Annual Report • Mar 7, 2022
Annual Report
Open in ViewerOpens in native device viewer



MOBOTIX HUB entdecken 2 YouTube Video

| Brief an die Aktionäre | 4 |
|---|---|
| MOBOTIX auf einen Blick | 7 |
| Rückblick 2020/21 | 8 |
| MOBOTIX weltweit erfolgreich | 10 |
| Neue Produkte | 12 |
| Bericht des Aufsichtsrats | 16 |
| Unsere Mission | 21 |
| Zusammengefasster Lagebericht | 22 |
| Grundlagen des Konzerns | 22 |
|---|---|
| Wirtschaftsbericht | 28 |
| Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage | 29 |
| Risikobericht | 36 |
| Chancenbericht | 39 |
| Bilanz | 42 |
|---|---|
| Gewinn- und Verlustrechnung | 44 |
| Kapitalflussrechnung | 45 |
| Entwicklung Eigenkapital | 46 |
| Bestätigungsvermerk | 58 | |
|---|---|---|
| Glossar | 62 | |
| Kontakt | 66 | |
| Disclaimer | 66 |

anlässlich der Hauptversammlung im Januar 2021 sprach ich in unserem Aktionärsbrief von "einer ganz außergewöhnlichen Zeit". Damals prägten zwei Stimmungslagen Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden: Optimismus, da die ersten Impfstoffe zugelassen und eingesetzt worden waren – die Pandemie schien bald unter Kontrolle zu sein. Skepsis, da Experten warnten, dass trotz Impfungen COVID-19 noch lange belasten würde.
Aus heutiger Sicht und dem Blickwinkel von MOBOTIX war beides berechtigt. Optimistisch stimmt mich, mit welch positiver Grundeinstellung unsere Mitarbeiter und Kunden die außergewöhnlichen Bedingungen meisterten. Leider war auch die Skepsis nicht unbegründet. Global gesehen dürfte COVID-19 deshalb noch lange virulent sein. Die Lieferketten stehen global im Herbst/Winter 2021 so stark unter Druck wie nie zuvor. Manche Materialien und Bauteile haben sich, vor allem an den Spotmärkten (mit sofortiger Lieferung), erheblich verteuert. MOBOTIX bewältigte diese Situation im Geschäftsjahr 2020/21 gut: dank rechtzeitig bestückter Läger, der Rückendeckung durch Geschäftspartner Konica Minolta und auch dank des Engagements unserer Mitarbeiter und Lieferanten. Die Anspannung an den Lieferketten werden für MOBOTIX auch im laufenden Geschäftsjahr zu einer Herausforderung – ich bin zuversichtlich, diese mit unseren Mitarbeitern und Lieferanten erneut zu meistern.
MOBOTIX erwies sich im Geschäftsjahr 2020/21 als technologisch gut aufgestellt - trotz starker ausländischer Konkurrenz. Daten spielen bereits heute für weite Teile des öffentlichen und des privaten Lebens eine erhebliche Rolle, die absehbar noch zunehmen wird. Daten lassen sich mit MOBOTIX-Technologie leicht erheben und verarbeiten – somit eröffnet eine datenschutzkonforme und effiziente Verarbeitung von Daten uns eine Fülle an Kundenwünschen und Wachstumschancen. Zudem ändern sich rechtliche Rahmenbedingungen in einzelnen Märkten kontinuierlich, insbesondere weil Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit sowie Schutz vor Cyberangriffen steigen. Dies eröffnet uns neue Marktchancen durch unsere Investitionen und den Fokus auf Künstliche Intelligenz als wichtiges Alleinstellungsmerkmal.
Die Transformation der MOBOTIX geht jedoch weiter. MOBOTIX wird sich in Zukunft zu einem Anbieter von Lösungen für komplexe Anforderungen entwickeln. Ich bin überzeugt, dass MOBOTIX dank unserer motivierten und erfahrenen Mitarbeiter und unserer Kundenbasis Marktsegmente erobern wird, in denen unser tiefes Wissen um die Kombination von Hard- und Software unerlässlich ist.
Im Geschäftsjahr 2020/21 haben wir begonnen, verstärkt zu investieren: Wir haben unsere Entwicklerkapazitäten in Spanien erhöht und unsere Entwicklungsaktivitäten in Langmeil verstärkt. Das trug bereits Früchte - nehmen Sie als Beispiel unseren "Innovation Splash" im November 2021. Allein bei dieser Gelegenheit haben wir 18 neue Hard- und Softwarelösungen sowie Updates vorgestellt, darunter vier neue Softwareanwendungen (Apps).
Der Branchendienst Novaira Insights (Quelle: siehe Glossar) schätzt, dass MOBOTIX-Lösungen in Segmenten bzw. Märkten anbietet, für die ein überdurchschnittliches (in Amerika; 8,4 % Wachstum CAGR in 2020-25) bzw. hohes zweistelliges Wachstum erwartet wird (z.B. Deep Learning; 66,1 % Wachstum CAGR in 2020- 25). Zukünftige Haupttreiber für MOBOTIX sind regional die Expansion auf dem US-Markt, das fortgesetzte Wachstum der Vertriebsregionen DACH und EMEA sowie der reorganisierte Vertrieb in der Region APAC. Der Branchendienst Novaira Insights erwartet v.a. für Amerika überdurchschnittliche Zuwächse. Für MOBOTIX ist der US-Markt aufgrund der NDAA-Konformität seiner Lösungen besonders. Zwar unterscheidet sich der US-Markt von unserem Heimatmarkt Deutschland, wo wir nach Angaben von Novaira mit unserem Marktanteil der drittgrößte Anbieter sind. Unser Ziel ist es jedoch, auf dem US-Markt jene Stärken auszuspielen, die uns auf dem deutschen Markt auszeichnen und erfolgreich machen: Innovative und qualitativ hochwertige Lösungen mit fokussierter Kundenbetreuung.
Fokussierte Datenerhebung und -verarbeitung lassen in den von uns definierten sechs vertikalen Zielmärkten innovative Lösungen entstehen. Geschäftsmodelle, Abläufe oder Prozesse werden neu strukturiert oder ersetzt. MOBOTIX unterscheidet vom Wettbewerb, dass wir über umfangreiches Know-how verfügen, Bildgewinnung (durch Hardware) und Bildverarbeitung und -auswertung (durch Software) effektiv und effizient verbinden zu können und somit die Wünsche von Endkunden erfüllen zu können. Hierbei eröffnet unser dezentraler Ansatz – die Datenverarbeitung beginnt bereits in der Kamera – in Bezug auf Datenschutz und Cybersicherheit erhebliche Chancen.
Für MOBOTIX birgt der Wandel unseres Geschäftsmodells hin zu einem Lösungsanbieter durch stärkere Berücksichtigung von Software, etwa über Lizenz- und Subskriptionsmodelle, beträchtliche Chancen: Besser als durch den bloßen Verkauf von Hardware können so langfristige Beziehungen zum Endkunden aufgebaut und Nutzer besser verstanden zu werden. MOBOTIX verspricht sich davon, den "Puls der Märkte" noch präziser und schneller fühlen zu können und so im Wettbewerb Alleinstellungsmerkmale zu erreichen.
Eine andere Ebene des Fokus auf Software ist die bessere Vorhersehbarkeit der damit erzielbaren sogenannte wiederkehrenden Umsätze. Software erfordert Updates, aber auch das Aufspielen zusätzlicher oder völlig neuer Anwendungen ist durch unsere Technologie möglich. Monetarisierung von Diensten, die bislang häufig gratis zur Hardware dazu vergeben wurden, ist ein weiterer Aspekt. Schließlich sind Softwareumsätze gut skalierbar. Ich bin deshalb überzeugt, dass unser wachsender Fokus auf Software, und damit auf Lösungsangebote, strategisch die richtige Entscheidung ist. Laut Novaira Insights wird außerhalb Chinas der Weltmarkt für Softwareumsätze mit 12,1 % jährlich wachsen (CAGR in 2020-25), aber Hardwareumsätze mit weniger als der Hälfte davon. In den ersten Wochen des neuen Geschäftsjahres 2021/22 entwickelten sich unsere wiederkehrenden Umsätze mit Software und Dienstleistungen sehr erfreulich, aber wir wissen, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, um unsere Ziele zu erreichen und unsere Strategie besteht darin, diese Entwicklung zu beschleunigen.
Die Investitionen in den Vertrieb sowie in Forschung und Entwicklung steigen; so haben wir viele zusätzliche Entwickler eingestellt. Daneben machen unsere gemeinsamen Entwicklungsprojekte Fortschritte, z.B. bei der automatischen Nummernschilderkennung, einer Technologie, die Chancen in mehreren unserer vertikalen Märkte bietet.
Das Geschäftsjahr 2020/21 war aufgrund der COVID-19, die sowohl unsere geschäftliche als auch unsere private Sphäre betraf, nicht einfach. MOBOTIX musste jedoch zu keinem Zeitpunkt Personal abbauen oder staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Dies verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz und der herausragenden Flexibilität unserer Mitarbeiter aber auch Kunden und Lieferanten. Wir bei MOBOTIX haben dank ihrer Leistung das Unternehmen in herausfordernden Zeiten auf Kurs gehalten. Wir sind zuversichtlich, unsere Transformation dank unseren hochqualifizierten, kreativen, vielseitig orientierten und weltweiten Mitarbeitern erfolgreich zu bewältigen.
Nach sorgfältiger Abwägung haben wir uns wieder entschieden, diese Hauptversammlung virtuell durchzuführen, obwohl wir den direkten Kontakt zu Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr vermissen.
Operativ schlossen wir das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 62,4 Mio. € sowie einem EBIT von 0,2 Mio. € ab. Beide Kennziffern sind für uns selbst unbefriedigend. Hintergrund dafür war, dass vor allem in der Region Asien-Pazifik (APAC) unser Geschäft unter diversen, teils wiederholten Lock-downs litt, insbesondere im Projektgeschäft z.B. mit Hotels oder Einkaufszentren. In anderen Regionen entwickelte sich unser Geschäft sehr viel erfreulicher, vor allem unser Heimatmarkt Deutschland bzw. die DACH-Region, wo wir in der Rangfolge der Wettbewerber den 3. Rang zurückerobert haben. In Europa sind wir der 8.-größte Wettbewerber.
COVID-19 hat uns nicht nur (trotz zeitweise starker Nachfrage nach Thermalkameras im vorhergehenden Geschäftsjahr 2019/20) zurückgeworfen, sondern belastet uns weiterhin - über die Nachfrageseite hinaus etwa aufgrund der eingangs genannten Lieferkettenproblematik.
Wir haben deshalb entschieden, unsere 2018 veröffentlichte Mittelfrist-Guidance für das Geschäftsjahresende 2022/23 auf den Prüfstand zu stellen. Das Ergebnis dieser Überprüfung wird im 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 bekannt gegeben. Obwohl wir in Teilen unseres Geschäfts temporär von COVID-19 profitiert haben, sind die negative Folgen für die Mehrzahl unserer Endkunden doch hartnäckiger als zunächst erwartet. Wir müssen dieser Marktentwicklung Tribut zollen und unsere Transformation noch entschlossener vorantreiben. Angesichts unserer guten Basis aus technologisch guter Positionierung sowie hochqualifizierten und hochmotivierten Mitarbeitern bin ich zuversichtlich, dass wir diese Transformation erfolgreich gestalten und Wachstum erreichen werden. Begleiten Sie uns auf diesem Weg,
Ihr
Thomas Lausten
Thomas Lausten • CEO der MOBOTIX AG
| Geschäftsjahr (01. Oktober - 30. September) | 2020/21 | 2019/20 | Delta % |
|---|---|---|---|
| Erfolgskennzahlen | TEUR | TEUR | |
| Gesamtleistung | 65.666 | 73.355 | -10,5 |
| Umsatzerlöse | 62.416 | 70.353 | -11,3 |
| davon Exportanteil in % | 74 | 77 | |
| Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) | 3.077 | 8.758 | -64,9 |
| EBITDA in % von der Gesamtleistung | 4,4 | 12,5 | |
| Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) | 229 | 6.172 | -96,3 |
| EBIT in % von der Gesamtleistung | 0,4 | 8,8 | |
| Ergebnis vor Ertragssteuern | -32 | 5.927 | n.a. |
| Umsatzrendite in % vor Steuern | -0,0 | 6,6 | |
| Jahresergebnis nach Steuern | -62 | 4.677 | n.a. |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 3.066 | -526 | n.a. |
| Bilanzkennzahlen | 30.09.2021 | 30.09.2020 | |
| Eigenkapital | 30.320 | 30.829 | -1.7 |
| In % der Bilanzsumme | 42,7 | 48,6 | |
| Bilanzsumme | 70.988 | 63.480 | 11,8 |
| Anlagevermögen | 23.109 | 20.547 | 12,5 |
| Umlaufvermögen | 45.687 | 41.936 | 8,9 |
| davon Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 1.400 | 2.118 | -33,9 |
| Personal | |||
| Mitarbeiterzahl (Stichtag)(1) | 318 | 318 | 0,0 |
| Durchschnittliche Mitarbeiterzahl (FTE) | 315 | 308 | 2,3 |
| Umsatz je Mitarbeiter(2) | 223 | 228 | -2,0 |
| EBITDA je Mitarbeiter(2) | 10 | 28 | -65,1 |
| EBIT je Mitarbeiter(2) | 1 | 20 | -96,4 |
| Kennzahlen je Aktie | EUR | EUR | |
| Dividende | 0,04 | 0,04 | |
| Cashflow nach DVFA/SG (Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft/ Schmalenbach-Gesellschaft)(3) |
0,22 | 0,55 |
1) Inkl. 3 Vorstände, nach Köpfen
2) Basierend auf der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl
3) Bezogen auf ø 13.165.536 Aktien
4) n.a. nicht darstellbar
Die neue S74 vereint erstmals vier Module in einer einzigen MOBOTIX Kamera

MOBOTIX Thermal Solution erfüllt die strengen Anforderungen der US Food and Drug Administration (FDA) für den Pandemiefall
MOBOTIX Videotechnologie im Gesundheitswesen: Entlasten, umsorgen & optimieren

Oktober 2020
MOBOTIX Videotechnologie zu 100 Prozent NDAA-konform

Konica Minoltas FORXAI-Partnerschaftsprogramm stärkt MOBOTIX Video Analytics Technologie auf Basis Künstlicher Intelligenz
Erste Case Study der MOBOTIX CLOUD: Reibungsloser Betrieb an E-Tankstellen
MOBOTIX 7 Plattform und Mx6- Reihe für bestmögliche Cybersicherheit SySS-zertifiziert

Erweiterung des Portfolios durch die offene Video Management Plattform MOBOTIX HUB


MOBOTIX Newsletter kostenlos abonnieren
Die Nachfrage nach Elektromobilität und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur wächst stetig. Citywatt entwickelt als Komplettanbieter individuelle 360° E-Tankstellen-Konzepte für Unternehmen. Die E-Tankstellen werden in der Regel ohne Personal vor Ort betrieben. Deshalb ist die zentrale Verwaltung aus der Ferne ein wichtiges Kriterium. Es muss sichergestellt sein, dass die Anlage jederzeit zuverlässig funktioniert. Fehler, Beschädigungen oder Vandalismus müssen vermieden bzw. aufgeklärt werden. Vor Ort sind witterungsbeständige Videosicherheitssysteme gefragt, die Hitze, Kälte, Nässe sowie Wind und Staub trotzen.
In Thiersheim (Bayern) werden MOBOTIX M73 Tag/Nacht Kameras mit IR-Strahler zur Überwachung der Einfahrt eingesetzt. MOBOTIX MOVE Dome-Kameras sind auf die E-Ladesäulen gerichtet. Die Bilddaten werden cybersicher und dezentral in der MOBOTIX CLOUD gespeichert, um den Aufwand für das Betreiben und die Wartung von Recordern zu vermeiden. Der Kunde kann die Daten bequem über das Gerät seiner Wahl, wie Smartphone oder Tablet, sowie im Browser abrufen. So sind die direkte, zentrale Überwachung und Kontrolle mehrerer Standorte rund um die Uhr möglich. Die Zugriffsrechte können individuell für die Berechtigten festgelegt werden.
Für Citywatt ist die einfache Skalierbarkeit des Systems wichtig. So können beim Ausbau des Ladesäulennetzes einfach Kameras hinzugefügt und die Speicherkapazität in der MOBOTIX CLOUD erweitert werden. Die Nutzung der MOBOTIX M73 IoT Kamera bietet zusätzliches Erweiterungspotenzial. Zukünftig soll über Kennzeichen- und Fahrzeugerkennung die Zufahrt gesteuert und die Bezahlung beschleunigt werden.

hagebau vertreibt an über 1.700 Standorten in Europa Produkte für Heim- und Handwerker. Mit 13 Geschäften ist die Schneider Unternehmensgruppe einer der größten Anbieter in Bayern. Täglich besuchen mehrere tausend Kunden die Märkte.
Während der COVID-19-Pandemie ist der Besuch eines Marktes nur mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Hygiene und Social Distancing mussten bisher von den Mitarbeitern selbst überwacht werden. Die Personenbegrenzung erfolgte anhand der genutzten Einkaufswagen.
MOBOTIX Videotechnologie übernahm in den Märkten die automatische Personenzählung. Die Software MOBOTIX Analytics AI kann die Werte an mehreren Ein- und Ausgängen zusammenführen und damit immer die Gesamtzahl der Kunden im Laden liefern. Bei hagebau wird zusätzlich die digitale Maskenerkennung eingesetzt. In einer mobilen Lösung des MOBOTIX Partners CN H&D GmbH kommen die MOBOTIX M73 Kameras mit der Software des MOBOTIX Premium Technology Partners SAFR zum Einsatz. Erkennt die Kamera eine fehlende Maske, so erfolgt über Lautsprecher eine Ansage. Mitarbeiter müssen sich nicht permanent auf den Eingangsbereich fokussieren, sondern können sich auf die Alarme beschränken. Viele Kunden folgen eher der Aufforderung durch die Kamera als der Ansprache durch einen Menschen.
Die Stand-alone-Lösung braucht keinen Netzwerkanschluss und kommt ohne Eingriff in die Haus-IT aus. Großer Vorteil des Systems: Die Kameras können über die Pandemie hinaus im Markt z.B. zur Diebstahlsicherung, zur Verkaufsoptimierung oder den Brandschutz eingesetzt werden. Die Umrüstung ist einfach.

RTC Real Time Crime kombiniert die Überwachung, maschinelle Lernanalyse, Nummernschilderkennung (LPR) und gemeinsame Polizeidatenbanken. In den USA scannt RTC pro Monat etwa 40 Millionen Nummernschilder. Über 220 MOBOTIX Kameras sind dafür stationär an den Autobahnen installiert. Die archivierte Datenbank ist nach Nummernschild, Fahrzeugfarbe, Marke, Modell, Fahrzeugtyp und anderen Merkmalen durchsuchbar. Die Systeme kommen nun auch in den Polizeifahrzeugen mobil zum Einsatz und erhöhen damit die Ermittlungsreichweite dynamisch.
Die eingesetzte MOBOTIX S74 bietet beste Analytik mit künstlicher Intelligenz und verbindet dies mit außergewöhnlich klaren Bildern, selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Die S74 mit zwei 4K-Sensoren und einem IR-Strahler ist in einer maßgefertigten Metallhalterung am Fahrzeug angebracht. So lassen sich mit einer einzigen Kamera tagsüber beeindruckende fünf Fahrspuren mit fließendem Verkehr erfassen. Ein spezielles Langpassfilter-Objektiv ermöglicht zudem die zuverlässige Kennzeichenerfassung bei Nacht. Die Bilder werden auf einem kleinen Edge-Server verarbeitet und dann zur Integration in das landesweite Hauptsystem übertragen.
Traditionelle Streifenwagen-Systeme kosten bis zu 25.000 Dollar pro Fahrzeug. Mit dem neuen System, das die S74 Kameras integriert, konnten die Kosten auf unter 5.000 Dollar gesenkt werden. Allein 2020 gelangen mit dem mobilen System über 200 Verhaftungen. 102 wiedergefundene gestohlene Fahrzeuge und etwa 330.000 Warnmeldungen pro Monat sprechen Bände.
Energieversorger investieren erhebliche Summen in den Schutz von Stromleitungen und Masten. Auch in rauen, unzugänglichen Umgebungen müssen die Anlagen zuverlässig laufen. Dort ist die Überwachung kompliziert und aufwändig. Die Maßnahmen bestehen aus regelmäßigen visuellen Inspektionen, teilweise verbunden mit kostspieligen und zeitaufwändigen Hubschrauberüberflügen. Die schlechte Zugänglichkeit erschwert das unmittelbare Reagieren auf Störungen.
Gemeinsam mit seinem isländischen Partner Hafnes ehf hat MOBOTIX Laki Power bei der Entwicklung der neuen Technologie unterstützt. In den speziellen Überwachungssystemen sind hochauflösende MOBOTIX 360-Grad-Kameras mit Nachtsichtund hemisphärischen Objektiven integriert. Neben der Bildqualität sind die MOBOTIX Kameras unter den rauen Bedingungen außergewöhnlich resistent und langlebig. Die Systeme befinden sich direkt auf den Freileitungen. Die Betreiber haben damit Zugriff auf Echtzeit-Videobilder ihrer kritischen Infrastrukturen und des Umfeldes.
Die Mehrzweck-Überwachungsstation widersteht nicht nur der Hochspannung, sie erzeugt mittels Induktion sogar Strom aus dem elektromagnetischen Feld. Das macht eine separate Stromzufuhr überflüssig. Die Anlagen überwachen Stromleitungen, Masten und die unmittelbare Umgebung auf Schäden und Bedrohungen. Netzbetreiber sparen damit über 90 Prozent der Installationskosten im Vergleich zu aktuellen Lösungen ein, da viele Diagnosen direkt über die Kamera und ohne teure Kontrollflüge möglich sind.


