.2021.
Die Bilanz des NORDWEST-Konzerns zum 30.09.2021 zeigt gegenüber dem 31.12.2020 preis- und saisonal bedingte, signifikante Veränderungen auf. Bedingt durch die starke Ausweitung der abgewickelten Geschäftsvolumina in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021 steigen sowohl die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (+104,04 %) als auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+114,3 %) deutlich an, insbesondere auch vor dem Hintergrund der massiven Preiserhöhungen im Stahlbereich. In Verbindung mit einem steigenden Vorratsvermögen bedeutet dies einen korrespondierenden Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte und kurzfristigen Schulden sowie eine erhebliche Ausweitung der Bilanzsumme gegenüber dem 31.12.2020. Hierdurch bedingt ergibt sich ein Absinken der Eigenkapitalquote von 28,4 % zum 31.12.2020 auf jetzt 19,4 %. Am 30.09.2020 lag die Eigenkapitalquote bei 21,9 %.
Der Rückgang der langfristigen Vermögenswerte in Höhe von 1.354 T€ ergibt sich aus einem insgesamt zurückhaltenden Investitionsverhalten im laufenden Geschäftsjahr sowie aus planmäßigen Abschreibungen.
Bedingt durch die weiterhin äußerst positiv verlaufende Geschäftsentwicklung des Lagergeschäftes und einer zusätzlichen Bevorratung zur Sicherstellung der Lieferfähigkeit bei den zu erwartenden Lieferengpässen aufgrund der Rohstoffverknappung, wurde das Vorratsvermögen nochmals deutlich ausgebaut.
Der Anstieg der übrigen Forderungen und Vermögenswerte um rund 2,3 Mio. € gegenüber dem 31.12.2020 ergibt sich aus der periodengerechten Abgrenzung von umsatzabhängigen Ertragsgrößen aus dem Zentralregulierungsgeschäft. Mit der deutlichen Ausweitung dieses Geschäftes steigt auch der Abgrenzungsbetrag für diese korrespondierenden Erträge deutlich an.
Die sich ergebenden operativen Finanzierungsnotwendigkeiten in der NORDWEST Handel AG wurden durch eigene Mittel der Gesellschaft bzw. Kreditmittel abgedeckt. Im NORDWEST-Konzern waren stets ausreichend liquide Mittel verfügbar, um den Zahlungsverpflichtungen im Berichtszeitraum pünktlich nachzukommen. Mit Datum vom 21.10.2021 wurde die bestehende Konsortialfinanzierung der NORDWEST Handel AG vorzeitig um ein weiteres Jahr verlängert. Die Zusage besteht nunmehr bis zum 27.11.2026.
Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten mit 37,5 Mio. € (31.12.2020: 33,7 Mio. €) die Verbindlichkeiten aus Re-Factoring durch die TeamFaktor NW GmbH. Die signifikante Ausweitung der Geschäftsvolumina in dieser Gesellschaft führt geschäftsartenbedingt auch zu einer deutlichen Ausweitung der Inanspruchnahmen der Re-Factoring-Linien. Darüber hinaus führt die Ausweitung der Geschäftsvolumina im Eigengeschäft (Lager- und Streckengeschäfte) geschäftsartenbedingt zu einer Ausweitung der Umsatzsteuerverbindlichkeit.
Die sonstigen Rückstellungen beinhalten insbesondere Rückstellungen für die umsatzabhängige Leistungsprämie an unsere Handelspartner, die im März des Folgejahres ausgeschüttet wird. Darüber hinaus enthält dieser Posten erstmals im Geschäftsjahr 2021 die Ausschüttung von Konditionsbestandteilen im Folgemonat der Entstehung bei gleichzeitig periodengerechter Rückstellung. Am 30.09.2021 dotierte die Rückstellung für diese neue Vergütungsform mit rund 1,0 Mio. €.
| Aktiva 30.09.2021 |
31.12.2020 | 30.09.2020 | ||
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | ||
| Langfristige Vermögenswerte | 33.746 | 35.101 | 32.442 | |
| Immaterielle Vermögenswerte | 4.974 | 5.330 | 5.336 | |
| Sachanlagen | 21.866 | 23.027 | 23.283 | |
| Finanzielle Vermögenswerte | 5.069 | 4.882 | 1.846 | |
| Latente Steueransprüche | 1.836 | 1.862 | 1.977 | |
| Kurzfristige Vermögenswerte | 390.192 | 235.259 | 307.668 | |
| Vorräte | 36.756 | 29.638 | 31.462 | |
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige Forderungen und Vermögenswerte |
331.205 18.674 |
162.320 16.748 |
256.608 11.240 |
|
| Steuererstattungsansprüche | 34 | 13 | 58 | |
| Zahlungsmittel | 3.524 423.938 |
26.539 270.360 |
8.300 340.110 |
| Passiva | 30.09.2021 | 31.12.2020 | 30.09.2020 |
|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | |
| Eigenkapital | 82.341 | 76.823 | 74.518 |
| Gezeichnetes Kapital | 16.500 | 16.500 | 16.500 |
| Rücklagen | 65.841 | 60.323 | 58.018 |
| den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Eigenkapital |
82.341 | 76.823 | 74.518 |
| Langfristige Schulden | 22.228 | 24.094 | 24.924 |
| Langfristige Finanzverbindlichkeiten | 8.740 | 9.842 | 10.201 |
| Langfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 1.052 | 1.513 | 1.791 |
| Rückstellungen für Pensionen | 12.374 | 12.720 | 12.913 |
| Latente Steuerschulden | 61 | 19 | 20 |
| Kurzfristige Schulden | 319.370 | 169.443 | 240.668 |
| Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten | 11.343 | 2.917 | 4.413 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
246.920 | 115.225 | 185.894 |
| Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Leasing | 814 | 957 | 864 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 51.372 | 42.368 | 42.909 |
| Steuerschulden | 2.681 | 1.721 | 1.870 |
| Sonstige Rückstellungen | 6.239 | 6.256 | 4.717 |
| 423.938 | 270.360 | 340.110 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
| 1.1. - 30.9. 2021 |
1.1. - 30.9. 2020 |
1.7. - 30.9. 2021 |
1.7. - 30.9. 2020 |
|
|---|---|---|---|---|
| T€ | T€ | T€ | T€ | |
| Umsatzerlöse | 568.336 | 384.274 | 199.375 | 124.766 |
| Veränderung des Bestandes an | ||||
| Fertigerzeugnissen | 22 | 22 | -150 | -50 |
| Aktivierte Eigenleistungen | 272 | 280 | 62 | 99 |
| Sonstige Erträge | 916 | 774 | 380 | 273 |
| Gesamtleistung | 569.545 | 385.350 | 199.666 | 125.089 |
| Materialaufwand | -507.975 | -331.185 | -179.568 | -106.949 |
| Rohergebnis | 61.570 | 54.165 | 20.098 | 18.140 |
| Personalaufwand | -18.718 | -18.806 | -5.360 | -5.706 |
| Abschreibungen / Wertminderungen | -2.388 | -2.404 | -782 | -814 |
| Wertminderungen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
-3.200 | -2.621 | -585 | -798 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen | -27.491 | -22.856 | -9.250 | -7.851 |
| Betriebsergebnis | 9.773 | 7.477 | 4.122 | 2.971 |
| Finanzierungserträge | 502 | 465 | 183 | 141 |
| Finanzierungsaufwendungen | -915 | -1.093 | -339 | -292 |
| Finanzergebnis | -413 | -628 | -156 | -151 |
| Ergebnis vor Steuern | 9.360 | 6.849 | 3.965 | 2.819 |
| Ertragsteuern | -3.169 | -2.314 | -1.355 | -909 |
| Ergebnis nach Ertragsteuern | 6.191 | 4.535 | 2.611 | 1.910 |
| Ergebnis je Aktie (in €) | 1,93 | 1,42 | 0,81 | 0,60 |
Aufgrund der gewählten Darstellungsform in T€ kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Der aktuelle Berichtszeitraum ist geprägt durch ein insgesamt steigendes Geschäftsvolumen, welches insbesondere im Geschäftsbereich Stahl durch eine preisgetriebene Entwicklung deutliche Zuwachsraten erreicht. Die weiteren Geschäftsbereiche zeigen neben gesteigerten Abrechnungsvolumina im Zentralregulierungsgeschäft insbesondere im NORDWEST-eigenen Lagergeschäft ein Wachstum von rd. 16%. Die positive Entwicklung spiegelt sich ebenfalls im ausgewiesenen operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) wider.
Die zuletzt in Halbjahresfinanzbericht veröffentlichte Prognose zur weiteren Geschäftsentwicklung 2021 beinhaltete für das Geschäftsvolumen einen Wert von 4.600 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 8 % sowie ein prognostiziertes EBIT in Höhe von 13,5 Mio. € mit einer Bandbreite von +/- 0,8 Mio. €. Unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung bestätigt das NORD-WEST Management die für den NORDWEST Konzern im Zwischenergebnis per 30.06.2021 veröffentlichte Prognose.
| 14. Januar 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 31.12.2021 |
|---|---|
| 24. März 2022 | Veröffentlichung Eckdaten Konzern-/Jahresabschluss 2021 |
| 29. März 2022 | Veröffentlichung Online Geschäftsbericht 2021 |
| 14. April 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 31.03.2022 |
| 11. Mai 2022 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 31.03.2022 |
| 11. Mai 2022 | Bilanzpressekonferenz 2022 |
| 18. Mai 2022 | Hauptversammlung 2022 |
| 14. Juli 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.06.2022 |
| 15. August 2022 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.06.2022 |
| 14. Oktober 2022 | Veröffentlichung Geschäftsvolumen per 30.09.2022 |
| 15. November 2022 | Veröffentlichung Zwischenbericht per 30.09.2022 |
Dieser Zwischenbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf bestimmten Annahmen und Erwartungen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Zwischenberichts. Sie sind daher mit Risiken und Ungewissheiten verbunden und die tatsächlichen Ergebnisse werden erheblich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen beschriebenen abweichen können. Eine Vielzahl dieser Risiken und Ungewissheiten wird von Faktoren bestimmt, die nicht dem Einfluss des NORDWEST-Konzerns unterliegen und heute auch nicht sicher abgeschätzt werden können. Dazu zählen zukünftige Marktbedingungen und wirtschaftliche Entwicklungen, das Verhalten anderer Marktteilnehmer, das Erreichen erwarteter Synergieeffekte sowie gesetzliche und politische Entscheidungen. Der NORDWEST-Konzern sieht sich auch nicht dazu verpflichtet, Berichtigungen dieser zukunftsgerichteten Aussagen zu veröffentlichen, um Ereignisse oder Umstände widerzuspiegeln, die nach dem Veröffentlichungsdatum dieser Materialien eingetreten sind. Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.
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