Im Geschäftsjahr 2020/21 waren alle Maßnahmen des Unternehmens explizit an der Strategie ausgerichtet, die wir seit Einführung der offenen MOBOTIX 7 Plattform stringent verfolgen. MOBOTIX ist nun in der Lage, jedes denkbare Videotechnologie-Projekt weltweit zukunfts- und cybersicher zu lösen – unabhängig von Größe, Anzahl der Standorte, technischen Anforderungen oder Branche. Die neue flexible S74 Multitasking-Kamera und das neue Videomanagementsystem MOBOTIX HUB waren hierfür 2020/21 bedeutende Schritte. Der konsequente Ausbau des Kamera-App-Portfolios erweitert die Flexibilität der Anwendungen fortwährend. Zum Geschäftsjahresende befand sich außerdem der große Produktlaunch vom November 2021 in der Finalisierung. MOBOTIX ist damit bestens aufgestellt als Rundum-Lösungsanbieter.
Wir betrachten unsere Komponenten, die Videosysteme und Software, nicht mehr als einzelne Produkte, sondern als Bestandteil von Gesamtlösungen. Sie fügen sich für jeden einzelnen Kunden neu zu seinem individuellen Lösungspaket für größtmöglichen Nutzen zusammen. Dabei konzentrieren wir uns vorwiegend auf unsere sechs Kernbranchen Industrie & Produktion; Energieversorgung und Bergbau; öffentliche Hand (Bund, Länder und Gemeinden); Bildung & Wissenschaft; Gesundheitswesen sowie Einzelhandel.
Sicherheit wird auch in Zukunft eine Kernkompetenz der MOBOTIX Videotechnologie bleiben. Unterstützt durch Deep Learning-

Algorithmen und Künstliche Intelligenz können MOBOTIX Kameras inzwischen viel mehr als das. Videotechnologie stellt Daten zur Optimierung, Vermarktung und Integration in andere Systeme bereit. Das ist inzwischen eine absolute Notwendigkeit.
So unterstützen und verbessern die MOBOTIX Systeme beispielsweise Produktionsabläufe in der Industrie. Kameras können Objekte erkennen, zählen und Unregelmäßigkeiten aufspüren. Die Videosysteme entlasten Personal im Gesundheitswesen. Sie können in Pflegeheimen hilflose Personen erkennen, ohne dass die Pflegekraft im Raum ist. Die Kameras machen Services in öffentlichen Einrichtungen effektiver, z.B. indem Sie Warteschlangen erkennen. Einzelhändler verbessern das Einkaufserlebnis für ihre Kunden und erhöhen dabei ihr Umsatzpotenzial. Ebenso bietet die Kameratechnologie im Verkehr – Stichwort "Smart City" – beste Möglichkeiten für sicheres und nachhaltiges Reisen. Neben dem Sicherheitsaspekt unserer Lösungen verstärkt sich der Fokus darauf, Geschäftsmodelle zu optimieren und den gewerblichen Anwendern und Unternehmen zählbaren Mehrwert zu bieten. Videotechnologie hat das Potenzial, unser Leben ganzheitlich und nachhaltig einfacher zu machen. Das erhöht die Lebensqualität.
Zu Beginn des vergangenen Geschäftsjahres im Oktober 2020 erfolgte der Launch des neuen S74 Videosystems. Diese Hochleistungs-IoT-Kamera kann mit bis zu vier Modulen bestückt werden. Damit ist sie flexibler als jedes andere MOBOTIX Videosystem zuvor. Die Multitasking-Kamera agiert mit ihrem verdeckt montierten Kameragehäuse diskret. Sichtbar sind nur die Module. Ausgestattet mit flexiblen Anschlusskabeln können die Module


beliebig platziert werden. So kann die S74 gleichzeitig in mehrere Richtungen oder um die Ecke schauen sowie in unterschiedlichen Räumen aufgeschaltet werden. Seit August 2021, als wir die neue Glasfaserverlängerung (Long Cable Extender) eingeführt haben, können die Module sogar bis zu 30 Meter vom Kameragehäuse entfernt platziert werden. Das eröffnet neue Einsatzvarianten. So kann mit einer einzigen Kamera ein gesamtes Ladengeschäft überblickt und gleichzeitig auf den Kassenbereich fokussiert werden. Auf die gleiche Weise ist beispielsweise die komplette Abdeckung der Zapfsäulen einer Tankstelle mit der S74 durch eine einzige Kamera möglich.
Im Herbst 2020 präsentierte MOBOTIX eine Weltneuheit: Das Ultra LowLight 4MP Day & Night Sensormodul. Die Ultra LowLight Technologie schafft es, auch bei minimalen Lichtverhältnissen Bilder zu erzeugen und dabei die Farbigkeit originalgetreu wiederzugeben. Die Leistung der neuen Sensoren entspricht einer vierfach höheren Lichtempfindlichkeit gegenüber einem 4K UHD-Modul.
Der zweite wichtige Referenzpunkt des Geschäftsjahres 2020/21 ist das MOBOTIX HUB. Die neue Softwarelösung ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit mit dem MOBOTIX Technology Partner Milestone, einem weltweit führenden Anbieter von Videomanagementsystemen. MOBOTIX HUB ist eine offene Video-Management-Plattform für Unternehmen jeder Art und Größe. Die Plattform vereint Sicherheits- und Analysekameras, Zutrittskontrollsysteme, Sicherheitsanlagen, Software und Hardware-Schnittstellen u.v.m. in einer gemeinsamen Steuerungs- und Benutzeroberfläche. Selbst in komplexen Strukturen und über beliebig viele Standorte hinweg geschieht das zentral, übersichtlich und benutzerfreundlich, so dass der Anwender einen umfänglichen Überblick gewinnt.
MOBOTIX bietet seinen Kunden damit – neben der MOBOTIX CLOUD und dem MOBOTIX ManagementCenter – drei Video-Management-Lösungen, die von kleinen Anwendungen bis hin zu den größten, sicherheitsorientierten Multi-Site-Projekten jeden erdenklichen Bedarf abdecken. In MOBOTIX HUB können alle ONVIF-fähigen MOBOTIX Videosysteme sowie über 10.000 weitere Kameras und Geräte an unterschiedlichsten Standorten integriert werden. MOBOTIX ist damit auch für große Lösungen bestens aufgestellt.

Unternehmen oder Behörden unterschiedlicher Branchen stellen ganz unterschiedliche Aufgaben zum Schutz von Menschen, Maschinen und Arealen oder im Zuge von Prozessoptimierungen. Diese Aufgaben können wir über die MOBOTIX7 Videosysteme und die Installation passender Applikationen, unsere Kamera-Apps, maßgeschneidert bedienen.
Im Geschäftsjahr 2020/21 haben wir unser App-Portfolio gezielt erweitert. Beispielhaft sei die Kennzeichenerkennung genannt. Die intelligente Software erkennt zusätzlich Marke, Modell und Farbe von Fahrzeugen. So wird die Fahrzeug-Fahndung wesentlich erleichtert. Ebenso vereinfacht die App die Verkehrssteuerung.
Auf der einen Seite entstehen in unserem Partner-Netzwerk immer wieder neue Lösungen. Zudem haben wir am Standort Madrid im ersten Halbjahr 2021 ein Entwickler-Team aufgebaut, das sich explizit um die KI-basierte Software-Erstellung kümmert. So können wir Wünsche unserer Kunden selbst umsetzen und von A bis Z programmieren.
Ein weiterer wichtiger Baustein für die digitale Transformation ist die intensive Zusammenarbeit der MOBOTIX AG mit Konica Minolta. Im Rahmen des FORXAI-Partnerschaftsprogramms wird die Integration der Technologie rund um die webbasierte FORXAI-
Imaging-IoT-Plattform vorangetrieben. Sie kombiniert die Bild-Technologie, mit IoT- und KI-Technologien. Das ermöglicht die Analyse, Messung und Diagnose menschlichen Verhaltens. Mit der KI-Verarbeitung in Echtzeit lassen sich u.a. zuverlässige Vorhersagen treffen und Arbeitsabläufe bei Kunden effektiv verbessern.
Unserer Kamera-Apps werden üblicherweise über Lizenzen abgerechnet. Mit ihren wiederkehrenden Erträgen sind sie gut planbar und leisten einen wichtigen Beitrag zu unserem Geschäftsergebnis. Die wachsende Auswahl an Apps und die verstärkte Einbindung in Kundenprojekte ist für uns als Unternehmen ein wichtiger Aspekt.
Konkrete MOBOTIX Pakete schaffen ganzheitliche Lösungen, mit greifbaren Vorteilen für unsere Kunden. Sie decken spezielle Bedarfe einzelner Branchen oder Teilbranchen ab. Zudem ist MOBOTIX Technologie durch die spezielle Kombination von Komponenten gleich für mehrere Branchen interessant. So war es auch bei der MOBOTIX EST-Wärmebildkamera. Die Lösung aus Thermal Radiometry Technologie in Kombination mit einem Schwarzlichtstrahler kann auffällige Körpertemperaturen von Menschen erkennen. Sie wurde speziell zur Erkennung von poten-

ziell COVID-19 infizierten Menschen entwickelt. Die Wärmebildkamera MOBOTIX EST wird in Gesundheitseinrichtungen und in nichtmedizinischen Bereichen, wie z.B. Flughäfen oder im Zugang zu Gebäuden verwendet. Sie verfügt über die Freigabe durch die COVID-19 Emergency Use Authorization (EUA) in den USA gemäß der Durchsetzungsrichtlinie der FDA (US-Gesundheitsbehörde).
Für spezielle Anwendungen haben wir unsere Lösungen gebündelt. Zu Beginn des Geschäftsjahres wurden zwei Pakete zusammengestellt, die COVID-19 Maßnahmen unterstützten. Sie waren auf sichere Abläufe in Impfzentren und in Skigebieten ausgelegt. Die Einhaltung von Abständen, das Erkennen von Masken und das Vermeiden von Überfüllungen waren hier zentrale Anwendungsfelder.
Es folgten Lösungen für die Lebensmittelindustrie, wo unsere Technologie u.a. das Einhalten von Kühlketten unterstützt. Auch für Einkaufsmärkte konnten wir ein spezielles Lösungspaket entwickeln. Neben Maßnahmen zum Schutz vor COVID-19 steht hier vor allem die strategische Verkaufsunterstützung im Vordergrund. So können Heatmaps dazu beitragen, das Kundenverhalten zu analysieren und die Produktpalette und Warenpräsentation entsprechend zu optimieren.
Basierend auf der neuen Flexibilität (M73 und S74) und den zahlreichen Apps bieten wir für den Bereich Straßenverkehr und Transport ein umfassendes Lösungspaket an. Die Nachfrage nach intelligenten Lösungen wächst. Kennzeichen-, Container-, Wagon-, und Gefahrguterkennung, Verkehrsmanagement und zählen (Smart City) sowie die Parkplatzorganisation unterstützen effektiv Abläufe. Damit entlasten sie die Menschen, sparen Geld und schonen die Umwelt.
Die MOBOTIX MOVE Reihe ist die preislich attraktive Einstiegslösung für kleinere und einfache Anlagen und ergänzt größere und komplexere Projekte punktuell. Die klassisch zentral verwaltete MOBOTIX MOVE Kamerabaureihe wurde um mehrere Modelle erweitert, u.a. eine 12 Megapixel Hemispheric-Kamera. Diese ist, wie einige weitere MOBOTIX MOVE Modelle, bereits mit fix integrierten Basis-Videoanalysetools ausgestattet, die wesentliche Grundfunktionen zuverlässig abbilden. Mit den MOBOTIX MOVE-Kameras lassen sich definierte Bereiche effektiv und kostengünstig überblicken.

Stabiles und vertrauensvolles Fundament unserer Overall-Strategie ist und bleibt unsere zuverlässige Qualität. Mit "Made in Germany" und der Robustheit unserer Systeme können wir weltweit punkten. Unsere Cybersicherheit setzt nach wie vor Standards am Markt. Das belegt auch die Zertifizierung des führenden Instituts für Penetrationstests in Deutschland (SySS GmbH) vom Juni 2021, die erneut die bestmögliche Cybersicherheit der MOBOTIX Produkte und Lösungen bestätigte.
Die MOBOTIX AG ist mit ihren Lösungen in den Kernbranchen bestens für spezialisierte Anwendungen aufgestellt, die längerfristig Wachstum versprechen. Wir sind bereit, uns in diesen Märkten zu behaupten und unsere Position weiterhin auszubauen.

Die MOBOTIX Gruppe befindet sich in einer Transformationsphase. Mehrere Facetten des Unternehmens erhalten unabhängig voneinander einen neuen Feinschliff. Dies umfasst u.a. die Expansion des Vertriebs auf dem amerikanischen Markt, eine klarere Ausrichtung auf bestimmte vertikale Märkte, die Wandlung von MOBOTIX weg von einem Hersteller von Produkten (Hardware) hin zu einem Anbieter von Lösungen für komplexe Anwendungen durch den wachsenden Einsatz intelligenter Software – und mit Letzterem einhergehend die Aufstockung der Kapazitäten in der Entwicklung von Software bzw. marktreifen Software-Applikationen ("Apps").
Die für sich genommen bereits anspruchsvolle Transformation des Unternehmens findet in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld statt. So zeigen globale Lieferkettenprobleme, dass die Gesamtauswirkungen der COVID-19-Pandemie über die ohnehin schon gravierenden gesundheitlichen Folgen für Erkrankte noch hinausgehen. All dies spiegelte sich im vergangenen Geschäftsjahr 2020/21 auch in der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage wider.
Operativ schloss die MOBOTIX das vergangene Geschäftsjahr mit einem Umsatz von 62,4 Mio. € sowie einem EBIT von 0,2 Mio. € ab. Beide Kennziffern sind für den Vorstand und Aufsichtsrat unbefriedigend. Hintergrund dafür war, dass vor allem in der Region Asien-Pazifik (APAC) das Geschäft unter diversen, teils wiederholten Lockdowns litt, insbesondere im Projektgeschäft z.B. mit Hotels oder Einkaufszentren. COVID-19 hat die MOBOTIX nicht nur trotz teilweise starker Nachfrage nach Thermalkameras im vorhergehenden Geschäftsjahr 2019/20 zurückgeworfen, sondern belastet sie auch weiterhin – über die Nachfrageseite hinaus etwa aufgrund der globalen Lieferkettenproblematik insbesondere bei Halbleitern, Chips und Prozessoren. Der Jahresabschluss enthält außerdem eine Zuführung zu einer Rückstellung für Straf- und Rechtsberatungskosten von 700 TEUR im Zusammenhang mit einem anhängigen Rechtsverfahren der französischen Wettbewerbsaufsicht (DGCCRF) in Frankreich.
Der Vorstand ist seinen Informationspflichten nachgekommen. Er informierte den Aufsichtsrat in seinen Sitzungen regelmäßig, umfassend und zeitnah über alle für den Konzern relevanten Themen wie die Lage des Unternehmens, die Technologiestrategie, die Produktentwicklung, die Geschäftsentwicklung, die Finanzlage, die Personalsituation, laufende und neue Investitionsvorhaben sowie über alle für das Unternehmen wichtigen Entscheidungen und Geschäftsvorfälle.
Abweichungen des Geschäftsverlaufs von den Planungen, die uns der Vorstand stets umgehend und ausführlich erläutert hat, wurden vom Aufsichtsrat intensiv behandelt.
Zur Vorbereitung der Aufsichtsratssitzungen erhielten wir vom Vorstand regelmäßig ausführliche schriftliche Berichte. Wir hatten somit stets ausreichend Gelegenheit, uns mit den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands kritisch auseinanderzusetzen und eigene Anregungen einzubringen, bevor wir nach sorgfältiger Prüfung und Beratung Beschlüsse fassten. In den Aufsichtsratssitzungen stand der Vorstand zur Beantwortungunserer Fragen zur Verfügung.
Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat auch außerhalb der Sitzungen mittels regelmäßiger Berichte über die aktuelle Geschäftslage und wichtige finanzielle und unternehmensinterne Entwicklungen. Bei zustimmungspflichtigen Geschäften hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand vorgeschlagenen Maßnahmen - nach eingehender Prüfung und Erörterung - zugestimmt. Die vom Vorstand erteilten Informationen haben wir dabei kritisch gewürdigt, konkret hinterfragt und auf Plausibilität geprüft.
Der Aufsichtsrat hat sich während des gesamten Jahres von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Es traten keine lnteressenkonflikte von Aufsichtsrats- oder Vorstandsmitgliedern auf.
Die unterjährigen Berichte des Vorstands vermittelten ein gutes Bild von der Geschäftsentwicklung und decken sich mit dem Bild, das der Jahresabschluss 2020/21 vermittelt. Zusätzlich setzte der Vorstand den Vorsitzenden des Aufsichtsrats auch zwischen den Sitzungen in regelmäßigen Gesprächen über alle wichtigen Entwicklungen und anstehenden Entscheidungen in Kenntnis. Von der Möglichkeit, Dokumente und Schriften der Gesellschaft einzusehen oder für bestimmte Aufgaben besondere Sachverständige zu beauftragen (§ 111 Abs. 2 AktG), hat der Aufsichtsrat für das Berichtsjahr keinen Gebrauch gemacht. Ausschüsse hat der Aufsichtsrat bislang nicht gebildet, da sie aufgrund der Größe und Struktur der Gesellschaft nicht zur Steigerung der Effizienz beigetragen hätten. In allen Belangen hat sich stets der gesamte Aufsichtsrat mit anstehenden Themen und Entscheidungen beschäftigt.
Im Geschäftsjahr 2020/21 fanden insgesamt dreizehn Aufsichtsratssitzungen statt. Bei Bedarf tagte der Aufsichtsrat ohne Beisein des Vorstands. Grundsätzlich waren alle drei Mitglieder des Aufsichtsrats bei den Sitzungen anwesend.
In der ersten ordentlichen Aufsichtsratssitzung im Oktober 2020 standen die Umsatzanalyse des Geschäftsjahres 2019/20, regionale Vertriebsstrategien 2020/21, die vorläufige Gewinn- und Verlust-Rechnung des Geschäftsjahres 2019/20, der Launch der Plattform MOBOTIX 7, die Produktstrategie im Geschäftsjahr 2020/21 sowie die Vorbereitung der virtuellen Hauptversammlung 2021 auf der Agenda.
In der zweiten ordentlichen Aufsichtsratssitzung im November 2020 präsentierte der Vorstand den Finanzbericht des abgelaufenen Geschäftsjahres 2019/20. Jahres- und Konzernabschluss zum 30. September 2020 wurden im Beisein des diesen Bericht bestätigenden Abschlussprüfers vorgestellt und intensiv analysiert. Alle Fragen wurden vom Wirtschaftsprüfer vollumfänglich und abschließend beantwortet. In dieser Sitzung fassten wir den Beschluss zur Feststellung des Jahresabschlusses und der Billigung des Konzernabschlusses. Beschlossen wurden die Einladung und die Tagesordnung der Hauptversammlung im Januar 2021 sowie der Vorschlag zur Gewinnverwendung. In dieser Sitzung beschäftigte sich der Aufsichtsrat ferner mit der Umsatzund Gewinnentwicklung in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21 vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie.
In der dritten ordentlichen Aufsichtsratssitzung im Januar 2021 wurde das aktuelle COVID-19-Umfeld bzw. dessen Auswirkungen auf MOBOTIX erörtert. Der Vorstand präsentierte die Entwicklung der Umsätze im 1. Geschäftsquartal sowie eine Prognose der Umsatzentwicklung im 1. Halbjahr. Der Vorstand stellte die Entwicklung des Gewinns im 1. Geschäftsquartal sowie einen Ausblick auf die Gewinnentwicklung im 1. Geschäftshalbjahr vor. Ferner präsentierte der Vorstand den Status der strategischen Ausrichtung, der Produktstrategie und den Zeitplan für die Vorbereitung der Hauptversammlung. Intensiv diskutiert wurden Aspekte möglicher Investitionen.
In der vierten ordentlichen Aufsichtsratssitzung im April 2021 wurde das aktuelle COVID-19-Umfeld bzw. dessen Auswirkungen auf MOBOTIX erörtert. Der Vorstand stellte die Umsatzentwicklung des 1. Halbjahres vor und gab einen Ausblick auf das 2. Halbjahr. Hinsichtlich der Gewinnentwicklung präsentierte der Vorstand verschiedene Szenario-Modelle. Bezüglich der Produktentwicklung wurden vom Vorstand die geplanten Neueinführungen sowie ein Status-Bericht zu einer möglichen M&A-Transaktion vorgestellt. Der Vorstand präsentierte den aktuellen Status zweier juristischer Auseinandersetzungen bezüglich Frankreich und Langmeil/Gebäude.
In der fünften ordentlichen Aufsichtsratssitzung im Juli 2021 wurde das aktuelle COVID-19-Umfeld bzw. dessen Auswirkungen auf MOBOTIX erörtert. Der Vorstand stellte die Umsatzentwicklung im 3. Quartal vor und gab einen Umsatzausblick für das Gesamtjahr. Der Vorstand präsentierte den aktuellen Status der Gewinn- und Verlust-Rechnung sowie unterschiedliche Szenario-Modelle für deren zukünftige Entwicklung. Ferner stellte er vertiefende Analysen zum Geschäftsmodell vertikale Märkte vor und legte einen Report über den Status einer möglichen M&A-Transaktion, einen Recruiting-Plan und eine neue Investor Relations Strategie vor, die vom Aufsichtsrat analysiert und erörtert wurden.
In einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung im August 2021 wurde eine mögliche M&A-Transaktion ausführlich von Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert.
Zwischen den Sitzungen hat der Aufsichtsrat regelmäßig Kontakt mit dem Vorstand und insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden in wichtigen Fragen gepflegt und wiederholt Gespräche geführt. In den Monaten, in denen keine Aufsichtsratssitzungen stattfanden, wurden insgesamt sieben sogenannte "Jour fixes" durchgeführt, in denen Vorstand und Aufsichtsrat aktuelle Themen und Entwicklungen gemeinsam diskutierten.
Themen, die grundsätzlich ganzjährig regelmäßig beraten wurden, waren die Unternehmensentwicklung, die Vertriebs- bzw. Marketingaktivitäten, der Status der Produktentwicklung und Produktqualität sowie die Technologiepartnerschaften und die Implementierung der neuen IT-Infrastruktur, anhängige Rechtsverfahren und die Entwicklung des Aktienkurses.
Der Aufsichtsrat befasste sich zudem intensiv mit der Frage der Personal-, Finanzierungs- und der Liquiditätsplanung sowie mit dem Status der Prozess- und Strukturoptimierungen. Die Entwicklung der Tochtergesellschaft in den USA, der US-Markt ins-
Die Hauptversammlung der Gesellschaft hat am 28. Januar 2021 die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mannheim, zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das am 30. September 2021 endende Geschäftsjahr gewählt. Im Vorfeld wurde vom Wirtschaftsprüfer eine Unabhängigkeitserklärung eingeholt, die zu keinen Beanstandungen führte.
Der Abschlussprüfer hat den Jahresabschluss und den Lagebericht der MOBOTIX AG nach HGB sowie den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht nach HGB zum 30. September 2020 jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Wesentliche Schwächen des Risikomanagementsystems wurden nicht festgestellt.
Der vom Vorstand vorgelegte Bericht der MOBOTIX AG über Beziehungen mit verbundenen Unternehmen gemäß§ 312 AktG (Abhängigkeitsbericht) für den Zeitraum vom 01. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 wurde ebenfalls vom Abschlussprüfer geprüft und mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen:
"Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung sind Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht nicht zu erheben. Wir erteilen daher folgenden Bestätigungsvermerk: Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung gesamt sowie die Situation und die damit einhergehenden Reorganisationsmaßnahmen in den Vertriebsregionen DACH und APAC wurden regelmäßig erörtert.
Ein weiteres Schwerpunktthema war die COVID-19-Entwicklung in Deutschland/Rheinland-Pfalz. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat auch außerhalb der turnusmäßigen Sitzungen kontinuierlich über die Auswirkungen der Pandemie auf das Unternehmen inklusive getroffener (Schutz-)Maßnahmen für die Belegschaft informiert.
der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind, 3. bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen.
Mannheim, 24. November 2021
Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Kaschub, Wirtschaftsprüfer Wöhe, Wirtschaftsprüfer"
Die Abschlussunterlagen und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat rechtzeitig zur Prüfung vorgelegen. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den zusammengefassten Lagebericht, den Abhängigkeitsbericht gemäß§ 312 AktG, den Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sowie den Prüfungsbericht des Abschlussprüfers eingehend geprüft und erörtert. An diesen Beratungen hat der Abschlussprüfer teilgenommen, er stand für Fragen zur Verfügung und hat über wesentliche Ergebnisse der Prüfung berichtet.
Der Aufsichtsrat hat sich nach Abschluss seiner eigenen Prüfung dem Ergebnis des Abschlussprüfers angeschlossen und festgestellt, dass Einwendungen, auch gegen die Erklärung des Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts:
"Der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und durch die getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt wurde.
Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens unterlassen worden.
Winnweiler-Langmeil, den 23. November 2021 Der Vorstand"
nicht zu erheben sind.
In seiner Sitzung am 24. November 2021 hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und den Konzernabschluss der MOBOTIX AG gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt.
Mit dem Vorstand haben wir seinen Gewinnverwendungsvorschlag, der - wie im Vorjahr - eine Dividende vorsieht, intensiv diskutiert und diesem Vorschlag im Hinblick auf die derzeitige und künftig zu erwartende finanzielle Lage des Unternehmens zugestimmt.
Der Aufsichtsrat der MOBOTIX AG verfügt derzeit über keine Ausschüsse, weil sich ein entsprechender Bedarf bisher nicht abgezeichnet hat. Ein Bericht über die Arbeit von Ausschüssen entfällt daher.
Im Berichtszeitraum gab es im Aufsichtsrat folgende personelle Veränderungen:
Das Amtsgericht Kaiserslautern hat am 10. Februar 2021 dem zuvor eingereichten Antrag entsprochen, Aufsichtsrat Herrn Olaf Jonas wieder zu bestellen. Der Aufsichtsrat setzte sich somit ab dem 03. Februar 2021 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Olaf Jonas (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender) und Tsuyoshi Yamazato zusammen.
Das Aufsichtsratsmitglied, Herr Tsuyoshi Yamazato hat sein Amt zum 30. Juni 2021 niedergelegt. Das Amtsgericht Kaiserslautern hat dem eingereichten Antrag auf gerichtliche Bestellung des Aufsichtsratsmitgliedes Herrn Osafumi Kawamura entsprochen. Osafumi Kawamura (General Manager, Business Planning Division, Imaging-IoT Solution; Konica Minolta Inc. Tokyo, Japan) trat zum 01. Juli 2021 die Nachfolge von Herrn Yamazato an. Der Aufsichtsrat setzte sich somit ab dem 01. Juli 2021 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Olaf Jonas (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender) und Osafumi Kawamura zusammen.
Der Aufsichtsrat, Herr Osafumi Kawamura hat sein Amt zum 31. Oktober 2021 niedergelegt. Das Amtsgericht Kaiserslautern hat dem eingereichten Antrag auf gerichtliche Bestellung des Aufsichtsratsmitgliedes Herrn Koji Ozeki entsprochen. Koji Ozeki (General Manager, Konica Minolta Business Solutions Europe GmbH, Langenhagen, Deutschland) trat zum 02. November 2021 die Nachfolge von Herrn Kawamura an. Der Aufsichtsrat setzte sich somit ab dem 02. November 2021 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Olaf Jonas (stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender) und Koji Ozeki zusammen.
Im Berichtszeitraum gab es im Vorstand folgende personelle Entscheidungen:
Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 15. Dezember 2020 Herrn Diplom-Betriebswirt Klaus Kiener bis zum 31. März 2023 zum Finanzvorstand (CFO) der MOBOTIX AG wiederbestellt. Er ist weiterhin für die Bereiche Finanzen, Corporate Planning, Investor Relations, Recht/Compliance/Datenschutz, Organisation, IT-Services, Einkauf sowie Logistik/Zoll verantwortlich. Der Vorstand besteht damit seit dem 07. Januar 2021 aus Thomas Lausten (Vorstandsvorsitzender und Vertriebsvorstand), Klaus Kiener (Finanzvorstand) und Hartmut Sprave (Technikvorstand).
Der Aufsichtsrat bedankt sich herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns weltweit und den Mitgliedern des Vorstands für die erbrachten Leistungen im Geschäftsjahr 2020/21 und ihren großen persönlichen Einsatz sowie den Arbeitnehmervertretern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Wir sind überzeugt, dass die MOBOTIX-Gruppe strategisch gut für die Zukunft aufgestellt ist, um im Geschäftsjahr 2021/22 und darüber hinaus profitabel zu wachsen. Die Kooperation mit Konica Minolta bietet sowohl bei der technologischen Auftragsentwicklung als auch im Vertrieb mittelfristig gute Wachstumschancen.
Nach sorgfältiger Abwägung haben wir uns wieder entschieden, die Hauptversammlung virtuell durchzuführen, obwohl wir den direkten Kontakt zu Ihnen, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, vermissen.
Wir wünschen dem Management und den Mitarbeitern viel Erfolg für die Herausforderungen des Geschäftsjahres 2021/22. Ein besonderer Dank geht an die Kunden, Partner und Aktionäre der MOBOTIX AG für ihr wohlwollendes Vertrauen in diesen herausfordernden Zeiten.
Winnweiler-Langmeil, den 24. November 2021
Für den Aufsichtsrat
Toshiya Eguchi
Wir schaffen innovative Lösungen BeyondHumanVision.
Wir schaffen vielseitig einsetzbare Lösungen mit hohen Qualitätsstandards. Mobotix' Anspruch ist es, Innovationsführer zu sein. Unser Geschäftsmodell ist auf wachsende, wiederkehrende Umsätze ausgerichtet – weltweit. Soziale und ökologische Verantwortung nehmen wir ernst.

MOBOTIX Investors
Die MOBOTIX AG bietet hochauflösende und netzwerkbasierte Video-Kontrollsysteme an. Die Systeme bestehen aus Hardware, mit dem Fokus auf Hochleistungs-Kameras, sowie in zunehmendem Maße aus Software, beispielsweise Anwendungssoftware (auch Applikationen oder Apps genannt), die nützliche Funktionen erfüllen, aber selbst nicht notwendig für das Funktionieren des Systems sind. Die Lösungen werden durch Distributoren und qualifizierte Vertriebspartner weltweit vertrieben. Das 1999 gegründete Unternehmen weist bei dezentralen, IP-basierten Video-Überwachungslösungen über 20 Jahre Markterfahrung auf.
Die von MOBOTIX entwickelte Systemarchitektur bietet zwei Möglichkeiten, Daten je nach Kundenwunsch entweder dezentral in der Kamera oder auf einem zentralen Server zu verwalten. Die Verarbeitung erfasster Daten beginnt bereits in der Kamera und somit unmittelbar an der Grenze zwischen realer Welt und MOBOTIX System. Eine solche Architektur wird als "Edge Technology" bezeichnet.
Die dezentrale Struktur der MOBOTIX Systeme entlastet das Netzwerk und das zentrale Videomanagement, ermöglicht höhere Bildraten und reduziert bei der Aufzeichnung von hochauflösenden Videosequenzen den Datenspeicher-Bedarf. Damit ist es in der Gesamtbetrachtung kostengünstig. Die Video-Sicherheitssysteme von MOBOTIX eignen sich für sehr unterschiedliche Anwendungen, von Kleinstanlagen mit wenigen Kameras bis zur Überwachung großer Objekte mit hunderten von Kameras und zentralen Leitständen. MOBOTIX Systeme werden in Flughäfen, Bahnhöfen, Universitäten, Logistikunternehmen sowie in der Industrie zur Fernwartung und Automation eingesetzt.
MOBOTIX wandelte sich in den vergangenen Geschäftsjahren von einem ursprünglich reinen Produktanbieter zum Lösungsanbieter mit integrierter Software. Die Verbindung von Hard- und Software zu einer Komplettlösung ist einerseits auf dementsprechende Kundenwünsche zurückzuführen. Anderseits eröffnen digitale Möglichkeiten einen wachsenden Spielraum, die Technologien von MOBOTIX für Kunden nutzwertig einzusetzen.
Zu allen Kameralinien bietet MOBOTIX umfangreiches Zubehör und leistungsfähige Softwarelösungen an.
Wesentliche Merkmale der MOBOTIX Technologien sind ein weitgehender Verzicht auf bewegliche Teile sowie ein dezentraler Ansatz. Ersteres vermeidet Wärmeentwicklung in den Gehäusen und geht mit geringer Störanfälligkeit sowie Langlebigkeit einher. Letzteres ermöglicht es MOBOTIX, seine Angebote im Hinblick auf die Sicherheit der gewonnenen Daten vor dem Zugriff durch Unbefugte bestmöglich zu schützen. Sowohl hohe Qualität als auch Datensicherheit stellen zwei wesentliche Differenzierungsmerkmale von MOBOTIX im Wettbewerb dar.
Für MOBOTIX ist die IT-Sicherheit zentraler Bestandteil jeder Technologie. Daher sind kontinuierliche Zertifizierungen von erheblicher Bedeutung. Basis der Lösungen von MOBOTIX ist die Kombination von in-house entwickelter dezentraler IoT-Technologie und der Videomanagement-Software. Sowohl die MOBOTIX 7-Plattform als auch die Mx6 Sicherheitskameras wurden im Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres von der SySS GmbH zum wiederholten Male überprüft und zertifiziert. Die SySS GmbH ist einer der führenden Anbieter von Penetrationstests in Deutschland und herstellerunabhängig.
MOBOTIX arbeitet seit 2017 regelmäßig mit SySS im Rahmen seiner Cyber-Security-Strategie "Cactus Concept" zusammen. Die SySS-Tests setzen Hard- und Softwarekomponenten simulierten Hackerangriffen aus. Im Ergebnis wurde im Juni 2021 erneut die bestmögliche Cybersicherheit der MOBOTIX Produkte und Lösungen zertifiziert. Trotz des dezentralen Konzeptes wurden die Industrie-Standards ONVIF, H.264 und H.265 erfüllt.
Ferner bestehen Kooperationen mit weiteren externen IT-Security Testhäusern – mit dem französischen CNPP (Centre national de prévention et de protection) und White Hat IT Security Kft.
Gesamtleistung 65,7 Mio. €
Umsatz 62,4 Mio. € So erhielt MOBOTIX 2019 als erster europäischer Hersteller die französische Produktzertifizierung "CNPP Certified" für Videosicherheitssysteme mit höchstem Schutz vor Cyberangriffen. Eine Kooperation mit einem weiteren namhaften Prüfinstitut ist in der konzeptionellen Vorbereitung, darüber hinaus sind weitere Kooperationen geplant. Es wurden und werden sogenannte "White-Hacker"-Institute beauftragt, MOBOTIX Software gezielt zu attackieren. Dies flankiert unsere Maßnahmen, Lösungen anzubieten, die den weltweit kontinuierlich wachsenden IT-Sicherheitserfordernissen Rechnung tragen. Der ausdrückliche Fokus des Unternehmens auf Cybersicherheit ist ein klares Unterscheidungsmerkmal von MOBOTIX zum Wettbewerb.
MOBOTIX erwartet in sechs Wirtschaftssektoren langfristig hohes Marktwachstum für Videosysteme: a) Öffentlicher Sektor und Verwaltung, b) Industrie, Rohstoffabbau inklusive Öl/Gas, Verund Entsorgung, Energie, c) verarbeitendes Gewerbe, d) Bildungseinrichtungen, e) Einzelhandel und f) Gesundheitssektor.
MOBOTIX adressiert diese Vertikalmärkte gezielt, um hier seine Lösungen zu platzieren, und wird dies im Geschäftsjahr 2021/22 fortsetzen. MOBOTIX bietet sowohl die Hardware (Kameras, Zugangskontrolle) als auch die Software (intelligente Apps und Video-Analyse) sowie eine professionelle und komfortable Kameraverwaltung sowie -steuerung (MOBOTIX HUB, MxManagement-Center, MOBOTIX CLOUD) an, um auf diesen Märkten passgenaue Angebote unterbreiten zu können und somit die sich bietenden langfristigen Wachstumschancen auszuschöpfen.
Teil dieses Ansatzes sind sog. Lösungspakete für klar abgrenzbare Anwendergruppen, wie z.B. Supermärkte oder Impfzentren. MOBOTIX bietet hier Paketlösungen an, die unterschiedliche Aspekte des Anwenderinteresses verknüpfen. So können z.B. für Unternehmen des Bereiches Lebensmittelverarbeitung neben einer klassischen Sicherheitsüberwachung auch Brandschutz, Überwachung von Kühlketten und Dokumentationspflichten von MOBOTIX Lösungspaketen abgedeckt werden.
MOBOTIX generierte Umsatz fast ausschließlich durch den Verkauf von Hardware bzw. Kameras. Das Unternehmen kann sein Geschäftsmodell im Zuge der vielfältigen Möglichkeiten strukturell verbessern, indem es zukünftig verstärkt sogenannte wiederkehrende Umsätze erzielt. Diese bergen den Vorteil, dass sie weniger konjunkturabhängig sind und sich besser vorhersehen lassen. Deshalb verfolgt MOBOTIX seit einiger Zeit die Strategie, langfristig verstärkt wiederkehrende Umsätze zu erzielen. Als wiederkehrende Umsätze werden u.a. Miet- und Leasingkonstellationen für Hard- und Software, Subskriptionsmodelle, Dienstleistungen wie (Fern-)Wartung, oder regelmäßige Software-Upgrades, Schulung der Anwender sowie Verbrauch eingesetzter Werkzeuge und Materialien bezeichnet (wobei Letzteres für MOBOTIX praktisch keine Rolle spielt). Im Unterschied zum Verkauf eines Produktes oder einer Leistung als einmaliges Ereignis wird eine langfristige Verbindung zum Endkunden angestrebt.
Einerseits eröffnet dies Möglichkeiten, die Kunden und deren Märkte besser zu verstehen, d.h. Kundenwünsche und -bedürfnisse früher und genauer zu erkennen. Andererseits verringern wiederkehrende Umsätze die Konjunkturabhängigkeit von MOBOTIX, weil sie Vorhersehbarkeit und Planbarkeit verbessern. Dieser Aspekt kann sich sowohl im operativen Geschäft als auch am Kapitalmarkt positiv auf das Unternehmen auswirken. Am Kapitalmarkt verlangen Investoren häufig mit zunehmender Konjunktursensibilität eine höhere Risikoprämie. Den Anteil der wiederkehrenden Umsätze auszuweiten bietet somit für MOBOTIX die Chance auf langfristig verringerte Risikoprämien und damit Mehrwert für Aktionäre und Mitarbeiter.
Ein Meilenstein auf dem Weg zum Ausbau der wiederkehrenden Umsätze war im vergangenen Geschäftsjahr die Einführung der neuen, offenen Video-Management-Plattform MOBOTIX HUB. Sie wurde gemeinsam mit dem Partner Milestone entwickelt. Diese Plattform unterstützt alle ONVIF-fähigen MOBOTIX Videosysteme sowie darüber hinaus bislang weitere über 10.000 Kameras und Geräte anderer Hersteller. Da die Plattform offen konstruiert wurde, ist ihr Einsatz in nahezu jede Richtung erweiterbar. MOBOTIX HUB ist weder auf bestimmte Videosysteme beschränkt noch auf die Anwender hinsichtlich Unternehmensgröße, -art oder -zweck. MOBOTIX HUB wird für unterschiedliche Bedürfnisse in fünf Leveln, gestaffelt nach Umfang und Leistung, angeboten. Die Plattform ist flexibel und skalierbar: Bereits integrierte Addon-Lösungen lassen sich je nach Bedarf freischalten, MOBOTIX HUB ist ferner individuell erweiterbar. Wie für alle MOBOTIX Lösungen wurde auch hier höchste Aufmerksamkeit auf Datensicherheit, Datenschutz und Schutz vor Cyberangriffen gelegt.

Ein weiterer Meilenstein des vergangenen Geschäftsjahres war die Einführung des neuen Systems S74 im Oktober. Dieses hat die Einsatzmöglichkeiten der Kamera-Plattform MOBOTIX 7 erheblich erweitert – v.a. durch neuentwickelte Apps - und so die gesamte Plattform als multifunktionale Einheit von Hardund Software breiter aufgestellt. S74 vereint erstmals bis zu vier Modulanschlüsse sowie zwei Interfaceboards in einem Hochleistungs-IoT-Kamerasystem. Das Unternehmen kommt mit der Einführung seinem Ziel näher, die 2019 eingeführte Plattform MOBOTIX 7 kontinuierlich weiter zu entwickeln bzw. deren Einsatzmöglichkeiten zu verbreitern. Die S74 bietet 4K Bildauflösung mit 30 Bildern pro Sekunde Wiederholfrequenz sowie einen erweiterten Dynamik-Umfang (sog. Wide Dynamic Range, WDR). Damit liefert das System hochauflösende und -qualitative Bilder in flüssigem Verlauf. In das System wurde die neueste Generation von Ultra LowLight Sensormodulen integriert. Diese setzen als Weltpremiere mit ihrer vierfach höheren Lichtempfindlichkeit neue Standards: Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen oder im Gegenlicht können brillante Bilder in originalgetreuen Farben wiedergegeben werden. Mit der S74 lassen sich auch kleinste Details in großen Sichtfeldern (Perimeterschutz) sowie Temperaturunterschiede aus großer Entfernung erkennen.
MOBOTIX bietet neben dem dezentralen Kameraprogramm auch die klassisch zentral verwaltete MOBOTIX MOVE-Baureihe an. Hier wurde mit der Markteinführung von Netzwerk-Videorekordern mit Aufzeichnungsfunktionalität, Direktanschluss und Versorgung von bis zu 16 Kameras sowie lizenzfreier integrierter Videomanagement-Software ein preislich und qualitativ herausragendes Angebot für kleinere bis mittlere Anlagen geschaffen. Die Einsatzmöglichkeiten von MOBOTIX MOVE wurden im Geschäftsjahr 2020/21 durch zusätzliche Kameramodelle und Zubehörteile erweitert, um Geschäftschancen in definierten Märkten zu öffnen.
Ein unterstützender Baustein im Produktportfolio ist die Videomanagement-Software MxManagementCenter (MxMC). Basierend auf Kunden-Feedback wurde im Geschäftsjahr 2020/21 die Benutzerfreundlichkeit erhöht und der Funktionsumfang vergrößert: Das Kamera-Konfigurationstool wurde erweitert sowie die Event-/ Transaktionsschnittstelle zur Integration von z.B. Kassen, Barcodeoder Nummernschild-Lesesystemen verbessert und schrittweise um die verfügbaren MOBOTIX 7 Apps ausgeweitet. Ferner wurden das MOBOTIX Management Center 2.4 mit Erweiterungen unter anderem beim Zertifikatsmanagement freigegeben.
Dadurch nahmen die Einsatzmöglichkeiten für unsere Gesamtlösungen zu. Mit erfolgten Updates der MOBOTIX App "MxBell" wurde der Funktionsumfang dieser ursprünglich für die MOBOTIX Türstation entwickelten App erneut erweitert, sodass sie mit ihrer Markteinführung im Oktober 2020 unter neuem Namen MOBOTIX LIVE als allgemeine Kamera App auf IOS und Android angeboten wird.
Seit 2020 bietet MOBOTIX Cloud-basierte Lösungen an, und vollzog damit einen wichtigen Schritt hin zum Anbieter von Video Surveillance as a Service (VSaaS). Dieses Angebot spricht vor allem Kunden an, die Wert auf ein flexibles Software-Abonnement legen. Es ermöglicht komplette Videoverwaltung lokal installierter Kameras mittels Apps. Die Cloud-Lösungen von MOBOTIX erfüllen, wie die gesamte Angebotspalette des Unternehmens, höchstmögliche Ansprüche in Bezug auf Cybersicherheit und Datenschutz (DSGVO). Die MOBOTIX CLOUD wurde 2020/21 um verschiedene Funktionen erweitert, z.B. eine nutzerfreundliche Bildentzerrung von MOBOTIX 360°-Kameras und die Integration von Thermalkamera-Events. Im neuen Geschäftsjahr 2021/22 werden zusätzliche Erweiterungen umgesetzt.
Neben Lösungen, die auf Fokusmärkte zugeschnitten sind, stellt die Erweiterung des MOBOTIX Systems um etablierte Industriestandards wie ONVIF, H.264 und H.265 einen Schwerpunkt der laufenden Entwicklung dar. Alle seit Frühjahr 2019 freigegebenen aktiven Produkte wurden als ONVIF-konforme Produkte zertifiziert. Dies ermöglicht, Lösungen anzubieten, die neben eigenen Produkten auch Produkte von Drittanbietern beinhalten, sofern diese ebenfalls dem ONVIF-S-Standard folgen.
MOBOTIX unterhält zu mehreren Unternehmen partnerschaftliche Beziehungen.
Strategisch kooperiert MOBOTIX mit Konica Minolta Inc, Chiyoda, Japan. Diese Zusammenarbeit erstreckt sich u.a. auf gemeinsame Entwicklung und Fertigung. Ferner profitiert MOBOTIX von dieser Partnerschaft im Hinblick auf den Einkauf. Beide Unternehmen vereinbarten im August 2021 die Intensivierung ihrer Zusammenarbeit durch Teilnahme von MOBOTIX am FORXAI-Programm. Die Videoanalyse-Technologie FORXAI von Konica Minolta verbindet intelligente Sensoren mit Lernen auf der Basis von Algorithmen (bzw. Künstlicher Intelligenz) und einer IoT-
Plattform. Durch die Integration der FORXAI-Technologie in seine Lösungen baut MOBOTIX seine "Edge-Kompetenz" weiter aus.
MOBOTIX trieb seine Partnerschaften im Geschäftsjahr 2020/21 weiter voran, um die Integrationstiefe seiner Lösungen in die Partner-Angebote auszubauen. Das Technologie-Partnerprogramm wurde im Zusammenhang mit den App-Angeboten für die MOBOTIX 7 Plattform "Certified Apps" und "Custom Apps" um weitere Partner erweitert. Diesen ermöglicht die Entwicklung markt- und kundenspezifischer App-Anwendungen. Damit lassen sich die von MOBOTIX definierten Märkte noch genauer und schneller adressieren.
Im vergangenen Geschäftsjahr arbeitete MOBOTIX intensiv an neuen Produkten und Lösungen. Bei mehreren davon wurde nach dem Geschäftsjahresende am 30.09.2021 die Markteinführung vollzogen. So wurden seit Oktober 2021 die hemisphärische Kamera MOBOTIX Q71 Hemispheric, die neue D71 Dome Kamera, die neue 4K MOBOTIX MOVE Kamera mit erweiterten Videoanalysefunktionen, der neue MOBOTIX MOVE Netzwerk-Videorekorder mit 64 Kanälen oder neue intelligente Apps für die MOBOTIX 7 Plattform neu eingeführt. Weitere Neueinführungen, sowohl von Produkten/Hardware als auch von Lösungen/Software, deren Entwicklung teils bereits im Geschäftsjahr 2020/21 (oder früher) begann, wurden weiter vorangetrieben und stehen vor ihrer Markteinführung.
Die MOBOTIX Gruppe besteht aus der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil, Deutschland; der MOBOTIX Corp., New York, USA; der MOBOTIX LIMITED, Nottingham, Großbritannien; der MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD., Singapur; sowie der MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD, Sydney, Australien. Die MOBOTIX LIMITED, Nottingham, wird als inaktive Gesellschaft nicht in den Konzernabschluss einbezogen.
Die Produktion und Entwicklung neuer Produkte sowie die Steuerung des weltweiten Vertriebs erfolgen ausschließlich am Standort Winnweiler-Langmeil.
Die in den Konzernabschluss einbezogene Tochtergesellschaft MOBOTIX Corp. ist eine Vertriebsgesellschaft für den amerikanischen Markt. Die Geschäftsführer der MOBOTIX Corp. sind Thomas Lausten (CEO) und Klaus Kiener (CFO).
Die MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD., Singapur, und die MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD, Sydney, sind reine Servicegesellschaften für den jeweiligen lokalen Markt ohne Umsatzerzielungsabsicht.
Der Vertrieb der MOBOTIX Produkte erfolgt in Deutschland über zertifizierte Partner, Sicherheits- und IT-Errichter sowie den Elektrogroßhandel.
Der internationale Vertrieb der MOBOTIX Produkte erfolgt primär über Distributoren mit nachgeschalteten, qualifizierten Systemintegratoren und Resellern. Die Distributoren werden in den meisten Regionen durch vor Ort ansässige und bei der MOBOTIX Gruppe direkt angestellte Business Development Manager und Technical Project Engineers betreut.
In den USA vertreibt die Gesellschaft Produkte über die eigene Vertriebstochter MOBOTIX Corp.
Darüber hinaus bestehen Distributionsverträge mit einzelnen regionalen Gesellschaften der Konica Minolta-Gruppe und anderen MOBOTIX Partnern.
Der Exportanteil lag im Geschäftsjahr 2020/21 bei 74% (Vorjahr: 77%).
Zum 30. September 2021 beschäftigte die MOBOTIX Gruppe 87 Mitarbeiter (nach Köpfen) in der Produktorganisation.
Insgesamt fielen im Geschäftsjahr 2020/21 Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 8,1 Mio. EUR an. Hiervon wurde ein Betrag von 4,3 Mio. EUR (54 % der Forschungs- und Entwicklungskosten) unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert. Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten wurden in Höhe von 0,8 Mio. EUR vorgenommen.
Aufgabenschwerpunkte lagen hierbei, wie in den Vorjahren, in der Entwicklung neuer Hard- und Softwareprodukte sowie der Optimierung der Produktfunktionalität. Die Entwicklungsaktivitäten finden im Wesentlichen intern statt. Eine Fremdvergabe von Entwicklungstätigkeiten erfolgt in geringem Maße lediglich in den Bereichen Design von Kameras und Objektiven, in der Werkzeugkonstruktion und dem Platinenlayout.
Hinsichtlich Forschung und Entwicklung arbeitete MOBOTIX im Geschäftsjahr 2020/21 erneut intensiv mit Konica Minolta zusammen. Im Geschäftsjahr 2021/22 sowie in den folgenden Geschäftsjahren soll diese Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden. Erste Ergebnisse dieser erfolgreichen Kooperation zeigten sich in der Entwicklung der MOBOTIX 7 Kameraplattform, in deren Erweiterung im Geschäftsjahr 2020/21 sowie in der Verwendung von performanten Konica Minolta-eigenen Deep-Learning-Algorithmen. Am 06. August 2021 gaben MOBOTIX und Konica Minolta bekannt, ihre Zusammenarbeit hinsichtlich der Videoanalysetechnologie im FORXAI-Partnerschaftsprogramm zu intensivieren. Konica Minolta's Technologie "FORXAI" verbindet Sensoren mit Künstlicher Intelligenz (KI) und einer Imaging IoT-Plattform und schafft so ein Gesamtpaket als Lösungsangebot. MOBOTIX treibt damit seinen Wandel hin zu einem Lösungsanbieter voran und stärkt seine KI-Kompetenz. Die FORXAI-Partnerschaft zeigt beispielhaft die Hebung von Synergien zwischen den beiden beteiligten Unternehmen. Weitere Kooperationen, z.B. zur Erweiterung der MOBOTIX 7 Plattform, sind für das Geschäftsjahr 2021/22 in Planung.
Der Hauptfokus von Forschung & Entwicklung der MOBOTIX lag im Geschäftsjahr 2020/21 in der Erweiterung der Kameraplattform MOBOTIX 7. Diese performante und zukunftsweisende Plattform eröffnet unseren Kunden ein breites Feld an Einsatzmöglichkeiten. Das gilt insbesondere für branchenspezifische Lösungen in vertikalen Märkten, die mit der neuen Kameraplattform, basierend auf dem bewährten dezentralen MOBOTIX Konzept, angeboten werden. Grundlegend dafür ist der Einsatz eines der leistungsfähigsten SoC (System-On-Chip) und Deep Learning Algorithmen.
Unseren früher gemachten Veröffentlichungen entsprechend wurde die MOBOTIX 7 Plattform im vergangenen Geschäftsjahr planmäßig weiterentwickelt. Inhalte der Forschung & Entwicklung hinsichtlich dieser Plattform konzentrierten sich auf Markteinführungen einer Low Cost-Thermalkamera, der Modelle D71 und Q71, einer 12 MP hemisphärischen Kamera, eines Weißlicht-Modells und eines Indoor/Light Modells. Forschungs- & Entwicklungsarbeit hinsichtlich dieser Plattform umfasst Hardware und Software. Die genannten Erweiterungen wurden inzwischen bereits am Markt eingeführt oder werden derzeit weiterentwickelt mit dem fortbestehenden Ziel ihrer Markteinführung.
Ein weiterer Schwerpunkt von Forschung & Entwicklung war im Geschäftsjahr 2020/21 die Baureihe MOBOTIX MOVE . Deren Einsatzmöglichkeiten wurden im Geschäftsjahr 2020/21 durch erfolgreiche Markteinführung von zusätzlichen Kameramodellen, Zubehörteilen und Firmware planmäßig erweitert. Neben inzwischen bereits erfolgten Einführungen (z.B. Netzwerk-Videorekorder; siehe Abschnitt Technologie, Produkte und Lösungen) wurde und wird die Entwicklung zusätzlicher neuer Hard- und Software-Angebote für die MOBOTIX MOVE -Baureihe fortgesetzt. Technische Schwerpunkte sind hier z.B. hinsichtlich Spannungsversorgung, 4K MOBOTIX MOVE oder Einsatzmöglichkeiten bei schlechten Sichtverhältnissen.
Auf der Ebene der Hardware lagen und liegen Schwerpunkte von Forschung und Entwicklung auf der Weiterentwicklung unserer Sensoren, gegenwärtig u.a. im Bereich der Sensorfusion. Ziel von MOBOTIX ist es, Individuallösungen bzw. Spezialfähigkeiten anbieten zu können, die dem Unternehmen eine starke Wettbewerbsposition verschaffen.
Auf der Ebene der Software lagen Schwerpunkte von Forschung & Entwicklung im Geschäftsjahr 2020/21 auf den Themenfeldern MOBOTIX HUB, MOBOTIX CLOUD, MxMC und MOBOTIX LIVE. Da MOBOTIX HUB als offene Video-Management-Plattform konzipiert wurde und das Unternehmen hier die Möglichkeit sieht, seine Spezialkompetenzen, etwa in Bezug auf Sicherheitsanforderungen, unter Beweis zu stellen, wird die Weiterentwicklung von MOBOTIX HUB einen wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung des gesamten Unternehmens hin zu einem Lösungsanbieter darstellen. Auch MOBOTIX CLOUD, MxMC und MOBOTIX LIVE wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterentwickelt mit dem Ziel, neue Funktionen, Anpassungen oder Erweiterungen zu ermöglichen, die den Nutzen für die Kunden erhöhen. Dieses Ziel wird auch im Geschäftsjahr 2021/22 verfolgt.
Ein anderer Schwerpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit sind Applikationen ("Apps") für die MOBOTIX 7 Plattform. Hier wurden und werden Entwicklungen sowohl intern als auch mit mehreren externen Partnern vorangetrieben. Ziel ist es, marktreife Angebote zu schaffen, die unseren Kunden einen Mehrwert stiften. Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde u.a. mit einem unserer Partner die App-Entwicklung im Bereich der automatischen Nummernschilderkennung (sog. ANPR) vorangetrieben. ANPR wird von MOBOTIX als attraktiver, weltweiter Wachstumsmarkt eingeschätzt. Neben Apps für die Sektoren Verkehr und Logistik wird derzeit u.a. an einer App für die Zugangskontrolle gearbeitet.
Technologisch basieren Applikationen in zunehmendem Maße auf dem Einsatz von Algorithmen, Deep Learning bzw. Künstlicher Intelligenz (KI). Algorithmen, Deep Learning und KI werden für MOBOTIX in der Zukunft eine erhebliche Rolle spielen – sowohl, was die eigenen Lösungen betrifft, als auch was Lösungen von Konkurrenten betrifft, mit denen wir im Wettbewerb stehen. Da sich MOBOTIX in einer Transformation zu einem Lösungsanbieter befindet, die noch nicht abgeschlossen ist, gilt es für das Unternehmen, in diesen Bereichen erhebliche Anstrengungen in Forschung und Entwicklung zu unternehmen. Diese Anstrengungen umfassen sowohl Hard- als auch Software.
MOBOTIX ist im Markt für Video-Sicherheitssysteme tätig. Der Markt für Video-Sicherheitssysteme umfasst analoge Video-Sicherheitssysteme und Netzwerk-Kamerasysteme sowie Video-Management-Software und Zubehör. Das für die MOBOTIX relevante Marktsegment ist das Marktsegment der videobasierten Sicherheitssysteme im Allgemeinen und das Segment der Netzwerkkamerasysteme im Besonderen.
Das Marktforschungsunternehmen Novaira Insights geht in seiner Marktstudie vom September 2021 davon aus, dass die Umsätze im Markt für videobasierte Sicherheitssysteme weltweit ohne China von 2020 bis 2025 um jährlich durchschnittlich ca. 7% wachsen werden, die Umsätze im Segment für Netzwerkkameras gar um durchschnittlich 9,6%. Die Prognosen für das Segment der Netzwerkkameras erwarten mit durchschnittlich 11,8% pro Jahr von 2020 bis 2025 das größte Wachstum in der Americas-Region, gefolgt von Asien (ohne China) mit 9% und EMEA mit 6,9%.
Als wesentliche Trends im Markt für videobasierte Sicherheitssysteme benennt die Studie neben dem vermehrten Einsatz von Video Analytics im Allgemeinen eine beschleunigte Entwicklung und Verwendung von künstlicher Intelligenz, einen weiterhin hohen Bedarf an Cybersicherheit sowie eine hohe Bedeutung von Deep Learning zur Verarbeitung immer größerer Datenmengen. Für das Marktsegment Analytics prognostiziert Novaira Insights eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 2020 bis 2025 von 9,6%, wobei Deep Learning als einer von mehreren Technologieansätzen für Analytics als klarer Wachstumstreiber identifiziert wird (38,1%).
Die MOBOTIX Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2020/21 bedingt durch sich verschlechternde wirtschaftliche Rahmenbedingungen in Folge der globalen COVID-19 Pandemie nicht an die positive Geschäftsentwicklung des Vorjahres anknüpfen.
Die Umsatzerlöse verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um 8,0 Mio. EUR (11,3%) auf 62,4 Mio. EUR.
Während die Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 1,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR) sich erhöhten, haben sich die Erlöse aus der Auftragsentwicklung für Konica Minolta in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 2,1 Mio. EUR) reduziert. Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software haben sich auf 61,0 Mio. EUR und damit um 10,4% vermindert.
Insbesondere im ersten Halbjahr war in Folge der globalen COVID-19 Pandemie eine verminderte Nachfrage nach Video-Sicherheitssystemen und Software aber insbesondere auch nach Thermalkamera-Lösungen zu verzeichnen, die es unter anderem ermöglichen, erhöhte Körpertemperaturen aufgrund einer COVID-19-Erkrankung zu erkennen. Der Umsatzanteil der verkauften Thermalkamera-Lösungen hat sich von 35,3% im Vorjahr auf 15,1% im Berichtsjahr reduziert, nachdem Impfungen weltweit verfügbar wurden. Der negative Effekt auf die Umsatzerlöse aufgrund des Rückganges der Absatzmenge nach Thermalkamera-Lösungen konnte nicht durch höhere Erlöse anderer Produktsegmente kompensiert werden. Der negative Umsatzeffekt hat sich auch auf die Deckungsbeiträge ausgewirkt.
Während die Vertriebsregionen APAC, Südwest-Europa und Americas Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatten, konnten die Umsatzerlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software in den Vertriebsregionen DACH, Nord-Europa und Middle East/Africa im Geschäftsjahr 2020/2021 gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Dies ist vor allem auf den unterschiedlichen Stand der Umsetzung der globalen Vertriebsstrategie und weiterer organisatorischer Veränderungen insbesondere in der APAC Region sowie dem Rückgang der Nachfrage nach Thermalkamera-Lösungen zurückzuführen.
Die aufgrund der globalen COVID-19-Pandemie deutlich eingeschränkte Reisetätigkeit führte zu einer Reduktion der Reisekos-
EBITDA 3,1 Mio. € EBIT 0,2 Mio. € ten (inkl. Kfz-Kosten) um 0,5 Mio. EUR, aber auch zu 0,8 Mio. EUR geringeren Aufwendungen für Marketing auf Grund weniger Messen und Kundenveranstaltungen.
Der Umsatzrückgang insbesondere aus den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software haben trotz Kosteneinsparungen zu einer deutlichen Verminderung des Konzernjahresüberschusses und der entsprechenden Ergebniskennzahlen geführt.
Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten eine Zuführung zu einer Rückstellung für Straf- und Rechtsberatungskosten von 700 TEUR im Zusammenhang mit dem unter Punkt 5 dargestellten anhängigen Rechtsverfahren der französischen Wettbewerbsaufsicht Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes (DGCCRF) in Frankreich.
Das EBIT (Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) des Geschäftsjahres von 0,2 Mio. EUR liegt um 6,0 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert (Vorjahr: 6,2 Mio. EUR).
Der Konzernjahresüberschuss hat sich um 4,8 Mio. EUR auf -0,1 Mio. EUR (Vorjahr: 4,7 Mio. EUR) verschlechtert.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren sind für das Verständnis des Geschäftsverlaufs und der Lage der MOBOTIX Gruppe von untergeordneter Bedeutung.
Im Geschäftsjahr 2020/21 ist der Umsatz der MOBOTIX Gruppe um 11,3% von 70,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 62,4 Mio. EUR zurückgegangen. Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 1,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR). Der Anstieg der Erlöse aus Bauteileverkäufen resultiert aus der Knappheit auf dem Beschaffungsmarkt, die dazu geführt hat, dass Bauteile verstärkt nochmal selbst beschafft und an die Auftragsfertiger verkauft wurden. Aufgrund der Bindung der Kapazitäten in der Entwicklung für die neue MOBOTIX 7 Plattform und neue Kameralinien konnten weniger Auftragsentwicklungen für Konica Minolta durchgeführt werden. Dementsprechend sind die Erlöse aus der Auftragsentwicklung in Höhe von 0,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2,1 Mio. EUR) zurückgegangen. Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind um 10,4% auf 61,0 Mio. EUR (Vorjahr: 68,1 Mio. EUR) zurückgegangen.
Die Exportquote (ohne Bauteileverkäufe) betrug im Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt 73,7% (Vorjahr: 76,6%). Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind in Deutschland von 15,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019/20 auf 16,1 Mio. EUR (1,0%) gestiegen. Auf das übrige Europa (ohne Deutschland) entfallen 25,0 Mio. EUR (Vorjahr: 25,1 Mio. EUR). Der Umsatz im Rest der Welt ist um 26,2% von 27,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 20,0 Mio. EUR im Berichtsjahr zurückgegangen.
Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden eigene Entwicklungskosten in Höhe von 4,3 Mio. EUR (Vorjahr: 3,3 Mio. EUR) aktiviert, die entsprechend unter dem GuV-Posten "Andere Aktivierte Eigenleistungen" ergebniswirksam ausgewiesen werden.
Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Erhöhung bzw. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Andere aktivierte Eigenleistungen) ist um 10,5% von 73,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 65,7 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020/21 zurückgegangen. Dies ist maßgeblich auf den Rückgang der Umsatzerlöse zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind um 0,1 Mio. EUR auf 0,6 Mio. EUR zurückgegangen.
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 3,1 Mio. €
Exportanteil 74 %
Die Materialeinsatzquote (Materialaufwand ohne Materialaufwand für Bauteileverkäufe, bereinigt um die Bestandsveränderungen, im Verhältnis zu den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software) ist gegenüber dem Vorjahr im Geschäftsjahr 2020/21 auf 50,7% (i.Vj. 47,6%) angestiegen. Ursache hierfür sind höhere Kundenrabatte und höhere Einkaufspreise.
Der Anstieg der Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zu der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe) im Geschäftsjahr 2020/21 auf 36,6% (i.Vj. 31,9%) ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Umsatzerlöse zurückzuführen. Die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2020/21 sind gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. EUR (1,1%) angestiegen. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die gestiegene durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2020/21 und erfolgte ausgewählte und begrenzte Gehaltserhöhungen.
Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr 2020/21 mit 2,8 Mio. EUR (Vorjahr: 2,6 Mio. EUR) angestiegen. Dies beruht auf dem Anstieg der Abschreibungen der eigene aktivierten Entwicklungskosten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 8,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020/21 (i.Vj. 9,7 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Mio. EUR (-11,1%) zurückgegangen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang der Kosten für Marketing um 0,8 Mio. EUR, dem Rückgang der Reise- und Bewirtungskosten einschließlich der Kfz-Kosten um 0,5 Mio. EUR und auf den Rückgang der Aufwendungen für Forderungsverluste um 0,5 Mio. EUR. Dagegen erhöhten sich insbesondere die Aufwendungen für Rechts- und Beratungskosten um 0,8 Mio. EUR. Darin enthalten sind die Aufwendungen für die Zuführung der Rückstellung für Straf- und Rechtsberatungskosten von 700 TEUR im Zusammenhang mit dem anhängigen Rechtsverfahren der französischen Wettbewerbsaufsicht (DGCCRF) in Frankreich.
Das EBITDA (4,8% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt 3,1 Mio. EUR (2019/20: 8,8 Mio. EUR). Das EBIT (0,4% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt 0,2 Mio. EUR (2019/20: 6,2 Mio. EUR). Das Geschäftsjahr 2020/21 endete mit einem Konzernjahresfehlbetrag von 0,1 Mio. EUR (2019/20: Konzernjahresüberschuss: 4,7 Mio. EUR) und einer Umsatzrendite (ohne Bauteileverkäufe) von -0,1% (2019/20: 6,6%).
Das Anlagevermögen erhöhte sich um 2,6 Mio. EUR (12,5%) auf 23,1 Mio. EUR. Den Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 5,6 Mio. EUR stehen Abschreibungen in Höhe von 2,8 Mio. EUR sowie Abgängen von 0,2 Mio. EUR gegenüber.
Hierbei betreffen die Investitionen im Wesentlichen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 4,5 Mio. EUR und in Sachanlagen in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen interne Entwicklungskosten in Höhe von 4,3 Mio. EUR. Die Investitionen in Sachanlagen beinhalten zu großen Teilen Investitionen in Spritzgusswerkzeuge im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Kameras sowie IT-Geräte.
Die Vorräte, insbesondere die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und die unfertigen Erzeugnisse, sind bedingt durch die gezielte Reduzierung des Vorratsbestandes an Thermalsensoren und aufgrund von unplanmäßigen Lieferschwierigkeiten einzelner Bauteile von 25,9 Mio. EUR auf 23,3 Mio. EUR zurückgegangen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum 30. September 2021 im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 5,4 Mio. EUR auf 17,5 Mio. EUR aufgrund von verlängerten Zahlungszielen verursacht von Projektverzögerungen bedingt durch die COVID-19-Pandemie und eines im Vergleich zum Vorjahr höheren Geschäftsvolumens im letzten Quartal.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen liegen mit 2,7 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 1,1 Mio. EUR.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. September 2021 verringerten sich gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn um 0,7 Mio. EUR auf 1,4 Mio. EUR (30. September 2020: 2,1 Mio. EUR).
Das Eigenkapital ist mit 30,3 Mio. EUR (30. September 2020: 30,8 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen bedingt durch den Konzernjahresfehlbetrag und der im Geschäftsjahr 2020/21 für das Geschäftsjahr 2019/20 ausgeschütteten Dividende in Höhe von 0,5 Mio. EUR um 0,5 Mio. EUR zurückgegangen. Die Eigenkapitalquote hat sich bei einer um 7,5 Mio. EUR (11,8%) auf 71,0 Mio. EUR gestiegenen Bilanzsumme (30. September 2020: 63,5 Mio. EUR) von 48,6% auf 42,7% verringert. Der Bestand an eigenen Aktien beträgt zum 30. September 2021 insgesamt 105.906 Aktien.
Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 0,5 Mio. EUR auf 5,5 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Zuführungen zur Rückstellung für Straf- und Rechtsberatungskosten.
Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2,5 Mio. EUR auf 26,1 Mio. EUR (30. September 2020: 23,6 Mio. EUR) resultiert aus der Aufnahme zusätzlicher kurzfristiger Kreditmittel in Höhe von 4,7 Mio. EUR auf insgesamt 9,7 Mio. Demgegenüber stehen planmäßige Tilgungen der lang- und mittelfristigen Darlehen in Höhe von 2,2 Mio. EUR.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem 30. September 2020 um 4,1 Mio. EUR bedingt durch erhöhte Wareneingänge in den letzten Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres auf 6,3 Mio. EUR (30.September 2020: 2,2 Mio. EUR) angestiegen.
Der operative Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen belief sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 3,8 Mio. EUR (Vorjahr: 9,2 Mio. EUR). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf das deutlich verschlechterte Jahresergebnis vor Ertragsteuern zurückzuführen.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern lag im Geschäftsjahr 2020/21 bei 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR). Ausgehend von einem operativen Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen von 3,8 Mio. EUR führten insbesondere die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (5,4 Mio. EUR) bei gleichzeitigem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (4,1 Mio. EUR) zu dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern in Höhe von 3,2 Mio. EUR.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -5,6 Mio. EUR (Vorjahr: -4,6 Mio. EUR) und ist im Wesentlichen auf Investitionen in die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände zurückzuführen (z. B. MOBOTIX 7-Plattform, siehe S. 26).
Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3,0 Mio. EUR (Vorjahr: +2,1 Mio. EUR) resultiert insbesondere aus der planmäßigen Tilgung mittel- und langfristiger Darlehen in Höhe von insgesamt 2,2 Mio. EUR und der Dividendenzahlung in Höhe von 0,5 Mio. EUR.
Aus der Entwicklung der einzelnen Cashflows ergibt sich zum Stichtag 30. September 2021 ein negativer Finanzmittelfonds von 8,3 Mio. EUR (30. September 2020: 2,9 Mio. EUR). Der negative Finanzmittelfonds ist durch die Aufnahme kurzfristiger Kredite in Höhe von 9,7 Mio. EUR gedeckt.
Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2020/21 jederzeit gewährleistet. Aufgrund der Bonität der Gesellschaft stehen weiterhin Finanzierungsoptionen zur Auswahl. Zurzeit stehen der MOBOTIX-Gruppe von mehreren Kreditinstituten eingeräumte kurzfristige Kreditlinien in Höhe von insgesamt 30,5 Mio. EUR zur Verfügung, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 9,7 Mio. EUR in Anspruch genommen worden sind.
Die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem 30. September 2020 um 12,6 Mio. EUR auf 3,7 Mio. EUR reduziert. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen haben sich von 15,4 Mio. EUR auf 35,0 Mio. EUR erhöht. Ursache hierfür ist im Wesentlichen die Fälligkeit zweier mittelfristiger Darlehen im Geschäftsjahr 2021/22. Der Anteil der mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme der MOBOTIX-Gruppe ist mit 5,3% deutlich niedriger als im Vorjahr. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen entsprechen zum Stichtag einem Anteil an der Bilanzsumme von 49,3% gegenüber 24,3% zum 30. September 2020.
Im Geschäftsjahr 2020/21 ist der Umsatz der MOBOTIX AG um 9,2% von 65,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 59,4 Mio. EUR zurückgegangen. Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse aus Bauteileverkäufen an Auftragsfertiger in Höhe von 1,2 Mio. EUR (Vorjahr: 0,1 Mio. EUR). Der Anstieg der Erlöse aus Bauteileverkäufen resultiert aus der Knappheit auf dem Beschaffungsmarkt, die dazu geführt hat, dass Bauteile verstärkt nochmal selbst beschafft wurden und an die Auftragsfertiger verkauft wurden. Aufgrund der Bindung der Kapazitäten in der Entwicklung für die neue MOBOTIX 7 Plattform und neue Kameralinien konnten weniger Auftragsentwicklungen für Konica Minolta durchgeführt werden. Dementsprechend sind die Erlöse aus der Auftragsentwicklung in Höhe von 0,2 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mio. EUR (Vorjahr: 2,1 Mio. EUR) zurückgegangen. Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind um 8,6% auf 57,7 Mio. EUR (Vorjahr: 63,1 Mio. EUR) zurückgegangen.
Die Exportquote (ohne Bauteileverkäufe) betrug im Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt 72,1% (Vorjahr: 74,8%). Die Erlöse aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software sind in Deutschland von 15,9 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2019/20 auf 16,1 Mio. EUR (1,0%) gestiegen. Auf das übrige Europa (ohne Deutschland) entfallen 25,0 Mio. EUR (Vorjahr: 25,1 Mio. EUR). Der Umsatz im Rest der Welt ist um 24,7% von 22,1 Mio. EUR im Vorjahr auf 16,6 Mio. EUR im Berichtsjahr zurückgegangen.
Gemäß dem Wahlrecht des § 248 Abs. 2 HGB wurden eigene Entwicklungskosten in Höhe von 4,3 Mio. EUR (Vorjahr: 3,3 Mio. EUR) aktiviert, die entsprechend unter dem GuV-Posten "Andere Aktivierte Eigenleistungen" ergebniswirksam ausgewiesen werden.
Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Erhöhung bzw. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen, Andere aktivierte Eigenleistungen) ist um 8,6% von 68,5 Mio. EUR im Vorjahr auf 62,6 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020/21 zurückge-
gangen. Dies ist maßgeblich auf den Rückgang der Umsatzerlöse zurückzuführen.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind mit 0,6 Mio. EUR auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Materialeinsatzquote (Materialaufwand ohne Materialaufwand für Bauteileverkäufe, bereinigt um die Bestandsveränderungen, im Verhältnis zu den Erlösen aus dem Verkauf aus Video-Sicherheitssystemen und Software) ist gegenüber dem Vorjahr im Geschäftsjahr 2020/21 auf 54,1% (i.Vj. 51,3%) angestiegen. Ursache hierfür sind höhere Kundenrabatte und höhere Einkaufspreise.
Der Anstieg der Personalaufwandsquote (Personalaufwand im Verhältnis zu der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe) im Geschäftsjahr 2020/21 auf 34,6% (i.Vj. 30,7%) ist im Wesentlichen auf den Rückgang der Umsatzerlöse zurückzuführen. Die Personalaufwendungen im Geschäftsjahr 2020/21 sind gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Mio. EUR (1,5%) angestiegen. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen die gestiegene durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr 2020/21 und erfolgte Gehaltserhöhungen.
Die Abschreibungen sind im Geschäftsjahr 2020/21 mit 2,8 Mio. EUR (Vorjahr: 2,5 Mio. EUR) angestiegen. Dies beruht auf dem Anstieg der Abschreibungen der eigenen aktivierten Entwicklungskosten.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 8,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2020/21 (i.Vj. 9,0 Mio. EUR) sind gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. EUR (-5,5%) zurückgegangen. Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Aufwendungen beruht im Wesentlichen auf dem Rückgang der Kosten für Marketing um 0,7 Mio. EUR, dem Rückgang der Aufwendungen für Forderungsverluste um 0,4 Mio und auf dem Rückgang der Reise- und Bewirtungskosten einschließlich der Kfz-Kosten um 0,3 Mio. EUR. Dagegen erhöhten sich insbesondere die Aufwendungen für
Mitarbeiter 318 (Köpfe inkl. Vorstände) davon Product Organisation 87
Rechts- und Beratungskosten um 0,8 Mio. EUR. Darin enthalten sind die Aufwendungen für die Zuführung der Rückstellung für Straf- und Rechtsberatungskosten von 700 TEUR im Zusammenhang mit dem anhängigen Rechtsverfahren der französischen Wettbewerbsaufsicht (DGCCRF) in Frankreich.
Das EBITDA (3,7% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) beträgt 2,3 Mio. EUR (2019/20: 7,0 Mio. EUR). Das EBIT (-0,8% der Gesamtleistung ohne Bauteileverkäufe; Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern) beträgt -0,5 Mio. EUR (2019/20: 4,4 Mio. EUR). Das Geschäftsjahr 2020/21 endete mit einem Jahresfehlbetrag von 0,7 Mio. EUR (2019/20: Jahresüberschuss: 2,9 Mio. EUR) und einer Umsatzrendite (ohne Bauteileverkäufe) von -1,3% (2019/20: 4,5%).
Das Anlagevermögen erhöhte sich um 2,6 Mio. EUR (9,3%) auf 30,2 Mio. EUR. Den Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von 5,6 Mio. EUR stehen Abschreibungen in Höhe von 2,8 Mio. EUR sowie Abgänge von 0,2 Mio. EUR gegenüber.
Hierbei betreffen die Investitionen im Wesentlichen Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 4,5 Mio. EUR und in Sachanlagen in Höhe von 1,1 Mio. EUR. Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen interne Entwicklungskosten in Höhe von 4,3 Mio. EUR. Die Investitionen in Sachanlagen beinhalten zu großen Teilen Investitionen in Spritzgusswerkzeuge im Zusammenhang mit der Entwicklung neuer Kameras sowie IT-Geräte.
Die Vorräte, insbesondere die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und die unfertigen Erzeugnisse, sind bedingt durch die gezielte Reduzierung des Vorratsbestandes an Thermalsensoren und aufgrund von unplanmäßigen Lieferschwierigkeiten einzelner Bauteile von 24,6 Mio. EUR auf 21,7 Mio. EUR zurückgegangen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zum 30. September 2021 im Vergleich zum Geschäftsjahresbeginn um 4,1 Mio. EUR auf 12,7 Mio. EUR aufgrund von verlängerten Zahlungszielen verursacht von Projektverzögerungen bedingt durch die COVID-19-Pandemie und eines im Vergleich zum Vorjahr höheren Geschäftsvolumens im letzten Quartal.
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen liegen mit 8,3 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau von 6,0 Mio. EUR.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente zum 30. September 2021 verringerten sich gegenüber dem Geschäftsjahresbeginn um 0,6 Mio. EUR auf 1,1 Mio. EUR (30. September 2020: 1,7 Mio. EUR).
Das Eigenkapital ist mit 36,2 Mio. EUR (30. September 2020: 37,4 Mio. EUR) gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichen bedingt durch den Jahresfehlbetrag von 0,7 Mio. EUR und der im Geschäftsjahr 2020/21 für das Geschäftsjahr 2019/20 ausgeschütteten Dividende in Höhe von 0,5 Mio. EUR um 1,2 Mio. EUR zurückgegangen. Die Eigenkapitalquote hat sich bei einer um 6,8 Mio. EUR (9,7%) auf 76,7 Mio. EUR gestiegenen Bilanzsumme (30. September 2020: 69,9 Mio. EUR) von 53,5% auf 47,1% verringert. Der Bestand an eigenen Aktien beträgt zum 30. September 2021 insgesamt 105.906 Aktien.
Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 0,7 Mio. EUR auf 5,4 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus Zuführungen zur Rückstellung für Straf- und Rechtsberatungskosten.
Der Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2,5 Mio. EUR auf 26,1 Mio. EUR (30. September 2020: 23,6 Mio. EUR) resultiert aus der Aufnahme zusätzlicher kurzfristiger Kreditmittel in Höhe von 4,7 Mio. EUR auf insgesamt 9,7 Mio. Demgegenüber stehen planmäßige Tilgungen der lang- und mittelfristigen Darlehen in Höhe von 2,2 Mio. EUR.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem 30. September 2020 um 4,1 Mio. EUR bedingt durch erhöhte Wareneingänge in den letzten Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres auf 6,3 Mio. EUR (30. September 2020: 2,2 Mio. EUR) angestiegen.
Der operative Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen belief sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 7,2 Mio. EUR). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf das deutlich verschlechterte Jahresergebnis vor Ertragsteuern zurückzuführen.
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern lag im Geschäftsjahr 2020/21 bei 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: -0,4 Mio. EUR). Ausgehend von einem operativen Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen von 3,2 Mio. EUR führten insbesondere die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (4,1 Mio. EUR) bei gleichzeitigem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (4,2 Mio. EUR) zu dem Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern in Höhe von 3,2 Mio. EUR.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -5,6 Mio. EUR (Vorjahr: -4,6 Mio. EUR) und ist im Wesentlichen auf Investitionen in die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände zurückzuführen.
Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 3,0 Mio. EUR (Vorjahr: +2,1 Mio. EUR) resultiert insbesondere aus der planmäßigen Tilgung mittel- und langfristiger Darlehen in Höhe von insgesamt 2,2 Mio. EUR und der Dividendenzahlung in Höhe von 0,5 Mio. EUR.
Zum Stichtag 30. September 2021 ergibt sich ein negativer Finanzmittelfonds von 8,6 Mio. EUR (30. September 2020: 3,3 Mio. EUR). Der negative Finanzmittelfonds ist durch die Aufnahme kurzfristiger Kredite in Höhe von 9,7 Mio. EUR gedeckt.
Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war im Geschäftsjahr 2020/21 jederzeit gewährleistet. Aufgrund der Bonität der Gesellschaft stehen weiterhin Finanzierungsoptionen zur Auswahl. Zurzeit stehen der MOBOTIX AG von mehreren Kreditinstituten eingeräumte kurzfristige Kreditlinien in Höhe von insgesamt 30,5 Mio. EUR zur Verfügung, die zum Bilanzstichtag in Höhe von 9,7 Mio. EUR in Anspruch genommen worden sind.
Die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber dem 30. September 2020 um 12,6 Mio. EUR auf 3,7 Mio. EUR reduziert. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen haben sich von 15,3 Mio. EUR auf 35,0 Mio. EUR erhöht. Ursache hierfür ist im Wesentlichen die Fälligkeit zweier mittelfristiger Darlehen im Geschäftsjahr 2021/22. Der Anteil der mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten an der Bilanzsumme der MOBOTIX-Gruppe ist mit 4,9% deutlich niedriger als im Vorjahr. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten einschließlich Rückstellungen entsprechen zum Stichtag einem Anteil an der Bilanzsumme von 45,5% gegenüber 21,9% zum 30. September 2020.
Die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Geschäftsjahr 2020/21 spiegelt nicht die Erwartungen des Managements an die Geschäftsentwicklung wider. Die Geschäftsentwicklung wurde durch die Folgen der globalen COVID-19-Pandemie negativ beeinflusst.
Die geplanten Umsatzerlöse von ca. 75 Mio. EUR konnte mit den erzielten Umsatzerlösen von 62,4 Mio. EUR nicht erreicht werden. Ebenso konnte das geplante EBIT für das Geschäftsjahr 2020/21 von ca. 3,0 Mio. mit 0,2 Mio. EUR nicht erreicht werden. Insbesondere produktbezogene Umsätze in den Vertriebsregionen Amerika, APAC und Europe South/West liegen bedingt durch eine Vielzahl von Projektverzögerungen aufgrund der COVID-19 Pandemie unter den Erwartungen.
Im Geschäftsjahr 2020/21 wurde die Entwicklung weiterer neuer Kameramodelle auf Basis der neuen Kamera-Plattform MOBOTIX 7 umgesetzt und die Basis insbesondere im Bereich Softwareprodukte im Rahmen von Vertikalmarktlösungen für Wachstum in den kommenden Geschäftsjahren gelegt.
Die MOBOTIX Gruppe war am 30. September 2021 mit einer Eigenkapitalquote von 42,7%, einem Eigenkapital in Höhe von 30,3 Mio. EUR sowie Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten in Höhe von 1,4 Mio. EUR und kurzfristigen nicht in Anspruch genommenen Bankkreditlinien von 20,8 Mio. EUR finanziell zufriedenstellend ausgestattet, um weitere Investitionen in die Produktentwicklung und das Marketing zu tätigen und die Vertriebsstruktur auf Wachstumsmärkte, insbesondere USA, zu fokussieren, aber auch um weitere Auswirkungen der globalen COVID-19-Pandemie abzudecken.
Herr Osafumi Kawamura hat mit Wirkung zum 01. Juli 2021 die Nachfolge von Herrn Tsuyoshi Yamazato angetreten.
Das Amtsgericht Kaiserslautern hat dem Antrag auf gerichtliche Bestellung des Aufsichtsratsmitglieds Herrn Osafumi Kawamura (General Manager, Business Planning Division, Imaging-IoT Solution; Konica Minolta Inc. Tokyo, Japan) als Ersatz von Herrn Tsuyoshi Yamazato entsprochen. Der Aufsichtsrat setzt sich somit ab dem 1. Juli 2021 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Olaf Jonas und Osafumi Kawamura zusammen.
Herr Koji Ozeki hat mit Wirkung zum 02. November 2021 die Nachfolge von Herrn Osafumi Kawamura angetreten, der aus dem Unternehmen Konica Minolta, Inc., ausgeschieden ist.
Das Amtsgericht Kaiserslautern hat dem Antrag auf gerichtliche Bestellung des Aufsichtsratsmitglieds Herrn Koji Ozeki entsprochen. Herr Ozeki, wohnhaft in Mainz, Deutschland, ist langjährig für die Konica Minolta-Gruppe tätig - zuletzt als General Manager (Konica Minolta Business Solutions Europe GmbH, Langenhagen, Deutschland).
Der Aufsichtsrat von MOBOTIX besteht somit ab dem 02. November 2021 aus Toshiya Eguchi (Vorsitzender des Aufsichtsrates), Olaf Jonas und Koji Ozeki.
Der MOBOTIX AG ist am 9. März 2017 zur Kenntnis gelangt, dass drei Aktionäre gegen die in der Hauptversammlung der MOBOTIX AG vom 12. Januar 2017 gefassten Beschlüsse zu den Tagesordnungspunkten 2 bis 6, d. h. insbesondere gegen den Beschluss zur Thesaurierung des Bilanzgewinns zum 30. September 2016 (Tagesordnungspunkt 2) und zur Neuwahl von zwei Aufsichtsratsmitgliedern (Tagesordnungspunkt 6), beim Landgericht Kaiserslautern Anfechtungs- und Nichtigkeitsklage eingereicht haben.
Die MOBOTIX AG hält die Klagen für unbegründet und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Das Verfahren befindet sich in der Berufungsinstanz vor dem Oberlandesgericht Zweibrücken; zwischenzeitlich wurden mit den Klägern Vergleichsverhandlungen jedoch noch ohne Ergebnis geführt.
Der MOBOTIX AG wurde am 8. November 2021 von der französischen Wettbewerbsaufsicht DGCCRF mitgeteilt, unzulässige Preisabsprachen mit französischen Großhändlern bzw. Distributoren getroffen zu haben. Die Strafe von 645 TEUR wurde für eine über 6 bis 7 Jahre in den Jahren 2011/12 bis 2017/18 bestehende und erhebliche Umsatzanteile von MOBOTIX-Produkten in Frankreich betreffende Praxis der Distribution verhängt. Die entsprechende Praxis wurde im Geschäftsjahr 2017/18 geändert und wird heute nicht mehr angewendet.
Die MOBOTIX AG hält die Strafe bzw. die Vorwürfe für unbegründet und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Darüber hinaus hat ein im Verfahren beteiligter Distributor potenzielle Regressansprüche aus der ihm gegenüber verkündeten Strafzahlung angemeldet, die nach unserer rechtlichen Prüfung unbegründet sind und die gegebenenfalls angefochten werden würden.
Trotzdem wurde vorsorglich für dieses Risiko im vorliegenden Jahresabschluss eine Rückstellung von TEUR 700 gebildet.

Die MOBOTIX Gruppe hat ein Risikomanagementsystem als Teil der Unternehmenssteuerung implementiert, welches sicherstellt, dass Risiken (vor Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen) frühzeitig erkannt und adressiert werden. Es setzt sich dabei aus den Bestandteilen Risikofrüherkennung, Controllingund Planungsprozesse, dem Berichtswesen sowie einem internen Kontrollsystem zusammen. Entsprechende Grundsätze und Festlegungen zum Risikomanagementsystem sind in einem Risikomanagementhandbuch dokumentiert. Es wird kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert.
Das Risikomanagementsystem des Konzerns dient der Identifizierung, Kontrolle und Steuerung eingegangener Risiken. Über bestandsgefährdende Risiken hinaus werden auch solche Aktivitäten, Ereignisse und Entwicklungen erfasst, die in Zukunft den Geschäftserfolg signifikant beeinflussen können. Im Rahmen des Risikomanagements werden operative Chancen und Risiken über einen Zeitraum von einem bis drei Jahren identifiziert und gesteuert. Für strategische Chancen und Risiken wird ein entsprechend längerer Prognosezeitraum herangezogen.
Die Ergebnisrisiken werden mit Hilfe einer Risikomatrix analysiert. Dabei werden zum einen die Eintrittswahrscheinlichkeit und zum anderen die potenzielle Schadenshöhe erfasst. Soweit Risiken nicht quantitativ messbar sind, werden sie hinsichtlich ihrer Auswirkung qualitativ eingeschätzt.
Zur Steuerung der typischen Geschäftsrisiken der MOBOTIX Gruppe, deren Eintritt einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben können, haben wir das beschriebene interne Kontrollsystem eingerichtet.
Auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen bestehen für die MOBOTIX Gruppe aktuell keine dominanten Einzelrisiken, die für sich genommen mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit den Fortbestand der MOBOTIX Gruppe gefährden könnten.
| Eintrittswahrscheinlichkeit | ||
|---|---|---|
| gering | < 25% | |
| mittel | 25% - 50% | |
| hoch | 50% - 75% | |
| sehr hoch | > 75% |
Die MOBOTIX Gruppe verfügt über ein umfangreiches System an Prozesskontrollen. Zielsetzung des Kontrollsystems ist es, auf unterschiedlichen Prozessebenen mögliche Defizite in den Unternehmensprozessen aufzudecken, entsprechende Gegenmaßnahmen auszulösen und durch regelmäßige Überprüfung der Methoden die Effektivität der Identifikation und Analyse von Risiken sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Die Aufgaben des Kontrollsystems werden durch die Mitglieder des Managements und durch zentral in der Organisationsabteilung angesiedelte Mitarbeiter übernommen, die Teilaufgaben einer internen Revision übernehmen. Die Organisationsabteilung berichtet direkt an den Vorstand. Die Mitarbeiter dieser Abteilung stehen den Abteilungsleitern als Berater zur Verfügung und prüfen dabei unter anderem die Funktionsfähigkeit des internen Kontrollsystems. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei die ordnungsgemäße Einhaltung und Umsetzung der Richtlinien. Nach Wichtigkeit kategorisierte Empfehlungen sowie eventueller Anpassungsbedarf in den Richtlinien werden direkt an die Verantwortlichen der geprüften Einheiten sowie an den Vorstand berichtet.
In Ad-hoc-Audits werden zeitnah aktuelle Sonderthemen aufgegriffen und untersucht. Hieraus resultieren bei Bedarf umgehende Prozessänderungen, die darauf abzielen, die Prozessqualität kontinuierlich zu verbessern. Im Anschluss daran erfolgen Follow-up-Prüfungen, in denen die Umsetzung der Prozessänderungen überprüft wird. Über Abweichungen wird dem Vorstand zeitnah berichtet.
Das interne Kontrollsystem ist ein wesentlicher Bestandteil der Konzern-Risikoüberwachung. Grundlage des internen Kontrollsystems sind, neben definierten präventiven und überwachenden Kontrollmechanismen wie systematische und manuelle Abstimmungsprozesse, vordefinierte Genehmigungsprozesse, die Trennung von Funktionen und die Einhaltung von Richtlinien.
| Mögliche Auswirkungen | |
|---|---|
| gering | < 0,1 Mio. EUR |
| mittel | 0,1 Mio. EUR - 0,2 Mio. EUR |
| hoch | 0,2 Mio. EUR - 0,7 Mio. EUR |
| sehr hoch | > 0,7 Mio. EUR |
Dabei spielt das Vier-Augen-Prinzip eine zentrale Rolle. Durch die konsequente Anwendung risikopolitischer Grundsätze und Weisungen wird ein Großteil der Risiken bereits vermieden oder zumindest in ihren Auswirkungen gemindert.
MOBOTIX Produkte werden als Videosicherheitslösung in den verschiedensten Bereichen wie zum Beispiel dem Transportwesen (Busse, Bahnhöfe, Flughäfen, Verkehrsüberwachung, etc.), im Einzelhandel, in der Industrie sowie zur Gebäude- und Perimeterabsicherung eingesetzt. In den vergangenen Jahren konnte sich MOBOTIX durch hochauflösende und durch hemisphärische Kameratechnik von vielen Wettbewerbern abheben.
Externe Marktstudien zeigen, dass im Bereich digitaler IP-Video-Sicherheitssysteme auch in den kommenden Jahren Wachstum zu erwarten ist, die zu erzielenden Durchschnittspreise jedoch deutlich sinken. Konkret wird ein verschärfter Wettbewerb insbesondere im Segment der hochauflösenden Netzwerkkameras erwartet, in dem MOBOTIX bislang eine starke Position eingenommen hat.
Zudem bestehen weitere Risiken aufgrund politischer Veränderungen in einzelnen Regionen (z.B. Brexit und politische Situation in der Türkei), aber auch durch die globale COVID-19 Pandemie. Der Vorstand schätzt daher das Marktumfeld mit einem zunehmenden Risiko ein.
Beschaffungsmarktrisiken haben sich im Berichtsjahr durch die globale Beschaffungssituation für elektronische Komponenten insbesondere Halbleitern, Prozessoren und Chips deutlich erhöht. Die globalen Marktschwankungen können damit zu Veränderungen der Verfügbarkeit von Komponenten führen. Hiermit in Verbindung stehenden drohenden längeren Lieferzeiten wird durch eine vertraglich zugesicherte erhöhte Lagerbestandsführung der Komponenten bei den Lieferanten und der Fertigwaren grundsätzlich Rechnung getragen. Derzeit sind jedoch bereits erste Beschaffungsengpässe mit Auswirkungen auf die Produktverfügbarkeit zu verzeichnen; diese sind Folgen der globalen COVID-19-Pandemie.
Ein kurzfristiger Ausfall kritischer Lieferanten bspw. für die Prozessoren, der zu erheblichen Produktionsstörungen führen könnte, kann zurzeit durch die globale Beschaffungssituation für elektronische Komponenten insbesondere Halbleitern, Prozessoren und Chips als Folge der globalen COVID-19-Pandemie nicht ausgeschlossen werden. Der Vorstand schätzt daher das Beschaffungsumfeld mit einem zunehmenden Risiko ein.
| Übersicht der Gesamtrisiken | ||||
|---|---|---|---|---|
| Eintrittswahrscheinlichkeit | Mögliche Auswirkung | |||
| Marktrisiken | ||||
| Absatzrisiken/Wettbewerbssituation | sehr hoch | sehr hoch | ||
| Beschaffungsrisiken | sehr hoch | sehr hoch | ||
| Finanzwirtschaftliche Risiken | ||||
| Forderungsausfallrisiko | hoch | hoch | ||
| Währungsrisiken | mittel | gering | ||
| Politische und rechtliche Risiken | ||||
| Gesetzliche und regulatorische Risiken | mittel | mittel | ||
| Risiken aus Patentstreitigkeiten | mittel | mittel | ||
| Operative Risiken | ||||
| Personalrisiken | mittel | mittel | ||
| Gewährleistungsrisiken | gering | mittel | ||
Im Zusammenhang mit der Bonität der Gesellschaft und den existierenden Kreditzusagen bestehen derzeit keine wesentlichen Finanzierungsrisiken. Währungsrisiken bestehen im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem operativen Geschäft in den USA und dem Einkaufsbedarf der MOBOTIX AG in US-Dollar. Ein Zinsänderungsrisiko ist derzeit nicht wesentlich. Bestehende Fremdfinanzierungen wurden mit fixer Verzinsung abgeschlossen. Forderungsausfallrisiken werden durch ein effizientes Debitorenmanagement inklusive Mahnwesen und Inkasso mit einer restriktiven Gewährung von Zahlungszielen begrenzt; können aber durch die globale COVID-19-Pandemie nicht ausgeschlossen werden.
Grundsätzlich hat sich die öffentliche Wahrnehmung in Bezug auf Video-Überwachung weiterhin sehr positiv entwickelt. Eine vorhandene Video-Überwachung steigert das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und stößt damit zunehmend auf Akzeptanz. Es sind verstärkt politische Initiativen zu verzeichnen, die auf eine Qualitätsverbesserung von Überwachungssystemen in öffentlichen Bereichen hinwirken. Sollten sich im Bereich Public Security die Normen zugunsten hochauflösender Systeme ändern, kann MOBOTIX als ein bedeutender Hersteller solcher Systeme davon zusätzlich profitieren. Andererseits werden durch verschiedene Gesetze und Verordnungen wie z.B. die EU-Datenschutz-Grundverordnung der Video-Überwachung Grenzen gesetzt.
In der Video-Sicherheitsindustrie nimmt die Anzahl der Patentstreitigkeiten spürbar zu. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die MOBOTIX-Gruppe in Patentverletzungsverfahren einbezogen wird und diese eine spürbare finanzielle Auswirkung haben könnten.
Aufgrund des veränderten Markt- und Wettbewerbsumfeldes besteht weiterer Anpassungsbedarf der Organisation. Hieraus ergeben sich Risiken grundsätzlicher Art, denen das Unternehmen durch eine Anpassung der personellen Ressourcen, der Optimierung der Prozesse und der Steuerungssysteme sowie die Erneuerung der IT-Infrastruktur (insbesondere ERP und CRM) begegnet.
Grundsätzlich bestehen bei der Produktion und dem Vertrieb von technischen Produkten Gewährleistungsrisiken. Diese werden im Rahmen der Abschlusserstellung durch Bildung entsprechender Rückstellungen berücksichtigt. Darüber hinaus wurde eine Produkthaftpflichtversicherung abgeschlossen, um mögliche Schäden und Risiken abzusichern.
Sofern sich aus Entwicklungen an den weltweiten Finanz- und Realmärkten eine globale, gegebenenfalls flächendeckende Rezession ergeben sollte, hätte dies naturgemäß spürbare Auswirkungen auf das relevante Marktumfeld der MOBOTIX Gruppe.
Die Gesellschaft sieht aktuell und für die Zukunft keine bestandsgefährdenden oder die Entwicklung wesentlich beeinträchtigenden Risiken. Für den nachhaltigen Erfolg der Unternehmensgruppe sind technologische Innovationen und der weitere Ausbau des Vertriebs von großer Bedeutung.
MOBOTIX bewegt sich in dem weiterhin wachsenden Markt für Videoüberwachungssysteme. Das Wachstum wird hauptsächlich durch ein steigendes Sicherheitsbedürfnis "IT-Security", Automatisierung, Industrie 4.0, intelligente "Sensoren" auf Basis performanter Deep-Learning und AI-Video-Analytics sowie dem Internet of Things (IoT) getrieben.
Grundsätzlich geht der Vorstand davon aus, dass technologische Markttreiber, wie cloudbasierte Installationen und Software-Applikationen im Bereich Analytics, Deep Learning und künstliche Intelligenz, den dezentralen Technologieansatz begünstigen werden und sich MOBOTIX damit auch bei steigendem Wettbewerbsdruck behaupten kann.
MOBOTIX wird in den kommenden Monaten intelligente IP-Videolösungen für ausgewählte Marktsegmente mit einem eindeutigen Wettbewerbsvorteil (z.B. aufgrund der Systemarchitektur oder des robusten Designs) entwickeln und entsprechende Kundenprojekte über einen Key-Account-Vertrieb und das weltweite Netzwerk zertifizierter Partner forcieren. Dabei sollen die robusten Outdoor-Kameras auch verstärkt als Sensoren in der industriellen Automation etwa zur Überwachung von temperaturkritischen Prozessen, Brand-Frühest-Erkennung oder im Rahmen von vorbeugender Wartung zum Einsatz kommen.
Aktuell verfügt MOBOTIX über ein breites Angebot an IP-Video-Kameras inklusive Zubehör sowie eine eigene Video-Management-Software. Ziel ist es, mit ergänzenden Software-Applikationen und durch die Erweiterung des Angebotes um periphere Komponenten (Switch, IR Strahler, NAS etc.) im Rahmen des MOBOTIX MOVE Segments ein Komplettsystem aus einer Hand anbieten und sich damit noch besser vom Wettbewerb abheben zu können. Mit Einführung des MOBOTIX MOVE Kamera Portfolios in 2018 als "Ergänzungsportfolio" und konsequenter Erweiterungen konnten wir unseren Kunden zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten anbieten. MOBOTIX wird sich auch weiterhin auf zusätzlichen MOBOTIX MOVE Produkte und die damit verbunden Geschäftsmöglichkeiten konzentrieren und diese entsprechend unserer hohen Qualitätsansprüche in unser Produkt-Portfolio aufnehmen.
Weitere Chancen ergeben sich aus den erweiterten Integrationsmöglichkeiten durch Adaption von Standards wie ONVIF und H.264/H.265 sowie aus der Integration von MOBOTIX Kameras in führende Videomanagement-Systeme sowie durch ONVIF-Kompatibilität unserer Produkte.
MOBOTIX optimiert auch das Umsatz- und Ertragsmodell der MOBOTIX AG durch eine Monetarisierung von Software über Lizenzmodelle. Mit Markteinführung der MOBOTIX 7 Kameras M73 und S74 im Geschäftsjahr 2019/20 wurden zusätzlich performante Video Analyse Apps lizenzpflichtig verfügbar gemacht, die die Erschließung neuer vertikaler Märkte durch neue Kundenlösungen ermöglichen.
Zukünftig wird MOBOTIX sich noch stärker auf Technologie-Partnerschaften fokussieren, um auf die vielfältigen Anforderungen in den vertikalen Märkten mit optimal zugeschnittenen Gesamtlösungen zu reagieren.
Darüber hinaus bietet bereits heute die Kooperation mit Konica Minolta sowohl bei der technologisch ausgerichteten Auftragsentwicklung als auch im Vertriebsbereich mittelfristig sehr gute Wachstumschancen.
Der für das Geschäftsjahr 2021/22 anvisierte Umsatz der MOBOTIX Gruppe liegt in einer Größenordnung von 68 Mio. EUR bis 72 Mio. EUR. Das EBIT für das Geschäftsjahr 2021/22 liegt aufgrund geplanter Investitionen in das Wachstum der MOBOTIX Gruppe in einer Größenordnung von 1,0 Mio. EUR bis 2,0 Mio. EUR. Für die MOBOTIX AG rechnet der Vorstand mit einer der MOBOTIX-Gruppe entsprechenden Umsatz- und EBIT-Entwicklung. Der Umsatz hängt von der gesamtwirtschaftlichen Lage aufgrund der Folgen der globalen Beschaffungssituation für elektronische Komponenten insbesondere Halbleitern, Prozessoren und Chips aber auch der globalen COVID-19- Pandemie sowie der Entwicklung des Vertriebsmarktes USA ab.
Die vorstehend gemachten zukunftsbezogenen Aussagen sind prognostisch.
Für das Geschäftsjahr 2020/21 wurde nach § 312 AktG ein Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt: "Der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen aufgeführten Rechtsgeschäften und Maßnahmen nach den Umständen, die uns in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen oder die Maßnahmen getroffen wurden, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und durch die getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt wurde. Es sind keine Maßnahmen auf Veranlassung oder im Interesse des herrschenden oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens unterlassen worden."
Winnweiler-Langmeil, den 23. November 2021
Der Vorstand
Thomas Lausten • CEO Klaus Kiener • CFO Hartmut Sprave • CTO

| Stammdaten der MOBOTIX Aktie | |
|---|---|
| Wertpapierkennnummer | 521830 |
| ISIN | DE0005218309 |
| Börsenkürzel | MBQ |
| Bloomberg | MBQ:GR |
| Reuters | MBQGn.DE |
| Börsensegment | Freiverkehr (Basic Board) |
| Börsenplatz | Frankfurt |
| Grundkapital | 13.271.442 EUR |
| Ausstehende Aktien (zum 30.09.2021) | 13.165.536 Stück |
| Bilanz | ||
|---|---|---|
| 30.09.2021 | 30.09.2020 | |
| siehe Anhang | TEUR | TEUR |
| ANLAGEVERMÖGEN | ||
| (1) Immaterielle Vermögensgegenstände |
||
| Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände | 6.780 | 3.258 |
| Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
1.272 | 1.691 |
| Geleistete Anzahlungen | 123 | 2 |
| 8.175 | 4.951 | |
| (1) Sachanlagen |
||
| Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken | 11.300 | 11.836 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.056 | 1.243 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung | 2.325 | 2.435 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 253 | 82 |
| 14.934 | 15.596 | |
| Finanzanlagen (2) |
||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 |
| 0 | 0 | |
| 23.109 | 20.547 | |
| UMLAUFVERMÖGEN | ||
| Vorräte | ||
| Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe | 10.346 | 13.361 |
| Unfertige Erzeugnisse | 3.531 | 5.579 |
| Fertige Erzeugnisse und Waren | 9.443 | 6.954 |
| 23.320 | 25.894 | |
| (3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
||
| Forderungen aus Lieferungen und Leistungen | 17.467 | 12.103 |
| Forderungen gegen verbundene Unternehmen | 2.698 | 1.061 |
| Sonstige Vermögensgegenstände | 802 | 760 |
| 20.967 | 13.924 | |
| Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 1.400 | 2.118 |
| 45.687 | 41.936 | |
| RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN | 785 | 676 |
| AKTIVE LATENTE STEUERN (4) |
1.407 | 321 |
| AKTIVA | 70.988 | 63.480 |
| Bilanz | ||
|---|---|---|
| 30.09.2021 | 30.09.2020 | |
| siehe Anhang | TEUR | TEUR |
| EIGENKAPITAL (5) |
||
| Gezeichnetes Kapital | 13.271 | 13.271 |
| ./. Eigene Anteile | -106 | -112 |
| Ausgegebenes Kapital | 13.165 | 13.159 |
| Kapitalrücklage | 1.250 | 1.250 |
| Gewinnrücklagen | ||
| Gesetzliche Rücklage | 77 | 77 |
| Andere Gewinnrücklagen | 17.819 | 17.788 |
| 17.896 | 17.865 | |
| Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung | 146 | 99 |
| Verlustvortrag | -2.075 | -6.221 |
| Konzernjahresüberschuss | -62 | 4.677 |
| 30.320 | 30.829 | |
| RÜCKSTELLUNGEN | ||
| Steuerrückstellungen | 21 | 176 |
| Sonstige Rückstellungen (6) |
5.547 | 5.024 |
| 5.568 | 5.200 | |
| VERBINDLICHKEITEN (7) |
||
| Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten | 26.050 | 23.550 |
| Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen | 1 | 8 |
| Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen | 6.282 | 2.179 |
| Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen | 9 | 34 |
| Sonstige Verbindlichkeiten | 802 | 788 |
| 33.144 | 26.559 | |
| PASSIVE LATENTE STEUERN | 1.956 | 892 |
| PASSIVA | 70.988 | 63.480 |
| Konzerngewinn- und Verlustrechnung | ||
|---|---|---|
| 01.10.2020 | 01.10.2019 | |
| - 30.09.2021 |
- 30.09.2020 |
|
| siehe Anhang | TEUR | TEUR |
| Umsatzerlöse (8) |
62.416 | 70.353 |
| Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen | -1.189 | -349 |
| Andere aktivierte Eigenleistungen | 4.439 | 3.351 |
| Sonstige betriebliche Erträge (9, 11) |
566 | 656 |
| Materialaufwand | 30.928 | 32.201 |
| a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren | 25.412 | 26.856 |
| b) Aufwendungen für bezogene Leistungen | 5.516 | 5.345 |
| Personalaufwand | 23.597 | 23.344 |
| a) Löhne und Gehälter | 20.025 | 20.131 |
| b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung davon für Altersversorgung TEUR 43 (i.Vj.: TEUR 46) |
3.572 | 3.213 |
| Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen |
2.848 | 2.586 |
| Sonstige betriebliche Aufwendungen (9, 11) |
8.630 | 9.708 |
| Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 220 | 209 |
| Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (12) |
30 | 1.250 |
| a) Laufende Steuern | 53 | 74 |
| b) Latente Steuern (4) |
-23 | 1.176 |
| ERGEBNIS NACH STEUERN | -21 | 4.713 |
| Sonstige Steuern | 41 | 36 |
| KONZERNJAHRESÜBERSCHUSS | -62 | 4.677 |
| Konzern-Kapitalflussrechnung | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| 01.10.2020 | 01.10.2019 | ||||
| - 30.09.2021 |
- 30.09.2020 |
||||
| siehe Anhang | TEUR | TEUR | |||
| Jahresergebnis vor Ertragsteuern | -32 | 5.927 | |||
| + | Zinsergebnis | 220 | 209 | ||
| + | Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und auf Gegenstände des Sachanlagevermögens |
2.848 | 2.586 | ||
| + | Zunahme der sonstigen Rückstellungen | 523 | 386 | ||
| + | Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 172 | 21 | ||
| + | Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen | 37 | 43 | ||
| Operativer Cashflow vor Working-Capital-Veränderungen | 3.768 | 9.172 | |||
| - | Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
-4.669 | -7.335 | ||
| -/+ | Ab-/Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind |
4.084 | -2.255 | ||
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit vor Ertragsteuern | 3.183 | -418 | |||
| - | Ertragsteuerzahlungen /-erstattungen | -117 | -108 | ||
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 3.066 | -526 | |||
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |||||
| - | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | -1.063 | -1.061 | ||
| - | Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände | -4.519 | -3.565 | ||
| Cashflow aus der Investitionstätigkeit | -4.626 | ||||
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |||||
| - | Dividendenzahlungen | -531 | -531 | ||
| - | Auszahlungen aus der Tilgung von Finanzkrediten | -2.200 | -2.200 | ||
| + | Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzkrediten | 0 | 5.000 | ||
| - | Gezahlte Zinsen | -220 | -209 | ||
| Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | -2.951 | 2.060 | |||
| Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und -äquivalente | -3.092 | ||||
| Wechselkursbedingte Änderung des Finanzmittelfonds | 49 | -16 | |||
| Zahlungsmittel und -äquivalente zu Beginn der Berichtsperiode | -2.882 | 226 | |||
| Zahlungsmittel und -äquivalente am Ende der Berichtsperiode | -8.300 | -2.882 | |||
| Überleitung zum Bestand gemäß Bilanz: | |||||
| + Kurzfristige Kreditaufnahmen | 9.700 | 5.000 | |||
| Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten | 1.400 | 2.118 |
| Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Gezeichnetes Kapital |
Eigene Anteile |
(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital |
Kapital rücklage |
Gesetzliche Rücklage |
Andere Gewinn rücklagen |
|
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Stand 01.10.2019 |
13.271 | -118 | 13.153 | 1.250 | 77 | 17.751 |
| Ausschüttung | ||||||
| Ausgabe eigener Anteile | 6 | 6 | 37 | |||
| Währungsumrechnung | ||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises |
||||||
| Konzernjahresüberschuss | ||||||
| Stand 30.09.2020 |
13.271 | -112 | 13.159 | 1.250 | 77 | 17.788 |
| Stand 01.10.2020 |
13.271 | -112 | 13.159 | 1.250 | 77 | 17.788 |
| Ausschüttung | ||||||
| Ausgabe eigener Anteile | 6 | 6 | 31 | |||
| Währungsumrechnung | ||||||
| Änderung des Konsolidierungskreises |
||||||
| Konzernjahresüberschuss | ||||||
| Stand 30.09.2021 |
13.271 | -106 | 13.165 | 1.250 | 77 | 17.819 |
| Entwicklung Eigenkapital | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Rücklagen | Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung |
Verlustvortrag Konzernjahres überschuss |
Konzerneigen kapital |
||
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Stand 01.10.2019 |
17.828 | 118 | -5.690 | 26.659 | |
| Ausschüttung | -531 | -531 | |||
| Ausgabe eigener Anteile | 37 | 43 | |||
| Währungsumrechnung | -19 | -19 | |||
| Änderung des Konsolidierungskreises |
|||||
| Konzernjahresüberschuss | 4.677 | 4.677 | |||
| Stand 30.09.2020 |
17.865 | 99 | -6.221 | 4.677 | 30.829 |
| Stand 01.10.2020 |
17.865 | 99 | -1.544 | 30.829 | |
| Ausschüttung | -531 | -531 | |||
| Ausgabe eigener Anteile | 31 | 37 | |||
| Währungsumrechnung | 47 | 47 | |||
| Änderung des Konsolidierungskreises |
|||||
| Konzernjahresüberschuss | -62 | -62 | |||
| Stand 30.09.2021 |
17.896 | 146 | -2.075 | -62 | 30.320 |
| Anteil am Geschäftskapital | |||||
|---|---|---|---|---|---|
| Gesellschaft | Sitz | 30.09.2021 | 30.09.2020 | ||
| MOBOTIX CORP | New York, USA | 100,0 % | 100,0 % | ||
| MOBOTIX LIMITED | Nottingham, GB | 100,0 % | 100,0 % | ||
| MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD. | Singapur, SG | 100,0 % | 100,0 % | ||
| MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD | Sydney, AU | 100,0 % | 100,0 % |
Das Geschäftsjahr der MOBOTIX AG umfasst den Zeitraum vom 1. Oktober eines Jahres bis zum 30. September des Folgejahres.
Der Konzernabschluss der MOBOTIX AG wurde auf Grundlage der Vorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt.
Die Gesellschaft wird unter der Firma MOBOTIX AG beim Amtsgericht in Kaiserslautern unter HRB Nr. 3724 geführt.
Die Vermögensgegenstände und Schulden wurden unter der Annahme der Unternehmensfortführung angesetzt und bewertet.
Für die Gewinn-und-Verlust-Rechnung haben wir wie im Vorjahr das Gesamtkostenverfahren angewendet.
Aus der Darstellung der Zahlen in TEUR und den vorgenommenen Rundungen können Differenzen in Höhe von +/- einer Einheit (EUR, %) auftreten.
Im Jahr 2003 wurde die MOBOTIX CORP, New York, USA, (vormals MOBOTIX Ltd. Liability Company, Columbia, South Carolina) als Tochtergesellschaft gegründet. Ziel der Gesellschaftsgründung war die Erschließung des amerikanischen Marktes. In den Konzernabschluss der MOBOTIX AG wurde die MOBOTIX CORP zum Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen. Die MOBOTIX SINGAPORE PTE. LTD. wurde am 30. Dezember 2013 in Singapur als Servicegesellschaft für Singapur gegründet. Die MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD. wurde am 23. Dezember 2014 in Sydney als Servicegesellschaft für Australien gegründet. Die MOBOTIX Singapore PTE. LTD., Singapur, sowie die MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD., Sydney, Australien, wurden im Geschäftsjahr 2018/19 erstmals in den Konzernabschluss der MOBOTIX AG einbezogen. Die MOBOTIX LIMITED, Nottingham, Großbritannien, wird nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sie für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsprechenden Bildes von untergeordneter Bedeutung ist.
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss der MOBOTIX AG einbezogenen Gesellschaften werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum Stichtag 30. September 2021 aufgestellt.
Die Kapitalkonsolidierung der MOBOTIX CORP erfolgte auf den 1. Juli 2005, dem Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz.
Die Kapitalkonsolidierung wird entsprechend § 301 HGB vorgenommen. Hierbei wurde das Eigenkapital der Tochtergesellschaft zum Zeitpunkt der Eröffnungsbilanz mit dem Beteiligungsbuchwert bei der Muttergesellschaft verrechnet.
Für die Kapitalkonsolidierung der MOBOTIX Singapore PTE. LTD., Singapur, und der MOBOTIX AUSTRALIA PTY LTD., Sydney, Australien, wurden die Wertansätze zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung im Geschäftsjahr 2018/19 zugrunde gelegt.
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie sämtliche Erträge und Aufwendungen aus konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden gegeneinander aufgerechnet. Die konzerninternen Lieferungen und Leistungen werden sowohl auf Basis von Marktpreisen als auch von Verrechnungspreisen vorgenommen, die auf der Grundlage des "dealing at arm's-length-Grundsatzes" ermittelt wurden. Ebenso werden die Ergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen ("Zwischengewinne") im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet.
Die Aktiv- und Passivposten der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse werden mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs in Euro umzurechnen ist, mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Währungsumrechnung in Euro der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der in ausländischer Währung aufgestellten Jahresabschlüsse erfolgt mit monatlichen Durchschnittskursen. Die sich ergebende Umrechnungsdifferenz ist innerhalb des Konzerneigenkapitals unter dem Posten "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" ausgewiesen.
Passive bzw. aktive latente Steuern werden auf Differenzen zwischen handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen gebildet sowie aus Konsolidierungsbuchungen, sofern sich diese Differenzen in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich wieder abbauen. Die sich ergebenden Steuerbe- und -entlastungen werden unverrechnet angesetzt.
Entwicklungskosten werden als selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände aktiviert. Eine Aktivierung erfolgt, wenn sicher ist, dass die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes technisch realisierbar ist und aus der Vermarktung zukünftige Überschüsse entstehen.
Die aktivierten Entwicklungskosten werden über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben. Die Abschreibung beginnt mit dem Abschluss der Entwicklungsphase. Dies ist der Zeitpunkt, ab dem der Vermögensgegenstand genutzt werden kann.
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, die der voraussichtlichen Nutzungsdauer zwischen ein und fünf Jahren entsprechen, bewertet.
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, die der voraussichtlichen Nutzungsdauer zwischen drei und dreiunddreißig Jahren entsprechen, bewertet. Erhaltene Fördermittel werden aktivisch abgesetzt.
Für Kamerabestände, die für eine dauerhafte Verwendung im Unternehmen vorgesehen sind, wurde ein Festwert gebildet.
Die Herstellungskosten selbst erstellter Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens beinhalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich der Abschreibungen, soweit sie durch die Fertigung veranlasst sind.
Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden mit den
Anschaffungskosten bewertet. Bei dauerhaften Wertminderungen werden Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Sofern die Gründe für diese Abschreibungen nicht mehr bestehen, werden Zuschreibungen gemäß § 253 Abs. 5 HGB vorgenommen.
Bei den Vorräten werden Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu durchschnittlichen Einstandspreisen unter Berücksichtigung der Verwertbarkeit am Bilanzstichtag sowie des Niederstwertprinzips angesetzt. Die unfertigen Erzeugnisse und fertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Herstellungskosten enthalten die Material- und Fertigungseinzelkosten, die angemessenen Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert unter Berücksichtigung aller erkennbarer Risiken bewertet.
Aktive latente Steuern werden für Differenzen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz bzw. steuerliche Verlustvorträge sowie aus Konsolidierungsbuchungen angesetzt, soweit sich in späteren Geschäftsjahren daraus eine Steuerentlastung ergibt.
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen in angemessenem Umfang alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen; sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst.
Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.
Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet, da sämtliche Fremdwährungsposten Restlaufzeiten von weniger als einem Jahr aufweisen. § 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 Halbsatz 2 HGB werden insoweit nicht angewendet.
Soweit Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB gebildet werden, kommen folgende Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
Ökonomische Sicherungsbeziehungen werden durch die Bildung von Bewertungseinheiten bilanziell nachvollzogen. In den Fällen, in denen sowohl die "Einfrierungsmethode", bei der die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko nicht bilanziert werden, als auch die "Durchbuchungsmethode", wonach die sich ausgleichenden Wertänderungen aus dem abgesicherten Risiko sowohl des Grundgeschäfts als auch des Sicherungsinstruments bilanziert werden, angewandt werden können, wird die Einfrierungsmethode angewandt. Die sich ausgleichenden positiven und negativen Wertänderungen werden ohne Berührung der Gewinn-und-Verlustrechnung erfasst.
Passive latente Steuern werden für Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten angesetzt, soweit sich in späteren Geschäftsjahren daraus eine Steuerbelastung ergibt.
Die Entwicklung der in der Bilanz ausgewiesenen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ist in dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.
Im Geschäftsjahr 2020/21 fielen Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von insgesamt TEUR 8.080 an. Hiervon wurde ein Betrag von TEUR 4.250 unter den selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen aktiviert.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.
Die aktiven latenten Steuern in Höhe TEUR 1.407 (i.Vj. TEUR 321) ergeben sich in Höhe von TEUR 1.293 (i.Vj. TEUR 229) aus ertragsteuerlichen Verlustvorträgen, die im Geschäftsjahr 2016/17 und 2020/21 entstanden sind, und in Höhe von TEUR 114 (i.Vj. TEUR 91) aus der Eliminierung der Zwischenergebnisse aus Lieferun-
Siehe Tabelle "Anteilsbesitz".
| Anteilsbesitz | ||||
|---|---|---|---|---|
| Name und Sitz des Unternehmens | Anteil am Kapital in v. H. | Eigenkapital | Ergebnis in 2020/21 | |
| MOBOTIX LIMITED, Nottingham, Großbritannien* | 100,0 | 1 Brit. Pfund | 0 Brit. Pfund |
* nicht operativ aktiv
gen zwischen der MOBOTIX AG und der MOBOTIX CORP. Der Bildung der aktiven latenten Steuern ist ein Steuersatz von 29,0 % zu Grunde gelegt.
Aktive latente Steuern auf Steuerminderungsansprüche in den USA, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge (TEUR 4.848) in Folgejahren voraussichtlich ergeben werden, werden aufgrund der vergangenen Verlustsituation nicht gebildet.
Das gezeichnete Kapital entspricht dem Grundkapital der MOBOTIX AG zu dem jeweiligen Bilanzstichtag.
Zum Bilanzstichtag hat die Gesellschaft 13.271.442 Stammaktien ausgegeben. Davon befinden sich 13.165.536 Aktien im Umlauf. Zum 30. September 2021 werden 105.906 Aktien als eigene Aktien gehalten. Die Aktien sind ohne Nennbetrag (Stückaktien) mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital zu je EUR 1,00. Das Grundkapital ist voll eingezahlt.
Die Hauptversammlung der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil, vom 28. Januar 2021 hat für das Geschäftsjahr 2019/20 eine Dividende in Höhe von EUR 0,04 pro Aktie beschlossen. Dies entspricht einer Ausschüttung von TEUR 531. Die durch die Gesellschaft gehaltenen eigenen Aktien sind nicht dividendenberechtigt. Die Auszahlung der Dividende erfolgte am 29. Januar 2021.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2018 wurde der Vorstand erneut ermächtigt, bis zum 30. April 2023 unter Wahrung des Gleichbehandlungsgrundsatzes (§ 53a AktG) eigene Aktien der Gesellschaft, bis zu insgesamt 10 % des bestehenden Grundkapitals der Gesellschaft zum Zeitpunkt dieser Ermächtigung, zu erwerben. Dabei dürfen auf die aufgrund dieser Ermächtigung erworbenen Aktien zusammen mit anderen Aktien der Gesellschaft, welche die Gesellschaft bereits erworben hat oder noch besitzt oder ihr gemäß §§ 71d, 71e AktG zuzurechnen sind, zu keinem Zeitpunkt mehr als 10 % des jeweiligen Grundkapitals der Gesellschaft entfallen.
Der Erwerb erfolgt nach Wahl des Vorstands über die Börse oder mittels eines an alle Aktionäre der Gesellschaft gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder durch eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten durch die Aktionäre. Im Geschäftsjahr 2020/21 hat die Gesellschaft keine eigenen Anteile erworben. Im Rahmen eines Mitarbeiterbeteiligungsprogrammes wurden im Geschäftsjahr 2020/21 6.213 eigene Aktien an Mitarbeiter und Vorstände ausgegeben. Der auf die eigenen Anteile entfallende Betrag des Grundkapitals beträgt TEUR 106. Die eigenen Anteile wurden in den Geschäftsjahren 2010/11 und 2011/12 erworben.
Die Kapitalrücklage besteht aus Agien verschiedener durchgeführter Kapitalerhöhungen.
Die gesetzliche Rücklage nach § 150 Abs. 1 AktG wurde in Vorjahren gemäß § 150 Abs. 2 AktG in Höhe von TEUR 77 gebildet.
Gemäß Beschluss der Hauptversammlung vom 28. Mai 2018 wurden TEUR 17.678 in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.
Der Bilanzgewinn umfasst die aufgelaufenen, nicht ausgeschütteten und nicht in die anderen Gewinnrücklagen eingestellten Jahresergebnisse.
Der Vorstand der MOBOTIX AG schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn der MOBOTIX AG in Höhe von TEUR 3.837 an die Aktionäre TEUR 531 auszuschütten und TEUR 3.306 auf neue Rechnung vorzutragen.
Die anderen Gewinnrücklagen zuzüglich des Gewinnvortrags sind gemäß § 268 Abs. 8 HGB aufgrund der Aktivierung selbstgeschaffener immaterieller Vermögensgegenstände unter Berücksichtigung passiver latenter Steuern in Höhe von TEUR 4.824 und aufgrund der aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 1.293 ausschüttungsgesperrt.
Im Posten "Sonstige Rückstellungen" sind im Wesentlichen die nachfolgenden Rückstellungsarten enthalten.
| Rückstellungen | ||||
|---|---|---|---|---|
| Rückstellungen für ausstehende Rechnungen |
TEUR 1.789 (i.Vj. TEUR 1.537) |
|||
| Rückstellungen für Tantiemen und Vertriebsprovisionen |
TEUR 812 (i.Vj. TEUR 998) |
|||
| Rückstellungen für Kartellstrafen | TEUR 650 (i.Vj. TEUR 0) | |||
| Rückstellungen für Urlaub | TEUR 570 (i.Vj. TEUR 471) |
|||
| Rückstellungen für Weihnachtsgeld | TEUR 376 (i.Vj. TEUR 349) |
Die nachfolgende Darstellung zeigt Restlaufzeiten und Sicherungsrechte der in der Bilanz aufgeführten Verbindlichkeiten (in TEUR; Vorjahreszahlen in Klammern).
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 245 (i.Vj. TEUR 304) und aus Steuern in Höhe von TEUR 195 (i.Vj. TEUR 264).
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen ausschließlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Die Umsatzerlöse enthalten Erlöse aus dem Verkauf von Video-Management-Systemlösungen in Höhe von TEUR 61.027 (i.Vj. TEUR 68.096), Erlöse aus dem Verkauf von Bauteilen an externe Fertiger in Höhe von TEUR 1.154 (i.Vj. TEUR 148) und Erlöse aus der Auftragsentwicklung für Konica Minolta, Inc. Tokyo, Japan, in Höhe von TEUR 235 (i.Vj. TEUR 2.109).
Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Video-Management-Systemlösungen entfallen mit TEUR 16.071 (i.Vj. TEUR 15.908) auf Deutschland und mit TEUR 24.969 (i.Vj. TEUR 25.117) auf das übrige Europa sowie mit TEUR 19.987 (i.Vj. TEUR 27.071) auf den Rest der Welt.
Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen werden periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 39 (i.Vj. TEUR 66) und unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 657 (i.Vj. TEUR 234) ausgewiesen.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen lediglich im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zur Zahlung von Mieten, Leasing und Materialbezug, die für die Beurteilung der Finanzlage von untergeordneter Bedeutung sind.
| Verbindlichkeiten | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Laufzeit | davon gesichert* | |||||
| Gesamt | bis 1 Jahr | 1 bis 5 Jahre | über 5 Jahre | Betrag | ||
| gegenüber Kreditinstituten | 26.050 | 22.300 | 3.750 | 0 | 8.000 | |
| (23.550) | (7.200) | (16.350) | (0) | (8.000) | ||
| aus erhaltenen Anzahlungen | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | |
| auf Bestellungen | (8) | (8) | (0) | (0) | (0) | |
| aus Lieferungen und Leistungen | 6.282 | 6.282 | 0 | 0 | 0 | |
| (2.179) | (2.179) | (0) | (0) | (0) | ||
| gegenüber verbundenen Unternehmen | 9 | 9 | 0 | 0 | 0 | |
| (34) | (34) | (0) | (0) | (0) | ||
| sonstige Verbindlichkeiten | 802 | 802 | 0 | 0 | 0 | |
| (788) | (788) | (0) | (0) | (0) | ||
| Gesamt | 33.144 | 29.394 | 3.750 | 0 | 8.000 | |
| (26.559) | (10.209) | (16.350) | (0) | (8.000) |
* Grundschulden
Unter den sonstigen betrieblichen Erträgen werden Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 231 (i.Vj. TEUR 256) und unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 237 (i.Vj. TEUR 385) ausgewiesen.
Folgende Bewertungseinheiten wurden gebildet:
| Grundgeschäft / Sicherungsin strument |
Risiko / Art der Bewer tungseinheit |
einbezoge ner Betrag |
Höhe des abgesicher ten Risikos |
|---|---|---|---|
| (1) Fremdwäh rungsforderung / Devisenderi vat |
Währungsri siko / micro hedge |
TFW USD | TEUR 3.544 |
Die gegenläufigen Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäft gleichen sich im Umfang von TEUR 3.544 im Sicherungszeitraum voraussichtlich aus, weil Risikopositionen (Grundgeschäft) unverzüglich nach Entstehung in betragsgleicher Höhe in derselben Währung und Laufzeit durch Devisentermingeschäfte abgesichert werden. Bis zum Abschlussstichtag haben sich die gegenläufigen Wertänderungen aus Grund- und Sicherungsgeschäft im Wesentlichen ausgeglichen. Zur Messung der Effektivität der Sicherungsbeziehung wird die "Critical-Terms-Match-Methode" verwendet.
Die nachfolgende Tabelle stellt die Beziehung zwischen den aus dem Ergebnis vor Steuern abgeleiteten Ertragsteuern und dem tatsächlichen Ertragssteuerausweis dar:
Das Vertragsverhältnis mit dem Generalunternehmer für den Neubau (Bauabschnitt I) in Winnweiler-Langmeil wurde im Jahr 2009 vor Beendigung der Fertigstellung außerordentlich gekündigt. Der Generalunternehmer hat seine Schlussrechnung in Höhe von TEUR 2.262 (netto) im Jahr 2009 vorgelegt. Diese wird von der MOBOTIX AG bestritten, da Gegenforderungen aus Vertragsstrafen, Mängeln und Minderleistungen in mindestens gleicher Höhe vorliegen. Das Gerichtsverfahren ist in erster Instanz derzeit anhängig. Der Sachverhalt wurde entsprechend der Risikoeinschätzung des Vorstands im Abschluss durch eine Aktivierung im Sachanlagevermögen und Passivierung einer entsprechenden Rückstellung gegenüber dem Vorjahr unverändert berücksichtigt. Ein Liquiditätsabfluss aus der nicht anerkannten Schlussrechnung ist dementsprechend nicht erfolgt.
| Steuerüberleitung | Geschäftsjahr 01.10.2020 – 30.09.2021 |
|---|---|
| TEUR | |
| Ergebnis vor Ertragsteuern | -32 |
| Abgeleitete Ertragsteuern aus dem Ergebnis vor Steuern (Ertrag) | -9 |
| Nicht aktivierte/Verrechnete Verlustvorträge | -197 |
| Sonstige nicht abzugsfähige Aufwendungen | 197 |
| Übrige | 39 |
| Ausgewiesene Ertragsteuern | 30 |
Die nachfolgenden Arbeitnehmergruppen (ohne Vorstand, Auszubildende und Aushilfen) waren während des Geschäftsjahres 2020/21 im Konzern beschäftigt:
| vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter | 291,6 |
|---|---|
| teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter | 23,4 |
Die Gesamtzahl der durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer beträgt damit 315,0 (i.Vj. 307,9).
Für den Wirtschaftsprüfer der MOBOTIX AG, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sind im Geschäftsjahr die folgenden Aufwendungen nach § 285 Nr. 17 HGB angefallen:
| Honorare | ||||
|---|---|---|---|---|
| 2020/21 | 2019/20 | |||
| TEUR | TEUR | |||
| Abschlussprüfungsleistungen | ||||
| in Rechnung gestellt | 63 | 60 | ||
| aus Rückstellungsbildung | 43 | 45 | ||
| Summe | 106 | 105 |
Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands beliefen sich auf TEUR 886 (i.Vj. TEUR 942). Diese bestehen ausschließlich aus kurzfristigen Leistungen.
Jedes Mitglied des Aufsichtsrats erhält für seine Tätigkeit eine feste jährliche Vergütung in Höhe von TEUR 10. Zusätzlich erhält jedes Mitglied des Aufsichtsrats für seine Tätigkeit eine variable Vergütung in Höhe von EUR 75,00 je EUR 0,01 des sich aus dem HGB-Konzernabschluss ergebenden und nach den Grundsätzen der deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset-Management (DVFA) berechneten Ergebnisses je Aktie der Gesellschaft (basierend auf einem Grundkapital in Höhe von EUR 13.271.442 eingeteilt in 13.271.442 Stückaktien mit einem anteiligen Betrag am Grundkapital von EUR 1,00 je Aktie). Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte der fixen und der variablen Vergütung.
Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats beliefen sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf TEUR 40 (i.Vj. TEUR 49).
Die MOBOTIX AG ist ein Tochterunternehmen der Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, die wiederum ein Tochterunternehmen der Konica Minolta Holdings, Inc., Tokyo, Japan, ist.
Die Konica Minolta Holdings, Inc., Tokyo, Japan, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Dieser wird in die deutsche Sprache übersetzt und im Bundesanzeiger veröffentlicht und ist auf Anforderung bei der Gesellschaft erhältlich. Die MOBOTIX AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf, der im Bundesanzeiger veröffentlicht wird und auf Anforderung bei der Gesellschaft erhältlich ist.
Die Dr. Ralf Hinkel Holding GmbH, Kaiserslautern, hat uns mit Schreiben vom 13. Mai 2016 gemäß § 20 Abs. 5 AktG mitgeteilt, dass ihr seit dem 10. Mai 2016 nicht länger gemäß § 20 Abs. 4 AktG die Mehrheit der Aktien und Stimmrechte (Mehrheitsbeteiligung) an der MOBOTIX AG gehört.
Mit demselben Schreiben hat uns die Dr. Ralf Hinkel Holding GmbH, Kaiserslautern, mitgeteilt, dass ihr seit dem 10. Mai 2016 nicht länger gemäß § 20 Abs. 1 AktG mehr als der vierte Teil der Aktien der MOBOTIX AG - auch nicht unter Hinzurechnung von Aktien (§ 20 Abs. 2 AktG) - gehört.
Die Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, hat uns mit Schreiben vom 10. Mai 2016 gemäß § 20 Abs. 1 und 3 AktG mitgeteilt, dass ihr mehr als der vierte Teil der Aktien der MOBOTIX AG – auch ohne Hinzurechnung von Aktien (§ 20 Abs. 2 AktG) – gehört.
Mit demselben Schreiben hat uns die Konica Minolta, Inc., Tokyo, Japan, gemäß § 20 Abs. 4 AktG mitgeteilt, dass ihr die Mehrheit der Aktien und Stimmrechte (Mehrheitsbeteiligung) an der MOBOTIX AG gehört.
Nach Schluss des Geschäftsjahres sind bis auf nachfolgenden Sachverhalt keine weiteren Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MOBOTIX Gruppe haben.
Der MOBOTIX AG wurde am 8. November 2021 von der französischen Wettbewerbsaufsicht Direction générale de la concurrence, de la consommation et de la répression des fraudes (DGCCRF) mitgeteilt, unzulässige Preisabsprachen mit französischen Großhändlern bzw. Distributoren getroffen zu haben. Die Strafe von 645 TEUR wurde für eine über 6 bis 7 Jahre in den Jahren 2011/12 bis 2017/18 bestehende und erhebliche Umsatzanteile von MOBOTIX-Produkten in Frankreich betreffende Praxis der Distribution verhängt. Die entsprechende Praxis wurde im Geschäftsjahr 2017/18 geändert und wird heute nicht mehr angewendet.
Die MOBOTIX AG hält die Strafe bzw. die Vorwürfe für unbegründet und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Darüber hinaus hat ein im Verfahren beteiligter Distributor potenzielle Regressansprüche aus der ihm gegenüber verkündeten Strafzahlung angemeldet, die nach unserer rechtlichen Prüfung unbegründet sind und die gegebenenfalls angefochten werden würden.
Trotzdem wurde vorsorglich für dieses Risiko im vorliegenden Jahresabschluss eine Rückstellung von TEUR 700 gebildet.
Winnweiler-Langmeil, den 23. November 2021
Der Vorstand
Thomas Lausten • CEO
Klaus Kiener • CFO
Hartmut Sprave • CTO

| Anlage zum Anhang | |||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.10.2020 |
Zugänge Abgänge | Änderung des Konsoli dierungs kreises |
Umbu chung |
Wäh rungs differen zen |
Stand 30.09.2021 |
||
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | |
| Anschaffungs-/Herstellungskosten | |||||||
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||||
| Selbst geschaffene immaterielle vermögens gegenstände |
3.421 | 4.250 | 0 | 0 | 25 | 0 | 7.696 |
| Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutz rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
3.311 | 124 | 0 | 0 | 0 | 0 | 3.435 |
| Geleistete Anzahlungen | 2 | 141 | 0 | 0 | -20 | 0 | 123 |
| Summe immaterielle Vermögensgegen stände |
6.734 | 4.515 | 0 | 0 | 5 | 0 | 11.254 |
| Sachanlagen | |||||||
| Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
18.188 | 56 | 0 | 0 | 0 | 0 | 18.244 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 10.270 | 145 | 0 | 0 | 95 | 0 | 10.510 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
11.982 | 595 | 174 | 0 | 0 | 1 | 12.404 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 82 | 271 | 0 | 0 | -100 | 0 | 253 |
| Summe Sachanlagen | 40.522 | 1.067 | 174 | 0 | -5 | 1 | 41.411 |
| Finanzanlagen | |||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe Finanzanlagen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Kumulierte Abschreibungen | |||||||
| Immaterielle Vermögensgegenstände | |||||||
| Selbst geschaffene immaterielle vermögens gegenstände |
163 | 753 | 0 | 0 | 0 | 0 | 916 |
| Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutz rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
1.620 | 542 | 0 | 0 | 0 | 1 | 2.163 |
| Geleistete Anzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe immaterielle Vermögensgegen stände |
1.783 | 1.295 | 0 | 0 | 0 | 1 | 3.079 |
| Sachanlagen | |||||||
| Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
6.352 | 592 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6.944 |
| Technische Anlagen und Maschinen | 9.027 | 426 | 0 | 0 | 0 | 0 | 9.453 |
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
9.547 | 533 | 2 | 0 | 0 | 1 | 10.079 |
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| Summe Sachanlagen | 24.926 | 1.551 | 2 | 0 | 0 | 1 | 26.476 |
| Anlage zum Anhang | ||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Stand 01.10.2020 |
Zugänge Abgänge | Änderung des Konsoli dierungs kreises |
Umbu chung |
Wäh rungs differen zen |
Stand 30.09.2021 |
|||
| TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | TEUR | ||
| Nettobuchwerte | ||||||||
| Immaterielle Vermögensgegenstände | ||||||||
| Selbst geschaffene immaterielle Vermögens gegenstände |
3.258 | 6.780 | ||||||
| Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutz rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten |
1.691 | 1.272 | ||||||
| Geleistete Anzahlungen | 2 | 123 | ||||||
| Summe immaterielle Vermögensgegen stände |
4.951 | 8.175 | ||||||
| Sachanlagen | ||||||||
| Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken |
11.836 | 11.300 | ||||||
| Technische Anlagen und Maschinen | 1.243 | 1.056 | ||||||
| Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung |
2.435 | 2.325 | ||||||
| Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau | 82 | 253 | ||||||
| Summe Sachanlagen | 15.596 | 14.934 | ||||||
| Finanzanlagen | ||||||||
| Anteile an verbundenen Unternehmen | 0 | 0 | ||||||
| Summe Finanzanlagen | 0 | 0 |
Wir haben den Konzernabschluss der MOBOTIX AG, Winnweiler-Langmeil, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. September 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzernkapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals für das Geschäftsjahr vom 01. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MOBOTIX AG, der mit dem Lagebericht der Gesellschaft zusammengefasst wurde, für das Geschäftsjahr vom 01. Oktober 2020 bis zum 30. September 2021 geprüft.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse
Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.
Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.
Der Aufsichtsrat ist für den Bericht des Aufsichtsrats verantwortlich. Im Übrigen sind die gesetzlichen Vertreter für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die übrigen Bestandteile des Geschäftsberichts, die uns nach Erteilung des Bestätigungsvermerks voraussichtlich zur Verfügung gestellt werden, insbesondere den "Brief an die Aktionäre", den "Bericht des Aufsichtsrates" und weitere Abschnitte des Geschäftsberichts.
Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.
Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen
Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.
Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.
Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.
Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.
Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.
Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.
Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus
• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.
Mannheim, 24. November 2021 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Kaschub Wöhe Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

| APAC | Asien-Pazifik |
|---|---|
| CAGR | Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate |
| CCD-Bildsensor | Charged Coupled Device; ein lichtempfindlicher Hardwarebaustein |
| CIF | Common Intermediate Format; Bildkomprimierungsformat |
| CMOS-Bildsensor | Complementary Metal Oxide Semiconductor (komplementärer-Metall-Oxid-Halbleiter); ein lichtempfind licher Hardwarebaustein |
| CPU | Central Processing Unit oder zentrale Recheneinheit |
| DACH | Deutschland, Österreich, Schweiz |
| DVR | Digitaler Videorekorder |
| EBIT | Earnings before interest and taxes, d. h. Gewinn vor Zinsen und Steuern |
| EBITDA-Marge | EBITDA/Umsatz x 100 (je höher der Prozentwert, desto höher die Ertragskraft) |
| EBITDA | Earnings before interest, taxes, depreciation and amortisation, d. h. Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen |
| EBIT-Marge | EBIT/Umsatz x 100 (je höher der Prozentwert, desto höher die Ertragskraft) |
| Eigenkapitalquote | Bilanzielles Eigenkapital zum Stichtag/Bilanzsumme x 100 (je höher die Kennzahl, desto geringer der Ver schuldungsgrad) |
| Fixdome | Kamera ohne bewegliche Teile in einem Kuppel-(Dome-)Gehäuse |
| FORXAI | Die FORXAI-Videoanalysetechnologie von Konica Minolta kombiniert intelligente Sensoren mit auf Algo rithmen (oder künstlicher Intelligenz) basierendem Lernen und einer IoT-Plattform. MOBOTIX integriert die FORXAI-Technologie in seine Lösungen. |
| Gesamtleistung | Umsatz +/- Bestandsveränderungen + andere aktivierte Eigenleistungen |
| HDTV | High Definition TV; hochauflösendes Fernsehen |
| Hemisphärisch | 360° Rundumsicht |
| HiRes | High Resolution; hochauflösend |
| IP-Netzwerk | Datennetzwerk auf Basis des Internet-Protokolls |
| IP-Standard | Standardisiertes Netzwerkprotokoll |
| IR | Infrarot |
| JPEG-Format | Verlustbehaftetes Format für Bilddaten im Internet, bei dem u.a. durch Komprimierung gleicher oder ähn licher Bildinhalte die Dateigröße reduziert wird |
| LAN | Local Area Network; lokales Netzwerk |
|---|---|
| Leitstandsrechner | Rechner, der in einem zentralen Leitstand den Umgang mit den angelieferten Informationen aus den Kameras ermöglicht |
| LPR | License plate recognition; Nummernschilderkennung |
| Megapixel | Bildgröße mit mehr als 1 Million Bildpunkten (Pixeln) |
| MPEG-Format | Videoformat zur Erstellung von Datenströmen für flüssige Bilder, definiert durch die Motion Picture Experts Group |
| NAS | Network Attached Storage (netzgebundener Speicher) |
| NDAA | National Defense Authorization Act |
| Novaira Insights | World market for video surveillance hardware and software, 2021 edition. Josh Woodhouse & Jon Cropley. 21.09.2021 |
| ONVIF | Open Network Video Interface Forum |
| SD-Karte | SD Memory Card (Kurzform für Secure Digital Memory Card; dt. Sichere digitale Speicherkarte); ist ein digitales Speichermedium, das wie z. B. USB-Sticks nach dem Prinzip der sog. Flash-Speicherung arbeitet |
| TCP/IP | Transmission Control Protocol/Internet Protocol |
| Videoserver | Zentrale Speichereinheit für Videobilder oder Videostreams |
| VoIP | Voice over IP; Standard zur Sprachübertragung über IP-Netzwerke |
Klaus Kiener CFO Telefon: +49 6302 9816-300 Fax: +49 6302 9816-190
E-Mail: [email protected]
Investor Relations Kaiserstraße D-67722 Winnweiler-Langmeil E-Mail: [email protected]
Dieser Finanzbericht enthält Aussagen und Informationen der MOBOTIX AG, die sich auf in der Zukunft liegende Zeiträume beziehen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind an Formulierungen wie planen, erwarten, beabsichtigen, anstreben, werden, einschätzen, davon ausgehen, Ziel sein oder ähnlichen Begriffen zu erkennen. Derartige Aussagen wurden aufgrund der derzeitigen Sachlage und derzeitigen Erwartung getroffen und können von der tatsächlichen Entwicklung sowohl positiv als auch negativ mitunter erheblich abweichen. Unsicherheiten können sich unter anderem aufgrund folgender Faktoren ergeben: Änderungen der gesamtwirtschaftlichen Lage sowohl national als auch international, Änderungen der politischen Rahmenbedingungen, Einführung neuer Produkte oder Technologien durch andere Unternehmen, Änderungen des Investitionsverhaltens in den für die MOBOTIX AG wichtigen Abnehmermärkten, Änderungen von Wechselkursraten und Zinssätzen, Integration von akquirierten Unternehmen sowie weiteren Faktoren. Die MOBOTIX AG übernimmt über bestehende gesetzliche Verpflichtungen hinaus keine Verpflichtung, zukunftsgerichtete Aussagen zu korrigieren bzw. zu aktualisieren.
Apple, das Apple-Logo, iPod und iTunes sind in den USA und anderen Ländern eingetragene Marken von Apple Inc. iPhone, iPad, iPad mini und iPod touch sind Marken von Apple Inc.
YouTube und das YouTube Logo sind in den USA und anderen Ländern eingetragene Marken von Google LLC.

MOBOTIX Kontakt




Building tools?
Free accounts include 100 API calls/year for testing.
Have a question? We'll get back to you promptly.